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KOMPAKT

Nr. 8 | Herbst 2017

magazin

Baupläne fürs Leben Wünsche | Möglichkeiten | Perspektiven



editorial

Träumen, planen, leben … Liebe Leserinnen und Leser, jeder macht sich so seinen Plan vom Leben und dann kommt es doch anders, als man denkt. Aber daran verzweifeln muss man auch nicht nicht und die Flinte ins Korn werfen. Es geht sicher viel mehr darum, eine Balance zwischen Plan und Zufall herzustellen. Gut, in technischen Dingen sind Pläne unabdingbar. Ingenieure kommen nicht umhin, bis ins letzte Detail eine Konstruktion zu planen. Die Planspiele in der Politik wirken selten realistisch und scheitern noch öfter an der Wirklichkeit. Überhaupt kann man den Eindruck erhalten, dass man heutzutage alles planen wollte, den Bildungsweg, die Karriere, die Familie, das Einkommen, die Gesundheit, die Freizeit etc. Die Aufzählung ließe sich endlos fortsetzen. Der Plan gewinnt die Oberhand über alles. Wo bleibt dann aber das Leben mit seinen Überraschungen, unvorhersehbaren Wendungen und mysterösen Zufällen? Natürlich geschieht all das sowieso. Auch Enttäuschungen entstehen aus Plänen. Als wir das aktuelle Magazin planten, wussten wir nicht, was am Ende darinstehen würde. Der einzige Plan, der über die Wochen aufging, war der Zeitplan beim Erstellen. Eines möchten wir Ihnen gleich hier am Anfang des Heftes empfehlen: Machen Sie sich bloß keinen Plan zum Lesen der nachfolgenden Seiten. Beginnen Sie hinten oder von vorn, wenn’s Ihnen beliebt, dann auch in der Mitte. Überall treffen Sie auf Beiträge über Menschen, die etwas geplant hatten oder bei denen Pläne daneben gingen. In anderen Artikeln finden Sie vielleicht fachlichen oder wissenswerten Rat, der Ihnen wiederum beim Erfüllen von Plänen hilft. Lassen Sie sich vom Inhalt des vorliegenden KOMPAKT magazins inspirieren und unterhalten. Möglicherweise schmieden Sie beim Lesen neue Pläne. Für Ihre Pläne wünschen wir Ihnen jederzeit gutes Gelingen und bleiben Sie bitte ab und an auch Mal planlos. Herzlichst Ronald Floum und Thomas Wischnewski

KOMPAKT MAGAZIN

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Inhalt

Werben - ein Ort zwischen Fall und Werden 06

Thomas Wischnewski

Frei von Plänen 10

Tina Heinz

Willkommen beim Einrichter von Morgen. 12

Ronald Floum

Ohne Bauplan kein Leben 14

Prof. Dr. Gerald Wolf

Was das Leben so zaubert 16

Tina Heinz

Das Büro der Zukunft 18

Ronald Floum

Weit mehr als nur ein Shopping-Center 20

Ronald Floum

Kameras für Asien 22

Tina Heinz

Sonderveröffentlichung 25 Jahre Wobau 23 - 34

Synthese aus innerer Schau und äußerem Zwang 35

Prof. Dr.-Ing. habil. Viktor Otte

Techniktrends & mehr 39 - 48 ... das bisschen Haushalt - Media Markt Magdeburg Ronald Floum

Treffpunkt für coole Ideen 49

expotec

Starker Auftritt des Neuen 50

Ronald Floum

20 Jahre: Zeit für eine Veränderung 51

Tina Heinz

Sudenburger Haarmoden seit 1954 52

Tina Heinz

Kulinarisches im Gutshaus 53

Tina Heinz

Planspiele: Das Leben passiert, während wir es anders planen 54

Thomas Wischnewski/Impressum


Planen oder Leben? pläNe siNd die träumE deR verStäNdigen.

GEGEN DAS FEHLSCHLAGEN EINES PLANS

„Der Zufall trifft nur einen vorbereiteten Geist.“

GIBT ES KEINEN BESSEREN TROST, ALS AUF

Louis Pasteur (1822 - 1895) französischer Chemiker und Bakteriologe.

DER STELLE EINEN NEUEN ZU MACHEN.

Ernst Freiherr von Feuchtersleben österreichischer Schriftsteller und Arzt

JEAN PAUL, DEUTSCHER SCHRIFTSTELLER

Niemand plant zu versagen, aber die meisten versagen beim Planen. Axel Haitzer, E-Business- und (Personal) Marketing-Experte

Je üppiger die Pläne blühn, desto verzwickter wird die Tat. Erich Kästner

Zwischen Wissen und Schaffen liegt eine ungeheure Kluft, über die sich oft erst nach harten Kämpfen eine vermittelnde Brücke aufbaut.

Christa Schyboll deutsche Autorin

Robert Schumann deutscher Komponist

„Wir können den

Pläne machen ist mehrmalen eine üppige, prahlerische Geistesbeschäftigung, dadurch man sich nie ein Ansehen von schöpferischem Genie gibt, in dem man fordert, was man selbst nicht leisten, tadelt, was man doch nicht besser machen kann, und vorschlägt, wovon man selbst nicht weiß, wo es zu finden ist.

BALLADE VON DER UNZULÄNGLICHKEIT MENSCHLICHEN PLANENS Der Mensch lebt durch den Kopf. Sein Kopf reicht ihm nicht aus. Versuch es nur, von deinem Kopf Lebt höchstens eine Laus. Denn für dieses Leben Ist der Mensch nicht schlau genug. Niemals merkt er eben Diesen Lug und Trug. Ja, mach nur einen Plan! Sei nur ein großes Licht! Und mach dann noch’nen zweiten Plan Gehn tun sie beide nicht. Denn für dieses Leben Ist der Mensch nicht schlecht genug. Doch sein höhres Streben Ist ein schöner Zug. Ja, renn nur nach dem Glück Doch renne nicht zu sehr Denn alle rennen nach dem Glück Das Glück rennt hinterher. Denn für dieses Leben Ist der Mensch nicht anspruchslos genug. Drum ist all sein Streben Nur ein Selbstbetrug. Der Mensch ist gar nicht gut Drum hau ihn auf den Hut. Hast du ihm auf dem Hut gehaun Dann wird er vielleicht gut. Denn für dieses Leben Ist der Mensch nicht gut genug Darum haut ihm eben Ruhig auf den Hut! Bertolt Brecht

Bei einer Erhebung gaben 71 Prozent der befragten Industrieunternehmen, deren Produktion bereits überwiegend automatisiert ist, an, dass es innerhalb der letzten zehn Jahre wesentlich häufiger zu Um- oder Neuplanungen im Produktionsablauf gekommen sei.

Was soll das Denken in die Zukunft hinein, wenn das Hirn nicht einmal mit der Gegenwart klarkommt.

Wind nicht ändern, aber

Segel

die anders setzen.“ Aristoteles griechischer Philosoph

Immanuel Kant, deutscher Philosoph

Wie töricht ist es, Pläne für das ganze Leben zu machen, da wir doch nicht einmal Herren des morgigen Tages sind. Seneca

Mit eigenem

Geschick kann man sich aus den

Steinen, die einem in den Weg gelegt

Wer große Pläne hat, nehme sich Zeit. Sophokles

werden, eine

Mach deine Pläne fürs Jahr im Frühling und die für den Tag frühmorgens. Aus China

Es fehlt am Plan, wenn zu viele Pläne da sind. Publilius Syrus

Planung ersetzt Zufall durch Irrtum Ausspruch, der Albert Einstein zugeschrieben wird

BEI EINER BEFRAGUNG GABEN 16,3 PROZENT DER MÄNNER AN, EINGRIFFE FÜR SCHÖNHEITSOPERATIONEN ZU PLANEN. BEI DEN FRAUEN BETRUG DER ANTEIL 24,8 PROZENT.

Treppe bauen. Chinesisches Sprichwort

Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, dann erzähl ihm von deinen Plänen. Jüdisches Sprichwort

Leben ist ein großes Fest, wenn sich's nicht berechnen läßt. Johann Wolfgang von Goethe

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Werben – ein Ort zwischen


A

lles hat seinen Reiz. Die Altmark sowieso mit ihren Waldflecken, Ackerflächen, Heide- und Auenlandschaften entlang des Elbstroms. Ab und an überragen Dächer einer kleiner Ortschaft das Tiefland. Die nordöstliche Region Sachsen-Anhalts ist spärlich besiedelt. Man könnte sprichwörtlich annehmen, hier beginnt der Anfang vom Ende des Landes. In Fließrichtung der Elbe liegt links die Stadt Havelberg. Nur sieben Kilometer nordöstlich davon, am anderen Elbufer und ziemlich genau unterhalb der Stelle, an der die Havel in die Elbe mündet, die wohl kleinste Han-

Fall und Werden

sestadt der Welt: Werben. Hier gelten andere Dimensionen. Alles ist übersichtlicher und kleiner, aber gerade deshalb von größerer Wirkung, positiv wie negativ. Werben mag auf den ersten Blick wie ein Ort im Dornröschenschlaf erscheinen. Wer genauer hinschaut, erkennt einen Wandel. Unter der idyllischen Ausstrahlung gibt es Reibungen, solche zwischen neuen Träumen und alter Wirklichkeit. Dabei kommt etwas zum Vorschein, das man wie ein zartes Keimen begreifen kann. Für andere gefallene Orte im Land könnte es sich sogar als nachahmungswert erweisen. ä

Text: Thomas Wischnewski Fotos: Michael Kranz


W

erben, das ist ein Örtchen mit gut Einhundert Gebäuden und 650 Einwohnern. Zählt man der Ordnung halber die eingemeindeten Dörfer Behrendorf, Giesenslage, Berge, Räbel sowie die Kolonie Neu Werben dazu, sind es 1.106 Bewohner. Aber es soll hier um die Stadt Werben mit ihrem Charme an Backstein- und Fachwerkhäusern, 100 Kilometer von der Landeshauptstadt entfernt, gehen. Ein Poet würde sicher seine Beschreibungslust über den Flecken an der Elbe ausbreiten. Über die Adebare würde er schreiben, die zahlreich hoch über den Dächern Nistplätze aus Zweigen zusammengetragen haben. Das Flair kleiner Kopfsteinpflastergässchen und morbider Fassaden flösse in sein romanisches Schriftkleid. Fern vom Trubel und Hasten metropolischer Hektik pflanzte er das Werbener Leben in eine Geschichte über die Reise in die Vergangenheit ein. Ja, ein Literat hätte seine wahre Freude an der malerischen Beschaulichkeit. Ich bin jedoch als ein forschender Städter in das Städtchen gekommen und wundere mich über das Stadtrecht der kleinen Häuseransammlung. Natürlich gibt mir der Zusatz „Hansestadt“ Aufschluss über eine vergangene Bedeutung. Profundes Zeugnis der Ortsgeschichte legt auch die mächtige Kathedrale St. Johannis ab, die gegenüber Fläche und Einwohnerzahl viel zu groß geraten, alles überragt.

Bürgermeister Wolfgang Tacke.

Seit zwei Jahren restauriert er in seiner Freizeit das erworbene Miniaturanwesen im Ortskern der Hansestadt. Und der Berliner ist mit seiner Idee, sich hier eine Heimstatt neben dem Großstadttumult zu zimmern, nicht allein. Bernd Dombrowski ist ebenso Restaurator und hat gemeinsam mit Holger Schaffranke, dem Geschäftsführer der Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft, das ehemalige Kommandeurshaus saniert. In einem der größten Gebäude des Ortes sind Räume für Kultur- und Bildungsveranstaltungen entstanden sowie Ferienzimmern für Einzel- und Gruppenreisende. Musik-Professor Jochen Großmann von der Berliner Universität der Künste kümmert sich um die Restaurierung der Orgel in St. Johannis. Zudem ertüchtigt er ein Haus im Gässchen mit dem Namen „Schadewachten“. Dort besitz auch der Wittenberger Friedrich Schorlemmer ein Studierhaus. Der Kulturkritiker Hartmut Krug vom Deutschlandfunk sucht die Werbener Abgeschiedenheit zum Nachdenken und Schreiben. Die Fotografen Ingrid und Dietrich Bahß, die in den 80er Jahren Künstlertreffen in der Magdeburger Hegelstraße organisierten, galten bei der DDR-Obrigkeit bald als Dissidenten und wurden der sozialistischen Republik verwiesen. Nach vielen Jahren in Köln besann sich Ingrid Bahß ihrer Werbener Heimat. Heute trifft man die Fotokünstler an rund 120 Tagen in der Hansestadt an. Vor zwei Jahren

Werben – ein Ort ist aus dem Schlaf gerissen Steckbrief Werben l Ersterwähnung als Burg Werben im Jahre 1005 l Fläche: 53,39 km2 l 649 Einwohner, mit Eingemeindungen 1.106 (Stand 31.12.2016) l 17 eingetragene Vereine l Bürgermeister: Wolfgang Tacke (seit 06.12.2016, parteilos) l Besonderheiten: Biedermeier-Sommer jeweils im Juli und Biedermeier-Christmarkt immer am 3. Adventswochenende

Die Statistik des Landkreises Stendal weist 27 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in Werben aus. 238 Menschen pendeln für ihr Lohn und Brot in andere Orte. Die Kreissparkasse schickt einmal pro Woche ein Mobil zur Erledigung von Bankgeschäften. Die Volksbank unterhält nur noch einen Automaten. Am Markt gibt es ein Fleischerladen, der an drei Tagen öffnet und eine Frisörin sowie ein Blumengeschäft. Ein Tierarzt, zwei Physiotherapien, ein paar Handwerker, ein NP-Minimarkt, zwei Pensionen, zwei Gaststätten – die eine öffnet tagsüber, die andere abends – und zwei Landwirte bildet das wirtschaftliche Rückgrat der Gemeinde. Die Mehrheit der alteingessenen Werbener lebt von Renten oder Geldern aus dem Sozialtopf der Allgemeinheit. Diese Aufzählung zeichnet eigentlich ein düsteres Bild und könnte sinnbildlich auf andere Dörfer und Kleinstädte in Sachsen-Anhalt übertragen werden, wäre da nicht der zarte Keim von etwas Neuem zu entdecken. Obwohl die Gassen an diesem Freitagnachmittag menschenleer sind, erzählen hier und da liebevoll restaurierte Häuschen eine andere Geschichte. Thomas Heinemann treffe ich vor einem der Fachwerkhäusern. Er ist dabei, Holz aus einem Anhänger zu entladen. Der Restaurator und Malermeister Heinemann wohnt normalerweise im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Was ihn nach Werben treibe, frage ich ihn. Freunde hätten ihn auf die abgeschiedene Siedlung aufmerksam gemacht.

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klebte Ingrid Bahß Mut-Sprüche an leerstehende Werbener Häuser und darunter stehen persische Übersetzungen. Dies sollte einen Integrationsimpuls geben. Nur liegt die Ausländerquote im Ort bei Null Prozent. Daran ändert sich absehbar auch nichts. Wenn es woanders Normalität ist, dass jede Gegend ihren Döner-Imbiss hat, so sucht man solche in Werben und Umgebung vergebens. Und dann gibt es da noch den Bürgermeister Wolfgang Tacke, der an Wochentagen als Architekt im Magdeburger Finanzministerium das Referat für Baukultur führt. Tacke kam mit seiner Frau vor zehn Jahren nach Werben. Mann und Ort müssen sich damals vergleichbar mit einer Liebe auf den ersten Blick begegnet sein. Jedenfalls erwarb das Pärchen ebenfalls ein vom Verfall bedrohtes Haus und sanierte es in den vergangenen zehn Jahren in Wochenendfreizeit. Weil der gebürtige Hannoveraner nicht nur ein Riese von Wuchs ist, sondern auch ein lebensfrohes Naturell ausstrahlen kann, wurde er vor einem Jahr von Werbenern bedrängt, sich der Bürgermeisterwahl zu stellen. Halb zog man ihn, halb sank er hin und wurde überraschender Weise am 6. Dezember 2016 mit knapper Mehrheit Stadtoberhaupt. Der zwölfköpfige Werbener Stadtrat gilt als schwierig und überhaupt nicht Vergnügungssteuer pflichtig. Vor 100 Jahren scheiterte an ihm schon der Zuckerrübenbauer Philipp Freise mit dem Anliegen im Hansestädtchen eine Zuckerfabrik anzusie-


deln. Die entstand schließlich im 20 Kilometer entfernten Goldbeck. Wolfgang Tacke treiben Visionen. In einem Elbarm vor den Toren der Stadt stellt er sich den Bau einer kleinen Marina für Bootsenthusiasten vor. Die „Schweden-Schanze“ möchte er sichtbar machen. Schließlich – so erzählen es die Quellen – soll es am 7. August 1631, während des Dreißigjährigen Krieges, zur Schlacht zwischen den Truppen des schwedischen Königs Gustav Adolf, der in Werben Quartier genommen hatte, und den Kaiserlichen unter Tilly gekommen sein. Tilly unterlag mit seinen Truppen und war zum Rückzug gezwungen. Daraufhin ließ Gustav Adolf die Werbener Schanze zwischen Elbe und Havel erbauen. Es folgten wechselvolle Kämpfe um diese Schanze, bis sie 1641 von brandenburgischen Truppen erobert und geschleift wurde. Auf solche Geschichten baut Tacke touristische Ideen. Im Stadtrat geht es aber eher um die Beseitigung von Schlaglöchern und anderen Alltagsproblemen. Da muss abgewogen werden, ob 38.000 Euro städtebauliche Fördermittel in die Modernisierung der Sporthalle fließen oder den Erhalt eines alten Stadtmauerteils. Zugezogene und Einheimische fremdeln noch in der Prioritätensetzung. Es scheint als träfe hier Störrigkeit auf Phantastentum. Vielleicht wollen die Neuen zu schnell zu viel als den Alten im dörflichen Traditionsverständnis abzuringen wäre. Die subtilen Auseinandersetzungen und die unterschiedlichen Charaktere bilden einen Mikrokosmus, der Stoff für einen Roman sein könnte. Im Kleinen beschreibt man das wahre Leben. Als Gast erlebt man Werben verträumt und beschaulich, Reibungen finden hinter Fassaden statt. Doch dass Werben aus dem Schlaf gerissen ist, wird mit den Zugezogenen unaufhaltsam sichtbar. In einer Idee ziehen die Werbener längst an einem Strang: Curt Pomp, der als Retter der Lüneburger Altstadt bekannt wurde und für seine Initiative das Bundesverdienstkreuz erhielt, warb bei den Werbenern für die Wiederbelebung der Biedermeiertradition als besonderes Stadt-Image. Mittelalter – das spielen schon zu viele andere. So schlüpfen die Leute zweimal im Jahr, am ersten Juli-Wochenende und im Dezember in Biedermeierkostüme – auch der Bürgermeister und seine Frau wandeln im zeitgenössischen Kostüm umher – sperren die gesamte Innenstadt für den Autoverkehr, treiben Handel mit Selbstgemachtem, fahren auf Draischen Laufrädern und plaudern bei weinhaltigen Getränken an den Marktständen vor der Kirche. Gäbe es die zahlreichen Impulse von außen nicht, vielleicht würde in Werben tatsächlich die Zeit stehenbleiben wie in einem schwärmerischen Poem. Offenbar gehen hier Abgeschiedenheit, vom Verfall bedrohe Idylle, Schöpferkraft, individuelle Rückzugssehnsucht mancher Städter mit der historischen Architektur eine Symbiose ein. 2015 wurde in Werben die Grundschule geschlossen. Ein paar junge Eltern – von denen es sicher zu wenige gibt – versuchten mit einem freien Träger einen Neuanfang für ein Schulangebot. Scheiterten aber an den Ministerialbeamten im Bildungsministerium. Magdeburg ist oft zu weit entfernt von den Wünschen und Anliegen kleiner Dorfgemeinschaften. Immerhin besuchte Staatsminister Rainer Robra am 18. Juli Werben und überreichte einen Fördermittelbescheid für die Sanierung des mächtigen Kirchendachs. Vielleicht sollte manche Förderung in der Magdeburger Landesregierung überdacht werden, solche, die Millionengelder in waghalsige Unternehmungen spülen und die am Ende meistens verloren sind. In Werben zeigt sich, welche Wirkung von selbstorganisierenden Kräften ausgeht und welche Anziehung das auf Menschen in Berlin, Hamburg, Köln oder Magdeburg besitzt. Solche tummeln sich mittlerweile in spürbarer Anzahl in der Altmark. Vielleicht macht so ein Konzept häufiger Schule im Land, weil das Buhlen um große Industrieansiedlungen oft ein erfolgloses Unterfangen bleibt. Werben könnte ein Gegentrend zur Verstädterung sein und zeigt, dass Menschen abseits der Betriebsamkeit von Metropolen andere Pläne zum Leben schmieden, solche die vom Fall zum Werden erzählen.

Hoher Chor und Flügelaltar in St. Johannis.

Thomas Heinemann in seiner Werbener Fachwerkhausbaustelle.

Fotograf Dietrich Bahß in seiner Werbener Zweitwohnung.

Rathaus Werben am Markt 1.


Frei von Plänen E

s duftet nach frisch aufgebrühtem Kaffee. Einfach ein paar Löffel gemahlenen Kaffee in eine Tasse geben, heißes Wasser darüber gießen. Fertig. Nichts Kompliziertes, nichts Besonderes. Einen dieser modernen Kaffeevollautomaten sucht man in Michael Isensees Haus vergeblich. Nur Milch … die fehlt noch. Also geht der 52-jährige Magdeburger mal eben nach nebenan zur Tankstelle. Durch eine Tür, die zum verwilderten Garten führt, kommen inzwischen zwei kleine Kater hereingesprungen. Der eine etwas vorsichtiger, man könnte fast meinen skeptisch. Der andere – eher vom Typ furchtloser Draufgänger – findet seinen Weg über einen Bürostuhl auf die Anrichte in der Küche, die eigentlich gar keine Küche ist. Zumindest nicht im klassischen Sinne. Überhaupt macht das Anwesen in Fermersleben, das sich Michael Isensee vor etwa zehn Jahren gekauft hat, nicht den klassischen Eindruck. Das Dach und die erforderlichen Wände sind vorhanden. Alles andere – nun ja, flexibel. Eine konkrete Aufteilung der Räumlichkeiten ist nicht auszumachen. Viel Holz, viele Unikate. Ein Sessel hier, ein Sofa dort. Man könnte das Erdgeschoss insgesamt als Wohnzimmer bezeichnen, denn eine gemütliche Ecke findet sich überall. Auf der einen Seite umrahmt von einem die gesamte Wand einnehmenden Bücherregal und einer

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Gitarre, auf der anderen Seite von einem überdimensionalenCD-Regal und ebenfalls Gitarren. Und mittendrin ein Kühlschrank, ein Herd, ein Tisch und die Anrichte. Michael Isensee schiebt das Katerchen sanft, aber bestimmend von seinem Küchenmobiliar. Dieses lässt sich jedoch nicht beirren und sucht sich erneut den Weg empor. Nach einer Weile scheint dem Tier dieses Spiel jedoch langweilig zu werden und der kleine Kater streift in der Wohnung umher, unbeeindruckt von den Musikinstrumenten, den zahlreichen Büchern und CDs, bis er schließlich wieder durch die Hintertür in den Garten verschwindet. Zwischen dem hohen Gras, diversen Pflanzen und herumliegenden Baustoffen – von Holz bis Stein – ist er bald nicht mehr auszumachen. „Er macht eben, was ihm gerade in den Sinn kommt … wozu er Lust hat“, sagt Michael Isensee und nimmt einen Schluck aus seiner Kaffeetasse. Und wer ein wenig die Biographie des 53-jährigen Magdeburgers kennt, könnte denken, er meine damit sich selbst und nicht sein Haustier. „Ja“, sagt er und nickt, den Blick versonnen auf das Grün hinter dem Haus gerichtet. „Was ist schon der Plan des Lebens? Es wäre großartig, wenn man immer nur das

Foto: Viktoria Kühne


er mit der Gruppe „Jeep“ und richtet später alles auf die Musik aus. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben und inzwischen kann ich auch behaupten, dass mich die Musik ernährt.“ In den 1980er Jahren zieht es den Magdeburger nach Rostock, wo er sich am Konservatorium auf Gesang konzentriert und nebenbei sein Können an der Gitarre ausbaut. „Aber schließlich wollte ich wieder zurück in meine Heimatstadt“, sagt der 52Jährige, während er sich noch einen Kaffee aufbrüht und im Garten nach den Katern Ausschau hält. Sein Blick fällt auf eine Mauer. Halbfertig. „Die ziehe ich nach Absprache mit meinem Nachbarn hoch … die Steine dafür stammen von einem Gebäude, das ebenfalls auf diesem Grundstück stand. Aber dafür gab es keine Verwendung und es sollte etwas mehr Platz für Grünes im Garten sein.“ Und wann plant er damit fertig zu sein? Michael Isensee zuckt mit den Schultern. „Sobald ich Zeit und Muße habe, an diesem Projekt weiterzuarbeiten.“ Kein Zeitplan. Kein Druck. Es laufe eben nicht immer alles nach Plan. „Man muss offen bleiben für Dinge, die sich ergeben.“ So wie nach der Wende, als sich der Musiker anschickt, in Magdeburgs GastronomieSzene mitzumischen. „Auch das hat sich eben einfach so ergeben … denn von einer Bühne ist der nächste Tresen nicht weit entfernt. Warum also nicht mal eine Kneipe betreiben?“ Aus einer wurden mit der Zeit fünf. Sowie diverse Projekte, die der 52-Jährige in Angriff genommen hat. Auch das sei in Magdeburg oft eine Herausforderung gewesen. „Eine Lokalität wie die Strandbar zu eröffnen oder die Hubbrücke gastronomisch zu nutzen – das lässt sich nicht mal eben durchziehen. Aber wenn man einen Weg finden will, dann findet man auch einen.“ Es brauche nur mehr „Möglichmacher“.

tun könnte, wozu man Lust hat. Und bis zu einem gewissen Grad funktioniert das auch. Das wichtigste ist doch, sich beweglich zu halten und mit sich im Reinen zu bleiben.“ Klingt nach einem einfachen Erfolgsrezept für ein Leben in Zufriedenheit. Michael Isensee nickt erneut. „Man darf sich von den Steinen, die einem im Laufe des Lebens in den Weg gelegt werden, nicht beirren lassen. Ohne diese Steine läuft alles zu glatt … es gibt keine Herausforderungen. Und genau diese Reibung braucht man doch aber, um vorwärts zu kommen, um zufrieden zu sein.“ Klingt nicht nur nach einem Erfolgsrezept, klingt vor allem nach Selbstverständlichkeit. Michael Isensee lächelt. 1964 in Magdeburg geboren, hat er als ältestes von fünf Kindern bereits früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen. „Da weiß man, was Reibung und Selbstständigkeit bedeuten.“ Als Jugendlicher – geprägt durch sein Umfeld – setzt er sich in den Kopf, Musiker zu werden. „Pete Townsend hat mich damals schwer beeindruckt und so habe ich mir mit Autowaschen Geld verdient, um mir eine eigene Gitarre kaufen zu können.“ Sein nächstes Ziel: „Ich wollte spätestens im Alter von 18 Jahren in einer richtigen Band spielen.“ Nur wenige Tage vor dem 18. Geburtstag probt

2007 hat Michael Isensee die letzte der fünf von ihm betriebenen Kneipen geschlossen. „Irgendwann hast du alles gemacht. Irgendwann möchtest du dein Leben wiederhaben.“ Dieser Schritt sei damals eine Befreiung gewesen, gleichzeitig habe er jedoch festgestellt, dass er wieder von Null anfangen muss. „Das Gute daran ist: Der Nullpunkt ist eine solide Basis. Wenn du wieder am Boden angekommen bist, musst du nur noch loslaufen.“ Und Loslaufen bedeutet in Michael Isensees Fall, sich erneut ausschließlich auf die Musik konzentrieren zu können. Aber festlegen will er sich auch dabei nicht. Ob solo, mit der Band „Crossfire“, als Duo „isimusikclub“ oder als DJ. „Das Wichtigste dabei ist, dass es Spaß macht, dass man Glück dabei empfindet. Und wichtig sind natürlich auch die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet und mit denen man – in Form des Publikums – direkt zu tun hat.“ Deshalb hält Michael Isensee auch an seinen planlosen Plänen fest: „Ich mache einfach … so gut ich kann. Und wenn das mal zu viel sein sollte, habe ich hier meinen Rückzugsort.“ Er macht eine ausladende Geste mit den Armen, die sowohl das 1875 erbaute Haus von der Bücherwand bis zum CD-Regal erfasst, als auch den üppig-grünen Garten samt der noch fertigzustellenden Mauer. Ein Lebensprojekt mit zwanglosen Zwängen. Und als wollten sie sagen „Hey, wir sind auch noch hier“, kommen die kleinen Kater aus dem Garten hereingehüpft und suchen sich einen direkten Weg bis zur Kaffeetasse. Der Musiker streichelt die beiden kurz, setzt sie dann auf dem Boden ab und sagt fast entschuldigend: „Ja, ich weiß … euch muss ich auch noch Namen geben.“ Tina Heinz

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Willkommen beim Einrichter von Morgen. öble Dein Leben auf! Denn nichts bleibt, wie man es in diesem Augenblick sieht. Gerade die Möbelhändler und Einrichter vollziehen einen Strukturwandel, wie man ihn sich bisher nicht vorstellen konnte. Der Möbelmarkt tendiert vollauf Wachstumskurs. In den letzten Jahren ist der Gesamtumsatz mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen in Deutschland auf knapp 33 Milliarden gestiegen. Von dem Gesamtumsatz erzielte der Online- und Versandhandel 10 Prozent, Tendenz rapide steigend. Wer heute in dieser Branche meint, lediglich eine Visitenkarte zu besitzen, eine Webseite und ein Geschäft, wird langfristig nicht überleben können. Matthias Utermark, Prokurist und Hausleiter von MACO Möbel Magdeburg, kennt die Zahlen. Für ihn steht fest, dass sich der Einzelhandel neu definieren muss. Die Zeiten für stationäre Geschäfte werden schwieriger, denn E-Commerce versucht stetig, neues Kundenklientel zu erschließen. Im Internet gibt es zahlreiche Angebote. Die Inhalte werden gesucht, verglichen und zur Entscheidungshilfe herbeigezogen. Der Homo Oeconomicus, der von Wirtschaftswissenschaftlern gerne benutzte zeitkonsistente Erwartungsnutzenmaximierer, schaut in seinem PC, Smartphone oder Tablet nach, vergleicht Preise und trifft Kaufentscheidungen zwischen Abendbrot und Zähneputzen. Um den Einflüssen des Onlinehandels Paroli bieten zu können, müssen die Händler alte Strukturen aufbrechen. Immer mehr Kunden – eine Zielgruppe ohne Emotionen – bestellen ihre Wunschartikel im Internet, lassen sich die Artikel bequem liefern oder holen sie zuweilen auch im Ladengeschäft ab. Der Online-Einkauf ist zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung geworden – rund um die Uhr. Möbel online kaufen? Damit kann sich allerdings Matthias Utermark schwer anfreunden. Dafür sind viele Einrichtungsgegenstände viel zu erklärungsbedürftig. Außerdem bekommt der Kunde die Haptik über den Monitor seiner Geräte nicht vermittelt, geschweige denn Emotionalität. „Geschäfte sind Mittelalter und wurden gebaut, weil es kein Internet gab“, werben Online-Händler für ihre Plattformen. Das sieht Utermark anders: Viele Kunden wollen immer noch im Geschäft einkaufen – nur dürfen diese nicht nach Mittelalter aussehen. Gerade darum muss der stationäre Handel Verkaufserlebnisse schaffen, denn die Atmosphäre im Möbelgeschäft ist neben dem persönlichen Berater ein hoher Kundenbindungstreiber. Dies gelingt durch die Inszenierung von Marken und Lifestyle in einem erlebnisorientierten Ambiente. MACO Möbel gehört zu den Vorreitern bei den Inszenierungen der Wohnwelten. Das Erleben von Wohnideen durch eine außergewöhnlich gestaltete Möbel- und Küchenausstellung verbunden mit einer fachkundigen und freundlichen Beratung zeichnet das Einrichtungshaus aus. „Wir müssen uns der Möglichkeit, Atmosphäre zu verkaufen bewusst sein und sie nutzen. Denn die meisten Kunden kaufen, nicht weil sie etwas brauchen, sondern weil sie etwas wollen“, so Utermark. So eröffnet in wenigen Tagen bei Maco der neue „Trend-Markt“, der themenbezogen Wohnerlebniswelten aufzeigt, die aufwändig inszeniert sind und den Konsumenten Anregungen geben und Begehrlichkeiten erwecken sollen.

Foto: Peter Gercke

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Gerade im stationären Möbelhandel sieht Matthias Utermark das Verkaufspersonal als wirksames Mittel, den Erfolg wieder anzukurbeln. Da ein Online-Shop keinen face-to-face Kontakt bieten kann, punktet hier das Verkaufspersonal im Geschäft. Denn nur hier kann man noch qualitativer eingehen als ein Online-Shop. Beim Möbelkauf, der mit vielen Emotionen gespickt ist, hat das Kundenbeziehungs-Management höchste Priorität. Das setzt natürlich ein Verkaufsteam voraus, das sich mit dem Geschäft identifizieren kann. Dies ist mit dem zunehmenden „Cross-Channel-Verhalten“ der Käufer von hoher Relevanz, denn der Verbraucher von heute informiert sich – wie schon beschrieben – im Internet, bevor er in das Geschäft kommt. Der Handel ist stets im Umbruch, immer auf der Suche nach einer neuen Selbstfindung. Matthias Utermark hinterfragt sich täglich selber, was er tun muss, um mit MACO als Branchenprimus agieren zu können. „Home Company“ – eine Marke des Europa Möbel-Verbundes, dem auch MACO angehört, ist dabei die künftige Philosophie. Nicht mehr die Quantität soll auf den 22.000 Quadratmetern Verkaufsfläche bei MACO überzeugen, sondern Qualität und Service, so Matthias Utermark. Und er sieht auch die neuen Medien in seiner Ausstellung. Denn das „Käufer ist Gast“-Konzept bietet mehr als nur ein Möbelkauf. Inspiration und Planung erfolgen so künftig auf großen Touchscreens. Beamer projizieren zum Beispiel geplante Küchen lebensecht als 3D-Animationen, bei denen sich der Kunde einen räumlichen Eindruck seiner geplanten Kochwelt lebensgroß vorstellen und interaktiv in die Planung eingreifen kann. istsind bei Maco schon geschaffen. Die IT des Marktes wurde den neuen Verkaufsstrategien entsprechend aufgerüstet und modernisiert. Auch die Möbelhersteller springen auf diese Trendwelle auf und stellen digitale Inhalte zur virtuellen Raumplanung zur Verfügung. Materialien, Funktionen und Raumplanung sind künftig virtuell umsetzbar und der Kunde kann seine geplante Küche oder die Wohnbereiche in Echtzeit erkunden, Funktionalitäten erfahren und Formen und Farben besser sehen. Willkommen beim Einrichter von morgen: Lifestyleorientierte Wohnideen, freche Botschaften und ein durchgängiger Look schaffen bei Maco so für den Kunden eine exzellente Aufmerksamkeit. www.maco-moebel.de

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Prof. Dr. Gerald Wolf

Ohne Bauplan kein Leben

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eit bevor Menschen Baupläne für ihre Häuser entwarfen, waren sie schon da, die Baupläne für die Bakterien und Viren und die für Pflanzen, Pilze und Tiere. Ebenso die Baupläne für uns selbst, uns Menschen. Noch vor dem Aufkommen der Evolutionstheorie, zu Beginn des 19. Jahrhunderts, dämmerte es den Wissenschaftlern, dass für die Tier- und Pflanzengruppen jeweils so etwas wie ein Grundtyp existiere. Archetypus wurde das genannt, einer für die Wirbeltiere etwa, ein anderer für die Mollusken, zu denen die Schnecken und Muscheln gehören. In demselben Sinne entwickelte der französische Zoologe Étienne Geoffroy Saint-Hilaire (1788 – 1844) die Vorstellung von einem plan d'organisation, wie er das damals nannte. Hiernach sei eine Art von Ideal vorgegeben, das sich dann irgendwie in den einzelnen Tier- und Pflanzenformen „widerspiegele“. Etwas von dieser Art war schon bei den Philosophen des antiken Griechenlandes angeklungen. Platons „Ideen“ sind damit gemeint. Auch Goethe spielte mit solchen Gedanken. Er entwarf das Modell einer „Urpflanze“, von der sich alle Blütenpflanzen ableiten lassen sollten (in „Metamorphose der Pflanze“, 1790). Der Begriff „Bauplan“ spielt auch noch in der heutigen Biologie eine Rolle. Untersetzt wird er durch ein riesiges Fundament, für das die moderne Evolutionstheorie und die Genetik gesorgt haben und durch täglich neue Befunde auch weiterhin sorgen. Jedes Schulkind weiß davon. Zumindest sollte es das. Selbst diejenigen, die hierüber Genaueres wissen, können sich der Faszination nicht entziehen, die einen packt, wenn man die Planmäßigkeit der Entwicklung eines Organismus im Konkreten verfolgt.

Der springende Punkt Klassisches Objekt dafür ist die Keimscheibe im bebrüteten Hühnerei. Nicht nur die Studenten der Biologie, auch die der Medizin dürfen sich daran intellektuell weiden. Oder durften, womöglich weil mittlerweile gegen alberne Tierschutzbestimmungen gerichtet? Gleichviel, jeder kann das Experiment in der stillen Küche auch zuhause machen. Nach dem dritten Bebrütungstag klopfe man ein Fenster in die Eischale (nur in die eines „glücklichen“ Huhnes natürlich!) und siehe da: Schon mit bloßem Auge ist auf der Oberfläche der Dotterkugel der „springende Punkt“ auszumachen. Die Bezeichnung geht auf Aristoteles zurück, dem dieses pulsierende Etwas auch aufgefallen war. Es ist das noch primitive Herz des werdenden Hühnchens, nichts anderes als ein mit Muskelzellen umgebener Gefäßschlauch. Wer eine Lupe zur Hand nimmt, erkennt mehr. Nämlich die noch sehr einfach gestrickten Blutgefäße, in denen im Rhythmus dieses springenden Punktes rote Pünktchen strömen, Blutzellen. Der Strom geht von diesem springenden Punkt aus, dem kleinen Herzelein, teilt sich an den Gefäßverzweigungen und führt dann zu seinem Ursprung zurück: ein Blutkreislauf. Mikroskopische Techniken angewendet, kann man verfolgen, wie sich aus der zunächst noch scheibenartigen Anlage, Keimscheibe genannt, nach und nach das herausbildet, was am Ende ein Küken ist. Zwischendurch gibt es Stadien, die denen eines Fisches gleichen und späterhin denen eines Amphibiums. Überall bei der Entwicklung von Lebewesen haben wir es mit Bauplänen zu tun, uralten, die verändert und nur grob skizzierend zu den endgültigen hinführen. Das gilt genauso für unsere eigene Entwicklung. Zum Beispiel bildet sich in der vierten Schwangerschaftswoche ein Kiemendarm heraus, wie er in seiner einfachsten Form noch heute bei den ursprünglichen Wirbeltieren anzutreffen ist, den Neunaugen. Aus der embryonalen

Kiemendarmanlage gehen in unserer späteren Entwicklung unter anderem das Zungenbein hervor, der Kehlkopf und die Nebenschilddrüsen. Sie regulieren mit ihrem Parathormon die Calciumkonzentration im Blut. Nichts, was wir an Organen und Organsystemen zu bieten haben, entsteht „einfach so“, alles entwickelt sich seinem jeweiligen Bauplan gemäß. Auch unser Gehirn.

Gehirn nach Plan Zunächst bilden sich Hirnbläschen, wie sie denen der Fische im Erwachsenenstadium entsprechen. Wochen vor dem Ende der Schwangerschaft wird daraus das menschentypische Gehirn. Allerdings ist es zur Zeit der Geburt noch nicht reif, wiegt etwa nur 300 Gramm. Erst gegen Ende der Kindheit wächst es zu seiner endgültigen Größe heran und wiegt beim Erwachsenen dann knapp anderthalb Kilogramm. Alles geschieht weiterhin nach einem Plan, wie er sich in der Evolution der Säugetiere, hier im Entwicklungszweig der Affen, und schließlich dem des Menschen, herausgebildet hat. Gleichzeitig mit dem Hirnwachstum reifen die Verhaltensprogramme und mit ihnen die menschentypischen Verhaltensformen bzw. -tendenzen. Selbst die Anpassungsfähigkeit durch Lernvorgänge ist Teil des Bauplanes. Erst im frühen Erwachsenenalter ist das Gehirn vollreif, und erst dann ist der Mensch für sein Tun voll verantwortlich. Die Frage nun: Woher kommen diese Baupläne? Für den Religiösen ist die Antwort einfach. Für jene, die den Schöpfungsgedanken ablehnen, ist die Antwort nicht so einfach, dafür aber plausibel: durch die Evolution, durch einen sich über Millionen, ja Milliarden Jahre erstreckenden Selbstoptimierungsprozess. Wer dieses Prinzip jemals wirklich verstanden hat, vergisst es ebenso wenig wieder wie das Fahrradfahren. Umgekehrt: Wer am Evolutionsprinzip zweifelt, hat es nicht verstanden – zumindest nicht ausreichend. Unzählig sind die Belege, die die Wissenschaft für die Gültigkeit vorweisen kann. Den Unterbau liefert die Genetik. Er reicht bis hinunter zur molekularen Ebene, auf der die Niederschriften für die Baupläne formuliert und archiviert werden. Winzige und rein zufällige Änderungen in diesem Erbgut sind es, die die Baupläne in Struktur und Funktion verändern. Zumeist erweisen sich solche Änderungen als ungünstig und werden irgendwann im Laufe der weiteren Entwicklung durch Benachteiligung solcher Individuen ausgesondert. Die wenigen – ebenso zufällig – zweckdienlichen Veränderungen sind es, auf die es ankommt. Sie begünstigen die Individuen, indem sie ihnen bessere Überlebens- und Fortpflanzungschancen einräumen. Bei einzelnen ihrer Nachkommen mögen sich wiederum Erfolg versprechende Änderungen ereignen. Das Ergebnis ist eine sich über Generationen erstreckende Folge von Optimierungen. Auf diese Weise kam es zu immer neuen Varianten schon vorhandener Baupläne, mithin zu Entwicklungsketten und auch zu deren Verzweigungen. Die Zweig-Enden werden von Grünalgen und AIDS-Viren gebildet, von Rotbuchen und Kohlweißlingen. Und von uns, uns Menschen!

Der Autor: Prof. Dr. Gerald Wolf – Studium der Biologie und Medizin, bis zu seiner Emeritierung 2008 Direktor des Instituts für Medizinische Neurobiologie an der hiesigen Universität. Hunderte Publikationen, darunter drei Romane: „Der HirnGott“ (2005, 2008, 2014), „Glaube mir, mich gibt es nicht“ (2009, 2015) und „Das Liebespulver“ (2013).

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Was das Leben so zaubert ancakes brutzeln in einer Pfanne auf dem Herd. Goldbraun. Sie sehen, was die Farbe betrifft, etwas anders aus als die üblichen Pfannkuchen. Vermutlich liegt das am Dinkelmehl, das Ines Roefe dafür verwendet. Sie probiert gern Neues aus und kocht meist auch ohne Rezept. „Mit Maismehl habe ich auch schon versucht, Pancakes zu machen. Das ging jedoch schief“, sagt die gebürtige Burgerin und lacht. „Weil Maismehl glutenarm ist, fehlt ihm die klebende Eigenschaft … entsprechend sahen die Pancakes dann aus.“ Doch von solchen Kleinigkeiten lässt sich die 51-Jährige nicht entmutigen – ebenso wenig von den Rückschlägen, die sie im Laufe ihres Lebens verkraften musste. Ines Roefe ist nicht der Typ Mensch, der den Kopf in den Sand steckt. Außer vielleicht für einen kurzen Augenblick, um Kraft zu schöpfen und zu überlegen, wie es nun mit dem Leben weitergehen soll. Mehrmals musste sie schon innehalten und eine neue Richtung einschlagen. Das erste Mal als junger Mensch. „Eigentlich hätte ich gern Modezeichnerin gelernt, aber zu DDR-Zeiten musste man dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllen, die ich nicht erfüllen konnte“, erinnert sich die 51-Jährige, während sie in ihrer Küche in Hohenwarthe den nächsten goldbraunen Teigfladen in der Pfanne wendet. „Also versuchte man mir den Beruf Facharbeiter für Holztechnik schmackhaft zu machen, was nur eine andere Umschreibung für den Tischler ist.“ Mit der Aussicht auf eine kreative Tätigkeit absolvierte sie die Ausbildung, war jedoch enttäuscht davon, einen großen Teil dieser Ausbildung am Fließband verbringen zu müssen. „Geschadet hat mir das natürlich nicht und ich habe auch sehr viel gelernt.“ Noch heute profitiert sie von dem Wissen, wenn sie an einem ihrer Upcycling-Projekte arbeitet und aus altem Holz beispielsweise dekorative Schilder fertigt oder ausgedienten Möbelstücken neues Leben einhaucht. Dennoch konnte sich Ines Roefe damals nicht vorstellen, den Beruf über einen längeren Zeitraum auszuüben. „Ich war danach als Sachbearbeiterin tätig, habe eine Weiterbildung zur Industriekauffrau und später auch zur Versicherungs- sowie Bürokauffrau gemacht.“ Doch der Büroalltag bot zu wenig Abwechslung, weshalb sich die heute 51-Jährige kurz nach der Jahrtausendwende erneut umorientierte und sich zunächst nebenberuflich und ab 2006 hauptberuflich als Selbstständige durchkämpfte. Als Rhetorik-, Knigge- und Bewerbungscoach sei es anfangs sehr schwer gewesen, ein gutes Auskommen zu finden. „In der ersten Zeit war Klinkenputzen angesagt und ich musste lernen, mich durchzusetzen – auch gegen Konkurrenten.“ Aber schließlich sei der Knoten geplatzt. „Ich erhielt Anfragen für Seminare von der Agentur für Arbeit und von Bildungsträgern und dies ermöglichte mir, eine kleine Firma in Burg mit mehreren Mitarbeitern zu gründen.“ Als vonseiten diverser Bildungsträger die Bitte kam, auch Ernährungs- sowie Gesundheitsthemen in die Seminare einfließen zu lassen, nahm Ines Roefe die Herausforderung an und qualifizierte sich ebenfalls auf diesen Gebieten. Bis 2012 lief alles optimal, dann kam die Wende und die Burgerin musste den ersten großen Rückschlag hinnehmen. „Den Bildungsträgern wurde die Förderung u.a. für Bewerbungs- und RhetorikSeminare gestrichen, weshalb sie keine Aufträge mehr vergaben, sondern auf hauseigene Dozenten zurückgriffen“, erklärt Ines Roefe. „Für die Firma ist das noch glimpflich ausgegangen, da ich meine Mitarbeiter anderswo unterbringen konnte. Für mich stellte sich

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im Anschluss jedoch die Frage: Wie geht es für mich weiter? Was mache ich mit meinem Wissen?“ Ein neues Konzept war schnell gefunden und Ines Roefe eröffnete in Magdeburg-Stadtfeld in der Friesenstraße das „Wohnstubencafé“, bot dort Beratung und Seminare im Bereich der ihr vertrauten Themengebiete sowie Kaffee und selbstgebackene Torten an. Ein Neuanfang, der erneut einiges abverlangte, zumal sie alles selbst erledigte – von der Organisation, über das Kochen, Backen, Einkaufen bis hin zum Putzen. Doch Aufwand und Engagement haben sich gelohnt. Und sicher wäre auch heute das „Wohnstubencafé“ eine beliebte Adresse, wäre nicht die Flut 2013 dazwischengekommen. Das Gebäude in der Friesenstraße war zwar nicht direkt davon betroffen, aber am Ende des Jahres hatte das Hochwasser indirekt seine Spuren hinterlassen. „Es hat ganz banal angefangen … Den Helfern im Wissenschaftshafen wollte ich etwas Gutes tun und habe für sie Kaffee gekocht und Kuchen gebacken. Vor dem Café habe ich einen Aushang gemacht und um Unterstützung in Form von Backpulver, Mehl und so weiter gebeten. Am nächsten Morgen standen dann plötzlich 40 Personen vor dem Café, die alle helfen wollten“, erinnert sich die 51-Jährige. Worüber sie sich zunächst freute, sollte bald einen bitteren Nachgeschmack offenbaren. „So viele Menschen in meiner verhältnismäßig kleinen Küche … da habe ich den Überblick verloren und ich konnte auch nicht mehr auf alles achten.“ Die Bilanz: mehrere defekte Küchengeräte, kaputte Schränke und ein beschädigter Fußboden. Das Fatale: Die Versicherung zahlte nicht. Ines Roefe blieb nichts anderes übrig, als die Küche zu entsorgen. Sie schloss das „Wohnstubencafé“ und nahm sich eine Auszeit. Doch die reichte nicht aus, wie sich Ende desselben Jahres herausstellte. „Ich bin einfach zusammengeklappt. Mein Körper hat mir klargemacht, dass es so nicht weitergehen kann.“ Untersuchungen brachten schließlich eine bittere Diagnose: Multiple Sklerose. „Das Café habe ich dann endgültig im Mai 2014 aufgegeben und mich zurückgezogen, abgeschottet.“ Doch, wie eingangs erwähnt, Ines Roefe ist nicht der Typ Mensch, der den Kopf in den Sand steckt. „Nach einer Weile wollte ich nicht nur darauf warten, dass ich im Rollstuhl lande und die Krankheit vollends Besitz von mir ergreift. Ich brauchte eine Aufgabe. Und so habe ich mich tiefgreifender mit der Krankheit und auch mit dem Thema Ernährung auseinandergesetzt.“ Dass die 51-Jährige seitdem auf Fleisch und andere tierische Produkte verzichtet, hat in erster Linie also gesundheitliche und nicht nur ethische Gründe. „Weil ich in dieser Zeit merkte, was nach wie vor zahlreiche Menschen von vegetarischer oder veganer Ernährung halten, beschloss ich mich auf diese Schiene zu konzentrieren. Kochen und mich mit kulinarischen Themen zu befassen, macht mir ja noch immer Spaß“, schildert Ines Roefe und holt den letzten Pancake aus der Pfanne. Die Idee für „Zauberfood“ war geboren. Als selbstständig Tätige bietet die gebürtige Burgerin unter diesem Namen Beratung rund um die Themen Ernährung und Lebensart an, veranstaltet vegetarische und vegane Koch-Coachings, spezielle Kochkurse und Kochshows. „Ich möchte zeigen, wie vielfältig man sich ernähren kann, selbst wenn man auf tierische Produkte verzichtet, und dass man nicht unbedingt auf Nahrungsergänzungsmittel in Form von Tabletten zurückgreifen muss.“ Die wichtigsten Zutaten sind für die 51-

Foto: Peter Gercke


Jährige Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln, Äpfel, Gewürze und Kräuter. „Die Kräuter finde ich in meinem eigenen Garten. Bei allem anderen setze ich auf einheimische Produkte – soweit dies geht.“ Zu erleben ist „Zauberfood“ nicht nur bei diversen Veranstaltungen, beispielsweise auf Messen, Ines Roefe steht auch Unternehmen mit ihrer Erfahrung zur Verfügung. „Wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern etwas Gutes tun möchten, weil diese viel Zeit sitzend vor dem Computer verbringen, stelle ich ein Allroundprogramm zusammen, das sowohl kleine Bewegungsübungen als auch Ernährungstipps beinhaltet und den Mitarbeitern zeigt, wie man gesunde Snacks als Zwischenmahlzeit zaubern kann.“ Aber auch für andere Wünsche ist Ines Roefe offen. „Ob es mal eine Weihnachtsfeier der anderen Art sein soll oder eine private Koch-Party – man muss nur im Vorfeld alles absprechen. Sollte die Veranstaltung beispielsweise unter einem bestimmten Motto stehen, lasse ich mich auch zu einer Verkleidung hinreißen.“ Das einzige, was benötigt wird, ist ausreichend Platz, Strom und Wasser. Alles andere – vom mobilen Herd und der Grundausstattung an Kochgeschirr bis zu den Gewürzen – hat Ines Roefe stets im Gepäck. Und wenn alle Details geklärt sind, hat sie auch noch Zeit, ihre Pfannkuchen und das selbstgemachte Apfel-Pfirsich-Mus zu genießen. Tina Heinz

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Das Büro der Zukunft rbeitszeit gleich Lebenszeit. Doch während wir unser privates Umfeld selber kreieren, einen Wohlfühlraum für unsere Lebenszeit schaffen, sieht es im Arbeitsalltag trister aus. Doch die Umgebung bestimmt im besten Fall die Art und Weise, wie wir unsere Arbeit erledigen. Arbeitgeber fordern von ihren Angestellten Höchstleistungen und Kreativität im Job. Und nicht selten verbringt ein Mitarbeiter mehr Zeit im Büro als im eigenen Zuhause. Deshalb sollte der Arbeitsplatz in Zukunft auch mehr Komfort bieten. Zeitgemäße Arbeitgeber und --nehmer wissen, dass Räume ohne Stil nicht gerade förderlich für kreatives Schaffen und produktives Vorankommen sind. Und dass es gut tut, sowohl Arbeitszeit als auch Pausen in Räumen zu verbringen, die offen, funktional und farbenfroh sind. Wie eben auch zu Hause. Für viele Unternehmen ist ein graues Büro von der Stange keine Option mehr – und deshalb gehen sie ihre Interieur-Planung anders an.

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Büros werden smarter, reaktiver und mobiler, Technologien und Menschen werden immer stärker miteinander interagieren. Coworking Spaces, also flexibel mietbare Gemeinschaftsbüros sind eine der Optionen. Hier können Nutzer am personalisierten Arbeitsplatz tüfteln. Die Bedürfnisse des Einzelnen können dabei sehr viel besser berücksichtigt und individuelle Lösungen gefunden werden. Dazu zählen etwa Arbeitsplätze in der Kombination aus Stuhl und Schreibtisch, vernetzt mit dem allgegenwärtigen Internet über eWLAN – eine hochverfügbare WLAN-Lösung für Unternehmen, die unvergleichbar mit bisherigen StandardWLAN Lösungen ist. Enterprise WLAN ist eine Lösung der Compass Gruppe, in der die Schugk IT-SOLUTIONS GmbH als „Büroexperte“ zertifizierter Partner ist und diese innovative digitale Zukunft anbietet. Mit eWLAN lassen sich die Prozesse und Infrastrukturen stabil, sicher und gesetzeskonform optimieren und damit neue Wettbewerbsvorteile erschließen. Die Zeiten, in denen Angestellte Tisch an Tisch in weiß gestrichenen Räumen mit grauem Teppich auf schwarzen Stühlen ihrer Arbeit nachgehen sind in innovativen Firmen passé. Zumindest in den Unternehmen, die mit der Zeit gehen – und sich Zeit für die Gestaltung einer neuen Arbeitswelt nehmen. Arbeit ist heute immer noch der größte Auslöser für Stress. Gesundheitsbewusste Unternehmen setzen deshalb auf Maßnahmen, die Stress minimieren. Eine inspirierende Kommunikationskultur schafft neben Leistungsstärke auch Raum für kreatives Gedankengut und Wissenstransfer. Der wiederum fördert die Zusammenarbeit und eine informelle Art der Kommunikation wird immer essenzieller, um innovative Lösungen zu entwickeln. Creativ Büro & Wohnen aus dem Business Kontor in der Klosterwuhne weiß, worauf es ankommt, wenn man einen intensiven Ideenaustausch unter den Mitarbeitern ermöglichen will. Kreative Räume sorgen für kreative Ideen, das ist einer der Grundgedanken dabei. In einer Umgebung, die sich positiv auf das Wohlbefinden der Angestellten und damit auf ihre kognitive Leistung

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auswirkt, gelingt dies. Hohe Räume, natürliches Licht, ein Fensterblick auf Natur, Pflanzen und frische Luft, ergonomisch geformte Sitzmöglichkeiten, Ruhezonen, beruhigende Farbtöne oder soziale Treffpunkte wie die Business Lounge – ein Büro der Zukunft sollte offen sein. Ob repräsentativ, funktionell, puristisch oder von allem etwas – das Team von Creativ Büro & Wohnen richtet sich dabei ganz nach Kundenbelangen und ist immer bestrebt, die perfekten Lösungen anzubieten. Das Magdeburger Unternehmen ist seit nun mehr als 20 Jahren erfolgreich auf dem Markt, lebt das Möbeldesign und berät seine Kunden mit Leidenschaft, ob im Wohn- oder Büromöbelbereich. Nicht nur im Einklang mit den neuesten Trends, sondern auch zukunftsorientiert, hat Creativ Büro & Wohnen bereits verschiedenste Konzepte umgesetzt. Eines der innovativen Beispiele für außergewöhnliche Büroraumgestaltung befindet sich im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin. Die Räumlichkeiten des Connect 2017-Teams sind so entworfen und ausgestattet worden, dass sie frischen Wind und neue Ideen für den Bundeswahlkampf der CDU bringen. Innovativ, jugendlich und farbenfroh gestaltet, mit diversen Kommunikationsflächen und ohne feste Arbeitsplätze bieten die modernen Büroräume den über 30 Mitarbeitern die Möglichkeit, sich frei zu bewegen, flexibel und spontan zu sein und vor allem intensiv miteinander zu kommunizieren. Auch für die GETEC Energie AG in Hannover fand das CreativTeam maßgeschneiderte Lösungen in enger Absprache zwischen dem Getec-Management und den Creativ-Planern. Für den traditionellen und eher konservativen Geschmack ist Creativ Büro & Wohnen der richtige Ansprechpartner. Mit Design Klassikern von USM oder Vitra wird zeitlose Eleganz mit höchster Qualität gepaart. Creativ Büro & Wohnen steht für Leben und Arbeiten mit Stil, Niveau, Kreativität, kompromisslose Hochwertigkeit und edles Design. Traditionell, modern, dynamisch oder futuristisch – der Kunde bestimmt, in welche Richtung es gehen soll. Vereinbaren Sie einen Beratungstermin und lassen Sie sich von den maßgeschneiderten Vorschlägen persönlich überzeugen.

Creativ Büro & Wohnen GmbH & Co KG Klosterwuhne 42 • 39124 Magdeburg Telefon: (0391) 2 57 98 00 Fax: (0391) 2 57 98 03 E-Mail: info@bueroexperten.de Web: www.bueroexperten.de Facebook.de/DesignermoebelMagdeburg


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Connect 2017-Team im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin: Foto Creativ

Die Büroexperten – geballte Kompetenz in Magdeburg in der Klosterwuhne 42. Foto: A. Lander

Sitzmöbel wie der vitra Lounge Chair haben Einzug in Büros gehalten. Foto: Creativ

Creativ Business Lounge in der Magdeburger Klosterwuhne 42. Foto: Creativ

Getec Energie AG Hannover. Foto: A.Lander

Getec Energie AG Hannover. Foto: A.Lander Connect 2017-Team. Foto: Creativ


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Weit mehr als nur ein Shopping-Center hancen ergreifen, wenn sie sich ergeben. Mit der Fertigstellung eines weiteren Bauabschnittes im Börde Park präsentiert sich die Einkaufswelt im Süden von Magdeburg zum Wochenende am 30. September und dem Einkaufsoffenen Sonntag am 1. Oktober im neuen Look. Der 1994 eröffnete Börde Park hat in den 23 Jahren seines Bestehens rasant an Bedeutung gewonnen. Stetig wuchsen die Besucherströme und mit der Anbindung des Centers an das Streckennetz der MVB gewann der Börde Park nochmals an Bedeutung. Doch vom Stillstand keine Spur. Mit dem Auszug eines Baumarktes begannen umfangreiche Erweiterungsarbeiten. Im Center konnte so Platz für 20 neue Geschäfte, Dienstleistern und sieben Gastronomiebetriebe geschaffen werden. Die Magdeburger und die Besucher der Elbestadt freut das – können sie sich doch auf noch mehr Vielfalt beim Einkaufen freuen. Zusätzlich eröffnete am 4. September das Bürgerbüro Süd mit einer KFZZulassungsstelle.

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Die EDEKA Minden-Hannover investierte in den Umbau und die Neugestaltung mehr als 13 Millionen Euro und realisierte diesen mit lokalen Unternehmen. Eine Besonderheit der neuen Einkaufs-Mall ist der großzügige Sitzbereich mit den umliegen-

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den Gastronomiegeschäften. Der Umbau erfolgte in drei Bauabschnitten, die jetzt ihren Abschluss fanden. Das Besondere an den umfangreichen Baumaßnahmen war, dass der Markt während des gesamten Umbaus, mit seiner großen Auswahl an Geschäften, Dienstleistungen und Gastronomie durchgängig für die Kunden geöffnet blieb. Und so präsentiert sich die Mall mit ihren Geschäften im modernen Ladenbau und mit viel Platz. Die EDEKA Minden-Hannover legte als Immobilienbesitzer großen Wert darauf, den Börde Park zu einem modernen und zeitgemäßen Einkaufszentrum weiterzuentwickeln. Mit den aktuell 50 Mietern, darunter das größte EDEKA-Center in Sachsen-Anhalt, avanciert das Einkaufszentrum jetzt zum beliebten Anlaufpunkt. Jährlich kaufen dort mehr als vier Millionen Verbraucher aus der Region ein. Auf den mit dem Umbau hinzugewonnenen 10.000 Quadratmetern siedelten sich neue Geschäfte an. Neben Rossmann, Depot, Nanu Nana, Reno, Ernstings family und einem Kosmetikstudio eröffnen auch neue Gastronomieanbieter im Börde Park. Ob deutscher, italienischer, asiatischer, türkischer oder indischer Imbiss oder Erfrischendes aus dem Eiscafé – für jeden Geschmack ist etwas dabei. In der Mitte des Gastronomie-Bereiches lädt der

Fotos: Ronald Floum


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neue, großzügige Sitzbereich zum Verweilen ein. Ideal für eine Pause beim Einkaufsbummel, ein Treffen mit Freunden oder der Familie. Die Kinder können sich währenddessen auf dem neuen Indoor-Spielplatz austoben. Auch die Stadt Magdeburg entschloss sich, als Mieter mit einem Bürgerbüro einzuziehen. Mit der Erweiterung der Fläche konnten neue bisher nicht im Einkaufscenter vertretene Anbieter gefunden werden, die das Spektrum an Einzelhandel und Dienstleistung im Börde Park nochmals erweitern. Einige bestehende Mieter nutzen die Gelegenheit des Umbaus für eine Vergrößerung ihrer Geschäftsfläche und ziehen innerhalb des Einkaufszentrums um. Neu oder erweitert präsentieren sich zum großen Festwochenende die Parfümerie und Kosmetik Douglas, das Süßwaren-Fachgeschäft Hussel, die Reisespezialisten von Meyer-Reisen, der Discounter Aldi, der Tier-Spezi Zoo & Co., der Herrenmodenausstatter engbers, der große Kinderaugen-Zauberer Spielemax und Apollo Optik, die künftig für besseren Durchblick sorgen. Auch das EDEKA Center wird erweitert und baut derzeit aus. Auch optisch erstrahlt der Börde Park im neuen Design – die Sitzmöbel in der Mall bekamen einen neuen Look, die Werbeanlagen werden derzeit überarbeitet und zwei Outdoor-Spielplätze kamen hinzu. Für alle Besucher stehen 2.400 kostenlose, großzügige Parkplätze bereit. Der Börde Park ist auch über die Busund Straßenbahn-Haltestelle sehr gut zu erreichen. Um die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel zu erleichtern, wurde ein vierter Eingang zum Einkaufszentrum geschaffen.

Foto: Privat

Sylvana Weigelt Centermanagerin Börde Park Magdeburg

Liebe Magdeburgerinnen, Magdeburger und Gäste, am Wochenende 30. September und 1. Oktober möchten wir Sie einladen, den neugestalteten und erweiterteten Börde Park zu entdecken. Mit einem umfangreichen Programm bieten wir neben den zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten ein kurzweiliges Programm für Jung und Alt. Am Sonnabend, dem 30. September gibt es neben den regulären Öffnungszeiten 9:30 bis 20 Uhr ab 10 Uhr ein buntes Programm mit Fotoaktionen, Styling-Lounge und Musik-Highlights für Jedermann. Am Sonntag öffnet der Börde Park und seine Geschäfte sowie gastronomische Einrichtungen in der Zeit von 13 bis 18 Uhr. Neben viel Musik, dem Modavision-Kindercasting, zahlreichen Walkacts und einem Programm für die jüngsten Besucher erwarten Sie besonders attraktive Angebote in den 50 Geschäften des Börde Park. Schauen Sie einfach am Wochenende vorbei und erleben Sie die neue Dimension des ErlebnisEinkaufs. Herzlichst, Ihre

Sylvana Weig

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Kameras für Asien er nächste bitte!“, ertönt es aus dem von der Lübecker Straße abgewandten Teil der Räumlichkeiten. Bewegung im weiß gestrichenen Wartebereich … Ein älterer Herr erhebt sich von einem Stuhl, greift einen prall gefüllten Stoffbeutel und geht nach hinten. Die meisten Sitzgelegenheiten im Wartezimmer sind besetzt – wie in einer Arztpraxis, wenn die Grippe eben Hochkonjunktur hat. Aber dies ist keine Arztpraxis, der ältere Herr ist nicht krank und Marcel Kluger, der den Mann in Empfang nimmt, ist kein Arzt. Als der ältere Herr – jenseits der 70 – in seinem Stoffbeutel herumkramt kommen eine Kamera, einige Objektive sowie ein Belichtungsmesser zum Vorschein. Vorsichtig reiht er die Gegenstände aus dem analogen Zeitalter auf einem Pult auf. Gern würde er diese Dinge bei Marcel Kluger gegen Bares loswerden. Denn der 32-Jährige Leipziger ist für die Analog Lounge GmbH tätig und weilt jede zweite Woche in Magdeburg, um Kameras,

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DDR Fototechnik Ankauf Lübecker Straße 90a 39124 Magdeburg Web: analog-lounge.net 22 KOMPAKT MAGAZIN

Objektive, hochwertige Ferngläser, Mikroskope, Teleskope, Lupen und vieles weitere aus dem Fotobereich anzukaufen. „Vor zweieinhalb Jahren hat Mike Werner den Nostalgie Fotoladen in Leipzig eröffnet und inzwischen haben wir in Halle, Gera, Chemnitz, Jena, Zwickau, Erfurt und eben Magdeburg weitere Geschäfte eröffnet“, erzählt Marcel Kluger. Obwohl er sich vorher kaum mit Fotografie beschäftigte, wirkt es, als hätte der 32-Jährige sein Leben lang nichts anderes gemacht. „Es war ein Zufall, dass ich durch Mike zu diesem Job gekommen bin – davor hatte ich eher mit größeren Gerätschaften wie Gabelstaplern zu tun“, sagt der Leipziger augenzwinkernd. „Das Wissen über Fototechnik habe ich mir erst bei der Arbeit angeeignet – sozusagen learning by doing.“ An der Tasche erkennt er bereits vor dem Öffnen, um welche Kamera es sich handelt. „Eine Praktica … fast jeder Zweite kommt mit solch einem Apparat.“ 2001 wurde die Herstellung von Spiegelreflexkameras dieser Marke eingestellt. In den 50 Jahren davor wurden circa neun Millionen Prakticas produziert. „Der Klassiker zu DDR-Zeiten … kostete damals 1.200 Ostmark“, schildert Marcel Kluger und fügt hinzu: „Wenn sie in einem guten Zustand ist, kann man damit auch heute noch etwas anfangen.“ Der ältere Herr wartet geduldig, während der 32-Jährige die Kamera dreht und wendet, daran riecht, Auslöser und Rückspulauslöser betätigt und den Bereich, in den man den Film einlegt, unter die Lupe nimmt. „Am Geruch kann man erkennen, wo die Kamera gelagert wurde – in den meisten Fällen ist das leider der Dachboden oder der Keller. Weder Staub noch Feuchtigkeit tun diesen Apparaten gut.“ Diese sei jedoch in einem passablen Zustand. Auch die mitgebrachten Objektive – ein Tele- und ein Makroobjektiv – taugen noch etwas. „Nur den Belichtungsmesser werden Sie bei mir nicht los“, sagt Marcel Kluger seinem Gegenüber zugewandt. „Sowas braucht heutzutage niemand mehr.“ Und die alten Kameras – Beirette, Pentacon Electra, Praktica? Wer braucht die noch im digitalen Zeitalter? „Da gibt es tatsächlich Abnehmer in den südostasiatischen Ländern … von China und Indonesien bis Vietnam. Und ältere, gut erhaltene Ferngläser werden beispielsweise in Russland und Saudi-Arabien gekauft.“ Marcel Kluger drückt seinem Gast, dessen Stoffbeutel inzwischen nur noch den Belichtungsmesser beinhaltet, ein paar 10- und 20-Euro-Scheine in die Hand. „Besser als nichts“, meint der Herr mit einem Lächeln, „wäre doch sonst nur im Müll gelandet.“ Auch der 32-Jährige Leipziger scheint zufrieden. Heute sei ein guter Tag gewesen, selbst wenn er „nur“ Massenware angekauft habe. „Die ist natürlich nicht so wertvoll. Aber es kommt auch vor, dass ich mehr Geld ausgebe, weil jemand eine seltene Kamera, eine Sonderedition vorbeibringt.“ Unbezahlbar hingegen sind die Geschichten, die Marcel Kluger bei seinem Job zu hören bekommt. „Manche Menschen berichten mir alles aus ihrem Leben. Natürlich kann ich verstehen, wenn beim Anblick der Kamera Erinnerungen wachgerufen werden. Aber ich habe nicht immer die Zeit, mir alles bis ins kleinste Detail anzuhören, vor allem, wenn die Menschen Schlange stehen.“ So wie heute … kaum hat der ältere Herr sich verabschiedet, kommt schon der nächste Kunde aus dem Wartebereich ans Pult. Im Gepäck der Axomat 3 von Meopta. Aber Marcel Kluger schüttelt nur den Kopf. „Tut mir leid, Vergrößerungsgeräte braucht heute keiner mehr.“ Der nächste bitte! Tina Heinz

Foto: Privat


Von den Anfängen bis heute: Zukunftssicher für Magdeburg Ich will, was ich will! Was denn sonst? Zwar habe ich mitunter das Falsche gewollt, aber auch dann war ich es, der das gewollt hat. Dumme Frage. Oder? Also ganz so dumm kann die Frage nicht sein, denn über die Antwort wird in der Geistesgeschichte seit langem gestritten. Ein Streit, der im Zuge der Hirnforschung erneut aufgeflammt und bis heute nicht zur Ruhe gekommen ist. „Ich denke, also bin ich.“ Diesen berühmt gewordenen Satz hatte einst René Descartes gesagt, ein französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler (1596-1650). Alles müsse bezweifelt werden, so sein Dictum, nur, dass ich es bin, der da zweifelt, könne nicht bezweifelt werden. Es sei das einzige Unbezweifelbare. Descartes Ansichten über das Ich und die Welt waren revolutionär, er gilt als Begründer der neuzeitlichen Philosophie. Selbst wenn wir träumen, sagte er, wenn unser Ich phantasiert oder wenn es ein Dämon verwirrt, könne man an der Existenz von diesem Ich nicht zweifeln. Eher noch an der Existenz der Welt, hieß es in der Folge von anderen Philosophen. Denn alles, was wir als Welt erleben, mag sich am Ende als Einbildung dieses Ichs erweisen. Und einige Philosophen behaupten das noch immer. Doch fragt man heutzutage eher umgekehrt, nämlich ob das Ich überhaupt existiert. Und wenn, ob diese Ich-Instanz in ihrbeln, etwa nach dem Motto: „Nicht ich, nein, mein Gehirn war‘s!“ Allerdings gibt es mittlerweile auch Befunde, die aufgrund von Blutflussveränderungen im Gehirn eine andersartige Interpretation zulassen: Je stärker sich die Versuchsperson auf

das Wann und Ob der Ausführung konzentriert, desto größer ist die zeitliche Kluft zwischen dem Wollen und der Ausführung, und umso mehr rückt der Zeitpunkt der Ausführung an die Entstehung der Bereitschaftspotenziale heran. Am Ende so weit, dass das, was wir als den Willen empfinden, etwas Bestimmtes zu tun, mit der Entstehung der Bereitschaftspotenziale zusammenfällt. Ich möchte Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, zu einem Selbstversuch verleiten: Setzen Sie sich in einer freien Stunde ganz entspannt in Ihren Sessel. Nur um Ihr Ich zu beobachten. Nämlich wenn es anfängt, etwas Anderes zu wollen, als eben mit Ihnen bloß so dazusitzen. Denn irgendwann wird Ihnen die Sache zu bunt, sie wollen aufstehen. Gründe dafür finden Sie viele: DieDer Praline da auf dem Tisch, die Autor lockte schon von Anfang an, überhaupt muss derProf. Tisch werden, auch Dr.abgeräumt Gerald Wolf die Zeitung wartet der im Briefkasten, sie wolStudium Biologie und Melen mal dizin, nach dem Wetter schauen, die bis zu seiner EmeritieFreundinrung anrufen, Freund,des der InstiWeg 2008den Direktor zum Supermarkt Nur eben, Neuroall dietuts für winkt. Medizinische se Bedürfnisse undanNotwendigkeiten hatbiologie der hiesigen Unite es schon zu Beginn desPublikatioSelbstverversität. Hunderte suchs gegeben. Warum stehen Sie jetzt nen, darunter drei Romane: auf und „Der nicht HirnGott“ anderthalb (2005, Sekunde2008, später2014), oder früher? Wasmir, ist „Glaube das in Ihnen, „Jetzt!“? Und bei Tieren? Denken wir mich dass gibt da es sagt nicht“ (2009, 2015) und „Das Liebesan eine Fliege, ruhig an der Fensterscheibe sitzt. Sie tut das pulver“die (2013).

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Einer der Hauptakteure in der Stadtentwicklung

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eit nunmehr 25 Jahren ist die Wobau ein bedeutendes Tochterunternehmen der Landeshauptstadt Magdeburg und trägt auf ganz unterschiedliche Art und Weise immer wieder dazu bei, dass sich das Gesicht unserer schönen Elbestadt verändert. Sie ist einer der Motoren für die Entwicklung Magdeburgs und mit all ihren Leistungen nicht mehr wegzudenken. Nach 1990 hatte unsere Stadt unbeschreiblichen Sanierungsbedarf und wie viele andere Städte brauchte auch Magdeburg dringend neue Impulse und Veränderung. Deshalb wurde die Entscheidung getroffen, ein kommunales Wohnungsunternehmen zu gründen und so den wichtigen Antrieb von städtischer Seite zu liefern. Heute ist das Unternehmen mit 20.000 Wohnungen und Gewerbeflächen sowie rund 50.000 Mieterinnen und Mietern nicht nur der größte Vermieter in Magdeburg, sondern auch in Sachsen-Anhalt. Die Wobau ist bereits seit vielen Jahren einer der Hauptakteure im Stadtumbau und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Stadtentwicklung. Die beiden derzeit größten Projekte des Unternehmens befinden sich am Magdeburger Dom. Im Herzen der Landeshauptstadt wurde zwischen Domplatz und Hasselbachplatz ein ganzer Gebäudekomplex abgerissen. An dieser Stelle entsteht das neue Domviertel, an dem auch die Wobau beteiligt ist und das unserer Innenstadt ein neues Gesicht verleihen wird. Unweit davon entfernt widmet sich das Unternehmen einem weiteren Großprojekt: Die alte Staatsbank wird in ein modernes Gebäude und damit zu einem weiteren Blickfang entlang des Breiten Weges verwandelt. Hier wird neben dem neuen Verwaltungssitz der Wobau, das Dommuseum „Ottonianum“ Magdeburg entstehen. Damit werden auch an dieser Stelle einmal

mehr in Magdeburg Geschichte und Moderne eine Symbiose eingehen. Neben dem Stadtumbau leistet das Unternehmen noch viel mehr: Es widmet sich der Kultur der Landehauptstadt und dem Leben der Magdeburgerinnen und Magdeburger. Als Oberbürgermeister ist mir dies ein Herzensanliegen. Insbesondere vor dem Hintergrund der Bewerbung Magdeburgs als Kulturhauptstadt Europas 2025 freut es mich, dass unser Tochterunternehmen ehrenamtliche Initiativen, gemeinnützige Vereine und Veranstaltungen unterstützt und damit unsere Stadt bereichert. Ein Beispiel dafür ist die Jubiläumsaktion der Wobau. Dabei unterstützt das Unternehmen 30 Vereine und Institutionen bei sozialen und kulturellen Projekten. Gefördert werden mit jeweils 500 Euro unter anderem Projekte der Kinder- und Jugendarbeit, Theaterworkshops und Patientenfeste, ein Kletter- und Seilpark, die Kinderstadt und ein Klinikclown. Die Wobau engagiert sich dabei über das normale Maß hinaus und setzt sich für die soziale sowie kulturelle Weiterentwicklung unserer Stadt ein. Ich gratuliere der Wobau zu 25 Jahren, die viele Veränderungen und Erfolge für unsere Stadt bewirkt haben. Auch in Zukunft hoffe ich auf ihr großes Engagement und bin gespannt auf neue Projekte. Gemeinsam werden wir unsere Stadt städtebaulich, gesellschaftlich und kulturell voranbringen.

Dr. Lutz Trümper Oberbürgermeister


In 25 Jahren Fundamente für Magdeburgs Zukunft gelegt

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ie Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH ist ein besonderes Kind unserer Stadt. Als größtes Wohnungsunternehmen bietet es rund 50.000 Magdeburgerinnen und Magdeburgern – Familien, jungen und alten Menschen – Lebensraum, Erholungsareale und sichere Rückzugsbereiche. Das diesjährige 25-jährige Bestehen der Wobau fällt in die Phase eines grundlegenden Wandels. Die Gesellschaft trat 1992 das Erbe der kommunalen Wohnungsverwaltung an. Damit verbunden war ein schmerzhafter Schrumpfungs- und Sanierungsprozess. Die Wobau musste über viele Jahre einen großen Teil des einstigen Gebäudeund Wohnungsbestandes abgeben und veräußern. Zugleich stand das Unternehmen unter einem hohen Sanierungsdruck. Mit der Deutschen Einheit waren die Erwartungen von Mieterinnen und Mietern für einen zeitgemäßen und modernen Wohnraum hoch und der Sanierungs- und Modernisierungsbedarf enorm. Die Gesellschaft hat sich unter diesen komplizierten Bedingungen den Herausforderungen für Mieter, Mitarbeiter und den Gesellschaftervertretern gestellt. Heute dürfen wir durchaus mit Stolz sagen, dass dieser Prozess von allen Beteiligten gemeistert wurde. Genau diese Leistungen der vergangenen 25 Jahre sind das Fundament für eine erfolgreiche Zukunft und die Neuausrichtung der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH. Über allen Aufgaben und Ideen des Unternehmens steht Verantwortung. Von sozialen, wirtschaftlichen, städtebaulichen und historischen Verpflichtungen lassen wir uns bei jeder Entscheidung leiten. Darüber hinaus meistern wir aber auch eine Kür, nämlich dadurch, dass die Stadt und ihr Erscheinungsbild mit einer in die Zukunft weisenden Architektur bereichert wird. Es gibt keinen Stadtteil, in dem das Wirken der Wobau nicht sichtbar wurde und wird. In der Innenstadt sind zahlreiche Gebäude prägend für das Magdeburger Stadtbild. Auch daraus ergeben sich Pflichten und Herausforderungen. Eine ebenso bedeutende Säule für das Selbstverständnis der Wobau ist ihre soziale Verantwortung.

Als Kommune müssen wir auch Menschen mit geringem Einkommen oder in schwierigen Lebenslagen Wohnraum zur Verfügung stellen können. Dies leistet in unserer Stadt kein anderes Unternehmen in dem Maße wie die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH. Selbst im Bereich der Kultur und bei der Bewahrung traditioneller Gebäude und Plätze leistet die Wobau einen maßgeblichen Beitrag. Weil dies in enger, gemeinsamer Abstimmung mit den städtischen Gesellschaftervertretern und den professionellen Akteuren des Unternehmens geschieht, ziehen letztlich alle an einem Strang. 25 Jahre Wohnungsbaugesellschaft mbH sind eine Erfolgsgeschichte und damit ein Meilenstein, von dem wir aus in die Zukunft blicken können. Dies belegen beispielsweise das sichtbare Ergebnis des Katharinenturms, das Engagement in den städtebaulichen Denkmälern der Moderne wie der Beimssiedlung oder das begonnene innerstädtische Vorhaben zur Neugestaltung des Domviertels. Für die zurückliegenden Jahre und die damit verbundenen Leistungen will ich an dieser Stelle allen Mieterinnen und Mietern, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten sowie allen der Wobau verbundenen Partnern für das entgegengebrachte Vertrauen und die erbrachten Leistungen danken. Für die nächsten Jahre wünsche ich Ihnen und uns viel Erfolg und gutes Gelingen bei allen Herausforderungen.

Klaus Zimmermann Vorsitzender des Aufsichtsrates Bürgermeister und Beigeordneter für Finanzen und Vermögen der Landeshauptstadt Magdeburg


„Neben der Pflicht zeigen wir jetzt auch die Kür“ Herr Lackner, die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH blickt in diesem Herbst auf 25 Jahre Bestehen zurück. Das Unternehmen musste sich in dieser Zeit einem tiefgreifenden Wandel stellen. Wie sehen Sie als Geschäftsführer diese Periode? Peter Lackner: Vor 25 Jahren war ich Mieter der KWV. Ich habe quasi den Wandel der Wobau vom Kunden bis zum Geschäftsführer in vielen Facetten am eigenen Leben erfahren. Eigentlich kann man in wenigen Stichworten die Leistung nicht angemessen beschreiben. Denken Sie an den Sanierungsdruck, der aus den Wünschen tausender Magdeburgerinnen und Magdeburger entstand. Jeder erwartete mit dem Vollzug der Deutschen Einheit eine neue Wohnqualität. Gleichzeitig musste der Bereich Altschulden gemeistert werden und dies, während die Stadt aufgrund der Arbeitsplatzverluste einen massiven Einwohnerschwund erlebte. Natürlich haben uns unterm Strich Abriss, Verkauf und Rückbau einen schmerzlichen Aderlass gekostet. Das ging auch mit Mitarbeiterabbau einher. Wir haben diese schwierige Zeit gut überstanden und sind an einem Wendepunkt angekommen. Kurz gesagt: neben der Pflicht zeigen wir jetzt auch die Kür. Und wie beschreiben Sie diesen Wendepunkt? Peter Lackner: Heute kann man mit Fug und Recht feststellen, dass die Wobau ein moderner Dienstleister geworden ist. Übrigens müssen wir fortlaufend viel mehr tun als ein Berliner oder Münchner Vermieter. Dort stehen Interessenten selbst bei Wohnungen mit 50er-Jahre-Charme Schlange. Wir können uns nicht ausruhen, sondern stehen ständig unter einem Druck, unseren Bestand modern zu halten. Das wird oft nicht gesehen. Neu Olvenstedt ist dafür ein gutes Beispiel. Das Gebiet war mit Wohnungsanzahl und -standards nicht mehr marktfähig. Weil wir gemeinsam mit anderen Wohnungsunternehmen den Mut hatten, Wohnungen regelrecht wegzureißen, hatten wir die Chance, eine völlig neue Situation zu schaffen. Es gibt ja im Westen auch Plattenbausiedlungen aus den 70er Jahren. Aber dort können sich mehrere Vermieter kaum auf eine Linie einigen. Deshalb verändern sich solche Gebiete nicht. Die Wobau hat die Entwicklung Magdeburger Stadtgebiete maßgeblich beeinflusst und das werden wir auch künftig tun. Das Neustädter Feld ist ein weiteres Beispiel. Da sind sechs 16-Geschosser verschwunden. Die Sozialprognose für das Gebiet war in den 90er Jahren wirklich düster. Jetzt ist sie mit Rückbauprojekten und Einfamilienhauskonzepten ausgeglichen. So etwas hätte ein privater Vermieter sicher nicht geleistet. Welche Aufgaben stehen für die Wobau aktuell im Fokus? Peter Lackner: Heute gibt es zahlreiche Menschen mit erfolgreichen Erwerbsbiografien. Die stellen höhere Ansprüche und wollen sich Wohnraum nach ihren Wünschen leisten. Dem Trend stellen wir uns, auch in den Plattenbausiedlungen. Hinzu kommt die demografische Entwicklung, unter der der Bedarf nach barrierefreien Wohnungen wächst. Weil die Anzahl alter Menschen zunehmen wird, forcieren wir entsprechende Umrüs-

tungen mit Aufzügen und Wohnungsanpassungen. Ein besonderes Projekt ist beispielsweise die Annastraße. Dort bauen wir nicht nur barrierefrei, sondern auch behindertengerecht. Als städtisches Unternehmen muss die Wobau sicher eine Menge Verpflichtungen und Verantwortungen übernehmen? Peter Lackner: Rein renditeorientierte Unternehmen haben den sozialen Aspekt des Wohnungsbaus nicht verinnerlicht. Wir sind auch für die Menschen da, die in keiner Kapitalgesellschaft oder Genossenschaft ein Zuhause finden. Wir sorgen dafür, dass Menschen nicht obdachlos werden. Natürlich sind wir nicht überall perfekt, aber an dieser Stelle sind wir wirklich menschlicher aufgestellt und versuchen selbst in schwierigen Lagen, Lösungen zu finden. Das ist nicht immer einfach und manchmal nicht schön, aber wir stellen uns dieser Verantwortung. Wir sehen uns stets in der Pflicht, benachteiligten Menschen Hilfestellungen ein bezahlbares Zuhause zu geben. In der Bundschuhstraße planen wir ein Sonderprojekt, das diesem Aspekt Rechnung trägt. Dort haben wir ein Wohnkonzept entwickelt, in der man in der Nähe einer Sozialstation eine kleine, altengerechte Wohnung finden kann. Die Mieter werden nicht alleine sein. Sie können sich freiwillig an ein Warn- und Meldesystem anschließen lassen, so dass ein ambulanter Dienst im Fall der Fälle helfen kann. Wir entwickeln außerdem ein Produkt, damit auch Menschen mit einer kleinen Rente, z. B. nach Verlust eines Partners, in eine würdevolle Wohnung einziehen können. Das werden wir in den nächsten Jahren forcieren, weil der Bedarf weiter steigt. Stichwort Zukunft: Die Aktivitäten der Wobau verbinden sich aktuell mit dem Bau des neuen Domviertels. Peter Lackner: Der Abriss der Zehngeschosser eröffnete uns die Möglichkeit, mit dem Domviertel eine völlig neue Erlebnissituation mitten in der Stadt zu schaffen. Hinzu kommt die Attraktivität des ältesten gotischen Doms auf deutschem Boden. In diesem Bereich halten sich viele Touristen auf. Da schaffen wir jetzt zusätzlich Raum für das künftige Dommuseum. Das ist ganz wichtig an dieser Stelle. Außerdem gibt es das Hunderwasserhaus, und mit der Bebauung an der Danzstraße werden zusätzliche Anziehungspunkte mit Gastronomie und Shoppingangeboten geschaffen. Das Areal wird auf diese Weise für Besucher der Stadt und zugleich für Magdeburger interessanter. Ich glaube, dass ist ein wichtiger Beitrag zur Stadtentwicklung. Es muss uns künftig gelingen, diese dann neu gewonnene Attraktivität Magdeburgs offensiv zu bewerben. Das wird uns sicher mehr Übernachtungsgäste bescheren. Aber wir wollen mehr als das Domviertel: Die Beimssiedlung mit ihren 2.000 Wohnungen besitzt einen besonderen Charme. Da möchten wir noch einiges in die Entwicklung investieren. Das Gebiet ist ein Schatz, den wir noch gar nicht richtig gehoben haben. Magdeburg ist die Stadt, die durch die Impulse des Neuen Bauens prozentual vergleichbar zu anderen Städten den größten sozialen Wohnungsbau in Angriff genommen hat. Da


modernisieren wir nach heutigem Standard, gehen sogar an die Grundrisse und stellen wieder die historische Farbigkeit her. Ich bin mir sicher, dass wir dort in kürzester Zeit jede Wohnung, die fertig wird vermieten werden. Das ist aber eine sehr kostenintensive Sanierung. Wie viele Bauprojekte kann die Wobau eigentlich parallel leisten? Peter Lackner: Wir sind noch nicht am Ende unserer Leistungsfähigkeit angekommen. Das liegt auch am Einsatz unserer Mitarbeiter, z. B. in der Bauplanung. Unsere Grenzen spüren wir heute eher dadurch, dass sich manchmal nur noch wenige Firmen an Ausschreibungen beteiligen und wir Probleme bekommen, Aufträge zu vergeben. Die Baubranche boomt und die Kapazitäten der Firmen sind manchmal ausgereizt. Hier möchte ich auch mal darauf verweisen, dass wir in 25 Jahren jede Handwerkerrechnung bezahlt haben und damit ein verlässlicher Partner am Markt sind. Dieses entstandene Vertrauen versetzt uns in die Lage, dass wir am Ende alles hinbekommen, was wir uns vornehmen. Die derzeitig niedrigen Zinsen sind doch sicher auch ein Vorteil für die Investitionen. Peter Lackner: Früher hatten wir 3 Prozent Rendite und mussten mit 6,5 Prozent Zinsen Projekte finanzieren. Da konnten wir natürlich nur begrenzt etwas tun. Heute ist die Rendite immer noch bei 3 Prozent, aber die Zinsen stehen bei 1,5 Prozent. Deshalb haben wir unser Bauprogramm jetzt hochgefahren. Die Frage ist, wie viel Baufinanzierungsvolumen wir insgesamt stemmen können. Theoretisch könnten wir noch mehr bauen. Die natürlich Grenze setzen uns aber die Finanzierungsmöglich-

keiten und wie wir schließlich das investierte Geld wieder zurückverdienen. Wegen diesen günstigen Bedingungen können Sie auch das ehemalige Logenhaus in der Weitlingstraße entwickeln? Peter Lackner: Sicher. Deshalb konnten wir das Logenhaus der Freimaurer für die Stadt erwerben. Schade ist nur, dass wir es erst jetzt kaufen konnten. Denn der zehnjährige Leerstand hat der Gebäudesubstanz gewaltig zugesetzt. Für die denkmalgeschützte Fassadensanierung heben wir bereits Fördermittel beantragt. Da rechne ich spätestens im nächsten Jahr mit einem positiven Bescheid. Dann legen wir sofort los. Ich denke, dass wir mit dem Logenhaus etwas Großartiges bauen können. Ich möchte aber keine Details verraten. Das soll eine Überraschung werden. Die Reaktivierung des Hauses kann das gesamte Quartier aufwerten und dem Bereich des Nordabschnitts neue Impulse schenken. Ich begrüße ebenso, dass es jetzt am ehemaligen Altstadtkrankenhaus richtig losgeht. Der Universitätsplatz wird sicher noch entwickelt werden. Diese ganzen flankierenden Bauvorhaben werden den Bereich des Nordabschnitts Breiter Weg beleben. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Breite Weg mittelfristig in seiner ganzen Ausdehnung vom Uniplatz bis zum Hasselbachplatz wieder zu einer Flaniermeile wird. Das ist für mich auch ein städtebauliches Ziel. Als Wobau werden wir das nicht alleine schaffen, aber es gibt ja weitere Magdeburger Wohnungsunternehmen, die sich für dieses Anliegen ebenfalls engagieren. Meine Wahrnehmung ist, dass sich die Fußgängerfrequenz im Nordabschnitt gegenüber vor zehn Jahren schon verbessert hat. Das Fest am Katharinenturm ist ein bewusster kleiner Baustein. An solchen Punkten werden wir weiterarbeiten.

Peter Lackner Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH

Foto: Peter Gercke


Zeit für „Neues Bauen“ in Magdeburg

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ie Wobau Magdeburg als der größte Vermieter von Wohnraum und Gewerbeflächen in Magdeburg und ganz Sachsen-Anhalt kann eine 25-jährige Erfolgsgeschichte aufweisen. Als Motor der Stadtentwicklung behüten die Akteure historische Schätze, bauen die Stadt für die Zukunft um, beleben Brachflächen und wandeln dabei sogar nicht mehr benötigte Großwohnsiedlungen in familienfreundliche, grüne Eigenheimgebiete am Stadtrand um. Doch um als zukunftssicherer Lebensraum zu funktionieren, muss Magdeburg künftig mehr bieten als Arbeit, Wohnraum und Infrastruktur. Dieser Aufgabe stellt sich die Menschen hinter der Wobau setzen zum Beispiel mit der Modulbauweise (Abbildung rechts) neue Akzente, die den Wohnungsbestand mit neuen Konzepten auffrischt.

müssen uns den Herausforderungen unserer Zeit stellen und um die besten Lösungen ringen“, betont er. Schließlich sei es Aufgabe der Wobau, Magdeburg städtebaulich weiterzuentwickeln und hochwertigen, bezahlbaren Wohnraum für jeden Geldbeutel bereitzustellen.

Der Rahmen ist geschichtsträchtig: Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (Wobau) feiert 2017 ihr 25-jähriges Bestehen und verknüpft das Jubiläum mit der Fertigstellung der neuen Unternehmenszentrale in der alten Staatsbank. Zugleich sollen dort die von der Wobau hergerichteten Räume für das künftige Dommuseum „Ottonianum“ Magdeburg im nächsten Jahr übergeben werden.

„Wir werden verschiedene Module in vorgefertigter Bauweise errichten. Diese passen in das Rastermaß eines klassischen Plattenbaus hinein, ermöglichen aber eine völlig neue Grundrisskonzeption mit einem hohen Maß an Funktionalität und Ästhetik, energieeffizient und komplett barrierefrei. Damit sparen wir teure Erschließungsarbeiten und können kostengünstig hochwertigen Wohnraum schaffen, der für die breite Bevölkerung bezahlbar ist“, erläutert der Wobau-Chef. Die Wobau werde dafür verschiedene Modelltypen entwickeln und in Serie herstellen lassen.

Für Wobau-Geschäftsführer Peter Lackner ist dieses Ereignis aber nur ein Zwischenschritt: Er sieht anlässlich des Jubiläums wieder eine Zeit des „Neuen Bauens“ auf die Landeshauptstadt zukommen. Eine Anspielung auf die „Magdeburger Moderne“ der 1920er Jahre, die für Magdeburg zahlreiche prägende Siedlungen für zeitgemäßes Wohnen brachte: „Wir

Multifunktionshäuser in Modulbauweise sollen in vielfacher Hinsicht zeitgemäße Lösungen liefern. „Wir wollen neue Impulse geben und haben in den vergangenen Monaten bereits intensive Entwicklungsarbeit geleistet. Diese wird sich in Ergänzungsneubauten in unseren bestehenden Wohnquartieren widerspiegeln“, kündigt der Geschäftsführer von Magdeburgs größtem Vermieter mit derzeit rund 20.000 Wohnungen in der Landeshauptstadt an.

Bei der Konzeption arbeitet die Wobau unter anderem mit Sozialverbänden zusammen, um für ältere Mieter das Leben in der eigenen Wohnung so lange wie möglich zu gewährleisten,


unterstützt mit Angeboten ambulanter Pflegestationen. „Auch mit unserem Schwesterunternehmen WuP – Wohnen und Pflegen Magdeburg – streben wir eine enge Kooperation an“, so Peter Lackner. Andere Module werden speziell für Familienhäuser konzipiert. Durch die gestiegene Zahl der Geburten seien zusätzliche Kinderzimmer und speziell Vierraumwohnungen sehr gefragt. Mit den Magdeburger Modulen sollen aber auch Zukunftsthemen wie Elektromobilität angepackt werden. Konkret sind zum Beispiel eingelagerte Garagen geplant. „Dort können die Mieter ihr Auto über Nacht sicher abstellen und aufladen. Auch im neuen Domviertel werden wir bereits Ladestationen für Elektrofahrzeuge bereitstellen“, erläutert Peter Lackner. Erklärtes Ziel ist, 2020 die ersten Modulbauhäuser in Betrieb zu nehmen und damit den Wobau-Bestand aufzufrischen. „Die Niedrigzinsphase bietet uns dazu eine historische Chance“, hält der Wobau-Chef fest und peilt die Neubebauung ganzer Straßenzüge zum Beispiel in Neu-Reform oder Neue Neustadt an. Parallel werde die Modernisierung bestehender Gebäude vorangetrieben. Mit der Sanierung der Marienborner Straße zu

hochmodernen Zwei- bis Vierraumwohnungen werden auch historische Viertel wie die Beimssiedlung oder die Curiesiedlung für das Wohnen der Zukunft fit gemacht. Auch sonst bleibt für die Wobau im 25. Jahr nicht viel Zeit zum Feiern, macht der Geschäftsführer deutlich: „Mit dem Domviertel haben wir die größte Baumaßnahme gerade gestartet und stoßen beim Investitionsvolumen in Dimensionen vor, die zuletzt 2002, als wir die Leiterstraße entwickelt haben, erreicht wurden“, so Lackner, „Wir werden dort im Bereich Danzstraße, Breiter Weg, Haeckelstraße allein rund 70 Millionen Euro investieren und damit gut 60 Prozent des neuen Domviertels neu gestalten.“ Diese riesige Investition sei ein weiterer wesentlicher Beitrag der Wobau zur Stadtentwicklung. „Magdeburgs Zentrum wird sich damit positiv weiterentwickeln und wir holen zu vergleichbaren Städten, wie zum Beispiel Erfurt, auf“, ergänzt der Wobau-Chef. Und das ist dann natürlich auch ein guter Grund zum Feiern für die Magdeburger Wobau, die vor 25 Jahren gegründet wurde.


Kreuzung Weferlinger Straße / Calvörder Straße, 1927. Foto: Stadtarchiv

Die Beims-Siedlung – Neues Bauen zwischen Anspruch und Möglichkeit Sanierter Wohnblock in der HermannBeims-Siedlung. Foto: N. Perner


enn 2019 der hundertjährigen Geschichte des Bauhauses gedacht wird, sollte nicht vergessen werden, dass in Magdeburg große Wohngebiete auf der Grundlage dieser avantgardistischen Haltung der 1920er Jahre realisiert wurden Das Neue Bauen der 1920er Jahre in Magdeburg bedeutete in der Praxis die Umsetzung des sozialen Wohnungsbaus, der sich an den Bedürfnissen der Mieter orientiert, bei gleichzeitigem Festhalten an hohen gestalterischen und ästhetischen Maßstäben unter den Bedingungen starker wirtschaftlicher Beschränkungen. Keine leichte Aufgabe. Umso mehr kann man mit Stolz feststellen, dass dies hier in der Beims-Siedlung in großem Umfang gelungen ist.

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Wohnung des Baurates Rühl in der Calvörder Straße um 1927. Foto: Stadtarchiv

Die von 1925 bis 1929 errichtete Siedlung an der Großen Diesdorfer Straße (seit 1931 Hermann-Beims-Siedlung) wurde vom Bebauungsplan bis in die baulichen Einzelheiten hinein vom Stadterweiterungsamt, also aus einer Hand ausgeführt. Neben dem Ziel, preiswerten Wohnraum zu schaffen, stellten die Architekten eine Reform des sozialen Wohnungsbaus in den Vordergrund: keine Seitenflügel und Hinterhäuser, Hauptausrichtung der Straßen von Nord nach Süd, dreigeschossige Reihenhausbebauung, große begrünte Innenhöfe und Differenzierung von Wohn- und Erschließungsstraßen. Die durchschnittliche Größe einer Wohnung in der historischen Hermann-Beims-Siedlung lag bei 63 Quadratmetern und war damit an den Anforderungen und Möglichkeiten der zwanziger Jahre orientiert. In der Entstehungszeit der Siedlung lebten vier bis fünf Personen in einer Wohnungseinheit. Alle Wohnungen sind zweiseitig orientiert, was eine gute Belichtung und Querlüftung zulässt. Der Wohnungszuschnitt ist trotz der geringen Größe günstig und durchdacht, die Zimmeraufteilung kann flexibel erfolgen. Viele Wohnungen besitzen Balkone oder Loggien. Für alle Wohnungen war ein Bad vorgesehen, wenn auch aus Kostengründen die Badausstattung teilweise nicht sofort installiert wurde. Die Beheizung erfolgte mit Einzelöfen. lnnenaufnahmen von Wohnungen aus den frühen Jahren der Siedlung gibt es nur sehr wenige. Das Bild rechts oben ist in der Wohnung des Baurates Konrad Rühl aufgenommen worden. Baurat Rühl arbeitete eng mit Johannes Göderitz am Entwurf der Hermann-Beims-Siedlung zusammen. Von 1923 bis 1928 war er Magistratsbaurat im Dezernat für Städtebau in Magdeburg. Die stilvolle Einrichtung seiner Wohnung ist sicher nicht beispielgebend für die typische Ausstattung der 1920er Jahre. Die Wohungsbaugesellschaft Magdeburg mbH hat sich die Erhaltung und Pflege dieses einzigartigen Beispiels für das Moderne Bauen vor rund 100 Jahren zum Ziel gesetzt. Seitdem sie Mitte der 1990er Jahre die denkmalgeschützten Häuser übernommen hatte, wird alles getan, dass das Wohngebiet auch unter den heutigen Ansprüchen nicht an Attraktivität verliert. Dabei müssen immer wieder die vielen Vorgaben des Denkmalschutzes eingehalten werden, weshalb beispielsweise nicht an allen Häusern Balkone nachgerüstet werden können. Dennoch entstehen heute durch die Modernisierung teilweise neue Grundrisse, um dem Platz- und Wohnanspruch der Zeit gerecht zu werden. Die einstigen grauen Fassaden aus der DDR-Zeit haben wieder ihre traditionellen Farben erhalten. Die Hermann-Beims-Siedlung zeigt, dass das Neue Bauen vor 100 Jahren nichts an Attraktivität und Moderne eingebüßt hat. Diesem Anspruch fühlt sich die Wobau verpflichtet.

Aufnahmen aus modernisierten Wohungen in der Hermann-BeimsSiedlung. Foto: M. Schmidt


Plattenbau kontra Altbausanierung

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as Jahr 1971: Die Führungspartei der DDR zelebriert ihren VIII. Parteitag. Durch den Beschluss zur „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“ will die SED das materielle und kulturelle Lebensniveau in der DDR erhöhen. Damit zieht die Parteispitze Konsequenzen aus den wirtschaftlichen Fehlschlägen der Vergangenheit und will von früheren, überzogenen Plänen Abstand nehmen. Das Fatale: Dieses erklärte Ziel der neuen Wirtschaftspolitik soll „das Glück des Volkes“ sein, es stürzt die Volkswirtschaft der DDR jedoch in den Ruin. Insider sprechen heute vom Beginn des Sterbens der DDR nach dem „richtungsweisenden“ Parteitag. Als Folge der SED-Parteibeschlüsse steigen die Arbeiterlöhne und Renten, die Arbeitszeit verkürzt sich und als erklärtes Ziel hat der Wohnungsbau Vorrang. Rasant wachsen in Magdeburg Plattenbausiedlungen – Reform, Nord, Neustädter Feld und Neu-Olvenstedt sollen von der Stärke der sozialistischen Idee künden und „billigen Wohnraum für alle“ schaffen. Altbestände an historischen Gründerzeithäusern verkommen oder fallen rigoros der Abrissbirne zum Opfer: der Neubau auf der grünen Wiese hat politisch gewollt Priorität. Fehlendes Material und unzureichende Bilanzen machten es schwer, vor allem bei den Altbauten den Bestand in Ordnung zu halten. Neubauten mit industriell gefertigten Montageelementen sind schneller zu errichten – die „Hauptaufgabe“ war anders kaum zu lösen. Allerdings ließen die Grundrisse kaum Individualität zu. Wohnungen des „Typ P2“ oder „WBS 70“ (die mit mehr als 40 Prozent meistgebaute Neubau-Wohneinheit) hatten sogar Auswirkungen auf die Möbelindustrie. Hier stellte man sich auf die genormten Wohnungsmaße ein und fertigte „Schrankwände“ und Sitzmöbel in passenden Größen. Die Kommunale Wohnungsverwaltung (KWV) in Magdeburg war zu DDR-Zeiten der größte Vermieter in der Elbestadt. Rund 60.000 Wohnungen betreute das Unternehmen. Nach dem Mauerfall ging daraus die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (Wobau) hervor, die sich den neuen Herausforderungen der Zeit stellen musste. „Vor der Wende wurde der Bestand zentralistisch und dirigistisch verwaltet, oder einfacher: Die KWV hat bestimmt, wer welche Wohnung bekommt. Es war ein reiner Vermietermarkt“, verdeutlicht Wobau-Geschäftsführer Peter Lackner die damalige Situation. „Heute ist daraus glücklicherweise ein Mietermarkt geworden. Interessenten können selbst auswählen, welche Wohnung sie beziehen möchten.“

Foto: Ronald Floum/Archiv


Der Bestand an Wohnungen ist zukunftssicher

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ndividueller Wohnraum war in der DDR Mangelware, Plattenbauten prägten allerorten, so auch in Magdeburg, das Bild der Städte. „Die grauen Klötze standen überall. Die soziale Frage des Wohnens sollte durch diese Großbausiedlungen gelöst werden“, erklärt Wobau-Chef Peter Lackner. „Auch heute machen Plattenbauten 70 Prozent unseres Bestandes aus. Diese Tatsache stellt unser Unternehmen vor große Herausforderungen.“ Denn die Individualisierung von Ansprüchen führt zu einer Abkehr von uniformen Wohnmöglichkeiten, wie sie in den Plattensiedlungen an der Tagesordnung waren. „Die Menschen haben heute große Erwartungen an ihre Wohnung, an deren Grundriss, die Lage, die Qualität. Darauf müssen wir mit neuen Wohnkonzepten und hoher Flexibilität reagieren“. Umbau, Sanierung und Modernisierung sind darum an der Tagesordnung für die Wobau. Doch auch der Rückbau durch gezieltes Abreißen ist nötig. Oberstes Anliegen des städtischen Unternehmens ist es, die veränderten Bedürfnisse seiner Kunden zu erkennen und zu reagieren. Mit mehr als 20.000 Wohn- und Gewerbeobjekten ist die Wobau als Marktführer in Magdeburg und in den meisten Stadtgebieten vertreten. Die Angebote und Leistungen zeichnen sich durch besondere Vielfalt aus: Innerstädtisches Wohnen, Siedlungen und moderne Wohnviertel stehen den Mietinteressenten ebenso zur Verfügung wie Gewerbeobjekte oder Gärten. „Neben der Umgestaltung der Plattenbauten erweitern wir ständig unser Portfolio. So zählen heute beispielsweise auch Reihenhäuser zu unserem Angebot“, sagt Peter Lackner. In den vergangenen Jahren floss mehr als eine Milliarde Euro als Investitionen in die Wohnungsbestände. Damit verbesserten sich die Wohn- und Lebensverhältnisse für mehr als 50.000 Magdeburgerinnen und Magdeburger. Auch sicherten die bisherigen Investitionen rund 2.000 Arbeitsplätze im Baugewerbe der Region. In 500 Gewerbeeinheiten bietet die Wobau das Ambiente, in dem Unternehmerinnen und Unternehmer ihre Ideen und Ziele unbeschwert verwirklichen können. „Doch trotz oder gerade wegen unserer großen Vielfalt werden wir eins immer bleiben: Ein sicherer Vermieter mit ansprechendem Wohnraum für jedermann“, so Peter Lackner

Foto: Wobau


WOBAU Wohnungsvermietung Wohnungsbörse/Vermietung Krügerbrücke 2, 39104 Magdeburg Telefon: +49 391 610 44 44 Telefax: +49 391 5 342 69 29

Wilhelm-Höpfner-Ring 1, 39116 Magdeburg Telefon: +49 391 610-5 www.wobau-magdeburg.de

2 KOMPAKT MAGAZIN

Öffnungszeiten Mo - Do 09:00 - 17:30 Uhr Fr 09:00 - 17:00 Uhr Sa 10:00 - 14:00 Uhr (oder nach telefonischer Vereinbarung)

Geschäftsstelle Nord Moritzstraße 1, 39124 Magdeburg Geschäftsstelle Mitte Universitätsplatz 13, 39106 Magdeburg Geschäftsstelle Süd Flechtinger Straße 22 a, 39110 Magdeburg


Synthese aus innerer Schau und äußerem Zwang

Prof. Dr.-Ing. habil. Viktor Otte

Kleine Vorbemerkung: Einer der Herausgeber dieses Heftes fragte mich, ob ich bereit wäre, darüber zu schreiben, ob Ingenieure im Denken irgendwie anders denken. Ich habe zugesagt. Das war, wie ich beim Schreiben feststellte, äußerst leichtfertig. Ingenieure denken nämlich genauso wie andere Menschen. So viel als Fazit vorweg. Die Frage muss anders gestellt werden: „Gibt es Besonderheiten, die ein typisches Denken oder Verhalten von Ingenieuren ausmachen?“ Ja, vielleicht gibt es solche.

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angen wir beim Ursprung an. Das Wort „Ingenieur“ leitet sich vom lateinischen „Ingenium“ ab und kann, je nach Kontext, mit „Sinnreiche Erfindung“ oder „Scharfsinn“ übersetzt werden. Im Mittelalter waren Ingenieure Kriegsbaumeister, verantwortlich für Festungsbau und allerlei Angriffs- und Verteidigungsmechanismen. Auch Leonardo da Vinci trug für seine umfangreichen Waffenentwicklungen den Titel „ingeniarius“. In den Armeen des 30-jährigen Krieges gab es eigenständige Gruppen technischer Fachleute, später wurden Artillerie-und Ingenieurkorps gegründet. Erst im Laufe des 17. Jahrhunderts erweiterte sich der Ingenieurbegriff über den Einsatz in der Militärtechnik hinaus auf zivile Anwendungen, insbesondere in der Geodäsie und Kartographie, dem Wasserbau oder dem Bergbau. Im Dezember 1743 nahm die Ingenieurakademie zu Dresden ihren Lehrbetrieb auf, in der Fächer wie Mathematik, Festungsbau, Geodäsie, Geographie, Zivilbaukunst, Mechanik und Maschinenkunde gelehrt wurden. Weitere Länder in Europa folgten. Über die Vermittlung von praktischem Wissen hinaus wurde zunehmend Wert auf wissenschaftliche und theoretische Inhalte gelegt, viele Ingenieurschulen wurden im 19. und 20. Jahrhundert zu Technischen Hochschulen bzw. Technischen Universitäten ernannt. 1856 wurde der zunehmenden Bedeutung und Anerkennung des Ingenieurs in den deutschen Ländern durch die Gründung des „Vereins Deutscher Ingenieure (VDI)“ in Alexisbad im Harz Rechnung getragen. 1899 wurde auf Erlass des Kaisers Wilhelm II. an den Technischen Hochschulen Preußens der akademische Grad Diplom-Ingenieur (Dipl.-Ing) und der Doktor der Ingenieurwissenschaften (Dr.-Ing) eingeführt. Übrigens war die erste diplomierte Ingenieurin in einem europäischen Staat Cécile Butticaz, die 1907 an der Ingenieurschule Lausanne ihr Diplom als Elektroingenieurin erwarb, ab 1909 ein Ingenieurbüro leitete, am zweiten Simplonstollen mitarbeitete und 1929 an der Universität Genf in Physik promovierte. Das Ingenieurwesen entwickelte sich ab dem 18. Jahrhundert in ganz Europa und auch in Übersee stürmisch und führte zur sogenannten 1. Industriellen Revolution. Der Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft erzeugte bisher unvorstellbare technische Neuerungen, das Maschinenzeitalter begann. Mit der Verfügbarkeit einer dezentralen Energiequelle, der Dampfkraft, wurde die Abhängigkeit von Wind- und Wasserenergie bzw. Tierkräften gelöst. Pumpen, Hämmer, Gebläse, Walzen oder mechanische Webstühle konnten jetzt überall aufgestellt werden. 1815 begann die Dampfschifffahrt auf der Themse, am 29. Juni 1839 wurde das erste Teilstück der Fernbahn zwischen Magdeburg und Leipzig bis Schönebeck in Betrieb genommen. Die Aufzählungen zu technischen Entwicklungen im 19. Jhd. ließen sich endlos fortsetzen und jedem Interessenten sei empfohlen, sich mit der Industriegeschichte unseres Landes, vor allem aber auch unserer Stadt Magdeburg zu beschäftigen. Am Ende des 19. Jahrhunderts folgten der Dampfmaschine der Verbrennungs- und der Elektromotor, die wiederum ungeahnte technische Anwendungen auslösten. Es begann die sogenannte 2. Industrielle Revolution, die Phase der intensiven Mechanisierung aller Produktionsprozesse. Der Drang der Technik-Geschichtswissenschaftler nach Systematisierung hat uns zu weiteren Klassifikationen geführt. Ab Mitte

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1970 sprechen wir von der 3. Industriellen Revolution, die mit dem Einsatz der Mikroelektronik verbunden ist und seit einiger Zeit wird uns gesagt, dass wir nun im Zeitalter der 4. Industriellen Revolution leben, der sogenannten Industrie 4.0, die uns die Digitalisierung aller Lebensbereiche und der kommunikativen Verbindung von Mensch und Maschine bringen wird. Es ist nach diesem kleinen geschichtlichen Exkurs nun an der Zeit, sich wieder mit der Ausgangsfrage dieses Aufsatzes zu beschäftigen, gibt es ein besonderes „Ingenieurdenken“? Nun, Ingenieurgeist lebt von Neugier, Kreativität, Visionen, Erfindungen und ständigen Innovationen, aber auch von den Entbehrungen, den schlaflosen Nächten, den Mühen der Wissensaneignung, dem ständigen Ringen mit den Naturgesetzen. Während das in den vergangenen Jahrhunderten Dinge waren, denen von der Zivilgesellschaft höchste Anerkennung und Bewunderung zu Teil wurde, hat sich die heutige Gesellschaft in ihrer Mehrheit von den Mühen und Qualen abgewandt und genießt nur noch die Ergebnisse dieser Tätigkeit. Nun, von niemandem wird verlangt, dass er die Gesetze der Wechselstromerzeugung beherrscht, wenn er das Licht einschaltet oder die Verfahren der digitalen Nachrichtenübermittlung verinnerlicht hat, wenn er telefoniert, aber ein bisschen mehr gesellschaftlich gezeigter Respekt wäre schon angebracht. Im TV wird der gut aussehende Arzt angehimmelt und anschließend der etwas vertrottelte Computerfreak lächerlich gemacht oder der junge Streber in der Schule, der zwar in Mathe eine 1 hat, über den die Mädchen aber kichern und die Jungen ihn wenn möglich auf dem Nachhauseweg verprügeln. Auf diese Weise schafft man es natürlich nicht, junge Menschen für ein Ingenieurstudium zu motivieren. Betrachten wir mal einige menschliche Eigenschaften und beleuchten sie aus der Sicht des Ingenieurs. Fangen wir bei der Neugier an. Natürlich sind wir alle irgendwie neugierig, sofern die Befriedigung der Neugier aber mit Aufwand verbunden ist, wendet sich doch ein gewisser Teil unserer Mitmenschen wieder anderen Dingen zu. Aufwand wird oft gescheut, insbesondere auch dann, wenn er mit dem Erwerb und der Anwendung gewisser Kenntnisse unter Nutzung formaler, geistiger Methoden bzw. Handlungsvorschriften verbunden ist. Zu diesen geistigen Werkzeugen gehört u.a. die Mathematik. Man sollte die Mathematik also nicht nur gern betreiben sondern sie lieben, ja, lieben. Das ist natürlich für viele Mitbürger eine schreckliche Zumutung, weil sie im Laufe ihrer sozialen Entwicklung sehr oft Menschen, z.B. bestimmte „Kulturschaffende“ oder sogar Politiker erleben durften, die mit Ihrer Mathematik-Antipathie oder sogar -Phobie kokettieren, etwa in der Weise: Schaut mal, was aus mir geworden ist, obwohl ich in der Schule Mathematik nie leiden konnte. Das ist für Schüler oder auch Studenten natürlich ein verheerendes Vorbild. Warum soll man sich anstrengen? Man wird auch leichter berühmt. Die Medien zeigen hin und wieder auch den MatheFrick, aber wie schon gesagt, meist als weltfremden und verschrobenen Zeitgenossen. Also kein erstrebenswertes Vorbild. Die Krise bei der Besetzung der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) an den Hochschulen und Universitäten ist eine Folge dieser gesellschaftlichen Fehlentwicklung. Als ich vor einigen Jahren in den oberen Klassen von Gymnasien das Interesse für ein Ingenieurstudium wecken wollte, stand ich oft einer völlig desinteressierten Hörerschaft gegenüber. Viele Schüler spielten am Handy, zogen ihre Baseball-Kappen tiefer ins Gesicht und zeigten mir deutlich ihr


Desinteresse. Hier muss man dann sehen, wie man ein für einen Gymnasiasten inakzeptables Verhalten ohne Beleidigungen abfängt. Jeder Lehrer kennt das, es ist Kreativität gefragt. Das gilt auch für Ingenieure. Sie müssen kreativ sein. Unsere gesamte nicht-natürliche Umwelt ist von Ingenieuren über die Idee, die Entwicklung, Konstruktion und Fertigung bzw. Herstellung erzeugt worden. Kreativ bin ich auch, werden manche sagen, ich gestalte und bastle gern, arbeite im Haus und Garten mit vielen schönen und neuen Ideen. Natürlich ist auch jeder Künstler kreativ. Es ist die Voraussetzung für seine Tätigkeit, seine Berufung. Er unterscheidet sich aber doch in einem Punkt vom Ingenieur: Ein berühmter Schweizer Konstruktionswissenschaftler, Kesselring, hat auf die Frage, was „Konstruktion“ ist, sehr treffend und umfassend geantwortet: „Konstruktion ist die Synthese aus innerer Schau und äußerem Zwang“. Innere Schau darf hier mit „Idee“ übersetzt werden: welche Funktionen könnte z. B. das Produkt realisieren, wie soll es aussehen, wieviel darf es kosten usw. Wir stellen uns das alles in einer Imagination vor, von einer Realisierung sind wir aber noch weit entfernt. Jetzt kommt der „äußere Zwang“, die Regeln und Gesetze, die uns die Natur und die Gesellschaft bei der Umsetzung unserer Ideen auferlegen. Wir können z.B. nicht gegen die Physik konstruieren. Viele nicht naturwissenschaftlich Gebildete haben damit ein Problem, weil sie glauben, durch ideologisch motivierte Vorgaben diese Zwänge unterlaufen zu können. Schöne Beispiele sind die erzwungenen Maßnahmen der Energiewende, die Verteufelung von Kernkraft und Kohle und die daraus folgende zunehmende Instabilität von Netzen, die nur aus Windkraft und Solarstrom gespeist werden oder die illusionären Vorgaben für die Elektromobilität ohne Berücksichtigung der physikalischen Möglichkeiten einer akzeptablen, mobilen Speicherung von Elektroenergie, ganz abgesehen von der notwendigen aber fehlenden Infrastruktur für Elektro-Ladestationen oder die gegenwärtig unlauter geführte Diskussion zum Dieselmotor. Hier reicht schon ein kleiner Blick in die Tageszeitung, um zu erkennen, wie passende Argumente durch Weglassen oder Behauptungen erzeugt werden. Nein, Physik kann man nicht nach ideologischen Wün-

schen verbiegen. Von der Politik erwarten wir gesellschaftliche Visionen, wenn sie sich aber nicht an die existierenden Naturgesetze halten, wird daraus Zwang, der einer Demokratie fremd sein sollte. Ingenieure müssen also beides können, kreativ sein und sich bei der Realisierung ihrer Ideen strikt an physikalische, aber auch soziale oder ökonomische Gesetze halten. Lassen Sie uns noch kurz über das Thema Invention, also Erfindung und Innovation, also Erneuerung reden. Industrienationen werden neben gewissen ökonomischen Kennziffern stets auch unter dem Gesichtspunkt der Zahl der eingereichten Erfindungen bewertet. Das Ranking zeigt das wissenschaftlich-technische Potential einer Gesellschaft und man erkennt zweifelsfrei jeden Aufschwung oder Niedergang. Die ostdeutschen Länder haben z. B. nach der Wende deutlich weniger Erfindungen angemeldet als Süddeutschland. Die Gründe mögen komplex sein, die Konsequenzen sind gravierend und zwar nicht nur für den Einzelnen, sondern für die gesamte Gesellschaft. Eine erfindungsfreie Zone führt zum industriellen Niedergang, zu Abhängigkeiten aller Art. Hier sind dann nicht nur die Ingenieure gefragt, sondern vor allem die Politik, die die richtigen Schwerpunkte und Förderungsmöglichkeiten setzen muss. Es ist verniedlichend, wenn der Erfinder in vielen Medien als „Tüftler“ dargestellt wird. Nein, Erfinder sind mutige, wenn deshalb auch oft einsame Menschen, die von einer Idee überzeugt sind und hart an ihrer Realisierung arbeiten. Wenn sie in einem Indus-trieunternehmen eingebettet sind, wird der Betrieb sie fördern, um von der Idee zu partizipieren. Innovationen sind das tägliche Brot des Ingenieurs, sein eigentliches Betätigungsfeld. Bei jeder Idee, auch jedem Patent, gibt es immer etwas zu verbessern, zu optimieren, neu zu gestalten, an Bedürfnisse anzupassen. Innovationen müssen aber nicht im „Stundentakt“ erfolgen, wie es uns z. B. die Handyindustrie suggerieren will. Man kommt auch gut noch eine Weile mit dem alten Smartphone zurecht.

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Innovationen sind aber nicht nur das Tagesgeschäft des Ingenieurs, sie haben auch Einzug in seine Werkzeuge gehalten. Anfangs die „Schülke-Tafel“, dann der Rechenschieber, dann der Taschenrechner. Mit zunehmender Integration der Mathematik in die Naturwissenschaften erleben wir eine revolutionäre Verbesserung der Ingenieurwerkzeuge. Dort, wo früher noch ein selbst geschriebenes Programm für den Computer eingesetzt werden musste, gibt es heute Entwicklungswerkzeuge, die bis dato völlig offene Fragen der Optimierung von Objekten bzw. Prozessen durch Modellierung und Simulation mit relativ geringem Zeitaufwand zu lösen gestatten. Hier ist der Weg in die Zukunft zwar sichtbar, das Ziel aber noch weitgehend unvorstellbar und offen. Was wird uns die künstliche Intelligenz bringen, welche Revolutionen werden durch das selbstfahrende Auto oder die prognostizierte digitale Vernetzung aller Lebensbereiche eingeleitet? Nein, es ist völlig unverzeihlich, dass sich ein gewisser Teil der Gesellschaft bei derartigen revolutionären Prozessen im Ignorantentum einbettet und sich durch Vergnügungen aller Art einlullen lässt. Erinnern wir uns an den Aufbruchgeist der Renaissance. Lassen Sie uns an die Traditionen unserer Ingenieurleistungen anknüpfen. Hier müssen die jungen Leute auf-

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wachen, mitwirken, mitgestalten, nicht nur alles Mögliche werden wollen, sondern vor allem auch Ingenieur. Auch, wenn dieser Wunsch mit vielfachen Entbehrungen verbunden sein wird. Der Technik-affine muss nur durchhalten, fleißig sein, Abstinenz erlernen und – wie ein Sportler – eine gewisse Härte gegen sich selbst aufbringen können. Aber es lohnt sich, nicht nur finanziell. Der Ingenieur wird vielfach belohnt, nicht nur durch die intellektuelle Herausforderung und die Genugtuung nach der Problemlösung, sondern vielfach auch durch ein euphorisches Glücksgefühl, wie es jeder Mensch nach der Bewältigung großer Schwierigkeiten empfindet. „Heureka, ich habe es gefunden“, kann er dann rufen wie einst Archimedes von Syrakus, der vor ca. 2.200 Jahren in der Badewanne das Auftriebsprinzip entdeckte. Vieleicht kann der eine oder andere, sowohl der im Beruf stehende als auch der Lernende, mit dem hier gezeichneten Personenbild des Ingenieurs etwas anfangen, sich fragen, ob er die Eigenschaften besitzt, die eine solche Tätigkeit erfordert oder sie erwerben möchte. Ich denke, sobald sich unsere techniknutzende aber leider trotzdem technikfeindliche Gesellschaft wieder auf die Wurzeln ihres Wohlstandes besinnt, wird der Ingenieur erneut zu einem begehrten Beruf werden.


Sonderveröffentlichung Media Markt Magdeburg

TECHNIKTRENDS & MEHR

... das bisschen Haushalt Kochen & Backen Meine Küche, meine Regeln

Sicherheit Langfingern keine Chance geben

Bildgewaltig Der Fernseher wird Kunstgegenstand

Kaffee-Genuß Jetzt kann man selber ein Barista werden


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, e h c ü K e n i e M egeln! R e n i e m

... das bisschen Haushalt

Er ist die ultimative Kochmaschine – der Stoves Richmond 1100. Ein idealer Herd für ambitionierte Hobbyköche, die Wert auf vielfältige Zubereitungsarten legen und sich viel Backofenraum wünschen. Auf einer Breite von 110 Zentimetern bietet er vier Öfen und viele weitere Ausrüstungsmerkmale. Mit dem ultra-schicken Design ist der Herd der Dauerbrenner bei all jenen mit einem eher klassischen Geschmack. Highlight ist das großzügige Platzangebot zum Kochen, Backen, Garen, Grillen, und Schmoren. Vier Öfen stehen insgesamt zur Nutzung bereit: Zwei Hauptbacköfen dienen als Multifunktionsbackofen mit je 69 Litern Volumen und haben neben Oberund Unterhitze auch Umluft. Sie lassen sich seitlich öffnen und sind zum Teil mit Teleskopschienen ausgestattet. Die herausnehmbaren Abdeckungen sind mit spezieller, sich selbst reinigender Emaille beschichtet. Der kleine Ofen oben links dient als Grillofen mit 39 Litern Kapazität. Der Ofen unten rechts dienst mit seinen 39 Litern Volumen als Slow Cook Ofen. Als Kochfeld-Variante bietet der Stoves Richmond 1100 Standherd ein Induktionskochfeld mit fünf Kochzonen. Ausgestattet ist das Kochfeld mit Touchsteuerung, einer Digitalanzeige, 13 Leistungsstufen inklusive Power Boost, einer Tastensperre, Topferkennung und Kindersicherung. Sein elegantes, klares Aussehen passt sich jeder Einrichtung an und ist absolut zeitlos.

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Optikschmaus nicht nur für Hobbyköche


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Zwei Türen sind nicht genug Side-by-Side war den Ingenieuren von LG nicht gut genug. Sie setzten noch eins drauf und brachten das Door-in-Door-Konzept auf den Markt. Diese energiesparende Technologie sorgt für bis zu 46,5 Prozent weniger Kälteverlust beim Öffnen der Kühlschranktür und bietet einen schnellen und komfortablen Zugriff auf häufig benötigte Lebensmittel. Durch einen platzsparend im Kühlteil platzierten Vier-Liter-Wassertank, der sich je nach Geschmack mit Leitungswasser oder kohlensäurefreiem Mineralwasser befüllen lässt, benötigt der Eis-, Wasser- und Crushed-IceSpender keinen aufwändigen Festwasseranschluss. Zum Flaggschiff des Side-By-Side-Sortiments zählt auch der LG GSJ 461 DIDV, der ein Fassungsvermögen von über 601 Litern (Gefrierteil no-frost-System mit 196 Liter) aufweist. Der Side-by-Side bietet von der Front bis hin zu den Seitenteilen eine durchgängige Optik im Edelstahl-Look. Der Türöffner des Door-in-Door-Systems ist nahezu unsichtbar in die Front integriert. Der Kühl-Gefrierer ist nicht nur von außen ein eleganter Eye-Catcher: Als energiesparendes Premium-Modell beeindruckt er durch eine hochwertige Innenausstattung. LGs sparsamer, leiser und langlebiger Inverter Linear Kompressor macht ihn darüber hinaus auch umweltfreundlich. LG bietet auf seine Kompressoren zehn Jahre Garantie. Das Gerät trägt das Energie-Effizienzklasse-Label A+ (419 kWh/Jahr) und ist mit 39dB besonders leise.

Perfektes Doppel für die Küche Mit dem Herdset Siemens EQ521IA00 wird das Kochen zum Kinderspiel. Mit dem Induktionskochfeld mit innovativen Features für mehr Flexibilität beim Kochen können ambitionierte Hobbyköche auftrumpfen und zeigen, wie schnell man heute Speisen zubereiten kann. Die innovative Induktions-Technologie macht das Garen schneller, sauberer und sicherer. Für kürzere Ankochzeiten mit bis zu 50 Prozent mehr Leistung sorgt die powerBoost-Funktion. Auch große Bräter finden dank der zuschaltbaren Bräterzone auf dem Kochfeld Platz. Die Bedienfeld-Kombination aus Herdschaltung und Touch Display am Kochfeld im Flachrahmen-Design ermöglicht eine einfache Bedienung des Kochfeldes. Und auch das Backen ist ein Kinderspiel: Die Schnellaufheizung bringt den 71 Liter Garraum schneller zur gewünschten Backtemperatur. Die zehn Automatikprogramme cookControl garantieren beste Ergebnisse. Eine hochwertige Beschichtung aus Emaille erleichtert die Reinigung.

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Intelligenter Saugroboter Dyson macht nun auch autonomes Reinigen möglich. Angetrieben von dem energieeffizienten, digitalen Dyson Motor V2 setzt der Dyson 360 Eye Staubsauger auf die patentierte Dyson Zyklontechnologie und kann Partikel bis zu einer Größe von 0,5 Mikrometer aufnehmen – 600 Mal kleiner als der Punkt am Ende dieses Satzes. Der futuristisch aussehende Dyson 360 Eye verfügt über eine hohe Saugkraft und Reinigungsleistung und erkennt seine Umgebung mithilfe eines einzigartigen 360° Vision Systems. Die Kamera im Dyson 360 Eye Roboterstaubsauger kann die Umgebung perfekt analysieren und bestimmt die Position immer auf den Millimeter genau. Mittels Infrarotsensoren werden zudem mögliche Hindernisse identifiziert. Die Elektrobürste des 360 Eye Staubsaugers verläuft über die volle Breite des Geräts, um die Ecken und Kanten eines Raumes zu reinigen. Aufgrund seiner geringeren Breite von nur 23 Zentimetern können auch schmale Zwischenräume gereinigt werden. Ähnlich wie bei einem Geländefahrzeug ermöglichen die Kettenräder des Dyson die Geschwindigkeit und Richtung auf allen Untergrundtypen beizubehalten und kleine Hindernisse wie beispielsweise Türschwellen zu überwinden. Mit der Dyson Link App für iOS und Android behalten Anwender die Reinigung im Blick – auch wenn sie selbst nicht zu Hause sind. Der Staubsauger kann von unterwegs programmiert und gesteuert werden, um bei der Rückkehr ein sauberes Zuhause vorzufinden.

Kabellos. Maximal flexibel. Die Bosch Erfolgsformel: Unglaublich starke Reinigungsleistung und lange Laufzeit ganz ohne Kabel bietet der Akkusauger BCH7ATH32K. Er sorgt in den vier Wänden für grenzenloses Staubsaugen – unabhängig von der Steckdose und ist dabei mit seinem beweglichem Düsengelenk extrem flexibel. Das Gerät saugt somit verlässlich und mühelos auch um Möbel herum, es erreicht selbst entlegene Winkel unter Sofas, Schränken und Kommoden. Ein Sensor überwacht permanent die Reinigungsleistung des Staubsaugers. So saugt das Gerät immer auf dem optimalen Leistungsniveau und reduziert den Reinigungsaufwand gleichzeitig auf das Nötigste. Die von Bosch Power Tools und E-Bikes bekannte und bewährte Bosch Lithium-Ionen Technologie steht für hohe Leistung und lange Lebensdauer der Akkus. Sie zeichnen sich durch eine extralange Laufzeit und eine kurze Ladezeit aus. Außerdem unterliegen sie keinem Memory-Effekt. Dank drei Leistungsstufen und der Bosch Lithium-Ionen Akkus mit langanhaltend hoher Leistung kann bis zu 75 Minuten ohne Unterbrechung gesaugt werden.

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Langfingern Anwesenheit vortäuschen Die Abwesenheit der Bewohner bietet Langfingern die Chance, sich unauffällig Zutritt zu den Räumlichkeiten zu verschaffen. Damit dies nicht geschieht, sollte man vermeiden, dass der Eindruck entsteht, das jeweilige Objekt stehe leer. Ein wirksames Hilfsmittel sind sogenannte TV Simulatoren. Sie erwecken nach außen den Eindruck, die Bewohner der Wohnung oder des Hauses schauen fernsehen. Ähnlich wie bei einem TV, produziert der Simulator als Fake-TV ein flackerndes Licht und lässt somit vermuten, dass jemand zu Hause ist. Der Solution2Go S2G TV-Simulator simuliert täuschend echt mittels 12 LEDs die Lichteffekte eines Fernsehers. Er schaltet sich automatisch ein, wenn die Dämmerung einbricht. Durch den beweglichen Standfuß kann der Simulator in beliebige Winkel geneigt werden. Dies gibt eine realistischere Darstellung und erhöht somit die Sicherheit in den eigenen vier Wänden. Mit großer Leuchtstärke, fünf verschiedenen Betriebsmodi sowie Dauerbetrieb und Nachtlichtfunktion ist das Gerät eine notwendige Unterstützung bei der Heimsicherheit.

Security-Kameras einfach installieren

Die arlo Pro 3, die weltweit fortschrittlichste Smart Home Security-Kamera, ist komplett kabellos, bietet HD Bilder und ist wetterfest. Sie kommt mit Akku mit Schnelladefunktion, Zweiwege-Audio, verbesserter Nachtsichtfunktion und 130 Grad Weitwinkellinse. Mit dem Arlo Pro-Überwachungssystem lässt sich alles Wichtige im Blick behalten – von überall aus. Die Überwachungskameras sind komplett kabellos, per WLAN netzwerkfähig und liefern Bilder in 720p-Auflösung. Sie verfügen über eine Nachtsichtfunktion mit Reichweite bis zu 7,6 Metern und werden per leicht aufladbarem Akku mit Strom versorgt. Mit dem neuen Zweiwege-Audio hören Anwender alles, was in und um ihr Haus vor sich geht, können sich mit Kindern und Haustieren unterhalten und Eindringlinge ansprechen. Dank der Bewegungserkennung und der neuen Smart Sirenen mit 100 Dezibel ist es jetzt sehr einfach, Einbrecher zu stoppen. Die Sirene lässt sich manuell über die Arlo App aktivieren oder automatisch auslösen, sobald eine Bewegung oder ein Geräusch erkannt wurde. Über eine vom Hersteller bereitgestellte App können die von der Kamera gelieferten Bilder jederzeit im Blick behalten werden. Außerdem ist an der Basisstation ein USB-Anschluss vorhanden, der die Sicherung von Aufnahmen auf USB-Geräten ermöglicht. Alle Videos, die durch Bewegung und Geräusche ausgelöst werden, werden je sieben Tage während der gesamten Lebensdauer der Kamera kostenlos in der Cloud gespeichert. Das Set besteht aus einer Basisstation und drei Kameras, das sich auf bis zu fünf Kameras der Serie Arlo oder Arlo Pro erweitern lässt.

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Sicherheit und Komfort mit Home Automation

Kaum eine Tür oder ein Fenster ist wirklich einbruchsicher. Viele Menschen lassen ihre Wohnung deshalb nicht gerne für längere Zeit unbeaufsichtigt. Ein Wachmann für die eigenen vier Wände muss also her. Genau diesen Job übernimmt die neue IP-Kamera NC450 von TP-Link. Sie erweist sich als echter Haushüter, denn an dem virtuellen Türsteher kommt keiner ungesehen oder ungehört vorbei: Die Kamera verfügt über eine integrierte Bewegungs- und Tonerkennung. Befindet sich ein potenzieller Einbrecher in der Wohnung, erhält der Nutzer sofort per E-Mail oder FTP eine Nachricht. Die Kamera unterstützt WLAN und überträgt die aufgenommenen Bilder mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Mbit/s per Funk. Dank Infrarot-LEDs behält der virtuelle Türsteher auch im Dunkeln stets alles im Blick. Zudem besticht die Überwachungskamera durch einen zehnfachen Digitalzoom und unterbrechungsfreies HD-Videostreaming im Format 720p. Für einen größtmöglichen Überblick bis in den letzten Winkel der Wohnung sorgt der Schwenk- und Kippmechanismus: Damit behält die Kamera auch große Räume bestens im Blick. Horizontal lässt sich die Kamera bis zu 300 Grad schwenken und vertikal bis zu 120 Grad kippen. Auch kleinere Details oder entferntere Objekte werden dank dem zehnfachen digitalen Zoom klar erfasst. Für eine einfache Installation und Konfiguration sorgt die TP-Link tpCamera App.

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Vorbei die Zeiten, in denen man mit einem Händeklatschen Licht einund ausschalten konnte. Das heutige Zauberwort heißt smart home. Jalousien steuern und Licht einschalten. Heizung optimal regeln und dabei die offenen Fenster berücksichtigen. Bewegungen registrieren und Alarm auslösen oder Benachrichtigungen senden. Musik und Videos komfortabel abrufen und dabei, wenn gewünscht, die Beleuchtung steuern. Schwaiger macht all diese und viele weitere Anwendungen für den Konsumenten erschwinglich und hat sich bei Hausvernetzung und -automation die Einfachheit auf die Fahnen geschrieben. Die Einstellung der Steuerzentrale Schwaiger HA101, dem sogenannten Gateway, erfolgt standardmäßig mit einem Smartphone oder Tablet über die Schwaiger Home Automation App. Mithilfe der App behält man den Status aller angeschlossenen Geräte im Blick. Wem die Bedienung des Home Automation-Netzwerks über das Smartphone oder den Tablet-PC zu klein ist, kann diese jetzt auch über den Flachbildfernseher ausführen. Verschiedene Sensoren und Aktoren als persönliche Helfer informieren über Gefahren (Rauchmelder, Überflutungssensoren, Bewegungsmelder oder Einbruchsensoren) auf dem Handy und steuern Geräte an (Lichtsteuerung, Heizung, Jalousien). So kann man sein Heim oder Büro auch aus der Ferne steuern oder überwachen.

Der virtuelle Haushüter, der niemals schläft


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Zweifach prämiert, überzeugend in Technik undDesign

Der neue Philips 55POS9002 mit Ambilight ist der erste OLED-TV mit der Philips P5 Processing Engine, der leistungsstärksten Bildverbesserungstechnologie, die es in Philips TVs je gab. Die Bildqualität profitiert von einer signifikant höheren Rechenleistung und der damit verbunden höheren Geschwindigkeit und Effizienz im Vergleich zu bisherigen TV-Geräten. Im Zusammenspiel mit dem OLED-Panel zeigt sie eine unglaubliche Bildqualität, die jedem Anspruch an perfekte Bildwiedergabe genügt. Das elegante Design sowie das leistungsstarke Android TV unterstreichen das hohe Qualitätsniveau dieses Philips TVs. Zudem steht die Soundqualität den Bestwerten beim Bild in nichts nach und überzeugt dank patentierter Technologie und der Kompatibilität zu DTS HD Premium Sound. Die feinen Proportionen und die verwendeten Premium-Materialien verleihen dem 9002 eine sehr leichte, fast schwebende Optik, was durch den neuen „Open-Frame“-Fuß aus gebürstetem Aluminium noch unterstrichen wird. Die minimalen Abmessungen des OLED-Panels in seinem dünnen Rahmen sind ebenfalls Merkmale einer Design-Philosophie für optische Leichtigkeit. Die Gestaltung des Rahmens bietet zudem einen praktisch nahtlosen Übergang zum dreiseitigen Ambilight, was für ein intensives Seherlebnis ideal ist. Der Philips TV überzeugte auch die Jury der EISA Awards: die hervorragende Bild- und Verarbeitungsqualität, kombiniert mit dem prämierten Spitzendesign, machen den Philips 55POS9002 zum Best Buy OLED TV 2017-2018 der European Imaging and Sound Association. Insbesondere die „exzellente Bildqualität“ wurde herausgestellt – die intensiven Farben, feinen Details, satten Schwarztöne und die Bewegungsschärfe sind Eigenschaften, die der neue TV voll ausschöpft. Gleichzeitig verstärkt das Fernsehgerät den perfekten TV-Genuss. Dank Philips einzigartiger Ambilight Technologie verschmelzen Bild und Umgebung und kreieren so ein stimmungsvolles Ambiente. Die Auszeichnung der EISA ist der zweite Preis für den Philips 55POS9002 in diesem Jahr, der bereits den renommierten Red Dot Product Award als herausragendes Produkt in der Kategorie Unterhaltungselektronik erhielt.

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Wenn der Fernseher zum Kunstwerk wird Wer sagt eigentlich, dass ein TV-Gerät wie ein Fernseher ausssehen muss? Dass es auch anders geht, zeigt The Frame von Samsung. Der Design-TV spricht die Kunden an, die ihrer Individualität auch im Wohnzimmer Ausdruck verleihen möchten. Wie ein Gemälde zeigt er im sogenannten Art Mode klassische und zeitgenössische Werke oder persönliche Motive und bindet sich elegant und diskret ins Interieur ein. Ob an- oder ausgeschaltet, The Frame sieht immer gut aus. Und dass er im TV Mode mit UHD, HDR und Active Crystal Color auch technisch üppig ausgestattet ist, erscheint fast als Nebensache. Im Art Mode verwandelt sich The Frame in einen Rahmen, der mit digitaler Kunst oder persönlichen Motiven bespielt werden kann. Aus über 100 Werken der Samsung Collection können Nutzer kostenfrei Kunstwerke auswählen, darunter Landschafts- und Architekturfotografien, Malereien oder Zeichnungen von zeitgenössischen Malern, Fotografen oder Street Artists aus der ganzen Welt. Mithilfe der Passepartout-Funktion kann The Frame einem oder mehreren Fotos im Stil einer Galerie würdigen Ausdruck verleihen. Drei separat erhältliche Rahmen im Holzdesign – in Walnuss, Beige oder schlichtem Weiß – machen es leicht, den TV an den persönlichen Einrichtungsstil anzupassen. Die Rahmen werden magnetisch an The Frame angebracht und lassen sich so ganz leicht wieder wechseln. Aufgrund seines optisch kaum sichtbaren Kabels und der fast lückenlosen Wandhalterung können Nutzer den Rahmen elegant an der Wand aufhängen. Zur Wahl steht auch ein optional erhältlicher Staffeleiständer, der den TV auf drei Beinen abermals wie ein Gemälde wirken und Kabel elegant im Fuß verschwinden lässt.

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Die BoseSoundTouch 300 bietet unter allen einteiligen Soundbars dieser Größe die beste Leistung sowie räumliche Klang- und Basswiedergabe. Sie verfügt über speziell entwickelte Lautsprecher und patentierte Technologien, durch die Sie sogar dort Töne hören, wo gar keine Lautsprecher vorhanden sind. Die Soundbar bietet somit ein herausragendes Audioerlebnis für alle Ihre Entertainment-Inhalte. Das kompakte kabellose Gerät fällt mit der Oberfläche aus hochwertigem Glas und dem perforierten Abdeckgitter aus Metall sofort ins Auge. Bei der Wiedergabe von Musik haben Sie die freie Wahl, von welcher Quelle Sie Ihre Musik wiedergeben möchten. Sie können Musik per Bluetooth direkt von einem Smartphone oder Tablet oder ganz ohne Mobilgerät über das lokale Heimnetzwerk streamen. Wollen Sie noch mehr aus der Soundbar herausholen? Fügen Sie einfach das Acoustimass 300 wireless bass module für eine kraftvolle Basswiedergabe hinzu. Sie wollen noch mehr? Für raumfüllenden Surround-Sound können Sie die Soundbar zudem mit den Virtually Invisible 300 wireless surround speakers ergänzen.

Soundbars werden oft als standardmäßige Lösung für ein platzsparendes Heimkinosystem betrachtet. Standard ist Bose jedoch nicht gut genug.

Fernseher mit einer idealen Audio-Lösung Der Philips 24PFS5242 repräsentiert ein gänzlich neues Produktkonzept und stellt eine Kombination aus hochwertigem TV und Wireless Soundlösung dar. Der moderne, saubere Designstil des 5242 passt zu den inneren Werten, denn im Fuß ist ein hochwertiger 16-Watt-Bluetooth-Lautsprecher integriert, der nach vorne gerichtet ist. Mehrere mittlere, hohe und niedrige Lautsprecher sorgen für eine hervorragende Klangqualität und erwecken Filme, Shows, Spiele und Musik zum Leben. Es kommt noch besser: Die kabellose Bluetooth-Verbindung macht die Wiedergabe der Lieblingstitel in erstklassigem Sound unglaublich einfach. Er ist gleichermaßen für Musik vom Smartphone, Tablet oder Computer bestens geeignet. Das TV-Gerät ist als Full HD-TV in der Diagonale 24 Zoll (60 cm) verfügbar und kombiniert die Funktionalität eines Monitors, eines TVs und eines hochwertigen Bluetooth-Lautsprechers in einem einzigen Produkt. Er ist ideal für Anwendungen im ganzen Haus, denn seine umfangreiche Tuner-Ausstattung, inkl. DVB-T2 HD, macht seine Aufstellung sehr variabel. 47


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Mit dem EQ.9 definiert Siemens neue Ansprüche für Kaffeevollautomaten der Premiumklasse: Das modern gestaltete Flaggschiff der EQ-Familie gibt individuellen Vorlieben noch mehr Raum. Handhabung und Reinigung gestalten sich einfach wie nie – für unbeschwerten Genuss. Bei den EQ.9 Kaffeevollautomaten wurde an alles gedacht: Komfort, Design und innovative Technik für reinen Genuss. Neu sind das Milchsystem mit vollautomatischer Dampfreinigung und integriertem Milchbehälter, das dualBean System mit zwei getrennten Mahlwerken und Bohnenbehältern sowie der baristaMode für exakte FeinaromaEinstellung. Ob kräftiger Espresso, cremiger Cappuccino, Latte Macchiato oder Milchkaffee – ganz gleich, für welche der vielfältigen Kaffeespezialitäten Sie sich auch entscheiden: mit oneTouch DoubleCup bereitet Ihnen Ihr Kaffeevollautomat das gewünschte Getränk ganz einfach und komfortabel mit nur einem Tastendruck zu. Auf Wunsch auch für zwei Tassen gleichzeitig. Integriert in einen Korpus aus gebürstetem Edelstahl wird der EQ.9 Kaffeevollautomat damit zur Skulptur erlesenen Geschmacks.

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Am Pfahlberg 7 • 39128 Magdeburg • Tel. 0391/2802-0 • Im A2-Center Öffnungszeiten: Mo-Sa: 10-20 Uhr • Lieferungs-/Installationsservice freier WLAN-Zugang

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Treffpunkt für coole Ideen er bauen will, an seinem Haus eine Umbau- oder Sanierungsmaßnahme vornehmen oder seine Wohnsituation allgemein verändern möchte, hat eine Vielzahl von Entscheidungen zu treffen. Man benötigt Zeit für die Planungen und den Vergleich aller relevanten Angebote. Hierfür werden verschiedene Informationsquellen genutzt. Die Erfahrung zeigt, dass trotz Printmedien oder Internet nach wie vor der persönliche Kontakt am wichtigsten ist. Fachmessen – so wie die 28. Landes-Bau-Ausstellung SachsenAnhalt (LBA) – bieten die beste Basis, um die Breite des Angebotes direkt zu sichten. Coole Ideen für clevere Bauherren – so lautet das Motto der LBA, die vom 2. bis 4. März 2018 auf dem Magdeburger Messegelände stattfindet. Hier werden viele Neuheiten, Innovation bzw. Weiterentwicklungen von Produkten und Dienstleistungen gezeigt… also coole Ideen für clevere Bauherren! Für Besucher der ideale Ort, um sich von Experten aus erster Hand umfassend beraten zu lassen sowie Leistungen und Preise zu vergleichen. Der Traum reproduziert sich stets aufs Neue: Der Traum vom eigenen Heim. Durch die niedrigen Zinsen ist die Nachfrage weiterhin hoch. Es träumen die jungen Familien, die endlich für sich sein wollen, und es träumen die Senioren von ihrem Altersruhesitz. Der Wunsch geht quer durch alle Bevölkerungsschichten. Auf der LBA stellt eine Vielzahl von Unternehmen ihre Angebote vor – von der Villa bis zum Ausbauhaus. Soll es ein Fertighaus, Massivhaus, Niedrigenergiehaus oder ein Fertigteilhaus werden? Die Spanne

reicht von preisbewusst bis exklusiv, mit vielen Eigenleistungen oder schlüsselfertig. Aber nicht nur der Neubau steht hier im Mittelpunkt, sondern auch die Bestandsbauten. Wer hat schon mal umgebaut und sich nicht über das eine oder andere, was schiefgelaufen ist, geärgert? Wer kennt nicht das mühsame Suchen nach guter fachmännischer Beratung, nach kompetenten Fachkräften und die dann noch anstehende Koordination der einzelnen Gewerke wie Schreiner, Maurer, Maler und Verputzer, Bodenleger usw.? Von Sanierung von Dächern, Fassaden, Treppen oder neue Bäder und Küchen, Markisen, Rollläden, Wintergärten bis hin zu Saunahütten – hier sind die Fachleute vor Ort. Jeder kann heutzutage sein Haus nach seinen Wünschen und Bedürfnissen und vor allem nach seinen Möglichkeiten individuell bauen und modernisieren lassen. Das Gleiche trifft natürlich auch auf den Innenbereich der Häuser oder Wohnungen zu. Jedes Jahr kommen auch hier neue Werkstoffe und neue bzw. alte Techniken hinzu. Weitere Themen, die sich über beide Hallen und das Freigelände erstrecken sind Energieeinsparung, regenerative Energien und alternative Heizmöglichkeiten – von Energiedienstleistern bis hin zu allen Marktführern im Heizungsbereich werden vor Ort sein. Auf der 28. Landes-Bau-Ausstellung dreht sich alles um den schönsten Ort der Welt – das eigene Zuhause. Termin vormerken und vorbei kommen! Wir sehen uns vom 02. – 04. März 2018 auf dem Magdeburger Messegelände!

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Starker Auftritt des Neuen kodas neuester Streich heißt Karoq und ist ein komplett neu entwickeltes kompaktes SUV. Markentypisch bietet der Neue ein außergewöhnliches Platzangebot, zahlreiche Fahrerassistenzsysteme, Voll-LED-Scheinwerfer und erstmalig in einem Škoda ein frei programmierbares, digitales Instrumentenpanel. Fünf Motorvarianten stehen in einer Leistungsspanne von 85 kW (115 PS) bis 140 kW (190 PS) zur Auswahl, vier davon sind neu. Clevere Ideen beim neuen Kompakt-SUV der Marke sind Ausstattungsfeatures wie die VarioFlex-Rückbank oder das virtuelle Pedal zum berührungslosen Öffnen der Heckklappe. Besonders lange Gegenstände lassen sich komplett im Innenraum des kompakten SUV transportieren – möglich macht dies der klappbare Beifahrersitz. Bereits die äußere Form, die veränderte Linienführung und die gewachsenen Abmessungen lassen erkennen, dass hier ein komplett neues Fahrzeug steht. Das kompakte SUV misst 4.382 Millimeter in der Länge, 1.841 Millimeter in der Breite und 1.605 Millimeter in der Höhe. Der Größenzuwachs kommt den Passagieren zugute. Der lange Radstand von 2.638 Millimeter ist ein Hinweis auf das großzügige Platzangebot. Der Kofferraum fasst ein Volumen von 521 Litern bei feststehender hinterer Sitzbank. Bei umgeklappter Sitzbank erhöht sich das Fassungsvermögen auf 1.630 Liter. In Verbindung mit der optionalen VarioFlex-Rückbank ist der Stauraum variabel und fasst zwischen 479 und 588 Liter. Das VarioFlex-System besteht aus drei separaten Rücksitzen, die einzeln verstellt und komplett ausgebaut werden können – das kompakte SUV wird dann mit einem maximalen Laderaumvolumen von 1.810 Litern zum Kleintransporter. Mit innovativen Konnektivitätslösungen setzt sich der Škoda Karoq an die Spitze seines Segments. Sie bieten hochmoderne Funktionen und Schnittstellen und sind durchgängig mit kapazitiven Touchdisplays ausgestattet. Die Topsysteme Columbus und Amundsen verfügen über einen WLAN-Hotspot. Damit können Beifahrer mit ihren Handys und Tablets frei surfen und mailen. Die Notruftaste Emergency Call, die in Europa erst ab 2018 zur Standardausstattung zählt, wird bereits jetzt als Care Connect Dienst angeboten. Weitere Online-Dienste laufen über die Škoda Connect App. Mit ihnen lässt sich das Auto

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per Smartphone aus der Ferne überprüfen, konfigurieren und finden. Im Karoq steht ein umfangreiches Angebot an Fahrerassistenzsystemen bereit. Neue Systeme für den Komfort sind zum Beispiel der Parkassistent, Lane Assist oder der Stauassistent. Darüber hinaus sind weitere Fahrerassistenzsysteme lieferbar. Sie halten das Auto auf Abstand zum Vorausfahrenden, erleichtern dem Fahrer das Wechseln und Halten der Spur, weisen ihn auf wichtige Verkehrszeichen hin und assistieren ihm beim Parken. Darüber hinaus bietet der SUV ab der Ausstattungslinie Ambition optional Voll-LED-Hauptscheinwerfer in Klarglasoptik. Im Innenraum sorgt die neue LED-Ambientebeleuchtung in den Dekorleisten von Türen und Instrumententafel für eine stimmungsvolle Atmosphäre, die in zehn Farben wählbar ist. Auch bei den Motoren bietet der Karoq modernste Technologien: Insgesamt werden fünf Motorvarianten angeboten – zwei Benziner und drei Diesel. Neu im Programm sind die beiden Benziner und zwei Dieselvarianten. Alle Aggregate sind turboaufgeladene Direkteinspritzer und verfügen über Start-Stopp-Technik und Bremsenergierückgewinnung. Sie sind äußerst sparsam und erfüllen die Norm der EU-6-Verordnung. Mit Ausnahme des kraftvollsten Diesels können alle Aggregate wahlweise mit einem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe oder einem 7-Gang-DSG bestellt werden. Der 2,0 TDI mit 140 kW (190 PS) fährt serienmäßig mit dem 4×4-Antrieb und dem 7-Gang-DSG vor. Der neue 1,5 TSI bietet als Besonderheit eine Zylinderabschaltung. Auch das Fahrwerk setzt Maßstäbe in seinem Segment und zeigt auch abseits befestigter Straßen seine Qualität. Auf Wunsch stehen ab der Ausstattungslinie Ambition eine Fahrprofilauswahl mit den Modi Normal, Sport, Eco, Individual und Snow (4x4) zur Verfügung. Der Offroad-Mode beim Allradler verbessert die Fahreigenschaften abseits befestigter Straßen zusätzlich.

* Kraftstoffverbrauch für alle verfügbaren Motoren in l/100 km, innerorts: 6,8 - 5,0; außerorts: 5,0 - 4,4; kombiniert: 5,6 - 4,6; CO2-Emission, kombiniert: 135 - 120 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Effizienzklasse C–A

Nigari AH GmbH

www.nigari.de

39124 Magdeburg Silberbergweg 3 Telefon: 0391-79 29 32 50

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39120 Magdeburg Carnotstraße 12 Telefon: 0391- 79 29 31 20


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20 Jahre: Zeit für eine Veränderung

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eit 20 Jahren existiert das Nigari-Autohaus am Standort Carnotstraße in der Nähe des Magdeburger Flugplatzes. Etwa 10.000 Autos wurden in dieser Zeit verkauft – in den vergangenen Jahren zwischen 500 und 700 im Durchschnitt. Zum Jubiläum ist es nun Zeit für eine Veränderung, wie Nigari-Geschäftsführer Ingolf Nitschke (Foto unten) findet. Aus- und Umbau lautet die Devise. Mehr Platz wird benötigt. Nicht nur, weil das Unternehmen gewachsen ist, sondern auch, weil die Angebotspalette inzwischen vielfältiger ist. „Als wir 1997 hier eröffnet haben, waren ein Verkäufer, ein Meister und zwei Mechaniker an diesem Standort beschäftigt. Das Angebot an Autos beschränkte sich auf die Modelle der Škoda Felicia-Reihe“, erklärt der Geschäftsführer. „Heute arbeiten hier vier Verkäufer, zwei Beschäftigte im Bereich der Disposition, zwei Meister, zwei Serviceassistenten, sechs Mechaniker und drei Auszubildende.“ Zudem reicht die Škoda-Modellpalette vom Citigo, Fabia, Oktavia und Rapid bis hin zum Superb, Kodiaq und Karoq, der ab November erhältlich sein wird. Es muss also Platz geschaffen werden, um die Autos auch präsentieren zu können. 300 Quadratmeter sollen hinzukommen – die Ausstellungsfläche wird damit auf insgesamt 600 Quadratmeter verdoppelt. Die offizielle Eröffnung in der Carnotstraße ist für Anfang November geplant. Der Betrieb im Autohaus läuft bis dahin jedoch wie gewohnt weiter. „Die Öffnungszeiten sind dieselben, für unsere Kunden wird es in der Ausbauphase keine Einschränkungen geben“, so Ingolf Nitschke. Für den Fachmann bedeutet die Erweiterung des Autohauses nicht nur, mit der Zeit zu gehen und auf aktuelle Erfordernisse zu reagieren, sondern auch, vorauszuschauen und sich für die Zukunft zu wappnen. „In der Automobil-Branche erwartet uns ein spannendes Jahrzehnt des Umbruchs und darauf müssen wir uns vorbereiten.“ Als Beispiele für künftige Herausforderungen nennt er die Themen Digitalisierung und Elektromobilität. „Durch den Fortschritt der Digi-

Foto: Peter Gercke

talisierung wird sich so einiges verändern. Nicht nur im Vertrieb und im Service. So werden beispielsweise in Zukunft nicht mehr die üblichen Briefe verschickt, wenn die Hauptuntersuchung fällig wird – vielmehr wird das Auto den Kunden und auch das Autohaus durch eine Nachricht via Smartphone daran erinnern. Oder nehmen wir das Thema autonomes Fahren. Darin steckt so viel Potenzial und das wird uns in den kommenden Jahren immens beschäftigen.“ Dasselbe gelte für den Bereich der Elektromobilität. „Sicherheit am Arbeitsplatz spielt dabei eine große Rolle, aber auch neue Technik für Pflege und Wartung“, sagt der Geschäftsführer. Im Umbruch in der Automobil-Branche sieht Ingolf Nitschke große Chancen. Daher sei es notwendig, in den Standort zu investieren und diesen auszubauen. „Wir müssen uns selbst aber auch weiterentwickeln und unseren Mitarbeitern die Möglichkeit geben – beispielsweise durch Weiterbildungen – Teil dieses Veränderungsprozesses zu sein. Nur so können wir weiterhin erfolgreich die Anforderungen unserer Kunden erfüllen.“ Denn das sei es, was den Standort ausmache. Die Menschen, die sich an die Fachfrau oder den Fachmann wenden, zu beraten. Den direkten Kontakt zu pflegen. Das gegenseitige Vertrauen zu stärken. „Das alles kann das Internet nicht bieten. Auch deshalb ist der Aus- und Umbau sinnvoll: Um die Beziehung zu den Kunden im direkten Kontakt zu intensivieren.“ (th)

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Seit der Wende ein Team im Friseursalon: Norbert Goedecke, dessen Eltern das Geschäft 1954 eröffnet hatten, und Peggy Denke, die dort Ende der 1980er Jahre ihre Lehre absolvierte.

Sudenburger Haarmoden seit 1954 ur ein paar Meter muss man sich von der Halberstädter Straße entfernen, um ein Friseurgeschäft ausfindig zu machen, das bereits seit mehr als 60 Jahren in der Sudenburger Sankt-Michael-Straße existiert und sich noch immer in Familienhand befindet. „1954 haben meine Eltern hier einen Frisiersalon eröffnet“, erzählt Norbert Goedecke, der das Geschäft heute leitet. Schon als Jugendlicher habe für ihn festgestanden, dass er auch den Beruf des Friseurs erlernen würde. „Zu DDR-Zeiten war das klar … nach der Schule steigt man in das Familiengeschäft ein.“ Zumal er bereits damals ein wenig Erfahrung sammeln konnte. „Ich kannte das ja gar nicht anders. Nachdem ich aus der Schule nach Hause gekommen war, habe ich bei meinen Eltern im Salon mit angepackt und beispielsweise den Kunden die Haare gewaschen“, schildert der 62-Jährige. Mitte der 1970er absolvierte Norbert Goedecke schließlich seine Lehre bei einem Magdeburger Haarformermeister. „Meinem Vater war es wichtig, dass ich die klassischen Dinge von einem echten Altmeister und Urgestein lerne. Die modernen Sachen konnte ich mir bei meinen Eltern im Salon aneignen.“ Dass er eine Meisterausbildung abschloss, war auch sein eigener Anspruch. „Ich finde, das gehört zum Handwerk. Zudem hat man so die Möglichkeit, sein eigenes Geschäft zu führen und Lehrlinge auszubilden, seit der Übernahme waren es bereits 20.“ Auch der Vater hatte bis zur Wende 1989 im Salon in der Sankt-Michael-Straße 33 zukünftige Friseure ausgebildet – die letzte von ihnen war Peggy Denke, die seitdem im Geschäft tätig ist und nahezu ebenso eng damit verbunden ist wie Norbert Goedecke. Anfang der 1990er Jahre gaben die Eltern das Geschäft an ihren Sohn ab, es wurde umgebaut und im November 1992 wiedereröffnet, weshalb Norbert Goedecke in diesem Jahr stolz auf 25 Jahre „Goedecke Haarmoden“ unter seiner Leitung zurückblicken kann. Etliches hat sich seitdem verändert. „Nach der Wende kamen natürlich die ganzen Trends aus Westdeutschland und den USA zu uns. Es kamen unzählige neue Haarpflege-Produkte auf den Markt. Da musste man sich erstmal orientieren, vieles ausprobieren und Lehrgänge besuchen“, erinnert sich der 61-Jährige Friseurmeister. „Aber inzwischen hat sich das alles eingependelt – wir haben viel probiert und nun eine Zusammenarbeit gefunden, auf die wir vertrauen, und man muss auch nicht mehr jedem Trend hinterher

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rennen. Es ist nötig abzuwägen, ob es sich lohnt, beispielsweise Haarverlängerungen anzubieten. Passt das zum Salon? Sind die Kunden daran interessiert?“ Der Kunde ist schließlich König. Und immerhin kann der Friseurmeister auf eine gewachsene Stammkundschaft setzen – etwa 75 Prozent sind weiblich, 20 Prozent sind männlich, die übrigen 5 Prozent beansprucht die Laufkundschaft für sich. „Das Wichtigste ist, dass man sich auch für jede Kundin und jeden Kunden Zeit nimmt, eine vernünftige individuelle Beratung anbietet, Trends dabei beachtet, sie aber nicht überbewertet“, meint Norbert Goedecke. Modernität, Kreativität und Kompetenz – lautet die Salonphilosophie. „Wir möchten unseren Kunden das Vertrauen zurückgeben, das sie auch in uns setzen.“ All das, worauf es in diesem Beruf ankommt, gibt der 62-Jährige auch an seine Lehrlinge weiter – so, wie es auch sein Vater einst getan hatte. Und inzwischen denkt er ebenfalls darüber nach, die Geschicke des Friseursalons in die Hände des letzten Lehrlings seines Vaters zu legen. „Peggy Denke hat vor 20 Jahren ihre Meisterausbildung abgeschlossen und im kommenden Jahr wird es 30 Jahre her sein, dass sie hier, in diesem Salon, in ihr Berufsleben gestartet ist. Niemand sonst kennt das Geschäft so wie sie. In absehbarer Zeit werde ich das Rentenalter erreicht haben und sie wird den Salon gut leiten“, ist sich Norbert Goedecke sicher. Bis dahin hat er jedoch noch ein wenig Zeit, die Übergabe zu organisieren und das Familienunternehmen weiterzuleiten. (th)

Ihren Haaren - Das Beste St.-Michael-Straße 54 a 39112 Magdeburg Telefon: 0391 / 60 30 62 Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do, Fr 9 - 18 Uhr Di 9 - 13 Uhr jeden 2. Sa 9 - 13 Uhr l

Foto: Peter Gercke


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Kulinarisches im Gutshaus Baustellenbesichtigung mit Ruth Everinghoff: Noch wird das ehemalige Gutshaus in Loburg saniert. Ab April 2018 sollen hier saisonale Köstlichkeiten aufgetafelt werden.

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iegt man in Loburg in die Straße Münchentor ein und lässt den Markt links hinter sich, wird auf der rechten Seite ein Torbogen sichtbar. Dieser Torbogen verbindet nicht nur zwei Gebäude – das Gutshaus mit dem Verwaltungsgebäude des ehemaligen Rittergutes derer von Barby – sondern in gewisser Weise auch Vergangenheit mit Gegenwart und Zukunft. Zur Vergangenheit gehört, dass Loburg seit 1457 Stammsitz der Familie von Barby war, bis sie 1945 vom besagten Rittergut vertrieben wurde. Ebenso, dass Enteignung und Verfall dem Anwesen nach dem Zweiten Weltkrieg stark zusetzten und dass zu DDR-Zeiten dort ein Frisörladen und Wohnungen für kinderreiche Familien eingerichtet wurden, bevor die Wende der Nutzung der Gebäude erneut ein Ende setzte. Zur jüngeren Geschichte gehört jedoch auch, dass Robert Dahl, Nachfahre der Familie von Barby, 2011 das Gut seiner Großeltern zurückkauft und dieses sanieren lässt. Gegenwärtig beheimatet das ehemalige Verwaltungsgebäude des Rittergutes das Barbycafé und lockt mit Kaffee, Kuchen und Kultur zahlreiche Genießer aus der Region. Aber auch auf der anderen Seite des Torbogens, wo sich das unter Denkmalschutz stehende Gutshaus befindet, gibt es Bewegung. Seit April 2015 wird das Gebäude saniert – der Rohbau ist inzwischen fertig. Als nächstes wird die Fassade in Angriff genommen, anschließend sollen im Inneren die notwendigen Grundlagen für Elektrik, Gas und Wasser geschaffen und die Fußböden in Ordnung gebracht werden. „Es war dringend notwendig, mit der Sanierung zu beginnen. Hätte das Haus noch länger leer gestanden, wäre es nicht mehr zu retten gewesen“, meint Ruth Everinghoff, die sich um den reibungslosen Ablauf im Barbycafé kümmert. In Zukunft soll das renovierte Gutshaus mit zusätzlichen kulinarischen Angeboten ein weiterer Anlaufpunkt für Gäste sein. Der Besitzer hofft darauf – wenn alles nach Plan läuft – im April 2018 eröffnen zu können. Erdgeschoss und Obergeschoss werden bis dahin für den gastronomischen Betrieb eingerichtet sein, im Keller finden die Sanitäranlagen Platz. Im Außenbereich sollen ebenfalls

Foto: Peter Gercke

Sitzplätze entstehen. „Wir möchten unsere Gäste nicht nur kulinarisch verwöhnen, sie sollen sich auch rundum wohlfühlen und entspannen können“, meint Ruth Everinghoff. Und draußen, wo zahlreiche Bäume Schatten spenden und sich eine parkähnliche Anlage bis zum Flüsschen Ehle erstreckt, geht das eben am besten. Auf der Speisekarte sollen saisonale Köstlichkeiten stehen. Spargel und Erdbeeren im Frühjahr, Pfifferlinge im Sommer, Kohl und Wild im Herbst – um nur einige Beispiele zu nennen. Da gemäß den Auflagen bis zu 180 Personen im ehemaligen Gutshaus Platz finden, kann sich Ruth Everinghoff vorstellen, Synergien mit dem Barbycafé zu bilden. „Vor allem an Wochenenden und an Feiertagen ist das Café ausgelastet und im Gutshaus hätten wir die nötige Kapazität, um eine Ausweichmöglichkeit zu schaffen.“ Zeitgleich mit dem sanierten Gutshaus wird auch der Neubau der ortsansässigen Obstbrennerei gegenüber des Barbycafés eröffnen. Neben dem Storchenhof, der evangelischen Kirche St. Laurentius, der Ruine der Kirche Unser Lieben Frauen, dem mittelalterlichen Bergfried der ehemaligen Loburg und dem Barbycafé ein weiterer Anziehungspunkt für den Ort inmitten des Jerichower Landes. Tina Heinz

Täglich 12 - 18 Uhr Montag Ruhetag Jeden ersten Freitag im Monat bis 22 Uhr

Münchentor 1 • 39279 Loburg/Möckern Telefon: 039245-917048 • www.barbycafe.de

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Planspiele: Das Leben passiert, während wir es anders planen Ich bin begeistert. Toll, dass ich Sie treffe, Herr Plan, da können Sie mir gleich mal ein paar Fragen beantworten! Aber das war gar nicht mein Plan, Herr …

Papperlapapp, Mathematik ist extrem präzise. Damit kann man alles berechnen. Auch Ihre Dummheit?

Mich können Sie nicht für dumm verkaufen. Sie sind der Plan und da kommen Sie doch nicht rein zufällig zu mir. Sie können mich für alles Mögliche halten, aber ich bin nicht Ihr Plan.

Werden Sie nicht frech! Sie sind doch so unverschämt und wollen mir die absolute Schlüssigkeit und die sich immer einstellende Lösung unterstellen.

Nein? Was für ein Plan sind Sie dann? Einfach nur ein Plan, nicht mehr und nicht weniger.

Man braucht doch Pläne im Leben, sonst kann man nichts erreichen. Vielleicht ist es manchmal ein guter Plan, planfrei zu sein.

Dann verraten Sie mir bitte, warum Sie so oft schiefgehen und Sie sich nicht an sich selbst halten! Moment, ich halte mich immer an mich selbst. Das Problem des Misslingens hat vielmehr mit Ihnen zu tun. Sie sind mir ein Spaßvogel. Da schreibt man einen Plan und der geht nicht auf. In der Folge entsteht Chaos. Ich würde sagen, Sie sind ein planloses Etwas. Vielleicht ist das Chaos der Plan. Ich kann es nicht wissen. Andere stellen mich auf und dann soll ich für ihre Fehler verantwortlich sein. Fassen Sie sich mal lieber selbst an die Nase. So so, Sie wollen mir sicher weiß machen, dass es gar keinen perfekten Plan gibt und deshalb stellt sich kein Erfolg ein. Ich wusste gar nicht, dass ich etwas mit dem Erfolg anderer zu tun habe. Ich bin nur ein Plan. Passen Sie mal gut auf, damit am Ende etwas erfolgreich absolviert werden kann, stellt man einen Plan auf. Also wirklich, Sie veralbern mich doch mit Ihrer angeblichen Unwissenheit. Ach so, Plan ist gleich Wissen. Wenn Wissen und Plan dasselbe wären, dann brauchte es dafür keine zwei verschiedenen Vokabeln. Betreiben sie mal keine Wortklauberei. Sie haben mich schon gut verstanden. Wenn ich weiß, wie etwas geht, kann ich es z. B. berechnen. Wenn Sie sich da mal nicht verrechnen, mein Lieber …

Sehen Sie, Sie machen alles zu einem Plan. Ich bin der Plan, auch wenn Sie sich nicht vorstellen können, dass Scheitern zum Plan gehört. Auch den Misserfolg könnte ich planen? Sie können planen, was Sie wollen, nur glauben Sie bitte nicht, dass deshalb alles planmäßig verlaufen würde. Gottes Plan erfüllt sich auch. Sind Sie sicher? Möglicherweise ist genau das Ihr Irrglaube. Je mehr Sie planen, umso weniger steckt darin ein göttlicher Kern. Okay, lassen wir das mit der Religion. Der Plan ist doch ein menschliches Produkt. Davon rede ich die ganze Zeit. Ich bin Ihr geistiges Produkt und genauso unvollkommen, dämlich oder schlüssig wie es Ihre logischen Fähigkeiten und Folgekalkulationen sind. Wenn am Ende der Plan doch für die Katz war, dann brauchte ich doch gar keinen aufzustellen? War das Ihr Plan, hier ein Selbstgespräch zu führen, um am Ende die eigene Unzulänglichkeit erkennen zu können? Ich hatte gar keinen Plan. Das ist ein guter Plan. Machen Sie bitte weiter so, dann stellen Sie planlos einen erfolgreichen Plan auf. Denken Sie bitte nur an den einen Satz: Das Leben geschieht, während wir es anders planen. Das war schon immer mein bester Plan. (tw)

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Redaktion: Thomas Wischnewski, Ronald Floum (v.i.S.d.P.), Birgit Ahlert, Tina Heinz, Sophie Altkrüger Gastautoren: Prof. Dr.-Ing. Viktor Otte, Prof. Dr. Gerald Wolf, Fotos: Viktoria Kühne, Peter Gercke, Michael Kranz, 123rf.com, Einzelnachweise in der Wobau-Sonderveröffentlichung

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Anzeigen: Britta Roders, Maria Franke Adresse: Breiter Weg 202 | 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79 29 67 50 E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de

KOMPAKT magazin erscheint viermal jährlich und ist im Innenteil der regulären Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT enthalten. Das Magazin ist an 1.365 Auslagestellen in Magdeburg und Umgebung

kostenlos erhältlich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht unbedingt die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Gesellschaft gestattet. Das nächste Magazin erscheint am 30. November 2017. Es gilt die Preisliste vom 1. Januar 2017.


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Kommen Sie in Magdeburg in unseren Laden. Sollte dies nicht möglich sein, senden Sie die zu verkaufenden Teile einfach per Post an: Analog Lounge GmbH Herr Mike Werner Paketzentrum f. Sachsen Anhalt Wittenberger Straße 15A 04129 Leipzig Fragen Sie bitte auch in Ihrem Bekannten- und Verwandtenkreis. Da wir Ihnen telefonisch ein Angebot unterbreiten legen Sie dem Paket bitte eine Telefonnummer bei. Sollte Ihnen unser Angebot zusagen überweisen wir den vereinbarten Betrag zzgl. ihrer verauslagten Versandkosten innerhalb von 24 Stunden. Sagt Ihnen unser Angebot nicht zu senden wir Ihre Teile umgehend kostenlos zurück. Wir sind grundsätzlich an fast allen Kameras, Objektiven so wie Ferngläsern interessiert (Leica, Rollei, Carl Zeiss, Meyer Optik, Pentacon, Canon, Nikon usw – siehe Bilder Rückseite) Nutzen sie die Gelegenheit – Sammler, Universitäten und Schulen in der ganzen Welt haben noch Interesse an älterer Technik.

bekannt aus

dem

in MDR Magaz ial“ „Einfach gen e/mdr tik.d

www.ddr-op


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