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EIN MANN, EIN MIKRO

Aktuell tourt Stefan Leonhardsberger mit „DIE LEONHARDSBERGER & SCHMID SHOW“ durchs Land. Ab Frühling 2023 startet der Mühlviertler Comedian solo durch.

Ein MANN.

Ein MIKRO. Ein SCHEINWERFER.

Seit seinem TikTok-Video „Walk like a President“ ist der Mühlviertler Kabarettist, Schauspieler und Sänger Stefan Leonhardsberger nicht nur im deutschsprachigen Raum bekannt – sogar auf CNN wurde das Video gezeigt. Ab März 2023 startet der 36-Jährige mit seinem ersten Soloprogramm durch und erobert die Stand-up-Bühnen in Österreich und Deutschland.

Comedian Stefan Leonhardsberger aus Lasberg bei Freistadt bringt einen neuen Stil in das österreichische Kabarett. Weitreichende Bekanntheit erzielte er allerdings im Frühling mit seinem TikTok-Hit „Walk like a President“, in dem er die Gangart von Barack Obama, Joe Biden, Donald Trump, Emmanuel Macron & Co. ironisierte und über Nacht fast mehr als sechs Millionen Klicks erzielte. Wir haben mit dem heute in Ingolstadt (Bayern) lebenden Künstler über seinen Erfolg, seinen Zugang zu Humor und die Zukunft des Kabaretts in Österreich gesprochen.

Herr Leonhardsberger, spätestens seit Ihrem TikTok-Video „Walk like a President“ sind Sie in aller Munde. Wie entstand die Idee zu dem Video?

In der Coronazeit habe ich versucht, über Social Media den Kontakt zum Publikum nicht zu verlieren und einfach ein bisschen herumexperimentiert. Barack Obamas Gang konnte ich schon immer gut nachmachen, spontan hatte ich dann die Idee, auch ein paar andere Präsidenten zu analysieren. Dass das Video so durch die Decke geht, hat mich selbst überrascht (lächelt).

Vor dem Video hatten Sie 25 Follower auf TikTok, heute sind es mehr als 50.000. Wie hat es sich angefühlt, über Nacht so berühmt zu werden?

Ich fand es total lustig, war mir aber dessen bewusst, dass nicht die große TikTok-Karriere folgen wird. Das Highlight kam erst vor ein paar Wochen, als ich gehört habe, dass ich sogar auf CNN gelaufen bin (lacht).

Sind Sie nicht schon ein bisschen zu alt für TikTok? ;-)

Ich denke, das ändert sich gerade, ähnlich wie bei Facebook, das anfangs ja auch nur sehr junge Follower hatte. Mittlerweile sind nicht mehr nur Zehn- bis 14-Jährige auf TikTok unterwegs, es wird von allen Altersgruppen genutzt. Ich glaube, es ist aktuell das modernste und akkurateste Medium, mit dem besten Algorithmus.

Sie sind aber auch Schauspieler, Kabarettist und Sänger. Wie sind Sie zur Schauspielerei gekommen?

Eigentlich über meine Schultheatergruppe im Gymnasium in Freistadt.

Peter Hanusch leitete die Gruppe und da ist bei mir sofort der Funke übergesprungen. Ich war ein sehr schlechter Schüler und musste immer kämpfen, um die nächste Klasse erreichen zu können. Das Theater war das Einzige, wo ich mich richtig reingehaut habe und Spaß hatte.

Sie haben einmal gesagt, dass Sie die Kleinkunst wieder für ein jüngeres Publikum öffnen möchten. Wie meinen Sie das?

Naja, ich bin ja jetzt auch schon Mitte 30 (lacht). Ich will natürlich für alle spielen, aber mein Ziel ist schon, meine Generation davon zu überzeugen, dass Kabarett und Theater nicht mehr so verstaubt sind, wie ihr Ruf es ihnen nachsagt. Ich bin auch dafür, dass wir uns trauen, den Begriff „Comedy“ auszusprechen. Es kommt gerade eine neue Generation an Comedians in Österreich nach, die einen ganz neuen Stil entwickelt und nicht mehr in die alten Fußstapfen tritt.

Sie spielen am Theater, hatten einige Film- und Fernsehrollen, Sie singen und aktuell touren Sie mit Ihrem Kabarettprogramm durch Deutschland und Österreich. Wo geht Ihre Präferenz in der Kleinkunst hin? Was ist Ihnen am liebsten?

Eindeutig Kabarett bzw. Comedy. Da geht es für mich auch in Zukunft weiter. Ich starte im März 2023 mein erstes Soloprogramm. Das wird ein klassisches Stand-up-Programm und ist für mich der nächste Schritt. Ich freue mich schon wahnsinnig darauf.

Haben Sie Vorbilder in der Kleinkunst? Mich haben schon immer die amerikanischen Comedians sehr beeinflusst, viel mehr als die österreichischen oder deutschen. Bill Burr zum Beispiel finde ich ganz toll, aber auch Kevin Hart ist ein Comedian, von dem man viel lernen kann. Was ich an den AmerikanerInnen so toll finde, ist die Angstfreiheit auf der Bühne, dort darf man über alles reden – entweder lacht das Publikum oder nicht. Es geht nicht darum, eine moralische Keule mitzubringen, es soll die Menschen unterhalten. Das Publikum zahlt ein Ticket dafür, dass sie eineinhalb Stunden abschalten und richtig lachen können.

Die Quelle meines Humors ist, dass ich mich über mich selbst lustig mache und nicht über andere. Das eigene Leid soll die anderen erfreuen. Kevin Hart hat einmal den schönen Satz gesagt: „Laugh At My Pain“, also „Lacht über meinen Schmerz!“

Aktuell touren Sie mit der „DIE LEONHARDSBERGER & SCHMID SHOW“ durch Österreich und Deutschland. Was erwartet das Publikum bei Ihrer Show?

Das ist eine Reise durch unser zehnjähriges Künstlerleben. Wir reden viel über unseren Werdegang und bringen viel Musik, Klamauk und Gags. Die Show ist mittlerweile sehr gut eingespielt und unterhält das Publikum richtig gut.

Wie haben Sie Martin Schmid kennengelernt?

Im Programm sagen wir zwar im Stephansdom, aber das stimmt nicht (lacht). Wir haben uns am Theater in Ingolstadt kennengelernt. Ich durfte im Johnny-Cash-Musical die Hauptrolle spielen und er war damals der musikalische Leiter. Als mein Programm „Da Billi Jean is ned mei Bua“ entstand, brauchte ich einen Gitarristen und der Martin war der einzige, den ich kannte (lacht).

Wie wichtig ist Comedy und Kabarett in globalen Krisenzeiten?

Ich glaube, je schwieriger die Weltlage, desto mehr Komödie wird gebraucht. In Krisenzeiten ist das Bedürfnis groß, etwas Leichtes zu konsumieren, das einem zum Lachen bringt. Unser Auftrag dabei ist, einen guten Job zu machen.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Kindheit im Mühlviertel?

Ich bin ganz klassisch im Dorf in Lasberg bei Freistadt aufgewachsen. Ich habe viel Fußball und Tennis gespielt und war gut integriert. Ich habe das Aufwachsen im Mühlviertel sehr geliebt und genossen, ich kann es nur weiterempfehlen (schmunzelt).

Musiker Martin Schmid (li.) und Comedian Stefan Leonhardsberger (re.) haben sich am Theater in Ingolstadt kennengelernt.

Ja, meine Ausbildung hat schon im Schulbus begonnen. In den Pausen und während der Schulbusfahrten habe ich die MitschülerInnen unterhalten. Entweder es wurde gelacht oder auch nicht. Ich bin also schon sehr lange in der Lehre (lacht).

Vermissen Sie das Mühlviertel? Kommen Sie noch oft in die Heimat?

Ja, ich bin ganz oft im Mühlviertel, meine Eltern leben noch dort. Ich spiele auch oft und gerne im Mühlviertel.

TERMINE

DIE LEONHARDSBERGER & SCHMID SHOW

1. Okt. 2022 Festsaal, Mauterndorf 5. Okt. 2022 Kulisse, Wien 6. Okt. 2022 Theater am Alsergrund, Wien 11. Nov. 2022 Kabarett Niedermair, Wien 25. Nov. 2022 Kabarett Niedermair, Wien 26. Nov. 2022 Kleines Theater, Salzburg

Ab März 2023 startet Stefan Leonhardsberger mit seinem neuen Soloprogramm durch. Infos und Tickets unter

www.stefanleonhardsberger.com

SCHERZAL FÜRS HERZAL

Wer wieder einmal so richtig herzhaft drauf loslachen möchte, kommt in den nächsten Wochen im Mühlviertel garantiert auf seine Kosten. Von Gery Seidl über Manuel Thalhammer bis hin zu Omar Sarsam – bei diesen Kabaretts bleibt garantiert kein Auge trocken.

Text: Elisabeth Buchegger © Peter Grillmair

MANUEL THALHAMMER: „ÜBERLEBEN“ 8.10.2022, 20 Uhr, LeoKultur Bad Leonfelden

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Am 8. Oktober kann man um 20 Uhr im LeoKultur in Bad Leonfelden herzhaft mit und über Kabarettist Manuel Thalhammer lachen und lernen, wie man gut „überlebt“, während man kolossal untergeht. Der Kabarettist widmet sich Fragen über Fragen und gewährt einen humorvollen und nachdenklichen Streifzug durch den Alltag verschiedener Leben. Kleine Blitzlichter, die sich am Ende zum großen Ganzen zusammenfügen … oder eben auch nicht. Infos und Tickets: www.diginights.com

MASCHEK XX – 20 JAHRE DRÜBERREDEN 2 14.10.2022, 20 Uhr, KIKAS Aigen-Schlägl

Seit 20 Jahren wirft das Duo Maschek einen witzigkritischen Blick auf die Tagespolitik. In unzähligen TV-Shows und Bühnenstücken haben Peter Hörmanseder, Robert Stachel und Ulrich Salamun ihr unvergleichliches Können bewiesen, Politikern und Prominenten neue Worte in den Mund zu legen. Für viele Karikierte ist es mittlerweile eine Ehre, bei Maschek vorzukommen. Tickets: www.kikas.at, www.oeticket.com sowie bei den OÖ Sparkassen

© Alexi Pelekanos

© Elena Zaucke

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GERNOT HAAS – VIP VIP HURRRAA!! 15.10.2022, 20 Uhr, Kulturzentrum St. Leonhard bei Freistadt

Zum 10-jährigen Bühnenjubiläum präsentiert Österreichs Comedy-Chamäleon und Kabarettist Gernot Haas seine neue Comedyshow „Vip Vip Hurrraa!!!“. Dabei schlüpft er in die Rollen der beliebtesten Prominenten aus Sport, Politik und Showbusiness und überrascht sein Publikum mit einer umwerfend komischen Geschichte, bei der kein Auge trocken bleibt. Im Mittelpunkt steht Promi-Psychologin Anna Maria Testarossa, die mit schrägen Methoden Promis von Arnold Schwarzenegger über Sebastian Kurz oder Herbert Grönemeyer bis hin zu Gerda Rogers und Angela Merkel behandelt. Tickets: www.oeticket.com oder bei der Rai eisenbank St. Leonhard bei Freistadt

© lynephotography.com 4

LYDIA PRENNER-KASPER – „DAMENSPITZERL“ 11.11.2022, 19.30 Uhr, Bruckmühle in Pregarten

Goldenes Exit-Ticket aus dem grauen Alltag gefällig? Dann ab in die Höhen eines glücklich-beschwingten Damenspitzerls! Das Damenspitzerl ist nämlich die Königsdisziplin des Genusses, hervorgerufen durch perlende Aperitifs, durch den gnadenlos-mitreißenden Humor einer Damenrunde oder mittels eines gut gebauten Hormonhelden im weiblichen Sichtfeld. Noch besser genießt sich das Damenspitzerl in Begleitung vergnügungshungriger Seelenschwestern, aber auch lebensbejahende Seelenbrüder sind herzlich willkommen. Also rein in den schönen Zwirn und ab geht die Post! Gönnen Sie sich einen illuminierenden Abend mit Lydia Prenner-Kasper! Tickets und Infos auf www.bruckmuehle.at

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OMAR SARSAM – „SONDERKLASSE“ 24.11.2022, Bruckmühle in Pregarten

Nach Jahren der gelebten Praxis als Kabarettist und Arzt verschwimmen für Omar Sarsam manchmal die Grenzen dazwischen. Vollgepackt mit Besonderheiten aus beiden Welten ist er jedenfalls. Und in diese einzigartige Kombination kann man am 24. November um 19.30 Uhr im Kulturhaus in Pregarten eintauchen und bei der lustigen Au ührung nebenbei auch noch intensiv die Lachmuskeln trainieren. Aber Achtung: Dieser „Arztbesuch“ ersetzt keinen Arztbesuch! Infos und Tickets: www.bruckmuehle.at

© Stefan Gergely

© Jeff Mangione

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GERY SEIDL – „HOCHTIEF“ 25.11.2022, 19.30 Uhr Bruckmühle in Pregarten

„Hoch und Tief – lass uns surfen auf den Wellen des Lebens! – so lautet das Motto von Gery Seidls Kabarettprogramm „Hochtief“, mit dem er am 25. November um 19.30 Uhr im Kulturhaus Bruckmühle in Pregarten gastiert. Wenn der ehemalige Baustellenleiter und Kabarettist von „Hochtief“ spricht, dann redet er entweder vom Hoch-/Tiefbau oder von den Hochs und Tiefs des Alltags. Im Idealfall verbindet er das. Und man weiß ja, dass Gery Seidl wie kein Zweiter absurde Alltagssituationen in urkomische Szenen verwandeln kann. Infos und Tickets: www.bruckmuehle.at

WORD

RAP

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Bei Leslie Jäger aus Walding ist es umgekehrt: Sie hat kürzlich beim internationalen Speaker Slam überzeugt und den Speaker Award gewonnen.

Text: Nicole Madlmayr Foto: Leslie Jäger

Leslie Jäger ist seit 15 Jahren Expertin in Persönlichkeitsentwicklung, Coach und Universitätsdozentin.

Für Leslie Jäger ist Reden ein Werkzeug, um Menschen zu berühren. Wie gut ihr das gelingt, hat sie vor Kurzem beim internationalen Speaker Slam im deutschen Mastershausen gezeigt: In ihren vier Minuten Redezeit begeisterte die Waldingerin ihr Publikum mit Tiefgang, Lebensfreude und Leidenschaft und gewann damit den Speaker Award.

Meine Mission ist, … Menschen zu inspirieren, ihr Leben und somit ihr Lebensglück selbst in die Hand zu nehmen.

Reden ist für mich … ein Werkzeug, um Menschen zu berühren.

Glücklich bin ich, … wenn ich sehe, dass das, was ich tue, einen wertvollen Beitrag leistet. Krisen sind auch Chancen, … weil sie das Potenzial für Wachstum in sich tragen.

Meine größte Stärke ist, … immer wieder aufzustehen und weiterzumachen.

Am meisten motiviert mich … die Überzeugung, dass jeder Mensch das Geburtsrecht hat, glücklich zu sein.

Dieses Buch habe ich zuletzt gelesen … Ich lese immer mehrere Bücher parallel, darunter war zuletzt „Stille Seele, wildes Herz“ von Veit Lindau.

Neue Kraft tanken kann ich … in der Natur.

Daheim fühle ich mich … überall, wo die Menschen sind, die ich liebe. Zum Lachen bringt mich … mein Sohnemann Louis.

Ein guter Tag beginnt für mich … mit den Fünf Tibetern und einer Tasse kalten Espresso.

Diesen Menschen würde ich gern mal treffen … Nelson Mandela. Kaum ein Mensch hat es so verstanden wie er, dass Hass und Kampf nur zu noch mehr Hass und Kampf führen. Friedvoll und gleichzeitig kraftvoll die Welt zu einem besseren Ort machen. Trotz 27 Jahre Haft, Schmerz und Demütigung. Das zeichnet für mich einen Menschen wahrer Größe aus.

Das habe ich immer in meiner Handtasche ... Welche Handtasche? Am liebsten bin ich ohne unterwegs.

HAUPTSACHE

Derperfekte M ix

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