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Schöner Wohnen in Synchronstadt
Aus dem Off...
Schöner Wohnenin Synchronstadt
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Es soll ja Menschen geben, die ihre Arbeit im „homeoffice“ machen können, und Einige von uns haben ja sogar auch schon ein kleines „Heim-Studio“, aus dem sie Texte, Jingles und Ansagen („Der grrroosse SAT 1-Film!“) in die weite Welt senden können. Wer das Glück hat, zu Hause arbeiten zu können, muss auch nicht unbedingt in einer deutschen Metropole wohnen, sondern darf vielleicht auch in ruhigeren und oftmals preisgünstigeren Regionen leben.
Im Synchron ist das anders: Obwohl wir fast nur noch solistisch arbeiten – von den Ensembles abgesehen – findet die Arbeit weiterhin in Studios statt. Und die stehen nun mal in den großen Synchronstädten Berlin, München, Köln und Hamburg. Die Ballung so vieler Firmen in Berlin hat in den letzten Jahren sogar viele KollegInnen dazu gebracht, sich hier zumindest mit einer Zweitwohnung anzusiedeln. Die zu finden (und dann auch noch bezahlen zu können), ist in den genannten Städten alles andere als einfach.
Und während weiterhin Phantasiezahlen in den Medien herumschwirren, wie viel ein Synchronschauspieler verdient, haben viele KollegInnen (auch der anderen Gewerke) ein Problem mit stagnierenden Gagen/Gehältern und steigenden Mieten. Eine Alternative: Raus aufs Land! Dafür werden dann auch lange Fahrten „in die Stadt“ in Kauf genommen. Und nur wenige dieser PendlerInnen machen das mit Rad & Bahn, die meisten wählen den alltäglichen Stau – allein im eigenen Auto. Aber das, so hört man immer wieder, kann zum einen richtig schön sein, weil man da ja endlich mal in Ruhe seine Lieblingsmusik hören kann („Ich will Spaß, ich geb’ Gas?“), und außerdem ist man (normalerweise!) viel schneller zu Hause, als die Stadtmenschen denken!
In Städten mit vielen Studierenden gibt es ja zuweilen noch sog. „Studenten-Wohnheime“, die eher kleine, aber dafür halbwegs bezahlbare „Wohnküchen“ bieten. Warum sollte man da nicht auch einmal darüber nachdenken, ähnlich konzipierte „Synchron-Herbergen“ zu bauen? Am Hohenzollerndamm in Berlin wurden in jüngster Zeit direkt neben einem großen Studio-Komplex hochwertige Wohnungen errichtet, die ja exklusiv von Synchron-Beschäftigten gemietet bzw. gekauft werden könnten. Problem ist hier nur das doch recht hochwertige „Preissegment“ der Anlage.
Dafür gibt es jedoch – auch für den „kleinen Geldbeutel“ – schon ausgereifte Mini-Häuser (z.B. eine komfortable Wohnbox mit 3,2 Quadratmetern), die sogar auf Firmen- Parkplätzen errichtet werden könnten. Das garantiert schnellste Wege zur Arbeit und einen stressfreien, kurzen Spaziergang nach Feierabend. Für unsere Branche, in der Zeitersparnis höchste Priorität hat, sollten solche Überlegungen nicht tabuisiert, sondern kreativ weiter entwickelt werden. Und nicht zuletzt wäre es auch ein kleiner Beitrag für eine bessere CO 2 -Bilanz und einen vorbildlichen „ökologischen Fußabdruck“, kurzum: eine saubere Sache!
Stefan Krause