LVZ Fit & Gesund 2019 | Die Macht der Hormone

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FIT& GESUND 2019

Donnerstag, 21. März 2019

Die Macht der Hormone

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Problem mit dem Haarausfall

Rezept: Feta mit Buchweizenrisotto

Hormonyoga für die Wechseljahre Foto: iStockphoto

Hormonelle Veränderungen treffen viele Frauen und setzen ihnen in den Wechseljahren zu. Doch auch Männer bleiben vom Klimakterium nicht verschont. Anders als Frauen, spüren Männer die ersten Anzeichen der Wechseljahre jedoch kaum. Wie Frauen und Männer damit umgehen und wie sie sich darauf einstellen können – darum dreht sich unsere heutige Medizin-Serie.


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DONNERSTAG, 21. MÄRZ 2019 | NR. 68

AUS MEINER PRAXIS VON DR. LAURA DALHAUS

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orneweg: Ich liebe meinen Beruf. Er ist für mich sinnstiftend, bringt Erfolgserlebnisse und sichert mir ein lebenslanges Einkommen. Wer kann das von seiner täglichen Arbeit schon behaupten? Trotzdem verwundert mich immer wieder, wie mit meiner Leistung in diesem System verfahren wird: Pro Quartal erhalte ich pro Kassenpatient pauschal rund 38 Euro – egal ob dieser zwei- oder zehnmal die Praxis aufsucht. Bei dieser sogenannten Ärzte-Flatrate wird für eine begrenzte Vergütung eine tendenziell unbegrenzte Leistungsmenge eingefordert. Ist es aber verwerflich, wenn ich als Arzt auch für das bezahlt werden möchte, was ich wirklich an Leistung erbringe? Egal ob medizinisch indiziert oder nicht: bei zu vielen Hausbesuchen oder zu viel verschriebener Krankengymnastik müssen Tausende Euro zurückgezahlt werden – als ob ich mich persönlich bereichert hätte. Nein! ich habe nur versucht, die vielen Patienten gut zu behandeln. Hinzu kommt der bürokratische Aufwand: Ich verbringe etwa 60 Arbeitstage pro Jahr mit „Papierkram“ und komme den 353 Informationspflichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, des GKV-Spitzenverbandes und des Gemeinsamen Bundesausschusses nach. Um diese Menge an „Papierkram“ abschätzen zu können, hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung einen sogenannten „Bürokratieindex“ eingeführt. Großartig! Wir Ärzte wussten zwar vorher schon, dass wir ein Bürokratieproblem haben, aber jetzt kann man das in einem Index erfassen. Das freut vor allem den Statistiker. Und dieser hat festgestellt, dass der Index steigt. Abhilfe ist dennoch nicht in Sicht. Laura Dalhaus ist Allgemeinmedizinerin  inDr.Rhede im Münsterland. Auf ihrer Website www.landarzt.rocks schreibt sie regelmäßig über ihren Praxisalltag.

NATÜRLICH WOHLFÜHLEN

Gesichtsöl mit Lavendel und Hagebutte

Foto: Agnieszka Krus/RND

Die Gesichtshaut sollte immer gepflegt werden. Verschiedene Öle schenken Feuchtigkeit, reinigen und entspannen. Kokosöl wirkt beispielsweise pflegend und feuchtigkeitsspendend. Hagebutten-öl wirkt entgiftend, Rizinusöl regt die Kolla-

genproduktion an. Lavendel und Kamille wirken antibakteriell und beruhigen die Haut. Das wird gebraucht: 4 EL Kokosöl, 1 EL Rizinusöl, 1 TL Hagebuttenöl, 20 Tropfen ätherisches Lavendelöl, 10 Tropfen Kamillenöl. So wird es gemacht: Das Kokos-, Rizinusund Hagebuttenöl gut miteinander vermengen. Dann kommen die ätherischen Öle hinzu. Die Mischung circa fünf Minuten mit den Händen im Gesicht einmassieren. Einen weichen Waschlappen, der im heißen Wasser ausgewrungen worden ist, auf das Gesicht legen. Weitere fünf Minuten einwirken lassen. Das Öl, das nicht in die Haut eingezogen ist, sanft mit dem Waschlappen abtragen.

AUS DER FORSCHUNG

Klimawandel als Gefahr für die Gesundheit Der Klimawandel bedroht einer Studie zufolge die Gesundheit von immer mehr Menschen. 2017 waren gut 18 Millionen mehr gefährdete Personen Hitzewellen ausgesetzt als 2016. Im Vergleich zum Jahr 2000 waren es sogar 157 Millionen mehr. Das berichten wissenschaftliche Institutionen im Fachmagazin „The Lancet“. Als hitzegefährdet gelten Menschen, die über 65 Jahre alt sind, in Städten leben oder an Diabetes, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder chronischen Atemwegsproblemen leiden. Dem Klimawandel sind den Autoren zufolge auch deshalb besonders viele Menschen stark ausgesetzt, weil die Temperaturen in dichter besiedelten Regionen stark steigen: um 0,8 Grad Celsius von 1986 bis 2017. Im gleichen Zeitraum stieg die weltweite Durchschnittstemperatur nur um 0,3 Grad. Die Forscher erwarten auch eine Ausbreitung tropischer Krankheiten. Die Hitze geht oft einher mit der Luftverschmutzung in den Städten. 97 Prozent der untersuchten Städte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommensniveau erfüllen die Luftqualitätsrichtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht.

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Wechselbad der Hormone Die Wechseljahre machen vielen Frauen zu schaffen, doch auch Männer bleiben von hormonellen Veränderungen nicht verschont

VON ANGELA STOLL

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ie Patientin ist selbst Ärztin. Umso überraschter ist sie, „dass es mich derart umhaut“, wie sie ihrer Gynäkologin Katrin Schaudig gegenüber einräumt. Gemeint sind die Wechseljahre. Die unangenehmen Folgen des hormonellen Umbruchs machen auch vor jenen nicht halt, die, wie Schaudigs Patientin, nach eigener Aussage „immer gesund gelebt“ haben. „Wechseljahrsbeschwerden kann man nicht vorbeugen“, sagt Schaudig, Vizepräsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft, und fügt hinzu: „Man weiß auch nie, wie diese Phase verlaufen wird.“ Während der Wechsel manchen Frauen kaum zu schaffen macht, werden andere regelrecht aus der Bahn geworfen. Etwa ein Drittel leidet Schaudig zufolge stark an Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Herzrasen oder Niedergeschlagenheit. Ein Drittel hat dagegen kaum oder gar keine und ein weiteres Drittel mäßig große Probleme.

Wechseljahrs­ beschwerden kann man nicht vorbeugen. Man weiß auch nie, wie diese Phase verlaufen wird. Katrin Schaudig, Gynäkologin und Vizepräsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft

vor allem im Zeitraum um die letzte Periode (Menopause) herum, von Hormonschwankungen gekennzeichnet. In dieser Zeit sind die Beschwerden, die der Wechsel mit sich bringen kann, meist am stärksten. „Am häufigsten klagen Patientinnen dann über Hitzewallungen und Schweißausbrüche“, sagt Schaudig. „Die Hormonveränderungen beeinflussen das Temperaturzentrum im Gehirn und gaukeln dem Körper Überhitzung vor. Der reagiert dann mit einem Schweißausbruch.“ Für andere Probleme, etwa Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und nachlassende Leistungsfähigkeit, kommen neben hormonellen Veränderungen auch andere Ursachen in Frage. So zeigte eine Studie des Uniklinikums Dresden von 2015 unter mehr als 2000 Frauen und Männern, dass körperliche Beschwerden bei beiden Geschlechtern mit dem Alter zunehmen. Als typisch für die Wechseljahre kristallisierten sich lediglich Hitzewallungen bei

Frauen heraus. „Manchmal ist tatsächlich nicht klar, woher die Beschwerden kommen“, räumt Schaudig ein. „Wenn sich aber ein klarer zeitlicher Zusammenhang mit der Menopause abzeichnet, sollte man hellhörig werden.“ Östrogen ist nämlich an vielen Prozessen im Körper beteiligt. Effektivstes Mittel gegen Hitzewallungen und Schweißausbrüche ist eine Hormontherapie. Allerdings ist die Behandlung in Verruf geraten, seitdem große Studien diverse Risiken aufzeigten. Manche Hormonpräparate können das Risiko für Brustkrebs, Thrombosen und Schlaganfälle erhöhen. Ob es diese Gefahren gibt und wie groß sie sind, hänge aber von verschiedenen Faktoren ab, wie Schaudig erklärt. Dazu zählten vor allem das Risikoprofil der Patientinnen, die jeweiligen Präparate sowie die Therapiedauer. „Zum Beispiel erhöht Östrogen als Gel, Pflaster oder Spray das Risiko für Thrombosen praktisch nicht“, erläutert die Gynäkologin.

RND-Illustration: Patan

Leistung und Leidenschaft

Mit Anfang fünfzig geht es los Auch bei Männern macht es sich bemerkbar, dass der Körper im Lauf der Jahre weniger Hormone produziert. Dennoch vermeiden es die meisten Experten, die Bezeichnung „Wechseljahre des Mannes“ zu verwenden. „Dieser Begriff ist irreführend“, sagt zum Beispiel der Urologe Christian Leiber von der Deutschen Gesellschaft für Andrologie, der männlichen Entsprechung der Gynäkologie. „Die hormonellen Veränderungen beim Mann erstrecken sich über einen langen Zeitraum. Mit dem Absturz der Hormone während der weiblichen Wechseljahre ist das nicht vergleichbar“, stellt Leiber klar. In dieser Zeit stellt sich der Körper der Frau darauf um, keine Kinder mehr bekommen zu können. Die Eierstöcke verfügen nur über einen begrenzten Vorrat an Eizellen, der mit Anfang fünfzig meist aufgebraucht ist. Damit geht auch die Produktion des weiblichen Sexualhormons Östrogen stark zurück: Es wird in erster Linie in den Bläschen gebildet, die die Eizellen umgeben. Bemerkbar macht sich die Umstellung vor allem dadurch, dass die Menstruation unregelmäßiger und seltener wird, bis sie schließlich ganz aufhört.

Östrogenmangel: Das hilft Frauen

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■ Sport: Viel Bewegung und Ausdauer-

■ Hormonyoga: Dabei werden diverse

sport können Hitzewallungen zwar nicht verringern, verbessern aber den Schlaf und heben die Stimmung. Außerdem wirken sie gegen Fettpölsterchen, die Frauen ab 40 vermehrt am Bauch ansetzen.

Yoga- und Atemübungen kombiniert. Auf jeden Fall kräftigen die Übungen die Muskulatur und fördern die Entspannung.

einer US-Studie lassen sich Hitzewallungen gut mit Hypnotherapie behandeln, bei der auf Suggestion gesetzt wird. Wichtig ist aber, einen seriösen Therapeuten zu finden. Auch eine kognitive Verhaltenstherapie kann helfen.

■ Hypnose und Psychotherapie: Laut ■ Pflanzliche Mittel: Vor allem bei

leichteren bis mittleren Wechseljahrsbeschwerden kommen natürliche Präparate in Frage. Sie können helfen, haben eventuell aber auch Nebenwirkungen. Oben auf der Liste stehen Traubensilberkerze-Präparate (Cimicifuga). Manche Frauen profitieren auch von Isoflavonen, wie sie in Rotklee oder Soja enthalten sind. Diese Stoffe wirken ähnlich wie Östrogen, haben eventuell aber auch ähnliche Risiken.

bis 5 Prozent der Männer über 60 leiden laut Deutscher Gesellschaft für Endokrinologie unter Testosteronmangel.

■ Hormone: Bei starken Beschwerden,

Hitze ist häufigstes Symptom Auf die Matte, fertig. los: Yoga hilft dabei, ein gutes Körpergefühl zu bewahren und fördert die Entspannung. Foto: unsplash/rawpixel

Der Prozess vollzieht sich in mehreren Stufen über zehn bis 15 Jahre und ist oft,

vor allem Hitzewallungen, ist eine Hormontherapie sinnvoll. Es gibt viele verschiedene Medikamente, die in diversen Kombinationen und Formen (z.B. Tablette, Pflaster, Gel) verfügbar sind. Was am besten geeignet ist, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Bei trockener Scheidenschleimhaut, die Probleme beim Sex bereitet, können neben Gleitcremes auch östrogenhaltige Salben helfen.

Haarausfall ist meist erblich bedingt In den Wechseljahren kann es wegen der hormonellen Umstellung zu besonderen Ausprägungen kommen

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ormonschwankungen während der Wechseljahre können auch zu starkem Haarausfall führen. Doch dann handelt es sich häufig um erblich bedingten Haarausfall (androgenetische Alopezie). Laut „Ärzteblatt“ neigt etwa jede vierte Frau dazu. Androgenetischer Haarausfall setzt ein, wenn die Haarwurzeln auf eine besonders aktive Form des männlichen Geschlechtshormons reagieren. In den Wechseljahren verstärkt sich im Zuge der hormonellen Veränderungen die Ausprägung und es kommt in diesem Fall zu schütterem Haar im Scheitelbereich. Nichtmedikamentöse Mittel wie etwa Koffeinshampoo halten Dermatologen für wirkungslos. Studien zufolge lässt sich massiver Haarausfall nur mit einer Hormonersatztherapie aufhalten. So kommen laut „Ärzteblatt“ neben Östrogen Antiandrogene infrage.

Auch eine Krankheit kann Ursache sein Massiver Haarausfall lässt sich kaum mit Ernährung oder pflanzlichen Mitteln bekämpfen. Foto: focusandblur/stock.adobe.com

Eine bestimmte Ernährung könne Haarausfall dagegen nicht beeinflussen, sagt Ute Siemann-Harms, Oberärztin an

der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Auch wie oft die Haare gewaschen werden und welche Bürste jemand benutzt, sei nebensächlich: „Haare, die ausfallen wollen, fallen aus“, sagt die Hautärztin. Der natürliche Haarausfall ist eine Folge des Haarzyklus. Zwischen drei und sieben Jahren verweilen Haare auf dem Kopf. Im Durchschnitt verliert der Mensch laut Siemann-Harms zwischen 100 und 200 Haare täglich. Fallen plötzlich sehr viel mehr Haare

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aus als sonst, müssen nicht gleich die Wechseljahre schuld sein. SiemannHarms rät, kurz mal drei Monate zurückzudenken. Hatte man da eine Infektion? Oder wurde man operiert? „In solchen Situationen synchronisieren mehrere Haarwurzeln ihren Zyklus“, erläutert die Ärztin. Die Folge: Etwa drei Monate später fallen ganz viele Haare auf einmal aus. Auch Eisenmangel oder eine Störung der Schilddrüsenfunktion können hinter vermehrtem Haarausfall stecken. Im Zweifel sollte der Hausarzt aufgesucht werden.

bis 200 Haare täglich verliert der Mensch im Durchschnitt. Das ist die Folge des natürlichen Haarzyklus. Denn kein Haar bleibt ewig auf dem Kopf: Zwischen drei und sieben Jahren verweilt ein Haar dort allenfalls.


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Viviane Blessing zeigt die Yogaübung Drehsitz (Matsyendrasana) in ihrem Hormonyogakurs.

Foto: Daniela Atanassow

Hormonyoga – Entspannung in Leipzig Kursteilnehmerinnen berichten von Harmonie im Körper / Hormonelles System wird angeregt und gibt Energie in den Wechseljahren VON JULIANE GROH

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„Wellen der Schönheit“ ist eine dynamische Übung, die vitalisierend auf Gesicht und Haare wirkt. Übungen wie diese können unter fachkundiger Anleitung erlernt werden.

ach dem Yogakurs sitzen sie im Kreis auf den Matten im Chamundi-Studio im Süden Leipzigs und trinken Tee. „Das ist eine Zeit, in der ich so richtig bei mir bin. Hier komme ich aus meinem Kopf raus und in den Körper“, sagt Susanne Eisenhut. Die anderen Kursteilnehmerinnen stimmen zu. Uta Hörnicke fühlt sich nach dem Kurs „einfach besser. Man spürt den eigenen Körper, eine Harmonie und Verbundenheit mit den anderen.“ Die Frauen erzählen von ähnlichen Erfahrungen. Das Gefühl, nach dem Kurs entspannt und gleichzeitig energiegeladen zu sein, teilen sie alle. Yaroslava Dmitrieva bestätigt: „Ich erhole mich hier.“ In ihrem Job als Ärztin am Herzzentrum sei die 50-Jährige oft von Stress und negativer Energie umgeben. „Viviane holt die raus und die positive Energie rein.“ Gemeint ist Viviane Blessing. Sie leitet seit acht Jahren Hormonyogakurse mit wöchentlichen Einheiten, meist einen im Frühjahr und einen im Herbst. Ausgebildet wurde sie von der Erfinderin des Hormonyogas, der Brasilianerin Dinah Rodrigues. Um den sinkenden körpereigenen Hormonspiegel in den Wechseljahren wieder zu heben, hat Rodrigues mit Mitte 60 diese feststehende Reihe von Übungen, Asanas genannt, entwickelt. Darin sind Elemente aus verschiedenen Yogarichtungen vereint, die gezielt auf Eierstöcke, Schilddrüse, Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und Nebennieren wirken. „Im Prinzip erzeugt Hormonyoga Energie und schubst das hormonelle System an, dann fühlen wir uns kraftvoll und vitalisiert“, erklärt Viviane Blessing.

Mit Fisch und Feueratem zu mehr Energie

Der Diamantschlaf (Supta Vajrasana) in Kombination mit dem Blasebalgatem (Bhastrika) lenkt Energie zu den Eierstöcken.

Der Fisch (Matsyasana) stärkt den Rücken, löst Spannungen und wirkt durch die Streckung des Halses auch auf die Schilddrüse. Fotos(4): www.energieund-bewegung.de, Juliane Groh

Wie funktioniert das? Eine Kursteilnehmerin fasst es so zusammen: „Um sich gut zu fühlen, gehen manche zur Massage von außen, Hormonyoga ist wie eine Massage von innen.“ Das ist in diesem Fall durchaus wörtlich zu nehmen. Denn die dynamische Abfolge der Asanas beansprucht zum einen den gesamten Körper, konzentriert sich aber zum anderen auf die Drüsen und Eierstöcke. Die Yogalehrerin gibt ein Beispiel: „Der Fisch ist sehr beliebt. Dadurch, dass man den Kopf nach hinten lehnt, ist die Kehle überstreckt und die Haut darüber gespannt. Wenn man dazu die richtige Atemtechnik nutzt, wird die Schilddrüse massiert.“ Die passende Atemübung gehört immer dazu. Die Blasebalg- oder Feueratmung, genannt Bhastrika, macht die Yogaübungen dynamischer und verstärkt so ihren Effekt. „Energie wird erzeugt und folgt dann immer unserer Aufmerksamkeit. Wir lenken sie dahin, wo wir sie haben

wollen und massieren gezielt die Drüsen und Eierstöcke“, erklärt die Yogatherapeutin. Ein derart angeregtes hormonelles System laufe wieder rund. Einen weiteren Effekt hat Susanne Eisenhut erlebt: „Ich kann sanft meine Beweglichkeit trainieren und lernen, meinen Atem zu regulieren – gegen die Kurzatmigkeit.“ Eine andere Teilnehmerin berichtet, ihre Gelenke seien geschmeidiger geworden. Die Übungen machten einen generell wieder beweglich – sowohl auf der körperlichen als auch auf der geistigen Ebene. Einig sind sich alle in einer Wirkung: Hormonyoga wirkt enorm entspannend und gibt ihnen Kraft. „Wie man die Effekte erlebt, hat natürlich auch damit zu tun, wie man sich darauf einlässt, inwieweit man sich in die Lebenseinstellung Yoga einbringen möchte“, fügt die Kursleiterin hinzu. Geeignet ist diese Form des Yoga für Frauen (und Männer – mit einer etwas anderen Yogareihe) in jedem Alter und bei jeglichen hormonellen Schwankungen. „Zu mir kommen jüngere Frauen, die Probleme mit der Menstruation haben oder damit, schwanger zu werden. Ich habe aber auch 75-jährige Teilnehmerinnen. Hormonyoga können alle machen und es wirkt sofort.“ Schon ab etwa 35 Jahren fährt die Hormonproduktion allmählich herunter und wer dann bereits mit Hormonyoga beginnt, fühle sich kraftvoller. In der Schwangerschaft, bei hormonbedingten Krebserkrankungen, Herzleiden oder Endometriose sollte allerdings darauf verzichtet werden. „Damit sich niemand schadet, ist es immer wichtig, dass ein erfahrener Yogalehrer die Frauen individuell anschaut. Ich sehe, was sie machen können und was lieber nicht, und kann alternative Übungen vorschlagen“, so Viviane Blessing.

Frauenarzt rät: Beschwerden nicht hinnehmen Die Frauen, die heute im ChamundiStudio sitzen, sind aber fast alle aufgrund kleinerer und größerer Beschwerden in ihren Wechseljahren gekommen. „Ich war lange auf der Suche nach etwas Natürlichem, vor allem gegen die Schlafstörungen“, sagt Susanne Eisenhut. Die sind jetzt weg. Sie fühlt sich beweglicher und „nicht mehr so schlapp“. Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Schweißausbrüche – das ist der unschöne Dreiklang der Wechseljahre. Dazu kommen häufig depressive Verstimmungen. Auch wenn es mitunter so klingt: Das Klimakterium ist keine Krankheit. Häufig auftretende Beschwerden sind vielmehr Begleiterscheinungen einer großen körperlichen und seelischen Veränderung, eines natürlichen Übergangs von einer Lebensphase in eine andere. Die Wechseljahre erleben Frauen meist ab Mitte 40 vor und nach ihrer letzten Regelblutung (der Menopause, durchschnittlich im 51. Lebensjahr). Manche früher, manche später. Manche kürzer,

manche länger. Manche haben dabei mehr Beschwerden, manche weniger oder gar keine. Wie eine Frau ihr Klimakterium erlebt, ist in den allermeisten Fällen SERVICE in den Genen festgelegt. „Das ist meistens familiär vorprogrammiert“, bestätigt Dr. Tom Kempe, Facharzt für FrauenHormonyoga ausprobieren? heilkunde und Urologie. Das geht in Leipzig. Einen neuen 10-wöchigen „Ich schlage immer vor, Hormonyogakurs gibt es jetzt ab März 2019. Zusätzmal die Mutter zu fragen, lich findet am 28. Juni von 9 bis 17 Uhr der Hormonyowann das bei ihr angefanga-Tag mit Viviane Blessing im Chamundi Yoga-Stugen hat und mit welchen dio in der Kurt-Eisner-Straße 15 statt. Problemen sie zu tun hatte. Das ist ein guter IndiWeitere Informationen – auch zur Anmeldung – kator.“ Den Frauen, die in gibt es unter seine Leipziger Praxis www.yoga-pilates-leipzig.de kommen, rät er, Beschwerden nicht einfach hinzunehEinige Übungen aus der Hormonyogareihe men. „Das steht natürlich in werden in einer Bildergalerie unter Abhängigkeit zum Ausmaß. www.lvz.de/Mehr/Gesundheit Hormonpräparate helfen schlagnäher vorgestellt. artig, die gibt man aber nur, wenn es sein muss.“ Die Vor- und Nachteile sieht der Facharzt als Wechselspiel – durch die Einnahme von Hormonpräparaten in den Wechseljahren könne sich einerseits das Brustkrebsrisiko erhöhen, andererseits die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken, auch senken. In jedem Fall hält der Mediziner es für ratsam, ärztlich abklären zu lassen, ob Symptome eine organische Ursache haben. „Nicht alle Beschwerden sind nur wechseljahresbedingt. Hitzewallungen können beispielsweise auch von einem Problem mit der Schilddrüse ausgehen.“ Hormonyoga wurde schon von Dinah Rodrigues als Ergänzung und natürliche Alternative zu den medizinischen Maßnahmen Der Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) ist gedacht. Über die eigentliche Yogapraxis eine bekannte Yogaübung mit vielseitiger hinaus hilft in den regelmäßigen Kursen Wirkung – unter anderem werden die oft schon der Austausch unter Gleichge- Bauchorgane „massiert“. sinnten in der Gemeinschaft. Die Frauen im Kurs schwören darauf: „Wenn wir im Kurs etwas gemeinsam machen, ist es besonders schön. Als würde man aus sich heraustreten und sich mit den anderen verbinden.“ Wohl auch deshalb kommen viele Kursteilnehmerinnen immer wieder gern in Viviane Blessings Yogastunden. Geteiltes Leid ist eben halbes Leid – auch in den Wechseljahren.

„Damit sich niemand schadet, ist es immer wichtig, dass ein erfah­ rener Yogalehrer die Frauen individuell anschaut. Viviane Blessing Yogalehrerin

Alle bereits erschienenen Teile der Gesundheitsserie plus weitere Infos und Tipps für Ihr Wohlbefinden finden Sie im Internet unter www.lvz.de/fit-gesund


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ESSEN SIE SICH GESUND

kg Hormone als Therapie Umgekehrt hätten Hormone auch positive Effekte: Sie schützen Schaudig zufolge vor Osteoporose und verringern das Darmkrebs- und Diabetesrisiko. Risiken und Chancen gegeneinander aufzurechnen, ist äußerst kompliziert. Unter Medizinern wird das Thema Hormongabe in den Wechseljahren seit langem kontrovers diskutiert. Medizinerin Schaudig meint: „Die Hormone sind besser als ihr Ruf.“ Bei großem Leidensdruck sollten Frauen sich ihrer Ansicht nach nicht unnötig quälen und Hormone einnehmen. Auch Prof. Olaf Ortmann, Koordinator der ärztlichen Leitlinie zum Thema, hält die Risiken einer richtig durchgeführten Hormontherapie grundsätzlich für überschaubar – allerdings betont er, dass immer die individuelle Situation der Patientin berücksichtigt werden müsse. Auch Männer können laut Androloge Leiber unter Umstän-

den von Hormongaben profitieren: „Wenn ein Testosteronmangel eindeutig festgestellt wurde und der Patient über Beschwerden klagt, sind Testosteronmittel sinnvoll.“ Zu den typischen Problemen gehören sexuelles Desinteresse, Antriebslosigkeit, Erektionsstörungen und in schweren Fällen Hitzewallungen. Langfristig können auch die Knochen brüchig werden (Osteoporose). Etwa jeder zehnte Mann, so Leiber, entwickele im Laufe seines Lebens ein Testosteronmangel-Syndrom – meist jenseits des 50. Lebensjahres. „Nur Testosteron zu nehmen bringt aber wenig. Ich empfehle immer, gleichzeitig Sport zu treiben und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten“, sagt der Mediziner. Bewegungsmangel und Übergewicht drosseln die Testosteronproduktion. Doch die Therapie ist nicht frei von Risiken: Unter anderem steigt die Gefahr von Thrombosen. Vor diesem Hintergrund warnt das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) vor falschen Erwartungen: „Testosteronmittel sind keine Lifestyle-Medikamente“ und hätten „allenfalls einen geringen Nutzen“, heißt es in der Patienteninformation zum Thema.

Testosteronmangel: Das hilft Männern

Kerniger Kandidat für Lieblingsgericht Buchweizenrisotto mit Fetakäse liefert viele gute Fette und pflanzliches Eiweiß – und ist, in Tomatensaft gegart, besonders delikat

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esund und schlank durch den Tag – heute mit nussigem Risotto. Und zwar einem, das Sie bestimmt noch nicht kennen: Buchweizenrisotto. Das Pseudogetreide eignet sich gut dafür, da es sich nicht nur kernigweich kochen lässt, sondern auch viele gute Fette und pflanzliches Eiweiß liefert. Selbst bei Glutenunverträglichkeit. In Tomatensaft gegart und mit reichlich frischen sowie getrockneten Tomaten ist das rote Risotto ein Spitzenanwärter für die Top Ten der Lieblingsgerichte. Es darf ruhig öfter auf den Tisch kommen, denn für viel Gemüse und Lykopin, das vor freien Radikalen schützt, ist gesorgt. Buchweizen können Sie übrigens auch zum Frühstück essen: Kurz geröstet oder für einige Minuten in Milch eingeweicht, ist das Korn eine gelungene Abwechslung zu Getreideflocken.

Ihr Tagesplan Heute Morgen gibt es vorbereitete Overnight-Oats: Durch das nächtliche Quellen sind ihre Nährstoffe aufgeschlossen und damit noch besser verfügbar. Das Buchweizenrisotto mit Feta kommt mittags mit reichlich Tomaten auf den Tisch. Abends dürfen Sie sich auf Spiegelei mit Vollkornbrot freuen. ■ Morgens: Overnight-Oats: Pro Portion 2

EL Getreideflocken, 1 EL Leinsamen oder Chiasamen, 1 TL Rosinen mit 100 ml Milch (am Vorabend) einweichen. Am Morgen mit 1 geraspelten Apfel und nach Belieben mit Zimt oder Vanille würzen. ■ Mittags: Für das Buchweizen-Tomaten-

Risotto mit Feta den Backofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen. Die Tomaten waschen und halbieren. Die Zwiebeln schälen und hacken. Getrocknete Tomaten in feine Streifen schneiden. Den Feta abtropfen lassen und würfeln. Halbierte Tomaten mit 1 EL Öl, dem Zucker und etwas Salz mischen und in eine Auflaufform geben. Die Form sollte groß genug

Zutaten Risotto Für 4 Portionen: 600 g Kirschtomaten 2 Zwiebeln 50 g getrocknete Tomaten 150 g Feta 2 EL Olivenöl 1 TL brauner Rohrzucker Salz 250 g Buchweizenkörner 200 ml Tomatensaft 450 ml Gemüsebrühe Pfeffer

sein, dass die Tomaten möglichst nicht übereinanderliegen. Im heißen Ofen 30 Minuten schmoren. Inzwischen in einem Topf das restliche Öl erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten. Dann den Buchweizen zugeben und mitdünsten. Jetzt mit Tomatensaft ablöschen und die getrockneten Tomaten zufügen. Alles offen etwa 35 Minuten köcheln lassen. Immer wenn die Flüssigkeit verdampft ist, etwas Gemüsebrühe nachgießen. Zwischendurch rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Feta zugeben und noch kurz heiß werden lassen. Mit geschmorten Tomaten auftischen. Tipp: Dazu passt ein grüner Salat mit Raspelmöhren oder -zucchini. Durch das Rösten der Tomaten im Ofen wird ihr Aroma intensiviert. Außerdem wird der gesunde Inhaltsstoff Lykopin besser verfügbar. Variante: Vegan wird das Gericht, wenn man Feta durch 70 g Cashewnüsse ersetzt. ■ Abends: 1 Spiegelei mit 1 EL Kräutern,

2 EL gebröseltem Feta (siehe mittags) und 1 Scheibe Vollkornbrot. Dazu Radieschen knabbern. Rezept aus: Dagmar von Cramm: „Familie in  Form vegetarisch“, Stiftung Warentest, 224 Seiten, 24,90 Euro.

Stress ist ein Testosteronkiller, Hobbys und Bewegung sind ideal, um abzuschalten und innerlich zur Ruhe zu kommen. Foto: unsplash/rawpixel

Trainingseinheiten lässt sich die Testosteronproduktion um bis zu 30 Prozent steigern.

zungsmittel sind nur bei einer Unterversorgung sinnvoll. Einig sind sich Experten aber darin, dass sich Nikotin und Alkoholmissbrauch negativ auswirken.

■ Gewichtsreduktion: Übergewichtige

■ Entspannung: Stress und Schlafman-

Männer haben oft einen niedrigen Testosteronspiegel. Überhaupt ist der Hormonmangel oft mit dem metabolischen Syndrom (Fettleibigkeit, Bluthochdruck, erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte) verknüpft. Abspecken trägt dazu bei, den Testosteronspiegel zu erhöhen.

gel gelten allgemein als Testosteronkiller. Um sie zu stoppen, ist alles, was zur Entspannung beiträgt, nützlich. Neben Bewegung können Hobbys beim Abschalten helfen.

■ Ernährung: Ratsam ist eine ausgewo-

gene Ernährung, die viel Gemüse, Obst und Ballaststoffe enthält. Manche Ärzte legen Patienten zudem nahe, reichlich zinkhaltige Lebensmittel (etwa Fleisch, Meeresfrüchte, Hafer) zu sich zu nehmen. Der Mineralstoff spielt im Hormonhaushalt eine wichtige Rolle. Nahrungsergän-

■ Medikamente: Wenn ein Testosteron-

mangel nachgewiesen ist und ein Mann ausgeprägte Beschwerden wie starke Müdigkeit hat, kommen Hormonpräparate in Frage. Sie werden – etwa als Gel, Depotspritze oder Kapsel – vom Arzt verschrieben. Die Wirkung lässt sich deutlich erhöhen, wenn man gleichzeitig auf eine Lebensstiländerung (Sport, gesunde Ernährung) achtet.

Foto: Stiftung Warentest

■ Sport: Mit kurzen, aber regelmäßigen

NOTARE INFORMIEREN ... ZU DEN LVZ-GESUNDHEITSWOCHEN Für ein selbstbestimmtes Leben

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LEIPZIG

NOTARE IN SACHSEN informieren über Patientenverfügung

Foto: Anja Götz/stock.adobe.com

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u einem Recht auf ein selbstbestimmtes Leben gehören auch Situationen, in denen man selbst entscheidungsunfähig ist – zum Beispiel durch einen Unfall. Für diese Fälle gibt es die Patientenverfügung. In ihr legen Betroffene schriftlich fest, ob und wie sie in bestimmten Situationen ärztlich behandelt werden möchten. So wahren sie ihr Selbstbestimmungsrecht und können entscheiden, welche lebenserhaltenden oder lebensverlängernden Maßnahmen für sie getroffen werden, denn die Ärzte sind grundsätzlich an diesen Willen gebunden. Damit eine Patientenverfügung wirksam ist, muss sie jedoch ausrei-

chend bestimmt formuliert sein, teilt die Notarkammer Sachsen mit. Das erfordert eine konkrete Äußerung des Betroffenen, welche spezifischen ärztlichen Maßnahmen – zum Beispiel eine künstliche Ernährung durch eine Magensonde – er wünscht oder ablehnt. Darüber hinaus, so hat der Bundesgerichtshof (BGH) konkretisiert, muss die Patientenverfügung eine konkrete Beschreibung der Behandlungssituationen enthalten, in denen sie gelten soll. Nach Ansicht des Gerichts muss sich also feststellen lassen, in welcher Situation, welche ärztlichen Maßnahmen durchgeführt werden beziehungsweise unterbleiben sollen. Allgemeine An-

weisungen wie der Wunsch, ein „würdevolles Sterben“ zuzulassen, sind vor diesem Hintergrund grundsätzlich nicht ausreichend. Andererseits dürfen nach der BGH-Entscheidung die Anforderungen an die Bestimmtheit einer Patientenverfügung auch nicht überspannt werden: „Maßgeblich ist nicht, dass der Betroffene seine eigene Biografie als Patient vorausahnt und die zukünftigen Fortschritte in der Medizin vorwegnehmend berücksichtigt.“ Eine Veröffentlichung in Zusammenarbeit mit der Notarkammer Sachsen

Notar Joachim Kukral Obere Eichstädtstraße 2a 04229 Leipzig Tel. 0341-98 45 90 Fax 0341-98 45 911 info@notariat-kukral.de 13965201_001119

Notar Prof. Dr. Matthias Wagner Rosentalgasse 1–3 04105 Leipzig Tel. 0341-982670 Fax 0341-9826767 info@notar-dr-wagner.de www.notar-dr-wagner.de 12868601_001119


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