LVZ Gesundheit April 2021 | Thema Onkologie und Krebsvorsorge

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Gesundheit Themenwoche rund ums Wohlbefinden – vom 17. bis 23. April 2021

Thema des Tages: Onkologie und Krebsvorsorge

Ein Anzeigen-Spezial Ihrer Tageszeitung | Freitag, 23. April 2021

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Themenwoche „Gesundheit“ Eine Woche lang richtet die Themenwoche den Fokus auf ­vielfältige Gesundheitsthemen: Samstag, 17. April 2021 Herz-Kreislauf Montag, 19. April 2021 Augen- und Zahngesundheit Dienstag, 20. April 2021 Ohrgesundheit und Hörakustik Mittwoch, 21. April 2021 Pflege Donnerstag, 22. April 2021 Gelenke und Schlaf Freitag, 23. April 2021 Krebs und Onkologie

Aggressive Zellen Unser Immunsystem ist ein hochgerüsteter Abwehr-Apparat – doch Krebs ist einer seiner größten Gegner. Die Forschung versucht, Abwehrkräfte punktuell zu verschärfen. Doch zugleich ist es wichtig, im Alltag einen Umgang mit der Krankheit zu finden. Seiten 2 + 3

FOKUSSIERT: Priv.-Doz. Dr. Ulrich Halm, Ärztlicher Direktor am Helios ParkKlinikum und Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin.

Mensch und Technik lernen dazu

Im Helios Park-Klinikum Leipzig unterstützt KÜNSTLICHE INTELLIGENZ die erfahrenen Ärzte und Ärztinnen

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ass eine Darmspiegelung ein zentrales Mittel im Kampf gegen den Krebs darstellt, ist bekannt. Doch seit kurzer Zeit kommt im Helios Park-Klinikum eine neuartige Technik zum Einsatz, mit der die Koloskopie noch einmal deutlich verbessert wird. „In unserem Klinikalltag ist das eine enorme Hilfe, die ganz klar Aussagefähigkeit und Qualität der Darmspiegelung verbessert“, sagt Privat-Dozent Dr. Ulrich Halm. Er ist Ärztlicher Direktor am Helios Park-Klinikum und Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin. Es geht, kurz gesagt, um künstliche Intelligenz (KI). Je früher Krebsvorstufen, die Polypen, erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen. Das gilt für alle Krebserkrankungen. Während einer Darmspiegelung sorgt nun ein die Untersuchenden unterstützendes System dafür, sogar solche

Polypen zu erkennen, die selbst einem erfahrenen Chefarzt wie Dr. Halm entgehen könnten. „Der Algorithmus erkennt Unregelmäßigkeiten in der Oberflächenstruktur und zeigt in Echtzeit, wo sich der veränderte Gewebebereich befindet“, sagt der Arzt. „Die KI entdeckt durchweg mehr an solchen auffälligen Strukturen als selbst sehr, sehr gute Untersucher.“ Natürlich funktioniert das alles nur im Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik. Die Entscheidung, wie mit den Befunden umgegangen werden muss, liegt beim Arzt oder der Ärztin – gemeinsam mit Patientin oder Patient. Wie auch beim Menschen, der durch Erfahrung und Übung dazulernt und seine Fähigkeiten verfeinert, lernt auch die künstliche Intelligenz. Die Software wurde mit tausenden Bildern gefüttert, um alle möglichen Arten und Formen von Polypen zu erkennen. Das Gu-

Foto: Christian Hüller

te, so Dr. Ulrich Halm: „Wir können die Technik prinzipiell bei allen Patientinnen und Patienten einsetzen, ohne Vorbedingung oder Einschränkung.“ Jährlich werden am Park-Klinikum etwa 1500 Darmspiegelungen vorgenommen, zur Diagnostik und vor allem auch zur Therapie. Seit einigen Monaten unterstützt die Untersuchenden dabei die Software. „Bei etwa 40 Prozent in der von uns untersuchten Altersgruppe finden wir behandlungsbedürftige Polypen“, so Dr. Halm. Wird ein bösartiger Tumor entdeckt, beginnt eine individuell ab-

gestimmte Behandlung im Viszeralonkologischen Zentrum der Klinik. In naher Zukunft ist auch denkbar, dass sie nicht nur bei der Darmspiegelung eingesetzt werden kann, sondern etwa auch in der Untersuchung des oberen Magen-DarmTrakts. „Momentan besteht die Zulassung nur für die Koloskopie, weil die dortige Dickdarmschleimhaut sehr glatt ist – das macht es dem Computer leichter.“ Ohne einen erfahrenen Arzt oder eine erfahrene Ärztin geht es also nie – und von denen gibt es am Helios Park-Klinikum glücklicherweise viele.


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Gesundheit Onkologie und Krebsvorsorge

Innovative Forschung: Prof. Elfriede Nößner vom Münchner HelmholtzZentrum überprüft die veränderten T-Zellen am Computer.

Verlosung

10 Kräuter gegen 100 Krankheiten Küchenkräuter geben köstlichen Gerichten den letzten Pfiff. Doch in ihnen steckt viel mehr als nur guter Geschmack: Sie sind voller heilsamer Wirkstoffe, die sich wunderbar auch für Tee, Creme, Öl oder selbst hergestellte Lösungen mit erstaunlicher Wirksamkeit eignen. Die Ärztin und Autorin Dr. Franziska Rubin beschreibt in ihrem heute erscheinenden Buch, dass zehn Kräuter reichen – für die kleine, aber hochwirksame Hausapotheke auf der Fensterbank. Wer das Buch gewinnen möchte, sendet bitte bis zum 27. April 2021 eine E-Mail mit dem Betreff „Heilen“ an gewinnspiele@lvz.de.

Foto: Michael ­Haggenmueller

Das Buch wird unter allen Einsendungen ausgelost. Die Gewinnerin oder der Gewinner wird persönlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Infos zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie unter www.madsack.de/dsgvo-info.

Mehr Schlagkraft für Immunzellen Im Labor veränderte T-Zellen sollen die Tumorabwehr stärken

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Foto: Becker

Joest Verlag

mmunzellen sind in der Lage, Krebszellen aufzuspüren und zu zerstören. Doch nicht immer kommen sie so leicht an ihre Beute heran. Dies trifft insbesondere auf solide Tumoren zu, die sich oft hinter einer Barriere aus anderen Zellen verschanzen, etwa bei Brust-, Darm- oder Lungenkrebs. Wissenschaftler vom Helmholtz Zentrum München wollen das Abwehrsystem deshalb gezielt mit Fähigkeiten ausstatten, mit denen es diese Barrieren überwinden kann. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Forschungsprojekt über drei Jahre mit 201 000 Euro.

Vorsorgeuntersuchungen nicht aufschieben Aus Sorge vor Corona Während der ersten Erkrankungswelle der Corona-Pandemie haben viele Patientinnen und Patienten geplante Arzttermine aus Angst vor einer Infektion mit dem neuen SARS-CoV-2-Virus abgesagt; auch die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen ging merklich zurück. So verzeichneten zum Beispiel über 80 Prozent der gastroenterologischen Praxen einen deutlichen Rück­gang der Nachfrage bei der Darm-krebsvorsorge. Nicht nur die Angst vor Ansteckung oder neue Hygienevorgaben waren verantwortlich. Auch der Klinik- und Praxis­betrieb musste anfangs wegen mangelnder Schutzausrüstung stark eingeschränkt ­werden. Inzwischen haben sich Kliniken und Praxen mit umfangreichen Hygienemaßnahmen auf die Pandemiebedingungen eingestellt. Das gilt für die Intensivbetreuung von Schwerstkrankengenauso wie für den Normalbetrieb der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. „Bürgerinnen und Bürger können ohne Sorge ins Krankenhaus oder die Arztpraxis gehen. Es besteht kein Grund, notwendige Arztbesuche aufzuschieben“, betont die Präsidentin des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI), Christine ­Neumann-Grutzeck. Das gilt besonders für Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen. „Wir empfehlen den Patientinnen und Patienten Kontakt mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin aufzunehmen oder bei akuten Fällen unbedingt das nächste Krankenhaus aufzusuchen.“ Das gilt insbesondere auch für die Darmkrebsvorsorge. „Dem sehr geringen Risiko einer Ansteckung steht der eindeutige ­Nutzen gegenüber: Prävention rettet Leben. Immer noch sterben etwa 25 000 Menschen pro Jahr allein an Darmkrebs“, erläutert Professor Dr. Jürgen F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke. „Auch diese Todesfälle sind vermeidbar und sollten gerade in der COVID-19-Pande­mie Anlass genug sein, mit Nachdruck ­immer wieder auf die Vorsorge, hinzu­weisen.“

Die Immuntherapie ist ein innovatives Forschungsfeld, in dem die Deutsche Krebshilfe ein immenses Potenzial sieht. Gerd Nettekoven Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe

Leukämie-Patienten und Patientinnen werden bereits heute erfolgreich mit einer speziellen Form der Immuntherapie, der CAR-T-ZellTherapie, behandelt. Die Ärzte und Ärztinnen entneh-

men ihren Patienten und Patienten dafür T-Zellen des Immunsystems und statten sie im Labor mit einem künstlichen MultifunktionsProtein aus (chimärer Antigen-Rezeptor, CAR). Zurück im Patienten können die so modifizierten T-Zellen ihre Beute – die Krebszellen – besser aufspüren und gezielt zerstören. Krebszellen verschanzen sich Frei in der Blutbahn umhertreibende Blutkrebszellen sind für die veränderten T-Zel­len leicht ausfindig zu machen. „Bei ­soliden Tumoren, also Krebsarten, die in Organen wie der Brust, dem Darm oder der Lunge entstehen und eine Geschwulst bilden, kommen die Immunzellen jedoch nicht so leicht an die Tumorzellen heran“, erläutert Professorin Dr. Elfriede ­Nößner vom Helmholtz Zentrum München. „Denn der Tumor besteht neben Krebszellen aus vielen weiteren Zellen – den sogenannten Stromazellen – und diese wirken wie ein Schutzwall.“ Zudem seien die T-Zellen in soliden Tumoren nur kurze Zeit aktiv: „Es ist so, als würde ihnen im Kampf gegen die Krebszellen schnell die Luft ausgehen.“

Verlag und Herstellung: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

Content: dpa, Deutsche Krebshilfe, Deutsche Krebsgesellschaft

Mehr Checks: Fällt der Test auf HP-Viren positiv aus, wird eng­maschiger kontrolliert.

Kontakt: redaktion@leipzig-media.de

Foto: Christin Klose/

Verkaufsleitung: Björn Steigert, Thomas Jochemko Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Hannah Suppa Redaktion: Nannette Hoffmann, Christopher Resch Produktion: Christiane Kunze Titelfoto: SciePro/adobe.stock.com

normale T-Zelle Designer T-Zelle mit ­chimärem Protein aktivierte Designer T-Zelle mit chimärem Protein Tumorzellen zerstörte Tumorzelle Tumor-Stromazellen zerstörte Tumor­Stromazellen

Immunologische ­ rundlagen­G forschung Nößner: „In Zellkulturen haben wir mit derartig veränderten T-Zellen bereits vielversprechende Ergebnisse erzielt. Die Unterstützung der Deutschen Krebshilfe ermöglicht es uns nun, diese TZellen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe um Dr. Johannes Linxweiler vom Universitätsklinikum des Saarlandes in klinisch relevanten Modellen weiter zu testen und zu prüfen, ob wir Patientinnen und Patienten damit behandeln können. Das Projekt liegt mir im Besonderen am Herzen, weil wir mit unserem Team die

immunologische Grundlagenforschung direkt an die Bedürfnisse der Patienten heranbringen können.“ „Die Immuntherapie ist ein innovatives Forschungsfeld, in dem die Deutsche Krebshilfe ein immenses Potenzial sieht“, kommentiert Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Daher fördern wir solche zukunftsweisenden Projekte – immer mit dem Ziel, die Versorgung der Patienten und Patientinnen zu verbessern.“

Training für die Abwehrzellen Das Titelbild dieser Beilage zeigt die Darstellung einer Krebszelle, die von weißen Blutkörperchen angegriffen wird. Diese sogenannten ­Neutrophile sind als Teil der Immunabwehr auf die Erkennung und Zerstörung von bösartigen Organismen spezialisiert. Die Forschung versucht, sie so zu trainieren, dass sie zielstrebig und effektiv besonders Krebszellen unschädlich machen.

Häufig kann das Immunsystem eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) erfolgreich bekämpfen

Anzeigen-Spezial der Leipziger Volkszeitung

Verantwortlich für Anzeigen: Oliver Vetter

Legende

Komponenten besteht, die jeweils eine andere Funktion erfüllen. Mithilfe des ersten Bausteins schaffen es die T-Zellen, das Tumorstroma zu durchdringen und zur Tumormasse vorzudringen. Ein weiterer Baustein fungiert an der Zelloberfläche als Antenne und ins Innere der Zelle als Megaphon: Er empfängt und verstärkt Signale der Tumorzellen, sodass der Immunzelle auch sehr schwache Signale nicht entgehen. Eine dritte Komponente befähigt die T-Zelle, die empfangenen Signale für sich selbst in Kraft und Ausdauer zu entwickeln. So bleibt sie länger gegen die Tumorzellen aktiv.

Was ein positiver Test auf HP-Viren bedeutet

IMPRESSUM – Gesundheit

Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH, Fiete-Schulze-Straße 3, 06116 Halle/Saale

Protein verleiht Immunzellen neue ­Fähigkeiten Mit finanzieller Unterstützung durch die Deutsche Krebshilfe wollen Nößner und ihr Team das Prinzip der CAR-T-Zell-Therapie jetzt auf solide Tumoren übertragen. Dafür haben sie ein künstliches, „chimäres“ Protein entwickelt – chimär deshalb, weil es aus mehreren

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erden bei einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung HP-Viren nachgewiesen, kann das Frauen verunsichern. Doch häufig erfordert ein positives Testergebnis keine Behandlung, ordnet das Deutsche Krebs-

forschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg ein. Ein positiver Test auf ­Humane Papillomviren sei nicht mit einer Krebsvorstufe oder gar Krebs gleichzusetzen, erläutert Susanne Weg-Remers, Leiterin des

Krebsinformationsdienstes am DKFZ. Nach Angaben der Expertin verläuft eine HPV-Infektion häufig ohne Symptome und werde vom Immunsystem nach einiger Zeit überwunden. Nur bei einem kleinen Anteil der länger andauernden Infektionen komme es zu Gewebeveränderungen, die im schlimmsten Fall Vorstufen für Gebärmutterhalskrebs sein könnten. So helfe der HPV-Test vor allem bei der Risikoabschätzung. Standardmäßige Tests Seit einiger Zeit werde bei Frauen ab 35 Jahren standardmäßig bei der Früherkennung auch auf HP-Viren getestet – und entspre-

chend würden vermehrt Infektionen entdeckt. Ist der Test negativ, werden Frauen ab 35 Jahren nur noch alle drei Jahre untersucht, erklärt der Krebsinformationsdienst. Ein positiver HPV-Test weise dagegen auf eine klinisch relevante Infektion mit Humanen Papillomviren am Gebärmutterhals hin. Damit verbunden ist ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Gewebeveränderung. In diesem Fall werde die nächste Kontrolle schon nach einem Jahr gemacht. Sei der HPV-Test dann immer noch positiv, folge innerhalb von drei Monaten eine Untersuchung mit einer Lupenvergrößerung zur Ab-

klärung, ob Gewebeveränderungen vorliegen. Ist das Gewebe nur leicht verändert, wird es laut dem Krebsinformationsdienst zunächst weiter kontrolliert. Stärker ausgeprägte Veränderungen könnten aber Krebsvorstufen sein und würden vorsorglich entfernt. Impfempfehlung für Mädchen und Jungen HP-Viren werden meistens beim Sex übertragen – und es gibt eine Impfung gegen sie: Sie wird von der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut (RKI) für Mädchen und Jungen empfohlen und sollte im Alter zwischen 9 und 14 Jahren erfolgen.


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Freitag, 23. April 2021

Gut versorgt auch bei einer schweren Krebserkrankung

Kindern einfühlsam Krebs erklären Nicht mit Ängsten alleine lassen

Ambulant zu Hause, in der Klinik oder im Hospiz: Es gibt verschiedene Modelle palliativer Versorgung

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rotz immer besserer Behandlungsmöglichkeiten besteht für Krebspatientinnen und Krebspatienten nicht immer Aussicht auf Heilung. In dieser Situation stehen Betroffenen palliative Versorgungsformen zur Verfügung. Sie haben zum Ziel, die Lebensqualität und Selbstbestimmung von schwerkranken Patientinnen und Patienten bestmöglich zu erhalten und zu fördern. Damit das gut gelingt, ist Teamarbeit gefragt: Ärztinnen, Pflegedienste, und Therapeuten – also alle, die an der Betreuung des Patienten beteiligt sind – sollten eng zusammenarbeiten. Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums stellt hier die verschiedenen palliativen Modelle vor. Allgemeine Ambulante Palliativ-Versorgung Die Allgemeine Ambulante Palliativ-Versorgung (AAPV) unterstützt Kranke dabei, bis zu ihrem Tod im eigenen Zuhause zu bleiben. Sie wird von Haus- und Fachärzten mit palliativmedizinischer Basisqualifikation verordnet und setzt auf enge Zusammenarbeit zwischen Pflegedienst und behandelnden Fach- und Klinikärzten. Patienten werden therapeutisch begleitet, mögliche Nebenwirkungen gelindert und belastende Symptome, wie zum Beispiel Schmerzen und Atemnot, behandelt. Bei Bedarf können auch Heilund Hilfsmittel verschrieben werden – Physiotherapie, Inkontinenz- und Stoma-Artikel etwa, oder auch psychoonkologische Unterstützung. Hausbesuche und Erreichbarkeit im Notfall gehören ebenfalls zum Leistungsspektrum. Die Arztkosten werden über die Krankenkasse getragen. Wenn ein Pflegegrad vorliegt, bezahlt die Pflegeversicherung für eventuell erforderliche Pflegeleistungen. Spezialisierte Palliativteams Wird eine besonders aufwändige Versorgung benötigt, haben gesetzlich Versicherte meist Anspruch auf eine Spezialisierte Ambulante Palliativ-Versorgung (SAPV). Das Besondere: Ärzte und Pflegekräfte sind

Zuwendung: Eine Hospiz­mitarbeiterin hält die Hand eines ­tod­kranken ­Menschen. Foto: Felix Kästle/dpa

Kindern Krebs zu erklären, stellt Erwachsene vor eine große Herausforderung. Doch es ist wichtig, mit Kindern über Krebs zu sprechen. Denn mit der Diagnose Krebs treten in Familien unweigerlich Veränderungen auf. Kinder sind sehr feinfühlig, wenn es um Veränderungen geht. Sie spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist. Bleibt ein ­Gespräch darüber aus, so füllen Kinder diese Leere mit ihrer Fantasie, Ängsten oder gar Schuldgefühlen. Kindern sollte Krebs schrittweise und behutsam erklärt werden. So können Kinder leichter einen Umgang mit der neuen Situation finden. Ist Krebs ansteckend? Ist Krebs schlimm? Warum ist man so müde, wenn man Krebs hat? Wichtig ist: Kinder sollten keine Angst haben, ihre Fragen zu stellen – zum Thema Krebs gibt es keine dummen Fragen. Hilfreiche Antworten hat die Deutsche Krebs­hilfe in einer Reihe von Erklärvideos zusammengestellt. www.krebshilfe.de/blog/kinder-krebs-erklaeren

Sich bewegen und den Krebs bekämpfen Motivation durch App steigern rund um die Uhr telefonisch erreichbar und kommen im Notfall umgehend vor Ort. „Zu wissen, dass sie im Ernstfall nicht auf sich alleine gestellt sind, ist für Angehörige eine große Beruhigung“, betont Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums. Arzt oder Ärztin und Pflegeteam tauschen sich regelmäßig aus und erbringen nicht nur Basismaßnahmen, sondern weitere medizinische und pflegerische Leistungen, wie etwa die Versorgung mit Medikamentenpumpen, spezielle Wundpflege, Punktionen bei Bauchwasser (Aszites) und Atemhilfen. Durch die enge Zusammenarbeit mit weiteren Therapeuten können Leistungen wie Physio- oder Atemtherapie hinzukommen. Gespräche mit Patienten und ihren nahen Angehörigen können zusätzlich von ambulanten Hospizhelfern übernommen werden. Für gesetzlich Versicherte ist die SAPV eine Kassenleistung, ein Pflegegrad muss nicht vorliegen. In der Regel tragen auch die privaten Versicherungen die Kosten. Welche Leistungen jenseits der medizinischen und pflegerischen Versorgung, wie etwa psychoonkologische oder sozialrechtliche Beratung, im Rahmen der SAPV erbracht werden können und welche

Kosten dafür anfallen, unterscheidet sich regional und nach Vertrag mit den jeweiligen Krankenkassen. Wenn es zu Hause nicht mehr geht Kann die Versorgung zu Hause nicht mehr gewährleistet werden, ist ein Hospiz oder ein Pflegeheim eine mögliche Option. Bei einem Hospiz ist allerdings zu beachten, dass dort meist keine tumorspezifische Therapie mehr erfolgt. Die Behandlung von Schmerzen und anderen Beschwerden – im Sinne des Erhalts der Lebensqualität – steht im Vordergrund. Kommt ein Pflegeheim in Betracht, ist zu klären, wie dort auf Palliativpatienten eingegangen werden kann. Hat das Pflegepersonal ausreichend Erfahrung mit Krebspatienten? Wie ist die Zusammenarbeit mit Hausund Fachärzten sowie Krankenhäusern? Hat eine Klinik eine Palliativstation, können Patienten dort zeitlich befristet behandelt werden, zum Beispiel zur medikamentösen Umstellung. Die Betreuung auf der Palliativstation ist oft intensiver als auf einer normalen onkologischen Station. Beratungsstellen für ­pflegende Angehörige Vor allem für Angehörige, die sich neben ihren Aufgaben im Alltag zusätzlich in der häuslichen Pflege enga-

gieren, kann diese Situation sehr belastend sein. Pflegeund Krankenkassen, aber auch unabhängige Beratungsstellen, klären Angehörige über ihre Ansprüche und Rechte auf – zum Beispiel zur Familienpflegezeit. Das Beratungsangebot für Angehörige gilt natürlich auch dann, wenn Krebspatienten in Pflegeheimen oder Hospizen versorgt werden. Umsetzung sehr unterschiedlich Nach Einschätzung von Experten ist aufgrund der demografischen Entwicklung in unserer Gesellschaft mit einer wachsenden Zahl von Pflegebedürftigen zu rechnen. Unter dieser Annahme wurde der Auf- und Ausbau von ambulanten und stationären palliativmedizinischen Versorgungsstrukturen in den vergangenen 15 Jahren in Deutschland forciert. Dennoch ist eine flächendeckende Umsetzung noch nicht erreicht und weist zudem starke regionale Unterschiede auf. So mangelt es zum Beispiel in manchen Regionen an ambulanten spezialisierten Palliativdiensten.

Hospiz – Was bedeutet das? Wenn die Voraussetzungen für eine häusliche Pflege nicht gegeben sind oder es der Zustand eines Patienten nicht zulässt, bieten stationäre Hospize die Möglichkeit einer Betreuung in wohnlicher Atmosphäre. Heute wird unter einem Hospiz zum einen das Konzept der respektvollen, ganzheit­lichen Sterbebegleitung und zum anderen Pflegeeinrichtungen für unheilbar Kranke verstanden. Zu den Grundsätzen des Hospiz-Gedankens zählen neben der absoluten Fokussierung auf die ­Wünsche des Kranken und der Angehörigen auch die Betreuung durch ein multiprofessionelles Team, die Einbeziehung ehrenamtlicher Helfer sowie grundsätzlich die Sorge um Schmerzfreiheit und Lebensqualität bis zuletzt. Seit Mitte der 80er-Jahre gibt es in Deutschland stationäre Hospize. Sie sind wie kleine Pflegeheime organisiert, mit Ärztinnen und Ärzten, Pflegenden, Sozialhilfe, Seelsorge und Ehrenamtlichen. Oftmals gibt es Übernachtungsmöglichkeiten für Ange­hörige, in manchen Fällen darf sogar ein Haustier dabei sein. Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um in ein Hospiz aufgenommen zu werden, regelt §39a SGB V. Für Patienten und Patientinnen entstehen keine Kosten, Hospize finanzieren sich über die öffentlichen Kassen und Spendengelder. Ein Hospizverzeichnis im Internet hilft bei der ­Suche nach einer geeigneten Einrichtung.

Beim Krebsinformationsdienst beantworten Ärztinnen und Ärzte kostenlos alle Fragen zu Krebs, telefonisch unter 0800 4203040 oder per E-Mail an: krebsinformationsdienst@dkfz.de. Anlaufstellen und weiterführende Informationen www.krebsinformationsdienst.de/ service/adressen/palliativ.php

Im Kampf gegen Krebserkrankungen ­kommen auch technische Neuerungen zum Einsatz. Die Initiative „Beweg Dich gegen Krebs“ etwa hat eine App entwickelt, mit der jeder und jede die eigenen sportlichen Aktivitäten erfassen und dokumentieren kann. Das soll andere Teilnehmende wie auch Sponsoren motivieren, mitzumachen – am Ende können die Bewegungszeiten auch in eine handfeste Spende umgewandelt werden. Was will die App? „Beweg Dich

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gegen Krebs“ ist eine online-basierte Benefizaktion mit verschiedenen Sportarten, die möglichst viele Menschen – jung und alt, im Team oder allein – bundesweit an bestimmten Standorten zur ­Bewegung für den guten Zweck motivieren möchte. Mit Spenden sollen Sport- und Bewegungsangebote für Krebspatienten und -patientinnen gefördert werden, die nicht von den Kostenträgern des Gesundheitssystems übernommen werden. Von wem stammt die Idee? Die Aktion

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ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Leben mit Krebs und des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg (NCT) mit Unterstützung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung. Alle drei Partner engagieren sich seit Jahren für Menschen mit Krebserkrankungen. Warum ist das wichtig? Regelmäßige

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sportliche Aktivität wirkt bei der Vorbeugung vor Krebs. Für Betroffene mildern angepasste Bewegungs- und Sportprogramme wissenschaftlich nachgewiesen die erheblichen Nebenwirkungen einer Tumorerkrankung und -therapie. Das bedeutet eine Verbesserung des Behandlungsergebnisses und eine erhöhte Lebensqualität der Betroffenen. www.beweg-dich-gegen-krebs.de

Das Zusammenspiel der Arbeitspferde Mit dem Nexaris Angio-CT sind besonders SCHONENDE UND PRÄZISE Eingriffe möglich, um Leberkrebs zu behandeln

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pezielle Krankheiten erfordern ein spezialisiertes Team. Seit mehreren Monaten arbeiten Ärzte und Ärztinnen im Helios Park-Klinikum Leipzig in einem deutschlandweit einzigartigen Interventionsraum, dem Nexaris Angio-CT. Der Bereich ist technisch hochinnovativ, aber zugleich denkbar einfach. Denn: „Im Grunde ist das System eine Kombination aus zwei bildgebenden Verfahren, zweier absoluter Standardverfahren“, sagt Privat-Dozent Dr. Michael Moche, Chefarzt der Klinik für Interventionelle Radiologie. Das ist der Clou: „Unsere beiden Arbeitspferde“, sagt Moche, werden in einem eigens dafür ausgestatteten Raum vorteilhaft gemeinsam eingesetzt – beide Arbeitspferde bringen gewissermaßen ihre PS-Stärken ein. „Mit der Angiografie lassen sich die Gefäße im Körper durch Zugabe

eines Kontrastmittels in Echtzeit auf dem Monitor zweidimensional sichtbar machen. Die Computertomografie ermöglicht die dreidimensionale Darstellung der Organe“, beschreibt der Chefarzt. „Durch die Kombination der Vorteile beider bildgebenden Verfahren im Nexaris wird die verfügbare Bildinformation erhöht und damit die Steuerung des Eingriffs wesentlich verbessert. Dadurch können wir Patienten und Patientinnen präziser, effizienter, sicherer und am Ende schonender behandeln.“ Bei Leberkrebs besonders effektiv Der Nexaris kommt nicht nur bei der Behandlung von Leberkrebs zum Einsatz, ist dort jedoch besonders effektiv. Denn hier sind möglichst genaue Eingriffe nötig: „Je besser die Bildgebung, desto präziser und wirksamer sind wir in dem, was wir ma-

MODERN UND SPEZIALISIERT: Der neue Interventionsraum am Helios ParkKlinikum Leipzig. Foto: Thomas Meinicke

chen“, so Dr. Moche. Grundsätzlich gibt es zwei Methoden, Leberkrebs minimal-invasiv zu behandeln: Entweder sticht der Arzt oder die Ärztin durch die Haut direkt in den Tumor in der Leber, um ihn dort durch Hitze oder Strom zu veröden. Der andere Weg ist ein Zugang über die Leistenader, wie bei einem Herzkatheter. „Man kann den Katheter unter Röntgendurchleuchtung zwar sehr gut steuern, aber man sieht das Lebergewebe nicht besonders gut“, erklärt Dr. Moche. Da kommt das Angio-CT ins Spiel: „Wenn man mit dem Katheter an der Stelle ange-

langt ist, wo man den Tumor erwartet, kann man gut mit der CT darstellen und dann über den Katheter präzise behandeln unter Schonung des übrigen Lebergewebes.“ Die Quintessenz: Der Patient oder die Patientin profitiert durch einen verbesserten, kürzeren und dennoch präziseren Ablauf. Der Tumor könne wirksamer behandelt werden, erklärt der Chefarzt, die Nebenwirkungen seien geringer: „Je präziser, desto besser.“ Am Helios Park-Klinikum wurde mit dem Nexaris Angio-CT ein bedeutsamer Schritt in Richtung Zukunft gemacht.


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GESUNDHEIT ONKOLOGIE UND KREBSVORSORGE

VEREINEN IHRE EXPERTISE UND RESSOURCEN: Prof. Peter Lamesch (links), Chefarzt der Klinik für Chirurgie an der Helios Klinik Schkeuditz, und Prof. Michael Bartels, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Helios Park-Klinikum Leipzig.

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Foto: Christian Hüller

3 Fragen

Foto: Christian Hüller

Dr. Christina Klein, Oberärztin der Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiterin des Viszeralonkologischen Zentrums, über die Behandlung von Darmkrebs. Welche Anzeichen gibt es für eine Darmkrebserkrankung und wohin sollte man sich bei Symptomen wenden? Deutliche Anzeichen sind Blut im Stuhl, Veränderungen im Stuhlgang, Blutarmut oder auch ein spürbarer Knick in der Leistungsfähigkeit. Der erste Weg sollte zur Hausarztpraxis führen, im weiteren Verlauf dann zum Darmkrebszentrum mit seinen Kooperationspartnern. Wie erfolgt die Behandlung bei Darmkrebs und wie sind die Heilungschancen? In der Diagnostik wird geschaut, ob es Metastasen gibt und wie sehr sich der Tumor ausgedehnt hat. In unserem Tumorboard, einer Sitzung mit vielen Experten unterschiedlicher Disziplinen, beraten wir für jeden Fall individuell, was das Optimum ist. Ein einfacher Tumor ohne Metastasen wird operiert. Wenn er schon metastasiert hat, könnte man zuerst diese Tochtergeschwülste angehen. Frühformen kann man fast zu einhundert Prozent heilen. Kann man einer Darmkrebserkrankung vorbeugen? Ganz wichtig ist die Vorsorgekoloskopie, die Darmspiegelung. Dadurch kann man Frühformen gut erkennen. Gut wäre in jedem Fall, das Rauchen aufzuhören, das lohnt sich selbst mit 60 Jahren noch. Adipositas ist ein starker Risikofaktor, ebenso bestimmte genetische Faktoren und möglicherweise die Bakterienflora im Darm. Eine vegetarische Ernährung scheint sich günstig auf das Darmkrebsrisiko auszuwirken.

„Es ist ein Marathon“ Tumoren in der Bauchspeicheldrüse stellen besondere Anforderungen an das Klinikteam und an die Patientinnen und Patienten. Die wichtigste Erkenntnis: Die Heilung braucht Zeit.

strukturen, und sie ist etwas versteckt. „Anders als beispielsweise der Magen lässt die Bauchspeicheldrüse keine direkte Betrachtung zu“, sagt Prof. Lamesch. Vor allem deshalb erfordert die Behandlung von Pankreaskarzinomen eine perfekt ausbalancierte Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen. Für das gesamte Komplikationsmanagement etwa, wie Prof. Lamesch es nennt, m Ende, in den alles entscheiden- müssen sehr viele Erfahrungswerte mit einden Momenten, wenn selbst der er- bezogen werden. Prof. Dr. Michael Bartels ist Chefarzt der fahrene Arzt die bekannten Pfade verlässt, kommen die Fragen: Wie Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxweit kann ich gehen, will ich gehen? Wo be- chirurgie am Helios Park-Klinikum Leipzig. ginn der Grenzbereich – und kann ich ihn „Wir arbeiten schon lange mit der Helios Klibetreten? „Das in einer manchmal mehr- nik Schkeuditz zusammen, aber in Bezug auf stündigen Operation zu entscheiden, kann das Pankreas seit gut zwei Jahren noch enfür den Chirurgen schwierig sein“, sagt Prof. ger“, sagt Prof. Bartels. Vorrangig gehe es Peter Lamesch. „Aber das muss er verant- darum, durch die Kooperation eine größtworten. Das ist sein Job.“ Es ist auch sein Job: mögliche Qualität zu erreichen. „Die PatienProf. Lamesch ist Chefarzt der Klinik für Chi- ten werden dadurch von sehr erfahrenen rurgie an der Helios Klinik Schkeuditz. Der Operateuren operiert und bekommen so Grenzbereich: In der Behandlung des Pank- eine besonders gute Versorgung“, bereaskarzinoms, des bösartigen Tumors an schreibt der Chefarzt. „Je häufiger man etder Bauchspeicheldrüse, nähert Lamesch was tut, desto besser wird man darin. Das ist sich ihm unweigerlich. Denn aus Sicht von auch messbar.“ Ein Kern der Zusammenarbeit ist die überChirurginnen und Chirurgen hat die Drüse einen entscheidenden Nachteil: Sie liegt regionale Tumorkonferenz, in der alle Pazwischen anderen lebenswichtigen Organ- tientinnen und Patienten besprochen werden. So kann für jede und jeden die individuell optimale Behandlung gewährleistet werden. „Es gibt eine ganze Reihe möglicher Ansätze“, fasst Prof. Peter Lamesch zusamKontaktdaten Helios Kliniken men. Zentral ist, den Menschen mit einzubeziehen. „Man muss bei solchen Eingriffen wissen, dass es keine einfache BlindHelios Park-Klinikum Leipzig Helios Klinik Schkeuditz darm- oder Gallen-OP ist, sondern Strümpellstraße 41, 04289 Leipzig Leipziger Straße 45, 04435 Schkeuditz ein Marathon.“ Prof. Lamesch erTelefon: (0341) 864-0 Telefon: (034204) 80-0 klärt den Betroffenen oft, dass es www.helios-gesundheit.de/parkklinikum www.helios-gesundheit.de/schkeuditz durchaus vier bis sechs Monate dauern kann, bis sie wieder auf dem Stand sind, den sie vor der Operation hatten. Er hat dafür Terminvereinbarung Helios Park-Klinikum Leipzig Terminvereinbarung Helios Klinik Schkeuditz auch ein Bild: „Man muss sich Krebserkrankungen des Bauchraumes und Erkrankungen der Schilddrüse: (034204) 80-8916 gemeinsam ins gleiche Boot Zweitmeinung: (0341) 864-2254 Brustzentrum Nordsachen: (034204) 80-8402 setzen – und dann in die gleiInterventionelle Radiologie: (0341) 864-252490 Darmzentrum: (034204) 80-8916 che Richtung rudern.“

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FRÜHERKENNUNG bei Brustkrebs ist das A und O, um die Heilungschancen zu verbessern. Eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust gehört dazu. Foto: Lutz Weidler

Über das Helios Park-Klinikum Leipzig Das Helios Park-Klinikum vereint in seinen somatischen und psychiatrischen Kliniken moderne Medizin für Körper und Seele. Wir verfügen über 796 voll- und teilstationäre Betten bzw. Behandlungsplätze, 154 Rehabilitations- und 30 Plätze für Adaption und behandeln jährlich 17 000 Patientinnen und Patienten voll- und teilstationär sowie 25 000 ambulant. Unsere Hauptstandorte befinden sich im Leipziger Südosten. Zudem betreiben wir Außenstellen in Borna, Wurzen und Torgau.

Über die Helios Klinik Schkeuditz Die Helios Klinik Schkeuditz ist eine Akutklinik der Grund- und Regelversorgung mit 150 Betten. Etwa 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich auf höchstem medizinischen und pflegerischen Niveau um unsere Patientinnen und Patienten.

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Speiseröhrenkrebs bekämpfen Vorsorge, Symptome, Behandlung und Heilungschancen einer tückischen Krankheit Speiseröhrenkrebs ist eine relativ seltene Krebserkrankung und gleichzeitig eine Herausforderung für Diagnostik und Therapie. Die Diagnose ist bei vielen Menschen gefürchtet, denn: „Es gibt keine wirklichen Vorsorgeprogramme“, sagt Prof. Dr. Michael Bartels, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Helios Park-Klinikum Leipzig. Beim Darmkrebs zum Beispiel ist die Vorsorgekoloskopie, die Spiegelung des Darms, ein probates Mittel – beim Speiseröhrenkrebs sind Vorsorgeuntersuchungen bislang nicht etabliert. Wenn die typischen Beschwerden wie Schmerzen hinter dem Brustbein, Brennen oder andere Störungen beim Schlucken oder Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme auftreten, engt der Tumor meist die Speiseröhre ein, ist also schon gewachsen, der Tumor schon in fortgeschrittenem Stadium. „Tückisch ist das Ganze, weil auch schon die Lymphknoten befallen sein können“, sagt Prof. Bartels. Eine Heilung hängt grundsätzlich davon ab, in welchem Stadium die Diagnose erfolgt. In sehr frühen Stadien kann die Erkrankung durch spezielle Verfahren im Rahmen einer Spiegelung entfernt werden. In diesen Fällen bleibt das Organ erhalten, was ein großer Vorteil für den Patienten ist. Wenn ein Verdacht auf Lymphknotenbefall vorliegt, kann eine Chemotherapie oder eine Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie als Vorbehandlung eingesetzt werden. Häufig muss operiert werden, und zwar recht umfangreich: Der Arzt oder die Ärztin entfernt die Speiseröhre, entnimmt somit die betroffene Passage und stellt sie wieder her. „Früher, und manchmal auch heute noch, waren dazu zwei große, komplikationsträchtige Schnitte nötig. Aber glücklicherweise hat sich hier sehr viel verbessert und wir können viele Eingriffe minimalinvasiv mit nur kleinen Schnitten durchführen“, erklärt der Chefarzt. Auch die „Post-OP-Phase“ unmittelbar nach der Operation sei am Helios ParkKlinikum bestens organisiert. Dennoch: Speiseröhrenkrebs bleibt eine tückische Erkrankung. „Erfahrung der Ärztinnen und Ärzte und Häufigkeit der Eingriffe spielen deshalb eine große Rolle“, so Prof. Bartels.

ERFAHRUNG ist der Schlüssel, sagt Prof. Michael Bartels, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeralund Thoraxchirurgie am Helios ParkKlinikum Leipzig Foto: Christian Hüller

„Wir erkennen Karzinome im Millimeterbereich“ Die Helios Klinik Schkeuditz ist Teil des Brustzentrums Nordsachsen und sorgt für KONTINUIERLICHE SICHERHEIT für Brustkrebs-Patientinnen

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atürlich erinnert sich Susen Schirrmeister gerne an die guten Verläufe. Als Leiterin des Brustzentrums Nordsachsen am Standort Schkeuditz hat die Oberärztin 2017 eine junge Patientin erlebt, bei der ein Mammakarzinom entdeckt wurde, ein bösartiger Tumor in der Brust. „Wir haben eine brusterhaltende Therapie mit Sentinel-Node-Biopsie durchgeführt“, sagt sie, eine Entfernung des Karzinoms mit Sicherheitsabstand und den Wächter-Lymphknoten. „Der vier Zentimeter große Tumor war von den bösartigen zum Glück eher die freundliche Variante.“ Eine Chemotherapie blieb der damals 25-jährigen Patientin erspart. Sie musste sich lediglich einer Bestrahlung und antihormonellen Therapie unterziehen. „Heute treffe ich sie manchmal beim Einkaufen“, sagt Susen Schirrmeister. Die Behandlung hat gewirkt. Geholfen hat die große Erfahrung der Oberärztin und ihrer Kolle-

gen und Kolleginnen im Brustzentrum Nordsachsen, eines kooperativen Brustzentrums der Helios Klinik Schkeuditz, des Sana Klinikums Borna sowie Partnern verschiedener Bereiche. Therapieentscheidungen werden für die Patientinnen und Patienten in der Tumorkonferenz durch die Brustexperten und Kooperationspartner – Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten und Pathologen – getroffen. Die fachliche Qualifizierung aller Beteiligten wird regelmäßig zertifiziert. Frühe Diagnose erhöht Heilungschance Bei Brustkrebs ist die frühe Diagnose von großer Bedeutung. In Schkeuditz seien alle Bemühungen auf eine frühe Entdeckung ausgerichtet, so die Ärztin. Durch Mammografie und Ultraschall werden auch noch nicht tastbare Tumoren früh entdeckt und durch eine Gewebeentnahme gesichert. Ergänzend kann auch ein Mamma-MRT hilf-

reich sein. Der Vorteil in Schkeuditz: „Wir haben kurze Wege und können zur Diagnostik direkt in unsere Radiologie überweisen.“ Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen in Deutschland, jährlich erkranken etwa 70 000 Frauen neu. Früh erkannt, liegen die Heilungschancen bei 90 Prozent. „Im Mammografie-Screening werden schon Karzinome im Millimeterbereich erkannt“, sagt die Senologin. Kritisch sieht sie, dass das Screening nur für Frauen zwischen 50 und 70 angeboten wird. „Aktuell sind fast alle unserer Patientinnen unter 50.“ Die junge Patientin hatte Glück. Andere Fälle gehen nicht so gut aus, sagt die Oberärztin. „Sind Metastasen da, rennt man ihnen hinterher. Dann gibt es keinen heilenden Ansatz mehr. Aber neue Therapien ermöglichen auch diesen Patientinnen eine gute Lebensverlängerung bei möglichst hoher Lebensqualität.“


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