LVZ Gesundheit Oktober/November 2021 | Thema Zahn- & Digitale Gesundheit

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GESUNDHEIT

THEMA

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ZAH LE DIGITA EIT DH GESUN

THEMENWOCHE 30. Oktober bis 6. November 2021

www.lvz.de

Ein Anzeigen-Spezial Ihrer Tageszeitung | Mittwoch, 3. November

Früh übt sich ... ... wer gut lachen haben will. Denn Mund- und Zahnhygiene beginnen schon in der frühen Kindheit. Redakteur Jochen Reitstätter hat Experten gefragt, wie eine gute Prophylaxe für Groß und Klein funktioniert. SEITE 2

Neue Leistungen Parodontitis ist eine Volkskrankheit. Neue Kassenleistungen sollen die Behandlung für gesetzlich Versicherte unterstützen. SEITE 3

THEMENWOCHE „GESUNDHEIT“ Eine Woche lang richtet die Themenwoche den Fokus auf vielfältige Gesundheitsthemen

Das E-Rezept kommt

30. November: PFLEGE 1. November: OHREN / HÖRAKUSTIK 2 November: AUGENGESUNDHEIT (Augenoptik) 3. NOVEMBER: ZAHNGESUNDHEIT / DIGITALE GESUNDHEIT 4. November: FIT & GESUND 5 November: GELENKE, SCHLAFEN, ORTHOPÄDIE 6. November: AUGENGESUNDHEIT (Augenlasern)

Die Digitalisierung des Gesundheitssektors geht voran – manchmal aber langsam. Das E-Rezept kommt verspätet. So funktioniert es. SEITE 4

Eine Spezialisierung mit Biss: Feste Zähne an einem Tag PRAXIS FÜR GANZHEITLICHE ZAHNMEDIZIN versorgt Patienten mit festsitzendem Zahnersatz – auch in Sofortversorgung

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naufhaltsamer Zahnverlust? Viele Patienten leiden an Zahnlockerung, zum Beispiel bedingt durch Parodontitis. Alle bisherigen Behandlungen, die zum Erhalt ihrer Zähne gedient haben, sind ausgeschöpft. Die Praxis für Ganzheitliche Zahnmedizin von Zahnarzt Thilo Grahneis hat sich innerhalb der vergangenen 20 Jahre auf die Anfertigung von Zahnersatz spezialisiert. „Wir bieten verschiedene Möglichkeiten von Zahnersatz. Einfach bis Hochwertig, Festsitzend bis Herausnehmbar. Im Bereich des festsitzenden Zahnersatzes bieten wir die Möglichkeit der Sofortversorgung an. Ein seit 25 Jahren bewährtes Behandlungskonzept.“

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Vorteile: • Struktur und Stabilität des Knochens sind besser als bei unbezahnten Kiefern • nur ein operativer Eingriff • kein Knochenaufbau nötig • schnelle Rehabilitation • Reduzierung der Kosten • feste Zähne an einem Tag • hohe Zufriedenheit, alles aus einer Hand Angeschlossen an die Praxis ist ein meistergeführtes Zahnlabor, welches viele Bereiche des Zahnersatzes abdeckt. „Für Sie als Patient bedeutet dies, dass die gesamte Behandlung in einem Haus stattfindet. Sie haben nur mit einem Behandler und dem zuständigen Zahntechni-

ker zu tun, mit dem Sie in direktem Kontakt stehen. Die individuelle Behandlung, Beratung, Kostenoptimierung ect. kommen hinzu. Unsere Praxis hat in den vergangenen Jahren umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Implantatversorgung mit festsitzendem Zahnersatz sammeln können. Insbesondere mit dem Behandlungskonzept Feste Zähne an einem Tag. Auf dem neun- bis zwölfmonatigen Behandlungsweg, von der Entfernung der Zähne bis hin zum fertigen festsitzenden Zahnersatz, war es für Patienten bislang oft schwierig, in der Übergangsphase zu sprechen oder richtig zu essen. Der Verlust der eigenen Zähne stellt einen Einschnitt in die Lebensqualität dar. Mit diesem Be-

handlungskonzept ist es möglich, diese Zeit des Übergangs für den Patienten neu zu definieren“, sagt Thilo Grahneis. So werden am Tag der Zahnentfernung sofort Implantate in Ober- oder Unterkiefer eingesetzt und ein für den Patienten individuell angefertigtes, festsitzendes Provisorium hergestellt.

Dieses wiederum gestaltet die Einheilzeit – vier bis sechs Monate – bis zum endgültigen Zahnersatz angenehmer. Diese Methode der Implantatversorgung kommt auch für Patienten infrage, die schon mit einer Totalprothese versorgt sind. Thilo Grahneis lädt ein: „Wenn Sie

Interesse an einer Versorgung mit Implantaten haben oder sich gerne zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten informieren möchten von einfach bis extravagant, von herausnehmbar bist festsitzend, freuen wir uns auf Ihren Besuch.“ Zuletzt noch ein Hinweis an alle, die ebenfalls Zahnmedizin aus Leidenschaft betreiben: Die Praxis mit Standorten in Gohlis und Plagwitz freut sich aktuell über Verstärkung.

Kontakt Praxis für Ganzheitliche Zahnmedizin Zahnarzt Thilo Grahneis Platnerstraße 13, 04155 Leipzig (Gohlis) Telefon: 0341 564 1448 www.zahnarztpraxisleipzig.com

THILO GRAHNEIS denkt in seiner Zahnarztpraxis ganzheitlich. Foto: Zahnarztpraxis Grahneis


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THEMENWOCHE GESUNDHEIT

ZAHNGESUNDHEIT

„Viel Trinken ohne Zucker schützt die Zähne“ Die Leipziger Zahnärztin Florestin Lüttge beantwortet vier Fragen zum Thema Vorsorge bei der Zahngesundheit. Frau Dr. Lüttge, was empfehlen Sie für eine bessere Zahngesundheit und Vorsorge? Dr. Florestin Lüttge: Wir empfehlen eine regelmäßige ZahnZAHNÄRZTIN Dr. Florestin Lüttge kontrolle vom ersten Zahn Foto: Jeibmann Photographik an, zirka ab dem sechsten Lebensmonat, bis ins hohe Alter. Als Richtwert gilt hier zweimal jährlich, auch für Prothesenträger. Bestmögliche Eigenprophylaxe bedeutet, mindestens nach dem Frühstück und dem Abendessen Zähne putzen, am besten mit fluoridhaltiger Zahnpasta. Bei Kindern, die Fluoride in Kombination mit Vitamin D bekommen: Zahnpasta ohne Fluorid. Wichtig sind in jedem Fall regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt des Vertrauens.

ZAHNHYGIENE geht schon ab dem ersten Zahn los – und sorgt dafür, dass das strahlende Lächeln lange erhalten bleibt. Foto: Oksana Kuzmina/ stock.adobe.com

Wer regelmäßig putzt, hat gut Lachen

Welche Folgen können Zahnprobleme verursachen – im Mundbereich wie auch im gesamten Organismus? Zahnfleischentzündungen und Karies, also bakteriell verursachte Erkrankungen, belasten das Immunsystem. Bekannt ist ein höheres Risiko für Herzmuskelentzündungen bei vorhandenen Entzündungen im Mundraum. Bei Patienten, die Medikamente einnehmen, die den Knochenstoffwechsel beeinflussen, zum Beispiel bei Osteoporose oder Rheuma, sind gesunde oder richtig behandelte Zähne von entscheidender Bedeutung.

ZAHNPROPHYLAXE hält den Körper gesund – für ein lebenslanges gesundes Lächeln

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ngst vorm Zahnarzt? Das kann bei entsprechender Vorsorge nach Meinung von Präventivzahnmediziner Dr. med. dent. Christian Rath der Vergangenheit angehören. „Zähneputzen ist wie Händewaschen, es muss in Fleisch und Blut übergehen“, so Rath. Den Grundstein dafür müssen die Erwachsenen schon im Kleinkindalter legen, noch bevor die ersten Zähne kommen. Wer dann noch regelmäßig zur Vorsorge geht und viel zuckerfreie Getränke trinkt, hat beste Chancen auf ein lebenslanges gesundes Lachen.

Welche Möglichkeiten außer Zähneputzen gibt es zur Verbesserung der Mundhygiene beziehungsweise Zahngesundheit? Die Zahnbürste allein reicht nicht aus, es müssen zusätzlich Hilfsmittel für die Zahnzwischenraumpflege zum Einsatz kommen. Wir empfehlen Interdentalbürsten oder Zahnseide, für Bereiche, wo die Zahnbürste nicht hinkommt. Auch eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung ist sehr zu empfehlen.

Früherkennung: Mit auffälliger Mundschleimhaut zum Zahnarzt Mögliche Veränderungen im Mund sollten früh erkannt werden. Denn mehr als 13 000 Menschen erkranken pro Jahr in Deutschland an Krebs der Mundhöhle und des Rachens. Darauf weist die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) hin. Wichtig ist daher, die jährliche zahnärztliche Kontrolle zu nutzen. Doch auch, wenn zwischendurch etwas auffällt, kann das der Zahnarzt abklären. Druckstellen am Zahnersatz sollten immer kurzfristig entfernt werden, da sie zu chronischen Veränderungen und Tumoren an der Mundschleimhaut führen können. Die häufigsten bösartigen Tumore in der Mundhöhle sind nach BZÄK-Angaben Plattenepithelkarzinome. Sie entstehen an der Mundschleimhaut. Vorstufen dieser Tumore äußern sich in weißlichen oder rötlichen farblichen Veränderungen an den Schleimhäuten. Daneben gibt es Tumore im oder am Kieferknochen. Auch mit jeder Art von Schwellung, Geschwür oder wachsender Veränderung sollten Patienten daher im Sinne der Früherkennung zum Arzt gehen.

Foto: Christin Klose/dpa

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Was machen Kinder, was machen Erwachsene oft falsch bei der Zahnhygiene? Manche Stellen im Gebiss werden regelmäßig „vergessen“, besonders die Zahnzwischenräume. Eltern müssen bei ihren Kindern nachputzen, bis diese motorisch in der Lage sind, das allein zu tun.

Konsequente Zahnhygiene schon im Kleinkindalter Zahngesundheit beeinflusst in komplexer Weise die Gesamtgesundheit eines Menschen. Bakterien, zum Beispiel in Belägen auf den Zahnoberflächen oder in den Zahnzwischenräumen, können beispielsweise in den Blutkreislauf gelangen und Allgemeinerkrankungen befördern. Deshalb raten Zahnärzte, Krankenkassen und Organisationen zur Förderung der Zahngesundheit auch dringend, bereits im Kleinkindalter technisch richtig und konsequent die Zahnhygiene durchzuführen. Die Krankenkassen unterstützen die individuellen Vorsorgemaßnahmen durch zahnmedizinische Prophylaxe-Leistungen wie zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen für Babys und Kleinkinder, und das bereits ab dem sechsten Lebensmonat. Der absolute Schlager unter den Zusatzleistungen bei der IKK Classic war 2020 die professionelle Zahnreini-

gung. Hier investierte der Krankenversicherer 2,3 Millionen Euro für seine sächsischen Mitglieder, bundesweit sogar 8,5 Millionen Euro. Sensibilisierung durch Aufklärung – für jedes Alter „Das tägliche Üben des Zähneputzens in den Einrichtungen für Kinder wie Krippen oder Kindergärten ist von größter Bedeutung“, beschwört Christian Rath in seinen Beratungsgesprächen. Der Zahnmediziner und Geschäftsführer des Vereins für Zahnhygiene e.V. setzt sich mit vielen ehrenamtlichen Kräften im Verein bundesweit für die Vorsorge und Verbesserung der Mundgesundheit ein. Vor allem durch Aufklärungsarbeit in Form von Infomaterialien, Spiel- und Lernprodukten und zahlreichen Veranstaltungen für jedes Alter sollen Menschen für das Thema Zahnhygiene sensibilisiert werden. Seit ihrer Gründung 1957 konnte die gemeinnützige Institution mit Partnern wie der Bundeszahnärztekammer oder der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e.V. eine nachweisliche Verbesserung der Mundgesundheit von Kindern erreichen. Eine Aufgabe für Eltern, Erzieherinnen und Erzieher Auch die Leipziger Zahnmedizinerin Dr. Florestin Lüttge betont die Rolle der Eltern, wenn es darum geht, im Kleinkindalter schon den Grundstein für lebenslang möglichst gesunde Zähne zu legen (siehe Interview links): „Oftmals höre ich Eltern zu ihren Kindern sagen: ,Ich

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„ Zähneputzen ist wie Händewaschen, es muss in Fleisch und Blut übergehen. Dr. med. dent. Christian Rath Präventivzahnmedizinier und Geschäftsführer des Vereins für Zahnhygiene e.V.

hab dir doch gesagt, du sollst besser putzen!’ Doch das ist Aufgabe der Eltern! Wenn ich sie auf diesen Satz hin frage, ob denn die Kleinkinder sich auch selbst die Finger- und Fußnägel schneiden, schauen mich die Eltern nur mit ganz großen Augen an: ,Natürlich nicht!’.“ „Die Kontrolle des Putzens und die richtige Vermittlung der Techniken kommt im Alltag neben den Eltern oft auch Erzieherinnen und Erziehern zu, deren Bedeutung für die Kinder nicht groß genug eingeschätzt werden kann“, so Dr. Rath. „Gerade die Betreuerinnen und Betreuer in Kindertagesstätten und sonstigen Einrichtungen setzen sich tagtäglich dafür ein, dass Kindern das Zähneputzen beigebracht wird. Das ist eine immens wichtige Aufgabe, für die ich mich an dieser Stelle auch bei den Erziehungskräften mit Nachdruck bedanken möchte.“ KAI-Plus – so funktioniert korrektes Zähneputzen Wie funktioniert sie also, die richtige Mundhygiene? Der Verein für Zahnhygiene rät zu der KAI-Plus-Systematik. „Erst die Kauflächen, dann die Außenflächen und zuletzt die Innenflächen der Zähne sanft mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen – systematisch und gründlich“, rät Christian Rath. Das Putzen kann mit gemeinsamem Summen, Vorsingen oder mit Ratespielen unterstützt werden, so vergeht die Zeit schneller. „Und nicht vergessen: den Zahnfleischrand zwischen Zahnfleisch und Zähnen. Hier fühlen sich Bakterien am wohlsten!“

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Die Erwachsenen können sich die Putzzeit mit Fernsehen, mit Singen oder beim Duschen verkürzen und dazu noch Hilfsmittel wie Zahnseide oder Zahnfleischwasser benutzen, so der Expertentipp. Die eigene Spucke kann auch helfen, vorausgesetzt, man trinkt genügend – was gemeinhin für viele ein Problem darstellt. Und sonst noch? Fragen und Antworten Elektrische Unterstützung beim Zähneputzen? Solange man selbst die Zahnbürste ausmacht und keine Automatik, sei das laut Christian Rath in Ordnung. Ansteckungsgefahr beim Gruppenputzen im Kindergarten? Das ist organisierbar, so Rath, denn Errungenschaften jahrzehntelanger Vorsorgemaßnahmen dürfen auch in der Pandemie nicht verloren gehen. Staatliche Vorsorgemaßnahmen in Schulen? Auch sinnvoll, aus medizinischer Sicht, erklärt der Präventivmediziner. Gerade in Ballungszentren oder sozialen Brennpunkten können vulnerable Gruppen so besser unterstützt werden. Durch gesetzliche Maßnahmen – wie einen sinkenden Zuschuss für Zahnersatzleistungen – versucht auch Vater Staat, die Eigenmotivation bei der Gesunderhaltung der Zähne zu fördern. Wer regelmäßig zur Vorsorge geht und sein Bonusheft pflegt, wird dafür belohnt. Gute Zahnhygiene ist also auch gut für den eigenen Geldbeutel. VIDEOS, INFOS, sogar Kinderlieder zum Zähneputzen gibt es in der Mediathek unter www.zahnhygiene.de/mediathek

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der Zehnjährigen in Deutschland hatten bereits eine Kariesbehandlung an den Milchzähnen. Im bleibenden Gebiss bei den Zwölfjährigen sind es 33 Prozent.

Kinder in Deutschland haben behandlungsbedürftige Kreidezähne – gelblich oder bräunlich verfärbte, poröse und beim Putzen schmerzende Zähne.

professionelle Zahnreinigungen (PZR) wurden in Deutschland im Jahr 2020 bei der Krankenkasse IKK beantragt und in Anspruch genommen.

professionelle Zahnreinigungen waren es in Sachsen. Im Vergleich zum Vorjahr mit 60 668 ist dabei ein leichter Abfall zu beobachten.

Quelle: Barmer Zahnreport (2020)

Quelle: Barmer Zahnreport (2021)

Quelle: IKK Sachsen

Quelle: IKK Sachsen


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Mittwoch, 3. November 2021

ZAHNGESUNDHEIT

Volkskrankheit im Fokus Neue Kassenleistungen für gesetzlich Versicherte sollen die Behandung von PARODONTITIS unterstützen

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arodontitis ist der Hauptgrund für den Verlust von Zähnen bei Erwachsenen. Allein in Deutschland sind fast 12 Millionen Erwachsene von einer schweren Parodontitis betroffen. Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) betonte zum diesjährigen „Tag der Zahngesundheit“ die Bedeutung einer neuen Richtlinie zur Behandlung von Parodontitis und anderer Parodontalerkrankungen. Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV sagt: „Parodontitis ist keine Bagatellerkrankung. Sie steht in Verbindung mit Diabetes, Herz-KreislaufErkrankungen und anderen chronischen Leiden. Um der Volkskrankheit den Kampf anzusagen, haben wir für gesetzlich Versicherte eine neue Behandlungsstrecke in die Versorgung gebracht. Die systematische Parodontitistherapie hat damit ein neues, festes Fundament.“ Ein zentrales Element der neuen Behandlungsstrecke ist ein engmaschiges Nachsorgekonzept. Risikogruppen wie Pflegebedürftige und Versicherte mit Eingliederungshilfebedarf profitieren zum Beispiel durch einen niedrigschwelligen und bürokratiearmen Zugang zur Parodontitis-Therapie.

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„ Die systematische Parodontitistherapie hat damit ein neues, festes Fundament. Dr. Wolfgang Eßer Vorsitzender des Vorstands der KZBV

Mittel gegen Mundgeruch

Mundgeruch kann viele Ursachen haben – die Wirkung ist meistens gleich, denn wer unangenehm aus dem Mund riecht, bekommt leicht Probleme im Beruf, im Freundeskreis oder in der Partnerschaft. Zum Glück lassen sich die meisten Ursachen für schlechten Atem mit Mitteln gegen Mundgeruch einfach abstellen. Vor allem, wenn sie verhaltensbedingt sind. Diese fünf Mittel helfen gegen Mundgeruch: 1. Kurzfristige Mittel gegen Mundgeruch Wenn Mundgeruch nur gelegentlich auftritt, gibt es zumeist keinen Grund zur Beunruhigung. Man sollte aber beachten, dass der schnelle Griff zu Mundwasser, Rachenspray oder Pfefferminzbonbon nur kurzfristig wirkt. Wer nachhaltig für frischen Atem sorgen will, sollte die Mundhygiene etwas sorgfältiger betreiben. 2. Regelmäßiges Zähneputzen Besonders wichtig ist regelmäßiges Zähneputzen nach den Hauptmahlzeiten, am besten in Verbindung mit der Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide – denn hier nisten sich gern Beläge und Bakterien ein, die für einen schlechten Geruch sorgen. 3. Professionelle Zahnreinigung Zur Verhinderung eines Befalls mit Bakterien, die Mundgeruch verursachen können, ist eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung sinnvoll. Die wird in den meisten ZahnarztPraxen angeboten. 4. Zungenschaber nutzen Eine gutes Mittel gegen Mundgeruch ist auch die Entfernung von Zungenbelägen mit einem speziellen Zungenschaber. Oft setzen sich nämlich auf dem Zungenrücken Bakterien fest. 5. Ausreichend trinken Da auch Mundtrockenheit zu Geruchsbelastungen in der Mundhöhle führen kann, sollte man darauf achten, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Wer viel grünen oder schwarzen Tee trinkt, beugt sicher gegen üble Gerüche aus dem Mundraum vor. Nur sollten die Getränke nicht zu stark gesüßt sein – denn Zucker fördert Karies, und schlechte Zähne sind wiederum eine häufige Ursache für Mundgeruch. Wer dauerhaft unter schlechtem Atem leidet, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Denn in manchen Fällen kann Mundgeruch auch ein Symptom sein, das auf eine ernsthafte Krankheit hinweist. So kann beispielsweise eine Erkrankung von Magen oder Darm die eigentliche Ursache darstellen, oder etwa Diabetes.

Neue PAR-Behandlungsstrecke Gesetzlich Versicherte erhalten seit dem 1. Juli 2021 im Zusammenhang mit der Parodontitis-Behandlung zunächst ein Aufklärungs- und Therapiegespräch. Dadurch sollen das Verständnis über die Auswirkungen der Erkrankung geschaffen und die Mitwirkung der Versicherten gestärkt werden. Es folgt eine individuelle Mundhygieneunterweisung. Beide Maßnahmen dienen dazu, die Mundhygienefähigkeit und Gesundheitskompetenz zu erhöhen.

BITTE LÄCHELN: Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen beugen Zahnfleischproblemen vor.

Therapie und Ansprüche Die unterstützende Parodontitistherapie (UPT) ist ein wesentlicher Therapieschritt, um die Ergebnisse der antiinfektiösen und gegebenenfalls chirurgischen Therapie zu sichern, die Motivation der Patienten und die Aufrechterhaltung der Mundhygiene zu fördern, zu erhalten und nicht befallenes Gewebe gesund zu halten. Die UPT besteht aus Mundhygienekontrolle, wenn erforderlich erneuter Mundhygieneunterweisung, der vollständigen Reinigung der Zähne von Biofilmen und Belägen. Dazu kommen je nach Grad der Erkrankung erneute Messungen von Sondierungstiefen der Zahn-

fleischtaschen und Sondierungsbluten sowie gegebenenfalls erneuter subgingivaler Instrumentierung an betroffenen Zähnen und – ab dem zweiten Jahr – einer jährlichen Untersuchung des Parodontalzustandes. Die Maßnahmen sollen in zwei Jahren regelmäßig erbracht werden. Die Häufigkeit richtet sich nach dem festgestellten Grad der Erkrankung. Es besteht die Möglichkeit einer Verlängerung der UPT – Voraussetzung ist die Genehmigung der Kasse. Versicherte haben mit der UPT innerhalb von zwei Jahren nach Abschluss der aktiven Behandlungsphase

einen verbindlichen Anspruch auf eine strukturierte Nachsorge, die bedarfsgerecht an Patientenrisiko angepasst wird. Ihr geht erstmals eine zielgerichtete Evaluation der Ergebnisse der aktiven Behandlungsphase voraus. Zudem wurde der Parodontale ScreeningIndex, der erste Hinweise auf eine Erkrankung gibt, an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst. Hintergrund: Volkskrankheit Parodontitis Parodontitis wird durch bakterielle Beläge auf Zahnoberflächen, besonders in den Zwischenräumen, verursacht. Gewebe und Kno-

chen, die für den Halt des Zahnes verantwortlich sind, werden in einem schubweise verlaufenden Prozess zerstört. Das kann Jahre dauern, bei rasch fortschreitendem Verlauf auch nur Wochen oder Monate. Besonders tückisch: Eine Parodontitis verläuft weitgehend schmerzfrei und bleibt oft lange unbemerkt. Das Krankheitsrisiko steigt mit dem Lebensalter. Aber auch eine erbliche Veranlagung, Rauchen, Stress oder bestimmte Medikamente können auf Entstehung und Verlauf einwirken. Wer Zahnbeläge durch angemessene Mundhygiene vermeidet, verringert sein

Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Erkrankungsrisiko. Deshalb gelten zweimal täglich Zähneputzen und das Reinigen der Zwischenräume mit Interdentalbürstchen oder Zahnseide als Muss. Die professionelle Zahnreinigung in der Praxis ist eine wichtige Präventionsmaßnahme. Anzeichen einer Parodontitis lassen sich durch regelmäßige Kontrolltermine bei Zahnärztinnen und Zahnärzten rechtzeitig feststellen. DIE KZBV INFORMIERT mit einem multimedialen Informationsangebot über die Neuerungen. Im Zentrum stehen drei Erklär-Videos. Alles, was Patienten zu Parodontitis wissen müssen, findet sich ebenfalls auf der Website der KZBV unter www.kzbv.de.

Natürliche Zahngesundheit Das Bewusstsein für natürliche Inhaltsstoffe ist enorm gestiegen – besonders im Bereich Kosmetik und Körperpflege. Dieser Trend ist auch in der Mund- und Zahnpflege angekommen.

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uch beim Zähneputzen suchen immer mehr Menschen nach Alternativen zu herkömmlicher Zahnpasta. Die Paste aus der Plastiktube findet sich zwar in jedem Badezimmer – doch längst ist bekannt, dass sie umstrittene Inhaltsstoffe wie Mikroplastik, Zuckerersatzstoffe und Fluorid

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Casida

enthält. Die natürliche und gesunde Alternative heißt: Casida Zahnpulver. Festes Pulver zum Zähneputzen ist eine echte Innovation. Es besteht aus den rein natürlichen Inhaltsstoffen: Rügener Heilkreide, Birkenzucker (Xylit), Zeolith, Natron, Pfefferminze und den probiotischen Bakterienstämmen Lactobacillus reuteri

und Lactobacillus salivarius. Rügener Heilkreide und Zeolith dienen als Putzkörper, so dass Zahnpulver vollständig ohne Mikroplastik auskommt. Birkenzucker soll sich günstig auf die Mund- und Zahngesundheit auswirken und basisches Natron neutralisiert zahnschädigende Säuren. Die probiotischen, schüt-

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Ganzheitliche Ganzheitlich Mund- und Zahnpflege Wir können natürlich. www.casida.de

Merkzettel für Ihre Apotheke Produkt (Bestellnummer) Dental Repair Probiotika Lutschtabletten, 60 Stk. (14401553) Mund-Gesund Fluid Repair & Protect, 10 ml (10086681) Dental Protect Zahnpulver, 30 g (16918444)

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zenden Bakterienstämme Lactobacillus reuteri und Lactobacillus salivarius haben positive Effekte auf die Mundflora und sollen die übermäßige Ansiedlung kariesverursachender Keime verhindern. Das Casida Zahnpulver ist sehr ergiebig und wird einfach mit der angefeuchteten Zahnbürste aufgenommen. Pflanzliche Hilfe bietet Mutter Natur auch bei typischen Problemen im Mundraum wie schmerzempfindlichen Zahnhälsen, Aphten, Prothesen-Druckstellen und Zahnfleischentzündungen. Das Mund-Gesund Fluid Repair & Protect aus der Apotheke unterstützt unter anderem die Heilung mit ätherischen Ölen und Pflanzen-Extrakten. Die spezielle Kombination der ausgewählten Inhaltsstoffe Teebaumöl, Melissenöl, Lavendelöl, Rosenöl, Palmarosa Öl und Eukalyptusöl wirkt wundheilungsfördernd, antientzündlich und keimmindernd.

Damit Karies, Parodontose und Zahnfleischentzündungen gar nicht erst entstehen, können probiotische Lutschtabletten die tägliche Zahnpflege ergänzen. Dental Repair Lutschtabletten (Apotheke) enthalten die natürlich vorkommenden Bakterienstämme Lactobacillus reuteri und Lactobacillus salivarius. Diese hochwertigen Probiotika helfen, den Plaquebefall und pathogene Keime zu reduzieren sowie Entzündungen des Zahnfleisches und Zahnfleischtaschen zu verhindern – für schöne Zähne, gesundes Zahnfleisch und frischen Atem. Steigen Sie jetzt um auf eine ganzheitliche Zahn- und Mundpflege mit rein natürlichen Inhaltsstoffen. Denn Gesundheit beginnt schon im Mund. Alle Produkte sind erhältlich in der Apotheke und auf www.casida.de Kontakt: Casida GmbH & Co. KG aus Sachsen Telefon +49 (0)3761 7608015


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THEMENWOCHE GESUNDHEIT

DIGITALE GESUNDHEIT

Krankschreibung geht jetzt digital an Krankenkassen Beschäftigte, die vom Arzt oder der Ärztin krankgeschrieben werden, müssen das ihrer Krankenkasse und ihrem Arbeitgeber melden. Dafür stellen Arztpraxen je eine Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit (AU) aus, oft auch „gelber Schein“ genannt. Seit dem 1. Oktober ist das Prozedere teilweise verändert, wie die Verbraucherzentrale NRW mitteilt. Arztpraxen übermitteln die Bescheinigungen über eine Arbeitsunfähigkeit (AU) künftig online an die Krankenkassen.

Foto: Christin Klose/dpa

DAS SMARTPHONE wird mit der App „Das E-Rezept“ zum wichtigen Begleiter in der Apotheke.

DIE KRANKSCHREIBUNG sendet die Arztpraxis künftig digital und direkt zur Krankenkasse.

Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Das E-Rezept kommt – aber etwas später Bundesweite Einführungsphase wurde verschoben / So soll das DIGITALE REZEPT funktionieren

Arztpraxen und Krankenkassen kommunizieren direkt Der Hintergrund: Wer gesetzlich versichert ist, muss eine Krankschreibung rechtzeitig an seine Krankenkasse melden, um später nicht einen möglichen Krankengeldanspruch zu verlieren, so die Verbraucherzentrale. Dieses Risiko entfalle nun, weil Arztpraxen und Krankenkassen direkt miteinander kommunizieren. Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer heißt das konkret: Den „gelben Schein“ müssen sie seit dem 1. Oktober nicht mehr selbst an die Krankenkassen schicken. Die Verbraucherzentrale rät aber, vorab bei der Arztpraxis nachzufragen, ob diese bereits tatsächlich über die notwendigen technischen Voraussetzungen zur digitalen Übertragung verfügt.

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er sein Rezept als Digitalversion bekommen will, der muss sich in den allermeisten Städten Deutschlands noch gedulden. Denn beim E-Rezept wird die bundesweite Einführungsphase, an der Arztpraxen freiwillig teilnehmen sollten, vorerst auf Eis gelegt – eigentlich sollte es im Oktober losgehen. Das teilte die zentral zuständige Firma Gematik mit und bezog sich dabei auf einen Beschluss ihrer Gesellschafterversammlung, in der neben dem Bund auch Vertreterinnen und Vertreter von Ärzten, Apotheken und Krankenkassen sitzen. Allerdings hätten anfangs wohl ohnehin nur wenige Praxen mitgemacht, die Planänderung hat also nur wenig Folgen.

Foto: Christin Klose/dpa

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Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorerst weiter beim Arbeitgeber vorlegen Woran sich zunächst nichts ändert: Die AUBescheinigung für den Arbeitgeber müssen Beschäftigte weiterhin selbstständig dort vorlegen. In der Regel müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den gelben Schein einreichen, sobald sie länger als drei Tage arbeitsunfähig sind. Arbeitgeber können aber auch schon früher ein Attest verlangen. Die Bescheinigung müssen Beschäftigte der Verbraucherzentrale zufolge vorerst weiter als Papierausdruck vorlegen. Arbeitgeber sollen erst ab Juli 2022 in das elektronische Verfahren zum Abruf der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (kurz eAU) einbezogen werden.

Aktuelle Testphase und Beginn der Einführungspflicht Außerdem entschied die Gesellschafterversammlung, dass die seit Juli laufende Testphase in einigen Praxen, Kliniken und Apotheken in Berlin und Brandenburg bis Ende November verlängert wird. Fest steht weiterhin, dass im Januar 2022 die Einführungspflicht greift – dann sollen gesetzlich Versicherte für ihre Rezepte QR-Codes bekommen statt rosa Zettel. Bei der Testphase BerlinBrandenburg sollten 50 Arztpraxen und Kliniken sowie 120 Apotheken die Anwendung des Digitalrezepts erproben – Fachleute der Projektbeteiligten waren vor Ort, um den reibungslosen Ablauf zu überprüfen und

So funktioniert das E-Rezept:

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mögliche Schwachstellen zu erkennen. Doch weil es an Software-Updates mangelte, gab es in der Testphase weniger Teilnehmer als gedacht. Nun reichen die gewonnenen Erkenntnisse aus Sicht von Gematik noch nicht aus und die „Fokusregion Berlin-Brandenburg“ wird fortgesetzt. Technische Möglichkeiten für den Start schaffen Ein weiterer Grund für die Planänderung ist, dass viele Arztpraxen noch gar nicht die technische Möglichkeit haben, Digitalverschreibungen auszustellen: Es mangelt an zertifizierten Updates für Praxisverwaltungssysteme. In Deutschlands Arztpraxen gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen digitalen Verwaltungssystemen, insgesamt sind es etwa 130. Zudem machen noch zu wenige Krankenkassen bei dem E-Rezept mit, als dass eine flächendeckende Einführung aussichtsreich wäre. In den kommenden Wochen soll sich diese Situation verbessern.

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1. Voraussetzungen: neue Gesundheitskarte (erkennbar an der sechsstelligen Zugangsnummer), PIN und App „Das E-Rezept“ 2. Arztbesuche oder Videosprechstunde: Der Rezeptcode wird digital an die App übermittelt. 3. Verfügbarkeit prüfen: In der App kann geprüft werden, in welcher Apotheke das E-Rezept eingelöst werden kann. 4. Abholung in der Apotheke: Der Rezeptcode wird aus der App gescannt und entsprechende Medikamente ausgegeben. Quelle: Gematik, Bundesinnenministerium

Zettelwirtschaft soll mit E-Rezept beendet werden Mithilfe des digitalen Rezepts soll die Zettelwirtschaft bei Rezepten beendet werden – derzeit erhalten gesetzlich Versicherte jedes Jahr etwa 500 Millionen Verschreibungen. Ab Januar 2022 sollen sie einen QRCode bekommen, entweder im Smartphone oder – falls man die App „E-Rezept“ von Gematik nicht nutzt – auch ausgedruckt.

Der Zugriff auf die Digitalverschreibung über die App kann praktisch sein, etwa wenn der Arzt nach einer Videosprechstunde kein Papierrezept per Post zuschicken muss. Ganz verschwinden werden Papierrezepte nicht, etwa bei Hausbesuchen soll es sie weiterhin geben. Für privat Versicherte gilt das Digitalrezept nicht. Vorteile und strittige Punkte rund um das E-Rezept Markus Leyck Dieken, der Gematik-Chef, betont die Vorteile: „17 andere EUStaaten haben das E-Rezept schon eingeführt, die Bevölkerung dort hat das gut angenommen.“ Leyck Dieken machte deutlich, dass das E-Rezept Anfang 2022 nicht wie auf Knopfdruck überall zu haben sein, sondern „nach und nach flächendeckend zur Verfügung stehen“ werde. „Je nach technischer Ausstattung werden Praxen und Apotheken mit der Zeit in der Lage sein, E-Rezepte auszustellen beziehungsweise einzulösen.“ Das Vorhaben ist allerdings nicht unumstritten. So forderten einige Ärztevertreter eine Verschiebung. Zahlreiche Vor-Ort-Apotheken befürchten, dass sie Kundschaft an den OnlineVersand verlieren könnten. Die großen Online-Konkurrenten wittern Morgenluft. Allerdings haben viele stationäre Apotheken inzwischen auch ein OnlineStandbein und könnten vom E-Rezept sogar langfristig profitieren.

Mentale Helfer: Tagebuch-App Studien zeigen, dass Tagebuchführen als Bestandsaufnahme, Innehalten und Verarbeiten von Erlebnissen die mentale Gesundheit fördern kann. Heute können dafür Tagebuch-Apps genutzt werden. Da das Tagebuch sehr persönlich ist, sollten Daten aber nur auf dem Telefon oder in einer persönlichen Cloud gespeichert werden.

IMPRESSUM – GESUNDHEIT Anzeigen-Spezial der Leipziger Volkszeitung Verlag und Herstellung: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH, Fiete-Schulze-Straße 3, 06116 Halle/Saale Verantwortlich für Anzeigen: Björn Steigert, Thomas Jochemko Verkaufsleitung: Oliver Vetter Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Hannah Suppa Redaktion/Produktion: Juliane Groh (verantw.), Jochen Reitstätter | Grafiken: Marius Ludwig Titelfotos: Stasique/stock.adobe.com, ra2studio/stock.adobe.com Content: Deutsche Presse-Agentur (dpa) Kontakt: redaktion@leipzig-media.de

„Jederzeit und überall Herr seiner Daten bleiben“

Dr. Kathrin Quellmalz vom Sächsischen Apothekerverband im INTERVIEW ZUM E-REZEPT Welche Hoffnungen haben Sie für die Einführung des E-Rezepts? Dr. Kathrin Quellmalz: Das E-Rezept erleichtert die Kommunikation mit der Apotheke. Jede Apotheke wird künftig mit der kostenlosen App mein-apothekenmanager online ansprechbar sein. Das E-Rezept kann die Arzneimittelversorgung in Kombination mit dem Botendienst vor Ort noch schneller und bequemer machen. Das ist ein zusätzliches Angebot neben dem analogen, physischen Kontakt. Ob digital

oder analog, die Betreuung der Patientinnen und Patienten wird immer ganz persönlich bleiben. Wann kommt das E-Rezept und wie ist der aktuelle Stand? Erste Erfahrungen für den Umfang mit dem E-Rezept werden aktuell in einer Testphase in der Fokusregion Berlin-Brandenburg gesammelt und ausgewertet. Diese Erfahrungen sollen einfließen, wenn das E-Rezept schrittweise bundesweit ausgerollt wird. Über 90 Prozent der öffentlichen Apotheken

Ob digital oder analog, die Betreuung der Patientinnen und Patienten wird immer ganz persönlich bleiben. Dr. Kathrin Quellmalz Autor Beschreibung

sind bereits an die Telematik Intrastruktur (TI), die gesicherte Datenautobahn des deutschen Gesundheitswesens, angeschlossen und damit technisch in der Lage, das E-Rezept ab dem 1. Januar 2022 umzusetzen. Ist das E-Rezept für Apotheken eher eine gute oder eher eine schlechte Sache ? Die Apothekerschaft begrüßt das E-Rezept als Pflichtanwendung in der TI und gestaltet dessen Einführung aktiv mit. Als Gesellschafter der Gematik ist der Deutsche

Apothekerverband an der Planung, Ausgestaltung und Einführung des E-Rezepts unmittelbar beteiligt. Neben höchsten Datenschutzanforderungen ist uns wichtig, dass für die Akzeptanz des E-Rezeptes in der Bevölkerung Rahmenbedingungen erfüllt sind. Beispielsweise muss der Patient jederzeit und überall Herr seiner Daten bleiben. Er entscheidet, ob und wo er sein Rezept einlöst, das heißt für ihn muss auch weiterhin eine freie Apothekenwahl ohne Beeinflussung bestehen.


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