Chance 2.0 - Ein AusbildungsEXTRA Ihrer Tageszeitung | Oschatz | September 2020

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Chance 2.0 Ein Anzeigen-Spezial Ihrer Tageszeitung | Samstag, 26. September 2020

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Ausbildung für die Zukunft Das Interesse an Pflegeberufen nimmt in Sachsen weiter zu. Tagtäglich stellen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter großen Herausforderungen, die sie mit Leidenschaft für ihren Beruf meistern. Gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung dafür sind größer denn je. Auch die Berufschancen sind hoch, da Fachkräfte händeringend gesucht werden. Mit der Neuregelung der Pflegeausbildung soll der Beruf nun noch attraktiver und zukunftsfähiger werden. Seiten 3 und 4


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Chance 2.0

Auf der Suche nach Fachkräften Die Corona-Pandemie hat das Leben von uns allen komplett auf den Kopf gestellt. Gerade Unternehmen und Ausbildungssuchende stellt die aktuelle Situation vor große Herausforderungen. Auf dem Ausbildungsmarkt macht sich das mit weniger Lehrverträgen bemerkbar. In Sachsen gab es mit Stand 31. Juli noch etwa 9100 freie Lehrstellen. Zugleich suchten noch 7300 Jugendliche nach einem Ausbildungsplatz – so die Zahlen der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit. KlausPeter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen, machte zugleich deutlich, dass der Fachkräftebedarf über diese Krise hinaus bestehe. Nun müssen Unternehmen und Azubis wieder zueinanderfinden. Neben Ausbildungsmessen sind Praktika eine gute Möglichkeiten in den Beruf reinzuschnuppern. „Die konkreten Arbeitsbedingungen im Betrieb überraschen einige Jugendliche, besonders, wenn es nicht der Wunschausbildungsplatz ist“, sagt Per Kropp vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Auch die Berufsberater der örtlichen Arbeitsagenturen sind weiterhin für junge Menschen Ansprechpartner. Einen Einblick in die vielfältigen Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten sowie auf Berufe mit guten Karrierechancen gibt auch die Verlagsbeilage „Chance 2.0“. Zugleich werden hier erste Fragen rund um die Ausbildung beantwortet. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihre Nannette Hoffmann

IMPRESSUM – Chance 2.0 Anzeigen-Spezial der Oschatzer Allgemeinen Verlag und Herstellung: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH, Fiete-Schulze-Straße 3, 06116 Halle/Saale Verantwortlich für Anzeigen: Björn Steigert, Thomas Jochemko Verkaufsleitung: Kerstin Friedrich Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Jan Emendörfer Redaktion: Nannette Hoffmann, Juliane Groh Produktion: Christiane Kunze Titelfoto: Karin & Uwe Annas/ stock.adobe.com Content: Agentur für Arbeit Oschatz, dpa, Landratsamt Nordsachsen, LVZ-Archiv Kontakt: n.hoffmann@lvz.de

Zahlreiche Lehrstellen noch immer unbesetzt Unternehmen der Region suchen weiter Fachkräfte / Bewerbungen noch möglich

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rotz der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie haben junge Menschen weiterhin gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Denn die Unternehmen brauchen gut ausgebildete Nachwuchskräfte. Arbeitsagentur vermittelt 207 Ausbildungsstellen 201 Bewerber (minus 24 zum Vorjahr) hatten bis Ende August in der Region Oschatz die Agentur für Arbeit bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet. 207 betriebliche Ausbildungsstellen akquirierten die Agenturmitar-beiter beziehungsweise wurden von den Unternehmen beim Arbeitgeberservice der Arbeits­agentur gemeldet. Das sind 29 Ausbildungsplätze weniger als im Jahr zuvor. Sowohl die Bewerber- wie auch die Stellenentwicklung ist zum Vorjahr also stabil. Rein rechnerisch kamen auf eine betriebliche Lehrstelle 1,0 Bewerber. Kammern bleiben optimistisch Im Landkreis Nordsachsen konnten für das Ausbildungsjahr 2020/2021 laut

kommen die gesunkenen Zahlen nicht überraschend: „Im Frühjahr, wenn die Bewerbungsphase auf Hochtouren läuft, mussten viele Unternehmen ihre Auswahlprozesse unterbrechen. Für Schüler konnten Angebote der Berufs- und Praxisberatung nicht stattfinden. Im Ergebnis sehen wir jetzt eine alarmierende Entwicklung. Das darf aber nur eine Momentaufnahme bleiben.“ Auf Ausbildungsmessen können sich Schüler zu den Ausbildungsmöglichkeiten in regionalen Unternehmen erkundigen (Archivbild). Foto: Sebastian Willnow/dpa

Handwerkskammer (HWK) zu Leipzig 159 neue Lehrverträge geschlossen werden (Stand 31. Juli). Das sind 64 weniger als im Vorjahr.

Die Arbeitsagentur Oschatz unterstützt auch jetzt noch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Cordula Hartrampf-Hirschberg Chefin der Arbeitsagentur Oschatz

Für die Industrie- und Handelskammer (IHK) Leipzig schlagen in Nordachsen 316 Ausbildungsverträge zu Buche – 29 weniger als vergangenes Jahr. „Die Zahlen sind nicht verwunderlich, denn die Pandemie hat bei Bewerbern wie bei Betrieben Unsicherheit ausgelöst. Aber die offenen Lehrstellen in unserer Lehrstellenbörse belegen, dass die Meister am Ausbildungsengagement festhalten“, meint Claus Gröhn, Präsident der HWK zu Leipzig. Auch für Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig,

Mut zu fragen Netzwerken kann bei Ausbildungsplatzsuche helfen

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nd was machst du so? Wer mit anderen Menschen kommuniziert und sich für sein Gegenüber interessiert, bekommt oft nützliche Informationen. Bereits Schüler können vom Netzwerken profitieren – etwa bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. „Netzwerken ist für mich, Leute um mich zu sammeln, die mir helfen können“, erklärt Personalberater Gunnar Belden auf dem Portal „Planet-Beruf“ von der Bundesagentur für Arbeit. „Oft denkt man beim Netzwerken an den Austausch von Leistungen. Hilfreich ist aber auch der Austausch von Informationen.“ Erfahrungen und Wissen austauschen Gerade in der Phase der Berufsorientierung ist ein

Netzwerk unglaublich wichtig. „Durch den Austausch mit anderen Menschen lernen wir etwas aus ihren Erfahrungen und können diese für uns nutzen“, erläutert Belden. Kommunikation gilt in fast allen Berufen als Schlüsselkompetenz – die Regeln

Beim Netzwerken geht es um mehr als den Austausch von Visitenkarten – junge Menschen können von Erfahrungen anderer profitieren. Foto: Klaus-Dietmar Grabbert/dpa

dafür könne man lernen und üben. Man sollte nur keine Angst davor haben, Fragen zu stellen. „Die meisten Menschen geben und helfen gerne.“ Stets hilfsbereit, höflich und sichtbar sein Wer ein Netzwerk aufbauen will, sollte selbst immer hilfsbereit und höflich sein – das gilt im täglichen Miteinander und im Netz. OnlinePlattformen eignen sich besonders für Menschen, die Hemmungen haben, auf andere zuzugehen. Wenn man sich da präsentiert und vertreten ist, können andere auf einen zukommen. Das Wichtigste sei aber Timing: „Ich muss zur richtigen Zeit im Kopf der richtigen Person sein“, erklärt Belden. Und dafür müsse man sichtbar sein.

Ausbildungssuche nicht aufgeben „Die Arbeitsagentur Oschatz unterstützt auch jetzt noch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz“, so Arbeitsagenturchefin Cordula Hartrampf-Hirschberg. Rund ein Drittel der gemeldeten Ausbildungsplätze sind derzeit noch unbesetzt. Auch etwa ein Drittel der Jugendlichen gilt noch als unversorgt, teils wegen fehlender Rückmeldung über den Abschluss eines Ausbildungsvertrages oder den Besuch einer weiterführenden Schule. „Wer weiß, wie es ab Herbst für ihn beruflich weitergeht, sollte die Arbeitsagentur darüber informieren. Das schafft Klarheit.“

Portal vermittelt TourismusLehrstellen Da arbeiten, wo andere Urlaub machen: Reisevermittlung, Reiseveranstaltung oder Business-Trips – In der Tourismus-Branche gibt es viele verschiedene Berufsfelder. Eine Ausbildung im Tourismusbereich soll es sein, die Frage ist nur in welchem Bereich? Orientierung finden junge Menschen auf dem Ausbildungsportal der Reisewirtschaft „tourismusazubi.de“. Hier finden sich allerlei Informationen über die Arbeit von Tourismuskaufleuten im Reisevertrieb, der Reiseveranstaltung oder der Beratung von Geschäftsreisenden. Darauf weist das Portal „Planet-Beruf.de“ der Bundesagentur für Arbeit hin. Die kostenfreie Tourismus-Ausbildungsbörse vermittelt außerdem Ausbildungsplätze.


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„Das Bewusstsein für eine gute Ausbildung hat sich erhöht“ Das Interesse an Pflegeberufen wächst / Sächsischer Pflegerat fordert weitere Verbesserungen

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as Interesse an den Pflegeberufen nimmt in Sachsen weiter zu. Laut der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit in Chemnitz haben im vergangenen Jahr 3600 Schulabgänger eine Ausbildung begonnen. Das waren gut 400 mehr als 2018. Mehr als jeder zweite von ihnen (58 Prozent) entschied sich dabei für die Altenpflege als Fachgebiet. Den Angaben zufolge werden in Sachsen derzeit 9088 Jugendliche in einem Pflegeberuf ausgebildet. 2019 gab es 1953 Absolventen. Neue Ausbildungsrichtung Die Arbeitsagentur erwartet, dass der Zulauf zu den Pflegeberufen anhält. Vor allem während der Corona-Krise habe deren Wertschätzung zugenommen, sagte die Sprecherin Kristin Huwe. Zudem habe die Neuregelung der Ausbildung, die Anfang 2020 in Kraft getre-

Die CoronaKrise hat die Pflegeberufe wieder mehr in das Bewusstsein gerückt. Der Bedarf an Fachkräften ist weiter hoch, das Interesse jedoch auch. Foto: Christoph Schmidt/dpa

ten sei, den Beruf attraktiver gemacht. Dabei wird nicht mehr zwischen Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpfleger unterschieden. Es gibt nur noch die „Pflegefachfrau“ oder den „Pflegefachmann“, eine Spezialisierung erfolgt später.

Beruf mit Zukunft Die Berufschancen für gut ausgebildete Pfleger sind laut Arbeitsagentur exzellent. Aktuell gebe es in Sachsen gut 900 freie Stellen in der Altenpflege (Stand Juli 2020) – bei 154 arbeitslos gemeldeten Fachkräften.

„Jeder arbeitslosen Altenpflegefachkraft stehen etwa sechs freie Stellen gegenüber“, sagte Huwe. Auch in der Gesundheits- und Krankenpflege gebe es einen deutlichen Überschuss an freien Stellen. Jeder Bewerber könne theoretisch zwischen drei Angeboten wählen. Nicht so gut sieht es für Hilfskräfte aus. Laut Arbeitsagentur entfallen etwa 490 gemeldete freie Stellen auf 1709 arbeitslose Altenpflegehelfer. „Auch in der Gesundheits- und Krankenpflege gibt es im Helferbereich deutlich mehr arbeitslose Menschen als freie Stellen“, sagte Huwe. „Eine Qualifikation lohnt sich also.“ Arbeitsagentur und Jobcenter können dabei mit einer Förderung helfen. Verbesserungen vorantreiben Aus Sicht des Sächsischen Pflegerates sei die Ausbildung attraktiver geworden,

sagte der Vorsitzende Michael Junge. „Das Bewusstsein für eine gute Ausbildung hat sich spürbar erhöht.“ Auch in der Altenpflege gebe es hervorragende Ausbildungsbetriebe. Um den Bedarf an Fachkräften decken zu können, muss sich Junge zufolge jedoch noch mehr ändern. So müsse ein allgemein akzeptiertes Verfahren für die Personalbemessung der Unternehmen gefunden werden, um die Arbeitsbelastung zu begrenzen. Es müsse verlässlichere Dienstpläne geben, besseren Gesundheitsschutz, eine deutlich höhere Grundvergütung und mehr Geld für Schichtarbeit und Feiertagsarbeit. Die akademische Pflegeausbildung müsse zudem weiter verstärkt und mehr Abiturienten für den Beruf gewonnen werden. Da gebe es noch immer zu wenige Studienplätze an Hochschulen.

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Chance 2.0

Grundstein für eine zukunftsfähige und qualitativ hochwertige Pflegeausbildung Kreiskrankenhaus Torgau sucht Auszubildende zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann Der Pflegebedarf und die Versorgungsstrukturen ändern sich beständig und damit auch die Anforderungen an das Pflegepersonal. Daher wurde die Ausbildung in der Pflege reformiert. Christina Stößer, Schulleiterin der Medizinischen Berufsfachschule in Torgau, gibt im Interview Auskunft über die Vor- und Nachteile. Was ist anders an der neuen Pflegeausbildung? Es werden die drei ursprünglichen Ausbildungen Altenpflege, Gesundheitsund Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einer generalistischen Pflegeausbildung mit einheitlichem Berufsabschluss als Pflegefachfrau/Pflegefachmann zusammengeführt. Gibt es nun keine Spezialisierung mehr, geht also Fachwissen verloren? Die Spezialisierungen gibt es noch, aber erst im dritten Lehrjahr und nur für Altenund Kinderpflege. Diese

satzbereiches und dadurch steigen die Möglichkeiten der Weiterqualifikation. Der Abschluss ist EU-weit anerkannt und zumindest in der Ausbildungszeit sind die Gehälter halbwegs vergleichbar und angemessen.

Um der geänderten demografischen Entwicklung Rechnung zu tragen und die Qualität in der Pflege weiter zu verbessern, gibt es seit Anfang des Jahres eine generalistische Pflegeausbildung. Foto: Kreiskrankenhaus Torgau

sind aber in der EU nicht anerkannt und laufen dem Gedanken der Generalisierung zuwider. Ich empfinde die Spezialisierungen als unsinnig und denke, dass diese nur ein politischer Kompromiss waren. In fünf Jahren sollen sie evaluiert werden und dann werden sie hoffentlich abgeschafft. Auf die Frage nach dem Fachwissen muss man sagen, wir können nicht Fachwissen aus drei Ausbildungen in einen Topf werfen, umrühren und

ohne eine Minute mehr Zeit alles vermitteln, was vorher Inhalt war. Fachwissen geht verloren und soll durch das Prinzip des „exemplarischen Lernens“ ersetzt werden (Lernen am Beispiel und Übertragung auf andere Themen in der Praxis). Welche Vorteile bringt die neue Ausbildung dann? Die Auszubildenden erleben mehr Pflegesettings, bleiben ein Arbeitsleben lang flexibel in der Wahl ihres Ein-

Wo sehen Sie Defizite? In Sachsen sind die Aufsichtsbehörden noch nicht wirklich weit vorangeschritten, was die Ausgestaltung zum Beispiel des Curriculums beziehungsweise der Prüfungsmodalitäten angeht. Dies erschwert es den Schulen, die neuen Inhalte optimal vorzubereiten. Wie unterscheiden sich die neuen Azubis von den bisherigen und müssen sie anders unterrichtet werden? Die Auszubildenden unterscheiden sich nicht, wie sie unterrichtet werden aber schon. Es geht nicht primär um Wissensvermittlung, sondern um Kompetenzerwerb. Schüler sollen an Situationen lernen, welche im Verlauf der Ausbildung

Eltern sehen sich als wichtigsten Ansprechpartner Umfrage zur Berufswahl der Kinder

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enn es um die Berufswahl ihrer Kinder geht, sehen sich viele Eltern immer noch als wichtigster Ansprechpartner. Fast die Hälfte (46 Prozent) gab das in einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Stiftung der Deutschen Wirtschaft für das Förderprogramm Studienkompass an. 14 Prozent der befragten Eltern mit Kindern zwischen 13 und 19 Jahren nannten hingegen Familie und Freunde als Ansprechpartner Nummer eins, 11 Prozent gaben die Schule an, 10 Prozent staatliche Organisationen wie die Bundesagentur für Arbeit an. Dahinter rangieren Wirtschaftsvertreter (6 Prozent) und unabhängige Bildungsorganisationen (5 Prozent).

Einfluss der Eltern sinkt Nach Einschätzung von Prof. Bärbel Kracke ist der Einfluss der Eltern gesunken. Was Jugendliche beruflich anstreben, werde heute mit den vielfältigen Möglichkeiten nicht mehr so stark wie früher durch die Eltern beeinflusst, schreibt die Lehrstuhlinhaberin für Pädagogische Psychologie der Uni Jena in einer Broschüre des Studienkompass. Dennoch eröffnen Eltern und andere für Jugendliche wichtige Verwandte oder Freunde durch ihre Tätigkeiten einen Orientierungsrahmen, in dem sich Jugendliche zunächst einmal umschauen. Die Broschüre zum Download: www.studienkompass.de/assets/ downloads/SK_Publikation_ Zukunftskompetenzen_Web.pdf

komplexer werden und zum oben erwähnten Kompetenzerwerb in den Bereichen Fach-, Sozial, Methodenund Lernkompetenz liegen. Dies bedeutet eine deutliche Verlagerung der Wissensvermittlung in die Praxis, was durch mehr Praxisanleitung gelingen soll. Organisatorisch ist das für alle Beteiligten eine echte Herausforderung. Wir glauben aber auch, dass nach Beendigung der Ausbildung eine intensivere Einarbeitung der Kollegen an ihren jeweiligen Einsatzorten erfolgen muss. Wie haben Sie sich als Berufsschule vorbereitet? Wir als medizinische Berufsfachschule haben versucht, an mehreren pädagogischen Tagen und mit viel Fleißarbeit der Kollegen die geforderten Inhalte zu strukturieren und die entsprechenden Situationen zu erschaffen. Wir hatten auch im vorherigen Lehrjahr ein Modellprojekt für den ersten Einsatz laufen, mit dem wir sehr zufrieden waren.

Neues Magazin für Azubis Was will ich überhaupt werden? Welche Möglichkeiten habe ich, meine Talente richtig einzusetzen? Wo kann ich in meinem Traumberuf arbeiten? Und wer bietet in meiner Region passende Ausbildungsplätze an? Auf alle diese wichtigen Fragen antwortet das neue Magazin „Azubis gesucht“. Mit hilfreichen Tipps zur Ausbildungsplatzsuche und Bewerbung, mit zahlreichen detaillierten Berufsbildern und konkreten Job-Angeboten aus der Umgebung ist das Magazin ein perfekter Ratgeber für zukünftige Azubis aus Oschatz und Umgebung. „Azubis gesucht“ erscheint am 2. November 2020 und liegt in den Schulen der Region aus.


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Seite an Seite mit Jugendlichen und deren Eltern

Wo finde ich online Infos zur Ausbildung?

Berufsberaterin Steffi Hanitzsch hilft jungen Menschen bei der Berufswahl

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teffi Hanitzsch ist Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit. Zusammen mit ihren Kolleginnen betreut sie Jugendliche im Raum Oschatz bei der Berufswahl. Im Interview spricht sie über die vielfältigen Auswirkungen von Corona. Frau Hanitzsch, die Arbeitsagentur hat weiterhin geschlossen und bietet nur Notfallberatungen an. An den Schulen gelten unterschiedliche Zugangsstandards. Wie kommen Sie als Berufsberaterin mit Jugendlichen in Kontakt? Das ist wirklich eine Baustelle. Berufsberatung ist individuell und genauer be-

Die Kontakte zu den Schulen funktionieren. Dafür bin ich dankbar.

trachtet ein längerer Prozess. Ich kann pandemiebedingt momentan Jugendliche und deren Eltern nicht so beraten wie sonst beziehungsweise wie es erforderlich wäre. Vieles läuft derzeit online und per Telefon.

Welche Spuren hinterlässt Corona am Ausbildungsmarkt? Wer weiß das jetzt schon? Corona hat Menschen insgesamt unsicherer gemacht. Das findet auch am Ausbildungsmarkt Fortsetzung. Vereinzelt haben Betriebe weniger Praktika angeboten oder beim Abschluss des Lehrvertrags gezögert. Und Schüler machen sich natürlich Gedanken, welche Berufe zukunftssicher sind. Auch die stark betroffenen Branchen leiden unter der Zurückhaltung der Jugendlichen.

Welche Berufe sind denn zukunftssicher? Nur weil eine Branche gerade durch ein Ereignis nicht gut dasteht, lässt sich daraus keine unsichere Zukunft ableiten. Schauen Sie auf die Pleiten am Bau Mitte der Neunzigerjahre und wie gefragt derzeit Handwerker sind. Auch wenn es wie eine Floskel klingt: Eine Ausbildung ist der erste große Schritt in die Berufswelt. Damit ist man aber nicht zwangsläufig festgelegt bis zur Rente. An jedem Arbeitsplatz kommt es im Laufe der Zeit zu Veränderungen und Spezialisierungen. Das ist ja das Reizvolle. Und so gilt der Grundsatz: Mach das, was zu dir passt.

Berufe finden, die zu den eigenen Interessen und Fähigkeiten passen: www.arbeitsagentur.de/ bildung/welche-ausbildungwelches-studium-passt (unter der Rubrik „Schule, Ausbildung und Studium“) Ausführliche Infos zu mehr als 3000 Berufen uner: www. berufenet.arbeitsagentur.de oder über das Filmportal www.berufe.tv Personalisierte Suche nach freien Ausbildungsstellen am Smartphone über die App „AzubiWelt“ Ideen und Anregungen zur Berufswahl unter: www.dasbringtmichweiter.de/ typischich Reportagen und Material zur Ausbildungssuche, Bewerbung und Berufswahl unter: www.planet-beruf.de

Berufsberatung weiter erreichbar – nur anders! „Die Berufsberatung ist über die vereinbarten Kontaktwege weiterhin für die Jugendlichen erreichbar. Darüber hinaus können per E-Mail oder über unsere Servicerufnummer jederzeit Fragen gestellt oder ein telefonisches Gespräch vereinbart werden“, erklärt die Oschatzer Arbeitsagenturchefin Cordula

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Hartrampf-Hirschberg. Aufgrund der behördlichen Verfügungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie müssen seit Mitte März nahezu alle öffentlichen Einrichtungen wie die Arbeitsagentur geschlossen bleiben. Auch der Schulbetrieb unterliegt erheblichen Einschränkungen. Eine persönliche Beratung in der

Schule erfolgt unter Einschränkung. „Wir unterstützen auch weiterhin den Übergang von Schule in den Beruf. Angesprochen sind Jugendliche, die demnächst eine Ausbildung beginnen wollen und noch keine Einstellungszusage haben oder bei denen aufgrund der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens

die Ausbildungsaufnahme unklar ist, sowie Studieninteressierte.“ Wenn es weder in der Schule noch in der Arbeitsagentur die Gesprächsmöglichkeit gibt, haben sich in den vergangenen Wochen Berufsberater und Schüler auch an öffentlichen Orten getroffen – wie im Park oder am Schulhof. Bei einem kleinen Spa-

ziergang – dem sogenannten „Walk and Talk“ – stehen die AusbildungsExperten für viele Fragen rund um die Berufsorientierung, Ausbildung und Bewerbung zur Verfügung. E-Mail: oschatz.berufsberatung@ arbeitsagentur.de Telefon: 0800 4555500 (gebührenfrei)


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Chance 2.0

Ein krisensicherer Job Sachsen wirbt um Polizisten

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achsen wirbt verstärkt um Polizisten. Man sei immer an geeigneten Bewerbern interessiert und unternehme vielfältige Anstrengungen, um Menschen anzusprechen, die sich für den Polizeiberuf und „verdächtig gute Jobs“ interessieren, sagte Pascal Ziehm, Chef der Kommunikation bei der sächsischen Polizei. An Nachfrage mangelt es nicht. Der Beruf des Polizisten steht bei jungen Leuten hoch im Kurs. Werbung auf allen Kanälen „Verdächtig gute Jobs“ ist der Slogan einer Werbekampagne der Polizei. Das Ziel bestehe darin, die Einstellungszahlen auch in den kommenden Jahren zu erfüllen und unter den Bewerbern die Besten zu identifizieren. Geworben wird auf Social-Media-Kanälen genauso wie auf Messen oder bei Tagen der offenen Tür. Große Nachfrage Auf die 400 Ausbildungsplätze im mittleren Dienst (Polizeimeisterin/ Polizeimeister) hatten sich in diesem Jahr 3299 Frauen und Männer beworben. Bei den

Liegestützen schaffen und 2000 (Frauen) beziehungsweise 2400 Meter (Männer) in höchstens zwölf Minuten laufen. Bei einem Gruppengespräch haben die Bewerber über einen vorgegebenen polizeilichen Sachverhalt zu diskutieren. In Einzelinterviews wird die persönliche Kompetenz getestet. Als Voraussetzung für alle Bewerber gilt: die Mindestgröße von 1,60 Meter.

Viele Abiturienten zieht es zur Polizei. Besonders beliebt ist der mit einem Studium verbundene gehobene Dienst. Foto: Polizei BW/Innenministerium Bade

150 Studienplätzen für den gehobenen Dienst (Polizeikommissarin/ Polizeikommissar) waren es 1954. 97 Prozent der Bewerber für das Studium besaßen ein Abitur oder einen vergleichbaren Abschluss, drei Prozent kamen von der Realschule. Bei der Ausbildung im mittleren Dienst waren die Abschlüsse bei den Bewerbern so verteilt: 22 Prozent Abiturienten, 70 Prozent Realschüler und acht Prozent Hauptschüler. Ein Hauptschulabschluss allein

Verwaltungsfachangestellter

*

Die Bewerber sollen einen guten Realschulabschluss vorweisen können. Ausführliche Bewerbungen unter Vorlage des letzten Jahreszeugnisses sowie der letzten Halbjahresinformation sind bis zum 14.02.2021 zu richten an die Stadtverwaltung Oschatz. *) mehr unter www.oschatz.org/stellen 20422901_001120

Ausbildung in der Sächsischen Steuerverwaltung

Bewirb Dich jetzt für die 2-jährige Ausbildung oder das 3-jährige Studium unter www.hsf.sachsen.de/bewerberportal ! Kontakt: Finanzamt Oschatz | (+49) (0) 3435 978-309 |

Der Werde­gang bei der Polizei Sachsen ist so viel­seitig wie die Aufgaben, die einen erwarten. Nach der Ausbil­dung beginnt der Weg im Strei­fen­dienst eines Poli­zei­re­viers, in Einsatz­ein­heiten der Poli­zei­di­rek­tion oder der Bereit­schafts­po­lizei. Mit einem Studium kann man unter anderem direkt zur Krimi­nal­po­lizei oder zur Verkehrs­po­lizei gehen oder auch Fach­lehrer an einer Poli­zei­fach­schule werden.

reicht aber nicht, erforderlich ist eine mindestens zweijährige Berufsausbildung. Strenges Auswahlverfahren Das Auswahlverfahren für eine Einstellung findet an mehreren Tagen statt. Die Prüfung umfasst unter anderem ein Diktat, einen Intelligenztest und sportlichen Test. Hierbei müssen die Bewerber beispielsweise neun Kastenteile in höchstens einer Minute überwinden, eine bestimmte Anzahl von

Sächsische Finanzämter bilden Nachwuchs aus

Wir bieten zum 01.09.2021 einen Ausbildungsplatz als

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Ein Beruf – tausend Möglichkeiten

Beruf mit gutem Ruf Nach Angaben des Sächsischen Innenministeriums nimmt der Polizist bei Befragungen unter Schülern regelmäßig einen der vorderen Plätze bei den Berufswünschen ein. „Das liegt vermutlich daran, dass der Polizeiberuf vielseitige Möglichkeiten und Herausforderungen bietet und dabei für Bewerber wichtige Faktoren vereint. Dazu gehören Teamarbeit, die Einheit aus körperlicher und geistiger Tätigkeit, Aufstiegs- und Spezialisierungsmöglichkeiten und natürlich auch die Vorteile einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst“, erklärte Pascal Ziehm.

https://www.steuerausbildung.sachsen.de/

Sachsen bildet in diesem Jahr 213 angehende Finanzwirte aus. 131 Frauen und 82 Männer begannen am 1. September ein Studium oder eine Ausbildung, wie das Finanzminis-

terium mitteilte. Für die Absolventen böten sich gute Aufstiegschancen und ein sicherer Arbeitsplatz. Für das nächste Ausbildungsjahr sind auch wieder Bewerbungen möglich. Schü-

ler können zudem auch Praktika in den Finanzämtern machen. Mehr Infos unter www.steuerausbildung.sachsen.de und auf www.hsf.sachsen.de

Mehr als 1000 Lehrerstellen neu besetzt – steigende Schülerzahlen Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres sind in Sachsen insgesamt 1043 Lehrerstellen neu besetzt worden. Dabei gebe es etwas mehr ausgebildete Lehrkräfte als noch im Vorjahr, teilte das Sächsiche Kultusministerium mit. Demnach wurden 922 Stellen mit ausgebildeten Lehrern besetzt, zudem wurden 121 Seiteneinsteiger eingestellt. Die meisten unterrichten künftig an Grundschulen und Gymna-

sien, gefolgt von Oberschulen, Förder- und Berufsschulen. Eigentlich wollte das Kultusministerium insgesamt 1100 neue Lehrer einstellen. Gerade für die ländlichen Regionen habe es aber zu wenige Bewerber gegeben, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums. Zudem fehlten Interessenten für Grund- und Oberschulen. Die Versorgung mit Lehrern bleibe daher weiter angespannt, so der Sprecher.

Insgesamt hatten sich rund 1270 ausgebildete Lehrer in Sachsen beworben. Die meisten für das Gymnasium und mehr als 70 Prozent für die Großstädte Dresden und Leipzig. Im neuen Schuljahr werden an Sachsens Schulen aller Voraussicht nach mehr Mädchen und Jungen unterrichtet: Die Schülerzahl steigt um gut 3000 auf rund 486 000 Schüler. Den größten Zuwachs verbuchen die öffentlichen Schulen.


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Nische statt Masse Was die Ausbildung in seltenen Berufen bringt

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nstrumentenbauer, Glasbläser, Drechsler oder Bogenmacher: Im Handwerk gibt es in manchen Berufen nur noch wenige Azubis. Sterben diese Berufe nicht bald aus? Sollte man von einer Ausbildung absehen? Laut Monika Hackel vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) handle es sich dabei nicht um aussterbende, sondern um seltene Berufe. Viel häufiger komme es vor, dass Berufe, die technisch überholt sind, in neuen Berufen aufgehen. Die Tätigkeiten von Schriftsetzern und Flexografen sind zum Beispiel im Ausbildungsberuf Mediengestalter Digital und Print aufgegangen. Traditionswissen in neuen Berufen Das BIBB beobachtet die duale Berufsausbildung in Deutschland und aktualisiert oder überarbeitet mit den Sozialpartnern gegebenenfalls Ausbildungsinhalte. Dass ein Ausbildungsberuf komplett aufgelöst wird, komme nur sehr selten vor. Während die meisten bereits vom Berufsfeld Mediengestaltung gehört haben, gibt es seltene Berufe, deren Namen man oft nicht einmal

Ziseleure hauchen Figuren ein eigenes Leben ein: Da kann auch modernste Technik nicht mithalten. Foto: Jens Kalaene/dpa

Die Ausbildungsinhalte in traditionellen Berufn, etwa im Schreinerhandwerk, werden regelmäßig weiterentwickelt. Foto: Daniel Maurer/dpa

kennt. „Seltene Handwerke begegnen uns im Alltag wenig, sind aber aus dem Leben nicht wegzudenken, wie Bürsten- und Pinselmacher oder Musikinstrumentenbauer“, erklärt Volker Born, Berufsbildungsexperte beim Zentralverein des deutschen Handwerks. Eigeninitiative und Recherche sind also wichtig, um von unbekannteren Berufen zu erfahren. Auch das eigene Umfeld kann entscheidend sein, wie das Beispiel von Franco Adamo zeigt. Nachdem er keinen Ausbildungsplatz als technischer Zeichner finden konnte, ermutigte sein Vater ihn, es als Ziseleur zu versuchen. Ähnlich wie Steinmet-

technologischen Fortschritt bedroht wird. „Kein 3-DDrucker kann so ein gegossenes Relief herstellen und einer Figur eigenes Leben einhauchen.“ Moderne Maschinen wie die CNC-Fräse seien eine Ergänzung.

ze arbeiten sie mit Meißel oder Feile: Sie gießen Bronze und bearbeiten Oberflächen, um Embleme und Skulpturen herzustellen. Franco Adamo, der inzwischen seit 40 Jahren als Ziseleur arbeitet, hat keine Angst, dass sein Beruf vom

Kein 3-D-Drucker kann so ein gegossenes Relief herstellen und einer Figur eigenes Leben einhauchen. Franco Adamo Ziseleur

Experten in der Nische Oft braucht es Wagemut, sich für einen seltenen Beruf zu entscheiden. Häufig ist ein Ortswechsel nötig, um einen Ausbildungsbetrieb oder eine Berufsschule zu finden. Und da es in der Regel nur noch wenige Betriebe in diesen Spezialgebieten gibt, muss man nach dem Abschluss womöglich den Weg in die Selbstständigkeit

wagen. Wer mit Leidenschaft dabei ist, kann die eigene Nischenposition aber als Alleinstellungsmerkmal hochhalten. Besser etwas gelernt Selbst, wenn sich herausstellt, dass man den Ausbildungsberuf nicht das ganze Leben lang ausüben kann, sei es gut, eine abgeschlossene Ausbildung zu haben, betont Monika Hackel. Schließlich sammelt man in der Ausbildung Berufserfahrung und erwirbt auch viele berufsübergreifend wichtige Kompetenzen. Darauf können Weiterqualifizierungen oder Zusatzqualifikationen aufbauen.

Zusatzqualifikation in der Lehre erwerben Job-Chancen können sich erhöhen

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as Jugendliche während einer Berufsausbildung lernen, ist in der Ausbildungsordnung festgeschrieben. Es lohnt sich aber, während der Ausbildung sogenannte Zusatzqualifikationen zu erwerben. Dadurch verbessern sich für Absolventen einer dualen Ausbildung die Karrierechancen, erklärt das

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Bei einer Zusatzqualifikation kann es sich um Kurse oder Prüfungen handeln. Auszubildende lernen darin Dinge, die über ihren regulären Ausbildungsplan hinausgehen. Es gibt Angebote, die sich spezifisch auf einen Beruf beziehen, zum Beispiel die Ausbildung am Großbag-

Wer während der Ausbildung zusätzliche Fremdsprachenkompetenzen erwirbt, kann seine Karrierechancen verbessern. Foto: Christin Klose/dpa

ger für angehende Maurer. Daneben können Auszubildende aber auch Zusatzqualifikationen wählen, in denen sie übergreifende Kompetenzen vermittelt bekommen. Vorstellbar ist etwa ein Kurs in Business-Englisch für angehende Kaufleute im Großhandel. Mit einer Zusatzqualifikation können Azubis laut BIBB nachweisen, dass sie ihre beruflichen Kompetenzen vertieft haben oder sich bereits auf einen Fortbildungsabschluss vorbereitet haben. Das werte den Berufsabschluss auf und erleichtert womöglich sogar den Einstieg in den Arbeitsmarkt.

Wir suchen für das neue Ausbildungsjahr 2021 neue Auszubildende für den Ausbildungsberuf

Verfahrensmechaniker/-in für Kunststoff- und Kautschuktechnik. Auf unserer Homepage www.roma.de erfahrt ihr alle wichtigen Inhalte zur Ausbildung. Bewerbungen bitte an: ROMA KG Otto-Lilienthal-Straße 11 04758 Oschatz Telefon: 03435 / 900 940 nancy.gerber@roma.de

Mehr Infos unter www.bibb.de/ausbildungplus/de. Hier kann auch nach regionalen Angeboten gesucht werden. 21475401_001120


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Gezielt Leistung abrufen Als Schüler von Spitzensportlern lernen

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uszubildende müssen nicht nur in ihrem Arbeitsalltag zeigen, was sie können. Auch in der Berufsschule sind gute Leistungen gefragt. Aber wie bekommt man den ganzen Stoff in seinen Kopf? Henning Beck, Biochemiker, Neurowissenschaftler und Autor hat dazu ein Buch geschrieben. Er unterscheidet zwischen Lernen und Verstehen. „Will ich einen Test-Knacker oder will ich Leute, die auch was verstehen wollen?“, fragt er. Wissen entstehe dann, wenn man sich selbst aktiv mit etwas auseinandersetzt. Auszubildende können seiner Ansicht nach glücklich darüber sein, dass die duale Ausbildung in Deutschland das Beste aus zwei Welten kombiniert. Gerade der duale Ansatz aus Praxis im

Betrieb und Theorie in der Berufsschule helfe dabei, Dinge wirklich zu verstehen. Tipps des Experten: Fragen stellen: Als Auszubildender oder Schüler habe man den Vorteil, dass man sich in einem geschützten System auspro­bieren kann. Man darf also nachfragen und auch grundsätzlich hinterfragen, warum man manches überhaupt ­lernen muss. Aktiv statt passiv lernen: Die schlechteste Art, etwas zu lernen, sei, den Stoff immer wieder durchzulesen. Man könne das Gehirn nicht als Festplatte sehen, auf der Sachen gespeichert werden. Nach einer gewissen Anzahl an Wiederholungen würden

einem Inhalte zwar ­bekannt vorkommen und man habe das Gefühl, sie kapiert zu haben – „aber wirklich verstanden hat man es nicht“. Dazu müsste man Dinge aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten, erklärt Beck. Er empfiehlt, sich zum Beispiel selbst eine Klausur zu stellen – oder sich für Freunde Prüfungen auszudenken. „Dank dieses Perspektivwechsels – von passiv zu aktiv – nähert man sich der Information ganz anders.“ Pausen einlegen: Beim Lernen sollte man die Pausen nicht vergessen. „Wenn man kei-

ne macht, und immer weiter versucht, Infos aufzunehmen, platzt man irgendwann – bildlich gesprochen“, so Beck. Er rät zu einem „5:1-Verhältnis“. Also etwa 50 Minuten lernen und 10 Minuten Pause machen, oder 5 Stunden lernen und eine Stunde Pause machen. Am Spitzensport orientieren: Wenn man et-

was effektiv lernen will, könne man sich etwas beim Sport abgucken, sagt Beck. „Spitzensportler können ihre Leistung in einem bestimmten Zeitfenster abrufen.“ Das können auch Schüler erreichen, wenn sie ihre Lernvorbereitung dritteln. Im ersten Block gehe es um die Grund-

Spezialist für modernes Bauen

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Seit 1888 steht das Unternehmen für Qualität und Kompetenz. Es produziert konstruktive Stahlbetonelemente für effizientes Bauen im Industrie- und Gewerbebau, im Wohnungs- und im Landwirtschaftsbau. „Wir stellen nichts auf Halde her, bei uns sind alles Kundenaufträge und damit individu-

elle Betonfertigteile“, sagt Matthias Schurig, Geschäftsführer des Werks. So lieferte das Unternehmen zum Beispiel für den Bau eines Mehrfamilienhauses in Leipzig 5300 Quadratmeter (qm) Filigrandecken, 1800 qm Doppelwände, 40 Balkone und 56 Treppen und Podeste aus eigener Produktion.

BETONWERK OSCHATZ

Wir suchen Sie!

Fertigteilwerk und Montagen

Wir bilden aus! (m/w/d) Verfahrensmechaniker für vorgefertigte Betonerzeugnisse Pneumatik, Elektro-, Mess-, Steuerungs-, Regelungstechnik, Verfahrensabläufe, Prozesssteuerung, Instandhaltung

Betonfertigteilbauer/ Hochbaufacharbeiter

Herstellen von Beton, Schalungen und Bewehrungen

Mühlberger Straße 17/19, 04758 Oschatz Telefon (0 34 35) 66 12 00 www.betonwerk-oschatz.de Telefax (0 34 35) 66 12 10 info@betonwerk-oschatz.de 20381401_001120

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Literatur: Henning Beck: „Das neue Lernen heißt Verstehen“, Ullstein-Verlag, 2020, 272 Seiten, 19,90 Euro, ISBN: 9783550200496

Zahlen & Fakten

Betonwerk Oschatz sucht die „Helden von morgen“ / Ausbildung in zwei Berufsfeldern er ein innovatives und traditionsreiches Unternehmen sucht, das für den Eigenbedarf ausbildet, jungen Menschen anspruchsvolle wie abwechslungsreiche Tätigkeiten bietet, ihnen die Chance gibt, mit anzupacken für die Zukunft, der findet im Betonwerk Oschatz den passenden Arbeitgeber.

lagen, und darum den gesamten Lernstoff aufzubereiten. Dafür plant man etwa vier Wochen ein. Im zweiten Block wiederholt man den Stoff, aus einer anderen Perspektive. Dafür nimmt man sich etwa eine Woche bis zehn Tage Zeit. Im dritten Block bringt man sich letztlich in „Bestform“ und kann aufgrund der Vorarbeit in drei bis vier Tagen noch einmal durch den gesamten Stoff gehen. „Am Ende kann ich an jedem beliebigen Tag meine Leistung abrufen“, so Beck.

Um dem wachsenden Kundenstamm weiter gerecht zu werden, sucht das Unternehmen nach „Helden von morgen“ und bildet Betonfertigteilbauer sowie Verfahrensmechaniker für vorgefertigte Betonerzeugnisse aus.

Mehr Infos unter www.betonwerk-oschatz.de

Gründungsjahr: 1888 aktuelle Projekte: 126 Mitarbeiter: 98 Auszubildende: 2 Neues Technik-Highlight: ein Lkw mit einem 16 Meter langen XXL-Ladekran (bei voller Ausfahrlänge kann er bis zu 1,4 Tonnen heben) Umsatz (2019): 12 Millionen Euro Preisträger zahlreicher Auszeichnungen


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Sonnabend, 26. September 2020

Vorsicht bei Alleskönnern Gute Weiterbildungsangebote erkennen

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er sich weiterbilden möchte, hat eine Vielfalt von Optionen: Reicht ein Online-Kurs oder soll es gleich ein Fernstudium sein? Brauche ich einen Ansprechpartner oder sogar einen persönlichen Coach? Am Bildungsmarkt gibt es zahlreiche Angebote. Aber welche sind gut und woran lässt sich das erkennen? Wissen, was man will Beginnen kann die Suche zum Beispiel bei den diversen Verzeichnissen und Vergleichsportalen im Internet. Sowohl die Agentur für Arbeit als auch private Portale listen Weiterbildungsoptionen und hilfreiche Informationen auf ihren Webseiten. Bewertungen anderer Absolventen können Aufschluss über den Inhalt und die Erfüllung der Erwartungshaltung geben. Eindeutig wird die Einschätzung deswegen allerdings nicht. „Es ist schwer zu sagen, ob ein Kurs gut oder schlecht ist, denn das hängt ganz von meinen eigenen Anforderungen ab“, erklärt Fabio Astuni vom Portal Fernstudiumcheck. Zu Anfang muss also Klarheit geschaffen werden:

sen, die entweder aus dem internationalen Raum kommen oder einfach eine speziellere Fähigkeit betreffen. Auch diese nicht-staatlich zertifizierten Kurse können in Frage kommen und sind oft finanziell zugänglicher. Astuni empfiehlt, darauf zu achten, dass Kurse mindestens einen Monat laufen und mit einem Zertifikat oder – besser – einem Bachelor oder anderem Abschluss enden.

Wer mit einem Coach arbeiten möchte, sollte sich am besten in einem unverbindlichen Vorgespräch von dessen Kompetenzen überzeugen. Foto: Christin Klose/dpa

„Wie sieht meine derzeitige Lage aus? Wie flexibel bin ich? Was möchte ich und was brauche ich?“ Mit eigenen Qualitätskriterien ließe sich die Suche dann besser bewältigen. Erfahrungen anderer auf Meinungsportalen könnten nämlich sehr subjektiv sein und voneinander abweichen, mahnt Astuni. Es gibt auch institutionelle Zertifizierungen von Weiterbildungsmaßnahmen, an denen man sich orientieren kann. Manche Lehrgänge sind beispielsweise vom Tüv zertifiziert.

Fernlehrgänge brauchen Zulassung Hauptsächlich ist jedoch die staatliche Zentralstelle für Fernunterricht, die ZFU, für die Zulassung von Fernlehrgängen verantwortlich. Neben Prüfsiegeln gibt die sie ebenfalls Informationen für Interessierte heraus. Die ZFU weist darauf hin, dass in Deutschland jeder Fernlehrgang zugelassen werden muss – außer wenn es sich um „Hobby-Lehrgänge“ handelt, bei denen Unterhaltung und Freizeitgestaltung im Vordergrund

stehen. Im Falle einer Zulassung kann man davon ausgehen, dass ein Lehrgang fachwissenschaftlich aktuelle Inhalte bietet, die dem Berufsbildungsgesetz entsprechen und mit pädagogischer Betreuung und Praxisbezug vermittelt werden. Beim ZFU kann über jeden zugelassenen Fernlehrgang Infomaterial eingeholt werden. Online-Kurs: auf Mindestlaufzeit und Abschluss achten Neben den ZFU-zertifizierten Fernlehrgängen gibt es eine Fülle von Online-Kur-

Bei Coaches Mitgliedschaft im Verband prüfen Wer mit einem persönlichen Coach arbeiten möchte, steht ebenfalls vor einer großen Bandbreite verschiedener Konzepte und Experten. Auch hier gibt es Datenbanken, mit denen die Suche beginnen kann. Auf die Frage, was einen guten Coach ausmacht, verweist Dawid Barczynski vom Coaching Report neben der fachlichen Qualifikation auf die formalen Qualifikationen. Er empfiehlt, auf eine Mitgliedschaft in einem CoachingVerband oder eine vorhandene Coaching-Ausbildung zu achten. Gute Coaches würden außerdem ein kostenfreies und unverbindliches Vorgespräch führen.

Neues bei der Aus- und Weiterbildung Das sind die Änderungen seit August dieses Jahres

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ie einen wollen nach der Schule einen Beruf erlernen, die anderen wollen in ihrem erlernten Beruf vorankommen. Beide Gruppen sind von den gesetzlichen Änderungen betroffen, die zum 1. August in Kraft getreten sind: Aufstiegs-Bafög: Weiterbildungen – etwa zum Fachwirt oder zur Erzieherin – werden seit August vom Staat finanziell stärker gefördert. Die Förderung wird teilweise als Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss, teilweise als zinsgünstiges Darlehen gewährt. So ist das Aufstiegs-Bafög – das frühere Meister-Bafög – künftig auch nicht mehr auf eine Fortbildung beschränkt, sondern kann für bis zu drei Weiterbildungsmaßnahmen in Anspruch genommen

werden: zum Beispiel vom Gesellen zum Servicetechniker, vom Servicetechniker zum Meister und vom Meister zum Betriebswirt. Bei einer Vollzeit-Weiterbildung gibt es vom Staat zudem in Zukunft mehr Geld zur Sicherung des Lebensunterhalts. Ausbildung: Pünktlich zum Beginn des neuen Lehrjahres treten neue Ausbildungsverordnungen für acht modernisierte Ausbildungsberufe in Kraft. Neben verschiedenen IT-Berufen sind unter anderem auch angehende Bankkaufleute betroffenen, deren Ausbildung der zunehmenden Digitalisierung angepasst wird. Die bisher eigenständigen Ausbildungen zum Film- und zum Videoeditor werden zum Lehrberuf Medienge-

stalter Bild und Ton zusammengeführt. Gesundheit: Um flexibel auf die Corona-Krise reagieren zu können, durften Krankenhäuser in den vergangenen Monaten auf bestimmten Stationen von der vorgeschriebenen Mindestbesetzung mit Pflegekräften abweichen. Für Intensivmedizin und Geriatrie (Altersheilkunde) läuft diese Sonderregelung aus – dort gelten seit 1. August wieder die üblichen Personaluntergrenzen. In den Bereichen Kardiologie, Unfallchirurgie, Herzchirurgie und Neurologie dürfen die Untergrenzen jedoch weiterhin unterschritten werden, wenn es sich wegen stark steigender Patientenzahlen nicht vermeiden lässt.

Wir suchen für das neue Ausbildungsjahr 2021 neue Auszubildende für den Ausbildungsberuf

Kauffrau/-mann für Büromanagement. Auf unserer Homepage www.roma.de erfahrt ihr alle wichtigen Inhalte zur Ausbildung. Bewerbungen bitte an: ROMA KG Otto-Lilienthal-Straße 11 04758 Oschatz Telefon: 03435 / 900 940 nancy.gerber@roma.de 21475901_001120


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Chance 2.0

Schlüsselrolle im Unternehmen

Was muss rein, was nicht?

Ausbildungsbeauftragte betreuen Azubis

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amit sich Auszubildende im Betrieb gut betreut fühlen, sollte es nach Möglichkeit in jedem ausbildenden Unternehmensbereich einen Ausbildungsbeauftragten geben. Das erklärt Gabriele Weingärtner, Geschäftsführerin der Ausbilder-Akademie im Magazin „Bildungspraxis – didacta Magazin für berufliche Bildung“ (Ausgabe 3/2020). Diese ausbildenden Fachkräfte hätten eine Schlüsselrolle im Unternehmen, so die Expertin. Sie sei vergleichbar mit der eines KeyAccount-Managers, der sich um die Bedürfnisse und die Unterstützung wichtiger Kunden kümmert. Ausbildungsbeauftragte sollten den Nachwuchs dabei unterstützen, eine eigenstän-

dige Arbeitsweise zu erlangen. Entscheidend sei deshalb, dass die besten Personen eines Teams diese anspruchsvolle Aufgabe übernehmen. Gleichzeitig brauchen die Fachkräfte selbst entsprechenden Rückhalt aus der Führungsetage sowie Möglichkeiten, sich in ihrer Rolle weiterzuqualifizieren. Hintergrund: In der Regel gibt es in ausbildenden Betrieben einen oder mehrere offizielle Ausbilder, die eine Ausbildereignungsprüfung absolviert haben. Darüber hinaus wirken oft auch andere Personen an der Ausbildung mit. Sie werden auch Ausbildungsbeauftragte oder ausbildende Fachkräfte genannt und haben meist selbst keinen Ausbilderschein.

Ausbildende Fachkräfte spielen eine zentrale Rolle, wenn es um eine gelungene Betreuung von Azubis geht: Im besten Fall können sie dem Nachwuchs eine eigenständige Arbeitsweise vermitteln. Foto: Christin Klose/dpa

Priv. Bildungszentrum für soziale u. medizinische Berufe Oschatz GmbH-FT – staatl. anerkannte Ersatzschule – Fachschule/Berufsfachschule Ausbildung zum/zur Heilerziehungspfleger/in Dauer: 3 Jahre Beginn: 01.08.2021 Ausbildung zum/zur Erzieher/ in Dauer: 3 Jahre Beginn: 01.08.2021 Ausbildung zum/ zur Sozialassistent/in Dauer: 1 Jahr Beginn: 01.08.2021 Dauer: 2 Jahre Beginn: 01.08.2021 Ausbildung zum/zur Ergotherapeut/ in Dauer: 3 Jahre Beginn: 01.09.2021 Ausbildung zum Krankenpflegehelfer/ in Dauer: 2 Jahre Beginn: 01.08.2021

Mühlberger Str. 33, 04758 Oschatz Tel. 03435 / 666 93-0 www.privates-bildungszentrum.de Tag der offenen Tür am 06.03.2021 9.00–12.00 Uhr 20593401_001120

Den Lebenslauf überzeugend gestalten inen Lebenslauf aufsetzen? Das haben die meisten schon mal gemacht. Doch dann will man sich um einen neuen Job bewerben – und die Regeln von einst sind überholt. Worauf sollte man achten? Eine der Grundregeln für einen modernen Lebenslauf lautet: „Immer mit der letzten Position, die man hatte, anfangen“, sagt Corinna Sponer-Kessinger. Sie arbeitet als Managing Consultant bei einer Karriereberatung. Was sich ebenfalls gut macht: „Die erste Seite des Lebenslaufs als Deckblatt mit einem Foto des Bewerbers gestalten“, erklärt Jutta Boenig. Sie ist Inhaberin einer Beratungsgesellschaft und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung. Deckblatt zeigt Stil Auf dem Deckblatt platziert der Bewerber zuoberst sein Foto, darunter Namen, dann das Geburtsdatum und die Anschrift. „Ein solches Deckblatt ist stilvoll, aber kein Muss“, findet Boenig. Sponer-Kessinger rät, auf dem Deckblatt ein prägnantes Kompetenzprofil hinzuzufügen und dabei mit Stichpunkten zu arbeiten. „So kann sich ein Personaler zügig einen ersten Eindruck von dem Bewerber machen.“ Dafür sollte man Fakten auf-

Ein Lebenslauf ist schnell erstellt? Gerade wer auf viel Erfahrung zurückblickt, muss selektieren. Foto: Christin Klose/dpa

listen, zum Beispiel „Führungsverantwortung für 30 Personen“ – und nicht Eigenschaften wie Leistungsbereitschaft oder Kreativität. Berufliche Tätigkeiten mit Erfolgen verknüpfen Auf den folgenden Seiten geht der Bewerber in die Tiefe. Er nennt seine bisherigen beruflichen Tätigkeiten und führt direkt darunter die dort erzielten Erfolge auf. Im nächsten Abschnitt listet er seine Weiterbildungsaktivitäten auf, in der darauffolgenden Rubrik seine Praktika und in der nächsten seine Ausbildungsstationen. Auch hier gilt: Mit der letzten Station, etwa Trainee, anfangen und weiter zurückgehen. Hochschulausbildung, Duales Studium oder Berufsausbildung als Ausbildung

separat vermerken. Zuletzt werden Kenntnisse wie Sprachen, IT-Fähigkeiten sowie Hobbys aufgezählt. Nicht jedes Praktikum muss in den Lebenslauf Was Praktika angeht: Je weiter sie zurückliegen, desto unerheblicher sind sie für den Lebenslauf. Bewerber müssen auch nicht alles auf eine Seite quetschen. „Der Lebenslauf kann je nach Berufserfahrung durchaus drei bis vier Seiten umfassen“, erklärt Sponer-Kessinger. Man sollte aber darauf achten, nur Dinge, die für die jeweilige Position relevant sind, prägnant zu schildern. Von Vorlagen für Lebensläufe aus dem Internet rät Boenig ab: „Es macht einen besseren Eindruck, einen Lebenslauf individuell anzulegen.“

Erzieherausbildung soll attraktiver werden Ein Arbeitgeber, der allen Sicherheit gibt Sachsen will die Ausbildung von Erziehern attraktiver machen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde vom Kabinett zur Anhörung freigegeben. Mit dem Entwurf werden mehrere Rechtsgrundlagen geändert. „Ziel ist es, sowohl die frühkindliche als auch schulische Bildung zu stärken“, sagte Kultusminister Christian Piwarz (CDU). Konkret sollen die freien Schulträger ab dem Schuljahr 2020/2021 eine höhere staatliche Finanzzuweisung bekommen, wenn sie auf Schulgeld gänzlich verzichten. Auszubildende im Erzieherberuf müssten dann kein Schulgeld mehr zahlen.

Geplant ist ferner ein landesweites Monitoring für Fachkräfte in der frühkindlichen Bildung. Der Gesetzentwurf soll dazu führen, dass die Träger von Kitas zusätzliche Daten erheben, um besser den Bedarf an Erziehern einschätzen zu können. Assistenzkräfte sollen nicht wie bisher nur in Krippen, sondern auch in Kindergärten und Horten eingesetzt werden. „Das sichert den Personalbedarf und erleichtert auch den Aufbau von multiprofessionellen Teams“, hieß es. Ähnliches sei im Schulbereich geplant. Die Assistenten sollen künftig als Landesbedienstete im Schulgesetz verankert sein.

Zollanmeldungen, Vernehmungen, Durchsuchungen, vorläufige Festnahmen und Verhöre, Kontrolle der Tabak- oder Alkoholsteuer oder die richtige kaufmännische Erfassung von Waren – ob im Innen- oder Außendienst: Das alles ist der Zoll. Er ist der vielleicht vielseitigste Arbeitgeber in Deutschland. Für alle, die sich für eine Ausbildung oder ein Duales Studium beim Zoll interessieren, bekommen auf www.zoll.de und www.zoll-karriere.de alle Infos, die man über den Zoll als Arbeitgeber, die verschiedenen Berufswege und eine mögliche Bewerbung wissen sollte.


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Sonnabend, 26. September 2020

Mehr im Portemonnaie

Zum Ausbildungsstart

Tarifliche Ausbildungsvergütungen legen erneut zu

Die richtige Versicherung für Berufsanfänger

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ie tariflichen Ausbildungsvergütungen sind 2019 im bundesweiten Durchschnitt um 3,8 Prozent gestiegen. Der Vergütungsanstieg fiel damit ähnlich stark aus wie 2018 (3,7 Prozent ). Bundesweit lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2019 bei durchschnittlich 939 Euro brutto im Monat. In Westdeutschland wurde ein durchschnittlicher Betrag von 941 Euro erreicht, in Ostdeutschland waren es 905 Euro. Prozentual gesehen wurden die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2019 im Osten (5,1 Prozent) deutlicher erhöht als im Westen (3,7 Prozent). Der Abstand im Tarifniveau verringerte sich daher leicht: Im Osten werden jetzt 96 Prozent der westdeutschen Vergütungshöhe erreicht (95 Prozent im Vorjahr). Dies sind Ergebnisse der

Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen für das Jahr 2019 durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Das BIBB wertet die tariflichen Ausbildungsvergütungen seit 1976 jährlich zum Stichtag 1. Oktober aus. Für das Jahr 2019 wurden die durchschnittlichen Vergütungen für 168 Berufe in

West- und 110 Berufe in Ostdeutschland ermittelt und in der BIBB-Datenbank „Tarifliche Ausbildungsvergütungen“ erfasst. Bei der Berechnung der gesamtdeutschen Durchschnittswerte sowie der Durchschnittswerte für

Ost- und Westdeutschland wurden darüber hinaus alle Ausbildungsberufe berücksichtigt. Zwischen den Ausbildungsberufen bestanden 2019 erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe. Besonders hoch lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen zum Beispiel im Handwerksberuf Zimmerin/ Zimmerer mit monatlich 1240 Euro im gesamt-deutschen Durchschnitt (West: 1263 Euro, Ost: 965 Euro). Vergleichsweise niedrig waren dagegen die tariflichen Vergütung im Durchschnitt zum Beispiel in den Berufen Maler/-in und Lackierer/-in (gesamt: 749 Euro, Westdeutschland: 750 Euro, Ostdeutschland: 739 Euro).

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aftpflicht, Unfall, Berufsunfähigkeit – Welche Versicherung ist sinnvoll und auf welche können Berufsanfänger getrost verzichten? Auch wenn zum Ausbildungsstart anderes wichtiger erscheint, sollten sich Berufseinsteiger mit dem Thema auseinandersetzen, rät der Bund der Versicherten (BdV). Eine der wichtigsten Versicherungen sei etwa die private Haftpflichtversicherung. Jugendliche und junge Erwachsene sind oft bis zum 25. Lebensjahr und für die Dauer der ersten Ausbildung über die Privathaftpflichtpolice der Eltern mitversichert. „Vor Abschluss einer eigenen Police lohnt es sich daher, beim Versicherer der Eltern nachzufragen, so lässt sich diese Prämie sparen“, empfiehlt BdV-Sprecherin Bianca Boss.

Damit Auszubildende und Studierende mit ihren Fragen nicht allein gelassen werden, hat der BdV alle wichtigen Informationen in der kostenlosen Broschüre „Gut versichert in Ausbildung und Studium“ zusammengefasst. Einfach als PDF unter der Rubrik Broschüren auf www.bundderversicherten.de herunterladen.

E-Mechanik

Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse unter www.bibb.de/ ausbildungsverguetung-2019.

Auch die Absicherung der Arbeitskraft sei wichtig, da die gesetzliche Erwerbsminderungsrente in den ersten fünf Jahren nur nach einem Arbeitsunfall oder bei einer Berufskrankheit gezahlt wird. Besteht eine Berufsunfähigkeitsversicherung, bezahlt diese eine Rente, wenn der zuletzt ausgeübte Beruf aus gesundheitlichen Gründen dauerhaft nicht mehr ausgeübt werden kann. Je jünger und gesünder Versicherungsnehmer sind, desto günstiger ist auch der zu zahlende Beitrag.

2021 bilden wir aus: Elektroniker/in für Maschinen- und Antriebstechnik

Bundesprogramm „Ausbildung sichern“ Zuschüsse für Ausbildungsbetriebe / Beantragung über die Arbeitsagentur

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rbeitgeberinnen und Arbeitgeber können ab sofort die Ausbildungsprämie oder andere Förderungen aus dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ bei den Agenturen für Arbeit beantragen. Das Förderprogramm richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen (bis 249 Mitarbeiter), die von der Corona-Krise betroffen sind. Ziele der Zuschüsse sind: Ausbildungsplätze zu erhalten (Ausbildungsprämie), zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen (Ausbildungsprämie plus), Kurzarbeit für Auszubildende zu vermeiden (Zuschuss zur Ausbildungsvergütung), die Übernahme von Azubis bei Insolvenzen zu fördern (Übernahmeprämie). „Für die künftige Fachkräftesicherung ist es wichtig,

dass die Betriebe auch in diesem Jahr weiter auf Ausbildung setzen. Das Bundesprogramm ‚Ausbildungsplätze sichern’ soll die befürchtete Corona-Lücke vermeiden“, wirbt die Oschatzer Arbeitsagenturchefin Cordula Hartrampf-Hirschberg. Die Erste Förderrichtlinie enthält: ●

Ausbildungsprämien in Höhe von 2000 beziehungsweise 3000 Euro für Betriebe, die – obwohl sie die Corona-Krise stark getroffen hat – ihr Ausbildungsniveau halten beziehungsweise erhöhen, Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung, wenn der Ausbildungsbetrieb Auszubildende und Ausbilder nicht mit in Kurzarbeit schickt, Übernahmeprämien an Betriebe, die Auszubildende von insolventen Betrieben übernehmen.

Wer sich für eine Förderung interessiert sollte sich vorab informieren. Beantragt werden können die neuen Zuschüsse beim Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit. Zusätzlich zum Antrag benötigen Unternehmen eine Bescheinigung der zuständigen Stelle für den Ausbildungsberuf (nach dem Berufsbildungsgesetz, der Handwerksordnung oder dem Seearbeitsgesetz). Meist sind das die Kammern, wie zum Beispiel die Industrieund Handelskammern oder die Handwerkskammern. Bei anderen förderfähigen Berufen müssen sie den Ausbildungsvertrag dem Antrag beilegen.

Haushalttechnik

Gartentechnik

Wellerswalder Weg 13 04758 Oschatz www.e-mechanik.com

Werkzeuge

ÖffnUngszEITEn: Mo.–fr. 7–17 Uhr

Elektromotoren

Telefon: 0 34 35/62 25 55 Telefax: 0 34 35/62 25 67 info@e-mechanik.com

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Kontakt zum Arbeitgeberservice: Telefon: 0800 4555520 (Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 18 Uhr) Die Antragsunterlagen stehen ab sofort unter: www.arbeitsagentur.de/sachsen 20774601_001120


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BEI UNS WIRD SCHROTT ZU STAHL

Funken fliegen, die Werkhalle wird durch Feuer in goldenes Licht getaucht und die Hitze von 1.600 Grad Celsius, die selbst härtesten Stahlschrott zum Schmelzen bringt, ist auch noch in einiger Entfernung für die acht neuen Auszubildenden bei Feralpi Stahl spürbar. Gleich an ihrem ersten Tag stehen sie zur Auftaktveranstaltung im Herzen des Stahlwerks und bekommen so einen Eindruck von den enormen Maschinen,die hier unermüdlich im Einsatz sind – und von ihrem künftigen Arbeitsalltag in einem der modernsten Stahlwerke Europas. 21477001_001120

Rund 40 Azubis werden derzeit zu Maschinen- und Anlagenführern, Verfahrenstechnologen Metall, Zerspanungsmechanikern, Elektronikern für Betriebstechnik, Werkstoffprüfern sowie zu Berufskraftfahrern und Industriekaufleuten ausgebildet. Ihnen zur Seite steht während der gesamten Lehrzeit ein Pate, schließlich gibt es jede Menge zusätzliches Wissen rund um die Stahlproduktion aufzusaugen. Außerdem praktisch beim zehntgrößten Stahlproduzenten Deutschlands mit italienischen Wurzeln: Sowohl das Berufliche Schulzent-

rum für Technik und Wirtschaft Riesa für die theoretische, als auch das Qualifizierungszentrum Region Riesa GmbH für die praktische Ausbildung außerhalb der Betriebsabteilungen sind nah am Werk gelegen. Wer übrigens glaubt, ein Stahlwerk sei eine absolute Männerdomäne, der irrt. Mittlerweile beginnen immer mehr junge Frauen ihre Ausbildung bei Feralpi Stahl. Und so manche hat bereits einen verantwortungsvollen Job im Betrieb. Denn wer seine Abschlussprüfung erfolgreich besteht, hat hohe Chancen, übernommen zu werden.

Lust auf eine Ausbildung bei uns? Unser Ausbildungsverantwortlicher Philipp Kirsten freut sich über Bewerbungen und erteilt gern weitere Auskünfte:

Feralpi Stahl ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH Philipp Kirsten Gröbaer Straße 3 · 01591 Riesa Telefon: 03525 749-1557 bewerbung@de.feralpigroup.com www.feralpi.de


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