FHNW IArch Master Broschuere FS15

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FHNW Institut Architektur | Master-Studiengang Frühlingssemester 2015 | Schwerpunkt «Siedlung»

Hirzbrunnen II

© 2015

FHNW Institut Architektur, Master-Studiengang

Während die Stadt Basel als Lebensraum wieder an Attraktivität gewonnen hat, neue Arbeitsplätze

Texte

Matthias Ackermann, Sebastian Stich

geschaffen werden und der Flächenbedarf pro Einwohner steigt, werden die Hürden für die Entwick­

Gestaltung

FHNW, Sebastian Stich, Sybil Weishaupt

lung zu­sätzlicher Siedlungsgebiete immer höher. Das Projekt Hirzbrunnen II untersucht, wie Stadt­

Lektorat

Nana Badenberg, Basel

erneuerung im Rahmen einer inneren Verdichtung aussehen könnte. Das Areal im Osten der Siedlung

Fotos

Architekturmodelle: Julian Salinas, Basel

Hirzbrunnen bringt hierfür die nötigen Voraussetzungen mit: zentrale Lage, gute Erschliessung und

ISBN 978-3-905747-22-5 ISBN 978-3-905747-22-5

das angrenzende, im Wachstum begriffene Roche-Gelände.

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Inhalt Hirzbrunnen II Dicht mal zwei Stadtbilder Städtebaulicher Kontext Baubestand Hirzbrunnen (I) Baubestand Hirzbrunnen II Masterplan Hirzbrunnen II

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Baufeld 1: Scharnier West Projekt Andreas Mordasini Baufeld 2: S-Bahn-Platz West Projekt Markus Busslinger Baufeld 3: S-Bahn-Platz Ost Projekt Vanessa Berger Baufeld 4: Im Quartier Projekt Rebecca Silva Baufeld 5: Am Boulevard Projekt Philipp Fluri Baufeld 6: Quer zum Boulevard Projekt Agata Suchcicka Baufeld 7: Scharnier Nord Projekt Zdenek Liska

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Erkenntnisse FĂźnf Gebote

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Anhang 58

1


Hirzbrunnen II Dicht mal zwei Städte sind in aller Regel stabile und langlebige Konstrukte, was ihre Form und Struktur angeht. Sie müssen zugleich aber auch Raum für Veränderung bieten, sie müssen reagieren können auf soziale Verschiebungen, ökonomische Erneuerung oder auf Umbrüche in den Lebensgewohnheiten ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. In der Elastizität urbaner Systeme liegt eine ihrer wesentlichen Qualitäten. Die Stadt Basel ist mit einem Problem konfrontiert, um das sie wohl manch andere Stadt beneiden würde. Die Zahl der Arbeitsplätze wächst kräftig, vor allem in ertragsstarken industriellen Branchen. Der dafür notwendige Raum wird mit hochwertigen Verdichtungen bestehender Areale bereitgestellt. Diese Verdichtungen sind politisch unumstritten; auch weil sie, zumindest vorerst, zu wenig Verdrängung anderer Nutzungen führen. Gleichzeitig – und hier entstehen Interessenskonflikte – nimmt die Wohnbevölkerung zu. Die Zahlen sind zwar nicht dramatisch: Erst in etwa zwanzig Jahren soll die Zahl der Einwohner wie­der annähernd so hoch sein wie sie es in den 1970er-Jahren bereits einmal war. Verbunden mit dem heute höheren Flächenbedarf pro Person zeichnet sich aber doch ab, dass viel neuer Wohnraum erstellt werden muss, will die Stadt ein gutes Verhältnis zwischen wohnender und arbeitender Bevölkerung erreichen. Dass unbebaute Grünräume nur in Ausnahmefällen für die Errichtung neuer Häuser zur Verfügung stehen, haben mehrere Volksabstimmungen in den letzten Jahren deutlich gemacht. Die innere Verdichtung, die zumindest als Prinzip kaum bestritten wird, erweist sich im realen Fall allerdings als anspruchsvoll, weil der Vorbestand Regeln setzt und weil sie an Orten stattfindet, wo bereits Menschen wohnen oder arbeiten. Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, wie ein städtisches Quartier zu entwickeln ist, wenn seine Dichte mindestens verdoppelt werden soll. Der Anspruch kann sich dabei nicht in einer quantitativen Optimierung erschöpfen. Das eigentliche Ziel muss vielmehr sein, mit der Verdichtung auch die Qualitäten der Siedlung zu erhöhen: die Qualität der Wohnungen, der Gebäude und der städtischen Aussenräume. Der Arbeitstitel «Hirzbrunnen II» stellt einen Bezug her zur benachbarten Siedlung ­«Hirzbrunnen», in der diese qualitativen Anforderungen in hohem Masse erfüllt sind. Auch wenn sich die Randbedingungen seither in vielerlei Hinsicht radikal verändert haben, kann die Siedlung aus den 1930er-Jahren als städtebauliche Referenz und architektonische In­ spiration dienen – und als Anschauungsobjekt für die öffentliche Meinungsbildung. Da die innere Verdichtung naturgemäss und richtigerweise ohne politische Auseinandersetzung nicht zu haben ist, steht auch die Frage im Raum, wie städtebauliche Anliegen verständlich kommuniziert werden können. Dass Bilder dabei mindestens genau so viel schaden wie nützen können, ist erwiesen. Oft scheint es besser zu sein, anstelle foto­ realistischer Darstellungen offene Bilder zu verwenden, die eher dem Prozess als dem Resultat gewidmet sind. Vielleicht geht es vor allem darum, mit präzisen Ausschnitten auf den urbanen Mehrwert für die einzelne Bewohnerin, den einzelnen Bewohner der Stadt hinzuweisen – als städtebauliches Pars pro Toto sozusagen. Basel, im November 2015 Prof. Matthias Ackermann 2

Master-Studiengang | FS 2015 | Hirzbrunnen II


Vogelschau auf die architektonisch vorbildhafte Siedlung Hirzbrunnen (I), von Nordwesten aus (aus: ÂŤDas Hirzbrunnenquartier in BaselÂť, [Das] Werk 17, 1930, S. 270).

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Stadtbilder Städtebauliche Transformationen sind zu Recht von öffentlichem Interesse und müssen entsprechend erklärt und im Entstehungsprozess begleitet werden. Dabei stellt sich die Frage, welche Bildmittel geeignet sind, räumliche Absichten zu illustrieren, die eigentlich nicht den Status eines architektonischen Projekts erreicht haben. Vorzuziehen sind hier wohl die «suchenden» Formen der Darstellung (Skizze, Modellbild) gegenüber den «abbildenden» (fotorealistische Visualisierungen); die Erstgenannten sind eher in der Lage, einen offenen Prozess zu dokumentieren, da sie kein fertiges Resultat suggerieren. Eine besondere Herausforderung ist dabei der Umgang mit der emotionalen Interpretation der Betrachterin, des Betrachters. Auch hier scheint Spielräumen im politischen Prozess eine grosse Bedeutung zuzukommen. Im Rahmen der Projektarbeit für das Entwicklungsgebiet Hirzbrunnen II wurden die Studierenden aufgefordert, die Entwürfe ihrer Wohnbauten kontinuierlich mit einer erläuternden Bildspur aus vier Motiven – Stadtraum, Strassenraum, Innere Erschliessung und Wohnraum – zu begleiten. Vier Darstellungstechniken waren dabei zu unterscheiden und zu nutzen: Collagen, Skizzen, Modellfotografien und fotorealistische Visualisierungen.

Stadtraum Skizze Axel Gassmann

Es stellte sich heraus, dass es, je nach Entwurfsansatz und Fortschreiten der Projektierung, unterschiedliche Darstellungsformen waren, die die sachlichen – und sinnlichen – Eigenschaften einer Arbeit überzeugend zu transportieren vermochten, ohne zwingend Abbild einer «Wirklichkeit zu sein, die es noch gar nicht gibt» (Andrea Roedig über Architektur und digitale Bilder in: NZZ, 3.11.2015, S. 43).

Strassenraum Visualisierung Monika Rudnicka

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Master-Studiengang | FS 2015 | Hirzbrunnen II


Innere Erschliessung Modellfotografie Vanessa Berger

Wohnraum Collage Patrick Flum

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Städtebaulicher Kontext A Das Hirzbrunnenquartier, erbaut in den Jahren 1924–1929 durch Hans Bernoulli, August Künzel sowie Hans von der Mühll und Paul Oberrauch, war die erste grössere Plansiedlung auf dem Landstück zwischen dem damals noch jungen Badischen Bahnhof und der Landgemeinde Riehen. B Basel ist seit den Anfängen des Unternehmens im Jahr 1896 Hauptsitz der Roche, eines globalen und forschungsorientierten Gesundheitskonzerns in den Bereichen Pharma und Diagnostik. Das Firmenareal am Rhein­ ufer wird derzeit nach einem Konzept der ­Architekten Herzog & de Meuron stark ausgebaut und verdichtet. Die wachsende Zahl von Mitarbeitern an diesem Standort wird zu einer verstärkten Nachfrage nach städtischem Wohnraum führen. C Das Projekt «Stadtrandentwicklung BaselOst» sieht, basierend auf einer Testplanung des Architekturbüros Diener & Diener und des Landschaftsarchitekten August Künzel, die Um­strukturierung des Gebiets in einen öffentlichen, mit Wohnhochhäusern bestückten Park vor. Nach einem negativen Volksentscheid muss das weitere Vorgehen grundsätzlich überdacht werden. D Der geplante Ausbau als «Herzstück» der ­S-Bahn sieht eine unterirdische Verbindung der beiden grossen Bahnhöfe der Stadt vor. Sie ist von zentraler, überregionaler Bedeutung und verbessert zugleich die Anbindung des heute etwas abgelegenen Hirzbrunnenquartiers an den öfftenlichen Verkehr. E Der Perimeter Hirzbrunnnen II ist Gegenstand dieser Untersuchung. Verteilt auf einzelne Baufelder werden mögliche dichte Bebauungs­ formen skizziert. Die vorgeschlagene innerstädtische Verdichtung bietet eine Alter­native zur Erweiterung der Stadt an ihren Rändern. Situationsplan 1:20’000

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Master-Studiengang | FS 2015 | Hirzbrunnen II


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Baubestand Hirzbrunnen (I)

Vogelschau und Erläuterung der Siedlung Hirzbrunnen (I), von Südwesten aus (aus: «Das Hirzbrunnenquartier in Basel», [Das] Werk 17, 1930, S. 270).

Hans Bernoulli, August Künzel sowie Hans von der Mühll und Paul Oberrauch erbauten in den Jahren 1924–1929 das auch für das hier projektierte Areal namensgebende Hirzbrunnenquartier. Mit genossenschaftlichen und privaten Bauträgern konnten die Architekten den Kauf des Hirzbrunnenguts, eines herrschaftlichen Landsitzes, dessen Qualitäten durch den Bau der deutschen Bahnlinie 1913 in Frage gestellt worden waren, finanzieren. Bernoulli, für den Bebauungsplan verantwortlich, ordnete die verschiedenen Wohnfunktionen (Kleinwohnhäuser, Einfamilienreihenhäuser und Etagenwohnungen) den durch Bahn- und Hauptverkehrs­wege unterschiedlich hierarchisierten Bereichen um ein zentrales Parkgelände zu. Obwohl dieser Park später für das Claraspital privatisiert wurde und der Bau eines Hallenbads und eines Altersheims an der Finanzierung scheiterte, überzeugt die Siedlung auch heute noch durch ihren städtischen Charakter. Sämtliche Strassen sind allseitig mit Schaufassaden gefasst, private Grünräume dienen deren optischer Aufweitung; Mauern und Zäune bewahren vor halb­öffentlichen Bereichen, Obelisken und Stelen auf den Einfriedungen sind Bestand-

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Master-Studiengang | FS 2015 | Hirzbrunnen II


teil der minimalistischen Architektur der Zeilenköpfe. Kleinod der Siedlung ist die Wohngenossenschaft Vogelsang, deren stadträumliche Präzision und einheitliche Konstruktion in Backstein Bernoullis ganze Könnerschaft beispielhaft illustrieren.

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Projektperimeter 1:5’000 170’335 m2, Ausnutzungsziffer 1.0

Der Bearbeitungsperimeter Hirzbrunnen II schliesst südöstlich an die Siedlung Hirzbrunnen an. Die bestehende Bebauung weist eine höhere Dichte auf als jene Bernoullis, besitzt aber eine vergleichbare Struktur. Diese unterscheidet sich in ihrer räumlichen Qualität jedoch grundsätzlich. Die Reiheneinfamilienhäuser im Norden ­wurden in zeitlicher Nähe zu Bernoullis Quartier, doch ohne einende Konvention erstellt: Gehwege weiten sich unvermittelt in private Garageneinfahrten und Vorplätze; Kopfbauten sind, ungeachtet ­ihrer exponierten Lage in den Strassenkreuzungen, einseitig ausgerichtet. Der grösste Teil der dichteren, in Zeilenbauweise ausgeführten genossenschaftlichen Mehrfamilienhäuser auf dem übrigen Geviert stammt aus den Nachkriegsjahren. In ihrer Nachbarschaft verschwimmen Strassenräume und Freiflächen zu begrünten Zonen ohne klare Hierarchien. Grünflächen scheinen öffentlich zugänglich; nur Beschilderung und Abstandsbepflanzung gemahnen an ihren privaten Charakter. Eine öffentliche Quartiersmitte, wie sie Bernoulli mit dem zentralen Park vorgesehen hatte, fehlt vollständig. Die vereinzelt vorhandenen Geschäfte können die räumlichen und architektonischen Unzulänglichkeiten der Bebauung nicht relativieren.

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Master-Studiengang | FS 2015 | Hirzbrunnen II


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Jedes der sieben vorgesehenen Baufelder weist Besonderheiten aufgrund seiner Geometrie oder Lage auf. Die Baufelder grenzen an

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1. Die Strassenzüge bleiben im Wesentlichen bestehen, sie werden neu hierarchisiert und teilweise korrigiert. So kann die Transformation in mehreren Schritten vollzogen werden. 2. Eingeführt wird eine S-Bahn-Station in Verbindung mit einem öffentlichen Platz, der neue Mitte werden soll und zugleich einen­Bezug zu den südlich gelegenen Sportanlagen und dem Rhein herstellen kann. 3. Die Nutzungsziffer der einzelnen Baufelder wird von heute ca. 1.0 auf mindestens 2.0 verdoppelt. 4. Die Nutzung des Quartiers soll vom Wohnen bestimmt werden, grundsätzlich auch in den Erdgeschossen. An geeigneten Lagen sind öffentliche Infrastrukturen anzuordnen. 5. Die Bebauung soll nicht vereinheitlicht werden, sondern vielgestaltig sein. Eine Setzung von Hochhäusern ist möglich, muss aber städtebaulich präzise begründet werden.

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Zwangsbaulinie Zwangsbaulinie Max imalbaulinie Maximalbaulinie 1Baufeld 1 Baufeld Scharnier Scharnier West West 2–3 Baufelder 2–3 Baufelder S-Bahnstation S-Bahn-Platz 4Baufeld 4 Baufeld Q uartiersintern Im Quartier 5–7 Baufelder 5–7 Baufelder Bäumlihofstrasse Bäumlihofstrasse Zwangsbaulinie Dichtevorgabe ≥ 2.0 Max (…) Ausnutzungsziffer Bestand imalbaulinie

Der Masterplan Hirzbrunnen II, der als Hypothese eine Aufteilung in sieben Baufelder vornimmt, steht am Anfang der Untersuchung. Er geht von folgenden Prämissen aus:

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Masterplan Hirzbrunnen II, 1:5’000

Master-Studiengang | FS 2015 | Hirzbrunnen II

B


den Bahndamm (1-3) oder die ßbergeordneten Strassen (5-7). Sie beziehen sich auf den neuen Platz bei der S-Bahn-Station (2 und 3) oder sind von inneren Strassen umgeben (4). Die einzelnen Projekte sollen kraftvolle, eigenständige Themen verfolgen und zugleich eine verbindliche nachbarschaftliche Beziehung zur Umgebung und den angrenzenden Parzellen eingehen. Die studentischen Projekte schlagen unterschiedliche Typologien vor. Eine Auswahl davon wird hier detaillierter vorgestellt und zu einer Art Musterbebauung zusammengestellt. 13


Baufeld 1: Scharnier West Die Kurve des Bahntrassees nach Riehen bestimmt die dreieckige Grundform des ersten Baufelds, das an seinen Spitzen zudem städtebaulich exponiert ist: Erstens schliesst die Bahnunterführung zwischen Wettsteinallee und Bäumlihofstrasse, der Hauptverbindung des Hirzbrunnenquartiers zur Kernstadt, westlich an das Geviert an. Zweitens liegt die Unterquerung zur Rankstrasse, die nächste Verbindung zum Rhein, an der südlichen Spitze. Eine im Masterplan eingeführte Kreuzung von Bäumlihof- und Rankstrasse exponiert die Parzelle drittens über Eck zur neuen Hauptallee des Quartiers. Neben diesen spezifischen Strassensituationen ist der erhöhte, grüne Bahndamm der prägendste Aussenraum für die Parzelle.

Projekt Matthias Schaub

Projekt Andreas Mordasini

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Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 1


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Die von den Studierenden eingebrachten Bebauungsvorschläge antworten auf diese Situation mit drei strukturell unterschiedlichen Ansätzen: ein flächiges Muster aus T-förmigen Gebäuden, das zum Bahndamm mit abgestaffelten Kopfbauten reagiert (Matthias Schaub), eine Grossform aus zwei verbundenen V-Figuren (Andreas Mordasini) und eine frei geformte Blockrandbebauung mit drei Erschliessungshöfen (Kaspar Fischer). Der von Andreas Mordasini vorgeschlagenen Grossform gelingt es am besten, den grünen Damm für die Hof­ räume der Siedlung nutzbar zu machen. Die vorgeschlagene Erschliessung der Wohnhäuser über den Strassenraum und eine eingestülpte Erschliessungsgasse stärken und beleben den öffentlichen Raum.

Projekt Kaspar Fischer

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Baufeld 1: Projekt Andreas Mordasini

Grundriss Erdgeschoss 1:1’000

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Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 1


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OBERGESCHOSSE 1:200

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Fokus Projekt FS 15 I Schlusskritik, 02./03.06.2015 I Student: Andreas Mordasini I Dozent: Matthias Ackermann I Assistent: Sebastian Stich

Grundriss Regelwohnungen 1:200

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Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 1

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Baufeld 2: S-Bahn-Platz West Das Baufeld 2 hat eine annähernd dreieckige Grundform, die an der Böschung des Bahndamms endet. Die Parzelle schliesst südwestlich an den neuen Platz an, der als öffentlicher Vorraum für eine zentral im Geviert gelegene projektierte S-Bahn-Station dient. ­Gergely Kiss begegnet der Situation mit einer komplexen Anlage aus tiefen Punktbauten und einer gestuften Zeile. Die Zeile begleitet den Damm; die Punktbauten folgen dem kleinen Boulevard Wittlingerstrasse. Das System der längs- und quergerichteten Erschliessungswege eröffnet viele und schöne räumliche Beziehungen, verdrängt aber zugleich die wohnungsbezogenen Aussenräume. Agathe Taburet verbindet ihre fächerartig an die Trasse

Projekt Gergely Kiss

Projekt Agathe Taburet

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Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 2


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angeschlossenen Querzeilen mit einer zweigeschossigen Randbebauung entlang der Wittlingerstrasse. Markus Busslinger verknüpft ähnlich gestellte Zeilen jeweils alternierend an Strassen- und Dammseite zu einer mäandrierenden Bebauung. Beidseitig entstehen strassenartige Halbhöfe, die der Erschliessung und der Belichtung dienen. Die vielgliedrige, recht frei den Regeln folgende Bebauung kann vieles leisten: Sie folgt dem Bahndamm und bildet gut besonnte Gartenhöfe, sie folgt der Strasse mit einer kräftigen, gegliederten Zeile und sie bildet einen selbstverständlichen Abschluss zum S-Bahn-Platz.

Projekt Markus Busslinger

21

2


Baufeld 2: Projekt Markus Busslinger Grundriss Erdgeschoss 1:200

Das Projekt befindet sich an einer stark gekrümmten Parzelle am Südrand des Bebauungsgebietes und bildet den Abschluss der Bebauung gegenüber dem Bahndamm und dem neuen öffentlichen Platz am Ostrand der Parzelle. Aus dieser Lage entsteht eine Wohnbauprojekt das aus der Situation seine stärken zieht. Das Gebäude besteht grundsätzlich aus einer mäandrierenden Grossform die sich durch ihre Schleifen an die Parzelle anpasst und dadurch gegenüber der Strasse eine Ryhtmisierung des Strassenraumes

vornimmt. Das Projekt bildet 2 verschiedene Arten von Höfen aus. Die

Erschliessungshöfe dienen als Eingangsbereiche und Verteilzentren innerhalb des Gebäudes . Sie sind urbane mineralische Orte, die durch Ihre Dichte zum Zentrum des Projektes und der Einwohnerschaft werden sollen. Die Gartenhöfe zur Südseite hin greifen in die Landschaft aus und dienen als grüne Baumbestandene Oasen, an denen

verschiedene

Tätigkeiten stattfinden können. Neben Urban

Gardening, verschiedenen Sportarten stehen dort auch Spielplätze zur Verfügung.

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Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 2

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Grundriss

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Hofstra

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Grundrisse Wohnungen 1:200


25


Baufeld 3: S-Bahn-Platz Ost Das grösste Baufeld des Masterplans erstreckt sich zwischen Wittlingerstrasse und Bahndamm, zwischen S-Bahn-Platz und Allmendstrasse. Monika Rudnicka reagiert auf die Ausgangslage mit einer dicht gestellten Reihung von Zeilenbauten, die in den Sockelgeschossen zu einem Block verbunden sind. Sarah Simons Setzung rahmt die Parzelle mit zwei längs gestellten Zeilen, die in ihrer Mitte einen dichte, waldartige Bepflanzung einfassen. Der Wald markiert die Schauseite zum S-Bahn-Platz, die blinden Kopfseiten der Zeilen unterstreichen die Geste. Wohn- und Erschliessungslauben strukturieren die Längsfassaden in doppelgeschossigem Rhythmus, direkt bezogen auf die neue Pflanzenwelt. Samuel Métraux

Projekt Monika Rudnicka

Projekt Sarah Simon

26

Master-Studiengang | FS 2015| Baufeld 3


7

7 5

3

Projekt Samuel Métraux

Projekt Vanessa Berger

27

3

4 1

alterniert Zeilen mit Hochhausköpfen; eine Ordnung, die sich hauptsächlich auf die Wittlingerstrasse bezieht, in der Absicht, die hohe Dichte am Nordrand der Parzelle zu konzentrieren. Vanessa Berger schlägt einen offenen Blockrand vor, dessen öffentlichen Binnenraum sie mit einem ergänzenden Programm besetzt: Eine Schwimmhalle ist als zentrales Element eines der beiden Höfe vorgesehen. Die Fassaden der Blöcke reagieren auf die grossräumigen Situationen elegant mit Zusammenschlüssen von Geschossen, die in direktem Zusammenhang mit den Wohnungsgrundrissen stehen.

6

2


Baufeld 3: Projekt Vanessa Berger

Wohnungsgrundriss 1:50 Regelgeschoss Wohnungsgrundriss Wohnungsgrundriss 1:50 Regelgeschoss 1:50 Regelgeschoss

Wohnungsgrundriss 1:50 Regelgeschoss Grundriss Geschosswohnung 1:200

Wohnungsgrundriss 1:50 Maisonette Wohnungsgrundriss Wohnungsgrundriss 1:50 Maisonette 1:50 Maisonette

Grundriss und Querschnitt Maisonette 1:200

Wohnungsgrundriss 1:50 Maisonette

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Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 3


GS E du c at ion a lVe rs ion

Grundriss29 Erdgeschoss 1:1’000


ion a lVe rs ion

30

Grundriss Erdgeschoss 1:1’000


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Baufeld 4: Im Quartier Dieses Baufeld ist als Einziges ausschliesslich von quartiersinternen Strassen begrenzt. Seine zentrale Position macht es zum Angelpunkt des Quartiers. Rebecca Silva begegnet dieser Ausgangslage mit einer klassischen Blockrandbebauung. Guillaume Meyer kombiniert in seinem Ansatz einen grossen Wohnblock mit einem frei stehenden öffentlichen Gebäude an der Rankstrasse. Die Adresse des Gevierts bildet dieses zweigeschossige Haus, dessen relativ niedrige Nutzung durch den dichten Block kompensiert wird. Besondere Erschliessungs- und Grundrisskonzepte entlang sechs kleinerer Innenhöfe ermöglichen dabei trotz hoher Dichte eine ausreichende Belichtung. Matthias Felber schlägt parzelleninterne Quererschliessungen vor, die in Kombination mit Höfen und L­ aubengängen

Projekt Rebecca Silva

Projekt Guillaume Meyer

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Master-Studiengang | FS 2015| Baufeld 4


7

7 5

3

Projekt Matthias Felber

33

3

4 1

ein fein verästeltes Erschliessungssystem etablieren, von dem sich der Verfasser auch Impulse für das soziale Leben des Quartiers verspricht. Als städtebaulich vielschichtigster Beitrag erweist sich Rebecca Silvas Blockrand. Seine kräftige Form behauptet die zentrale Position des Gevierts im Quartier, ohne in unangemessene Monumentalität zu verfallen. Die leichte Verformung der Geometrie an der Längsfassade zur Wittlingerstrasse verdeutlicht die Lage an der exponiertesten Kreuzung. Die Wohnungen kombinieren Raumsequenzen, die in die Tiefe des Blocks reichen, mit längs der Fassaden gelegten Zimmern, die einen kräftigen Bezug des Gebäudes zu Strassen und Hof herstellen.

6

2


Baufeld 4: Projekt Rebecca Silva

Grundriss Regelgeschoss 1:500

34

Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 4


2.-5.Obergeschoss_1:200

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Grundriss Wohnung 1:100

Wohnungstyp 2.-5.Obergeschoss_1:50

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Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 4


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Baufeld 5: Am Boulevard Das Baufeld an der Bäumlihofstrasse ist das schmalste des Masterplans. Patrick Flum ­reagiert auf die relativ geringe Bautiefe zwischen Boulevard und Magdenstrasse mit zwei parallel verlaufenden Blöcken, die einen längsgerichteten Binnenraum aufspannen. Diesen gliedert Flum mit unterschiedlich tiefen Volumen. Das Projekt von Axel Gassmann kombiniert eine ähnliche Längserschliessung mit einer Reihe von vier Hochhäusern entlang des Boulevards. Die kräftige Geste einer neuen Hochhaussilhouette wirkt primär zur über­ geordneten Bäumlihofstrasse; die viergeschossige Zeile nimmt neben Wohnungen auch ­Gewerbe auf und vermittelt zur niedrigeren Bebauung des neuen Quartiers. Philipp Fluri

Projekt Patrick Flum

Projekt Axel Gassmann

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Master-Studiengang | FS 2015| Baufeld 5


7

7 5

3

Projekt Philipp Fluri

39

3

4 1

ordnet der Bäumlihofstrasse einen begleitenden Baukörper zu, der sich fingerförmig in die Tiefe der Parzelle entwickelt. Mit einer Abfolge von Halbhöfen und Stichwegen integriert er die ruhige Magdenstrasse in die blockinternen Aussenräume. Die grosszügigen Halbhöfe sind zum Südwestlicht orientiert; gestaffelte Baukörpertiefen und präzise Grundrisse ermöglichen eine dreiseitige Besonnung der Wohnungen und variieren die Gestalt der einzelnen Höfe. Statt auf eine neutralisierende Bebauung der schlanken Parzelle setzt er auf ­einen spezialisierten Baukörper, der stark auf den Kontext bezogen ist.

6

2


Baufeld 5: Projekt Philipp Fluri

Erd

Grundriss Erdgeschoss 1:1’000

Querschnitt Hof 1:200

Querschnitt Hof 1:200

Querschnitt Hof 1:200

Querschnitt D

Querschnitte 1:1’000

40

Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 5


1

47

16

34

88

66

Grundriss Obergeschoss 1:1’000

Längsschnitt 1:1’000

41

46

103


2.5 Zi-WHG 3.5 Zi-WHG

Nutzungen

2.5 Zi-WHG

3.5 Zi-WHG

3.5 Zi-WHG

3.5 Zi-WHG

Treppenhaus Wohnung

2.5 Zi-WHG

Nutzungen

2.5 Zi-WHG

Atelier Treppenhaus Gemeinschaftsraum Wohnung Atelier

Wohnungsgrรถsse EG

Gemeinschaftsraum

Wohnungsgrรถsse EG

L_9

L_9

Z_14

Z_14

Z_14

V_2 Z_14

V_2 V_5

D_5

K_20

B_5 V_5

D_5

K_20

B_5

E_10

Z_12

E_10

Z_12 R_4

R_4

L_8

L_8

Ausschnitt 1:50 | 4.5 Zi-WHG | 122 m2

Ausschnitt 1:50 | 4.5 Zi-WHG | 122 m2

W_26

W_26

Z_14

B_6

Z_14

Z_15

Z_15

V_3

B_6

R_4 E_10

V_3 R_4

E_10

K_20 Z_14 V_3 L_10

D_5

L_10

D_5

K_20

Detailschnitt 1:20

Z_14 Detailschnitt 1:20

V_3

W_22

W_22

Ausschnitt 1:50 | 4.5 Zi-WHG | 120 m2

Ausschnitt 1:50 | 4.5 Zi-WHG | 120 m2

Grundrisse Wohnungstypen 1:200

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Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 5


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Baufeld 6: Quer zum Boulevard Das annähernd quadratische Baufeld 6 eignet sich aufgrund seiner Grösse und der allseitig nahezu gleichförmigen Strassenlage für monumentale Bebauungsformen. Bei Armin ­Schärers Blockrandbebauung bildet ein grosser Hof die innere Mitte. Alle Wohnungen öffnen sich sowohl zu diesem Hof als auch zur Strasse. Die Grossform nimmt Wohnungen eines einzigen Typs auf, deren individuelle Nutzung durch die etwas übergrossen Räume angeregt wird. Agata Suchcicka entwickelt die Ausgangslage des Blockrands weiter. Ein ins Zentrum gerücktes Hochhaus verlangt der Randbebauung spezifische Zugangssituationen ab, mit denen städtebauliche Bezüge in die Tiefe des Gevierts geschaffen werden: Der Eingang des Punktbaus liegt zur Breitseite an einem Vorhof; gegenüber tangiert ihn ein

Projekt Armin Schärer

Projekt Agata Suchcicka

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Master-Studiengang | FS 2015| Baufeld 6


7

7 5

3

Projekt Sandra Villiger

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3

4 1

neuer, dicht bepflanzter Wald. Die Schmalseiten des Hochhauses bilden wiederum das Gegenüber eines sekundären Zugangs zum angrenzenden S-Bahn-Vorplatz. Das Hochhaus in der zweiten Reihe bietet mit der Internalisierung der Nachbarschaftsfragen einen interessanten Ansatz. Sandra Villiger unterteilt das Grundstück mit frei stehenden, relativ kleingliedrigen Hauseinheiten in differenzierte Strassen-, Weg- und Gartenbereiche. Die Staffelung der Bauten misst den verschiedenen Aussenräumen adäquate Massstabsrelationen zu. Die kleinteilige Parzellierung des Baufelds entspricht der Grundidee des Projekts.

6

2


Baufeld 6: Projekt Agata Suchcicka

5. Obergeschoss 1:200

Grundriss Regelgeschoss 1:1’000

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Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 6


00

Querschnitt 1:200 Querschnitt 1:200

Querschnitte 1:1’000

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Geschosswohnung 1:50

Maisonettewo

Grundriss Wohnung 1:100

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Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 6


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Baufeld 7: Scharnier Nord Das Baufeld 7 ist ebenfalls von annähernd quadratischer Grundform, ist durch seine Randlage aber deutlich exponierter und schliesst an die grosse, landwirtschaftlich genutzte Freifläche des Bäumlihofguts an. Jonathan Mabillard schlägt hier eine Bebauung mit zwei Doppelhoftypen vor, die einen inneren Weg begleiten. Camille Amos windet drei Zeilen zu einer labyrinthischen Figur, die introvertiert wirkt und einen kleinen Platz als Zentrum umschliesst. Lionel Hauri verformt zwei Zeilen so, dass die Bebauung mehrere innere und äussere Plätze bildet. Ein Hochhaus als Kopfbau zur Strassenecke Bäumlihofstrasse/ Bäumlihofgut nimmt eine Sonderposition ein und setzt ein Zeichen am Eingang zur Stadt.

Projekt Jonathan Mabillard

Projekt Camille Amos

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Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 7


7

7 5

3

Projekt Lionel Hauri

Projekt Zdenek Liska

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3

4 1

Zdenek Liska reagiert mit einer strikten Blockrandbebauung auf die Ausgangslage. Dabei sind allseitig Turmbauten aufgesetzt, mit dem höchsten Turm an der städtebaulich prägnantesten Ecke. Während das Hochhaus aus Lionel Hauris Projekt die an es anschliessende Freifläche mit einbezieht, orientiert sich Zdenek Liska auf den eigenen Hof. Der hohen Dichte seines Blockrands setzt er pavillonartige Atelierbauten im Hofinnern entgegen, die den grossen Massstab relativieren. Die Randlage des Grundstücks ermöglicht die Positionierung der Hochbauten auf den Baulinien. Die Wohngrundrisse reagieren mit durchreichenden Kernzonen auf die tiefen Baukörper.

6

2


Baufeld 7: Projekt Zdenek Liska

Grundriss Wohntürme 1:1’000

Grundriss Regelgeschoss Blockrand 1:1’000

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Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 7


Grundriss Wohnung 1:200

Wohnung 41/2

Schnitt 1:50

Grundriss Wohntürme 1:1’000

Studio 1:50

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Master-Studiengang | FS 2015 | Baufeld 7


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Erkenntnisse Fünf Gebote In mehreren Volksabstimmungen hat die Bevölkerung in ländlichen wie in städtischen ­Gebieten zum Ausdruck gebracht, dass der Boden als begrenzte Ressource wahrgenommen wird, die es zu schonen gilt. Insbesondere die stete Ausweitung der Siedlungsfläche steht im Zentrum der Kritik. Die Forderung nach einer haushälterischen Nutzung des ­Bodens und nach dem Schutz der Landschaft mündet in die Forderung nach dem Einfrieren der Siedlungsgebiete und nach einer Verdichtung innerhalb der bestehenden Strukturen. Neben der gewünschten Einschränkung des Landverbrauchs werden Vorteile vor ­allem der effizienteren Nutzung der Infrastrukturen, vorab der Erschliessung, und einer Verbesserung der urbanen Qualitäten der Städte ins Feld geführt. Das einhellige Lob droht zu verebben, sobald die einleuchtende Grundidee in konkrete Verdichtungsprojekte überführt werden soll. Einerseits ist eine Verdichtung ohne Zer­ störung bestehender Werte nicht zu haben, sei es, weil Bausubstanz ersetzt werden muss, sei es, weil die Verdichtung Nutzungseinschränkungen mit sich bringt. Anderseits lancieren Verdichtungsprozesse einen durch Wertsteigerung getriebenen Verdrängungsprozess, dem neben der ansässigen Bevölkerung oft auch das Gewerbe ausgesetzt ist. Aus städtebaulicher Sicht sind fünf Gebote zu beachten: 1. Erhalte, was Du kannst Soll ein Geviert, ein Quartier, ein Stadtteil mit zusätzlichen Bauten ergänzt werden, ist der Bestand wichtiger als das scheinbar noch Fehlende. Zunächst aus pragmatischen Gründen, weil jedes Bauwerk einen ökonomischen Wert hat, der optimalerweise aktiviert werden kann. Dies gilt natürlich für die Häuser, vor allem aber für die Infrastruktur, die Strassen und die Werkleitungen, die Parks und die Gärten. Geht der Verdichtung eine Zerstörung voraus, so beginnt die Neuplanung mit einem Negativsaldo, der erst einmal wieder abgetragen werden muss. Für einen sorgfältigen Umgang mit dem Bestand spricht zudem die Identität des Ortes, die von vielem geprägt ist – etwa von den ‹merkwürdigen› Häusern, von dem geschwungenen Lauf einer Strasse, von der Art, wie krumme Zäune oder kleine Hecken die Gärten von der Strasse trennen. Gelingt es, mit der Verdichtung den Ort im Sinne einer Metamorphose zu verändern, wird er danach von höherer Komplexität sein. Er wird vielschichtiger sein und von erstaunlicher Schönheit. Das schrittweise, differenzierte Vorgehen ist einer Tabula rasa vorzuziehen. Baufeld 6 Collage Sandra Villiger

2. Beachte das Grosse Es ist zwar nicht sinnvoll, die Planung von Verdichtungsprojekten mit einer hierarchisierten Logik anzugehen, doch leider ist es üblich. Gewöhnlich werden für ein Gebiet übergeordnete Ziele definiert, dann blockweise städtebauliche Projekte entwickelt und schliesslich einzelne Architekturen gebaut, die sich kaum mehr an die ursprünglichen Ziele erinnern mögen. Zu wünschen wäre ein Prozess der ständigen Rückkoppelungen zwischen den Massstäben. Einzufordern sind aber zumindest Häuser, die sich als Teile einer grösseren Operation verstehen, die sich dort zurücknehmen, wo Zurückhaltung angebracht ist, und die dort Beachtung fordern, wo der Ort danach verlangt. Und einzufordern ist ein übergeordneter Plan, der Gewichtungen vornimmt, Infrastruktur und Erschliessung sicherstellt, aber auch das öffentliche Interesse vertritt und festschreibt.

Baufeld 3 Modell Vanessa Berger

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Master-Studiengang | FS 2015 | Erkenntnisse


3. Beachte das Kleine Mit der zunehmenden Dichte einer Siedlung steigen die Ansprüche an die Qualität der einzelnen Teile, die sie ausmachen. Dabei geht es auch um die ästhetische Qualität der Gebäude, um ihre Fähigkeit, mit dem Kontext in einen Dialog zu treten. Es geht aber vor allem um die Qualitäten der Raumbildung im Innern wie im Äussern. Die Verdichtung muss mit einer Erhöhung der Nutzungskomplexität einhergehen und mit einem wachsenden Reichtum nachbarschaftlicher Beziehungen. 4. Teile mit Sorgfalt Mit der Verdichtung geht eine Verlagerung von Schwerpunkten einher. Neue markante Orte entstehen und bilden Zentren, bestehende Bauten finden sich plötzlich an peripherer Lage wieder. Der Gliederung des Gebiets kommt grosse Bedeutung zu, der Verteilung von neu und alt, von hoch und niedrig, von dicht und sehr dicht. Die wichtigste Teilung aber besteht in der Ausscheidung der öffentlichen Räume. Die Anlage der Strassen und Plätze, die Definition der den Häusern zugeordneten Bereiche und schliesslich die Anordnung der öffentlichen Infrastrukturen sind klassischerweise städtebauliche Festsetzungen. Sie werden die innere Organisation des Stadtteils regeln und sie werden einen entscheidenden Einfluss auf seine Gestalt haben. Bei der Einteilung der einzelnen Häuser ist neben der Grösse der Einheiten vor allem die Disposition der Erdgeschosse wichtig, weil sich dort die Schnittstellen zum öffentlichen Raum ­befinden, die Eingänge, aber auch kommerzielle und öffentliche Nutzungen. 5. Mach Dir ein Bildnis Die Begleitung des Planungsprozesses mit Bildern birgt Chancen, weil sich die Fragestellungen nicht in den harten, geometrischen Festlegungen eines Bebauungsplans erschöpfen, sondern wesentlich mit weichen Faktoren wie Atmosphären, nachbarschaftlichen Beziehungen, räumlichen Qualitäten und Nutzungen zu tun haben. Das Herstellen von Bildern in unterschiedlichen Massstäben und wechselnden Techniken ermöglicht Rückkoppelungseffekte zwischen den Themenfeldern und erhöht so schrittweise die Komplexität eines Verdichtungsprojekts. Da die Bilder dem Projekt quasi vorauseilen, Thesen formulieren und Wirklichkeiten simulieren, müssen sie sorgfältig und kritisch eingesetzt werden. Die Bilder sollen die Wahrnehmungskanäle nicht verkleben, sondern öffnen. Sie müssen spekulativ sein, aber nicht propagandistisch. Nur ein kritischer Umgang mit Bildern ermöglicht es, sie auch in der öffentlichen Diskussion so einzusetzen, dass sie der Klärung von Sach­ verhalten dienen und der inhaltlichen Übereinkunft. Das bestehende Siedlungsgebiet zu verdichten ist also nicht nur ein Gebot der Stunde. Die Verdichtung verlangt nach einer erneuten Beschäftigung mit den Grundthemen der Stadt, mit Wesenszügen, die die Geschichte des Städtebaus ebenso durchziehen wie der rote Faden die sämtlichen Tauwerke der königlichen Marine. Die Verdichtung verlangt nach städtebaulicher und architektonischer Qualität. Sie betrifft das Gebaute und gleichermassen das Dazwischen, den städtischen Raum. Prof. Matthias Ackermann

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Baufeld 3 Collage Monika Rudnicka

Baufeld 5 Collage Patrick Flum

Baufeld 6 Collage Agata Suchcicka


Anhang Dozierende Prof. Matthias Ackermann Fortunat Dettli Andreas Nütten Sebastian Stich Experten Schlusspräsentation Prof. Matthias Sauerbruch Ursula Hürzeler Studierende Camille Amos Vanessa Berger Markus Busslinger Matthias Felber Kaspar Fischer Patrick Flum Philipp Fluri Axel Gassmann Lionel Hauri Gergely Kiss Zdenek Liska Jonathan Mabillard Samuel Métraux Guillaume Meyer Andreas Mordasini Monika Rudnicka Armin Schärer Mathias Schaub Rebecca Silva Sahra Simon Agata Suchcicka Agathe Taburet Sandra Villiger

Aufgabenstellung FS 2015 Schwerpunkt «Siedlung» Die Struktur des Master-Studiengangs ermöglicht eine Verknüpfung von Lehre und Forschung; dabei wird jeweils einer der drei Bereiche Haus, Siedlung oder Landschaft in den Mittelpunkt gestellt. In diesem Semester lag der Schwerpunkt des Unterrichts auf dem Thema «Siedlung». Die Siedlungsentwicklung in der Schweiz ist von zwei gegensätzlichen Trends gekennzeichnet: Zum einen wächst die Bevölkerung in den Städten und der Konsum von Wohnfläche pro Person nimmt zu. Zum andern gibt es eindeutige politische Voten, die darauf drängen, die Siedlungsfläche nicht weiter zu vergrössern. Verdichtungen im Inneren der Siedlungen werden deshalb unumgänglich. Grundsätzlich entspricht eine erhöhte Dichte der Grundidee der Stadt. Architektinnen und Architekten tun jedoch gut daran, sich über Chancen und Risiken dieser Entwicklung Gedanken zu machen. Wenn es gelänge, durch die Verdichtung der Städte ihre aussenräumlichen Qualitäten zu erhöhen, und wenn Ersatzbauten auch architektonisch anspruchsvolle, zeitgemässe Lösungen erlaubten, eröffnete sich ein grosses Potenzial. Die Herausforderung, städtische Dichte nicht nur graduell, sondern in grossen Schritten zu erhöhen, erweist sich allerdings in jeder Hinsicht als anspruchsvolle Aufgabe. Die historischen Kernstädte sind in der Schweiz in der Regel bereits sehr dicht bebaut und sie sind in ihren bewährten Strukturen meist erstaunlich vital. An den Stadträndern hingegen, am Übergang zu den suburbanen Zonen liegen Gebiete, denen wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde und wird, die locker bebaut und deren Architekturen von oft unterdurchschnittlicher Qualität sind. Der Frage, wie diese Zentrumsränder ausgebildet werden können, gehen wir im Themenbereich «Siedlung» nach.

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Eine erste Studie zum Güterbahnhof Wolf, Basel haben wir im Herbstsemester 2013 vorgelegt. Fokusprojekt 1: Stadtbild Das Fokusprojekt 1 hat zum Ziel, Bilder für das Entwurfsprojekt herzustellen und diese Bilder als Ausgangspunkt für weitere Entwurfsarbeiten zu verwenden. Eine Bildspur mit vier Motiven (Stadtraum, Strassenraum, Innere Erschliessung und Wohnraum) begleitet die Entwicklung der Projekte. Die Beschäftigung mit dem Bild soll bereits früh architektonische Aussagen provozieren. Die Bilder dienen ferner der kontinuierlichen Überprüfung der Projektidee auf allen Massstabsebenen. Fokusprojekt 2: Wohnen Im Rahmen des Fokusprojekts 2 entwerfen die Studierenden Wohnbauten, welche sowohl auf der Ebene des Städtebaus wie der des Wohnbaus zeitgemässe Beiträge liefern. Dabei wird besonderes Gewicht auf die Qualitäten des Wohnens, auf die Vernetzung der kollektiven Nutzungen und auf die privaten und öffentlichen Aussenräume gelegt. Der äusseren Gestalt der Gebäude ist ebenfalls grosse Aufmerksamkeit zu schenken, wobei weniger die spektakuläre Einzelform gesucht wird als vielmehr Gebäude, die bereit sind, sich auf die städtischen Regeln und Nachbarschaften einzulassen. Für die Projekte werden Gevierte im Perimeter Hirzbrunnen II zugelost. Beide Fokusprojekte laufen über das ganze Semester und werden parallel behandelt. Fokus-Veranstaltungen Die Fokus-Veranstaltungen bestehen aus Vor­ trägen zum Fokus-Thema und anschliessender moderierter Diskussion, an der sich die Studierenden beteiligen. DIe Fokus-Veranstaltungen 1 & 2 finden in Form einer ganztägigen Exkursion in Basel und Umgebung statt.

Master-Studiengang | FS 2015 | Anhang


Studienreise FS 2015 Fokus 1 & 2: Exkursion Siedlungsbau Prof. Dorothee Huber, Dozentin für Architekturgeschichte FHNW: Hans Bernoulli Dr. Ulrike Jehle-Schulte Strathaus, Gründungsdirektorin des S AM: Hannes Meyer Fokus 3: Verdichten im Bestand Mirjam Ballmer, Grossrätin Grüne BS Fokus 4: Planungspraxis Pascal Hunkeler, Amt für Städtebau ZH Dr. Martin Sandtner, Rainer Volman, Planungsamt BS Fokus 5 & 6: Bildkritik Walter Mair, Fotograf Sebastian Stich, Architekt

Bilder aus Anatolien – Kritischer Regionalismus in Ankara und Kappadokien Im Zuge der Befreiungskriege hatte Mustafa Kemal Atatürk Ankara 1923 zur neuen türki­ schen Landeshauptstadt ausgerufen. Die Umgestaltung der städtischen Infrastruktur delegierte Atatürk grösstenteils an mitteleuropäische Architekten. Ernst Egli (1893-1974), späterer Mitbegründer der Schweizer Raumplanung, Clemens Holzmeister (1886-1983), österreichischer Architekt mit grossem Einfluss auf den Architekturdiskurs des Alpenstaates, oder Paul Bonatz (1877-1956), der unter anderem an der Planung des Kunstmuseums Basel beteiligt war, prägten mit ihren Entwürfen das heutige Stadtbild Ankaras bis heute. Parallel beeinflussten diese Figuren heranwachsende Architektengenerationen, die an lokalen Architekturschulen ausgebildet wurden, deren Leitung Bestandteil ihrer durch Atatürk definierten Funktion als Modernisierer des Landes war. Gemeinsam mit ihren türkischen Studierenden forschten die Migranten zur lokalen Baukultur und integrierten bauliche Besonderheiten in ihre regional verwurzelte Architektur der Moderne. Die Seminarreise führte die Studierenden auf den Spuren Clemens Holzmeisters und Ernst Eglis von Ankara ins anatolische Hinterland Kappadokien, dessen landschaftliche Beson­ derheiten bestimmenden Einfluss auf die «türkischen Erfahrungen» dieser Architekten hatten. Wir besuchten die Tuffsteinformationen ­Göremes, in die unter der Herrschaft der Hethiter (2. Jahrtausend v. Chr.) erste Höhlenspeicher gegraben wurden. Diese Speicher wurden später zu Wohnhöhlen und Höhlenkirchen umgestaltet, um die sich noch heute bewohnte Felsstädte entwickelten. Diese «Bilder aus Anatolien», so der Titel eines Reiseberichts von Clemens ­Holzmeister, beschlossen die gemeinsame Reise. Route: Ankara – Göreme – Kayseri – Istanbul Einführungsvorlesung: Prof. Dr. Oya Atalay Franck

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Offene Wandelhalle im Parlamentsgebäude von Ankara, Clemens Holzmeister, 1938-1963, Foto: Rebecca Silva

Taubenschlag in einer Felskirche in Kappadokien, Foto: Philipp Fluri




FHNW Institut Architektur | Master-Studiengang Frühlingssemester 2015 | Schwerpunkt «Siedlung»

Hirzbrunnen II

© 2015

FHNW Institut Architektur, Master-Studiengang

Während die Stadt Basel als Lebensraum wieder an Attraktivität gewonnen hat, neue Arbeitsplätze

Texte

Matthias Ackermann, Sebastian Stich

geschaffen werden und der Flächenbedarf pro Einwohner steigt, werden die Hürden für die Entwick­

Gestaltung

FHNW, Sebastian Stich, Sybil Weishaupt

lung zu­sätzlicher Siedlungsgebiete immer höher. Das Projekt Hirzbrunnen II untersucht, wie Stadt­

Lektorat

Nana Badenberg, Basel

erneuerung im Rahmen einer inneren Verdichtung aussehen könnte. Das Areal im Osten der Siedlung

Fotos

Architekturmodelle: Julian Salinas, Basel

Hirzbrunnen bringt hierfür die nötigen Voraussetzungen mit: zentrale Lage, gute Erschliessung und

ISBN 978-3-905747-22-5 ISBN 978-3-905747-22-5

das angrenzende, im Wachstum begriffene Roche-Gelände.

9 783905 747225 Master_02_Umschlag_FS15_160203_def_neu*.indd Alle Seiten

04.02.16 16:20


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