Magdeburg kompakt 103

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MAGDEBURG KOMPAKT

6. Jahrgang | Nr. 103

HINTERGRUND • WISSENSWERTES • UNTERHALTUNG

1. Ausgabe Oktober 2017

Wenn die Blätter fallen Gestern, als noch Zukunft war | ab Seite 10

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Nächste Termine: Donnerstag 19.10.2017 Freitag 20.10.2017 Je 9-16 Uhr


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n Editorial Damit Altes für Neues endet Liebe Leserinnen und Leser, es ist wieder im Oktober, als der Sommer leis’ verrinnt und du siehst sein schönes Ende, Blätter welken so dahin – so könnte man die aktuelle Jahreszeit im Reim begrüßen. Wir haben das Bild des Herbstes zum Anlass genommen, uns dem Thema Abschied zu widmen. Leider kommen wir alle nicht daran vorbei, so gern wir auch würden wollen. Wir halten es für wichtig, das Tod und Trauer, Abschied und Erinnerung nicht ausgeblendet werden. Dass wir darüber reden, worüber wir lieber schweigen würden. Deshalb finden Sie in der vorliegenden Oktober-Ausgabe Beiträge, die sich mit dem sensiblen Thema menschlicher Endlichkeit und den Folgen für die Weiterlebenden beschäftigt. Wir haben dies mit dem nötigen Respekt versucht und vielleicht manche nachdenkenswerte Ansicht aufgeschrieben. Auch wenn es uns wenig tröstet, dass der Wert des eigenen Seins im Grunde genommen erst durch dessen Ende bestimmbar wird, hilft es, sich hin und wieder daran zu erinnern. Nutzen Sie einen passenden Moment für unsere Betrachtungen. Außerdem haben wir zahlreiche andere Themen aus dem Zeitgeschehen aufgegriffen, sie fröhlich aufgeschrieben und hintergründig betrachtet. Und damit der Herbst für Sie malerische Tage bereithält, soll am Ende noch einmal eine kleine Poesie für den Oktober sprechen: Der Oktober alles wendet und Bestehendes verweht, damit Altes für Neues endet; das Leben andere Wege geht. Herzlichst Ihr Ronald Floum

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT | KOMPAKT ZEITUNG Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750 Redaktion und redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Tina Heinz, Birgit Ahlert (Kultur), Peter Gercke (Fotos), Sophie Altkrüger Dr. Rudi Bartlitz (Sport), Ludwig Schumann Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Gerald Wolf Gastautoren: Ines Gand, Lars Johansen, Paul F. Gaudi, Olaf Bernhardt, Dr. med. Carl Meißner, Matthias Kühne, Claudia Meffert, Volker A. W. Wittich Videobeiträge in Zusammenarbeit mit: Crafty Media – Martin Händel und Tino Diesterheft Anzeigen/Verkauf: Britta Roders (Tel.: 0391/ 79296751) Marketing/Verkauf: Maria Franke (Tel.: 0391/ 79296752) Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Veranstaltungen: termine@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht automatisch die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet.

Ab 1. Januar 2017 gilt die neue Preisliste Nr. 5

SCHWARZ AUF WEISS

1. Ausgabe Oktober | 2017

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ie Wähler haben gesprochen und plötzlich manche Konflikte sind in Gesetzgebungsprozessen sollen wir in einer anderen Republik leben. noch nicht ausgetragen und soziale Probleme nicht Das Wahlergebnis zum 19. Bundestag hat gelöst. Renten- und Einkommensfragen, die wirtdie Parteienlandschaft im Parlament kräftig durchschaftliche Zukunft und der Umgang mit Migration gerüttelt. Das Ergebnis mag einigen nicht schmeund Integration müssen weiterhin diskutiert und gecken, vor allem denjenigen, die Stimmen verloren staltet werden. Unter den AfD-Wählern waren nicht haben. Und dann muss da nur solche, die gegen eine noch der Einzug der AfD erungeregelte Einwanderung wähnt werden. Neben den sind – obwohl da bereits eine politischen Farben Schwarz, Menge Regelung existiert –, Rot, Rot, Grün gibt es jetzt sondern insbesondere im wieder Gelb und eben Blau. Osten welche, die sich wenig Die Bürgervertretung ist bunoder kaum im wirtschaftliter geworden. Das passt ganz chen Erfolg Deutschlands gut in die Herbstjahreszeit mit sonnen können. Wenn diese ihrem vielfältigen Farbenspiel. Bürger mit existenziellen ErVon Axel Römer Was man von der AfD zu wartungen auf das Parlament erwarten hat, bleibt in vielen blicken und hoffen, dass mit Punkten unklar. Wie fragil die der AfD ihre Sorgen weniger Partei ist, zeigte sich bereits würden, ist die Enttäuschung am Tag nach der Wahl, als schon vorprogrammiert. Parteichefin Frauke Petry erDenn rechtliche Rahmenbeklärte, nicht Mitglied der Frakdingungen unter dem Dach tion sein zu wollen. Am seldes Reichstages können beiben Tag bildeten außerdem spielsweise nicht einfach in vier AfD-Abgeordnete im konkrete Arbeitsplätze umgeLandtag von Mecklenburgmünzt werden. Vorpommern eine neue Fraktion. Die OrdnungsproDie Neuauflage einer Großen Koalition wurde zesse der Rechtskonservativen sind noch lange nicht nur durch die SPD mit ihrem Gang in die Opnicht abgeschlossen. In Ihren Reihen agieren auch position verhindert, sondern vor allem deshalb, weil solche, die nicht nur zugespitzt irritierende Botschafdie Wähler offenbar eine Abkehr davon wollten. ten verbreiten, sondern in der Tat extreme AnsichDaraus lässt sich der fast schon euphorisch zumuten transportieren. tende Zuspruch für ein so genanntes Jamaika-ReIn einer Demokratie ist es wichtig, dass repräsengierungsbündnis aus CDU, FDP und Grünen erklätative Meinungen nicht ausgeblendet, sondern disren. Ob dieses schwierige Unterfangen tatsächlich kutiert werden. Genau das ist der Kern demokratigelingt? Wenn nicht, bleiben nur Neuwahlen. Die schen Verhaltens. Insofern ist der 19. Bundestag sideutsche Gesellschaft hat sich verändert und das cher ein klareres Abbild des gesellschaftlichen Meispiegelt sich in deren Volksvertretung wider. Die nungsspektrums. Zu welchen veränderten ZielsetJahrzehnte sicherer Mehrheitsverhältnisse sind vorzungen dies die gesetzgebende Versammlung erst passé. Meinungsvielfalt wurde stets und ständig treibt, ist noch ein unbeschriebenes Blatt. Allerdings eingefordert. Jetzt prallt sie im Parlament aufeinanlässt sich orakeln, dass der Riss durch die Gesellder. Das ist ein Zeichen für eine bunte, lebendige schaft noch lange nicht überwunden ist. Denn Demokratie.

Standpunkt Breiter Weg

Bunte Republik Deutschland

Zahl: 404.156

Zitat:

Im Jahr 2016 schlossen 3.639 junge Frauen einen Ausbildungsvertrag ab. Die meisten von ihnen (426 Azubis) wollen Verkäuferin werden. Quelle: Statistisches Landesamt

„Wir wollen 2018 … 90 Mio. Euro für Baumaßnahmen investieren. Bemerkenswert ist, dass im kommenden Jahr fast 112 Mio. Euro für die Betreuung von Kindern … ausgegeben werden.“ So OB Dr. Lutz Trümper zum städtischen Haushalt 2018.

Kompakt meint: Offensichtlichen wollen doch nicht alle Mädels Model oder Schauspielerin werden.

Kompakt meint: Magdeburg bleibt eine Baustelle. Und das ist gut so.

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Die nächste Ausgabe erscheint am 12. Oktober 2017 Aus dem Inhalt der nächsten Zeitung: Nachtaktiv – Wer arbeitet, wenn andere schlafen? Ihre Zeitung erhalten Sie zweimal monatlich an derzeit 1.365 Stellen in Magdeburg und Umgebung (in allen Umlandgemeinden sowie in Schönebeck, Wolmirstedt, Möckern, Gommern, Loburg ). Sie möchten die Zeitung kostenfrei in Ihrem Geschäft oder Büro auslegen? Anruf genügt! Telefon: 0391/79296750 MAGDEBURG KOMPAKT kann man auch im Jahresabonnement beziehen.


DIE DRITTE SEITE

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Momentaufnahme In der Oktoberfestzeit-Gastwirtschaft hatte Wirtschaftsminister Armin Willigmann kein glückliches Händchen. Für den Fassanstich brauchte er neun Hammerschläge und zerschlug dabei ein Glas. Foto: Peter Gercke

Unsensible Ordnungsucht

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Regelauslegung und Buße führen machmal nicht ins richtige Ziel.

enn tausende Menschen zusammenkommen, birgt das Gefahrenpotentiale. Kürzlich, beim Musik-Festival „Stars for free“ im Magdeburger Stadtpark, versammelten sich rund 25.000 Menschen. Sicherheit und Ordnung, Rettungs- und Zufahrtswege gilt es da zu gewährleisten. Die Verantwortlichen müssen viel Sensibilität zeigen, um Gefahrenabwehr und Schutz gegen Bewegungsfreiraum der Besucher abzuwägen. Viele Besucher ließen sich mit dem Auto von Bekannten oder Eltern zum Stadtpark fahren und nutzten die Sternbrücke zur Anfahrt. Dort wurden die Fahrgäste abgesetzt, damit der Fußweg zur Veranstaltung kurz ist. Allerdings besteht auf der Brücke ein striktes Halteverbot. Und im Nachgang der Veranstaltung flatterte nun zahlreichen Chauffeuren, die dort zum Ausstieg ihrer Mitfahrer gehalten hatten, ein Bußgeld ins Haus. Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes sicherten wegen des zu erwartenden Andrangs freie Zufahrtswege und notierten die KfzKennzeichen der Halte-Sünder. Regel ist Regel – da hilft hinterher kein Jammern. Aber dennoch hätte man seitens des Stadtordnungsdienstes mehr Fingerspitzengefühl zeigen können. Erfahrungsgemäß ist es eben keine Seltenheit, dass Verstöße immer dann rigoros geahndet werden, wenn größere Festveranstaltungen anstehen. Viele Menschen machen eben mehr Fehler. Und das spült immer ein paar

gute Bußgelder in die Stadtkasse. Allerdings hinterlassen die Ahndungen auch Spuren bei Bürgern. Das ist die andere Seite der Medaille. Ein jetzt Betroffener, der sich seit vielen Jahren ehrenamtlich als Wahlhelfer betätigte, hat seine Bereitschaft dafür zurückgezogen. Wahrscheinlich für immer. Steter Tropfen höhlt den Stein. Man kann das – den Verkehrsverstoß mit einer anderen Sache aufzuwiegen – als eine beleidigte Reaktion auffassen. Doch fasse sich bitte jeder an die eigene Nase: Es gibt nie das eine ohne das andere. Wer seine Kinder zu freiwilligen Taten ermuntern möchte, muss sie motivieren können. Mit Zwangsandrohungen kommt man meistens nicht weit oder erreicht im schlimmsten Fall das Gegenteil. Steht jede Verordnung über dem gesunden Menschenverstand? Nur, wenn eine unsensible Ordnungssucht fortwährend als primäres Magdeburg-Prinzip herhalten soll, muss man sich bei den Stadtoberen nicht wundern, dass manch Bürgerlein unten nur noch widerwillig oder gar nicht mehr für freiwilliges Engagement zur Verfügung steht. Eltern tragen die Hauptverantwortung am Familienklima. In einer Stadt werden Motivation und Frohsinn auch davon bestimmt, wie eng man im Rathaus die Regeln auslegt. Ein Auge zuzudrücken, hat schon manches Wunder bewirkt. Doch dafür müsste man über das nötige Augenmaß verfügen. Thomas Wischnewski


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ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

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ein, um den 1668 erschienen Schelmenroman „Simplicius Simplicissimus“ von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen geht es in diesem Text nicht, sondern eher um die vielfach naive Simplifizierung gesellschaftlicher Entwicklungen, wie sie uns tagein tagaus in der Welt der Erklärungen begegnet. Dabei sollten uns doch historische Erfahrungen, umfangreiches Wissen und bessere Analyseverfahren zur Verfügung stehen, um ein ausreichendes Verständnis über das aktuelle Zeitgeschehen zu entwickeln. Doch manche heutige Erscheinung wirkt derart paradox, dass sie aus der Irritation darüber wiederum mit paradoxen Erklärungen oder eben oft simpel beantwortet werden. Erstes Beispiel: Anfang 2015, weit vor dem großen Flüchtlingsstrom, bekommt die Pegida-Bewegung in Dresden Zulauf. Am 12. Januar schätzt die Polizei die Teilnehmer auf 25.000. Die Zahl gilt dass höchster Ausschlag. Danach nehmen die Demonstranten kontinuierlich ab. Medien wurde anfangs vorgeworfen, die Demos zu ignorieren. Doch jetzt kommen sie und wollen herausfinden, wer die protestierenden Menschen gegen eine drohende Islamisierung seien. Sachsens geringer Ausländeranteil und die eigentliche wirtschaftliche Prosperität des Landes werden als paradoxe Phänome einer unerklärlicher Verirrung begriffen. Dieselben Medien blenden – spätestens seit dem 29. Januar 2002, als der damalige US-Präsident George W. Bush in einer Rede zur Lage der Nation das Schlagwort von der „Achse des Bösen“ prägte – aus der eigenen Berichterstattung aus. Islamistischer Terror, islamistische Terrormilizen, die Schrecken der Taliban, von Al-Qaida und später solche über den Islamischen Staat scheinen ausgeblendet. Deutsche leben nicht in der Wirklichkeit der islamischen Welt, sondern vorrangig in der der Nachrichten über diese. Wenn permanent die Schrecken, aber nicht die Normalität von Ländern mit muslimischer Tradition transportiert wird, muss man sich eigentlich über die Auswirkungen nicht wundern. Doch dieselben Medienverantwortlichen wundern sich, anstatt die fortwährende Zuspitzung eigener Berichterstattung in die Kritik zu stellen. Wenn man sich medial also über Ängste unter Menschen wundert, verwundert vielmehr die Ausblendung über die eigene Angstverbreitung.

Demokratie-Export Noch ein Blick auf die muslimische Welt, der aus dieser Position auch nur ein interpretierter sein kann. Aber die Frage muss eben gestellt werden können, ob eine sogenannte Verteidigung unseres Freiheitsverständnisses mit eingreifender Waffengewalt durch die USA, England, Frankreich und Deutschland nicht auch aus mancher dortiger Position als eine gewaltsame Einflussnahme aus einer Tradition des christlichen Abendlandes begriffen werden muss. Insofern ließe sich vermuten, dass ein proklamierter Demokratie-Export westlichen Verständnisses, der außerdem wirtschaftliche Rohstoff- und Handelsphären sichern sollte, sich im islamischen Geschmack als umgedeuteter Religionskampf offenbart. Simplifiziert erscheint ebenso manche Betrachtung über die europäische Entwicklung. Aus aktu-

Wiederkehr des Simplicissimus Die gesellschaftlichen Entwicklungen fördern offenbar manches Paradox zutage. Obwohl doch jeder für etwas Gutes einstehen will, bricht sich dennoch das Böse eine Bahn. Eine Nachdenkschrift gegen die Simplifizierung von Ursachen und Zeitgeschehen. | Von Thomas Wischnewski


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eller deutscher Perspektive werden Positionen oder Entwicklungen in Mitgliedsstaaten überraschend quittiert. Der Brexit ist das beredete Beispiel dafür. Die eigene deutsche Dominanz als stärkste Wirtschafts- und Finanzmacht im europäischen Konzert bleibt dabei ausgeblendet. So wie gegenüber einer unbestreitbaren Hegemonialbestrebung der Vereinigten Staaten von Amerika kontroverse Haltungen existieren, muss auch Deutschland die eigene Wirkmacht im Euroraum begreifen und sollte an der einen oder anderen Stelle weniger empfindlich reagieren.

Simplifizierte Debatten Kommen wir zum aktuellsten Ereignis, der Bundestagswahl. Offensichtlich existiert ein breiter öffentlicher Konsens über den Einzug der AfD ins höchste deutsche Parlament. Zwei Begriffe, „Rechtsextreme“ und „Nazis“, bestimmen die Bezeichnung der Leute, die nun für die „Alternative für Deutschland“ im alten Reichtagsgebäude sitzen. Bevor man über inhaltliche Orientierungen eine Lanze bricht, muss man schon über Ursachen reden, die den Aufstieg dieser Partei ermöglichten. Das wird aber leider in den meisten Positionierungen ausgeblendet. Nimmt man einzig die Titulierung „Nazi“ müsste man glauben, jeder Mensch, der für die AfD eine Stimme abgegeben hat, stünde in der Tradition des schrecklichen deutschen Nationalsozialismus. Wer den Feind definiert, zieht auch die Frontlinie im Kampf gegeneinander. Nun ist die AfD bei Weitem kein Unschuldslamm in verbalen Provokationen. Aber lässt sich aus der Entwicklung ableiten, dass wirklich jemand das braune Vernichtungsprogramm der Nazis ersehnte? Kaum jemand fragt nach den nicht beantworteten Fragen. Natürlich muss man die AfD kritisch begleiten, vor allem wenn beispielsweise Björn Höcke eine Bewegungspartei fordert, die irgendwann die absolute Mehrheit hätte oder wenn es um die Forderung nach Umdeutung geht. Danach sollten laut Alexander Gauland die Erfolge deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen mit Stolz herausgestellt werden. Der sachsen-anhaltische Landtagsabgeordnete Hans-Thomas Tillschneider fragte daraufhin, wann „die Altparteien das letzte Mal den deutschen Soldaten, die im 2. Weltkrieg gefallen sind, würdevoll und öffentlichkeitswirksam gedacht“ hätten. Blendet dabei aber aus, dass es seit 1919 den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge gibt, der sich europaweit um die Gräber gefallener Soldaten kümmert und zwar mit Schülerprojekten und Politikerbeteiligung. Einer solcher Simplifizierung muss man mit Lebenswirklichkeit entgegentreten. Ähnlich simplifiziert muss man die Debatten zur Flüchtlingspolitik und zu Integrationsvorstellungen begreifen. Während die AfD konsequent auf Abgrenzung setzt und Vorstellung über Kriminalität verallgemeinert, sprechen deren Widersacher von gelingender Integration. Die Annahme, entwurzelte Menschen, die in einen fremden Kulturkreis kommen und ohne tiefere soziale Bindungen leben, ließen sich einfach integrieren, ist sehr schlicht gedacht. Sprache mag ein wichtiger Schlüssel sein, ist aber bei Weitem nicht alles. Man drehe den Spieß einfach einmal um, und versucht sich vorzustellen, man müsste als Mitteleuropäer Afghanistan als neuen Lebensmittel-

ZEITGESCHEHEN KOMPAKT punkt begreifen. Der Begriff Islamisierung wird von AfD-Anhängern aber ebenso vereinfacht transportiert. Kulturelles Miteinander ist nicht linear denkbar. Wer einen differenzierten Blick auf in Deutschland lebende Türken wirft, wird darunter sicher schlecht integrierte Vertreter finden, aber eben auch ganz viele andere, und sicher sogar solche, von denen sich manch konservativer Deutsche eine Scheibe abschneiden könnte. Keine Seite kann das Recht auf Wahrheit auf sich vereinen, weil sich die Wirklichkeit im Tagesgeschäft weder mit verbreiteten Verallgemeinerungen noch mit Diffamierungen erklären lässt. Die Wirtschaftsdaten der Republik stehen immer noch auf Rekordhöhe. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, Wirtschaftswachstum und Steuereinnahmen vermitteln den Eindruck, Deutschland geht es gut. So hatte es Kanzlerin Angela Merkel immer wieder heruntergebetet. Aber das individuelle Schicksal von Menschen, die persönlich keine Teilhabe an Wirtschafts- oder Steuererfolgen finden, können ihre Erfahrungen eben nicht mit Erfolgspredigten verbinden. Für viele Menschen mit geringem Einkommen oder die im Hartz-IV-System existieren, nutzt der Verweis auf pralle deutsche Kassen nichts. Aber Politiker wundern sich, warum sich die gute Lage des Landes nicht in Wahlergebnissen für die Regierungsparteien widerspiegelt. Antworten, wie künftig Renteneintrittsalter und Rentenhöhe konkret ausgestaltet sein wird, darauf gab es vor der Wahl nur schwammige Einlassungen. Zahlreiche Bürger, die hoffnungsfroh nach vorn blicken sollen, kann man nicht mit simplen Allgemeinplätzen abspeisen.

Die einfache Klimarettung Auf den besten Simplicissimus trifft man immer wieder in den Warnungen zum Klimawandel und Weltrettungsabsichten. Es will einem aufmerksamen Zeitgenossen nicht aufgehen, wie man mit einer komplett weltweiten Umrüstung auf schadstoffarme Produkte, gleichzeitiger Produktionssteigerung, um mehr Menschen auf dem Erdball Konsumwohlstand bescheren zu wollen, gleichzeitig weniger Umweltbelastung erzeugen möchte, und das Ganze bei einer nach wie vor wachsenden Weltbevölkerung, die jährlich um rund 80 Millionen Köpfe zunimmt. Sicher ist die Bereitschaft bei den meisten Menschen groß, einer prognostizierten Entwicklung zu folgen, unter der der Homo sapiens sich zum Herrscher über die natürlichen Bedingungen, die ihn hervorbrachten, aufschwingt. Aber die Botschaften klingen doch stets wie ein schlichtes Schema FF. Wir atmen einfach alle ein bisschen weniger und schon kriegen wir das mit dem Kohlendioxid in den Griff. Obwohl heute Wissenschaft und Fortschritt, historische Erfahrungen, Forschungsergebnisse und Erkenntnisfähigkeit gegenüber früheren Generationen höhere Quantitäten und Qualitäten besitzen, werden die sozialen und wirtschaftlichen Lebenszusammenhänge permanent simplifiziert. Die Vorstellung das Klima retten zu können mit gleichzeitiger Konsumaufrüstung für mehr Wohlstand – das ist dann doch ein „Simplicius Simplicissimus“, der durchs Land zieht und sich über die Geschichte lustig macht.

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WISSEN

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GEWINNT it „Wissen gewinnt“ können Sie diesmal

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ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

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muszossen weiterreiten wird, bis er unter ihnen zusammenbricht. Leute wie Olaf Scholz hören schon lange keine Signale mehr, jedenfalls nicht die, die einst die Völker hören sollten.

ch habe noch eine Menge Fragen zu stellen, die meine Partei noch unzureichend beantwortet hat“, sagte der 65-jährige Blüm dem „Stern“ im Jahre 2001. „Die Gefahr ist groß, dass wir die Gerechtigkeit vernachlässigen. Früher haben wir gemeinsam gegen die Vergesellschaftung der Wirtschaft gekämpft, heute sehe ich die Gefahr einer Verwirtschaftung der Gesellschaft.“ Und der 71-jährige Geißler sekundierte: „Der Kapitalismus ist genauso falsch wie der Sozialismus.“ So werden Norbert Blüm und Heinrichjosef (Heiner) Geißler in der Frankfurter Allgemeinen vom 12.4.2001 zitiert. Wer hätte das gedacht, trumpfte Geißler doch während seiner Zeit als CDU-Generalsekretär neben (nicht unter!) Kohl ganz anders auf: Da war die SPD schon mal die fünfte Kolonne im Solde Moskaus oder die Grünen der „Volkssturm der SPD“. Nach seinem missglückten Putsch gegen Kohl, als er mit Rita Süßmuth Lothar Spät an Kohls Stelle implantieren wollte, erinnerte sich der ehemalige Jesuitenschüler wieder dessen, dass zum Konsens einer Gesellschaft Gerechtigkeit eine nicht zu vernachlässigende Größe ist. Er riet Angela Merkel einst, mit dem Slogan „Solidarität statt Kapitalismus“ als CDU-Wahlkampfslogan in die Bundestagswahl zu gehen. Das hat sie sich damals leider nicht getraut. Damals setzte man eher auf einen entfesselten Kapitalismus, wie er dann in die stärkste Krise seit den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts führte. Der Amerikaner mit dem Pelztier auf dem Kopf, das das Loch zudeckt, aus dem es sich vom Hirn des Präsidenten nährt, ist gerade dabei, die von Obama eingezogenen Bremsen wieder zu entfernen. Umso ungeschützter werden wir auf die nächste Krise zurasen. Übrigens, wenn Sie, das nur als Nebenbemerkung, die Wirtschaftspunkte des AfD-Programms lesen, werden Sie sehen, dass auch diese Partei den Traum vom entfesselten Kapitalismus immer noch träumt - aber die ihr heute nachlaufen, sind die, die durch den ehemals ungefesselten Kapitalismus in die Lage gebracht wurden, aus der sie heute nicht herausfinden. Und die wollen Sie wählen? Wie war das doch mit den dümmsten Kälbern? Geißler trieb es 2007 zu Attac. Er wurde hochbetagtws Mitglied. Der unverhältnismäßige Polizeieinsatz in Genua hatte ihn empört. Ich denke, Hamburg hätte ihn nicht minder auf die Barrikaden getrieben. Vor allem aber diese Politikergeneration, die unbeeindruckt vom Protest so vieler europäischer Jugendlicher den toten Kapitalis-

Ich bin ein langsamer Leser … Ludwig Schumann

Solidarität statt Kapitalismus Am 12. September hat der leidenschaftliche Bergsteiger seinen letzten Gipfel erklommen. Am Vormittag stand sein drittes von drei geplanten SPIEGEL-Gesprächen auf dem Kalender, am Abend eine Lesung in der Magdeburger Stadtbibliothek. Er hat sich bis zuletzt nicht geschont. Im 87. Lebensjahr! Er war immer unterwegs, Menschen zu gewinnen. Am 12. September las statt seiner der langsame Leser in der Magdeburger Stadtbibliothek. Geißler: Ein Katholik, der sich um die Reformation kümmerte. Ein rechter Politiker, den eine harsche Kapitalismuskritik auszeichnete. Ein Jesuitenschüler, dessen Glaube im Alter „große Löcher“ aufwies. Geißler selbst: „Mit einundzwanzig Jahren habe ich die ewigen Gelübde abgelegt, Armut, Keuschheit und Gehorsam. Mit dreiundzwanzig Jahren habe ich gemerkt, dass ich zwei davon nicht so gut halten. Es war nicht die Armut.“ Im Alter trieb ihn die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes aus seinem Glauben. Geißler war immer unbequem, „Die Zeit“ nannte ihn gar den „Unerbittlichen“. Aber er war einer, der auf Argumente hörte, der ebenso charmant sein konnte wie unerbittlich. Er war immer erkennbar. In seinem ursprünglichen Hass gegenüber dem ausgemachten ideologischen Gegner ebenso wie später, der Weisheit des Alters entsprechend, wiederum in strenger Gegnerschaft gegenüber einem Kapitalismus, der sich aufmachte, den Konsens in der Gesellschaft aufzufressen. 2013 schreibt der ehemalige Schüler des Jesuitengymnasiums St. Blasien im Schwarzwald und spätere Novize dieses Ordens über den gerade gewählten Papst Franziskus, gleichfalls einen Jesuiten: „Seine Aufgabe wäre es, sich für eine humane und gerechte Wirtschaftsform einzusetzen, die wir heute nicht haben". Geißler, der als Dreiundzwanzigjähriger aus dem Orden austrat, war – und blieb das auch

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– fasziniert vom sozialen Ansatz der Jesuiten, deren Einsatz für Menschen- und Frauenrechte sowie dessen Friedensarbeit. Diese frühe Begegnung mit diesen urchristlichen Anliegen war es auch, die ihn später zu dem unerbittlichen Kapitalismus-Kritiker werden ließ. Die Wut, mit der junge Menschen gegen die G-20-Gipfel anrennen, bezeichnete er bei Maybrit Illner als eine Wut, dass Menschen erleben, dass sie in einem Wirtschaftssystem leben müssen, das ausschließlich und allein den Kapitalinteressen dient, das über die Interessen der Menschen und der Natur einfach hinweggeht. Das ertragen die Menschen nicht mehr, vor allem nicht mehr junge Leute, die ihr Leben noch vor sich haben… Ein solches System (in dem 300 Leute so viel Kapital haben, wie drei Milliarden Menschen in einem Jahr verdienen) ist nicht konsensfähig. Es muss ersetzt werden durch eine neue Wirtschaftsordnung. So kam er in einem anderen Gespräch zu dem Schluss: „Es gibt Geld wie Heu. Es ist nur falsch verteilt.“ Zum Thema Flüchtlinge konstatiert Geißler: „Es gab eine Bewusstseinsveränderung. Wir sind nicht mehr der Auffassung, wie das in einer zivilisierten Nation der Fall sein müsste, dass wir eine Verpflichtung haben, denen zu helfen, die in Not sind. Das ist Nächstenliebe ... Wir haben in den letzten zwanzig, dreißig Jahren uns in dieser Gesellschaft eine unmoralische Bewusstseinsbildung anerzogen.“ Sie merken, liebe Leser, da ist einer nicht leiser im Alter geworden, sondern zorniger, aber auf der Grundlage einer messerscharfen Analyse der Gesellschaft. „Die apokalyptischen Reiter sind heute die Kapitalisten, die Fundamentalisten, es sind die Nationalisten“, beschrieb der Vorsitzende des südpfälzer Gleitfliegerklubs bei anderer Gelegenheit in einem Gespräch mit Jean Ziegler die westliche Gesellschaft. Aber auch das Bild, das die Kirchen abgeben, trieb ihn um, nun auch im Jahr des Reformationsjubiläums: „Luther war nicht nur ein großer Theologe, er war auch ein großer Widerständler.“ Aber ebenso harsch wie mit der Wirtschaft, mit der Politik, mit der Gesellschaft geht Geißler auch mit den Kirchen und mit der Gerechtigkeit Gottes ins Gericht. „Warum hat Gott die Welt so geschaffen, dass sie erlöst werden muss?“ Die Kirchen, sagt er, müssten einfach sagen: „Wir wissen es nicht.“ Zugleich verweist er auf Paulus, der gesagt hat: Uns bleiben drei Dinge, der Glaube, die Hoffnung und die Liebe. Und die Liebe ist das höchste der drei. Ob Gott existiert, kann man bezweifeln. „Mit dem Zweifel kann man trotzdem Christ sein.“ Mindestens hat man dann „die Sehnsucht nach der Sehnsucht, glauben zu können.“ Und endlich bleibt ihm die Hoffnung, dass es Gott oder/und die Gerechtigkeit gibt. Und endlich bleibt die Liebe, die keine „Gesundbeterei“ ist, sondern die, die der Samariter aufbrachte, der Abweichler, der Renegat, und der wendet sich dem anderen zu, versorgt ihn medizinisch und bringt ihn ins Gasthaus. Der Verachtete entpuppt sich als der Nächste. „Nächstenliebe ist eine Pflicht, dem Nächsten zu helfen, der in Not ist. Der Nächste kann auch der Feind sein, wenn er in Not gekommen ist.“ Eine unbequeme Wahrheit. Ja, das blieb Geißler bis zuletzt allen, denen er begegnete, ein unbequemer Mahner, eine großartige Stimme der Vernunft, die nun fehlen wird.


ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

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Magdeburger Weiße Flotte FAHRPLAN

ZEITREISE Breiter Weg

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Nachsaison 2017 2. Oktober - 31. Oktober Mo. 11:15 - 12:15 Uhr

Di.

Mi.

Do.

Fr.

Sa.

So.

Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt „Große Acht“ nur am 3.10. 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt „Große Acht“nur am 3.10. 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt „Große Acht“ 13:30 - 14:30 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt „Große Acht“ 13:30 - 14:30 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuzfahrt „Große Acht“ nur am 8.10. 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck)

Tickets und Reservierungen Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 | Tel.: 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de

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Magdeburger Weiße Flotte

Repros: Stadtarchiv Magdeburg

gab es mehr als zwei Jahrzehnte lang Verhandlungen der Stadt und der Grundstückseigentümer auf Grund der Neuregulierung der Straßengrenzen. Ob dies dann zu einem Um- oder Neubau des Gebäudes führte ist nicht bekannt, da die Bauakten aus jener Zeit verschollen sind. In den 1920er Jahren erfolgte eine Fassadensanierung des fünfeinhalbgeschossigen Wohn-und Geschäftshauses, bei der alle Verzierungen entfernt wurden.

2,- € Nachlass gegen Vorlage dieses Coupons - für alle Linienfahrten der Magdeburger Weiße Flotte GmbH in der Saison 2017. Gültig für eine Fahrt (Vollzahler), nicht kombinierbar mit anderen Aktionen. Tickets und Gutschein hier einlösen: Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 ● 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de

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ass man in früheren Jahren den Häusern Beinamen gab, die auf die Profession der Eigentümer hinwiesen, war keine Seltenheit. So auch beim Haus Breiter Weg 68 neben dem Ratswaageplatz, das die Bezeichnung „Zum goldenen Strumpf” führte. Anlass dürfte sicherlich das Strumpfwarenfachgeschäft im Untergeschoss gewesen sein, welches der Magdeburger Strumpfwarenfabrik Huldreich Schmidt gehörte. Von 1866 an


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ls ich während meines letzten Spaziergangs im Park ein Wildkaninchen sah, assoziierte ich Hase, obwohl es gar kein Hase war. Wir Städter verwechseln das manchmal. Und schon fielen mir die Angsthasen ein und danach der falsche Gebrauch des Wortes Phobie durch Medien, Politiker und manch andere. Gegen was man heute alles eine Phobie haben soll? Islamophobie, Homophobie und was weiß ich alles noch. Eine Phobie ist ein medizinischer Begriff aus der Psychiatrie und Psychotherapie. Er bedeutet, dass jemand eine ihn beherrschende Angst vor bestimmten Objekten oder Zuständen entwickelt, die derjenige mit Vernunftsgründen nicht in den Griff bekommt. Nicht er hat die Angst, sondern die Angst hat ihn. Es handelt sich um einen krankhaften Zustand, unter dem Betroffene am Paul F. Gaudi meisten leiden. Im klinischen Sinne gibt es keine Homophobie oder eine Islamophobie. Genau hier beginnt die Infamie des Missbrauchs des Wortes „Phobie“. Denn wenn jemand an einer Phobie leidet, ist er krank und das bedeutet: man sollte nicht mit ihm diskutieren, denn er muss behandelt werden. Seine Meinung ist a priori krankhaft und nicht diskutabel. Nehmen wir als Beispiel zuerst den Missbrauch des Wortes Homophobie. Allein das Wort ist schon sehr doppeldeutig: in der einen Bedeutung setzte es sich aus zwei altgriechischen Worten zusammen, wobei homo für „gleich“ steht und Phobie, wie schon erwähnt für Angst. Wortwörtlich bedeutet das also „Angst vor dem gleichen“. Bei dem etwas schludrigem Gebrauch des Wortes Homophobie soll homo aber quasi abgekürzt für homosexuell stehen. Es gibt aber noch eine zweite Bedeutung des Wortes Homophobie, wenn man den ersten Teil des Wortes als lateinisch ansieht, dann bedeutet homo im lateinischen „Mensch“. Das zusammengesetzte Wort würde dann Angst vor Menschen bedeuten, was einen anderen Sinn hätte, als den, den Journalisten, Politiker und Vertreter der Lesben- und Schwulenverbände ihm zuschreiben. Man könnte meinen, dass das weit hergeholt wäre. Aber wir kennen viele Fremdworte, sogenannte Hybride, die sich aus einem griechischen und einem lateinischen Wortteil zusammensetzen. Beispiele: Television, Sonografie, Teleobjektiv u. a.. Es gibt meiner Meinung nach kaum Menschen, die unter einer Krankheit namens Homophobie leiden würden. Aber es gibt sicherlich eine große Anzahl, die sagen Homosexualität ist nichts für mich, ich möchte lieber einen gegengeschlechtlichen Partner bzw. eine Partnerin. Das einzige, wogegen sie manchmal etwas haben, ist das schrille Gehabe an den Christopher-Street-Days. Auch das könnte man nicht als Homophobie bezeichnen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Heterosexuelle den Schwulen oder Lesben eine „Heterophobie“ zuschreiben würden. Interessanterweise gibt es auch keine „Naziphobie“ oder „Dextrophobie“ (Angst vor Rechts). Ein anderes, häufig missbrauchtes Wort heißt Islamophobie. Ich weiß nicht, ob es berechtigt ist. Wenn ich Menschen über Ängste in Beziehung zum Islam sprechen höre, so ist immer vom Islamismus die Rede, nur selten von der Religion Islam. Islamismus ist aber – nach der Auffassung des muslimischen Journalisten Hamed Abdel-Samad –

Gedanken- & Spaziergänge im Park

Hörstörung

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o viel Aufregung … und alles meinetwegen … das hätte ich ja nie im Leben gedacht. Und, ehrlich gesagt, habe ich davon auch gar nichts mitbekommen. Nur weil ich zufällig der netten Dame von den „Stadtfeldern“ vor meiner Tür in die Arme gelaufen bin, habe ich erfahren, was los war. Sie stand da mit besorgter Miene – just als ich auf dem Weg zur Apotheke war – und erklärte mir, dass sie mal nach dem Rechten schauen wollte, weil ich vermisst werde. Ich? Vermisst? Aber ich war doch die ganze Zeit hier! Habe meine Wohnung gar nicht verlassen! Warum ich nicht bei der Rommé-Runde mit meinen „alten“ Mädels war, wollte sie wissen. Weil ich mich nicht gefühlt habe … Erkältung, Blutdruck, Wetter und so. Was man in meinem Alter halt alles nicht mehr verkraftet. Warum ich nicht abgesagt hätte, fragte sie dann. Berechtigter Einwand. Kam schließlich noch nie vor, dass ich mal eine Rommé-Runde habe sausen lassen. Noch nie! In all den Jahren. Habe den ganzen Nachmittag geschlafen, versuchte ich der Dame von den „Stadtfeldern“ schuldbewusst zu erklären. Wegen der Erkältung und so. Als ich wieder aufgewacht bin, war’s schon dunkel. Sogar die Tagesschau war vorbei. Da wäre es blöd gewesen, posthum abzusagen. Doof sind die Rommé-Mädels ja nicht. Sie werden schon gemerkt haben, dass eine fehlt. Und warum ich auf Anrufe und Klingeln nicht reagiert hätte – ganz geduldig erkundigte sich die Frau weiter. Anrufe? Hier hat niemand angerufen! Geklingelt hat auch niemand, das wüsste ich doch! Bis mir einfiel, dass mein Hörgerät den Geist aufgegeben hatte und ich noch nicht dazu gekommen war, damit zum Hörgeräteakustiker zu reisen … wegen der Erkältung und so. Die Frau von den „Stadtfeldern“ hat dann ganz freundlich gelächelt und gesagt, sie sei erleichtert, dass es mir gut gehe. So ein Trara wegen einer Erkältung und einer kaputten Hörhilfe! Aber auch schön, wenn man vermisst wird und sich jemand nach dem Wohlergehen seiner Mitmenschen erkundigt … Da muss ich den Rommé-Damen wohl beim nächsten Mal ein Sektchen spendieren – als Entschuldigung für mein unbeabsichtigtes Ignorieren. Gut Blatt wünscht Oma Frieda

www.diestadtfelder.de

eine faschistoide Ideologie mit einer fundamentalistischen Auslegung des Korans. Jeder hat wohl davon im Fernsehen gesehen oder in der Presse darüber gelesen. Wenn jemand also eine Islamismus-Phobie hätte, so wäre das keine Krankheit, sondern eine berechtigte Sorge. Eine eigentümliche Kombination ist es, wenn Homosexuelle gegen Homophobie und Islamphobie gleichzeitig demonstrieren, denn sie hätten am allermeisten Grund, sich vor dem Islam zu fürchten, da in einigen islamischen Ländern Homosexualität schwer und manchmal sogar mit dem Tode bestraft wird. Nebenbei: keinem Muslim wird interessanterweise eine „Christophobie“ unterstellt. Das wäre genauso falsch wie die Islamophobie. Ein anderer Punkt ist die sogenannte Xenophobie, die Angst vor den oder dem Fremden. Hier ist es schwer zu unterscheiden, ob es sich um ein krankhaftes Symptom, um etwas Anerzogenes oder vielleicht sogar um etwas genetisch Bedingtes handelt. Das mit dem Anerzogenen ist leicht zu erklären: Jedes Kind bekommt von seinen Eltern frühzeitig gesagt: „geh nicht mit Fremden mit, nimm nichts von Fremden an“ usw.. Auch in Lokalnachrichten wird häufig davor gewarnt, Fremden die Tür zu öffnen oder sie gar in die Wohnung zu lassen. Wo genau ist die Grenze zwischen einer berechtigten Vorsicht und einer übertriebenen Phobie? Eine besondere Phase lässt sich beim Kleinkind beobachten, die sogenannte „Acht-Monats-Angst“. Das vorher zutrauliche Baby hat plötzlich Angst vor Fremden, wendet sich ab und beginnt sogar zu weinen. Das geschieht manchmal sogar beim Kontakt mit anderen Menschen, die es nur seltener sieht und häufig zur Traurigkeit und Enttäuschung bei den Erwachsenen führt. Hier haben wir es mit einer weiteren Entwicklung des Gehirns zu tun, das die Umgebung jetzt differenzierter wahrnimmt. Ob es sogar auch genetische Aspekte geben kann, ist umstritten. Durch schwerwiegende Einwirkungen der Umwelt kann es zu leichten Veränderungen der Gene kommen, besser gesagt der epigenetischen Abschnitte. Israelische Forscher haben das bei KZ-Überlebenden festgestellt. Inwieweit manches davon vererbt werden kann und zu Depressionen und Phobien führt, ist noch hypothetisch und nicht unumstritten. Aber die Menschheitsgeschichte ist von Urbeginn an mit beängstigenden und schädigenden Begegnungen angefüllt. Wenn plötzlich bei einem Steinzeitstamm Menschen eines fremden Stammes auftauchten, so war das sicher nicht immer ein nachbarschaftlicher Kaffeebesuch. In der späteren Geschichte war das nicht anders, nachzulesen im Alten Testament, in ägyptischen Chroniken oder bei Homer. Insofern ist eine Xenophobie das Resultat von Erfahrungen aus hunderttausenden Jahren Menschheitsgeschichte. Die Angst vor Fremden muss nicht unbedingt etwas Böses bedeuten, sondern kann eine sehr berechtigte Vorsicht sein. Vertrauen ist nicht a priori da, es muss erworben und erarbeitet werden. Deshalb sollte man mit dem Vorwurf der Xenophobie sparsam umgehen, ebenso wie mit den vorbenannten Phobien. Der Vorwurf der Phobie dient in erster Linie dazu einen Diskurs zu vermeiden und stuft den, dem man das unterstellt, zu einem Behandlungsbedürftigen herab.

Angsthasen überall!


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och bevor wir als Kinder das Wunder des Leben richtig fassen können, wächst schon ein zartes Begreifen über die eigene Endlichkeit heran. Nicht, weil man selbst wissen würde, was die Endgültigkeit bedeuten sollte, sondern weil es uns von anderen erzählt wird, weil uns vielleicht die Nachricht über den Tod eines nahen Verwandten ereilt. Doch was es mit diesem Gevatter, der jedes Band zum Leben durchtrennt, wirklich auf sich hat, bleibt zeitlebens eine unbeantwortete Frage. Jeder muss sich selbst einen Reim darauf machen und mit dem unausweichlichen Schicksal zurechtkommen. Die Ideen, in denen sich der Mensch über das Ableben hinausdenkt, sind vielfältig. In ihnen schlummert der Trost über die Unausweichlichkeit, das Leben begreifen zu dürfen, aber nicht das Ableben. Was Wunder war, wird Widersinn. Und so leben wir in ständiger Verdrängung über die Ungewissheit der letzten Gewissheit. Der Umgang mit dem Tod ist aber nicht nur eine einsame Auseinandersetzung des Individuums. Seine Bedeutung erfasst vor allem jene, mit

Gestern, als noch Zukunft war, hieß Hoffnung dein Begleiter, es lag der Morgen sonnenklar und alles drängte weiter. Gestern, als noch Zukunft war, trieb dich Kraft ins Schaffen. Doch unbegreiflich sonderbar die Wunden, die nun klaffen. Heute herrscht die Dunkelheit, kein Licht bestrahlt mehr Tage. Im Tod trennte die Endlichkeit Antworten von jeder Frage. Thomas Wischnewski

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den Augenblicke reihten sich aneinander, formten die Persönlichkeit und die eigene Geschichte. Am wachsenden Bewusstwerden über ein vollzogenes Selbst hängt der Lebensfaden. Je mehr Menschen damit verwoben sind, umso größer die Trauer über das Scheiden. Offenbar hat sich unser Umgang mit dem Tod, mit Trauer und Erinnerung verändert. Vorgenerationen mögen das Ableben eines Verwandten selbstverständlicher gesehen haben. Tod und Sterben gehörten in die Gemeinschaft von mehreren Generationen. Großeltern und Eltern blieben in der Regel bis zum letzten Atemzug unter dem gemeinsamen Dach. Trauer und gegenseitiges Halten im schmerzlichen Verlust war gemeinsame Sache. Heute greifen hier demografische Veränderungen. Ein- und Zwei-Kind-Familien oder gar eine gewachsene Anzahl von Kinderlosen machen das Sterben noch einsamer, als es wahrscheinlich in Vorzeiten war. Auch das Leid am Verlust ist dann kaum teilbar. Ein beschleunigtes Leben zeigt ebenso Wirkung. Die Dienstleistung der Bestatter ist rund um die Uhr abrufbar. Das Abschiednehmen als gemeinsames Er-

Gestern, als noch Zukunft war … Der Tod, der unliebsame Begleiter, macht uns lebenslang zu schaffen. Und es fällt schwer, ihm im Leben zu begegnen. Doch wo sollten wir es sonst tun? | Von Thomas Wischnewski

denen man in Bluts- oder Freundschaftsbanden verbunden war. Im Verlust liebgewonner und teurer Begleiter wird jeder von tiefer Trauer erfasst, oft plötzlich und unerwartet, manchmal absehbar und unter schmerzlichem Leid. Kein Schrecken des Lebens kann schrecklicher sein als das Schicksal, selbiges zu verlieren. Sicher liegt darin der Keim, warum wir oft nicht wahrhaben wollen, was wirklich Wahrheit ist. Ausgeblendet, unausgesprochen bleibt die letzte Gewissheit im Nebel. Irgenwann gibt es für jeden einen Scheidepunkt, an dem die Zukunft kürzer und die Vergangenheit länger wird. Und unter dieser imaginären Wende verändert sich manches. Nicht alles will fortwährend angefangen und aufgebaut werden. Milliar-

lebnis die Ausnahme. Aber es gibt noch traditionelle und berührende Momente, in denen die Familie zusammenkommt, wo Kinder den Mut haben und sich die Zeit gönnen, die verstorbene Mutter oder den Vater zu waschen und anzukleiden, den Sarg herzurichten und daran zu wachen. Wahrscheinlich hilft dabei eben der gemeinsame Weg. Doch so ein Umgang ist selten und offenbar seltener. Eine junge Frau wohnte mit ihren Kindern im Haus einer hochbetagten Dame. Mit 93 Jahren schlief diese eines Nachts ein. Die Mitbewohnerin informierte die beiden Söhne. Sie kamen und bestellten den Bestatter. Die junge Frau bat die


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Männer darum, ihre Mutter über die Nachtstunden im Haus zu lassen. Ihr ganzes Leben hatte sie hier verbracht, die Kindheit erlebt, die Familie versorgt und schließlich auf den letzten Tag gewartet. Jetzt sollte die Verstorbene schnell aus dem Haus gebracht werden. Es gab keine Not für die Eile, aber die Söhne entschieden sich gegen ein Verweilen. Die junge Frau hatte der Gedanke bewegt, dass der Geist der Dame noch Zeit zum Abschied brauche, dass man die Verstorbene nicht barsch aus den Räumen reißen dürfe, die sie über so viele Jahrzehnte belebt hatte. Der Wunsch der jungen Frau blieb ungehört. Vielleicht ist dieses Beispiel ein wenig symptomatisch für unsere Zeit, in der die Taktraten des Lebens auch für den Tod zu gelten hätten.

für jeden ein vergängliches Gut. Aber warum verdrängen wir das stets und ständig und reden über eine Ewigkeit, die mit der Spanne zwischen Geburt und Tod nichts zu tun hat? Die Dramatik des Lebensendes speist sich auch aus dessen dramatischer Verdrängung.

Obwohl das Freizeitpotenzial für eine Mehrheit über die letzten 30 Jahre gewachsen ist, schrumpft die Zeit im Umgang mit dem Tod. Überhaupt tun wir uns mit den ungemeinen Unannehmlichkeiten schwer. Über der Endlichkeit könnte weniger Schweigen liegen. Reden würde vielfach helfen. Menschen in der Mitte des

Der Tod ist mit den Lebenden und deshalb gilt es, ihm mit Lebendigkeit und Gelassenheit zu begegnen. Abschied von einem Menschen und Erinnerung an ihn sind eine Essenz, die unsere Tage mitprägt. Es gab jemandem in unserem Sein, der Spuren hinterlassen hat. Nicht Abwendung, sondern Hinwendung ist wichtig. Ge-

Leben geben sich irritiert, wenn Alte scheinbar in der Vergangenheit gefangen sind und fortwährend über ihr Früher reflektieren. Dabei gehört dies zur normalsten Sache der Welt. Wenn der nächste Morgen schon zur großen Unwahrscheinlichkeit wird, über welche weite Zukunft sollte ein Mensch dann reden? Lebenserfahrung ist auch ein Prozess der Desillusionierung. Zukunftsträume sind in der Jugend am größten und schönsten. Im Herbst des Lebens gilt die reale Nähe mehr als ein Versprechen für künftige Zeiten. Was vor dem Tod nicht beredet wird, kann danach nicht mehr gelöst werden. Wie groß sind die Vorwürfe über Versäumnisse, wenn nichts mehr gutzumachen ist? Zukunft ist

danken an die eigene Geschichte, verbindet sich stets mit anderen. Wer, wie und was wir sind, sind wir nur im Spiegel der anderen. Generationen vor uns sind das Fundament auf, dem wir wachsen, Wegbegleiter unser Gemeinsinn. Alles, was uns ausmacht, hat mit jenen zu tun, die schon gegangen sind. Das unfassbare Nichts kann nicht anders sein, als das, was bereits war, bevor wir wurden. In unseren Gedanken mögen wir uns einsam fühlen, doch haben wir selbst diese nur deshalb, weil uns unsere Vorfahren die Möglichkeit des Begreifens einpflanzten. Gestern, als noch Zukunft war, war ebenso Vergangenheit. Und morgen wird Zukunft sein, wenn wir uns des Gesterns erinnern können.

Sicher fließt in den heutigen Umgang mit dem Tod auch der Verlust an Religiösität ein. Ein gemeinsamer Glaube mag jedem einen tröstlicheren Weg in die Vorstellung vom Jenseits eröffnet haben und außerdem die Verbindung ein Gleicher unter Gleichen zu sein, die in Not und Tod füreinander im Gebet sind. Möglicherweise liegt darin auch ein Grund, warum viele Menschen am Ende ihres Lebens den Glauben an eine höhere Kraft neu für sich entdecken.

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Briefe an Oma

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anchmal steht sie vor mir. In ihrem schwarzen Rock mit Blumen darauf, ein weißes Shirt dazu, mitten im Garten zwischen den Erdbeerpflanzen. Die Sonne scheint auf ihr naturgegerbtes, von kleinen Fältchen überzogenes Gesicht. Hinter der Brille strahlen ihre jung wirkenden Augen. Und die schwarz-grauen Haare machen den Eindruck, als sei das Alter fast spurlos an ihnen vorübergegangen. Manchmal sehe ich sie so vor mir stehen … wenn ich die Augen für einen Moment schließe. Oder sie sitzt auf einem alten Stuhl, der neben dem dunklen Wohnzimmertisch steht, schaut eine Naturdokumentation oder die Nachrichten und schüttelt den Kopf, weil sie das, was in der Welt passiert, nicht mehr verstehen mag. So habe ich sie in Erinnerung … meine Oma. Immer dieser Rock. Immer dieses Lächeln. Und immer lässt die Erinnerung ein Gefühl von Wärme in mir aufkeimen. Hin und wieder gewinnt auch die Traurigkeit die Oberhand, jedoch stets gemischt mit dieser wohligen Besinnung auf die eigene Kindheit und das Enkelin-Sein. Im Herbst – so scheint es – werden diese Gefühle intensiver. Ende Oktober … ihr Geburtstag. Wenn draußen die gelben, roten und braunen Blätter vom Wind umhergewirbelt und die Regentropfen gegen die Fensterscheiben gedrückt werden, kommt die Familie zusammen. Versammelt um den Wohnzimmertisch aus dunklem Holz, Kaffee für die Erwachsenen, Kakao für die Kleinen. Frankfurter Kranz und Apfelmuskuchen gehören zum Standardrepertoire eines jeden Geburtstags. Ein Ritual, das seit Jahren fehlt. Ebenso wie die kleinen, alltäglichen Rituale. Abends Nachrichten schauen. Immer mit Oma. Danach eine Ratesendung, einen Krimi oder eben auch mal Rosamunde Pilcher. Dazu eine Tasse Tee – Omas Wiesen-Variation, mit allem, was der Garten hinter dem Haus hergibt. Gespräche nebenbei. Oma lauscht meinen Ausführungen und Erzählungen über diverse Erlebnisse, Unternehmungen mit Freunden, über die Schule, später das Studium … all das, was mich bewegt. Inzwischen sitzt jedoch niemand an diesem dunklen Wohnzimmertisch. Frankfurter Kranz gibt es Ende Oktober auch nicht mehr. Was geblieben ist, sind Fotos und Erinnerungen. Und das Bedürfnis, Oma hin und wieder mitzuteilen, was es neues in meinem Leben gibt. Nicht mehr beim abendlichen Tee- und TV-Ritual, sondern in Form von Briefen. Manchmal ist mir einfach danach, Oma ein paar Zeilen zu schreiben. Mit der Hand … auf einem Blatt Papier. Dieses verarbeite ich zu kleinsten Schnipseln, die der Wind verstreut. Oder ich bastle ein Schiffchen daraus und lasse es auf der Elbe davonschwimmen. Dann schließe ich die Augen und sehe sie vor mir. In ihrem schwarzen Rock mit Blumen darauf, dem weißen Shirt. Inmitten der Erdbeerpflanzen, freundlich lächelnd, die Augen von Fältchen umspielt. Vielleicht ist es jetzt Zeit für ein Stückchen Frankfurter Kranz … Tina Heinz


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n Scharfe Sprüche

Statistik: Orte der Erinnerung

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei …

b im Sarg oder in der Urne, ob in einer anonymen Gemeinschaftsanlage, im eigenen Grab oder in einer prunkvollen Familiengruft – die letzte Ruhe finden die Menschen in unserem Kulturkreis auf dem Friedhof. Hierzulande gesetzlich als Stätte für die Toten bestimmt, sind die auch als Kirchhof oder Gottesacker bezeichneten Plätze für die Hinterbliebenen Orte der Trauer und der Erinnerung. Bereits im Altertum gab es sogenannte Nekropole. Während reiche und prominente Bürger innerhalb der Stadtmauern oder an markanten Punkten, beispielsweise entlang der Via Appia, mit pompösen Grabstätten bedacht wurden, mussten Sklaven und Arme eingeäschert in nicht mehr genutzten Steinoder Tongruben vergraben werden. Erst im 19. Jahrhundert setzte sich die Gepflogenheit durch, Friedhöfe außerhalb der Stadtmauern zu etablieren. In dieser Zeit entstanden auch parkähnliche Anlagen wie wir sie heute kennen, indem die als Friedhof vorgesehenen Gebiete üppig bepflanzt wurden. In Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt gibt es 16 städtische Friedhöfe, sie nehmen eine Fläche von knapp 116 Hektar ein. (Zum Vergleich: Die Gesamtfläche Magdeburgs beträgt etwa 20.100 Hektar, somit macht der Anteil der Friedhofsfläche nicht mal 0,6 Prozent aus.) Der größte ist laut Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg der Westfriedhof mit 62,50 Hektar, der 1898 eröffnet wurde. An zweiter Stelle steht der Südfriedhof (1872 eröffnet) mit 18 Hektar, gefolgt von den Friedhöfen Groß Ottersleben (1903) mit 7,81 Hektar und Buckau (1876) mit 7,69 Hektar. Der Ostfriedhof (1882 eröffnet) hat eine Größe von 6,43 Hektar, der Friedhof Westerhüsen (1918) 4,4 Hektar. Weitere städtische Friedhöfe sind in Salbke (1905 eröffnet; 2,25 Hektar), Brückfeld (1901; 1,53 Hektar), Klein Ottersleben (1853, 1,49 Hektar), Lemsdorf (1912; 1,26 Hektar), Rothensee (1910; 1,13 Hektar), Sowjetischer Friedhof/Nordpark (1946; 0,74 Hektar), Pechau (1962; 0,58 Hektar), Sohlen (1964; 0,53 Hektar), Beyendorf (1961; 0,45 Hektar) und Prester/östlicher Teil (1932; 0,32 Hektar). Einer der ältesten Friedhöfe Magdeburgs ist jedoch der Alte Su-

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ch weiß ja, ihr haltet den Spruch „Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei“ für eine olle Kamelle aus grauen Vorzeiten. Und warum gibt es die Spruchweisheiten aus dem Reich der Urahnen heute immer noch? Weil’se wahr sind. Es existieren halt so richtig gute Sachen, die kann man weder toppen, noch wegmachen. Apropos wegmachen – ihr habt doch hoffentlich am 24. September von Eurem demokratischen Bürgerrecht Gebrauch gemacht und ward wählen? Warum ich das erwähne? Na weil’s da um die Wurst ging, um eine mit besonders mächtigem Geschmäckle. Also, bitte mal Eins und Eins zusammenzählen: für manchen Politiker war da Finish und für andere noch nicht einmal der Anfang. Nix mehr mit schöner Glasdach-Datsche an der Spree und kostenlosen Bahncards. Ich weiß auch gar nicht, was die immer alle in Berlin wollen. Die beste Currywurscht jibbet immer noch in Machteburch, du Vorel. Da nutzt es och nüscht, dass sich die Berliner als Erfinder von disse Köstlichkeit bezeichnen können. Okay, aber zurück zum Ende: Wir haben alle dieses wunderbare Geschenk, ein einziges Mal auf diesem Planeten herumstolpern zu können. Und wer jetzt an das Leben nach dem Leben denkt oder gar an die Wiedergeburt, dem sei gesagt: Da hilft alles nichts. Ende ist Ende im Gelände. Allerdings kann Euch Olaf Trost spenden. Wenn nämlich eine Wurst am Ende ist, habt Ihr sie vom Anfang her gegessen. Kapito? Klingelt’s jetzt? Immer noch nicht? Hey, man kann die Wurst nicht vom Ende her verspeisen. Die hat doch zwei Enden. Ergo schlussfolgert das Genie: Mit jeder gegessenen Wurst kommst du wieder an den Anfang. Wer also keine Ende will, der nehme gleich zwei. Sollte jetzt irgendjemandem meine WurstPhilosophie zu hoch gewesen sein, erkläre ich sie persönlich. Ihr müsst nur reinschneien und ich zeige Euch die Reise vom Ende zum Anfang. Und falls Ihr nicht wählen ward, bei Olaf kann man eine Menge wählen. Vor allem hält Eure Wahl dann auch, was Ihr erwartet habt.

Bis gleich, Euer Olaf vom Curry54 am Hassel

Magdeburgs größte Ruhestädte: der Westfriedhof. Foto: Peter Gercke

denburger Friedhof. 1813 angelegt, wird er seitdem von der St. Ambrosiusgemeinde betrieben. Zwischen 1996 und 2016 war in Magdeburg laut Einwohnermelderegister die Zahl der Sterbefälle deutlich höher als die der Geburten. In diesem Zeitraum stieg die Anzahl der Geburten an, während die Zahl der Sterbefälle annähernd konstant blieb. 1996 kamen 1.473 Babys in Magdeburg zur Welt, im selben Jahr sind jedoch 2.847 Personen in der Landeshauptstadt verstorben. 2001 wurden 1.636 Babys geboren, 2.619 Menschen starben. Die Zahl der Geburten stieg im Jahr 2006 auf 1.762, die Zahl der Sterbefälle ging auf 2.442 zurück. 2011 lag die Zahl der Geburten bei 2.015, die Zahl der Sterbefälle bei 2.607. Im vergangenen Jahr schließlich kamen 2.399 Babys in Magdeburg zur Welt, es verstarben jedoch 2.926 Personen. Nach Angaben des Eigenbetriebs Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg wurden im Jahr 2015 von den 2.926 Verstorbenen 1.712 Personen auf den städtischen Friedhöfen bestattet. 93,9 Prozent aller Bestattungen waren Urnenbeisetzungen, der Anteil der Erdbestattungen lag bei 6,1 Prozent. 4.120 Verstorbene wurden im Krematorium eingeäschert – die im Vergleich zu den Sterbefällen deutliche höhere Zahl erklärt sich dadurch, dass sich die Zahl der Sterbefälle auf Personen mit Hauptwohnsitz Magdeburg bezieht, auf den hiesigen Friedhöfen jedoch auch auswärtige Personen bestattet sein können. Bei den Erdbestattungen und Urnenbeisetzungen dominierten 2015 die Wahlgrabstätten, die Anzahl der anonymen Bestattungen ist gegenüber den Vorjahren rückläufig (2006: 120 Erdbestattungen, davon 6 anonym; 2015: 105 Erdbestattungen, davon 6 anonym – 2006: 1.313 Feuerbestattungen, davon 480 anonym; 2015: 1.607 Feuerbestattungen, davon 434 anonym). Zuwachs gab es in den vergangenen Jahren bei den ordnungsbehördlichen Bestattungen. Hierbei handelt es sich um Bestattungen, die durch das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Magdeburg veranlasst werden, wenn kein Bestattungspflichtiger zu ermitteln ist. Wurden 97 Fälle im Jahr 2010 registriert, waren es 2015 bereits 147 Fälle. (th)


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Wider das Vergessen

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o ist eigentlich Vater geblieben? Diese Frage mussten Mütter im vergangenen Jahrhundert ihren Kindern beantworten. Millionenfach lautete die Antwort: Ich weiß es nicht. Das Grauen des Kriegsalltages der beiden großen Weltenbrände im Europa des 20. Jahrhunderts verschonte keine Familie. Männer in Uniformen unterschiedlichster Nationen fielen in den Schützengräben zwischen Atlantik und Ural. Tote Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge wurden in Massengräbern verscharrt. Die Nachricht von ihrem Ableben erreichte kaum die Familien. Die Hoffnung stirbt zuletzt – so auch bei den Menschen, die auf die Rückkehr ihrer geliebten Familienangehörigen aus dem Krieg oder der Deportation warteten. Seit nahezu 100 Jahren kämpft der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wider das Vergessen. Gegründet wurde die gemeinnützige Organisation am 16. Dezember 1919 – aus der Not heraus. Die damals junge Reichsregierung war weder politisch noch wirtschaftlich in der Lage, sich um die Gräber der Gefallenen des Ersten Weltkrieges zu kümmern. Diese Aufgabe übernahm der Volksbund, der sich als eine vom ganzen Volk getragene Bürgerinitiative verstand. Auf seine Initiative hielt der Volkstrauertag Einzug. Erstmals am 1. März 1925 begangen, wird heute jährlich an diesem Tag an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen erinnert. Ab 1933 unterwarf sich die Führung des Volksbundes aus eigenem

Antrieb der Gleichschaltungspolitik der NS-Regierung. Ab 1946 legte der Volksbund in kurzer Zeit über 400 Kriegsgräberstätten in Deutschland an. Die Bundesregierung beauftragte 1954 den Volksbund, die deutschen Soldatengräber im Ausland zu suchen, zu sichern und zu pflegen. Viele unbekannte Gräber wurden identifiziert, das Schicksal und das Leid vieler Familien bekam einen Namen. Insgesamt werden in 46 Staaten 833 Kriegsgräberstätten mit über 2,7 Millionen Kriegstoten betreut. Darüber hinaus engagiert sich der Volksbund auch auf einigen Kriegsgefangenenfriedhöfen, um auch diesen Opfern der Gewaltherrschaft ein würdiges Gedenken zu schaffen. Mehr als 1,8 Millionen deutsche und ausländische Kriegstote des Ersten und Zweiten Weltkrieges ruhen auf Friedhöfen in der Bundesrepublik Deutschland. In Sachsen-Anhalt berät der Volksbund-Landesverband die Komunen bei der Betreuung von 900 Anlagen mit mehr als 55.000 Kriegsgräbern. Doch die Zeit der Neuanlegung von Sammelgräbern neigt sich dem Ende zu. „Neben dem Anlegen würdiger Grabstätten, steht die Bildungsarbeit ganz oben auf der Agenda” erläutert der Landesvorsitzende des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Landtagspräsident a. D. Dieter Steinecke, die neuen Ziele der Organisation. Wer sich nicht erinnern kann, wohin Hass, Gewalt und Krieg die Menschheit letztlich führen, wird auch nicht wissen, wann und wie er Anfängen

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ährend die Nordamerikaner ihren Herbst als „Indian Summer" verkaufen, haben wir Europäer mit der dritten Jahreszeit ein Problem. Sicher nicht, weil hierzulande das Rot des Zuckerahorns fehlt, das die amerikanischen Wälder im Herbst so werbewirksam auszumalen weiß. Eher fehlt es uns an der Lust, im Sterben etwas Schönes zu sehen. Nämlich, wenn sich das Zeitliche anschickt, die Blätter altern und schließlich fallen zu lassen. Eine moribunde Schönheit ist das, der wir da begegnen. Die Zellen in den Blättern aktivieren eine Art von Selbstmordprogramm, das ihnen über alle möglichen farblichen Nuancen hinweg zuerst das Grün nimmt und dann das Leben. Das Grün rührt von dem Chlorophyll, dem auch „Blattgrün“ genannten Farbstoff. Dieses Chlorophyll fängt alles weg, was das Spektrum des Sonnenlichtes zu bieten hat, bis eben auf das Grün. Das Chlorophyll bildet das Herzstück einer Stoffwechselkette, die per Fotosynthese den Aufbau von Zucker aus Sonnenlicht, Wasser und Kohlendioxid ermöglicht. Der so gebildete Zucker wiederum ist Grundstoff für alle sonstigen Produkte, die den Pflanzenkörper ausmachen, unter ihnen Eiweiße, fettähnliche Lipide der Zellmembranen, auch die eigentlichen Fette und viele, viele Stoffwechselzwischenprodukte. Hinzu kommen tausende andere chemische Verbindungen, sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe. Ganz wesentlich dienen sie der Abwehr von Fremdorganismen, gewissermaßen als Äquivalent für das Immunsystem, das bei uns diese Aufgabe übernimmt. Die Pflanze lebt von der Fotosynthese und all den kunstvoll anmutenden, hochkomplexen biochemischen Folgereaktionen.

Prof. Dr. Gerald Wolf

Es herbstet Mittelbar leben hiervon auch die Tiere. Und wir, wir Menschen. Entweder leben wir direkt von Pflanzen und ihren Produkten oder von Tieren, die von Pflanzen leben. Mitunter auch von Tieren, die von Tieren leben, die von Pflanzen leben. Auch Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, sollten Sie sich jemals an Hecht oder Krokodilfleisch gelabt haben. Zurück zum Herbst: Wenn das Blattgrün abgebaut wird, bleiben die gelblichen Carotinoide und deren Abkömmlinge übrig, die Xanthophylle. Je nach Pflanzenart erscheint auch die Farbe Rot. Ursache ist die Synthese von Anthocyanen, wie sie z. B. dem Rotwein die Farbe geben und den Kirschen, Heidel- und Brombeeren und dem Usambara-Veilchen. Warum in den Blättern kurz vor To-

Gedenktafel auf dem Friedhof Westerhüsen in Magdeburg. Foto: Peter Gercke

einer Entwicklung wehren muss, die nie wieder eintreten darf. Das ist die Mahnung, die von den Kriegsgräbern ausgeht. In Zeiten, in denen mehr als 300.000 geschätzte Kindersoldaten unter Waffen stehen, ist diese Mahnung dringend. Der Volksbund setzt besonders bei der Jugendarbeit Zeichen und organisiert Projektfahrten, Seminare, Workshops und Diskussionen und gibt in Schulen Denkanstöße gegen das Vergessen. Jan Scherschmidt, Landesgeschäftsführer des Volksbundes, zählt bei dieser Erinnerungsarbeit und dem Bildungsauftrag landesweit auf 2.500 Mitglieder und nochmal so viel Unterstützer. Zu denen zählt auch die Bundeswehr, die langjährig die Spendenaktionen des Volksbundes aktiv unterstützt. Am 19. Oktober um 18 Uhr beginnt der Auftakt zur diesjährigen Spendenaktion mit einem Konzert des Rossini-Quartetts in der Magdeburger Lukasklause. resschluss noch Anthocyane synthetisiert werden, weiß bis heute niemand genau zu sagen. Braun werden die Blätter dann, wenn den Resten des Chlorophylls das Magnesium entzogen wird und oxidierte Gerbsäuren farblich die Vorherrschaft übernehmen. Dann ist das Blatt mausetot. Der Baum aber lebt weiter, hat die wichtigsten der Inhaltsstoffe aus den gilbenden Blättern übernommen und wartet auf den nächsten Frühling, in dem er wieder neue Blätter erzeugt. Chloropyllhaltige natürlich. Was für eine Metapher: Der Tod als Voraussetzung für neues Leben! Das Alte stirbt ab und macht Platz für das Neue. Leicht lässt sich das mit dem Sterben dahinsagen. Doch es betrifft eben nicht nur das Leben als solches, sondern in härtester Konsequenz jeden Einzelnen von uns. Und wir, wir sind nicht einfach nur irgendwelche Lebewesen, vergleichbar einem Darmbakterium, einem Frosch oder einem Apfelbaum. Nein, wir sind mit Denkfähigkeit ausgestattete Wesen, wir gehören in den Kronenbereich der Evolution, sind Individuen, die ein Ich-Empfinden entwickelt haben und für die es die denkbar größte Katastrophe bedeutet, dieses Ich einst aufgeben zu müssen. Jeder von uns ist ein Ich, an dem er sehr hängt und das er tief inniglich liebt. Doch da ist kein Ausweg, jeden trifft es, der Evolution wohnt dieses Prinzip inne. Unerbittlich. Metaphorisch weisen die Herbsttage unseres Lebens darauf hin. Trost, wenn überhaupt möglich, bieten Fiktionen, solche von einem Weiterleben nach dem Leben zu Beispiel. Auch die Verdrängung, etwa in der Art: Abwarten und Tee trinken – oder Mineralwasser mit Bio-Siegel oder Rotwein.


KOMPAKT SPEZIAL

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1. Ausgabe September | 2017

Unter dem Gras schlummern viele Geschichten

„Die Abschiedskultur hat sich gewandelt“

Matinee auf dem Südfriedhof

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s gibt so viele interessante Geschichten, die fast vergessen sind, sagt Nadja Gröschner. Die möchte sie aufspüren und erhalten. Was sie herausfindet, berichtet sie seit rund zehn Jahren bei besonderen Stadtführungen, u. a. mit Frank Kornfeld oder mit ihrer Schwester Annette. Mit letzterer plant sie eine Premiere für den 1. Oktober: „Unter dem Gras lesen die Toten“ ist der Titel einer Sonntagsmatinee, die auf dem Sudenburger Friedhof stattfinden wird. Wie sie auf die Idee gekommen sind? Seit Jahren beteiligen sich Nadja und Annett Gröschner an den Magdeburger Literaturwochen – immer auf der Suche v er dich tun g 12 Magdeburger Literaturwochen nach etwas BesondeLESEN: ein Leben lang! rem. „Mit der Linie 4 um die Welt“ ist so entstanden und auch die Führung „Unter schwebenden Lasten lauert der Tod“ über das SKET-Gelände. Zum diesjährigen Motto „Leben ein Leben lang“ möchten die Schwestern gene30.08. – 15.10.2017 rationsübergreifende Geschichten erzähLiteraturhaus Magdeburg e.V V. Programm unter www.literaturhaus-magdeburg.de len. Geschichten mit Auskünfte über Telef e o on 0391 404499 95 Wir freuen uns auf Ihren Besuch! wahrem Hintergrund. Magdeburger Geschichten. Die ihr Ende fanden in der Erde. Verschüttete Geschichten. Aufgespürt und aufgearbeitet. Manche Grabstellen erinnern an die Kaufleute und Fabrikanten die einst das wirtschaftliche und kulturelle Leben Magdeburgs geprägt haben. Gruson darunter, Fahlberg oder Hubbe, der Werderaner und Mitbegründer der Mittwochsgesellschaft. Aber auch zu den ehemaligen Bürgermeistern Hasselbach und Bötticher wird der Weg führen sowie – passend zum literarischen Anlass – zur Ruhestätte des Druckereibesitzers Baensch, der sich um den Buchdruck verdient gemacht hat. An sie möchte Kulturwissenschaftlerin Nadja Gröschner erinnern und Geschichten erzählen, die fast verschüttet waren. Weil Friedhöfe mehr sind als eine Stätte der Trauer und Einsamkeit, sagt Nadja Gröscher, „sie sind auch ein Ort der Geschichte“. Etwa eine Dreiviertelsunde dauert der Rundgang. Im zweiten Teil der Matinee wird Schriftstellerin Annette Gröschner in der historischen Kapelle unveröffentlichte Texte lesen, in denen magdeburger Persönlichkeiten eine Rolle spielen. Einige Reservierungen für die Matinee sind noch möglich. Teilnahme nur nach Voranmeldung, über die Sudenburger Feuerwache, Tel. 60 28 09. Unter dem Gras lesen die Toten. Sonntagsmatinee mit Annett und Nadja Gröschner. Am 1. Oktober, 11 Uhr, Treffpunkt Südfriedhof.

eit rund 12 Jahren ist Helga Gebhardt in dem Metier tätig, das sich mit dem letzten Abschnitt des Lebens beschäftigt. Die 59Jährige ist im Bestattungsunternehmen Abendfriede Beraterin und Trauerbegleiterin. Zunächst stundenweise. Wollte austesten, ob es das Richtige für sie ist. Es war. „Es ist kein Beruf, sondern eine Berufung“, sagt Firmenchef Frank Büschel. „Wer nur Geld verdienen will, ist hier fehl am Platz.“ Man muss mit Menschen umgehen können, mit Abschied und mit Trauer. Helga Gebhardt kann das. Menschen zu beraten, ihnen beizustehen, dafür hat sie ein Gespür. Seit Kurzem leitet sie die neue Abendfriede-Filiale in Reform. Gern lässt sie die Tür zur Straße offen, um die Vorbeigehenden einzuladen einzutreten. Manche sagen kurz Hallo, andere nehmen sich Informationsmaterial mit. „Die Reformer sind aufgeschlossen“, freut sich Helga Gebhardt, „da kommt man schnell ins Gespräch“. Vor dem Umzug in die Otto-Baer-Straße war sie Filialleiterin in Alt-Olvenstedt. Ist ihr der Wechsel schwer gefallen? Über die Jahre ist ihr die Filiale ans Herz gewachsen, antwortet sie. Sie habe sich dort sehr wohl gefühlt, kam mit den Menschen gut aus. Doch die Beziehung zum Südosten Magdeburgs ist stärker, sagt sie. „Hier fühle ich mich mehr zuhause.“ In Alt-Salbke aufgewachsen, hat sie noch immer Verwandtschaft in der Umgebung, auch in Reform, gleich um die Ecke. Ganz nebenbei, so fügt sie augenzwinkernd hinzu, sei der Arbeitsweg jetzt kürzer. Außerdem, und das sei ihr wichtig, „weiß ich die Olvenstedter Filiale in guten Händen“, fügt sie hinzu. Die wurde übernommen von Andrea Groß, die dort auch zuhause ist. Diese Zugehörigkeit, das Wohlfühlen ist ein wesentlicher Aspekt. Denn Abschiednehmen ist Vertrauenssache, wissen die Mitarbeiterinnen von Abendfriede. Die Abschiedskultur hat sich gewandelt, weiß Helga Gebhardt zu berichten. Anstelle von großen Beisetzungsfeiern steht zunehmend der Abschied im engen Familienkreis. Auch die Stätte der letzten Ruhe wird anders gewählt. Nahm vor einigen Jahren noch der Trend zu anonymen Bestattungen auf der „Grünen Wiese“ zu, so ist es jetzt umgekehrt: „Viele Menschen möchten wieder einen gezielten Ort für ihre Trauer.“ Vielfältiger ist das Angebot an Grabformen geworden. Gleichbleibend ist der Wunsch, die Hinterbliebenen nicht mit der Grabpflege belasten zu wollen. Beides verbindet beispielsweise das Kalumbarium, ein oberirdisches Bauwerk, in dem Urnen eingebracht werden. Als Alternative zur anonymen Wiesen-Beisetzung werden Grabstätten mit Gedenktafeln auf Rasenflächen angeboten. „Eine gute Alternative.“ Auch die Beisetzung im Friedwald ist beliebt. Zunehmend sind Gemeinschaftsanlagen, die auch gemeinschaftlich in Pflege gegeben werden. Neu sind Bestattungen mit Haustieren. Das Abschiednehmen am offenen Sarg ist selten geworden. Vor allem gläubige Menschen nutzen diese Möglichkeit noch. Meist werden die Verstorbenen zeitnah vom Be-

stattungsunternehmen abgeholt. Der private Abschied im eigenen Zuhause, das Abschiednehmen im Familienkreis wie früher üblich, kommt kaum noch vor. Dabei ist es rechtlich möglich, erklärt Helga Gebhardt. Manche wissen das nicht. Andere wollen es nicht. Früher gehörte der Tod mehr zum Leben, wurde in Familien zelebriert, als Übergang von einer Phase des Lebens in die nächste. Im Hospiz beispielsweise kommen die Angehörigen zum gemeinsamen Abschiednehmen zusammen. Selten wird dies zuhause getan. Aber auch das gibt es noch. „Bis zum nächsten Tag zu warten ist kein Problem.“ Die Beisetzung in Särgen ist selten geworden. Vorrangig wird sich für Urnen entschieden. Bei ihnen steht zunehmend der Umweltgedanke im Vordergrund und Material, das biologisch abbaubar ist. Kleinere Grabstätten sind im Trend, auch aus Kostengründen. Neben Absprachen zur Beisetzung haben Vorsorge-Gespräche zugenommen. Dabei steht immer mehr die finanzielle Absicherung im Vordergrund. Die Angst vor Altersarmut spielt eine große Rolle, sagt Helga Gebhardt. „Viele ältere Menschen haben Angst, sich keine Beisetzung mehr leisten zu können.“ Insbesondere im Fall, dass sie ins Pflegeheim und dafür ihr Erspartes verwenden müssen. Doch die Vorsorge sichert die Beisetzung finanziell ab, erklärt die Beraterin. Es gibt viele Möglichkeiten, seinen Abschied vom Leben zu gestalten. Welche die jeweils passende ist, lässt sich in einem Beratungsgespräch herausfinden. Sie werden in den Filialen von Abendfriede-Bestattungen angeboten, die es in fast allen Stadtteilen gibt. „Es ist uns wichtig, nah bei den Menschen zu sein, die uns brauchen“, sagt Firmeninhaber Frank Büschel. Filialen gibt es im Stadtzentrum, Sudenburg, Nord, Buckau, Cracau, Alt-Olvenstedt, am Westfriedhof und nun auch in Reform. (ab)


2017 | 1. Ausgabe Oktober

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Musik öffnet Herzen

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b Operettenstücke, Filmmelodien oder Volkslieder – Petra Steinbring ist am Klavier die Frau für das Emotionale. Als freiberufliche Musikerin spielt sie seit inzwischen 20 Jahren Konzerte, tritt bei Firmen- und Privatfeiern auf und gibt auch Klavierunterricht. „Vor allem die Vielseitigkeit hat mich gereizt, als ich mich für die Freiberuflichkeit entschieden habe“, erzählt Petra Steinbring. Schon als Kind habe sie mit dem Klavierspielen angefangen. „Während der Abiturzeit stellte sich dann die Frage, ob ich meine musikalischen Fähigkeiten noch vertiefen sollte. Und da mich Tanz schon immer fasziniert hat, beschloss ich, Ballettpianistin zu werden.“ Dem Studium in Dresden mit dem Abschluss als Ballettkorrepetitor folgte ein Engagement am Magdeburger Theater. Eine interessante Zeit – doch Petra Steinbring wollte selbst entscheiden für wen und was sie spielt. „Am Theater bleiben die eigenen Vorstellungen auf der Strecke und daher habe ich gekündigt und mich selbständig gemacht.“ In jüngster Zeit spielt die Wahlmagdeburgerin regelmäßig in Pflegeheimen und begleitet die Bewohner durch den Lebensabend, u. a. mit Unterstützung der „Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation“, die viel Wert darauf legt, klassische Kompositionen zu Gehör zu bringen. „Die Stiftung möchte älteren Menschen auf diese Weise Respekt zollen und etwas zurückgeben“, erklärt Petra Steinbring. „Musik ist dafür ein passendes

Petra Steinbring sorgt am Klavier für emotionale Klänge. Foto: Peter Gercke

Mittel, denn sie öffnet Herzen.“ Und das Herz will – nach Meinung der Pianistin – in alle Richtungen bewegt werden. „Wenn ich das erste Mal in einer Einrichtung spiele, dann spüre ich anfangs die Reserviertheit der Menschen. Viele brauchen eine Weile, um aufzutauen. Aber wenn man sie mit Musikstücken abholt, die sie beispielsweise aus ihrer ersten Lebenshälfte kennen, dann blühen sie auf, singen sogar mit.“ Das gelte jedoch nicht nur für ausgelassene und fröhliche Werke. „Wenn ich langsame, innige Stücke spiele, dann hilft das, Trauer zuzulassen

… Tränen, die man sonst mit sich schleppen würde, bahnen sich ihren Weg. Und wenn sich dieses Ventil öffnet, wenn man diese Emotionen herauslässt, wirkt Musik befreiend und man schafft Platz für andere, neue Eindrücke.“ Zu erleben ist Petra Steinbring am 14. Oktober beim Benefizkonzert in der Pauluskirche in Stadtfeld. Dort wird sie ab 15 Uhr u. a. mit dem RossiniQuartett und Kammersängerin Undine Dreißig zugunsten des Kinderhospiz der Pfeifferschen Stiftungen musizieren. (th)

Haushaltsauflösung: Die Erinnerung bleibt

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ie Gründe, warum sich Menschen an Entrümpelungsprofis wenden, sind oftmals unerfreulich – etwa bei einem Umzug ins Pflegeheim oder bei einem Todesfall in der Familie. Für die Angehörigen sind solche Situationen nicht nur eine seelische, sondern auch eine zeitliche und finanzielle Belastung. Im Trauerfall müssen sie Versicherungen und laufende Zahlungen kündigen, eventuell das Auto abmelden und sich um die Beerdigung sowie andere wichtige Formalitäten kümmern. Unter Umständen muss dann auch die Wohnung (oder das Haus) geräumt werden. Die wenigsten Menschen haben die Nerven und die Kraft, sich um all die Belange zu sorgen, wenn ein Familienmitglied stirbt. Ein Bestatter leitet in solch einem Fall viel Organisatorisches in die Wege und kann dabei eine große Stütze sein. Eine Haushaltsauflösung – sollte die Wohnung in Zukunft nicht von einem Erben genutzt werden – ist jedoch Aufgabe der nächsten Angehörigen, die dafür häufig die Unterstützung von professionellen Entrümpelungsteams in Anspruch nehmen. Grundsätzlich ist eine Wohnungsauflösung Vertrauenssache. Tip-top Möbel setzt bereits seit 1993 in Magdeburg und Umgebung auf einen großen Erfahrungsschatz, um das Vertrauen der Menschen nicht zu enttäuschen. Das Ziel ist es, betroffene Personen bei einer Haushaltsauflö-

sung nicht nur mit Erfahrung, sondern auch mit Herz und Einfühlungsvermögen zu unterstützen. Denn in solch einer besonderen Situation spielt neben der Erfahrung und dem nötigen Respekt – gegenüber Personen und Gegenständen – auch Taktgefühl und Freundlichkeit eine große Rolle. Mit Sachverstand und dem Blick fürs Wesentliche wird der Hausstand bewertet. Manchmal hegen Angehörige die Hoffnung, dass die Entrümplungsprofis beim Leeren der Wohnung auf wertvolle Gegenstände stoßen und entspre-

chende Preise dafür bieten. Ebenso häufig muss das beauftragte Unternehmen jedoch – mit dem nötigen Taktgefühl – darüber aufklären, dass wahre Schätze bei einer Haushaltsauflösung nur selten zum Vorschein kommen. Bedeutender sind für die Hinterbliebenen die persönlichen Gegenstände. Kostbare Erinnerungsstücke – ob Fotos, bestimmtes Geschirr oder ein gewisses Möbelstück – sollten daher vor dem Eintreffen der Entrümplungsprofis von den Angehörigen ausgewählt werden. Schließlich ist es die Erinnerung, die bleibt … Anzeige

Andreas Jörn von tip-top Möbel Foto: P. Gercke


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KOMPAKT SPEZIAL

2. Ausgabe Oktober | 2017

Inszenierung einer Erinnerungslandschaft Gedanken zum 315-jährigen Bestehen der Barockschlossanlage Hundisburg bei Haldensleben von Volker A. Wittich

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ur wenige Kilometer von Magdeburg entfernt befindet sich die einst prächtige Barockschlossanlage Hundisburg. Viele Besucher fragen sich, wie aus dieser frühmittelalterlichen Rundburg Hunoldesburg dieses heutige Gebilde von Bauwerken der Renaissance- und Barockzeit in den Jahren 1694 bis 1702 entstand. Egal woher man sich Hundisburg nähert, schon aus der Ferne machen den Besucher die ganz auf großartige Wirkung bewußt inszenierten Ecktürme des Hauptgebäudes vom Schloss neugierig auf diese Gesamtanlage. Dies war schon bei der Planung im barocken Baustil vom niedersächsischen Landesbaumeister Hermann Korb (1656 bis 1735) gewollt. Der erste bekannte Besitzer der Rundburg Hunoldesburg war Markgraf Otto II. von Brandenburg. Er übergibt die Burg mit einem Durchmesser von etwa 150 Metern mit all seinen Erbgütern im Lehnsauftrag 1196 an das Erzstift Magdeburg. 1452 belehnte dann Erzbischof Friedrich von Magdeburg die Gebrüder von Alvensleben zu Kalbe in der Altmark mit dem Rittergut. Schon bei der Auffahrt zur Rundburg staunt man über die beeindruckenden Stützmauern. Die romanischen Ringmauern und gotischen Wohnbauten existieren heute nicht mehr im vollen Umfang. Nach Harksen, Engels und Goern ließ Ludolf X. von Alvensleben (1511 bis 1596) sie zum größten Teil abreißen, als er ab 1544 das Renaissanceschloss mit dem südlichen Bergfried mit Ausbau von 1568 errichtete. Erst 1654 kam es beim Turmumbau zur Krönung mit der welschen Haube. Er wird Tempelherrnturm genannt, weil man ihn aus den Trümmern der Templerburg Wichmannsdorf errichtete. Schon 1289 ist sie im Besitz dieser Ordensritter, doch bald verkaufte der letzte Ordensmeister Friedrich von Alvensleben die Burg an die Ritter von Dreileben, welche im 14. Jahrhundert die Burggebäude abbrachen. Aus dem Abrissmaterial wurde in Hundisburg der südliche Bergfried errichtet. Noch heute erinnert an den 1596 verstorbenen Ludolf X. von Alvensleben ein beeindruckendes Epitaph als Grabdenkmal an der Südseite der 1266 errichteten Dorfkirche an ihn und seine Familie, was sich ursprünglich in der Schlosskapelle befand und vom Braunschweiger Bildhauer Georg Röttger gearbeitet wurde. Von 1471 bis 1850 soll es auf Schloß Hundisburg eine Schlosskapelle gegeben haben. Sie befand sich

im südlichen Seitenrisalit und wurde von Korb auf ovalem Grundriss ähnlich der später von ihm gebauten Blankenburger Schloßkapelle im Ostharz errichtet. An der Westseite über der Patronatsloge befand sich die Orgel und nach Osten die Altarwand mit vorspringender Kanzel und freistehender Mensa davor. In der Mitte der Taufstein. Die Holzarchitektur war marmoriert und vergoldet. Später in DDR-Zeiten als Pferdestall genutzt, fand sie jetzt ihre Bestimmung in der gastronomischen Nutzung. Aus der einstigen Kapelle gelangte man in die zweigeschossige und gewölbte Gruft, in der sich auch der Sarg von Johann Friedrich II. von Alvensleben befindet. Teile und Mauern des Renaissanceschlosses stecken noch heute in den Folgebauten der Barockschlossanlage. Bereits Ludolf XIV. von Alvensleben erweiterte die Anlage mit dem 1571 entstandenen Südflügel der Rundburg im Renaissancestil. Er war das Herrenhaus jener Zeit und auch das „Neue Werk“ genannt, welches sparsam mit Renaissancemotiven verziert wurde. Kaum noch lesen kann man heute die verwitterte Inschrift im Aufsatz des mittleren Rundbogenportales mit Muschelnischen: „HAS AEDES FORTIFICAT NOBILIS ET PRAECLARUS VIR LUDOLPHUS AB ALVenSCHLEVEN ANNO SALUTIS MDLXXI CUM IPSE IAM ANNUM SUAE AETATIS AGERET LX QUIBUS UT DEUS ADSIT IS CUM HEREDIBUS PRECATUR“. Im Gebäude in Torhausnähe befindet sich noch heute eine steinerne Wendeltreppe. Einst rankten an der Außenfassade Reben von blauem Wein und malerisch Efeu, die sich nun heute völlig ohne Bewuchs zeigt. Auf diesem Wallbereich befand sich früher ein Weingarten. Die übrigen Hofbauten entstammen der Barockzeit und baukünstlerisch wenig bedeutsam. Sie wurden als Meierei, als Stellmacherei und als Hofschmiede mit grossem sehenswerten Blasebalg später genutzt. Von 1452 bis 1811 blieb die Rundburg Hunoldesburg als einstige Hauptfeste des Erzstifts Magdeburg im Besitz der Adelsfamilie von Alvensleben. Nach dem Emdener Kantor Bock erwarb zunächst Ludolf X. von Busso von Wanzleben das Gut mit 30 Hufen Land und dem Zubehör an Rechten und Ansprüchen sowie den dazugehörigen Dörfern Hundisburg, Nordhusen, Ackendorf und Eichenbarleben. Ab 1693 besaß Johann Friedrich II. von Alvensleben (1657 bis 1728) als Vertreter der schwarzen Linie das Rittergut mit dem Renaissanceschloss auf der Ostseite der Burg. Bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts teilt sich das Adelsgeschlecht von Alvensleben in drei Linien, deren rote mit Friedrich von Alvensleben bereits 1553 erlosch. Der schwarzen Linie gehörte bis zur Enteignung 1945 auch das Schloß Erxleben II, wo jetzt Benefizkonzerte für die Orgelrekonstruktion in der dortigen Schlosskirche stattfinden. Mehr unter: www.schlosskirche-erxleben.de Das Schloß Erxleben I als Renaissancebau von 1585 und heutiges Verwaltungsgebäude, gehörte einst der weißen Linie. Die schwarze Linie wurde nach Bock 1798 und die weiße Linie 1840 in den Grafenstand erhoben. Von den Familienmitgliedern

von Alvensleben machten sich Joachim I. als eifriger Förderer der Reformation, Gebhard XXV. als Verfasser der Familiengeschichte und der umfassenden Beschreibung des Erzstiftes Magdeburg sowie Johann Friedrich II. als Geheimer Rat und ab 1719 Königlicher Großbritannischer Geheimer Staatsmininister in der Barockzeit einen verdienstvollen Namen. Wie wurde er nun Bauherr dieses Barockschlosses in Hundisburg? Seit 1682 stand er in Diensten des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1633 bis 1714). Zwei Tatsachen führten dazu, dass ab 1694 kurz nach der Besitzübernahme dieser Bau des Barockschlosses begann: Erstens die Unzufriedenheit mit dem 1694 fertiggestellten ersten Schlossbau von Anton Ulrich in Salzdahlum (1688 bis 1694) als Fachwerkbau. Und nicht zuletzt die Tatsache der erworbenen Verdienste für den Braunschweiger Herzog, welche ihn sogar zu einem geschätzten Freund des Adels machten. Nach Udo von Alvensleben war er es auch, dem Anton Ulrich 1714 sterbend sein Haus dem Schutze des Königs in Preussen befahl. Der Herzog soll auch nach Wohlbrück mit dem Bauherrn den Entwurf zum Hundisburger Schloss zusammen geplant haben und förderte den Bau durch umfangreiche Schenkungen an Baumaterialien jeder Art „mit fürstlicher Freygiebigkeit“. Er selbst überwachte die Fortschritte bei den Bauarbeiten persönlich: „Hier gaben sich Fürst und Bauherr in dem Wunsch, ein ihnen vorschwebendes Ideal zu verwirklichen, einer schrankenlosen Baulust hin. Beide scheuten kein Opfer, um die großartig geplante Anlage vollendet zu sehen.“ Hundisburg bedeutet nach Udo von Alvensleben eine geniale Verbindung einer norddeutschen Burganlage mit einem venezianischen Palast, wie er in einzelnen Beispielen an den Ufern der Brenta und in der Terraferma noch fortlebt. Dieser kühne Versuch, zwei einander fremde Welten zu verschmelzen, ist vollkommen gelungen. „Die Gartenfront ist der Fassade von Salzdahlum verwandt, die hier vereinfacht und monumentalisiert erscheint, und diesmal nicht in Fachwerk, sondern massiv errichtet“. Der Architekt versuchte hier die Fehler von Salzdahlum zu vermeiden und über das Vorbild hinauszugehen. Über den Eindruck, den die Schöpfung Hermann Korbs auf die Zeitgenossen machte, berichtet die Wohlbrücksche Chronik weiter: „Dieses prächtige Schloß, welches zu den Merkwürdigkeiten des Herzogtums Magdeburg gehört, gab in der ersten Zeit nach seiner Entstehung die Veranlassung, daß Hundisburg von einer Menge vornehmer Fremden besucht wurde. Selbst der König Friedrich I. in Preussen nahm dasselbe mit dem Kronprinzen in Augenschein. Die damals zu Weferlingen residierenden Markgrafen und Markgräfinnen von BrandenburgCulmbach beehrten den Ort mehrmals mit ihrem Besuche, und besonders fand die Prinzessin Sophia Magdalena, nachherige Königin von Dänemark, den selben so angenehm, daß sie sich fast ein halbes Jahr hindurch daselbst aufhielt. Am öftesten aber wurde Hundisburg von dem Herzoge Anton Ulrich von Braunschweig besucht.“


2017 | 2. Ausgabe Oktober

Erst seit der Mitregentschaft ab 1685 gab sich der Herzog seiner nicht nur auf den Adel beschränkten Baulust hin. Bis dahin hatte er mit seiner Gemahlin Elisabeth Juliane von Schleswig-Holstein das „Kleine Schloss“ in Wolfenbüttel, in Braunschweig das „Mosthaus“, die seither wiederhergestellte Burg Dankwarderode, und ein bescheidenes Sommerhaus auf seinem Gute Salzdahlum bewohnt, während sein Bruder, Herzog Rudolf August (1627 bis 1704) jeweils im Wolfenbütteler Schloss oder auf dem „Grauen Hofe“ zu Braunschweig residierte. Überall im Lande wünschte er, Schlossbauten erstehen zu sehen, die seinen Begriffen von Pracht und Würde entsprachen und die ihm gleichzeitig die Gelegenheit gaben, eigene Entwürfe und Anregungen zur Ausführung zu bringen. Solche Fälle sind die Schloßbauten von Hundisburg (1694 bis 1702), Brüggen (1693) sowie Sambleben (1701). Die Baugeschichte von Hundisburg beweist, welche Opfer Anton Ulrich seiner Bauleidenschaft zu bringen fähig war, und mit welcher Intensität er persönlich jahrelang die Vollendung überwachte. Volkswirtschaftlich schloß sich der Herzog Colberts Ideen an und achtete darauf, dass die Ausgaben das tragbare Maß nicht überschritten. Zu seinem Tode auf dem Schloss Salzdahlum am 27. März 1714 waren zwar die Hauptarbeiten am Barockschloss Hundisburg vollendet, doch zogen sich die Ausführungsarbeiten an den Gartenanlagen bis 1719 hin. Mehr zum Schloß unter: www.schloss-hundisburg.de Am 21. September 1728 starb im Alter von 71 Jahren Johann Friedrich II. von Alvensleben in Hannover. Obwohl schon ab 1750 entsprechend dem Zeitgeist des englischen Landschaftsstils unter Gebhard August II. von Alvensleben (1719 - 1779) zunehmend gestalterische Veränderungen im Barockgarten sowie auf dem elterlichen Besitz der Schlossanlage Neugattersleben gab, soll es nach Udo von Alvensleben noch bis 1780 Aufführungen von Tanz, Oper und Komödie im Hundisburger Naturtheater als fast identische Nachbildung des älteren in Hannover-Herrenhausen gegeben haben. Nach Udo von Alvensleben wurde das Theater auf den landschaftlichen Hintergrund hin inszeniert, den die Zuschauer von halbkreisförmigen Rasenbänken überblickten.

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Auf den unter Nathusius künstlich aufgeschütteten sogenannten „Schneckenberg“, der auf dem Standort des einstigen Naturtheaters entstand, geht Udo von Alvensleben in seiner Publikation von 1937 ein: „Vorzüglich sehenswert ist in diesem Garten ein künstlicher Berg an der Stelle eines sonstigen Theaters von Heckenwerk, auf welchem man eine schöne Aussicht über das Kloster Althaldensleben weg nach der großen königlichen Heide hat, welche den Gesichtskreis malerisch schön schließt.“ Erhalten geblieben ist bis heute das so genannte „Pariser Tor“ als östlicher Gartenabschluss des Neobarockgartens. Es steht nun wieder an seinem ursprünglichen Standort und war zweifelsfrei das prachtvollste erhaltene Ausstattungselement des einstigen Barockgartens. Es soll aus dem 18. Jahrhundert stammen. Bis zur Enteignung der Familie von Nathusius 1945 und dem verheerenden Schlossbrand am 28. November im gleichen Jahr gab es ein baulich intaktes Schloß in Hundisburg. Dieses veränderte allerdings schon Anfang des 19. Jahrhunderts nach dem Besitzerwechsel am 13. November 1811 sein Aussehen. Bei einem Feuer brannten der Mittelbau und der Nordflügel mit dem als Bibliothek genutzten Nordturm aus. Nach Harksen war der Boden des Mittelbaues der Brandherd. Zum Zeitpunkt des Schlossbrandes lagerte russisches Militär im Schloss, die angeblich nach Zeugenaussagen das Löschen untersagten. Südturm und Südflügel blieben erhalten. Der Hofgiebel über dem Mittelrisalit wurde 1950 wegen Einsturzgefahr abgerissen. An der Gartenfront blieb auch das monumentale Allianzwappen in der Mitte des Giebelfeldes erhalten, in dem Genien es halten und das Wappen des Erbauers und seiner Gemahlin Adelheid Agnes von der Schulenburg zeigen. Die alte Bibliothek mit 3.500 Bänden – meist aus dem 16. Jahrhundert – und die neue Bibliothek waren nicht in diesem Turm. Das Turmgewölbe enthielt seit 1709 die Lehnsbibliothek der Familie von Alvensleben. Die Schriften wurden ebenso wie viele Gemälde 1811 beim Besitzerwechsel an die Familie Nathusius bei der öffentlichen Versteigerung am 13. November vor dem Westfälischen Civil-Tribunal in Neuhaldensleben in die beiden auch im Familienbesitz befindlichen Schlösser von Erxleben überführt.

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Seit 2010 ist nun wieder der Restbestand dieser Bibliothek im Schloss Hundisburg untergebracht. Von der Bodenreform nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Wende 1989 war die Rundburg Sitz eines Volkseigenen Gutes (VEG). Im nicht ausgebrannten südlichen Schloßteil war bis zur baupolizeilichen Sperrung eine Betriebsberufsschule des VEG untergebracht. Um 1960 gab es erste Bemühungen zur Sicherung der zunehmend verfallenen Schlossanlage durch die Dombauhütte Magdeburg. Später wurde auch eine Nutzungsstudie für ein Motel durch die TU Dresden angefertigt, der allerdings die politische Führung ablehnend gegenüberstand. Nach der gesellschaftlichen Wende erfolgte laut der Jubiläumsschrift zum 875-jährigen Ortsjubiläum im Jahre 1991 eine Notsicherung mit anschließender Sanierung des Südturmdaches sowie der Westfront des südlichen Bergfrieds. Von der Treuhand hatte die Stadtverwaltung Haldensleben 1994 symbolisch für eine deutsche Mark die Schlossanlage übernommen, was mit der Eingemeindung von Hundisburg zu Haldensleben einherging. Zunächst versuchte man, über ABM die Arbeiten zu erledigen und 1995 kam es zur Gründung des städtischen Vereins KULTUR-Landschaft Haldensleben-Hundisburg, der aus dem Arbeitskreis Schloss hervorgeht. In den Folgejahren bis heute bemüht man sich mit EU-Förderung um den Erhalt der Gesamtanlage. Jedoch fehlt es an einem die Gesamtanlage tragenden Nutzungskonzept, was den städtischen Haushalt von Haldensleben spürbar entlastet. Seit 1993 findet jährlich zur Sommerzeit die SommerMusikAkademie statt, welches aber ohne großzügiges Sponsoring nicht möglich wäre. Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden auslaufenden EU-Förderung sollte man nun ernsthaft Überlegungen anstellen, ob es nicht Sinn macht, eine Treuhandstiftung zur DSD für ganz Hundisburg als noch zu erklärendes Flächendenkmal ins Leben zu rufen. So könnte man kontinuierlich auch Geldzuwendungen privater Stifter für den Erhalt der Barockschlossanlage langfristig sichern. In und um Hundisburg gibt es immerhin mehr als acht bedeutsame und touristisch interessante Nutzungs-Denkmäler aus einer mehr als tausendährigen Kulturgeschichte.


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1. Ausgabe Oktober | 2017

Ein Wort gegen die Verkümmerung

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inder gehören in den Kindergarten, Schüler in die Schule, Ungezogene oder Waisen ins Heim, Ausländer ins Asylbewerberheim, Mittelalte auf Arbeit, Alte in den Seniorenstift, Kranke ins Krankenhaus. Sterbende auch. In deutscher Ordnung gibt es für jeden Fall eine Schublade. Damit es den Kindern nicht so gut geht, reicht die Zahl der Erzieher oder Lehrer nicht aus. Damit es den Kranken nicht so gut geht, ist der Personalschlüssel ein Witz. Damit es den Alten nicht so gut geht …, na, die merken sowieso nichts mehr. Und dann gab es einst ja noch die Familie. Vor sehr langer Zeit. Ich habe noch in einem Drei-, kurzzeitg sogar Viergenerationenhaushalt gelebt. Nein, das war nicht einfach. Aber ich habe dabei eine Menge gelernt. Über das Leben und über das Sterben. Irgendwann kommt er, der Abschied, der letzte. In meiner Kindheit hat man noch in der Familie darüber gesprochen. Da gehörte, auch schon nicht mehr immer, aber häufiger als heute der Tod zum Leben. In der Christenlehre hörte ich zum ersten Mal den Psalm 90: „Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon … Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ (nach der 2017er Lutherbibel) Das hat mich, den gerade mal 10-jährigen Knaben, umgehauen. Das war, als ob einem der Tod auf den Leib geschneidert wurde. Ich kann mich noch erinnern, dass da zwei Seelen in meiner Brust wohnten: Das frühe Wissen, dass jeder Mensch für sich allein stirbt. Und die laute Hoffnung: Ich möchte aber alle, die ich kenne und gut leiden kann, in meiner unmittelbaren Umgebung haben. Sie sollen bei mir sein, wenn ich gehe. Unlängst mussten wir von meinem Schwiegervater Abschied nehmen. Ich hatte früher schon mit ihm manche Wegstrecke zusammen zurückgelegt. Er, der Kunsterzieher und ich, der Theologe, haben die Bibelwochen gemeinsam vorbereitet. Wir waren oft im Gespräch, wenn es um die Zukunft der Kirchgemeinden ging. Wir haben in und um den politischen Umbruch viel diskutiert. Nun war er durch einen Autounfall (Blitzeis) querschnittsgelähmt. Sein Traum war immer gewesen, dass er seine sieben letzten Jahre zum Malen verwenden könne. Er war ein sehr eigener, überzeugender Landschaftsmaler. Großartige Bilder mit einer ungeheuren Seelentiefe stammen von ihm. Mit einer Riesenkraftanstrengung malte er in seinen letzten beiden Lebensjahren mit der linken Hand (er war Rechtshänder) sieben Bilder, gleichfalls von seltener Meisterschaft. Dann verließen ihn Kraft und Wille. Er kam noch einmal ins Krankenhaus, in der Hoffnung, dass er sich wieder aufbauen ließe. Doch er wollte nicht mehr. Aber die Familie blieb bei ihm. Zeitweise saßen dort fünfzehn Menschen im Zimmer, redeten, sangen, schliefen, aßen mit ihm oder untereinander, wenn er schlief. Wer draußen vorbeiging, ahnte nicht, dass sich hinter der Tür ein Sterbezimmer befand. Es waren oft fröhliche Lieder, die der Großvater den Enkeln beigebracht hatte, und die diese nun für den Großvater sangen, die aus dem Zimmer klangen. Mein

Schwiegervater winkte beglückt, wenn er sie hörte. Ja, wenn er aufwachte, nahm er teil an der Musik, an den Erzählungen seiner Lieben. Auch in den Nächten wurde er nicht allein gelassen. Nach etlichen Tagen schlief er in Gegenwart seiner Frau und seines Bruders ruhig ein. Es war alles bestellt. Die Familie wusch ihn und kleidete ihn an. Nichts überließ man fremden Leuten. Dem Personal des Neindorfer Krankenhaus sei heute noch gedankt, dass es diesen Abschied so zuließ. Mein Schwiegervater hatte noch einen Wunsch geäußert: Der Sarg, in dem er bestattet werden möchte, den solle die Familie bemalen. Und so versammelten sich alle in der elterlichen Stube und bemalten den Sarg mit Wolken, der Sonne, Landschaften, Märchenmotiven. Ein kleines Kunstwerk entstand. Und immer wurden Erinnerungen ausgetauscht. Vater, Großvater, der Ehemann war

noch mitten in der Familie. Es war eine wunderbare Art, Abschied zu nehmen. Zum abschließenden Gottesdienst in der Leichenhalle war sicher auch Trauer da, natürlich. Aber auch eine aus der Erinnerung gespeiste Freude. Noch in seinem Weggang hat er die Familie zusammengeführt. Auf dem Friedhof, so hatte er sich ausbedungen, wollte er ein Grab, von dem aus er auf die Kirche schauen konnte. Die hatte er vor Jahren ganz allein ausgemalt, von der Decke bis zu den Wänden. Sie war ihm Heimat, auf seine Art auch ein Zuhause. Dieser Abschied geht mir heute immer noch nach. Ich habe ihn als etwas sehr Schönes in Erinnerung, als einen Erinnerungsschatz, der nicht niederzieht, sondern in seiner Schönheit aufrichtet und mir, denke ich daran, ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Ludwig Schumann


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KOMPAKT SPEZIAL

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Andere Länder, andere Trauer-Sitten

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enschen, in Schwarz gekleidet, versammeln sich auf einem Friedhof, um Abschied zu nehmen. Hier und da ist ein Schluchzen zu vernehmen. Tränen werden – vorsichtig tupfend – mit einem Stofftaschentuch getrocknet. Der Trauerredner verliert ein paar nette Worte. Beklemmende Stimmung. Wie sollte es anders sein bei einer Beerdigung und Trauerfeier? In Deutschland ist das Thema Tod aufgrund der christlich geprägten abendländischen Kulturgeschichte negativ besetzt und wird oftmals tabuisiert. Das Wort Trauer-Feier lässt jedoch etwas ganz anderes erwarten. Zwar wird in unserem Kulturkreis deutlich mehr Wert auf den ersten Teil des Wortes gelegt. Andere Kulturen hingegen feiern beim Abschied von einem Menschen das Leben. Eines der bekanntesten Beispiele dafür ist die Trauerfeier für Nelson Mandela 2013 in Johannesburg. Tausende Menschen waren in farbenfroher Kleidung ins FNB-Stadion gekommen, um Südafrikas Nationalhelden die letzte Ehre zu erweisen. Sie sangen, tanzten, lachten und machten so die Veranstaltung zur wohl fröhlichsten Trauerfeier der Welt. In mitteleuropäischen Kreisen wäre das kaum vorstellbar – ausgelassene Stimmung angesichts des traurigen Anlasses. Doch auch in anderen Regionen gibt es Trauerrituale, die auf uns eher befremdlich wirken. Angefangen in den USA, wo Verwandte ihren verstorbe-

nen Familienangehörigen gerne mittels eines Aufklebers am Heck des Autos Respekt zollen. Die Traueranzeige muss schließlich nicht immer nur in der Zeitung erscheinen … Ebenso ist es dort üblich, den Verstorbenen für eine Trauerzeremonie am offenen Sarg oder für eine Aufbahrung einzubalsamieren. Zudem besteht die Möglichkeit, nach einer Einäscherung die Asche in einer Urne mitzunehmen, um sie nach den eigenen Vorstellungen beizusetzen, wobei dies nicht auf dem Friedhof geschehen muss. In Großbritannien kann die Asche des Verstorbenen ebenfalls an einem beliebigen Ort beigesetzt oder verteilt werden. Und in der Schweiz können die Hinterbliebenen im Falle der Trauerbewältigung die Asche über einen längeren Zeitraum bei sich behalten. Ein Sarg hingegen muss in Ghana schon sein. Und die, die es sich leisten können oder wollen, suchen sich diesen schon zu Lebzeiten aus. Auf kunstvoll gezimmerte Särge wird dabei Wert gelegt – fantasievolle, bunt bemalte Werke. Einfache EinheitsHolzkisten reichen für die Bestattung nicht aus. Der Ursprung dafür liegt im Glauben der Volksgruppe der Ga, der besagt, dass der Sarg einen Anteil daran hat, wie es dem Verstorbenen im Jenseits ergeht. Der Sarg soll dabei einen gewissen Aspekt aus dem Leben der jeweiligen Person widerspiegeln und so stehen der Beruf oder bestimmte Leidenschaften bei der Sargauswahl im Vordergrund. Ein Obstbauer

lässt sich eine Ananas zimmern, ein Pilot will im hölzernen Flugzeug beerdigt werden, für den Fußballer gibt es einen Sportschuh. Lediglich die Motive, die eine symbolische Bedeutung haben – Waffen oder Raubtiere beispielsweise –, werden ausschließlich den Clanchefs zugedacht. Ganz andere Rituale werden im Buddhismus gepflegt. Aufgrund des Glaubens, dass der Körper eines Menschen nur geliehen ist, um in ihm auf der Erde Sinnvolles zu tun, sind Feuerbestattungen üblich. Denn stirbt ein Mensch, verlässt er seinen Körper und wird später in einer neuen „Hülle“ wiedergeboren. Der Tote wird im Zuhause der Hinterbliebenen bis zur Feuerbestattung aufgebahrt und die Asche wird später häufig dem Wasser übergeben. Ähnlich ist es im Hinduismus, da der Glaube an die Wiedergeburt ebenfalls die Vernichtung der körperlichen Hülle fordert – nur so kann die Seele für das nächste Leben befreit werden. Auch im Hinduismus wird die Asche in ein heiliges Gewässer gestreut – wie beispielsweise in den Ganges in Indien. Egal, auf welchen Kontinent man blickt, der Umgang mit dem Tod und die Trauerrituale in anderen Kulturen wirken auf uns häufig befremdlich – manchmal merkwürdig, manchmal abstoßend, manchmal auch erfrischend. Und das hinterlässt einen Eindruck der Selbstverständlichkeit: Der Tod gehört zum Leben … Tina Heinz

Der Vorteil, vorher an danach zu denken Was wird aus einer Immobilie im Erbfall? Man kann die Verantwortung dann den Kindern überlassen, aber es gibt Möglichkeiten, vorher rechtsfeste Regelungen zu schaffen. Von Matthias Kühne

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as wird aus einer Immobilie nach dem Tod? Das Erbe mittels Testament zu regeln, ist die gängige Praxis. Damit überträgt man die Verantwortung des Vermögens auf die nachfolgende Generation. Liegt kein Testament vor, greifen die gesetzlichen Bestimmungen des Erbrechts und verteilen den Nachlass. Aber es gibt Möglichkeiten, bereits lange vor dem Erbfall Grundstücke zu übertragen und damit Vermögen zu sichern. Denn im Pflegefall oder beispielsweise nach einem Unfall, wenn man vielleicht selbst nicht mehr in der Lage sein sollte, rechtsverbindliche Entscheidungen zu treffen, kann es hilfreich sein, vorher den

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Kindern das Vermögen in Teilen übertragen zu haben, ohne dass man Einschnitte an der Nutzung hinnehmen müsste. Wird ein Haus mit einem Verkehrswert von 400.000 Euro an ein Kind vererbt oder dadurch verschenkt, dass man Nachfahren im Grundbuch einträgt, bleibt dies nach derzeit gültigem Recht steuerfrei. Außerdem kann man zum Beispiel im Pflegefall damit das Zugriffsrechts des Staates auf das eigene Vermögen begrenzen. Vorausgesetzt es sind bereits zehn Jahre seit der Vermögensübertragung vergangen. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig

damit zu beschäftigen und nicht erst zu einem Zeitpunkt, der die Zehnjahresfrist unwahrscheinlich macht. Viele tun sich mit einer vorzeitigen Übertragung schwer, weil man befürchtet, nicht mehr vollumfänglich über das Eigentum befinden zu können. Natürlich setzt so ein Verfahren ein gegenseitiges Vertrauen voraus. Liegen Eltern mit Kindern im Streit, werden solche Möglichkeiten meistens ausgeschlossen. Aber im Immobilienrecht kann man sich durchgreifende Rechte an der Nutzung der Immobilie einräumen lassen. Noch vorteilhafter kann man Firmenanteile übertragen, z. B. wenn man Immobilienbesitz unter dem Dach einer juristischen Person gebündelt hat. Bei der Schenkung von Firmenanteilen profitieren Eltern von einer geltenden Besonderheit: Bei Firmenvermögen gilt ein Extra-Freibetrag von 256.000 Euro sowie ein 40-prozentiger pauschaler Wertabschlag. Das Modell funktioniert sogar bei Verwandten oder Familienfremden. Bei Betriebsvermögen gelten stets die hohen Freibeträge und die niedrigsten Sätze der Schenkung- und Erbschaftsteuer (Steuerklasse I). Steuerlich bleibt der eingebrachte Grundbesitz Privateigentum der Eltern. Besonders Clevere behalten sich einen Nießbrauch vor und kassieren weiterhin alle Mieteinnahmen und sind außerdem Nutznießer der Abschreibungen und der mit dem Nießbrauchsrecht zusammenhängenden Werbungskosten. In jedem Fall empfiehlt es sich, solche Überlegungen mit Experten für Immobilien- und Steuerrecht zu besprechen. Auch eine fachliche Bewertung des Immobilienvermögens ist wichtig, um sich Klarheit über alle Rechtsfragen zu verschaffen.


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KULTUR KOMPAKT

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Da rockt die Party!

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Tanztherapeutin Denitza Brüser mit Kindern in ihrem Magdeburger Tanzatelier. Foto: Peter Gercke

Tanzen als Quelle für kreative Wege

roße Geburtstagsparty am 7. Oktober in Molls Laden: „Lennocks live“ feiert 17 Jahre Musikkult mit Gästen. „Es gibt eine fette Party mit Rock- und Party-Musik aus fünf Jahrzehnten“, verkündet Mick Langner. Einlass ist ab 19 Uhr. Kurz darauf startet das Duo „Pirates of Luch“ (NP). „Lennocks Live feat. Bodo Lüddemann“ heißt es dann ab 20 Uhr. Gegen 22 Uhr übernimmt als special guest Stephan Michme, gefolgt von M.K.&C.S. (Berlin). Als weitere Gäste der musikalischen Feier sind angekündigt: Frank Schöpke (Saxofon) und Netti Thorschmidt (ehem. Gruppe Pan). Es soll auch Geburtstagsüberraschungen inklusive gemeinsamem Ständchen geben ... Die Lennocks freuen sich über zahlreiche Mitfeierer. Mick: „Herzlich willkommen – lasst euch überraschen!“

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anzen ist ihre Leidenschaft, Berufung und Profession. Denitza Brüser, die ausgebildete Tanztherapeutin und Choreografin bringt ihr „Handwerk“ aus der Magdeburger Partnerschaft Plovdiv in Bulgarien mit. Seit 20 Jahren lebt sie in Deutschland und seit 2001 ist sie in Druxberge zu Hause. Dort betreut sie bereits viele Kinder in unterschiedlichen Ausdrucksformen des Tanzes. Im September eröffnete Denitza Brüser eine Dependance in der Landeshauptstadt. In geeigneten Räumen in der Roßlauer Straße 4 können sich Kinder im Bewegungsausdruck üben. Der Tanztherapeutin geht es um viel mehr als Schrittfolgen und Bewegungsabläufe. „Tanzen ist Körpererfahrung, emotionaler Ausdruck, Koordination, Mitteilung und Gruppenerlebnis“, sagt sie. Und wenn sie über ihr Metier erzählt, sprechen aus ihren Augen die eigene Leidenschaft und eine mitreißende Gefühlswelt. Wirft man einen Blick auf ihre zahlreichen Betätigungsfelder – sie unterweist angehende Tanztherapeuten in Braunschweig und in Berlin, ist Mutter von drei Kindern und engagiert sich in der Deutsch-Bulgarischen Vereinigung in Magdeburg – dann fragt man sich, woher die Kraft und die Energie für die vielen Aufgaben kommen? So eine Frage quittiert sie einzig mit einem Lächeln und man weiß sofort, dass alles irgendwie mit der Magie des Tanzens zu tun haben muss. „Tanzen – das ist eine Quelle für Kreativität, persönliche Motivation und Mut.“ So unterstreicht Denitza Brüser ihre Lebenserfahrungen, die so eng mit dem Tanzen verwoben sind. Moderne Tänze, Folklore, Tanztherapie und Körperarbeit oder Paneurhythmie, ursprünglich bulgarische rituelle, tänzerische Übungen, fließen in ihre Arbeit ein. Ihre Kurse bietet sie für Kinder ab zwei Jahren an. Aber sie arbeitet ebenso mit Jugendlichen und Erwachsenen. Übrigens: wenn Denitza Brüser dann noch Zeit hat, organisiert sie künstlerische Begegnungen mit Lesungen, Musik, Gesang und Malerei.

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KULTUR KOMPAKT

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Zwei Tage Country-Style

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ie 2. Nashville Days werden am Freitag, 29. September, in der Festung Mark eröffnet. Es ist der Start zu einem zweitägigen Marathon im Country-Style – mit Musik, aber auch vielem, was zum Nashville-Feeling gehört. Das Festival steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Lutz Trümper. Ist es doch eine schöne Form, die Städtepartnerschaft zwischen Magdeburg und Nashville zu vertiefen. Dazu passend wird in diesem Jahr neben herausragenden Künstlern eine 15-köpfige Delegation aus Amerika anreisen. Darunter u. a. der ehemalige Bürgermeister Bill Purcell und Countrysänger Scott Southworth sowie weitere namenhafte Vertreter aus Politik und Gesellschaft. Eröffnet wird das Festival um 18 Uhr. Ab 19 Uhr

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sind Heinrich Doc Wolf & Dirk Schlag zu erleben. Scott Southworth folgt um 19.45 Uhr und Cashly um 21 Uhr. Anschließend Party in den Gewölben. Am Sonnabend öffnen die Tore um 15 Uhr. Neben „Dirk Side of Cash“ gibt es eine Modenschau und den Auftritt der Nashville-Dancer. Chuck & the Cashgang erobern gegen 17.15 Uhr die Bühne. Attraktion des Abends wird das Konzert von Chris Jagger & The Kronies sein, Beginn 20 Uhr. Danach folgt „Blue Steel“ gegen 22 Uhr – anschließend Party. An beiden Tagen werden außerdem Workshops für Boogie Woogie angeboten, American Street Food, eine Whiskey-Bar wird eingerichtet sowie ein Market Place/Western Store, die Crusin Crew reist mit ihren US-Cars an. Weitere Infos: www.festungmark.com

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KULTUR KOMPAKT

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■ Ines’ Bücherwelt

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Der Gewinner kehrt zurück Gastspiel des Monats: Michael Feindler mit neuem Soloprogramm

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rtgerechte Spaltung“ heißt das neue Soloprogramm von Michael Feindler. Ja, das ist genau der Typ, der den vorigen Kabarettund Kleinkunstpreis „Magdeburger Vakuum“ gewonnen hat! Ein Mann mit Mut und frechem Mundwerk, mit Spitzfindigem in Reimform und mit Musik. Am 12. Oktober kehrt er an den Ort des (Wettbewerb-)Geschehens zurück und bringt Neues zu Gehör und in die Hirnwindungen – beim „Gastspiel des Monats“ im Familienkabarett „nach Hengstmanns“ im Breiten Weg 37.

ler auf den Boden zwischen alle Stühle und testet, wie bequem es dort ist. Frei nach dem Motto „Bevor wir Gräben zuschütten, sollten wir sie durchwandern“ betrachtet er allerhand Abgründe, die sich zwischen Menschen auftun. Am Ende steht die Erkenntnis: Es kann uns nicht egal sein, ob eine Medaille zwei Seiten hat – selbst dann nicht, wenn wir nur die glänzende sehen. Michael Feindler: Artgerechte Spaltung. Donnerstag, 12. Oktober, 19.30 Uhr, Kabarett „...nach Hengstmanns“

Der Lyriker unter den Kabarettisten

Zum Brüllen komisch

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achdem die Bowman-Brüder sieben Jahre nicht mehr miteinander gesprochen haben, stirbt der Vater. Nun gilt es, einen skurrilen Nachlass zu regeln. Dazu braucht es viel Fantasie und übersinnliche Hilfe. Ein nicht nur tragisch, sondern auch ein zum Brüllen komischer Roman. Für alle Fans des „Hundertjährigen“. J. Paul Henderson: „Der Vater, der vom Himmel fiel“ (Diogenes Verlag, ISBN 978-3-25706987-7, Preis: 20,00 Euro)

Eine packende Geschichte

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liver ist nicht nur Maler, den die Inspiration verlassen hat, sondern er ist auch Kleptomane, dem es ein fast erotisches Vergnügen bereitet, anderen Menschen persönliche Dinge zu entwenden. Als Polly, die Frau seines besten Freundes Marcus, zum Objekt seiner Begierde wird, nimmt eine tragische Entwicklung ihren Lauf. Eine packende Geschichte. John Banville: „Die blaue Gitarre“ (Verlag Kiepenheuer & Witsch, ISBN 978-3-462-05025-7, Preis: 22,00 Euro)

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Michael Feindler ist nicht laut. Ihn als leise zu bezeichnen wäre aber ebenso falsch. Dafür hallt das, was er auf der Bühne sagt, zu lange nach. Seit Jahren hält der Lyriker unter den Kabarettisten hartnäckig an der Behauptung fest, man dürfe dem Publikum ruhig etwas mehr zutrauen – in Hinblick auf Denkleistung, Schmerzgrenze und Empfindsamkeit. Die Sprache ist seine Waffe, die Gesellschaft der Schleifstein, an dem er sie schärft. Reime und Rhythmen sind dabei kein Selbstzweck, sondern bilden den Teppich, auf dem man über alles stolpert, was darunter gekehrt wurde. In seinem neuen Bühnenprogramm setzt sich Michael Feind-

Film verrückt Tipps von Lars Johansen

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n dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Abschied bedeutet beim Film oft auch Tod. In dem kleinen, aber feinen DEFA-Film von 1972, „Leichensache Zernik“, der jetzt endlich auch als Einzel-DVD erhältlich ist, geht es sogar um Mord. Und nicht nur um einen, ein Serienmörder ist im Berlin der Nachkriegszeit unterwegs. Die auch von der Polizeigewalt her geteilte Stadt erschwert hier die Ermittlungen noch zusätzlich. Eher zufällig ergeben sich erste Anhaltspunkte. In Schwarzweiß gedreht, fängt dieser Film die Zeit, in der er spielt, sehr gut ein, und schafft dazu noch das Kunststück, nicht nur ein spannender Krimi zu sein, sondern eben auch ein Stück heute schon fast vergessener Zeitgeschichte abzubilden, obwohl der Fall selber nur eine Fiktion ist. „El Bar – Frühstück mit einer Leiche“ vom spanischen Regie-Exzentriker Alex de la Iglesia erreicht

zwar nicht ganz das hohe Niveau von seinem Meisterwerk „Mad Circus“, erzählt aber eine faszinierende Geschichte, die bis zum Ende nicht ganz aufgelöst wird. Ein wild und zufällig zusammengemischter Haufen Menschen in einer Bar können diese nicht verlassen, weil draußen ein Scharfschütze unterwegs zu sein scheint. Aber was will der Staat vertuschen? Die Situation eskaliert, auch wegen der vielen unterschiedlichen Charaktere. Es ist ein Vergnügen, den durchgehend guten Schauspielern in der Enge des Raumes auf der Spur zu bleiben. Im Kino lohnt es sich, auf das Ende des Oktobers zu warten. Denn dann wird die deutsche Produktion „Montrak“ auf der Leinwand im Moritzhof ihre Kinopremiere erleben. Bislang lief sie nur auf Festivals und vermochte dort durchaus das Publikum zu unterhalten. Dieser deutsche Vampirfilm, der mit viel Liebe und wenig Geld realisiert wurde, lohnt auf jeden Fall einen Blick, denn deutsches Genrekino verdient immer ein wenig Unterstützung. Und es wird ein paar blutige Abschiede geben.


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AC/DC-Fan Stefan Thomale (Mitte) veranstaltet nicht nur das Phil-Rodd-Konzert, sondern gehört auch zur Band „Rose Bogey’s“, die im Vorprogramm einheizt.

AC/DC-Fan holt sein Idol nach Magdeburg

„Wegen dieser Band habe ich angefangen, Musik zu machen“, sagt Stefan Thomale. Jetzt holt er eines seiner Idole nach Magdeburg: Phil Rudd mit seiner neuen Band.

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er Sound von AC/DC hat Generationen von Musikern wie Fans geprägt. Einer davon ist der Magdeburger Stefan Thomale. „Als ich die Band das erste Mal hörte, war ich hin und weg“, erzählt der heute 30-Jährige. Er lernte Gitarre spielen und zog erst als Roadie, dann selbst als Musiker durchs Konzertland. Heute verbindet er eigene Bandauftritte mit der Vermittlung anderer Bands, mit seiner Agentur Bands-4-Events. Und jetzt kommt die Krönung: Er holt einen der Musiker nach Magdeburg, die ihn von kleinauf inspiriert haben: Phil Rudd, der ehemalige Schlagzeuger von AC/DC, geht auf Europatournee und Stefan ist Veranstalter des hiesigen Auftritts. Es kommt sogar noch besser: Thomale wird als Musiker auf dersel-

ben Bühne stehen! Er gehört zur Vorband des Abends: Rose Bogey’s. Mit ihm zwei weitere AC/DC-Fans: Magdeburgs Rockurgestein Yogi Böhme an den Drumms (früher u. a. bei Charlies Crew und den Kellergeistern) sowie „Reverend“ Woody, der Mann für Bass und Background, der u. a. bei den Scycs spielte, bevor er nach Australien und Neuseeland auswanderte. Zurückgekehrt traf er zunächst auf Yogi, dann auf „Tomate“ Stefan Thomale. Und weil sie so gut zusammenpassen, sind sie jetzt das Projekt Rose Bogey’s. „Drei Typen, zwei Hüte und eine fulminante Live-Show“, beschreiben „The Missing“ das rockende Trio aus Magdeburg. Das Outfit ungewöhnlich, die Musik mitreißend, die Musiker ein jeder ein Original. Geboren in drei unterschiedlichen Jahrzehnten mischen sie Erfahrungen und Stile zu einem besonderen Sound. Wo auch immer sie auftreten, sorgen sie für Stimmung. In ihrer Heimatstadt sind sie selten zu erleben. Vielmehr rocken sie quer durchs Land, haben Auftritte von klein bis riesig. Ob mit Suzi Quatro oder Bonfire bei Motorcycle Jamboree, in Ferropolis oder auf der Berliner Waldbühne, der Markthalle Hamburg oder bei den Pyrogames im Land, bei denen ihre Rockshow übrigens stets fest eingeplant ist. Zu ihren Markenzeichen gehören neben Hüten edle Anzüge, gesponsert von jenem noblen Her-

Frühjahr 2018

renausstatter aus Hannover, der u. a. die Fußballer von 96 und die Hardrocker Scorpions ausgestattet hat. Er zeigte sich als Fan und wollte auf diese Weise Starthilfe leisten. Damit sind sie bei ihren Auftritten auf jeden Fall auch ein Hingucker! „Wir verkleiden uns nicht. Das Outfit entspricht unserem Stil“, sagen die Jungs. Ihr Rocksound ist dazu kein Widerspruch, im Gegenteil, die Kombination verleiht ihnen etwas Einmaliges. Zu ihren Träumen gehört, irgendwann mal beim Festival in Wacken aufzutreten. Oder ein Konzert mit AC/CD, sagt Stefan, der die Band schon unzählige Male live erlebt hat und noch immer fasziniert ist. Gespielt hat Rose Bogey’s zumindest aber schon mit der AC/DC-Tribute-Band TNT und den Jailbreakers bei der „AC/DC Strom Tour“. Wenn sie demnächst mit Phil Rudd, einem der Urväter der australischen Hardrocklegende, auf derselben Bühne stehen, geht für sie ein weiterer Traum in Erfüllung. Geplant war das Konzert für den 27. Oktober in der Factory. Kurz vor Start der Europatournee ist allerdings ein Mitglied von Rudds neuer Band erkrankt, teilte das Management mit. Deshalb wird die komplette Tour ins Frühjahr 2018 verschoben. Somit auch das Magdeburg-Konzert. Doch „es wird auf jeden Fall stattfinden“, beteuert Stefan Thomale. Die bereits erworbenen Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit. Birgit Ahlert


24 Informationstage im Magdeburger Service-Center

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och bis zum 28. September laden Magdeburger Kommunikationsdienstleister zu einem Tag der offenen Tür ein. An unterschiedlichen Tagen, jeweils von 15 bis 19 Uhr, können interessierte Besucherinnen und Besucher einen Einblick in zehn Unternehmen der Wachstumsbranche bekommen und hinter die Kulissen schauen. Die Branche ist einer der größten Arbeitgeber der Landeshauptstadt. Am jeweiligen Aktionstag, ab 15 Uhr, stellen die teilnehmenden Unternehmen ihre Center vor und bieten Führungen an. Interessierte Besucher erfahren, welchen Herausforderungen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen müssen, wie sie darauf vorbereitet und dabei begleitet werden. Wer Interesse an einer Tätigkeit in einem der Center hat, bekommt direkt vor Ort Informationen über verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten, Karrierechancen sowie Aus- und Weiterbildungen. Die Branche verfügt derzeit über ein umfangreiches Stellenangebot und sucht weitere Arbeitskräfte. Die folgenden Unternehmen beteiligen sich mit einem Tag der offenen Tür: facts – Die Infoline GmbH, Halberstädter Straße 40a (26.9.), Invitel Unternehmensgruppe, Schleinufer 16 (27.9.) und Arvato Service GmbH, Nachtweide 82 (28.9.). Alle Informationen zum aktuellen Tag der offenen Tür sind auch im Internet auf den Seiten der jeweiligen teilnehmen Unternehmen abrufbar.

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Im Herbst neu durchstarten! Wir suchen ab sofort EINE/N ERGOTHERAPEUT/IN Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n motivierte/n Ergotherapeut/in. Wir sind ein engagiertes interdisziplinäres Team bestehend aus Ergotherapeuten und Logopäden. Zusammen sind wir bestrebt unseren Klienten ganzheitlich und rasch zur bestmöglichen Selbständigkeit, Lebensqualität und Gesundheit zu verhelfen. Unsere Behandlungsschwerpunkte liegen in der Pädiatrie und Neurologie, welche auch in Form von Hausbesuchen stattfinden.

Ihr Profil: - eine abgeschlossene Berufsausbildung als Ergotherapeut/in - selbständiges und strukturiertes arbeiten - Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein - Engagement und Teamfähigkeit - Interesse und Bereitschaft an in- und externen Fortbildungen - ein PKW-Führerschein Wir bieten: - eine unbefristete Festanstellung mit 40 Wochenstunden (bei Bedarf auch weniger möglich) - Möglichkeiten, eigene Ideen und Konzepte umzusetzen - Förderung von Weiterbildungen - eine freundliche Arbeitsatmosphäre in einem engagierten Team - Moderne und sehr gut ausgestattete Praxisräume - ein Praxis-Auto

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LEBENSART

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Endlich Dritte Liga!

Die limitierte FCM-Fan-Edition des Kultspiels FIFA 18 für die PS4 und die Xbox sind exklusiv im Media Markt Magdeburg Am Pfahlberg erhältlich.

Ab jetzt weht ein frischer Wind auf der Spielkonsole, auf den schon viele virtuelle Kicker gewartet haben. Mit dem neuen FIFA 18 hält erstmals die 3. Liga Einzug auf dem digitalen Bolzplatz. Electronic Arts presste alle zwanzig Drittligisten mit über 500 Spielern inklusive Heim- und Auswärtstrikots auf die Spieledisc der Playstation 4, der Xbox oder des PCs. Mit am Start sind Traditionsclubs wie der 1. FC Magdeburg, Hansa Rostock oder Carl-Zeiss-Jena. Die Integration der 3. Liga ist schon lange einer der größten Wünsche der „FIFA“-Fangemeinde. Denn die Leidenschaft für den Heimatverein prägt die Fußballkultur in der ganzen Republik. Dies nahmen sich die Spielexperten des Media Markt Magdeburg Am Pfahlberg zu Herzen und stellen am 29. September exklusiv die Fan-Edition des Spieleklassikers FIFA 18 für die Playstation 4 und die Xbox One in Zusammenarbeit mit dem 1. FCM bereit. Die Edition ist auf 500 Spiele limitiert. Alle Fans, die sich das Spiel der FCM-Edition kaufen, haben zusätzlich die Chance, einen von den Spielern des Magdeburger Traditionsvereins signierten Fußball zu gewinnen. Zusätzlich gibt es zum Verkaufsstart des Spiels FIFA 18 am 29. September ab 17 Uhr die Gelegenheit, sich das Fan-Edition-Cover bei einer Autogrammstunde mit Spielern des 1. FCM im Media Markt Am Pfahlberg signieren zu lassen. Insgesamt umfasst die offizielle DFB-Lizenz in FIFA 18 neben der Nationalmannschaft, dem Frauen-Nationalteam und dem DFB-Pokal alle Drittligisten der Saison 2017/2018 sowie alle Heim- und Auswärtstrikots. Enthalten sind auch die Lizenzen der Champions League und zahlreicher anderer internationaler Ligen. FIFA 18 wird am 29. September weltweit für PlayStation 4, Xbox One, PC, Nintendo Switch, PlayStation 3 und Xbox 360 veröffentlicht.

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WISSENSWERT GESUNDHEIT

1. Ausgabe Oktober | 2017

Lungenkrebs auf dem Vormarsch

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Die lila Kuh gibt es nicht Wie ein Projekt für gesunde Ernährung in Sachsen-Anhalt über 10.000 Kinder erreicht hat

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inder besuchen Bauernhöfe, Landwirte und Landfrauen besuchen Kindergärten und Grundschulen. Bei den Projekten „Bauernpaten“ und „gesundes Frühstück in Kitas“ lernen Kinder, woher ihr Essen kommt und wie man sich gesund ernähren kann. Nach über einem Jahr können die Partner AOK Sachsen-Anhalt, Landfrauenverband und Bauernverband eine erste positive Bilanz ziehen. Falsche Ernährung und Übergewicht unter Kindern sind eines der drängendsten Gesundheitsprobleme in Sachsen-Anhalt. Allein unter den bei der AOK Sachsen-Anhalt versicherten Kindern sind rund 5.000 adipös, das heißt krankhaft übergewichtig. „Wir wollen etwas dagegen unternehmen. Gemeinsam mit den Landfrauen und Landwirten haben wir deshalb ‚Bauernpaten‘ und ‚Gesundes Frühstück in Kitas‘ ins Leben gerufen“, erklärt AOK-Vorstand Ralf Dralle. Auf die Bilanz nach nur einem Jahr sind die Partner stolz. Seit dem offiziellen Start im April 2016 gab es über 120-Bauernpaten-Veranstaltungen, die jeweils aus einer Schulstunde und einer Hofführung bestehen. 32 landwirtschaftliche Betriebe und 85 Schulen in ganz SachsenAnhalt sind bislang beteiligt. Und auch das Projekt

„Gesundes Frühstück in Kitas“ wird gut angenommen. Fast 450 Mal haben die Landfrauen mit Kindern in über 330 Kitas ein gesundes Frühstück zubereitet. Rund 2.700 Schul- und 7.500 Kindergarten-Kinder konnte man somit bislang erreichen. Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch machte sich auf einem Paten-Bauernhof in Volgfelde bei Stendal selbst ein Bild von der Umsetzung. Sie setzt „auf gute Zusammenarbeit“ mit den landwirtschaftlichen Betrieben. „Ich wünsche mir allerdings auch eine stärkere Unterstützung der Eltern bei diesem so wichtigen Thema“, sagte die Politikerin. Für die Landfrauen schließt das Projekt eine ganz klare Lücke: „Gesunde Ernährung als Schulfach gibt es noch nicht. Wir wollen deshalb erreichen, dass die Kinder frühzeitig erfahren, wo die Lebensmittel ihren Ursprung haben. Dadurch entsteht ein ganz anderes Bewusstsein und die Kinder erfahren, was gesund ist und was ausgewogene Ernährung konkret heißt“, sagte Landfrauen-Vorsitzende Sibylle Klug, die zum Gespräch auf ihren Hof in Volgfelde bei Stendal eingeladen hatte. Olaf Feuerborn, Präsident des Landesbauernverbandes, möchte in Zukunft noch mehr landwirtschaftliche Betriebe für „Bauernpaten“ begeistern und dafür auch gemeinsam mit den Landfrauen weitere Schulungen zur Bauernhofpädagogik anbieten. Die AOK Sachsen-Anhalt wird die Projekte als wichtigen Beitrag für die Gesundheit im Land weiterführen. Vorstand Ralf Dralle kündigte bereits jetzt die Verlängerung für weitere drei Jahre bis 2021 an. In den kommenden Jahren möchte man noch wesentlich mehr Kinder erreichen.

mmer mehr Menschen in Sachsen-Anhalt erkranken an Lungenkrebs. Trotzdem ist das Bundesland bei der Zahl der Lungenkrebspatienten nicht der Spitzenreiter in Deutschland. Das könnte sich in einigen Jahren ändern, denn gegen den bundesweiten Trend rauchen in Sachsen-Anhalt besonders viele Jugendliche. In Sachsen-Anhalt steigt die Zahl der Lungenkrebs-Erkrankungen kontinuierlich an, wie eine aktuelle Auswertung der AOK zeigt. Trotzdem liegt das Land im bundesweiten Vergleich nur im Mittelfeld. In einigen Jahren könnte sich das jedoch ändern, denn nirgendwo sonst gibt es so viele junge Raucher: Rund 36 Prozent der 15- bis 24-jährigen Männer sind regelmäßige Raucher, bei den Frauen sind es 30 Prozent. Damit rauchen in Sachsen-Anhalt, ganz anders als im Bundestrend, mehr Jüngere als Ältere. Insgesamt rauchen in Sachsen-Anhalt 34 Prozent der Männer und 22,6 Prozent der Frauen. Deutschlandweit liegt der Raucheranteil bei etwa einem Viertel. Der Anstieg der Zahlen in Sachsen-Anhalt ist vor allem auf die Zunahme von Neuerkrankungen bei Frauen zurückzuführen. Während die Zahl der Lungenkrebs-Fälle bei Männern stagniert, steigt die der Frauen. Hintergrund ist, dass in der Vergangenheit zwar mehr Männer als Frauen geraucht haben. Die Trendumkehr, mit dem Rauchen aufzuhören, hat bei Männern aber früher als bei Frauen eingesetzt: Seit den 90er-Jahren sinkt der Raucheranteil bei Männern, bei Frauen erst seit 2003. Auch unter den bundesweiten AOK-Versicherten steigen die Lungenkrebs-Erkrankungen kontinuierlich an. 2006 lag der Durchschnittswert noch bei 0,2 Prozent, 2015 waren es 0,257 Prozent. Im Gegensatz dazu sinkt der Anteil der Raucher bundesweit stetig. Die unterschiedliche Entwicklung der Zahlen ist dabei kein Widerspruch. Die jetzigen Erkrankungen sind die Folge hoher Raucherquoten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zahlen der AOK-Auswertung zeigen deutlich: Lungenkrebs ist weitgehend vermeidbar, es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen Rauchen und der Erkrankung.. Die AOK unterstützt ihre Versicherten aktiv dabei, mit dem Rauchen aufzuhören. Besonders niedrigschwellig ist das Nichtrauchertraining „Ich werde Nichtraucher“ – ein systematisches und kostenloses Online-Programm zur Rauchentwöhnung.


2017 | 1. Ausgabe Oktober

WISSENSWERT KOMPAKT

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Magdeburger Kinderarzt wird Tagungspräsident

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rof. Dr. Gerhard Jorch, Didende der ausrichtenden Gerektor der Universitätskinsellschaften hervorheben soll. derklinik Magdeburg, ist Professor Dr. med. Gerhard zum Tagungspräsidenten 2018 Jorch wurde Anfang 1998 an des „Kongresses für Kinderdie Otto-von-Guericke-Universiund Jugendmedizin“ vom 20. tät berufen. Neben der Erforbis 23. September nächsten schung von Hirnschäden bei Jahres in Leipzig gewählt worNeugeborenen gehört der den. Es ist der bedeutendste plötzliche Kindstod zu den Areuropäische Kinderärztekonbeitsschwerpunkten des Wisgress, der auf eine lange Tradisenschaftlers. Der Magdeburtion zurückblickt und dann beger Kinderarzt ist auch Initiator reits zum 114. Mal stattfinden der gemeinsamen Kampagne wird. deutscher medizinischer FachEs ist die Jahrestagung der gesellschaften und ElternverDeutschen Gesellschaft für Kinbände mit dem Slogan „Mehr der- und Jugendmedizin, die gesunde Babys“. 2015/16 war zusammen mit der Deutschen Prof. Jorch Präsident der DeutGesellschaft für Sozialpädiatrie schen Interdisziplinären Vereiniund Jugendmedizin, der Deut- Prof. Dr. Gerhard Jorch, Direktor gung für Intensiv- und Notfallschen Gesellschaft für Kinder- der Universitätskinderklinik medizin (DIVI), ein weltweit einchirurgie, der Gesellschaft für Magdeburg. Foto: Uniklinik zigartiger Zusammenschluss Pädiatrische Radiologie und von mehr als 2.000 Anästhesisdem Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschten, Neuromedizinern, Chirurgen, Internisten, Kinland durchgeführt wird und mit dem Titel „Konder- und Jugendmedizinern sowie Fachkrankengress für Kinder- und Jugendmedizin“ das Verbinpflegern.

n Medizinischer Rat

Zucker – das Leben versüßen oder schädigen

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ucker wird heute vielfach gern, sind wir doch alle mit der als Teufelszeug hingestellt. „süßen“ Belohnung groß geDoch ist er wirklich so worden. Wie oft verwenden wir schädlich, wie oft behauptet, heutzutage das umgangsoder benötigen wir ihn? Fakt ist, sprachliche „zuckersüß“, wenn wir brauchen keinen Zucker, so wir etwas besonders schön finwie auch kein anderes einzelden. Die Ursache dafür liegt in nes Lebensmittel. Grundsätzlich den 50er Jahren, als die Zuckerist zu sagen, dass es keinen Beindustrie mit jeder Menge Südarf an Zucker an sich gibt. Das ßigkeiten, überzuckerten Erfrimenschliche Gehirn benötigt schungsgetränken und Backwazwar ca. 130 Gramm Glucose ren den Markt praktisch überflupro Tag, kann diese jedoch betete und seitdem Zucker als reits aus anderen PolysacchariHochgenuss verkauft. den, wie Stärke (kommt z. B. in Der größte Teil unserer Nudeln, Kartoffeln und Brot vor) Ernährungsmediziner übergewichtigen Mitmenaufspalten. Das ist eher eine Oberarzt Dr. Carl Meißner schen verzehrt täglich überFrage der Menge, die zu sich mäßige Kalorien durch die genommen wird. Den Bedarf an Kohlenhydraten versteckten Zucker in Fertigprodukten und zu allein aus Zucker zu decken, würde uns krank masüßen Getränken. Das liegt vor allem an der ungechen, sind es doch leere Kohlenhydrate ohne nennügenden Kennzeichnung von Lebensmitteln und nenswerte oder essentielle Nährstoffe. Wird immer Getränken, den Werbebotschaften, die beim Verwieder Süsses und damit Zucker verzehrt, dann zehr Glücksgefühle versprechen und fehlendem Erkommt es zu einem chronisch erhöhten Blutzuckernährungswissen. Diabeteserkrankungen sind in diespiegel. Dieser wirkt im Körper einerseits entzünser Bevölkerungsgruppe enorm angestiegen. dungsfördernd und somit ganz pauschal beschleuDeshalb rate ich Ihnen den Zuckergenuss zu renigend auf die Entwicklung vieler chronischer Krankduzieren und besonders bei der Wahl Ihrer Geheiten u. a. auch von Diabetes. tränke achtsam zu sein. Auch eine reife Aprikose Gegen das Frühstücksbrot mit Marmelade ist schmeckt zuckersüß! aber nichts einzuwenden. Denn ganz auf Süßes zu Herzlichst Ihr Dr. med. Carl Meißner, verzichten, würde das Verlangen danach nur steiKlinikum Magdeburg

n Treffpunkt Gesundheit

Gesunde Zähne von Anfang an

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ahlreiche Gesundheitstage sollen im Laufe eines Jahres über Krankheiten, Belastungen oder Vorsorgemaßnahmen aufklären. So auch der Tag der Zahngesundheit am 25. September, der in diesem Jahr unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – Gemeinsam Apothekerin für starke Milchzähne“ Claudia Meffert stand. Gesunde Milchzähne entscheiden darüber, ob ein Kind altersgerecht an Gewicht zunimmt, ob es richtig sprechen lernt und ob es aufgrund seines Aussehens Ausgrenzung erfährt. So ist es in der Pressemitteilung der Bundeszahnärztekammer zum Tag der Zahngesundheit zu lesen. Besonders Karies durch übermäßiges Trinken von zukker- und säurehaltigen Getränken ist eine ernst zu nehmende Gefahr im Kindesalter, die durch entsprechende Aufklärung und Prophylaxe gebannt werden kann und muss. Auch eine ungenügende Pflege der Zähne im Erwachsenenalter kann zur Erkrankung des Zahnfleisches führen, der sogenannten Paradontose. Zähneputzen zweimal am Tag, das ist ein Minimum für gesunde Zähne. Die Wahl der Zahnbürste ist dabei nicht so entscheidend wie die richtige Technik beim Putzen. Lernte man früher, dass kreisende Bewegungen der Zahnbürste die richtige Methode sei, so weiß man heute, dass fegende und rüttelnde Bewegungen den Zahnbelag optimal entfernen und das Zahnfleisch schonen. Allerdings darf man sich beim Putzen nicht nur auf die Kauflächen beschränken, sondern soll alle Seiten säubern. Das darf dann gerne 2 bis 3 Minuten dauern. Idealerweise enthält die verwendete Zahnpasta zur Stärkung des Zahnschmelzes Fluorid und wenig raue Schleifmittel. Die Reinigung der Zahnzwischenräume ist oft mit der Zahnbürste nicht so einfach. Daher kann nach dem Putzen die Verwendung von Zahnseide oder von Interdentalbürstchen sinnvoll sein. So werden Bakterien an schwer erreichbaren Stellen entfernt und der Plaque- und somit Zahnsteinbildung vorgebeugt. Bei der Wahl der richtigen Methode können Zahnärzte oder Apotheker behilflich sein. Abends ist es zum Abschluss ratsam die Zunge zu putzen, damit die sich dort befindliche Bakterien keinen Angriff auf Zahnfleischtaschen starten. Eine professionelle Zahnreinigung ein bis zweimal im Jahr bei Ihrem Zahnarzt ist ratsam, da auch lästige Verfärbungen entfernt werden können, die sich durch das blosse Putzen meist nicht mehr entfernen lassen. Verfärbungen entstehen beim Rauchen oder durch Lebensmittel wie Rotwein, Tee, Sojasoßen, Gewürze oder Obst wie Kirschen und Beerenfrüchte. Auch Medikamente wie Antibiotika und Mundspüllösungen verfärben Zähne bei längerem Gebrauch. Gerne sind wir Ihnen bei der Wahl der richtigen Zahnpflegeprodukte behilflich. Herzlichst Ihre Claudia Meffert, Pluspunkt Apotheken in Magdeburg


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SPORT KOMPAKT

2017 | 1. Ausgabe Oktober

Auf der Jagd nach

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Körben

Die Kids vom 1. Magdeburger BC schauen genau hin, was Trainer Victor Martinez ihnen vormacht. Foto: Peter Gercke

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u den Erfolgsgeschichten der jüngeren Vergangenheit des Magdeburger Sports zählt der Basketball nicht unbedingt. Ganz im Gegenteil. Als das von Anfang an, um es gelinde auszudrücken, zu ehrgeizig angelegte Bundesliga-Projekt der Otto Baskets vor gut zwei Jahren nach finanzieller Pleite und Lizenzentzug endgültig krachend scheiterte, hatte das einschneidende Folgen. Alles drohte den berühmten Bach runterzugehen. Klar, die eingeflogenen US-Legionäre eilten, wenn sie denn Glück hatten, im Handumdrehen zum nächsten deutschen oder europäischen Klub weiter. Die gesamte Nachwuchsarbeit blieb in den Insolvenzwirren allerdings auf der Strecke. Nun hätte man sagen können: Schicksal, es ist zwar nicht unsere Schuld, aber es lässt sich eben nicht ändern. Doch Jungen und Mädchen, die sich der Jagd auf die Körbe verschrieben haben, einfach so nach Hause schicken? Die für die Jugendarbeit Verantwortlichen hatten, nach reiflicher Überlegung, eine andere Idee: Dann gründen wir eben einen eigenen Verein. So geschah es, dass seit dem 12. September 2016 der 1. Magdeburger BC offiziell ins Vereinsregister eingetragen ist. „Wir haben von Grund auf neu begonnen“, unterstreicht der Vorsitzende Markus Ulbricht (37) im Gespräch mit Magdeburg Kompakt. „Von der alten Führungsriege ist bei uns keiner mehr dabei. Das wollten wir auch nicht.“ Wer heute an einem beliebigen späten Nachmittag in der Goethe-Schule in der Helmstedter Straße vorbeischaut, erlebt in den beiden Turnhallen emsiges Treiben. „70 Kinder, Jugendliche und Erwachsene gehören dem MBC heute an“, berichtet Ulbricht stolz. Die Zahl hat sich im zurückliegenden Jahr mehr als verdreifacht. Dennoch sagt er: „Weitere Mitglieder sind

Der 1. Magdeburger BC kümmert sich um die Nachwuchs-Basketballer. Neulinge sind herzlich willkommen. Von Rudi Bartlitz herzlich willkommen.“ (Mehr dazu in unserer nebenstehenden Rubrik „Kompakt“) . Etwas fällt beim Blick in die beiden Hallen sofort auf: Die jungen Sportler in der unteren Etage absolvieren Übungen, die so gar nicht recht zur Spielsportart Basketball passen wollen. „Das ist unsere Abteilung Kickboxen“, lacht Ulbricht. Kampfsportler in einem Klub für Basketball, diesem doch so körperlosen Spiel? Wie passt denn das? Der Vereinschef erläutert: „Die Kickboxer gehörten zunächst einem Basketball-Verein in Schönebeck an. Als der aber seine Pforten schloss, haben wir sie in unsere Reihen aufgenommen.“ Das führte zu einer nicht alltäglichen Situation: „Wir sind derzeit in Magdeburg der einzige Verein, der diese Sportart anbietet.“ Da Sachsen-Anhalt über keinen eigenen Kickbox-Landesverband verfügt, können sich die Akteure (Ulbricht: „Willkommen sind bei uns auch Männer und Frauen jenseits der 30.“) derzeit allerdings nur im Training miteinander messen. Da sieht es bei den Basketballern ganz anders aus. Diverse Jugendmannschaften nehmen am

Spielbetrieb im Land teil, während die Minis, wozu die Altersklassen U8 und U10 zählen, regelmäßig Turniere mit Gleichaltrigen aus Sachsen-Anhalt bestreiten. Trainingsbetrieb herrscht die gesamte Woche über. Einer der Übungsleiter ist Victor Martinez, ein 26-jähriger Spanier, den es irgendwann einmal nach Deutschland verschlagen hat. Der Mechatroniker war, als die MBC-Verantwortlichen ihn ansprachen, sofort mit Feuereifer dabei. Und selbst Vereinsvorsitzender Ulbricht, ein gelernter Koch mit Trainerschein, greift nahezu täglich in der Halle selbst mit ins Geschehen ein. „Für drei Teams“, sagt er, „bin ich verantwortlich.“ Die Jungen und Mädchen wissen das Engagement ihrer Übungsleiter und Betreuer zu schätzen. Einige von ihnen kommen sogar regelmäßig aus Calbe, Biere, Möckern und Ebendorf zum Training. Ulbricht: „Für manche, so habe ich den Eindruck, ist der Verein das Leben.“ Damit das Sporttreiben an der Basis – denn genau das ist es, was der MBC betreibt (Ulbricht: „Wir kümmern uns zusätzlich noch um Schulsport-Arbeitsgemeinschaften in Magdeburg und Barleben“) – so gut klappt, sind Sponsoren unumgänglich. „Wir freuen uns“, fügt der Chef hinzu, „dass uns, um nur einige zu nennen, Sparkasse, ÖSA, EdekaKudwin und die Physiotherapie Käthner so gut unterstützen. Ansonsten wäre vieles kaum möglich.“ Bei aller Begeisterung um die junge Generation, erfolgsmäßig macht die Oldie-Truppe des MBC – ja, die gibt es auch – den jungen Dachsen immer noch etwas vor. Vier Akteure der Altersklasse Ü55 und Ü60 schafften im deutschen Team sogar die Teilnahme an der Europameisterschaft der entsprechenden Altersklasse. Vorbilder im eigenen Haus gibt es also allemal genug.


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SPORT KOMPAKT

1. Ausgabe Oktober | 2017

„Der Gott des Geldes wird alles verschlingen“ Fußball steht weltweit an einem Scheideweg. Das lukrative Geschäft droht immer mehr außer Kontrolle zu geraten. Eine Bestandsaufnahme. | Von Rudi Bartlitz

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ch, was waren das für Zeiten, als der Spruch, Geld schieße keine Tore, nahezu uneingeschränkt galt. Selbst wenn man als Fachmann einmal in einer TV-Diskussion nicht so recht weiter wusste, auf diesen banalen Satz konnte man sich gefahrlos zurückziehen. Der war zuverlässig – und brachte, seiner verbalen Schlichtheit wegen, wenn schon nicht lodernde Begeisterung, so in der Regel doch zustimmendes Nicken ein. Aus, vorbei. Diese Zeiten existieren nicht mehr. Wenn Historiker später einmal einen exakten Termin für einen Paradigmen-Wechsel ermitteln wollen, der Sommer 2017 wäre ein prima Anhaltspunkt. Dafür genügt ein Stichwort: Neymar. Der Wechsel des brasilianischen Stürmers für die atemlos machende Summe von 222 Millionen Euro (der „Weltrekord“ lag bis dato bei 105 Millionen) von Barcelona nach Paris sprengte alle bis dahin bekannten Ketten. Kaum eine Gartenparty, kaum ein Verwandtentreff, keine Skatrunde, wo nicht mit Feuereifer darüber diskutiert worden wäre. Die Politik, die jede Welle gern mitreitet, mischte sich ein, Moralisten aller Couleur sprachen von menschenverachtenden Praktiken, von Sittenverfall schlechthin. Der Transfer war, weit über den Sport hinaus, eines der beherrschenden Themen des Sommers. Die Medien taten das Ihre: Es hätte niemanden verwundert, wenn die ARD extra einen „Brennpunkt“ dazu ins Programm gehievt oder das ZDF in einer Sondersendung besorgt gefragt hätte: „Was nun, Frau Merkel?“ Bloß, Satire hilft angesichts der Fakten wahrscheinlich nicht weiter. Zumal Neymar ganz und gar kein Einzelfall ist. Da fließen, nur wenige Tage später, unglaubliche 180 Millionen für den erst 20-jährigen Franzosen Mbappe, geistern Summen von einer Milliarde Euro durch die Gazetten, die der FC Barcelona und Real Madrid für ihre Stars Messi und Ronaldo als Ablöse festgeschrieben haben. Allein die drei Stürmer des vom Königshaus in Katar alimentierten Klubs Paris St. Germain (Neymar, Mbappe, Cavani) besitzen einen Marktwert von zusammen 460 Mil-

lionen Euro. In England wiederum beziehen die Klubs der Premier League allein aus Verträgen mit dem Bezahlfernsehen für vier Jahre unglaubliche 6,9 Milliarden Euro. Festzuhalten bleibt also: Erfolg ist, wie das Abschneiden gerade der spanischen und auch der englischen Klubs in europäischen Pokalwettbewerben zeigt, eben immer mehr käuflich. Oder andersherum: Geld schießt doch Tore! Kein Wunder, dass viele sich angesichts derartiger Geldmengen und eines Menschenhandels unter Millionären fragen, wie viel weiter sich der Profifußball noch von der Lebensrealität seines Publikums entfernen kann, ohne beträchtlichen Schaden zu nehmen. „Der Gott des Geldes“, warnte Freiburgs Trainer Streich zu Recht, „ wird immer größer und irgendwann verschlingt er alles.“

„Bundesliga droht der Super-Gau“ Zumal sich erweist, dass alle bisher von den internationalen Verbänden UEFA und FIFA halbherzig eingeleiteten Regulierungsmaßnahmen nicht greifen. Das beispielsweise von der europäischen Föderation ins Leben gerufene „Financial Fairplay“, das – einfach ausgedrückt – dafür sorgen sollte, die Klubs daran zu hindern, nicht allzu viel mehr Geld auszugeben als sie einnehmen, dieses angebliche Fairplay erwies sich von Anfang an als Rohrkrepierer. Reiche Vereine fanden und finden stets einen Weg, mit einer Armada von Juristen und taktischen Winkelzügen das Regelwerk zu umgehen oder zu durchlöchern. So zahlte Neymar seine Ablöse an Barcelona, jene berüchtigten 222 Millionen Euro, angeblich aus eigener Tasche – nachdem ihn zuvor Katar für 300 Millionen (!) zum Botschafter der FußballWM 2022 im staubtrockenen Wüstenstaat gemacht hatte. Zahlreiche Beobachter wiesen in den zurückliegenden Wochen zu Recht darauf hin, dass eine Selbstregulierung im europäischen Fußball kaum möglich erscheint. Weil das EU-Recht Eingriffe in den

Wettbewerb, wenn überhaupt, nur unter ganz bestimmten und streng eingegrenzten Voraussetzungen erlaubt. Bekanntes Beispiel aus der Vergangenheit: Weil der europäische Arbeitsmarkt nach einheitlichen Regeln (die z. B. Restriktionen im Sport für Ausländer verbieten) gestaltet ist, gelang es 1995 dem belgischen Fußballer JeanMarc Bosman in einem Musterprozess durchzusetzen, dass Kicker nach Vertragsablauf ablösefrei zu einem anderen Klub wechseln können. Mit fatalen wirtschaftlichen Folgen für die Klubs. Der jüngst immer wieder ins Spiel gebracht und im US-Sport (u. a. Eishockey, Basketball) praktizierte „Salary Cap“ dürfte in Europa ebenso wenig funktionieren. Er sieht eine Gehaltsobergrenze für die einzelnen Vereine vor. Damit soll eine Konzentration der besten Spieler in wenigen Vereinen und damit eine grobe Disbalance in der entsprechenden Liga verhindert werden. In den USA – also in einem Staat und mit einer einheitlichen Gerichtsbarkeit


2017 | 1. Ausgabe Oktober

SPORT KOMPAKT ball-Spitzenvereine für potente Investoren immer mehr zu einer lukrativen Geldanlage geworden. Dieser Geldzufluss hält unvermindert an, ja, sein Tempo nimmt sogar rasant zu. Weil der weltweite Volkssport Nummer eins – zumindest in den führenden Ländern – zum reinen Business, zum Unterhaltungsgeschäft degradiert worden ist. Bestes Beispiel ist die englische Premier League, in der sich heute als Klubbesitzer US-Fonds, Milliardärs-Familien aus Übersee, russische Oligarchen und Scheichs aus Nahost tummeln. Ihre Motive sind dabei höchst unterschiedlich. Geht es den einen um schnöde Gewinnmaximierung oder um die Nutzung des Fußballs als gigantische, weltweit einmalige PR-Plattform, werfen andere, wie die Potentaten aus der Wüste (die sich neben England auch in Frankreich in einen Spitzenklub, Paris St. Germain, einkauften), riesige Geldsummen einzig aus Prestigegründen in den Ring. Motto: Einmal die Champions League gewinnen, es dem Abendland richtig zeigen … Mit China ist in den zurückliegenden beiden Jahren zudem ein neuer Global Player auf dem Markt erschienen. Nicht nur die eigene Liga lockt Akteure aus Europa und Südamerika mit exorbitanten Gehältern, chinesische Investoren machen sich mehr und mehr auch in Europa breit, hier vor allem in Italien (AC Mailand).

– mag das praktikabel erscheinen, im zerstrittenen Europa mit seinen vielen nationalen Egoismen scheint eine Gehaltsobergrenze kaum durchsetzbar. Zumindest derzeit. Wie so oft, schieben sich hier Politik und Sport gegenseitig die Verantwortung für Fehlentwicklungen zu. Die deutsche Kanzlerin kritisierte, ganz populistisch, die in diesem Sommer drastisch angestiegenen Ablösen. „Solche Summen kann kein Mensch nachvollziehen. Uefa und Fifa sollten die Regeln für Spielertransfers noch einmal anpassen, um für größere sportliche Balance zu sorgen“, sagte die CDU-Parteivorsitzende. Im Gegenzug warf Uefa-Chef Ceferin der europäischen Politik vor, mit ihrer Gesetzgebung solche (Fehl)Entwicklungen ja überhaupt erst zu ermöglichen. Auch hier gilt: Eine Einigung ist nicht in Sicht. Woher, so ist zu fragen, kommen nun überhaupt all die Milliarden und Millionen, die dem Kicker-Wesen augenblicklich derart zusetzen? Spätestens zu Beginn dieses Jahrtausends waren Fuß-

Auch wenn das weltweit marodierende große Geld also überall im Fußball die Sitten immer mehr verdirbt, die deutsche Bundesliga dürfte einer der Hauptbetroffenen sein. Sie hat, wie die „Frankfurter Allgemeine“ dieser Tage konstatierte, mit günstigen Eintrittspreisen und dem Verzicht auf Großinvestoren und Mega-Transfers, die Nähe zur Kundschaft bisher weitgehend behalten. Doch es gibt eine Kehrseite: Es wird immer schwieriger, im Kampf um globale TV-Einnahmen und europäische Trophäen konkurrenzfähig zu bleiben – und zugleich die Aura des Volkssports zu wahren, die das kostbare Erbe dieses Spiels ist. „Wie kann die Bundesliga diese Pole zusammenhalten?“, fragt das Blatt durchaus besorgt.

„Fairplay als Rohrkrepierer“ In der Tat ist nicht zu übersehen, wie die internationale Stärke der Bundesliga bröckelt. In den letzten zwanzig Jahren gab es in europäischen Wettbewerben nur zwei deutsche Erfolge – die schwächste Bilanz seit Gründung des Europapokals 1955. Der letzte gelang 2013 den Bayern, die seitdem Jahr für Jahr an Spanien gescheitert sind. Nun rüstet die europäische Konkurrenz gewaltig auf, während der prominenteste und teuerste Bayern-Zugang, der Kolumbianer James Rodriguez, nur ein geliehener Ersatzmann von Real Madrid ist. Selbst Bayern-Präsident Hoeneß sieht die Chancen in der Champions League schwinden. So droht ein Super-Gau für die Strahlkraft der Bundesliga: ein FC Bayern, der national weiter nach Belieben dominiert, international aber nicht mehr mit Real & Co. mitkommt. Was also tun? Kritiker verweisen immer häufiger darauf, die in Deutschland geltende 50+1-Regel endlich zu kippen. Sie besagt: Der Verein muss die Stimmenmehrheit besitzen, um so nicht das Sagen

31 im eigenen Haus gegenüber internationalen Investoren zu verlieren. Dieses Beharren wiederum, behaupten dieselben Kritiker, hindere die meisten Bundesligisten daran, fremdes Kapital in die Vereine fließen zu lassen und damit sportlich aufzurüsten, um den Rückstand gegenüber der ausländischen Konkurrenz nicht noch größer werden zu lassen. Mit Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim und de facto Leipzig gibt es allerdings bereits vier sogenannte Investorenklubs. Mit Hannover kommt wahrscheinlich bald der fünfte hinzu. Die Frage rückt also immer näher: Wann wird der Druck – gebündelt mit weiterer internationaler Erfolglosigkeit – derart groß, um die Tore für Investoren zu öffnen? Zumal von der augenblicklichen Regelung Serienmeister FC Bayern am meisten profitiert, weil sein finanzieller Vorsprung zementiert wird.

„Wo es die meiste Kohle gibt“ Und noch etwas anderes förderte die Geldschwemme der letzten Jahre zutage: Die Erkenntnis nämlich, dass die Spieler – und hier natürlich zuallererst die Super-Stars unter ihnen – immer mehr Macht erhalten. Eine Macht, die sich vor allem aus den aus dem Ruder gelaufenen Gehältern speist. Die aus Teamplayern, wie eigentlich gedacht, Ich-AG in Reinkultur formte. Zur Ehrenrettung der Spieler muss sicher angefügt werden: Sie sind es nicht allein, die das jeweilige Finanzsystem mit seinen irrwitzigen Summen um sie herum dirigieren. Deutlich gesagt: Dazu wären sie in der Regel überhaupt nicht in der Lage. Dahinter hat sich über die Jahre eine ganze Schattenwelt aus Beratern und Firmen aufgebaut, die das Ganze – bis hin zum Steuerbetrug, wie die Enthüllungsplattform „Football Leaks" schrieb – organisiert und managt. Berater, die ihre Fühler immer weiter nach unten ausstrecken, selbst bis in die Regionalliga. Bayern-Chef Hoeneß hat jetzt gewarnt: „Wir Vereine müssen aufpassen, dass nicht die Spieler und die Berater die Macht in den Vereinen übernehmen, sondern dass die Verantwortlichen in den Vereinen immer noch das Sagen haben." Es ist inzwischen so, dass laufende Verträge kaum noch jemanden interessieren, jeder rennt dorthin, wo es die meiste Kohle gibt. Und wenn das partout nicht hilft, wird eben gestreikt (siehe Dortmunds Dembele, der so seinen Wechsel nach Barcelona erzwang). In einem anderen Verein angekommen, kickt man vor sich hin und wartet auf das nächstbeste Angebot. Selbst die Sätze, die man bei Abschied oder Ankunft von sich gibt, so spottete eine große deutsche Tageszeitung unlängst, seien mittlerweile im Regelbuch des Welt-Fußball-Verbandes in § 45, Absatz 11 („Journalisten fragen, Fußballer antworten“) verbindlich festgelegt. So laute auf die Journalistenfrage „Warum haben Sie bei Verein XY unterschrieben?“ die zwingende Antwort: „XY hat sich sehr um mich bemüht, mir das Gefühl großer Wertschätzung gegeben, und ich hatte ganz hervorragende Gespräche mit dem Trainer.“ Der Journalist weiter: „Toll. Was haben Sie vor bei Ihrem neuen Verein?“ Daraufhin der Fußballer: „Als Teamplayer, der ich auf all meinen 32 Stationen bisher war, möchte ich der Mannschaft helfen, ihre Ziele zu erreichen und langfristig etwas aufzubauen.“ Achso, fast vergessen, einen anderen Kulturkreis will er gleichfalls kennenlernen …


RÄTSEL KOMPAKT

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Jahrgeld Gedenkjedoch, für stätte während Fürsten

Gebiet zum Bebauen

ehem. Währung in Slowenien

Laubbaum

1. Ausgabe Oktober | 2017

USParlamentsentscheid

tropisches Gewürz

australische Laufvögel

altorientalischer Volksstamm

AusstelStadt bei lungsDublin gebäude

Initialen Armanis

Wassersportbekleidung ‚Zürich‘ i. schweiz. Volksmund

Antilopenart

Unsinn reden (ugs.)

erfolglos, vergebens Staat in Westafrika

katalonischer, mallorq. Artikel

auf dem Weg normalerweise

Benefizkonzert Zu Gunsten des Kinderhospiz der Pfeifferschen Stiftungen

religiöse Denkrichtung

Araberfürsten

14. Oktober um 15 Uhr in der Pauluskirche

Märchengestalt, LeitungsHänsel systeme und ...

medizinisch: Bein, Knochen

eine Jahreszeit starke Gefühlsregung

Mitwirkende: Rossini Quartett, Kammersängerin Undine Dreißig, Pianistin Petra Steinbring und weitere Künstler. Karten erhältlich in den Abendfriede Filialen und im Volksstimme-Service-Center Weitere Informationen finden Sie auf unter www.abendfriede.de und telefonisch 0391-543 27 06

rundes Korallenriff

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englisch: essen zu Herzen gehend

Fremdwortteil: entsprechend franz. Schriftsteller † 1980 Flüssiggas

polynesisches Segelboot

Hptst. von SaudiArabien

Wortteil: gerade

Fremdwortteil: Milliarde

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Burg, Zitadelle

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pur, sauber

Initialen der Berben

ein Balte

Binnenmeer in Kasachstan

Spielleitung Note beim Doktorexamen

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Verband von Schiffen

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1997 - 2017

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Ziffer einer elektr. Anzeige

Insel der Circe in der Odyssee

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jüdisches Heiligtum MK15-44b


SATIRE KOMPAKT

2017 | 1. Ausgabe Oktober

Vom Krankenbett zur „Tour de Frank“ Hengstmanns Familienoberhaupt präsentiert neues Programm

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ei Musikern heißt es „back to the roots“, im Kabarett von Hengstmanns wird es zu „ReTour de Frank“ – die Wiederkehr zu den Wurzeln. Anlass ist das beginnende Jubiläumsjahr: Vor zehn Jahren, im November, eröffnete das Familienkabarett sein Domizil im Breiten Weg. ReTour. Bei Frank Hengstmann trifft die Rückkehr sogar im doppelten Sinne zu. Zum einen geht er im Programm zurück zum persönlichen Ursprung, besinnt sich auf sein kabarettistisches Ich. Zum anderen ist es eine Wiederkehr aus dem Krankenbett. Musste der Satiriker sich doch einer OP unterziehen und dafür ganze drei Wochen im Krankenhaus verbleiben. Deshalb musste die Premiere des neuen Programms verschoben werden. Neuer Termin ist nun der 27. September. 16 Kilo leichter, aber mit vielen neuen Texten kehrt er auf die Bühne zurück. Ihm geht es gut, versichert er, nur beim Lachen zwicke es noch. Viele Ideen hat er währenddessen trotzdem gesammelt und fleißig fürs Programm geschrieben. Liegend. „Das ist für mich die beste Medizin.“ Schreiben, auftreten, das Publikum unterhalten, das macht ihn fit. Es treibt ihn zurück auf die Bühne und dafür wird fleißig geprobt. Denn zwischen Krankenhaus und Premiere liegt nur eine gute Woche. Unbeirrt hält er es mit der Regierungsspitze: „Wir schaffen das!“ Die Regie haben wieder seine Söhne Sebastian und Tobias übernommen. Eigentlich sollte es ja eine Art „Best of“-Programm werden, sozusagen aus dem Wurzelbereich, mit dem Besten aus den vergangenen Jahren, erzählt Sebastian Hengstmann. „Doch dann hat er so viele

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neue Texte geschrieben, dass vom eigentlichen Vorhaben fast nichts mehr übrig geblieben ist.“ Übrig geblieben allerdings ist der Gedanke, zum Ursprünglichen zurückzugehen. Das heißt: Weg von anderen Rollen, Figuren, Charakteren – hin zu Frank, dem Hengstmann, Kabarettist in Reinkultur. Doch Frank Hengstmann ist nicht ganz allein. Sein Alter Ego Manni Fest gehört zu ihm wie das Wallehaar und der Bart. Auf der Straße, so erzählt der Kabarettist, werde er nie mit seinem offiziellen Namen angesprochen, da ist er immer der „Manni“. Ensprechend darf sein zweites Ich natürlich nicht fehlen. Da es eine ReTour de Frank ist, was sich irgendwie ja nach Tour de France und Fahrrad anhört, schwingt er sich auch auf eben dieses. Symbolisch. Denn in der Praxis hat er’s nicht ganz so damit, wissen seine Söhne zu berichten. Zur Zeit ist das wahrscheinlich auch besser so. Aber ob sich das künftig ändert? Wegen der Dieselkrise? Manni jedenfalls ist ihm schon einen Schritt voraus, der radelt durch Sachsen-Anhalt und wird im Programm von seinen satirischen Erlebnissen plaudern. Und natürlich – auch das Thema Wahl wird nicht fehlen, versprechen die Hengstmanns. Wobei die Kabarettisten über den Verbleib von Kanzlerin Merkel erfreut sein dürften. Sie sei „kabarettistisch wertvoll“, sagen die Hengstmanns, „wenn auch politisch irrelevant“. Wir werden sehen. Und hören. Im neuen Programm. (ab) ReTour de Frank. Premiere am 27. September, 19.30 Uhr, im Kabarett „...nach Hengstmanns“. Karten unter Tel. 4025540 oder im Internet: www.hengstmanns.de

33 Bescheide vom Verstandesbeamten KnülligDingeldeu

Volksverlustangst

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s wird in Deutschland viel über vorherrschende Ängste geredet. Eine weit verbreitete Angststörung ist der Komplex der so genannten Verlustängste. Bisher nahm man an, dass sich ein Verlust vorrangig auf bindungsnahe Personen oder persönliche Gegenstände bezog. Mit der Bundestagswahl am 24. September offenbarte sich allerdings eine völlig neue Qualität solcher Verlustängste. Schon im Wahlkampf hatte die AfD auf Plakaten die Losung „Hol dir dein Land zurück“ verbreitet. Damit war dem Verstandesamt erstmals ein Anfangsverdacht über eine mögliche Angststörung bekannt geworden. Am Wahlabend bekam die Phobie dann tatsächlich ein Gesicht. Alexander Gauland hat offenbar nicht nur – wie dessen Partei plakatierte – das Land verloren, sondern sogar das Volk. Das möchte er sich nun zurückholen. Unklar ist derzeit vor allem, wo und wann ihm Land und Volk verloren gegangen sein sollen. Zeit und Ort seiner Verlustregistrierung müssen nun verstandesamtlich untersucht werden. Dass einem das ganze Volk abhanden kommen könnte, wäre noch aus der Innensicht eines Monarchen vereinbar, der vom Volk verjagt wurde. Da im Fall Gauland ein solcher Grund ausgeschlossen werden kann, sollte man vermuten, das bei ihm eine irrige Eigentumsvorstellung über die im Land wohnenden Menschen herrscht. Eigentum an Bürgern eines Staates könnte man maximal in Sklavenhaltergesellschaften suchen oder im Begriff des Volkseigentums sozialistischer Prägung. Das Verstandesamt wird eine intensive Begutachtung vornehmen. Es ist zu vermuten, dass Land- und Volksverluste nicht die einzigen psychischen Ängste sind, die den Politiker plagen. Als therapeutische Hilfe verordnet das Verstandesamt lange Spaziergänge durch deutsche Fußgänger- und Einkaufspassagen. Die Konfrontation mit viel Volk könnte helfen, die Störung zu beseitigen. Es sei denn, Herr Gauland sucht ein ganz anderes Volk. Denn welches er sich zurückholen wollte, hat er noch nicht näher bezeichnet. i. A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat

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KOMPAKT

magazin Nr. 9 | Winter 2017/2018

Zur Winter- und Weihnachtszeit gehören Momente des Rückzugs, der Besinnlichkeit und die Sehnsucht nach Nähe und Begegnung. Im KOMPAKT magazin Nr. 9 gibt es berührende Geschichten und Sichtweisen über das Alleinsein. Das Heft erscheint am 30. November 2017 und liegt der 1. Dezember-Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT bei.


MAGDEBURG INTIM

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1. Ausgabe Oktober | 2017

So stehen die Sterne

WIDDER 21.03-20.04.

Gefühle spontan zu bekunden, ist immer in Ordnung. Zügeln Sie trotzdem Ihr Temperament und gängeln Sie den Partner nicht.

Halten Sie Ihre berufliche Bescheidenheit in Grenzen. Sorgen Sie auch dafür, dass man Ihre Leistungen erkennt STIER 21.04.-20.05. und schätzt.

ZWILLINGE 21.05-21.06.

Ihre Nerven haben sich wieder stabilisiert. Schlagen Sie deswegen nicht gleich wieder über die Stränge. Machen Sie bloß keinen Stress.

KREBS 22.06.-22.07.

Eine unerwartete Begegnung könnte Ihr Innenleben durcheinanderbringen. Behalten Sie dabei möglichst einen kühlen Kopf.

LÖWE 23.07.-23.08.

Begreifen Sie den Job keinesfalls nur als Pflicht. Arbeiten Sie mehr an der Kür und entwickeln Sie Ihre schöpferische Kreativität weiter.

JUNGFRAU 24.08.-23.09.

Lassen Sie gerade jetzt nicht nach, Körper und Geist zu trainieren. Behalten Sie Ihren Optimismus bei, der Ihnen immer viel geholfen hat.

WAAGE 24.09.-23.10.

Zeigen Sie sich getrost wieder einmal von Ihrer romantischen Seite. Verstellen Sie sich aber auch nicht gegenüber dem Partner.

SKORPION 24.10.-22.11.

Ihr Chef wird demnächst prüfen, auf welcher Seite Sie stehen. Beweisen Sie dabei Diplomatie und verprellen Sie die Kollegen nicht.

SCHÜTZE 23.11.-21.12.

Wenn Sie überschüssige Energien haben, lenken Sie die in geordnete sportliche Bahnen. Nutzen Sie die Freizeit zur aktiven Betätigung.

Ihr Partner schätzt stets klare Ansagen. Lassen Sie also keinesfalls Missverständnisse über Ihre STEINBOCK Zukunftsvorstellungen 22.12.-20.01. aufkommen. Sprechen Sie an, wenn Sie sich im Beruf unterfordert fühlen. Und kramen Sie einmal in alten WASSERMANN Unterlagen nach Ideen 21.01.-19.02. für neue Projekte.

FISCHE 20.02.-20.03.

Tun Sie sich die nächste Zeit keinen Zwang an. Leben Sie Ihre Bedürfnisse aus und trauen Sie sich etwas mehr Bewegung zu.

Lümmelgaudi mit Sudenburger Stimmungsmacher

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udenburger Bier wird nicht nur in Sudenburg getrunken. Zum diesjährigen Lemsdorfer Lümmelgaudi schenken die Lümmelwirte Mario Hellwig und Maik Bühring ein Bier aus, das um die Ecke produziert wird. Darauf stießen sie mit Brauerreibetreiber Ulf Steinforth und Jens Hitzeroth in der neuen Brauanlage

an. Im Sommer hatte Ulf Steinforth die Anlage montieren lassen. Im August war der erste Probelauf. Jetzt kommt kontinuierlich frischer Hopfensaft aus der Brenneckestraße. Täglich könnten zwei Hektoliter ausgeliefert werden. Für den steigenden Absatz sorgen derzeit immer mehr Gastronomen, die Sudenburger Bier ausschenken.

Dankeschön von Helene Fischer

G

roße Ehrung für 1A Deutsche Hits. Die Plattenfirma Universal und Helene Fischer zeichneten gemeinsam den Sender für seine Unterstützung aus. 1A Deutsche Hits hat frühzeitig den neuen Song „Herzbeben“ und verschiedene Titel aus dem aktuellen Album „Nur mit Dir“ im Programm gespielt. Es ist die erste große Auszeichnung für den jungen Sender mit ausschließlich deutscher Musik. Geschäftsführer und Programmdirektor Mario A. Liese: „Wir freuen uns sehr über diesen Unterstützer Award von Helene Fischer und Universal-Music. Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und man uns als kleinen und neuen Sender wahrnimmt.“ 1A Deutsche Hits ist der Tipp für jeden, der gerne deutsche Songs im Radio hört. 1A Deutsche Hits bietet einen faszinierenden Mix aus Pop, Rock, Schlager und NDW, von Klassikern bis aktuellen Chartsongs. Hier laufen die größten Songs von Udo Lindenberg, Clueso, Helene Fischer, Marius Müller Westernhagen, Silly, Jan Delay, Deichkind und vielen mehr. 1A Deutsche Hits ist in vielen Gebieten in Sachsen-Anhalt über Digitalradio und weltweit im Webradio zu empfangen.


2017 | 1. Ausgabe Oktober

MAGDEBURG INTIM

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Meine Ex sagt …

Der Ernte die Krone aufgesetzt

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ie Mühe hat sich gelohnt – das Erntekronenteam aus Nutha hat es erneut auf Platz eins im Landeswettbewerb geschafft. Die Sieger wurden am 17. September beim Landeserntedankfest auf der Seebühne im Elbauenpark gekürt. Platz 3 ging an Katrin Ahlers aus Schmilkendorf, die wie immer ihre Krone ganz allein gebunden hat. Als die Erntekrone der Landjugend

Sachsen-Anhalt als Zweitplatzierte aufgerufen wurde, brach der Jubel los (David Kuhrmann, Lisa Neuschrank, Robert Placzeck und Jennifer Fliegenschmidt v.l.n.r.). Das Landjugend-Team war überglücklich. „Die Vorbereitungen liefen den ganzen Sommer, im Endspurt haben wir zu viert drei Tage bis in die Nacht die Krone gebunden“, berichtete Jennifer Fliegenschmidt.

Es hüpft und hüpft auf über 20 Burgen

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iesenrutsche, Fußballspaß, klettern, hüpfen, lachen – mehr als 20 Attraktionen gehören zu den Hüpfburgentagen, die derzeit am Flugplatz an der Ottersleber Chaussee stattfinden.

Freikarten zu gewinnen

Für diesen Familienspaß spendieren wir 5 x 2 Freikarten. Interessenten schreiben bitte mit dem Kennwort Hüpfburgentage eine E-Mail an: gewinne@magdeburg-kompakt.de / bitte eine Telefonnummer für Rückfragen vermerken. Einsendeschluss ist der 7. Oktober (Rechtsweg ausgeschlossen).

… sie sei heilfroh, dass das ganze Wahltheater endlich vorbei ist und sie sich wieder auf die normalen Dinge des Lebens konzentrieren könne. Ich war über die Bemerkung doch sehr verwundert. Politik – das wäre für sie doch bisher eher eine unliebsame Randerscheinung gewesen, hatte ich bemerkt. Genau das würde sie nach der Wahl auch wieder werden, lautete ihre Entgegnung. Im Prinzip ändere sich doch ohnehin nichts und jeder gehe seinem Tagwerk nach. Was denn auch sonst? 82 Millionen Bürger könnten halt nicht machen, wozu rund 700 Politiker im Bundestag berufen seien, argumentierte ich. Ihr Fazit stand fest: Es gibt doch so viele Probleme, die von der Politik nicht angegangen würden. Dass wir überhaupt über das politische Geschehen ins Gespräch kamen, fand ich überaus interessant und am liebsten hätte ich meiner Ex nun ganz viele meiner Überzeugungen, Kritikpunkte und Visionen gesagt, hatte aber Bedenken, dass ich sie mit meinen Argumenten schulmeisternd übertrumpfen könnte. Also zog ich mich auf die Bemerkung zurück, dass sich schon eine Menge verändern würde, sowohl im eigenen Land als auch in Europa und noch mehr in der Welt. Außerdem sei es erstens schwierig, Probleme, die außerhalb Deutschlands lägen, im nationalen Verständnis lösen zu wollen und zweitens hätte ich oft den Eindruck, als diskutierten wir im Land häufig aus einer größenwahnsinnigen Perspektive, als könnten wir innerhalb des Meinungsstreits überhaupt etwas lösen. Vielleicht begründe sich daraus ihre ohnmächtige Sicht, dass sich nichts bewegen würde. Ich musste mir auf die Zunge beißen. Denn in diesem Moment erntete ich einen zornigen Blick mit Zurechtweisungscharakter und ich dachte mir, dass ich mit meiner kleinen Analyse doch wieder einen Schritt zu weit gegangen sei. Und dann kam es auch schon: Ich solle hier bloß nicht wieder den Besserwisser herauskehren und ihr die Welt oder die Politik erklären. Sie wisse schon ganz allein, was sie wovon halten soll. Meine Meinung sei dazu nicht gefragt. Ich hatte mir wohl zurecht auf die Zunge gebissen und stimmte ihr nun ganz und gar zu, dass sie Recht hätte und die Wahlen endlich hinter uns lägen. Die Gespräche über ihre Partnerschaftserlebnisse würden ein viel bereichernder Austausch sein als politische Debatten.

Thomas Wischnewski

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FREIZEIT-TIPPS

36 Dienstag | 26.9. Theater/Show Ballettschaufenster / öffentliche und kommentierte Probe / 18.00 Uhr / Opernhaus

Kunst/Literatur Thomas Rackwitz: Hast Du das Meer gesehen? / Lesung / 16.00 Uhr / Stadtbibliothek Abschlusslesung der Magdeburger Stadtschreiberin IngerMaria Mahlke („Wie ihr wollt“. 2016), gemeinsam mit Senthuran Varatharajah / Literaturwochen / 19.00 Uhr / Literaturhaus Reformation – Am Ende oder im Prozess? / mit Ludwig Schumann (Text), Michael Homi Homann (Musik), Dr. Harry Ziethen (Moderation) / mit Lesung aus dem Buch „Engagement braucht Sprache“ / 19.30 Uhr / Forum Gestaltung, Brandenburger Straße

schaftszentrum Neue Wege e.V., Othrichstraße 30 Verlegung Stolpersteine / in Erinnerung an Opfer der Nationalsozialisten / für Joseph Schnetz (17.00 Uhr, Hohepfortestraße 6) und Wilhelm Krüger (17.30 Uhr, Bernburger Straße 6)

Erfahrungsaustausch / 16.30 Uhr / Mehrgenerationenhaus Villa Böckelmann

Mittwoch | 27.9. Konzerte Pete Anthony Alderton / 19.30 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214

Freitag | 29.9.

Theater/Show

Konzerte

Der Dämon der Mitte / 20.00 Uhr / Theater an der Angel

Comedy/Kabarett ReTour de Frank / Premiere / Frank Hengstmann solo / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Die Gedanken haben frei / mit Marion Bach, Heike Ronniger und Oliver Vogt / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kleines Kino Magical Mystery / 19.30 Uhr / Moritzhof

Mike + The Mechanics (30.9., Stadthalle) Für zwölf Konzerte kommen Mike + The Mechanics in diesem Jahr nach Deutschland. Magdeburg steht auf dem Tourplan. Am 30. September werden die Musiker um Mike Rutherford in der Stadthalle zu erleben sein. Mit dabei haben sie die Songs ihres Albums „Let Me Fly“, mit erbaulich-lebensbejahenden Texten und der für die Band typischen Lebensfreude. Karten gibt es noch im Vorverkauf.

... und außerdem

Intelligente Beleuchtungsanlagen am Arbeitsplatz / mit EnerFür die Jüngeren gieberater René Herbert / 18.30 Hüpfburgentage / Spaß für die Für die Jüngeren ganze Familie mit über 20 Attrak- Playmobil – Spielgeschichten / Uhr / SWM-Kundencenter, Am tionen / 14.00-19.00 Uhr / am Playmobilfiguren aus der Samm- Alten Theater 1 Flugplatz, Ottersleber Chaussee lung des Künstlers Oliver Schaffer / nur noch bis 29.9. / 10.00- Donnerstag | 28.9. 18.00 Uhr / Elbauenpark, JahrMesse/Märkte Herbstmesse / bis 15.10. / tausendturm Konzerte Ernst-Wille Platz, Stadtpark Hüpfburgentage / Spaß für die Big Band Night / Jugendjazzorganze Familie mit über 20 Attrak- chester Sachsen-Anhalt und tionen / 14.00-19.00 Uhr / am KON-Big-Band Magdeburg / ... und außerdem 19.30 Uhr / Moritzhof Demenz und Depression / bei Flugplatz, Ottersleber Chaussee Kinderstunde in der Salzgrotte Jazz am Turm / zu Gast bei der Kaffee und Kuchen informiert / kurze Voranmeldung erbeten Oliver-Vogt-Band sind Stars ’n’ das Team von „LARA – Lebensunter Tel. (0391) 597 550 15 / Strings, Holger Szukalsi (Flamenqualität an richtiger Adresse“ / 16.00 Uhr / Ratswaage Salzland cogit.), Dietmar Hörold (Git./ Informationsveranstaltung und Bass), Marco Philipp (Perc.) / 20.00 Uhr / Alt Salbke 110

Nicht selten ist das erste Buch, was wir regelrecht verschlungen haben, nachhaltig prägend. Gerade an ein Buch für junge Leser werden besondere Herausforderungen gestellt: Es sollte mit Spannung fesseln und Neues entdecken lassen, aber auch Denkanstöße geben. Bestenfalls entführt es in andere Welten, um unsere am Ende ein wenig schöner zu machen. Dieser Literatur widmet sich die Sonderausstellung „Wie wär’s in einer anderen Welt? Kinder- und Jugendliteratur aus Sachsen-Anhalt“ bis 30. Oktober im Literaturhaus, mit Literaten aus Sachsen-Anhalt.

Kunst/Literatur Mady Host: Ohrfeigen zum Frühstück / Buchpremiere / 19.30 Uhr / Stadtbibliothek

Kleines Kino

Theater/Show

Theater/Show

Messe/Märkte

Comedy/Kabarett

Der Dämon der Mitte / 20.00 Uhr / Theater an der Angel

Herbstmesse / bis 15.10. / Ernst-Wille Platz, Stadtpark

ReTour de Frank / von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Die Gedanken haben frei / mit Marion Bach, Heike Ronniger

Wie wär’s mit einer anderen Welt?

und Christoph Deckbar / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Sam Rotman: Solo Piano Concert / der jüdische Weltpianist spielt klassische Werke aus verschiedenen Epochen, gibt spannende Einblicke in das Wirken ausgewählter Komponisten und erzählt aus seinem eigenen bewegten Leben / 19.00 Uhr / Kulturhistorisches Museum, Ottovon-Guericke-Straße Schön im Zwielicht / musikalischer Abend mit Susanne Bard, mit Liedern von Abba bis Bob Dylan, Cher bis Norah Jones, Queen bis Van Morrison – und Songtexten von Dirk Heidicke / 19.30 Uhr / Feuerwache Süd Ein Mann, drei Orgeln / Orgelnacht / mit Barry Jordan / 20.00 Uhr / Dom

Norman / Wirtschafts-PolitikThriller / 20.15 Uhr / Moritzhof

Comedy/Kabarett

Ausstellungstipp

1. Ausgabe Oktober | 2017

HIOB ICH KASSANDRA ICH CANDIDE.

Farben sagen mehr als Worte

... unter diesem ungewöhnlichen Titel verbirgt sich eine Ausstellung mit Arbeiten von Rolf Kuhrt. Maler, Grafiker, Bildhauer. Mit ihm stellt das Forum Gestaltung einen Künstler vor, der im Kontext regionaler Kunstgeschichte wurzelt und diese durch sein hochstehendes, weit über das Regionale hinaus wirkendes Werk mit der gesamtdeutschen Kunstgeschichte verbindet. Der 1936 nahe Genthin Geborene erhielt seine erste künstlerische Unterrichtung an der Fachschule für angewandte Kunst in Magdeburg, ehe er in Leipzig studierte und lehrte. Seine Arbeiten sind zu sehen bis 10. Dezember, Mittwoch bis Sonntag, 14 bis 18 Uhr.

Marco, der in seiner Heimatstadt Ragga in Syrien als Dokumentarfilmer, Fotograf und Maler gearbeitet hatte, begann auf der Erde mit großen Stofftüchern zu arbeiten, indem er Farbe darüber laufen ließ. Manuela war begeistert von der Idee und arbeitete von der anderen Seite zu, wobei ihr erstes großes Gemeinschaftswerk entstand. Als sie sich im Januar 2017 das erste Mal begegneten, erkannten sie schnell ihre gemeinsame Begeisterung für abstrakte und farbintensive Acryldarstellungen. Ihre Gemeinschaftswerke spiegeln eine ausdrucksstarke „zusammengeflossene Harmonie“ wider. Zu sehen bis 2. Oktober im Einewelthaus.

Shakespeare on Board / Theaterschiff / Abfahrt 19.00 Uhr / Ableger neben der Württemberg, Für die Jüngeren Playmobil – Spielgeschichten / Stadtpark 10.00-18.00 Uhr / Elbauenpark, Antigone und Ödipus / Premiere / Trilogie der Verfluchten Jahrtausendturm Hüpfburgentage / Spaß für die von Sophokles und Aischylos / ganze Familie mit über 20 Attrak- 19.30 Uhr / Schauspielhaus Der Dämon der Mitte / 20.00 tionen / 14.00-19.00 Uhr / am Uhr / Theater an der Angel Flugplatz, Ottersleber Chaussee

ReTour de Frank / von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Die Gedanken haben frei / mit ... und außerdem Wohin in den Herbstferien und Marion Bach, Heike Ronniger und Christoph Deckbar / 20.00 im Urlaub? / Ausflugsziele und Uhr / Zwickmühle Freizeittipps im Reiseland SachJörg Knörr - FILOU! / 20.00 Uhr sen-Anhalt / Anmeldung bis / Theater in der Grünen Zitadelle 27.9. / 14.00 Uhr / Nachbar-

Die Sonderausstellung „Playmobil – Spielgeschichten“ im Jahrtausendturm wurde aufgrund des großen Besucherzuspruchs um zwei Wochen verlängert. Doch auch diese gehen bereits ihrem Ende zu: Nur noch bis zum 29. September wird die Darstellung von Epochen der Weltgeschichte mit Playmobilfiguren aus der Sammlung des Künstlers Oliver Schaffer im Turm im Elbauenpark zu sehen sein.


Freizeit-tipps

2017 | 1. Ausgabe Oktober Kleines Kino

Bibi Blocksberg – eene Meene eins, zwei, Drei! / Moritzhof

Im inneren Kreis / Film & Gespräch mit den Filmemachern Hannes Obens und Claudia Morar sowie Fanrat / eintritt frei / 18.30 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte Herbstmesse / bis 15.10. / ernst-Wille platz, stadtpark

Für die Jüngeren

... und außerdem

Hüpfburgentage / spaß für die ganze Familie mit über 20 Attraktionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee Kinderstunde in der Salzgrotte / kurze Voranmeldung erbeten unter tel. (0391) 597 550 15 / 17.00 Uhr / ratswaage salzland

30. andernorts Kulturgottesdienst / thema: zweifelnd gegen den strom / u.a. mit dem theaterstück „Bruder Martin & Bruder Johann”, Kammerspiele Magdeburg / Musik von shirley radig, Götz Baerthold, Christoffer Wolf und Michael scholl / 17.00 Uhr / Feuerwache sudenburg

Messe/Märkte Herbstmesse / MVB-tag: mit Fahrschein 1 x zahlen, 2 x fahren / ernst-Wille platz, stadtpark

Führungen Es kommt noch mehr! Die Welt des Xaver Schichtl / erlebnisführung / ab 12 J. / 19.00 Uhr / puppentheater, villa p.

... und außerdem Charts-Party mit DJ / eintritt frei / 20.00 Uhr / Molls Laden Familienrenntag der stadtsparkasse / ermäßigter eintritt mit sparkassen-Card / einlass 12.00 Uhr / 14.00 Uhr / Herrenkrug

Samstag | 30.9. Konzerte Mike + The Mechanics: Let Me Fly / die tour zum Album / 20.00 Uhr / stadthalle Klaus Hoffmann: Leise Zeichen / 20.00 Uhr / Johanniskirche Haley Heynderickx: Oom Sha La La / Wohnzimmerkonzert / 20.00 Uhr / Moritzhof Kafka Tamura: „Find Me Well“Tour / 20.00 Uhr / Volksbad Bu-

ckau Live-Musik mit DJane Carina / 20.00 Uhr / Molls Laden

Sonntag | 1.10.

37 Flugplatz, Ottersleber Chaussee MAX das KinderFilmKino / u.a. mit Filmwerkstatt, reporter, daumenkino und natürlich Filmen wie: 14.00 Uhr ich – einfach unverbesserlich; 14.15 Uhr Das sams; 14.30 Uhr Amelie rennt; 16.00 Uhr ritter rost 2 – Das schrottkomplott; 16.15 Uhr Louis & Luca – Das große Käserennen / Moritzhof

Messe/Märkte Sonntags-Flohmarkt / ab 9.00 Uhr / Uni-Campus Herbstmesse / bis 15.10. / ernst-Wille platz, stadtpark Kleiner charmanter Flohmarkt / stöbern und trödeln / informationen unter tel. (0391) 404 80 89 / 14.00-18.00 Uhr / Volksbad Buckau, Hof

Neues Programm Leiterstr. 2a | Magdeburg Tel.: 0391 541 44 26 www.zwickmuehle.de

Montag | 2.10.

Kinofilm; 10.00 Uhr Auf Augenhöhe; 11.00 Uhr ich – einfach unverbesserlich 3; 14.00 Uhr sing; 16.00 Uhr ritter rost 2 – Das schrottkomplott / Moritzhof Hüpfburgentage / spaß für die ganze Familie mit über 20 Attraktionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

Kleines Kino

Messe/Märkte Herbstmesse / bis 15.10. / ernst-Wille platz, stadtpark

Unter dem Gras lesen die Toten. / sonntagsmatinee mit Annett und Nadja Gröschner / Magdeburger Literaturwochen / 11.00 Uhr / südfriedhof

Filme im Original mit deutschen Untertiteln: 17.00 Uhr testrol és lélekrol (Körper und seele); 17.30 Uhr À bras ouverts (Hereinspaziert!); 18.15 Uhr Hikari / radiance; 19.15 Uhr La Chana (Mein Leben – ein tanz); 19.30 Uhr Magical Mystery; 20.15 Uhr Norman: the Moderate rise and tragic Fall of a New York Fixer / Moritzhof

Für die Jüngeren

Für die Jüngeren

Für die Jüngeren

Hüpfburgentage / spaß für die ganze Familie mit über 20 Attraktionen / 11.30-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee Kinderkino: 15.00 Uhr Ostwind – Aufbruch nach Ora; 15.30 Uhr

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer / ab 4 J. / 16.30 Uhr / puppentheater Hüpfburgentage / spaß für die ganze Familie mit über 20 Attraktionen / 11.30-19.00 Uhr / am

MAX das KinderFilmKino / u.a. mit Filmwerkstatt, reporter, Daumenkino und natürlich Filmen wie: 9.00 Uhr the Lego Batman Movie; 9.30 Uhr Bob der Baumeister – Das Mega team – Der

Theater/Show America Noir / Premiere / Uraufführung / Ballett von Gonzalo Galguera / vorab 19.00 Uhr einblick / 19.30 Uhr / Opernhaus Hello. It's me Democracy / Premiere / von Jan Koslowski / Uraufführung / 19.30 Uhr / schauspielhaus, studio Der Dämon der Mitte / 20.00 Uhr / theater an der Angel

Comedy/Kabarett Vaterschaftsklagen / Dreierprogramm der Hengstmanns / 19.30 Uhr /...nach Hengstmanns Die Gedanken haben frei / mit Marion Bach, Heike ronniger und Oliver Vogt / 15.00 und 20.00 Uhr / zwickmühle

Konzerte 1. Kammerkonzert / mit Werken von zoltán Kodály und Wolfgang Amadeus Mozart / 11.00 Uhr / schauspielhaus

Theater/Show Rusalka / Oper von Dvorák / 16.00 Uhr / Opernhaus

Comedy/Kabarett Mr. Bean Show - To be or not to Bean / 18.00 Uhr / theater in der Grünen zitadelle

Kunst/Literatur

... und außerdem Erntedankfest / Feiertagsbrunch / 10.00 Uhr / Café seestraße

Dienstag | 3.10. Kleines Kino Magical Mystery / 20.30 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Hüpfburgentage / spaß für die ganze Familie mit über 20 Attraktionen / 11.30-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee MAX das KinderFilmKino / u.a. mit 14.00 Uhr ritter rost 2; 14.15 Uhr Bob der Baumeister; 14.30 Uhr Die pfefferkörner / Moritzhof


Freizeit-tipps

38 tritten, rathausführungen / Vereine, Verbände und selbsthilfegruppen in der Johanniskirche / 11.00-18.00 Uhr / Alter Markt+rathaus

Einmal frei. Und einmal glücklich sein.

Mittwoch | 4.10. Comedy/Kabarett Rentenbescheide(n) / programm mit Goetz, Hengstmann & schaefer / 19.30 Uhr / ...nach Hengstmanns

Johannes Kirchberg entdeckt Johannes R. Becher

Uhr Louis & Luca – Das große Käserennen; 10.30 Uhr Maleika; 11.00 Uhr the Lego Batman Movie; 14.00 Uhr ich – einfach unverbesserlich 3; 15.30 Uhr Amelie rennt / Moritzhof Hüpfburgentage / spaß für die Familie mit über 20 Attraktionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

Donnerstag | 5.10.

1. Ausgabe Oktober | 2017 der Otto-von-Guericke-Universität geschrieben und gemeinsam erarbeitet / eintritt frei / 18.00 Uhr / Festung Mark

verdichtung 12 Magdeburger Literaturwochen LESEN: ein Leben lang!

Comedy/Kabarett Rentenbescheide(n) / programm mit Goetz, Hengstmann & schaefer / 19.30 Uhr / ...nach Hengstmanns

Kunst/Literatur

John von Düffel: Klassenbuch / Lesung im rahmen der LiteraKleines Kino Die vier Jahreszeiten / Concer- turwochen / zwischen schule Norman / 20.15 Uhr / Moritzhof tino Chamber Orchestra / 19.30 und wirklicher Welt, zwischen Gegenwart und zukunft, VereinUhr / Johanniskirche Wenzel & Band: Wenn wir war- zelung und der unfreiwilligen Für die Jüngeren Jim Knopf und Lukas der Loko- ten / stehkonzert / 20.00 Uhr / Gemeinschaft einer Klasse / 19.00 Uhr / Literaturhaus Feuerwache süd motivführer / ab 4 J. / 9.00 und 10.30 Uhr / puppentheater MAX das KinderFilmKino / u.a. Theater/Show Kleines Kino mit 9.00 Uhr ritter rost 2 – Das Wir sind Wir / theaterstück der Western / 19.00 Uhr / Moritzhof schrottkomplott; 9.15 und 15.00 Gruppe „Act to Connect“, von Uhr Bob der Baumeister; 9.30 Geflüchteten und studierenden Für die Jüngeren MAX das KinderFilmKino / mit 9.00 Uhr Amelie rennt; 9.30 Uhr Bob der Baumeister; 10.00 Uhr Die pfefferkörner und der Fluch des schwarzen Königs; 11.00 Uhr ritter rost 2; 14.00 Uhr Lego Batman Movie; 15.00 Uhr Das sams; 16.00 Uhr ich – einfach unverbesserlich 3 / Moritzhof Hüpfburgentage / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

Konzerte

14.10.2017, um 20 Uhr

Leiterstr. 2a | Magdeburg Tel.: 0391 541 44 26 www.zwickmuehle.de

... und außerdem Tag der deutschen Einheit / Feiertagsfrühstück mit Büffet / 9.00 Uhr / Café seestraße Rathausfest am Tag der Deutschen Einheit / mit Künstlerauf-

... und außerdem

A CHRISTMAS SHOW OF IRISH MUSIC, SONG AND DANCE

30.08. – 15.10.2017 Literaturhaus Magdeburg e.V. Programm unter www.literaturhaus-magdeburg.de Auskünfte über Telefon 0391 4044995 Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer / ab 4 J. / 9.00 und 10.30 Uhr / puppentheater

Messe/Märkte Herbstmesse /sWM-tag: mit Card 1x zahlen, 2x fahren / ernst-Wille platz, stadtpark

Führungen Tierisch nah / zooführung / nur mit Voranmeldung / 10.00 Uhr / zooeingang (zoowelle) Sonntagsführung in den Gewächshäusern / Dauer: 1,5h / 14.30 Uhr / Gruson-Gewächshäuser, schönebecker str. 129b

SKET-Frühschoppen / künftig jeden 1. Donnerstag im Monat sKet-stammtisch / ab 10.00 Uhr / Cafe seestraße ... und außerdem Café für Trauernde / u.a. bieten Hit-Mix-Party mit DJ / eintritt trauerbegleiterinnen Unterstütfrei / 20.00 Uhr / Molls Laden zung / kostenfrei / 15.30 Uhr / Familienhaus, Hohepfortestr. 14 Samstag | 7.10.

Freitag | 6.10.

Konzerte

Lennock's & Friends / handgemachte rockmusik aus drei JahrMDR Sachsen-Anhalt Kultnacht zehnten bis zu aktuellen Hits / / mit the sweet, Hot Chocolate, 20.00 Uhr / Molls Laden Johnny Logan u.a. / 19.00 Uhr / Getec-Arena Theater/Show PHIA: The Ocean Of Everything Wir sind Wir / theaterstück der / 20.00 Uhr / Moritzhof Gruppe „Act to Connect“ / projekt von Kulturanker e.V. und Guericke-Universität / eintritt frei Theater/Show Hello. It's me Democracy / Ur- / 18.00 Uhr / Festung Mark aufführung / 19.30 Uhr / schau- Vor dem Ruhestand / Premiere / 19.30 Uhr / schauspielhaus spielhaus, studio Wilde Reise durch die Nacht / Wilde Reise durch die Nacht / ab 16 J. / 20.00 Uhr / puppenab 16 J. / 20.00 Uhr / puppentheater theater

Konzerte

www.danceperados.com

MITTWOCH

13.12. Beginn 20.00 Uhr

MA GDE BURG ALTES THEATER AM JERICHOWER PLATZ Karten über BiberTicket bei allen Volksstimme ServiceStellen, Neckermann Reisebüro City Carreé und bei Magdeburg Ticket Ticket Hotline: 0391 59 99 700 – www.eventim.de

Comedy/Kabarett

Comedy/Kabarett

Rentenbescheide(n) / Goetz, Hengstmann & schaefer / 19.30 Uhr / ...nach Hengstmanns

ReTour de Frank / von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ LARS WARS – Schluss jetzt! / das neue programm von Lars Johansen / 19.30 Uhr / Moritzhof Lars Redlich: Lars But Not Least! / 20.00 Uhr / theater in der Grünen zitadelle

Kunst/Literatur Mimikry. Das Spiel des Lesens. / literarisches salonspiel / 19.00 Uhr / Literaturhaus

Für die Jüngeren MAX das KinderFilmKino / Filme ab 9.00 Uhr / Moritzhof

Kunst/Literatur Die Schreibkräfte: Das Buch –


FREIZEIT-TIPPS

2017 | 1. Ausgabe Oktober Die Liebe meines Lebens / Erlebnislesung / 10.00 Uhr, / Vitanas Senioren Centrum Elbblick

Theater, Konzert, Lesung, Ausstellung und andere Freizeittipps …

Kleines Kino

Senden Sie Ihre Veranstaltungsinformationen bitte per E-Mail an: termine@magdeburg-kompakt.de

Norman / 19.00 Uhr / Moritzhof Western / 20.00 Uhr / Moritzhof Mother! / 21.05 Uhr / Moritzhof den lebendig erzählt / Musik und Wortakrobatik / 18.00 Uhr / Volksbad Buckau Für die Jüngeren MAX das KinderFilmKino / ab 15.00 Uhr Filme / Moritzhof Für die Jüngeren MAX das KinderFilmKino / u.a. Filme ab 14.00 Uhr / Moritzhof Messe/Märkte Nachtflohmarkt / 15.00-23.00 Uhr / Messe Magdeburg ... und außerdem Familientag: Altes Handwerk / einschließlich Drucktechniken / ... und außerdem Modellbootschau / 14.00 Uhr / 10.30 Uhr / Technikmuseum Elbauenpark, Angersee Oktoberfest / Brezn, Weißwurst Montag | 9.10. und Tanz / 20.00 Uhr / Zur Birke, Birkenweiler Gartenweg 4 Kleines Kino Das grüne Gold / 17.00 Uhr / Sonntag | 8.10. Moritzhof Western / 19.00 Uhr / Moritzhof

Theater/Show

Wir sind Wir / Theaterstück der Gruppe „Act to Connect“ / Projekt von Kulturanker e.V. und Guericke-Universität / Eintritt frei / 18.00 Uhr / Festung Mark

Comedy/Kabarett Ellen Obier: Ich bin alle Frauen / 15.00 Uhr / Theater in der Grünen Zitadelle ReTour de Frank / von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“

Kunst/Literatur

Für die Jüngeren MAX das KinderFilmKino / u.a. Filme ab 9.00 Uhr / Moritzhof Hüpfburgentage / Spaß für die ganze Familie mit über 20 Attraktionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

Für die Jüngeren MAX das KinderFilmKino / u.a. Filme ab 9.00 Uhr / Moritzhof Hüpfburgentage / Spaß für die Familie mit über 20 Attraktionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

Theater/Show Julia Engelmann: JETZT, BABY / Poesie und Musik / 20.00 Uhr / Stadthalle

Martin Wiehle: Bördepersönlichkeiten / Buchpräsentation / 18.00 Uhr / Literaturhaus Jochen P. Heite: La vie en noire / Vernissage / Eintritt frei / 19.30 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren

Comedy/Kabarett

... und außerdem

Jürgen von der Lippe: Wie soll ich sagen? / 20.00 Uhr / AMO

Erzähl-Café / mit Kulturwissenschaftlerin Nadja Gröschner / Thema: Die Geschichte der Friedrichstadt – von den Anfängen bis zum heutigen Brückfeld / 14.30 Uhr / Café Seestraße

Veranstaltungstipps fürs Umland Feitag/ Samstag, 6./7. Oktober

Deine TV-Lieblinge jetzt auch im Kino!

Kunst/Literatur

Dienstag | 10.10.

Barleben

Kinderpreis* für ALLE!

Mittwoch | 11.10.

MAX das KinderFilmKino / u.a. Filme ab 9.00 Uhr / Moritzhof Hüpfburgentage / Spaß für die Familie mit über 20 Attraktionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

Fabulartistika – Märchen und Kleines Kino Geschichten / Literaturwochen / Western / 19.00 Uhr / Moritzhof Märchen und Geschichten wer-

MIT PREVIEW – BEI UNS SCHON AM SO., 1.10.

* Alle Familienmitglieder, die Kinder unter 12 Jahren in Filme (FSK 0, 6 und 12) vor 18 Uhr begleiten, zahlen selbst auch nur den Kinderpreis.

cinestar.de

Mit dem 5-Sterne-Ticket.

wurst vom Grill, Führungen über die Farm, hausgebackener Kuchen, Spielplatz für kleine und große Kinder / 10-17 Uhr / Straußenland Nedlitz

Barleber Wies’n / der FSV Barleben 1911 hat erneut ein stimmungsvolles Programm vorbereitet; 2 Nächte lang rocken eine Liveband, ein Dj- Lindhorst (Colbitz) Ötzi-Double, Deutschlands No1-Double-Show Andreas Gabalier sowie Dj Dicky / ab 19 Uhr / Sonntag, 1. Oktober beheiztes Festzelt „Am Anger“ Tag der Regionen / Hoffest mit regionalen Anbietern / 10-17 Uhr / Wehdes Hof

Halberstadt Samstag, 30. September Sam Rotman: Solo Piano Concert / der Weltpianist mit klassischen Werken aus verschiedenen Epochen / 18 Uhr / Rathaus, Holzmarkt 1

Haldensleben Sonntag, 1. Oktober Loriot – der ganz offene Brief / Johann von Bülow liest im Rahmen der Stadtliteraturtage „Literatur findet Stadt“ / 19.00 Uhr / Kulturfabrik

Nedlitz / Büden Dienstag, 3. Oktober Grillfest / Straußenbouletten und Straußen-

Schönebeck Sonntag, 22. Oktober Zauber der Travestie / Zusatzveranstaltung / Revue mit Gästen aus namenhaften Cabarets Deutschlands / Karten-Info über Stadtinformation am Markt 21 (Tel. 03928/ 84 27 42) oder Badepark 3 (03928/ 72 72 30) / 15 Uhr / Solepark, Dr.-Tolberg-Saal

So günstig kann Kinospaß sein: einmal 35 € zahlen und 5 Filme anschauen. Egal, welche Uhrzeit oder welcher Film. Alles ohne Zuschläge.* * Gültig für 2D-Filme (3D gegen Aufpreis). Nicht einlösbar bei Sonderveranstaltungen, in IMAX-Kinos und im Filmpalast am ZKM Karlsruhe.

Ummendorf Samstag, 14. Oktober Süßer Tag: Kräutergartenerkundung / mitmachen und ausprobieren sehr erwünscht / Informatives und Praktisches / Eintritt frei / 11.0017.00 Uhr / Bördemuseum

Am Pfahlberg 5 | 39128 Magdeburg

Erhältlich an der Kinokasse und unter cinestar.de


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