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RENNRADELN – ABER RICHTIG

Radprofi Felix Groß gibt Tipps und Tricks für ambitionierte Radfahrerinnen und Radfahrer.

Fotos: Christian Modla, UAE Team Emirates Text: Jens Wagner

FELIX GROSS

Geburtsdatum: 4.9.1998 Geburtsort: Feuchtwangen Wohnort: Leipzig Beruf: Radprofi im UAE Team Emirates Fahrertyp: Sprinter & Zeitfahrer, Bahnfahrer größte Erfolge: · dt. Juniorenmeister –

Einerverfolgung (2016) · U23-Europameister –

Einerverfolgung (2018, 2019, 2020) · EM-Dritter –

Einerverfolgung (2019) · Weltcup-Sieg – Mannschaftsverfolgung (2019) · Sieg beim Eintagesrennen Puchar Mon (2020) A uf das Bike, fertig, los! Radfahren liegt voll im sportlichen Trend und es gibt immer mehr, die ein bisschen mehr wollen als nur das tägliche Radeln zur Arbeit oder die entspannte Tour mit der Familie. Radprofi Felix Groß – nach seinen Erfolgen auf der Bahn inzwischen auch ganz stark im Straßenradsport unterwegs – hat ein paar Tipps und Tricks für Menschen, die das „In-die-Pedale-Treten“ mit einer (leistungs-)sportlichen Herausforderung beginnen wollen.

WANN ENDET DAS KLASSISCHE ALLTAGSRADELN, WANN BEGINNT DAS SPORTLICHE RADFAHREN?

Einfach, wenn man damit beginnt, anders zu trainieren. Und man sich damit auch das entsprechende Equipment zulegt. Es gibt schon ganz viele Radfahrerinnen und Radfahrer, die jeden Tag mit dem Bike unterwegs sind – dann ist der Sprung eigentlich ganz leicht. Eines ist aber zu beachten: Die meisten semiprofessionellen Radfahrer haben im besten Fall auch schon einen Trainer am Start. Mein Tipp: Es ist unbedingt sinnvoll, sich da einen anderen Menschen zu suchen, der einen beim Training unterstützt – bei Trainingsplänen, bei der Belastungssteuerung. Außerdem findet man inzwischen viele Informationen im Internet. Ganz wichtig: Wer mit dem Fahrrad sportlich unterwegs sein will, sollte sich ein Ziel setzen, auf das man trainiert – zum Beispiel mal 150 Kilometer am Tag zu radeln oder auch mal an einem Wettbewerb teilzunehmen.

DAS EQUIPMENT WURDE SCHON ANGESPROCHEN: WAS MUSS MAN DA BEACHTEN?

Man muss keinen Karbonrahmen haben, ein Alurahmen tut es auch. Und man braucht auch keine elektronische Schaltung. Auf Scheibenbremsen hingegen sollte man aus Sicherheitsgründen auf gar keinen Fall verzichten. Generell sollte man sich in Sachen Fahrrad unbedingt kompetenten Rat vom Experten holen. Sonst kommen ganz schnell die körperlichen Probleme, wenn das Rad nicht angepasst ist – der Rücken tut weh, die Hände schmerzen, wenn das Bike zu groß oder zu klein ist. Ein Helm ist selbstverständlich Pflicht und mit einem Sitzpolster in der Radhose tut auch der Hintern nicht so weh.

„Auch ein Radrennen soll Spaß machen.“

Felix Groß

Radprofi

TRAININGSPLANUNG WAR AUCH EIN STICHWORT: KÖNNEN DA APPS AUF DEM SMARTPHONE HELFEN?

Auf jeden Fall – da gibt es inzwischen richtig gute Apps, die einem beispielsweise anzeigen, wie viel Regenerationszeit man benötigt oder wie viel Schlaf man braucht. Eigentlich genau das richtige für all jene, die viel und mit sportlichen Ambitionen Rad fahren wollen.

WENN MAN MAL LUST HAT, BEI EINEM RADRENNEN ZU STARTEN, WIE SOLLTE MAN SICH VORBEREITEN?

Erstens: Diese Wettbewerbe sind eine coole Sache und machen richtig Spaß. Dies sollte man auf gar keinen Fall aus den Augen verlieren – auch ein Radrennen soll Spaß machen. Ansons-

ten muss man sich einfach nur gezielt darauf vorbereiten, an genau diesem Tag fit zu sein. Und dann das Beste aus sich rausholen im Kräftemessen mit anderen Fahrerinnen und Fahrern. Das ist – aus meiner Erfahrung – befriedigend und motivierend zugleich.

WELCHE STRECKEN IN DER REGION SIND BESONDERS EMPFEHLENSWERT?

Die meisten, die viel mit dem Rad unterwegs sind, kennen diese längst – natürlich sind das die Strecken im Leipziger Neuseenland. Man kann dort viele Kilometer am Wasser abspulen. Vom Markkleeberger See zum Störmthaler See, am Zwenkauer See und so weiter und so fort. Echt die Nummer 1. Auch die Touren in Richtung Bitterfeld-Wolfen oder nach Bad Lausick sind zu empfehlen. Ich selbst habe damals auf der sogenannten Rippachrunde angefangen – mit dem Treffpunkt an der Leipziger Radrennbahn und dann ging es 15 Kilometer los in Richtung Rippachtal auf diese Zehn-Kilometer-Runde.

WAS MACHT DIE FASZINATION RADFAHREN EIGENTLICH AUS?

Man ist unterwegs an der frischen Luft und tut etwas für seinen Körper. Und man kann durch die Landschaft fahren und bekommt von dieser auch etwas mit. Ja, es geht darum, dieses Radfahren zu genießen.

AUCH, WENN MAN INZWISCHEN RADPROFI IST?

Na klar! Auch ich mache bei meinen Touren immer mal eine Pause – um Fotos von der Landschaft zu machen oder auch mal einen Kaffee zu trinken. Das gehört zum Radfahren, auch zum sportlichen ambitionierten Radfahren einfach dazu.

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