LVZ Fit & Gesund 2019 | Auf den Zahn gefühlt

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| AKTION GESUNDHEITSWOCHEN

Mittwoch, 20. März 2019

Auf den Zahn gefühlt

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Spangen: Wann sind sie sinnvoll?

Eierkuchen vom Johannesbrotbaum

Bewegung und Schulsport

Foto:. iStockPhoto

Schöne Zähne sind nicht nur ein Zeichen für eine gute Gesundheit, sondern werden immer mehr zum Statussymbol. Doch wie lässt sich eine stabile Gesundheit für die Zähne erreichen? Wie oft und mit welchen Mitteln müssen Zähne gepflegt werden? In unserer heutigen Medizin-Serie gibt es Antworten auf diese Fragen. Außerdem wird aufgeklärt über das Phänomen Kreidezähne.

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Feste Zähne an einem Tag Eine Spezialisierung mit Biss: Die Praxis für Ganzheitliche Zahnmedizin versorgt Patienten mit festsitzendem Zahnersatz

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naufhaltsamer Zahnverlust? Viele hinzu“, erläutert Thilo Grahneis die VorPatienten leiden an Zahnlockerung, teile. Er und sein Team haben in den verzum Beispiel bedingt durch Parodontitis. gangenen Jahren umfangreiche ErfahAlle bisherigen Behandlungen, die zum rungen im Bereich der ImplantatversorErhalt ihrer Zähne gedient haben, sind gung mit festsitzendem Zahnersatz samausgeschöpft. Die Praxis für meln können. Ganzheitliche Zahnmedizin Ein weiterer Schritt ist es von Zahnarzt Thilo Grahneis nun, die Patienten mit dem hat sich innerhalb der verneuen Konzept der Sofortvergangenen zehn Jahre auf die sorgung behandeln zu könAnfertigung von Zahnersatz nen. Auf dem neun- bis zwölfspezialisiert. Angeschlossen monatigen Behandlungsweg an die Praxis ist ein meistervon der Entfernung der Zähne geführtes Zahnlabor, welches bis hin zum fertigen, festsitalle Bereiche des Zahnersatzenden Zahnersatz war es für zes abdeckt. Patienten bislang oft schwie„Für Sie als Patient bedeurig, in der Übergangsphase zu tet dies, dass die gesamte sprechen oder richtig zu Wir freuen uns Behandlung in einem Haus Das stellte nach dem auf Ihren Besuch! essen. stattfindet. Sie haben nur mit Verlust der Zähne einen weieinem Behandler und dem teren, enormen Einschnitt in Thilo Grahneis zuständigen Zahntechniker die Lebensqualität dar. „Dank Zahnarzt, zu tun, mit dem Sie in direkunseres neuen Konzeptes ist Praxis für ganzheitliche tem Kontakt stehen. Kostenes uns möglich, diese Zeit des Zahnmedizin ersparnis und vor allem eine Übergangs für den Patienten ganz individuelle Behandneu zu definieren“, sagt Thilo lung und Beratung kommen Grahneis. So werden am Tag 11040301_001119

der Zahnentfernung sofort Implantate in Ober- und Unterkiefer eingesetzt und ein für den Patienten individuell angefertigtes, festsitzendes Provisorium hergestellt. Dieses wiederum gestaltet die Einheilzeit – vier bis sechs Monate – bis zum endgültigen Zahnersatz angenehmer. Diese Methode der Implantatversorgung kommt auch für Patienten infrage, die schon mit einer Totalprothese versorgt sind. Thilo Grahneis lädt ein: „Wenn Sie Interesse an einer Versorgung mit Implantaten haben oder sich zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten informieren möchten, freuen wir uns auf Ihren Besuch.“ Zuletzt noch ein Hinweis an alle, die ebenfalls Zahnmedizin aus Leidenschaft betreiben: Die Praxis mit Standorten in Gohlis und Plagwitz sucht aktuell Verstärkung.

Zahnarzt Thilo Grahneis (links) und sein Team sind auf die Anfertigung von Zahnersatz spezialisiert. Foto: Praxis für Ganzheitliche Zahnmedizin

Praxis für Ganzheitliche Zahnmedizin Zahnarzt Thilo Grahneis Platnerstraße 13, 04155 Leipzig Telefon: 0341 5641448 www.zahnarztpraxisleipzig.com

VORTEILE FÜR DEN KUNDEN ■ Struktur und Stabilität des Knochens sind besser als bei Kiefer ohne Zahn ■ nur ein operativer Eingriff ■ kein Knochenaufbau nötig ■ schnelle Rehabilitation ■ Reduzierung der Kosten ■ feste Zähne an einem Tag ■ hohe Zufriedenheit ■ alles aus einer Hand


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GESUNDHEIT

MITTWOCH, 20. MÄRZ 2019 | NR. 67

AUS MEINER PRAXIS VON DR. LAURA DALHAUS

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Befinden und Befunde ört man den bekannten Gesundheitspolitikern zu, könnte man den Eindruck gewinnen, wir Hausärzte seien irgendwie überflüssig, ein Relikt vergangener Medizin-Generationen. Die Zukunft liege in multiprofessionellen Medizinischen Versorgungszentren – MVZs – mit Öffnungszeiten von 7 bis 23 Uhr. In diesen MVZs kümmert sich dann der HNO-Arzt um den Schnupfen, der Ga-stroenterologe um Bauch- und der Orthopäde um Rückenschmerzen. Dass weder eine Erkältung noch der allgemeine Kreuzschmerz von einem Facharzt unter die Lupe genommen werden sollten – geschenkt. Der Hausarzt ist aber sicherlich mehr als ein „kleiner“ Orthopäde oder ein „halber“ Gastroenterologe. Für Patienten in der hausärztlichen Landarztpraxis gilt darüber hinaus: Erst mal einen Facharzt finden und einen Termin bekommen, wenn selbst die Terminservicestelle der kassenärztlichen Vereinigung die Segel streicht und nicht mehr erreichbar ist. Aufgrund der Masse an Patienten und des zunehmenden Kostendrucks hat sich die Facharztmedizin zu einer Art Auftrags- und Dienstleistungsprofession entwickelt: Der Kardiologe macht den Herzultraschall, der Gastroenterologe die Darmspiegelung und der Radiologe das MRT. Befundbesprechung und weiteres Vorgehen? „Das bespricht Ihr Hausarzt mit Ihnen“, heißt es dann. Und das ist auch in Ordnung, denn einer muss ja den Überblick behalten, wenn der Neurologe dem Patienten Medikament A, der Kardiologe Medikament B verschreibt und der Nephrologe die Schmerzmittel des Orthopäden streicht. Am Ende sitzt der Patient beim Hausarzt und berichtet, dass er die ganzen Medikamente überhaupt nicht vertrage und nicht wisse, was jetzt zu tun sei. Hier findet letztlich die Individualisierung der Medizin statt. Der Hausarzt kennt seine Patienten, in der Sprechstunde wird gemeinsam überlegt, was in welcher Lebenssituation sinnvoll ist. Es darf gelacht und geweint werden, denn auch dafür ist genügend Zeit und Raum. Ob das die MVZs der Zukunft auch zulassen?

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RND-Illustration: Patan

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Prozent der Deutschen gehen zweimal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung zum Zahnarzt..6 Prozent der Männer tun das nie.

„Es gilt: Zweimal täglich putzen“

Laura Dalhaus ist Allgemeinmedizinerin  inDr.Rhede im Münsterland. Auf Ihrer Website www.landarzt.rocks schreibt sie regelmäßig über Ihren Praxisalltag. VON ANGELA STOLL

NATÜRLICH WOHLFÜHLEN

Tee aus Ringelblumen und Kamille gegen Erkältung

Foto: Agnieszka Krus

Leichter Schnupfen, Halsweh und Krankheitsgefühl: Wenn sich eine Erkältung anschleicht, kann man die meist nicht gebrauchen. Der Erkältungstee mit Ringelblumen, Kamille und Holunder hilft dem Immunsystem auf die Sprünge. Kamille wirkt antientzündlich und antibakteriell. Holunder soll schweißtreibend und schleimlösend wirken und die Abwehrkräfte stärken. Ringelblume senkt Fieber und lindert Entzündungen im Rachenraum. Für eine Teemischung sollte man immer drei bis sieben Kräuter verwenden. Das wird gebraucht: 30 Gramm Kamillenblüten, 15 Gramm Holunderblüten, 10 Gramm Ringelblumen So wird es gemacht: Die Heilkräuter in eine ausreichend große Schüssel geben und mit heißem Wasser übergießen. Abgedeckt zehn Minuten ziehen lassen.

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inmal kurz schrubben, spucken, spülen – und fertig: Dass zu einer sorgfältigen Mundpflege mehr gehört als ein derart minimales Zähneputzprogramm, ist unbestritten. Ansonsten gibt es zu dem Thema aber nur wenige allgemeingültige Aussagen. Der Prophylaxe-Experte Prof. Dr. Elmar Hellwig, Direktor der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie der Uniklinik Freiburg, erklärt, warum er Patienten ganz unterschiedliche Tipps gibt. In aller Kürze: Was ist das Wichtigste bei der Mundpflege? Man sollte zweimal täglich gründlich die Zähne putzen, und zwar mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Abends ist eine sorgfältige Reinigung besonders wichtig.

Bei Menschen mit starkem Übergewicht kann das Gehirn in bestimmten Bereichen geschrumpft sein. Das berichten britische Forscher in der Online-Ausgabe des Fachmagazins „Neurology“. Sie zeigten in ihrer Studie, dass der Effekt vor allem bei Menschen festzustellen ist, die um die Körpermitte viel Fett ansammeln. Es sei allerdings unklar, ob das Übergewicht die Hirnveränderungen auslöse – oder ein verändertes Gehirn die Entstehung von Übergewicht begünstige. Auch die Frage, welche Konsequenzen die festgestellten Hirnveränderungen haben, untersuchten die Forscher nicht. Dass starkes Übergewicht ein Wegbereiter für zahlreiche Krankheiten sein kann, steht außer Frage. Hinweise, dass überflüssige Pfunde auch eine Gefahr fürs Gehirn darstellen, hatten Forscher in mehreren Studien gefunden. So zeigte 2017 eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig, dass Fettleibigkeit wichtige Hirn-Netzwerke beeinträchtigen und das Alzheimer-Risiko erhöhen kann. 2010 hatte eine US-Studie ergeben, dass Adipositas das biologische Altern des Gehirns beschleunigt.

Man sollte die Bürste spätestens austauschen, wenn die Borsten umbiegen.

Früher hat man gesagt: Nach jeder Mahlzeit Zähne putzen! Warum ist man von dieser Empfehlung abgerückt? Weil sie unrealistisch ist. Viele Menschen haben am Arbeitsplatz ja gar nicht die Möglichkeit, gleich die Zähne zu putzen. Und mit unrealistischen Forderungen erreicht man nur das Gegenteil von dem, was man möchte. Außerdem braucht der Biofilm auf den Zähnen, der Karies verursacht, längere Zeit, um zu reifen.

Prof Elmar Hellwig, Prophylaxe-Experte

Kann übertriebene Pflege auch dazu führen, dass man den Zahnschmelz wegschrubbt? Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz des ganzen Körpers. Die schrubben Sie so schnell nicht weg, wenn Sie eine normale Zahnpasta verwenden. Allerdings muss man vorsichtig sein, wenn man sehr oft Obst und saure Getränke konsumiert. Bei ständigem Säurekontakt kann es sein, dass die Zahnoberfläche angelöst und dann weggeputzt wird. Patienten, die schon Erosionen, also Mulden, in der Zahnoberfläche haben, sollten deshalb vor dem Essen die Zähne putzen. Aber nur die. Es gibt ein immenses Angebot an Zahnpflegeprodukten. Allein bei den Bürsten

Wie oft muss man die Bürste wechseln? Man sollte sie spätestens dann austauschen, wenn die Borsten umbiegen. Das ist oft nach etwa acht Wochen der Fall. Es gibt aber auch Patienten, die wesentlich länger mit einer Bürste putzen können, ohne dass sie sich verändert. Stimmt es denn, dass man die Bürste nach jeder Erkältung austauschen muss? Ich kenne keine Untersuchung, die nachweist, dass man sich sonst wieder erkältet. Das ist wohl eher ein Mythos.

Spangen sind ab zehn Jahren sinnvoll

AUS DER FORSCHUNG

Übergewicht lässt Gehirn schrumpfen

Die alte Empfehlung zur Pflege der Zähne hat nach wie vor Bestand. Doch ob harte oder weiche Bürste – das kann jeder für sich entscheiden, sagt Zahnmediziner Prof. Elmar Hellwig

stellt sich die Frage: Elek-trisch oder nicht? Weiche oder harte Borsten? Welcher Kopf? Was ist wirklich wichtig? Wichtig ist, dass der Patient mit der Bürste gut zurechtkommt. Und das ist individuell sehr unterschiedlich. Deshalb ist es hilfreich, wenn der Patient seine Bürste mit in die Praxis bringt und dort geschaut wird, wie er damit umgeht und wie viel Biofilm beseitigt wird. Grundsätzlich gilt: Elektrische Zahnbürsten entfernen etwas mehr Plaque als Handzahnbürsten. Mit Handzahnbürsten braucht man ein bisschen länger, um das gleiche Ergebnis zu erreichen. Zum Härtegrad gibt es ganz unterschiedliche Meinungen. Im Allgemeinen empfehle ich mittelharte Zahnbürsten. Es kommt aber immer auf den Druck an, mit dem Patienten putzen, und der ist sehr unterschiedlich.

Behandlung bei Kindern mit Milchgebiss ist nur in seltenen Fällen erforderlich – Zahnärzte sollen Probleme im Blick behalten

J 13 Jahre sind viele Kinder, wenn der Zahnwechsel beendet ist.

e früher, desto besser: Gilt dieses Motto auch für kieferorthopädische Behandlungen? Sollten Kinder also schon früh eine Zahnspange bekommen? Nein, so einfach ist es nicht. Klar ist, dass Zahn- und Kieferfehlstellungen möglichst bald entdeckt werden sollten, wie der Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden betont. Bei Kleinkindern ist es Aufgabe von Zahnoder Kinderärzten, solche Probleme im Blick zu behalten. Eine kieferorthopädische Behandlung beginnt aber meist erst in der zweiten Phase des Zahnwechsels, also im Alter zwischen zehn und 13 Jahren.

Zahnwechsel verläuft unterschiedlich In dieser Zeit werden die Milcheckzähne und Milchmolaren (Backenzähne) durch ihre Nachfolger ersetzt. Wichtiger als das Alter des Kindes ist aber seine Entwicklung: Wann sich der Zahnwechsel vollzieht, ist recht unterschiedlich. Sogenannte Frühzahner können auch schon früher eine Spange tragen. Bei Kindern mit Milchgebiss sei eine

Behandlung nur in seltenen Fällen erforderlich, heißt es bei der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung. Dazu gehören zum Beispiel ausgeprägte Fehlstellungen, die sich verschlimmern und das Wachstum hemmen können. Oder auch solche, die sich später schlechter therapieren lassen. Zum Beispiel kann eine Frühbehandlung schon bei Vier- bis Fünfjährigen sinnvoll sein, wenn sie einen Kreuzbiss oder ausgeprägten offenen Biss haben.

Ruhig Zweitmeinung einholen Wenn die Behandlung unnötig früh beginnt, kann sie sich in die Länge ziehen. Das ist für Kinder und auch für Eltern unangenehm und treibt zudem die Kosten in die Höhe. Umgekehrt kann aber ein Fehlwachstum der Kieferknochen nicht ohne Operation rückgängig gemacht werden, wenn der Patient bereits ausgewachsen ist, wie Kieferorthopäden warnen. Im Zweifelsfall ist es immer besser, sich eine Zweitmeinung einzuholen – vor allem dann, wenn das Kind noch sehr jung ist. ast

Schön bunt: An der Klinik für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde der Berliner Charité gibt es auch Zahnspangen in Regenbogenfarben. Foto: Stephanie Pilick/dpa


GESUNDHEIT

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ESSEN SIE SICH GESUND

Soulfood vom Johannesbrotbaum Leichte Küche gibt es auch in süßer Form – und ohne Zucker. Diesen Eierkuchen verleiht Carobpulver ihren besonderen Geschmack

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Man kann auch eine günstige Zahncreme vom Discounter empfehlen. Elmar Hellwig, Professor an der Zahnklinik des Universitätsklinikums Freiburg

Kreidezähne: Ein rätselhaftes Phänomen Die Störung, die in der Fachsprache Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) heißt, gilt als neue Volkskrankheit: Der jüngsten Deutschen Mundgesundheitsstudie zufolge sind rund 30 Prozent der Zwölfjährigen davon betroffen. Hinter dem Problem steckt eine unzureichende Mineralisation des Zahnschmel-

Die Ursache ist noch unbekannt: Die Vorderfront eines Kindergebisses ist von den Kreidezähnen betroffen. Foto: Prof. Dr. Norbert Krämer/dpa

Muss man regelmäßig Zahnseide oder Zwischenraumbürstchen benutzen? Ja. Zum einen dient es der Kosmetik, Speisereste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen. Zum anderen können Zahnfleischerkrankungen entstehen, wenn Bakterien in den Zahnzwischenräumen bleiben. Deshalb sollte man diese Bereiche auf jeden Fall pflegen.

Wie pflegen Sie Ihre Zähne über das normale Zähneputzen hinaus?

Bei den Zahnpasten ist das Angebot ebenfalls verwirrend groß. Muss es die teure Markencreme sein? Oder tut es auch das billige No-Name-Produkt? Was die Kariesprophylaxe anbetrifft, so kommt es nur darauf an, dass Fluorid in ausreichender Konzentration enthalten ist. Ansonsten sollte die Creme keine schädlichen Stoffe enthalten, aber das ist bei den gängigen Produkten ohnehin nicht der Fall. Daher kann man durchaus auch ein günstiges Produkt aus dem Discounter empfehlen. Einen direkten Vergleich der Zahnpasten hat es in den letzten zehn, 15 Jahren nicht gegeben. Und das ist ein Problem. Manche Dinge werden nur aus dem Bauch heraus empfohlen.

Zahnreinigung

Gehört auch die Zungenreinigung zur Standard-Mundpflege? Eigentlich schon. Vor allem Patienten, die Parodontitis oder Mundgeruch haben, sollten täglich einen Zungenschaber benutzen. Bei Mundgeruch sitzen auf der

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Alles aus einer Hand Dr. Jan Fischer M.Sc.

✔ Implantologie

Master of Oral Medicine in Implantology Spezialist für Prothetik

✔ Oralchirurgie

Dr. Marie Neitsch

✔ Ästhetik

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Denise Zwinkau Zahnärztin

Mariann Schaefer

✔ Parodontologie ✔ Kinderzahnheilkunde ✔ Zahntechniklabor

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51 %

Mundspülung 35 %

23 % Interdentalbürste 8% sonstiges 16 % gar nicht

RND-Grafik; Quelle: YouGov

Zahnseide

36 %

Zunge nämlich vermehrt Bakterien, die übel riechende Substanzen produzieren. Empfehlen Sie Mundwasser? Es kommt darauf an, um was es sich dabei handelt. Mundspüllösungen, die Fluorid enthalten, tragen zum Schutz vor Karies bei. Sie sind zum Beispiel bei festsitzenden Zahnspangen sinnvoll oder auch dann, wenn Patienten ihre Zähne, etwa wegen Behinderungen, nicht richtig putzen können. Lösungen, die Chlorhexidin enthalten, sollte man aber nur nach Rücksprache mit dem Zahnarzt nehmen. Diese Mittel sind für bestimmte Patienten gedacht, etwa solche mit Parodontitis

Ganz nach dem Motto: Alles aus einer Hand! – führen wir alle zahnärztlichen Behandlungen für eine optimale Mundgesundheit in unserer Praxis durch. Unser Leistungsspektrum erstreckt sich von Prophylaxe, über einfühlsame Kinderbehandlung, ästhetische Füllungen, Wurzelkanal- und Zahnfleischbehandlungen, Lasertherapie sowie chirurgische und implantatchirurgische Maßnahmen bis hin zum Zahnersatz, der direkt im hauseigenen Labor gefertig wird. Aufgrund der verschiedenen Spezialisierungen der Behandler, können wir unsere Patienten je nach Bedarf optimal betreuen. Ein Schwerpunkt sind die Behandlungen mit Zahnimplantaten, dabei ist von Vorteil, dass die Planung, Chirurgie und letztendlich die Herstellung der künstlichen „Zähne“ bzw. des Zahnersatzes vor Ort erfolgen. Aufgrund der Kooperation zwischen allen Bereichen wird ein vorraussagbares

zes: Der Gehalt an Kalzium und Phosphat ist niedriger als normal. Wie es dazu kommt, ist unklar. Da Backen- und Schneidezähne schon früh mineralisieren, gehen Wissenschaftler davon aus, dass äußere Einflüsse zum Zeitpunkt der Geburt oder im Kleinkindalter verantwortlich sind. Infrage kommen Umweltgifte, Probleme in der Schwangerschaft, Infektions- und Atemwegserkrankungen, Antibiotikagaben oder auch Vitamin-DMangel. Denkbar ist auch, dass mehrere Faktoren zusammenkommen. Derzeit steht die Kunststoffthese im Fokus: So sollen Substanzen wie Bisphenol A, die sich in Alltagsgegenständen befinden und in die Nahrung gelangen können, zur Störung führen. „Ich halte es für wahrscheinlich, dass Bisphenole eine entscheidende Rolle spielen“, sagt Sabine Dobersch von der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde. Einen Hinweis darauf gab auch eine französische Studie. Das Bundesinstitut für Risikobewertung wies einen Zusammenhang aber als unwahrscheinlich zurück. Für Dobersch ist aber klar: „Weder Eltern noch Kinder sind schuld!“ ast

Ihr Tagesplan ■ Morgens: Rübli-Porridge mit 2 EL

Haferflocken, 1 EL gehackte Nüsse, 1 geraspelte Möhre und 100 ml Milch oder Naturjoghurt. Nach Wunsch mit 1 TL Honig süßen. ■ Mittags: Für die Nusspfannkuchen mit

Orangenquark die Orangen waschen, die Schale oberflächlich abreiben. Zwei Orangen schälen, in Segmente teilen und diese kleinschneiden, die anderen auspressen, den Saft mit Mineralwasser auf insgesamt 300 ml Flüssigkeit ergänzen. Die Eier mit dem Schneebesen verquirlen, im Wechsel Mehl, Nüsse, Carobpulver und Orangensaft unter Rühren zufügen und mit einer Prise Salz und der Hälfte der Orangenschale würzen. Kurz quellen lassen. Wenn der Teig zu dick ist, etwas Mineralwasser zufügen. Inzwischen den Quark mit Zimt und etwas

oder Mundgeruch. Wenn man solche Produkte mehrere Wochen verwendet, kann das den Geschmackssinn beeinträchtigen und möglicherweise auch die Schleimhäute schädigen. Ist eine professionelle Zahnreinigung, also eine PZR, immer sinnvoll? Das kommt drauf an. Es gibt Patienten, die sie nicht brauchen. Nämlich solche, die gesund sind, eine sehr gute Mundhygiene und keinen Zahnstein haben. Andere sind aber nicht in der Lage, ihre Zähne gut zu pflegen oder sind starke Zahnsteinbildner. Bei ihnen ist die professionelle Zahnreinigung sinnvoll. Wie oft sie nötig ist, ist ebenfalls unterschiedlich. Ich habe Patienten, die brauchen die PZR nur alle zwei Jahre. Andere brauchen sie gar nicht und wieder andere alle drei Monate. Hauptsächlich dient sie dazu, Zahnfleischentzündungen und Zahnbetterkrankungen zu vermeiden. Studien, die das belegen, gibt es aber offenbar nicht. Das stimmt. Man neigt immer dazu anzunehmen, dass etwas nicht funktioniert, wenn es keine Studien dazu gibt. Aber: In der Nachsorge von Parodontalerkrankungen brauchen Sie die professionelle Zahnreinigung. Sonst haben Sie irgendwann wieder die gleiche Situation wie vor der Behandlung. Und das ist erwiesen.

und qualitativ hochwertiges Ergebnis nach den Vorstellungen des Patienten erreicht. Dabei legen wir Wert auf eine freundliche und angenehme Atmosphäre, gute Beratung und professionelle Behandlung zur besten Zufriedenheit unserer Patienten.

Foto: Stiftung Warentest

Immer öfter stoßen Zahnärzte bei Kindern auf ein rätselhaftes Phänomen: sogenannte Kreidezähne. Auf Backenoder Schneidezähnen fallen dabei weiß-gelbliche bis bräunliche Flecken auf. Je nach Ausprägung sind die Zähne sehr empfindlich, bereiten Schmerzen und sind anfälliger für Karies. In extremen Fällen können sie regelrecht bröselig werden.

esund und schlank durch den Tag – das muss nicht immer herzhaft sein! Heute gibt es nämlich Nusspfannkuchen mit fruchtigem Quark. Die nicht nur eine schmackhafte Süße Alternative, sondern liefern obendrein reichlich Eiweiß und gesunde Fette aus Vollkornmehl und Nüssen. Carobpulver (erhältlich im Reformhaus) stammt aus der Frucht des Johannisbrotbaums, schmeckt süßlich-malzig und erinnert ein wenig an Kakao. Darum kommt das heutige Soulfood auch fast ohne Zucker aus – lediglich der Orangenquark verträgt aufgrund der Säure ein wenig Puderzucker. Bei so einer Obstmahlzeit müssen Sie Ihre Gemüseportionen anders über den Tag verteilen. Am besten nehmen Sie sich heute statt Obst eine Extraportion Gemüsesticks mit zur Arbeit. Morgens gibt es Mohrrüben im Müsli, abends macht reichlich Ofengemüse mit Puten-Wienerle Appetit.

Gern beraten wir Sie zum Thema Ihrer Mundgesundheit und laden Sie recht herzlich zu unserer Informationsveranstaltung am Dienstag, den 9. April 2019, um 19.00 Uhr ein.

Zutaten Pfannkuchen Für etwa 4 Portionen: 4 Bioorangen Mineralwasser 2 Eier 140 g Dinkel-Vollkornmehl 60 g gemahlene Haselnüsse 40 g Carobpulver 1 Prise Salz 300 g Magerquark 1 TL Ceylonzimt ½ TL Puderzucker 4 TL Rapsöl Puderzucker

Puderzucker cremig rühren. Die übrige Schale und die Orangenstückchen unterziehen. 1 TL Öl in einer großen beschichteten Pfanne erhitzen. Ein Viertel vom Teig hineingießen, Deckel auflegen und bei kleiner Hitze etwa fünf Minuten backen, bis der Pfannkuchen stockt. Auf einen ebenen Deckel gleiten lassen und anschließend wieder in die Pfanne stürzen, auch die zweite Seite goldgelb backen. Pfannkuchen warm halten. Die restlichen Pfannkuchen ebenso backen und zum Schluss evnetuell mit Puderzucker bestäuben und mit Zimt-Orangenquark servieren. ■ Abends: Pro Portion 250 g Gemüse vom

Blech bei 200 Grad etwa 20 bis 30 Minuten mit 1 EL Öl und ½ TL getrockneten Kräutern gebacken, dazu ein bis zwei Puten-Wienerle. Das Rezept stammt aus folgendem Buch:  Dagmar von Cramm: „Familie in Form vegetarisch“, Stiftung Warentest, 224 Seiten, 24,90 Euro.


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GESUNDHEIT

MITTWOCH, 20. MÄRZ 2019 | NR. 67

Leipziger Sportschule: Für Körper und Kopf VON THOMAS BOTHE

Schmuckstück im Leipziger Waldstraßenviertel (Max-Planck-Straße): Die neue Sportoberschule mit der Dreifeldersporthalle, die zum Schuljahresstart 2018/19 feierlich übergeben wurde.

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ersönlichkeitsbildend“, „ganzheitliche Bildung“, „politische Verantwortung“ – wenn es um Sportunterricht an sächsischen Schulen geht, wird es schnell emotional. So sind auch die Wellen, welche die geplante Stundenkürzung an den Schulen im Freistaat Sachsen im vergangenen Jahr auslöste, noch immer nicht ganz verebbt. Eine Petition des Sportlehrerverbandes Sachsen – aus welcher die Formulierungen stammen, mit denen dieser Text beginnt – erhielt Anfang 2018 fast 30 000 Unterstützer, es folgten warme Worte der Politik und Ende Januar 2019 lehnte der Sächsische Landtag die Petition ohne weitere Anhörung und Prüfung ab. Doch woher die Aufregung um eine Stunde weniger Völkerball, Bodenturnen oder Weitsprung pro Woche? Weil für die einen Sportunterricht mehr ist als nur die rein körperliche Betätigung. Und für die anderen braucht es Bewegung über den Sportunterricht hinaus. Ortstermin Max-Planck-Straße, Leipzig. Vor der Sportoberschule unweit der Heimspielstätte von RB Leipzig joggen zwei junge Männer in roten Trainingsjacken vorbei, trotz Kälte und verschneiter Gehwege, ins Gespräch vertieft. Im gemütlich geheizten Schulgebäude betont Steffen Lederer, stellvertretender Schulleiter, zuerst einmal die Sonderrolle seiner Einrichtung: Klassen für Allgemeinsportler, die erst nach erfolgreichem Sporttest die Aufnahme schaffen, Leistungssportklassen mit täglichem Vormittagstraining, eine moderne Sporthalle … Die Schüler hier werden so richtig gefordert. Zu den 32 Stunden Unterricht pro Woche kommen noch Wegezeiten, Nachmittagseinheiten oder Wettkämpfe am Wochenende. „Viele Schüler haben locker ihre 40 Stunden“, sagt Lederer. Aber der wichtige Punkt sei nicht das Pensum. Wer zwischen verschiedenen Unterrichtseinheiten trainiere oder einfach Sport treibe, finde einen wichtigen Ausgleich. Oder besser: Abwechslung. „Es ist ja nicht so, dass Sportler beim Training nicht denken würden“, erklärt er. So manche Technik- oder Taktikeinheit fordere den Kopf mehr als den Körper. „Im Kraftraum wiederum schieben sie die Eisen weg, da geht’s ganz schön zur Sache!“

Mehr Bewegung, am besten in jedem Fach, fördert die Konzentration der Schüler – und sogar die Zufriedenheit der Lehrer.

FIT& GESUND 2019 IMPRESSUM „Fit & Gesund“ ist ein Spezial der Zeitungen der Madsack Mediengruppe. LVZ-Projektleitung: André Böhmer Verkaufsleitung: Arne Frank, Thomas Jochemko Redaktion: Simone Liss Layout: Bert Klinghammer

‚Bewegungssinn‘ (kinästhetischer Analysator), dessen Rezeptoren über den gesamten Körper verteilt in den Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken liegen, kann der Schüler zusätzliche Informationen über den Lerngegenstand erhalten.“ Bei vielen Aufgaben steht das Gemeinsame im Mittelpunkt, wenn möglich werden sie paarweise oder in Kleingruppen durchgeführt. Als Folge zeigten sich positive Veränderungen auch im Sozialverhalten.

Positive Effekte auch auf Lehrer und Eltern Sogar die beteiligten Lehrer und Eltern berichteten Gutes. So zeigten sich die Lehrkräfte nach den Fortbildungen toleranter gegenüber dem generellen Bewegungsbedürfnis ihrer Schüler. „Die verschiedenen neuen Lernformen erhöhten gleichzeitig ihre Arbeitszufriedenheit“, sagt Christina Müller, „da man nicht stän-

dig darauf drängen muss, dass alle Kinder still sitzen.“ Auch das Lehrer-SchülerVerhältnis verbesserte sich. Die Eltern wiederum zeigten sich interessiert an den Informationen zum Projekt und zahlreiche Rückmeldungen ergaben, dass sich durch das Projekt auch die Bewegung in der Freizeit erhöhte. „Für uns war es schön zu erleben, dass in vielen Schulen nun bewegter Unterricht in ‚Fleisch und Blut‘ übergegangen ist“, so Müller. Nach dem anfänglichen Mehraufwand erachteten zahlreiche Schulen die Herangehensweise heute als „ganz normal“. Übrigens sei man weiterhin auf der Suche nach teilnehmenden Schulen. Zurück zum Anfang: Sehr bedenklich findet Steffen Lederer, wie Schulstunden in Kunst, Musik und eben auch Sport

den heutigen Kürzungsmaßnahmen zum Opfer fallen. „Es muss nicht jeder Schüler ein tolles Bild malen oder ein guter Sportler sein“, sagt er. „Aber diese Fächer bilden viele Fähigkeiten quasi nebenbei aus.“ Eltern sollten einfach mal im Sportunterricht ihrer Kinder zuschauen, beobachten, wie ihr Zögling sich dort verhalte. „Wer stellt sein Bein raus? Wer hilft seinem Klassenkameraden? Nicht nur die Kinder lernen dort viel über sich selbst.“

Die Sportoberschule Leipzig in der Goyastraße. Foto: Armin Kühne

„Bewegte Schule“: Ergänzung zum Sportunterricht

SERVICE SportOberschule Leipzig Max-Planck-Straße 53-55 04105 Leipzig sportoberschule-le.de Forschungsgruppe „Bewegte Schule” Prof. Dr. Christina Müller (Leiterin), Dr. Ralph Petzold, Dr. Ralf Schlöffel, Dr. Christian Andrä, Franziska Arnold Universität Leipzig Sportwissenschaftliche Fakultät Jahnallee 59 04109 Leipzig Tel.: 0341 9731641 oder 0341 9731644 E-Mail: chrismue@uni-leipzig.de www.bewegte-schule-und-kita.de

Bewegung wirkt sich auf die Strukturen des Gehirns aus Dass körperliche Betätigung gut für das Gehirn ist, weiß die Wissenschaft schon lange. Auch wenn sie sich lange schwer tat, dies auch zu beweisen. Die heutigen Erkenntnisse: Regelmäßiges Ausdauertraining verbessert die Konzentrationsfähigkeit sowie die räumliche Vo r s t e l l u n g s kraft, da Bewe-

gung den Dopaminspiegel langsamer absinken lässt. Zudem vergrößert körperliche Aktivität eine bestimmte Region im Hippocampus, ein Hirnareal, das wichtig für unser Lernen und Erinnern ist. Fakten, über die man nicht mehr streiten muss. Die aber in den Überlegungen der Lehrplan-Verantwortlichen scheinbar nur eine untergeordnete Rolle spielen. Lederer weist auf weitere Aspekte hin, die er bei „seinen“ Sportlern beobachtet. Wer sich im Wettkampf misst, wer entscheidende Spiele vor sich hat und dort gewinnt oder verliert, der wächst an diesen „persönlichkeitsbildenden Erlebnissen“. Da sei einerseits das psychologische Erlebnis in der Gruppe: „Wir haben noch mal zehn Prozent mehr reingepusht und es hat etwas gebracht.“ Andererseits trainiere der Schüler im sportlichen Wettstreit auch seine Stressresistenz und lernt, seine Leistung – zum Beispiel im Prüfungskontext – auf den Punkt zu erbringen. „Auch wenn das eher ein JungsPhänomen ist“, so Lederer. Mädchen hätten hier generell seltener Probleme.

Foto: Armin Kühne

Prof. Dr. Christina Müller, Leiterin der Forschungsgruppe „Bewegte Schule“ sowie Projektleiterin „Bewegte Schule“ in Sachsen Foto: privat

Sportoberschule. Sportunterricht. Bewegung spielt aber noch auf einer anderen Ebene eine Rolle. Niedrigschwelliger sozusagen. Die emeritierte Professorin Christina Müller leitet seit 1995 die Forschungsgruppe „Bewegte Schule“, ist Projektleiterin „Bewegte Schule“ in Sachsen. Hinter dem in verschiedenen Bundesländern verfolgten Konzept steckt das Verständnis, dass Kinder über Bewegung die Welt erleben, erfahren, formen und gestalten können. „Das geht weit über die rein körperliche Betätigung hinaus“, erklärt Christina Müller. Sie sieht das Konzept daher auch nicht in Konkurrenz zum klassischen Sportunterricht, sondern als Ergänzung. Innerhalb des Projektes „Bewegte Schule“ werden Möglichkeiten entwickelt und wissenschaftlich begleitet, Bewegung in alle Bereiche der Schule und sogar darüber hinaus zu verankern. Es gibt Übungen und Beispielmaterialien für bewegtes Lernen in quasi allen Schulfächern bis hin zu Mathematik und Physik, Schulhofspiele, bewegungsorientierte Projekte und vieles mehr. Gleichzeitig werden die Lehrer der teilnehmenden Schulen weitergebildet und auch die Eltern mit an Bord geholt. Die Ergebnisse der vergangenen Jahrzehnte waren erstaunlich – wenn auch nicht ganz überraschend. „Wir konnten positive Effekte auf die Konzentrationsfähigkeit nachweisen, aber auch die Lernund Schulfreude der Schüler verbesserte sich“, zählt die emeritierte Professorin auf. Wie es auf der Website www.bewegte-schule-und-kita.de heißt, geht es darum, dass die Schüler einen weiteren Sinn beim Lernen nutzen. „Über den

Bewegtes Lernen in Mathematik ■ Rechnen auf Zahlenstrahl: Klasse 2

■ Rhythmische Malfolgen: Klasse 2

■ Lebende Winkel: Klassen 5-6

Ein Kind steht in Höhe eines beliebigen Punktes neben dem aufgemalten oder aufgeklebten Zahlenstrahl. Der Partner nennt von dieser Zahl ausgehend eine Additions- oder Subtraktionsaufgabe. Das Kind am Zahlenstrahl führt entsprechend viele Schritte aus (zum Beispiel bei 43-4 vier Schritte rückwärts) und löst die Aufgabe. Beim Überschreiten des Zehners wird in die Luft gesprungen. Variante: Fortbewegungsart variieren (zum Beispiel hüpfen).

Die Kinder gehen durch den Raum und sagen zum Rhythmus ihrer Schritte die Folge der natürlichen Zahlen auf. Ergebnisse einer vorgegebenen Multiplikationsfolge werden durch Klatschen, Schnipsen, Stampfen oder Ähnliches hervorgehoben. Variante: Multiplikationsfolge rückwärtsgehen und zählen.

Dreiergruppen: Ein Schüler nennt eine Gradzahl. Die Partner stellen einzeln mit Ober- und Unterarm beziehungsweise zu zweit mit den gefassten Armen den entsprechenden Winkel ein. Der dritte Schüler kontrolliert mit einem Tafel-Winkelmesser. Varianten: Winkel mit anderen Körperteilen (Ober- und Unterschenkel, Beine und Rumpf) oder mit geschlossenen Augen „einstellen“.

Quelle: Müller, Chr. (Hrsg.). (2006). Quelle: Müller, Chr. (Hrsg.). (2006).  Bewegtes  Bewegtes Lernen Klasse 2. Didaktisch-meLernen Klasse 2. Didaktisch-methodische Anregungen für die Fächer Mathematik, Deutsch und Sachunterricht (3. Aufl.). St. Augustin: Academia.

thodische Anregungen für die Fächer Mathematik, Deutsch und Sachunterricht (3. Aufl.). St. Augustin: Academia.

Quelle: Müller, Chr. & Ziermann, Chr. (2014).  Bewegtes Lernen im Fach Mathematik. Klassen 5 bis 10/12 (2. neu bearb. Aufl.). St. Augustin: Academia. Zeichnung Norman Schmidt, Leipzig (Zeichnung kann aber auch weggelassen werden)

UNSERE LANDÄRZTE

Bornaer Hausarzt betreut 14 Pflegeheime Lothar Ritter kümmert sich aufopferungsvoll um Senioren-Einrichtungen in sechs Gemeinden des Landkreises Leipzig BORNA. Der Bornaer Arzt Lothar Ritter ist bekannt als engagierter Allgemeinmediziner, der auch viele alte Menschen der Region betreut. Seit Jahren seien Hausbesuche bei den Senioren ein großes Problem, weil die Ärzte dafür keine Zeit mehr hätten. Zudem gebe es immer mehr Pflegeheime, für die sich kaum noch ein Hausarzt finde. So mancher Kollege würde dies ablehnen. Inzwischen betreut Ritter 14 Pflegeheime in der Kreisstadt Borna sowie in den Kleinstädten Böhlen, Frohburg, Kitzscher, Groitzsch und Markranstädt.

„Einer muss doch da mal hinfahren und sich um die Leute kümmern“, sagte der Landarzt. Seiner Meinung nach spitzt sich das Problem immer mehr zu. Und der Missstand werde noch größer, weil es immer weniger gut ausgebildete Pflegekräfte gebe. Er kennt Fälle, wo aus wirtschaftlichen Gründen erfahrenen Krankenschwestern gekündigt

wurde und dafür billigere Ungelernte eingestellt wurden. Was Verordnungen betrifft, seien bestimmte Dinge hausgemacht. Wenn eine Oma im Pflegeheim früher Husten hatte, bekam sie von der

Einer muss doch da mal hinfahren und sich um die Leute kümmern. Lothar Ritter Allgemeinmediziner

Schwester Bromhexin und fertig. „Heute gibt es ständig Qualitätsprüfungen. Bei den kleinsten Sachen muss der Arzt anrücken, sonst bekommt das Heim sein Zertifikat nicht. Das ist völlig aufgebläht, zeitaufwendig und sinnlos“, kritisierte der Mediziner. Beispiel: Um einem Patienten Antibiotika zu geben, müsse er zehnmal 25 Kilometer in ein Pflegeheim aufs Land fahren. All das koste viel Zeit. Sein Montag sieht so aus: Sprechstunde von 8 bis 13.30 Uhr, anschließend Hausbesuche bis 15 Uhr, dann Sprechstunde bis 19.30 Uhr, anschließend Haus-

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besuche. An den anderen Arbeitstagen sei es nicht viel anders. Sonnabends und sonntags sei er meist jeweils zwei bis drei Stunden wegen dringender Hausbesuche unterwegs. Lothar Ritter wuchs in Groitzsch auf, arbeitete zehn Jahre als Betriebsarzt in der Poliklinik Böhlen, seit 1991 ist er in Borna. Er behandelt auch Sucht- und psychisch Kranke. Der 61-Jährige ist ein streitbarer Geist, kämpft seit Jahrzehnten im Suchtarbeitskreis gegen Heroin, Chrystal Meth, Tabak und Alkohol. Claudia Carell-Domröse


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