Magdeburg kompakt 102

Page 1

www.magdeburg-kompakt.de

MAGDEBURG KOMPAKT

6. Jahrgang | Nr. 102

HINTERGRUND • WISSENSWERTES • UNTERHALTUNG

2. Ausgabe September 2017

Wahnsinn:

Essen

macht krank? Diät- und Ernährungsirrtümer | ab Seite 14

Die schärfste

Wurst

zur schärfsten

Zeitung! Nur bei


2

n Editorial Die Kunst der richtigen Ernährung Liebe Leserinnen und Leser, tagein, tagaus beschäftigen wir uns mit dem Thema Ernährung. In erster Linie natürlich, weil wir es gewohnt sind, mehrere Mahlzeiten am Tag zu uns zu nehmen. Vor allem aber auch, weil das Thema omnipräsent ist – in Zeitschriften, Ratgebersendungen, sozialen Medien erhalten wir Hinweise zur richtigen Ernährung. Zu viel Fleisch ist ungesund, zu viel Zucker erst recht, Superfood hingegen scheint das Allheilmittel zu sein. Die Ernährungsforschung wartet stets mit neuen Erkenntnissen auf – mal wird der Spinat in den Himmel gehoben, mal werden die Eier verteufelt. Die einen schwören auf vegane Ernährungsweise, die anderen auf PaläoDiät. Oder der neueste Hype: Pegan, eine Mischung aus paläo und vegan. Laut dem Erfinder des Konzepts natürlich die gesündeste Ernährungsweise überhaupt und nützlich, um Krankheiten wie Diabetes, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen vorzubeugen. Aber worauf kann man bei den ständig wechselnden Trends vertrauen? Und wer entscheidet überhaupt, was gesund und ungesund ist? Um für noch mehr Verwirrung zu sorgen, haben wir uns nun auch mit dem Thema Ernährung auseinandergesetzt. Ein Fass ohne Boden! So ähnlich wie die Politik ... und gleichermaßen verwirrend. Daran kommt man momentan jedoch nicht vorbei, schließlich steht die Bundestagswahl bevor. Wir können Ihnen die Wahl weder in Sachen Ernährung noch in Sachen Politik abnehmen, aber vielleicht können wir Sie auf dem Weg der Entscheidung ein wenig unterhalten und informieren ... Ihre Tina Heinz

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT | KOMPAKT ZEITUNG Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750 Redaktion und redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Tina Heinz, Birgit Ahlert (Kultur), Peter Gercke (Fotos), Sophie Altkrüger Dr. Rudi Bartlitz (Sport), Ludwig Schumann Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Gerald Wolf Gastautoren: Prof. Dr. Peter Schönfeld, Ines Gand, Prof. Dr. Reinhard Szibor, Lars Johansen, Paul F. Gaudi, Sabine Raczkowski, Heike Gabriel, Jens-Uwe Jahns Videobeiträge in Zusammenarbeit mit: Crafty Media – Martin Händel und Tino Diesterheft Anzeigen/Verkauf: Britta Roders (Tel.: 0391/ 79296751) Marketing/Verkauf: Maria Franke (Tel.: 0391/ 79296752) Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Veranstaltungen: termine@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht automatisch die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet.

Ab 1. Januar 2017 gilt die neue Preisliste Nr. 5

SCHWARZ AUF WEISS

2. Ausgabe September | 2017

B

öse sind sie, die Stickoxide, böse, böse! Dabei haben sie auch Ihr Gutes. Sie verhelfen den Medien aus dem Sommerloch heraus und ermöglichen den Politikern aufzuzeigen, wie besorgt sie um uns sind. Um uns, die Menschen, die hier leben, die Wählerinnen und Wähler. Denn die Stickoxide machen krank. Das wissen mittlerweile alle, selbst wenn sie in ihrem Bildungsgang Chemie abgewählt haben sollten. „NOx“ kann man für die Familie der leicht ineinander umwandelbaren Stickoxide auch sagen, das ist kürzer und verrät ein Plus an Bildung. NOx Von Gerald ist vor allem in der Straßenluft schädlich, paradoxerweise aber weniger an Industriearbeitsplätzen, wie aus den Grenzwerten hervorgeht, die sich an EU-Vorgaben orientieren. Zwar haben sich in Deutschland, so das Bundesumweltamt, die NOx-Ausscheidungen von Kraftfahrzeugen, Energiewirtschaft usw. seit 1990 stetig verringert, um etwa die Hälfte, der Alarm aber, obschon verspätet, muss trotzdem sein. Zumindest eben aus politischen und Sommerlochgründen. Nicht so aus gesundheitlichen Erwägungen heraus. Denn man kann noch nicht einmal mit Sicherheit sagen, dass Stickoxide zu Schäden führen, wenn ihre Konzentrationen deutlich über der Norm liegen. Das gilt selbst für Asthmatiker und Menschen mit anderen chronischen Lungenkrankheiten, die auf Schadstoffe in der Atemluft besonders empfindlich reagieren. Für sie ist der Fein- und Feinststaub, der u. a. von den Brems- und Kupplungsbelägen und dem Reifenabrieb herrührt, besonders bedenklich, warnen die meisten der Lungenspezialisten. Ob nun der eine oder der andere Umweltfaktor oder welcher der vielen sonstigen auch immer, lässt sich nicht genau analysieren. Der Einfachheit halber hält man sich an einen der mutmaßlichen Faktoren, z. B. eben an die Stickoxide, zumal sie im Zusammenhang mit der Dieselaffäre eine herausragende Rolle spielen. Mit deren Konzentrationen (vor allem an Straßenkreuzungen) füttert man sogenannte „epidemiologische Studien“. In welchem Umfang, wird da gefragt, waren Menschen, die vermutlich an atmosphärischen Schadstoffen erkrankt oder gestorben sind, solchen Stoffen ausgesetzt? Allerdings lassen sich auf solche Weise lediglich Korrelationen ableiten, und diese mögen mit der unterstellten Ursache nichts zu tun haben. Etwa so wie in dem

berühmten Storchenbeispiel: Es war einmal eine Zeit, in der ging mit der Anzahl der Storchenbruten auch die der menschlichen Geburten zurück. Wollte man – statistisch durchaus gesichert – nun aber Korrelation mit Kausalität gleichsetzen, käme etwas sehr Ulkiges heraus. Und tatsächlich, für Stickoxide ist in den hierfür relevanten Konzentrationen eine gesundheitsschädigende Wirkung bis heute nicht erwiesen. Erwiesen ist etwas anderes: Eines der Stickoxide, das Stickstoffmonoxid, NO, ist ein von unserem Organismus selbst produziertes Gas! Für diese Entdeckung wurde an die Wolf Amerikaner Robert Furchgott, Ferid Murad und Louis J. Ignarro 1998 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen. NO ist ein chemisches Radikal, das als gasförmiger Signalstoff in unserem Organismus vielfältigste Funktionen ausübt. Innerhalb der Zellen sorgen spezielle Enzyme (Stickoxidsynthasen) für die Produktion von NO. Viele Nervenzellen nutzen es als Neurotransmitter, NO weitet die Blutgefäße und dient zusammen mit Peroxynitrit, einem Produkt des NO-Stoffwechsels, der Abwehr von Bakterien und sonstigen Fremdorganismen wie auch der Beseitigung von Zelltrümmern. Zusammen mit seinen Mitarbeitern ist der Autor an entsprechenden Forschungsarbeiten beteiligt. Eine Reihe von Medikamenten, vor allem solche für Herz und Kreislauf, entfalten im Zusammenhang mit der NO-Wirkung ihren therapeutischen Effekt. Dazu gehört auch die „Kraft“ von Viagra. Zur Behandlung von Neugeborenen mit Lungenversagen wird in speziellen Fällen NO sogar dem Beatmungsgasgemisch beigegeben. Allerdings, wie hoch die Konzentration des Stickstoffmonoxids innerhalb von den Zellen ist, in dem es entsteht, kann trotz jahrzehntelanger Forschung bis heute niemand genau sagen. Ganz sicher aber weit, weit höher, als es den Abgasnormen entspricht. Und da will die politisch-mediale Klasse, gestützt auf die Meinung passender „Experten“, uns nun kundtun, wie gefährlich Stickoxid und dessen Verwandte ab einer willkürlich festgelegten Konzentration für den Menschen sind! Auf das Risiko hin, mit solcherart Alarm das Rückgrat unserer Wirtschaft zu ruinieren, nämlich das der Auto-Industrie. Möglicherweise für immer. Politik und die ihr geneigten Medien können sehr gefährlich sein, viel gefährlicher als (wenn überhaupt) die Stickoxide!

Standpunkt Breiter Weg

Unsere Stickoxide

MAGDEBURG KOMPAKT ld l

d h

h

k

Die nächste Ausgabe erscheint am 28. September 2017 Aus dem Inhalt der nächsten Zeitung: Wenn die Blätter fallen … – Wie gehen wir mit der Endlichkeit des Lebens um? Ihre Zeitung erhalten Sie zweimal monatlich an derzeit 1.365 Stellen in Magdeburg und Umgebung (in allen Umlandgemeinden sowie in Schönebeck, Wolmirstedt, Möckern, Gommern, Loburg ). Sie möchten die Zeitung kostenfrei in Ihrem Geschäft oder Büro auslegen? Anruf genügt! Telefon: 0391/79296750 MAGDEBURG KOMPAKT kann man auch im Jahresabonnement beziehen.


DIE DRITTE SEITE

2017 | 2. Ausgabe September

3

Momentaufnahme Mobilität gesichert: Die Freiwillige Feuerwehr in Colbitz ist bei innerörtlichen Dieselverboten bestens vorbereitet. Foto: Peter Gercke

Und sie retten sie doch …

S

Wenn Sie abstimmen, stimmen Sie meist nicht ganz richtig.

ie wissen es ja längst: Die Demokratie ist in Gefahr. So wurde und wird es jedenfalls immer mal wieder kolportiert. Vor allem wenn Sie als Wahlberechtigter am 24. September nicht richtig wählen. Im Umkehrschluss hieße das eigentlich, Sie würden als Souverän mit einem falsch gesetzten Kreuz nicht souverän entschieden haben. Nun ist das Problem des Stimmzettels ein komplexes. Immerhin bewerben sich 2017 insgesamt 42 Parteien um Sitze im künftigen Bundestag. Vor vier Jahren waren es 30. Im Demokratieverständnis sollte eine buntere Landschaft eher ein Ausdruck für Meinungsvielfalt sein, anstatt einer über ein beschränktes politisches Spektrum. Da aus dieser Tatsache kaum eine Demokratiegefährdung abgeleitet werden kann, muss der Hase woanders im Pfeffer liegen. 2013 betrug die Zahl der Wahlberechtigen 61,9 Millionen. In diesem Jahr können nur 61,5 Millionen an die Wahlurne treten. Logisch, dass sich bei weniger Wählern und mehr teilnehmenden Parteien weniger Stimmen auf eine Partei vereinigen. Gut oder eben nicht gut. Doch es liegt gemeinhin auf der Hand, dass die Gefahr entweder von rechts oder links ausgeht. Das sagen die jeweiligen Vertreter schon übereinander und die so genannten Mitte-Parteien sowieso. Wie schnell das Wahlrecht futsch sein kann, steht in den Geschichtsbüchern. Ergo die Demokratie wäre passé, wenn Wahlrechte einge-

schränkt oder gar abgeschaft würden. So lange man die Wahl hat, bleibt die Qual, gegen die Falschen das richtige Kreuz zu setzen. Und das liegt am Ende immer im Auge des Betrachters. Übrigens: Welche Wahl hatten Sie eigentlich als Bundeskanzlerin Angela Merkel den Satz sagte? „Wir leben ja in einer Demokratie und das ist eine parlamentarische Demokratie und deshalb ist das Budgetrecht ein Kernrecht des Parlaments und insofern werden wir Wege finden, wie die parlamentarische Mitbestimmung so gestaltet wird, dass sie trotzdem auch marktkonform ist.“ Wenn Sie als Wähler also wirklich Einfluss auf das politische Geschehen nehmen wollen, müssen Sie den Markt wählen, dem sich das Parlament entsprechend konform anpasst. Da Sie als Konsument täglich Marktteilnehmer sind, wählen Sie quasi permanent die Konformität des Parlaments. Oder etwa nicht? Offensichtlich können Sie da keinen Einfluss mit Ihrer Stimme ausüben. Da handelt also die bürgerliche Politik ganz nach dem ollen Marx und richtet sich kapitalmarkt-konform ein. Offensichtlich bestimmt beim Gesetzgeber doch das wirtschaftliche Sein das politische Bewusstsein und nicht umgekehrt. Aber von beiden Polen aus wird das Leben der Bürger bestimmt, die alle vier Jahre als Retter der Demokratie beschworen wird. Und sie retten sie doch … bürgerpflichtgemäß. Thomas Wischnewski

Philosophischer Spaziergang Themen & Termine 24. September 2017 | 11 Uhr 16. Philosophischer Spaziergang Bauen in Magdeburg zwischen Visionen und Zwängen Peter Lackner, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH N.N., Architekt Nächster Termin: 26. November 2017 | 11 Uhr max. 35 Teilnehmerplätze nach telefonischer Voranmeldung: Telefon: 0391/79296750 oder per E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Teilnahmegebühr 3,00 Euro

Kunstmuseum Magdeburg Kloster Unser Lieben Frauen


4

ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

2. Ausgabe September | 2017

Die Ohnmacht vor der Allmacht kurzer Sätze Noch einmal bäumen sich die Wahlkämpfer auf, um die Bürgerstimme im letzten Winkel einzusammeln. Die Losungsflut geht in die finale Phase. Oft klingt das nicht schön. Aber ginge es anders? Von Thomas Wischnewski

I

n Wahlkampfzeiten fliegen den Wählern allerorts kurze Sätze oder gar nur Losungen um die Ohren. So ist das eben. Obschon Politiker andererseits stets darauf pochen, dass Politik eine Chimäre sei, ein komplexes Mischwesen, das man nicht auf einfache Aussagen reduzieren könnte, vor allem nicht auf populistische. Doch vor dem Urnengang interessiert das Geschwätz von gestern wenig. Da populisiert es von Plakaten, in Wahlspots und TV-Talkrunden. Schließlich muss Populus, das Volk, mit den Ideen über das künftige deutsche Leben gefüttert werden. Und im Konsenz ruft die große Schar der Wahlfrontfrauen und -männer, dass alles Schlechte im Gestern bliebe und das Gute sich nun Bahn breche. Dafür brauche es nur die Stimme, die eine von jedem und am besten nur für eine Partei. Wenigstens im Wetteifer der sprachlichen Verknappungen sind die politischen Akteure allesamt auf Augenhöhe. Die Wähler wissen das. Manche quittieren das verbale Wahlkampfgeschnetzelte mit Kopfschütteln oder gar mit Abwinken. Andere haben verstanden, nicken zustimmend oder geben sich begeistert. Und immer spricht man gegenseitig gern vom polititschen Gegner, über dessen Programmatik schon der Untergang aufginge und wer der andere sei und wie man ihn zu begreifen habe. Die Rhetorik der Abgrenzung, Einordnung und Kategorisierung ist dann scharf, manchmal sogar vernichtend. Als ginge es bei einer Wahl um so etwas wie die Olympischen Spiele, bei denen unter den Aktiven alle vier Jahre in unterschiedlichen Sportarten wie Renten-Marathon, Sozial-Hürdenlauf und Lohn-Rudern die Besten ihrer Disziplin ermittelt würden. Ab und an gibt es dann noch ein paar Sympathiepunkte als Haltungsnoten, die ein Wahlzünglein bei der Urteilsfindung sind. Ein Unsympath hat keine Freunde, jedenfalls nur solche seinesgleichen. Der Dauerbeschuss mit Kernbotschaften auf den Souverän wird schon seine Wirkung zeigen. Daran muss man in Parteizentralen glauben, sonst wäre Wahlkampf keine Werbeveranstaltung. Aber genau das ist sie und das nicht erst seit gestern. Während der Legislatur soll der Bürger mitdenken, insbesondere nie einfach. Wenn er aber einmal alle vier Jahre eine Stimme hat, dann darf er schlicht denken. Millionen Gesetzestextseiten verdichten sich auf ein schlichtes Kreuz auf dem Stimmzettel. Genau ge-

nommen sind es ja zwei, weil da noch die Sympathiezustimmung für die Direktkandidaten gezeichnet werden darf. Natürlich kann man diesen ganzen Wahlaufruhr zerreißen. Nichts anderes war bis hierhin aufgeschrieben. Man kann aber auch darüber nachdenken, was das Prozedere mit uns selbst zu tun hat. Wie viele Parteiprogramme haben Sie tatsächlich durchgelesen und wie viele Positionspapiere, die den Programmen vorangingen? Niemand müsste sich das verbale Hauen und Stechen antun, wenn Interesse, Zeit und Mühe groß genug wären. Doch wer einer geregelten Arbeit nachgeht, Verantwortung für Kinder oder andere übernimmt und die Pflicht des Alltags meistert, wird nicht über ausreichend Beschäftigungspotenzial für vertiefende Politikstudien verfügen. Und außerdem ist das Leben schöner, als sich wochenlang mit der Abstraktion von ideologischen oder juristischen Verallgemeinerungen abzugeben. Also hört und liest man, was andere darüber zusammenfassen, interpretieren und färben bzw. was Politiker selbst an Äußerungsbrocken bei kurzen TVAuftritten ausspeien. Letztlich müssen wir wohl bekennen, dass wir eigentlich selbst nicht besser sind. Wie schnell fällen wir Urteile über andere? Finden wir in einem Satz eine Wahrheit zu einem Geschehen und besetzen gar ganze Gruppen, Völker oder Ethnien mit Klischees und Kategorien? Leisten wir selbst die Schwierigkeit von Differenzierung und nehmen wir uns die Zeit, Entwicklungen zu beobachten und zu analysieren? Die Schwächen, die Politikern vorgehalten werden, bekommen ihren Spiegel im menschlichen Alltagsverhalten. Als Wähler sind wir kaum anders als jene, die uns politisch vertreten sollen, verlangen aber, dass die anders sind. Gut, das war jetzt genauso eine Pauschalisierung über alles und jeden. Geht es anders? Das Wahlprogramm der CDU umfasst 75 Seiten, das der SPD 116, die Links-Partei breitet sich auf 144 Seiten aus und die AfD auf 76. Die Grünen haben gar 248 Seiten beschrieben und die FDP 158. Keiner der Texte passt in eine Fernsehsendung oder auf ein paar Zeitungsseiten. 817 A4-Seiten müsste man studieren, um wenigstens einen Vergleich zwischen denen anzustreben, die mit großer Wahrscheinlichkeit im nächsten Bundestag sitzen werden. Selbst die Wahlprogrammatik reicht nicht aus, um wissen zu wollen, wie es denn nun künftig wirklich werden würde. Abgesehen davon, dass sich die Welt um Deutschland in einer Weise bewegt, die wiederum in keinem Hundertseitenpapier festzuhalten wäre. Am Ende muss ein Wahlgewinner das eigene Papier mit dem eines Koalitionspartners übereinanderlegen und ein Regierungsprogramm daraus entwickeln. Kennen Sie eigentlich noch das der Großen Koalition von 2013 im Wortlaut? Die Ohnmacht vor der Allmacht der kurzen Sätze resultiert aus der Fülle an Informationen. Wenn man ehrlich ist, hat man wohl keine Wahl, sich diesen fortwährenden Verkürzungstendenzen in Wahlkampfzeiten zu entziehen. Aber bald haben Sie vier Jahre Zeit, um sich wieder umfassend damit auseinanderzusetzen, was nicht einfach gedacht werden soll. Und zum Schluss kurz gesagt: 2021 wird dann alles ganz anders genauso sein wie jetzt.

Ich wohne im falschen Wahlbezirk

S

ie haben die Wahl! So tönt es von den Plakaten der Parteien. Mal ehrlich: Wissen Sie schon, wen Sie wählen wollen am 24. September? Also ich schon! Eigentlich. Eigentlich ist ja alles klar, denke ich mir jedes Mal zur Wahlzeit. Vor allem bei der kommunalen Entscheidung. Schließlich kennt frau hier die Leute, um die es geht, weiß um deren Versprechen und (Ver)Halten. Also alles kein Problem. Von wegen! Der Schreck kommt erfahrungsgemäß spätestens in der Wahlkabine. Halte ich den Wahlzettel in der Hand, durchzieht es mich wie ein Stich: Da stehen die ja gar nicht drauf, die ich wählen will! Nein, es fehlen nicht die „üblichen Verdächtigen“ à la CDU, SPD, FDP, Grüne ... Nein, selbst nicht die Gartenpartei. Mir geht es um die Menschen. Und da kenne ich eigentlich in jeder Partei welche, denen ich vertraue, deren Engagement ich bewundere, die ich unterstützen und denen ich meine Stimme geben möchte ... Von ihnen mache ich meine Entscheidung abhängig. Doch immer wieder muss ich feststellen: Ich lebe im falschen Wahlbezirk! Obwohl ich schon umgezogen bin. Sollte ich vor dem 24.9. schnell noch mal …? 159 Wahlbezirke hat Magdeburg. Da hab ich ja noch Einiges vor … (ab)


2017 | 2. Ausgabe September

ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

5

n Wolfs Redlichkeiten Ich ging auf der Straße so für mich hin

Karikatur: Karl-Heinz Klappoth

Wer die Wahl hat...

S

ieh da! Sieh da, hier liegen sie … die Wahlunterlagen, vor mir auf dem Tisch in der Wahlkabine. Der Kugelschreiber bereits in der Hand. Bloß weigert sich dieser, ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen wofür? Für eine sichere Rente? Für ein vernünftigeres Bildungssystem? Für einen sorgsameren Umgang mit der Umwelt? Seit einigen Jahre nun schon dasselbe Spiel. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Und wie ich mich quäle ... Während früher das Kreuz noch aus Überzeugung gesetzt wurde, ist die Überzeugung dem leise winselnden demokratischen Pflichtbewusstsein gewichen: Nicht zu wählen ist auch keine Lösung. Ein „weiter so“, das wollen die wenigsten. Aber wenn nicht so, wie dann? Darauf gab es im Wahlkampf keine zufriedenstellende Antwort. Weder war das TV-Duell – dessen Erinnerung eher zur Flucht aus der Wahlkabine verleitet – von Nutzen noch die Befragung diverser Entscheidungshilfen im Internet – beispielsweise der Wahl-O-Mat, bei dem wichtige Themen wie Familien- und Bildungspolitik oder Digitalisierung zu kurz kommen. Und die Wahlprogramme der einzelnen Parteien? Nun ja … die sind wohl ebenso mehr Abschreckung als Hilfe. Immerhin wurde das Gefühl, eine Forschungsarbeit abliefern zu müssen, um die Pro-

gramme zu verstehen, nun auch von Forschern bestätigt. Denn laut einer Studie der Universität Hohenheim, welche die Verständlichkeit der Wahlprogramme mittels einer Software untersuchte, sind viele Passagen für Laien ohne umfassenderes Fachwissen kaum verständlich. Und zur schnellen Bettlektüre taugen die Schriften schon aufgrund ihrer Länge nicht. Circa 225.000 Wörter – wenn man sich auf die Wahlprogramme der Parteien beschränkt, die mit einem Einzug in den Bundestag rechnen können. Würde man das Neue Testament (140.000 Wörter) lesen, wäre man nicht nur schneller fertig, der Erleuchtungsfaktor wäre vermutlich auch höher. Soll ich nun also taktisch wählen, um ein „weiter so“ zu verhindern? Oder endet das ganze wie das Hornberger Schießen? Nur eine unorthodoxe Methode scheint da Abhilfe leisten zu können. Und so rufe ich dem Wahlhelfer im Raum zu: „Sagen Sie mal ‚Stopp‘!“ So pflegte meine Lehrerin – mit dem Kugelschreiber über die Namensliste im Klassenbuch gleitend – diejenigen auszuwählen, die zur mündlichen Leistungskontrolle beordert werden wollten. „Stopp!“, hallt es durch den Raum, der Kuli stockt auf den Wahlunterlagen … „Nochmal, bitte“, rufe ich. „Der ist heute krank, der kann nicht.“ (th)

… und nichts zu suchen, das war mein Sinn. Am Lichtmast sah ich ein Plakatlein hängen ... Nein, nichts leuchtete da wie Sterne, nichts wie Äuglein schön. Am nächsten Mast dasselbe, anders getüncht zwar, und am übernächsten – o Gott! Plattheiten, nichts, was die Seele, was den Geist erfreut, was unsereinen ernst nimmt. Wahlplakate eben. Die Fortsetzung der Politik mit dem Mittel der Extremisierung von Trivialität und Schein-Bedeutsamkeit. Wenn ich Politiker wäre, frage ich mich so für mich hin, was, ja was würde ich denn auf ein solches Plakat schreiben? Politik ist kompliziert. Und so was in ein oder zwei, drei oder vier Schlagworte fassen müssen! Alles, was mir einfällt, fällt gleich wieder durch. Zum Beispiel „Freiheit!“ Für wen, fragt sich jeder sofort. Oder „Freiheit für alle!“ – wie soll das gehen? „Freiheit und Ordnung!“, geht auch nicht. „Freiheit statt Ordnung!“, bedenklich. „Ordnung statt Freiheit!“, dasselbe. „Gleicher Lohn für alle!“, ist doch wohl nicht gerecht. „Gleiche Zensuren für alle!“, wäre derselbe Unsinn. „Alle Menschen sind gleich!“, stimmt ganz einfach nicht. Oder „Gerechtigkeit: Männer und Frauen ohne Unterschied!“, wäre nicht gut für die Frauen, sie würden früher sterben müssen. Weiter ging ich so für mich hin. Was, ja was sollte ich da hinschreiben wollen? Was, das Verstand verspricht und die Wählerin und der Wähler ernst nimmt? Versuchen Sie es mal selbst, verehrte Leserin, verehrter Leser! Malen Sie sich etwas aus, woran Sie sich auch nach der Wahl binden lassen wollen. Allerdings eben, Ihre Rivalen werden es mit ihrem Wahlversprechen nicht so ernst meinen und dadurch wahrscheinlich erfolgreicher sein als Sie. Schlimmer noch, denken Sie an Wahlveranstaltungen! Sie selbst versuchen es dort mit der Wahrheit, die anderen verschleiern diese, übertünchen sie, lenken mit positiven, aber nichtigen Wahrheiten von negativen, jedoch gravierenden Wahrheiten ab. Sie könnten von den Kontrahenten in Ihren Absichten diffamiert und verleumdet werden, verunglimpft, was das Zeug hält und was der Bürger aushält. Weiter ging ich so für mich hin. Da fiel mir ein, wie wär’s denn mit einer Partei eines ganz neuen Typs, einer von der radikalen Redlichkeit? Wurzeltief (jawohl: lat. radix – die Wurzel) und kompromisslos offen. Tosender Bürgerapplaus, jeder würde mich wählen wollen! Die anderen Parteien könnten sich diesem Erfolg nicht verschließen und machten alle mit, mit der neuen Offenheit. – Wie Sterne leuchtend blickten sie mich auf einmal alle an, die Plakate da droben an den Masten, wie Äuglein schön. Ich wischte mir über meine eigenen Augen. Und schon waren sie wieder da, die Trivialitäten und Schein-Bedeutsamkeiten. An Loriot musste ich denken, der gesagt hat: „Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen.“ Prof. Dr. Gerald Wolf


6

W

ir müssen noch mal über 1989 reden. Sie wissen, die Tage der friedlichen Revolution. Etliche Leute skandierten „Wir sind das Volk“. Etwas später, als deutlich wurde, die Bewegung lässt sich nicht mehr aufhalten, als die Bananeros auf die Plätze kamen, schlug die friedliche Revolution in die friedliche Restauration um: „Wir sind ein Volk!“ hieß es dann. Man muss sich den Unterschied schon vor Augen halten. Denn das hat mit unserer Zeit zu tun. Die friedliche Revolution scheiterte mit denen, die sich als freie Bürger in einem sozialistischen Land verstehen wollten. Die Restaurateure hingegen waren mehrheitsfähig. Sie lenkten den leckgeschlagenen Tanker DDR in den sicheren Hafen der alten Gesellschaft. Endlich konnten sie ausschwärmen, die Bananeros, endlich in aller Herren Länder reisen. Die Freiheit wurde eine kleine Angestellte im Reisebüro. Und so sollte die neue Welt werden: Der Staat, den man sich erträumte, muss wohl eine Art Reisebüro gewesen sein, möglichst mit sozialer Absicherung wie in der DDR, keinesfalls aber berechtigt, Pflichten zu verteilen. Man wurde Bürger der Bundesrepublik Deutschland. Man wurde hauptberuflich Souverän. So, Merkel, und nun verteile. Ich bin der Souverän. Ich halte die Hand auf. Und bist Du nicht willig, schrei ich Dich an. Und zwar mit Begriffen aus der untersten Schublade. Ich bin Souverän. Ich muss keine Kinderstube nachweisen. Chemnitz, Wolgast, Heidelberg: Da werden Tomaten zweckentfremdet. Da werden merkwürdige Visionen hochgehalten: Merkel muss weg! Neuerdings: Merkelmussweg. Ja, und wie lautet die Fortsetzung? Was passiert, wenn sie weg sein sollte? Vielleicht sind die Tomaten ja ein heimlicher Verweis auf die Erwartung der Protestierer: In Österreich heißen sie Paradeiser. Vielleicht ist die Vision der Paradeiser-Schmeißer, dass, wenn Merkel weg ist, das Paradies ausbricht und jeder dieser Schmeißer sich dann mit 72 Jungfrauen herumbalgen darf. Oh, Pardon, das hatte ich jetzt mit dem Morgenland verwechselt. Halleluja. Was ganz anderes. Oder vielleicht doch nicht: In Nürnberg gibt es ein Zentrum Aktiver Bürger. Bürger? Bürger sein, das bedeutete: Ich bin ein freier Mensch. Meine Freiheit besteht darin, für andere, vor allem für das Gemeinwesen, Verantwortung zu übernehmen. In der Französischen Revolution, als der heutige Citoyen geboren wurde, die Menschen- und die Bürgerrechte erklärt wurden (26. August 1789), zu denen die Pressefreiheit gehört, wurde deutlich, dass der freie Mensch Aufgaben hat. Er sorgt für soziale Gerechtigkeit und engagiert sich in der Armen- und Krankenpflege. Die Freiheit gibt es nicht zum Verreisen, sondern um Verantwortung zu übernehmen. Die

ZEITGESCHEHEN KOMPAKT Bürgerin, der Bürger ist ein freier, verantwortlicher Mensch, dessen Bestreben gilt, seiner Gesellschaft zu nutzen. Dass aus dem Besitz der Freiheit Pflichten erwachsen, wussten bereits die Griechen. Der Souverän hat Pflichten. Ich hatte bei der Merkel-muss-weg-Fraktion nicht das Gefühl, dass ihnen diese Idee schon mal begegnet war. Von Nürnberg wollte ich reden. Ein Zentrum Aktiver Bürger. Was machen die? Wogegen sind sie? Anders: Sie definieren sich darüber, wofür sie sind. Das Zen-

Ich bin ein langsamer Leser … Ludwig Schumann

Das Erbe der friedlichen Restauration trum betreibt Freiwilligenprojekte. Es unterstützt Menschen, die nach ehrenamtlichen Tätigkeiten suchen. Familien werden mit Familienpatenschaften unterstützt. Es gibt eine Wohnraumberatung für Senioren oder Hilfen dafür, dass Senioren bei Pflegebedürftigkeit in ihren Wohnungen bleiben können. Derzeit laufen Gesprächsforen zu Themen, wie Menschen mit Migrationsgeschichte in dieses bürgerliche Engagement integriert werden können. In den Datenbanken des ZAB (Zentrum Aktiver Bürger) gibt es 300 Möglichkeiten, sich im Großraum Nürnberg zu engagieren. Bürger übernehmen Verantwortung mit Möglichkeiten, Wissen und Fertigkeiten, die sie haben. Um nicht missverstanden zu werden: Vor dieser Wahl habe ich eine Menge Fragen, die nach der Wahl bleiben werden: Wie sehen die Vorstellungen der Parteien für eine Gesellschaft aus, die für eine Industrie 4.0 umgebaut wird? Strömt das durch Maschinen verdiente Geld weiter den Konzernspitzen oder Aktionären entgegen oder wird den arbeitenden Maschinen ein Lohn zugedacht, der gesellschaftlich verteilt wird? Der

2. Ausgabe September | 2017

SPD-Kandidat aus Würselen hat seinen Marx gelesen und meint, dass die Würde aus der Arbeit komme, deshalb hätte er nichts zum bedingungslosen Grundeinkommen zu sagen. Ja, aber wie denn ein Gesellschaftsbild unter den Bedingungen der Industrie 4.0 aussehen mag – da würde ich jetzt gar keine fertigen Antworten erwarten – nein, er, von der restlichen SPD und von der CDU ganz zu schweigen, haben das, wie es scheint, nicht einmal auf dem Schirm. Kleine Reparaturen an Schröders Arbeiterverrat ist das Ziel. Toiletten für Schulen. Sind wichtig, ohne Frage. Wer in dreißig Jahren Schulen in solchem Maße verrotten lässt – und wenn ich mich recht erinnere, geschah das unter der Leitung einer dieser beiden Parteien und nicht von böswilligen Marsianern – hat mehr als eine Bringeschuld. Längst wäre eine Bildungsreform dran, die aus dem Nürnberger-Trichter-Unterricht wieder eine Lebensschule macht. Da ist keine Vision. Sie müssen alle beim Arzt gewesen sein, wie das seinerzeit der unselige Lieblingsolderstatesman aller Deutschen geäußert hat – wir reden von Herrn Schmidt. Will sagen: Zum Streit gibt es eine Menge Stoff. Aber doch bitte einen Streit um der Sache willen, statt der deutschen Verkommenheit die Straße zu öffnen. Niemandem kann man zur Last legen, wenn er in dieser Gesellschaft nicht mithalten kann. Da kann es tausend Gründe geben. Für Verkommenheit im Benehmen, in der Sprache, im Auftritt aber kann man nicht die Gesellschaft verantwortlich machen. Für Verkommenheit ist man selber zuständig. Dass eine Gesellschaft nicht zurückschlägt, wenn da jemand gar Galgen mit Belegungshinweisen spazieren trägt, dafür fehlt mir freilich wieder jedes Verständnis. Dass es um diese Leute herum mitlaufende Menschen gibt, die das tolerieren, demjenigen nichts entgegen setzen, ist auch ein Ausdruck dieser Verkommenheit. Bürger – das ist ein stolzes Wort. Wie schäme ich mich, wenn Bitterfelder, Wolgaster, Dresdner gedanklich, sprachlich, in ihrem gesamten Ausdruck dieser Verkommenheit ein Gesicht verleihen. Kein Gedanke scheint da hinter der Stirn zu wohnen, außer dem kranken Gedanken, die erkämpfte Freiheit so schnell als möglich zu opfern. Dabei geht das gar nicht mehr. Die haben sie schon 1989 geopfert, als sie aus der friedlichen Revolution die friedliche Restauration formten, als die Bananeros die großartige Idee der friedlichen Revolution auf Supermarktgröße zurechtbogen. Damals und im Reisebüro opferten sie ihre Freiheit. Und wer keine Freiheit mehr hat, muss auch keine Verantwortung mehr übernehmen. Sie kommen in ein unfreies Land, Frau Bundeskanzlerin. Da ist Ungemach vorprogrammiert. Und mit Argumenten kommt man hier nicht weiter. Es ist traurig, ich weiß.


2017 | 2. Ausgabe September

ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

7

ZEITREISE Breiter Weg/Ratswaageplatz

Repros: Stadtarchiv Magdeburg

H

istorisch gewachsen war der alte Ratswaageplatz eines der Wirtschaftszentren des mittelalterlichen Magdeburg. Beim Stadtbrand 1631 im Dreißigjährigen Krieg wurden nahezu alle Gebäude zerstört. Mit dem Wiederaufbau entlang der alten ottonischen Stadtmauer wurde auch der Brauerhof der Brauer- und Bäckerinnung am Ratswaageplatz 4 im Jahr 1657 neu errichtet. Im 18. Jahrhundert war das Gebäude der großartigste Festsaal der Stadt. Kein Wunder, war doch die Brauerinnung die reichste und größte Zunft, denn jede angesehene und reiche Familie besaß mindestens ein Brauhaus. Auf dem Brauerhof wurden viele Hochzeiten und andere Feste gefeiert. Alleine an Zinngeschirr waren im Jahre 1701 mehr als 12 Zentner vorhanden. Von 1829 bis 1900 diente der Gebäudekomplex als Pionierkaserne. 1932 wurden die Gebäude Ratswaageplatz 1 - 4 abgerissen und im selben Jahr mit dem Bau des seit 1926 geplanten „Hauses der Gewerkschaften" begonnen. Mit dem früheren Entwurf von Carl Krayl, der ein seitlich abgestuftes und durch große Glasflächen gekennzeichnetes Verwaltungsgebäude vorsah, hatte der ausgeführte Bau nicht vieles gemein. Über dem Erdgeschoß mit breit gela-

Der Ratswaageplatz um 1937 (oben). Blick in den nördlichen Breiten Weg vom Alten Markt aus (rechts) Repros: Stadtarchiv Magdeburg

gerten Fensterflächen breitete sich an der mit einfachen Keramikplatten verkleideten Hauptfront ein dichtgedrängtes, gleichförmiges Fensterraster aus. Das gegenüber den früheren Planungen reduzierte Bauprogramm umfasste neben Gaststätten im Erdgeschoß Büro- und Sitzungsräume für die Gewerkschaften. Nach der Fertigstellung diente es als „Haus der deutschen Arbeit" der Deutschen Arbeitsfront als Verwaltungsgebäude.

Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, war der Gebäudekomplex im Zuge der Stadtenttrümmerung zum Abbruch freigegeben, wurde jedoch vom FDGB als Hotel „Gewerkschaftshaus“ wieder ausgebaut. Im Erdgeschoß befand sich bis zur Wende das Restaurant „Kielce“, das mit gehobener Gastronomie stets ausgebucht war. Heute findet man hier das Ratswaage-Hotel mit insgesamt 174 Zimmern.


ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

8

M

an kann ihr nicht entrinnen, sie verfolgt einen vom Morgen bis zum Abend. Ich meine die Bundestagswahl. Wenn ich mit einem Freund spazieren gehe, kommt früher oder später das Thema darauf; gehe ich allein – erinnert mich irgendein Wahlplakat an dieses Thema. In den letzten Tagen war ja das sogenannte Kandidatenduell zwischen Schulz und Merkel. Schon Tage vorher wurde davon berichtet, selbst mein geliebter Kultursender im Rundfunk entblödete sich nicht, zwischen klassischer Musik immer wieder auf das am Sonntagabend stattfindende Duell hinzuweisen. Von wegen Duell! Wenn es ein Duell war, dann war es höchstens ein Duell zwischen vier Journalisten und zwei Politikern. Die beiden „Konkurrenten“ für das Amt des Bundeskanzlers taten sich nicht sehr weh. Mein Eindruck schwankte zwischen zwei Bildern: Das eine war der Eindruck einer etwas genervten, aber letztlich wohlwollenden Mutter gegenüber ihrem pubertierenden und etwas aufmüpfigen Sohn. Das zweite Bild war wahrscheinlich etwas realistischer: Ich hatte den Eindruck, dass Schulz auftrat wie ein von sich überzeugter Bewerber um einen Ministerposten in der nächsten großen Koalition. Ein Duell war es nicht, eher ein Duett, allerdings mit vier Dirigenten. Warum deshalb aber vier Sender das gleiche Programm bringen mussten, bleibt mir ein Rätsel. Und dann diese vielen, vielen Wahlplakate. Selten findet man dort ein Bild oder einen Text, der einen zum Nachdenken bringt. Niemals einen, der eine vorgefasste Wahlentscheidung zu einer Änderung überzeugen könnte. Anscheinend sind die Wahlplakate nur für die eigene Anhängerschaft zur Ermutigung gedacht. Schöne Wahlplakate gibt es sehr selten. Das schönste ist ein sehr großes Wahlplakat der Linken mit einem Porträt von Sahra Wagenknecht, auf dem sie mit leicht sinnlich geöffnetem Mund verführerisch lächelt. Dieses Bild könnte ich mir auch gut auf einem Mode- oder Erotikmagazin vorstellen. Häufiger sind es aber Bilder und Texte, die einen nachdenklichen Betrachter und gründlichen Leser verwundern lassen. Ich hatte schon die Idee,

M

ob man nicht einen Wettbewerb für das dümmste Wahlplakat machen könnte? Das hätte wenigstens zur Folge, dass die Menschen nicht völlig achtlos an diesen Objekten vorübergehen, wie die meisten es tun. Mir fallen auf Anhieb auch schon Kandidaten für die ersten Preise für das dümmste Plakat ein. Da ist zum Beispiel das Plakat der NPD, das mit einem Bild von Luther und der Aufschrift „Luther würde uns wählen“ für die Partei wirbt. Da könnte man einen Lachanfall bekommen. Schlimm ist nur, dass irgendeine Stelle der evangelischen Kirche das

Gedanken- & Spaziergänge im Park Paul F. Gaudi

Kein Entrinnen so ernst nimmt, dass sie wegen der Verwendung des Abbildes ihres Gründers dagegen klagen möchte. Das ist ein Witz der besonderen Art, denn dadurch wird eine Albernheit zum Ernst hochstilisiert. Gleich drei besonders auffällige Aussprüche fand ich auf Plakaten der MLPD. Für die, die nicht wissen was diese Abkürzung bedeutet: Marxistischleninistische Partei Deutschlands! Bei dem Adjektiv „marxistisch-leninistisch“ fragt man sich als gelernter DDR-Bürger, aus welchem Jurassic-Park der Politik diese Partei stammt! Aber immerhin haben sie drei

2. Ausgabe September | 2017

preisverdächtige Texte zu liefern. Der erste lautet: „für das Recht auf Flucht“. Nun, ich kann mir keinen wahlberechtigten deutschen Staatsbürger vorstellen, der nicht fliehen könnte, wann oder wohin er auch wolle! Aber warum auch – vor dem Wahlkampf etwa? Ausnahmen sind natürlich diejenigen, die in Gefängnissen eine Strafe absitzen. Kann also nur für diese gelten? Ein weiteres Plakat der MLPD trägt die Aufforderung: „für die Befreiung der Frau!“ Ja, wo leben wir denn? Wenn dieses Plakat einen Sinn haben sollte, dann müsste es vielleicht in Saudi-Arabien und manchem Emirat plakatiert werden! Wäre dort aber lebensgefährlich. Das dritte Plakat dieser Partei verkündet den Alleinvertretungsanspruch: „Protest ist links“. Nun, da scheinen die Autoren einiges versäumt zu haben. Seit Jahren gibt es auch nichtlinke Proteste, wie zum Beispiel die Demonstrationen der Pegida. Aber auch die Montagsdemonstrationen, die zum Untergang der DDR führten, waren alles andere als links. Unter den Wettbewerbern zum Titel „dümmstes Wahlplakat“ befindet sich auch ein Plakat der Grünen/Bündnis 90. Auf ihm steht geschrieben: „Entweder Schluss mit Kohle oder Schluss mit Klima!“ Ja, was ist denn das für eine tolle Erkenntnis! Da habe ich doch die Grünen immer für relativ klug, hin und wieder sogar für intellektuell gehalten und dann solch ein Unsinn. „Schluss mit Klima“ – was soll denn das bedeuten? Klima gibt es immer, solange unser Erdball eine Atmosphäre hat. Es mag kaltes und warmes Klima geben, ein für das Leben auf der Erde förderliches oder schädliches Klima, mit großem oder kleinem Kohlendioxidanteil belastete Luft – aber immer ist Klima, welches auch immer. Das ist nur eine kleine Auswahl der möglichen Preisträger für das dümmste Wahlplakat. Ich könnte mir vorstellen, dass mancher Leser auch noch andere seltsame Blüten entdecken wird, wenn er nicht nur achtlos an diesen Werbetexten vorbeiginge. Ich jedenfalls werde froh sein, wenn alle diese Plakate wieder zum Altpapier gehören und man nicht von wichtigeren Gedanken durch sie abgelenkt wird.

Wohnen à la carte

agdeburgs südwestlicher Stadtteil Reform steht für Moderne, Zusammenhalt und Genossenschaft. Hier haben drei Männer ihren gemeinsamen kulinarischen Himmel auf Erden gefunden – und damit etwas Neues in Bewegung gebracht. Die Großwohnsiedlung, ab 1972 neben der weltbekannten „Gartenstadt-Kolonie Reform“ im Südwesten Magdeburgs entstanden, hat sich in den vergangenen Jahren enorm verändert. Längst sind aus dem Einerlei der DDR-Plattenbauten Häuser in unterschiedlichster Anmutung entstanden, wurde und wird um- und angebaut, modernisiert und geschickt ergänzt. Farbe ist eingezogen und gepflegtes Grün säumt die Wege. Wer dem dunkel gepflasterten Streifen in der Kosmos-Promenade folgt, findet darin kleine eingravierte Botschaften. Sie erzählen dem Spaziergänger, wie sehr die Reformer ihren Stadtteil schätzen: „Stadt mit Herz“, „1A“, Smilies oder ein Kussmund sind darin während einer Bürgerbeteiligungsaktion verewigt worden. Es ist ein schönes Bekenntnis zu einem Stück Magdeburg und seinen Menschen, nicht wenige von ihnen

sind hier miteinander alt geworden. Man kennt sich. Zwischen den Marktständen mit dem Angebot der tausend kleinen Dinge oder am Blumenwagen mit den bunten Pflanzen der Saison hört man ein vielfaches „Guten Tag!“ oder „Wie geht es Ihnen?“. Nahversorger und Apotheke, Lotto- und Geschenkartikelladen, Bankfiliale und die Stadtteilbibliothek gibt es entlang des Boulevards und auch den MWG-Wohnungsmarkt Süd. Hier weiß man, dass zu einem guten Miteinander auch stabile Plattformen gehören. Eine davon ist der MWGNachbarschaftstreff. Seit Oktober 2016 gibt es dort das gemeinsame „Männerkochen“ der „Drei von der Kochstelle“. Es duftet und dampft bereits in der Küche des Treffs, darin drei Männer, die schälen, schnippeln, schneiden: Tomaten, Porree, Zwiebeln in Scheiben, Ringen und Würfel. „Fächerhähnchen auf Basilikumbandnudeln“ werden sie am Ende des Abends ihren Frauen servieren, eine Lauchsuppe mit Käse im ersten Gang. Peter Vogel, Uwe Held und Manfred Zühlsdorff fanden sich als Rentner. Sie wohnen bei der MWG und hatten Hunger auf mehr Gemeinsamkeit. „Die Initiative

kam von Manfred“, verrät Uwe Held, der seit 1972 mit seiner Frau im Erstbezug im Quittenweg wohnt und um nichts in der Welt „den weiten Blick über Magdeburg“ missen möchte. „Er hat mich gefragt, ob ich mitkoche. Und ich habe – obwohl ich anfangs kaum zum Assistenten taugte – Ja gesagt.“ Als Dritter kam Peter Vogel aus dem Nachbaraufgang hinzu. Er ist vor vier Jahren mit der Familie aus dem Saarland nach Magdeburg zurückgekehrt. „Der entscheidende Punkt war: Wir haben in Reform alles auf kurzem Weg: den Arzt, die Apotheke, den Einkauf, die Straßenbahn. Und durch den Umbau ab 2017 kriegen wir praktisch ein neues Haus! Das ist wohnen à la carte!“ www.MWG-Wohnen.de


2017 | 2. Ausgabe September

ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

9

Anzeige

B Brief an einen Unbekannten Lieber Unbekannter, ich möchte mich nicht alle elf Minuten verlieben und deshalb wähle ich mit meinem Brief einen vielleicht ungewöhnlichen Weg, damit Du auf mich aufmerksam wirst. Ich suche nämlich keinen Märchenprinzen am Ende der Welt und keine galaktischen Helden des Internets, sondern einen nahen Menschen aus Magdeburg und Umgebung. Nicht, weil ich irgendeine Lücke in meinem Leben füllen müsste, möchte ich Dich kennenlernen, sondern damit völlig neue Erlebniszeiten und Gelegenheiten entstehen. Du solltest meine Alltagsabläufe ruhig ein wenig durcheinander bringen. Denn mit zwei Töchtern, die sich gerade in der Welt zwischen Kindheit und Erwachsen werden austoben, einer anspruchsvollen freiberuflichen Tätigkeit, mit Freude an Haus und Garten sowie sportlichen und kulturellen Aktivitäten kann ich meinen Alltag prima auslasten. Wenn Du Dir selbst neue Impulse wünschst, die aus Zweisamkeit, Vertrauen und Zuneigung entstehen, bin ich auf Deine Post ungemein gespannt. Wenn Du meine 170 Zentimeter mit Deiner Körpergröße deutlich überragst, von schlanker Statur und anziehender Erscheinung bist, zögere bitte nicht, mir zu schreiben. Wenn Du den Mut aufbringst, mir mehr über Dich zu offenbaren, ist das für mich ein Zeichen für Dein Selbstvertrauen. Denn davon solltest eine gesunde Portion besitzen. Es kommt mir nicht auf Deinen Geldbeutel an, aber darauf, dass du Dein Leben genauso meisterst wie ich meines, dass Du Ideen für wundervolle Unternehmungen in die Welt von Theater, Musik und Kunst initiierst, mit mir über Dies oder Das plauderst und wir uns gegenseitig zum Lachen bringen können. Sich füreinander eine Bereicherung zu sein, das wäre mir wichtig. Vielleicht fährst Du sogar gern Ski. Meine Mädels und ich lieben verschneite Alpenpisten und würden uns für solche Ausflüge über einen Begleiter freuen. Mit meinen 46 Lebensjahren kann ich auf einigen Reichtum an Erfahrung schauen und Du sicher auch. Diesen Reichtum gegenseitig zu entdecken, das wäre ein zauberhaftes Unterfangen. Ich will Deinen Eigenheiten mit Gelassenheit begegnen, so wie Du über meine schmunzeln solltest. Gern würde ich viel mehr über mich schreiben, jedenfalls wenn Deine Neugierde geweckt ist. Ich freue mich auf Deinen Brief, der mich neugierig auf Dich macht. Deine Unbekannte Wenn Sie sich angesprochen fühlen und auf diesen Brief antworten möchten, senden Sie Ihr Schreiben bitte an: MAGDEBURG KOMPAKT Stichwort: Brief an einen Unbekannten Breiter Weg 202 39104 Magdeburg

Hinter den Zeilen verbirgt sich keine Partnervermittlung, sondern ein ernsthaftes Anliegen. Ihre Post wird ungeöffnet an die Schreiberin übermittelt.

ei „Wissen gewinnt“ wird wieder eine historische Jahreszahl aus Magdeburg gesucht: Wann wurde der Brauerhof der Brauer- und

Bäckerinnung am Ratswaageplatz 4 nach seiner Zerstörung 1631 neu errichtet? Die Antwort finden Sie in dieser Ausgabe. Mit der Einsendung und der richtigen Antwort haben Sie die Chance, vom Café Köhler in der Leiterstraße zu einem gemütlichen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen eingeladen zu werden. Einsendeschluss für die Teilnahme ist der 23. September. Gewinner werden von uns benachrichtigt. Der Rechtsweg ist bei der Gewinnermittlung ausgeschlossen. Gewinner unserer Wissen-Gewinnt-Frage aus der 1. SeptemberAusgabe ist Familie Fischer aus Schönebeck. Wir wünschen guten Appetit beim Kaiser-Frühstück im Café Alt Magdeburg und drücken allen, die erneut

WISSEN

GEWINNT ihr Wissen unter Beweis stellen, für die nächste Losrunde die Daumen. Senden Sie die Antwort mit Angabe der Jahreszahl bitte per Postkarte an MAGDEBURG KOMPAKT, Breiter Weg 202 in 39104 Magdeburg oder per E-Mail unter Angabe Ihres Namens, Ihrer Anschrift und Telefonnummer an:

gewinne@magdeburg-kompakt.de


10

KULTUR KOMPAKT

2. Ausgabe September | 2017

Geburtstag mit Lesungen non-stop Die erste Schreibwerkstatt fand am 24. April 1992 statt. Damals noch an einem Freitag. Fortan konnten Schreibende ihre Texte vorstellen, dem kritischen Ohr, der fachkundigen Beurteilung darbieten. erkstatt, der Begriff hat etwas mit dem Handwerk zu tun. Perspektiven, Bezüge, Formulierungen und so viel mehr gehören dazu. Das literarische Schreiben erlernen kann man sicher nicht, wenn das Interesse für Geschichten, menschliche Verhaltensweisen oder das Wort schlechthin, für den Ausdruck von Situationen und Begebenheiten fehlt. Aber der Versuch zeigt erst, ob das Vorhaben zum Erfolg führt, führen kann. Gründer dieser Initiative war der Schriftsteller Erich-Günther Sasse. Zahlreiche erfolgreiche Autoren gingen und gehen aus dieser Werkstatt hervor, die letztendlich das Zeug zum Veröffentlichen erlernten und vertieften. Die „Werkstatt“ ist nach wie vor ein Sprungbrett in die Gefilde der Literatur. Jeder ist dort willkommen, keine Mitgliedschaft oder gar Beitragszahlungen sind dazu notwendig, auch keine Anmeldung oder Einreichung von Texten. Lyrik, Prosa, Bel-

letristik, Bericht, usw. – alles hat seine Berechtigung und wird gleichermaßen unter die Lupe genommen. Jetzt mit der Unterstützung des Friedrich-Bödecker-Kreises Sachsen-Anhalt e.V., der, nachdem das Literaturbüro Sachsen-Anhalt e.V. geschlossen worden war, dankenswerterweise die finanzielle Förderung und Obhut übernahm. Man kommt und liest oder hört zunächst zu und liest beim nächsten Mal. An jedem vierten Mittwoch im Monat wird sich getroffen, um 16 Uhr, im Literaturhaus in der Thiemstraße 7, dem Geburtshaus Erich-Weinerts. Heute, und dies ist seit 2005 der Fall, unter der Leitung des Lyrikers Torsten Olle. 2002 war ihm der Georg-Kaiser-Förderpreis verliehen worden, wie auch Simone Leppert (heute Voß) im Jahre 2000, die in der Werkstatt von Erich-Günther Sasse betreut worden waren. Viele Schreibende während all dieser Jahre kamen, manche, das muss man auch sagen, nur ein Mal, viele blieben treu, wurden Freunde. Schreiben ist ein Muss, wenn man es ernsthaft betreibt. Besser werden zu wollen eine Tugend, die manchmal schwer zu realisieren ist. Aber es überhaupt oder immer wieder neu zu versuchen, ist letztendlich das Bestreben der Autoren, die den Weg in die Werkstatt finden. Während der Jubiläumsveranstaltung, am 23. September im Rahmen der Magdeburger Kulturnacht, wird den ganzen Abend über gelesen. Zwölf Autoren/Autorinnen treten an, ihre Werkstatt zu würdigen. So ist es selbstverständlich für Simone Voß, Rita Linke und Holm Meyer, die zu den ersten Schriftstellern der Werkstatt zählen, in jener Nacht zu hören zu sein. Torsten Olle selbst wird lesen und als Moderator auftreten. Die nächste „Generation“ wird durch Danuta Ahrends, Thilo Schwichtenberg

A

Weltverbesserer

W

uftakt der neuen Spielzeit am Magdeburger Puppentheater. Sie steht unter dem Titel „Weltverbesserer“. Mit dem Künstlerischen Leiter Frank Bernhardt sprach Birgit Ahlert. Magdeburg Kompakt: Die vorige Spielzeit lockte 56.860 Zuschauer zu 706 Vorstellungen. Rekordverdächtig. Frank Bernhardt: Um Rekorde geht es uns nicht. Auch wenn wir die 50.000 sehr wohl angepeilt haben. Aber viel wichtiger ist die Kontinuität. Wir haben eine Auslastung von 99 Prozent erreicht, das freut uns sehr. Das Hofspektakel war so früh ausverkauft wie noch nie. Weil unser Publikum uns vertraut. Dazu braucht man ein gutes Ensemble. Individualisten, die zu einem Organismus werden. Mit Blick auf die einzelnen Pesönlichkeiten und ihr Potenzial. So entwickelte sich das Ensemble und eine neue Theatersprache. Unser Publikum ist diesen Weg mitgegangen, so dass wir nicht nur ein Kindertheater sind, sondern ebenso viele erwachsene Besucher haben. Was ist das Faszinierende für Erwachsene? Wir haben ein aufgeschlossenes, interessiertes Publikum, dem wir immer wieder Neues bieten wollen. Damit sie eben nicht sagen: Da war ich als Kind schon, da muss ich nicht mehr hin. Das führt zur Stagnation künstlerischer Entwicklung. Das Repertoiretheater einer Stadt muss mehr sein. Wir haben immer geschaut: Wie sinnvoll kann dieses Theater

und Sabine Raczkowski repräsentiert. Etwas später kamen Wahid Nader und Herbert Beesten in die Werkstatt. Auch Renate Sattler, Vorsitzende des VS Sachsen-Anhalt in ver.di, wird lesen. Und unbedingt ist der Autor Dr. Henning Moneta zu erwähnen, der, zwar mit Unterbrechungen, doch seit 2001 zur Werkstatt kommt und beim mdr-Schreibwettbewerb erfolgreich war. Als „jüngstes“ Mitglied ist Ursula Günther, alias Charlotte Buchholz, zu hören. Auch sie, inzwischen einige Jahre dabei, ist erfolgreich aus der Werkstatt hervorgegangen und gehört, wie Herbert Beesten, dem Vorstand des Fördervereins der Schriftsteller e.V. an. Für die musikalische Umrahmung sorgt die Band „Triple S“ unter der Leitung von Stefan Feige, der selbst viele Jahre Mitglied der Schreibwerkstatt war und inzwischen das Musizieren vorgezogen hat. Sandy Bärecke (Gesang), Stefan Feige (Gitarre und Gesang), Silke Kollmey (Gesang) – drei musikalische „S“. Drei Stimmen, die als Solo – vor allem aber als Trio – begeistern, begleitet von den Klängen einer akustischen Gitarre. Als Kinder der 60er und 70er Jahre ist ihr Programm geprägt von Soul bis hin zum Pop. Der wahre Geburtstag ist der 24. April gewesen. Erich-Günther Sasse, der Gründer, weilt nicht mehr unter uns. Wir, die ihn noch erlebten, haben unendlich viel von ihm gelernt und verdanken ihm sehr viel. Torsten Olle, der in seine Fußstapfen trat, und von ihm das Rüstzeug erhielt, die Werkstatt in seinem Sinne weiterzuführen, gebührt großer Dank und Anerkennung für seine unermüdliche Arbeit. Am 23. September wird gefeiert und gelesen, für den Gründer, den Leiter und die Besucher der Magdeburger Kulturnacht und: für weitere 25 Jahre Schreibwerkstatt. Sabine Raczkowski

Neue Spielzeit am Puppentheater weiterwachsen? So entstand die FigurenSpielSammlung, das Café Monaco, die Hofgestaltung. Es ist ein individueller Ort geworden für unterschiedliche theatrale Angebote. Das macht uns unverwechselbar, was unsere Besucher zu schätzen wissen.

Sie haben sich in die Initiative Offene Gesellschaft stark eingebracht, haben gezielt politische Angebote, Gesprächsrunden, Podiumsdiskussionen. Das werden wir auch fortführen, unter einer anderen Überschrift. Wir wollen uns über die Bühne hinaus positionieren. In Balance zum Spiel. Passend dazu steht die neue Spielzeit unter dem Titel „Weltverbesserer“ ... Wir möchten ermutigen, sich Gedanken zu machen. Das beginnt im Kindertheater. Mit Vorführungen, pädagogischer Vor- und Nachbereitung. Erwachsene bekommen vielleicht Impulse. Wir sind als Künstler schließlich auch politische Personen und haben eine Haltung. Die Welt kann nur besser wer-

den, wenn wir Schritt für Schritt etwas dafür tun. Nicht nur am Theater, sondern jeder. Sieben Neuproduktionen sind angekündigt. Mehr für Kinder oder Erwachsene? Gleichermaßen, jeweils drei. Damit umfasst das ständige Repertoire für Kinder 27 Inszenierungen, für Erwachsene werden es fünf sein. Dazu kommt das Sommertheater, ein Barockspektakel um Mozart, und es wird erneut ein Figurentheaterfestival Blickwechsel mit einer „la notte“ geben. Welche Premieren stehen als nächstes an? Der „Froschkönig“ für Kinder am 16. September, als Solo von Diana Weichelt. Das wird eine schöne Produktion. Parallel wird für „Meet me in Moskau“ geprobt, für Menschen ab 16. Premiere ist im Oktober. Es ist die Fortschreibung von Tschechows „Drei Schwestern“. Spannend, absurd, komisch, tragisch, zu Herzen gehend. Es wird eine Balance zwischen oppulenten und kleinen Aufführungen. Zudem werden wir Gastspiele geben, wie Anfang November am Berliner Ensemble. Zuvor werden wir das Wildwechsel-Festival in Dresden eröffnen, das freut uns besonders.


2017 | 2. Ausgabe September

KULTUR KOMPAKT

11

n Festungsgeflüster

Beat! Frosch? Beatfrog!

Festival im Nashville-Sound Rockebilly & Co. vom 29. bis 30. September

J

ohnny Cash war und ist Legende. Cash war einer der einflussreichsten US-amerikanischen Country-Sänger und Songschreiber. Ihm zu Ehren und zur Würdigung der Städtepartnerschaft zwischen Magdeburg und Nashville finden vom 29. bis 30. September in der Festung Mark bereits zum zweiten Mal die Nashville-Days unter dem Motto „Just like CASH“ statt. Als Headliner präsentieren sich u. a. Mick Jaggers jüngerer Bruder Chris Jagger, Chuck & The Cashgang, Gunter Gabriels Duopartner auf Solowegen Heinrich Doc Wolf als auch Blue Steel und die regionale Band Dark Side of Cash. Direkt aus Nashville eingeflogen steht in diesem Jahr als Native-Act Scott Southworth auf der Bühne des Cash-Festivals. Begleitet wird er von einer hochrangigen Delegation aus Nashville aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft sowie Politik.

Moderiert werden die Nashville Days vom MDR Moderator Martin Jones.

Mick Jaggers Bruder Chris Besonders freuen sich die Veranstalter über die Zusagen von Chris Jagger. Er ist nicht nur der Bruder des Superstars Mick, Frontsänger der Rolling Stones. Chris Jagger hatte selbst eine bewegende Karriere. Allerdings konzentrierte er sich dabei nicht nur auf die Musik, sondern war im Laufe der Jahre auf vielen verschiedenen Gebieten rund um die Musikbranche tätig. Er entwarf Bühnen-Outfits für Rockgrößen wie Eric Clapton und Jimi Hendrix und war auch als Journalist für das Musikmagazin „Rolling Stone“ tätig. Seine eigene Musik lässt sich einordnen in eine erdige Stilmischung zwischen Bluesrock, Cajun und Zydeco.

Menschen auf Brücken ... ... ist der Titel des nunmehr 15. Soloalbums von Falkenberg. Darauf schält und entzerrt sich ein Mann in den besten Jahren, weil nach der jugendlichen Verwirrung, aus der Zeit, bleibt er schlussendlich uf seinem ganz persönlichen Weg. Er schreibt und singt und spielt Klavier, er reibt sich an den großen Themen und zieht diese in seine reale Welt jenseits der Partyhochburgexzesse. Und er bezieht Stellung. Offen und ohne Ausflüchte. Falkenbergs Farben sind grau und schwarz und etwas weiß, seine Texte mittlerweile am Höhepunkt ihrer poetischen Kraft angelangt, seine Stimme männlich und klar. Hier zieht einer seinen Stiefel durch, der zwar etwas staubig ist von den vielen Tagen und Nächten auf den Straßen unserer Hemisphäre, von den Reisen zu seinen Sympathisanten und Freunden. Zu erleben im Konzert am 17. September ab 20 Uhr in der Festung Mark.

E

s rockt wieder in der Festung. Oder beatet. Es rockbeatet. Mit Fröschen! Die sind verzaubert. Wahrscheinlich. Denn eigentlich sehen die Jungs ganz passabel aus. Und ganz und gar nicht grün. Warum sie dann „Beatfrog“ heißen? Das gilt es zu klären! Vielleicht brauchen sie Küsse? Obwohl – von der Muse gab es bestimmt welche! Denn die rocken ganz schön. Mit ihrem „Mannequin“. Das bringen sie mit in die Kulturwerkstatt, zu „Bands + Beats“. Mischen Indie, Rock, Pop und elektronischer Musik. Super Sound! Am 15. September. 21 Uhr geht’s los. Merken! Hingehen! Mit-beaten! Meine Person wird das im Blick behalten! Abmarsch! Der Festungskommandant!

Frieda macht Fußball

S

tatt Goethe & Schiller macht sich Oma Frieda an Götze & Müller und widmet sich in ihrem neuen Programm „Dichtung und Wahrheit über Fußball“. Zwecks Finanzierung einer Kreuzfahrt auf die Färöer (auch bekannt durch den Fußball – mit einer durchaus auch mal siegreichen Nationalmannschaft!) will sie in einem TV-Quiz den Jackpot knacken und wird demnächst Kandidatin bei „11 Meter wolln wir sein – das fröhliche Fußballquiz“. Sie sind herzlich eingeladen: Am 24. September, zur Fußball-Comedy, ab 19 Uhr, in der Kulturwerkstatt der Festung Mark.

Die Kulturfestung Mark ... ... befindet sich zwischen Hohepfortewall und Jakobstraße; zu erreichen unter Telefon: (0391) 99 09 33 30, Fax: (0391) 990 93 33 49, E-Mail: mail@festungmark.com Internet: www.festungmark.com


KULTUR KOMPAKT

12

n Ines’ Bücherwelt

2. Ausgabe September | 2017

Die Sounds von Beatfrog Bands + Beats Kompakt in der Kulturfestung

N

ach einer kurzen Sommerpause geht es in die nächste Runde unserer Veranstaltungsreike „Bands + Beats“. Passend dazu heißt die nächste Formation Beatfrog. Sie wird am 15. September in der Kulturwerkstatt der Festung Mark aufspielen. Die Jungs sind das erste Mal zu Besuch in unserer wunderschonen Landeshauptstadt. Dabei lassen es sich nicht nehmen, in unsere Kulturszene reinzuschnuppern und uns passenderweise ihr aktuelles Album „Mannequin“ vorzustellen. Mit dem neuen Werk hat die Band einen Sound geschaffen, der spielerisch die Grenzen zwischen Indie, Rock, Pop und elektronischer Musik uberschreitet. Die drei Nurnberger haben bereits vor 10

Jahren angefangen gemeinsam Musik zu machen. Bei der Produktion ihres neuen Albums haben sie ihre Leidenschaft fur Synthesizer und elektronische Klange entdeckt. Zusammen mit echten DrumSounds und geradlinigen Gitarrenriffs erlebt man auf „Mannequin“ die fur Beatfrogs typische Mischung. Die ehrlichen und personlichen Texte erzeugen dabei Bilder, Sehnsuchte und wecken Erinnerungen. Freitag, 15. September: BANDS BEATS KOMPAKT Blues Ska Rock Reggae Soul Jazz Einlass/ Beginn: 20.00 Uhr Eintritt frei (Spenden nicht verboten)

Spannend, sinnlich, brillant

F

ür einen Sommer kehren die Geschwister Harriet, Roland, Alice und Fran in das Landhaus zurück, in dem sie aufgewachsen sind. Sie müssen gemeinsam entscheiden, ob sie es in der Familie behalten wollen. Sie alle zieht das alte Anwesen in seinen Bann, längst überwunden geglaubte Spannungen lodern wieder auf, und neue erotische Verwicklungen bahnen sich an. Tessa Hadley: „Damals“ (Piper Verlag, ISBN 978-3-49205790- 5, Preis: 22 Euro)

Aktuell, komisch, klug

D

ie wahre Geschichte von William James Sides, dem Wunderkind von Harvard. Sein Vater Boris, ein bekannter Psychologe, will die Welt durch Bildung verbessern. Dank der Sidis-Methode wird sein Sohn zum Genie, und auch andere Kinder können zum Genie erzogen werden. Doch als William erwachsen wird, weigert er sich, die Erwartungen der Eltern und der Gesellschaft zu erfüllen. Ein großartiger Roman aktuell, komisch und klug. Klaus Cäsar Zehrer: „Das Genie” (Diogenes Verlag, ISBN 978-3-257-06998-5; Preis: 25 Euro)

Bartel und Gand Olvenstedter Straße 11 - 39108 Magdeburg Telefon/Fax: (0391) 7 32 86 61 Online-Shop/E-Mail: www.bartel-und-gand.de buch.gand@t-online.de Öffnungszeiten: Mo - Fr: 9 - 18 Uhr, Sa: 9 -12 Uhr

Film verrückt

Tipps von Lars Johansen

I

n dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Die goldenen 60er Jahre brachten so manche Filmperle auf die Kinoleinwände. Weil James Bond so erfolgreich war, rief das natürlich die Nachahmer auf den Plan. Ein ganzes Genre entstand, welches „Eurospy“ genannt wurde: Billige kleine Agentenfilme, die meist in Italien vollgestopft mit skurrilen Ideen und schrägen Geschichten entstanden. Ein gutes Beispiel dafür ist „Gemini 13 Todesstrahlen auf Cap Canaveral“, von dem sich der viel später entstandene echte Bond-Film „Moonraker“ mehr als nur ein paar Ideen ausgeliehen hat. Antonio Margheriti ist ein manchmal etwas lahmer, aber durchaus atmosphärischer Film gelungen, in dem der Superbösewicht als Bierbrauer und der Agent ohne Waffen unterwegs ist und Probleme einfach mit dem Scheckbuch löst. Ein paar schockgefrostete Wissenschaftler und eine Unterwasserstadt als Hauptquartier runden die

bunte Agentenstory angenehm ab. 1969 waren dann für Jess Franco sogar gleich zwei Agentinnen unterwegs. Oder sind sie doch eher Detektivinnen? Ganz egal, „Rote Lippen, Sadisterotica“ ist ein gutes Beispiel für sinnfreies, durchgeknalltes und quietschbuntes Abenteuerkino. Die beiden Damen sollen die Geliebte ihres Auftraggebers finden, die zuletzt für den merkwürdigen Künstler Claus Tiller Modell gestanden hat. Dieser pflegt seine Modelle von dem sehr stark behaarten Faktotum Morpho töten zu lassen und diesen Tötungsvorgang fotografisch festzuhalten. Das ist nicht nett. Aber am Ende werden die Bösen enthaart. Wer etwas anderes Kino mag, kann auch im Moritzhof fündig werden. Mit „Mr. Long,...“ vom japanischen Wunderknaben Sabu läuft hier eine Killerballade, deren Held, ein gescheiterter taiwanesischer Auftragsmörder, sich mit seinen Kochkünsten in Japan über Wasser hält. Das klappt anfangs ganz gut, aber dann kommt alles doch ganz anders. Ansehenswertes zeitgenössisches Kino aus dem fernen Osten.


KULTUR KOMPAKT

2017 | 2. Ausgabe September

13

Von der Messe auf dem Domplatz profitieren alle Am 22. September wird die 1007. Magdeburger Herbstmesse eröffnet. Beim ältesten Volksfest Deutschlands kann man auf zahlreichen Fahrgeschäften jede Menge Spaß finden. MAGDEBURG KOMPAKT sprach mit Schausteller Gunther Boos über zeitgemäße Attraktionen und den Rummel um eine lebendige Innenstadt. Herr Boos, Sie kennen Ihr Gewerbe aus langer Familientradition im ständigen Wandel. Sind Karussells und Riesenräder in Zeiten virtueller Bespaßung ein Auslaufmodell? Gunther Boos: Keineswegs. Unterhaltung im Schaustellergewerbe ist eine Frage der Ideen und der Innovationskraft wie überall im Leben. Sicher ist es nicht einfacher geworden, Familien und junge Menschen bei der Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten anzulocken. Aber wir reagieren mit hochmodernen Attraktionen wie beispielsweise mit unserem Booster V-Maxx. Aber Hochrüstung allein reicht auch nicht. Wir müssen alles auf den Prüfstand stellen. Wie meinen Sie das? Zum Beispiel müssen wir über den Austragungsort nachdenken. Vielleicht kann man die Messe wenigstens einmal im Jahr auf dem Domplatz stattfinden lassen. Da stand die Messe schließlich mit allem Drum und Dran bis in die 1970er Jahre. Solche Events sind vor einiger Zeit im Stadtrat auch auf Intervention der Domgemeinde abgelehnt worden. Warum sollte sich das heute ändern? Weil man auf die sich ändernden Bedingungen reagieren muss. Stadtverwaltung und Kommunalpolitik proklamieren zwar vielstimmig eine Belebung der Innenstadt, wollen jedoch die bestehenden Möglichkeiten nicht sehen. Und auch die Domgemeinde sollte im Sinne einer lebendigen Innenstadt über ihren Schatten springen können. Man hält die Messe mit ihrem Glitzer und leichter Unterhaltung für nicht würdig genug, um unter den Domtürmen zu gastieren. Man kann auch vor Schönheit sterben. Wenn sich Einzelhandel der Innenstadt, Gastronomie und

n Kompakt Gut gebaute Männer und andere Statisten für „Aida“

Tourismus über drei Wochen die Hand reichen, hat jeder etwas davon. Besucher können shoppen und über die Messe bummeln oder umgekehrt, hier und da in ein Café oder Restaurant einkehren. Das Theater blockiert den schönen Platz Schausteller Gunther Boos. acht Wochen Foto: Peter Gercke lang und die Zuschauer erscheinen, wenn die Geschäfte bereits geschlossen sind. Verstehen Sie mich nicht falsch, das Musical ist eine tolle Sache und soll dort gespielt werden. Aber mir will nicht aufgehen, warum wir vorhandene Potenziale nicht nutzen und zusammenführen. Außerdem gibt es gute vergleichbare Beispiele. In Erfurt wird der Domplatz dreimal im Jahr mit Volksfesten bespielt. In der Thüringer Landeshauptstadt geht so etwas. Das Magdeburger Streetfood-Festival funktioniert auf dem Domplatz. Ich verstehe nicht, warum das mit Deutschlands ältester Herbstmesse nicht gehen kann. Der Domplatz bietet vielleicht nicht genügend Schaustellern Platz? Zur Herbst- oder Frühjahrsmesse könnte man das jeweilige Angebote für den Domplatz verdichten. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Das Thema Domplatz muss wieder auf den Tisch und bei der Entwicklung der Innenstadt neu diskutiert werden. Und noch ein Grund wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen: der Neubau der Strombrücke. Damit wird der Weg zum Ernst-Wille-Platz eingeschränkt sein. Spätestens dann gäbe es eine gute Gelegenheit, die Herbstmesse auf dem Domplatz auszuprobieren. Ich bin sicher, dass alle Seiten, Besucher, Einzelhändler, Gastronomen und Schausteller davon profitieren würden.

#

COUPON

Anzeige

GLÜCK GEHABT! Mit diesem Rabatt-Coupon zur Magdeburger Herbstmesse vom 22.09.2017 bis 15.10.2017 steigen die Gewinnchancen.

Wer zwei Euro an unseren beliebten Plüschtierautomaten investiert, erhält ein Freispiel dazu.

Freispiel-Coupon* *Gilt nur für Boos Plüschtierautomaten. Pro Person 1 Coupon.

N

och vor der ersten Premiere am Theater Magdeburg sorgt bereits die zweite Neuinszenierung dieser Spielzeit für Gesprächsstoff: Giuseppe Verdis „Aida“ ist eine große Ausstattungsoper, und dafür „suchen wir viele neue Statisten“, informiert Theatersprecherin Christine Villinger. Gesucht werden: · 10 gut gebaute Männer zw. 20 & 40 Jahren · 8 junge Frauen zw. 20 & 35 Jahren · 9 ältere Frauen zw. 40 & 60 Jahren · 10 Jungen im Alter zw. 8 &12 Jahren · davon unabhängig für den berühmten Triumpfmarsch am Ende des 2. Aktes als Gefangene, Soldaten, schwangere Frauen, Bräute, Krankenschwestern, Kindersoldaten. Am Mittwoch, 13. September, findet ab 18 Uhr auf der Probebühne 1 in der Rogätzerstraße 31 ein großes Statistencasting statt. Proben gibt es ab 18. September mehrmals wöchentlich. Die Endproben beginnen am 12. Oktober. Die Statisten müssen zwingend bei allen Endproben und Vorstellungsterminen anwesend sein. Für die Arbeit als Statist gibt es eine kleine Aufwandsentschädigung. Anmeldungen und Fragen zu Proben und Vorstellungsterminen beantwortet der Statistenführer Fabian Holthus, Telefon (0391) 404 90 53 04 oder E-Mail: fabian.holthus@ theater-magdeburg.de

MAX, das KinderFilmFest mit neuen Abenteuern

P

ünktlich zu den Herbstferien lädt vom 1. bis 15. Oktober das KinderFilmFest MAX zu neuen Abenteuern auf den Moritzhof. Zu den Höhepunkten gehören „Ich – Einfach unverbesserlich 3“, „Ritter Rost 2“ und „Die Pfefferkörner und der Fluch des schwarzen Königs“. Wie immer ist für jede Altersgruppe etwas dabei von „Bob der Baumeister“ für die Kleinen bis zu „Amelie rennt“, einem Abenteuerfilm ab 9 Jahren, für die Größeren. Und ganz neu auf der Leinwand und vor allen anderen ist die Tierdokumentation „Maleika“ oder der zauberhafte Trickfilm „Louis & Luca – Das große Käserennen“ (Foto oben) zu sehen. Außerdem gibt es wieder FilmWerkstätten, abgestimmt auf das Kinoprogramm. Anmeldungen von Kindergärten, Horten, Grundschulen und sonstigen Einrichtungen für das MAX-KinderFilmFest und die FilmWerkstatt sind ab sofort und bis zum 25. September auf dem Moritzhof möglich. www.max-kinderfilmfest.de


14

n Kompakt Landeserntedank: Fest für alle Sinne

K

ulinarisch, tierisch, technisch und musikalischkulturell – das Landeserntedankfest verspricht ein Fest für alle Sinne zu werden. 95 Unternehmen der Ernährungsbranche und landwirtschaftliche Direktvermarkter verwandeln den Elbauenpark am 16. und 17. September zu Magdeburgs größter Streetfood-Meile. Dabei sind Getränkeanbieter von Brauerei bis Brauserei, von Bowle- bis Kaffee-Bar. Mit Spezialitäten vom Wild, mit allerlei vom Grill, aus Töpfen, Pfannen und Backöfen, von herzhaft bis süß dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Premiere hat die Präsentation der „Kulinarischen Sterne Sachsen-Anhalt 2017“. 12 der insgesamt 13 Sterne-Gewinner stellen u. a. ihre ausgezeichneten Spezialitäten vor. Spannung versprechen diverse Wettbewerbe: Die besten Fahrer aus forstlichen Dienstleistungsunternehmen treten am Sonnabend von 10 Uhr bis 15 Uhr auf zwei achträdrigen Großmaschinen mit Kränen bei den 3. ForwarderMeisterschaften gegeneinander an. Weitere Wettbewerbe sind der Landeserntekronenwettbewerb sowie die 14. Staatsprämienschau der drei- bis sechsjährigen Stuten und die Verbandsstutenschau für Pony- und Spezialrassen. Zudem sind Seilkletterer und Holzschnitzer mit Kettensägen im Einsatz, die präzise Arbeit modernster Düngetechnik wird vorgeführt und historische Dreschtechnik gezeigt. Kabarett sowie Musik, Shows und Interviews liefern einen Mix aus Information und Unterhaltung. Auf die jüngsten Besucher warten Hüpfburgen, Wasserbälle, Spielmobil, Karussell und vieles mehr. „Nach Frost- und Hagelschäden, mit Stark- und Dauerregen war die Ernte 2017 eine Saison mit vielen Herausforderungen. Dass sie gemeistert wurden, wollen wir am Wochenende gemeinsam feiern“, sagt Dr. Jörg Bühnemann, Geschäftsführer der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt, die das Landeserntedankfest im Auftrag der Landwirte organisiert. Rund 200 Aussteller wirken daran mit.

n Café-Geflüster

KOMPAKT SPEZIAL

2. Ausgabe September | 2017

Gesund bleiben oder gesund essen?

E

ssen Sie lieber nichts! In allem ist irgendetwas, das schädigt, macht dick oder fördert die eine oder die andere Krankheit. Doch Gott sei Dank gibt es den guten Ernährungsrat, der von allen Seiten auf uns einstürzt. Und jeder weiß dann ganz genau, daran zu genesen. Als ob im vergangenen Jahrhundert der Urknall des Krankessens geschehen wäre, ist eine Belehrungmoral über uns gekommen, unter der einem Angst und Bange werden kann. Kurioserweise wächst trotz all der vielen identifizierten Schadstoffe und der industriellen Lebensmittelproduktion die Lebenserwartung in Deutschland weiter. Statistisch steigt sie täglich um sechs Stunden. Wenn Sie gesund sind, können Sie sich nicht gesünder essen! Einseitig und insgesamt zu viel von allem – darin schlummert der Keim von Krankheiten. Jeder Stoff hat seine toxische Dosis. Lesen Sie einige Aspekte über Ehrnährungsirrtümer auf den folgenden Seiten. (tw)

Die gesündeste Art, das Leben zu lieben

W

ie geht es Ihnen? Wie oft hören Sie diese Frage? Und was denken Sie dann? Vielleicht, dass Sie sich mal wieder etwas Gutes tun sollten. Und da bin ich völlig Ihrer Meinung! Ich weiß sogar, was das sein kann – ein Besuch in unserem Café nämlich. Bei uns bekommen Sie das volle Wohlfühlprogramm. Nun ja, Massagen sind nicht dabei, zugegeben, aber Sie können auch entspannen. Genießen Sie die letzten Sonnentage so lange die Terrasse noch geöffnet ist, tanken Sie Energie vom Sonnenlicht, dieses wichtige Vitamin D. Ein Mangel daran nämlich macht schwach und depressiv, sagen die Mediziner. Beugen Sie vor und genießen Sie gleichzeitig. Wählen Sie nach Ihrem Geschmack aus unserem Angebot. Ein Wellnessbecher vielleicht, mit Eis und Früchten? Ja, auch da sind Vitamine drin. Oder lieber ein Obstkuchen? Natürlich – mit Vitaminen. Wenn Sie es noch gesünder mögen, verbinden Sie den Besuch bei uns doch mit einem ausgiebigen

Anzeige

Spaziergang oder einer Radtour. Die Einkehr in der Grünen Zitadelle ist ein schönes Ziel. Als Belohnung gönnen Sie sich eine unserer Kaffee-Spezialitäten, heiß oder kalt, mit oder ohne Extra dazu. Ganz spontan. Oder mögen Sie es lieber organisierter? Dann kommen Sie morgens zum Frühstück vorbei und planen den Tag. Ab 8 Uhr sind wir für Sie da. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihre Ulrike Bäumer von Café Alt Magdeburg und Gemäldestube

Das Café „Alt Magdeburg“ ... mit Gemäldestube ist leicht zu finden in der Grünen Zitadelle, Breiter Weg 8a; zu erreichen über den Innenhof. Frühstück ab 8 Uhr – dafür empfehlen sich Reservierungen unter Tel. 0391/5 82 31 54.


2017 | 2. Ausgabe September

KOMPAKT SPEZIAL

15 Anzeige

U

nd zwar etwa ein Fünftel von all dem, was wir uns schmecken lassen. Mit knapp anderthalb Kilogramm macht das Gehirn nur 2 oder 3 Prozent unserer Körpermasse aus, aber es hat einen unverhältnismäßig großen Appetit. Nicht etwa nur, um denken zu können, nein, sein Grundstoffwechsel ist so aktiv. Im Schlaf genauso und auch bei Tieren, denen menschliches Denkvermögen total abgeht. Die Pumpmechanismen für die Ionen benötigen so viel Energie. Geladene Teilchen sind das, die für die elektrischen Vorgänge an den Zellmembranen zuständig sind. Erlöschen diese, wird da oben alles ganz still. Tot sind wir dann. Die Großeltern sagten immer: Zucker ist Nervennahrung. Und sie hatten in einem gewissen Sinne recht. Denn mit Fetten und Eiweißen, die in unserer Ernährung ansonsten eine große Rolle spielen, ist dem Energiehunger unseres Zentralorgans nicht gedient. Auch nicht mit komplexeren Kohlehydraten, wie sie im Brot oder in der Kartoffel enthalten sind. All das muss zunächst in Einfachzucker umgewandelt werden, genauer: in Glukose, in Blutzucker. Ketone, wie sie aus dem Fettabbau stammen, sind ebenfalls geeignet. Sowohl für die Glukoseproduktion als auch für die der Ketone sorgt die Leber. Sie verwendet dazu vor allem das, was der Darm ihr anbietet. Und der bietet an, was wir ihm an Nahrung anbieten.

Nahrung, Ernährung Was wird da nicht alles zusammenfantasiert, wenn es um „gesunde“ Ernährung geht. Bald soll sie kohlenhydratreich sein, bald kohlenhydratarm oder besonders eiweiß- oder lieber fettreich, oder gerade nicht. Vor allem alles „Künstliche“ sei zu vermeiden, stattdessen reichlich Vitamine und Schlackenstoffe. Oder eher nicht. Dabei ist die Grundregel für eine gesunde Ernährung ganz einfach: vielseitig und wenig! Doch mit Wenig ist unser Gehirn selten zufrieden. Vielmehr fordert es: „Iss doch noch was! Guck mal, wie lecker das dort aussieht! Und wie es riecht! Schmeckt es nicht köstlich?“ Wir sprechen von Appetit oder, wenn er groß ist, von Hunger. Würde der Hunger-Ruf fehlen, wären wir längst verhungert. Für das Hungergefühl sorgen ganz verschiedene Botenstoffe. Sie werden je nach Art im Fettgewebe oder in der Magen- und Darmschleimhaut gebildet, in der Bauchspeicheldrüse, der Leber, der Nebennierenrinde und im Knochenmark. Auch in speziellen Nervenzellen des Gehirns. Für das Hunger- und Sättigungsgefühl sorgen vor allem die Gewebshormone

Auf dem Teller mal was anderes

W

er sich in Magdeburg auf die Suche nach Gastronomie macht, die komplett auf tierische Produkte verzichtet, wäre noch vor einigen Monaten an dieser Aufgabe gescheitert. Inzwischen jedoch gibt es das „Crops“, das seit 1. Juni mit wöchentlich variierender veganer Küche Gäste anlockt. Neben diversen Getränken wie Brause oder Kaffee gibt es auch herzhafte und süße Speisen. Beispielsweise Linsen-Dal mit Auberginen-Curry, scharfsaure Gemüsesuppe mit Nudeln, Ofengemüse mit Oregano-Basilikumdip, Kürbis-Kokossuppe mit Cashew-Creme und Kürbiskernen oder schwarzer Kokosklebreis mit Karamellsauce und gebratener Ana-

Leptin und Ghrelin, aber auch Cortisol, Insulin und Glukagon. Spezielle Neurotransmitter des Gehirns wirken als chemische Signale, die uns glücklich ma-

Das Gehirn isst mit chen oder unglücklich. Unglücklich bei ungestilltem Appetit, und glücklich bei dessen Besänftigung. Den Tieren geht das genauso. Die wissen ja nicht, dass sie ohne Fressen stürben und sind gänzlich auf diese Leitmechanismen angewiesen, die auch uns Menschen steuern. Wenn wir dann genug gegessen haben, sind wir satt. Zumindest sollten wir es sein. Oft aber geht es mit den Lockungen weiter: „Na, gehab‘ dich nicht so!“, heißt es dann im Zwiegespräch im Inneren unseres Schädels auf der Vernunft- und der Lustebene. „Noch ein Stückchen von der Geburtstagstorte, das kann doch nicht schaden! Oder etwas vom Grill, nur ein winziges Bisschen?“ Und dann: „Herrlich wie das schmeckt! Warum nicht etwas mehr? Morgen, da isst du nichts. Jawoll!“ Und am nächsten Tag – nun gut, man kennt es. Aber nicht alle kennen es, die Menschen sind halt verschieden. Vor ein paar tausend Jahren, in der Steinzeit (biologisch gesehen sind wir noch immer Steinzeitmenschen), war es höchst zweckmäßig, sich den Ranzen ordentlich vollzustopfen. Denn wehe, wenn die Hungerzeit zurückkehrte nas sowie unterschiedliche Kuchen. Inhaberin Luise Wenke setzt dabei auf eine bunt gemischte Zielgruppe. „Es kommen Menschen jeden Alters – ob Schüler und Studenten, in der Umgebung arbeitende Personen oder ältere Damen, die hier zur Mittagszeit ein Süppchen essen.“ Das Ziel der Magdeburgerin ist es, über die Möglichkeiten und die Vielfalt der veganen Ernährung aufzuklären. „Ich will nicht mit der Keule losrennen und die Menschen dazu bringen, auf tierische Produkte zu verzichten. Schließlich muss jeder seinen eigenen Weg finden. Aber ich möchte zeigen, dass es auch anders geht.“ Man müsse sich mit dem Thema ausreichend beschäftigen. Luise Wenke lacht. „Wenn man sich vegan ernährt, kann das ebenso ungesund sein … auf die

und man durch Fettansatz nicht genug vorgesorgt hatte! Zumindest in unseren Breiten war das so. Anders in Regionen, in denen es jahrein, jahraus genug an Nahrung gab, z. B. Großwild in den Savannengebieten Afrikas. Da hieß es, als Jäger behände zu sein und sich durch übermäßiges Körperfett nicht zu behindern. Beneidenswert schlank ist der Typus dort. Von seiner Anlage her. Schlank waren in unseren Gefilden die Menschen der Steinzeit sicher auch. Nur eben nicht so sehr von der Anlage her, weit eher aus Mangel. Selbst wenn es einmal genügend an Samen, Früchten, Blättern und Wurzeln gegeben haben sollte, oder an Fisch, gar an Fleisch, dann schmeckte das Ganze bei weitem nicht so gut, wie es uns heute schmeckt. Was nicht alles haben die Züchtung und die Koch- und Backkultur inzwischen entwickelt. Ganze Industrien bildeten sich heraus, um das Sättigungsgefühl, unsere natürliche Fressbremse durch kaum noch zu überbietenden Wohlgeschmack zu übertölpeln. Den Erfolg sieht man allenthalben, sowohl auf der Straße als auch auf den Warteflächen der Arztpraxen. Und in den Krankenhäusern. Warum, so fragen wir uns, erwischt es die einen, die anderen hingegen sind gefeit? Das ist Gegenstand intensiver Forschung. Bisher gibt es nur Teilantworten. Die individuelle Veranlagung spielt eine herausragende Rolle, gewiss auch erlernte Fehlhaltungen und die Befähigung zur Selbstdisziplin. Letztere wiederum ist zum Teil Sache der Veranlagung. Zum Teil! Also nicht einfach sagen: Nicht ich bin schuld, sondern meine Gene sind es. Zurück zum Anfang, wo es hieß, das Gehirn isst mit. Haben Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, schon mal das Umgekehrte versucht, nämlich Gehirn mitzuessen? In der Leberwurst war früher reichlich Gehirn enthalten, und in anderen Ländern liegt beim Metzger auch heute noch Gehirn auf der Ladentafel, Gehirn vom Schwein, vom Rind oder Schaf. In Scheiben geschnitten und paniert, gilt es manchen als Delikatesse. Als Kind war ich mitunter zum Schmause geladen. Geschmeckt hatte es mir nicht. Aber gestaunt habe ich, wie weich und klebrig sich die Hirnmasse anfühlte. Damals meinte ich, dass das, was wir da oben im Kopf mit uns herumtragen, von ganz anderer Konsistenz sein müsse. Eben weil es menschliches Gehirn ist, und das könne ja denken. Irrtum: Menschliches Gehirn fühlt sich genauso an. Obschon es die höchst entwickelte Materie ist, von der wir wissen! Prof. Dr. Gerald Wolf Ausgewogenheit kommt es an – Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn. Und grundsätzlich gilt: Alles in Maßen, nichts in Massen.“ Für die junge Frau fast eine Selbstverständlichkeit, denn als Absolventin des Sportgymnasiums spielte das Thema Ernährung für sie schon früh eine übergeordnete Rolle. „Dass ich mich seit 2013 vegan ernähre, hat ethische, gesundheitliche und auch den Umweltschutz betreffende Gründe … aber wie gesagt, das muss jeder selbst wissen.“ Mit Sicherheit wird durch das „Crops“ die kulinarische Angebotspalette in Magdeburg erweitert. (th) Breiter Weg 19b 39104 Magdeburg hallo@vegan-crops.de 0391 / 990 450 43 Öffnungszeiten: Mo - Sa 11 - 20 Uhr


16

KOMPAKT SPEZIAL

2. Ausgabe September | 2017

Landwirte gelten als Naturvernichter, Giftverbreiter und Tierquäler! Das folgt aus dem verbreiteten Bild über die moderne Landschwirschaft. Stimmt das? Ein Plädoyer gegen Mythen und Vorurteile. Von Prof. Dr. Reinhard Szibor

Die böse Landwirtschaft

W

enn man die schlimmsten Bösewichte benennen will und man sich an der Mainstreampresse orientiert, sind die Favoriten für den Platz 1 die Vorstände der Konzerne aber auch die Polizei und die Landwirte. Die Konzerne sind ja per se böse. Aber nicht Wenige mögen VW, BMW und Siemens trotzdem und manche haben ja auch bei den Konzernen ihren Arbeitsplatz. Kurz, diese eignen sich nicht so richtig für den Platz 1 auf der Liste der Unholde. Und die Polizisten? Die schon eher! Wenn sie von Autonomen besetzte Häuser räumen, ist das sowieso unverhältnismäßig, weil der Linksextremismus ja eh aufgebauscht ist und die „Welcome to Hell“-Randalen in Hamburg seien von marodierenden Polizisten (Kippling, Die Linke) ausgelöst worden. Also wären alle Voraussetzungen gegeben, die Polizei auf den Platz 1 der Megabösen zu setzen. Aber unsere Bürger sehnen sich zunehmend nach Schutz vor Gewalttätern. Da wagen dann auch schon mal einige Parteien Solidarität mit Polizisten und die Einheitsfront bröckelt. Bleiben also die Landwirte übrig. Sie seien nur auf Maximalgewinne aus, scheren sich weder um die Natur noch um die Gesundheit von Mensch und Tier, vergiften unsere Nahrungsmittel mit Pestiziden und das Grundwasser mit Nitraten. Sie stehen für den Anbau von Monokulturen und den Artenrückgang in der Natur. Sie betreiben eine tierquälerische Tierhaltung und erzeugen die multiresistenten Krankheitserreger. So jedenfalls liest man es. Öffentliche Beschimpfungen des Berufsstandes gibt es auch von hochrangigen Politikern. Das Berufsbild des Landwirtes ist mittlerweile so ruiniert, dass in vielen ländlichen Gebieten kein einziger Jugendlicher mehr diesen früher zu Recht beliebten Beruf ergreifen möchte. Lehrer schlagen Alarm, denn immer mehr Kinder werden gemobbt. In Berlin sind es wieder die Juden, die um ihre Kinder fürchten müssen, auf dem Lande sind es die Landwirte. Kinder von Tierquälern und Umweltsündern mag man nicht! Was ist dran an den Vorwürfen? Werfen wir einmal einen Blick zurück. Um 1900 lag der Anteil der in der Landwirtschaft Erwerbstätigen bei 38 Prozent, Anfang der 50er Jahre betrug er 24 Prozent. Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts arbeiteten weniger als 2 Prozent in der Landwirtschaft. Ein Landwirt erzeugte um 1900 Produkte, mit denen man 4 Personen versorgen konnte. 1950 ernährte ein Landwirt 10 und 2010 bis zu 131 Personen. Die Landwirtschaft setzte durch ihre Industrialisierung jene Arbeitskräfte frei, die

heute Industriegüter erzeugen, forschen und lehren, soziale Dienste ausüben und uns mit Kultur bereichern. Aber jährlich demonstrieren in Berlin (mit der Sympathie der Bevölkerung) unter dem Slogan „Wir haben es satt“ ca. 18.000 Menschen gegen die industrielle Landwirtschaft. Man ignoriert, dass unser Aufstieg in eine Wohlstandsgesellschaft dem Wandel in der Landwirtschaft zu verdanken ist. Wer sollte denn all die Leistungen erbringen, die eine moderne Gesellschaft benötigt, wenn wir Heerscharen von Arbeitskräften auf die Felder schicken müssten? Übrigens: Die Sommer- und Herbstferien wurden erfunden, damit die Kinder auf den Feldern arbeiten konnten- im Sommer zum Jäten, im Herbst zum Ernten. Ich selber habe das alles mitgemacht. Als ich 8 Jahre alt war (1953), war angesagt, nach der Schule Kartoffelkäfer zu sammeln. Für jeden Käfer, der in der „Bürgermeisterei“ unseres Dorfes abgegeben wurde, gab es einen Pfennig. Meine beiden Brüder und ich sammelten knapp 30.000 gefräßige Krabbler (ein 750 ml Glas enthielt ca. 1.000 Käfer). Unsere Eltern kauften von den ca. 300 Mark für jeden von uns je eine Mandoline bzw. ein Akkordeon (alles gebraucht). Die wohlfeile Forderung, die Landwirtschaft möge doch bitteschön die Leistungen von heute erbringen aber nicht industriell sein, ist absurd. Überall fehlen Arbeitskräfte, da gibt es für die Landwirtschaft kaum Luft! Foodwatch und bestimmte Parteien reden den Konsumenten ein, ihre Lebensmittel wären unnatürlich produziert, voller Antibiotika und Pestizide, also schlicht lebensgefährlich. Aber noch nie waren Lebensmittel so wertvoll und sicher wie heute. Jeder, selbst ein Hartz-IV-Empfänger, kann sich gesund ernähren. Unser Problem ist nicht, dass wir durch Lebensmittel krank würden, sondern, dass wir u. a. durch optimale Ernährung immer älter werden. Aber das ist ein schönes Problem, auch wenn die Rentenkassen ächzen. Was Menschen wirklich krankmacht, sind die Ängste, die Organisationen wie Foodwatch verbreiten. Natürlich gibt es überall dort, wo viele Produzenten an der Herstellung von Gütern beteiligt sind, auch solche, die schlampig oder gar betrügerisch handeln. Daraus resultieren „Lebensmittelskandale“ wie Dioxin in Bioeiern, Nitrofen im Bio-Getreide und die aktuelle Kontamination von Eiern mit Fipronil. Obwohl das alles nicht hinzunehmen ist, gab es in all diesen Fällen nie eine Gefährdung der Verbraucher. Z. B. betrug die Fipronilkonzentration in Eiern 1 Prozent von dem, was gefährlich werden könnte! In einer Zeit, in

der die Bevölkerung reichlich Alkohol trinkt, sich Menschen massenhaft höchst bedenkliche Tattoo-Farben unter die Haut applizieren lassen und sogar der Ruf nach Freigabe von Rauschgiften immer stärker wird, vernichten wir viele Millionen Eier, von denen keine Gefahr ausgeht! Weltweit sterben tausende Menschen an multiresistenten Krankheitserregern (MRE). Die gegen Antibiotika unempfindlichen Keime entstehen ohne Zutun des Menschen, weil naturgegeben Änderungen im Erbgut auftreten. Dort, wo Antibiotika eingesetzt werden, kommt es auslesebedingt zu deren Vermehrung. Das geschieht überall, wo Kranke behandelt werden und auch in der Tierhaltung. Beheben ließe sich das Problem, wenn man aus dem schier unerschöpflichen Reservoir der Natur neue Antibiotika auswählen und diese testen würde. Das kostet Millionen. Bei Erfolg stuft allerdings die Politik solche neuen Medikamente sofort als Reserveantibiotika ein, wodurch sie nur noch gegen MRE eingesetzt werden dürfen. Damit ist der Umsatz so gering, dass für die Hersteller Verluste von vielen Millionen Euro vorprogrammiert wären. Da lassen sie es lieber sein. Die Politik setzt die Marktwirtschaft außer Kraft, ergreift aber für die Lösung der Probleme keine Maßnahmen. Da ist es wohlfeil, die „Massentierhaltung“ zum Sündenbock zu erklären. Aber die Landwirte tragen zu dem Problem nur wenig bei. Die Landwirtschaft steht in der öffentlichen Wahrnehmung für den Anbau von Monokulturen und eine Verödung der Landschaft. Und da ist auch etwas dran. Agrarkulturen wachsen auf riesigen Flächen. Unkräuter werden sehr erfolgreich bekämpft. Die heutigen Hauptkulturen (außer Raps) bringen keine Blüten hervor, von denen Insekten leben könnten und so nehmen nicht nur Populationen der Insekten, sondern auch die der Singvögel dramatisch ab. Das Jubilieren der Lerchen hört man kaum noch, Kuckucksrufe werden zur Seltenheit und Rebhühner kennt man nur noch aus dem Zoo. Natürlich tragen die Landwirte an der Entwicklung Mitschuld. Ihre Felder sind meist viel zu groß, es gibt zu wenig Feldraine, zu wenig Blühstreifen, Feldwege und Hecken. Aber vergessen wir die Schreibtischtäter nicht! Bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts bauten die Landwirte eine Vielzahl von Pflanzen an. Es blühten Luzerne, Klee, Süßlupinen, Pferdebohnen, Erbsen, Kartoffeln u. a. m. Die Blüten ernährten Insekten und indirekt auch Vögel. Aber 2004 trat das Energieeinspeisungsgesetz des Jürgen Trittin in Kraft und die Landwirtschaftsministerin


KOMPAKT SPEZIAL

2017 | 2. Ausgabe September Renate Künast pries die Zukunft der Bauern: Sie könnten die "Ölscheichs von morgen" werden … Proteinreiche Futtermittel werden nun vorwiegend importiert, weil Deutschland mittlerweile auf einem Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzfläche Energiepflanzen anbaut. Mais und Raps, aber auch Weizen und Zuckerrüben, werden kultiviert, um sie zu Biogas, Biodiesel und E-10-Kraftstoff zu verarbeiten. Das alles ist ethisch sehr fragwürdig! Verwandelt Brachen in blühende Rapsfelder, war die Devise. Da könnten Bienen Honig saugen, Bauern werden zu Ölscheichs und die große Wählergruppe der Autofahrer profitiert ebenfalls. Doch selbst die Blütenmeere der Rapsfelder sind ökologische Einöden und damit Killerpflanzen für bodenbrütende Vögel. Von den Maiswüsten ganz zu schweigen! Interessant ist auch ein anderer Aspekt: Zur Durchsetzung der Energiewende wurde eine Düngeprivilegierung der Biogas-Gülle gegenüber der Tiergülle eingeführt. Sie darf „obenauf“ auf die Tiergülle ausgebracht werden, auch auf Böden, die Nitrat-inkontinent sind und nur geringe Dungmengen vertragen. Kein Wunder, dass es bei der angestrebten Rückführung der Nitratbelastung des Grundwassers keine Fortschritte gibt! Wie schizophren muss man sein, um solche Gesetze zu erlassen und anschließend die Landwirte für daraus resultierende Missstände anzuklagen? Zurück zum Artenschutz: Dieser ist keinesfalls nur eine Aufgabe der Landwirte. Die Städte haben tausende Hektar Land in ihrer Regie. Sie gestalten Parks, Friedhöfe und Grünanlagen rasenmäherfreundlich und entfernen das so wichtige Unterholz. Der „Englische Rasen“ ist Gestaltungsziel. Schafgarbe, Klee, Malven, Habichtskraut und Wegewarte fallen als „Störfaktoren“ dem „Ordnungssinn“ der Ämter zum Opfer. Wären Stadträte umweltbewusst, würden sie andere Verfahrensweisen durchsetzen! Versagen ist bei vielen

Personen des öffentlichen Rechts zu beobachten. Die Sitzkreise der Kirchen diskutieren gern über die „Bewahrung der Schöpfung“, schützen aber ihre Kirchtürme mit Nylonnetzen vor der Besiedlung mit Schleiereulen, Sperlingen und Fledermäusen. Die waren früher dort zu Hause. Das Verschwinden von bäuerlichen Scheunen im Zusammenspiel mit dem Vergittern der Kirchtürme ist ein signifikanter Beitrag zum Artensterben! Renate Künast kann man für ihre Amtszeit auch eine gute Tat zubilligen. Sie hat das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) ins Leben gerufen. Ebenso wie in der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bewerten hier hochqualifizierte Wissenschaftler auch Agrochemikalien. Sowie aber deren Urteil über eine Chemikalie nicht ins Weltbild des Mainstreamjournalismus passt, wird ihnen Bestechlichkeit vorgeworfen. Sie seien vom teuflischen MONSANTOKonzern gekauft worden. Ein typisches Beispiel ist der Feldzug gegen Glyphosat. Entgegen den Einschätzungen der Wissenschaftler sei die Chemikalie nicht nur krebserregend, sondern auch umweltschädlich, weil sie alles Grüne abtötet. Aber die Landwirte setzen sie ein, um vor der Aussaat die grüne Pflanzendecke aus Wildkräutern und dem Auswuchs aus ausgefallenen Körnern zu beseitigen. Früher hat man den Acker gepflügt. Das vernichtete nicht nur das Unkraut genauso radikal wie Glyphosat, sondern tötete obendrein Insekten und Amphibien. Glyphosat ermöglicht eine pfluglose Beseitigung der Krautschicht, es sichert das Überleben tierischer Feldbewohner, es wird viel Diesel gespart und das Land wird vor Bodenerosion geschützt. Aber die MONSANTO-Chemikalie sei ein Teufelszeug. Damit der Schrecken groß genug wird, illustrieren Journalisten diese Meldung mit Bildern von Geräten, die angeblich Glyphosat in blühende Raps-

17 felder spritzen. Das zeigt man im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, in der TAZ, in der Süddeutschen und nahezu allen Leitmedien. Glyphosat ist ein Totalherbizid, das alles abtötet, was grün ist! Natürlich könnte selbst das sprichwörtlich geistig schlichte „Lieschen Müller“ darauf kommen, dass es in der ganzen Welt wohl keinen einzigen Landwirt gibt, der seine Rapsfelder in der Phase bester Entwicklung abtötet. Das tut auch niemand, sondern die Bilder zeigen, wie Landwirte Pilzerkrankungen mit Fungiziden bekämpfen. Aber die Journalisten können darauf bauen, dass die Bevölkerung, vollgepumpt mit Vorurteilen, nicht groß nachdenkt. Begriffe wie „Glyphosat“, übrigens auch „Gentechnik“, sind geeignet, Gehirne auszuschalten. Aber natürlich ist die Anwendung von Agrochemie tatsächlich ein zweischneidiges Schwert. Trotzdem, bisher geht es ohne chemischen Pflanzenschutz nicht, weder im konventionellen Feldbau noch in der sogenannten Biolandwirtschaft. Insektizide töten hier wie dort nicht nur Schadinsekten sondern auch Nützlinge. Fatal ist, dass eine neue Gruppe von Insektiziden namens „Neonicotinoide“ schlimme Folgen für die Umwelt hatten. Zusammen mit der beschriebenen Verödung der Landschaft führten sie zu einem dramatischen Rückgang der Insektenpopulationen. Die Zusammenhänge wurden lange Zeit nicht erkannt. So etwas geschieht, wenn an den deutschen Universitäten immer mehr Institute für Landwirtschaft abgewickelt werden. Man könnte mittels innovativer Biotechnologie einen Pflanzenschutz entwickeln, der nur die Schädlinge bekämpft aber Nützlinge schont. Bevor die von der „Vierten Gewalt“ unterstützten rotgrünen Parteien das aber zulassen, akzeptieren sie lieber das Aussterben weiterer Insekten und Vogelarten. Als Schuldige stehen ja sowieso schon jetzt die Landwirte fest.

DŽĚĞƌŶĞƐ KŶůŝŶĞͲ ĞƐƚĞůůƐLJLJƐƚĞŵ Jahrz ahrz ah rzehn eh telange EErffahrung h n der e Kinder K ernäährung

sŝĞůƐĞŝƟŐĞ ƵŶ ŶĚ Ě ůĞĐŬĞƌĞ 'ĂŶnjƚĂŐŐƐǀĞƌƐŽƌŐƵŶŐ

ŶŬůƵƐŝǀĞ ^ŽŶĚĞƌŬŽƐƞŽƌŵ ƵŶĚ ^ƉĞnjŝŝĂůĚŝćƚ

Zuverlässig e ässiiger Parttn tner in n der de DŝƩĂŐƐͲ ƵŶĚ 'ĂŶnjƚĂŐƐǀĞƌƐŽƌŐƵŶŐ

ďǁĞĐŚƐůƵŶŐƐƌĞŝĐŚĞ KďƐƚͲ ƵŶĚ 'ĞŵƺƐĞŵĂŚůnjĞŝƚĞŶ

'ĞƐƵŶĚĞ WƌŽũĞŬƚĞŶ Ŷ ŵŝƚ ĞƌŶćŚƌƵŶŐƐƉ ƉćĚĂŐŽŐŝƐĐŚĞŶ /ŶŚĂůƚĞŶ

&ƌŝƐĐŚĞ WƌŽĚƵŬƚĞ ǀŽŶ ƵŶƐĞƌĞŶ ƌĞŐŝŽŶĂůĞŶ WĂƌƚŶĞƌŶ ƵŶĚ >ŝĞĨĞƌĂŶƚĞŶ

sĞƌnjĞŚƌĨĞƌƟŐĞ &ƌƺŚƐƚƺĐŬƐͲ ƵŶĚ sĞƐƉĞƌƉůĂƩĞŶ ; ƵīĞƞŽƌŵͿ

dćŐůŝĐŚ ϯ ĨƌŝƐĐŚ ŐĞŬŽĐŚƚĞ dć DŝƩĂŐƐŵĞŶƺƐ njƵƌ tĂŚů

ŶͲ ͕ ďͲ ƵŶĚ hŵŵĞůĚƵŶŐ ĚĞƐ DŝƩĂŐĞƐƐĞŶ ďŝƐ ϳ͗ϰϱ hŚƌ Ăŵ sĞƌƐŽƌŐƵŶŐƐƚĂŐ

Gesch hmacksverstärker Künstliche Süßungsmi el Alkohol bz b w. Alkoholaromen Künsstliche Farbstoffe

Die gesu u de Ernähr unde un rnährung rung ng IIh Ihrer h err Kinder nderr liiegt egt gt u uns am mH Herz erzzen. en. exmenü de exmenü.de


18

KOMPAKT SPEZIAL

Beauty, Business und Beschwernis Fördert ein Sexualhormon Gewichtsprobleme bei Frauen?

2. Ausgabe September | 2017

Eine australische Ernährungsberaterin vergleicht das Leben von Frauen mit dem eines „Hamsters im Laufrad“ und erklärt, dass Stress die Bildung eines Sexualhormons blockiert. Das soll Dickwerden auslösen. Kann das wirklich stimmen? Von Prof. Dr. Peter Schönfeld

W

eltweit nimmt seit Jahrzehnten der Anteil übergewichtiger Menschen zu. Als Ursachen werden dafür ein Überangebot an hochkalorischen Lebensmitteln und ein verbreiteter Bewegungsmangel verantwortlich gemacht. In ihrem neuen Buch beschreibt Libby Weaver, Biochemikerin und Autorin von Lifestyle-Büchern, dass es der Dauerstress ist, der den Frauen, die Gewichtsprobleme beschert. Durch den Anspruch der Frauen allzeit perfekt in der Arbeit, in der Familie und in ihrem öffentlichen Erscheinungsbild zu sein, unterwerfen sie sich einem selbstgemachten Dauerstress und werden dadurch zu einem „Hamster im Laufrad“ (Buchtitel: „Das Rushing Woman Syndrom“, Trias-Verlag). Nach Frau Weaver verändert Dauerstress den Hormonhaushalt der Frauen, wodurch deren Verdauung und Psyche beeinträchtigt werden, und dadurch das Dickwerden begünstigen. Warum soll nun aber Stress dick machen, wenn er andererseits Zucker (Glucose) aus der Leber bzw. der Muskulatur und Fettsäuren aus dem Fettgewebe freisetzt und so den Körper an den durch Stress erhöhten Energiebedarf anpasst? Die Autorin sagt dazu, dass Stress die Bildung des Sexualhormons Progesteron in der Nebennierenrinde unterdrückt, wodurch dessen positive Wirkungen auf den weiblichen Körper verloren gehen. Mit ihren Worten beschreibt sie diese folgendermaßen: „Progesteron ist das Hormon, von dem wir alle immer gerne einen vollen Tank hätten. In unserem Körper wirkt es wie ein Anti-Depressivum, es hilft gegen Ängste, es entschlackt und es erlaubt uns, das eingelagerte Körperfett aus unseren Energiereserven zu verbrennen“. Sie klärt dann darüber auf, dass durch den Mangel an Progesteron ein Stresshormon (Cortisol) vermehrt durch die Nebennierenrinde gebildet wird und dieses großen Einfluss auf den Stoffwechsel erlangt. Der Kern ihrer Botschaft ist somit: Cortisol drosselt den Stoffwechsel des Körpers, den Energieumsatz und macht dadurch den Weg für die Fettspeicherung frei. Diese problematische Aktivität des Cortisols soll zusätzlich durch Adrenalin (auch ein Stresshormon) unterstützt werden. Auf diesen Überlegungen aufbauend prophezeit sie, dass bei Frauen in der „Hamster im Laufrad-Situation“ alle Bemühungen zur Erhaltung des Gewichtes, wie weniger essen und Sporttreiben, ausgehebelt sind. Diese Sicht auf den Zusammenhang zwischen Dauerstress und dem Dickwerden nimmt es aller-


2017 | 2. Ausgabe September

dings mit den wissenschaftlichen Fakten nicht so genau. So ist bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter der Eierstock, und zwar der sogenannte Gelbkörper (dieser entwickelt sich aus dem Follikel, das die Eizelle beim Eisprung ausgestoßen hat), der Hauptbildungsort für das Progesteron und nicht die Nebennierenrinde. Erst nach der Menopause gewinnt diese an Bedeutung für den Progesteronhaushalt. Als Schwangerschaftshormon bereitet Progesteron in der zweiten Zyklushälfte die Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung der befruchteten Eizelle vor, und „trägt“ danach die Schwangerschaft bis zur Geburt des im Mutterleib wachsenden Kindes. Dazu muss es auch das mütterliche Immunsystem unterdrücken, damit dieses die wachsende Leibesfrucht nicht abstößt. Wenn nun aber, wie die Autorin schreibt, Dauerstress die Bildung von Progesteron zum Erliegen bringt, sollten gestresste Frauen eigentlich nicht schwanger werden. Auch lernt ein Medizinstudent bereits früh, dass Cortisol aus Progesteron und dessen Vorläufer-Molekül Pregnenolon gebildet wird. Diese Tatsache macht es unverständlich, dass die von Frau Weaver behauptete Blockade der Progesteron-Bildung bei der gestressten Frau zu einer gesteigerten Cortisol-Bildung durch die Nebennierenrinde führen soll. Außerdem ist auch ihre Behauptung falsch, dass Cortisol die Fettspeicherung begünstigt. Im Gegenteil, als Stress- und Notfallhormon setzt Cortisol aus dem Fettgewebe Fettsäuren für die Fettverbrennung frei. Außerdem sorgt es ebenso dafür, dass dem Körper bei Dauerstress oder Hunger immer ausreichend Glucose zur Verfügung steht. Ohne Cortisol würde ein Marathonläufer kein Fett in den Muskeln verbrennen können, als Folge des Glucosemangels im Gehirn die Orientierungsfähigkeit verlieren und somit nie das Ziel erreichen. Ähnlich würde es einem Hungerstreikenden ergehen, der wegen der Abhängigkeit des Gehirns von der Glucose nach wenigen Tagen das Streikziel „vergisst“. Man weiß auch schon lange, dass bei Menschen mit einer defekten Nebennierenrinde Dauerstress schnell zum Tod führt. Cortisol macht nämlich die Neubildung von Glucose aus Körpereiweiß möglich. Diese Tatsachen zusammengenommen widersprechen ganz klar der behaupteten Drosselung des Stoffwechsels durch das Cortisol. Zum Adrenalin muss ergänzt werden, dass dieses „Fight-or-flight-Hormon“ (Kampf-oder-Flucht-Hormon) nur bei Extremstress ausgeschüttet wird, z. B., wenn ein Spaziergänger plötzlich auf einen Löwen trifft oder wenn ein Bungee-Jumping-Fan den besonderen Kick sucht. Wegen seiner äußerst schnellen Wirkung auf den Stoffwechsel, hat Adrenalin eine „Peitschenwirkung“ auf die Energiebereitstellung des Körpers. Unbestritten ist, dass Dauerstress eine wesentliche Ursache für das Dickwerden ist. Frauen und Männer bevorzugen unter Stress kalorienreiche und süße Lebensmittel. Andererseits irrt die Autorin mit der Empfehlung, die körpereigene Progesteron-Bildung mit Zwerchfellatmung, Yoga und Tai Chi zu stimulieren. Die Bildung von Progesteron wird nämlich streng vom Gehirn kontrolliert, was übrigens auch auf das Cortisol zutrifft. Auch ist es schwer zu verstehen, warum die von ihr erwähnten „wunderbaren Kräuter“ die Nebennieren stärken sollen und somit die Hormone ins Gleichgewicht bringen. Schlussendlich übersieht die Autorin, dass durch die Einnahme der Antibabypille die Wirkungen des Progesterons im gestressten Frauenkörper nicht gänzlich verloren gehen können. Die Zunahme der Fettsucht lässt sich offenbar nicht mit einem Progesteron-Mangel erklären. Dafür spricht

KOMPAKT SPEZIAL auch die Tatsache, dass in Deutschland 62 Prozent der Männer, aber nur rund 43 Prozent der Frauen zu dick sind (Stand 2013). Woran liegt es also, dass mehr Menschen zu dick werden? Auf jeden Fall haben daran auch Gene, und damit der ererbte Stoffwechsel, einen Anteil. Inzwischen wurde eine große Zahl von Genen identifiziert, mit denen gute und schlechte „Futterverwerter“ erklärt werden können. Letztere essen, was sie wollen und werden trotzdem nicht dick. Nach aktuellem Stand der Forschung entsteht Fettleibigkeit nicht im Körper, sondern im Kopf. Viele Jahre lang glaubte man, dass ein „Hunger-Regelkreis“ die Nahrungsaufnahme kontrolliert. Wenn der Magen leer ist, sorgen Botenstoffe dafür, dass ein Hungergefühl entsteht und der Magen daraufhin wieder gefüllt wird. Doch wie oft setzen wir uns über diese Kontrolle hinweg? Obwohl wir eigentlich satt sind, lassen wir uns an einem Buffet immer wieder von der Neugier auf den Geschmack der einen oder anderen dargebotenen Köstlichkeit verführen. Dadurch verliert der „Hunger-Regelkreis“ die Kontrolle über die Kalorienzufuhr. Dieser „Appetit-Befriedigung“ sind wir ziemlich hilflos ausgeliefert, denn sie wird von den Lust- und Frust-Zentren im Gehirn gesteuert. Damit wird das Dickwerden von den gleichen Hirnregionen befeuert, die beim Orgasmus aktiv sind, beim Heroin-Kick oder im Rausch der Verliebtheit (Der Spiegel 7/2013). In nüchterner Sprache liest sich das so: Der „Hunger-Regelkreis“ ist über das in bestimmten Gehirnbereichen (Hypothalamus, Hirnstamm) lokalisierte Melanokortin-System mit dem Serotonin-, Belohnungs- und Stress-System verbunden. Serotonin ist ein Botenstoff, der uns glücklich oder depressiv machen kann. Bei Hochstimmung zügelt die Serotoninausschüttung über das Melanokortin-System den Appetit. Bei Niedergeschlagenheit wird wenig Serotonin ausgeschüttet, wodurch der Appetit ungebremmst bleibt. Die Wissenschaft geht nun davon aus, dass Stress auch über das MelanokortinSystem den „Hunger-Regelkreis“ beeinflusst. Auch gibt es jetzt Hinweise dafür, dass bei Adipösen und Nicht-Adipösen das Belohnungszentrum anders reagiert. So zeigen MRT-Untersuchungen an Adipösen dort Veränderungen, wo Veränderungen auch bei Suchtkranken auftreten. Für den im Belohnungszentrum wirkenden Glücksbotenstoff (Dopamin) gibt es nämlich nicht so viele Andockstellen. Deshalb wird vermutet, dass Handlungen, wie Essen, häufiger wiederholt werden müssen, um dann über eine erhöhte Dopaminkonzentration ein Glücksgefühl auszulösen. Auch gleichen sich Adipöse und Suchtkranke darin, dass bei ihnen die Fähigkeit zur langfristigen und flexiblen Planung vermindert ist. Dieser Verhaltensunterschied zwischen Adipösen und Nicht-Adipösen wurde interessanterweise beim Glücksspielen aufgedeckt. Adipöse halten nämlich in der Regel trotz wiederholter, frustrierender Spielresultate an ihrer einmal eingeschlagenen Spielstrategie fest, wogegen NichtAdipöse diese nach ersten Frusterlebnissen ändern. Was können wir nun tun, dass uns die Pfunde nicht zufallen? Diäten und Pillen gegen den Appetit haben keine nachhaltige Wirkung. Viele Appetitszügler (Sibutramin) besitzen schwere Nebenwirkungen und wurden deshalb schnell aus dem Handel entfernt. Vielversprechender ist dagegen eine Strategie zu erlernen, die Alltagsstress senkt oder, wenn möglich, nach Art eines Gourmets zu essen. Aber es ist sehr tröstlich zu erfahren, dass nach einer fundierten Untersuchung (mit mehr als 100.000 Menschen) durch die Kopenhagener Universitätsklinik, die Sterblichkeit mit etwas Übergewicht geringer ist.

19

Das Wasser des Lebens

M

ein Opa wurde über 90 Jahre alt und war bis zuletzt recht gesund und geistig fit. Sein Motto war, das Leben zu genießen. Das hat sich auf unsere Familie übertragen. Und so versuchen wir, auch unseren Kunden die schönen Dinge des Lebens nahezubringen – für Genuss und angenehme Stunden. Gerade in der heutigen Zeit, in der alles schnell, schnell, schnell gehen soll. Dann läuft die Zeit erst recht davon. Wer glücklich ist, hat mehr vom Leben. Nehmen Sie sich eine Auszeit, in der Sie das Hier und Jetzt genießen, wodurch Sie für die nächsten Vorhaben neue Kraft schöpfen können. Es muss nicht unbedingt ein großer Urlaub sein. Genießen Sie auch die kleinen Momente. Zum Beispiel mit dem „Wasser des Lebens“. So nämlich ist die Bedeutung des Wortes Whisky. Die Bezeichnung stammt aus dem SchottischGällischen: uisge bzw. uschkeba für Wasser und beathe für Leben. Daraus entstand yuskibaw. Wenn man es mehrfach hinereinander sagt, kann man „Whisky“ hören. 1494 wurde es erstmals urkundlich erwähnt. Das Patent zur kontinuierlichen Destillation wurde dann 1826 angemeldet, von einem Mann, der denselben Namen trägt wie wir: Stein. Zwar sind wir nicht verwandt, soweit ich weiß, aber wir teilen die Leidenschaft für die besondere Spirituose. Sie wollen selbst das „Wasser des Lebens“ probieren? Sie können uns gern besuchen, in der Hartstraße am Alten Markt. Wir beraten Sie gern. Oder nehmen Sie sich etwas mehr Zeit bei einer ausführlichen Verkostung. Am 18. Oktober wird sogar ein ganz besonderer Gast dabei sein: Duncan Taylor, ein echter Schotte, spricht über seine Passion Whisky, stellt Neuheiten vor und wird mit uns gemeinsam seltene Single Casks probieren. Sprechen Sie uns an, und sichern Sie sich Ihren Platz. Wir freuen uns auf eine schöne, gemeinsame Zeit. Ihre Jennifer Stein von WeinStein und Bottle & Pipe

Tabak - Pfeifen - Zigarren - Spirituosen

Hartstraße 1 • 39104 Magdeburg Telefon 0 39 1 / 5 41 42 34 www.bottle-and-pipe.de


20

KOMPAKT SPEZIAL

2. Ausgabe September | 2017

Ernährungspraxis im Klinikum Magdeburg

B

ereits 2015 wurde das Thema Ernährungsmedizin in den Focus der strategischen Ausrichtung des Klinikums Magdeburg gestellt. Und schon zu Beginn des Jahres 2016 ist es gelungen, die Zertifizierung als „Schwerpunktpraxis für Ernährungsmedizin BDEM“ (nach den Richtlinien des Bundesverbandes Deutscher Ernährungsmediziner e. V.) zu erhalten. Deutschlandweit haben nur fünf Kliniken dieses besondere Zertifikat. Denn nicht nur die Fachqualifikation eines Ernährungsmediziners mit anhängender Sprechstunde sind Zertifizierungsvoraussetzungen. Dazu gehört ein multiprofessionelles Team aus Psychologen, Oecotrophologen, Ernährungsberatern und Therapeuten. Auch eine entsprechende Strukturqualität muss nachgewiesen werden. Doch was bedeutet das für den Patienten? Alle Patienten mit ernährungsbedingten und ernährungsabhängigen Erkrankungen werden im Klinikum durch einen Check-up bei der Aufnahme identifiziert und können so zielgerichtet behandelt werden. Dies ist besonders wichtig vor großen Operationen oder bei schweren systemischen Erkrankungen. Doch auch Menschen, die durch einseitige oder spezielle Ernährungsformen, wie z.B. Veganer, befürchten, dass Ihr Körper Nährstoffdefizite hat, können die Sprechstunde von Oberarzt Dr. Carl Meißner in der Fachambulanz des Klinikums Magdeburg

Man kann immer wieder lesen, dass sich einige Zivilisations-Krankheiten mit EntschlackungsKuren vermeiden lassen. Stimmt das? ass uns der Stoffwechsel verschlackt ist eine erfundene Behauptung („FakeNews“). Obwohl Schlacken nur in der Metallurgie anfallen, werben Gesundheitsanbieter mit Detox-Kuren (engl. detoxification = Entgiftung) für eine regelmäßige Entschlackung des Körpers. „Entgiftungs-Pflaster“ auf die Haut aufgebracht, färben diese dort schnell braun, was von den Anbietern als erfolgreiche Entgiftung beschrieben wird. Das stimmt aber nicht. Denn es ist der Fußschweiß, der aus dem Pflaster die Farbe herauslöst. Noch ein Beispiel. Bei Fastenkuren werden aus im Fettgewebe gespeicherten Fetten Ketonkörper gebildet, die den Körper mit Säure belasten. Im Gegensatz dazu sind das bei der Fettund Kohlenhydrat-Verbrennung gebildete Kohlendioxid und Wasser harmlose Endprodukte des Energiestoffwechsels, die vollständig ausgeschieden werden.

Ernährungsmediziner, Oberarzt Dr. Carl Meißner, (l.) im Klinikum Magdeburg.

aufsuchen. „Viele sind der Meinung, dass optisch wohlgenährte Menschen keine Mangelernährung haben. Doch so einfach ist es nicht. Auch normalgewichtige Menschen können Nährstoffdefizite, wie z. B. einen Kalzium-, Protein- oder Eisenmangel aufweisen“, führt Dr. Meißner aus. Deshalb ist die weiterfolgende Diagnostik nach dem Anfangsverdacht besonders wichtig. Neben umfangreichen Laboruntersuchungen, bietet das Krankenhaus in Olvenstedt auch eine bioelektrische Impedanzanalyse an. Diese dient der genauen Ermittlung der Körperzusammensetzung.

D

Kann ein Zuviel an Vitaminen dem Körper schaden? ie Wortschöpfung „Vitamine“ drückt aus, dass diese für Lebensvorgänge notwendig sind („Vita“ – Leben) und sich chemisch wie stickstoffhaltige organische Basenstoffe („Amine“) verhalten. Wasserlösliche Vitamine (z. B., Thiamin = Vit B1) können mit einer Ausnahme (Vitamin C) auch in großen Mengen bedenkenlos aufgenommen werden, fettlösliche (A, D, E, K) dagegen mit Einschränkung. Polarforscher haben durch den Verzehr der Eisbärenleber oft ihr Leben verloren, da in deren Leber viel Vitamin A gespeichert ist. Bei Säuglingen ist eine Überdosierung von Vitamin A

D

Verbreitete Irrtümer zur Ernährung

Wie viele individuelle Anteile Wasser, Fett und Muskulatur besitzt der Patient? Daraus lassen sich Rückschlüsse für die weitere Therapie ziehen. Gerade heutzutage, wo es eine Vielzahl an Trendernährungen gibt, sollte man dies ernährungsmedizinisch im Auge behalten. Low Carb (Reduktion der Kohlenhydrate in der Nahrung) und eiweißreiche Ernährung sind der Trend schlechthin. Diese wird häufig mit Eiweißshakes ergänzt. Mit dieser erhöhten Eiweißaufnahme muss der Körper erst einmal zurechtkommen. Die Nieren stehen im Dauerstress diese großen Nahrungsmoleküle zu filtern. Bei einem ständigen Überangebot kann es sein, das die Nieren diesen Stress nicht durchhalten, dass führt zu einer Nierenschwäche, einer sogenannten chronischen Insuffizienz, bei der die Nieren ihre Entgiftungsfunktion nicht mehr vollständig ausführen können. Es treten Vergiftungserscheinungen auf, eine Überwässerung des Körpers, Erschöpfung und z. B. Atembeschwerden (durch Wassereinlagerungen in der Lunge) sind die Folge. Was diese übermäßige Eiweißernährung mit dem Körper von jungen Menschen macht, wird erst in fünf bis zehn Jahren deutlich werden. Erst dann kann wissenschaftlich bewiesen werden, was eine erhöhte Zufuhr über Jahre bedeutet. Deshalb ist es für solche Ernährungsliebhaber ratsam, den Facharzt regelmäßig zu kontaktieren. nicht für seine Ernährung. Außerdem, eine typische Steinzeit-Ernährung gibt es nicht, denn diese war für Küstenbewohner des Mittelmeeres anders als für mittel- und osteuropäische Homo sapiens. Obwohl „Paleo-Restaurants“ en vogue sind, gibt es gute Gründe dafür, den selbsternannten Ernährungs-Gurus nicht auf den Leim zu gehen.

als Marie-Sée-Syndrom („Wasserkopf“) bekannt. Bei chronischen Nierenerkrankungen kann ein regelmäßiges Zuviel an Vitamin C das Nierensteinrisiko erhöhen. Auch bei einer langjährigen Einnahme von Vitamin D-Präparaten kann es zu negativen Wirkungen durch Calcium-Überladung des Körpers kommen (Hyperkalzämie).

Gibt es tatsächlich gute und schlechte Futterverwerter oder ist dies nur eine Ausrede für den Kontrollmangel bei der Kalorienzufuhr? uch die Darmflora kann Schuld an überflüssigen Pfunden haben. Durch Darmbakterien werden ansonsten nichtverdaubare, pflanzliche Nahrungsbestandteile (z. B. Zellulose) mehr oder weniger abgebaut und als kurzkettige Fettsäuren (Energie!) dem Körper zugeführt. Eine 32jährige Frau hatte wegen Darmbeschwerden eine Stuhltransplantation von ihrer Tochter erhalten. Mit der neuen Darmflora verschwanden die Beschwerden, aber ihr bisher stabiles Gewicht (62 kg) erhöhte sich innerhalb von 16 Monaten um 15 kg. Tierversuche haben zu ähnlichen Resultaten geführt.

Die Steinzeit (Paläolitikum) hat unseren Stoffwechsel nachhaltig geprägt. Sollten wir deshalb nicht zu der Ernährung der „Jäger und Sammler“ zurückfinden? as ist keine gute Idee. Wir müssten dann weitestgehend auf Kohlenhydrate und Süßes verzichten. Vitamine, Omega-3-Fettsäuren und Salz werden zu einem Engpass. Auch war der Homo sapiens einem ständigen Wechselbad von Hunger und Fleischüberschuss (nach erfolgreicher Großwild-Jagd) ausgesetzt. Seine kurze Lebenserwartung (rund 35 Jahre) spricht ebenso

Simmt es, dass wir die Ernährung nach der Blutgruppe ausrichten sollen? apaner lassen sich bei anstehenden Lebensentscheidungen von ihrer Blutgruppe leiten (Blutorakel). Mitte der Neunziger Jahre erschien ein Bestseller („Eat Right 4 Your Type“) mit der obigen Empfehlung. Danach sollen sich Träger der Gruppe 0 wie „Jäger und Sammler“ (also fleischreich) ernähren, und die mit A wie Vegetarier. Um es kurz zu sagen, die Wissenschaft stützt eine solche Blutgruppen-spezifische Ernährung nicht.

Prof. Dr. Schönfeld

D

A

J


… mit deiner SW M Card. Die SW M App mit digitaler SW M Card – für weniger Plastik im Por temonnaie. w w w.swm-app.de


22

SPORT KOMPAKT

2. Ausgabe September | 2017

Viel Handball, und dann?

A

ttraktiver solle sie werden, die neue LigaSaison. Spannender und unterhaltsamer. Das jedenfalls hatten die Macher vor Saisonbeginn verkündet. Ein neuer TV-Vertrag (mit Sky) und damit verbunden feste Spieltage (Donnerstag und Sonntag) sollten ein völlig neues Handballgefühl vermitteln. Ja, mehr noch: In einer Image-Kampagne („Handball – Es lebe der Sport") legt sich die Liga-Vereinigung sogar mit dem großen Bruder Fußball an. Als „eine echte Alternative für Fans und Sponsoren zum überhitzten Fußballgeschäft, aber auch zu allzu elitären Sportarten“ wird Deutschlands zweitbeliebteste Mannschaftssportart dort angepriesen. „Der Fußball gibt uns Steilvorlagen“, sagt der Kommunikationschef der Liga, Oliver Lücke. „So entstehen eben Schlagzeilen wie ,Sport mit Gehalt statt absurder Gehälter‘. Mit der aktuellen Headline ,Bodychecks statt Millionenschecks‘ spielen wir auf den Neymar-Transfer und seine Folgen an“. Handball soll so dargestellt werden, wie er ist: „Authentisch, athletisch und körperbetont. Aber eben auch familiär, kameradschaftlich, fan-nah und bodenständig.“ Halten die Verantwortlichen Wort? Nachdem sich der erste Pulverdampf gelegt hat (gut ein Zehntel der 306 Partien sind absolviert), wagt MAGDEBURG KOMPAKT eine erste vorsichtige (und sicher ebenso noch unvollständige) Bestandsaufnahme. Wir haben vier Schwerpunkte herausgegriffen: die Situation in der Meisterschaft, das Abschneiden des SC Magdeburg, das neue Fernsehgesicht der Liga sowie der veränderte Spielplan; mit ungewohnten Anfangszeiten am Sonntagmittag.

DIE MEISTERSCHAFT Eines muss man auf jeden Fall zugeben: Die Verantwortlichen haben den Mund, zumindest was das Sportliche betrifft, nicht zu voll genommen. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, so lieferte ihn am vergangenen Donnerstag der TSV Hannover-Burgdorf. Mit einem Auswärtserfolg beim Klassen-Primus und deutschen Rekordmeister THW Kiel setzten sich die Niedersachsen überraschend an die Tabellenspitze. Ausgerechnet jenes Team, das vergangene Saison mit 14 Niederlagen und zwei Remis katastrophal abgeschlossen hatte. Vor dem Kiel-Coup zwangen die „Recken“, wie sie sich nennen, daheim bereits Meisterschaftsmitfavorit Flensburg in die Knie und führen nun überraschend die Rangliste an. Ebenso überraschend: Vom Spitzentrio Rhein-Neckar Löwen, Kiel und Flensburg, das nach Ansicht der meisten Experten die Meisterschaft erneut unter sich ausmachen sollte, haben bereits zwei (Kiel und Flens-

rit galt. Von einem Mäzen, dem Pharma- und MediMit einschneidenden zintechnik-Unternehmen Braun, wird der Verein großzügig mit Geld gefüttert. Nur so war es möglich, Veränderungen ist die auf einen Schlag mit Finn Lemke (Magdeburg), ToBundesliga in ihre neue bias Reichmann (Kielce) und Julius Kühn (Gummersbach) gleich drei deutsche Nationalspieler zu Saison gestartet. Was verpflichten; und die sind, um es gelinde zu sagen, in der Szene nicht als besonders preiswert bekannt. davon bewährt sich, wo Es wird beispielsweise gemunkelt, Kühn verdiene nun das Doppelte von dem, was ein Michael Damzeigen sich Schwächen? MAGDEBURG KOMPAKT gaard in Magdeburg erhalte. ist der Sache nachgegangen. DER SCM

Von Rudi Bartlitz burg) Niederlagen auf dem Konto, die Löwen eine. So etwas gab es zu diesem frühen Zeitpunkt noch nie. Das ist Wasser auf die Mühlen all derjenigen, die trotz der

unverminderten Favoritenstellung der „Großen Drei“ ein engeres Zusammenrücken an der Tabellenspitze prognostizierten. Den Füchsen Berlin, der MT Melsungen und dem SCM wurde zugetraut, kräftig oben mitzumischen. Möglicherweise sogar in die Rangelei um zwei (oder drei) Champions-League-Plätze einzugreifen. Und wie sich zeigt, ist mit Hannover – wenn sie das augenblickliche Momentum behalten – sogar ein siebter potenzieller Anwärter hinzugekommen. Spannung ist also allemal garantiert. Wobei das Team aus der mittelhessischen Kleinstadt Melsungen vor dem Liga-Start Ende August als so etwas wie ein Geheimfavo-

Es waren nicht wenige, unter ihnen Kiel-Trainer Alfred Gislason und TV-Experte Stefan Kretzschmar, die den Magdeburger zutrauten, nach Platz fünf in der Vorjahrsaison diesmal in die Phalanx ganz nach oben vorzustoßen. Mit saisonübergreifend 21 Begegnungen ohne Niederlage hatten die Schützlinge von Chefcoach Bennet Wiegert in der Rückserie 2016/17 eine Serie hingelegt, die ganz Handball-Deutschland beeindruckte. Die letzte Niederlage datierte vom Dezember 2016 (beim THW Kiel). Mit drei (erwarteten) Heimsiegen gegen die Aufsteiger Hüttenberg und Ludwigshafen sowie Stuttgart standen die Lackmus-Tests in Kiel und zu Hause gegen den Erzrivalen Füchsen Berlin gegenüber. Und die bestanden die Grün-Roten nicht. Es hagelte zwei Niederlagen, allerdings mit unterschiedlicher Gewichtung. Während der SCM in Kiel über zwei Drittel das Spiel beherrschte und die Zebras am Rand des K.o. hatte (binnen neun Minuten geriet man mit sechs Toren ins Hintertreffen), war die Vorstellung gegen die Hauptstädter eigentlich unerklärlich, zumal vor eigener Kulisse. Trainer Wiegert sprach davon „uns selten so schlecht spielen gesehen“ zu haben. Auffällig: Wieder war nach einer Dreiviertelstunde die Luft raus. Die Frage, die es zu klären gilt: Sind die Ursachen dafür rein psychologischer Art (Nervenflattern, Angst vor dem Gewinnen), oder verbirgt sich da möglicherweise auch ein Kraftproblem? Offensichtlich wird, dass die Verantwortlichen vor dem Saisonstart nicht übertrieben haben, als sie darauf verwiesen, dass sich das Team mit vier Neulingen erst zusammenfinden müsse. Von den Zugängen schaffte nur der Pole Piotr Chrapkowski den Sprung in die Stamm-Sieben – und auch das nur in der Abwehr. Eine Entlastung für Damgaard auf der Königsposition ist er (bisher) kaum. Zu den gelegentlichen Angriffsbemühungen des Polen gegen die Füchse meinte Kretzschmar lakonisch: „Chrapkowski hat das Lemke-Trauma.“ Sprich: Er trifft nicht. Die anderen drei Neuen (der Spanier Carlos Molina, der Russe Gleb Kalarash und der Wilhelmshavener Junioren-Nationalspieler Lukas Mertens) können die Stammkräfte derzeit noch nicht ersetzen. Ergo: Wiegert besitzt derzeit zumindest am Kreis und im Rückraum kaum personell gleichwertige Alternativen.


SPORT KOMPAKT

DER TV-VERTRAG

NEUER SPIELPLAN

So viel Handball war noch nie! Der erste Spieltag der neuen Saison bedeutete einen tiefen Einschnitt in die Fernsehgeschichte der Sportart. Zum einen werden alle 306 Partien der Bundesliga live übertragen, allerdings zum Großteil hinter einer Bezahlschranke – und mit einer Nachnutzung in den Sportsendungen der Sender der ARD. Nicht zu verachten: Die Handball-Ligavereinigung und damit auch die Klubs erhalten von Sky wesentlich mehr Geld als vom früheren Rechteinhaber Sport1. Die Rede ist vom Vier- bis Fünffachen der bisherigen Summen. Die waren, zugegeben, allerdings ziemlich mickrig. Insgesamt sind die Ambitionen beim Pay-TV-Sender – wahrscheinlich auch wegen des Teilverlusts der Fußball-Bundesligarechte – groß: von Trainerlegenden wie Martin Schwalb und Heiner Brand bis Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar (der auch einen eigenen Handball-Talk bekam) und zahlreichen weiteren ehemaligen Top-Spielern bietet Sky eine namhafte Besetzung rund um seine Berichterstattung. Zudem gibt es – wie aus der Fußballbundesliga bekannt – erstmalig eine Konferenz, in der mehrere Spiele gleichzeitig gezeigt werden. Ob die Übertragung sämtlicher Erstliga-Partien irgendwann eine Sättigungsgrenze erreichen wird, muss die Zeit zeigen. Am Sonntag bietet Sky beispielsweise seinen Abonnenten sechs Stunden Handball am Stück. Die Frage wird sein: Wie lang ist der Atem von Sky, wie lange ist das lohnend? Selbst wenn keine exakten Zahlen vorliegen, finanziell und logistisch ist der Aufwand immens. Natürlich muss sich manches erst einspielen, aber ein Blick auf die Einschaltquoten des ersten Spieltages beispielsweise (hier kam ja noch der Neuigkeits-Effekt hinzu) offenbart eine gewissen Ernüchterung. Technische Anfangsprobleme (keine Indo-Grafik, falsche Schaltungen, fehlende Einspielbeiträge, Nicht-Synchronität von Ton und Bild) taten ein Übriges. Zur selben Zeit meldete Sky im Fußball bezeichnenderweise den reichweitenstärksten Saison-Auftakt seiner Geschichte (4,3 Millionen Zuschauer). Gleich in der allerersten übertragenen HandballPartie (Ludwigshafen vs. Göppingen) lag die Einschaltquote laut Branchendienst „Quotenmeter“ im nicht messbaren Bereich. Im Klartext: unterirdisch. Auch für die anderen Spiele bewegten sie sich irgendwo zwischen 10.000 und maximal 40.000 Zuschauern. Das entspricht Marktanteilen zwischen 0,1 und 0,3 Prozent. Die Begegnung Magdeburg gegen Hüttenberg (Reporterfrage: „Der Kreisläufer von Hüttenberg hieß wie nochmal? “) wollten deutschlandweit 20.000 Zuschauer sehen. „Quotenmeter" titelte denn auch: „Handball startet mau bei Sky". Und „Spiegel Online“ merkte schon einmal an: „Den normalen Fan überfordert das Format.“ Enttäuschend für die Senderverantwortlichen gleichfalls der Start der neuen Talk-Runde von Kretzschmar – zumal ohne Bezahlschranke ausgestrahlt. Ganze 10.000 Zuschauer (Marktanteil 0,1 Prozent) wollten das sehen. Schade eigentlich, denn der ExMagdeburger stellt Fragen, die sich in dieser Deutlichkeit ansonsten kaum jemand im Fernsehen aufzuwerfen wagt. Aber es bedarf offenbar der Nehmerqualität eines Handball-Hardcore-Fans, um 60 Minuten einer Diskussion zu folgen, die inmitten ballspielender Kinder und im (Neben)GeräuschPegel riesiger Hallen verläuft. Bezeichnenderweise verständigen sich die Diskutanten untereinander über Mikro und Ohrstöpsel.

Mehr als ein positiver Nebeneffekt des neuen TVVertrages sollte ein einheitlicher Spielplan sein. Die Liga atmete auf: Vorbei endlich die Zeiten, so zumindest die Hoffnung, in der die Tabelle oft nur ein Zerrbild lieferte, weil die Teams stets unterschiedlich viele Spiele bestritten hatten. Sky drang darauf, die Anwurfzeiten zu vereinheitlichen: Neben dem Donnerstagabend sollte Hauptspielzeit Sonntag um 12.30 Uhr sein, ein Topspiel um 15 Uhr angepfiffen werden. Gerade um den Sonntagmittag – offenbar der einzige Platz, den Sky am Wochenende angesichts seines Fußball-Mammutprogramms erübrigen konnte – rankten sich zunächst viele Diskussionen. Freunde fand er nicht überall. Zuschauerunfreundlich, meinten die einen. Die Akteure müssten ihren Bio-Rhythmus umstellen, die anderen. Bekannt ist, dass SCM-Coach Wiegert mehrfach um 12.30 Uhr trainieren ließ, um seine Schützlinge auf die ungewohnte Uhrzeit einzustellen. Als der Trainer des Aufsteigers TV Hüttenberg, Adalsteinn Eyjölfsson, davon hörte, konnte er nur lächeln: „Das geht bei uns nicht, um diese Zeit arbeitet ein Großteil meiner Spieler.“ Gegen den Sonntagmittag habe er dennoch nichts, alles sei Gewöhnungssache. So dachte auch die überwiegende Mehrheit seiner Kollegen. Und offenbar auch die meisten Fans, von Einbrüchen der Zuschauerzahlen war bisher wenig zu hören. In Magdeburg kamen zu Eröffnung gegen einen Aufsteiger stolze 5.600 Besucher, in Kiel meldete die Ostseehalle gegen den SCM mit 10.285 Fans: ausverkauft. So einigermaßen harmonisch die Sache mit dem Sonntagmittag sich aufzulösen scheint, der Spielplan schaut immer noch so aus, als habe es den neuen Vertrag nie gegeben. Am zurückliegenden Sonntag hatten einige Teams zwei, andere drei, mehrere vier und eines, nämlich der SCM, bereits fünf Begegnungen absolviert. Während die Grün-Roten im DreiTage-Rhythmus von Partie zu Partie hetzten, staunte ihr Trainer, als er vom Füchse-Coach erfuhr, dass die Berliner jetzt bis zum 17. September Zeit zur Regeneration haben. Das ist, gelinde gesagt, unlauterer Wettbewerb. Oder, wie ein Insider mit Blick auf die Liga-Verantwortlichen meinte: Alles beim Alten. Nichts haben sie gekonnt! Hinzu kommt ein anderes Hindernis: die Hallen. Sie stehen, gerade in den Großstädten, den Bundesligisten nicht immer dann zur Verfügung, wenn sie gebraucht werden. Die Geschäftsführerin des deutschen Meisters Rhein-Neckar Löwen, Jennifer Kettemann, hat das Problem deutlich angesprochen. „Grundsätzlich sind die neuen Terminvorgaben des TV-Vertrages besonders für die drei deutschen Champions-League-Teilnehmer, die aber auch in der Bundesliga die Zugpferde und Publikumsmagnete unserer Sportart sind, ein Nachteil“, erklärte sie. Ähnliches dürfte für die Starter im EHF-Cup, wie den SCM, gelten. Kurios: Für die Champions League haben die Löwen, um dem planerischen Chaos ein wenig aus dem Weg zu gehen, auch ihre komplette zweite Mannschaft gemeldet. Kettemann: „Die Idee hinter dem neuen TVVertrag ist toll, die Umsetzung bisher mit Sicherheit ausbaufähig.“ Ein gebranntes Kind ist ebenso der SCM. Ihm steht die Getec-Arena wegen der FrauenHandball-WM im Dezember nicht zur Verfügung; damit fällt das lukrative Weihnachtsgeschäft aus. Weitere Unwuchten: Zwischen der ersten und der fünften Begegnung lagen sage und schreibe nur 15 Tage, von den ersten zehn Partien träg der Klub sieben daheim aus. Da stoßen selbst die Gutwilligsten unter den Fans an Grenzen. Nicht nur an finanzielle.

23

Magdeburger Weiße Flotte FAHRPLAN Hauptsaison 2017 1. Mai - 1. Oktober Mo.

Di.

Mi.

Do.

Fr.

Sa.

So.

10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt „Große Acht“ (Zusatzfahrt - nur am 1. Mai) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 17:30 - 18:30 Uhr Stadtfahrt* 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Hohenwarthe) 17:30 - 18:30 Uhr Stadtfahrt* 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 17:30 - 18:30 Uhr Stadtfahrt* 08:00 - 20:00 Uhr Fahrt nach Tangermünde (27.04./ 18.05./ 15.06./ 13.07./ 10.08./ 07.09.) Extra-Fahrplan zu Christi Himmelfahrt 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt 13:15 - 14:15 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 17:30 - 18:30 Uhr Stadtfahrt 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt 13:15 - 14:15 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 15:00 - 17:30 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (zum Schiffshebewerk) 17:30 - 18:30 Uhr Stadtfahrt 18:00 - 21:00 Uhr Fahrt in den Abend (nicht am 06.05./03.06./15.07./19.08./09.09.) 18:30 - 21:30 Uhr Fahrt in den Abend mit Gaumenfreuden (freie Plätze am 5.07./19.08./09.09.) 09:30 - 11:00 Uhr Stadtfahrt mit (Herrenkrug) 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt 13:15 - 14:15 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 15:00 - 17:30 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (zum Schiffshebewerk) 17:30 - 18:30 Uhr Stadtfahrt *Diese Schifffahrt wird vom 02.05. bis zum 31.08. angeboten!

Tickets und Reservierungen Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 | Tel.: 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de

2

Magdeburger Weiße Flotte

2,- € Nachlass gegen Vorlage dieses Coupons - für alle Linienfahrten der Magdeburger Weiße Flotte GmbH in der Saison 2017. Gültig für eine Fahrt (Vollzahler), nicht kombinierbar mit anderen Aktionen. Tickets und Gutschein hier einlösen: Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 ● 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de

2017 | 2. Ausgabe September


E D N U T S M M A R G O UT

A

Wo? AOK-Kun ndencenter Maagdeburg, LĂźneburg ger StraĂ&#x;e Wann? Donnerstag, 28.09.201 17, 17:00 Uhr - 18:00 Uhr Wer? 2 Spieler l d des 1. FC Maagdeburg d b


2017 | 2. Ausgabe September

SPORT KOMPAKT

25 Anzeige

Hier ist keiner down W

enn man die Augen für einen Augenblick schließt, meint man an diesem Sonnabend so etwas wie einen Hauch von Olympia über der Gieseler-Halle zu verspüren. Die in Ehren ergraute Arena, herausgeputzt wie selten, ein feierlicher Einmarsch der Teilnehmer, Begrüßungsreden, sogar die Nationalhymne erklingt, von einem Chor live gesungen. Und doch ist es an diesem Tag alles andere als ein alltäglicher Sportwettkampf: 200 Menschen mit Down-Syndrom, Kinder wie Erwachsene, aus vielen Teilen Deutschlands haben sich in die Startlisten eingeschrieben. Leonard Luding ist einer von ihnen. Der 18-jährige Magdeburger kann den ersten Startschuss kaum noch erwarten, demonstriert dem Reporter schon einmal auf den Tribünengängen, was er bewegungsmäßig so alles drauf hat. Sogar an den komplizierten brasilianischen Kampftanz Capoeira wagt er sich inzwischen heran. Leos große Stunde schlägt einige Minuten später bei den Laufwettbewerben auf dem gut 100 Meter langen Rundkurs. Mit gewaltigem Vorsprung gewinnt er seinen Durchgang und hechtet mit einer spektakulären Rolle vorwärts ins Ziel. Nicht ohne vorher, während des Laufes, dem Publikum strahlend das Victory-Zeichen gezeigt und die Kampfrichter abgeklatscht zu haben. „An Leonard sieht man, mit welcher Begeisterung und Freude hier alle am Start sind“, sagt Jörg Möbius vom Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg, der zusammen mit vielen Sponsoren – u. a. Stadtsparkasse, SWM und ApothekerVerband – das Sportfest unterstützt. „Auch wenn wir natürlich im Sport eine Inklusion anstreben, dieses Event ist ausschließlich für Menschen mit DownSyndrom, hier stehen einmal nur sie im Mittelpunkt, sind sozusagen die Stars. Das spüren sie.“ Leonard, der sich als Azubi beim Lebenshilfe-Werk auf einen Beruf vorbereitet, ist in diesem Moment schon wieder verschwunden, um mit seinem Freund Lion andere lautstark anzufeuern. „Seit über einem Dutzend Jahren findet das Event in Magdeburg statt, zum sechsten Mal ist der

Stadtsportbund Organisator“, erklärt dessen Präsident Rainer Voigt. „Wir sind neben Frankfurt/Main eines von zwei zentralen Sportfesten in Deutschland, die sich ausschließlich an Menschen mit Down-Syndrom wenden.“ Neben den 200 Aktiven sind noch etwa 500 Begleitpersonen gekommen, Eltern, Geschwister, Verwandte, Freunde. Auf dem Programm stehen neben den Rundkurs-Läufen Wettbewerbe im Weitsprung, Medizinballwerfen, Hindernislauf und Minigolf. Auch im Judo, Tischtennis und Straßenfußball (Calcetto) können sich die Teilnehmer ausprobieren. Hinzu kommen Workshops im Tanzen und für „Drums alive“; einer Trommelshow auf riesigen Plastebällen (u. a. zu Helene Fischers „Atemlos“), die zu den Höhepunkten des Festes zählt. Eines Festes, für das sich über 100 ehrenamtliche Helfer engagieren. Eines Festes, bei dem jeder Teilnehmer neben einer Urkunde und einem Blumengruß eine Medaille erhält. Geradezu unbändig ist der Stolz auf diese eigene Plakette. Gewiss, ein Stück Metall nur, aber es zeigt: Seht her, ich habe dem Down-Syndrom ein Schnippchen geschlagen! Was beim Beobachter noch hängenbleibt: Die olympische Idee vom Mitmachen, die ausgelassene Freude am Sport – sie ist hier wirklich alles. Glück kennt keine Behinderung. Enttäuschungen über schlechte Platzierungen oder Niederlagen? Fehlanzeige. Wie jene junge Frau beweist, die beim Lauf nach einer Runde erschöpft regelrecht in sich zusammensinkt, nach 15 bis 20 Sekunden sich mit Hilfe von herbeigeeilten Betreuern wieder aufrafft und es mit großem Rückstand als Letzte doch noch ins Ziel schafft. Getragen von einer lautstarken Begeisterungswelle der Zuschauer. Wie bei Olympia eben. Rudi Bartlitz

VSB 1980

Leonard Luding gewinnt mit großem Vorsprung einen Laufwettbewerb. Foto: Peter Gercke

Große Diesdorfer 104a 39110 Magdeburg Tel.: 0391/ 5 61 65 14 www.vsb-magdeburg.de

n Salongeflüster

Klassik zum Weglaufen Wort-Coiffeur Lars Johansen

I

mmer mehr von meinen Kundinnen erwarten von mir immer mehr. Ich solle doch ein wenig Wellness anbieten. Dabei biete ich doch schon Dauerwellness an. Das reicht ihnen nicht. Sie wären gerne in einem Spa. Ich sage, die Spa(r)kasse ist doch direkt gegenüber. Nein, sie suchen eine Wohlfühloase. Zuhause scheinen sie sich nicht so richtig wohlzufühlen, sonst würden sie ja nicht bei mir meckern. Ich drehe die klassische Musik ein wenig lauter und hoffe auf den Hasselplatzeffekt. Da will man ja auch die Trinker, die Pisser und die Schläger mit klassischer Musik vertreiben. Ich gestehe, dass ich das nicht so ganz verstanden habe. Erst richtet die Stadt für richtig viel Geld ein Telemannjubiläum aus und dann kommt raus, dass seine Musik eigentlich nur als Abschreckung taugt. Wollte man also in Wirklichkeit einfach nur die Touristen vertreiben? Oder gar die Einheimischen, denen die Notenschlüssel schon aus den Ohren wachsen? Und vor allem: Welcher Klassiker schreckt am meisten ab? Ich denke ja Wagner. Wenn ich den richtig laut spiele, kann ich vorzeitig Feierabend machen. Bei Bach oder Händel kommen oft noch Kunden dazu. Beethoven und Brahms haben gar keine Wirkung. Aber Schönberg wirkt richtig. Kennen Sie Schönberg? Wahrscheinlich vom Weghören. Schon bei mittlerer Lautstärke sterben kleinere Säugetiere. Vögel verlieren den Verstand, Hunde jaulen und Katzen kreischen mit. Das machen sie zwar auch bei Helene Fischer, aber das habe ich ihnen auch beigebracht. Was gerne genommen wird, ist Mozart, am liebsten als Mozartkugel. Nur Verdi geht nicht. Denn dann kommt die gleichnamige Gewerkschaft vorbei und schon will meine Belegschaft Gehaltserhöhung. Das toppe ich mit Monteverdi. Der Name klingt zwar wie die italienische Bergarbeitergewerkschaft, ist aber der eines italienischen Komponisten zwischen Renaissance und Barock. Und wenn die Musik nicht hilft, dann hänge ich einfach ein paar Wahlplakate ins Schaufenster. Die vertreiben immer noch am sichersten. In diesem Sinne: Der Nächste bitte.


26

SPORT KOMPAKT

Rhönradtrainerin Angela Trümper. Foto: Peter Gercke

Im „Hamsterrad“ In Magdeburg wird das Rhönradturnen gepflegt. Beim Cracauer SC gehen 65 Aktive diesem Sport nach. Von Rudi Bartlitz

W

enn sich alles in Kreisen bewegt … Ja, dann hat man entweder gerade den neuesten Hit von Johannes Oerding im Ohr – oder man ist beim Rhönradturnen. Jener Sportart, die viele beim Zuschauen zwar fasziniert, von der aber die wenigsten Näheres wissen. Nicht einmal, dass sich auch in Magdeburg (viele) Frauen und (wesentlich weniger) Männer dem Kreisen im stählernen Rad verschrieben haben. Also auf zum Cracauer SC. Ein kleiner Verein, der sich ausschließlich dem Rhönradsport widmet. Während an diesem lauen Spätsommerabend draußen am unweit entfernten Elbdamm letzte Spaziergänger flanieren, rollen sie sich drinnen in der Turnhalle an der Cracauer Straße warm. „Für unseren Sport braucht es vor allem Koordination und Körperspannung – und vielleicht ein ganz klein wenig Mut“, erläutert Vereinsvorsitzende und Trainerin Angela Trümper. Zusätzlich ein wenig Kreativität und Kraft könne bei den Übungen in dem immerhin etwa 50 Kilo schweren Rad außerdem nicht schaden. Und muss man angesichts der ständigen Vorwärts- und Rückwärtsrollen denn nicht leichte Schwindelanfälle fürchten? Sie lacht: „Ach wo, vielleicht schwankt es ganz am Anfang ein wenig, wenn man aus dem Rad steigt, aber das legt sich schnell.“ Sie sollte es wissen, schließlich gilt Angela Trümper, die Gattin des Magdeburger Oberbürgermeisters, als so etwas wie die „Grande Dame“ des hiesigen Rhön-

radturnens. Seit nunmehr 50 Jahren ist sie mittlerweile dabei. Und kann bis heute einfach nicht davon lassen – als Vereinsvorsitzende, als Trainerin, als Kampfrichterin. Sie hat einst bei der BSG Motor Mitte die Blütezeit in den Achtzigern miterlebt, mit ihrer Partnerin Andrea Golz war sie DDR-Meisterin 1980 im Paarturnen. Die heutige Lehrerin für Mathe und Physik am Sportgymnasium gehörte nach der Wende zu denen, die daran mitwirkten, den Ruf Magdeburgs als einer der Hochburgen des Rhönradturnens im Osten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Zuerst in einer Schularbeitsgemeinschaft, später dann bei Stahl Nordost, seit 2011 beim im selben Jahr gegründeten CSC. Nur der Vollständigkeit halber: Das Turnen im Rad wird in Magdeburg ebenso beim MSV 90 betrieben. Weitere Zentren in Sachsen-Anhalt befinden sich in Halle, Dessau, Salzwedel und Schönebeck. Deutschland gilt zu Recht als das Mutterland des Rhönradturnens. Es war Otto Feick, ein tüftlerisch veranlagter Sohn eines Schmiedes, der zu Beginn der zwanziger Jahre in der bayerischen Rhön zwar das Rad nicht neu erfand, dafür aber ein neuartiges Sportgerät entwickelte. Die Region stand dann auch für den Namen: Rhön-Rad. 1925 meldete Feick seine Erfindung als "Reifen-Turn- und Sportgerät" zum Patent an. Selbst wenn man sich anfangs auch in den USA für den neuen Zauber-Reifen aus Old Germany interessierte, einen Siegeszug rund um die Welt trat er nicht an. Doch in jüngster Zeit erlebte die „urdeutsche“ Sportart eine Renaissance. 20.000 Aktive, meldete der Weltturnverband stolz, tummelten sich mittlerweile im Doppel-Rad. Wer nun allerdings immer noch meint, Rhönrad sei antiquiert, klinge irgendwie nach Turnvater Jahn, der irrt gewaltig. Das Turnen im „Hamsterrad“ boomt auch in Magdeburg regelrecht. Angela Trümper betont: „Ja, wir reden bewusst vom Turnen, nicht vom Fahren. Weil es eben Sport ist.“ 65 Mitglieder zählt der CSC derzeit, davon etwa 40 Kinder. Es könnten noch mehr sein. „Wir mussten sogar einen Aufnahmestopp verhängen, weil wir mit den Hallenkapazitäten und den

2. Ausgabe September | 2017

Übungsleitern kaum nachkommen“, bedauert sie. „Inzwischen wird bei uns schon an fünf Tagen in der Woche trainiert, sogar an Sonnabendnachmittagen.“ Doch, das ist die gute Nachricht, der Verein ist dabei, die Wartelisten abzuarbeiten. Mit Stolz verweist Angela Trümper auf den Schatz des Vereins: die für den Laien auf den ersten Blick respekteinflößenden überdimensionalen Räder. 30 davon besitzt der CSC. „Sie haben einen Durchmesser zwischen 1,45 Meter und 2,30 Meter“, erläutert die Chefin, „und wiegen eben bis zu 50 Kilo.“ Über einen Fahrstuhl werden die mit einem Kunststoffschlauch ummantelten Sportgeräte aus Edelstahl vor jedem Training aus dem Schulkeller transportiert – und anschließend wieder zurück. Eherne Regel: Sie dürfen nur getragen und nicht geschoben werden, „weil sonst die Kunststoffhülle reißen könnte“. Einmal in der Woche ist Putztag, dann werden die zwischen 1300 und 1800 Euro teuren Räder, die aus einer Spezialwerkstatt in Taunusstein stammen, gepflegt. Höhepunkte im Vereinsleben sind neben Wettkämpfen wie den um den Deutschland-Cup vor allem Gala-Auftritte, zu denen die Rhönrad-Turner geladen werden. Das bessert nicht nur die Klubkasse ein wenig auf, sondern bietet den CSC-Aktiven Gelegenheit, sich einer Öffentlichkeit zu präsentieren, die sonst von der Sportart herzlich wenig mitbekommt. Angela Trümper: „Kombiniert mit Musik, versuchen wir, die Schönheit und Eleganz des Rhönradturnens zu zeigen. Gerade für Synchrondarbietungen müssen sich unsere Turnerinnen und Turner möglichst auf einem Leistungslevel bewegen.“ So begeistert die „Grande Dame“ über ihren Sport, den Verein und die Schützlinge redet, über mögliche Versuche des Oberbürgermeister-Gatten, sich einmal im Stahlrad – klingt ein bisschen wie Stadtrat - im Kreise zu drehen, mag sie, wie es scheint, nicht allzu intensiv plaudern. „Ich glaube“, sagt sie zu seiner Ehrenrettung und schmunzelt, „er hat es zumindest einmal probiert …“ Über weitere Versuche ist nichts überliefert.

n Kompakt

E

in Rhönrad besteht aus zwei Reifen, die durch sechs Sprossen miteinander verbunden sind. Davon sind zwei mit Brettern besetzt, an denen Lederschlaufen befestigt werden. Durch diese Bindungen sind die Füße des Turners lose mit dem Rhönrad verbunden. Außerdem sind an zwei der Sprossen Griffe befestigt. Der Durchmesser des Rades variiert je nach Körpergröße zwischen 130 cm und 245 Zentimeter. Es wird zwischen drei Disziplinen unterschieden. Im GeradeTurnen werden auf einer Fläche von 18 x 3 m Kürübungen geturnt (die Pflicht wurde vor drei Jahren abgeschafft). Dabei rollt das Rad immer auf beiden Reifen. Es werden auch Elemente aus dem Reckund Barrenturnen verwendet. Im Erwachsenenbereich werden die Übungen auf Musik geturnt. Beim Spirale-Turnen bewegt sich das Rhönrad auf nur einem Reifen, es "tellert". Die Spirale wird durch Gewichtsverlagerung und Armzug erreicht. Die dritte Disziplin ist der Sprung. Dabei wird das Rad angeschoben und der Turner lässt sich von hinten durch den Schwung auf das Rad ziehen. Aus der Grätsch-, Hock- oder Standposition zeigt er dann einen Sprung nach vorn auf eine Weichbodenmatte. Dies können Hock- oder Grätschsprünge sowie Sprünge mit Rotation sein.


1JAH5RE

r e b o t k O . 1 ntagsöffnung

t Media Mark Bördepark

Son

k r a P e d r ö B m i r h U 8 13 - 1

!

PHILIPS 49PUS6551 Ultra HD LED TV • 1800 Hertz PPR für eine ruckelfreie Bilddarstellung • DTS Premium Sound, Klarer Klang, Smart Sound 20 W • 4x HDMI, 3x USB, 1x LAN, 1x optischer Audioausgang, 1x CI+

cm“ 3 12 49

Jetzt bis zu 33 Monate zu

0% finanzieren

0% effekt. Jahreszins. Ab 10 bis zu 33 Monate Laufzeit und einer monatlichen Mindestrate von € 10.- ab einer Finanzierungssumme von € 100.-. Vermittlung erfolgt ausschließlich für unsere Finanzierungspartner: Santander Consumer Bank AG, Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach • Targobank AG & Co. KGaA, Kasernenstr. 10, 40213 Düsseldorf • Commerz Finanz GmbH, Schwanthalerstr. 31, 80336 München. Vorbehaltlich weiterer Prüfungen durch den Finanzierungspartner.

MEDIA MARKT TTV-HiFiHiFi Elektro El kt +â¦0 H Á®²¦ČûÁ Salbker Chaussee 67 • 39118 Magdeburg • Tel. 0391/8108-0

Öfffnungszeiten: f g it Mo-Fr: 9.30-20 Uhr, Sa: 9-20 Uhr

Alles Abhollpreise. lpreise Keine Mitnahmeggarantie.

kostenlose Parkplätze • freier WLAN-Zugang


28

WISSENSWERT KOMPAKT

Messetrio für Lebensträume

Blick in die Messe „Haus und Hof” 2016.

D

rei Messen unter einem Dach gibt es am 16. und 17. September: Die „Lebensträume“-Messen in den Magdeburger Messehallen bieten Informationen, Mitmachangebote und Unterhaltung. „Informieren – testen – gesund bleiben“ lautet das Motto der Gesundheitstage. Auf der Messe „Haus & Hof“ steht unterdessen „cleveres Bauen, Wohnen und Einrichten“ im Fokus. Das „Herbstgeflüster“ macht das Messe-Trio zum Start in die gemütliche Jahreszeit komplett und liefert die neuesten Garten-, Dekorations- und Kreativtrends. „55 Aussteller kombinieren fachlich kompetente Beratung mit attraktiven Vorsorgemöglichkeiten

sowie zahlreichen Angeboten zum Mitmachen und Ausprobieren. Dabei steht nicht nur die klassische Medizin im Blickpunkt“, sagt Stefanie Hesse, Projektleiterin der Magdeburger Gesundheitstage. So sind auf der Messe zahlreiche Checks und Vorsorgetests möglich. Zudem nimmt die Benefizaktion „Motorradfahren mit Herz“ erneut Fahrt auf. Im Rahmen der Gesundheitstage gibt es einen Korso aus der Innenstadt zum Messegelände, um auf Herzgesundheit, medizinische Versorgung und Ausbildung von Spezialisten aufmerksam zu machen. Den Traum vom eigenen Heim beflügelt die Messe „Haus & Hof“ mit rund 50 Ausstellern, davon zahlreiche Neuaussteller. Vorgestellt werden unter anderem Konzepte für Häuser unterschiedlichster Ausstattungen und Größen, die neuesten Trends der Dach- und Fassadengestaltung sowie Tipps für Dachsanierungen. Andere Anbieter legen den Fokus auf Zäune und Garagen, Markisen, Heizungstechnik, Whirlpools sowie Anregungen für die Inneneinrichtung. In Messehalle 3 gibt es Magdeburgs kreativste Messe: Das „Herbstgeflüster“ steht traditionell für den Saisonstart in die dritte Jahreszeit und die damit verbundenen Möglichkeiten mit Dekorationen, Handarbeitstrends, Wohnaccessoires usw. Eintritt für alle Messen: 4 Euro (ermäßigt 3 €), Kombiticket (Messen und Landeserntedankfest): 8 Euro (ermäßigt 4,50 €). Kinder bis 6 Jahre haben kostenfreien Eintritt.

2. Ausgabe September | 2017

n Mädchen für alles

Viel Alarm um nichts

V

or einigen Tagen gab es mal wieder eine brenzlige Situation bei der Arbeit. Also es war nicht ganz so schlimm – Sie müssen sich keine Sorgen um mich machen. Aber mein Puls, der schnellte schon etwas in die Höhe. Ich war gerade im Treppenhaus zugange … ein bisschen hier friemeln, ein bisschen dort ausbessern … und sorgte für Erleuchtung, eine Glühbirne war einfach mal so durchgebrannt. Und als ich da so auf der Leiter stand, hörte ich ein seltsames Geräusch. Nicht schön! Also stieg ich von der Leiter herab und begab mich auf die Suche nach der Quelle dieses piependen Tons. Ein Stockwerk tiefer wurde ich fündig. Ich legte mein Ohr an die Wohnungstür von Frau Herder und war mir ziemlich sicher, hier schlägt ein Rauchwarnmelder Alarm. Klopfen und Klingeln brachten nicht viel – natürlich öffnete niemand. Aber ihre Nachbarin hatte mich bemerkt und war zur Tür gekommen, um mir mitzuteilen, dass Frau Herder bei der Arbeit sei. Mir wurde plötzlich sehr heiß und ich hatte das Gefühl, dass mein Kopf qualmte. Was tun? Wassereimer holen? Tür aufbrechen? Feuerwehr rufen? Ruhig, mein Bester, tief ein- und ausatmen, bloß keine Panik! – rief mir meine innere Stimme zu. Meine Atemübungen unterbrach die Nachbarin mit den Worten: „Junger Mann, woll’n wir mal gucken, was da los ist, ich hab‘ n Wohnungsschlüssel von nebenan. Für Notfälle. Wir helfen uns hier nämlich untereinander.“ Ein vorsichtiger Blick in die Wohnung von Frau Herder offenbarte … nichts. Weder Qualm noch leere Batterien waren die Ursache. Fehlalarm, Glück gehabt. Doch sowas kommt eigentlich sehr selten vor, darum greif‘ ich beim nächsten Mal lieber sofort zum Hörer und wähle die 112. Dann spare ich mir auch meine Atemübungen. Bis später, Ihr Mädchen für alles


l a m h c a f Ein en

f i e r zug

0 % FINANZIERUNG 14.90

10

Gründliche Rasur ohne Hautirritationen PHILIPS QP 6510/20 Bartschneider • Einfache Bedienung • Langlebige OneBlade • Nass/trocken anwendbar • LED-Anzeige zeigt Akkustatus an • Lithium-Ionen-Akku für 1 Std. Art. Nr.: 2112399

TriActive-Düse

PHILIPS S 7520/69 Herrenrasierer • In 5 Richtungen bewegliche DynamicFlex- Scherköpfe • 50 Min. kabellos rasieren nach 1 Std. Ladezeit Art. Nr.: 2173384

inklusive Hartbodendüse

BOSCH BCH 65 RT 25 ATHLET Akku Handstaubsauger • Extra lange Laufzeit von bis zu 75 Min. • Hohe Reinigungsleistung auf allen Bodenarten durch Elektrodüse • Sensorgesteuerte Leistungskontrolle und 3 Leistungsstufen • Freistehend-Funktion und besonders platzsparend • Lithium-Ionen Akku (25,2 Volt) Art. Nr.: 2033470

EnergieKlasse

PHILIPS FC 9331/09 POWER PRO COMPACT Bodenstaubsauger Beutellos • 9 m Aktionsradius, 1,5 l Staubbehälter • PowerCyclone für gründliche Reinigung • Ergonomischer Griff mit stabilem Clickverschluss und Bürste am Handgriff Art. Nr.: 2229891 EnergieKlasse

0% effekt. Jahreszins. Ab 6 bis zu 33 Monate Laufzeit und einer monatlichen Mindestrate von € 10.- ab einer Finanzierungssumme von € 100.-. Vermittlung erfolgt ausschließlich für unseren Finanzierungspartner: Santander Consumer Bank AG, Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach

0 % FINANZIERUNG 12.45

Kabellos saugen mit voller Leistung

20

MEDIA MARKT TV-HiFi-Elektro GmbH Magdeburg-Pfahlberg

MEDIA MARKT TV-HiFi-Elektro GmbH Magdeburg

Am Pfahlberg 7 • 39128 Magdeburg • Tel. 0391/2802-0 • Im A2-Center Öffnungszeiten: Mo-Sa: 10-20 Uhr • Lieferungs-/Installationsservice freier WLAN-Zugang

Salbker Chaussee 67 • 39118 Magdeburg Tel. 0391/8108-0 Öffnungszeiten: Mo-Fr: 9.30-20 Uhr, Sa: 9-20 Uhr freier WLAN-Zugang • Lieferungs-/Installationsservice

Alles Abholpreise. Keine Mitnahmegarantie.


30

TECHNIK KOMPAKT

2. Ausgabe September | 2017

Anzeige

Hochleistungsmixer mit Puro Kraft Der puro Originale fällt nicht nur durch sein puristisch-modernes Design und seine trendigen Farben auf, er verfügt über einen kraftvollen Motor mit mehr als 2 PS Leistung. Damit werden die Edelstahlklingen auf 32.000 U/Min. beschleunigt. Mit diesem Mixer lässt sich nicht nur das Blattgrün aufspalten, sogar Obstkerne werden so klein gemixt, dass alle Nährstoffe freigesetzt werden und nahezu 100 Prozent der Spurenelemente und Mineralien vom Körper aufgenommen werden können. Der puro Originale ist mit 6 AutomatikProgrammen ausgestattet, mit denen man cremige grüne Smoothies und Fruchtsmoothies, Getreide- und Nussmilch sowie leckere heiße Suppen und Soßen zubereiten kann. Weiterhin verfügt der puro Originale über einen manuellen Modus, mit dem sich 10 Geschwindigkeitsstufen sowie die gewünschte Laufzeit manuell einstellen lassen.

Flüssige Nahrungspower Sie sind heute Lieblings-Frühstück, die Wachmacher am Arbeitsplatz oder erfrischend nach dem Workout: Smoothies. Einfach zubereiten kann man diese mit dem WMF KULT pro Power. Der 1,8 Liter fassene Standmixer trumpft mit einem unglaublich leistungsstarken Motor auf. Mit 1.400 Watt und 24.000 U/min schafft er eine Messer-Geschwindigkeit von beeindruckenden 275 km/h. Das gleichmäßige Mixen und Pürieren ist für das 4-flüglige Messer aus hochwertigem Edelstahl ein Kinderspiel. Zur Sicherheit steht der Standmixer besonders stabil und mixt nur bei aufgesetztem Glaskrug, welcher eine praktische Nachfüllöffnung im Deckel hat. Die Programmsteuerung über das beleuchtete Bedienfeld erlaubt das Crushen von Eis oder die Zubereitung von Smoothies auf Knopfdruck. Pausen und Impulse mit jeweils idealer, programmierter Laufzeit und Abfolge übernimmt dabei der KULT pro Power in Eigenregie.

Damit gelingen Steaks auf Anhieb Nicht nur durch sein optisches Erscheinungsbild überzeugt der Optigrill GC702D von Tefal, sondern auch mit einer Leistung von 2000 Watt. Das Gerät ist mit der patentierten Automatic-Sensor-Cooking-Technologie ausgestattet. Mithilfe des eingebauten Sensors wird der Garvorgang automatisch an die Dicke des Fleisches und die Anzahl der Portionen angepasst. Sie können zwischen 6 voreingestellten Funktionen auswählen: Burger, Geflügel, Sandwiches, Würstchen, Steaks und Fisch, Auftaufunktion sowie manuell. Mit diesem Grill gelingen auf Anhieb leckere Speisen und auch perfekt zubereitete Steaks. Ein Lichtindikator erlaubt es, den Garprozess direkt zu verfolgen, von „blutig“ über „medium“ bis zu „well-done“. Die Grillplatte sowie der extragroße Saftauffangbehälter sind abnehmbar und spülmaschinengeeignet. Für die bessere Handhabung und Sichtbarkeit dient das Bedienmenü am Griff. Auch wird Ihr Grillgut am Ende des Vorgangs automatisch warmgehalten.

Magdeburg im A2 Center

Magdeburg im Bördepark

Am Pfahlberg 7 • Telefon: 0391/2802-0

Salbker Chaussee 67 • Telefon: 0391/8108-0


2017 | 2. Ausgabe September

TECHNIK KOMPAKT

31 Anzeige

Kochkunst mit Feingefühl Eine Zabaione bei der exakten Temperatur schaumig schlagen oder ein Risotto auf den Punkt zubereiten – das will gelernt sein. Ein Küchenhelfer, an den man diese und viele weitere Kochkünste getrost delegieren kann, ist die Cooking Chef KCC9040 von Kenwood. Die Küchenmaschine unterstützt den Profi am Herd und verhilft auch dem Hobby-Koch zu wahrer Meisterschaft. Die Einsatzmöglichkeiten der Cooking Chef Gourmet sind durch den Temperaturbereich von 20°C bis zu 180°C unglaublich vielfältig. Bei niedrigen Temperaturen können Sie Schokolade schmelzen und Teig aufgehen lassen. Kochen Sie Eintöpfe und Soßen bei mittlerer Temperatur oder braten Sie Fleisch, Fisch und Gemüse bei hohen Temperaturen an. Sowohl einfache als auch anspruchsvolle Gerichte lassen sich dank der 24 voreingestellten Programme schnell zubereiten – die Cooking Chef Gourmet stellt die Temperatur, Rührintervallstufe und Zeit automatisch ein und führt durch das Programm. Mit den Zubehörteilen, die im Lieferumfang Ihrer Cooking Chef Gourmet enthalten sind und mit über 20 weiteren, optionalen Zubehörteilen, stehen beim Kochen und Backen unbegrenzt viele Möglichkeiten offen.

Vitaminkick im Handumdrehen Der Panasonic Slow Juicer MJ-L500 bringt grenzenlosen Vitaminspaß in die Küche. Dank ausgefeilter Technik und robuster Materialien verarbeitet der neue Entsafter mühelos hartes Obst und Gemüse sowie weiche Zutaten. Dabei erzielt er eine deutlich größere Saftausbeute als herkömmliche Geräte. Das spezielle PressVerfahren des MJ-L500 schont die Inhaltsstoffe und garantiert so einen gesunden Vitamingenuss mit vollmundigem, unverfälschtem Geschmack – ganz ohne Konservierungsstoffe und künstliche Zusätze. Als besonderes Extra verfügt der Entsafter über einen mitgelieferten Einsatz für die Verarbeitung tiefgekühlter Zutaten. Sorbets, Frozen Joghurts oder geeiste Suppen lassen sich damit schnell und einfach zubereiten. Der Panasonic Slow Juicer ist ein wahres Multitalent in der Küche und ein Energiespender für eine ausgewogene, gesunde Ernährung der ganzen Familie.

Schonend kochen Der Philips Dampfgarer mit Aromaverstärker verleiht Nahrungsmitteln die wunderbaren Aromen von Kräutern und Gewürzen. Mit dem XL-Dampfaufsatz lassen sich leckere Suppen, Eintöpfe, Reis und vieles mehr zubereiten. Einfach die Taste für die entsprechende Zeiteinstellung drücken und los geht's! Der Dampfgarer bietet drei Dampfgarbehälter sowie einen Wassertank mit 1,1 Litern Volumen. Mit einer Leistung von 900 Watt lassen sich Speisen zügig garen. Der Philips Dampfgarer ist mit einer Reihe voreingestellter Kochzeiten programmiert, die das Gerät automatisch ausschalten, sobald die optimale Dampfzeit erreicht wurde. Auf diese Weise kann man zahlreiche Speisen, z. B. Reis, Eier, Gemüse, Huhn und Fisch, perfekt zubereiten, ohne dass Geschmack oder Vitamine verloren gehen. In puncto Sicherheit überzeugt das Gerät mit einem Überhitzungsschutz, einem TrockenGeh-Schutz sowie CoolTouch-Handgriffen.

Magdeburg im A2 Center

Magdeburg im Bördepark

Am Pfahlberg 7 • Telefon: 0391/2802-0

Salbker Chaussee 67 • Telefon: 0391/8108-0


Rathausfest am Alten Markt

7 1 0 2 r e b o 3. Okt r h U 8 1 s i b 1 1

light h g i H e r e s n U

s:

ktive a r t t a , n e b a h r nd Bauvo u e t k je o r um das P d e n u u r Ne g n u t a r e ebote, B g n a s g n u mstunde, n m h o ra g W to u A M nFCM + SC , n e n h o W is- und Kuche E a , n m li o p The m ra on, Bungee-T BI-Spatz ti O Verlosungsak rad mit dem W s k c lĂź G d n u ell stand, Karuss

www.wobau-magdeburg.de


2017 | 2. Ausgabe September

SATIRE KOMPAKT

Gedanken haben (nicht) frei ... im neuen Programm der Zwickmühle

33 Bescheide vom Verstandesbeamten KnülligDingeldeu

Wahl-Burn-out

I

Oliver Vogt, Marion Bach (M.) und Heike Ronniger beim kabarettistischen „Sektempfang“.

der „10 kleinen Negerlein“ bis zu einem Medley bekannter Melodien, natürlich mit neuen Texten. Und während man noch mit Schunkeln und Klatschen beschäftigt ist, arbeiten sich die Gedanken vom hinteren Hirnstübchen langsam nach vorn und lassen das Lachen erstarren. Ein weiterer Höhepunkt – zur schönen Tradition geworden – ist unbestritten der Aufritt der alten Damen. Sie fabulieren „auf der Zielgeraden“ über Männer, Genießen, Enten und wie wichtig ein Ernährungscoach für 100-Jährige ist. Eine mimische und sprachliche Glanzleistung! Immer wieder schön: Die Bach als Merkel. Besser als das Original. Wobei endlich mal aufgeklärt wird, woher deren berühmte „Raute“ kommt ... Auffällig ist die größere sprachliche Einbindung der Musiker im Vergleich zu vorigen Programmen. Bei der Premiere Oliver Vogt am Klavier, der sich bei den folgenden Vorstellungen mit Christoph Deckbar abwechseln wird. Die Herren werden vom „Beiwerk“ zum Mitmacher. Gut so. Ein gelungenes Werk, dieses Programm. Da haben sich Einige Gedanken gemacht, sie waren so frei. Und laden Sie ein, daran teilzuhaben. Für meinen Geschmack hätte man zwar auf den einen oder anderen Kalauer verzichten können (Mitglied), doch das ist eine Marginale. Schauen Sie es sich an, hören Sie zu und machen Sie sich Ihre eigenen Gedanken ... Birgit Ahlert

Benefizkonzert Zu Gunsten des Kinderhospiz der Pfeifferschen Stiftungen

14. Oktober in der Pauluskirche

1997 - 2017

20 Jahre

Eintrittspreis: 10,- Euro • Beginn: 15 Uhr • Einlass: 14 Uhr Mitwirkende: Rossini Quartett, Kammersängerin Undine Dreißig, Pianistin Petra Steinbring und weitere Künstler. Karten erhältlich in allen Abendfriede Filialen und im Volksstimme-Service-Center

Weitere Informationen finden Sie auf unserer neuen Webseite www.abendfriede.de und telefonisch unter 0391-543 27 06 Filiale am Westfriedhof - Gr. Diesdorfer Str. 89 Filiale Sudenburg - Halberstädter Str. 115 Filiale Nord - Lübecker Str. 73a Filiale Alt Olvenstedt - Weizengrund 2 Filiale Cracau - Lasallestr. 2

Filiale Wolmirstedt - Bahnhofstraße 37 Filiale Schönebeck - Am Stadtfeld 26a Filiale Reform - Otto-Baer-Str. 8 Filiale Altstadt - Breiter Weg 226

!

W

as passiert eigentlich, wenn die Gedanken wirklich frei haben? Ja, gut, bei einigen mag das ein Dauerzustand sein. Vielleicht tun sie auch nur so als ob. Lassen wir das mal dahingestellt. „Die Gedanken haben frei“ ist jedenfalls der Titel des neuen Programms von Marion Bach und Heike Ronniger, das gerade in der Zwickmühle Premiere hatte. Es ist mehr ein Programm im Programm, womit die kabarettistischen Zwicker nicht nur im Trend liegen, sondern auch beim Publikum gut ankamen. Geladen wird in die Bundestagskantine, da sind Menschen und Politiker, streitbare und streitlustige. Aber alles in Ruhe. Wir sind ja nicht auf der Flucht. In der Kantine spielt sich einiges ab, dank der Autoren Matthias Thurau und Tobias Götze (Regie: Michael Rümmler). Viele Fragen des Lebens werden aufgeworfen, vom Drittjob bis zur Altersarmut bis zu den Zusatzstoffen, die wichtiger geworden sind als Lebensmittel. Der Fiskus mit seinen verdeckten Ermittlern wird zur „Terrororganisation“, es geht um Flüchtlinge und Willkommenskultur – für Schwarzgeld. Alles mit Menschenwürde, nein „mit Menschen würde das nicht gehen“ ... Davon können die Damen ein Lied singen, wie von der Schweiz, mit schwiizerdütscher Zugabe. Herrlich! Die musikalischen Einlagen lockern nicht nur auf, sie gehören zu den Höhepunkten. Ob die modernisierte Version

n einigen Tagen wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt sein. Politiker aller Parteien haben bis dahin einen Marathon an Wahlveranstaltungen, Diskussionsrunden, Bürgergesprächen, Plakatklebeaktionen und zahlreiche Stunden an Informationsständen verbracht. Das Verstandesamt rechnet nach der Wahl mit einem erhöhten Auftreten von Burn-out-Phänomenen in Politikerkreisen. Zur Betreuung Betroffener wird deshalb ab dem 24. September ein ambulantes psycho-politisches Zentrum eingerichtet. Dies soll insbesondere für solche Parteienvertreter zur Verfügung stehen, die in Folge der Wahl Listenplätze und Direktmandate verfehlen. Es wird verstandesamtlich angeraten, akut auftretende Niedergeschlagenheitszustände nicht zu verschleppen. Es besteht die Gefahr, dass sich bei Nichtbehandlung chronische Verbitterungsstörungen und Depressionen entwickeln, welche in Frustrationen gegenüber Wählern ausarten können. Absehbar sind aber auch psychische Beeinträchtigungen unter Wahlberechtigten. Bereits jetzt mussten im Verstandesamt mehrere Bürger wegen Wahlüberforderung und informeller Reizüberflutung behandelt werden. Insbesondere die Folgen von ausufernden Losungswellen und Slogan-Lawinen führten vorrangig politisch einseitig orientierte Bürger in Zustände von Desorientierung. Um eine epidemische Ausbreitung solcher Überforderungsstimmungen zu vermeiden, rät das Verstandesamt zu konsequenter Wahlkampfabstinenz. Es wird empfohlen, auf Nachrichtensendungen und so genannte Polit-Talks im Fernsehen zu verzichten. Wege aus der häuslichen Umgebung sollten auf wenige notwendige Erledigungen reduziert werden, um den unausweislichen Anblick von Wahlplakaten zu verringern. Halten Sie wenn möglich den Blick gesenkt. Leider lassen sich nicht alle Reize der Wahlwerbung ausblenden. Versuchen Sie zukunftsorientiert positiv zu denken. Nach der Wahl werden Sie vier Jahre lang nicht mehr behelligt und können ruhigen Gewissens das Leben genießen. i. A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat

2,- €

Gutschein Einlösbar nur in den Abendfriede Filialen!


MAGDEBURG INTIM

34

2. Ausgabe September | 2017

So stehen die Sterne

WIDDER 21.03-20.04.

Gehen Sie auf Kritik des Partners tolerant ein und begreifen Sie diese als Chance für Ihre zurzeit ziemlich eintönige Partnerschaft.

Ernten Sie nun endlich die Früchte Ihrer Arbeit. Aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen, suchen Sie sich neue, lohSTIER 21.04.-20.05. nende Ziele.

ZWILLINGE 21.05-21.06.

Erkunden Sie die Ursachen für Ihre anhaltende Nervosität. Sie kann ein klares Zeichen des Körpers sein, einmal auszuspannen.

KREBS 22.06.-22.07.

Lassen Sie sich in der Beziehung nicht zu überstürzten Entscheidungen verleiten. Folgen Sie diesmal ganz der Stimme Ihres Herzens.

LÖWE 23.07.-23.08.

Meiden Sie unbedingt die Vermischung von Beruf und Privatangelegenheiten. Man wird sonst beides gegeneinander ausspielen.

JUNGFRAU 24.08.-23.09.

Probieren Sie es doch einmal mit sportlicher Betätigung zu zweit. Das macht großen Spaß und verleiht eine besondere Motivation.

WAAGE 24.09.-23.10.

Holzmichel und Dirndelmodenschau beim Hoffest

L

ebt denn der alte Holzmichel noch? Und wie! Bei Völkes Hoffest am 9. September jedenfalls zeigte er sich stimmungsvoll und gut bei Laune. Kein Wunder, präsentierte er doch die Dirndl-Modenschau auf dem Hof. Die kam bei den Besuchern gut an, zumindest wurden die Models zahlreich fotografiert. Zum 11. Mal hatte

Genießen Sie die Harmonie in vollen Zügen. Und tun Sie etwas dafür, dass dieses Glücksgefühl dauerhaft Bestand hat.

SKORPION 24.10.-22.11.

Lassen Sie im Beruf keine Routine aufkommen. Nutzen Sie neue Kontakte, um sich Anregungen für Ihre weitere Arbeit zu holen.

SCHÜTZE 23.11.-21.12.

So geht das gesundheitlich nicht weiter. Sie sollten sich wegen Ihrer Beschwerden behandeln lassen und Alkohol und Nikotin meiden.

der Lemsdorfer Landwirtschaftsbetrieb zum Hoffest geladen. Es gab jede Menge Kinderbespaßung inklusive Kutschfahrt, Musik und Spaß ebenso für die Erwachsenen – und natürlich Produkte von Völckes Hof wie von anderen regionalen Anbietern. Dazu konnte sich jeder umschauen, wie so eine Landwirtschaft funktioniert. (ab)

Chris Andrews rockt beim Jubiläumsfest

D

ass man auch mit einem Bestattungsunternehmen ordentlich feiern kann, zeigte sich am 9. September beim großen Firmenjubiläum „20 Jahre Abendfriede“. Für Stimmung sorgten zum Start die Musiker vom Blasorchester Angern e. V.. Dann zog Partysänger TromPeti (früher Tänzchentee) alle Register der Unterhaltung – und mit den Gästen durch den Saal des MVB-Depots in Sudenburg. Eindeutiger Höhepunkt war der Auftritt von Chris Andrews, der zwar etwas in die Jahre gekommen ist, aber nichts von seinem Zauber verloren hat. Kaum jemanden hielt es bei seinem Auftritt noch auf dem Platz, selbst die älteren Gäste tanzten zum Pop-Rock-Sound. Firmenchef Frank Büschel hatte sich damit einen Traum erfüllt – und ganz offensichtlich den Geschmack der Gäste voll getroffen!

Stellen Sie nicht immer Ihre eigenen Ansprüche in den Hintergrund. Auch Ihr Partner muss STEINBOCK schließlich auch zum 22.12.-20.01. Geben bereit sein. Ihre beruflichen Erfolge rufen Neider auf den Plan. Lassen Sie sich davon nicht beeindrukWASSERMANN ken und arbeiten Sie 21.01.-19.02. konzentriert weiter.

FISCHE 20.02.-20.03.

Sie sollten unbedingt auf die Signale aus Ihrem Körper hören. Treten Sie kürzer und ernähren Sie sich regelmäßig und gesund.

Chris Andrews (l.) und Frank Büschel.

TromPeti lockt die Gäste.


2017 | 2. Ausgabe September

MAGDEBURG INTIM

35

Mit oder ohne …

Leinen los fürs Floß zur Mückenwiesn

Z

um 13. Mal laden die Mückenwirte Tino Bredau und Uli Bittner zum Oktoberfest ein. Am 22. September, mit Eröffnung der Magdeburger Herbstmesse, wird Oberbürgermeister Lutz Trümper ein Fass anstechen und damit den symbolischen Startschuss geben. Mit dem 7. Oktober

endet das bayerische Traditions-Spektakel auf dem Ernst-Wille-Platz. Dazwischen gibt es typische Alpenländle-Musik und jede Menge Gaudi für die Besucher des Festzeltes. Tradition verpflichtet natürlich zum Tragen einer Tracht. Die darf bei keinem Besucher fehlen.

Manchmal frage ich mich, wie meine Mutter es mit ihrem Mann aushält … also mit meinem Vater. Vor allem beim Thema Essen prallen da zwei Welten aufeinander. Wenn es nach meinem Vater ginge, würde er sich ungefähr so abwechslungsreich ernähren wie ein Kind, das sich zu jeder Mahlzeit Spaghetti mit Tomatensoße wünscht. Arme Mama … da hat sie’s wirklich nicht leicht. Vor einer Weile geriet ich dann selbst in diese bemitleidenswerte Lage, da sich Mutter entschlossen hatte, mit zwei Freundinnen zu einem siebentägigen Städtetrip aufzubrechen. „Das ist nichts für mich“, lautete die Einschätzung meines Vaters, nachdem Mama den Wunsch, einmal nach Madrid zu reisen, vor einem Jahr kundgetan hatte. Dann eben nicht! Man muss ja nicht immer alles gemeinsam machen, nur weil man verheiratet ist … Kurzzeitig stand das Unterfangen tatsächlich auf der Kippe, weil sich mein Vater wenige Tage vor der Abreise seiner Frau den rechten Arm gebrochen hatte. „Das hat der doch mit Absicht gemacht“, war daraufhin die Schlussfolgerung meiner Mutter. Um die Wogen zu glätten, schlug ich vor, mich um Papa zu kümmern, während Mama mit ihren Freundinnen Madrid unsicher macht. Gute Idee. Oder auch nicht. Denn schon bevor ihre Koffer überhaupt gepackt waren, standen Schweißperlen auf meiner Stirn, als ich versuchte, einen Essensplan für ihn zu schmieden. Schnitzel mit Gemüse und Kartoffeln, Erbsensuppe mit Bockwurst, Bratkartoffeln mit Spiegelei und Speck, Steak mit Rosmarinkartoffeln … Irgendwie ganz schön Fleisch- und Kartoffel-lastig. Angesichts der Tatsache, dass Vater jedes für ihn überflüssig erscheinende Salatblatt verschmähte oder den einen Löffel Möhrengemüse neben seinem Schnitzel gar nicht anrührte, bekam ich Angstzustände, als ich die Brokkoli-Cremesuppe an Tag fünf zubereitete. Als wir uns schließlich an den Tisch setzten, um gemeinsam zu essen, war ich zunächst erleichtert. Er verspeiste Löffel um Löffel. Sein Gesicht verfinsterte sich erst, als ich ihm mitteilte, was genau er da isst. Ob das denn sein müsse, lautete seine vorwurfsvolle Frage. Und als ich ihm daraufhin einen Vortrag über gesunde, abwechslungsreiche Ernährung hielt, erwiderte er nur: „Ich hab‘ nichts gegen Gemüse … solange ein Stück Fleisch daneben liegt.“ Leonie Felix

…Ihre Entrümpelungsprofis

Haushaltsauflösungen

Retter fürs Kaiser-Otto-Fest gesucht

I

m vergangenen Jahr kürzte der Magdeburger Stadtrat den Zuschuss fürs diesjährige KaiserOtto-Fest. Weil Telemann-Nacht und historisches Kaiser-Spektakel zusammengelegt wurden, fiel die Programmkürzung nicht wesentlich ins Gewicht. Aber wie geht es mit dem Fest weiter? Die Stadt hat die Ausrichtung neu ausgeschrieben.

Viele Bewerber gibt es nicht. Man munkelt von maximal vier. Aber das könnte eine taktische Information sein, um nach außen den Eindruck zu vermitteln, wie sich Ausrichter ums Fest reißen würden. Es braucht echte Retter, wenn die Ritter am Boden liegen, eine ambulante Erstversorgung wird nicht ausreichen. Da muss der Stadtrat ran.

mit Ankauf – schnell & preiswert Öffnungszeiten: www.tip-topmoebel.de Mo.-Fr. 10-13 Uhr & 15-18 Uhr / Sa. 10-12 Uhr

0391/5619276


FrEIZEIT-TIPPS

36 Dienstag | 12.9. Konzerte DO I SMELL CUPCAKES / Spagat zwischen großer IndierockOper und r’n’B / 20.00 Uhr / Turmpark Alt-Salbke

Kunst/Literatur Dorothea Iser: Kein Gott in der Nähe. / Letzter Teil der Trilogie: „Mutterland“ / 1 € Ermäßigung mit SSK- bzw. SWM-Card / Magdeburger Literaturwochen / 19.00 Uhr / Literaturhaus Ludwig Schumann: Der langsame Leser / dafür entfällt die Lesung von Heiner Geissler (aus Krankheitsgründen) / 19.30 Uhr / Stadtbibliothek

2. Ausgabe September | 2017

Varieté Rotpeter – Bericht füreine Akademie / 20.00 Uhr / Theater an der Angel Ewig Jung: Rock’n’Roll bis ins Grab / 20.00 Uhr / Theater in der Grünen Zitadelle

Comedy/Kabarett DEJA VU / Gerd Dudenhöffer spielt aus 30 Jahren Heinz Becker / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur

HIOB ICH HIOB ICH KASSANDRA ICH CANDIDE / Ausstellungseröffnung / Malerei und Grafik von rolf Kuhrt (Genthin) / mit Einführungsvortrag von Peter Jazz, Swing und mehr: Ulrike Nocker und Oliver Vogt singen und Gosse: Kuhrts Hiobs-Botschaften. spielen unter dem Titel „be-swingt“ am 13. September ab 19.30 Uhr Ein literarischer Essay. / Magdeim Querstyle (Breiter Weg 214). Auf dem Programm stehen sowohl burger Literaturwochen / 19.30 Latin, Soul und Swing als auch Balladen und adaptierte Popsongs. Mit Uhr / Forum Gestaltung besondere Interpretationen von „Auf der Wiese“ über „Every breath Mittwoch | 13.9. Der Storm hat mir ein Lied eryou take“ bis „Sweet Home Chicago“ wird es ein Abend zum Geniezählt / zum 200. Geburtstag ßen und Entspannen. Ganz nach Duke Ellington: „Jazz heißt nicht, Konzerte von Theodor Storm / musikaeine Sache zu sagen, Jazz ist die Art, wie sie gesagt wird“. be-swingt / mit Ulrike Nocker lisch-literarischer Abend / 19.30 und Oliver Voigt / Jazz, Swing & Uhr / Stadtbibliothek Nachbarschaftszentrum Neue mehr / 19.30 Uhr / Querstyle, Theater/Show Wege e.V., Othrichstraße 30 Breiter Weg 214 Shakespeare on Board / InszeKleines Kino nierung der Nachtschwärmer auf Kunst/Literatur Die Migrantigen / 18.30 Uhr / Freitag | 15.9. dem Theaterschiff / Abfahrt Moritzhof 19.00 Uhr / Ableger neben der 25 Jahre Förderverein der Württemberg, Stadtpark Schriftsteller e.V. / Festveranstal- Hugo Cabret / Film von Martin Konzerte Cavewoman / 20.00 Uhr / tung / Programm mit rück- und Scorsese / 19.00 Uhr / OLi Kino Jubiläums-Party: 12+15 Jahre Mr. Long (OmU) / Mitternachts- Molls Laden / mit Live-Musik Theater in der Grünen Zitadelle Ausblick, literarischen Appetitfilm / 20.00 Uhr / Moritzhof Varieté Rotpeter – Bericht für happen und musikalischer Bevon Lennocks Light feat. Bodo eine Akademie / 20.00 Uhr / gleitung / raum für Gespräche, Lüddemann, Silent Song, Duo Theater an der Angel Erinnerungen und Pläne / MagL.A. (Charlie & Hannes), Andre Führungen deburger Literaturwochen / Wichert / Eintritt frei / ab 19.00 Stadtrundfahrt mit Domfüh18.00 Uhr / Literaturhaus Comedy/Kabarett rung / Dauer: 2h / 13.00 Uhr / Uhr / Molls Laden Das wohlpräparierte Klavier / Da ist was im Anzug / mit MaStart Alter Markt Für die Jüngeren Schnitzeljagd durch die Villa p. Konzert in 2 Sälen, mit Wechsel rion Bach, Heike ronniger und / 19.30 Uhr / Gesellschaftshaus Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr Kinderstunde in der Salzgrotte / 19.00 Uhr / Puppentheater Beatfrog / die reihe Bands + / Zwickmühle / kurze Voranmeldung erbeten Beats geht in die nächste runde unter Tel. (0391) 597 550 15 / ... und außerdem 16.00 Uhr / ratswaage Salzland Inkontinenz – was hat das mit / die Band stellt ihr neues Album Kunst/Literatur „Mannequin“ vor / Zum Start gilt: Kirsten Fuchs: Kaum macht mir zu tun? / 3. Inkontinenztag informiert über das in der Öffent- Eintritt frei! / 20.00 Uhr/ Festung man mal was falsch, ist das Donnerstag | 14.9. Mark, Kulturwerkstatt lichkeit weitgehend tabuisierte auch wieder nicht richtig / LeThema / 9.00-13.30 Uhr / De- Zéphyr Combo: Le Bal des sung / Magdeburger LiteraturwoKonzerte Vents / 20.00 Uhr / Moritzhof monstrationshörsaal, Haus 28, chen / 19.00 Uhr / Literaturhaus GLØDE / Clubkonzert / AlbumSimon & Garfunkel Tribute Medizin-Campus, Leipziger Str. release / Einlass 19.30 Uhr / meets Classic / mit Band und Falschgeld – sicher und fit im Festung Mark, Kulturwerkstatt Kleines Kino Streichquartett / 20.00 Uhr / Alter / Polizeivortrag / AnmelMr. Long (OmU) / MitternachtsAltes Theater dung bis 13.9. / 14.00 Uhr / Film / 20.15 Uhr / Moritzhof Theater/Show

Ausstellungstipp Die Welt der Literatur aus der Region Pünktlich zum Weltkindertag wird im Literaturhaus eine Ausstellung eröffnet, die einen Einblick gibt in Kinder- und Jugendliteratur regionaler Schriftsteller. Vertreten sind Arbeiten von rund 30 Autoren, darunter Birgit Herkula, Dorothea Iser, Bernd Wolff, Heinz Kruschel, Martin Selber und Jürgen Jankofsky, auch der schreibende Nachwuchs ist vertreten: Das Buch „Wie wär‘s in einer anderen Welt?“, das der Ausstellung den Namen gab, enthält Texte von Schülern, die dem Schreibaufrufs Aus einem großen Spektrum von Kinder- und Jugendliteratur gestalteten in liebevoller Kleinarbeit die des Friedrich-Bödecker-Kreises Mitarbeiter/innen des Literaturhauses eine interessante, abwechslunsreiche Ausstellung, zu der auch gefolgt sind. Texte und Spiele in regionalem Dialekt gehören. Zu sehen bis 30. Oktober im Literaturhaus.

Magical Mystery / 21.00 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Kinderstunde in der Salzgrotte / kurze Voranmeldung erbeten unter Tel. (0391) 597 550 15 / 17.00 Uhr / ratswaage Salzland

... und außerdem 11. Magdeburger Psychoonkologisches Kolloquium / neue Beratungsangebote für junge Krebspatienten vorgestellt / möglichst Anmeldung bis 12. September (Tel. 671 59 55, Geschäftsstelle Tumorzentrum / 14.00 Uhr / Universitätsklinikum

Samstag | 16.9. Konzerte Local Heroes Landesfinale Sachsen-Anhalt / Bandcontest / 20.00 Uhr / Moritzhof Rosa Carosa / 20.00 Uhr / Molls Laden Sierra Noble / Kanadas „Fiddle Champion“ und preisgekrönt als „Best Singer-Songwriter“ und „Best Performance“ / 20.00 Uhr / Volksbad Buckau Reggea Unity Jam – AGAIN / Einladung zur Jam-Session mit der Band The I Quality Sound rockaz und den besonderen Gästen DJ Amidou and friends / Eintritt kostenfrei / 21.00 Uhr / Einewelthaus, Schellingstraße

Theater/Show Varieté Rotpeter – Bericht für eine Akademie / 18.00 Uhr / Theater an der Angel Rusalka / Oper von Antonín Dvorák / vorab 19.00 Uhr Einblick / 19.30 Uhr / Opernhaus Cavewoman / 20.00 Uhr / Theater in der Grünen Zitadelle

Comedy/Kabarett Die Gedanken haben frei / mit Marion Bach, Heike ronniger und Christoph Deckbar / 15.00 und 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur Offene Ateliers / mit Marc Haselbach, Oliver Scharfbier, Anne rose Bekker, rolf Peter Jasper, Max Grimm, Sebastian Herzau, Wulf Mohrmann / 11.00 bis 18.00 Uhr / Tessenowgaragen

Kleines Kino Barfuss in Paris / 18.30 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Der Froschkönig / ab 3 Jahre / 15.00 Uhr / Puppentheater Kinderkino: 15.00 Uhr Pettersson und Findus – Kleiner Quälgeist, große Freundschaft; 15.30 Uhr Benjamin Blümchen – Seine schönsten Abenteuer / Moritzhof ABC-Fest für Schulanfänger / Spiel- und Kreativaktionen rund


2017 | 2. Ausgabe September

Uhr / Opernhaus, Wagnerfoyer Herricht und Preil / 15.00 Uhr / theater in der Grünen zitadelle Der Zauberer von Oz / Musical von H. Arlen / Wiederaufnahme / 16.00 Uhr / Opernhaus

Freizeit-tippS

burg e.V. / Briefmarken, Münzen, Bierdeckel, zündhölzer, Kronenkorken und kostenlose Schätzung / 9.00 bis 14.00 Uhr / Offener treff AWO, Max-Otten-Str. Messe/Märkte 23. Landeserntedankfest / Gratisflohmarkt des Städtischen 10.00-18.00 Uhr / elbauenpark Abfallwirtschaftsbetriebes / gut Kräuterwanderung mit Claudia erhaltene Haushaltsgegenstände, Comedy/Kabarett Schreiner (Heilpraktikerin) / nur Bücher, Möbel, Geschirr, SchallDa ist was im Anzug / mit Mafür Frauen / 11.00 Uhr / Volksplatten, Spielzeug und andere rion Bach, Heike ronniger und Dinge können verschenkt oder Hans-Günther pölitz / 17.00 Uhr bad Buckau c/o Frauenzentrum Courage getauscht werden / 10.00 bis / zwickmühle Motorradfahren mit Herz / Be13.00 Uhr / Betriebshof, LiebChristian Steiffen: Ferien vom knechtstraße 84 Rock’n’Roll / 20.00 Uhr / Altes nefizfahrt anlässlich der Gesundheitstage zur Messe Magdeburg Messetrio Lebensräume: theater / treff: 13.00 Uhr, Alter Markt Magdeburger Gesundheitstage, Städteachter Magdeburg-Halle Herbstgeflüster und Messe Haus Kunst/Literatur / ab 13.30 Uhr / trogbrücke Ho& Hof / 10.00 bis 18.00 Uhr / Offene Ateliers / mit Malerei, henwarthe Messe Magdeburg Skulpturen, industriedesign / ab SonntagsSwingDing / tanzen, 11.00 Uhr / tessenowgaragen Klönen, Leute treffen – zu Swing, ... und außerdem Boogie Woogie und rockabilly / 23. Landeserntedankfest / Kleines Kino 10.00-18.00 Uhr / elbauenpark Das schaffen wir schon / 16.00 eintritt frei / 15.00 Uhr / Festung Mark, Stübchen Modellbootschau / 14.00 Uhr Uhr / Moritzhof / elbauenpark, Angersee BLUE LINES / party mit DJ Für die Jüngeren Montag | 18.9. BUGS / 22.00 Uhr / Festung Kinder- und Jugendkino: 14.00 Mark, Kulturwerkstatt Uhr Ostwind – Aufbruch nach Kunst/Literatur Die 90er & 2000er Mega Party Ora; 14.30 Uhr Bibi Blocksberg – Simone Trieder: Hedwig mit Oli P. / 22.00 Uhr / Altes eene Meene eins, zwei, Drei! / Courths-Mahler zum 150. Getheater Moritzhof burtstag / Gemeinschaftsveranstaltung der Wandergruppe des Kultur- und Heimatvereins und Sonntag | 17.9. Messe/Märkte der AG Dialog der Generationen Messetrio Lebensräume: / Magdeburger Literaturwochen / Magdeburger Gesundheitstage, Konzerte Orgelpunkt XVIII: Sonnenmusik Herbstgeflüster und Messe Haus 14.00 Uhr / Literaturhaus & Hof / 10.00 bis 18.00 Uhr / / mit Stefan Madtzak, Soest / eintritt frei, um Spenden wird ge- Messe Magdeburg Kleines Kino Plattenbörse / auf 60 lfd. Meter Filme im Original mit deutbeten / 16.00 Uhr / Dom stehen ca. 10.000 platten und FALKENBERG: Menschen auf schen Untertiteln: 17.30 Uhr Brücken / Solotour / 20.00 Uhr CDs zum Verkauf und tausch, Ce qui nous lie (Der Wein und sowie technik, Merchandise und der Wind); 19.00 Uhr Mr. Long; / Festung Mark zubehör rund um die Schall20.15 Uhr porto / Moritzhof platte / 11.00 Uhr / Moritzhof Theater/Show Premierenfieber zu „America Für die Jüngeren Noir“ von Gonzalo Galguera / ... und außerdem Der Froschkönig / 9.00 und einlasskarten an der theater10.30 Uhr / puppentheater Großtausch mit Börse / Briefkasse erhältlich / 11.00-12.30 Kinderstunde in der Salzgrotte markenverein Globus Magdeum das Alphabet / eintritt frei / 15.00 bis 17.00 Uhr / Stadtbibliothek, Breiter Weg 109

37 / kurze Voranmeldung erbeten unter tel. (0391) 597 550 15 / 16.00 Uhr / ratswaage Salzland

... und außerdem Gesunder Montag / Neue Vortragsreihe / thema: Wechselwirkungen von Arzneimitteln / Anmeldung bis 15.9. / 14.00 Uhr / Nachbarschaftszentrum Neue Wege e.V., Othrichstraße 30

Dienstag | 19.9. Kunst/Literatur

Saisonstart: „Da ist was 01.09. nur noch bi im Anzug“ s 23.09. Leiterstr. 2a | Magdeburg Tel.: 0391 541 44 26 www.zwickmuehle.de

Literaturklub / „Der zauberberg“ von thomas Mann / 19.30 Uhr / treffpunkt Bühneneingang Schauspielhaus tur aus Sachsen-Anhalt / Ausstellungseröffnung am Weltkindertag / Magdeburger Literaturwochen / Kleines Kino Porto / 10.30 und 20.30 Uhr / 14.00 Uhr / Literaturhaus 125 Jahre Künstlerkolonie AhMoritzhof renshoop / Buchvorstellung des The End of Meat / Film & Geersten Bandes / Verein der Bispräch, u.a. mit dem Agraringebliophilen und Graphikfreunde / nieur Daniel Mettke (GF Biozy19.00 Uhr / Literaturhaus klisch-Veganer Anbau e.V.) / 18.15 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Der Froschkönig / 9.00 und 10.30 Uhr / puppentheater

... und außerdem 1.FC Magdeburg-SC Paderborn / 19.00 Uhr / MDCC-Arena

Mittwoch | 20.9. Comedy/Kabarett Die Gedanken haben frei / mit Marion Bach, Heike ronniger und Oliver Vogt / 20.00 Uhr / zwickmühle

Kunst/Literatur Wie wär's in einer anderen Welt? Kinder- und Jugendlitera-

Kleines Kino Mr. Long (OmU) / MitternachtsFilm / 19.00 Uhr / Moritzhof Magical Mystery / 20.15 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Der Froschkönig / 9.00 und 10.30 Uhr / puppentheater So ein Zirkus! / Musikgeschichten von Jan Koetsier / Wiederaufnahme / ab 5 Jahren / 11.00 Uhr / Opernhaus, Orchestersaal Kinderstunde in der Salzgrotte / kurze Voranmeldung erbeten unter tel. (0391) 597 550 15 / 16.00 Uhr / ratswaage Salzland

Führungen Botanische Mittagspause /


Freizeit-tippS

38 Kurzführung zu neuen Besonder- Comedy/Kabarett heiten / 12.30 Uhr / Gruson-Ge- ReTour de Frank / Premiere / wächshaus programm von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Donnerstag | 21.9. Ihr habt sie doch nicht alle! / programm der „Die Kugelblitze“/ Konzerte 19.30 Uhr / Feuerwache Süd Gartenkonzert / mit dem Duo inner Voice / musikalische reise Da ist was im Anzug / mit Madurch die letzten Jahrzehnte der rion Bach, Heike ronniger und popmusik in eigenen interpreta- Hans-Günther pölitz / 20.00 Uhr tionen / 19.00 Uhr / restaurant / zwickmühle Michael Hatzius: Echstasy / Hoflieferant, Fürstenwall 1. Sinfoniekonzert / Festkonzert 20.00 Uhr / Moritzhof zum 120-jährigen Bestehen der Magdeburgischen philharmonie Kunst/Literatur / mit Werken von Dmitri SchosHinter den Augen der Welt / takowitsch, Ludwig van BeethoBuchpremiere / hist. roman der ven und peter tschaikowsky / Magdeburgerin tess Schirmer vorab 18.45 Uhr einblick / über zwei Frauen im england 19.30 Uhr / Opernhaus des 17. Jahrhunderts / 19.30 Uhr / Stadtbibliothek

Theater/Show Varieté Rotpeter – Bericht für eine Akademie / 20.00 Uhr / theater an der Angel Höchste Zeit / 20.00 Uhr / theater in der Grünen zitadelle

Kleines Kino

Für die Jüngeren

2. Ausgabe September | 2017

Freitag | 22.9.

Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Kommt Zeit, kommt Tat / mit Marion Bach und Hans-Günther pölitz / 20.00 Uhr / zwickmühle

Konzerte

Kleines Kino

1. Sinfoniekonzert / Festkonzert zum 120-jährigen Bestehen der Magdeburgischen philharmonie / 19.30 Uhr / Opernhaus Ventura Fox / 20.00 Uhr / Molls Laden Alin Coen Band: Alles was ich hab / 20.00 Uhr / Moritzhof PROFT & Sandra / die besten deutschen rocksongs & eigenkompositionen / 20.00 Uhr / Hegel Bar restaurant

Ostwind – Aufbruch nach Ora / 15.00 Uhr / Moritzhof

Der Froschkönig / 9.00 und 10.30 Uhr / puppentheater

Theater/Show Höchste Zeit / 20.00 Uhr / theater in der Grünen zitadelle Varieté Rotpeter / 20.00 Uhr / theater an der Angel

Hereinspaziert! / FSK: ab 6 J. / 18.15 Uhr / Moritzhof Körper und Seele / 20.15 Uhr / Comedy/Kabarett Moritzhof ReTour de Frank / von und mit

verdichtung 12 Magdeburger Literaturwochen LESEN: ein Leben lang!

Für die Jüngeren Kinderstunde in der Salzgrotte / kurze Voranmeldung erbeten unter tel. (0391) 597 550 15 / 17.00 Uhr / ratswaage Salzland

Messe/Märkte Herbstmesse / Eröffnung / 15.00 Uhr / ernst-Wille platz, Stadtpark

... und außerdem

30.08. – 15.10.2017 Literaturhaus Magdeburg e.V. Programm unter www.literaturhaus-magdeburg.de Auskünfte über Telefon 0391 4044995 Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Messe Perspektiven / Angebote zu Berufsorientierung, Aus- und machen / puppen-Comedy / Weiterbildung, Studium, praktikum, FSJ, BFD und Auslandsauf- 20.00 Uhr / theater in der Grünen zitadelle enthalt / eintritt frei / 9.00 bis 17.00 Uhr / Messe Magdeburg

Samstag | 23.9. Konzerte

Kunst/Literatur erkennen – denken – schreiben – anschlagen! 25 Jahre Schreibwerkstatt / 12 Autorinnen treten an, ihre Werkstatt zu würdigen / nonstop-Lesungen / Kulturnacht & Literaturwochen / 19.00-24.00 Uhr / Literaturhaus

Chorkonzert „Gebet” / Musik u.a. von Josquin & Johannes Grosz, mit dem Kammerchor Josquin Desprez / 18.00 Uhr / Dom Magdeburg /remter Julia Weber: Two and a half Messe/Märkte pint / Magdeburger Kulturnacht Herbstmesse / bis 15.10. / / 19.00 Uhr /Volksbad Buckau ernst-Wille platz, Stadtpark Paula & Karol und Olga Tabitha Xavier / Kulturnacht-Konzert(e) ... und außerdem / 20.00 Uhr / Moritzhof Messe Perspektiven / Angebote zu Berufsorientierung, Aus- und Weiterbildung, Studium, praktiTheater/Show kum, FSJ, BFD und Auslandsauf4. Magdeburger Kulturnacht / enthalt / eintritt frei / 10.00 bis Unter dem titel „Anschlagen“ 17.00 Uhr / Messe Magdeburg gibt es erlebnisse an 35 Kulturorten auf vier „Kulturinseln“ / ab Modenschau / Anke Brämer präsentiert ihre neue Mode, inkl. 18.00 Uhr / programm unter Accessoires, taschen und www.kulturnacht-magdeburg.de Schmuck – zeitlos, frech, leger Soiree / rettet die Wahlen! Die und handgemacht / 15.00 Uhr / etwas andere talkrunde zu den Querstyle, Breiter Weg 214 eröffnungspremieren / 19.00 & Ü30-Party mit DJ / eintritt frei / 21.00 Uhr / Schauspielhaus Abgeschlagen. Eine kabarettis- 20.00 Uhr / Molls Laden Unzensiert / party / 22.00 Uhr / tische Diagnose / Sandy GärtFestung Mark, Hohes Gewölbe mer und Lars Johansen als neues Kabarett-Duo / 19.15, 20.00, 20.45, 21.30, 22.15, Sonntag | 24.9. 23.00 Uhr / Gruson-Gewächshaus, Farnhaus Theater/Show Demokratie feiern – demokra- Der Zauberer von Oz / Musical tisch wählen! / Wolf Biermann / 15.00 Uhr / Opernhaus & pamela Biermann und zentralQuartett / 18.00 Vorgespräch / Comedy/Kabarett 19.30 Uhr / Opernhaus Erwartet nicht zu viel / ein Varieté Rotpeter – Bericht für Georg Kreisler Abend mit Mateine Akademie / 20.00 Uhr / thias Kritzek und Manfred Herbst theater an der Angel / 17.00 Uhr / zwickmühle OMA F.R.I.E.D.A: Statt Goethe & Schiller: Götze & Müller – DichComedy/Kabarett ReTour de Frank / von und mit tung und Wahrheit über Fußball / 19.00 Uhr / Festung Mark Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Da ist was im Anzug / 15.00 Für die Jüngeren und 20.00 Uhr / zwickmühle Kinder- und Jugendfilme: Frank Lorenz: Ich kann Lachen 14.00 Uhr Ostwind – Aufbruch


FREIZEIt-tIPPS

2017 | 2. Ausgabe September

nach Ora; 14.30 Uhr Benjamin Blümchen – Seine schönsten Abenteuer / Moritzhof

Theater, Konzert, Lesung, Ausstellung und andere Freizeittipps …

Messe/Märkte

Senden Sie Ihre Veranstaltungsinformationen bitte per E-Mail an: termine@magdeburg-kompakt.de

Herbstmesse / bis 15.10. / Ernst-Wille Platz, Stadtpark

... und außerdem 135. Medizinische Sonntag / thema Darmkrebs / 10.30 Uhr / Uni-Hörsaal 1, Pfälzer Straße (neben Universitätsbibliothek) Tanz-Café / mit Livemusik von Andy Wilde & Co. / 15.00 Uhr / Villa Böckelmann

Montag | 25.9. Comedy/Kabarett Magdebürger Nachschlag / Wohnzimmerkabarett / Lars Johansen / 19.30 Uhr / Moritzhof

Kleines Kino Filme im Original mit deutschen Untertiteln: 17.30 Uhr À bras ouverts (Hereinspaziert!); 20.15 Uhr testrol és lélekrol (Körper und Seele) / Moritzhof

Messe/Märkte Herbstmesse / bis 15.10. / Ernst-Wille Platz, Stadtpark

... und außerdem Von der Trennung zur Scheidung: Von Anfang an richtig handeln / öffentliche Informationsveranstaltung von ISUV / mit Fachanwältin für Familienrecht Gertrud Oertwig / 18.30 Uhr / Max-Josef-Metzger-Str. 12 (Roncalli-Haus)

Dienstag | 26.9. Konzerte Pete Anthony Alderton / Su ̈dstaaten-Blues / 19.30 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214

Kunst/Literatur Thomas Rackwitz: Hast Du das

Meer gesehen? / Lesung / 16.00 Uhr / Stadtbibliothek Abschlusslesung der Magdeburger Stadtschreiberin IngerMaria Mahlke („Wie ihr wollt“. 2016), gemeinsam mit Senthuran Varatharajah / Magdeburger Literaturwochen / 19.00 Uhr / Literaturhaus

Sa./So., 16./17. September 3. Barleber Oktoberfest / für ausgelassene Stimmung sorgen die Party- und Gala-Band Wohlget(h)an, die Andreas Gabalier-DoubleShow, Kevin Muschinski und DJ Stephan / jeweils ab 17 Uhr / Mittellandhalle

Erxleben Sonntag, 24. September Renaissance / alte und neue Musik / Abschlusskonzert des Konzertsommers / 16 Uhr / Schlosskirche

Halberstadt Samstag, 30. September Sam Rotman: Solo Piano Concert / der jüdische Weltpianist kommt für zwei Konzerte nach Sachsen-Anhalt / mit klassischen Werken aus verschiedenen Epochen / 18.00 Uhr / Rathaus, Holzmarkt 1

Haldensleben Freitag, 22. September Eröffnung der Stadtliteraturtage: Literatur fin-

VORTEIL#2 JEDES 11. TICKET GRATIS!*

Kleines Kino Hereinspaziert! / 10.30 und 19.30 Uhr / Moritzhof

.. und außerdem Demenz und Depression / bei Kaffee und Kuchen informiert das team von von LARA – Lebensqualität an richtiger Adresse / Informationsveranstaltung und Erfahrungsaustausch / 16.30 Uhr / Mehrgenerationenhaus Villa Böckelmann

Veranstaltungstipps fürs Umland Barleben

CineStarCARD

Noch mehr Vorteile: Film der Woche ab 5 € Sparen bei CineLady & Co. Snacks & Drinks günstiger

Hol dir die kostenlose CineStarCARD: an der Kinokasse, mit der CineStarApp oder unter cinestar.de!

det Stadt / bis 4. Oktober 67 Veranstaltungen an 55 Leseorten / Details zum Programm im Internet unter www.haldensleben.de/Start/Kultur/Stadtliteraturtage

Schönebeck Sonntag, 24. September Plunder oder Rarität? / kostenlose Einschätzung alter Gegenstände / Experten aus verschiedenen Bereichen sehen sich mitgebrachte Objekte an und versuchen, diese zeitlich und kulturhistorisch einzuordnen / vorgelegt werden können z. B. Uhren, Leuchter, Geldscheine, Münzen, Medaillen, Ölbilder, Grafiken, Skulpturen, Schmuck, Auszeichnungen, Schriften und Urkunden, militärhistorische Uniformen oder Gebrauchsgegenstände aus Zinn, Porzellan und Keramik / bei größeren Gegenständen ist eine Grobeinschätzung mittels Foto möglich / 10 bis 13 Uhr / Salzlandmuseum, Pfännerstraße 41

Mit dem 5-Sterne-Ticket.

Ummendorf Sonntag, 17. September Konzert des Bundespolizeiorchesters Berlin / Abschluss des Burgsommers / das Bundespolizeiorchester präsentiert Musik aus unterschiedlichsten Genres / 15.00 Uhr / Bördemuseum

So günstig kann Kinospaß sein: einmal 35 € zahlen und 5 Filme anschauen. Egal, welche Uhrzeit oder welcher Film. Alles ohne Zuschläge.* * Gültig für 2D-Filme (3D gegen Aufpreis). Nicht einlösbar bei Sonderveranstaltungen, in IMAX-Kinos und im Filmpalast am ZKM Karlsruhe.

Am Pfahlberg 5 | 39128 Magdeburg

Erhältlich an der Kinokasse und unter cinestar.de


!

1. Oktober Sonntagsöffnung von 13 - 18 Uhr im Bördepark

8 1 A F I F l e i p s t l u K Das a g i L . 3 r e d t i m jetzt

Auslieferung FIFA 18 ab dem 28. September 2017. Die ersten 100 Käufer erhalten einen Schal des 1. FCM gratis dazu.

150 weitere Überraschungen stehen bereit. Mit freundlicher Unterstützung von

je

1JAH5RE

Sony PlayStation 4 mit 1TB und 2 Controllern

t Media Mark Bördepark

MEDIA MARKT TTV-HiFiHiFi Elektro El kt GmbH Magdeburg d ܦٲû Ç Čÿÿ²² ƟƠ Ŗ ƜƢƚƚơ H Á®²¦ČûÁ Ŗ k²ÜĿ ƙƜƢƚļơƚƙơƓƙ

FIFA 18 jetzt auch mit dem

1. FC Magdeburg

+

Öfffnungszeiten: f g it HëƓ*ûŁ ƢĿƜƙƓƛƙ pÇûľ d Ł ƢƓƛƙ pÇû

Alles Abhollpreise lpreise. Keine Mitnahmeggarantie.

Ùëÿć²ãÜëÿ² ] ûÙøÜ ćģ² Ŗ freier WLAN-Zugang


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.