LVZ Gesundheit Oktober/November 2021 | Thema Pflege

Page 1

GESUNDHEIT THEMENWOCHE 30. Oktober bis 6. November 2021

THEMA

S: E G A T DES E PFLEG www.lvz.de

Ein Anzeigen-Spezial Ihrer Tageszeitung | Sonnabend, 30. Oktober 2021

THEMENWOCHE „GESUNDHEIT“ Eine Woche lang richtet die Themenwoche den Fokus auf vielfältige Gesundheitsthemen 30. OKTOBER: PFLEGE 1. November: OHREN / HÖRAKUSTIK 2 November: AUGENGESUNDHEIT (Augenoptik) 3. November: ZAHNGESUNDHEIT / DIGITALE GESUNDHEIT 4. November: FIT & GESUND 5 November: GELENKE, SCHLAFEN, ORTHOPÄDIE 6. November: AUGENGESUNDHEIT (Augenlasern)

Gemeinsam – so lange wie möglich Die Seniorensportgruppe des Sportvereins Krostitz trainiert seit vielen Jahren zusammen. Jeden Donnerstag treffen sich die Frauen, um Gemeinschaft zu erleben und Sport zu treiben – das hält sie fit bis ins hohe Alter. Redakteurin Nannette Hoffmann hat sie besucht. SEITE 2

Hilfe für Angehörige Wer zu Hause pflegt, geht an seine Grenzen – und oft darüber hinaus. Es ist wichtig, bei der Pflege Angehöriger auf sich selbst zu achten. Dafür gibt es Hilfsangebote. SEITE 4


2

THEMENWOCHE GESUNDHEIT

Verlosung: 2 x 1 Pflege-Ratgeber Wer die Pflege eines Angehörigen übernimmt, bringt dafür im Schnitt knapp 55 Stunden pro Woche auf. Hier sollte man prüfen, ob sich diese Herausforderung meistern lässt. Das Buch hilft dabei, einen Überblick über Ansprüche zu bekommen und Fragen zu klären – etwa, wo es Unterstützung gibt, welche rechtlichen Aspekte berücksichtigt werden müssen oder wie sich der Alltag strukturieren lässt. Der Ratgeber „Pflege zu Hause. Was Angehörige wissen müssen“ wurde von der Verbraucherzentrale herausgegeben. Wir verlosen 2 Exemplare. Um teilzunehmen, senden Sie bis 2. November 2021 eine E-Mail mit Betreff „Pflege-Ratgeber“ an verlosung@leipzig-media.de.

„Zusammen macht es einfach mehr Spaß“ Seit 25 Jahren hält sich die SENIORENSPORTGRUPPE DES SPORTVEREINS KROSTITZ regelmäßig fit

*Gewinner werden unter allen Einsendungen ausgelost und persönlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Infos zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie unter www.madsack.de/dsgvo-info VOR 25 JAHREN wurde die Seniorensportgruppe des Krostitzer Sportvereins gegründet. Mit 14 Frauen wurde angefangen, heute sind es 42 Sportfreundinnen.

IMPRESSUM – GESUNDHEIT Anzeigen-Spezial der Leipziger Volkszeitung Verlag und Herstellung: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH, Fiete-Schulze-Straße 3, 06116 Halle/Saale Verantwortlich für Anzeigen: Björn Steigert, Thomas Jochemko Verkaufsleitung: Oliver Vetter | Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Hanna Suppah Redaktion/Produktion: Juliane Groh (verantw.), Nannette Hoffmann Kontakt: redaktion@leipzig-media.de | Content: Deutsche Presse-Agentur (dpa) Titelfoto: Viacheslav Lakobchuk/Stock.adobe.com

Fotos: Nannette Hoffmann

Kompetente Hilfe seit 1991! häusliche Pflege/Betreuungs- und Entlastungsleistungen/ Kurzzeitpflegestation/Pflege bei Urlaub/Verhinderungspflege/ Hauswirtschaftsleistungen/Betreuung bei Demenz/ Betreutes Wohnen/Begegnungsstätte und Offener Seniorentreff

Antonienstr. 4 1 · 04229 Leipzig · Tel.: 22 468 00 www.oesst.de 311142601_001121

Querstraße 15 –17 · 04103 Leipzig Tel. 0341-604 97 1 97 Fax 0341-604 97 1 96

ung k r stä eam Ver ser T t! un für esuch g

Der ambulante Pflegedienst in Ihrer Nähe, der Sie und Ihre Angehörigen in allen Lebenslagen unterstützt.

E-mail: info@pd-balance.de Internet: www.pd-balance.de

24-h-Rufbereitschaft: 0341 604 97 1 97 311349201_001121

Pflege mit Herz. Wer Pflege braucht, sollte keine Kompromisse eingehen. Wir behandeln Sie persönlich und professionell, mit Herz und Sachverstand. Und sorgen auch in Ihrer Freizeit mit viel Abwechslung für Lebensqualität. • Langzeitpflege, Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege • zentrale Lage im Herzen von Leipzig • abwechlungsreiche Veranstaltungen • spezieller Wohnbereich für an Demenz erkrankte Bewohner

Brandenburger Straße 2 a · 04103 Leipzig Telefon 0341 6866-817 · www.residenz-ambiente.de 311505301_001121

E

s ist Donnerstag, 15 Uhr. Die Sporthalle in Krostitz ist ausgefüllt. 27 ältere Damen stehen neben ihren Stühlen bereit und warten auf das Kommando von Gisela Bloecker. Als der erste Takt von Helene Fischer aus der Soundanlage schallt, geht es los. „Wir laufen auf der Stelle. Schön die Beine hochziehen“, fordert Gisela Bloecker gleich zu Beginn auf. Dazu kommen kreisende Armbewegungen. „Und jetzt sind die Hüften dran!“ Nach links und rechts wandern diese – immer im Takt des Liedes. Atempausen sind wichtig Dann ist der Reifen an der Reihe: Die Füße der Seniorinnen stehen schulterbreit auseinander, während der Reifen nach oben und nach vorne geschoben und schließlich sogar geworfen wird. Dann steht die erste Atempause an: „Tief einund ausatmen“, sagt Gisela Bloecker zu ihrer Gruppe. „Das ist wichtig. Durch die Anstrengung verbraucht unser Körper mehr Sauerstoff. Durch gezieltes Atmen versorgen wir ihn mit ausreichend Sauerstoff“, erklärt die Übungsleiterin. Dann werden die Schultern mit hörbarem Einatmen nach oben gezogen und fallen beim Ausatmen wieder hinab. „Jeder findet seinen Rhythmus!“ Es folgen kreisende Schulterbewegungen und am Ende dieser Einheit werden die Arme angewinkelt und die Ellenbogen nach hinten gezogen – „noch ein Stück, noch ein Stück“, lotet Gisela Bloecker die Grenzen ihrer Sportfreundinnen aus. Als nächstes steht das Theraband auf dem Plan. Während die Damen auf Stühlen sitzen und die Beine ausstrecken, wird das Band unter die Oberschenkel gelegt und nach oben gezogen. „Das muss ziehen – in der Wade und den Oberschenkeln“, sagt Gisela Bloecker. Spaß steht an erster Stelle Alles kein Problem. Ein Blick in die Runde verrät, die Sportfreundinnen sind fit. Und das Lächeln auf den Gesichtern zeigt, dass der Spaß hier an erster Stelle steht. Seit 25 Jahren gibt es diese Seniorensportgruppe – angegliedert an den Krostitzer

„ Wir sind so eine dufte Truppe und machen viel gemeinsam. Das schweißt zusammen. Waltraud Berger

„ Wir brauchen die Bewegung, zu Hause ist es doch eintönig. Monika Czymnek

Sportverein. Gegründet hat diese Waltraud Berger. Die ehemalige Hortleiterin hatte kurz vor ihrer Rente „Langeweile“. Und als der damalige Bürgermeister sie fragte, ob sie den Vorsitz einer Seniorensportgruppe übernehmen möchte, sagte sie sofort zu. „Mit 14 Frauen haben wir 1996 angefangen, heute sind wir 42 Sportfreundinnen“, sagt die 83-Jährige. Viele Jahre war sie Übungsund Abteilungsleiterin der Seniorensportgruppe und ist selbst nach Abgabe ihrer Ämter weiter aktiv dabei. „Ich habe die Gruppe gegründet und bleibe auch dabei. Wir sind so eine dufte Truppe und machen viel gemeinsam. Das schweißt zusammen“, betont sie. Soziale Kontakte Die Gemeinschaft lobt auch Ingrid Kittler. Als sie von Leipzig nach Krostitz zog, suchte sie Anschluss. „Meine Schwester hat mir von der Gruppe erzählt. Da war ich noch unsicher und wollte erstmal reinschnuppern“, berichtet die heute 79-Jährige. Und nach dem Schnuppern ist sie geblieben. „Zum einen ist es die Bewegung, die uns guttut und fit hält. Zum anderen sind es die Kontakte zu Gleichgesinnten, die uns wichtig sind.“ „Genau“, stimmt Monika Czymneck ein. „Wir brauchen die Bewegung, zu Hause ist es doch eintönig. Und zusammen macht es einfach mehr Spaß“, meint die 75-Jährige. Mit ihren Freundinnen kommt sie deshalb schon seit Jahren regelmäßig hier her.

„Und wenn donnerstags Sport ist, kommt auch nichts dazwischen. Der Nachmittag gehört uns“, fügt Heidrun Jadatz hinzu. „Wir alle fühlen uns hier wohl. Und die Freizeitaktivitäten bringen noch mal eine Extraportion Spaß“, so die 75-Jährige. Geselligkeit kommt nicht zu kurz Sie meint damit unter anderen das Faschingsbowling, das Sportfest, die Kaffeenachmittage oder die Weihnachtsfeier. „Geselligkeit kommt in unserer gutgelaunten Truppe nicht zu kurz – schließlich sind wir seit 25 Jahren gemeinsam aktiv“, sagt Gisela Bloecker. Vor zehn Jahren hat die 70-Jährige das Amt der Übungsleiterin übernommen und bringt seither Bewegung in den Donnerstagnachmittag. Übungen für den gesamten Körper Großen Wert legt sie auf die richtige Erwärmung und Atmung. Ist die Gruppe erst einmal richtig in Schwung gekommen, folgen Dehnungsübungen und Einheiten zur Muskelkräftigung mittels Handgeräten wie Gymnastikbällen, Schwungtüchern, Reifen, Hanteln und mehr. Trainiert werden dabei Beweglichkeit, Ausdauer, Kraft und Koordination. „Bei Giselas Übungen wird die gesamte Muskulatur angesprochen – sogar bis in die Finger- und Zehenspitzen“, lobt Karin Wolf. „Aber jeder macht es so, wie er kann. Das ist auch

„ Zum einen ist es die Bewegung, die uns allen guttut und fit hält. Zum anderen sind es die Kontakte zu Gleichgesinnten, die uns wichtig sind. Ingrid Kittler

wichtig“, sagt Gisela Bloecker. Das Durchschnittsalter der Gruppe beträgt 75,5 Jahre. Aber die Sportfreundinnen machen alles mit, was sie vorgibt. Und deshalb wird es jetzt zum Schluss auch etwas flotter. Wieder auf dem Stuhl sitzend, tanzen die Beine im Wechsel auf und ab, vor und zurück sowie zur Seite und immer abschließend mit einem gemeinschaftlichen lauten Aufstampfen – und einem breiten Lächeln, weil die Stunde wieder toll war.

„ Wenn donnerstags Sport ist, kommt auch nichts dazwischen. Wir alle fühlen uns hier wohl. Heidrun Jadatz

MIT ALTERSGERECHTEN ÜBUNGEN an verschiedenen Geräten – wie zum Beispiel Reifen, Gymnastikbällen, Schwungtüchern, Stäben und Hanteln – halten sich die Seniorinnen des Krostitzer Sportvereins bis ins hohe Alter fit.


3M N on ate euk zum und 1/2 enak Pre tion is & bi oh s zum ne An 31.1 sch 2.2 lus 021 sge bü hr

Wir sind immer für Sie da. Malteser Hausnotruf Hilfe auf Knopfdruck

Jetzt unverbindlich anrufen und mehr erfahren 0341 30 19 280 oder www.malteser-hausnotruf.de 311805901_001121

tes ten


4

THEMENWOCHE GESUNDHEIT

Der Selbstaufopferung Grenzen setzen PFLEGE ZU HAUSE: das eigene Wohl über die Sorge um pflegebedürftige Angehörige nicht vernachlässigen

D

er größte Pflegedienst arbeitet von Zuhause aus – und zwar nicht erst seit Corona. 80 Prozent der rund 4,1 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden daheim versorgt, ein Großteil davon überwiegend von Angehörigen. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Das kann schöne Momente bringen, aber auch eine Belastung sein. Vor Sorge um den Angehörigen wird das eigene Wohl oft vernachlässigt – mit zum Teil erheblichen Folgen. „Nicht selten werden Pflegende anschließend selbst Pflegefälle“, beobachtet Katrin Thiem. Sie leitet die Abteilung Gesundheits- und Altenhilfe des Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn. Aufwand wird unterschätzt Oft ist ein Bedürfnis der Angehörigen, ihre Liebsten so lange wie möglich selbst zu pflegen. Viele haben sich versprochen, füreinander zu sorgen, sagt Sabine Lohmann, Kurberaterin beim Caritasverband. Einigen sei anfangs nicht klar, wie groß Aufwand und Belastung in einer Pflege-Situation wirklich seien, so Lohmann. Wenn die Pflegesituation

311054901_001121

„ Viele Pflegende sehen gar nicht, was für eine Riesenleistung sie jeden Tag aufs Neue vollbringen. Katrin Thiem Referentin des Caritasverbandes des Erzbistums Paderborn

nicht akut einsetzt, rutschten Angehörige teils unbewusst in eine Vollzeit-Pflege hinein, erklärt Markus Küffel, Gesundheitswissenschaftler und Geschäftsführer von „Pflege zu Hause“, einer Vermittlungsagentur für Betreuungskräfte. „Man übernimmt immer mehr Aufgaben“, sagt Küffel. „Anfangs vielleicht nur den Einkauf, später die Unterstützung bei der Körperpflege.“ Kontakt zu sich selbst behalten Besonders dann sei es oft schwierig, einen Schlussstrich zu ziehen, sagt Psychologin Eva Asselmann. „Man sollte versuchen, den Kontakt zu sich selbst nicht zu verlieren und auf sein eigenes Wohlbefinden zu achten“, empfiehlt die Professorin für Persönlichkeitspsychologie an der Health and Medical University in Potsdam. Zudem muss man sich klarmachen: „Professionelle Pflege ist kein Laien-Job“, sagt Küffel, der selbst als Pflegefachkraft gearbeitet hat. Um eine Betreuungssituation realistisch einschätzen zu können, sollte man sich einen möglichst genauen Überblick verschaffen. Hierzu eignet es sich, einen

WIR SCHAFFEN DAS ZUSAMMEN: Viele Menschen wollen ihre Angehörigen so lange wie möglich Foto: Uwe Umstätter/dpa selbst pflegen.

Stundenplan zu erstellen oder eine Zeit lang alle Arbeiten in einem Pflegetagebuch zu protokollieren. Die Planung sollte mit der betreuungsbedürftigen Person abgeklärt werden. „Die meisten zu Pflegenden sind ebenfalls erleichtert, wenn ihren Liebsten Last abgenommen werden kann.“

rung, etwa welche Leistungen von der Pflegekasse bezahlt werden, können dort beantwortet werden. Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) stellt im Internet kostenlos eine Datenbank bereit, in der man nach Beratungsstellen in der Nähe suchen kann (www.zqp.de/ beratung-pflege).

Vielfältige Unterstützung Kommt man zu dem Schluss, die gesamte Pflege nicht alleine leisten zu können, gibt es vielfältige Beratungs- und Begleitangebote. Als erste Anlaufstelle eignen sich Pflegestützpunkte, da diese eine kostenlose Beratung bieten und die Angebote vor Ort gut kennen. Auch Fragen zur Finanzie-

Aufgaben auslagern Zudem besteht die Möglichkeit, Entlastung durch verschiedene Unterstützungsangebote im Bereich der Pflege zu bekommen, so Caritas-Kurberaterin Lohmann. Man könne etwa Aufgaben an Fachkräfte abgeben und sich damit wertvolle Freiräume schaffen. Die pflegebedürftige Person könne auch

für einen oder zwei Tage in der Woche in eine Tagesbetreuung gehen. Oder sie geht für eine gewisse Zeit in eine Kurzzeitpflege. Möchte die pflegebedürftige Person daheim bleiben, kann eine Betreuungskraft engagiert werden oder man lässt sich von einem ambulanten Pflegedienst unterstützen. Wer sich selbst zu viel zumutet, droht auszubrennen. Psychologin Asselmann sagt: „Es ist ein Paradox. Je mehr man zu tun hat, desto wichtiger, aber auch schwieriger ist es, Pausen zu schaffen.“ Es sei daher ratsam, sich proaktiv Hilfe zu suchen und gegenüber Bezugspersonen offen zu sein, sagt sie. Auch abseits der Pflege könne man Aufgaben auslagern.

Etwa, indem man eine Reinigungskraft für den Haushalt organisiert oder den Partner mehr einbindet. Bis an die Grenze In der Praxis suchen sich pflegende Angehörige oft erst dann Hilfe, wenn sie vor lauter Erschöpfung nicht mehr weiterwissen. „Trotz Migräne, Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit und anderen psychosomatischen Störungen – viele Pflegende brauchen einen Stups von außen“, bestätigt Caritas-Referentin Thiem. Dabei sei es mehr als in Ordnung, auch Schwäche zu zeigen. „Viele Pflegende sehen gar nicht, was für eine Riesenleistung sie jeden Tag aufs Neue vollbringen.“


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.