05 kompakt magazin 1216

Page 1

KOMPAKT MAGAZIN Nr. 5 | Winter 2016/2017

MAGDEBURG KOMPAKT

Zeit

für

S 25 eit -3 en 8

Zeit


Bärenstarker Auftritt Der neue Škoda Kodiaq - jetzt bestellbar -

Nigari AH GmbH 39124 Magdeburg Silberbergweg 3 Telefon: 0391-79 29 32 50 www.nigari.de

39120 Magdeburg Carnotstraße 12 Telefon: 0391- 79 29 31 20

39288 Burg Magdeburger Chaussee 77 Telefon: 03921-45 33 5


Editorial

ZEITSPIEL

W

ir haben uns der Zeit bemächtigt, zumindest der Ihren, die Sie beim Lesen in diesem Magazin verstreichen lassen. Zugegeben, wir möchten Sie ein wenig aus der Zeit herauslösen, also aus den Alltagsstunden, in denen Sie sich vielleicht manchmal getrieben fühlen. Deshalb haben wir uns viel Zeit genommen, um uns mit derselben zu beschäftigen. Auf diese Weise sind lange und kurze Geschichten entstanden, die Ihnen mehr als nur die Zeit vertreiben sollen. Vertreiben wollen wir nämlich nichts, schon gar nicht Ihre Mußestunden. Diese sollen Sie jederzeit genießen können. Hoffentlich finden Sie dazu die eine oder andere Anregung in unserem Heft. Möglicherweise finden Sie sogar ein paar Gedanken und Ideen, die Ihnen andere Sichtweisen zur Zeit eröffnen. Fest steht,

dass Sie mit Eile nicht durch die folgenden Seiten kommen. Am besten, Sie lassen die üblichen Lebensbeschleuniger wie Fernsehen, Internet, Smartphone einfach Mal links liegen. Je mehr Aufmerksamkeit Sie der täglichen Ereignisflut schenken, um so mehr verfestigt sich die Vorstellung, die Zeit würde schneller vergehen. Dieses KOMPAKT MAGAZIN soll Sie aus dem Trubel hektisch aneinandergereihter Geschehnisse ein wenig befreien und in entspannende Momente entführen. Wir hoffen, Sie lassen sich von dem einen oder anderen Beitrag inspirieren und nehmen sich Zeit für die Magazin-Zeit. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Zeit beim Lesen. Herzlichst Ronald Floum und Thomas Wischnewski

KOMPAKT MAGAZIN

00:03


INHALT

Den Träumen ein Stück näher kommen Ronald Floum

29

4

Pendler zwischen den Welten Ronald Floum | Achill Moser

30

Zeitzauberei Thomas Wischnewski

5

„Ich bin reisesüchtig“ Thomas Wischnewski

32

Das Rätsel der Zeit Prof. Dr. Viktor Otte

8

Sparkassen-Tourismusbarometer: Digitalen Wandel als Chance begreifen

34

Globetrotter auf Rädern Petra und Horst Rosenberger

37

Editorial Zeitspiel

3

Zeitsplitter

Zeit zum Wohnen Ronald Floum

10

Am Ende der Zeit … Ludwig Schumann

12

Die Geschichte der Wasseruhr oder Kinder wie die Zeit verrinnt Matthias Engel

14

Ein Spielplatz für Erwachsene: Die Merkur Spielbank Magdeburg

15

Zeitlos Sabine Raczowski

16

Geschmack braucht Reifezeit Thomas Wischnewski Auf den Weltmeeren zuhause Tina Heinz Der Herr der Zeitreisen Thomas Wischnewski Zeit für Professionalität Tina Heinz Zeit zum Genießen Tina Heinz Auszeit – Reiselust und Urlaubsträume Sonderveröffentlichung zur TOURISMA 2017 Spannende Abenteuer packend erzählt Ronald Floum

00:04

KOMPAKT MAGAZIN

18 20 22 23 24 25 - 38 27

Ein Leben voller Bücher Tina Heinz

39

Mehr Platz für Pflege in Reform Tina Heinz

40

Technik, Trends & mehr Sonderveröffentlichung der Magdeburger Media Märkte Ronald Floum

41 - 52

Zeit für Bildung – Zeit für Menschen Tina Heinz

53

55 Jahre destillierte Beständigkeit Tina Heinz

54

Untertreibung mit Stil Ronald Floum

56

Die Zeit | Lyrik Thomas Wischnewski

58

„Einstein ist überbewertet“ Thomas Wischnewski

59

Über Kontinente durch die Zeit fliege Hans Wink

60

Impressum | Autoren der Ausgabe

62

kompakt intern

62


ZEITSPLITTER DIE EINFACHSTE METHODE, MEHR ZEIT FÜR ALL DIE DINGE ZU FINDEN, DIE MAN GERN TUN MÖCHTE, IST, DEN FERNSEHER ABZUSCHALTEN. Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei. George Orwell Die Rotation der Erde verlangsamt sich stetig. Die Länge eines Tages nimmt dadurch pro Jahrhundert um etwa drei Millisekunden zu.

0,3 SEKUNDEN

dauert ein Augenblinzeln - 620-mal blinzeln pro Stunde. Das sind 5.4321.000-mal im Jahr und insgesamt 445.358.400-mal im Leben. Ein in Deutschland lebender Mensch wird etwa 82 Jahre alt - 4,2 Jahre in denen die Augen durch blinzeln geschlossen sind 46 PROZENT DER MÄNNER WÜRDEN MIT EINER ZEITMASCHINE, WENN ES DENN EINE GÄBE, IN DIE VERGANGENHEIT REISEN. 26 PROZENT

DIE HALBWERTSZEIT DES CHEMISCHEN ELEMENTS URAN-235, DAS ALS KERNBRENNSTOFF IN REAKTOREN UND ALS BOMBENMATERIAL VERWENDET WIRD, BETRÄGT 703,8 MILLIONEN JAHRE

WÜRDEN GAR NICHT ERST EINSTEIGEN

5

Zeitzonen, lebt das ganze Land nach der gleichen Uhrzeit. Der Grund für diese kuriose Tatsache ist, dass die kommunistische Regierung 1949 die zuvor unterschiedlichen Zeitzonen auf eine gemeinsame zusammenlegten, die seitdem besteht.

156

7,3 Millionen

Pro Jahr warten Menschen Stunden vor dem Computer: 75 Stunden davon wird auf das Laden von Anwendungen gewartet, 63 Stunden auf Uploads und Downloads, 18 Stunden für Sonstiges (Hochfahren, Dateien Löschen etc.)

Franken ( 6,75 Millionen Euro) wurden auf einer Auktion für eine Armbanduhr der Marke Patek Philippe Typ „5016A“ bezahlt. Das außergewöhnliche Exemplar mit Stahlgehäuse, blauem Zifferblatt und Armband sowie Tourbillon, Minutenrepetition und verschiedenen weiteren Komplikationen. Sie kam auf der Benefiiz-Auktion Only Watch 2015 unter den Hammer

Alles, was man tun muss, ist die richtige Taste zum richtigen Zeitpunkt zu treffen.

Trotz der in China vorherrschenden

Zeit

ist nur ein leerer Raum, dem Begebenheiten, Gedanken und Empfiindungenerst Inhalt geben. Freiherr von Humboldt

Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: „Sie haben sich gar nicht verändert.“ „Oh!“ sagte Herr K. und erbleichte. Berthold Brecht „Geschichten vom Herrn Keuner“

Johann Sebastian Bach

Verbringe nicht die Zeit mit der Suche nach einem Hindernis, vielleicht ist keins da. Franz Kafka

Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen. Lucius Annaeus Seneca

Gewöhnliche Menschen denken nur daran, wie sie ihre Zeit verbringen. Ein intelligenter Mensch versucht sie zu nutzen. Euripides

MONDE UND JAHRE VERGEHEN UND SIND FÜR IMMER VERGANGEN, ABER EIN SCHÖNER MOMENT LEUCHTET DAS LEBEN HINDURCH. DER AUGENBLICK IST ZEITLOS. Leonardo da Vinci KOMPAKT MAGAZIN

00:05


… Geschrieben steht: »Im Anfang war das Wort!« Hier stock ich schon! Wer hilft mir weiter fort? Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen, Ich muss es anders übersetzen, Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin. Geschrieben steht: Im Anfang war der Sinn. Bedenke wohl die erste Zeile, Dass deine Feder sich nicht übereile! Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft? Es sollte stehn: Im Anfang war die Kraft! Doch, auch indem ich dieses niederschreibe, Schon warnt mich was, dass ich dabei nicht bleibe. Mir hilft der Geist! Auf einmal seh ich Rat Und schreibe getrost: Im Anfang war die Tat! … Auch die Tat muss ich noch einmal überdenken. Sie will mir ungenügend Einsicht schenken. Ein Geistesblitz erscheint mir jetzt gescheit, Schreib besser ich: Den Anfang macht die Zeit! (J.W. von Goethe, Faust I; Thomas Wischnewski)

Z

eit? Meistens will man keine haben, also nicht haben im Sinne von bekommen, sondern eben über keine zu verfügen. In der eigenen Vorstellung ist einfach stets zu wenig Zeit vorhanden. Das klingt ein wenig danach, als könne Zeit ungerecht verteilt sein. Dabei hat sich bisher an der Anzahl der Tagesstunden gar nichts geändert. Vom Beginn des Tages bis zu seinem Ende vergehen noch immer 24 Stunden und die Erde kreist weiterhin innerhalb einer Jahresfrist um die Sonne. Eine klitzekleine Abweichung konnten Wissenschaftler jedoch bereits ermitteln. Aufgrund einer marginalen Veränderung des Winkels der Erdachse verlangsamt sich die Erdumdrehung. Innerhalb von 100 Jahren werden die Tage um 3 Millisekunden länger. Natürlich kann diese Tatsache niemand nachempfinden. Immerhin geht es um eine Verlängerung und nicht um eine Verkürzung der Tage. Glaubt man ringsum dem vielstimmigen Chor der Zeitgenossen, herrschen jedoch Bedingungen, die permanent Zeit verknappen. Von Beschleunigung ist vielfach die Rede und von wachsendem Zeitdruck. Es mag hilfreich und ein wenig erlösend

00:06

KOMPAKT MAGAZIN

erscheinen, das man die Verantwortung für etwas, dass nie in ausreichendem Umfang vorhanden ist, nämlich Zeit, derselben als Schuld auferlegen kann. Im Grunde weiß man aber, dass es gar nicht an der Zeit liegt, sondern vielmehr an der Unmöglichkeit mehrere gewollte und ungewollte Dinge auf einmal erledigen zu können. Etwas Wichtiges oder Notwendiges besitzt Vorrang und anderes – meist hoffnungsvoll Ersehntes – wird deshalb abgewiesen oder zumindest verschoben. Der Moment ist bereits mit einer unaufschiebbaren Tätigkeit gefüllt. So weit, so gut. Woher rührt dennoch die Annahme, dass Zeit nie in dem Maße verfügbar ist, wie man sich das gern wünschte? Offensichtlich ist Zeit unmittelbar mit unserem Leben verbunden. Ein Blick auf die Entwicklung der durchschnittlichen Lebenserwartung ist da hilfreich. Im Altertum betrug die Lebenserwartung eines Menschen etwa 18 Jahre. Selbst im Mittelalter stieg sie lediglich auf 20 Jahre. Im 17. und 18. Jahrhundert erhöhte sich ein Durchschnittsleben dann immerhin von 25 auf 30 Jahre. Um 1850 erreichte man schon ein durchschnittliches Alter von 40.


Selbst am Ende des II. Weltkrieges rechnete man mit einem Lebensdurchschnittsalter von nur etwa 55 Jahren. Seither entwickelte sich die durchschnittliche Lebenszeit der Deutschen auf über 80 Jahre. Wenn unsere Vorfahren aussprachen, das Leben sei kurz, trifft das aus jetziger Betrachtung völlig zu. Doch wer wollte heute nicht in das Klagelied über eine viel zu kurze Lebenszeitspanne einstimmen? Der Tempus-Begriff selbst kann wenig Aufschluss über das Wahrnehmungsphänomen Zeit geben. Selbst die Präzisierung der Zeitmessung hilft kaum, einem Wort nahezukommen, das die Menschheit entwickelte, weil sich um sie herum alles in Zeitabschnitten abspielt. Anfang und Ende eines Lebens, jedes erfassbaren Prozesses in der Natur oder innerhalb technischer Vorgänge sind Quelle des Bewusstseins für vergehende Zeit. Wir selbst sind es, die an alles den Begriff der Zeit heften und uns von Zeitmaschinen, unseren Uhren, verkünden lassen, dass und sogar genau wie viel Zeit vergangen ist. Wir müssen den Begriff des Ereignispotenzials näher betrachten, um der Wahrnehmung der Zeit näher zu kommen. Man stelle sich vor, wie viele Ereignisse auf eine landwirtschaftlich geprägte Bevölkerung im 17. Jahrhundert zwischen Erwachen und zu Bett gehen täglich einströmten. Der Alltag war von körperlich harter Arbeit geprägt, Kinder tummelten sich, ein Austausch mit Nachbarn gehört sicher selbstverständlich dazu, Essenszeiten und gemeinsame Riten und Bräuche wurden gepflegt. Wahrscheinlich hat sich das heutige Ereignispotenzial gegenüber dieser Zeit horrend vervielfacht. Nachrichten über Geschehnisse platzen permanent in jedes Leben. Und jeder schaut hin, selbst, wenn ein Vorfall gar nichts mit der eigenen Lebenswirklichkeit zu tun hat. Unsere natürliche Neugierde lässt uns fortlaufend interessiert auf alles blicken, was es Neues oder Besonderes gibt. Dann beschäftigt man sich mehr oder weniger damit und diskutiert darüber. Das Internet-Zeitalter offeriert eine allgegenwärtige Gleichzeitigkeit. Wir sehen eben nicht mehr nur, was Kollegen, Nachbarn oder andere in unserer Umgebung tun, sondern was parallel dazu rund um den Erdball geschieht. Indes haben sich die Prozesse der Reizphysiologie nicht verändert. Vom Augenblick eines Ereignisses bis zur Verarbeitung im Hirn vergeht aufgrund festgelegter biologischer Abläufe immer noch genauso viel Zeit. Die gewachsene Ereignisdichte ist offensichtlich eine bedeutsamere Ursache für ein Beschleunigungs-empfinden als die Zeit selbst. Versuchen Sie doch mal zusammenzutragen, wie viele Gegenstände Sie Ihr Eigen nennen, und machen Sie sich bitte gleichsam klar, dass jedes Ding, das Sie in Ihr Leben holen, nicht nur Geld, sondern ein Quäntchen Ihrer Zeit kostet. Das Aussuchen und die Anschaffung verbrauchen Zeit, genauso wie die Nutzung

oder die Pflege und Wartung. Selbst die Entsorgung der Sache nagt an der Lebenszeit. Wenn Sie nun die Summe aller Gegenstände Ihres Lebens zusammentragen und sich eine Vorstellung davon machen wollten, wie viel Zeit Sie für jedes Utensil aufwenden, bekommen Sie vielleicht eine vage Ahnung davon, warum Sie keine Zeit haben. Man mag einen Multimillionär dafür beneiden, was dieser sich alles leisten kann, aber ich vermute, dass dessen Lebenszeit zur Nutzung unerschöpflicher Luxusgegenstände nicht mehr Gelegenheit bereit hält, als ein gutverdienender, europäischer Otto-Normal-Verbraucher für seine Heiligtümer aufwenden kann. Unter dem Zeitbegriff ist eben auch Luxus relativ. Es gibt diesen wundervollen Spruch: Weniger ist mehr. Innerhalb der Design-Sprache in der Musiktheorie und vielen anderen künstlerischen Genres lebt man dieses Verständnis. Manchmal sollte man sich diese Maxime ins eigene Leben heben. Vielleicht entsteht dann viel mehr Zeit für Dinge, für die man angeblich keine hat. Keine Zeit zu haben, ist übrigens eine ganz wundervolle Ausrede dafür, sich mit dem Anliegen eines anderen gar nicht beschäftigen zu wollen. Wofür die Zeit doch so alles herhalten muss? Und sie kann noch nicht einmal etwas dafür. Zeit für Veränderung – das ist eine genutzte Floskel, um dem Leben eine neue Wendung zu geben. Die Zeit hat nur insofern etwas damit zu tun, dass man erkannt hat, nun etwas anders machen zu wollen. Sie kennen gewiss auch den Widerstreit zwischen dem Wunsch, dass etwas bleiben soll wie es ist und der Tatsache, dass sich ständig etwas ändert. Was rufen wir uns da zu? Die Zeiten ändern sich! Eigentlich sollten Sie jetzt Gewissheit darüber haben, dass sich jede Sekunde etwas ereignet, bei Ihnen, bei anderen, permanent und überall. Der Zeit kann das gar nichts anhaben. Sie ist nur etwas, was wir im Kopf herumtragen. Die Anzeige auf der Uhr ist nicht die Zeit, sondern ausschließlich die Messlatte, an der Sie Ihr Leben messen. Wenn Sie in eine interessante Beschäftigung vertieft sind und irgendwann auf die Uhr schauen, sagen Sie oft den Satz: Es ist schon wieder so uns so spät und denken gleichzeitig wie schnell doch die Zeit vergangen ist. Bemerken Sie etwas? Die Zeit war Ihnen erst in dem Augenblick gegenwärtig, als Sie sie an der Uhr gemessen und an sie gedacht haben. Innerhalb der gelebten Leidenschaft spielt Zeit gar keine Rolle. Zeit ist eben nur eine Art Zauberei, die wir über das Leben legen. Es gilt das Leben wahrzunehmen und weniger das Phänomen Zeit. Die Zeit ist möglicherweise nur ein gedachter Ersatz für den Geist, der sich ohnehin über alles erheben möchte, beispielsweise über die eigene Lebensfrist oder über den Wissens- und Erfahrungshorizont hinaus. Weil im Bewusstsein mehr Begreifen als über das Greifbare ist, nebelt auch die Zeit dahin als wär sie ein realer Sinn. Thomas Wischnewski

KOMPAKT MAGAZIN

00:07 00:7


Das Rätsel der Zeit W

as ist Zeit? Nun, werden Sie sagen, darüber habe ich noch nicht nachgedacht und ich habe dazu auch leider keine Zeit. Zeit ist für mich, sagen Sie, dass ich gestern mit Freunden ausgegangen bin, heute früh aufstehen musste und morgen leider einen schwierigen Termin im Unternehmen habe. Zeit gliedert sich also mindestens in gestern, heute und morgen, also in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dort hinein packen wir unser gesamtes Leben, es läuft in diesem Korsett ab, es beginnt irgendwann und endet irgendwann. Tiere und Pflanzen richten sich auch nach der Zeit, nach Jahreszeit und Sonnenstand. Für Menschen ist das nicht ausreiVon Prof. Dr. chend. Schon früh haben sie begonnen, den Zeitablauf zu messen, erst mit einfachen Mitteln, z.B. Sand- oder Wasseruhren, dann mechanischen Zeitmessern und weiter mit Uhren, die über die Oszillation von Quarzen bis hin zu Schwingungen von Elementarteilchen (Atomuhren) gesteuert werden. So wurden Jahre definiert, Monate, Tage, Stunden, Minuten und Sekunden. Je nach dem Stand der Wissenschaft, der Weltanschauung und der Glaubensrichtung kamen dann noch Zeitpunkte hinzu, um Zeitbereiche zu definieren, also z.B. Erdzeitalter, Beginn der Zeitrechnung nach Christus, Beginn des Jahres (Christliches Jahr, Buddhistisches Jahr, Chinesisches Jahr), religiöse Feste im Jahr usw. Schon sehr früh begannen die Menschen, sich dabei an stabil wiederkehrenden, kosmischen Ereignissen zu orientieren, z.B. dem Lauf der Sonne und ihrer Bahn durch die Tierkreiszeichen am Himmel. All das setzt voraus, dass es Zeit gibt, beantwortet aber nicht die Frage nach dem Ursprung oder Wesen der Zeit. Hier müssen wir einen Ausflug in die Kosmologie und Physik unternehmen. Mathematische kosmologische Modelle, die auf verschiedenen Theorien und auch astronomischen Beobachtungen basieren, definieren mit den heutigen Zeitbegriffen einen extrem kleinen Zeitbereich, in dem die Welt durch den sogenannten „Urknall“ entstanden ist. Die Weltentstehung – so die Kosmologie – begann vor ca. 13,8 Milliarden Jahren. Seitdem expandiert der sich dabei gebildete Weltraum; Elementarteilchen und größere Materieansammlungen bis zu Sonnen und Planeten bildeten sich und letztlich begann sich auf unserem Planeten das Leben zu entwickeln. Die Zeit entstand mit dem „Urknall“. Vorher gab es keine Zeit und die mathematischen Modelle verlieren ihre Gültigkeit bei dem Versuch, diese Singularität zu beschreiben. Sie können weder den Punkt des Urknalls erklären noch ermitteln,

00:08

KOMPAKT MAGAZIN

was eventuell davor war. Man kann natürlich darüber spekulieren, aber das macht die Wissenschaft ungern. Um nun ein wenig näher an das Wesen der Zeit heranzukommen, müssen wir etwas mehr in die Physik einsteigen und uns den 2. Hauptsatz der Wärmelehre ansehen. Keine Sorge, jetzt kommt kein Unterricht. Betrachten wir Alltagserscheinungen: Wenn Sie sich einen Kaffee kochen, wird er sich anschließend abkühlen, wenn Sie eine Kugel über den Boden rollen, wird sie mit der Zeit langsamer, weil sie ihre Energie an Boden und Luft abgibt und wenn Sie Flüssigkeit in einen Behälter gießen, verbleibt sie nicht in einer Ecke, sondern breitet sich über den gesamViktor Otte ten Behälter aus. Wir nennen derartige Prozesse irreversibel oder unumkehrbar, sie geben Wärme oder Ordnung ab. Geordnete Zustände gehen von allein immer in den Zustand der Unordnung über, Wärme fließt immer vom wärmeren zum kälteren Zustand, die Flüssigkeit verteilt sich im Behälter. Niemals wird der Kaffee Wärme aus der kühleren Luft aufnehmen und heißer werden. Die Unordnung wird Entropie genannt und sie nimmt bei allen realen Prozessen stets zu. Das ist zwar kein korrektes Beispiel, aber achten Sie mal auf den Zustand Ihres Schreibtisches, wie er so langsam von Ordnung in das Chaos abgleitet. Die Entropie auf Ihrem Schreibtisch hat zugenommen. Entropie erzeugt damit eine Zeitachse; es ist die Richtung, in der ein irreversibler Prozess spontan in Richtung zunehmender Entropie verläuft. Der 2. Hauptsatz der Wärmelehre hat uns also die Erkenntnis geliefert, dass Zeit und Zeitrichtung Eigenschaften von natürlichen, irreversiblen Prozessen sind, deren Ordnungszustand abnimmt. Für unseren Kosmos gilt das auch, die Zeit ist damit an die Entstehung der Welt und an ihre irreversible Weiterentwicklung zu höherer Entropie gebunden. Nun könnten wir ein bisschen aufatmen, weil wir die Ursache der Zeit kennen, aber leider ist sie keine absolute Größe. Der geniale Physiker Albert Einstein hat gezeigt, dass es ihre Absolutheit nicht gibt, Zeit ist relativ. Jeder hat schon von der Relativitätstheorie gehört, aber sicher denken die meisten, dass das mit ihrem realen Leben nichts zu tun hat und wahrscheinlich nur in Science-Fiction-Romanen oder Filmen eine Rolle spielt. So ist es aber nicht. Ein Beispiel: Wir alle benutzen zunehmend Navigationssysteme, im Auto, beim Wandern oder beim Suchen irgendwelcher Örtlichkeiten in der Stadt. Hier muss die Relativität der Zeit berücksichtigt werden. Mit zunehmender Geschwindigkeit eines Objektes vergeht die Zeit in diesem Objekt, bezogen auf ein ruhendes Objekt, langsamer und mit geringer werdender


Gravitation vergeht sie schneller. Unsere Navigationssatelliten kreisen mit etwa 3,8 km/s in einer Flughöhe von ca. 20.000 km um die Erde. Mit der „Speziellen Relativitätstheorie“ von Einstein lässt sich errechnen, dass auf Grund der Umlaufgeschwindigkeit die Atomuhren an Bord pro Tag etwa 7 Mikrosekunden nachgehen. Da die Wirkung des Schwerefeldes aber mit wachsender Entfernung von der Erde abnimmt, ergibt sich aus der „Allgemeinen Relativitätstheorie“ von Einstein, dass die Uhren in diesen Satelliten um ca. 45 Mikrosekunden vorgehen. In der Differenz aus beiden Effekten bleiben also 38 Mikrosekunden, die die Uhren in den Satelliten schneller gehen. Diese Zeitabweichung zur abgelaufenen Zeit auf der Erde entspricht bei der Navigation einer Längenabweichung von ca. 11 km am Tag. Es gibt verschiedene Korrekturmöglichkeiten für diesen sogenannten relativistischen Effekt, damit wir bei der Benutzung unseres Navigationssystems auch wirklich dorthin fahren, wohin wir möchten. Wir wollen darauf hier nicht weiter eingehen, das Beispiel sollte nur zeigen, dass die Zeit durchaus einige Überraschungen für uns bereithält. Kommen wir zu einem weiteren, jetzt schon kaum glaubhaften Phänomen. Aus den Maxwell´schen Gleichungen, die zur Berechnung der Ausbreitung von elektromagnetischen Feldern herangezogen werden, kann eine Funktion abgeleitet werden (die sogenannte Green-Funktion), die zwei Lösungen besitzt. Mit der einen werden Wellen vom Sender zum Empfänger beschrieben, die vorwärts in der Zeit laufen, sogenannte retardierte Wellen, weil sie später beim Empfänger ankommen, als sie abgeschickt werden. Die andere Lösung beschreibt Wellen vom Empfänger zum Sender, sogenannte avancierte Wellen, die sich rückwärts in der Zeit bewegen. Avancierte Wellen kommen also aus der Zukunft. Eine derartige Interpretation der Green´schen Gleichung wurde lange abgelehnt, da sie das Kausalitätsprinzip verletzt. Wir gehen bisher immer – wie selbstverständlich – davon aus, dass stets die Kausalkette „Ursache - Wirkung“ gilt. Das muss aber scheinbar nicht so sein. Heute helfen derartige avancierte Potentiale bei mathematischen Fragestellungen der Quantenmechanik. Es werden physikalische Vorgänge in der Gegenwart aus ihrer Kenntnis der Zukunft beschrieben. Das hört sich ziemlich verrückt an, ist aber zum Verständnis der Quantenphysik notwendig und hat mit Esoterik nichts zu tun. Nicht nur die Zukunft, auch die Vergangenheit ist aus der Gegenwart heraus beeinflussbar. Betrachten wir Einsteins „Antitelefon“. Einstein hat vorausgesagt, dass die maximale Geschwindigkeit des Lichtes (im Vaku-

um) nicht mehr als 300.000 km/s betragen kann. Experimente haben das umfassend bestätigt. Er selbst hat aber 1907 in einem Gedankenexperiment auch überlichtschnelle Teilchen, sogenannte Tachyonen, angenommen, die seiner „Speziellen Relativitätstheorie“ nicht widersprechen würden, da sie keine Masse haben und mit deren Hilfe man letztlich in die Vergangenheit telefonieren könnte, mit dem Antitelefon eben. Hier ergeben sich wieder die üblichen Kausalitätsprobleme, wie sie auch bei jedem Science-Fiction-Film mit Zeitreisen auftreten. Tachyonen konnten bisher allerdings nicht nachgewiesen werden, wenn sie auch als mathematische Konstrukte in der Quantentheorie nutzbar sind. Warten wir also ab. In der esoterischen Medizin wird allerdings schon behauptet, mit Tachyonen heilen zu können. Man muss das aber nicht kommentieren. Überlichtschnelle Teilchen würden auch ganz nützlich sein, um die Informationsübertragung zwischen zwei Photonen zu erklären, die durch Teilung aus einem Photon hervorgegangen sind. Man nennt sie jetzt „verschränkt“, sie befinden sich in einem gemeinsamen Quantenzustand. Unabhängig von ihrer räumlichen Entfernung reagieren sie auf eine Änderung einer speziellen Photoneneigenschaft (z.B. des Spins) an einem Teilchen gleichzeitig, also instantan, mit einer Änderung am anderen Teilchen. Eine Informationsübertragung zwischen den Teilchen, die ja maximal mit Lichtgeschwindigkeit erfolgt und demnach Zeit benötigt, kann bei den experimentell verwendeten Entfernungen (oft über Kilometer) die Gleichzeitigkeit nicht erklären. Viele erfolgreiche Versuche dieser Art zeigen, dass für die Quantenwelt andere Gesetze gelten als die, die wir lokal in unserer Raum-Zeit-Welt bisher kennen. Man spricht daher auch vom Nachweis der Nichtlokalität von Quantenteilchen, für die offenbar der Raum und die Zeit, wie wir sie uns vorstellen, nicht existieren. Nehmen wir es ruhig zur Kenntnis; obwohl es so ist, weiß keiner warum. Trotzdem arbeitet man schon an Anwendungen, z.B. in der Kryptologie und bei Quantencomputern. Die Zeit bleibt also weiterhin ein Rätsel. Wir leben in ihr, wir gestalten sie und füllen sie aus. Mal sagen wir, wir haben keine, manchmal dehnt sie sich scheinbar endlos. Mit dem Alter wird sie subjektiv kürzer, die kleinen Kinder kennen sie gar nicht und Jugendliche glauben, sie leben ewig. Die Wissenschaft allerdings muss die Dinge objektivieren. Heute haben wir schon das GPS, in ferner Zukunft vielleicht doch die Zeitreise oder das Antitelefon, wenn physikalisch nichts dagegenspricht. Von unserem kausalen Denkmuster müssen wir uns dann aber wohl verabschieden.

KOMPAKT MAGAZIN

00:09


Zeit zum WOHNEN Jeder kennt das Gefühl, einen Raum zu betreten und sich sofort wohl zu fühlen. Zeitlos die Möbel, und Materialien. Auch die Anordnung der Einrichtungsgegenstände gefallen. Solche Wohnräume zeugen von Individualität und Kreativität. Fünf Fragen an Matthias Utermark von MACO-Möbel zu Trends beim neuen Wohnen. Von Ronald Floum Was beeindruckt Sie, wenn Sie eine Wohnung betreten? Jedes Zuhause ist unverwechselbar, weil es Stil, Vorlieben und Emotionen des Bewohners widerspiegelt. Nicht umsonst gilt: Sag mir, wie Du wohnst und ich sage Dir, wer Du bist. Getreu diesem Motto bestimmt die Ausgestaltung der eigenen vier Wände ein Faktor maßgeblich: Emotionalität. Sie trägt zum Wohlfühlen im „Rückzugs- und Regenerationsgebiet“ Wohnung bei. Schicke Möbel gewinnen zunehmend an Bedeutung. Statt einer „Verwahrstelle des Lebens” gilt die Wohnung heute als Statussymbol. Die Innenausstattung spiegelt den Charakter der Bewohner wider - man zeigt gerne, was man hat, wer man ist. Es ist ein Lebensgefühl, das jeder selber gestalten kann. Dabei bietet das eigene Heim die besten Möglichkeiten, in einer Form der Selbstverwirklichung Ideen und Visionen umzusetzen.

Gibt es zeitlose Wohnmöbel? Wenn es die geben würde, müssten ja alle Anbieter für Wohneinrichtungen schließen. Natürlich gibt es Einrichtungs-Klassiker, die über Zeitabschnitte hinweg ihre Liebhaber finden. Auch ich bin begeistert von der ausdrucksstarken Bescheidenheit zeitloser Stilmöbel des Art Dèco, des Bauhaus oder den Klassikern der Moderne. Allerdings hat jede Generation eigene Stilvorstellungen. Und das ist auch gut so. An der Entwicklung von MACO-Möbel kann man gut erkennen, wie der Zeitgeist auch unser Angebot veränderte. Statt Massenware aus den Anfangszeiten unseres Hauses, sind heute die vielfältigen Kollektionen wie „Global“ oder „Natura“ auf ganzheitliche Einrichtungslösungen und ein stimmiges Gesamtbild ausgerichtet, damit man immer die richtige Mischung aus Lifestyle und Gemütlichkeit für das eigene Heim bei MACO findet.

Für welchen Wohnstil haben Sie sich entschieden? Wohnen mit Seele auf großer Fläche. Meine Seele braucht Platz und Licht. Ich mag selber das Improvisierte, das Unperfekte. Da können auch mal Dinge rumliegen. Und vor allem mag ich Möbel mit Erinnerungswert, ohne das sie unbedingt zum bisherigen Einrichtungsstil passen müssen. Emotionalität und Funktionalität unterstützen die vorherrschende Architektur.

Beinflusst und inspiriert das Angebot in Ihrem Einrichtungshaus auch die Kunden? MACO ist vielseitig und bunt: Hier findet man Wohninspirationen in den verschiedensten Stilen, von Design über Vintage und Skandinavisch bis Modern. Es gibt unzählige Einrichtungsideen für große und kleine Wohnungen und Alt- und Neubauten, egal ob man eine Wohnung von Grund auf neu einrichten möchte, oder nur mal einen Tapetenwechsel braucht. Die Wohninspirationen und -tipps sind nach Themenfeldern und Zimmern gegliedert. Wir zeigen die besten Ideen für dein Wohnzimmer, Kinderzimmer, die Küche, den Essplatz oder das Bad. Außerdem haben wir viele Ideen für eine komplette Gestaltung individueller Lebensräume und Beleuchtung und zeigen die schönsten Möbelhersteller, Wohntextilien und -accessoires. Obendrein gibt es natürlich auch viele kreative Deko-Ideen. Faszinationen, entspannt Ideen sammeln und Lifestyle genießen - dass kann der Kunde heute in unerem Einrichtungshaus am Flugplatz. Ich sehe MACO als eine Mischung vom Verkauf diverser Einrichtungen, aber auch als eine Showbühne für Möbel mit Erlebnischarakter, über welche man in der Region spricht. Bei MACO können Sie sich von den unzähligen Wohnideen inspirieren lassen und ihre Leidenschaft fürs Einrichten und gestalten entdecken.

Was bedeutet Zuhause für Sie? Wohnen bedeutet mehr als einfach ein Dach über dem Kopf zu haben. Das Zuhause ist der wichtigste Rückzugsort in der hektischen Welt, der Ort, an dem man sich so frei wie sonst nirgends verwirklichen kann. Wohnen ist somit jedermanns Sache und das Einrichten einer Wohnung kann nicht nur Nestbau, sondern auch Selbstfindung sein. Ein Zuhause ist dann schön, wenn es wohnlich ist und das wird es am ehesten durch eine persönliche Note. Erst eine individuelle Einrichtung macht eine Wohnung zum behaglichen Lebensraum. Beim Einrichten gibt es kein richtig oder falsch, es gilt das Motto: Was gefällt, passt auch zusammen! Und oft sind es gerade die improvisierten Wohnlösungen, die ein Zuhause schön machen.

Statt einer „Verwahrstelle des Lebens” gilt die Wohnung heute als Statussymbol. Matthias Utermark, Prokurist bei MACO Möbel in Magdeburg. Wer auf eine individuelle Einrichtung steht, findet hier seine Wohnträume. Anzeige

00:10

KOMPAKT MAGAZIN

Foto: Peter Gercke


1 3

4 Fotos: MACO - Natura

1 | Leder-Polsterstuhl Natura Arlington - Weiche Kurven, bequemer Stil - der Indoor- Polsterstuhl ist der Blickfang an jedem Esstisch. 2 | Ledersofa Natura Arlington - Hochwertiges und griffiges braunes Leder in Vintage Optik, kombiniert mit handwerklichem Können in der Verarbeitung, lässt ein einzigartiges Sofa entstehen. 3 | Sideboard Natura Arlington - ein außergewöhnliches Einzelmöbel mit eigenem Flair, gemacht für Liebhaber und Individualisten mit Sinn für das nicht alltägliche. 4 | Tischleuchte Natura Arlington - Lifestyle ist nicht nur bei Möbeln angesagt. Die 4-flammige Tischleuchte ist einfach und schlicht gehalten. Bodenplatte, Ständer und ein runder aber offener Schirm bestehen aus gerostetem Eisen. 5 | Exklusiver Designer-Friseurstuhl - Ein original antikes Einzelstück mit eigener, kleiner Geschichte. Dieses Stück ist ein Highlight in besonderen Räumen für besondere Momente. Hergestellt in Handarbeit aus recycelten Hölzern und Metallen.

2

5 KOMPAKT MAGAZIN

00:1 1


Am Ende der Zeit … Von Ludwig Schumann

C

hatyn. Als Navid Kermani im Auftrag des Wochenmagazins „Spiegel“ kürzlich nach Osten reiste, beschrieb er in seinem weißrussischen Kapitel das einzigartige Mahnmal des russischen Architekten Leonid Lewin, das dieser noch zu Sowjetzeiten in Chatyn realisieren konnte. Keines der zu erwartenden Heldenmäler. Auch keines in abstrakter Materialverliebtheit und westlich-unterkühlter Distanzbereitschaft. Kermani beschreibt es so: „Am Eingang der Gedenkstätte steht die Skulptur eines Vaters, der seinen verstorbenen Sohn in den Armen hält. Nichts Heldenhaftes in seiner Haltung, stattdessen die nackte Verzweiflung in seinem Gesicht. Die Häuser standen nicht nah beieinander, sie waren über eine große Lichtung verteilt. Nun sind die Grundmauern durch Eisenstäbe und eine stilisierte Pforte markiert. Die Pforte steht offen, um an die traditionelle Gastfreundschaft der Dörfler zu erinnern. Anstelle des Schornsteins ragt ein Glockenturm in die Höhe, darauf die Namen der Ermordeten, bei den Kindern außerdem das Alter. In dem Haus aus Luft, das ich als erstes betrete, lebten drei Erwachsene und sechs Kinder, fünf, sieben, acht, neun, zehn und zwölf Jahre alt. 50 Meter weiter ein Haus, das einer Frau allein gehörte. Und so weiter, 26 Glockentürme über das tote Dorf verteilt. Alle 30 Sekunden läuten die kleinen Glocken, allerdings zeitlich minimal versetzt, sodass ein langgezogenes, kindliches Wimmern entsteht, das die Seele durchdringt.“ Die Einwohner Chatyns waren von der Deutschen Wehrmacht ermordet worden. In Lewins „Häusern aus Luft“, so scheint es, treffen sich die Zeiten. Der Besucher in der Gegenwart trifft ganz ungeschützt auf eine Vergangenheit, die ihm durch ihr Kleid aus Luft und Ton, aus einer Art Flüstern, gegenwärtig ergreift, ihm in Herz und Nieren, in die Seele geht. Die Zeiten treffen aufeinander, um im Betrachter eine Hoffnung für die Zukunft zu provozieren. Anderer Ort, andere Zeit: Dessau. Ich will ein Kochbuch zu Anhalt erstellen. Dabei interessiert mich, was heute in Anhalt gekocht wird, beispielsweise in der Muhammad-Moschee in Dessau. Der Imam, Amadi Indjai, ist Afrikaner. „Wir treffen uns 13 Uhr“, verabreden wir uns. Ich bestelle zu 14 Uhr den Fotografen. Schließlich wollen wir zusammen kochen – und das soll im Bild festgehalten werden. Kurz vor meiner Fahrt nach Dessau, ihn abzuholen, läutet das Telefon: „Ich bekomme noch Besuch. Bitte hole mich eine Stunde später ab.“ Als ich 14 Uhr eintreffe, ist der Besuch noch nicht da. Er trifft gegen 16 Uhr ein, bleibt bis 18 Uhr. Dann fahren wir los. Aus dem Abendessen mit dem Imam wurde ein Mitternachtsessen. Gegen zwei Uhr in der Nacht fahre ich ihn zurück nach Dessau. Gegen vier Uhr bin ich im Bett. Um sieben Uhr muss ich aufstehen. Erstaunt stelle ich fest: Ich bin nicht müde, abgespannt. Als wir miteinander kochten, löste sich die Spannung, die Zeit spielte irgendwann keine Rolle mehr. Die afrikanische Unbeschwertheit im Umgang mit der Zeit übertrug sich im Verlauf des Abends auf den Europäer, weil ich gar nicht mehr auf die Idee kam, die Stunden zu zählen, am Abend noch die drohende Rückfahrt ins nächtliche Dessau vor sich zu haben. Es zählte der Moment der Begegnung. Es war eine große Feier des Momentes. Du lebst jetzt, hier, nichts zählt außer diesem Moment,

00:12

KOMPAKT MAGAZIN

den Du gerade feierst. Das Leben ist ein Kreis solcher Momente. Zeit ist in unserem Verständnis eine physikalische Größenart, die uns treibt. Zeit ist nicht per se etwas, was uns glücklich macht, weil wir sie haben. Das Grundgefühl sagt eher: Wir haben keine Zeit. Zeit kann man vergeuden. Zeit geht unwiederbringlich verloren. Zeit kann man allenfalls in der Erinnerung konservieren, aber man kann sie nicht halten. Die schönste Zeit, die man hatte, liegt in ferner Vergangenheit. Natürlich kann man mal Zeit füreinander haben, aber selbst da scheint ein Stachel in der Bedeutung des Begriffs zu sitzen, denn Zeit, die man sich füreinander nimmt, scheint es, geht einem selbst verloren. Wir haben die Zeit ökonomisiert. Sie wird selten als Geschenk betrachtet, weil sie ja unablässig enteilt. Darum ist der Mensch verpflichtet, sie zu nutzen. Zeiterfassung mittels Stechuhren, das hat unser Bild von Zeit geprägt. Die Zeit ist ein Wertgegenstand. Woher kommt das? Meinem afrikanischen Freund ist dieses Denken fremd. Natürlich arbeitet auch er. Natürlich ist er fleißig. Aber er nimmt sich fröhlich auch die Zeit, wenn ihm jemand begegnet. Nun, dann wird die Arbeit etwas später fertig. Natürlich muss sie geschafft werden. Aber für eine Begegnung, für ein Lächeln, für den, der von ihm etwas will, muss doch die Zeit da sein, weil die Zeit dafür eingerichtet ist, den Moment zu feiern. Unser Zeitverständnis ist eine Erfindung der Menschen, die vor rund 5.000 Jahren im heutigen Irak und Syrien lebten. Möglicherweise ist unser Zeitbegriff ja aus der Sehnsucht entstanden, einen zeitlichen Horizont zu schaffen, innerhalb dessen man sich selber ansiedeln, sich geborgen fühlen kann. Im Zweistromland, im Umfeld der Sumerer und verschiedener semitischer Stämme, begannen die Menschen, das Jahr und seine Untergliederungen aber in Aufzeichnungen festzuhalten, weil sie sesshaft geworden waren und sie diese landwirtschaftliche Tätigkeiten, Säen, Pflegen, Ernten, vor allem aber auch die Bewässerung sowie am Ende die Verteilung in den wachsenden Städten organisieren mussten. Und natürlich steht am Anfang des Zeitbewusstseins hier bereits im Umgang mit Geld und Zinsen das Zeitbewusstsein bei der Festlegung der Zinsen eine Rolle. Das Zeitbewusstsein der Menschen war zunächst ein kalendarisches. Der Beginn eines Bewusstseins für Zeit hat seine Wurzeln in der religiösen Praxis: Aufgabe der sumerischen Priester war, die Sterne in ihrem Umlauf zu beobachten und zu deuten. Die Astronomie ist eine Wissenschaft, die sich aus dem kultischen Bereich entwickelte. Wobei der sumerische Hauptgott der Mond, und dieser damit der entscheidende Zeitmacher war. Die erste unveränderliche Zeitgröße war demnach der Mond-Monat von 29,53 Tagen. Es folgten das Mondjahr in der Länge von zwölf Mond-Monaten. Als um 2000 v. Chr. die Babylonier die Sonne verehrten und somit die Umrechnungszeiten sich änderten, schufen sie ein Problem, dass wir heute noch haben: Wie bringt man 12,37 Monate in einem Jahr von 12 Monaten unter? Ein Versuch, das Problem in den Griff zu kriegen, war die babylonische Erfindung, die Monate auf eine Länge von 30 und 29 Tagen festzulegen. Ab und an wurde dann ein ganzer Zwischenmonat ins Jahr eingeschoben, um der „Zeit hinterherzukommen“. Der babylonische


König Hamurabi befahl etwa 1200 v.u.Z. den Einschub eines solchen Monats. Das waren die frühen Versuche, dieses beunruhigende Phänomen der Zeit gedanklich zu fassen. Wobei denn auch gleich die Machtfrage gestellt wurde: War bei den Sumerern noch der Mond an der Spitze, war es nun Marduk, der Sonnengott – und demzufolge hatte Marduk den Mond und die Gestirne geschaffen. Er war jetzt Herr über die Zeit. In der Lehre Zarathustras wird ein Gedanke formuliert, der bis dahin keine, von nun aber eine entscheidende Rolle - gerade im westlichen Denken spielte: die Zukunft. Das Heil, der Sieg des Guten, wird verbunden mit dem Kommenden. Die endliche Zeit ist nach dem persischen Verständnis aus der unendlichen Zeit erwachsen und wird von dieser schließlich auch wieder abgelöst. Es wird zum ersten Mal das Leben vor einem historischen Hintergrund betrachtet. Entscheidend für unser heutiges Zeitbewusstsein ist freilich das jüdische, das seine Quellen im mesopotamischen und iranischen Zeitbewusstsein hat. Das zielgerichtete zeitlich-lineare Denken hat hier seine Wurzeln: Am Anfang war das Paradies, dem folgt der Sündenfall. Die Menschen befinden sich in einem Zwischenstadium. Mit der Ankunft des Messias beginnt das Tausendjährige Reich, das schließlich mit dem Jüngsten oder Welt-Gericht endet, auf das die Ewigkeit folgt. Bei Karl Marx lässt sich dieses Weltbild verfolgen: Die Urgesellschaft (Paradies) verliert ihre Unschuld mit der Einführung von Besitz in der Sklavenhaltergesellschaft. Die wiederum wird von der feudalen Gesellschaft abgelöst, diese von der kapitalistischen. Der Revolution folgt die Einführung des Sozialismus als eine Art tausendjähriges Reich, dessen Vollendung in der Ewigkeit der kommunistischen Gesellschaft, in der es keine Herren und keine Diener mehr gibt, besteht. Der im iranischen Zarathustra-Glauben entstandene Gedanke der Zukunft wird im jüdischen Denken nun systematisiert: Das noch Unvollbrachte wird zum Ziel des Glaubens, weil am Ende der Zeit die Heilserwartung steht, die gelebte Nähe Gottes wie einst im Paradies. Während bei den Sumerern, den Babyloniern die Götter dem Menschen gegenüber im Raum verortet sind, nicht aber in tradierten Offenbarungen, finden die Begegnungen Gottes mit seinem alttestamentlichen Volk an bestimmten Orten zu bestimmter Zeit statt. Der Blick auf die guten Erfahrungen der Vergangenheit helfen die schwierige Gegenwart zu ertragen, damit man einer mit Hoffnung beladenen Zukunft entgegensehen kann. Wobei die Ewigkeit

Gottes nicht als Zeitlosigkeit gedeutet wird, wie wir das heute oft verstehen, sondern positiv besetzt ist mit „Zeitfülle“, die unbeschränkt verliehen werden kann. Es gibt in diesem Denken keine Rückkehr, sondern ein Fortschreiten in die Zukunft. Der Blick zurück gilt einzig als Vergewisserung der Zukunft, deren Ankunft freilich unaufhörlich näher kommt. In der westlichen Welt ist das Zeitbewusstsein eher mit einer Straße zu vergleichen, auf der man unaufhörlich voranschreitet. Man lebt nach der Uhr. Unser Leben, unsere Tätigkeit, der Erfolg unserer Gesellschaft hängt an diesem Zeitbewusstsein. Das Verhältnis von Kredit, Laufzeit und Zinsen führt das in aller Deutlichkeit vor, zeigt aber zugleich auch auf, dass unsere so verfasste Gesellschaft unfunktionabel wird, wenn dieses Verhältnis außer Kraft gesetzt wird. Rudolf Wendorf hat in seinem Buch „Zeit und Kultur“ sehr schön darauf hingewiesen, dass – und das hat sich bereits in den siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts angekündigt, Zeitdisziplin früher „eine schöne Geste der Gemeinschaftsgesinnung“ war. Heute „ist sie in den meisten Fällen strikte Notwendigkeit“, weil mit zunehmender Ökonomisierung der Zeit, der damit verbundenen Spezialisierung und Differenzierung der Gesellschaft Kommunikation ohne Zeitdisziplin kaum mehr möglich ist. Das erzeugt den Druck. Chatyn trägt diesem linearen Zeitstrahl Rechnung, erhält seine unmittelbare Wirkung aber vermittels der Durchlässigkeit der Zeiten in den „Häusern aus Luft“, die zugleich abstrakt und in der Andeutung bestürzend reale Geschichte(n) erzählen. Mein afrikanischer Freund Amadi Indjai aber lebt ein Zeitgefühl, das Anton Tschechow so formulierte: „… für die Gegenwart wird die Menschheit höchstens im Paradies leben können.“ Aus diesem Grunde war ich nach dieser Begegnung so entspannt. Auf einen mir wichtigen Gesprächspartner zum Thema möchte ich noch hinweisen: Rudolf Wendorf „Zeit und Kultur – Geschichte des Zeitbewusstseins in Europa“.

Naqsh-e Rustam: Das Denkmal Cube Zarathustras ist rätselhafter Struktur und eines von vielen überlebenden Beispielen der Achämeniden architektonische Gestaltung.

KOMPAKT MAGAZIN

00:13


Die Geschichte der Wasseruhr oder Kinder wie die Zeit verrinnt I

n fernen Urzeiten im 3. Jahrtausend vor Christus in Ägypten heißt es auf einem Papyrus: „Wenn dein Schatten 16 Fuß misst, Berenike, erwartet Amasis dich am Olivenhain.“ Entweder Berenike stand in einem Wald unter dichten Bäumen oder es war an diesem Tage und den nächst folgenden bewölkt, denn es kam zu keiner Begegnung der beiden Verliebten. Amasis stand bis zum Aufgang der Sonne im Olivenhain. Daraufhin verfiel Amasis in tiefe Traurigkeit und weinte sich von Stund an die Augen aus. Als Zeichen seiner Liebe fing er die kostbaren Tränen in einer Schale auf. Er hielt eine Schale mit einem Durchmesser von 24 Fingern Breite oben, 12 Fingern Breite unten direkt unter sein Gesicht, dass keine Träne verloren ging. Sein Tränenfluss war so ungeheuer, dass er die obere Schale bis zu 18 Finger Höhe füllte. Aber: Steter Tropfen hölt den Stein, um so mehr wenn es sich um salzige Tränen handelt, so entstand am Boden der Schale ein kleines Loch durch welches jeweils eine Träne hindurchtropfte. Er stellt nun eine zweite Schale unter die erste, nach reichlich vergangener Zeit eine nächste und immer so weiter bis zur 24. Schale. Als die 12. Schale gefüllt, die oberste geleert war, war die Sonne längst am Horizont vergangen, so

beobachtete er die Sternenbilder. Beim nächsten Sonnenaufgang begann er den Stand der Sonne auf den Schalen zu verzeichnen, bei Dunkelheit den Stand des Mondes und der Sternenbilder. Nach einigen Monden konstruierte er ein kleines Automatenwerk an die 12. Schale, welche eine Glocke zum Klingen brachte, an die 24. Schale kleine Metallkugeln die in ein Bronzebecken fielen und ihn pünktlich bei Tagesanbruch weckten und an seine verflossene Liebe erinnerten. Als der König Amenophis II. davon hörte, bat er den Uhrmacher die Schalen in seinem Palast aufzustellen. Amasis gehorchte, tauschte aber die kostbaren Tränen gegen Brunnenwasser aus. Er soll sich von Stund an nur noch von den Tränen gesättigt haben. Denn auf dem Papyrus findet sich am Ende ein weiterer Satz: „Oh Liebste, nun sind viele Sonnen und Monde vergangen, nur von meinen Tränen noch werd ich satt und Amasis ist ein Schatten seiner selbst geworden, alt und grau.“ Somit verdanken wir Amasis die Erfindung der Wasseruhr, die in Griechenland Klepshydra „Wasserdieb“ genannt wird. Damit konnten auch die ersten frühwissenschaftlichen Erklärungsversuche von Druck, Unterdruck und Vakuum vorgenommen werden. (bearbeitet von Matthias Engel)

Ägyptische Auslauf-Wasseruhr aus der Zeit des Pharao Amenophis III. (1411-1375 v. Chr.) | Nachbildung. Bei Sonnenuntergang wird das Auslaufgefäß mit Wasser gefüllt. Der sinkende Wasserspiegel zeigt an den Zeitmarken im Innern des Gefäßes den Ablauf der Stunden an. Die einfachsten Arten dieser Zeitmesser bestanden aus einem Gefäß, das das Wasser nur tropfenweise verlassen konnte, während man an einer Skala an der Innenseite der Gefäßwandung die abgelaufenen Stunden ablas. Um 1500 vor Christus konstruierte Amenemhet, „Fürst und Führer des königlichen Siegels“, für den ägyptischen König Amenophis I. (reg. 1527-06 v.Chr.) eine Wasseruhr. 547 v.Chr. baute Anaximander, der älteste philosophische Schriftsteller der Griechen, in Sparta eine Sonnenuhr. Die erste öffentliche Wasseruhr hingegen wurde 158 v. Chr. durch den Zensor Publius Cornelius Scipio Nasica in Rom aufgestellt. 25 v. Chr. verfasste Vitruv, Kriegsbaumeister Caesars, sein Werk „De architectura“ in zehn Büchern. Das neunte Buch handelt von der Zeitmessung und schildert ausführlich die Konstruktion von Sonnen- und Wasseruhren. Er beschreibt u. a. die Wasser-Räderuhr des Ktesibios, die „Klepshydra“, was „Wasserstehler“ bedeutet, womit wohl der unmerkliche Ablauf des Wassers gemeint war.

00:14

KOMPAKT MAGAZIN


In der Merkur Spielbank Magdeburg verbinden sich exklusives Interieur und erstklassige Spielfreude.

Ein Spielplatz für Erwachsene: Die Merkur Spielbank Magdeburg Sich Zeit nehmen, um zu spielen, gerät im Erwachsenenalter oft in Vergessenheit. Dabei bietet das Spiel nicht nur Unterhaltung und Abwechslung vom Alltag, sondern eröffnet auch neue Welten. Entertainment für Erwachsene können die Gäste in der Merkur Spielbank Magdeburg erleben – von einer erstklassigen Auswahl an Spielautomaten über Events bis hin zu geselligen Stunden in einer stilvollen Lounge. Zum Spielgenuss gehört auch ein besonderes Ambiente. Die Merkur Spielbank „Am Pfahlberg 3“ beeindruckt bereits von außen mit einer einzigartigen Optik. Auch im Inneren erwartet die Gäste ein geschmackvolles Interieur, das exklusiv für die Merkur Spielbank Magdeburg entwickelt wurde. Die Gestaltung erinnert in ihren Farben, Formen und Materialien an den goldenen Westen der USA. In drei verschiedenen Bereichen, zu denen auch ein Raucherbereich gehört, steht eine Premiumauswahl von rund 100 Spielautomaten der neuesten Generation zur Verfügung. Dazu gehören auch drei Jackpotanlagen und zwei Roulettestationen, die für ein besonderes Spielerlebnis sorgen. Seit Kurzem hat die Merkur Spielbank auch Poker im Angebot. Jeden Mittwoch wird aufgrund der großen Nachfrage ein Pokerturnier veranstaltet. „Freizeit ist für viele Menschen ein hohes und gleichzeitig knappes Gut. Deswegen ist es uns besonders wichtig, dass unsere Gäste ihre Zeit in der Merkur Spielbank genießen können“, so Spielbankdirektor Marcus Brandenburg. Kompetenter und freundlicher Service sowie bestens ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben für die Merkur Spielbank somit eine hohe Priorität. Zudem können die Gäste zahlreiche spannende Events wie Zaubershows erleben und an Gewinnspielen und

Fotos: Merkur Spielbank

Aktionen teilnehmen. Wer es bei seiner Auszeit lieber gemütlich mag, nimmt im trendigen Lounge-Bereich Platz. Hier werden kleine Snacks sowie leckere Drinks serviert. Einen Anzugzwang gibt es nicht, gepflegte Freizeitkleidung reicht aus. „Jeder Gast kann seine Spielzeit so erleben, wie er am besten genießen kann“, erklärt Cornelia Degenhard, Leitung Service und Automatenspiel. Zutritt in die Merkur Spielbank Magdeburg für Gäste ab 18 Jahren mit gültigem Personalausweis oder Reisepass.

Jeden Mittwoch lädt die Merkur Spielbank Magdeburg zum Pokerturnier.

KOMPAKT MAGAZIN

00:15


Zeitlos Von Sabine Raczkowski

S

usi hatte sich verabredet, auf dem Rummelplatz – nicht direkt, aber es war eben an der Zeit, dass der Rummel aufgebaut hatte, da lag es auf der Hand, und an jeder Ecke konnte man essen und sich währenddessen die Leute ansehen – eine spannende Beschäftigung, eigentlich, wenn man nichts Besseres zu tun hatte. Ihre Verabredung erschien nicht, schrieb nur kurz ab, es sei etwas dazwischen gekommen, sie hätte doch keine Zeit. Eben, dachte Susi. Susi hätte gleich wieder gehen wollen, weil zu Hause auch ziemlich viel Arbeit auf sie wartete und sie nahm doch, da sie schon mal hier war, den Weg durch das Gebimmel und Geblinke, bis sie an eine Bude kam, die sie neugierig machte. Die Werbung verhieß nicht deutlich, was dort zu erwarten war. Das Wort ZEITLOS leuchtete wie ein Stirnband auf dem Dach blau in die Nacht hinein. Susi wollte es genau wissen. GARANTIERTE GEWINNE! Na ja, eine Rummelbude eben, wenn nicht ich gewinne, dann der Budenbesitzer, dachte Susi, der muss ja; er will von dem leben, was er verkauft. Susi ging hinein. Da war eine Wiese, Blumen, Schmetterlinge, wirkliche Schmetterlinge, und ein Bächlein plätscherte durch die Kulisse. Auf einer Parkbank saß ein Mädchen mit einem Körbchen. Wie im Märchen, dachte Susi. „Komm zu mir“, sagte das Mädchen. Das klang seltsam. „Sie duzen mich? “, fragte Susi. „Ja, ich duze jeden“, sagte das Mädchen. Diese Jugend heutzutage, dachte Susi, was denen so einfällt. Zu unserer Zeit hätte es das nicht gegeben. „Was soll das hier sein?“, fragte Susi. „Das ist die Wiese der Unendlichkeit.“ Die Haare sind echt, dachte Susi, die dicken blonden Zöpfe, wie bei der Goldmarie. „Und was machst Du hier?“, fragte Susi, die spürte, dass sie wieder gehen sollte, anstatt weiter zu fragen, aber irgendetwas hielt sie davon ab. „Ich bin eine Fee und mein Auftrag ist es, Lose zu verkaufen.“ „Lose verkaufen! Aber Feen geben einem doch eher Wünsche frei und verkaufen keine Lose!“ Susi sah sich um, das war ihr irgendwie ganz schön unheimlich. Stellt sich als Fee vor und zieht den Leuten das Geld aus der Tasche, besser geht es ja wohl kaum, dachte sie. Sie sah keinen weiteren Menschen. „Kaufe ein Los und du wirst gewinnen!“ Das Mädchen hatte unbemerkt seinen Platz verlassen, stand vor Susi und hielt ihr den Korb hin. „Kaufe ein Los und du wirst als Gewinner hier herausgehen können.“ „Nein, ich möchte nichts kaufen. Was soll ich denn auch gewinnen können. Ich habe keine Zeit mehr, ich muss los. Mach‘s gut.“ Susi nahm den direkten Weg in Richtung Ausgang, aber der war verschwunden. „Während du hier drin bist, vergeht keine Zeit“, sagte das Mädchen und stand dicht bei Susi, die am liebsten geschrien hätte. Sie zog schließlich ihr Portmonee hervor. „Gut! Damit dies alles hier ein Ende hat“, sagte sie. „Was kostet ein Los?“ „Das hier hat nie ein Ende“, sagte das Mädchen, „du bist auf der Wiese der Unendlichkeit, habe ich dir gerade gesagt.“ Oh je, was hat mich nur wieder dazu gebracht, etwas zu tun, was ich nicht wollte. „Wenn ich jetzt ein Los kaufe, werde ich doch gehen dürfen, oder nicht?“ Susi interessierte nicht, was sie gewinnen könnte. Sie wollte nur noch


hier weg. Diese Teletubbie-Kulisse mit den Schmetterlingen! Ja, mögen sie echt sein, na und? Abgesehen davon hatte sie auch Hunger, und das mit der stehengebliebenen Zeit gibt es nicht, das wird ein Rummeltrick sein, wie die das auch immer anstellen. Mit riesigen Permanentmagneten womöglich. Sie bekam sofort Kopfschmerzen. „Hast du Hunger?“, fragte das Mädchen. „Woher weißt du das?“ Susi sah sie erstaunt an. „Ich weiß es ja nicht, frage nur. Wenn du weiter gehst, kommst du zu einem Tisch mit Obst und Brot.“ Und als könnte das Mädchen Gedanken lesen: „Du bist herzlich eingeladen!“ Susi hörte Vögel zwitschern und ein frischer Wind ließ sie den Raum, der sie umgab, vergessen. Sie ging weiter, erreichte den Tisch, der reich und schön gedeckt war und nahm sich einen Apfel. Sie überlegte kurz, ob es mit dem Apfel etwas auf sich haben könnte, aber sie fand einen Aufkleber: „New Zealand“. Sie war da schon mal gewesen und kaufte nur noch solche Äpfel. Sie sagte es keinem, der Weg ist weit, der Transport umweltverschmutzend. In einem Liegestuhl nahm sie Platz, lauschte dem Gezwitscher und schloss die Augen. Nur einen Moment hier sitzen, dachte sie. Und die Blumen dufteten sogar. Es war ihr egal, ob der Duft echt war. Sie wähnte sich im Urlaub, schließlich hatte sie die Zeit ja sowieso verplant gehabt. „Hast du schon mal eine Schildkröte gestreichelt?“ Das Mädchen stand neben ihr. „Nein“, sagte Susi, „noch nie.“ „Gib ihr einen Happen von deinem Apfel, sie mag das.“ Eine große Landschildkröte ging auf Susi zu. „Sie heißt Roswita“, sagte das Mädchen. „Magst du von meinem Apfel kosten, Roswita?“ Susi empfand sofort Ehrfurcht vor diesem Tier, was weder Laute von sich gab, noch kuschelig war. Allein die Vorstellung, wie alt sie sein musste, verwirrte sie irgendwie. Sie war allein mit diesem seltsamen dickzopfigen Mädchen im Dirndl und dieser Schildkröte. Sie ließ ihre Hand auf dem Panzer liegen, schloss die Augen und fühlte die langsamen Bewegungen des Tieres. Roswita schien warm zu sein, die Vögel flatterten herum oder saßen auf den Ästen und inzwischen ging sogar ein leises Fiepen von der Schildkröte aus. Susi hatte vergessen, weshalb sie hier war. „Na, Roswita, wie alt bist du denn schon?“ „Sie ist schon vierundachtzig Jahre alte. Ein Los kostet drei Euro“, sagte das Mädchen. „Und du gewinnst ganz bestimmt.“ Susi war inzwischen auch davon überzeugt, zu gewinnen. Es ging ihr gut, wie seit Tagen nicht mehr. „Ich nehme zwei.“ Das Mädchen sah Susi unverständlich an. „Ich gebe dir sechs Euro. Gib mir zwei Lose!“ „Man kann nur eins kaufen!“, rief das Mädchen. „Ich möchte eins verschenken.“ „Nein, tut mir leid, jeder bekommt nur ein Los.“ Susi überlegte. „Aber das ist doch Quatsch, ich könnte jetzt ein Los kaufen und hinausgehen und wieder hereinkommen und gleich noch eines kaufen wol-

len. Wer sollte mich daran hindern? “ Das Mädchen lächelte. „Natürlich, das kannst du auch tun. Wenn du draußen warst, kannst du alles tun, was du möchtest.“ Sie waren gemeinsam zurückgegangen, das Mädchen hatte seinen Platz auf der Bank wieder eingenommen und den Korb mit den Losen neben sich aufgestellt. Es war ein großer Korb, der mit Blüten und Losen gleichermaßen gefüllt war. „Kaufe jetzt einfach ein Los.“ Susi gab dem Mädchen schließlich drei Euro und griff in den Korb. „Öffne es erst, wenn du draußen bist. Hab noch eine schöne Zeit, auf Wiedersehen.“ Susi zog die Hand, in der sich exakt ein Los befand, aus dem Korb und steckte es in die Hosentasche. „Bis gleich“, sagte Susi. „Wie du meinst“, entgegnete das Mädchen und nickte zufrieden. Es waren Menschen hereingekommen. Das Mädchen unterhielt sich inzwischen mit einem Mann und nahm keine Notiz mehr von ihr. Susi war inzwischen ziemlich gespannt darauf, was man hier gewinnen konnte. Schließlich gab man sich ziemlich viel Mühe damit. Erfand diese Fee, oder was sie auch immer zu sein vorgab. Erfand diese Geschichte, erschuf diese Landschaft, und da war Roswita – aber das ist ein Rummel! Pappe, Konfetti, Zeitvertreib! Oh je, dachte Susi, ich muss einen Schnaps trinken, das glaubt mir kein Mensch, wenn ich das erzähle. Sie verließ eilig die Bude, steuerte zum nächsten Getränkestand, nahm doch nur einen Tee, weil sie noch fahren musste und nicht wegen so einer lächerlichen Losbude aus dem Takt geraten wollte, trank ihn halb aus und beobachtete die Menschen. Alle hatten scheinbar zu tun, obwohl sie nichts Wichtiges taten. Unterhielten sich, lachten, aßen, tranken, zeigten sich Bilder auf ihren Telefonen. Sie schaute auf die Uhr. Zehn nach acht. Sie war drei Stunden in dieser Bude gewesen! Hier drin vergeht keine Zeit, hörte sie das Mädchen noch sagen. Susi nahm das Los aus der Manteltasche. Wenn ich draußen bin, kann ich alles tun, was ich will, hatte das Mädchen gesagt. Kann ich nicht immer tun, was ich will? Sie wusste genau, dass es ihr eben nicht möglich gewesen war. Sie wollte gehen und hatte es nicht gekonnt. Sie wollte gar nicht erst hinein gehen und hatte es doch getan. Was steht denn nun auf dem Los, fragte sie sich. Sie zitterte etwas, als sie es auseinanderrollte. Da stand: „Du hast gewonnen! Deine Zeit beginnt: Jetzt!“ Von der Rückseite des Loses lächelte sie die Schildkröte an. „Ja, schon gut“, sagte sie, „ich weiß.“ Susi trank den Tee in aller Ruhe aus. Der Mann neben ihr war auf sie aufmerksam geworden. „Was ist? Ist alles in Ordnung? “, fragte er. „Na ja, Ich habe eben gewonnen.“, sagte Susi. „Das ist doch toll!“, sagte der Mann. „Das muss gefeiert werden. Darf ich Sie einladen?“ Susi schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte sie, „ich habe leider keine Zeit.“

Schmuck ist nicht da, um schön zu machen, sondern um Schönes hervorzuheben.


Geschmack braucht Reifezeit L

iebhabern eines guten Rindersteaks läuft das Wasser schon bei der Bestellung im Mund zusammen. Wenn das knusprige Fleisch dann serviert wird, dauert das Geschmackserlebnis oft wenige Minuten. Doch vor diesem Genuss braucht Qualitätsfleisch jede Menge Reifezeit, damit es zart und mit kräftigem Geschmack über den Gaumen gehen kann. Allein 18 Monate dauert es, bis ein Rind für hochwertiges Fleisch aufgewachsen und schlachtreif ist. Doch dann kommen die Stücke aus dem Bereich von Rindernakken bis zur Keule noch lange nicht auf den Grill. Vor allem Dry Age Steaks, die eine Extra-Reifetrocknung benötigen, müssen noch lange Zeit bei kontrollierter Temperatur und Luftfeuchtigkeit abgehängt werden. Die Trockenreifung des Fleisches, das sogenannte Dry Aging, ist das älteste Verfahren der Fleischreifung. Ideale Bedingungen bietet die Dry Aged Trockenreifung bei ca. 78 Prozent Luftfeuchtigkeit am Knochen für 21 bis 35 Tage bei Rib Eye und Roastbeef, beim Filet reichen oft sieben Tage, bevor es vom Knochen gelöst wird. Würde man ein Filet ebenfalls 28 Tage am Knochen trocken reifen lassen, hätte man ein extrem trockenes, nach Schinken schmeckendes

Toro-Grosso-Geschäftsführer Nino Sardella beim Anschnitt trocken gereiften Rindfleischs.

00:18

KOMPAKT MAGAZIN

Stück Fleisch, was geschmacklich selbst für den Profi sehr gewöhnungsbedürftig wäre. Das zeitaufwendige Verfahren und ein Gewichtsverlust von bis zu 40 Prozent erklären, warum Dry Aged Beef seinen Preis hat. Im Magdeburger Restaurant „Toro Grosso“ hat Geschäftsführer und Küchenchef Nino Sardella italienische Reifeschränke angeschafft, die einen kontrollierten Prozess für hochwertige Reifequalität gewährleisten. Die Dry Aged Trockenreifung dient der Entwicklung des Geschmacks, und nicht wie häufig behauptet, der Zartheit des Fleisches. Das zarte Fleisch entsteht bereits während des Abhängens. Während die Textur des Fleisches sich nach etwa zehn Reifetagen kaum mehr verändert, gewinnt der Geschmack durch die Enzymaktivitäten im Fleisch weiterhin. „Die Trockenreifung des Fleisches am Knochen ist ganz und gar nicht neu, sondern eine traditionelle Handwerkskunst, die in unseren Breiten nur leicht in Vergessenheit geraten war“, erklärt Nino Sardella. Er hat das Verfahren in die Magdeburger Gastronomielandschaft gebracht und kann sich im Umkreis von über 100 Kilometern als der einzige Koch rühmen, der in seinem Restaurant Fleisch aus diesem überwachten Reifeverfahren anbietet. „Auch für mich war die Wiederentdeckung der Trockenreifung eine Herausforderung. Zwei Jahre lang habe ich mich mit der Materie beschäftigt und mir Erfahrungen aus der ganzen Welt angeeignet“, sagt der seit 20 Jahren in Magdeburg ansässige Italiener mit seinen 43 Berufsjahren im Gepäck. Das Restaurant „Toro Grosso“ hat er für Dry Age Steaks konzipiert und vor zwei Jahren eröffnet. Mittlerweile kommen seine Gäste nicht nur aus der Landeshauptstadt und der näheren Umgebung, sondern sogar aus Berlin und anderen weiter entfernten Orten, um unterhalb des Magdeburger Domes das lange gereifte Fleisch zu speisen. Was Nino Sardella auftischt, kann man eben nicht einfach im Supermarkt kaufen. Solche Besonderheiten sprechen sich herum und locken Besucher an. Zu gutem Steak-Geschmack gehört für Nino Sardella mehr als das Kochhandwerk zu beherrschen, seine Gäste mit der Atmosphäre seines Gasthauses sowie Freundlichkeit zu empfangen, dazu gehört vor allem Reifezeit. Vor dem Geschmackserlebnis auf dem Gaumen hat der Chefkoch einen langen Reifeprozess gesetzt. Gut Ding will Weile haben. (tw)

Fotos: Ronald Floum, Fotolia


– Anzeige –

Wir sind nicht irgendein Steakhaus

Das Dry Aged Steakhouse Schleinufer 50 39104 Magdeburg Telefon: 0391-59767979 Fax: 0391-59767980 Internet: www.torogrosso.de E-Mail: info@torogrosso.de Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11.30 - 14.30 und 17.30 - 22.00 Montag Ruhetag

Bei uns erhalten Sie höchste Prime-Dry-AgeFleischqualitäten von den edelsten Rinderrassen aus aller Welt in ungewöhnlich großer Auswahl und Garstufen. Unter anderem vom Chianina, Charolais, Podolica, Buffel Longhorn, Bison, Limousin, Wagyu, Abderdeen-Angus, Hereford-Angus, Black-Angus, Marchigiana, Simmental, Kobe-Rind oder Txogitxu.

KOMPAKT MAGAZIN

00:19


Auf den Weltmeeren zuhause

Von Tina Heinz

D

ie meiste Zeit seines Lebens hat Manfred Matthies auf dem Wasser verbracht. Bei Sturm, wenn Meter hohe Wellen das Schiff aus dem Gleichgewicht zu bringen schienen und es – wie vor Tollwut schäumend – in der Gischt zu beerdigen drohten. Und auch bei Flaute, wenn das Schiff mit schlaffen Segeln bewegungslos auf bleierner See ruhte. Was für manche Menschen nach Urlaub und Abenteuer klingt, war für den 76-Jährigen stets harte Arbeit. Rudern. Segel raffen. Kohle schippen. Netze auswerfen und wieder einholen. Kaum eine Arbeit, die Manfred Matthies in all den Jahren nicht erledigt hätte. Und obwohl er nicht nur gute Erinnerungen an seine Zeit auf den Weltmeeren hat, vermisst er die See umso mehr – jetzt, da er wieder nach Magdeburg zurückgekehrt ist. In seine Heimat, die er aus vielerlei Gründen lange Zeit gemieden und wo alles seinen Anfang genommen hatte.

00:20

KOMPAKT MAGAZIN

1940 wurde Manfred Matthies in Magdeburg geboren. „Wir wohnten in der Neustadt – wo der Nordpark ist. Dort bin ich auch zum Kindergarten gegangen und da gab es einen Luftschutzbunker, wo wir uns in Sicherheit bringen konnten“, erinnert sich der 76-Jährige an den Zweiten Weltkrieg. „Drei Mal wurden wir ausgebombt.“ Seine Augen glänzen während er von seiner Kindheit erzählt. Sie glänzen auch, als er von der ereignisreichen Zeit auf See berichtet. Doch das ist ein anderer Glanz – voller Aufregung, Stolz und ein bisschen Wehmut. Die Erinnerungen an die (Nach-)Kriegszeit sind freilich schmerzlich und verleihen seinen Augen – betont durch das wettergegerbte Gesicht – einen Glanz der Traurigkeit. „Wenn man sich die alten Fotos anschaut und betrachtet, wie die Stadt heute aussieht …“ Manfred Matthies schüttelt den Kopf und fährt schnell fort, um diese Gedanken wegzuwischen: „Als der Krieg vorbei war, wurde ich nach Aken geschickt und später zu meinem Großvater, der in Olvenstedt lebte.“ In dieser Zeit entdeckte er auch sein Interesse für Schiffe. „Das fing mit einfachen Bastelarbeiten an. Und irgendwann baute ich Schiffsmodelle, die ich auf der Sülze fahren ließ.“ Seiner Mutter war das Faible für die Nautik nicht entgangen und so bestärkte sie ihn, sich auch beruflich auf den Schiffbau zu konzentrieren. „Also absolvierte ich eine Lehre auf der Werft im Winterhafen und ging zur Schule in Rothensee. Dort haben wir Jollen gebaut, die auch Probe gesegelt werden mussten.“ Auf diese Weise brachte sich Manfred Matthies das Segeln selbst bei. Die Prüfungen im Bereich Schiffbau legte er schließlich an der Marineschule im Rotehornpark ab, bevor der maritime „Ernst des Lebens“ begann. „Ich wurde nach Greifswald an die Marineschule geschickt, wo wir auf Schiffen ausgebildet und trainiert wurden,

Fotos: Matthies


die einem größeren Kaliber als die in Magdeburg entsprachen.“ Die Marineschule „August Lütgens“ in Greifswald-Wieck war von 1954 bis 1989 die zentrale vormilitärisch-maritime Ausbildungsstätte der Gesellschaft für Sport und Technik – die größte Marineschule der DDR. Seine Heimat vertrat Manfred Matthies Mitte der 1950er Jahre bei den Republikmeisterschaften in Stralsund. „Ich war zuvor schon einige Regatten auf der Elbe gefahren, am liebsten mit der Piratenjolle – ein robustes Boot, das eine sportliche Herausforderung darstellt und in Bezug auf die Technik recht anspruchsvoll ist.“ Die Sehnsucht nach dem Meer sei damals immens gewesen, schildert er heute nüchtern. Deshalb, und aufgrund der politischen Lage, entschied er sich 1958 die DDR zu verlassen. Auf einem Fischdampfer heuerte er an, war damit im Nordatlantik unterwegs und arbeitete als Schiffszimmermann bei der 1871 gegründeten Reederei Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft – kurz Hamburg Süd. „Das waren interessante Jahre, mit ersten Abenteuern, die einen jungen Kerl, der ich damals war, beeindruckten.“ Doch lange hielt es den gebürtigen Magdeburger nicht in Westdeutschland. „Je mehr Zeit ich an einem Ort verbrachte, desto unruhiger wurde ich“, beschreibt Manfred Matthies sein Verlangen nach Abwechslung. Es folgten fünf Jahre in der Schweiz. Der Alltag schwankte – teils jahreszeitlich bedingt – zwischen dem Bauen von Booten (meist Drachenboote, aber auch ein eigenes Segelboot), Skifahren und der Teilnahme an Regatten auf dem Bodensee. Magdeburg stattete er in all den Jahren nicht einen einzigen Besuch ab. „Das DDR-Regime hielt mich von zu Hause fern, meine Mutter habe ich in dieser Zeit nur einmal gesehen.“ Statt der Nähe zur Heimat suchte Manfred Matthies die Flucht in die Ferne. Das nächste Ziel: Australien. „Dort blieb ich immerhin zehn Jahre – bis 1975“, sagt er mit einem breiten Lächeln und zählt sogleich auf, was er Down Under erlebt hat. „Auf etlichen Schiffen, auf denen ich angeheuert hatte, fühlte ich mich ausgenutzt, weil ich rund um die Uhr im Einsatz war und Arbeiten erledigen musste, die gar nicht in meinen Bereich fielen. In Sydney änderte sich dies glücklicherweise, denn dort herrschten durch den Einfluss der Gewerkschaften deutlich bessere Bedingungen.“ Als Bootsbauer war der 76-Jährige bei der Marine-Werft tätig und hatte gleichzeitig die Möglichkeit, als Schiffszimmermann Urlaubsvertretungen bei der australischen Handelsmarine zu fahren. „Viele großartige Eindrücke habe ich in dieser Zeit gesammelt – bis nach England waren wir unterwegs, haben zwölf Inseln im Pazifik besucht, darunter Hawaii und Tahiti, und sechs Mal den Äquator überquert. Glücklicherweise konnte ich auch ein wenig Freizeit nutzen, um Australien auf einer Rundreise zu erkunden“, erzählt Manfred Matthies und grinst angesichts der Erinnerungen an seine Fahrt mit einem alten Peugeot 404.

Mitte der 70er Jahre verschlug es den gebürtigen Magdeburger wieder nach Europa. „Die meiste Zeit meines Lebens habe ich in Cannes verbracht – von 1975 bis 2015.“ Die Côte d'Azur bot dem Deutschen ein gutes Arbeitsumfeld. Zahlreiche Segel- und Motor-Yachten wollten überführt werden und Manfred Matthies war ihr Kapitän. Zu den Auftraggebern zählten namhafte Personen wie Arndt von Bohlen und Halbach, letzter Spross der Krupp-Dynastie, russische, griechische und saudische Oligarchen sowie der damalige Besitzer der Fluggesellschaft Pan Am. „Ich hatte damals das Gefühl, in einer grenzenlosen Welt zu leben“, meint der 76-Jährige und zählt mit Athen, Dubai, Miami und Antigua nur einige seiner Ziele auf. Insgesamt vier Mal hat Manfred Matthies in all den Jahren die Welt umrundet. Im Alter von 75 Jahren entschied er sich, die Arbeit auf den Weltmeeren aufzugeben. „Es ist körperlich sehr anstrengend, egal, welche Tätigkeit man auf einem Schiff ausführt. Und irgendwann muss man sich einfach eingestehen, dass es so nicht mehr weitergehen kann.“ Nachdem er sich für ein dauerhaftes Leben an Land entschieden hatte, gab es für den Magdeburger nur eine Richtung: zurück in die Heimat, obwohl seine Frau noch in Cannes lebt. „Die Miete und andere Lebenshaltungskosten sind hier um ein Vielfaches günstiger und die Menschen sind deutlich offener und freundlicher als in Cannes.“ Auch wenn sich nach Meinung des 76-Jährigen Magdeburg zum Positiven entwickelt hat und eine lebenswerte Stadt ist, so vermisst er doch das Klima Südfrankreichs und natürlich das Meer. „Aber die Elbe entschädigt dafür ein kleines bisschen.“


Anzeige

Der Herr der Zeitreisen E s ist ein alter Menschheitswunsch, durch die Zeit reisen zu können. Spannend ist es, zu wissen, wie die Zukunft werden würde oder wie war es in der Vergangenheit wirklich? Eine Reise in die Zukunft funktioniert noch nicht, aber in die Geschichte kann man sich jederzeit begeben. Andreas Jörn ist so ein Zeitreisender. Eigentlich begibt er sich fast täglich ins Gestern. Wenn er die Türen seiner Geschäfte in Magdeburg (Lübecker Straße 87, 23a, Olvenstedter Str. 62) öffnet, taucht er ganz in die Geschichte ein. Möbel, Hausrat, Kunst- und Dekorationsgegenstände bis hin zu technischen Geräten aus vergangenen Jahren und Jahrzehnten bilden eine schillernde Kulisse zurückliegender Zeiten. „Jedes Stück hat eine eigene Geschichte“, sagt Andreas Jörn. Und zu vielen Utensilien in der Ausstellung kann er sogar erzählen, woher sie kommen, wo er sie erstanden hat und welche kleine persönliche Geschichte daran haftet. Man muss schon ein besonderes Faible für alte Sachen haben, um sich derart viele Details dazu merken zu können. Andreas Jörn wird mit seinem Team ständig zu Haushaltsauflösungen gerufen. Dabei geht es ganz oft um den Nachlass Verstorbener. Gepflegte, gebrauchte Möbelstücke sammeln die Trödel-Experten ein. So begegnen Andreas Jörn und seine Mitarbeiter fortwährend ganz persönlichen Lebensgeschichten. Andreas Jörn weiß aufgrund seiner 23-jährigen Erfahrung als Gebrauchtwarenhändler in welchen Jahren was produziert

22 KOMPAKT MAGAZIN

wurde. Manchmal begegnet er Einzelstücken, die bereits über mehrere Generationen in Familienbesitz waren bzw. weitervererbt wurden. Gegenstände, in denen einige eher Kram und Trödel sehen, sind für die Entrümpelungs-Experten meistens wiederverwertbare Sachen. „Eigentlich gibt es für alles einen Liebhaber oder zumindest Menschen, die sich gern mit Unikaten umgeben“, sagt der Magdeburger Tip-Top-Möbel-Chef. Alte Stücke werden häufig automatisch dadurch zu Unikaten in der Region, weil sie mit der Zeit immer seltener vorkommen. Der Seltenheitswert historischer Haushaltsgegenstände erklärt auch die Liebhaberschaft von Andreas Jörn zu seinem Beruf, der eigentlich eine Berufung ist. Es gibt außerdem eine ganze Menge Leute, die einfach ein günstiges Möbel für die Wohnung suchen. Manchmal sind es junge Pärchen, die ein Stück aus Vergangenheit in ihr Leben holen und dadurch selbst eine kleine Zeitreise unternehmen. „Man muss schon das Herz auf dem rechten Fleck haben, um sich für Trödel begeistern zu können“, bekennt Jörn. Oder eben mit den Dingen in die Vergangenheit reisen, um der Geschichte und den Lebensgeschichten dieser vielen alten Sachen auf die Spur zu kommen. „Meine Spurensuche beginnt jeden Tag von vorn und die Entdeckungen in der Vergangenheit hören nie auf.“ So bleibt Andreas Jörn weiterhin ein Zeitreisender, der aber mit dem Weiterverkauf unzähliger Gebrauchtwaren andere auf eine Reise durch die Zeit schickt.

Foto: Peter Gercke


Das Augenoptik Kirsten-Team: Michelle Spieß, Uta Riedel und Jeanett Kirsten (von links).

Zeit für Professionalität S

chalten Sie mal ab … im wahrsten Sinne des Wortes. Fernseher, Radio, Smartphone, Tablet, PC. Stille ... Gönnen Sie sich einen Tee oder einen Kaffee, etwas Wärmendes in dieser kalten Jahreszeit. Machen Sie es sich auf dem Sofa gemütlich und nehmen Sie sich die Zeit für ein gutes Buch oder eine interessante Zeitschrift. Falls das jedoch für Ihre Augen zu anstrengend sein sollte und nicht zur Entspannung beiträgt, dann schauen Sie mal bei uns vorbei. Denn wir nehmen uns die notwendige Zeit für Sie. Das ist es auch, was das Handwerk von den billigen Angeboten im Internet unterscheidet. Die Zeit. Mit ein paar Klicks zur neuen Brille. Oder auch nicht … Unter Umständen dauert es eine Weile, bis man sich durch die Angebotsflut navigiert hat. Und bevor der Stress erst richtig beginnt, weil man keine Ahnung hat, was bei einem Brillenkauf alles beachtet werden muss, gibt man entnervt auf. Nun sollte niemand das Internet verteufeln und die Augen vor den Möglichkeiten verschließen. Denn nicht nur die junge Generation orientiert sich an den Angeboten, die sie im Netz findet. Dennoch ziehen viele Menschen die persönliche Kommunikation diversen Online-Plattformen vor. Nichts geht über einen kleinen Plausch und die Pflege sozialer Kontakte. Unsere Kunden kommen zu uns ins Geschäft gegenüber dem Opernhaus, wohlwissend, dass sie hier nicht nur mit Kaffee oder Wasser empfangen, sondern auch mit ehrlicher Beratung versorgt werden. Ob der Bügel hinter dem Ohr oder das Gestell auf der Nase drückt. Ob die Kontaktlinsen angepasst, die Brille professionell gereinigt oder eine individuelle Brillenglasbestimmung vorgenommen werden soll. Das alles braucht Zeit, die wir uns gerne nehmen. Einen Ansprechpartner wie Jeanett Kirsten und ihr Team vor Ort zu haben, ist – egal in welchem Lebensbereich – ein nicht zu

Grafik + Foto: Kirsten

unterschätzender Vorteil. Jeder Mensch ist anders, ist vielschichtig, hat unterschiedliche Bedürfnisse. Ob jemand bei der Arbeit an der Kasse, hinter dem Steuer oder am Schreibtisch sitzt, viel am PC, mit detaillierten Skizzen oder mit besonderen Lichtverhältnissen zu tun hat – das alles erfordert besondere Aufmerksamkeit und vom Optiker die Fähigkeit, Spezielles zu erkennen. Und mehr denn je spielt das Design eine Rolle – welches Modell passt zu welchem Outfit und welchem Anlass? Welche Form schmeichelt meinem Gesicht, welche Farbe passt zum meinem Hauttyp oder betont meine Augen? Neue Konzepte werden auf den Markt gebracht, die man dem Kunden verständlich erklären sollte. Für Autofahrer beispielsweise gibt es in diesem Bereich neue Möglichkeiten, die einen klaren Blick in der Ferne und gleichzeitig im nahen Cockpit gewährleisten. Aber es spielen eben nicht nur die Optik und die praktische Handhabung eine Rolle, sondern vor allem das Medizinische. Und dabei ist es nötig, die eigenen Grenzen zu erkennen und den Kunden gegebenenfalls an einen Augenarzt oder einen Kollegen mit gewisser Spezialisierung zu verweisen. Auch dafür muss man sich Zeit nehmen …

Anzeige

Inh. Lars & Jeanett Kirsten Breiter Weg 41 | 39104 Magdeburg Tel. 0391 / 5 41 07 73 | www.kirsten-optik.de Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.30 - 18.30 Uhr, Sa 9.30 - 13.00 Uhr

KOMPAKT MAGAZIN

00:23


Zeit zum Genießen Von Tina Heinz

L

eise prasselt der Novemberregen gegen die Fensterscheibe und nur langsam weicht die Kälte, die mir zuvor während des Spaziergangs unter die Kleidung und in den Körper gekrochen war, der wohligen Wärme des Cafés. In einer Ecke steht ein rotes Sofa aus – wie es scheint – längst vergangener Zeit. Als es noch keine Computer gab oder Smartphones. Als das Soziale Netzwerk noch so sozial war, dass man sich persönlich mit Familie und Freunden traf und gemeinsam erzählte, lachte, weinte. Als man noch nicht von einer Maschine daran erinnert wurde, dass die nächste Deadline näher rückt. Hier sitze ich also im Barbycafé, auf diesem roten Sofa, eingetaucht in sanftes, gelbes Licht, welches das Grau des Herbstes vergessen macht. Umgeben von kleinen Bildchen, lieblich dekorierten Tischen und dem verführerischen Duft von Kaffee und Kuchen. In Gedanken versunken schalte ich das Smartphone ab und starre auf die Perlen, die der Regen am Fenster bildet. Kleine Tröpfchen, die sich nach und nach zu einem Tropfen vereinen, der zu schwer ist, um sich an der Glasscheibe zu halten und hinabgleitet – aus meinem Sichtfeld verschwindet. So wie das Smartphone, das ich – an Ruhe und Gelassenheit denkend – für den Rest dieses Tages in die Umhängetasche gleiten lasse, die neben mir auf dem roten Sofa ruht. Ich tausche es gegen ein dickes Buch. Vor einer Weile hatte ich angefangen, darin zu lesen. Weit war ich jedoch noch nicht gekommen. Aber jetzt … jetzt nehme ich mir die Zeit. Wieder rinnt eine glitzernde Wasserperle die Fensterscheibe hinab, während verschwommen im Hintergrund die letzten verbliebenen Blätter eines Baumes vom Wind umhergewirbelt werden. Instinktiv ziehe ich die Strickjacke enger, als mich eine freundliche Stimme aus den Gedanken reißt, sich für die Störung entschuldigt und mich darauf aufmerksam macht, dass – falls gewünscht – Kaffee und Kuchen an der Theke bestellt werden können. Unbedingt. Kaffee und Kuchen sind bei diesem Wetter ein großer Trost. Aber das Spiel der Regentropfen hat bislang verhindert, eine Entscheidung für den richtigen Kuchen zu treffen. Und die Auswahl, die mir die Mitarbeiterin des Barbycafés an der Theke präsentiert, macht eine Entscheidung eben-

00:24

KOMPAKT MAGAZIN

falls nicht leichter. Sie empfiehlt mir, ein Stück von der BirnenSchokoladen-Torte zu probieren. Und nachdem sie den Kaffee zubereitet und ein großes Stück Torte auf einem Teller platziert hat, begebe ich mich wieder zum roten Sofa, lehne mich zurück, schlage das Buch auf und beginne zu lesen. Die Regentropfen, der Wind, sogar Kaffee und Kuchen rücken in weite Ferne – bis eine innere Stimme mahnt: Dein Getränk wird kalt! Buch in der einen Hand, die angenehm warme Tasse in der anderen, den Teller auf dem Schoß balancierend. So verstreicht der Nachmittag. Eine Seite nach der anderen wird umgeblättert. Die Birnen-Schoko-Komposition nimmt allmählich ab, bis kein Krümel mehr auf dem Teller zu finden ist. Und auch die letzten Tropfen Kaffee rutschen die Porzellan-Innenwand der Tasse hinab wie die Regenperlen am Fenster. Langsam. Jede Seite, jeden Bissen, jeden Schluck genießend, ohne dabei gestört zu werden. Und während das vergehende blasse Licht dieses Tages die Erinnerungen an den grauen Herbst schwinden lässt und die warme Atmosphäre des kerzenerleuchteten Barbycafés stärker zur Geltung bringt, entschließe ich mich, den Käsekuchen zu probieren und eine weitere Tasse Kaffee zu trinken. Für einen Moment schließe ich die Augen und lehne mich auf dem roten Sofa zurück – kein Saunabesuch, keine Massage hätte mir diese Entspannung beschert. Täglich Täglich 9-18 9-18 Uhr Uhr uhetag MMontag ontag RRuhetag Jeden Jeden ersten er sten Freitag Freitag iim m MMonat onat bbisis 2222 UUhr hr

Münchentor 1 · 39279 Loburg/Möckern · Tel. 039245 - 91 70 48 · www.barbycafe.de

Foto: Barbycafé


Reiselust und Urlaubsträume Spezial zur TOURISMA 2017


VIETNAM/KAMBODSCHA - RUNDREISE Best of Vietnam & Kambodscha 12 Nächte Inklusive: Flug ab/bis Deutschland, Rail&Fly, Halbpension, deutschsprechende Reiseleitung, hochwertiger Reiseführer Pro Person im Doppelzimmer

ab €

2.466

MEIER‘S WELTREISEN, ZNL der DER Touristik Frankfurt GmbH & CO. KG, 60424 Frankfurt

Weitere Informationen und Buchung:

FIRST REISEBUERO TUI Deutschland GmbH BREITER WEG 214 39104 MAGDEBURG Telefon 0391/5419022 Fax 0391/5410319 www.first-reisebuero.de/magdeburg1


Spannende Abenteuer packend erzählt Vom 6. - 8. Januar ist es wieder so weit: Mehr als 120 Aussteller der Freizeitund Reisebranche präsentieren sich zur TOURISMA & Caravaning 2017 in den Hallen der Messe Magdeburg. Das Rahmenprogramm mit Multivisions-Shows und Weltenbummler-Vorträgen bietet neue Themen und neue Gesichter.

Im Mittelpunkt des Rahmenprogramms stehen Multivisions-Shows und Vorträge von Weltenbummlern und touristischen Anbietern, ergänzt von Präsentationen und Interviews auf der Bühne. Der Hamburger Wüstenwanderer Achill Moser und sein Sohn Aaron Moser erzählen in ihren Multivisions-Shows von abenteuerlichen Begegnungen in der Welt. Ungewöhnlich und sehenswert. Mehr lesen Sie im Magazin auf Seite 31. Radreise-Fans kommen bei Maximilian Semsch (Foto oben) aus München auf ihre Kosten. Seine Touren waren bisher halbe Weltreisen und führten ihn von München nach Singapur oder einmal um Australien. Er durchfuhr fast 30 Länder mit dem Fahrrad, nur von einem Land hat er bisher kaum etwas gesehen – dem eigenen. Das sollte sich 2016 ändern: Auf einer 7.500 Kilometer langen Reise erkundete Semsch in knapp über vier Monaten alle 16 Bundesländer. Sein spannender und persönlicher Vortrag zeigt, dass es auch ein Abenteuer sein kann, durch Deutschland zu radeln. „Rollis on Tour“ ist das Motto für die Projekte der Reisejournalisten Petra und Horst Rosenberger. Sie sind Globetrotter – im Rollstuhl – und bereisten schon viele Gegenden der Welt. Mehr lesen Sie dazu im Magazin auf Seite 37. Freuen dürfen sich die Besucher auf ein ganz neues Reisethema: „Angelurlaub in Norwegen – der Weg zum Fisch“. Der Angelprofi und Raubfischexperte Torsten Ahrens (Foto links) vermittelt in seinen Multimedia-Vorträgen Wissenswertes zum Thema Meeres- und Raubfischangeln und steht auch zwischen den Vorträgen an seinem Stand den Besuchern Rede und Antwort. Zum Thema „Sicher reisen“ steht den Besuchern der TOURISMA & Caravaning die Bundespolizeiinspektion Magdeburg zur Seite. Beamte vor Ort beraten zu Reisedokumenten und werden Hinweise zum Schutz vor Taschendieben geben. Auf der Messebühne finden Vorführungen zum Thema Taschendiebstahl statt: Tricks der Diebe und Möglichkeiten, sich zu schützen, werden in Rollenspielen durch die Bundespolizisten eindrucksvoll dargestellt. Der Eintritt beträgt 7,00 Euro für die Tageskarte und ermäßigt 5,00 Euro (gilt für Rentner, Schüler, Studenten und alle Leistungsempfänger gegen Vorlage des entsprechenden Ausweises). Die Familienkarte kostet 14,00 Euro (zwei Erwachsene und alle Kinder). Die Messe ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Mehr Informationen unter: www.expotecgmbh.de

Foto: Torsten Ahrens, Maximilian Semsch

KOMPAKT MAGAZIN

00:27


Den Träumen I ein Stück näher kommen

Magdeburg 2017 6. - 8. Januar 2017 Messe Magdeburg 00:28

KOMPAKT MAGAZIN

nternet war gestern, Messe ist heute. Die Reiselust der Deutschen, vor allem der Magdeburger, ist ungebrochen. Wer sich auf seinen Urlaub freuen will, der braucht Informationen, Erlebnisberichte, authentisches Feeling, Antworten, Einstimmung. Dieses Gefühl bekommt man nicht via Mausklick, das erhält man nur im direkten Gespräch mit Menschen, die sich auskennen. Sie führen anschaulich vor Augen, wohin die Reise in diesem Jahr gehen kann, was man aus einem Urlaub machen kann und wie das im besten Preis-Leistungs-Verhältnis möglich ist. Genau das bietet die Messe TOURISMA & Caravaning Magdeburg 2017. Strand, Wasser, Wandern, Klettern, Fahrrad-Exkursionen, Kreuzfahrten in ferne Länder oder Campingurlaub vor der Haustür - die Auswahl wird bei der Fülle der Angebote vielfältig sein. Bei der Urlaubsplanung hat man die Wahl zwischen Reisen in Deutschland und Ferienzielen in der ganzen Welt. Jeder kann selber bestimmen, ob er eine der klassischen Pauschalreisen buchen will oder seinen Ferienaufenthalt lieber individuell zusammenstellt. Entscheiden kann man sich für Hotel oder Ferienhaus, Kreuzfahrtschiff oder eigenen PKW, Rundreise oder Städtetrip, all-inclusive-Angebote oder Reisen last minute. Hier bekommet man Ideen für aktive Ferien im Wohnmobil, mit dem Fahrrad oder auf dem Campingplatz und möchte am liebsten gleich die Sachen packen. Warum in die Ferne schweifen…? Deutschland bietet abwechslungsreiche Landschaften, ob Berge oder Meer, das alles liegt

Foto: 123rf.com


direkt vor der Haustür. Hier locken Urlaubsgebiete wie Ostsee, Lüneburger Heide, Weserbergland, Mecklenburg-Vorpommern, Harz und Erzgebirge zu erholsamen Aufenthalten mit der ganzen Familie, aber auch zu Kur und Wellness für Singles und Senioren. Daneben gibt es spezielle Angebote für Kinder- und Jugendreisen oder für den Aktivurlaub. Die Länder, Regionen und Hotels, die sich den Besuchern mit ihren Ständen präsentieren, finden sich auch im Rahmenprogramm der TOURISMA & Caravaning wieder. In unterhaltsamer Form, ob auf der Bühne mit Musik, Tanz oder in Interviews, mit kulinarischen Leckerbissen oder in Multivisionsshows machen sie Lust darauf, auf Entdeckungsreise zu gehen. Neben den Reiseausstellern berichten Weltenbummler von ihren Erlebnissen und zeigen fantastische Bilder und Filme auf der Bühne oder im Cinema. Während der regulären Messeöffnungszeiten steht den Besuchern eine kostenfreie Kinderbetreuung zur Verfügung, die für kleinere und größere Teilnehmer geeignet ist. Zum Programm gehören Wasserbälle und ein Kinderseilgarten. Für das leibliche Wohl sorgt die Gastronomie mit einem breit aufgestellten Speisen- und Getränkeangebot. Geben Sie dem Glück eine Chance: Im Rahmen der Tombola werden zweimal täglich tolle Reise- und Sachpreise verlost. Halle 1 - Caravaning, Camping, Outdoor: Campingurlaub ist nach wie vor „in“. Ob auf dem Zeltplatz oder unterwegs auf den eigenen vier Rädern, ob als Wochenendausflug oder mehrwöchige Reise: Urlaub in der Natur abseits des Massentourismus zählt für viele Menschen zu den schönsten Arten der Freizeitgestaltung. In Halle 1 des Messegeländes wartet auf die Besucher eine Fülle von Fahrzeugen und Zubehör. Gern informiert der Deutsche-Camping-Club (DCC) - Deutschlands größter Fachverband für Caravan-, Motorcaravan- und Zelttouristen - alle Campingfreunde über die neue Saison und berät in Sachen Campingtouristik, Campingfahrzeuge und Zelte. Halle 2 - Internationale und nationale Reiseziele: Von Pauschal- und Individualreisen über Städtetrips und Kurzreisen bis hin zu Studienreisen - für jeden Geschmack ist auf der TOURISMA das passende Urlaubsziel dabei. Das Reiseland Deutschland wartet dabei mit einer enormen Vielfalt touristischer Möglichkeiten auf. Gesundheit, Kuren und Wellness: Urlaub mit hohem Erholungsfaktor ist zunehmend gefragt: Orte der Ruhe und der Regeneration, um dem Alltagsstress zu entfliehen. Wer Kur- oder Wellness-Angebote sucht, wird auf der TOURISMA & Caravaning garantiert fündig. Aktiv-Urlaub: Viele Menschen setzen im Urlaub auf eine Kombination von Erholung und Sport, denn Bewegung tut Körper und Psyche gleichermaßen gut. Wer im Urlaub mit Outdoor-Aktivitäten wie Angeln, Segeln, Radfahren oder Wandern Energie für den Alltag tanken will – der ist auf der TOURISMA & Caravaning genau richtig. Halle 3 - Thema Fahrrad: Nach dem großen Erfolg im Vorjahr wird es auch in diesem Jahr wieder einen Radparcours geben. Ob in Kurvenfahrt oder über gerade Strecken – hier können die Besucher verschiedene Varianten von E-Bikes, Tourenrädern oder Mountainbikes ausprobieren. TOURISMA & Caravaning 2017 – das ist Vorfreude auf Sonne, Strand, Meer, Berge, Städte, Kunst, Kultur…Sonnen, baden, klettern, entdecken, genießen, radeln, campen…

Foto: Achill und Aaron Moser


00:30

KOMPAKT MAGAZIN

Fotos: Moser


Pendler zwischen den Welten „Nimm nur mit, was du tragen kannst“ - der Buchtitel eines der vielen Veröffentlichungen des Grenzgängers Achill Moser zeugt von der inneren Einstellung eines Menschen, der die Weiten der Länder und die seiner eigenen Seele erforscht. In fast vier Jahrzehnten bereiste er Regionen dieser Welt, die manche Menschen nur vom Hörensagen kennen. Mal wandert Achill Moser monatelang durch die Weiten in Afrika, Asien, Australien, Amerika und Europa – dann genießt er wieder das Leben als Familienvater in Hamburg. Lange Zeit lebte er bei nomadisierenden Völkern in Afrika und Asien, segelte im Kielwasser des Odysseus, der Wikinger und der Phönizier. Zu Fuß und mit Kamelen wanderte er durch 28 Wüsten der Erde. Jeder Weg in die Wüste ist für ihn auch eine spirituelle Reise sowie ein gewagter Gang in die eigene Seelenlandschaft - denn erst in uns selbst zeigt die Wüste, was sie ist. Seine spannenden Reisereportagen erschienen in renommierten Magazinen des In- und Auslands. In Deutschland berichtete er in zahlreichen Fernseh- und Radiosendungen über seine Erlebnisse und veröffentlichte 27 Bücher über seine Reisen. Einer der zahlreichen Expeditionen führte Achill Moser mehrere Jahre durch das Reich der Mitte. 40.000 Kilometer legte er zurück: per Bahn, Bus, Lkw oder Fahrrad, auf dem Kamel, Eselskarren oder zu Fuß, mit Flussschiffen, Holzfloß oder Faltboot. Dabei offenbarte sich ihm das, was den meisten Reisenden verborgen bleibt: „Die Seele Chinas“. In einem Bildband präsentiert Moser beeindruckende Fotos und spannende Reportagen von Chinas magischen Welten. Die Leidenschaft des Gehens und Wanderns entdeckte Achill Moser, als er mehrere Monate bei dem Volksstamm der Turkana im Norden Kenias lebte, wo er die Nomaden auf ihren ausgedehnten Viehwanderungen begleiten durfte. Bei den Turkana erfuhr der Autor, dass die Männer, wenn sie längere Strecken zu Fuß hinter sich gebracht haben, kurz vor ihrem Ziel noch einmal Halt machen und einen Moment warten, damit ihre Seele sie einholt. „Zu Fuß hält die Seele Schritt“ ist das jüngste Buch von Moser, das es in die Spiegel-Bestseller-Liste schaffte. Auf der Messe TOURISMA & Caravaning präsentiert Moser mit seinem Sohn Aaron eine Live-Multivisionsshow und Lesung zum Thema „Wanderlust Vater und Sohn zu Fuß auf fünf Kontinenten“. Faszinierende Bilder erzählen vom Unterwegssein auf Island, in China, in der Schweiz, in den Spanischen Pyrenäen, in Australien (zum Ayers Rock, dem heiligen Berg der Aborigines) und Wanderungen über die Alpen und durch Italien. Der Vortrag „Afrika - Magische Momente“ entführt in Landschaften zwischen Marokko und Namibia. Mehr als tausend Tage war Achill Moser zu Fuß, per Faltboot und im Geländewagen im Schwarzen Erdteil unterwegs, wo er die wilde, unberührte Natur erlebt. Er ist in Urwald und Gebirge unterwegs, in Wüste und Savanne, erzählt mit fantastischen Bildern von versunkenen Städten in Simbabwe und Kenia, befährt die großen Ströme Nil und Niger im Faltboot, lebt bei Nomaden und bereist Afrikas traumschöne Wüsten: Namib, Sinai und Sahara. „Schottland - von Edinburgh bis zum Ende der Welt“ ist eine Multivisionsshow von Aaron Moser und zeigt einmalige Naturschönheiten, deren Zauber sich der Reisende unmöglich entziehen kann. Fast magisch mutet die Landschaft an, geprägt von schroffen Bergen, grünen Hügeln, glasklaren Seen und grandiosen Wasserfällen. Aaron Moser berichtet von Edinburgh, der faszinierenden Hauptstadt Schottlands, wandert auf den Spuren des schottischen Nationaldichters Sir Walter Scott durch die Lowlands und besucht die Insel Bass Rock, auf der rund 200.000 Basstölpel leben – ein Weltwunder der Tierwelt.

Vorträge auf der Tourisma WANDERLUST mit Achill & Aaron Moser Freitag, 6.1.2017 Bühne 13:30 – 14:30 Uhr Sonnabend, 7.1.2017 Bühne 13:30 -14:30 Uhr Sonntag, 8.1.2017 Bühne 13:30 – 14:30 Uhr AFRIKA Magische Momente mit Achill Moser Freitag, 6.1.2017 Bühne 15:45 – 16:45 Uhr Sonnabend, 7.1.2017 Bühne 15:45 – 16:45 Uhr Sonntag, 8.1.2017 Bühne 15:30 – 16:45 Uhr SCHOTTLAND – Von Edinburgh bis zum Ende der Welt Multivisionsshow mit Aaron Moser Freitag, 6.1.2017 Cinema 11:30 -12:15 Uhr Sonnabend, 7.1.2017 Cinema 11:30 -12:15 Uhr Sonntag, 8.1.2017 Cinema 11:30 -12:15 Uhr Achill Moser, (61) studierte Wirtschaftswissenschaften, Afrikanistik und Arabisch. Seit 1979 arbeitet er als freier Journalist, Buchautor und Fotograf. Bereits als Siebzehnjähriger reist Achill Moser in die Wüste, die ihn begeistert, sein Leben verändert und die er intuitiv als „Heimat meiner Seele“ erfährt. Mehr als dreißig Jahre lebt er als Pendler zwischen den Welten. Ihm geht es nicht nur um Abenteuer und Entdeckung, er ist auch stets auf der Suche nach sich selbst. Seine Reisereportagen erschienen in renommierten Magazinen. Über seine Reisen veröffentlichte er 27 Bücher. Im März 2016 ist sein neues Buch erschienen: „Zu Fuß hält die Seele Schritt – Gehen als Lebenskunst und Abenteuer“, Atlantik Verlag bei Hoffmann und Campe. www.achillmoser.de Aaron Moser, (25) lebt in Hamburg und arbeitet als Kameramann und Mediengestalter beim NDR. Für das Reisemagazin MERIAN und andere renommierte Zeitschriften fotografierte und filmte er in Spanien, Schottland, Schweiz und Afrika. www.aaronmoser.de

KOMPAKT MAGAZIN

00:31


Gordon Keirat, Kerstin Schneegans, Ramona Räke, Kathrin Jaite-Rehfeldt und Jens Hermel (v.l.n.r.).

„Ich bin reisesüchtig“ R

eisen schenkt Gelegenheit, dem Alltag zu entfliehen, neue Eindrücke zu sammeln und Ungekanntes in der Ferne zu erleben. Jeder nimmt Wünsche und Hoffnungen mit auf einen Ausflug in die Fremde. Doch welchen Blick aufs Reisen und die Reisenden hat jemand, der täglich andere auf Reisen schickt und genau weiß, wo die Urlauber hinkommen? Ein Gespräch mit Gordon Keirat vom „First Reisebüro“ über die Sonnen- und Schattenseiten des Reisegewerbes. Herr Keirat, seit wann gehört das Verreisen zu Ihrem Alltag? Gordon Keirat: Schon seit 1991, als ich eine Lehre als Reiseverkehrskaufmann begonnen hatte. Nach 25 Jahren Reise-Berufsjahren kennen Sie da Kunden, die mehr Urlaubsmeilen auf dem Buckel haben, als Sie selbst? Definitiv nicht. Wenn es jemanden gibt, der meint, mehr Kilometer verreist zu sein als ich, dem spendiere ich gern eine Flasche Sekt, Geschäftsreisende natürlich ausgenommen. Welche Länder der Erde überwiegen bei Ihnen, jene die Sie bereist haben oder solche, in denen Sie noch nicht waren? Ich gebe zu, ich habe das noch nicht nachgezählt. Allerdings kann ich mit Sicherheit sagen, dass es für mich weniger weiße Flecken auf der Landkarte gibt, als bereits bekannte.

00:32

KOMPAKT MAGAZIN

Wenn Reisen und Urlaub zum langjährigen Alltag wird, verliert man dann irgendwann den Spaß daran? Für andere kann ich nicht sprechen. Ich habe nie den Spaß daran verloren, schicke andere gern rund um den Erdball und ich bin selbst reisesüchtig. Lassen Sie sich von ausgefallenen Reisewünschen noch überraschen? Eher nicht. Manchmal kommen Kunden mit dem Glauben, ein ganz außergewöhnliches Ziel zu kennen. Allerdings ich kenne die eigentlich alle. Jeder kann doch nur solche Reiseziele finden, die letztlich irgendwo – meist im Internet – beschrieben sind. Da ist es schwierig, jemandem wie mich oder eine meiner Kolleginnen zu überraschen. Wir beschäftigen uns halt mit nichts anderem. Wenn es für Sie kaum etwas Neues zu entdecken gibt, wo bleibt dann noch der Reiz am Reisen? Die Entdeckung ist eben nicht nur irgendein unbekannter Ort in einem weit entfernten Land, sondern die Unternehmung selbst. Das Aufbrechen, die Zeit in einem anderen Kulturraum, die klimatische Veränderung und viele fremde Menschen. Haben Sie ein Lieblingsreiseziel? Ja, mein Lieblingsland ist Australien. Landschaft und Natur üben auf mich einen besonderen Zauber aus. Die Menschen, denen ich dort begegne, sind unheimlich freundlich.

Foto: Peter Gercke


Warum, glauben Sie, erscheinen uns Menschen an anderen Orten der Welt eher freundlich und sympathisch im Gegensatz zur bekannten Spezies in der Heimat? Das Geheimnis lässt sich wohl damit erklären, weil wir nicht mit deren Alltagsproblemen verknüpft sind. Zuhause stecken wir selbst in unserer bekannten Problemwelt. In einem anderen Land sind wir nur zeitweilige Beobachter. Außerdem haben wir Zwänge, Stress und Nerviges in der Heimat gelassen. Vielleicht passt der Vergleich, Reisen ist als würde man einen mehrtägigen Film im Kino sehen, nur dass man sogar noch selbst mitspielt. Gibt es eigentlich bestimmte Urlaubstypen, bei denen man schon vorher weiß, was sie für eine Reise unternehmen wollen? Es gibt Sie. Ich kann nicht für jeden ein ganz bestimmtes Merkmal nennen, an dem ich das festmachen könnte. Das ist so ein Gesamteindruck, den Menschen ausstrahlen. Manchen Hurtigruten-Reisenden kann man an seiner Jacke erkennen. Was ich in den vielen Jahren als Reisevermittler aber auch gelernt habe, ist, niemals jemanden nach seiner Kleidung zu beurteilen. Mir sind schon Kunden untergekommen, bei denen man vielleicht vermuten würde, dass sie preiswert Last-Minute verreisen wollen, aber dann eine Reise um die halbe Welt buchen. Was machen Sie, wenn vor Ihnen ein Pärchen sitzt, bei dem jeder Partner einen anderen Reisewunsch im Kopf hat? Das ist eher die Regel, denn die Ausnahme. Das ist unser Job, unterschiedliche Erwartungen unter einen Hut zubekommen. Da wir die Urlaubsziele und die Möglichkeiten dort kennen, können wir die Wünsche miteinander verbinden. Entspannung und Entdeckungen, Spaß und Aktivurlaub lassen sich häufig viel besser kombinieren, als man denkt. Was wirklich zählt, ist die Bereitschaft, etwas auf sich zukommen zu lassen. Das ist quasi das Grundgeheimnis des Reisens. Wer glaubt, er wisse ganz genau, was er in seinem Urlaub erleben würde, braucht doch eigentlich gar nicht erst loszufahren. Ist Ihnen schon einmal etwas unerwartet Negatives passiert? Vor Kurzem saß ich erstmals wegen eines Streiks am Flughafen fest. Das Problem konnte ich aber relativ schnell durch eine Umbuchung lösen. Jetzt habe ich eine höhere Aufmerksamkeit für das Phänomen. Man kann sich sehr gut über solche Situationen informieren und Auswege finden. Die Türkei ist bisher immer ein beliebtes Reiseziel gewesen. Hat sich durch die Entwicklung in der Region daran etwas geändert? Ja, die Nachfrage hat sich in der Tat verändert. Allerdings sollte man die Reiseanbieter nicht unterschätzen. Sie sind flexibel genug, Alternativen zu eröffnen. Wir haben da einige Ideen und Angebote in petto, die genauso attraktiv sind, wie bisherige Urlaubsaufenthalte in der Türkei. Wenn Sie selbst gern auf Reisen sind, kommt da nicht oft Neid auf, wenn Sie täglich erleben, wie sich andere aus dem Staub machen? Was denken Sie? Na klar, bin ich oft total neidisch. Am liebsten würde ich sofort meine Koffer packen und mitfahren. Wie bekommen Sie das Bedürfnis, wegzuwollen, in den Griff? Natürlich dadurch, selbst zu verreisen. Aber Neid hört sich viel schlimmer an als ich das wirklich empfinde. Ich habe einen der schönsten Jobs. Ein Reisebüro ist der Ausgangspunkt für einen Aufbruch in die Sonne oder ins Abenteuer, ins Unbekannte, in Auszeit und Erholung. Kann es eine sympathischere Arbeit geben, als Menschen Angebote für die schönsten Lebensabschnitte zu unterbreiten? Wahrscheinlich nicht. Das ist bestimmt genauso schön, wie anderen durchs Schreiben schöne Gedanken zu schenken. Wo sind dann die Schattenseiten? Ganz einfach: Ich habe nicht nur die unzähligen schönen Bilder von traumhaft schönen Orten dieser Welt in Katalogen und auf dem Bildschirm, ich weiß auch genau, wie es dort wirklich aussieht. Und dann komme ich ins Schwärmen und habe großes Fernweh. Das tut immer wieder weh. Fragen: Thomas Wischnewski

THAILAND, PHUKET Kamala Beach Resort 1111 7 Nächte/Frühstück Inklusive: Flug ab/bis Deutschland mit Emirates, Rail & Fly, hochwertiger Reiseführer ab € 887 Pro Pers. im DZ

THAILAND, KHAO LAK PREMIUM Pullman Khao Lak Katiliya Resort & Villas 11111 7 Nächte/Frühstück Inklusive: Flug ab/bis Deutschland mit Emirates, Rail & Fly, hochwertiger Reiseführer Pro Pers. im DZ ab € 1.343 MEIER‘S WELTREISEN, ZNL der DER Touristik Frankfurt GmbH & CO. KG, 60424 Frankfurt

Weitere Informationen und Buchung:

FIRST REISEBUERO TUI Deutschland GmbH

BREITER WEG 214 39104 MAGDEBURG Telefon 0391/5419022 Fax 0391/5410319 www.first-reisebuero.de/magdeburg1 KOMPAKT MAGAZIN 00:33


Sparkassen-Tourismusbarometer: Digitalen Wandel als Chance begreifen

D

as aktuelle Sparkassen-Tourismusbarometer des OstDestinationen erkennen Bedeutung des digitalen Wandels deutschen Sparkassenverbandes (OSV) ermahnt die touristischen Betriebe und die Destinationen, trotz Insgesamt sehen 74 Prozent der Verantwortlichen in den ostdes engen finanziellen Spielraums die Chancen des digitalen deutschen Destinationen Chancen im digitalen Wandel. Dies Erfahrungsaustausches und des Wissensmanagements zu nutverdeutlicht eine aktuelle Befragung des Tourismusbaromezen. Der Fachkräftemangel bereitet auch in diesem Bereich ters. Die Chancen werden allerdings regional unterschiedlich Probleme. Oftmals fehlt es an Know-how. eingeschätzt. Die Destinationen in Brandenburg sind sogar Das resultiert aus den Untersuchungen des Tourismusbaromenoch etwas optimistischer: 77 Prozent sehen primär die Vorters im Verbandsgebiet des OSV, also in den Ländern Brandenteile der Digitalisierung. In Mecklenburg-Vorpommern sind burg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt die Verantwortlichen in den Destinationen und Betrieben sowie in Thüringen. Im Rahmen der Studie wurden ostdeutebenfalls optimistischer und auch die sche Tourismusakteure in Betrieben und sächsischen Destinationen sind aufgeTourismusorganisationen befragt. schlossener und sehen etwas häufiger die Service für Gäste beginnt nicht erst bei Die Digitalisierung ist Vorteile, während in Sachsen-Anhalt die der Ankunft, sondern bereits bei der PlaDestinationen pessimistischer sind und nung der Reise. Hier müssen die Kunden auch im Tourismus der nicht genau wissen, was auf sie zukommt. mit einem vernetzten Angebot überzeugt Schlüssel zum Erfolg. Ungeachtet dessen wird Digitalisierung jewerden. Gleichzeitig profitieren die Betriedoch noch viel zu häufig als alleiniges be vom virtuellen Erfahrungsaustausch. Thema für die Marketingabteilung betrachDigitalisierung ermöglicht eine intensivere tet. Insgesamt rechnen 60 Prozent der Tourismusakteure in Zusammenarbeit innerhalb der Destination. Es geht um einen Ostdeutschland mit einer zunehmenden Bedeutung der DigiZusatznutzen für den Gast mit Hilfe moderner, digitaler Infortalisierung im Marketing. 54 Prozent der Befragten gehen von mations- und Kommunikationstechnologie. einer Bedeutungszunahme im Vertrieb aus, nur 38 Prozent Der digitale Wandel erfasst alle Branchen, wenn auch in unterim Bereich Produkt-/Service und 29 Prozent im Bereich Beschiedlicher Intensität. So wurden in den vergangenen Jahren triebsabläufe. bereits ganze Märkte verändert, anderen Branchen steht diese Das bedeutet auch, dass sich die bisherigen digitalen AktivitäEntwicklung noch bevor. Zunächst hielt er Einzug in Wirtschaftsten in den Tourismusorganisationen und Betrieben weitgebereiche, wie zum Beispiel Medien oder Finanzen. Deren Prohend auf die Bereiche Kommunikation und Vertrieb bedukte und Dienstleistungen sind weitgehend digitalisierbar. schränken. Die Chancen, die sich für die Datenerhebung und Aber auch dort, wo neue digitale Konkurrenten die Kunden -auswertung oder die internen Betriebs- und Managementzwar mit den gleichen Produkten, aber über neue Kanäle deutprozesse ergeben, werden bei der Beschäftigung mit dem dilich besser bedienen können, wirkt die Digitalisierung. Nach gitalen Wandel häufig außen vor gelassen. Gleiches gilt für dem Handel und der Telekommunikation fordert diese Entdas innovative, individuelle Produkt- und Servicedesign. wicklung nun auch die Reisebranche heraus.

Abbildung 1: Digitalisierung ist mehr als Marketing

00:34

KOMPAKT MAGAZIN

Quelle: Sparkassen-Tourismusbarometer 2016, dwif 2016


In Anbetracht der strategischen Bedeutung muss Digitalisierung künftig als Angelegenheit des gesamten Unternehmens verstanden werden (siehe Abbildung 1). Das erfordert eine integrierte digitale Strategie für das Zusammenspiel aller Unternehmensbereiche.

Implementierung von Digitalisierungsprozessen schwierig Trotz des Wissens um die wachsende Bedeutung fühlen sich viele Betriebe und Destinationen mit der Implementierung von Digitalisierungsprozessen überfordert. Mehr als ein Drittel der ostdeutschen Touristiker nennen personelle und finanzielle Hemmnisse. Jeder Fünfte fühlt sich gegenwärtig unzureichend vorbereitet auf den digitalen Wandel. Keine einzige ostdeutsche Tourismusdestination sieht sich gerüstet, den digitalen Wandel mit den bestehenden Ressourcen gut zu bewältigen. Ostdeutschlandweit haben 23 Prozent der Tourismusdestinationen keine Digitalisierungsstrategie. In den Tourismusinstitutionen in denen eine Digitalisierungsstrategie umgesetzt wird, ist die Aufgabe ostdeutschlandweit in 30 Prozent der Destinationen Chefsache. In Brandenburg ist der Anteil der Skeptiker größer als im ostdeutschen Durchschnitt. Fast jeder zweite Tourismusakteur (48 Prozent) sagt, dass er sich sowohl personell als auch finanziell nur mittelmäßig vorbereitet fühlt. Der Anteil der Institutionen, die keine Strategie für den digitalen Wandel haben, ist in Brandenburg im ostdeutschen Vergleich mit Abstand am höchsten (37 Prozent). Einerseits ist in Mecklenburg-Vorpommern der Anteil derer, die eine Strategie für die Digitalisierung haben, überdurchschnittlich hoch. Andererseits fühlen sich sieben von zehn Betrieben schlecht oder allenfalls mittelmäßig auf den digitalen Wandel vorbereitet. Nur rund jede zehnte Institution hat überhaupt keine Strategie.

In Sachsen fällt auf, dass vergleichsweise viele Destinationsmanagementorganisationen keine Digitalisierungsstrategie haben. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Sachsen-Anhalt. Jede fünfte Institution hat hier keine Strategie.

Gäste werden digitaler Die Menschen nutzen zunehmend digitale Technologien und erweitern so ihre Erfahrung. Damit einhergehend verändert sich auch das Verhalten der Menschen auf Reisen. Was im Alltag gelebte Praxis ist, wird auch im Urlaub zur Selbstverständlichkeit: informiert, mobil, sozial. (siehe Abbildung 2) Die Intensität, in der die Gäste „Digitalität“ leben, variiert heute und in 20 Jahren. Der Anteil der Personen, die offline leben oder unsicher im Umgang mit dem Internet sind (Digital Outsider), wird deutlich abnehmen. Im Gegenzug gewinnt die Gruppe derer an Bedeutung, die in der digitalen Welt groß geworden sind (Mobile Natives). (siehe Abbildung 3) Aus Marketing-Gesichtspunkten bedeutet dies vor allem eines: Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse vor, während und nach der Reise. Damit wächst der Druck auf die Tourismusanbieter, mehr über den eigenen Gast wissen zu müssen, die Vielzahl an Kanälen professionell einzusetzen und den Besucher während der gesamten Dienstleistungskette mit exzellentem Service zu begeistern.

Aufgaben für Tourismusdestinationen Wer die Chancen der Digitalisierung ausschöpfen will, der muss Arbeitsabläufe und traditionelle Tourismusstrukturen in Frage stellen. Im Kern fokussiert sich der digitale Wandel auf die drei Kernbereiche „Markenführung“, „Datenmanagement“ und „Gästeservice“. Zahlreiche Akteure auf unterschiedlichen Ebenen werben

Abbildung 2: Nutzungsarten des mobilen Internets bei Urlaubsreisen Quelle: Sparkassen-Tourismusbarometer 2016, dwif 2016

KOMPAKT MAGAZIN

00:35


Angebotsdaten in der Destination zu digitalisieren und kontinuierlich zu pflegen. Die vorhandenen Daten über Gäste müssen ausgeschöpft werden, um den Gästeservice, die Kommunikation und die Produktentwicklung zu optimieren. Schließlich sollte auf Basis von Kennzahlen der Erfolg der Maßnahmen gemessen und die Unternehmensstrategie angepasst werden. Gästeservice: Die digitalen Serviceangebote dienen dazu, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort das Urlaubserlebnis zu verbessern und bei den Gästen Emotionen zu wecken. Voraussetzung dafür ist Wissen über die spezifischen Bedürfnisse der eigenen Gäste sowie über die zur Verfügung stehenden digitalen Kanäle.

Aufgaben für Tourismusbetriebe

Abbildung 3: Digitale Mileus in Deutschland

gleichzeitig um den Gast und versprechen „unverwechselbare Urlaubserlebnisse“, kritisiert das Barometer. Dies führt zu parallelen Prozessen und Doppelarbeiten. Entscheidend für den künftigen Erfolg ist es, Prioritäten und Schwerpunkte in Form einer intelligenten Arbeitsteilung gemeinsam und verbindlich festzulegen. Nur im Miteinander der verschiedenen Ebenen – vom Landesmarketing über die Destinationen bis zu den Orten und Betrieben – sowie der immer wichtiger werdenden externen Partner, wie zum Beispiel Themenportale, Vertriebskanäle und Mobilitätsanbieter, können die digitalen Herausforderungen gemeistert werden. Die Digitalisierung hilft somit, betriebsinterne Prozesse effizienter zu gestalten und damit Ressourcen zu sparen. Gleichzeitig bietet sie die Chance, dem Gast individuellere Angebote zu unterbreiten. Markenführung: Marketing im digitalen Zeitalter bedeutet in erster Linie Markenführung. In Anbetracht der immensen (digitalen) Informationsflut wird es immer wichtiger, sich von der Konkurrenz abzuheben und die relevanten Inhalte an die Gäste zu kommunizieren. Dazu ist es einerseits wichtig zu wissen, wofür die Destination steht und welche Werte sie nach außen tragen will. Andererseits liegt die Zukunft im datenbasierten Marketing. Die Gäste wirklich zu kennen und individuell ansprechen zu können, ist eine der großen Chancen der Digitalisierung. Erst in einem zweiten Schritt gilt es, die Vielzahl der (digitalen) Kanäle zu kennen und professionell zu bedienen. Datenmanagement: Die effektive Nutzung der vorhandenen Daten muss sichergestellt werden. Destinationsmanagementorganisationen müssen die optimale Verknüpfung der Datenfülle steuern und daraus Gästebedürfnisse und Handlungserfordernisse ableiten. Hierzu ist es erforderlich, die gesamten

00:36

KOMPAKT MAGAZIN

Viele Hotellerie- und Gastronomiebetriebe laufen dem digitalen Wandel noch hinterher. Entgegen dem Einzelhandel und der Finanzwirtschaft landet das Gastgewerbe im Digitalisierungsbarometer auf dem letzten Platz aller betrachteten Branchen. Umso bemerkenswerter ist das Ergebnis der aktuellen DIHK-Saisonumfrage: Fast 40 Prozent der gastgewerblichen Betriebe sind der Ansicht, die Digitalisierung habe keine Auswirkungen auf ihre Arbeit. Viele aktuelle Studien weisen jedoch in eine deutlich digitalisierte Zukunft des Gastgewerbes. Beispielsweise deuten die Forschungen des Fraunhofer Institutes zum „FutureHotel“ vollautomatisierte Betriebsabläufe mit Self-Check-In und Smart Rooms an. Die Digitalisierung bietet zahlreiche Vorteile. Sie kann helfen, interne Prozesse effizienter zu gestalten und damit Ressourcen zu sparen. Gleichzeitig bietet sie die Chance, den Gast trotzdem noch optimaler und individueller sowie datenbasiert ansprechen zu können. Das ist gerade in Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels richtig und wichtig. Allerdings können Maschinen nicht überall das Personal ersetzen. Gerade dort, wo der Gast mit Serviceleistungen in Kontakt kommt oder wo innovative Ideen gefragt sind, wird auch künftig der Faktor Mensch die entscheidende Rolle spielen. Und genau hier sollten die zur Verfügung stehenden Fachkräfte sinnvoll im Sinne des Gastes eingesetzt werden.

Mehr Kooperation mit digitalem Wandel Digitaler Wandel im Tourismus fördert Kooperation und Netzwerkbildung der Tourismusanbieter. Ziel ist es, digital unterstützt, das Gästeerlebnis in den Mittelpunkt zu stellen. Voraussetzung dafür ist jedoch keine Technologie, sondern der Wille und Mut der Akteure, den kontinuierlichen Wandel gemeinsam zu gestalten.

Das Sparkassen-Tourismusbarometer Das Sparkassen-Tourismusbarometer untersucht Trends und Entwicklungen in der ostdeutschen Tourismuswirtschaft. Gestartet wurde es 1998 in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und in Thüringen. Mittlerweile ist es als Monitoring-Instrument eine unverzichtbare Orientierungshilfe, die auch in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Saarland und Westfalen-Lippe zum Einsatz kommt. Weitere Informationen zum Tourismusbarometer im Internet unter: www.tourismusbarometer.de

Quelle: Sparkassen-Tourismusbarometer 2016, dwif 2016


Globetrotter auf Rädern „Rollis on Tour“ ist das Motto für Projekte von Petra und Horst Rosenberger. Sie sind Globetrotter - im Rollstuhl. Australien, Amerika, Südafrika - alles schon bereist. Mit dem Rollstuhl um die halbe Welt, dabei Motorschlitten fahren, Eisangeln, Hai-Tauchen, Wandern in den Alpen. In ihrer Kindheit erkrankten beide an Poliomyelitis (Kinderlähmung). Obwohl sie beide im Rollstuhl sitzen, zeigen sie, dass auch mit Behinderung sehr vieles geht. Schon als Kinder nahmen sie die Herausforderung Leben an. Sie legten das Abitur ab und studierten. Petra ist Diplom-Psychologin, Horst ist Diplom-Ingenieur für biomedizinische Technik und Bionik. Sie sind miteinander verheiratet und haben eine gemeinsame Tochter. Die Beiden sind sehr aktiv, interessiert und neugierig und lieben die Herausforderung – dies ist wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass sie neben ihrer Arbeit in der Freizeit das Reisen für sich entdeckten. So bereisten sie bereits fünf Kontinente. Aus den Weltreisen erstellen sie informative und unterhaltsame Multimedia-Shows. Ihre Vorträge erzählen unterhaltsam vom bunten, aufregenden Treiben in den verschiedenen Erdteilen, von Land und Leuten und Lebensart; fantastische Fotos, eingebettet in eine interessante Bildergeschichte. Aber auch davon, wie sie diese Abenteuer als Reisen im Rollstuhl erlebt und gemeistert haben. Täglich wird es auf der Bühne der TOURISMA & Caravaning 2017 in Magdeburg auch wieder eine der beliebten und sehenswerten Multimedia-Shows der beiden Reisejournalisten zu sehen geben. Besucher können sich auf ihre neueste Präsentation „ISLAND - Insel aus Feuer und Eis“ freuen. Auf ihrem Messestand „Rollis on Tour“ stellen die Globetrotter wieder einige spezielle Hotels aus dem In- und Ausland vor, die sie persönlich für einen Urlaub für Menschen mit und ohne Handicap empfehlen. Für die Auswahl der Hotels ist es den beiden Reisenden wichtig, dass nicht nur rollstuhlfreundliche Zimmer vorhanden sind, sondern auch, dass es interessante, barrierefreie Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in der näheren Umgebung gibt. Nach einem Unfall, einer Erkrankung, oder einfach, weil sie älter geworden sind und manches nicht mehr so gut geht, verlieren viele Menschen den Mut, weiterhin zu verreisen. Und wo wäre es besser möglich als auf einer Reisemesse, diesen Menschen mit konkreten Tipps und Informationen weiter zu helfen? So bekommt man auf ihrem Messestand auch Informationen über mobile Haltegriffe, die unterwegs gut und sicher handhabbar sind, denn Bäder und Toiletten sind nicht immer für jeden einzelnen passgerecht. Und da beide Rosenbergers im Rollstuhl sitzen, geben sie ihre Erfahrungen aus erster Hand weiter, selbst erlebt und somit vertrauenswürdig. Das ist auch deutlich am Zuwachs dieser speziellen Besuchergruppe zu bemerken. Jedes Jahr kommen mehr Menschen mit Handicap, die die Reisemesse und gezielt den Stand „Rollis on Tour“ aufsuchen. Auf ihrer Website finden sich weitere Informationen, Fotos und Videoclips über ihre Reisen, über besuchte barrierefreie Hotels und andere Aktivitäten. www.hope-rosenberger.de

Fotos: Rosenberger

KOMPAKT MAGAZIN

00:37



Ein Leben voller Bücher Von Tina Heinz

I

hr Leben ist gefüllt mit Büchern. Belletristik hauptsächlich und Kinderbücher. Auch Sachbücher aus dem historischen und politischen Bereich. Buchrükken an Buchrücken fein säuberlich aneinandergereiht. Große, kleine. Dicke, dünne. In zahlreichen Regalen. Auch ein schöner Buchrücken kann eben entzücken und Ines Gands Augen leuchten, wenn sie von „ihren“ Büchern spricht. Während der gesamten Arbeitszeit ist die Magdeburgerin umgeben von Werken gefüllt mit Wörtern. Die Buchhandlung Bartel und Gand hat seit 1998 in der Olvenstedter Straße ein Zuhause – vorher befand sie sich in einem Einkaufszentrum in Neu Olvenstedt. Ines Gand ist alleinige Inhaberin und verbringt so den größten Teil ihrer Lebenszeit mit literarischen Werken. „Viele haben vom Beruf des Buchhändlers eine romantische Vorstellung“, sagt die 55-Jährige und gibt zu bedenken, dass auch viel körperliche Arbeit damit verbunden ist. „Man muss zahlreiche Bücher schleppen und fast den ganzen Tag im Laden stehen. Und außerdem gibt es – wie in jedem Beruf – Aufgaben, die man nicht so gern erledigt.“ Aber dennoch: Ines Gand kann sich keinen schöneren Job vorstellen. Auch wenn sie sich früher ihre Zukunft anders ausgemalt hatte. „Ich wollte eigentlich Lehrerin werden, passte aber nicht in das entsprechende, zu DDR-Zeiten existierende Raster.“ Also entschied sie sich, Buchhändlerin zu werden und ging zum Studium nach Leipzig. „Vor der Wende war ich als Angestellt tätig. Den Start in die Selbstständigkeit wagte ich dann 1993.“ Eine Herausforderung, die anzunehmen sich gelohnt hat. Ebenso wie der Umzug nach Stadtfeld. „Die Umgebung ist großartig. Nicht allzu weit vom Zentrum entfernt, kleine Geschäfte in der Nachbarschaft und ein interessiertes Publikum.“ Und das sei der Hauptgrund, warum sich Ines Gand entschied, Buchhändlerin zu werden. Nicht nur der tägliche Umgang mit Büchern, sondern vor allem der tägliche Umgang mit Menschen. „Man hat mit so vielen unterschiedlichen Charakteren und Berufsgruppen zu tun. Und wenn man sich Zeit für die Menschen nimmt, dann lernt man viel über sich selbst und geht auch mit Büchern anders um. Man entdeckt also neue Seiten …“ Einige der Kunden kommen in die Buchhandlung, um sich weiterzubilden, andere suchen etwas zum Entspannen, manche brauchen beim Lesen eine Herausforderung. Der eine weiß genau, was er will. Die andere hofft auf eine Empfehlung der Ladeninhaberin. Egal, was die Gründe sind, die Expertise von Ines Gand ist gefragt. „Das setzt natürlich voraus, dass ich über die Bücher auch Bescheid wisse. Dementsprechend muss ich mir Zeit nehmen, das, was ich verkaufe, auch zu lesen. Und das mache ich sehr gerne, aber es ist keineswegs möglich, alle Bücher in- und auswendig zu kennen.“ Je nachdem, wie umfangreich ein Buch ist, schafft die Magdeburgerin ein Buch pro Woche. Alles andere wird quergelesen, überflogen oder mittels Rezensionen verinnerlicht – Techniken, die sich ein Buchhändler mit der Zeit aneignet. „Manchmal ziehe ich es auch vor, in meiner Freizeit einen

Foto: Peter Gercke

Film anzuschauen – das entspannt und bringt mich auf andere Gedanken“, meint Ines Gand und gibt zu, dass sich in ihrem Zuhause die Bücher nicht in jedem Zimmer türmen. „Es befinden sich ausreichend Bücher in meinen Regalen, aber das sind hauptsächlich ältere Werke. Die moderne Literatur umgibt mich bei der Arbeit – die muss ich zu Hause nicht sammeln. Und meistens reicht es mir, das Buch einmal zu lesen.“ Doch einige der Klassiker würde sie sich gerne ein weiteres Mal zu Gemüte führen – die „Buddenbrooks“ von Thomas Mann oder „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde beispielsweise. „Dafür habe ich aber vermutlich erst Zeit, wenn ich Rentnerin bin“, sagt Ines Gand. Und wieder leuchten ihre Augen.

KOMPAKT MAGAZIN

00:39


Im Stadtteil Reform entsteht derzeit die siebente Einrichtung der Wohnen und Pflegen Magdeburg gGmbH – die Seniorenresidenz Reform. Die Grafik zeigt die voraussichtliche Ostansicht des Gebäudes in der Juri-Gagarin-Straße.

Mehr Platz für Pflege in Reform U

m eine qualitativ hochwertige Pflege für Menschen zu garantieren, die nicht mehr zu Hause betreut werden können, braucht es Zeit. Viel Zeit. Aber es braucht auch passionierte Pflegekräfte, Service, gutes Essen. Eine wohnliche, sichere, saubere Atmosphäre muss geschaffen werden und soziale Begegnungen sowie abwechslungsreiche Aktivitäten müssen gewährleistet werden. Dafür braucht es nicht nur Zeit, sondern auch Platz. In der Landeshauptstadt gibt es im einwohnerstarken Stadtgebiet Reform bislang kaum Möglichkeiten der stationären Pflege. Die Wohnen und Pflegen Magdeburg gGmbH lässt derzeit aus diesem Grund – und weil die Betroffenen häufig ungern den Stadtteil verlassen, in dem sie viele Jahre gelebt haben – die Seniorenresidenz „Haus Reform“ bauen. Damit entsteht neben den Häusern „Budenberg“, „Heideweg“, „Lerchenwuhne“, „Mechthild“, „Olvenstedt“ und „Peter Zincke“ die inzwischen siebente kommunale Einrichtung in Trägerschaft des Unternehmens. Voraussichtlich im Mai 2017 soll die Seniorenresidenz eröffnet werden. Auf drei Wohnebenen sollen in der Juri-Gagarin-Straße insgesamt 84 Pflegeplätze zur Verfügung stehen. Die Bewohner werden zum größten Teil in Einzelzimmern – 72 an der Zahl – untergebracht. Außerdem können sechs Komfortzimmer bezogen werden, die gegebenenfalls auch für ein Ehepaar eingerichtet werden können. Des Weiteren soll es drei Pflegeappartements geben, die ebenfalls für zwei Personen ausgelegt sind. Neu für das Unternehmen ist, dass in der Seniorenresidenz im Süden der Stadt acht heimverbundene ZweiRaum-Wohnungen entstehen. Auch dieses Angebot richtet sich an Paare und kann beispielsweise genutzt werden, wenn eine Person noch relativ selbständig ist, während der Partner bereits gepflegt werden muss. Die Wohnungen sind jeweils mit Bad, Küche und Balkon ausgestattet und können über einen separaten Treppenaufgang und einen Fahrstuhl erreicht werden. Wie in den sechs anderen Einrichtungen der Wohnen und Pflegen gGmbH wird es im „Haus Reform“ neben der Kurzzeitpflege und vollstationäre Pflege auch eine Ausrichtung auf die spezielle Betreuung von dementen Bewohnern geben, die durch besondere und individuelle Alltagsbegleitung unterstützt werden. Zu den Standards der Pflegeeinrichtungen gehören u.a. die Ergotherapie und eine Biografie orientierte so-

00:40

KOMPAKT MAGAZIN

ziale Betreuung sowie die hausärztliche und fachärztliche Versorgung im Haus. Angebote von Physiotherapie, Friseur und Fußpflege können vor Ort wahrgenommen werden. Eine hauseigene Küche und Cafeteria wird es geben. Außerdem können die Bewohner den großzügig angelegten Duft- und Tastgarten nutzen, zu dem auch ein Teich gehört. Mit der Eröffnung des Neubaus entstehen auch 55 neue Arbeitsplätze – hauptsächlich im Bereich der Pflege und der Betreuung, aber ebenso in den Bereichen Küche, Reinigung, Haustechnik und Einrichtungsleitung. Das Unternehmen möchte es seinen Mitarbeitern ermöglichen, intern die Stelle zu wechseln, damit diejenigen, die im Stadtteil Reform wohnen, einen kürzeren Weg zur Arbeit haben. Dies ermöglicht es auch, etablierte Mitarbeiter im Haus Reform und neue Mitarbeiter in den bereits existierenden Einrichtungen anzustellen. Insgesamt hat die Wohnen und Pflegen gGmbH damit etwa 560 Mitarbeiter. Weitere Informationen zum „Haus Reform“ gibt es bei der Geschäftsstelle in der Leipziger Straße sowie im Internet unter www.wup-magdeburg.de/de/ haus-reform.html Tina Heinz

Wohnen und Pflegen Magdeburg gGmbH • Haus Budenberg, Budenbergstraße 9 39104 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 16 00 • Haus Heideweg, Heideweg 41-43 39126 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 14 00 • Haus Lerchenwuhne, Othrichstraße 30c 39128 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 12 00 • Haus Mechthild, Mechthildstraße 27 39128 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 18 00 • Haus Olvenstedt, Johannes-Göderitz-Str. 83 39130 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 13 00 • Haus Peter Zincke, Hesekielstraße 7a 39112 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 15 00 • Geschäftsleitung, Leipziger Straße 43 39120 Magdeburg, Tel. 0391/28 04 11 00

Anzeige


TECHNIKTRENDS & MEHR Sound - Bild - Technik: Hauptsache Ihr habt Spaß! Guter Ton:

Perfekte Fotos:

Klangfülle:

Bluetooth-Lautsprecher für unterwegs.

So halten Sie die schönsten Momente fest

Kopfhörer für Sound-Fetischisten

HEISSE GESCHENKIDEEN FÜR DEN WINTER FÜR DAS FEST FÜR MEHR SPASS

Mehr zur Sony α6300 auf der nächsten Seite.


Sony | Actioncam FDR-X3000R Die erste Action Cam mit optischem und nicht nur elektronischen Bildstabilisator „Balanced Optical SteadyShot“ (B.O.SS.), die damit eine Bildstabilisierung auch bei 4K-Videoaufnahmen realisiert. Erleben Sie, wie die Kamera spektakuläre neue Aufnahmen in faszinierender, verwacklungsfreier Qualität ermöglicht. Fangen Sie Ihre schönsten Erlebnisse in 4K-Filmen ein. Mit dem Handgriff und einer Fernbedienung mutiert die Kamera schon fast zum normalen Camcorder. Sie kann zusätzlich über ein Smartphone ein- und ausgeschaltet werden. Das Gehäuse ist spritzwassergeschützt und frostbeständig, und das mitgelieferte Unterwassergehäuse ist resistent gegenüber Staub, Erschütterung und Wasser (bis 60 Meter Tiefe). Sony | Systemkamera Alpha 6300 Machen Sie große und großartige Aufnahmen mit der Systemkamera von Sony, der Alpha ILCE-6300. Die Kamera besticht durch den weltweit schnellsten (0,05-Sekunden) Autofokus, erstklassige Bildqualität dank des 24,2-MegapixelSensors, einem extragroßen ISO-Bereich von 100 - 51.200 und der neuesten 4K-Aufnahmetechnologie. Mit den optional verfügbaren Wechselobjektiven (abgebildet ist die Alpha 6300 mit einem 16-50 Sony NEX-Objektiv) sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt

Panasonic | Systemkamera G81 Die Panasonic LUMIX DMC-G81 definiert die obere DSLMMittelklasse neu. Sie überzeugt mit einer Vielzahl fortschrittlicher Technologien und praktischer Funktionen in einem robusten und kompakten Gehäuse. Mit aktuellster Spitzentechnik, 16-Megapixel Digital-Live-MOS-Sensor, Bildstabilisator, Autofokus, hochauflösendem 4K-Foto/Video sowie beweglichem Touchscreen-LCD-Monitor plus großem OLED-Sucher bietet sie alle Funktionen, die sogar Profis überzeugen. Das robuste Gehäuse mit einem Frontrahmen aus Magnesium-Legierung und zahlreichen Einstellelementen im direkten Zugriff ist komfortabel bedienbar sowie spritzwasser-& staubgeschützt.

Panasonic | Ultra HD-Camcorder HC-VXF 999 Der Panasonic HC-VXF999 EG-K Camcorder nimmt Videos in perfekter 4K-Bildqualität auf und hält jedes kleinste Detail gestochen scharf fest. Neue Funktionen wie das geräteinterne 4K Cropping (das Festlegen neuer Bildausschnitte mit nachträglich eingefügten Zoom und Nachführeffekten), 4K Foto und das Wireless Multi Camera Konzept geben Video-Enthusiasten noch mehr Möglichkeiten, ihre Ideen umzusetzen. Der HC-VXF999 bringt zusätzlich spannende Kino-Effekte und einen kipp- und ausziehbaren Sucher mit. Der Camcorder arbeitet für Bild-im-Bild Aufnahmen simultan mit bis zu drei Smartphones oder Action-Cams zusammen.

00:42

KOMPAKT MAGAZIN


HÖRE AUF DEIN HERZ! Active-Coach im Alltag: vívoactive HR von Garmin

Als echter Allrounder vereint die vívoactive HR die Funktionen von GPS-Sportuhr, Smartwatch und Activity-Tracker in einem Design. Dank des integrierten GPS-Moduls informiert sie über Distanzen und Geschwindigkeiten. Dabei wird die Herzfrequenz über einen optischen Sensor direkt am Handgelenk gemessen. Benachrichtigungen wie eingehende Anrufe, Nachrichten, Emails sowie Erinnerungen vom Handy werden auf dem farbigen Touch-Display angezeigt. Der Akku hält13 Stunden im GPS-Modus und bis zu 8 Tagen als Fitness-Tracker.

Pulsmessung am Handgelenk: vívosmart HR von Garmin

Das vivosmart HR Fitnessarmband von Garmin mit eigener Herzfrequenztechnologie misst rund um die Uhr die Herzfrequenz am Handgelenk. Anhand der Herzfrequenz berechnet das vivosmart HR den Kalorienverbrauch, misst Schritte, Kalorien, Stockwerke und Intensitätsminuten. Außerdem bekommt man über gekoppelte Smartphones Emails, Nachrichten, Anrufe, Termine und Social Media Benachrichtigungen direkt auf dem Display angezeigt.

Sportband mit Musik: Gear Fit 2 von Samsung Gear Fit 2 ist ein Fitnessarmband, bei dem man sein Telefon während des Trainings zu Hause lassen kann. Dank GPS zeichnet es gelaufene Routen, Distanzen und Geschwindigkeit in Echtzeit auf. Der Pulssensor informiert, wann der effektivste Pulsbereich erreicht ist, und stimmt das Fitnessprogramm darauf ab. Das gewölbte Display der Gear Fit 2 legt sich ergonomisch auf das Handgelenk, damit man auch mitten im Training aktuelle Leistungsdaten ansehen kann, sich über eingehende Nachrichten informiert oder den Tracker als MP3-Player nutzt.

Gesundheit ist mehr als nur Fitness. Apple Watch Series 2

Die Apple Watch Series 2 kommt mit Features, die helfen, aktiv, motiviert und in Verbindung zu bleiben, misst den Herzschlag und ist der ideale Fitness-Begleiter. Sie ist Wasserresistent und das eingebaute GPS-Modul zeichnet alle Outdoor-Aktivitäten auf. Ein helleres Display und eine längere Akkulaufzeit unterscheiden erheblich vom Vorgängermodell und bietet iPhone-Besitzern den besten Einstieg in die neue Welt der Smartwatches.

KOMPAKT MAGAZIN

00:43


COOL SEIN -

COOL AUSSEHEN. Marshall | Major II Der Marshall Major II Kopfhörer verbindet herausragende Klangeigenschaften mit dem Lifestyle der britischen „Klang-Schmiede“. Der Kopfhörer macht dem Markennamen alle Ehre - ganz nach dem Motto „fashion meets function“. Neben überzeugenden akustischen Eigenschaften ist er ein solider Alltagsbegleiter, entwickelt für den Non-Stop-Einsatz. Seine geschlossenen Schalen sorgen dabei in Verbindung mit den weichen Kissen für ungetrübtes Hörvergnügen in Hi-Fi-Qualität. Speziell angepasste Treiber bieten tiefere Bässe, erweiterte und genauere Höhen, präzisierte Mitteltöne und insgesamt eine niedrigere Verzerrung. Der Major II hat ein eingebautes Mikrofon, mit dem man Anrufe entgegennehmen und Sprachnotizen aufnehmen kann. Für den Transport lassen sich die Kopfhörer zusammenklappen.

Sony | MDR-XB 1000 Er ist schon etwas ganz Besonderes - der MDR-XB 1000 High-Resolution AudioKopfhörer von Sony. Denn der Premium-Kopfhörer gibt subtile Sounds im Frequenzbereich von zwei Hertz bis 30 Kilohertz wieder und liefert extreme Bässe. Mit den 70-mm-Treibern mit Neodymium-Magnet sowie dem Ganzmetall-Design erlebt man die Soundklarheit, wie man sie für High-Resolution Audio benötigt – für ein Musikerlebnis, das einer Live-Performance sehr nahekommt. Die großen, von Hand und aus hochwertigem Kunstleder gefertigten Ohrpolster sorgen dafür, dass die Musik in der Ohrmuschel bleibt und Störgeräusche isoliert werden. Der extrabreite Kopfhörerbügel und das geringe Gewicht von rund 375 Gramm sorgen für Tragekomfort. Ein zwei Meter langes Flachkabel mit vergoldetem 3,5-MillimeterKlinkenstecker garantiert verlustfreien Anschluss an die HiFi-Anlage.

00:44

KOMPAKT MAGAZIN


Überraschend realistisch Für Spieler ein Traum, für Designer und Entwickler eine Bereicherung: Virtual Reality oder virtuelle Realität, kurz VR ist das Eintauchen in eine vom Computer generierte virtuelle Welt. Dargestellt auf speziellen Ausgabegeräten, etwa die Oculus Rift, sind der Wahrnehmung nun keine Grenzen mehr gesetzt. Die VR Headsets sind der größte technische Fortschritt der letzten 20 Jahre. In eine dreidimensionale Welt eintauchen, die einen rundherum umgibt ist mit hundertprozentiger Sicherheit das, worin kommende Generationen ihr Leben verbringen werden. Obwohl VR-Systeme noch jung sind, beeindrucken sie schon jetzt durch das, was man „Immersion“ nennt: das Gefühl, sich wirklich in einer anderen Welt zu befinden. Statt die virtuelle Welt durch das kleine Fenster des Computer-Monitors zu betrachten, wird man nun ein Teil von ihr. Dabei kann man zuhause auswählen, ob man einen Film im virtuellen Heimkino ansehen oder in die Welt seines Lieblingsspieles auf der Konsole oder dem PC eintauchen will. Sportereignisse werden mit VR-Brillen in eine völlig neue Dimension gehoben. Mit den neuen Betrachtungsweisen erhält man stets den besten Platz im Stadion beim Endspiel von Fußballmeisterschaften. Aber auch Arbeitsplätze verändern sich unter dem Einfluss der VR-Brillen. Anstatt große Monitore im Büro vor sich zu haben, lässt sich in Zukunft überall auf der Welt das Büro virtuell simulieren.

Oculus | Rift VR Rift - das ist Virtual Reality der nächsten Generation. Rift ist anders als alles, was man jemals erlebt hat. Mit dieser VR-Brille kann man die Welt der Lieblingsspiele betreten oder auch VR-Fotos ansehen, die zuvor mit einer 360 Grad Kamera aufgenommen wurden - das Ergebnis ist verblüffend und fühlt sich an, als wäre man selber dort. Sehen ist Glauben: Rift nutzt modernste, speziell für VR entwickelte Displays und Optik. Eine hohe Bildwiederholrate und ein einzigartiges optisches System mit zwei AMOLED-Displays bieten eine unglaubliche visuelle Wiedergabetreue und ein weites Sichtfeld. Schon ab dem Moment des ersten Aufsetzens der VR-Brille Rift hat man das Gefühl, in eine neue Welt einzutauchen. Anpassbar, komfortabel und schön - die Rift Technologie und das Design sind bemerkenswert, wie die Erfahrungen, die man damit sammelt. Rift nutzt ein integriertes VR-Audiosystem, das einem das Gefühl gibt, tatsächlich den Ton vom Ort des Geschehens zu hören. Für Interaktionen lässt sich das hochwertige, interne Mikrofon nutzen. KOMPAKT MAGAZIN

00:45


Grenzenlose Freiheit DJI | Mavic Mavic ist eine kleine und gleichzeitig unfassbar leistungsfähige Drohne von DJI. Die kompakte Größe und der hohe Grad an Komplexität machen sie zu einer fortschrittlichen fliegenden Kamera. Der Quadcop-ter unterstützt Videos in 4K bei 30 Bildern pro Sekunde. Verbaut wurde ein präzises 3-Achsen Gimbal, das in der Lage ist, die Kamera selbst bei hohen Geschwindigkeiten für scharfe Bilder und wackelfreie Videos zu stabilisieren. Die DJI Mavic nutzt Flight Autonomy-Technologie, um Hindernisse auf bis zu 15 Meter Entfernung wahrzunehmen und vor ihnen zu stoppen. Das fliegende Auge ist zwar klein, aber dennoch extrem leistungsfähig. Die maximale Flugdistanz beträgt 13 Kilometer bei einer Flugzeit von bis zu 27 Minuten. Gesteuert wird das Fluggerät über einen Controller, über ein Smartphone sowie Sprach- oder Gestensteuerung. Zum Transport lässt sich die Mavic zusamenfalten.

Parrot | Disco FPV Aerodynamisches Design, geschwungene Linien, eine befestigte Tragfläche, leichter Rahmen aus Kohlenstoff und speziellem Kunststoff: Die Konstruktion der Parrot Disco-Drohne lässt sie wie ein Flugzeug fliegen. Mit der Brille Parrot Cockpitglasses lässt sich dabei der Flug aus der Cockpit-Perspektive als FPV (First Person View) wie ein Echtflug erleben. Ob gerade Linien oder Kurven - einfach leiten und schweben und die Welt von oben auf sich einwirken lassen. Mit Parrot Disco ist der totale Nervenkitzel und die ultimative Flugerfahrung garantiert! Sie ist das erste intelligente Flügelflugzeug, das Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreicht. Die Drohne Parrot Disco verfügt über eine dreiachsenstabilisierte Frontkamera Full HD 1080p. Die Batterielaufzeit von bis zu 45 Minuten ermöglicht ein besonders langes und intensives Flugerlebnis. Der neue Parrot Skycontroller 2 ermöglicht eine noch einfachere und eine optimierte Steuerung. Durch die sichere WLAN-Verbindung können mit der App FreeFlight Pro die Bilder in Echtzeit auf dem Smartphone verfolgt werden.

00:46

KOMPAKT MAGAZIN

Drohnen für alle.


Welt der Spiele Microsoft | Xbox One S Die neue in weiß gehaltene Xbox One S ist die aktuell kompakteste und fortschrittlichste Xbox. Die 40 Prozent kleinere Konsole verfügt über eine interne Stromversorgung, unterstützt 4K Ultra HD für Bluray-Filme sowie Streaming-Inhalte von Partnern wie Netflix und Amazon Video. Die High Dynamic Range (HDR) Unterstützung für Video und Gaming sorgt zudem für reichere, leuchtendere Farben in Spielen wie beispielsweise Gears of War 4 oder Forza Horizon 3. Derzeit ist diese Konsole der günstigste UHD Player überhaupt. Features: • streamt Videos und Blu-Ray Filme in atemberaubendem 4K Ultra HD • 40 Prozent kleiner und mit 500 GB Festplattenkapazität • Spiele das beste Spiele-Lineup, inklusive Xbox 360 Klassikern, auf der fortschrittlichsten Xbox überhaupt • Inklusive dem neuen Xbox Wireless Controller mit Bluetooth Technologie und Textured Grip

Sony | PS4 Pro Die neue PS4 Pro bietet deutlich mehr Leistung als Sonys bisheriges Erfolgsmodell der Standard-PS4. In der PS 4 Pro als neue Innovation integriert ist die Möglichkeit, Spiele als gestochen scharfe Bildern mit hochauflösender Grafik in 4K wiederzugeben. Dank der doppelten Grafikprozessor-Power (im Vergleich zur normalen PS4) unter der Haube erwachen Spiele mit packenden Grafiken und unglaublich authentischen Details zum Leben. Mit der neuen Rechenleistung sind flüssigere Darstellungen eines Titels mit bis zu 60 fps möglich – ideal beispielsweise für schnelle Shooter, bei denen jeder Frame zählt. Spiele, die bereits auf PS4 wunderschön sind, werden - dank der stärkeren GPU und schnelleren CPU im Herzen von PS4 Pro - reichhaltiger und detaillierter dargestellt. Damit bietet die PS4 Pro alles, um deutlich mehr aus alten und neuen Titeln herauszuholen. Zusätzlich lassen sich die besten Filme, beliebtesten TV-Serien und neuesten Videos in 4KAuflösung von Netflix, YouTube und vielen anderen demnächst verfügbaren Entertainment-Apps – natürlich immer mit automatischem Upscaling für die bestmögliche Bildqualität - streamen.

KOMPAKT MAGAZIN

00:47


Technisat | Digitradio 360 CD Als Kombination aus DAB+ Digitalradio und CD-Player erweist sich das TechniSat DigitRadio 360 CD für Musikfans als echte Alternative zur klassischen Kompaktanlage. Der integrierte CD-Player spielt sowohl Audio-CDs als auch MP3-CDs ab. Zusätzlich lassen sich MP3-Dateien vom externen USB Datenträger abspielen. Der USB-Anschluss erweckt auch müde Smartphones mit Ladestrom wieder zum Leben, während man seine Lieblingsmusik hört. Die eingebauten Lautsprecher mit je 5 Watt Leistung sorgen in Verbindung mit dem Bassreflex-Holzgehäuse für satten Stereo-Sound. Das beleuchtete LC-Display zur Anzeige von Zusatzinformationen, Sender- und Titelnamen sowie das intuitive Bedienkonzept machen die Navigation durch das breite Funktionsangebot des DigitRadio 360 CD zum Kinderspiel. Eine mitgelieferte Fernbedienung erleichtert die Bedienung.

MARSHALL | Stockwell Der Marshall Stockwell ist für ein mobiles Leben wie geschaffen. Als kleinster portabler Lautsprecher vereint er Optik und Haptik. Mit einem Gewicht von 1,2 kg ordnet sich der Bluetooth-Lautsprecher im Segment der mittelgroßen Funklautsprecher ein. Im Inneren des Marshall Stockwell arbeiten je zwei 2,25 Zoll Hochtöner und Tiefmitteltöner, die von einer Endstufe angetrieben werden. Die Regler für die Lautstärke, Höhen und Bässe sind direkt auf dem Gehäuse angebracht. Dazu gesellt sich eine Taste, um Telefonate vom Smartphone anzunehmen oder abzulehnen. Gekoppelt mit einem Player wird der Lautsprecher über Bluetooth 4.0 oder den 3,5-mm-Klinkeneingang. Über einen USB-Anschluss lassen sich Smartphones zusätzlich mit Akku-Power versorgen. Die eingebaute Batterie hält für einen vollen Tag Musikbelastung bei halber Lautstärke.

00:48

KOMPAKT MAGAZIN


SOUND OHNE GRENZEN MARSHALL | Kilburn Der Marshall Kilburn verfügt über einen unerwartet kraftvollen und sauberen Sound. Und das selbstverständlich mit Bluetooth-Unterstützung. Dank des integrierten Akkus kann man diesen portablen Lautsprecher bis zu 20 Stunden betreiben. Dank des stabilen Tragegurts lässt sich der Kilburn überall mitnehmen. Daneben besitzt er natürlich das unverkennbare Marshall-Design, dem klassischen Bezug aus Vinyl und dem stilgerechten Bedienpaneel. Für den starken und gut definierten Sound des kleinen Kraftpakets werkelt im Inneren ein 5 + 5 + 15 Watt Verstärker. Über Bluetooth oder das mitgelieferte 3,5-mm-KlinkeKabel, welches passend im Gitarrenkabel-Stil ausgeführt ist, lässt sich Musik vom Tablet, Smartphone oder einem anderen Abspielgerät aus einspeisen. Die Klangfarbe lässt sich mit Reglern individuell anpassen.

MARSHALL | Woburn Der Woburn ist das Kraftpaket unter Marshalls Boomboxen und richtet sich an alle Klang-Gourmets, die weniger an Zimmerlautstärke, sondern eher an einer druckvollen, kompakten Beschallungsanlage Interesse haben. Mit hochwertigsten Komponenten und einem ausgeklügelten Sounddesign setzt er ganz locker auch besonders tief ansetzende Bässe in nachhaltige Luftbewegung um. Denn der Woburn wurde mit dem Ziel entwickelt, akkurate Klangwiedergabe druckvoll über das gesamte Hörspektrum umzusetzen. Sein Mittenspektrum ist so verblüffend sauber, dass man meint, die Protagonisten der übertragenen Aufnahmen live vor sich zu haben. Und in den höheren Lagen des Klangspektrums wird einmal mehr bewiesen, wie gut sich penible Signaltreue anfühlen kann – insbesondere, wenn es mal etwas druckvoller zur Sache geht.

MARSHALL | Acton Mit ausbalancierter Audioqualität, klaren Mittentönen und erweiterten Höhen bietet der Funklautsprecher Marshall Acton eine Audio-Erfahrung, die sowohl Ausdruck als auch Betonung hat. Der kraftvolle, tiefe Bass scheint bei seiner geringen Größe nahezu den Naturgesetzen zu widersprechen. Diese Hi-Fi Qualitäten, verpackt in einem klassischen Design und kompakten Maßen, heben die Box aus der Masse der Bluetooth-Lautsprecher heraus. Mit drei analogen Knöpfen zur Steuerung des Sounds und der hervorragenden Verarbeitung zeigt sich der Acton in gewohnter Marshall Qualität.

KOMPAKT MAGAZIN

00:49


Haushalt Ruck-Zuck 00:50

KOMPAKT MAGAZIN


iRobot | Roomba 980 Der iRobot Roomba 980 ist die perfekte „Waffe“ gegen den Dreck auf dem Boden. Kräftig, effizient und gnadenlos rückt der Roboter auf seiner „Mission Staub“ dem Dreck zu Leibe und sorgt auf Tastendruck für sauberere Böden. Das Gerät legt mit zwei Kameras eine Landkarte der Wohnung an und bewegt sich problemlos auf einer ganzen Etage in Haus oder Wohnung, merkt sich seinen Standort und lädt sich so oft wieder auf, bis er die Arbeit erledigt hat. Damit findet der Saugroboter den effektivsten und energiesparendsten Weg zum Säubern aller Räume. Das AeroForce Reinigungssystem mit Turbo-Teppich-Modus erhöht auf Teppichen bei Bedarf automatisch seine Leistung. Der Roboter meldet sich im heimischen WLAN-Netz an und lässt sich mit der iRobot-HOME-App problemlos konfigurieren und steuern. Damit lässt sich die Reinigung sogar unterwegs planen und durchführen.

Siemens | EQ.9 HC

KitchenAid | 5KSM150PSEER ARTISAN ROT Die KitchenAid Artisan 5KSM150PSEER in empire rot ist eine vielseitige Küchenmaschine, speziell entwickelt um den hohen Ansprüchen exzellenter Köche zu genügen. Die stabile Konstruktion ist aus Spritzgussmetall und Edelstahl und damit robust, langlebig und sehr hochwertig. Die Küchenmaschine funktioniert mit Direktantrieb und hat 10 Betriebsstufen, die über einen Schieberegler zu bedienen sind. Sie knetet, rührt und mischt schnell und gründlich. Sie ist unkompliziert und sicher im Gebrauch, dabei ganz einfach zu reinigen. Die große, polierte Edelstahlschüssel (4,83 Liter) verfügt über einen mitgelieferten Spritzschutz und eine Einfüllschütte. Im Lieferumfang enthalten sind Knethaken, Flachrührer, Schneebesen sowie die Edelstahlschüssel. Umfangreiches optionales Zubehör kann erworben werden. Mit dem Jahrzehntelang unveränderten Design ist die KitchenAid Artisan 5KSM150PSEER ein wahrer Klassiker unter den Küchenmaschinen.

Mit dem EQ.9 definiert Siemens neue Ansprüche für Kaffeevollautomaten der Premiumklasse. Handhabung und Reinigung gestalten sich einfach wie nie. Bei dem EQ.9 wurde an alles gedacht: Komfort, Design und innovative Technik für reinen Genuss. Neu sind das Milchsystem mit vollautomatischer Dampfreinigung und integriertem Milchbehälter, das dualBean System mit zwei getrennten Mahlwerken und Bohnenbehältern, sowie der baristaMode für exakte Feinaroma-Einstellung. Ob kräftiger Espresso, cremiger Cappuccino, Latte Macchiato oder Milchkaffee – mit oneTouch DoubleCup bereitet der Kaffeevollautomat das gewünschte Getränk ganz einfach und komfortabel mit nur einem Tastendruck zu. Auf Wunsch auch für zwei Tassen gleichzeitig. Home Connect erlaubt die Steuerung und Zugriff auf den EQ.9 – egal wo man gerade ist – mit der einfach zu bedienenden Home Connect App. Hier sind 18 zusätzliche internationale Kaffeespezialitäten verfügbar - vom australischen Flat White über Wiener Melange bis zum kolumbianischen Cortado

Bianco | P4004 PURO CREME Der Bianco Puro 4 fällt nicht nur durch sein puristisch-modernes Design und seine trendigen Farben auf, er verfügt über einen kraftvollen Motor mit mehr als 2 PS Leistung. Damit werden die Edelstahlklingen auf 32.000 U/Min. beschleunigt. Mit diesem Mixer lässt sich nicht nur das Blattgrün aufspalten, sogar Obstkerne werden so klein gemixt, dass alle Nährstoffe freigesetzt werden und nahezu 100 Prozent der Spurenelemente und Mineralien vom Körper aufgenommen werden können. Der puro Originale ist mit 6 Automatik- Programmen ausgestattet, mit denen man cremige grüne Smoothies und Fruchtsmoothies, Getreideund Nussmilch sowie leckere heiße Suppen und Soßen zubereiten kann. Weiterhin verfügt der puro Originale über einen manuellen Modus, mit dem sich 10 Geschwindigkeitsstufen sowie die gewünschte Laufzeit manuell einstellen lassen.

KOMPAKT MAGAZIN

00:51


Galaxy S7 Edge

Viel mehr als ein Smartphone Elegantes Design, innovative Kameratechnologie und viele Vernetzungsmöglichkeiten - das Samsung Spitzen-Smartphone Galaxy S7 edge erfüllt alle Anforderungen eines mobilen Lebensstils. Das Flaggschiff der Galaxy-Reihe liefert auch bei schlechten Lichtverhältnissen beeindruckend scharfe Bilder. Neu ist zudem die Bewegungspanorama-Funktion, die bewegte Panoramabilder ermöglicht und mehr Leben in Momentaufnahmen bringt. Auffallend schlank liegt das Galaxy S7 edge angenehm in der Hand. Auf der Vorderseite begeistert das 5,5 Zoll (13,95 cm) große Quad HD Super AMOLED-Display mit seinem schmalen Rahmen und dem Seitenbildschirm. Für Musik- und Filmfans eignen sich die Premium-Smartphones ebenso: Wer größere Foto-, Video- und Musiksammlungen immer dabeihaben möchte, erweitert den Speicher spielend leicht durch eine microSD-Karte mit einer Kapazität von bis zu 200 GB.

Mit einer Kombination aus Hochleistungsmaterialien wurde eine zuverlässige Methode entwickelt, um das Innenleben des Smartphones zu versiegeln und den USBsowie Kopfhöreranschluss trotzdem frei zugänglich zu lassen - ganz ohne Zusatzdeckel und -abdeckungen.

Das Galaxy S7 edge ist mit leistungsstarken Prozessoren ausgestattet, die auch anspruchsvolle Anwendungen leicht bewältigen. Jedes Bit der zusätzlichen Daten auf der microSD-Karte wird sicher verarbeitet und auch der große Akku kann schnell aufgeladen werden.

Das Samsung Galaxy S7 edge ist Schlüssel und Zugang zu einem umfassenden optionalen Hardware-Ökosystem: Die Samsung Gear VR bringt gekoppelt mit dem Galaxy S7 ein Gefühl wie bei einem riesigen Bildschirm. Bei Spielen wird man mitten in die fesselnde Action hineingezogen und bewegt sich mittels Kopfbewegungen durch beeindruckende 360°-Videos und -Fotos.

Das Leben nimmt keine Rücksicht auf die Lichtverhältnisse und Sie sollten es auf Fotos festhalten können, ohne auf die optimale Beleuchtung achten zu müssen. Mit dem Galaxy S7 edge machen Sie gestochen scharfe Fotos, die voller Leben stecken.

Und die Samsung Gear 360 hält die schönsten Momente im Leben in einem Rund-um-Erlebnis fest. Mit dieser externen und per Bluetooth koppelbaren Kamera erhält man nahtlose und vollständige 360 Grad-Aufnahmen.

Magdeburg im A2 Center

Magdeburg im Bördepark

Am Pfahlberg 7 • Telefon: 0391/2802-0

Salbker Chaussee 67 • Telefon: 0391/8108-0


Zeit für Bildung – Zeit für Menschen

V

iele Menschen hat die im Stil der Neurenaissance erbaute Villa Böckelmann im Laufe ihrer mehr als 120-jährigen Geschichte gesehen. Von Wilhelm August Böckelmann, dem bürgerlichen Gutsbesitzer und Eigentümer der 1836 gegründeten Zuckerfabrik in Groß Ottersleben und Amtsvorsteher in Klein Ottersleben, über seine Familie bis hin zu dessen Gefolgschaft. Von Kindern und Jugendlichen bis hin zu den Erziehern, die die Villa nach 1945 als Heim, als Parteischule und als Jugendherberge nutzten. Und auch nach der vollständigen Renovierung sowie dem Neubau eines Gästehauses im Jahr 2000 zieht die Villa im Magdeburger Stadtteil Ottersleben ein bunt gemischtes Publikum an. Die Bildungsnetzwerk Magdeburg gGmbH zieht im Rahmen von Seminaren, Workshops und Veranstaltungen jeglicher Art Menschen jeden Alters, unterschiedlicher Berufsgruppen und aus diversen Ländern Europas in das Jugendbildungs- und Tagungshaus. „Wir bieten hier zwar die Möglichkeit, die Villa für Feierlichkeiten zu nutzen, aber das Haus ist eben mehr als nur ein Veranstaltungsort“, sagt der Geschäftsführer der Bildungsnetzwerk Magdeburg gGmbH, Matthias Hirschmann. „Wir sind ein Mehrgenerationenhaus, das großes Interesse daran hat, Begegnungen und Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt zu initiieren und zu fördern, beispielsweise durch aktive Stadtteilarbeit in Kooperation mit Schulen, Kindereinrichtungen, Jugendclubs und Einrichtungen der Erwachsenenbildung.“ Auch als Ausbildungsstätte fungiert die Villa Böckelmann – in den Bereichen Gastronomie und Service. Das Unternehmen bildet in diesem Kontext selbst aus und steht auch als praxisbezogener Lernort für Bildungsträger zur Verfügung. Somit erhalten Jugendliche aus außer- und überbetrieblichen Ausbildungsstätten die Möglichkeit, Teile ihrer Ausbildung praxisund betriebsnah im Unternehmen zu absolvieren. „Dies ist aber nur ein Aspekt unserer Arbeit als Jugendbildungsstätte“, erklärt der Geschäftsführer. „Ein weiterer Schwer-

punkt sind Seminare und Workshops in Anlehnung an das Anti-Gewalt-Training.“ Dieses soll junge Erwachsene befähigen, Gewaltsituationen rechtzeitig zu erkennen, um gegebenenfalls auf Konflikte mit angemessenen Bewältigungsstrategien reagieren zu können. Zudem soll ein gewaltfreies Alltagsverhalten praktisch eingeübt werden. Als weiteren Aspekt bei der Arbeit mit Jugendlichen führt Matthias Hirschmann Coachings an – individuelle oder für Gruppen –, die helfen sollen, gewisse Lebensphasen zu meistern. „Der Übergang von der Schule in die Ausbildung, von der Ausbildung in den Job oder auch von der Arbeitslosigkeit in den Beruf ist für viele eine Herausforderung. Mit den Coachings sollen die jungen Menschen lernen, Entscheidungen selbst zu treffen und sich ihrer Verantwortung für die individuelle Lebensplanung bewusstzuwerden.“ Des Weiteren bietet das Bildungsnetzwerk zielgerichtete Beratungsangebote für Menschen aller Altersgruppen an. In Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung, Agentur für Arbeit, Jobcenter und Mehrgenerationenhaus sollen Möglichkeiten für Alleinerziehende, Berufsrückkehrer, Wiedereinsteiger oder für Personen, die eine selbständigen Tätigkeit anstreben, in den Fokus gerückt werden. Und Matthias Hirschmann sieht damit das Potenzial der Bildungsnetzwerk gGmbH in der Villa Bökkelmann noch längst nicht erschöpft. „Wir würden gerne ein generationsübergreifendes Projekt – die „Lebenswerkstatt“ – etablieren, um wertvolle persönliche Erfahrungen und das Wissen Älterer für alle Interessierten zu erfassen und nachhaltig zu sichern.“ In Zusammenarbeit mit Schulen möchte der Geschäftsführer Forschungswerkstätten zur Stadtgeschichte sowie Zeitzeugenprojekte ermöglichen. Außerdem soll der Beitrag zur stadtteilbezogenen Kulturarbeit ausgeweitet werden. Denn was nützen die Zimmer im Gästehaus, die Appartements in der Villa, die Tagungs- und Schulungsräume, das Kaminzimmer und das großzügige Parkgelände samt Freizeitmöglichkeiten, wenn sie nicht mit Leben erfüllt werden? Tina Heinz

KOMPAKT MAGAZIN

00:53


55 Jahre destillierte Beständigkeit I

n aller Ruhe führt Gerhard Mette durch „sein“ Reich auf dem Gelände der ehemaligen 1. Buckauer Dampfbierbrauerei „Reichardt & Schneidewin“. Dort hatte die Unternehmerfamilie Hegemann vor 92 Jahren das Tochterunternehmen „Abtshof“ als Zweigstelle des Weingutes „Marienhof“ gegründet. Seit vielen Jahren ist Gerhard Mette als Geschäftsführer tätig und hat in all der Zeit Nervenaufreibendes, Schönes, Interessantes und Kurioses erlebt, worin mitunter diese Gelassenheit in seinen Bewegungen und seinem Gesprochenen begründet liegt. „Vielleicht werde ich auch einfach alt“, sagt der 74-Jährige mit einem Lachen und zieht einen Vergleich zu den in der Magdeburger Brauereistraße ausgestellten Stücken. Denn es dreht sich längst nicht alles nur um Destillate. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich weiterhin auf dem früher als „Teufelsgetränk“ verpönten Absinth, der nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern Europas Anklang findet. Der Geschäftsführer Personalwesen und Netzwerke – wie die Berufsbezeichnung Gerhard Mettes aktuell lautet – möchte im Abtshof auch ein Stück Historie erhalten. So wechselvoll die Geschichte des Buckauer Traditionsunternehmens ist, so facettenreich ist die Ansammlung industrieller Reliquien im Wein- und Spirituosenmuseum. Und neben an in der Brauereistraße 2 lädt das Circusmuseum zum Staunen ein. Wer sich für Artistik, Clownerie und Dressur interessiert, ist dort genau richtig. „Mehr als 40.000 Exponate zur Zirkusgeschichte haben wir bereits gesammelt – einfach aus Leidenschaft … weil mich das fasziniert … weil es vieles in dieser Form nicht mehr gibt und droht, in Vergessenheit zu geraten.“ So selten wie die von Gerhard Mette angepriesenen Ausstellungsstücke ist auch die Betriebszugehörigkeit des 74-Jährigen. Seit 55 Jahren arbeitet er bei Abtshof. „Das liegt sicher auch daran, dass die Dinge zu DDR-Zeiten anders liefen. In einem Unternehmen der Marktwirtschaft kommt eine so lange Betriebszugehörigkeit – und das in einer führenden Position – nicht häufig vor. Außer bei Familienunternehmen. Da wird stark auf Beständigkeit gesetzt“, meint Gerhard Mette und lässt einen kurzen Vortrag über den neuen Manchester-Kapitalismus, über Ausbeutung und Profitgier, über die von sozialen Hemmnissen freie Marktwirtschaft folgen. Dabei sah sein Lebensplan doch ganz anders aus, als die Zeit zwischen Schulabschluss und Rente in einem einzigen Unternehmen zu verbringen. „Archäologie – dafür hat mein Herz schon immer geschlagen“, erzählt der 74-Jährige. „Und das wollte ich eigentlich auch studieren. Aber nach dem Abitur musste ich, wie zu DDR-Zeiten üblich, den sogenannten Ehrendienst bei der NVA antreten. Aufgrund eines Herzfehlers war meine Karriere beim Militär schon nach 13 Tagen beendet“, schildert der Abtshof-Geschäftsführer und kann sich ein schelmisches Grinsen dabei nicht verkneifen. Kein Militärdienst, aber auch kein Studium, denn das Semester hatte bereits begonnen. „Aber irgendetwas musste ich schließlich tun, also hieß es: Ab in die sozialistische Produktion.“ Seine Schwägerin war es, die dem jungen Gerhard Mette eine Tätigkeit beim Abtshof verschaffte. Vom Hof das Leergut zur Produktion zu bringen, das war seine erste Aufgabe. „Später

00:54

KOMPAKT MAGAZIN

musste ich an der Linie stehen, Weinflaschen verkorken, bevor ich dann auch als Abfüller tätig werden durfte“, erinnert sich der 74-Jährige. Und es dauerte nicht lange, bis ihm Zutritt zum Weinkeller gewährt wurde. Wenn der Geschäftsführer heute davon erzählt, schwingt Stolz in seiner Stimme mit – als habe er damals zum ersten Mal in seinem Leben heiligen Boden betreten. „Natürlich habe ich dabei auch Stolz verspürt. Vor allem als mir gesagt wurde, dass ich der erste Abiturient in diesem Betrieb sei und mich doch bitte weiterqualifizieren solle.“ 1963 wurde Gerhard Mette schließlich zum Brigadier befördert. „Zur Brigade gehörten 12 Personen, beim Abtshof arbeiteten damals insgesamt 117.“ Eine zusätzliche Qualifizierung bedeutete für den jungen Magdeburger, im sächsischen Dippoldiswalde ein Studium zum Ingenieur für Lebensmitteltechnologie in der Fachrichtung Gärungs- und Getränketechnologie zu absolvieren. Vorher schloss er noch eine Ausbildung beim VEG Weinbau Radebeul und bei der Winzergenossenschaft Freyburg ab. „Damals dachte ich noch: Ich Trottel habe mich da beschwatzen lassen. Denn meine Pläne, Archäologie zu studieren, konnte ich damit ad acta legen.“ Bereut hat er diesen Schritt dennoch nicht und hat seine archäologischen Interessen vielmehr zu einem Hobby gemacht. Nach dem Studium kletterte der 74-Jährige weiter auf der Karriereleiter nach oben, wurde Leiter der Technischen Kontrollorganisation und besetzte später die Stelle des Betriebsingenieurs für Technik. „Als der damalige Produktionsleiter zum Betriebsdirektor ernannt wurde, übernahm ich diese Stelle – bis 1986, als der Betriebsdirektor verstarb und ich kommissarisch auf diesen Posten gesetzt wurde.“ Eine Herausforderung sei das gewesen, gibt Gerhard Mette zu. Die weitaus größere Hürde sollte jedoch die Zeit nach der Wende mit sich bringen. „Wir gehörten nach dem Fall der Mauer zur Mitteldeutschen Getränke GmbH und wollten uns aus der Treuhand rauskaufen. Da die GmbH aber größer als jeder westdeutsche Betrieb war, wurde sie zerschlagen und die einzelnen Unternehmen privatisiert“, resümiert der Magdeburger die Post-Wende-Zeit. „Am Ende blieben noch Rotkäppchen und Abtshof übrig. Es gab viele Interessenten, zahlreiche Gespräche – so wirklich stimmte die Chemie mit Familie Nissenbaum, mit der wir schließlich 1992 einen Vertrag unterschrieben.“ An seinem Status als Geschäftsführer von Abtshof haben die turbulenten Wochen und Monate nichts geändert – bis heute nicht. Und wenn es die Gesundheit zulässt, soll es auch noch eine Weile so bleiben. Was mit einem Jahr in der sozialistischen Produktion begann, wuchs zur Lebensaufgabe und schließlich ist der Abtshof aus dem Leben Gerhard Mettes nicht wegzudenken – und umgekehrt. Es ist eben mehr als nur ein 55 Jahre dauernder Job. Was vielleicht auch mit der privaten Seite zu tun haben mag. Gerhard Mette lacht erneut. „Ja, meine Frau habe ich beim Abtshof kennengelernt oder vielmehr wiedergefunden. Denn eigentlich haben wir schon als Kinder zusammen gespielt, uns aber später aus den Augen verloren. Sie hat dann im selben Jahr wie ich beim Abtshof angefangen.“ Beruflich wie privat scheint der Abtshof Gerhard Mette also gut getan zu haben … Tina Heinz

Foto: Peter Gercke


KOMPAKT MAGAZIN

00:55


Untertreibung mit Stil An diesem Auto gibt es einfach nichts zu meckern: Er ist neu, er ist groß, er ist bärenstark und er ist emotional - der neue Škoda Kodiaq ist der Aufbruch in die Zukunft. Sein gepflegtes Understatement bietet mehr Auto als manch großer SUV, kostet aber weniger. Marktstart ist der 4. März 2017. Bestellbar ist er aber schon heute. Das sollte man auch sofort tun, denn der Kodiaq liegt dermaßen im Trend, dass es ganz sicher ein totaler Absatzschlager wird. Von Ronald Floum

D

er Škoda Kodiaq startet die breit angelegte SUV-Offensive der Marke und soll neue Kunden erobern. In Magdeburg ist der erste große SUV des tschechischen Automobilherstellers sofort in den NIGARI Autohäusern bestellbar. Ab dem 4. März 2017 steht der Kodiaq mit allen Stärken der Marke beim ŠKODA Händler - mit charaktervollem Design und außergewöhnlichem Raumangebot, praktischer Intelligenz und innovativen Technologien, die sonst nur in höheren Fahrzeugklassen zu finden sind. Kodiaq - das ist die Namensanlehnung an den Kodiakbär, der auf einer Insel vor der Südküste Alaskas lebt. Bärenstark ist desshalb auch der Auftritt des Neuen aus der böhmischen Traditions-Autoschmiede. Der Kodiaq hinterlässt schon beim ersten betrachten einen starken Eindruck: Er ist die beeindruckende Kombination von kraftvollem Design, grosszügigem Platzangebot, herausragender Funktionalität, modernsten Assistenzsystemen und innovativer Konnektivität. Das SUV ist zum Marktstart im März 2017 mit fünf Motorvarianten drei Ottomotoren mit einer Leistung zwischen 92 kW (125 PS) und 132 kW (180 PS) und zwei Dieselmotoren mit 110 kW (150 PS) und 140 kW (190 PS) - und drei Ausstattungsstufen ab sofort bestellbar. Weitere Ausstattungslinien und Motorisierungen folgen. Mit 720 bis 2065 Litern Gepäckvolumen bietet der neue Skoda den größten Laderaum seiner Klasse. Wer es braucht, kann hier bis zu 2,80 Meter lange Gegenstände hinter der Heckklappe verschwinden lassen. Zur Serienausstattung gehören unter anderem sieben Airbags, Multikollisionsbremse, Berganfahrassistent, Frontradarassistent inklusive City-Notbremsfunktion mit Personenerkennung, LED-Rückleuchten und die elektronische Querdifferenzialsperre XDS+. Besonders viel kann der Kodiaq hinten. Gegen Aufpreis wird der Skoda Kodiaq zum 7-Sitzer - und das auf 4,70 Meter Länge. Damit überragt er den VW Tiguan um 22 Zentimeter, den Audi Q5 (4,63 Meter) um 7 Zentimeter. Alle fahrrelevanten Daten des Kodiaq sind auf einen neuen, sehr lichtstarken acht Zoll großen kapazitiven Bildschirm und auf einem farbigen Maxi-Dot-Display ablesbar Bei der serienmäßigen Ausstattung und den optionalen Möglichkeiten der „Aufrüstung“ ist der Kodiaq in jeder Hinsicht eine Kampfansage an die Konkurrenz. Verständlich, dass die Mitbewerber ein biss-


chen vor dem Bären zittern. Im Skoda Kodiaq findet man je nach Wunsch und Ausstattungslinie ziemlich alles, was man sich vorstellen kann. WLAN-Hotspot, Spurhalteassistent, Abstandsradar, Bremsassistent, Lenkhilfe, 360-Grad-Kamera, induktive Ladeschale für Handys, eine Fußgänger-Erkennung und und und... : dass ein Škoda mehr Auto fürs Geld bietet, zeigen mehr als 30 „Simply Clever“-Lösungen im neuen Kodiaq. Zu ihnen gehört beispielsweise der Türkantenschutz (Serie ab Ambition), der im SUV Premiere feiert. Auf Wunsch ebenfalls erstmals an Bord sind die elektrische Kindersicherung für die Fondtüren, die In-Car-Communication (ICC) sowie Schlafkopfstützen. Alle Radios und Navigationsgeräte besitzen kapazitive Touchdisplays im Glasdesign. Die Grundfunktionen werden über physische Tasten und Drehregler gesteuert. Neu ist auch der Anhängerassistent. Wenn das große SUV einen Trailer zieht, übernimmt das System bei langsamer Rückwärtsfahrt das Lenken. Bereits in der Einstiegsversion Active verfügt der Kodiaq über ein Lederlenkrad sowie Schalt- und Handbremshebel mit Lederelementen, eine Mittelarmlehne vorn mit Ablagefach, Klimaanlage, Speedlimiter, höhenverstellbare Vordersitze inklusive einstellbarer Lendenwirbelstützen und das Musiksystem Swing mit 6,5-Zoll-Bildschirm. Als KODIAQ 1,4 TSI startet das SUV in der Ausstattungslinie Active mit manuellem 6-Gang-Getriebe zu Preisen ab 25.490 Euro. Darüber positioniert sich der Ambition mit Merkmalen wie Fahrlichtassistent, Parksensoren hinten, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Komfort-Freisprecheinrichtung, digitalen Radioempfang DAB+ und ein Lederlenkrad mit Multifunktionstasten. Regenschirme in den vorderen Türen, ein umfangreiches Netzprogramm und

Cargoelemente im Kofferraum, eine abnehmbare LED-Akkutaschenlampe im Kofferraum und die hintere Mittelarmlehne mit Becherhaltern und Durchlademöglichkeit steigern die Praktikabilität. Dazu kommen Fußraumbeleuchtung vorn, Türeinstiegsleisten und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen. Los geht es bei 28.090 Euro mit dem 92 kW (125 PS) starken 1,4 TSI. Zum Einstiegspreis von 30.490 Euro gibt es dann die Variante Style. Sie verfügt über 18-Zoll-Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer und -leuchten, adaptive Frontscheinwerfer und Abbiegelicht, beheizbare Vordersitze und eine Fernentriegelung im Kofferraum, die auf Knopfdruck die Rücksitzlehnen der zweiten Sitzreihe umklappt. Für Hörgenuss sorgt das Musiksystem Bolero mit hochauflösendem 8,0-Zoll-Touchscreen, SD-Kartenslot, Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit Sprachbedienung sowie einer Phonebox mit induktiver Aufladefunktion. Mehr informationen auch unter www.skoda-nigari.de

365 TAGE PARKGENUSS inklusive Besuch des Jahrtausendturms und des Schmetterlingshauses, Fahrten mit dem Elbauen-EXPRESS sowie Eintritt zu zahlreichen eigenen Parkveranstaltungen. Mehr denn je lohnen sich für regelmäßige Besucher des Elbauenparks und alle, die es werden möchten, die Jahreskarten. Bereits ab dem vierten Besuch zahlt sich die Jahreskarte aus und Sie sparen bei jedem Abstecher in den Elbauenpark bares Geld!

Erwachsene .................................... Ermäßigt ......................................... Große Familienkarte .................... Kleine Familienkarte ...................

Jahres k Elbaue arte nPark

23,00 EUR 15,00 EUR 53,00 EUR 30,00 EUR

Informationen unter: Telefon 0391 5934-50 oder www.elbauenpark.de

Deine Welt im Grünen. DURCHblicken | DURCHatmen | DURCHstarten


Zeit Zeit flieht ins Warten Im unbestellten Garten Fällt auf trockenen Staub Bedeckt welkes Laub Kommt nicht ins Blühen Ohne Gärtners Mühen Ohne Wurzel und Spalt Findet sie keinen Halt

00:58

KOMPAKT MAGAZIN

Zeit schwebt über allem Muss doch immer fallen Wächst nicht in Früchten sondern in Sehnsüchten Kennt keine Namen Wohnt im Samen Keimt und gedeiht Sogar in Dunkelheit

Den Quell im Sprießen Mit Leben begießen Sonst ist Zeit verdorrt Und stirbt an dem Ort in still zeitloser Not liegt im Warten der Tod Thomas Wischnewski

Foto: Peter Gercke


„Einstein ist überbewertet“ Zeit vergeht. Die Zeiten ändern sich. Nie geschieht etwas zur rechten Zeit. Unsicher bewegen wir uns in der Zeit und glauben, ihr nicht gerecht zu werden. Ein Zeitgespräch mit Fragen zur Zeit.

Kann es nicht sein, dass Sie verschwunden sind, wenn ich tot bin? Zeit: Könnte sein. Mir scheint, es ist wahrscheinlicher, dass Sie ziemlich komische Sachen glauben. Sie vergessen, dass ich auch in den Anderen bin bzw. sie in mir. Es ist egal, von welchem Standpunkt aus Sie das betrachten.

Ach, du liebe Zeit, können Sie mal kurz stehen bleiben? Ich hätte da ein paar Fragen. Zeit: Mit dem Stehenbleiben habe ich ein Problem. Aber verraten Sie mir bitte, woher Sie wissen wollen, dass ich lieb sei?

Das ist nicht Ihr Ernst, Einstein ist unantastbar! Zeit: Nicht so lange er lebte. Jetzt ist eine andere Zeit. Das denken Sie doch. Er versuchte auch nur, mich mit von den Menschen erfundenen Maßeinheiten als Phänomen zu beschreiben. Wissen Sie, was genauso unbeschreiblich ist wie ich? Ihre Einfalt.

Das ist doch eine übliche Redewendung. Da ich Ihrer schon habhaft werde, würde mich interessieren, warum Sie immer so schnell vergehen? Oder haben Sie jetzt keine Zeit? Zeit: Ich bin immer, also habe ich. Das mit dem schnellen Vergehen ist wohl eher ein Missverständnis Ihres Kopfes. Der Eindruck über Ihre Schnelllebigkeit ist allerdings ein permanenter. Zeit: Mit mir hat das wenig zu tun. Die Schnelllebigkeit ist ein Phänomen Ihres Seins zwischen Geburt und Tod. Ich glaube, Sie kennen mich gar nicht richtig. Wie kann ich Sie besser kennen? Zeit: In dem Sie mich lernen. Gewissermaßen tun Sie dies Ihr ganzes Leben lang. Hören Sie auf, mich zu begrenzen, dann würden Sie mich besser verstehen. Ich begrenze Sie gar nicht. Sie gehen doch sowieso immer weiter. Zeit: Und warum sagen Sie dann solche Sätze wie: die Zeit läuft ab? Weil jeder behauptet, dass Sie irgendwann vorbei seien oder dass die Zeit zu Ende ginge. Zeit: Zu Ende geht Ihr Leben. Es ist irgendwann vorbei. Das ist Fakt. Ich bin immer. Aber ständig sind doch andere Zeiten. Zeit: Für Ihren Irrglauben können Sie mich nicht zur Verantwortung ziehen. Wollen Sie mir helfen, Sie besser kennenzulernen? Zeit: Sie müssen sich schon selbst helfen. Ich kann Ihnen nur einen vagen Ansatz schenken, um mich besser zu verstehen. Das Übel fängt schon in der Schule an. Man bringt Ihnen mit sieben oder acht Jahren die Uhrzeit bei. Sie lernen, mich einzuteilen. Wenn Sie das begriffen haben, sind Sie davon überzeugt, zu wissen, was Zeit sei. Doch Sie haben keinen blassen Schimmer, wie sich zehn Jahre anfühlen, weil sie diese noch gar nicht gelebt haben. Verstehen Sie jetzt, warum Sie mich nicht kennen können? Das hieße dann, je länger ich lebe, um so besser kenne ich Sie? Zeit: Kennen bleibt eine Anmaßung. Sie wachsen ein wenig in mich hinein, ohne mich je auszufüllen.

Aha, ich verstehe – Einstein: Zeit ist relativ! Zeit: Einstein ist überbewertet.

Aber sie vergehen doch! Zeit: Sie wollen es nicht begreifen. Ich bin immer, in Ihnen, in den anderen, in allen, die waren und in jenen, die kommen. Vergehe ich oder Sie? Sie müssen endlich annehmen, dass ich genauso einzigartig und individuell bin, wie alle, die denken können, denken. Was ist daran relativ? Das ist absolut und deshalb nicht greifbar.

Balk. Kücchhee

Zimmer 1

ur FFlluur

Bad

Zimmer 2

2-RWE ca. 67 m2

Ich sehe doch, wie der Tag vorbeigeht oder erlebe, wie ein Augenblick verstreicht. Zeit: Sie erleben es. Was hat das mit mir zu tun? Es muss Ihnen doch langsam mal klar werden, dass Sie selbst die Vergänglichkeit sind und nicht ich. Ständig kommen doch Idioten und stehlen mir Zeit. Dann sind Sie unweigerlich weg. Zeit: Ganz bestimmt. Zurück bleiben dann zwei Idioten ohne Zeit. Jetzt werden Sie beleidigend. Zeit: Ich bitte Sie, wer beleidigt hier eigentlich die ganze Zeit wen? Meinen Sie, weil Sie mir Aufmerksamkeit schenken, dass Sie dabei Zeit gewinnen könnten? Ich gewinne Erkenntnis. Zeit: Über mich? Da fragen Sie mal gefälligst die Erkenntnis, ob Sie das ist, was Sie in ihr sehen wollen. Ihre Einbildungskraft ist schon beeindruckend. Sie sind ganz schön unverschämt. Zeit: Schlimmer. Sie haben mich doch mit „ach du liebe Zeit“ angesprochen. Ich hatte Sie gewarnt. Jetzt bin ich völlig orientierungslos. Zeit: Das war vorher nicht anders. Ihre Orientierungsversuche sind Ihr Problem. Tut mir leid, ich wollte Ihnen keine Zeit stehlen. Zeit: Was möchten Sie mir stehlen? Ich würde Sie so gern halten. Zeit: Das wollen alle. Machen Sie ruhig weiter so, umso weniger wird von mir bleiben. Sie glauben doch, dass ich weniger werde. Es tut mir leid, dass ich Sie verwirrt habe, oder waren Sie das nicht vorher schon? Thomas Wischnewski

KOMPAKT MAGAZIN

00:59


Über Kontinente durch die Zeit fliege Hans Wink

E

in Leben, von dem andere nur träumen können. Wenn er arbeitet, ist er über den Wolken, ansonsten unter den Palmen. Hans Wink wohnt hauptsächlich in seinem Haus in Miami/Florida oder an seinem zweiten Wohnsitz an der mexikanischen Riviera, ungefähr 60 Kilometer südlich von Cancun. Vor rund 14 Jahren wanderte der gebürtige Magdeburger nach Miami/Florida aus. Als Jet-Pilot flog er jahrelang die Stars und Sternchen aus Hollywood quer durch die Welt. Er flog auch mehrere Jahre für den Generalsekretär der Vereinten Nationen in umkämpfte Krisengebiete. Stationiert in Afrika und dann im Jahr 2012 im kriegsgeschüttelten Afghanistan prägten seine Erfahrungen. Dazu steuert er mehrere Jahre einen fliegenden OP-Saal, als Kapitän eines Luftrettungsflugzeugs, buchstäblich um die ganze Welt. Viele bleibende Eindrücke aus seinen Flugeinsätzen, um Leben zu retten, prägten den heute 50-Jährigen. Fliegen lernte Hans Wink in Florida; laufen hingegen in Magdeburg. 1966 wurde er als Sohn von Ellen und Friedrich Wink geboren. Er sei ein „ungeplanter“ Nachzügler ge-

00:60

KOMPAKT MAGAZIN

wesen; hatten seine Eltern doch bereits seine älteste Schwester Renate und Margarethe. Ellen und Friedrich „Bobby“ Wink seien im Frühjahr 1956 in einer Nacht-undNebel-Aktion von Wuppertal nach Magdeburg „geflohen“. „Mein Vater, der dort eine gutlaufende Lederfabrikation besaß, hatte viel Geld am Roulettetisch verspielt – ihm drohte wegen einer verschleierten Insolvenz eine Haftstrafe und so entschieden sie sich, in den Osten zu fliehen“, erzählt er. In den Anfängen habe sein Vater in Magdeburg in einer Schneiderei gearbeitet und 1968 dann seinen Meister gemacht. Während anfangs noch im Hinterhof der damaligen Wohnung gearbeitet wurde, kam mit einem Eckgeschäft in der Einsteinstraße am Hasselbachplatz der Durchbruch. Das Damen und Herren „Maßatelier Wink“ war stadtbekannt und die erste Adresse am Hasselbachplatz. Doch mit dem Erfolg kam auch das private Fiasko: „Während nach außen der Schein einer wohlhabenden Familie schimmerte, bröckelte die Ehe meiner Eltern.“ 1973 ließen sie sich scheiden. Hans Wink wuchs mehr oder minder bei seiner Mutter und ihrem neuen Partner, dem Magdeburger

Foto: Wink, privat


Der Magdeburger Hans Wink hat über sein Leben ein Buch geschrieben. Es ist in englischer Sprache erschienen, soll aber auch auf Deutsch veröffentlicht werden. Hans Wink rechts im Foto. www.open-bks.com/library/moderns/in-mid-air/order.html

Taxifahrer Heinz-Dieter Zacke, auf. Während die beiden 1985 gen Westen flüchteten, blieb Hans Wink bis zum Tod seines Vaters in Magdeburg. Noch vor der Wiedervereinigung verließ auch er die Stadt. Als Hans Wink vor einiger Zeit in seiner Heimatstadt zu Besuch war, packten ihn die Erinnerungen: „Wenn ich über meinen Hasselbachplatz laufe, ist das noch ein bisschen mein Magdeburg.“ Der Rest der Stadt sehe inzwischen wie jede andere westdeutsche Großstadt aus. „Da ist keine Authentizität mehr; das hat nichts mehr mit dem Magdeburg zu tun, das ich kenne.“ Allein einige Jugendfreunde – er besuchte damals die Salvador-Allende-Oberschule am Neustädter See – seien geblieben. Und mit ihnen traf er sich natürlich und schwelgte in Erinnerungen. Schulkameraden wie Klaus Kroczek, Thomas Opitz, Kathleen Thormann, Maik Baerwald sein Cousin Jens Wolf, Ina und Ingo Steinfort, Ines Nieke, Thomas Sandner, Olaf Bidler, Jan und Tim Igel und viele andere. Gemeinsam rückblickend, wie er beispielsweise 1983 zusammen mit Sascha Jablonski und Maik Baerwald in der

„Witwe Bolte“ die Breakdance-DDR-Meisterschaft gewann. Sie erinnerten sich an gefärbte Haare und Ohrringe, die Rebellion der New-Wave-Bewegung, seine Ausbildung als Schlosser bei den Stadtwerken und seine Jugendliebe Janet Hauser aus Ottersleben. „Es war unglaublich toll, meine Freunde nach so langer Zeit wiederzusehen. Der Kontakt war ja dank Facebook schon vorher da, doch mit ihnen Zeit in Magdeburg zu verbringen, war großartig.“ Nächstes Jahr wird Hans Wink wieder in der Stadt sein. Im Gepäck hat der 50-Jährige dann ein Buch, das von seiner Kindheit und Jugend, seiner Ehe und dem Weg nach Miami berichtet. Denn was die meisten hinter der coolen Pilotenbrille nicht sehen können, ist der steinige Weg, der ins Cockpit seines Privatjets führte. Außerdem durchlebte Hans Wink ein Ehe- und Familiendrama, das wahrscheinlich reif für Hollywood ist. Sein Buch „IN MID-AIR“ hat den Stoff für die Filmfabrik, eine Story, die an spannende Blockbuster erinnert und zudem von wahren Begebenheiten erzählt. Wir dürfen gespannt bleiben. Infos zu Hans Wink auch unter: www.hanswink.com

KOMPAKT MAGAZIN

00:61


Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski und Ronald Floum (v.i.S.d.P.), Birgit Ahlert, Tina Heinz, Ludwig Schumann, Nadine Janetzki, Sophie Altkrüger Gastautoren: Prof. Dr. Viktor Otte, Hans Wink, Sabine Raczkowski, Matthias Engel, Thomas Wolber Artwork/Produktion: Ronald Floum Fotos: Peter Gercke, Fotolia Anzeigen: Britta Roders Marketing | Vertrieb: Maria Franke Adresse: MAGDEBURG KOMPAKT Breiter Weg 202 | 39104 Magdeburg Tel.: 0391/ 79 29 67 50 Fax.: 0391/ 79 29 67 59 E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de

KOMPAKT MAGAZIN erscheint zweimal jährlich und ist im Innenteil der regulären Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT enthalten. Das Magazin ist an über 1.300 Auslagestellen in Magdeburg und Umgebung kostenlos erhältlich. Die Zeitung gibt es für 0,50 Euro auch im Zeitungs- und Zeitschriftenhandel. Die nächste Ausgabe erscheint Ende Juni 2017. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht unbedingt die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Gesellschaft gestattet.

+ + + kompakt intern + + + Man muss sich schon etwas Zeit nehmen, wenn man sich mit der Zeit beschäftigen will. In unserer Kompakt-Redaktion wendeten wir einige Stunden auf, um Ideen für das vorliegende Heft zusammenzutragen. Dabei diskutierten wir auch, ein Interview mit dem Chefredakteur der Wochenzeitung „Die Zeit“, Giovanni di Lorenzo. Eine Anfrage stellten wir bereits im September und erhielten mit Schreiben vom 5. Oktober leider einen Korb. Schmunzeln ließ uns der Absagegrund: Herr di Lorenzo hat keine Zeit. „Er bedauert dies selbst sehr, wüsste aber einfach nicht, woher er die Zeit dafür nehmen sollte“, hieß es in der Erklärung aus seinem Büro. So so, der Zeitmacher hat also keine Zeit. Unmissverständlich offenbarte sich dadurch, dass Menschen, die sich mit der „Zeit“ beschäftigen gar keine haben. „Die Zeit“ zu erzeugen, bedeutet selbst über keine Zeit zu verfügen. Die Absage mussten wir respektieren. Unfreiwillig schenkte uns der Zeitmangel des Zeit-Chefredakteurs dafür diese kleine Geschichte über die fehlende Zeit. Ein wenig erinnert an das Phänomen Zeit das Thema Geld. Moneten besitzt man häufig genauso wenig wie Zeit. Wie heißt es doch so schön? Zeit ist Geld. Wer das eine nicht hat, verfügt nicht über das andere. Und beides rinnt uns bekanntlich fortwährend durch die Hände. Wie versteht man eigentlich den Umkehrschluss? Geld ist Zeit. Wer über ausreichend Finanzen verfügt, muss sich keinem geregelten Arbeitsprozess ausliefern. Das ist bekannt. Aber mehr Zeit als zwischen Geburt und Tod gibt’s des-

Gestaltung: MAGDEBURG KOMPAKT

IMPRESSUM

halb nicht? Die Umkehr der These ist ergo gewagter als die uralte Redewendung. Wegen Herrn Giovannis Verhinderung haben wir uns schließlich entschlossen, ein Interview mit der Zeit selbst zu führen. Wir hatten den Eindruck, dass dies einige Aufschlüsse über die Zeit schenken könnte. Die Beschäftigung mit dem Thema Zeit zeigte auf jeden Fall, dass uns dabei allen eine schöne Zeit beschert war, obwohl wir die Tage und Stunden, die nötig waren, um das Magazin zu erstellen zu keinem Zeitpunkt gezählt haben. Wir wissen nicht, wie viel Zeit Sie aufwenden mussten, um das Heft bis zu dieser Seite durchzulesen. Doch wünschten wir, Sie erlebten dabei genauso eine schöne Zeit, wie wir sie beim Gestalten und Schreiben hatten. Thomas Wischnewski

Mehr Zeit für Fantasien. Schon jetzt eine Legende der Passion 66®

MAGDEBURG KOMPAKT Es gilt die Preisliste vom 1. Mai 2015.

Abtshof Magdeburg GmbH Telefon: +49 (0)391- 405 15 34 • info@abtshof.de Für Werksbesichtigungen, Genussabende und weitere Infos:www.abtshof.de

00:62

KOMPAKT MAGAZIN


RVY RQOLQH GH

Entdecken ist einfach.

Mit einem Partner, dessen Engagement für den Tourismus so vielfältg ist, wie das Land selbst. Entdecken Sie mit uns Ostdeutschland – $XVÀXJVWLSSV XQG YLHOHV PHKU ¿QGHQ 6LH LQ XQVHUHU $SS



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.