LVZ Gesundheit Oktober 2020 | Thema Gelenke

Page 1

Gesundheit Themenwoche rund ums Wohlbefinden – vom 23. bis 30. Oktober 2020

Thema

des Tages: Gelenke

Ein Anzeigen-Spezial Ihrer Tageszeitung | Freitag, 23. Oktober 2020

www.lvz.de

Knochenjobs Wenn die Arbeit krank macht, ist es oft ein ­langer Weg, bis das Leiden als Berufskrankheit anerkannt wird. Worauf es ankommt. Seite 3

Hüft-OP unter Teilnarkose?

Fitness im Büro Schon mit einem Mini-Workout am Schreibtisch lässt sich den Folgen des stundenlangen Sitzens entgegenwirken – einige Tipps. Seite 4

Sie gilt als schonender für den Patienten und hilft, auch im Nachgang schneller wieder auf die Beine zu kommen. Jedoch scheuen viele die Regionalanästhesie – aus Angst, das Prozedere bei vollem Bewusstsein zu erleben. Doch es gibt Ablenkungsmanöver. Seite 2

Verlosung Sie möchten mehr über die Themen dieser Ausgabe erfahren? Wir verlosen die Bücher „Nicht übers Knie brechen“ und „Arthrose“. Mitmachen und gewinnen! Seite 2

entspannt schlafen

TR AUMHAF TER SCHL AF. INDIVIDUELL KONFIGURIERT. D I E PE R FE K T E B A S I S FÜ R G E S U N D E N S C H L A F

Basis: die digitale Vermessung der Körperkonturen (r.). Komfort-Extra: ein elektrisch verstellbarer Lattenrost.

D r e s d n e r S t r. 7 0 0 4 3 17 L e i p z i g Te l . 0 3 41– 6 8 8 7 7 6 2 info@betten-wehmann.de M o – F r 9 : 0 0 –18 : 3 0 U h r S a 10 : 0 0 –14 : 0 0 U h r 23051201_001120

Gesunder Schlaf in schönem Gewand: Wir führen Bettgestelle renommierter Hersteller (l.).

E i n p e r f e k t e r, a k t i v e r Ta g b e g i n n t m i t e i n e r e n t s p a n n t e n , e r h o l s a m e n Nacht. Und gesunder Schlaf beginnt mit einer per fek ten Unterlage. D i e Z u t a t e n : e i n s c h ö n e s B e t t g e s t e l l , e i n h o c h w e r t i g e r, f l e x i b l e r u n d individuell einstellbarer Lattenrost, eine passende Mehrzonenmatratze, d a s r i c h t i g e K i s s e n . F e r t i g i s t d a s Tr a u m b e t t . A b e r w i e w i r d e s R e a l i t ä t ?

U N S E R B E R AT U N G S - PLU S

Wir sind Exper ten für ergonomisch angepasste Bettsysteme und Matratzen. B a s i s u n s e r e r B e r a t u n g : d i e e x a k t e Ve r m e s s u n g d e r Kö r p e rko n t u r e n . S o kö n n e n w i r e i n L i e g e s y s t e m ko n f i g u r i e r e n , d a s I h r e n Kö r p e r n a c h t s g e n a u d o r t u n t e r s t ü t z t o d e r entlastet, wo er es braucht. Und – of t unter schätzt: A u c h e i n K i s s e n m u s s z u m Kö r p e r u n d d e n S c h l a fg e w o h n h e i t e n p a s s e n . D e s h a l b g i b t e s N a c ke n s t ü t zkissen in acht ver schiedenen Höhen. Wir beraten S i e ko m p e t e n t u n d u m f a s s e n d – a u c h z u e l e k t r i s c h v e r s t e l l b a r e n L a t t e n r o s t e n u n d Ko m f o r t b e t t e n .

Dream-Team: ein hochflexibler ergonomisch justierbarer Lattenrost und die individuell für Sie passende Mehrzonenmatratze.


2

Gesundheit I Thema des Tages: Gelenke

„Arthrose – Der Weg aus ­dem Schmerz“ und „Nicht übers Knie brechen“

Anstelle einer Vollnarkose können Anästhesisten bei vielen OPs auch nur bestimmte Körperbereiche betäuben und der Patient bleibt bei Bewusstsein. Foto: Marijan Murat

Verlosung

Buch-Tipps mit Gewinnchance „Arthrose – Der Weg aus dem Schmerz“ von ­ Dr. Carsten Lekutat ist erschienen im Becker Joest

Volk Verlag, 2018, 216 Seiten, (24,95 Euro)

Mit dem Buch „Arthrose – Der Weg aus dem Schmerz“ legt Dr. med. Carsten Lekutat einen Guide für Betroffene vor. „Das Buch soll einerseits Leuten helfen, die Schmerzen haben, die schon beim Arzt waren und gesagt bekommen haben: Es ist Arthrose. Es geht andererseits aber auch um Prävention“, erklärt der Mediziner, der aus der MDR-Sendung „Hauptsache ­gesund“ bekannt ist. „Wir können eine Arthrose nicht heilen, das stimmt“, sagt er bestimmt, betont jedoch: „Das Abfinden ist der Irrtum. Das ist so eine Kurzschlussreaktion, die lautet: Aha, da sind Schmerzen im Gelenk, dann mache ich ein Röntgen, ich sehe Arthrose und nun können wir nichts mehr machen. Stattdessen könnte man auch mal nachschauen: Ist die Arthrose wirklich das, was die Beschwerden fabriziert, oder liegen die Ursachen woanders? Häufig haben Schmerzen ihre Ursachen am Stützapparat. Und dagegen kann man etwas tun.“ Ein wichtiger Punkt sei, in Bewegung zu bleiben und nicht zu schwer zu werden. Was möglich ist und wo Grenzen sind, das können Interessierte im Buch nachlesen. „Nicht übers Knie brechen – Die kritische ­Zweitmeinung zur Knie-OP“ von Prof. Dr. Hanno ­Steckel ist erschienen im Becker Joest Volk ­Verlag, 2020, 256 Seiten (24,95 Euro)

In Deutschland werden pro Jahr mehrere Hunderttausend Kniegelenke operiert. In Fachkreisen wird zunehmend das Einholen einer Zweitmeinung empfohlen. Auch wenn dieses Buch keinen Arztbesuch ersetzen kann, so hilft es Betroffenen, Diagnosen und Zusammenhänge besser zu verstehen und vor einer Operation die richtigen Fragen zu stellen. In acht Kapiteln erfahren Leser, wie faszinierend unser kompliziertestes Gelenk konstruiert ist, aber auch, was die häufigsten Leiden sind und wie sie behandelt werden. Gleichzeitig beschäftigt sich das Buch intensiv mit konservativen Maßnahmen und der „Trainingslehre Knie“, mit denen man in vielen Fällen den Folgen einer Arthrose oder zumindest den Schmerzen effektiv entgegenwirken kann. Prof. Dr. Hanno Steckel ist Orthopäde in Berlin und Professor an der Universität Göttingen. Als zertifizierter Kniechirurg führt er jährlich mehr als 400 Operationen durch. Mitmachen und gewinnen: Wir verlosen ein E­ xemplar des Buches „Arthrose – Der Weg aus dem Schmerz“ von Dr. med. Carsten Lekutat sowie ein Exemplar von „Nicht übers Knie brechen – Die kritische Zweitmeinung zur Knie-OP“. Wer gewinnen möchte, schickt bis 29. Oktober, 10 Uhr eine E-Mail mit dem Betreff „Arthrose“ oder „Zweitmeinung“ an gewinnspiele@lvz.de. Name und Telefonnummer bitte angeben. Die Bücher werden unter allen Einsendungen ausgelost. Die Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Infos zur Verarbeitung Ihrer Daten: www.madsack.de/dsgvo-info

Themenwoche Gesundheit Eine Woche lang richten wir mit unserer Themenwoche den Fokus auf Ihre Gesundheit und widmen uns täglich einem anderen Fachgebiet: Freitag, 23. Oktober 2020 Gelenke Samstag, 24. Oktober 2020 Herz-Kreislauf Montag, 26. Oktober 2020 Augen Dienstag, 27. Oktober 2020 Ohren Mittwoch, 28. Oktober 2020 Zähne Donnerstag, 29. Oktober 2020 Pflege Freitag, 30. Oktober 2020 Blutspende ●

an. Diese decken das Sichtfeld komplett ab und werden mit Kopfhörern kombiniert. „Das ist wie eine Kinoleinwand direkt vor den Augen. Sie sehen und hören während der Operation fast nichts von ihrem Umfeld“, sagt Orthopäde Spank, in dessen Klinik die Brillen seit einigen Monaten zum Einsatz kommen. Die Rückmeldungen der Operierten seien bislang fast durchgehend positiv. „Zunächst ist eine gewisse Skepsis da. Wenn man es aber gemacht hat, sind die meisten hellauf begeistert und sagen, dass sie fast nichts mitbekommen haben“, sagt Spank.

Film schauen während der Hüft-OP Experten erklären, warum auch bei einer Regionalen Betäubung niemand das ­gesamte Prozedere ­miterleben muss

B

ei vielen Operationen können Patienten wählen, ob sie Vollnarkose oder Regionalanästhesie ­haben möchten. Auch bei regionaler Betäubung muss niemand die OP miterleben – dank moderner Technik. Die Hüfte schmerzt permanent, Bewegungen des täglichen Lebens sind eine Qual, Autofahren ist fast unmöglich. Der Leidensdruck ist irgendwann so groß, dass sich der Betroffene für eine Operation entscheidet. Ein neues Hüftgelenk soll die Lebensqualität wieder verbessern. Im Gespräch mit dem Operateur steht eine Entscheidung an: Soll die OP unter Vollnarkose oder unter regionaler Betäubung stattfinden? Im Unterschied zur Vollnarkose wird bei einer Regionalanästhesie nur ein bestimmter Bereich des Körpers betäubt. Möglich ist das in der Regel vor allem an den

„ Eine Regionalanästhesie hilft gerade älteren Patienten, schnell wieder auf die Beine zu kommen. Heiko Spank Chefarzt der Klinik für Spezielle Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie am Vivantes Auguste-ViktoriaKlinikum in Berlin

Schon Wochen vor OP nicht rauchen Jedes Jahr bekommen Hunderttausende Menschen in Deutschland künstliche Gelenke in ihre Hüften oder Knie eingesetzt. Damit es nicht zu Komplikationen kommt, sind auch die Patienten gefordert. Raucher, die ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk eingesetzt bekommen, sollten vor und nach der Operation länger auf den Nikotinkonsum verzichten. Laut der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) treten Wundheilungsstörungen am Implantat bei Rauchern doppelt so häufig auf wie bei Nichtrauchern. Diese „schädlichen Effekte“ lassen sich der DGOU zufolge minimieren, wenn die Patienten schon jeweils sechs Wochen vor der Operation und dann auch nach der OP auf das Rauchen verzichten.

unteren Extremitäten, zum Beispiel bei Operationen am Hüft- und Kniegelenk. Zielgenaue Betäubung Immer häufiger plädieren Ärzte für diese Variante. „Eine Regionalanästhesie hilft gerade älteren Patienten, schnell wieder auf die Beine zu kommen“, sagt Heiko­ Spank, Chefarzt der Klinik für Spezielle Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie am Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin. „Sie haben hinterher auch keine Probleme wie Übelkeit, die manchmal nach Vollnarkosen auftritt.“ Doch wirkt die Betäubung auch zuverlässig? „Heutzutage machen wir die Regionalanästhesie ultraschallgesteuert. Dadurch können wir leichter die Nerven darstellen, die eine Extremität ­versorgen. Wir sehen also genau per Ultraschall, wo sich das Medikament ausbreitet“, erklärt Prof. Rolf Rossaint, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI). Die Technik gibt Patienten und Ärzten Sicherheit, dass die Nerven betäubt sind. Miterleben oder verschlafen Miterleben, wie das eigene Hüftgelenk durch ein neues ausgetauscht wird: Manche Patienten finden das Erlebnis

spannend, weiß Rossaint aus Erfahrung. „Einige möchten auf dem Monitor verfolgen, wie der Operateur vorgeht.“ Andere lassen sich lieber Medikamente geben, die sie in einen Schlaf versetzen. Im Unterschied zu einer Vollnarkose atmen sie dabei selbstständig weiter, sind während der OP aber nicht bei Bewusstsein. Gerade für Menschen, die nervös sind, kann das eine Erleichterung sein. Operationen als Stressfaktor „Wie Patienten mit einer Operation umgehen, ist unterschiedlich. Manche Menschen sind sehr dickfellig, vor allem bei einer OP, die belastende Symptome verschwinden lassen soll“, ­erklärt Christa Roth-Sackenheim, Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Psychiater. Grundsätzlich seien Operationen mit Betäubung aber immer ein Stressfaktor. „Man gibt dabei die Kontrolle über sein eigenes Leben an das Ärzteteam ab.“ VR-Brillen als Ablenkung Wer während der Operation wach bleibt, kann sich etwa mit Musik ablenken. Gerade Kindern wird oft die Möglichkeit gegeben, nebenbei einen Film anzuschauen. Technisch gut ausgestattete Kliniken bieten ihren ­Patienten auch Videobrillen

Alles außer Filme mit ­Gewaltdarstellungen Einige fänden es sogar schade, dass die Operation kürzer sei als der Film, den sie gewählt hätten. Zur Auswahl stehen im Berliner AugusteViktoria-Klinikum 150 Filme unterschiedlicher Genres. Nur Filme mit Gewaltdarstellungen gehören nicht zum Repertoire. „Eine Operation ist schon nervenaufreibend genug für Patienten, da möchten wir ihnen etwas ­Entspannendes zeigen“, ­begründet Spank. Beim Einsatz der Videobrillen mache man sich die Fähigkeit des Gehirns zunutze, Dinge wie die laufende Operation komplett auszublenden, erklärt Psychiaterin Roth-Sackenheim. „Es ist belegt, dass Menschen weniger Schmerzmedikamente benötigen, wenn sie an etwas ­Anderes denken.“ Alle Fragen im Kopf stellen Zusätzlich zur Ablenkung während der Operation sei es aber wichtig, dass Patienten sich vorher bei ihrem Ärzteteam gut aufgehoben fühlen. „Eine gute Aufklärung und Operationsvorbereitung mit positiven Worten durch den Operateur und den Anästhesisten sind von erheblichem Wert“, sagt Roth-Sackenheim. Dazu gehöre, dass die Ärzte etwa erklären, wie sie vorgehen, welchen Heilungsverlauf sie bei dem Kranken erwarten und welche Voraussetzungen er mitbringe. „Umgekehrt sollte sich niemand scheuen, alle Fragen, die er im Kopf hat, zu stellen und auch von seiner Aufregung zu erzählen“, rät die ­Expertin. Wenn Patienten das Gefühl hätten, dass sie und ihre Ärzte im gleichen Boot säßen, habe das einen sehr guten Einfluss auf den Erholungsprozess.

Bei Arthrose helfen Gelenkübungen

Bei Schmerzen in Knie oder Hüfte kann auch Bewegung helfen

IMPRESSUM – Gesundheit Anzeigen-Spezial der Leipziger Volkszeitung Verlag und Herstellung: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH, Fiete-Schulze-Straße 3, 06116 Halle/Saale Verantwortlich für Anzeigen: Björn Steigert und Thomas Jochemko Verkaufsleitung: Oliver Vetter Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Jan Emendörfer Redaktion/Produktion: Uta Zangemeister, Juliane Groh, Anne Bittner Foto: wolfblur/Pixabay.com Content: dpa, LVZ-Archiv Kontakt: serviceredaktion@lvz.de

S

chmerzen bei Arthrose die Gelenke, müssen nicht immer gleich Medikamente her. Auch Übungen und Sport können helfen. Bei Arthrose im Knie oder in der Hüfte kann gerade Bewegung hilfreich sein. Denn auch wenn diese schmerzhaft ist, lohne es sich, die Gelenke beweglich zu halten, rät die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik. Durch Bewegung werde der Knorpel mit Nährstoffen versorgt, die Muskulatur gekräftigt und ein Einsteifen des Gelenks verhindert. Grundsätzlich empfehlen die

Experten, jede Gelegenheit zur Bewegung zu nutzen. Schonende Sportarten Weitere Empfehlungen sind schonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren und Nordic Walking im eigenen Tempo auszuüben. Zusätzlich könne es hilfreich sein, eventuell bestehendes Übergewicht abzubauen, um die Gelenke zu schonen. Bei Arthrose im Knie sollte dieses möglichst oft aktiv gestreckt werden. Eine Übung hierfür: Auf den Rücken legen und die Knie aufstellen, das Becken anheben und

j­eweils im Wechsel ein Bein ausstrecken und für mehrere Atemzüge halten. Diese Übung sollte man mehrere Male wiederholen. Übungen für die Hüfte Für das Hüftgelenk empfehlen die Experten: Auf einem Bein stehen und dabei das ­andere Bein frontal anheben und um 90 Grad beugen. Diese Übung 20 bis ­40 Mal auf beiden Seiten wiederholen – täglich. Oder: Auf einem Bein stehen, das andere auf einen Stuhl in 90 Grad Stellung ­abstellen und kontrolliert Be-

Bei schmerzhafter Arthrose kann Bewegung helfen. Ärzte empfehlen schonende Sportarten wie Nordic Walking. Foto: C. Klose/dpa

cken und Oberkörper der Standseite nach vorne schieben, dabei das stehende Bein dehnen. Wichtig: Nicht ins Hohlkreuz fallen. Und grundsätzlich sollten Treppen ­bewusst mit aufgerichtetem Becken in Zeitlupe hochgestiegen werden.

Schmerzmittel bei ­Entzündungen Bei sehr starken Schmerzen kann eine gezielte Therapie mit Schmerzmitteln notwendig sein. Sind alle nicht-operativen Möglichkeiten ausgeschöpft, sei ein Kunst­gelenk die letzte Option.


3

Freitag, 23. Oktober 2020

Wenn Arbeit krank macht

Knieschonend arbeiten auf dem Bau

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Berufskrankheiten

Knie-Arthrose vorbeugen

E

ine Krankheit als Berufskrankheit anerkennen zu lassen, ist oft nicht leicht. Nur ein Teil der gemeldeten Fälle wird bestätigt. Wie läuft das Verfahren ab? Geld verdienen, Spaß haben: Für beides steht im Idealfall der Job. Doch das Arbeitsleben kann Schattenseiten haben – und sogar die Gesundheit beeinträchtigen. ­Etwa, wenn eine Berufskrankheit vorliegt. Wer einen Verdacht hierauf hat, kann ihn der zuständigen Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse anzeigen. Oft ist es ein langer Weg, bis ein Leiden – wenn überhaupt – als Berufskrankheit anerkannt wird. Was ist eine Berufskrankheit? Die Bundesregierung definiert Berufskrankheiten als Erkrankungen, die der Liste der Berufskrankheiten aufgeführt sind und die Versicherte durch ihre berufliche Tätigkeit erleiden. Die Liste umfasst 80 Krankheiten. ­Genannt sind ausschließlich solche, die nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft „durch besondere Einwirkungen“ verursacht sind. Dazu gehören etwa durch chemische Einwirkungen ausgelöste Leiden. „Oder beispielsweise Krankheiten, die durch Asbest hervorgerufen werden“, sagt JensOliver Siebold, Fachanwalt für Sozialrecht. Berufskrankheiten können unter anderem auch durch physikalische Einwirkungen wie Druck oder Vibrationen,

Arbeiten unter Lärm oder das Tragen schwerer Lasten entstehen. Bei Gesundheits­berufen wird inzwischen Covid-­19 als Berufskrankheit anerkannt. Gibt es Branchen oder Jobs, ­ in denen Berufskrankheiten besonders häufig sind? „Zu den häufigsten Berufskrankheiten zählen Hauterkrankungen und Lärmschwerhörigkeit“, so Biesel. Das sind Erkrankungen, die Beschäftigte in unterschiedlichen Berufen betreffen können. Reinigungskräfte, Friseure oder Pflegefachkräfte haben etwa ein Risiko, an Hautekzemen zu erkranken. Lärmintensive Tätigkeiten gibt es zum Beispiel in der Metallver- und -bearbeitung oder bei Arbeiten mit Druckluftwerkzeugen. Wie sollte man im Falle einer Berufskrankheit vorgehen? Der Verdacht, dass eine ­Berufskrankheit vorliegen könnte, ist den Unfallversicherungsträgern zu melden. „Dazu sind Ärzte sowie Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet“, erklärt Biesel. Auch die Krankenkassen können entsprechende Hinweise an den Unfallversicherungsträger geben – ebenso wie die Betroffenen selbst. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen ermitteln dann von Amts wegen den Sachverhalt. Dazu gehört, die Krankengeschichte und Arbeitsvorgeschichte zusammenzutragen, eventuell den Arbeitsplatz zu besichtigen

dass bestimmte Einwirkungen am Arbeitsplatz gesundheitsschädigend gewesen sind beziehungsweise gewesen sein könnten.

Dachdecker sind oft ungeschützt der prallen Sonne ausgesetzt. Das erhöht die Gefahr, an Hellem Hautkrebs zu erkranken. Foto: Patrick Pleul/dpa

und Belastungen am Arbeitsplatz zu messen. Bei Verdacht auf eine Berufskrankheit kann es hilfreich

liegt nämlich bei den Beschäftigten. So sind Betroffene beispielsweise angehalten, stichhaltige Beweise für

80 Krankheiten Die Bundesregierung hat eine Liste mit 80 Krankheiten definiert, die ­Versicherte durch ihre berufliche ­Tätigkeiten erleiden können.

sein, zur Klärung des Sachverhalts einen Fachanwalt für Sozialrecht zu kontaktieren und mit ihm die weitere Vorgehensweise abzustimmen. Die Beweisführung

ihren Verdacht auf eine Berufskrankheit vorzulegen. Zielführend sei deshalb auch, Kontakt mit Kollegen aus der Vergangenheit zu suchen, die bezeugen könnten,

Warum ist eine Anerkennung der Berufskrankheit wichtig? Liegt eine Berufskrankheit vor, geht es dem Unfallver­sicherungsträger in erster ­Linie darum, dem Betroffenen zu helfen und mit allen geeigneten Mitteln die Folgen seiner Erkrankung zu mildern. Dafür kommt die gesetzliche Unfallversicherung für Leistungen wie medizinische Versorgung und Rehabilitation bis hin zu beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen auf. Ist die Erwerbsfähigkeit des Betroffenen dauerhaft um 20 Prozent gemindert, zahlt die Unfallversicherung eine Rente. Wie beeinflusst eine Berufskrankheit das weitere Arbeitsleben? Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Es hängt sehr stark von der Berufskrankheit und ihrer Schwere ab. Bei einer anerkannten Lärmschwerhörigkeit ist es zum Beispiel häufig so, dass die Betroffenen weiterarbeiten können. Sie bekommen dann etwa ein Hörgerät und werden darüber aufgeklärt, wie sie sich am Arbeitsplatz besser schützen können. Ist die Beeinträchtigung allerdings so stark, dass sie den Beruf aufgeben müssen, dann übernimmt die gesetzliche Unfallversicherung die Kosten für eine Umschulung.

Wer in der Bauwirtschaft beschäftigt ist, ­muss häufig auf den Knien oder in der Hocke arbeiten. Das kann zu übermäßigem Verschleiß führen, der eine Arthrose des Knie­gelenks (Gonarthrose) begünstigt, wie ­Bernhard Arenz erklärt. Er ist Präventionsleiter der Berufsgenossenschaft Bau (BG Bau). Es gibt jedoch Gegenmaßnahmen, die diesem Problem vorbeugen können. Mit am einfachsten ist es, die Arbeitshöhe anzupassen. Etwa, indem der Fliesenschneider auf einem Tisch statt auf dem Boden platziert wird. Nicht immer lässt sich aber das Arbeiten in der Hocke oder auf den Knien vermeiden. Regelmäßige Abwechslung kann dann für Entlastung sorgen, erklärt die BG Bau. Beschäftigte können auch auf gepolsterte Knieschutzhosen, losen Knieschutz oder einen Kniesitz zurückgreifen. Das Hilfsmittel kann am Unterschenkel angebracht werden und dient dann als Sitzgelegenheit. Gleichzeitig entlastet es den Rücken. Idealerweise entscheidet man je nach Untergrund und Art der Arbeit, welches Hilfsmittel sich am besten eignet.

Vor dem Winter Vitamin-DSpeicher auffüllen Starke Knochen ab 50plus In der Sonne sitzen ist nicht nur schön, sondern auch gesund. Mit dem Alter werden die Knochen brüchiger, deshalb sollten Menschen ab 50 besonders auf eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr achten, wie die „Stiftung Warentest“ in ihrem Buch „Fit ab 50“ erklärt. Vitamin D wird hauptsächlich über Sonneneinstrahlung auf die Haut synthetisiert. Gerade vor dem Winter heißt es deshalb: Sonnen, so viel es nur geht. Laut „Fit ab 50“ reicht es aus, pro Tag 5 bis 25 Minuten in der Sonne zu verbringen, am besten zwischen 12 und 15 Uhr und ohne Sonnenschutz. Dabei ist es wichtig, Hautpartien nicht mit Kleidung zu bedecken. Gesicht, Hände und Teile von Armen und Beinen sollten möglichst frei sein.

Wenn Schmerzen im Daumen das Leben schwer machen

mSb-orthopädie-technik Gmbh verhilft zu einem schmerzfreieren Alltag – trotz Rhizarthrose Und so funktioniert die orthese Die R.E.O. setzt genau dort an, wo die Schmerzen entstehen. Auf das Daumensattelgelenk wird mittels flügelförmiger Pelotten – ballenförmige, meist halbkugelige Gegenstände – schiebender Druck ausgeübt. Der durch die Arthrose verkleinerte Gelenkspalt wird dadurch wieder verbreitert. Die Belastung wird auf den Orthesenkörper umgeleitet und das Daumensattelgelenk druckentlastet. So kommt es meist zur sofortigen Linderung der Schmerzen bis hin zur Schmerzfreiheit.

zertifizierte techniker zeigen Schmerzpatienten, wie ihnen eine Orthese den Alltag erleichtert. Foto: Christian Modla

22516201_001120

O

b morgens beim Brotschneiden, nachmittags beim Sport oder abends bei der Handarbeit – der Daumen schmerzt. Die Muskelkraft lässt spürbar nach.

jahrelange Überlastung, aber auch Verletzungen der Bänder oder Knochen im Bereich des Daumens sein. Betroffen sind vor allem Frauen über 50 Jahre.

diagnose rhizarthrose – das steckt dahinter Die Rhizarthrose bezeichnet einen Verschleiß des Daumengrundgelenks. Aufgrund eines abgenutzten Gelenkknorpels reiben die Gelenkflächen aufeinander. Der Patient verspürt einen Druckschmerz über dem Gelenk, der bis in den Unterarm ausstrahlen kann. Weitere typische Symptome für eine Arthrose im Daumensattelgelenk sind Verdickungen des Gelenks und knirschende beziehungsweise reibende Geräusche, wenn der Patient den Daumen bewegt. Ursachen für eine Rhizarthrose können

eine orthese verspricht spürbare Linderung „Die neu entwickelte Rhizarthrose Extensions Orthese – kurz R.E.O. – kann den Betroffenen helfen“, verspricht

Sie können wieder schmerzfrei Dinge des Alltags erledigen. Volkmar Weller Geschäftsführer

Volkmar Weller. „Sie können wieder schmerzfrei Dinge des Alltags erledigen, etwa Flaschen öffnen, nähen oder mit dem Messer schneiden“, geht der Geschäftsführer der MSB-Orthopädie-Technik GmbH Leipzig ins Detail. Die Versorgung mit der R.E.O. erfolgt innerhalb von zwei Wochen in fünf Schritten und führt bei 87 Prozent der Patienten zur Schmerzfreiheit oder zu gravierender Schmerzreduktion. erfahrene experten nehmen kunden unter die Lupe Die zertifizierten Techniker und Technikerinnen der MSB-Orthopädie-Technik Leipzig können schon während der Anamnese feststellen, ob diese Versorgungstechnik für den Kunden die passende ist. Nötig ist dafür lediglich ein eigens dafür entwickelter Testgriff.

„Als weiteres Plus bleibt bei der R.E.O. im Gegensatz zu anderen Orthesen sowohl der Daumen als auch das Handgelenk frei beweglich“, erklärt Weller. Optimal angepasst werden kann die Orthese durch die Verwendung von Niedrigtemperaturthermoplast. Nach erfolgter Anpassung wird empfohlen, die R.E.O. für einen Zeitraum von sechs bis neun Monaten Tag und Nacht zu tragen. Nach dieser Phase genügt es häufig, die Orthese nur noch nachts zu tragen. Wer sich für die Orthese interessiert, ist bei der MSB-

Orthopädie-Technik GmbH genau richtig. Damit die zertifizierten Techniker und Technikerinnen eine angemessene Beratung durchführen können, wird um Terminvereinbarung gebeten.

MSB-OrthopädieTechnik GmbH Leipzig Semmelweisstraße 10 04103 Leipzig Telefon: 0341 8628472 E-Mail: info@msb-orthopaedietechnik.de www.msb-orthopaedietechnik.de


4

Gesundheit I Thema des Tages: Gelenke

Der Arbeitsplatz als Gym: Fitnessübungen fürs Büro

Zwickt der Nacken? Regelmäßiges Dehnen der Muskulatur kann bei Verspannungen helfen. Fotos: Catherine Walbel/dpa

Bewegungsmangel am Schreibtisch entgegenwirken

Z

wickt es im Nacken? Ziept der Rücken? Viele Menschen, die im Büro arbeiten, kennen sie: ­die Beschwerden, die durch das ständige Sitzen am Schreibtisch entstehen. Der Bewegungsmangel kann gravierende Folgen haben – zumindest wenn er über viele Jahre andauert. Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln nennt unter anderem Kopf- und Rückenschmerzen, einen Rückgang der Beweglichkeit oder Bandscheibenvorfälle. Daher sei es gut, auch während der Arbeit etwas Sport zu treiben. Kleines Programm mit ­ großer Wirkung Der Physiotherapeut Michael Preibsch ist überzeugt davon, dass schon einige wenige und gezielte Fitness-Übungen für Entspannung und ein gutes Körpergefühl sorgen. Der Experte empfiehlt ein Programm mit nur drei Übungen für den Nacken und die Brustmuskulatur. „Ein eher kleines Programm überfordert die Menschen nicht, dann bleiben sie auch lange dabei“, betont Preibsch. Es helfe mehr, wenige Übungen regelmäßig zu machen, als viele Übungen nur selten. „Dann wirken sie auch wirklich vorbeugend.“

und entspannt. Dann wiederholt man die Übungen für die rechte Nackenmuskulatur. Die zweite Übung ähnelt der ersten, allerdings zieht man den Kopf dabei nicht ganz zur Seite, sondern auch etwas nach vorne. Dabei wird die rückwärtige Nackenmuskulatur gedehnt.

„ Je öfter ich das gemacht habe, desto normaler wird es und desto weniger lasse ich mich ablenken. Prof. Ingo Froböse Leiter des Zentrums für Gesundheit durch Sport und Bewegung der Deutschen Sporthochschule in Köln

Der krumme Rücken möchte aufgerichtet werden Die dritte Übung ist der Ausgleich zur typischen, ungesunden Schreibtischhaltung. Man stellt sich aufrecht hin und legt die Unterarme in Schulterhöhe links und rechts flach an den Rahmen einer Tür. Dann stellt man ein Bein nach vorne und bewegt den Oberkörper nach vorne durch die Tür. Den Kopf dabei gerade halten. Diese Stellung hält man eine Minute lang und verspürt dabei ein Dehngefühl rechts und links im vorderen Brustmuskel. Der Effekt: Man richtet sich dabei wieder auf, weitet den Brustmuskel und entspannt neben der Brust auch den Bereich um die Halswirbelsäule. Die drei Übungen sollte man laut Preibsch alle zwei bis drei Stunden machen, jeweils zwei Ausführungen würden reichen. Dafür seien insgesamt nur zehn bis 15 Minuten erforderlich. Lockere Schultern, kräftige Beine Froböse hat ein paar mehr Übungen im Programm. Für einen entspannten Schultergürtel lässt man die Arme seitlich neben dem Stuhl nach unten hängen und kreist zunächst mehrmals mit den Schultern nach vorne und dann nach hinten. Außerdem

Entspannung für den Nacken Bei der ersten Übung setzt man sich aufrecht auf den Bürostuhl, zieht den Kopf mit der rechten Hand Richtung rechte Schulter. Die linke Hand und der linke Arm ziehen gleichzeitig nach unten. Dabei wird die seitliche linke Nackenmuskulatur gedehnt

kann man die Bewegung asymmetrisch ausführen, also abwechselnd mit der rechten und der linken Schulter kreisen. Zur Kräftigung der Oberund Unterschenkel sowie der Gesäßmuskulatur empfiehlt Froböse Kniebeugen. Gut sei auch der Zehenstand. Dabei stellt man sich aufrecht hinter den Bürostuhl, hält sich an der Rückenlehne fest und drückt sich mit den Zehenspitzen hoch. Das kräftigt die Waden, hilft bei Rückenschmerzen und aktiviert den gesamten Organismus. „Man wird quasi wach“, sagt Froböse. Bei der Rückenrolle sitzt man dagegen aufrecht auf dem Stuhl. Dann werden Kopf und Rücken Wirbel für Wirbel nach vorne abgerollt, bis der Kopf auf den Knien liegt. Dann rollt man zurück nach oben. „Das dient vor allem der Beweglichmachung der Wirbelsäule und des Rückens“, erklärt Froböse.

Mit festen Zeiten zur Gewohnheit Der Sportwissenschaftler plädiert für feste Zeitfenster, in denen man die Übungen jeweils fünf bis zehn Minuten ausführt. Damit könne man im Arbeitsalltag den „inneren Schweinehund“ überwinden. „Je öfters ich das gemacht habe, desto normaler

Rücken, Bauch oder Seite – welche Schlafposition ist die Richtige? Reha-Mediziner erklärt Vor- und Nachteile der verschiedenen Lagen

D

ie richtige Schlafposition kann Schmerzen lindern, die falsche verschlimmern. So macht es etwa einen Unterschied, ob man in der Seitenlage die Beine streckt oder sich wie ein Embryo einrollt. Es ist kein Geheimnis: Wie man schläft hat großen Einfluss darauf, wie man sich fühlt. Auch die Schlafpo­sition spielt dabei eine wichtige Rolle. Wer Rückenschmerzen oder Verspannungen hat, sollte versuchen, in Rückenlage mit seitlich angelegten Armen einzuschlafen, empfiehlt der Reha-Mediziner Bernhard Dickreiter. Diese Position komme der S-Form der Wirbelsäule ­nahe, das Körpergewicht werde gleichmäßig verteilt. Der Effekt: Nacken und Wirbelsäule werden entlastet. Feinheiten bei der Seitenlage Ebenfalls gut ist die Seitenlage. Hier gibt es mehrere Feinheiten zu beachten: Wer die Knie nur wenig beugt, streckt die Wirbelsäule sowie die Muskeln an den vorderen Oberschenkeln und den Waden. Wer täglich im Bürostuhl sitzt, kann so möglichen Verkürzungen entgegen wirken. Bei chronischen Rückenschmerzen rät Dickreiter hingegen, sich seitlich mit gebeugtem Rücken hinzule-

gen. Diese Embryonalstellung – mit angewinkelten Armen und Beinen – könne Linderung verschaffen, weil die Zwischenwirbelgelenke aufgingen und entlastet würden. Bauchschläfer strapazieren ihren Rücken eher Eher strapaziös für den Rücken ist die Bauchlage, bei der sich außerdem oft der Nacken verspannt. Sie sei nicht immer von Vorteil, sagt Dickreiter. Doch wer gerne so schläft, muss sich keine

Sorgen machen. „Man bringt sich nicht um, wenn man auf dem Bauch schläft.“ Generell wechselt man beim Schlafen ohnehin oft mehrfach unbemerkt seine Position. Und das ist auch gut so, wie der Mediziner erläutert: Das kräftige die Muskeln und entlaste die Bandscheiben. Zur Person: Bernhard Dickreiter ist leitender Facharzt für Physikalische Therapie und Reha-Medizin an der Gelenk-Klinik Gundelfingen.

wird es und desto weniger ­lasse ich mich ablenken.“ Preibsch betont, dass neben der Ausgleichsgymnastik auch eine gute Arbeitsplatzergonomie unbedingt nötig sei – also die richtige Einstellung der Höhe von Bürostuhl und Schreibtisch sowie der richtige Abstand der Augen zum PC-Monitor.

Der Zehenstand kräftigt die ­Waden, hilft bei ­Rückenschmerzen und aktiviert den gesamten Organismus.

Sind alternative Heilbehandlungen steuerlich absetzbar? Vor Therapie-Beginn an Nachweis denken

4 von 1o Befragten schlafen höchstens zehn ­Minuten nach dem Zubettgehen. Laut einer Schlafstudie von Statista hat aber nicht jeder das Glück, sofort einzuschlafen. 11 bis ­ 30 Minuten nach dem Zubettgehen schlummern 44 Prozent. Etwa jeder Siebte braucht mindestens 31 Minuten und länger, um in den Schlaf zu finden.

Wer unter Rückenschmerzen leidet, sollte auch seine Schlafposition einmal unter die Lupe nehmen. Sie hat großen Einfluss auf das Wohlbefinden. Foto: Andrea Piacquadio/pexels.com

K

rankheitskosten können sich steuerlich bezahlt machen. Das gilt aber nicht immer für alternative Heilmethoden. Sie können nur unter gewissen Voraussetzungen bei der Einkommensteuer ­abgesetzt werden. Krankheitskosten, die der Patient aus eigener Tasche zahlt, können in der Einkommensteuererklärung als außergewöhnliche Belastung geltend gemacht werden. „Handelt es sich um Ausgaben für wissenschaftlich nicht anerkannte Heilmethoden, ist aber ein vor Beginn der Therapie ausgestelltes amtsärzt­liches Gutachten oder die ­Bescheinigung des medizinischen Dienstes der Krankenkasse erforderlich“, erläutert Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. Das bestätigt ein aktuelles Urteil des ­Finanzgerichts Niedersachsen (Az.: 9 K 182/19). In dem Fall litt der Sohn der Kläger an einer krankhaften Überempfindlichkeit gegen Schall. Auf Vorschlag des behandelnden HNO-Arztes ließen die Kläger bei dem Sohn eine Hörtherapie nach Tomatis durchführen. Dabei handelt es sich um eine Horchund Hörtherapie, die vom französischen Arzt Alfred ­Tomatis entwickelt wurde. Zwar bestätigte der HNO-

Arzt den Erfolg der Behandlung, die Krankenkasse übernahm die Kosten jedoch nicht. Daher machten die Eltern die Ausgaben von gut 4000 Euro in ihrer Einkommensteuererklärung als außergewöhnliche Belastung geltend. Allerdings ohne Erfolg. Nach Auffassung des Finanzgerichts Niedersachsen handele es sich bei der Therapie um eine wissenschaftlich nicht anerkannte Heilmethode. Daher muss die Zwangsläufigkeit der Ausgaben vorab durch ein amtsärztliches Gutachten oder die Bescheinigung des medizinischen Dienstes der Krankenkasse festgestellt werden. Dieser Nachweis fehlte. Patienten, die eine kostenintensive Heilbehandlung planen, sollten daher vor Antritt der Behandlung daran denken, entsprechende Gutachten oder Bescheinigungen erstellen zu lassen. Dies gilt nach der Einkommensteuerdurchführungsverordnung zum Beispiel auch für Frischund Trockenzellenbehandlungen oder Eigenbluttherapien. „Für Zuzahlungen zu Medikamenten, Zahnersatz oder Brillen genügt hingegen eine ärztliche Verordnung“, so Klocke. Bei Folgebrillen ­erkennt das Finanzamt die Bestätigung vom Optiker an.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.