Ifa 2019

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MMH_MOZ_MZ / 2019-09-05 / Pool Mantel / BLN / BLN 1 / / 2019-09-06 17:10:27

11 INTERNATIONALE FUNKAUSSTELLUNG

Donnerstag, 5. September 2019

Was Besucher wissen müssen Die Technikmesse öffnet an die-

sem Freitag für Besucher. Bis zum kommenden Mittwoch zeigen fast 2000 Aussteller auf 163 900 Quadratmetern in den Charlottenburger Messehallen am Berliner Funkturm von jeweils 10 bis 18 Uhr ihre neuen Produkte. Die Tageskarte kostet 17,50 Euro, im Vorverkauf 13 Euro. Studenten, Lehrlinge und Senioren zahlen 9 Euro. Es gibt auch ein drei für zwei Gruppenticket für drei Erwachsene für 26 Euro sowie ein Familienticket (zwei Erwachsene, drei Kinder) für 36 Euro. Kinder bis zu einem Alter von sechs Jahren zahlen keinen Eintritt. Wer sparen will, kann an den Tageskassen auch ein Happy-Hour-Ticket ordern, das täglich ab 14 Uhr gültig ist. neu

Neuheiten: Auch Waschmaschinen und Waschtrockner von LG kommunizieren inzwischen untereinander. Den Oled-TV kann man dagegen aus einem Kasten fahren lassen und nicht nur Huawei setzt bei Handys auf biegsame Displays. Fotos: LG Elektronics, HUAWEI

Zukunft zum Anfassen Technik von morgen Intelligente Wäschetrockner, biegsame Handy-Displays und ausrollbare 8K-Fernseher sind die Trends auf der diesjährigen Internationalen Funkausstellung. Von Maria Neuendorff

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lexa, roll bitte den Fernseverfall ihrer immer neu entwickelten her aus“. Diese AuffordeProdukte. rung könnte bald in WohnUngeachtet dessen sind die Berliner zimmern ertönen. Auf der Messehallen wieder ausgebucht. „Auch Internationalen Funkauswenn in der Branche hart gekämpft wird, stellung (IFA) vom 6. bis so ist das Vertrauen in die IFA da“, ist zum 11. September will der südkoreaniMessechef Jens Heidecker dennoch zusche Elektronikkonzern LG eine flache versichtlich. Auf dem internationalen längliche Kiste vorstellen, die per Sprachglobalen Niveau nehme die weltgrößte befehl oder Knopfdruck ihr Fünf-ZollMesse für Unterhaltungselektro4K-Display wie einen Hasen aus dem Hut nik sogar weiterhin zu. Gerazaubert. Schon während des langsamen de die internationale VernetAusfahrens des neuen OLED-TVs könzung sei nötig bei der Entnen die Nutzer kurze Nachrichwicklung innovativer ten oder den Wetterbericht lesen. Produkte, findet Komplett ausgerollt kann man Heidecker. So wäre es heute schon nornicht nur fernsehen, sondern mal, dass koreaniauch das Wohnzimmer mit KaInternationale sche Handys mit jaminfeuer-Videos in Szene setzen. Faltbare Displays sind der neu- Funkausstellung panischer Kameraeste Schrei bei Smartphones. technik arbeiteten. 2019 Denn so gewinnen die Mobilge„Die Lizenzen komräte an Bedienerfläche, ohne dass men dann aus Irland“, die Geräte selbst vergrößert werden so der Messechef. müssen. Die nicht einmal einen MilliDie Asiaten sind wie immer meter dünnen Bildschirme könnten künfsehr weit vorne und wollen auf tig auch in T-Shirts und Handtaschen einder IFA vor allem auch mit Rogearbeitet werden. „Flexible Displays boter-Technik punkten. So werden ein riesiges Thema auf der Messtellt Lejua Robotics se sein“, kündigt Hans-Joachim Kamp, aus China zum BeiChef der IFA-Veranstalterin gfu, an. spiel seinen Aelos Seine Branchengesellschaft verzeich1s vor. Er spielt net derzeit allerdings eine Flaute. Im ersnicht nur Fußten Halbjahr 2019 haben die Deutschen ball, sondern weniger Smartphones und TV-Geräte gefordert sein Gekauft als in den Jahren zuvor. Der Umgenüber auf, ihm satz mit klassischer Unterhaltungselekneue Bewegungen beitronik ging um 7,1 Prozent auf 3,9 Millizubringen. Umgekehrt arden Euro zurück. Die Branche leidet kann er Kindern Schulvor allem unter einem schnellen Preiswissen vermitteln.

Die japanische Firma Elematec Corporation präsentiert dagegen einen Doppelarm-SCARA-Roboter, der in einem Industriebetrieb mitarbeiten kann. Der ebenfalls japanische Anbieter Everybot stellt analog zum Saugroboter eine selbstständige Bodenputzmaschine vor. „Künstliche Intelligenz oder besser gesagt maschinelles Lernen wird künftig in jedem Gerät drin sein, ohne dass wir

Die nicht mal Millimeter dünnen faltbaren Bildschirme können auch in Textilien eingenäht werden. darüber nachdenken“, prophezeit Heidecker. Und so soll im smarten, vernetzten Zuhause der Trockner selbst erkennen, welche Wäsche vorher in der Maschine war. Auf der IFA werden Modelle gezeigt, die mit einem „intelligenten DirectDrive-Motor“ arbeiten, der die Wäsche wiegt und auf Basis der Gewebezusammensetzung den optimalen Waschzyklus auswählt, kündigte der Elektroriese LG an. Selbst ihre Trommelbewe-

gungen würden die Maschinen dem Gewebe anpassen und so besonders gründlich sowie schonend waschen. Das könnte Zeit und vor allem Energie sparen. Denn viele Konsumenten setzen nicht nur auf Bequemlichkeit, sondern vor allem auch auf Energie-Effizienz. Laut der aktuellen gfu-Studie sind 40 Prozent der Kunden bereit, für Ressourcen schonende Elektro-Großgeräte mehr Geld auszugeben, in der Hoffnung, über geringe Energiekosten später wieder Geld einzusparen. Allerdings gibt es beim smarten Zuhause auch immer noch Skepsis. 69 Prozent der Nutzer haben Angst, dass ihre Daten, mit denen sie im Alltag ihre Geräte füttern, missbraucht werden. Auch die Angst vor Hackern ist groß bei Menschen, die Überwachungskameras, Heizung und Jalousien unterwegs über das Handy steuern. Wer sich Sorgen macht, kann sich während der Berliner Messe von Dorothee Bär (CSU) beraten lassen. Die Digitalstaatssekretärin verlegt ab Sonntag ihr Büro auf das Messegelände und will für Gespräche mit Besuchern und Fachleuten zur Verfügung stehen. Eine Frage wäre sicher auch, wozu all die neue Technik überhaupt gut ist. Die 8K-Fernseher mit OLED-Bildschirmen haben zwar eine 16-mal höhere Auflösung als Full HD. Jedoch gibt es derzeit nicht einmal genug Film- und Fernsehmaterial für 4K. Und auch die neuen Smartphones mit superschnellem 5G-Datenfunk werden ihr Können nicht entfalten können, solange der Ausbau der neuen Netze in Deutschland noch am Anfang steht.

IFA-PLAN / ANREISE MIT BUS UND BAHN

Drei von vier Senioren, die ein

Handy besitzen, würden eher auf das klassische Festnetztelefon verzichten, als auf ihr Smartphone. Das ergibt die Seniorenstudie „Smart im Alltag 2019“, für die emporia Telecom zusammen mit der Deutschen Seniorenliga rund 500 Bundesbürger über 60 Jahre befragt hat. Doch nicht nur die unkomplizierte digitale Kommunikation mit Verwandten und Freunden ist für Best Ager entscheidend. 86 Prozent der Befragten gaben an, das Smartphone helfe ihnen in vielen Situationen des Alltags. Laut Studie möchten drei Viertel der Senioren nicht mehr auf ihr Smartphone verzichten, wenn sie unterwegs sind. Auch auf Reisen nutzen sie es unter anderem für Wetterbericht oder zur Orientierung. neu

IFA-WG lädt Jugendliche ein Für Jugendliche hat die IFA in diesem Jahr in Halle 15.2 wieder einen extra Bereich aufgebaut. In einer Art Wohngemeinschaft können Besucher in „WG-Räumen“ Blogger, Influencer und Experten antreffen und spannende technische Highlights selbst erkunden, kündigen die Organisatoren an. So wird beispielsweise der Youtuber Mori jeden Tag mit Interessierten kochen und die Aktivitäten streamen. Der Radiosender JAM FM berichtet live aus dem Wohnzimmer, und die Jugendberufsagentur gibt unter anderem im Arbeitszimmer die Möglichkeit, mit VR-Brillen in die Berufswelt einzutauchen. Auf der Bühne spielen Gaming, eSports, Ernährung, Mode, Beauty und Nachhaltigkeit eine große Rolle. neu

Rollerverbot in den Hallen Elektroroller breiten sich nicht nur

Anbieter • internationale Aussteller • Innovationen R&D • Start-ups • IFA Neuheiten Home Entertainment • Smart Home • Heimnetzwerk HiFi • Lautsprecher • High Performance Audio Große und kleine Haushaltsgeräte • Einbauküchen Elektrische Heizsysteme Bildbearbeitung • Foto • Video • Musik • Computer • Spiele Spezial: IFA iZone • IFA Fitness und Aktivität • Virtual reality TV Stationen • Radio • VoD • Musik-Portale • Medien Musik- und Video-Plattformen Telekommunikation • Kabel • Mobilfunk • Navigation • Internet Unterstützer • Komponenten • OEM • ODM

Grundsätzlich empfehlen die Veranstalter, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen, da am Charlottenburger Messegelände für Privatbesucher nur wenige kostenlose Parkplätze zur Verfügung stehen. Ein Parkticket im ICC-Parkhaus kostet 3 Euro pro Stunde und 25 Euro am Tag. Zusätzlich stehen während der IFA 5000 Parkplätze am nahe gelegenen Olympiastadion zur Verfügung. Von dort führt ein kostenloser Busshuttle zum Messegelände und zurück. Das Messegelände ist gut mit der S-Bahn (Messe Süd), vom U-Bahnhof Theodor-Heuss-Platz (U2) sowie mit mehreren Buslinien zu erreichen.

Smart ist keine Frage des Alters

MMH GRAFIK QUELLE: MESSE BERLIN

in Berlin aus – auf der Technik-Messe IFA haben sie aber nichts zu suchen. Die Hausordnung der Messegesellschaft schließe Elektroroller aus Sicherheitsgründen aus, sagte eine Sprecherin. Das gelte ebenso für Rollschuhe, Inlineskates, Skateboards, Kickboards, Segways und ähnliche Fahrhilfen. Einzig Messemitarbeiter, Aussteller und Journalisten könnten in Ausnahmefällen E-Tretroller auf dem Gelände die 26 Messehallen nutzen. Die Scooter, die nach Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung mit bis zu Tempo 20 auf den Straßen unterwegs sein dürfen, werden mit bis zu 350 Watt starken Motoren und möglichen Zuladungen von bis zu 150 Kilogramm präsentiert. dpa


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