650 Jahre Petershagen

SONDERVERÖFFENTLICHUNG 3. SEPTEMBER 2017 STR

650 Jahre Petershagen GUK mal anders

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650 JAHRE PETERSHAGEN

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GUK MAL ANDERS SEPTEMBER 2017

Ausstellerliste zum Plan Dorfsaal (1), Gaststätte Madel‘s (2), Petershagener Marmeladenmanufaktur (3), Elbe-Haus GmbH (4), Stic WfG MOL GmbH „young companies“ (5), UR-Kunst (6), Malermeister Polenz (7), Tupperware (8), Energie- & Seelenbilder (9), Sportstudio S5 (10), Kirche (11), Kindergarten „Paradieschen an der Petruskirche“ (12), Firma Klunker Luftballons & mehr (13), ARAG Servicebüro (14), Mini Donuts und Kaffee (15), MS-Selbsthilfegruppe Petershagen/Eggersdorf (16), Malermeisterin Jane Kaszuba (17), NabuOrtsgruppe (18), Büdnerhaus/Verein für Heimatkunde (19), Firma Körner Marmorsteinteppich (20), Stand der Gemeinde (21), Bibliothek (22), Firma Hans Mosler (23), Marmeladen (24), Bärbel Thäle Trockenfloristik (25), SG Blau-Weiß Eggersdorf (26), Wellan 2000 Europe GmbH (27), Tischlerei Christian Dinter (28), Tierbedarf Biermann (29), Gartenhelfer Buddelflink (30), Brillen Krug (31), Stand der Polizei (32), Verkehrswacht (33), Bauelemente Heim und Haus/Insektenschutz Rettig (34), „Altes Steuerhaus“ (35), Feuerwehr (36), Schulmuseum (37), Kinderbauernhof Mümmelmann (38), Sparkasse MOL (39), RC-reweca (40), Kinderhilfeverein (41), Firma Raderecht (42), FAW-Gesamtschule (43), Sozialverband VdK (44), Seniorenclub Petershagen (45), Verein Bürger helfen Bürgern (46), Massivhausstudio Lasch GbR (47), offenes Atelier (48), Stadtwerke Strausberg (49), „Madel‘s“ Versorgung (50), Firma Nordmann (51), Sitzbereich (52), Kristallblümchen e. V. (53), Werkzeuge & Gartengeräte Poppenberg (54), Hobbyimker (55), IG Klöppeln (56), SV Blau-Weiß Petershagen/Eggersdorf (57), Adventures in English (58), Kleintierzüchterverein (59), UnicefTeam Strausberg (60), SPD (61), AfD (62), CDU (63), Linke (64), kathol.

Gemeinde St. Hubertus (65), ev. Gemeinde Mühlenfließ (66), KneippKita Pffifikus (67), Kinderspielplatz (68), Kita Burattino (69), Netzwerk Gesunde Kinder (70), Gemeindehaus (71), Verein Amateurfunk und Nachrichtentechnik (72), zusätzl.

Ausstellerfl. (73-77), Angerscheune (78), Schmied (79), Lederer (80), Brillen Krug (81)

Jede Menge Einblicke bei der Feuerwehr

Dorfanger mit der Petruskirche als zentraler Punkt in der 360–Grad-Ansicht – rund um diesen Bereich wird am Festwochenende gefeiert, laden buntes Markttreiben und Bühnenprogramm ein.

Das Festprogramm im Überblick

* Lageplan und Liste mit Stand von Ende August, kurzfristige Änderungen noch möglich

Sonnabend, 9. September 12 Uhr, Bühne „Warum Petrus?“ – Ökumenischer Eröffnungsgottesdienst und Begrüßungsworte des Bürgermeisters 13 Uhr, Bühne „Mein Freund, der Baum“ – Programm und Baumübergabe der Garten- und Siedlervereine 13.30 Uhr, Bühne Auftritt der Rhönradgruppe des TSC Strausberg 13.30 Uhr, Dorfsaal „Die Hexenschule“ – TheaterAG der Grundschule Eggersdorf 14 Uhr, Bühne „Let‘s rock“ – Auftritt Bläserklasse und Showprogramm „Glück“ der Tanzklasse der Katholischen Grundschule St. Hedwig 14.30 Uhr, Bühne

„Der Dorfanger, das sind auch wir“ – musikalisches Programm von Hort/Schule Am Dorfanger 15.30 Uhr, Dorfsaal „Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen“ – Theaterstück der Katholischen Grundschule St. Hedwig 16 Uhr, Bühne Auftritt der Schulband der Eggersdorfer Grundschule 16.30 Uhr, Bühne „Dance World“ – die Tanzschule Kolibri zeigt Kindertanz, HipHop, Standard- und Lateintanz 17 Uhr, Bühne Kinder-Judo-Vorführung des KSC Strausberg 17.15 Uhr, Bühne „Radost“ – Auftritt des Folkloreensembles aus der weißrussischen Partnergemeinde Dowsk

Internet: www. Zahnarztpraxis-schadrack.de

13.30 Uhr, Bühne Auftritt der Einradtruppe Fredersdorf-Vogelsdorf 13.30 Uhr, Dorfsaal „Das Sühnekreuz“ – Szenische Darstellung der FAW-Schule 14.30 Uhr, Bühne Programm der Familien-Partyband Vanhillies aus Buchholz

15 Uhr, Dorfsaal „Märchenhaftes“ – Märchenszenen und Märchenquiz mit dem Theaterkreis Traumland 15.30 Uhr, Bühne Mittelalterliche Musik und Tänze – Verein Bauernvolk mit den Gruppen Pipentid und Folkdance in Aktion 16.30 Uhr, Dorfsaal „Lesezeichen“ – Lesung mit der Frankfurter Autorin Carmen Winter 17 Uhr, Bühne „Von Festlich bis Fetzig“ – Sinfonisches Abschlusskonzert mit dem Posaunenchor der LKG Fredersdorf, dem Posaunenchor Eggersdorf und der Blaskapelle St. Hubertus

Petershagen in folgenden Stückzahlen: Silber

am Dienstag dem 5. September 2017

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Sonntag, 10. September 12 Uhr, Bühne Musikalischer Frühschoppen mit Eisbeinessen, die „Dorfmusikanten“ spielen Blasmusik und Dixieland, Helmut Geißenhöner liest Gedichte

15 Uhr, Petruskirche Konzertprogramm des Männerchors Flora 1877

Hiermit bestelle ich die Medaille 650 Jahre

PRAXISNEUERÖFFNUNG Mi 8.30 – 14 Uhr Do 13.00 – 19 Uhr Fr 8.30 – 13 Uhr

19.30 Uhr, Giebelseehalle Große Jubiläumsparty mit den örtlichen Bands Belmondo und Windstar in der Giebelseehalle (Eintritt acht Euro, im Vorverkauf – Schreibeck Schulz, Eggersdorfer Straße 35 – fünf Euro)

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Sprechzeiten: Eggersdorfer Str. 42b Mo 13.00 – 19 Uhr 15370 Petershagen Di 8.30 – 15 Uhr

Foto: Edgar Nemschok

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Petershagen/Eggersdorf. Auch seitens der Feuerwehr ist am Festwochenende einiges los. Reihen sich doch die 110 Jahre organisierter Brandschutz (siehe Seite 17) als wichtiges Kapitel ins Ortsjubiläum ein. Geboten wird von den Kameraden an beiden Tagen historische Technik und überliefertes Material, Brandbekämpfung „Einst und Jetzt“, die Feuerwehr im Wandel, Spiel und Spaß für kleine (und vielleicht auch große) Löschmeister sowie Mitmachen und Anpacken, um einmal selbst zum Retter zu werden.

Und als besondere Attraktion ist das neue, im Juli übergebene Einsatzfahrzeug erstmals und öffentlich in Aktion zu erleben.

Bewusst werden die Aktivitäten vor das alte Schulgebäude verlegt, wo sich einst der erste Feuerwehrstützpunkt befindet. Alte Technik zeigt das Team dort, wo auf dem Lageplan die Feuerwehr eingezeichnet ist, moderne Technik wird wohl jenseits der Bühne stehen.

kurz & knapp

Offene Türen

Neben Angerscheune, Büdnerhaus, Petruskirche, Dorfsaal, Schulmuseum und Kinderbauernhof (siehe Beiträge) lädt auch Michael Hermann (Dorfstraße 60) zum offenen Atelier, führt Linolschnitte von Rudolf Resemann vor. Zum Trödelmarkt auf dem alten Dreiseitenhof freut sich Familie Siewert (Dorfstraße 18) über Gäste.

Begleitprogramm Zusätzlich zu Infoständen und altem Handwerk an beiden Tagen (siehe Liste) gibt es für kleine Gäste Hüpfburg sowie Spiel- und Bastelstraße.

Das Team der Sparkasse bringt die Münzprägemaschine mit. Nur am Sonnabend sind Polizei mit Fahrradcodieren und die Verkehrswacht mit ihrem Angebot vertreten.

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650 JAHRE PETERSHAGEN

Schulen und Schüler ganz aktiv im Festprogramm beteiligt Ort heute mit sehr vielfältiger Bildungslandschaft

Petershagen/Eggersdorf. So vielfältig wie nie zuvor in mindestens 650 Jahren Ortsgeschichte präsentiert sich heute die Bildungslandschaft mit den verschiedenen Schulen in unterschiedlicher Trägerschaft. Geradezu Welten liegen zwischen der einst einklassigen Dorfschule mit ebenso begrenztem Anspruch wie eng beschnittenen Möglichkeiten (siehe Beitrag Schulmuseum auf Seite 7) und dem bunten Reigen an Angeboten heutzutage.

Da ist zum einen die heutige FAW-Gesamtschule am Bahnhof (seit 1935, als die damalige Neue Schule errichtet wurde, lernen dort Schüler) als einzige weiterführende Bildungseinrichtung in der ganzen Gemeinde. Die Übergabe der einstigen FredericJoliot-Curie-Oberschule (wie sie seit DDR-Zeiten hieß) an den renommierten freien Träger FAW mit Sitz in Fürstenwalde war seinerzeit die Rettung des Standortes für die Sekundarstufe I (Start mit den ersten Siebtklässlern im Schuljahr 2007/08), inzwischen haben hier auch schon mehrere Jahrgänge erfolgreich ihr Abitur abgelegt. Vom umfangreichen künstlerisch-kreativen Schaffen der Schüler erzählt die Bilderausstellung „Petershagener Kunststücke“, die an beiden Tagen des Festwochenendes im Dorfsaal bewundert werden kann.

Und auch szenische Darstellungen kommen unter dem Titel

„Das Sühnekreuz“ Sonntag um 13.30 Uhr dort zur Aufführung.

Der traditionsreiche Schulstandort am Dorfanger, wo ab 1905 der Neubau errichtet wurde, lebt bis heute. Grundschule und Hort haben auf dem Campus, der mit großen Investitionen der Gemeinde den Herausforderungen der modernen Zeit angepasst wird, ihren Sitz – und bringen sich natürlich ebenfalls mit einem eigenen Beitrag ins große Festprogramm ein. „Der Dorfanger: Das sind auch wir“ heißt es auf der Bühne am Sonnabend um 14.30 Uhr mit musikalischen Darbietungen beider Einrichtungen.

Bereits unmittelbar zuvor heißt es

Die Tanzklasse der Katholischen Grundschule St. Hedwig (hier 2016 beim Schulfest auf dem Hof) wird ebenso wie die Bläserklasse beim Jubiläumsprogramm zu erleben sein. ab 14 Uhr an gleicher Stelle „Let‘s rock“ und „Glück“. So sind die

Traditionsreicher noch bestehender Schulstandort ist der damalige Neubau von 1905 am Anger. Fotos (2): Thomas Berger

Herzlichen Glückwunsch zu 650 Jahren

Auftritte betitelt, mit denen die Bläserklasse und die Tanzklasse der Katholischen Grundschule St. Hedwig beim Dorfjubiläum Akzente setzen möchten. Der Schulneubau auf dem Gelände neben der katholischen Kirche St. Hubertus konnte Mitte August 1997, wenige Tage nach dem offiziellen Beginn des Schuljahres 1997/98, von den seinerzeit 120 Mädchen und Jungen bezogen werden. Die Weihe beim Festgottesdienst mit dem Berliner Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky fand drei Monate später im November statt.

Jubiläum wurde bei St. Hedwig allerdings schon 2013 gefeiert – schließlich hatte der Unterricht bereits 1993 in einem Provisorium begonnen. Heute sind gerade die Bläserklasse, die Kristian Meißner von der Kreismusikschule be-

treut, und die Tanzklasse besondere Aushängeschilder. Und noch einen weiteren Auftritt steuert das Schulteam zum Festwochenende Petershagens bei – um 15.30 Uhr am Sonnabend im Dorfsaal ist noch einmal das Theaterstück „Timm Thaler oder das verkaufte Lachen“ zu erleben.

Heute hat zwar nach wie vor jeder der beiden Doppeldorf-Ortsteile sein eigenes Profil, Erscheinungsbild und Identität. Dennoch wollen die Eggersdorfer Grundschüler natürlich nicht abseits stehen, wenn 650 Jahre Petershagen so groß gefeiert werden, und bereichern das Bühnenprogramm im Dorfsaal am Sonnabend um 13.30 Uhr durch ihre Theater-AG, die das Stück „Die Hexenschule“ zur Aufführung bringt.

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Der Malerbetrieb Polenz ist in der Gemeinde eine Institution.

Nunmehr in vierter Generation leitet der heutige Inhaber Tobias Polenz das Familienunternehmen, dessen Ursprünge mehr als ein dreiviertel Jahrhundert zurückreichen. Eine solch lange Traditionslinie ist nicht nur im eigenen Heimatort, sondern auch generell ziemlich selten. Doch es ist nicht nur das Bestehen an sich, das zu Buche schlägt und mit der Firmengeschichte zu einem eigenen kleinen Kapitel im großen Jubiläum 650 Jahre Petershagen geworden ist. Die derzeit zehnköpfige Belegschaft und auch frühere Kollegen haben im Doppeldorf-Ortsteil Petershagen vielfältige Spuren

Tobias Polenz

Simone Laske Betriebsassistentin

Malermeister Polenz hinterlassen. So waren die Mitarbeiter des Malerbetriebes natürlich mit dabei, als 2002 das evangelische Gemeindehaus (einst Küsterhaus) und die benachbarte Petruskirche umfangreichere

Sanierungsarbeiten erfuhren.

Auch mit dem Kinderbauernhof Mümmelmann sind wir eng verbunden, erklärt Tobias Polenz, und die damaligen Sanierungsarbeiten im Bündnerhaus, ältestes erhalten gebliebenes Gebäude im Ort, wären ohne die finanzielle wie praktische Beteiligung des Traditionsbetriebes kaum denkbar gewesen.

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650 JAHRE PETERSHAGEN

Brückenschlag von der Vergangenheit in die Zukunft Dorfsaal war in früheren Jahrzehnten ein Brennpunkt des gesellschaftlichen Lebens im Ort – und soll es nach der Sanierung wieder sein

Petershagen/Eggersdorf. Dass ein nicht unwesentlicher Teil des Jubiläums-Festprogramms in den Dorfsaal verlagert wurde, ist kein Zufall oder nur dem Umstand geschuldet, dass es dort (neben der großen draußen) eine weitere Bühne gibt. Es ist auch eine direkte Bezugnahme auf den Geist der Örtlichkeit, ein gewollter Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Zukunft. Denn eben in diesem Saal spielte sich in früheren Jahrzehnten ein Großteil des gesellschaftlichen Lebens im Ort ab – und so soll es nach dem Willen von Verein und Gemeinde auch in naher Zukunft wieder sein. Zuvor muss natürlich der größte Brocken der Sanierungsarbeiten noch gestemmt werden.

Weshalb die Festbesucher, wenn sie an dieser Stelle diverse Aufführungen bei der 650-Jahr-Feier erleben, sich gewissermaßen auf einer Baustelle befinden.

Doch der Reihe nach. Schon in alten Zeiten gab es in Petershagen, unmittelbar an der Furt des Fredersdorfer Mühlenfließes und damit dem wichtigen Verbindungsweg zwischen Altlandsberg und Rüdersdorf, einen Dorfkrug. Eine Ausspanne, in der sich Mensch und Pferde stärken konnten. Heimatmaler und Hobbychronist Hermann Woyack hat eine Ansicht von etwa 1765 im Bild kon-

Die Gaststätte Madel‘s (links) und der 1902/03 angebaute Saal, der 1935 erweitert wurde. serviert, das auf Seite 4 beim Porträtbeitrag über ihn steht.

Johann Karl Friedrich Madel hatte 1836 von Johann Peter Schneider dessen Kossätenstelle übernommen und dort den neuen Dorfkrug eingerichtet, auf den die Schankrechte des Vorgängers übergingen. Dass sein Bruder Christian Madel bereits nebenan in Fredersdorf Krüger war, mochte in manchen Details geholfen haben. Bis 1855 jedenfalls, als Madel starb, florierte das Geschäft, obwohl der Petershagener Krüger aufgrund einer Order des Königlichen Zollamtes seinen Bierverlag aufgeben musste.

Seine Witwe verlegte beim Neubau 1866 den Standort (vorher näher zur Kreuzung etwa auf Höhe des heutigen Saals) zur jetzige Stelle. Und es war Sohn Johann Friedrich Wilhelm Madel, der wiederum bis zu seinem Tod 1886 die Geschäfte fortführte.

Seine Witwe heiratete zwei Jahre später Wilhelm Gustav Ferdinand Breseke, der 1902 bei einem Rüdersdorfer Architekten die Planung des Saalanbaus in Auftrag gab. Nicht nur die Bevölkerung hatte weiter zugenommen, die zwei Jahrzehnte 1890 bis 1910 waren auch die Blütezeit der Gaststätten, wie Wilfried Her-

tel vom Verein zu erzählen weiß.

Schon Ende 1903 war Bauabnahme. Eine neue Bühne wurde 1935 angebaut, damit der Saal größer, auch die Künstlergarderobe eine halbe Treppe über dem Eingang zur Fredersdorfer Straße mit dem direkten Zugang zur Bühne entstand. Und da der inzwischen die Gastwirtschaft führende Sohn aus erster Ehe, Ernst Madel, bereits vier Jahre zuvor von den Behörden mit dem Einbau ordentlicher Sanitäranlagen statt des Plumpsklos im Garten beauflagt worden war, wurde dies gleich mit erledigt. Neben Toiletten und Gästegarderobe war

auch ein Schankraum für kleinere Aktionen wie Frühschoppen. Die letzte richtige Veranstaltung, bevor der Raum jahrzehntelang nur noch als Möbellager diente, war die Faschingsfeier des Sportvereins Blau-Weiß 1968.

Der vergrößerte Saal hat noch das Schwingparkett von 1935. Bei den jetzt geplanten Bauarbeiten wird in der Ecke bei den Toiletten einer der zwei barrierefreien Zugänge geschaffen. Der Saal soll nach vollständiger Wiederherstellung einerseits modernen Erfordernissen genügen und für jeden nutzbar und zugänglich sein. Zugleich wird auf maximalen Erhalt des originalen Bildes Wert gelegt.

Dass bereits 2011/12 mit Lottomitteln vom Land das Dorfsaal-Dach saniert werden konnte, war eine wichtige Voraussetzung, um Folgeschäden zu vermeiden. 120 000 Euro, einschließlich Zuschüssen von Kreis und Kommune sowie aus eigenen Mitteln, kostete dieser erste große Brocken. Seither ging es vor allem kleinteilig weiter voran, sei es mit dem Neufassen der alten Fensterscheiben an der Straßenfront (auf Spendenbasis) oder den ganzen Planungsleistungen. Demnächst wollen Verein und Gemeinde erneut über die zentralen Weichenstellungen für Sanierung und Zukunft des Dorfsaals beraten.

Thomas Berger

Windstar in Aktion

Jede Summe hilft: Mit dem Dorfsaal als Spendenbox wirbt der Verein bei vielen Veranstaltungen um Unterstützung.

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Windstar nennen sie sich, und da Peter Fischer aus dem Vereinsvorstand zu den Musikern gehört, die wiederholt im Dorfsaal spielten, ist die Truppe beinahe so etwas wie die „Hausband“ des Dorfsaals. Erst im Mai gab es ein Baustellenkonzert, auch bei der GuK war die Band, die deutsche und englische Hits der 60er- und 70erJahre spielt, schon zu erleben.

Keineswegs fehlen darf sie auch jetzt: Auftritt mit Belmondo bei der Jubiläumsparty in der Giebelseehalle, 9. September, 19.30 Uhr.

Windstar beim Konzert im Mai – die Band tritt am 9. September mit in der Giebelseehalle auf. Fotos (3): Thomas Berger

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GUK MAL ANDERS SEPTEMBER 2017

Ein ganz besonderes Konzert zum Petershagener Jubiläum

Drei kirchliche Bläser-Klangkörper musizieren gemeinsam Petershagen/Eggersdorf. Gut 50 Bläserinnen und Bläser musizieren zum Finale des Ortsjubiläums „650 Jahre Petershagen“ am Sonntag, 10. September, auf dem historischen Dorfanger. Ab 17 Uhr erklingen stets anspruchsvolle, teils klassische und teils sehr moderne sinfonische Werke für große Bläserbesetzung inklusive mehrerer Schlagwerke. Darunter Händels „Feuerwerksmusik“, „Golden Eye“ aus dem gleichnamigen James-Bond-Film, das sehr bekannte „Highland Cathetral“ – nur drei Beispiele, die sicher Lust auf mehr machen.

Gut eine Stunde dauert dieses besondere Konzert, das von Blaskapelle St. Hubertus Petershagen, evangelischem Posaunenchor Eggersdorf, Bläserchor der

Landeskirchlichen Gemeinschaft Fredersdorf und weiteren Gastmusikern in einem eigens fürs Fest zusammengestellten Jubiläumsorchester gestaltet wird. Die musikalische Leitung obliegt Sebastian Aehlig, Martin Leue und Matthias Staake.

Das Konzertprogramm stammt natürlich nicht aus einem bereits vorhandenen Orchesterrepertoire, sondern wird exklusiv neu, nur für diesen einen Tag zusammengestellt. Bereits jetzt liegen mehrere Gemeinschaftsproben hinter den überwiegend ehrenamtlichen Kirchenmusikern aus drei verschiedenen Gemeinden. Ähnliche Dimensionen haben zwar auch die alle zwei Jahre vom Publikum begeistert aufgenommenen Adventkonzerte in

Viele gemeinsam: Bild des großen Klangkörpers aus dem Vorjahr Petershagen und Altlandsberg.

Dennoch: Das Jubiläumskonzert 650 Jahre Petershagen ist eine ganz besondere Hausnummer.

Nicht nur, dass es gleich nach den Ferien – und damit auch nach den

liches Gelingen und ein zahlreiches Publikum zu hoffen.

Auftritt ist am 10. September auf der großen Bühne am Dorfanger Petershagen, ab 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Zur eigenständigen Institution in Sachen Westernhagen geworden

Luftballons erhältlich Petershagen/Eggersdorf.

Kathleen Brandau, im Rathaus zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Mitglied des Festkomitees, weist darauf hin, dass die Gemeinde spezielle Luftballons zum Dorfschmücken beim Jubiläum geordert hat. Wer sein Grundstück zum Festwochenende entsprechend aufhübschen möchte, kann sich in den nächsten nach Tagen eine überschaubare Zahl von Ballons in der Bibliothek abholen.

Band Belmondo hat zum Ortsjubiläum ein Heimspiel

Weitere Infos Petershagen/Eggersdorf. Alle Programmübersichten in dieser Beilage haben den Stand 30. August. Kurzfristige Änderungen und Ergänzungen sind auf www.doppeldorf.de sowie in der Märkischen Oderzeitung nachzulesen.

für alle Mitwirkenden wohlverdienten Urlaubswochen – stattfindet. Auch der musikalische wie öffentliche Anspruch an sich ist für alle Beteiligten hoch. Bleibt nur, auf gutes Wetter, bestmög-

Foto: promo/Archiv

Seit fast zwei Jahrzehnten erfolgreich: Belmondo Foto: promo

Petershagen/Eggersdorf (MäSo).

Belmondo – der Name der Band entstand mit Gründung im Juli 1998 nach dem gleichnamigen Westernhagen-Song. Die Idee hatte Frontmann Ingo Scharbert.

Seither beweisen die sechs Musiker mit ungebremster Spielfreude und Leidenschaft, dass das Repertoire von Marius Müller-Westernhagen noch immer den Nerv des Publikums trifft. Authentizität und Originalität prägen den druck- und stimmungsvollen Live-Sound, mit dem das Sextett die Musik des wohl erfolgreichsten Deutsch-Rockers interpretiert.

Damit hat sich Belmondo längst von einer reinen Coverband zu einer Institution in Sachen Westernhagen verselbständigt. Von soft bis rockig: Die Show begeistert,

wohin die sechs auch kommen – „Westernhagen“ vom Feinsten!

Im heimischen Doppeldorf sind Scharbert und Kollegen immer wieder zu erleben. Aber auch in der näheren und weiteren Umgebung wie beim Müncheberger Kaiserbergfest, 750 Jahre Schwedt, in Fürstenwalde, Mahlow, Rathenow oder BerlinSpandau. Genauso hat das Sextett aber in den zurückliehenden Jahren auch schon deutschlandweit auf Usedom, in Göttingen oder Offenburg für Begeisterungsstürme gesorgt.

Zum Festwochenende gibt es nun wieder ein Heimspiel: Sonnabend um 19.30 Uhr gemeinsam mit Windstar bei der großen Jubiläumsparty in der Giebelseehalle.

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Die Gemeinde Hoppegarten gratuliert ganz herzlich zum 650. Geburtstag!

Jährlicher Höhepunkt – die Bauernvolk-Truppe beim Mittelalterfest

Foto: Edgar Nemschok

Das Mittelalter lebendig werden lassen Verein Bauernvolk mit seiner Musikgruppe Pipentid vielfältig im Einsatz

Petershagen/Eggersdorf. Vor allem mit einer Aktion haben sich die Mitglieder des 1999 gegründeten Vereins Bauernvolk tief im Bewusstsein der Doppeldörfler sowie Interessierten aus dem Umland verankert – das alljährliche Mittelalterfest am Himmelfahrtstag ist längst zu einer Tradition geworden, die weit über die Gemeindegrenzen hinaus Lockwirkung entfaltet. Erst strömten die Besucherscharen an diesem markanten Termin immer ins Herz von Eggersdorf, seit einer Weile schon wird nun am Vereinssitz im Gewerbegebiet gefeiert.

Nicht nur bei dieser etablierten, jährlich wiederkehrenden Gelegenheit versucht die engagierte Truppe um Andreas Lüders, mittelalterliches Brauchtum neu zu bewegen, geschichtliches Wissen und Bewusstsein um die Ursprünge so mancher Entwicklungen zu vermitteln. Auch eine Wanderausstellung über „Das vergessene Volk – Slawen im Oderland“, aufgelegt zur Eggersdorfer 675-Jahr-Feier 2008, sowie Publikationen zum gleichen Thema gehören dazu.

Oftmals erfolgt die Weitergabe historischer Informationen aber auch in lockerer, unterhaltsamer Weise. Ein Beispiel ist das Pro-

HartmutHeuschkelinderRolle des Oswald von Wolkenstein Fotos (2): Thomas Berger

Alte Instrumente wie Harfe und Sackpfeifen kommen bei Pipentid zum Einsatz.

gramm „Wolkensteins wundersame Reisen“, das 2017 auch aus Anlass des Petershagener Jubiläumsjahres schon eine weitere Aufführung erlebte. Am Beispiel des Oswald von Wolkenstein, einer der letzten Minnesänger, tauchen die Akteure in dem von Andreas Lüders konzipierten Programm tief ins mittelalterliche Leben ein – es ist just etwa jene Epoche im 14. Jahrhundert, in der auch der Doppeldorf-Ortsteil seine erste schriftliche Erwähnung hatte. Ausführende sind

(neben Hartmut Heuschkel in der Rolle des Oswald von Wolkenstein) die Musiker der Gruppe Pipentid. Diese Formation des Vereins ist auch sonst zu Konzerten weithin unterwegs. Domfest Havelberg, Burgfest Tangermünde und Luthers Hochzeit in Wittenberg sind jährlich feste Termine.

Thomas Berger Beim Festwochenende sind Bauernvolk-Tänzer und die Musiker von Pipentid am Sonntag um 15.30 Uhr auf der großen Bühne zu erleben.

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gramm „Wolkensteins wundersame Reisen“, das 2017 auch aus Anlass des Petershagener Jubiläumsjahres schon eine weitere Aufführung erlebte. Am Beispiel des Oswald von Wolkenstein, einer der letzten Minnesänger, tauchen die Akteure in dem von Andreas Lüders konzipierten Programm tief ins mittelalterliche Leben ein – es ist just etwa jene Epoche im 14. Jahrhundert, in der auch der Doppeldorf-Ortsteil seine erste schriftliche Erwähnung hatte. Ausführende sind

(neben Hartmut Heuschkel in der Rolle des Oswald von Wolkenstein) die Musiker der Gruppe Pipentid. Diese Formation des Vereins ist auch sonst zu Konzerten weithin unterwegs. Domfest Havelberg, Burgfest Tangermünde und Luthers Hochzeit in Wittenberg sind jährlich feste Termine.

Thomas Berger Beim Festwochenende sind Bauernvolk-Tänzer und die Musiker von Pipentid am Sonntag um 15.30 Uhr auf der großen Bühne zu erleben.

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Freiwillige Feuerwehr 1912 (auf dem Schulhof alte Schule): Diese historische Aufnahme hängt auch an der Infotafel am heutigen Gerätehaus.

Repro: Freiwillige Feuerwehr

Seit 110 Jahren im Dienste der Allgemeinheit

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Auch die Freiwillige Feuerwehr Petershagen hat 2017 ein Jubiläum Petershagen/Eggersdorf (bg).

Auch die Freiwillige Feuerwehr Petershagen kann 2017 voller Stolz auf ein Jubiläum schauen: 110 Jahre ist ihre Gründung nun her. Auf den damaligen Schmiedemeister Wilhelm Abel als Einladenden ging die erste Zusammenkunft der organisierten Brandschützer am 24. März 1907 zurück. Zunächst zwölf Mitglieder hatte die Ortsfeuerwehr, die eine neu angeschaffte Handdruckspritze und das Spritzenhaus an der Schule nutzen konnte. Zum Alarm riefen seinerzeit noch die Kirchenglocken.

Um all das über die Ursprünge zu erfahren, muss niemand erst selbst in Chroniken blättern. Sehr schön ist dies für jeden Vorbeikommenden auf einer Infotafel direkt am Bürgersteig vor dem heutigen Gerätehaus nachzulesen, und so mancher bleibt in der Tat neugierig stehen. Und natürlich ist in dem informativen kleinen Text auch vermerkt, dass 1910 der Bauunternehmer Paul Lindholz zum Wehrführer wurde – und diese Funktion stolze 18

Jahre lang bis zu seinem Tod innehatte. Verwiesen wird zudem auf den technischen Fortschritt, der in Etappen Einzug hielt. 1926 gab es erstmals den Alarm über eine Sirene, sechs Jahre später wurde das neue Gerätehaus in der Eggersdorfer Straße gebaut. Der Name des Maurers Paul Bredereke darf dabei nicht ungenannt bleiben.

Und noch etwas war ein Meilenstein: Statt des Pferdefuhrwerks konnten die Feuerwehrleute nun motorisiert zum Einsatzort eilen.

Eine ganze „Feuerwehrdynastie“ haben die Petershagener nach dem Krieg hervorgebracht. HansDieter Kandzia, heute noch dem Kreisfeuerwehrverband vorstehend, hat die Wehr 1975 bis 2012 geführt, als er den Staffelstab an seinen ebenso versierten Nachfolger als Wehrführer und Gemeindebrandmeister, Marco Rutter, weitergab. Doch nicht nur diese (fast) einzigartigen 37 Jahre für sich sind mit dem Namen Kandzia verbunden. Schon sein Großvater, der Kupferschmied Ernst Kandzia, hatte ausgerechnet nach Kriegsende 1945 die schwierige

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Aufgabe übernommen, die Neuformierung der örtlichen Feuerwehr zu organisieren. Keine leichte Aufgabe, da so mancher Kamerad im Krieg geblieben und die Ausrüstung teils verschollen war. Seine Söhne Heinz und Helmuth Kandzia setzten das Werk des Vaters ab 1948 fort, und eine lange Ära an der Spitze gab es auch unter dem Tischler Gerhard Günzler, der die Brandschützer 1957 bis 1972 führte. Der Vorläufer der heutigen Jugendfeuerwehr wurde 1964 gegründet, Anfang der 1980er-Jahre das Gerätehaus um Anbauten wie Schulungsraum und Sanitärtrakt ergänzt.

Pünktlich zum Jubiläum hat die Feuerwehr im Juli ein hochmodernes Tanklöschfahrzeug im Wert von 280 000 Euro übergeben bekommen. Der 22 Jahre alte und sehr geländegängige Unimog-Tanker mit 4500 Liter Fassungsvermögen hat damit ausgedient. Ein schöneres „Geburtstagsgeschenk“ hätte es kaum geben können, auch um bei gestiegenen Anforderungen die Einsatzbereitschaft technisch weiter zu sichern.

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650 JAHRE PETERSHAGEN

Weitere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr

Oktober 3.10. – Zum Baumpflanzen am mit anschließendem Apfelfest am Büdnerhaus sind Interessenten eingeladen, auch die Saftpresse des Heimatkundevereins wird an diesem Tag in Aktion sein.

November

9.11. – „Die Ansiedlung der Pfälzer Kolonisten in unseren Dörfern“ ist Thema des Vortrags von Bärbele Buchmann. Um 18 Uhr in der Angerscheune erzählt das Heimatkundevereins-Mitglied von den 1765 eintreffenden Neusiedlern, die den Ort nachhaltig mit prägten.

11.11. – Start ist an der Petruskirche um 16.30 Uhr für das St. Martinsfest mit historischem Laternenzug, Martinsfeuer und Teilen der Martinshörnchen 16.11. – „Gib Frieden, Herr, gib Frieden ...“: Lesung und Musik zum Andenken an Jürgen und Erika Henkys heißt es 19.30 Uhr mit Burkhard Paetzold in der Petruskirche

Dezember

2.12. – Um 15 Uhr startet der Weihnachtsmarkt der FAWSchule, Eggersdorfer Straße 91.

16.12. – „Der Stern von Petershagen“ ist der Vortrag überschrieben, den Andreas Lüders 15 Uhr am Bauernvolk-Vereinssitz (Am Fuchsbau 5) hält

In mindestens dritter Generation Gemeinde ehrt traditionsreiche Handwerksbetriebe

Petershagen/Eggersdorf (bg).

Die Gemeinde, teilt die für Öffentlichkeitsarbeit zuständige Rathausmitarbeiterin Kathleen Brandau mit, wird im Rahmen der Festveranstaltung zu 650 Jahren Petershagen auch drei örtliche Firmen ehren. Es geht um traditiAnzeige

onsreiche Handwerksbetriebe, die seit mindestens drei Generationen in Petershagen verankert sind – den Malerbetrieb Polenz, die Tischlerei Dinter und die Firma Brillen Krug. Sie stehen beispielhaft für vielfältiges Wirtschaftsleben in Ortsteil und Gemeinde..

Ein Juwel in bescheidener Aufmachung Angerscheune ist seit Einweihung 2011 vielfältiger Ort der Begegnung geworden

Petershagen/Eggersdorf (bg).

Sie ist von allen Gebäuden am alten Dorfanger in mancher Hinsicht das unscheinbarste – und doch ein kleines Juwel, einzigartig in mehrfacher Hinsicht. Das betrifft nicht nur die enorm vielfältige Nutzung, sondern auch das gemeinsame Sanierungswerk an diesem aus dem 19. Jahrhundert stammenden Bauwerk, das einst als Küsterscheune zum damaligen Küster- und Schulhaus nebenan, dem heutigen Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Mühlenfließ, gehörte. Im Jahr 2006 hatte sich eine Gruppe Enthusiasten zusammengefunden, um mit der Gründung des gleichnamigen Vereins die Basis zu legen für notwendige Bauarbeiten zum Erhalt und zugleich eine neue Nutzung.

Eine solche Idee hatte schon der frühere Ortspfarrer Andreas Rütenik dereinst geäußert, sein späterer Nachfolger Christoph Schlemmer griff sie auf. Vor allem aber Kristina Schulz, der Gründungsvorsitzenden des Vereins, ist es zu verdanken, dass aus den Gedankenspielen schrittweise Realität wurde. Fünf Jahre dauerte es, bis im August 2011 feierlich Einweihung gefeiert werden konnte.

Land, Landkreis Märkisch-Oderland, Gemeinde und der Aktion

Für Konzerte, Vorträge und mehr genutzt: Die Angerscheune ist eine vielfältige Kulturstätte. Foto: Thomas Berger Mensch hatten Fördermittel und Zuschüsse in einer kombinierten Höhe von 103 000 Euro beigesteuert. Die Differenz zu den Gesamtkosten von 180 000 Euro brachte der Verein selbst auf. Ungezählte ehrenamtliche Stunden flossen in die Sanierung.

Dass sich all dieser Aufwand gelohnt hat, davon legt die Angerscheune seit ihrer Inbetriebnahme als Kultur- und Begegnungsstätte nachweislich Zeugnis ab. Schon die Konzerte decken ein breites Genre-Spektrum ab, hinzu gesel-

len sich Ausstellungen, hochinteressente Vorträge, Filmabende des Vereins BürgerBildungBrandenburg, sogar Theateraufführungen und mancherlei mehr. Der zur Verfügung stehende Platz ist zweifellos bescheiden, stößt mitunter an seine Grenzen, wenn das Besucherinteresse für eine Veranstaltung noch größer ist als gedacht.

Auch als kleines Begegnungscafé gibt es gern genutzte Möglichkeiten, Menschen aus Ort und Umland über Generationen hinweg zusammenzubringen.

Im Doppeldorf und sogar auf der ganzen Welt zu Hause Ronald Bomke empfiehlt Acorn Treppenlifte – die unkomplizierte Lösung für jede Treppe

Petershagen/Eggersdorf (dl).

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weltweit einer der Marktführer.

Am Anfang der Geschäftstätigkeit war Acorn noch auf die Modelle von anderen Herstellern angewiesen, die generalüberholt und anschließend weiterverkauft wurden. Die Nachfrage wurde mit der Zeit so groß, dass sich die Firma nach anderen Möglichkeiten umsehen musste.

In dieser Phase reifte die Entscheidung einen eigenen Treppenlift zu entwickeln, der allen

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GUK MAL ANDERS SEPTEMBER 2017

Tanzensemble kommt aus Dowsk Petershagen/Eggersdorf (bg). Nur bedingt werden die Petershagener Partnergemeinden beim Ortsjubiläum vertreten sein. Petershagen an der Weser wolle einen Abgesandten schicken, hat man dort mitgeteilt. Ungünstig sei, dass es im Partnerort am gleichen Wochenende eine Messe gebe, so Kathleen Brandau aus dem Rathaus. Die Westheimer haben sich gleich komplett entschuldigen lassen. Mit den Pfälzern war die Partnerschaft im Jahr 1991 besiegelt worden, nur ein paar Monate älter (Herbst 1990) ist die mit Petershagen/Weser. Gerade in der Anfangszeit nach der Wiedervereinigung war der Kontakt besonders eng. Aber auch in jüngeren Jahren gab es vereinzelt gegenseitige Besuche.

Bereits als Doppeldorf wurden 1996 die ersten Kontakte zum weißrussischen Gemeindeverband Dowsk geknüpft, federführend war und ist in dieser Richtung vor allem der Kinderhilfeverein. Aus Dowsk ist nun das Folkloreensemble „Radost“ am Sonnabend um 17.15 Uhr sogar mit einem Tanzauftritt aktiver Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten.

Zum umfangreichen Repertoire des Klangkörpers gehören auch Shantys, hier zünftig beim Fischerfest in Buckow.

Gemeinschaftliche Sangesfreude seit 140 Jahren

Männerchor „Flora 1877“, 2002 aus längerem Dornröschenschlaf geweckt, hatte bereits im Frühjahr sein Jubiläum

An den einstigen Chorleiter Richard Loeser wird auch im Büdnerhaus erinnert.

Fotos (2): Thomas Berger

Petershagen/Eggersdorf (bg).

Zugegeben, das heutige Ensemble ist erst anderthalb Jahrzehnte alt. 2002 war es, als Karl-Heinz Parduhn die Initiative ergriff, den Klangkörper neu zu beleben. So etwas wie das Ende eines längeren Dornröschenschlafs, denn natürlich stehen insgesamt 140 Jahre zu Buche, wenn vom Männercor „Flora 1877“ Petershagen die Rede ist. Die heutigen Sänger (übrigens in seiner bisher oft knapp bemessenen Freizeit sogar Bürgermeister Olaf Borchardt) sehen sich sehr wohl in dieser langen Traditionslinie. Es war der Lehrer, Küster und Kantor Ru-

dolf Fränze (siehe auch Beitrag zur Schulgeschichte Seite 7), der 1877 mit tatkräftiger Unterstützung des Büdners Kowalsky und Albert Catholy als Mitglieder des Vorstands den „Männergesangverein zu Petershagen“ ins Leben rief. Später war es dann u. a. Richard Loeser, der dieses Werk als Chorleiter fortsetzte. Eine Dankestafel, die ihm seine Chorsänger 1965 aus Anlass seines 70. Geburtstages überreichten, ist heute im noch Büdnerhaus zu sehen (Bild). Kriegswirren sowie später eingeschlafenes Interesse sorgten aber für Unterbrechungen der 140-jährigen Gesamtgeschichte.

Kinderbauernhof Mümmelmann – eine feste Adresse im Dorfkern

Von Steremat gGmbH betriebene, Kommune und einem Verein unterstützte Einrichtung seit 2006 auf altem Vierseithof Petershagen/Eggersdorf (bg).

Kinderbauernhof Mümmelmann – dieser Name hat über die Ortsgrenzen hinaus seit vielen Jahren einen bekannten Klang. Kindergruppen und Familien kommen extra wegen dieser Einrichtung nach Petershagen. Auf den his-

torischen Vierseithof von 1870 in der Dorfstraße 33/34 zog der damals schon gut etablierte Kinderbauernhof 2006 vom alten Domizil in der Florastraße um. Mit Sack und Pack, seinerzeit 90 Tieren. In einer 96-Stunden-Aktion des rbb war das Gelände rechtzeitig her-

gerichtet worden, eine stolze Zahl freiwilliger Helfer brachte sich in die Arbeiten ein. Rund 1000 Übernachtungen pro Jahr gibt es jetzt, etwa 1800 Teilnehmer zählen die Kurse in der Töpferei, 3000 die Exkursionen und sonstige Angebote. Und gerade zu den Hoffes-

ten viermal jährlich ist es richtig voll. Seit der ersten Stunde ist Leiterin Brigitte Markstein dabei, ihre rechte Hand Dietrich Deinert fast ebenso lange.

Und natürlich hält das Team die Hoftore auch zum Festwochenende für alle Interessenten offen.

Kinder und Tiere – vereint bei Mümmelmann Foto: bg

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650 JAHRE PETERSHAGEN

Auf zum Jubiläums-Festwochenende am Dorfanger Grußwort von Bürgermeister Olaf Borchardt

Dieser Monat ist in unserem Dorf der Monat der Jubiläen und Feierlichkeiten. Die Freiwillige Feuerwehr Petershagen feiert ihren 110. Geburtstag am 9. und 10. September gemeinsam mit unserem großen Ortsjubiläum „650 Jahre Petershagen“.

Zahlreiche Veranstaltungen seit Beginn des Jahres haben uns auf diesen Höhepunkt eingestimmt.

Seien es der Vortrag unseres Gemeindearchivars Dr. Krahnke zur Entstehung des Ortsteils Petershagen oder die Radtour zu historischen Orten mit dem Heimatkundeverein.

Am 9. und 10. September nun feiern wir 650 Jahre Petershagen mit einem großen Fest am historischen Dorfanger. Die große und kleine Dorfstraße entlang werden sich rund 80 Aussteller den Besuchern präsentieren. Jeder hat seine Ideen und sein Engagement in die Vorbereitung investiert. Vereine präsentieren sich, auch Firmen, die Polizei codiert am Samstag Fahrräder, Gastronomen sind mit von der Partie – das bunte Mosaik des Ortslebens mit Hunderten Mitwirkenden wird hoffentlich Hunderte Gäste erfreuen! Da gestalten die Kindereinrichtungen ein Kinderfest, die Bibliothek lädt am Sonntag zur Lesung in den Dorfsaal ein, die Grundschulen und die

Seite 6 Petruskirche als ambitionierter Neubau 1909/10 Seite 7 Schulmuseum – quer durch 300 Jahre Bildungsgeschichte Seite 8 Büdnerhaus – Aufbauwerk des Heimatkundevereins Seite 10/11 Detailliertes Programm des Festwochenendes, Lageplan und Ausstellerliste im Überblick Seite 12 Vielfältige Schullandschaft bereichert in mehrfacher Weise das Festprogramm Beim Neujahrsempfang in historischem Gewand: Olaf Borchardt, Gemeindevertretervorsteherin Rita Schmidt sowie ihr Stellvertreter Andreas Lüders mit Frau Foto: Kathleen Brandau FAW-Gesamtschule präsentieren Programme auf der Bühne und im Dorfsaal, Bauernvolk, Dorfmusikanten, Kirchenorchester, Männergesang- und Heimatverein sind mit von der Partie, aus

der Region sind die Rhönradgruppe des TSC, die Judoka des KSC und die Einradtruppe aus Fredersdorf dabei. Historische Ansichten säumen die Gartenzäune als Open-Air-Galerie. Es

evangelischen Kirchengemeinde Mühlenfließ, Wilfried Hertel vom Verein Dorfsaal und vom Schulförderverein Grundschule Am Dorfanger, deren stellvertretende Schulleiterin Karin Jänsch sich ebenso einbrachte wie Anja Wuttke-Neumann (Leiterin Katholische Grundschule St. Hedwig), Petra Rühle (Leiterin Grundschule Eggersdorf) und Ulf Bartel von der FAW-Gesamtschule. Komplettiert wurde die Runde durch Brigitte Markstein (Kinderbauernhof) und die engagierte Einwohnerin Jutta Gest. Und auch aus dem Rathaus waren Johannes Kliegel (Fachbereichsleiter Bürgerdienste), Gemeindearchivar Dr. Holger Krahnke sowie die

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Seite 14 Dorfsaal soll bald in altem Glanz neu erstrahlen

lohnt sich, vorbeizuschauen. Wir feiern feste im Doppeldorf. Seien Sie dabei!

Seite 15 Diverse örtliche Musikgruppen bringen sich aktiv ein

Ihr Bürgermeister Olaf Borchardt

Seite 16 Verein Bauernvolk lädt zur Reise ins Mittelalter Seite 17 Petershagener Feuerwehr besteht seit 110 Jahren

Team tagte zu Vorbereitungen seit Frühjahr 2016

& Nat Naturkost

Seite 3 Streifzüge durch die frühe örtliche Geschichte Seiten 4/5 Erinnern an Petershagener Persönlichkeiten

Engagiertes Festkomitee

Petershagen/Eggersdorf (bg).

Ihnen ist das umfangreiche Programm (auch unmittelbar über das zentrale Festwochenende hinaus) zu verdanken, seit Februar 2016 sind sie regelmäßig zu Treffen zusammengekommen, haben Ideen ausgetauscht, Pläne geschmiedet, konkrete Absprachen zur Aufgabenbewältigung getroffen und gemeinsam manche hier und da auftretende Probleme aus dem Weg geräumt. Zum Festkomitee 650 Jahre Petershagen gehörten Sylvia Spanowsky vom Heimatkundeverein, Harald Wanzek vom Verein Angerscheune, Kerstin Mauve von der katholischen Kirchengemeinde St. Hubertus, Thekla Knuth von der

Inhaltsübersicht

Seite 18 Angerscheune hat sich zur wichtigen Begegnungs- und Kulturstätte entwickelt Seite 19 Männerchor Flora 1877 – Sangesfreude seit 140 Jahren

Einige der Mitglieder des Festkomitees bei einem der zahlreichen Organisationstreffen.

Foto: privat für Öffentlichkeitsarbeit verantwortliche Kathleen Brandau und ihre Kollegin Ebba Zimmermann mit von der Partie. Ein Team, das über die Monate jede Menge zu tun hatte, sich nun aber auf den

Erfolg des von ihm Organisierten freut. Das Veranstaltungsmanagement übernimmt Maurice Lindemann, und Petra Christensen vom Werbeservice Christensen Petershagen hat das Festlogo entworfen.

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DER FÜHRENDEN HOLZ UND BAUSTOFFHÄNDLER IN UNSERER REGION

BAUZENTRUM

SOMMER

DER EINZEL- & PROFIFACHHANDEL UNTER EINEM DACH

Im Februar 1992 erfolgte der erste Eintrag im Handelsregister zum Bauzentrum Sommer GmbH. Das ist jetzt 25 Jahre her. Seitdem hat sich viel am und mit dem Bauzentrum Sommer getan. Sicherlich kann festgestellt werden, dass hier einer der führenden Holz und Baustoffhändler der Region östlich von Berlin seinen Sitz hat.

Das Bauzentrum Sommer wird im Fachjargon als sogenannter Kombi-Standort bezeichnet.

Ein Kombi-Standort ist ein Standort in dem ein Profifachhandel für Gewerbekunden unter einem Dach mit einem Einzelhandel in Form eines Baumarktes vereint ist. Es wird also gleichermaßen der Gewerbekunde und der Privatkunde angesprochen. Der Vorteil für beide Kundengruppen liegt auf der Hand.

Der Gewerbekunde kann parallel zu seinem Einkauf für seine Baustellen auf das umfangreiche Sortiment eines Baumarktes zurückgreifen. Der Privatkunde kann von der Kompetenz des Fachhandels auch für seine kleinen und größeren Projekte profitieren. Die Kompetenz des Fachhandels stützt sich dabei auf drei Säulen. Da ist erstens das Sortiment zu nennen, das nicht im klassischen Baumarkt angefunden wird. Im Bauzentrum Sommer ist das zum Beispiel das größte Lager an Konstruktionsvollholz der Region. Dimensionen bis 20x24 cm in einer Länge bis zu 13m warten auf spannende Projekte wie Carportbau oder Dachgeschossausbau. Weiterhin ist es das voll umfängliche Sortiment an Baustoffen, Trockenbau und im Dachbau, welches Bauvorhaben verwirklichen lässt. Zum Zweiten ist es die Fachkompetenz der Mitarbeiter. Im Bauzentrum Sommer beraten Profis, die seit vielen Jahren im Baustoffhandel tätig sind und teilweise einen Meisterabschluss als Dachdeckermeister oder auch Zimmerermeister haben. Diese Fachkompetenz weiter auszubauen, dafür sorgt im Bauzentrum Sommer ein ausgefeiltes Aus- und Weiterbildungsprogramm der Mitarbeiter. Dafür sorgt auch die intensive Ausbildung der Auszu-

So nah, so gut, so passt‘s.

bildenden im kaufmännischen Bereich oder der Lagerlogistiker. Drittens sind da die Dienstleistungen und die Logistik zu sehen. Das fängt an bei der Projektierung für Dachstühle und Carports, geht weiter über den Zuschnitt- und Farbmischservice, ergänzt sich durch Finanzierungen und Kundenkonto und gipfelt im Anlieferservice.

Gerade der Anlieferservice ist im Bauzentrum Sommer einzigartig. So können die Kunden sich durch spezielle Kran-LKW die Ware bis in 40m Höhe liefern lassen, also direkt in das Bauvorhaben. Das alles auf die Minute genau, Lieferzusagen wie Donnerstag von 08.00 – 16.00 Uhr gibt es im Bauzentrum Sommer nicht.

Das Bauzentrum Sommer steht nicht alleine da.

Sie ist Gesellschafter der hagebau. Die hagebau, bekannt durch die Baumärkte und Mike Krüger, (ausgesprochen Handelsgesellschaft Bau) ist eine Kooperation von 370 mittelständischen Baustoffhändlern mit über 1.600 Standorten. Jeder Gesellschafter ist damit im Einkauf mindestens genauso stark wie es Konzernunternehmen sind. Die hagebau unterhält mehrere Zentrallager in Deutschland. Damit hat auch das Bauzentrum Sommer kurzfristigen Zugriff auf ein über das Normale hinausgehende Sortiment. Achteckige Eier stellen also keine Besonderheit dar. Der Werkers Welt Baumarkt im Bauzentrum Sommer ist ein Einzelhandelskonzept der hagebau, so wie die bekannten hagebaumärkte. Werkers Welt Baumärkte gibt es über 100x in Deutschland und sie stehen für Handwerker und Heimwerker. Also ein Konzept genau auf die Besonderheiten eines Kombistandortes wie das Bauzentrum Sommer passend geschaffen. Was aber das Bauzentrum Sommer besonders ausmacht ist, das es inhabergeführt ist. Das ist ein nicht zu vernachlässigender Unterschied gegenüber konzerngeführten Filialbetrieben. Hier im Bauzentrum Sommer begegnen sich Mensch und Mensch, hier spricht man von Unternehmer zu Unternehmer. Hier begegnet man sich auf gleicher Augenhöhe.

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GUK MAL ANDERS SEPTEMBER 2017

Im Landbuch Kaiser Karl IV. erstmals aktenkundig

Siedlung ist vermutlich mehr als ein Jahrhundert älter, nachweisliche Ersterwähnung von 1367 aber Bezugspunkt für die Jubiläumsfeierlichkeiten Petershagen/Eggersdorf. „Petirshayn“ war eine der ersten Varianten des Ortsnamens, aus dem im Laufe der Zeit mit allerlei Anpassungen und Lautverschiebungen Petershagen wurde. Jedenfalls taucht das Dorf – Bezugspunkt jetzt für die 650-Jahre-Feierlichkeiten – unter dieser Bezeichnung im Landbuch Kaiser Karl IV. im Jahre 1367 erstmals urkundlich auf. Gemeinsam mit etlichen anderen Ortschaften, für die das Landbuch in ähnlicher Weise der erste belegbare Nachweis ist.

Allerdings war auch Petershagen zu diesem Zeitpunkt nicht etwa frisch gegründet, sondern eine bereits gut etablierte Siedlung.

Spuren verweisen auf Anfänge um 1230. Vermutlich diente damals nicht nur ein erster Dorfkrug den Mönchen und Fuhrleuten, die mit ihren kalksteinbeladenen Wagen von Kalkberge nach Altlandsberg fuhren, an der Furt durch das Mühlenfließ als Rastpunkt, sondern hatten sich auch rundum schon einige Höfe gebildet. Allerdings blieb die Besiedlung nicht stabil – kriegerische Auseinandersetzungen, Seuchen und andere Katastrophen führten immer wieder zu Bevölkerungsrückgang bis hin zur Verödung des Dorfes.

Einen „unechten Rittersitz“ gab es dann zur Sicherung des Fortbestandes ab dem Beginn des 15. Jahrhunderts, als die Familie von Ilow vom Landesherrn das Lehnsrecht über Petershagen erhielt. Daran sollte sich die nächsten zweieinhalb Jahrhunderte nichts ändern. 1674 erwarb Otto I. von Schwerin noch unter Vorbehalt den Rittersitz, 13 Jahre später besiegelte sein Sohn, Reichsgraf Otto II., endgültig den Besitzwechsel in diese namhafte Adelsfamilie. Er war es auch, unter dem das Dorf neuen Aufschwung nahm, beispielsweise indem er für den Bau der neuen Kirche im Fachwerkstil 1702 sorgte (siehe Seite 5).

Für die Verwaltung, also vor al-

So sah Petershagen Mitte des 18. Jahrhunderts aus: Bärbele Buchmann und Holger Krahnke vom Heimatkundeverein am Wandbild von Hermann Woyack und der Nachgestaltung in Keramik durch Ingeborg Jaeke.

Foto: Thomas Berger

Bild der Familie Körper: „Stammvater“ Jacob Körper, ein Pfälzer Neubürger, hatte das Erbpächtergut Dorfstraße 25 erworben, war ab 1770 Kolonisten- und Ortsvorsteher

An die einstige Badeanstalt an der Ortsgrenze Petershagen, errichtet 1926 und etwa 2000 Besucher fassend, erinnern solche Aufnahmen. Fotos: Sammlung Brunner/Gemeinde

lem das pünktliche Eintreiben der Abgaben, war um 1760 Amtmann Kraatz als Unterpächter zuständig, zehn Jahre zuvor ist als sogenannter Arrendator ein Martin Plasche aktenkundig. Vier Tagelöhnerfamilien mit insgesamt 33

ßen mit den Pfälzern statt. Diesem Thema wird sich Bärbele Buchmann vom Heimatkundeverein im November ganz speziell noch in einem historischen Vortrag widmen (siehe Seite 18).

Wie das Dorf vor etwa 250 Jah-

Personen gab es damals, sechs Kossäten, einen Schäfer, mehrere Büdner, einen Meier, einen Ochsenhirten sowie je drei Knechte, Mägde und Pflügejungen.

Neubürgeransiedlung fand schon zu Zeiten Friedrichs des Gro-

ren aussah, hat Maler und Ortschronist Hermann Woyack in einem Wandbild festgehalten, das im Büdnerhaus hängt. Und das wiederum Ingeborg Jaeke als Vorlage zu einer keramischen Nachbildung diente. Thomas Berger

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650 JAHRE PETERSHAGEN

Pfarrer und Heimatforscher

Alexander Giertz über den Ort hinaus unvergessen Petershagen/Eggersdorf (bg).

Die Neufassung seiner Dorfchronik in drei Bänden steht heute in nahezu jedem gutsortierten Bücherschrank geschichtsbewusster Einwohner des Doppeldorfes. Alexander Giertz – dieser Name ist vor allem Bezugspunkt für diese damalige Leistung, ganz vieles an Überlieferungen aus der örtlichen Vergangenheit für die Nachwelt wohlgeordnet aufzubereiten, zu konservieren.

So mancherlei an wertvollen Informationen wäre mit Sicherheit verloren gegangen, wäre da nicht jener Mann gewesen, der sozusagen qua Amt als Ortspfarrer Zugriff nicht nur auf die alten Kirchenbücher und ähnliche Primärquellen hatte, sondern auch das Dorf und dessen Bewohner zu eigenen Lebenszeit so gut und tiefgründig kannte wie kaum ein zweiter.

Kurz nach Anbruch eines neuen Jahres, am 5. Januar 1910, verstarb Giertz im Alter

Neben der Kirche, deren Neubau er initiiert hatte, liegt Giertz begraben.

Foto: Thomas Berger

von nur 50 Jahren nach schwerer Krankheit. Er und seine Ehefrau Johanna-Flora haben auf dem Kirchhof direkt neben der Kirche ihre letzte Ruhestätte gefunden. Die Fertigstellung des Neubaus, den er maßgeblich mit initiiert hatte, nur wenige Monate später mitzuerleben, war dem Pfarrer nicht mehr vergönnt gewesen.

Zwei Jahrzehnte hatte Giertz als Seelsorger in beiden Ortsteilen des heutigen Doppeldorfes gewirkt. Als „fundirter Hülfsprediger“ war der vormalige Berliner am 12. Oktober 1890 von Pfarrer Hosemann aus Fredersdorf eingewiesen worden und wohnte beim Kossäten Richard Bugge (heute Bresekehof). Vollwertiger Gemeindepfarrer in Petershagen wurde er dann am 7. Januar 1900.

Es war etwa zur gleichen Zeit, dass er als Heimatforscher mit der akribischen Sammlung für sein Werk „Bausteine zur Geschichte des Barnim“ begann.

Und er war es auch, der 1905 den ersten Heimatkundeverein aus der Taufe hob, der vor allem der Unterstützung dieser Publikation dienen sollte. Zeitgenossen wussten über den Geistlichen im Grunde nur Positives zu sagen. Wertevermittlung, Engagement, Zuverlässigkeit, Kreativität und positive Ausstrahlung hätten Giertz auch als Mensch zu einem Vorbild gemacht, heißt es über ihn.

Gerade der heutige Heimatkundeverein, der bei Gründung bewusst den damaligen Namen wählte, fühlt sich dem Erbe des Pfarrers und fleißigen Ortschronisten besonders verbunden, hatte 2010 aus Anlass seines 150. Geburtstages auch den Giertz‘schen Grabstein an der Kirche wieder in Ordnung gebracht, mit einer vielgestaltigen Feierstunde wurde an sein unvergessenes Wirken erinnert.

Auch eine Petershagener Straße trägt heute seinen Namen.

Der alte Dorfkrug als Aquarell ist eine der vielen historischen Ortsansichten, die Hermann Woyack gemalt hat. Dieses Bild hängt heutzutage im Schulmuseum. Repro: Thomas Berger

In Bildern längst Vergangenes konserviert

Erinnerungen an Petershagener Künstler Hermann Woyack und Rudolf Resemann Petershagen/Eggersdorf (bg).

Mit 46 Jahren, im Jahr 1930, verlegte Hermann Woyack seinen Wohnsitz aus der Großstadt Berlin nach Petershagen.

Es sollte eine Zäsur in seinem Leben werden – so wie bereits jener verhängnisvolle Unfall in Kindheitstagen, durch den er seinen rechten Arm verlor. Immerhin kümmerte sich der Verursacher des Unglücks, ermöglichte dem Jungen eine Ausbildung zum Kunstmaler. Und es war dieses Talent, das Hermann Woyack wiederum, wofür Petershagen heute noch dankbar sein kann, auch reichhaltig in den Dienst seines neuen Heimatortes stellte.

Der Künstler war nicht nur von der örtlichen Landschaft fasziniert, sondern stöberte auch intensiv in Giertz‘ Chronik. Zu seinen wichtigsten Werken, die aus der Beschäftigung mit der Ortsgeschichte resultierten, gehört die Ortsansicht von etwa 1700 (siehe vordere Seite), die mit ein wenig Phantasie und künstleri-

schem Können aus den Beschreibungen jener Ära entstand.

Woyack war ein Meister darin, mit den Mitteln des Malers längst Vergangenes zu konservieren, neu lebendig werden zu lassen. Beispiel die alte, erste fest gemauerte Dorfkirche. Von dieser ist keinerlei historische Ansicht überliefert, sie war längst verschwunden, bevor überhaupt daran zu denken war, Ortsbilder zumindest in gemalter Form einzufangen. Lediglich ein altes, inzwischen ebenfalls verschwundenes Kirchensiegel diente Woyack zur Vorlage.

Der 1972 im Alter von 88 Jahren verstorbene Künstler ist vor allem älteren Petershagenern noch in bester Erinnerung. „Gerade den Kindern hat er viel beigebracht“, so Bärbele Buchmann vom Heimatkundeverein, selbst im Ort aufgewachsen. Und diese Aussage bezieht sich nicht nur auf die Malkurse, die er für Jung und Alt gab, sondern eben auch heimatkundliches Wissen und In-

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teresse, das er gern an andere weitergab. Ein Großteil seines Nachlasses liegt heute im Archiv, merkt Gemeindearchivar Dr. Holger Krahnke an. Andere Werke Woyacks hängen verstreut in Privatbesitz bzw. an Stellen wie Büdnerhaus und Schulmuseum.

Doch nicht nur der unermüdliche Woyack (der übrigens nach Kriegsende 1945 auch einen Chor und eine Theatergruppe gründete sowie bei der damaligen Kunstund Gewerbemesse mitwirkte) hat sich um lokalhistorische Darstellungen verdient gemacht.

Etwas weniger bekannt ist sein Künstlerkollege Rudolf Hesemann, der 1910 bis 1956 lebte und mancherlei Motive als Linolschnitte gefertigt hat. Hauptberuflich als Anstreicher tätig, war Resemanns künstlerisches Wirken „nur“ Hobby. Der Heimatkundeverein hat inzwischen passende Technik, um solche Linolschnitte auch als Geschenke und zu ähnlichen Zwecken zu drucken.

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GUK MAL ANDERS SEPTEMBER 2017

Mit Lupe und altem Siegel

Kleiner Exkurs zu Petershagens ältesten Gotteshäusern Petershagen/Eggersdorf (bg). Es muss ein ziemliches Stück Arbeit gewesen sein, wenn man auf die Umstände blickt: Unter Zuhilfenahme einer Lupe hat Hermann Woyack einst die älteste feste Kirche seinerzeit zu Papier gebracht – als Vorlage diente das Bildnis des Gebäudes auf einem mittlerweile verschollenen alten Kirchensiegel aus dem 14. Jahrhundert.

Mutmaßlich 1340 ist das steinerne Gebäude, scheunenartig mit überdachtem Eingang, erbaut worden.

Zuvor gab es in der ersten Zeit der dörflichen Siedlung lediglich ein hölzernes Gotteshaus. Dieses nun erste richtige Kirchengebäude hatte über dem ummauerten Eingang einen offenen Turmaufsatz, in dem die Glocken hingen.

Immerhin rund dreieinhalb Jahr-

hundert leistete der solide, aber bescheidene Bau der Gemeinde seine guten Dienste, war zuletzt aber doch so sehr vom Zahn der Zeit benagt und baufällig geworden, dass sich Petershagens neuer Kirchenpatron 1702 zu einem kompletten Neubau entschloss.

In barocker Stilform, die Mauern in Fachwerkbauweise hochgezogen, war diese im Folgejahr fertiggestellte dritte Kirche des Ortes auch standesgemäß für Reichsgraf Otto II. von Schwerin, der zudem den Kammerherrnschlüssel, Stern und seine Initialen zusammen mit der Jahreszahl 1702 auf der Wetterfahne verewigen ließ. Zuletzt mit dem eingekürzten Turm, diente diese Kirche dann gut 200 Jahre bis zum Neubau Anfang des 20. Jahrhunderts.

So etwa sah sie aus – die erste Steinkirche, gemalt von Hermann Woyack.

Gebäude 1933, Instrument 1961

Unauslöschbare Spuren

Ehepaar Erika und Jürgen Henkys wirkte über 30 Jahre in vielfältigster Weise Petershagen/Eggersdorf (bg). „Eine Seelsorgerin ohne Pfarramt“ – so ist der Beitrag von Klaus Körner über sie in der Festschrift zu 100 Jahren Petruskirche betitelt. Erika Henkys, studierte Theologin, brachte sich von Anbeginn (1965 war die Familie nach Petershagen gezogen) auf vielfältige Weise ins kirchliche Gemeindeleben ein, übernahm den Mütterkreis, initiierte den Besuchsdienst für Jubilare, Alte und Kranke mit, sprang überall dort ein, wo sich gerade eine personelle Fehlstelle auftat – mit voller Energie, scheinbar allumfassendem Sachverstand und vor allem viel Herz. Später war sie als Kreiskatechetin tätig, wirkte viele Jahre im Gemeindekirchenrat mit, war nach der Wende Gründerin des „Frauenfrühstücks“ als konfessionsübergreifendes Podium breitthematischen Austauschs.

Gemeinsam mit ihrem Mann, Prof. Jürgen Henkys, der frühzeitig an das Predigerseminar Brandenburg/Havel und das Berliner Sprachenkonvikt berufen wurde und dort junge Theologen ausbildete, hat sie in Petershagen unauslöschliche Spuren hinterlassen. Vielfältig war Jürgen Henkys wissenschaftlich aktiv, auch ein überaus aktiver Liedertexter und Nachdichter für kirchliches Liedgut. Viele dieser von ihm stammenden Neufassungen finden sich im heutigen Evangelischen Gesangbuch, das 1993 aufgelegt wurde. Jürgen Henkys hatte wichtige Anregungen auch von seinen Auslandsreisen mitgebracht, die ihn beispielsweise 1975 ins niederländische Groningen führten, wo auf einer konfessionsübergreifenden Tagung gerade das neue Gesangbuch der Holländer präsentiert

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Repro: Th. Berger

wurde. Gerade etliche der neuen Lieder aus Holland und Skandinavien hat Henkys seinerzeit in Petershagen ins Deutsche geholt. Er, der auch selbst im Kirchenchor sang, pflegte nicht zuletzt eine enge Zusammenarbeit mit der langjährigen Kantorin Christine Luther.

Schon 1978 richtete das Ehepaar Henkys, das bis 1999 im Ort lebte, einen Gesprächskreis ein, in dem über ein breites Themenfeld ganz offen gesprochen und diskutiert wurde. Neben reinen Glaubensfragen ging es da auch immer wieder um hochaktuelle gesellschaftliche Themen, Geschichte, Autorenlesungen und Reiseberichte.

Eine Erinnerungsveranstaltung (Lesung/Musik) unter dem Titel „Gib Frieden, Herr, gib Frieden“ findet am 16. November, 19.30 Uhr, in der Petruskirche statt.

Katholische Kirche St. Hubertus und ihre Schuke-Orgel Petershagen/Eggersdorf (bg).

Die katholische Kirche St. Hubertus in der Elbestraße ist um einiges jünger als ihre evangelische Schwester. 1933 mit Spendenmitteln aus ganz Deutschland nach dem Entwurf des aus Mühlheim am Rhein stammenden Architekten Josef Bachem er-

Torsten Aehlig voriges Jahr bei Einblicken ins Innenleben der Orgel.

Foto: Berger

baut, ist aber auch sie aus dem Ortsbild inzwischen nicht mehr wegzudenken. Nur die „Basisausstattung“ gab es damals, für eine Orgel war noch gar kein Platz vorgesehen. Schließlich fehlte es an Geld, musste erst einmal die Grundschuld getilgt werden. 1944 wurde dann ein Orgelbaufonds mit 20 500 Reichsmark eingerichtet. Doch nicht nur durch den Krieg bedingt, blieb es noch rund anderthalb Jahrzehnte beim Harmonium. 1959 wurde dann bei der Potsdamer Firma Alexander Schuke die Orgel in Auftrag gegeben. Am 14. August 1961 erklang das Instrument erstmals, tags darauf fand die Altarweihe statt.

Zum 65-Jährigen dieser beiden Ereignisse gab es 2016 einen Festgottesdienst. Tobias Aehlig, aus Petershagen stammender Domkantor von Paderborn, brachte beim Konzert die Orgel meisterhaft zum Klingen, Vater Torsten erlaubte zuvor Blicke auch ins Innere mit den 930 Pfeifen.

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650 JAHRE PETERSHAGEN

Dinse-Orgel ist nahezu original Petershagen/Eggersdorf (bg). Die Dinse-Orgel der Petruskirche ist vor allem durch ihren weitgehend originalen Zustand weithin einzigartig.

Bis zum Kirchenneubau gab es im Ort keine Orgel, lediglich ein Harmonium war 1890 angeschafft worden. Im Zuge der Bauarbeiten 1909/10 gab es auch in Sachen Orgel diverse Auseinandersetzungen, doch im Mai 1910 war durch die Gebrüder Dinse, deren Firma in Berlin-Kreuzberg ihren Sitz hatte, der Einbau des Orgelwerks erfolgt. Allerdings mussten die Auftragnehmer bis 1913 warten, erst dann waren nach mehreren Mahnungen alle Rechnungen bezahlt. Eine Kantorenstelle gab es erst ab 1980, als Christine Luther eingestellt wurde. 1984 erfolgten Reparaturen, alle 700 Orgelpfeifen wurden gereinigt, registriert und intoniert, ein neuer Motor eingebaut. Einen ähnlichen Eingriff gab es erneut 2004. Das Instrument erklingt auch regelmäßig zu Konzertveranstaltungen.

Großer Leuchter war lange verschollen Petershagen/Eggersdorf (bg). Es ist Heimatvereinsmitglied Roland Burkhardt zu verdanken, dass der große Leuchter heute wieder in voller Pracht erstrahlen kann.

Schließlich galt dieses prägnante Ausstattungsstück der Kirche seit den 1970er-Jahren jahrzehntelang als verschollen. Reste – im Grund nur noch der zentrale Metallreifen – fanden sich schließlich eher zufällig im Deutschen Theater. Das von Burkhardt mit viel Feingespür wieder mit den einzelnen Elementen neu aufgebaute Stück spendet nun seit 2009 wieder Licht. Auch mehrere kleinere Leuchter hat er ähnlich restauriert.

Pfarrersfrau und ihr Neffe verewigt Petershagen/Eggersdorf (bg). Zwei Epitaphe (Grabplatten) fallen dem Besucher im Kircheninnern auf. Im Vorgängerbau waren sie in den Boden eingelassen, jetzt ist ihr Platz aufrecht an der Wand. Die durch das langjährige Überlaufen etwas beschädigten Inschriften erinnern an die 1754 verstorbene Frau von Pfarrer Approt sowie ihren Neffen und Pflegesohn, der schon 1752 starb.

Turm und Schiff bilden optisch ein Gesamtwerk, zwischen ihrem Bau liegen aber fast anderthalb Jahrzehnte.

Die Dinse-Orgel (1910) ist original. Alle 700 Pfeifen wurden 1984 zum Reinigen ausgebaut.

Fotos (3): Thomas Berger

Verankerung zwischen den Zeiten

Heutige Petruskirche ist das vierte Bauwerk an gleicher Stelle – 1909/10 neu errichtet, Turm schon 1896/97 Petershagen/Eggersdorf. Der erste Entwurf und auch die klare Befürwortung der relevanten Stellen für einen Neubau lagen bereits 1845 vor. Doch noch gut sechs Jahrzehnte mussten die Petershagener ab diesem Zeitpunkt warten, bis es an diesem zentralen Punkt des alten Siedlungskerns tatsächlich eine Baustelle gab, eine neue, die heutige Petruskirche, Schritt für Schritt Gestalt annahm. 1910 gab es dann den großen Festakt, zu dem sogar der Generalsuperintendent anreiste.

Der barocke Vorgängerbau, der Mitte des 19. Jahrhunderts noch diesen Platz einnahm, war eine wiederum 1703 errichtete Fachwerkkirche mit per Ziegeln ausgemauerten Gefachen und schlicht gehaltener Innenausstattung – angesichts von seinerzeit lediglich zehn Familien im Ort allemal ausreichend. Allerdings steigerte sich die Einwohnerzahl in den kommenden Jahrzehnten deutlich, 1840 wurden bereits 180 gezählt. Das führte neben der zunehmenden Reparaturanfälligkeit auch zu gesteigertem Platzbedarf.

Eine „Gesichtsveränderung“ erfuhr die alte Kirche schon 1850.

Da der Turm einsturzgefährdet war, musste er gestutzt, auf rund die Hälfte der vorigen Höhe eingekürzt werden. Man verband den baulichen Eingriff mit weiteren Maßnahmen: Das Innere wurde neu geordnet, so dass die Anzahl der Sitzplätze nun immerhin 210 betrug – 170 zu ebener Erde und 40 auf der Empore,

„für Dienstboten und Chorschü- als Fremdkörper. Seit der Jahrhunler“. Gleichwohl reichte auch dies dertwende wurde nun auch um bei bald erreichten 459 Einwoh- den Neubau gerungen – da es vor nern (1895) nicht lange aus. Zu- allem um die Größe, aber auch mal auch sonst mancherlei im die Übernahme des Kanzelaltars Argen lag, wie zeitgenössische Streit gab. Einmal machten sich Aufzeichnungen überlieferten. sogar die beiden Vertreter aus dem Nicht einmal einen ordentlichen Ministerium in Potsdam extra auf Altar gab es, weshalb das Ange- den Weg nach Petershagen. Die bot aus Berlin-Friedrichsfelde, Behörden, auch Landrat Siegisdas barocke Exemplar mund von Tresckow, von dort zu übernehwollten nur 300 Sitzmen, 1890 dankplätze, die Kirchenbar angenommen gemeinde forderte wurde. Der große bis zu 500. Mit eiKanzelaltar kam ner Abänderung aber erst später des früheren Entim Neubau richwurfes auf 377 im Jahr 1905 konntig zur Geltung.

Gerade der bauten dann beide fällige Zustand des Seiten leben. Vier Jahre später ging es alten Turms führte endlich los: Unmitdazu, sich nicht mit telbar nach Pfingsneuem Stückwerk zu begnügen, sondern ihn ten 1909 wurde das alte als Erstes durch eiKirchenschiff abgerisnen Neubau zu ersetsen, am Johannistag zen. 1893 hatte die Zu Füßen des (24. Juni) war feierliche Grundsteinlegung Kirchengemeinde auf Turms hängt ihre Anträge hin posidie Darstelfür den Neubau. Der tiven Bescheid, wegen Weihegottesdienst, lung der alten Finanzierungsschwiegehalten vom GeWetterfahne. rigkeiten dauerte es neralsuperintendenaber bis Oktober 1896, ten (der Königliche dass Maurer- und Zimmermeister Hof- und Domprediger Faber) Carl Conrad aus Altlandsberg end- fand am 28. Juli 1910 statt. lich loslegen konnte. Seine Arbeit Von 1685 – in Berlin von eiging dann schnell vonstatten, der nem Meister Heintze gegossen – Turmknopf konnte bereits im Mai stammte die alte, große Glocke 1897 aufgesetzt werden. Der neue in Petershagen, die ausgerechnet Turm, so eine Postkarte von etwa beim Trauerläuten 1888 für den 1900, wirkte neben dem alten, verstorbenen Kaiser Friedrich zerkleinen Fachwerkschiff aber eher sprang. Sie war, wie ein damaliger

Eintrag besagt, schon vorher eingerissen gewesen. 71 Zentimeter im Durchmesser und 375 Pfund wiegend, hatte sie den Namen und das Wappen Otto von Schwerins, des früheren Gutsherrn und Kirchenpatrons, getragen. „Friede auf Erden“ stand als frommer Wunsch auf der noch im Dezember 1888 aufgehängten Nachfolgerin. Auch sie wurde zum Einschmelzen im Ersten Weltkrieg abgeholt, so wie die kleinere Glocke, die bereits 1853 zerbrochen und drei Jahre später umgegossen worden war.

Ersatz wurde 1927 installiert und am Palmsonntag (10. April, „nachmittags 3 Uhr“) feierlich geweiht.

Die Eingangliturgie hielt Superintendent Plath aus Biesdorf, Generalsuperintendent Händler wiederum die Weiherede, auch der Männerchor sang. Eine Stettiner Firma war es, die den Auftrag für das neue Dreigeläut erhalten hatte, da den Petershagenern das erste Angebot aus Lauchhammer zu teuer war. Die neuen Bronzeglocken – 550, 293 und 170 Kilogramm schwer, in den Tonlagen g, h und d – hingen allerdings als Trio nur ganze 15 Jahre. Die beiden Größeren wurden schon 1942 eingeschmolzen. Lediglich die Kleine überdauerte den Krieg, erhielt 1957 aus Apolda wieder Ergänzung: Die 430 Kilogramm schwere „Gloria“ mit Durchmesser 101,5 Zentimeter und die 180 Kilogramm/74,5 Zentimeter messende „Condordia“, in h und e klingend.

Thomas Berger

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GUK MAL ANDERS SEPTEMBER 2017

Von Schiefertafel und Tintenfass bis Taschenrechner Schulmuseum zeichnet in unzähligen Zahlen, Überlieferungen und Exponaten mehr als 300 Jahre bewegte örtliche Bildungsgeschichte nach

Petershagen/Eggersdorf. Generationen von Schülern haben bei ihm das Einmaleins gelernt.

Aber auch jede Menge Kirchengeschichte und Kirchenlieder.

Das lag nicht nur daran, dass jener Rudolf Fränz, der schon 1875 (damals 40-jährig) als Lehrer für Petershagen aktenkundig ist und erst im Januar 1902 auf eigenes Ersuchen ob seiner sich verschlechternden Gesundheit in den Ruhestand entlassen wurde, in Personalunion zu jener Zeit auch der Küster war, der zum Beispiel ebenso den Kirchenchor mit 22 Männerstimmen leitete.

Sondern ebenso am generellen Stundenplan, in dem Religion mit den verschiedenen Unterpunkten an erster Stelle stand. Bestenfalls auf einer Stufe mit Schreiben/Lesen/Deutsche Sprache, noch vor Rechnen, Zeichnen, Gesang und etwas „Vaterlandskunde/Natur und Geographie“.

Dieser Fächerkanon aus jener Ära hat sich ebenso erhalten wie die Unterrichtszeiten. Im Winter waren das 8 bis 11 Uhr und 13 bis 16 Uhr mit zwei freien Nachmittagen pro Woche, im Sommerhalbjahr, wenn die Schüler bei Ernte und Aussaat auf den Feldern helfen mussten, wurde lediglich vormittags von 6 bis 9 und von 9 bis 11 Uhr in zwei Blöcken unterrichtet. Die Zahl der Kinder, die Fränz allein zu betreuen hatte, war durch das rapide Bevölkerungswachstum zur Jahrhundertwende 1900 sogar bis auf 80 angestiegen. Bis eine beantragte zweite Lehrerstelle genehmigt wurde, dauerte es fünf weitere Jahre, dann kamen schnell auch ein dritter und vierter Kollege dazu, stieg die Schülerzahl aber weiter über 250.

All das erfährt der interessierte Besucher im gut sortierten Schulmuseum, das in den Räumen unterm Dach der Petershagener Grundschule eingerichtet ist. Rund 300 Jahre örtliche Bildungsgeschichte lassen sich dort auf höchst vielfältige Weise nachverfolgen. Die alte Dorfschule, in der der eingangs erwähnte Rudolf Fränz so lange das Regiment führte, lag im heutigen Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde.

1905 waren die Bedingungen dort dann so beengt, dass mit dem jetzigen roten Backsteingebäude ein Stück die Straße weiter ein Neubau erfolgte. Erst nur der linke Flügel und eingeschossig, wie Wilfried Hertel erklärt, folgte schon 1912 aufgrund neuerlicher Kapazitätsprobleme infolge des rapiden Bevölkerungswachstums die Erweiterung – spiegelgleich auf der rechten Seite mit Aufstockung um ein weiteres Geschoss.

Oben waren die Räume der Lehrkräfte untergebracht.

Es war sozusagen eine zweite ganz große Zäsur nach der ersten, die 1717 mit dem sogenann-

Mit Schiefertafel, Griffel und Schwämmchen sitzt Wilfried Hertel in einer der Bänke des alten Klassenzimmers.

Eine breite Palette Lehrbücher erlaubt Einblicke über Jahrzehnte hinweg, ebenso wie die zahlreichen Fotos.

Zeugnisse aus früherer Zeit, Federn zum Schreiben und mehr – die Exponate sind vielfältig. Fotos (3): Thomas Berger

ten Generaledikt des preußischen Königs erfolgte. Damit war erstmals die Schulpflicht für alle Kinder von fünf bis zwölf Jahren festgelegt – im Winter täglich, im Sommer ein- bis zweimal wöchentlich. Mit der Einrichtung der Volksschule in der Küsterei 1713 war Petershagen schon damals der Zeit etwas voraus. Das setzte sich sehr viel später Ende des 20. Jahrhunderts fort, als hier im damaligen Kreisgebiet eines der ersten schulischen Computerkabinette installiert wurde, merkt Wilfried Hertel an.

Und auch ein solches Schulmuseum gibt es in dieser Form schließlich weit und breit kein zweites Mal. Weshalb hier schon Interessierte, teilweise ganze Klassenverbände, aus allen möglichen Ecken Brandenburgs zu Gast waren. Denn es gibt nicht nur Zeittafeln, Übersichten mit Zahlen und ein paar historische Aufnahmen. Sondern im kleineren Zimmer nachgestellt einen Klas-

im Petershagener Schulmuseum, helfen ganz viele Exponate, ein Bild zu schaffen.

Begonnen hatte die beachtliche Sammlung zum 90-jährigen Bestehen der Schule 1995. Eigentlich war seinerzeit nur eine temporäre Ausstellung geplant. Die war aber so gut, umfassend und erfolgreich, dass es schade gewesen wäre, alles wieder auseinander zu reißen, was Kollegium und Förderverein unter Führung der langjährigen stellvertretenden Direktorin Ursula Lenz zusammengetragen hatten. Also wurden aus kurzzeitig zur Verfügung gestellten nach Rücksprache mit den Besitzern Dauerleihgaben, auch zu den folgenden Schuljubiläen 100 und 110 Jahre erfuhr der Bestand weiteren Zuwachs, zudem eine Neusortierung. Mit der Zeit war in der Tat ein kleines Museum gewachsen, zu dem jede Menge alte Lehrbücher beinahe jedes Fachbereiches gehören (darunter Lesefibeln von 1903, 1933 und 1942

senraum, so wie er auch noch in den ersten Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verbreitet zu finden war. Hölzerne, schmale Bänke, in denen die Kinder saßen, vor sich die Schiefertafel mit Griffel und Schwämmchen. In der Mitte der Auflage die Aussparung für das Tintenfass, ein viereckiges Loch, das heutige Schüler erst einmal ins Rätseln bringt. „Aha, die haben damals schon geraucht“, hat Hertel mal eine Mutmaßung mit angehört.

Auch er selbst kennt solche Unterrichtsbedingungen noch aus der ersten Zeit aus den sächsischen Dorfschulen, als er 1962 eingeschult wurde.

Vieles ist für Kinder und Jugendliche heute, die mit Arbeiten am Laptop und Smartphone sowie Unterrichtsgestaltung des Lehrers am interaktiven „Whiteboard“ statt der klassischen grünen Tafel aufwachsen, nur aus Erzählungen oder Schriften heraus kaum mehr vorstellbar. Hier,

sowie sogar ein russischsprachiges Mathebuch), die diversen Chroniken, die von schulischen Höhepunkten, Sportfesten und Ferienlagern erzählen, ebenso wie eine Fülle von Fotos aus mehr als einem Jahrhundert, die ältesten Klassenbilder aus den ersten Jahren des 1905 eingeweihten Schulneubaus. Selbst Uta Pippig, die berühmte Läuferin, die hier einst zur Schule ging, hat einige Exponate gespendet. Und aus der jüngeren Vergangenheit gibt es beispielsweise MOZ-Beiträge von der Mitte der Neunziger-Jahre erfolgten Sanierung, einschließlich der Stippvisite des damaligen Brandenburger Ministerpräsidenten Manfred Stolpe im August 1994.

Zeugnisse von 1920 lassen sich aber genauso nachlesen – oder Klassenbücher von damals mit Anmerkungen zu Anwesenheit und Verhalten. Thomas Berger Das Schulmuseum ist am Festwochenende an beiden Tagen von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

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650 JAHRE PETERSHAGEN

Konservierte Vergangenheit: Zahlreiche Exponate, Bilder und vieles mehr, erzählen im Innern Geschichten.

Heute ein Schmuckstück: Nach dem Kauf durch die Gemeinde hat sich vor allem der Heimatverein in die 2006/07 abgeschlossene Sanierung eingebracht. Fotos (3): Thomas Berger

Rechtzeitig vor dem Feuer transloziert

1757 errichtetes Büdnerhaus ist Petershagens ältestes Gebäude / 250 Jahre mit der gleichen Familie verbunden Petershagen/Eggersdorf. Mit neun Mitgliedern bei Gründung im Jahr 2000 ging es los, inzwischen ist der Heimatkundeverein in seiner Personalstärke auf knapp das Fünffache angewachsen. Längst ist er aus dem Ortsleben nicht mehr wegzudenken, bringt sich auf vielfältige Weise ein. Die Klammer der meisten Aktivitäten ist allerdings das Büdnerhaus, sozusagen Vereinsdomizil – und der pimäre Anlass, warum es vor 17 Jahren zur Neu- bzw. Wiedergründung des schon einmal von Alexander Giertz (siehe Porträt) ins Leben gerufenen Vereins kam. „Katja Wolle als Bürgermeisterin hatte damals im September 2000 das Grundstück für die Gemeinde gekauft“, blickt Gründungsmitglied Bärbele Buchmann zurück. „Für uns war das Auftakt, zu sagen, wir bringen uns ein bei der Sanierung, würden gerne eine Heimatstube einrichten …“ Und weil die veranschlagten 250 000 Mark Kosten für die Kommune allein nicht tragbar gewesen wären, flossen – natürlich unter fachlicher Aufsicht der Denkmalpflege – ganz viele freiwillige Arbeiten in das Sanierungswerk ein. Ehrenamtlicher „Bauleiter“ wurde Bärbele Buchmanns Ehemann Bernd, der

unter anderem ehemalige Schulkameraden zusammentrommelte.

Die elfköpfige Büdnertruppe, heute von Rudi Gansewendt angeführt, legte vielfältig Hand an.

Und schrittweise, Stück für Stück, wuchs das, was heute als besonderes Schmuckstück den Dorfangerbereich am hinteren Ende bereichert. Dem seit 1986 (vorher war es vermietet) leer stehenden Haus wurde neues Leben eingehaucht. 2006 war alles fertig, im Folgejahr konnte Einweihung gefeiert werden.

Das Büdnerhaus ist das älteste erhaltene Bauwerk im Dorf. Ein besonderer Schatz mithin, der Vorbeifahrenden in seiner Bescheidenheit kaum auf den ersten Blick ins Auge fällt. Und rückblickend sei es aus historischer Perspektive ein Glücksumstand, dass die früheren Bewohner immer so bitterarm waren, dass im Grunde kein Geld für bauliche Maßnahmen übrig war. Womit das Objekt in vielen Details noch bis heute originalgetreu ist: „Die Armut war der Schutzfaktor für den Erhalt des Hauses“, wie Bärbele Buchmann und ihr Vereinskollege Holger Krahnke betonen. Letzterer kann sich wiederum noch gut erinnern, wie er damals auch in Lausitz-Dör-

fern wie Horno, die zur Abbaggerung anstanden, nach alten Ziegeln Ausschau gehalten hatte.

Wer drinnen steht, bekommt Einblicke in die damaligen Wohnverhältnisse, braucht aber dennoch eine Weile, sich hineinzuversetzen. „Eine Großfamilie mit vier, fünf Kindern in einem Zimmer mit schwarzer Küche“, wie es Bärbele Buchmann kurz auf den Punkt bringt – das mutet heute in der Tat beinahe unvorstellbar an. Der Stubenkamin war nicht nur Kochstelle, sondern zugleich Lichtquelle: Die in der Wandöffnung brennenden Kienspäne boten ausreichend Beleuchtung, um abends zu spinnen und andere Handarbeiten vorzunehmen.

Gewisse Veränderungen gab es im Abstand mehrerer Jahrzehnte. So war um 1850 das Haus im Besitz des Maurers August Grätz, der mit seinem handwerklichen Können u. a. die Küche erweiterte, die Kammer im Osten anbaute sowie für Verstärkung bei Außenwänden und Eindeckung sorgte. Zu diesem Zeitpunkt war das Haus bereits ein Jahrhundert alt.

Errichtet wurde es auf der anderen Straßenseite 1757. Pfarrer Adolph Friedrich Approt, ein nicht unvermögender Mann, ließ seinen Ackermeier auf eigene Kosten am

südlichen Ende des großen Pfarrgrundstücks ein Meierhäuschen errichten. Etwas später ist der aus Müggelheim gekommene Pfarrund Ackermeier Johann Schulze (1817 verstorben) der erste nachgewiesene Bewohner. Er und sein ältester Sohn Johann Wilhelm, der ihm nachfolgen sollte, setzten das Haus 1808 an seinen jetzigen Standort um. Eine Translozierung, wie es im Fachterminus heißt, die sich nachträglich als Glücksfall erwies. Denn als nur zwei Jahre später das Anwesen des Pfarrers niederbrannte, war das Büdnerhaus nicht betroffen. „Die Büdner gehörten zu den Ärmsten im Dorf“, wie die Heimatvereinsmitglieder betonen.

Durchschnittlich 600 Quadratmeter Land und etwas Kleinvieh reichten nicht, um davon zu überleben, sie mussten sich als Tagelöhner verdingen – beispielsweise im Rüdersdorfer Kalkwerk. Über stolze 250 Jahre, ein eher seltener Fall, blieb das Haus in den Händen der gleichen Familie. Durch Heirat jener Töchter, die das Erbe fortführten, wechselte lediglich der Name über Grätz bis zu Roggisch. Neben den Umbauten von Grätz, der 1853 eine Schulze-Tochter ehelichte, gab es auch im 20. Jahrhundert noch ein-

Blick in die Küche: Schon hier zeigt sich die große Enge der Wohnverhältnisse. mal gewisse Anpassungen an die moderne Zeit, ohne das Haus im Kern zu verändern. Heute gibt es im Innern allerlei Exponate, die unmittelbar vom Haus, aber auch allgemeine Petershagener und märkische Geschichte erzählen.

Darunter Porträts des damaligen Chausseewärters Christoph Jacob Graser (1819–1906) und seiner Frau, die dessen Nachfahr Manfred Graser dem Verein überließ – geschaffen hat sie Anton Luis Fritze, ein damaliger Thüringer Porträtmaler.

Thomas Berger Auch das Büdnerhaus ist am Festwochenende geöffnet. Weitere Infos zu Haus und Verein sind auf der Internetseite www. buednerhaus.de zu finden.

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Das Autohaus Langhammer und Lessing im Strausberger Gewerbegebiet wird seit über 20 Jahren von den Kunden überaus geschätzt.

Neben den zuverlässigen Fahrzeugen der japanischen Marke Mitsubishi bietet das Autohaus die Marke SsangYong sowie Gebrauchtwagen verschiedener Hersteller an.

Geschäftsführer Erwin Langhammer empfiehlt: „Den

Lehmkuhlenring 11 15344 Strausberg Tel.: 03341 - 34 84 -0 www.langhammer-lessing.de

Mitsubishi Space Star gibt es bei uns mit 5 Jahren Garantie und die Topmodelle von SsangYong bieten einen Kompakt-SUV für alle Gelegenheiten.

Die Fachwerkstatt arbeitet typenoffen auf sehr hohem Niveau. Zum gefragten Service gehört die Finanzierung, der Ersatzteileverkauf mit zwei Jahren Garantie auf Original-Ersatzteile, Komplettpreise für Verschleißre-

paraturen sowie preiswerte Original-Austauschteile. Die Reparaturkostenund Zubehörfinanzierung, ein preiswerter Werkstatt-Ersatzwagen, der Hol- und Bringservice runden das Angebot ab. Noch immer fördert Mitsubishi Motors die Elektromobilität in Deutschland mit einem Extra-Bonus beim Kauf eines Plug-in Hybrid Outlander.

Zusätzlich zum staatlichen Zuschuss der Bundesregierung für Plug-in Hybridfahrzeuge in Höhe von 1.500

Euro, erhalten die Kunden in Deutschland bei allen teilnehmenden Green Mobility Centern jetzt noch einen Extra-Bonus in Höhe von 4.500 Euro von Mitsubishi und dem Ver tragshändler.

Daraus ergibt sich beim Kauf vom meistverkauften Plug-in Hybrid in Europa – seit seiner Einführung im Oktober 2013 haben sich 80.000 Kunden für den trendigen SUV entschieden

- jetzt ein Gesamtpreisvorteil in Höhe von 6.000 Euro.

Cleverer und günstiger kann man nicht in die Mobilität der Zukunft einsteigen. Gerne berät Erwin Langhammer und sein kompetentes Team interessierte Kunden zu allen Themen rund um Mitsubishi sowie SsangYong und ist auch weiterhin Ansprechpartner Nr. 1 für beide Automarken & mehr.

Glänzt in jeder Lebenslage – mit souveräner Leistung.

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JAHRE

GARANTIE + MOBILITÄTSGARANTIE1 BIS 100.000 KM

mit dem Star unserer Jubiläumsangebote.

Abb. zeigt kostenpflichtige Sonderausstattungen.

DYNAMISCHER ALLROUNDER.

Der Korando – alles, was ein SUV draufhaben muss.

Von diesem SUV dürfen Sie viel erwarten: Der Korando vom koreanischen SUV-Spezialisten SsangYong ist das stolze Ergebnis von über 60 Jahren SUV-Know-how – und ist trotz aller Kraft, Größe und Dynamik ein rundum alltagstauglicher Begleiter mit herausragender Funktionalität. So meistern Sie und Ihre Familie spielend jede Herausforderung.

Ihre Vorteile • Benziner und Diesel 2WD/4WD, jeweils auch mit Automatikgetriebe • bis zu 2 t Anhängelast2 Korando 2.0 l Benzin Quartz, 110 kW (149 PS), 2WD

19.990,– €4

Optionale3 Ausstattungshighlights • Smart-Audio-System mit Rückfahrkamera • Lederausstattung und beheizbares Lenkrad

Space Star Edition 100 1.0 MIVEC 5-Gang

9.690 EUR Abb. zeigt Space Star Edition 100+ 1.2 MIVEC ClearTec CVT.

Gute Fahrt. Seit 100 Jahren unsere DNA. PURE DYNAMIK IN BEWEGUNG ERLEBEN – JETZT PROBE FAHREN!

Es gelten die aktuellen Garantiebedingungen der SsangYong Motors Deutschland GmbH. Maximale Anhängelast mit Dieselmotor.

Kostenpflichtige Sonderausstattung.

4 Inkl. MwSt. von 19 %, inkl. Überführungskosten in Höhe von 500,00 €.

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Der praktische City-Flitzer Space Star Edition 100.

Klimaanlage

Audiosystem mit USB-Schnittstelle

6 Airbags

Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung u. v. m. * 5 Jahre Herstellergarantie bis 100.000 km, Details unter www.mitsubishi-motors.de/garantie

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Kraftstoffverbrauch für den Korando, 2,0 l Quartz, 2WD, Schaltgetriebe in l/100 km: innerorts 9,7; außerorts 6,2; kombiniert 7,5; CO2-Emission kombiniert in g/km: 175 (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Effizienzklasse D.

Messverfahren VO (EG) 715/2007 Space Star Edition 100 1.0 MIVEC 5-Gang Kraftstoffverbrauch (l/100 km) innerorts 5,0; außerorts 3,6; kombiniert 4,2. CO2Emission kombiniert 96 g/km. Effizienzklasse B. Space Star Edition 100+ 1.2 MIVEC ClearTec CVT Kraftstoffverbrauch (l/100 km) innerorts 4,9; außerorts 3,9; kombiniert 4,3. CO2-Emission kombiniert 99 g/km. Effizienzklasse C. Space Star Kraftstoffverbrauch (l/100 km) kombiniert 4,3–4,0. CO2-Emission kombiniert 100–92 g/km. Effizienzklasse C–B. Autohaus Langhammer & Lessing GmbH Lehmkuhlenring 11 15344 Strausberg Telefon 03341/34840 www.mitsubishi.langhammer-lessing.de