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Analyse, Entwurf, Konstruktion Haus & Kontext
Dozent
Prof. Matthias Ackermann
Assistenz
Dorian Bürgy Axel Gassmann Valentin Lang Fabienne Maritz Anja Müller
ECTS
13
Bewertungsgrundlage
Projektarbeit benotet
Form
Vermittlung von Grundlagenwissen (Vorlesungen und Lektüre) Entwicklung eines architektonischen Projekts im begleiteten Selbststudium mit regelmässigen Kritiken
Integration und Begleitung
Tobias Huber,Tragkonstruktion Prof. Christina Schumacher, Sozialwissenschaften Manuel Wehrle,Tragkonstruktion
Stadtwohnen
Während im Herbstsemester unter dem Titel ‹Wohnkultur› die Einführung in die Architektur des Wohnens im Vordergrund stand, geht es in diesem Semester um städtische Wohnbauten. Diese stellen den Grossteil der städtischen Bebauung, sie formen die städtebaulichen Grundthemen und bilden einen kontinuierlichen Hintergrund für die Ausnahmen, die Bauten für Sondernutzungen. Die städtischen Aussenräume, Strassen, Plätze, Parks und Gärten werden in der Regel von Wohnbauten gefasst. Sie sind also essenziell für die Struktur und das Bild der Stadt.
Wohnhäuser werden in der Regel für den Ort entworfen. Sie sind geprägt durch die Besonderheiten dieses Ortes, die Erschliessung, die Orientierung zur Sonne und durch eine Idee des Wohnens.
Vorübung
Mit einer Vorübung werden wir einen freien Zugang zur Beziehung zwischen Wohnung und Gebäudetypologie erkunden.
Parkhaus Zossen St. Alban-Anlage, Basel Otto Senn, Rudolf Mock, 1935–1938
Semesterprojekt
Wohnungsbau in der Stadt bezieht sich immer auf einen Kontext. In der Regel handelt es sich dabei ebenfalls um Wohnbauten. Wir untersuchen in diesem Semester mit Projekten die Nachbarschaften starker Architekturen, die als prägende Beispiele für den Wohnungsbau ihrer Zeit gelten. Die neuen Projekte sollen ihre Nachbarn nicht imitieren. Die Nähe soll Anlass zum genauen Beobachten der städtebaulichen Lösung, der Typologien und der Wohnungen selbst sein.
Gesucht werden zeitgemässe Ansätze, die sich mit dem Aspekt der Dichte beschäftigen. Dabei ist nicht primär die bauliche Dichte gemeint, sondern die Belegungsdichte. Anzustreben sind Grundrisse, die auch bei intensiver Belegung gut nutzbar sind. Die Privatheit muss dabei ebenso gewährleistet sein wie das Leben in der Gemeinschaft.
Besonderes Gewicht ist der Erschliessung, den Nutzungen im Erdgeschoss und der Vielfalt der Wohnformen beizumessen. Die Gebäude sollen mindestens die vorgegebenen Wohnungstypen enthalten. Unkonventionellere Wohnmodelle können vorgeschlagen werden, sie müssen aber aus einer spezifischen Idee entwickelt werden.
Konstruktiv werden nachhaltige Lösungen gesucht, die werthaltig sind und die Systemtrennung berücksichtigen. Der Beton als Baumaterial soll zurückhaltend und bewusst eingesetzt werden.
Anforderungen
Die Studierenden entwickeln selbständig Projekte in den acht vorgegebenen Perimetern. Bevor die Entwurfarbeit beginnt, beschäftigen sich die Studierenden intensiv mit dem Bestand. Die neuen Gebäude sollen sich in vielfältiger Art und Weise an diesem Bestand messen. Mit der Schlussabgabe präsentieren die Studierenden eine persönliche Sicht auf die Vorgängerbauten.
Wohn- und Geschäftshaus Allschwilerstrasse, Basel Herzog & de Meuron, 1987 – 1988
Soziale Nachhaltigkeit
Soziale Diversität in Nachbarschaften zu ermöglichen ist nicht nur ein wichtiger Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit, sondern auch ein Mittel, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Aber was ist damit genau gemeint und was kann Architektur dazu beitragen? Nach einem Input zu diesen Fragen werden wir in der Vorübung zur sozialen Nachhaltigkeit spezifische Programme entwickeln, die in den untersuchten Perimetern günstige Ausgangslagen schaffen für sozial gemischte Nachbarschaften.
Grundlagen
Der Wohnungsbau wird mit Vorträgen und Lektüre (Selbststudium) thematisch eingeführt. Von den Studierenden wird erwartet, dass sie sich im Laufe des Semesters mit dem Wohnungsbau nicht nur projektbezogen, sondern auch mit einem breiten Blick befassen.
Mehrfamilienhaus Karl Jaspers-Allee, Basel Hans Peter Baur, 1959