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SUSANA GARCIA CASTILLO

KUNST ZUM ANZIEHEN.

Susana Garcia Castillo bringt Bilder des Linzer Künstlers Alfred Hansl auf Kleider, T-Shirts, Jacken und Taschen. Am 25. Oktober kann man die Werke der beiden bei einer exklusiven Vernissage im Schloss Mühldorf betrachten.

Text: Ulli Wright Fotos: Julia Traxler Outfits: Art goes fashion Make-up: Marlies Pinsker/Cambio Beautyacademy

Art goes FASHION

So heißt das Modelabel der gebürtigen Spanierin Susana Garcia Castillo (45), die im Schloss Mühldorf bei ihrem Mann Johannes Würmer ihr zweites Zuhause gefunden hat und gemeinsam mit dem Linzer Künstler Alfred Hansl eine farbenfrohe Kollektion an Kleidern, Jacken, T-Shirts und Taschen auf den Markt gebracht hat.

Man nehme ein Märchenschloss als Location, extravagante Kleider und eine schöne Designerin, die ihre Kollektion authentisch und mit viel Liebe präsentiert. Das alles sowie Kaiserwetter und ein eingespieltes Shooting-Team traf sich Anfang September zum Covershooting im Schloss Mühldorf in Feldkirchen an der Donau.

„Art goes fashion“ – so nennt die in Barcelona geborene und zwischen Almería in Andalusien und Feldkirchen lebende Susana Garcia Castillo ihre Kollektion, die sie mit dem renommierten Künstler Alfred Hansl herausgebracht hat. Der Linzer war beim Shooting für die MÜHLVIERTLERIN dabei, und man merkte auf Anhieb, dass die Chemie und Vertrauensbasis zwischen Designerin und Künstler passt. So gut, dass Hansl seit rund 300 Tagen hochmotiviert Spanisch lernt und rhetorisch schon einiges vorzuweisen hat.

Was die sympathische und kunstsinnige Spanierin vor sieben Jahren ins Mühlviertel geführt hat, warum sie blieb, wie sie arbeitet und als Expertin für digitales Modedesign die Zukunft der Modewelt einschätzt, hat sie uns im Interview erzählt.

INSPIRATION.

Seit 2018 ist die gebürtige Spanierin mit Johannes Würmer verheiratet. Das Paar lebt teilweise in Almería in Andalusien und im Schloss Mühldorf in Feldkirchen/Donau.

Susana, was hat Sie nach Oberösterreich, besser gesagt ins Schloss Mühldorf im Mühlviertel geführt?

Das ist eine romantische Geschichte (lacht). Mein Bruder hat vor sieben Jahren, als im Schloss Mühldorf noch Hotelbetrieb war, in der Küche gearbeitet. Ich habe ihn besucht und dabei den Chef des Hauses, Johannes Würmer, kennengelernt.

Johannes Würmer: Als ich Susana im Restaurant sitzen sah, war mein erster Gedanke: „Diese Frau werde ich heiraten.“

Susana: Es war Liebe auf den ersten Blick und es hat sofort gefunkt zwischen uns beiden. Mit dem Ergebnis, dass wir 2018 geheiratet haben und sehr glücklich sind. Johannes liebt Kunst, malt selber sehr gut und ist mein größter Förderer.

Unter dem Modelabel SGC „Art goes fashion“ betreiben Sie Ihr eigenes Modelabel. Wann haben Sie Ihre Leidenschaft für Mode und Kunst entdeckt?

Die Liebe für Kunst und Mode entdeckte ich bereits in meiner Kindheit. Meine Großmutter hat mir das Nähen beigebracht und schon als Jugendliche verbrachte ich viel Zeit in großen Museen. Vor allem das Museo del Prado in Madrid hat mich sehr stark inspiriert. Irgendwann hatte ich die Idee, beide Leidenschaften zu verbinden und daraus entstand das Label „Art goes fashion“.

Ihr Markenzeichen ist, dass Sie exklusive und einzigartige Gemälde von ausgewählten internationalen Künstlern als Vorlage für Ihre Modekreationen verwenden und diese sehr kunstvoll auf Kleider, Taschen, Jacken und T-Shirts bringen. Wie darf man sich Ihre Arbeit vorstellen?

„Die Liebe für Kunst und Mode entdeckte ich bereits in meiner Kindheit.“

Susana Garcia Castillo

Die Künstler fotografieren ihre Bilder und schicken mir digitale Vorschläge, aus denen ich bei Maßanfertigungen zuerst den Stoff erstelle und in der Folge den Schnitt und das Design mache. Die Modelle werden von individuellen Schneidern bis hin zu weltweit verstreuten Fabriken produziert, je nach Anforderung und Budget.

Sie arbeiten digital und haben eine spezielle Ausbildung in Richtung digitales Modedesign gemacht. Was ist das Besondere daran?

Während der Pandemie habe ich in Madrid bei „CLO3D“, das ist eine 3-DFashion-Design-Software, eine Ausbildung für digitales Modedesign absolviert. Durch die Übertragung maßstabsgetreuer Schnittmuster ist es möglich, die Kleidung an einem 3-D-Avatar zu simulieren und in Echtzeit umzuwandeln. Dieser lässt sich exakt auf die individuellen Körpermaße meiner KundInnen abstimmen und man kann beobachten, wie sich das Kleidungsstück, sowohl im animierten Zustand (gehend, laufend), als auch in einer nicht animierten Version (stehend, sitzend), verhält. Auch die Anpassung, Entwicklung und Positionierung von Mustern, Prints, Oberflächen und Materialien erfolgt digital.

VERNISSAGE & WEIHNACHTSMARKT IM SCHLOSS MÜHLDORF

Am 25. Oktober veranstalten Susana Garcia Castillo und der Linzer Künstler Alfred Hansl (www.hansl.info) eine exklusive Vernissage in den Räumlichkeiten des Schlosses Mühldorf. Dort werden sowohl die exklusiven Werke von Alfred Hansl sowie Susanas Mode präsentiert. Der Eintritt ist kostenlos, aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine schriftliche Anmeldung zwingend notwendig. info@sgcastillo.com Von 10. bis 13. November kann man im Zuge des Weihnachtsmarktes im Schloss Mühldorf einen kleinen Teil der Kollektion und der Kunstwerke betrachten. Das Schloss Mühldorf wird aktuell als exklusive Veranstaltungslocation für Traumhochzeiten mit Übernachtungsmöglichkeiten bzw. für exklusive Events aller Art geführt. Infos: www.schlossmuehldorf.at

FIT FÜR DIE ZUKUNFT.

Während der Coronakrise absolvierte Susana eine Ausbildung zur Expertin für digitales Modedesign. Ihr Know-how stellte sie bereits dem Modehaus Teresa Helbig in Barcelona zur Verfügung, zu deren Kundinnen auch Hollywoodstar Halle Berry zählt. Als Freelancerin biete ich meine Expertise auch in Österreich an. Deshalb fühle ich mich hier so wohl. Nicht nur, weil mein Mann Johannes und die Kinder hier aufgewachsen sind, sondern auch, weil Linz – wie keine andere Stadt in Europa – die digitale Zukunft repräsentiert.

„Als digitale Expertin für Modedesign muss man auch ein bisschen freaky sein.“

Susana Garcia Castillo

Sehen Sie darin die Zukunft der Modewelt?

Ja, in jedem Fall. Die steigende Nachfrage der Modeindustrie nach digitalen Fähigkeiten ist die logische Konsequenz der technischen Weiterentwicklung von Programmen. Ich denke da nur an das Metaverse und habe selbst schon digitale Modeschauen mit Avataren gemacht. Durch virtuelle Prototypen kann künftig in der Produktion eine Menge an Geld, Kilometern und Textilien eingespart werden. Die Designer, deren Ideen und Kreativität werden allerdings nach wie vor im Mittelpunkt stehen, aber die einzelnen Entstehungsschritte werden vereinfacht.

Gibt es schon viele digitale Expertinnen und Experten in diesem Bereich?

Es gibt zurzeit noch nicht viele digitale ExpertInnen, die Modedesign beherrschen, dreidimensionale Avatare erstellen und das Ergebnis in einer virtuellen Fashionshow präsentieren können. Ich denke, dazu muss man auch ein bisschen freaky sein (lacht). Daher sind „CLO3D“-ExpertInnen bei großen internationalen Modeketten wie Mango oder Zara sehr gefragt. Ich durfte meine Kenntnisse zum Beispiel für das Modehaus Teresa Helbig (Haute Couture) in Barcelona zur Verfügung stellen. Hollywoodstar Halle Berry ist die bekannteste Kundin des renommierten Modehauses.

Seit mehr als einem Jahr arbeiten Sie mit dem renommierten Linzer Künstler Alfred Hansl zusammen, der mit seinen farbenfrohen Gemälden die Vorlage für die Stoffkreationen Ihrer Modeschöpfungen bildet. Wie haben Sie sich gefunden?

Das war Zufall bzw. Schicksal (schmunzelt). Nachdem ich 2019 den Innovationspreis der Stadt Linz gewonnen habe, durfte ich meine Kollektion im „Pop-Up-Store“ beim Linzer Innovationshauptplatz präsentieren. Am Weg durch die Stadt sah Alfred meine Taschen und Kleider in der Auslage und noch am selben Abend haben wir telefoniert. Das war der Beginn unserer wunderbaren Zusammenarbeit.

Wie würden Sie Ihre Zusammenarbeit beschreiben?

Alfred Hansl fotografiert seine Bilder und schickt mir digitale Vorschläge, aus denen ich nach einer Auswahl das Design für Taschen, Kleider, Jacken oder T-Shirts mache. Wir lassen uns gegenseitig sehr viele Freiheiten, jeder soll seine Kreativität einfließen lassen können. Zum Schluss stimmen wir uns ab und im Dialog entsteht dann das Kleidungsstück. Wir sind eine gute Symbiose.

Das Ergebnis Ihrer beider Schaffen kann man im Schloss Mühldorf sehen, wo Alfred Hansls Gemälde und Ihre Kollektion sehr stilvoll präsentiert werden. Warum Kunst zum Anziehen?

Kunst zum Anziehen ist ein besonderer Anspruch an die eigene Persönlichkeit und eine Identifikation mit der eigenen Kultur. Einerseits erhält der Künstler die Möglichkeit, seine Schöpfung in die Öffentlichkeit zu tragen, gleichzeitig biete ich meinen selbstbewussten Kundinnen und Kunden hochwertige Unikate abseits des Mainstreams. Es ist eine kreative Fusion von Kunst und Mode. Das jeweilige Ergebnis ist immer sehr emotional behaftet.

Alfred Hansl zählt zu den etablierten Malern in der Linzer Kunstszene. Was gefällt Ihnen an seinen Bildern? Warum haben Sie diese für Ihre Designs ausgewählt?

Wenn ich Bilder sehe, dann muss ich dabei etwas fühlen, sie müssen mir gefallen und das ist bei Alfred der Fall. Ich mag seine farbkräftigen abstrakten Bilder, die Dynamik und Ruhe gleichzeitig ausstrahlen, und ich finde sie für meine Kollektion einfach perfekt.

KUNST ZUM AUSGEHEN.

Die attraktive Designerin macht auch als Model für ihre kunstvollen und stylishen Unikate eine Topfigur.

KUNST & MODE.

Seit ihrer Zusammenarbeit lernt der Künstler Alfred Hansl Spanisch und kann sich mittlerweile schon ganz gut mit der Designerin in ihrer Muttersprache unterhalten.

Kann man bei Ihnen auch Sonderanfertigungen und Unikate, wie ein spezielles Abendkleid für den Opernball designen lassen?

Ja, natürlich. Anfragen gibt es bereits. Ein Kunde hat zum Beispiel vor Kurzem ein sehr extravagantes Sakko in Auftrag gegeben. Es läuft gut und es macht uns allen sehr viel Freude.

Wo bewegen sich Ihre Modelle preislich?

Die Kollektionsteile und Taschen, die wir auch beim Covershooting zeigen, bewegen sich zwischen 140 und 200 Euro. Unikate und Sonderanfertigungen sind natürlich teurer.

Verraten Sie uns noch Ihre Lieblingsdesignerin bzw. Ihren Lieblingsdesigner?

Ja, gerne. Das ist zweifelsohne Teresa Helbig.

INFOS & ONLINESHOP VON „ART GOES FASHION“

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