Blitzmärker_vom_09._Juli_2011

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Die lokale Seite für Schüler – dieses Mal von der Mixed-Pickels-Woche aus Velten

Sonnabend, 9. Juli 2011

Alles Workshop oder was?

Sag mal... Tim Hildebrandt, 17 Jahre, Klasse 11, Velten

Was magst du an deinem Ort? Die Mixed Pickels natürlich! Was wärst du, wenn du ein Tier wärst? Eine Katze, weil ich Katzen einfach mag. Wer ist dein Vorbild? Meine Mutter ist mein Vorbild, weil sie mir viel beigebracht hat. Worüber hast du dich kürzlich riesig gefreut? Über die Eröffnung der Mixed-PickelsWoche. Wenn ich erwachsen bin, will ich ...? … Lehrer werden. Deshalb bin ich lieber Kind als erwachsen: Man hat einfach mehr Freiheiten. Interview von Nils Ebert, 9 Jahre, Klasse 4, Bärenklau

Redaktion Marc Schütz Redaktion Blitzmärker Märkischer Zeitungsverlag Lehnitzstraße 13 16515 Oranienburg 쎰 (03301) 59 63 22 ✉ blitzmaerker@oranienburger–generalanzeiger.de www.blitzmaerker.de

Puh, bin ich durchgeschwitzt! Seit Tagen bin ich auf der Mixed-PickelsWoche in Velten, die heute endet. Das Motto lautete in diesem Jahr „Fairplay“. Und da ging’s wirklich ganzschön ab. Wir haben Breakdance ausprobiert, gesungen, geredet, Filme gesehen, Sport gemacht und jede Menge getobt. Einige Kinder haben auch eine Zeitungsseite gemacht. Deshalb kommt die heutige Ausgabe des Blitzmärkers auch nicht aus einer Grundschule. Nein, die hat ein ganz bunt zusammengewürfelter Haufen geschrieben: Annalena, Annika, Linéll, Kaya, Michelle, Nils, Noel und Robert haben für die heutige Ausgabe Texte verfasst und Claudia Sommer und Holger Speidel interviewt. Die beiden haben bei der Mixed-Pickels-Woche einen Workshop angeboten. Zum Glück wurde dieses schwere Wort heute erklärt. Außerdem erfahrt ihr noch ganz viele andere Dinge. Denn die Kinder haben zum Beispiel auch darüber diskutiert, ob in Sport Jungs und Mädchen die gleichen Leistungen bringen sollten. Lest am besten selbst! Wenn ihr in eurer Klasse auch mal eine Blitzmärker-Seite gestalten wollt, meldet euch doch einfach! Euer Blitzi

Linéll Dehne: Was ist eigentlich ein Workshop? Claudia Sommer und Holger Speidel: So etwas wie eine Werkstatt. Aber ohne Schrauben. An einem Ort, zu einer Zeit treffen sich Menschen und machen zusammen Spiele und Übungen. Es gibt immer ein Thema und ein Workshop muss auch freiwillig sein. Wenn jemand keine Lust mehr hat, kann er auch aufhören.

In Stichpunkten Mixed-Pickels-Woche in Velten

Noel Dehne: Und was passiert hier in diesem Workshop?

Linéll Dehne: Wieso gibt es den Workshop? Claudia Sommer und Holger Speidel: Es gibt einfach eine Menge Vorurteile, die einem das Leben schwer machen. Die wollen wir beseitigen. Und mit den Workshops können wir das erreichen. Die Menschen sollen

Mein Tipp „Die Abtei von Wyldcliffe – die Schwestern der Dunkelheit“ von Gillian Shields Von Annika Ebert, 13 Jahre Evie wird auf ein Mädcheninternat in die Moorlandschaften Nordenglands geschickt. Auf dem Weg dorthin lernt sie einen Jungen kennen und nachts trifft sie sich heimlich mit ihm am See. Die Liebe zwischen den beiden ist gefährlich, weil er schon mit einer ihrer Vorfahren zusammen war und er sich damals mit mystischen Kräften unsterblich gemacht hat. Einige dieser Kräfte sind in einem Talismann eingesperrt, den jetzt Evie besitzt. Und der Glücksbringer wird von einem Hexenzirkel gesucht. Bald finden sie heraus, dass Evie den Talismann besitzt. Es beginnt ein Kampf um Leben und Tod.

Kapiert?! „Vorurteile“ Von Linéll Dehne, 11 Jahre und Kaya AnuschweskiBenbelal, 10 Jahre

Vorurteile sind Gedanken, die jemand über Personen oder materielle Dinge hat, die am Ende vielleicht gar nicht stimmen. Manchmal werden Vorurteile auch laut gesagt. Sie können andere Menschen verletzen. Zum Beispiel, wenn ein Deutscher zu einem Türken sagt: „Hey, du bist Türke, deswegen sieht deine Hautfarbe hässlich aus!“ Vorurteile werden oft als Beleidigungen verwendet. Sie sind meistens schon da, bevor man eine andere Person oder eine Sache kennengelernt hat.

Der Blitzmärker im Netz Ab sofort könnt ihr den Blitzmärker auch im Internet lesen. Dort findet ihr nicht nur die aktuelle Ausgabe zum Herunterladen, sondern auch ein ganzes Archiv voller vergangener Blitzmärker-Seiten. Da kann das große Stöbern losgehen: www.blitzmaerker.de

Blitzi Hallöchen...

Claudia Sommer und Holger Speidel haben bei der MixedPickels-Woche in Velten einen Workshop veranstaltet. Der hieß „Vorurteile mal anders“. Was ein Workshop ist, was Vorurteile sind und wie das Ganze überhaupt in die Mixed-PickelsWoche passt, wollten Annalena, Linéll, Kaya, Nils, Noel, und Robert von den beiden wissen. In der Blitzmärker-Kinderpressekonferenz haben sie den Erwachsenen auf den Zahn gefühlt.

Claudia Sommer und Holger Speidel: Was genau passieren wird, wissen wir auch noch nicht. Wir beginnen erst einmal mit einem Spiel zur Erwärmung. Dann werden wir später sicher über Vorurteile reden.

Ausgabe 27/2011

Spannend: Claudia Sommer und Holger Speidel (Mitte) erklärten den Kindern auf der Mixed-Pickels-Woche in Velten, was ein Workshop ist, was man da so macht und was das alles bringt.

dadurch ein bisschen besser werden. Robert Jahnke: Warum gibt es denn Vorurteile? Holger Speidel: Ich glaube, wenn ich Leute nicht kenne, kann ein Vorurteil mir Sicherheit geben. Es gibt positive und negative Vorurteile und meistens werden die weitergegeben. Von einem Menschen zum anderen, bis man es selber glaubt. So habe ich gleich ein Bild im Kopf, auch wenn ich die Leute vor mir gar nicht kenne. Kaya Anuschewski-Benbelal: Was hat der Workshop mit dem Motto der Mixed Pickels-Woche, „Fairplay“, zu tun? Holger Speidel: Es ist eben einfach wie beim Sport. Man muss fair miteinander umgehen. Auch im täglichen Leben. Ich finde es unfair, wenn man ungerecht zu anderen Menschen ist. Claudia Sommer: Außerdem sollte man immer darauf achten, dass alles fair

bleibt. Es hat ja nicht jeder die gleichen Möglichkeiten, bestimmte Dinge zu machen. Nils Ebert: Was würden Sie sagen, was ist das Gute an den Workshops? Claudia Sommer und Holger Speidel: Dass man Leute treffen kann. Dass man Spaß haben kann. Und dass man mit anderen Menschen über sich nachdenkt. Es ist einfach anders, als wenn man sich auf der Straße trifft. Kaya Anuschewski-Benbelal: Wie erfolgreich sind Ihre Workshops? Claudia Sommer und Holger Speidel: Unsere Erfahrungen sind, dass die Leute danach ganz zufrieden sind. Man lernt neue Sachen kennen und denkt über sich und andere nach. So richtig messen kann man den Erfolg nicht. Es hängt einfach davon ab, wie unsere Teilnehmer mitmachen. Robert Jahnke: Wie organisiert man einen Workshop? Claudia Sommer und Holger Speidel: Entweder man macht Werbung und sagt, was man in dem Workshop so anbietet. Oder man wird angesprochen. Dann geht es mit der Planung los. Aber die Frage ist auch ziemlich schwierig zu beant-

worten, weil eigentlich kein Workshop wie der andere ist. Nils Ebert: Machen Sie neben den Workshops noch etwas anderes? Claudia Sommer: Ich mache Seminare an Universitäten. Da geht es zum Beispiel um Kinderrechte. Also was Kinder dürfen. Aber wir unterhalten uns auch über Geschlechter. Zum Beispiel, wie man sich als Junge oder als Mädchen fühlt und ob das auch immer so ist. Annalena Gehn: Wie sind Sie nach Velten gekommen? Claudia Sommer und Holger Speidel: Mit dem Zug. Nein, Spaß beiseite. Wir kommen aus Berlin und machen dort eigentlich unsere Kurse. Wir wurden angerufen und gefragt, ob wir das nicht auch in Velten machen können. Darauf hatten wir Lust und jetzt sind wir hier.

Zeit: Die Mixed-Pickels-Woche in Velten findet jedes Jahr in der ersten Ferienwoche statt. Organisatoren: ca. 25, dazu kommen viele Helferinnen und Helfer Ort: Wiese zwischen Ofenstadthalle und Markt, 16727 Velten Chefin: Ute Gniewoß Internet: www.mixed-pickels.de Motto: „Das ist aber unfair!“ Diesen Satz habt ihr bestimmt schon oft gesagt, wenn ihr euch ungerecht behandelt gefühlt habt. Vieles ist unfair. Es ist unfair, wen sich die einen viel leisten können und die anderen ganz wenig. Es ist unfair, wenn Kinder in einem Land alles zum Leben bekommen, und in einem anderen Land noch nicht mal genug zu essen haben. Wir wollen, dass es fair zugeht. Nicht nur im Sport, sondern auch in Freundschaften, in der ersten Liebe, im Miteinander mit Migranten und Flüchtlingen, in der Schulklasse, im Umgang mit Tieren. Deswegen heißt das Motto in diesem Jahr „Fairplay“.

Kontrovers In Sport sollten die Mädchen dieselben Leistungen erbringen wie die Jungs.

Pro

Kontra

• Das ist eine gute Idee. Ich finde es nämlich unfair, dass die Jungs immer mehr machen müssen. Wenn alle dasselbe machen müssten, wäre das doch wirklich Gleichberechtigung. Noel Dehne, 12 Jahre

• Ich spiele Handball in einem Verein. Und ich muss sagen, dass ich es verstehen kann, weil Jungs zum Beispiel viel mehr Kraft haben als Mädchen. Das sieht man ja schon an den Jungs-Bällen, die so auf das Tor fliegen. Davor kriegt man richtig Angst. Und deshalb sollten Jungs im Sport auch mehr machen müssen als Mädchen. Annika Ebert, 13 Jahre

• Die Mädchen können sich ständig ausruhen. Kaya Anuschewski-Benbelal, 10 Jahre • Finde ich gut, weil wir immer schuften müssen. Egal, ob bei der Erwärmung oder bei Liegestützen. Nils Ebert, 9 Jahre • Noch besser fände ich es, wenn man gucken würde, ob jemand unsportlich ist oder nicht. Dann müsste man auch nicht zwischen Jungs und Mädchen unterscheiden. Annika Ebert, 13 Jahre

• Ich finde es gut so wie es ist. Das sollte man nicht ändern. Die meisten Jungs sind eben stark. Nicht alle, aber die meisten und das zählt für mich. Deswegen finde ich die Trennung gut. Linéll Dehne, 11 Jahre

Mein Fazit: Noel Dehne, 12 Jahre

Wir haben darüber diskutiert, dass Jungen und Mädchen im Sport dasselbe machen sollten. Das heißt, dass sie gleich viele Liegestütze und solche Dinge machen müssen. So müssen nicht nur die Jungen, sondern auch die Mädchen richtig schwitzen. Ich finde das vorteilhaft, weil Mädchen und Jungen oft genauso stark sind. Es gab aber auch Meinungen dagegen. Vielleicht sollte man nach Sportlichkeit einteilen. Manchmal sind nämlich auch Jungen nicht so stark.


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