Magdeburg kompakt 104

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MAGDEBURG KOMPAKT

6. Jahrgang | Nr. 104

HINTERGRUND • WISSENSWERTES • UNTERHALTUNG

Nachtaktiv Abendliche Pulsschläge | ab Seite 19

2. Ausgabe Oktober 2017


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n Editorial Meistens wird heißer gekocht als gegessen Liebe Leserinnen und Leser, passend zur Jahreszeit mit farbenfroher Blätterpracht legen wir Ihnen mit der aktuellen Zeitung auch ein buntes Beitragssammelsurium vor. Wir haben uns mit einigen Akteuren, die am Hasselbachplatz Gaststätten betreiben, unterhalten, um dem negativen Ruf des Ortes aus jüngster Zeit auf die Spur zukommen. Vornweg das Fazit: Wie immer wird hier heißer gekocht, als es am Ende gegessen wird. Dennoch war es uns wichtig, unterschiedliche Stimmen zusammenzubringen und die verschiedenen Interessen zu verstehen. Wo viele Menschen zusammenkommen, ist immer Lärm, manchmal können sogar wenige für viel Krach sorgen. Es geht gar nicht um die Gäste in den Kneipen und auch nicht um die Betreiber derselben, sondern eher um solche, die noch nach 1 Uhr mehr wollen als erlaubt ist. Geht es darum nicht eigentlich überall? Reinhard Szibor hat eine regelrechte Brandschrift gegen die Auflösung von Sprachregeln aufgeschrieben. Bilden Sie sich über das Thema selbst eine Meinung. Manches Argument in seinem Beitrag „Dekadenz“ mag extrem zugespitzt sein. Im Kern muss man darüber nachdenken, was sich wirklich wodurch auflöst oder ändert. An einigen Stellen fehlt vielleicht das Augenmaß. Ich hoffe, Sie finden das richtige Augenmaß für die neue Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT und vor allem Muße und Zeit für eine spannende Lektüre. Und wenn Sie etwas zu kritisieren oder zu loben haben, freue ich mich auf Ihre Post. Herzlichst Ihr Thomas Wischnewski

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT | KOMPAKT ZEITUNG Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750 Redaktion und redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Tina Heinz, Birgit Ahlert (Kultur), Peter Gercke (Fotos), Sophie Altkrüger, Dr. Rudi Bartlitz (Sport), Ludwig Schumann Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Gerald Wolf Gastautoren: Ines Gand, Lars Johansen, Paul F. Gaudi, Volker A. W. Wittich, Eugenia Schumann, Axel Römer, Prof. Dr. Reinhard Szibor Videobeiträge in Zusammenarbeit mit: Crafty Media – Martin Händel und Tino Diesterheft Anzeigen/Verkauf: Britta Roders (Tel.: 0391/ 79296751) Marketing/Verkauf: Maria Franke (Tel.: 0391/ 79296752) Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Veranstaltungen: termine@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht automatisch die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet.

Ab 1. Januar 2017 gilt die neue Preisliste Nr. 5

SCHWARZ AUF WEISS

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etzt schauen sie wieder – Politiker, Journalisten äugt werden sollte, bleibt stets außerhalb aller Arguund Sozialwissenschaftler – mit forschend skepmentation. Betrachtet man die enormen Transferleitischem Blick auf den Osten. Der ist ja bekanntstungen der deutschen Gesellschaft in Richtung lich aufgrund seiner Geschichte mit sozialistischem Osten müsste man eigentlich laut und deutlich ausExperimentierfeld ein fragiles Gebilde. Der hohe Ansprechen, dass die Ostdeutschen hierbei eine Aufteil an AfD-Stimmen – in Sachsen wurde die selbstbau- und Modernisierungsleistung vollbracht haben, bekennende Rechten sogar die wohl europaweit ihres stärkste Kraft vor der CDU. In gleichen sucht. Auch dass absoluten Zahlen kamen die quasi jeder Ossi einen tiefgreimeisten AfD-Wähler dennoch fenden Wandel durchlebt hat, aus den alten Bundesländern. dass dabei zahlreiche MenGrundsätzlich bleibt der schen trotz mehrfacher AnOsten natürlich ein Problemläufe nicht die ersehnte Kargebiet, weil – so hört und liest riere machten, aber Millionen man es vielfach – entandere wiederum die Veräntäuschte, entfraute und hierderungen meisterten, bleibt Von Axel Römer gebliebene Männer besonebenso unerwähnt. ders anfällig für populistische Zu jeder Bewertung gehört, Losungen seien. Und aus dass nicht nur der Untersudem eigenen ostdeutschen chungsgegenstand beurteilt Lager wird die Erklärung erwird, sondern auch die Fehgänzt: Ostdeutsche fühlten lerkritik an der Messmethodik sich vielfach um ihre Lebensbzw. die Selbstkritik über leistung betrogen. mögliche Mängel des BeobJa, es schwebt von 1990 achters selbst. So lange man bis heute über allem das sich im politischen und intelwestdeutsche Mantra einer lektuellen Forschungskreis abgewirtschafteten DDR und vieler fehlgeleiteter des Westens aufschwingt und aus dem herrschenMenschen. Aus West-Perspektive war das sicher den Selbstverständnis urteilt, werden im Osten die richtig. Und gleichsam schwingt immer ein wenig ewig anderen wohnen. Toleranz, Gleichstellung und Kritik mit, dass man in Neufünfland nicht die angeGerechtigkeit – sind die Schlagworte, die durch messene Dankbarkeit für die gewaltigen Transferleisjeden Politikermund gekaut werden und in jedem tungen zeigen würde. Das eigentliche Drama hat Bereich gefordert werden. Doch solche Proklamaaber einen anderen Namen und das reibt sich an teure sollten zunächst eigene Toleranz und Vorurder ununterbrochenen pädagogischen Belehrung, teilsfreiheit auf den Prüfstand stellen. wie man denn nun im Westen den Osten in seinem Dass große Konzerne und ihre Zentralen bisher Verhalten gern wollte. Von nicht abgeschlossenen nicht in den Osten zogen und viele zusätzliche ArAngleichungsprozessen ist die Rede. Einkommen, beitsplätze schufen, ist kein ostdeutsches Versagen. Renten, Arbeitslosenzahlen – das sind die KenngröUnd der Vollständigkeit halber müsste diesbezüglich ßen, an denen sich hierzulande alles messen lassen eher die ostdeutsche Geduld gelobt werden. Es sei muss. Dass der eigentliche Niedergang der ostdeutdie Frage erlaubt, wer eigentlich mehr das Negative schen Wirtschaft in den ersten Einigungsjahren ersehe: der Osten oder der Westen? Die Debatte zeigt, folgte und diese Tatsache eher ein Indiz dafür ist, wie man sich westlich urteilend über östlich aufdass das Tempo vielleicht doch historisch kritisch beschwingt. Aus dieser Position kommt keine Einigung.

Standpunkt Breiter Weg

Im Osten leben die ewig anderen

Zahl: 236.095

Zitat:

Einwohnerreichste Stadt des Landes bleibt mit dem 31.12.2016 nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen weiterhin Halle mit 236.095 Personen, dicht gefolgt von Magdeburg mit 236.045 Personen. Quelle: Statistisches Landesamt

„Wer sich ernsthaft mit Tourismus beschäftigt, der wird schnell feststellen, dass inzwischen auch in Bayern der größte Umsatz nicht mehr im Winter gemacht wird.“ So Ulrich Thomas von der CDULandtagsfraktion zur BUND-Kritik über das ganzjährige Schierker Tourismusprojekt.

Kompakt meint:

Kompakt meint:

Da geht noch was für Magdeburg.

Stimmt. Das Oktoberfest lässt die Kassen klingeln.

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Die nächste Ausgabe erscheint am 26. Oktober 2017 Aus dem Inhalt der nächsten Zeitung: Stadtfeld – von der Wilhelmstadt zum Lieblingskiez der Neuzeit Ihre Zeitung erhalten Sie zweimal monatlich an derzeit 1.365 Stellen in Magdeburg und Umgebung (in allen Umlandgemeinden sowie in Schönebeck, Wolmirstedt, Möckern, Gommern, Loburg ). Sie möchten die Zeitung kostenfrei in Ihrem Geschäft oder Büro auslegen? Anruf genügt! Telefon: 0391/79296750 MAGDEBURG KOMPAKT kann man auch im Jahresabonnement beziehen.


DIE DRITTE SEITE

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Momentaufnahme Im Herbst fallen nicht nur Blätter von Bäumen, sondern auch Fahrräder aus der Nutzung. Foto: Peter Gercke

Kommunikation im Tunnel

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Über Baukosten und eine unterirdische Informationspolitik.

ass der Tunnelbau am Damaschkeplatz inklusive der Brücksanierung die ursprünglich geplanten Kosten überschreiten würde, ist keine neue Tatsache. Im Planungentwurf von 2009 ging man von rund 31,5 Millionen Euro aus. Nach Klagen und Baustartverzögerung schnellte der veranschlagte Betrag auf 58 Millionen Euro in die Höhe. Mittlerweile wird das Gesamtvolumen für eines der größten Verkehrsprojekte Magdeburgs und einer Bauzeit von etwa. 4,5 Jahren mit 100 Millionen Euro angegeben. Gründe für die Explosion der Kosten sind schnell genannt: Bei der Dimensionierung von Bohrpfählen gab es Planungsfehler. Hier musste die Konstruktion völlig neu erstellt werden. Dies sorgte außerdem für Verzögerungen. Zudem entdeckte man hinter der alten Mauer mehr Hohlräume, die zuvor nicht bekannt waren und die nun mit einem aufwendigen Verfahren mit Zement verfüllt werden mussten. Eigentlich ist man als Bürger mit solchen Baukostenverschiebungen vertraut. Bisher gab es wohl kaum ein öffentliches Vorhaben, dass nicht weit über die kalkulierten Beträge hinausgeschossen wäre. Die Kosten für den Wiederaufbau des Opernhauses in den 90er Jahren verdreifachten sich damals, um nur ein Beispiel zu nennen. Am Ende haftet an den veranwortlichen Planern in den Verwaltungen sowie den politischen Entscheidern stets ein Etikett von Un-

fähigkeit. Das gegenseitige Misstrauen wächst darunter. Politiker vertrauen darauf, was Fachleute sagen und die stoßen dann stets in der Bauphase auf zuvor unkalkulierbare Probleme. Nun lassen sich solche auch schlecht in öffentliche Haushalte einstellen. Jeder fühlt sich im fortlaufenden Prozess irgendwie blöd und Bürger schimpfen zurecht, weil sich von außen die Entwicklungen schwer nachvollziehen lassen. Über allem stehen dann außerdem verheerende Schlagzeilen, die dem gesamten Prozedere erst recht den Stempel vorsätzlicher Misswirtschaft aufdrucken. Vielleicht ist der Grund für den fatalen Imageschaden auf allen Seiten aber tatsächlich nur ein Kommunikationsproblem. Wann wird durch wen was bekannt? Das ist hier die Frage. Wird die Öffentlichkeit von Schlagzeilen informiert, bevor auch nur ein Wörtchen aus dem Rathaus gedrungen ist, muss sich niemand über das spätere Bürgerurteil wundern. So ein komplexes Bauvorhaben muss in seinem Fortgang lückenlos transparent sein. Da sich der Stadtrat nur in Abschnitten mit dem Projekt beschäftigt, werden entsprechende Informationen oft nur genau dann sichtbar. Am Ende muss sich niemand wundern, dass der Eindruck entsteht, es handele sich hierbei um eine Art Informationstunnel. Wer einen Tunnel baut, sollte keine unterirdische Kommunikation betreiben. Thomas Wischnewski

Philosophischer Spaziergang Themen & Termine 26. November 2017 | 11 Uhr 17. Philosophischer Spaziergang Magdeburg – Evolution einer Stadt Wie das Alte im Neuen fortwirkt Prof. Dr. Mathias Tullner Otto von Guericke Universität, Fakultät für Humanwissenschaften, Bereich Geschichte Nächster Termin: 28. Januar 2017 | 11 Uhr ca. 35 Teilnehmerplätze nach Voranmeldung: Telefon: 0391/79296750 oder per E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Teilnahmegebühr 3,00 Euro

Kunstmuseum Magdeburg Kloster Unser Lieben Frauen


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ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

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uido Westerwelle, der verstorbene FDP-Politiker, war seiner Zeit Schmähungen ausgesetzt, weil er bestimmte Entwicklungen mit dem Begriff „spätrömische Dekadenz“ belegte. Auch ich verwende das Wort „Dekadenz“. Ich glaube nicht, dass ich das, wie Westerwelle, jemals bedauern oder gar zurücknehmen werde, denn ich bin kein Repräsentant einer Partei, der gewählt werden will. „Dekadenz“, ist das nicht eine zu radikale Bezeichnung für Erscheinungen, die man vielleicht auch mit sanfteren Attributen belegen könnte? Fragen Sie sich selbst, welche Begriffe passen. Der frühere Bundesumweltminister Jürgen Trittin, 1998 ins Amt gekommen, gab in der Zeitung „Die Welt“ zu Protokoll: „Noch nie habe ich die Nationalhymne mitgesungen und werde es auch als Minister nicht tun.“ Noch Krasseres ist von der Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth überliefert. Sie marschierte in einem Demonstrationszug mit, in dem Parolen wie „Deutschland verrecke“ und „Deutschland, Du mieses Stück Scheiße“ skandiert wurden.

Eine großartige Kulturnation Unbestritten, das deutsche Volk hat schwere Schuld auf sich geladen. Dies jederzeit zu erinnern, muss uns eine Verpflichtung sein! Ich begrüße es, dass es in Deutschland „Denkmale zur Erinnerung an eine Schande“ gibt. Björn Höcke von der AfD sieht das ganz anders. Und damit ist hier, wie bei den Haltungen der Grünen, der Bezug zum Begriff „Dekadenz“ gegeben. Kommen wir zu der Frage, ob wir eine positive Einstellung zu unserer Nation haben sollten. Deutschland ist nicht nur assoziiert mit dem Holocaust, dem 2. Weltkrieg, mit Giftgas in Ypern und mit anderen Schrecklichkeiten. Deutsche waren nicht nur die Nazis, sondern auch jene, die Widerstand geleistet haben, wie die Geschwister Scholl, Dietrich Bonhoeffer, mutige Sozialdemokraten, Kommunisten u. a. m. Deutschland hat zu Recht den Ruf, das „Land der Dichter und Denker und der großen Humanisten“ zu sein. Lessing mit der Ringparabel fällt mir ein, Max Planck, Hegel, Kant und Albert Schweitzer. Wollte man eine Liste der wichtigsten Namen aufstellen, müsste man Bücher füllen. Es sind übrigens viele Juden darunter, wie Moses Mendelssohn, Heinrich Heine, Liese Meitner und Albert Einstein, auch Rosa Luxemburg mit ihrem Engagement gegen den Krieg und ihren anrührenden Briefen aus dem Gefängnis. Nur wer intellektuell und emotional verkümmert ist, blendet eine der beiden Seiten Deutschlands aus. Wir sind eine großartige Kulturnation, die nicht über, aber auf Augenhöhe mit allen anderen Völkern steht. Die Konzerthäuser der Welt werden zu einem erheblichen Teil gespeist von Musik, die Deutsche komponiert haben. Die deutsche Sprache und deutsche Literatur werden hoch geschätzt. Damit sind wir wieder beim Thema „Dekadenz“ angelangt. Unsere Sprache fällt einer Barbarei zum Opfer. In diesem Jahr ist die EKD (Evangelische Kirchen Deutschlands) vom „Verein deutsche Sprache e.V.“ (in dem ich Mitglied bin) zum Sprachpanscher des Jahres gewählt worden. Die EKD wähnt sich in der Nachfolge Luthers, schätzt aber die deutsche Sprache gering, indem sie manche ihrer Botschaften in deutsch-englischem Kauderwelsch präsentiert. Das ist ärgerlich, aber noch nicht dekadent. Aber dies schon: Die EKD schreitet bei der Pflege

Dekadenz der Genderideologie mit voran. Zum Kirchentag 2017 hat sie Kirchen- bzw. Volkslieder gendergerecht umgeschrieben. Aus „Lobe den Herren“ wird „Lobe die Ewige“ und in einem der schönsten Volkslieder „Der Mond ist aufgegangen“ wird die Zeile „So legt euch denn ihr Brüder“ durch „So legt euch, Schwestern, Brüder“ ersetzt.

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Meinung Debatte

Prof. Dr. Reinhard Szibor

Proklamiertes Ziel der Genderideologen ist es, mehr Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen. Das

wär ja gar nicht schlecht. Dabei geht es nicht nur um Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Nach ihrer absurden Weltsicht gibt es hunderte verschiedene Geschlechter, von denen keines benachteiligt werden darf. „Unser Land wird sich ändern und zwar drastisch“, freute sich im Wahlkampf Katrin Göring-Eckardt. Ein Weg, die Welt zu verändern, wird in einer radikalen Revision der Sprache gesehen. Sprache schafft Bewusstsein! Dass so etwas funktioniert, hat schon Viktor Klemperer mit seinem Werk „LTI“ (Lingua Tertii Imperii) eindrucksvoll gezeigt. Diesmal geht es aber nicht um Böses, sondern um hehre Ziele. Dass Begriffe wie „Mannschaft“ nicht mehr gehen und durch „Team“ ersetzt werden, verwundert da kaum noch. Auch „herrlich" oder „dämlich“ stehen auf dem Index, könnte man doch versucht sein, dem positiv besetzten Begriff den Herren und das abwertende Wort den Damen zuzuordnen. Auch das viel gebrauchte Pronomen „man“ geht gar nicht mehr. Am besten sagt man nur noch „frau“. Für die Schriftform hat man zur Erlangung der absoluten Gerechtigkeit die Schreib-


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ZEITGESCHEHEN KOMPAKT den Stadtrat eingebracht hat, wonach Gebrauchsgegenstände künftig in weiblicher Form benannt werden sollen, ist keine satirische Erfindung, sondern amüsante Realität. Danach hieße es dann „Bleistiftin“, „Kugelschreiberin“, „Staubsaugerin“ usw. An der Uni Leipzig wurde angewiesen, dass Titel immer weiblich gebraucht werden müssen: Also nicht nur Frau Professorin, sondern auch Herr Professorin, Herr Oberärztin usw. Die Taliban und die IS-Kämpfer schleifen seit einiger Zeit die steinernen Zeugen der Kultur ihrer Länder. Tempel, Statuen und andere Kunstwerke fallen dem zum Opfer. Aber sie kommen nur langsam zum Ziel. In Deutschland sind wir schneller. Die Zerstörung der Sprache, des höchsten Kulturgutes eines Volkes, schreitet in atemberaubendem Tempo voran. Wann wird es so weit sein, dass auch Beethovens Neunte, in der es ja heißt „alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt“ im Namen der Gendergerechtigkeit als Kulturmüll entsorgt wird?

Die Proklamation einer Rolle

weise mit dem Genderstern ersonnen. Es reicht nicht, Bürgerrinnen und Bürger zu schreiben, sondern mit dem Genderstern in Bürger*innen hat man auch all die vermeintlich anderen Geschlechter angesprochen. Sprechen kann man das gar nicht. Elegant erscheint den Weltverbesserern die Variante, Wörter des generischen Maskulinums durch Partizipialformen zu ersetzen. Obwohl nach den Regeln der deutschen Sprache der Begriff „Studentenschaft“ selbstverständlich Studenten und Studentinnen einbezieht, wird in vielen Städten das Studentenwerk kostenaufwändig in „Studierendenwerk“ umbenannt. Bei dem Unsinn dieser Art machen selbst konservative Parteien mit. Das CSU-geführte Verkehrsministerium entschloss sich zu einer Anpassung der StVO an das „Erfordernis der sprachlichen Gleichbehandlung von Männern und Frauen“. Fußgänger und Radfahrer werden nun als „Zufußgehende“ bzw. „Radfahrende“ bezeichnet. Helfer werden zu Helfenden. Was wird eigentlich mit Helfershelfern (etwa Helfendenhelfende)? Ist es nicht sowieso Quatsch, zu sagen „auf den Bänken in der Zufußgehendenzone sitzen auch Radfahrende“? Oder in den Straßen Pekings lagen nach dem Massaker vom 4. Juni 1989 tote Studierende? Kurz, die neue Sprache ist absurd, sie erlaubt weder Klarheit noch ermöglicht sie Literatur. Dass „Die Linke“ in Flensburg eine Beschlussvorlage in

In Freiburg i. Br. hat kürzlich eine Kommission Straßennamen kritisch überprüft. Personen, die mit zweifelhaftem Verhalten oder gar mit Verbrechen (etwa im 3. Reich) in Zusammenhang gebracht werden, sollen nicht mehr durch Straßennamen geehrt werden. Soweit so gut! Gebildete Menschen rieben sich allerdings die Augen, als bekannt wurde, dass auch Carl von Linné (1707 - 1778) auf den Index kam. Linné gehört zu den größten Wissenschaftlern aller Zeiten. Er hat die Vielfalt der belebten Natur mit seinem bahnbrechenden Werk „Systema Naturae“ systematisiert. Er teilte die Lebewesen nach Klassen, Ordnungen, Familien, Gattungen und Species ein und ordnete sie einem Verwandtschaftsgrad zu. Das alles hat vermutlich ewige Gültigkeit. Nach seiner Nomenklatur ist die Frühlingsprimel eine Primula vernalis, unsere Honigbiene eine Apis mellifera. und der geschätzte Leser, der diese Zeilen vor Augen hat, ein Homo sapiens. Und was ist Linnés Verbrechen? Er hat eine Klasse der Wirbeltiere, zu der auch wir Menschen gehören, nach ihrer Eigenschaft als Mammalia (Säugetiere) definiert. Damit hätte Linné die dienende Rolle der Weiblichkeit proklamiert, sagen die Kritiker*innen. Er hätte ebenso gut ein anderes, weniger sexuell aufgeladenes Merkmal wählen können. Seine taxonomische Entscheidung für die weibliche Brust sei sozusagen ein politisches Programm. Die Frauen seien durch ihn auf ihre Mutterpflichten verwiesen worden. Der Gedanke, dass Merkmale, die für Lebewesen prägend sind und sich für eine taxonomische Klassifikation eignen, nicht von einem grünen Politbüro festgelegt werden können, ist der Genderpolizei völlig fremd. Auch dass Frauen, die mit einer gesunden Psyche ausgestattet sind, überwiegend gern Mütter sein wollen, wird in diesen Kreisen gering geschätzt. Wie schön, dass das Streben nach Super-Gender-Gerechtigkeit auch Lustiges hervorbringt. In dem neuen Toiletten-Konzept des Berliner Senats heißt es: „Aus Sicht der Gleichstellung sind Pissoirs nicht akzeptabel“. Diese werden nun durch Designer-Urinale ersetzt, an denen auch Frauen im Stehen pinkeln können. Kostenpunkt: 15 Millionen! Hier gefriert das Lachen. Übrigens, Umfragen zeigen, dass die meisten Frauen ihre Gleichwertigkeit lieber in anderen Lebensbereichen beweisen.

5 Dekadenz, was ist das überhaupt? Sie ist definiert als Verfall von ethischen und kulturellen Werten (französisch décadence „Niedergang“). Die Kultur eines Landes ist ganz wesentlich durch ihre Geschichte geprägt. Europa ist ein Kontinent mit einer christlichen Tradition. Davon sind nahezu unsere gesamte Kultur und das tägliche Leben geprägt. Spitäler, Kurorte, Quellen, Bergeskuppen, ja sogar Verkehrszeichen und alkoholische Getränke sind nach Heiligen und namhaften Theologen wie Martin Luther benannt. In unserer Kultur haben Vornamen meist ihren Ursprung in der Bibel. Die meisten unserer Feiertage sind christlich begründet. Wir alle feiern sie, auch wenn manch einer gar nicht weiß, was z. B. Pfingsten bedeutet. Auf welchen Reichtum von Kulturschätzen müssten Atheisten verzichten, würden sie religiöse Kunst aus ihrem Leben verbannen. Malerei mit christlichen Motiven, Musik von Bach, Händel, Telemann etc. stehen ganz oben auf der Kulturagenda unserer Gesellschaft. Es ist legitim, diese Art von „Kulturreligiosität“ zu leben, auch wenn man nicht „bekenntnisreligiös“ ist. Das Christliche mit dem Ruf nach politischer Korrektheit verdrängen zu wollen, folgt einem Gerechtigkeitswahn, der anstrebt, dass sich zugewanderte Muslime nicht durch unsere Kultur gestört fühlen. Da wird das Fest des Sankt Martin in „Sonne, Mond und Sterne-Feier“ umbenannt und in Berlin, nicht nur in Kreuzberg, muss der Weihnachtsmarkt seit 2014 „Winterfest“ heißen. Vorgebliche Korrektheit macht vor Kulturgut keinen Halt. So werden Lieder wie „Ihr Kinderlein kommet“ durch das banale „Jingle Bells“ verdrängt. Das russische Wort für Sonntag ist „Voskresenije“. Das heißt Auferstehung und bezieht sich auf die biblische Botschaft. Wären Lenin, Stalin und Breschnew nur halb so konsequent gewesen, wie einige Initiatoren, die nicht einmal Weihnachtsmärkte dulden wollen, hätten sie ihre Sprache von einem solchen „Unwort“ gesäubert. Es ist übrigens nichts dagegen einzuwenden, dass Zuwanderer hier bei uns ihren Glauben leben. Aber müssen wir unsere Kultur liquidieren, damit sich irgendjemand nicht gestört fühlt? Das „Haus der Heilberufe“ in Magdeburg hat jedenfalls eine Vernissage verboten, weil Aktbilder Gefühle von muslimischen Zuwanderern verletzen könnten! Wie schnell werden wir dahin kommen, dass der Faunbrunnen in der Leiterstraße und andere Nacktskulpturen in unserer Stadt eingeschmolzen werden? Aber noch ärger kommt es, wenn im Sinne einer vermeintlichen Gerechtigkeit Kriminalität toleriert wird. In einigen muslimischen Ländern ist es üblich, kleinen Mädchen die Klitoris und die Schamlippen mit Rasierklingen abzuschneiden. Die Gepflogenheit wird möglicherweise nach Europa exportiert. Führende feministische Gender-„Forscherinnen“ wie Judith Butler, deren Lehren auch die Lehrbücher der Erziehung zur sexuellen Vielfalt in unseren Schulen mitbestimmen, sprechen sich dafür aus, den abwertenden Begriff „Genitalverstümmelung“ durch das wertfreie Wort „Genitalbeschneidung“ zu ersetzen, um Muslime nicht vorschnell zu verurteilen. Wie naiv war es doch von mir, anzunehmen, Feministinnen kämpften für Frauenrechte! Alice Schwarzer hat übrigens ihren Verstand nicht verloren und ist so entsetzt wie ich und vielleicht auch wie Sie? Weitere Beispiele für Dekadenz gefällig? Eigentlich gern, aber der mir zur Verfügung stehende Platz ist verbraucht.


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ie haben alle Recht. Der spanische Ministerpräsident, der spanische König, sämtliche Kommentatoren aller Zeitungen, zumindest der außerhalb Kataloniens. Das Land ist seit 1714 Teil Spaniens. Ein Austritt ist in der Verfassung nicht vorgesehen. Man hat sich an die demokratischen Spielregeln zu halten. Ansonsten rennt man sehenden Auges in den wirtschaftlichen und politischen Untergang. Zumindest war die Wirtschaft schnell dabei, sich anderswo in Spanien schon mal künftige Hauptsitze zu sichern, dass die Katalanen sehen, wo Barthel seinen Most holt. Es ist ja richtig, in einer Demokratie kann noch lange nicht jeder machen, was er will. Da hilft es auch nicht, dass die Eroberung Barcelonas im Jahre 1714 durch den Bourbonen Philipp im Spanischen Erbfolgekrieg, in welchem die Katalanen den „falschen“ möglichen Erben, den Habsburger Karl, unterstützt hatten, und die darauf folgende Eingliederung Katalaniens in Spanien kein urdemokratischer, sondern ein Akt der Gewalt war. Ähnliches lässt sich bei fast allen anderen Regionen, die in Europa nach Autonomie streben, ebenso ableiten: Der demokratisch verteidigte Status Quo beruht auf Ereignissen, die höchst undemokratisch zustande gekommen sind. Wie immer in solchen Fällen bleibt unter den Betroffenen die Sehnsucht nach eigener Verantwortlichkeit, der man nicht stattgeben darf. Warum eigentlich nicht? In den neunziger Jahren feierte das Konzept des „Europa der Regionen“, angeregt durch das Ministerium für Bundes- und Europafragen des Landes Sachsen-Anhalt unter der Regie des FDP-Ministers Dr. Hans-Jürgen Kaesler, fröhliche Urständ. Er plante damals den direkten kulturellen und wirtschaftlichen Austausch Sachsen-Anhalts mit ausgewählten Regionen Europas, dem Piemont in Italien, Leeds in England, Aragon in Spanien, Plovdiv in Bulgarien als Beispiel. Aragon beispielsweise war durchaus interessiert. Sie hätten ihre 13 lateinamerikanischen Niederlassungen, darunter Florida, für sachsen-anhaltische Projekte aufgemacht, wenn sie im Gegenzug die bulgarische Begegnungsstätte in Plovdiv mit hätten nutzen können. Das wäre mit Sicherheit auch wirtschaftlich interessant geworden. Eine El-GrecoAusstellung sollte nach Sachsen-Anhalt kommen. Das Ganze war damals dem Wirtschaftsministerium ein Dorn im Auge (haben wir jetzt ein Außenwirtschaftsministerium?) Der geplante Putsch Kaeslers gegenüber dem damaligen MP Münch scheiterte, wie bekannt. In der Folge wurde das Ministerium

ZEITGESCHEHEN KOMPAKT aufgelöst und die bereits geknüpften Verbindungen versickerten lautlos und ergebnislos. Warum erzähle ich das? Weil das Konzept des „Europa der Regionen“ von der politischen Agenda verschwunden ist. Ursprünglich sollte es ja die Regionen der EU-Mit-

Ich bin ein langsamer Leser … Ludwig Schumann

Vom Ende der Freiheit gliedsländer fördern und deren regionale Eigenständigkeit unterstützen. Mehr Bürgernähe war eine Triebfeder dieses Konzepts, direkte Partnerschaften. Der österreichische Schriftsteller Robert Menasse wies mit Recht darauf hin, dass die Region für die Menschen „mentalitätsprägend und identitätsstiftend“ ist. Nun sollte seinerzeit nicht die Region gegen den Nationalstaat ausgespielt werden, aber die Zusammenarbeit der Regionen sollte vom Subsidiaritätsprinzip geleitet werden. Die Katalanen haben im Laufe ihrer Geschichte seit 1714 immer wieder hinnehmen müssen, dass ihre Autonomie beschränkt wurde, zuletzt 2010 auf Antrag der Partei des heutigen Ministerpräsidenten. Das befördert den Unwillen, sich zusammengehörig zu fühlen. Aber nehmen wir doch mal an, Europa wäre weniger ein Witz, den sich 28 Länder erzählen, um an die Geldtöpfe zu kommen, ohne der Mühsal frönen zu müssen, sich als Wertegemeinschaft vorzustellen, wäre also einer Vision gleich, dass es innerhalb der gleichberechtigten Staaten, aus denen es besteht, die Realität eines einheitlichen Wertegemeinschaftsraumes gibt. Aus welchem Grunde, wenn man nicht immer die Angst hätte, dass man ja eines Tages Europa auch aufkündigen könne und dann als Nationalstaat in den früheren Grenzen existieren

WISSEN GEWINNT

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it „Wissen gewinnt“ können Sie diesmal

einen Ausflug in die Wunderwelt der Pferde machen. Schreiben Sie uns, in welchem Jahr das einstige Weinstudio „Grün-Rot“ am Hasselbachplatz eröffnet wurde Die Antwort finden Sie in dieser Ausgabe. Mit der Einsendung und der richtigen Antwort nehmen Sie an der Verlosung teil und können dreimal zwei Eintrittskarten für die diesjährige Apassio-

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können muss, also aus welchem Grunde, wenn man diesem Gedanken nicht anhängt, sondern aus dem der unumkehrbaren Einheit kommt, gäbe es denn den Zwang zur nationalstaatlichen Integrität? Also warum muss man soviel Zeit und Ideen verschwenden, dass bei einem Austritt Kataloniens die Folge nur sein kann, dass das neu entstandene Land außerhalb der EU existiere, weshalb ja die Wirtschaftsunternehmen sofort die Segel streichen und die Katalanen ihrem Schicksal überlassen wollen. Weshalb viele Katalanen ja auch keine Anhänger der Abspaltung des Landes sind. Aber gesetzt dem Fall, das wäre alles weniger wichtig. Dann entstünde doch zwischen Spanien und Frankreich einfach ein weiteres EU-Land, völlig unspektakulär, die Grenzen sind offen, der Warenaustausch kann ungehindert fließen, ein Teil der erwirtschafteten Mittel fließt in eine EU-Regionen-Ausgleichskasse, die den Zweck hat, Regionen in Bildung und Unternehmensansiedlung zu fördern, die es nötig haben. Das könnte dann auch Schottland sein, das Baskenland, Corsica und wer weiß noch. Darüber mag aber niemand nachdenken. Die Presse landauf, landab bügelt die Sehnsucht der Menschen nach Freiheit als nicht verfassungsgemäß ab. Es gibt einen großen Einheitschor des Unwillens oder der Erhaltung des Status Quo: Das Stück, welches da aufgeführt wird, heißt: „Wehret den Anfängen oder: Die Dominotheorie“. Ja, und? Dass die Freiheit hier zu ihrem Ende kommt, liegt nicht daran, dass es keinen Willen mehr gibt, eine Vision Europa zu entwickeln, die weiter reicht als ein gemeinsames europäisches Heer, vor dessen Existenz mir eher graut, als dass ich mich dadurch sicherer fühle. Aber da wären wir auch schon wieder bei der Debatte zur Wertegemeinschaft. Wie will ich die mit den derzeitigen Regierungen in Polen und Ungarn realisieren? Da muss man auch über zeitweilige Suspendierungen sprechen. Will sagen, es wird nicht automatisch einfacher. Aber das ist halt mit der Freiheit so. Nichts macht sie einfacher, aber alles könnte sie interessanter machen: Verantwortung übernehmen, das ist das Glaubensbekenntnis des Bürgers, der sich auch als solcher versteht. Auch, wenn alle Recht haben, wie eingangs gesagt: Es wäre trotzdem weise, wenn ein jeder, statt auf dem Recht zu beharren, mit dem anderen den Traum von der Freiheit mitträumen könnte. Dann kommt man über das Erzählen wieder ins Reden.

nata-Show im Dezember in der GETEC-Arena gewinnen. Einsendeschluss für die aktuelle Frage ist der 21. Oktober. Gewinner werden von uns benachrichtigt. Der Rechtsweg ist bei der Gewinnermittlung ausgeschlossen. Gewinner unserer Wissen-Gewinnt-Frage aus der 1. Oktober-Ausgabe ist Cornelia Riebau aus Zielitz. Wir wünschen gute Erholung in der Salzgrotte im Hotel Ratswaage und drücken allen, die mitmachen, fürs nächste Losglück die Daumen. Senden Sie die Antwort mit Angabe der Jahreszahl bitte per Postkarte an MAGDEBURG KOMPAKT, Breiter Weg 202 in 39104 Magdeburg oder per EMail unter Angabe Ihres Namens, Ihrer Anschrift und Telefonnummer an:

gewinne@magdeburg-kompakt.de


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n Mädchen für alles

ZEITREISE Breiter Weg 69 70

Einen Versuch wert

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Repros: Stadtarchiv Magdeburg

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rsprünglich waren die Grundstücke Breiter Weg 69 und 70 mit getrennten Gebäuden versehen, die vermutlich beim Stadtbrand 1631 zerstört wurden. Die Nummer 69 war nachweislich von 1651 bebaut. Als letzten Besitzer bezeichnen die Bauakten 1914 den Glasermeister W. Duchow, ab 1925 seine Erben. Auf dem Grundstück Nummer 70 wurde erst 1661 wieder ein Gebäude errichtet. Von 1866 an gab es mehr

als zwei Jahrzehnte lang Verhandlungen der Stadt und der Grundstückseigentümer auf Grund der Neuregulierung der Straßengrenzen und der Verbreiterung der Scharrnstraße/Breiter Weg. Dies führte vermutlich zu einem Um- oder Neubau auf den Grundstücken, die von da an in einem Gebäude verschmolzen. Bauakten über diese Zeit sind nicht mehr vorhanden. Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

anchmal passieren schon merkwürdige Geschichten. Eine Mieterin hatte mich vor geraumer Zeit gefragt, ob ich nicht ausnahmsweise mal die kleine Hausordnung für sie übernehmen könnte. Ein bisschen fegen, ein bisschen wischen – ist ja nicht so schwer und ich bin eben ein hilfsbereiter Kerl. Trotzdem war ich skeptisch. Und auch gespannt, weil ich zunächst nicht wusste, warum die gute Frau diese Aufgabe nicht übernehmen konnte. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass sie vor Kurzem gestürzt war und sich beide Arme gebrochen hatte. Einer reicht ja schon … aber beide?! Das braucht nun wirklich niemand. Wie soll man da essen, Zähne putzen, sich anziehen, duschen oder die kleine Hausordnung erledigen? Naja, zumindest bei letzterem konnte ich aushelfen und die Mieterin hat sich darüber riesig gefreut. Irgendwie muss sich dann relativ schnell herumgesprochen haben, dass ich ein ganz netter Kerl bin, denn wenige Tage später bekam ich eine weitere Anfrage. Diesmal ein Herr, der aber im Gegenzug zur hilfebedürftigen Dame einen sehr fitten Eindruck machte. Beine und Arme waren auf den ersten Blick intakt. Er bewegte sich auch problemlos durch das Haus und über das Grundstück. Weder Gips noch Bandagen, ja nicht mal ein Heftpflaster wiesen auf eine Verletzung hin. Also machte ich ihm klar, dass ich unter diesen Umständen seiner Bitte nicht nachkommen kann. Er wirkte erst wenig begeistert, zeigte jedoch Verständnis für meine Entscheidung. Was soll ich sagen … Verübeln kann ich ihm das nicht. Man kann’s ja mal versuchen. Ansonsten empfehle ich die flinken Helfer des Profi-Reinigungsservice – wenn man sich an die Truppe wendet, muss man nicht mal ‘ne Ausrede fürs Nicht-Putzen-Wollen erfinden. Bis später, Ihr Mädchen für alles


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n Kompakt

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Am 14. und 15. Oktober kann man mit Fahrten mit historischen Straßenbahnen unternehmen. Foto: MVB

Mehr Gebäude abgerissen

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m Jahr 2016 wurden 3.406 Wohnungen vom Markt genommen, nachdem es 2015 noch 2.634 Wohnungsabgänge gab. Dies gab das Statistische Landesamt anhand aktuell vorliegender Daten bekannt. Neben dem vorherrschenden physischen Abbruch umfasst der Abgang auch den Wegfall von Wohnungen durch Teilrückbau, Stilllegungen, Zusammenlegungen und Nutzungsänderungen. Gemeldet wurde der Abriss von 206 Einund Zweifamilienhäusern. Weiterhin wurde den Baubehörden die Beseitigung von 311 Mehrfamilienhäusern mit 3.052 Wohnungen angezeigt. Bei letztgenannter Bauwerkskategorie befand sich knapp ein Drittel der Wohnungen in Gebäuden, die nach 1978 errichtet wurden. Damit setzte sich die Entwicklung aus dem Vorjahr fort, dass nicht mehr – wie jahrelang zuvor – Plattenbauten, sondern ältere Wohngebäude im Abrissfokus stehen.

Vorbildliche Ausbildung

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ür Initiative und Kreativität in der beruflichen Ausbildung schreibt die Handwerkskammer Magdeburg den Preis „Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb 2017“ aus. Initiativen zur Erhöhung der Ausbildungsqualität und Attraktivität der Ausbildung, beispielsweise durch Zusatzqualifikationen, Ausbildungsverbünde, effektiven und ausbildungsgerechten Einsatz bei Weiterbildung der Gesellen bis zur Meisterqualifikation, bei Initiativen zur Berufsorientierung und Nachwuchsgewinnung werden bewertet. Die Preisträger erhalten den Titel „Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb der Handwerkskammer Magdeburg“, eine Urkunde sowie einen Pokal. Die Preisübergabe erfolgt am 13. Dezember während der Auszeichnungsveranstaltung zum Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks. Antragsberechtigt sind Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Magdeburg, Kreishandwerkerschaften, Innungen, der Berufsbildungsausschuss und die Handwerkskammer. Eine aussagefähige Bewerbung ist bis zum 18. Oktober in der Handwerkskammer Magdeburg einzureichen. Ansprechpartnerin: Heike Müller, Tel. 0391/6268-151, Mail bildung@hwk-magdeburg.de.

Konstantes Versorgungsniveau

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m Jahr 2016 wurden in Sachsen-Anhalts Krankenhäusern 606.830 Patienten stationär behandelt. Das waren 0,5 Prozent (3.061 Patienten) mehr als im Vorjahr. Ein Krankenhausaufenthalt dauerte durchschnittlich 7,1 Tage. In den 48 Krankenhäusern des Landes standen insgesamt 15.894 Betten für die stationäre Behandlung von Patienten zur Verfügung, 175 Betten weniger als ein Jahr zuvor. Die öffentlichen Träger unterhielten mit 49 Prozent fast die Hälfte der in Sachsen-Anhalt aufgestellten Krankenhausbetten. Etwa jedes 4. Krankenhausbett (24%) befand sich in einem freigemeinnützig geführten und fast jedes 3. (27%) in einem privat geführten Krankenhaus. Die Bettenauslastung betrug unverändert 74,2 Prozent. Die Versorgung der Patienten wurde durch 5.056 Ärzte (darunter 1.100 Teilzeit- oder geringfügig Beschäftigte) sichergestellt. Das waren 110 Mediziner (2,2%) mehr als im Jahr 2015.

140 Jahre Straßenbahn

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n diesem Monat jährt sich ein ganz besonderes Jubiläum in der Landeshauptstadt: Vor 140 Jahren fuhr die erste Pferdebahn, die Vorgängerin der modernen Straßenbahn, durch die Stadt. Die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) und die Interessengemeinschaft historischer Nahverkehr (IGNah) feiern das Jubiläum mit Sonderfahrten und Aktionen. Fahrgäste können zudem eine Mitfahrt in der historischen Straßenbahn gewinnen. Zum 140. Mal jährt sich am 16. Oktober die Eröffnung der ersten Straßenbahnstrecke in Magdeburg. Im Jahre 1877, noch ohne elektrischen Strom, schlängelten sich die ersten Pferdebahnwagen vom Depot Sudenburg zur Sackstraße ihren Weg durch die Gassen und Straßen von Magdeburg. Diese historisch bedeutsame und, wie wir heute wissen, zukunftsweisende Entscheidung, eine Pferdebahnlinie in Magdeburg zu eröffnen, feiern MVB und IGNah am Wochenende vom 13. bis 15. Oktober (Freitag bis Sonntag). An allen drei Tagen ist das historische Straßenbahndepot in der Halberstädter Straße geöffnet. In der Großen Wagenhalle wird es eine Modellbahnausstellung der Vereine Magdeburger Eisenbahnfreunde sowie der Magdeburger Straßenbahnfreunde geben. Züge im Miniaturmaßstab auf Modelleisenbahn- und Modellstraßenbahnanlagen verschiedener Spurweiten und unterschiedlicher Anlagengrößen sind zu sehen und ausgewählte historische Straßenbahnen »in Originalgröße« zu erleben. Zum Rahmenprogramm gehören weiterhin eine Bastelstraße für die kleinen Modellbahnfreunde und der Verkauf von Modellbahn- und Souvenirartikeln. Außerdem werden am Samstag und am Sonntag Fahrten mit historischen Straßenbahnen auf der Linie 77 zwischen Depot Sudenburg und Herrenkrug angeboten. Die Linie 77 fährt an beiden Tagen zwischen 11.15 Uhr und 16.45 Uhr alle halbe Stunde.

Weitere Aktion zum Jubiläum:

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ls weiteres Highlight im Rahmen des Aktionsmonats „140 Jahre Straßenbahn in Magdeburg“ gehen MVB und IGNah gemeinsam beim „Ausflug in den goldenen Herbst“ auf Zeitreise. Von der Hartstraße neben dem Alten Markt aus starten am Samstag, den 21. Oktober, jeweils um 14 Uhr und um 16 Uhr historische Straßenbahnen in den Herrenkrug. Stadtführerin Nadja Gröschner weiß an Bord interessante Dinge zur Straßenbahngeschichte in Magdeburg zu erzählen. Die Ausflugsgäste erwarten außerdem süße und prickelnde Überraschungen am Endpunkt der Herrenkrugbahn. Ein ZeitreiseTicket kostet 12 Euro und ist ab sofort im Vorverkauf bei der Feuerwache am Ambrosiusplatz (Tel. 0391/602809) erhältlich. Restkarten können eventuell direkt kurz vor Fahrtbeginn an der Haltestelle Hartstraße erworben werden. Öffnungszeiten Modellbahnausstellung und Museumsdepot: Freitag, 13. Oktober, 14 – 18 Uhr Samstag, 14. Oktober, 10 – 18 Uhr Sonntag, 15. Oktober, 10 – 17 Uhr Eintrittspreise Modellbahnausstellung: Erwachsene: 5,00 Euro; Kinder: 2,50 Euro Familienticket: 12,00 Euro Fahrkartenpreise Linie 77: Einzelfahrt: 3,00 Euro Hin- und Rückfahrt: 5,00 Euro Gewinnspiel:

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ür eine Sonderfahrt von der Hartstraße (Alter Markt) zum Depot Sudenburg mit der historischen Straßenbahn am Sonntag, den 15. Oktober ab 11 Uhr, verlosen MVB und IGNah 5 x 2 Fahrkarten. Interessierte schreiben einfach eine E-Mail mit dem Betreff „140 Jahre Straßenbahn“ an aktion@mvbnet.de


ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

2017 | 2. Ausgabe Oktober

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ls ich kürzlich mit meinem Freund Gerd die Elbe entlang spazierte, gab es nur ein wichtiges Thema: die Bundestagswahl. Auf meine Frage, was er zur AfD sage, antwortete er: „Ich finde es gut, das sie im Bundestag sitzt.“ Das wollte ich nicht glauben Gedanken- & und fragte, ob er sie gewählt habe. „Nein, Du kennst mich, Spaziergänge ich bin kein Wechselwähler im Park und wähle immer dieselbe Partei. Ich finde es deshalb gut, weil Deutschland jetzt ein norPaul F. Gaudi maler Staat in Europa geworden ist. Es gibt kaum einen europäischen Staat ohne rechte Partei. Aufgrund unserer Vergangenheit, die bei jeder Gelegenheit zitiert wird, war eine rechte Partei quasi ein Tabu. Mehr als 70 Jahre nach Ende der Naziherrschaft sind wir sozusagen erwachsen geworden.“ Mir leuchtete die Argumentation ein. Deutschland erschien immer wie ein Musterschüler, der alles richtig machte, der nie randalierte oder vorlaut war, der nie abschrieb, ständig alle Hausaufgaben ordentlich erledigte und immer saubere Fingernägel hatte, nie gegen Lehrer hetzte, aber manchmal andere Schulkameraden verpetzte. Solche Typen waren noch nie beliebt. Und solch eine Rolle hat Deutschland gewissermaßen in der europäischen Klasse. Ein parlamentarisches Leben erstreckt sich zwischen links und rechts. Und es ist ein Vorurteil, das mangelnde historische Bildung erkennen lässt, wenn man rechts mit schlecht und links mit gut assoziiert. Auch bei den linken Parteien spricht man nicht von Linksextremisten. Politiker und zum Teil Journalisten

tun gerade so, als wäre jetzt der Faschismus ausgebrochen. Das ist nicht der Fall. Eine ähnlich hysterische Reaktion gab es schon 2000, als in Österreich der damalige Bundeskanzler Schüssel mit der FPÖ von Haider eine Koalition einging. In Europa wurde damals über Sanktionen nachgedacht, der damalige Bundeskanzler Schröder war entsetzt. Was ist passiert ? Österreich blieb Österreich. Bisher reden die meisten Politiker über die Unmöglichkeit einer politischen Zusammenarbeit mit der AfD. Sie tun so, als wären die von Teilen des Volkes gewählten Politiker Aussätzige. Verbal findet eine massive Ausgrenzung statt, d. h. man tut genau das mit ihnen, was man ihnen vorwirft, dass sie es täten. Im Einzelfall mag das zutreffen, aber Pauschalierung ist falsch. Nun geht der Eiertanz los, wo die Abgeordneten der AfD im Bundestag zu sitzen hätten. Gerd meinte, wenn es nur irgendwie möglich wäre, würde man einen Wassergraben zwischen diese und die anderen Abgeordneten ziehen. Ich erwiderte, das es diese Quarantänebedürfnisse gegenüber der damaligen PDS nicht gab, obwohl es in den Reihen der heutigen Linken mit Hermann Klenner im Ältestenrat ein ehemaliges NSDAPMitglied sowie ein einstiger IM sitzt. Es wäre wirklich interessant zu wissen, wie viele der Gedanken AfDLeute aussprechen, die auch von Mitgliedern anderer Parteien gedacht werden. „Da gibt es ein lustiges Beispiel“, sagte Gerd und zeigte mir einen Stern-Artikel vom 28. September. Da schrieb die Kolumnistin

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9 Meike Winnemuth, dass sie den Wahl-O-Mat benutzt habe und am Ende ein Ergebnis bekam, dass sie entsetzte. Demnach müsste sie eine Partei wählen, die „sie noch nie in Erwägung gezogen hätte“ und sie das „Ergebnis in weitem Bogen von sich schleuderte“. Es ist interessant, dass sie Überzeugungen hat, von denen sie überzeugt war, dass sie die nicht haben dürfe. Genau da findet man Gründe für den Erfolg der AfD: Dass diese Partei eben manches ausspricht, was ein Teil der Bevölkerung auch denkt und was vermutlich sogar Politiker anderer Parteien meinen, aber nicht aussprechen dürfen, um nicht von anderen Politikern in die „rechte Ecke“ verbannt zu werden. In der Gruppendynamik kennt man zwei wichtige Positionen: den Alpha und den Omega. Der (oder die) Alpha ist der Führer der Gruppe. Er ist tonangebend und die meisten anderen Gruppenmitglieder folgen ihm gerne und oft kritiklos. Der (oder die) Omega hat dagegen die Rolle des Prügelknaben. Er eckt immer an und leckt sozusagen wider den Stachel; sagt Dinge, die niemand hören möchte und über die alle ihre Empörung äußern. Gruppenpsychologisch ist es aber so, dass der Omega der Träger der verdrängten und verleugneten Wünsche und Ängste der Gruppenmitglieder ist. D. h. er spricht einfach das aus, was andere Gruppenmitglieder manchmal fühlen und zu ihrem Erschrecken auch denken – aber nicht denken wollen oder dürfen. Diese Erkenntnis der Gruppendynamik sollte uns zu denken geben. In die Politik übertragen würde es bedeuten: diese rechte und bei den anderen Parteien so unbeliebte Partei teilt etwas mit, was dringend der politischen Bearbeitung bedarf und nicht durch Verschweigen, Verteufelung, Beschönigungen und political correctness unter den Teppich gekehrt werden sollte!

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ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

2. Ausgabe Oktober | 2017

Wider die Flut romanischer Wörter Vor 400 Jahren wurde die „Fruchtbringende Gesellschaft“ etabliert, die die deutsche Sprache durch Reformen vor Verflachung schützen wollte. Vor zehn Jahren besann man sich in Köthen der hehren Ziele dieser Vereinigung und gründete die „Neue Fruchtbringende Gesellschaft“. Von Volker A. Wittich

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ie erste und bislang bedeutendste deutsche Sprachgesellschaft entstand im Jahr 1617 nach dem Vorbild der italienischen Accademia della Crusca. Sie hatte ihren ersten Sitz in Weimar, am Residenzort des damaligen Oberhauptes Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen. Die „Fruchtbringende Gesellschaft“ verfolgte unter anderem das Ziel, Deutsch als Sprache von Gelehrten und auch von Dichtern zu propagieren. Vor zehn Jahren wurde sie in Köthen als „Neue Fruchtbringende Gesellschaft“ wiederbelebt. Ein Jahr vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges wurde 1617 in Weimar von Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen (1579-1650) und weiteren Adligen die Fruchtbringende Gesellschaft gegründet. Nach Michael Karkosch („Der Fruchtbringende Lustgarten zu Köthen und die anhaltische Orangeriekultur“ in „Die Gartenkunst“) hatte sich Prinz Ludwig frühzeitig durch ein besonderes Interesse an Wissenschaft und Kunst hervorgetan. Bereits mit siebzehn Jahren unternahm er Kavalierstouren durch Frankreich, durch England, durch mehrere deutsche Staaten, durch Holland und durch Italien. In Italien hielt sich Ludwig vier Jahre lang auf, wo er viel Zeit am Hof des Großherzogs de Medici verbrachte, der Dichter, Gelehrte und Künstler förderte – so wurde beispielsweise auch Michelangelo als Jüngling von den Medicis aufgenommen. Bereits in Italien war Ludwig Mitglied der „Academica della Crusca“ als Vereinigung zur Förderung der italienischen Sprache gewesen. Angeregt von seinen Erfahrungen in Florenz und tief beeindruckt von dieser Geisteshaltung wurde er 1629 das Oberhaupt der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ und blieb dies bis zu seinem Tode 1650. Laut Karkosch war das Ziel der „Fruchtbringer“ eine Sprachreform, die das Hochdeutsche von der Flut romanischer Fremdwörter reinigen, vor Sprachverflachung schützen und durch die sich Dichtung aus sich selbst weiterentwickeln sollte.

Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen auf einem Kupferstich von A. Römer.

Latein war als bis dahin geltende Wissenschaftssprache durch das Deutsche abzulösen. Diese erklärten und zum Teil auch erreichten Ziele wurden als Mittel und Weg einer christlichen und politischen Erneuerung verstanden. Angehörige aller Konfessionen konnten Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ werden. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts gehörten ihr etwa 500 Personen an – darunter vor allem Dichter und Gelehrte. In besten Zeiten soll sie 890 reguläre Mitglieder vereint haben, schrieb Matthias Bartl 2007 in einem Beitrag für die Mitteldeutsche Zeitung. In der Gesellschaft gab man sich Beinamen. Fürst Ludwig I. nannte sich „Der Nehrende“, Herzog Wilhelm von Sachsen-Weimar „Der Schmackhafte“ und Dietrich von dem Werder „Der Vielgekörnte“. Herzog August der Jüngere von Braunschweig-Wolfenbüttel, Begründer der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel – damals die größte Bibliothek Europas –, war 1634 als „Der Befreyende“ der Gesellschaft beigetreten. Auf seine Veranlassung wirkte Carl Gustav von Hille als Hofmeister in Wolfenbüttel, der auch Verfasser der ersten Geschichte der Fruchtbringenden Gesellschaft war und sie 1647 in Nürnberg veröffentlichte. Nach Karkosch versuchte die „Fruchtbringende Gesellschaft“, ihre Identität über optisch wahrnehmbare Signale zu finden. So erhielt jedes neue Mitglied als „Imprese“ eine Pflanze als Wap-

pen neben diesen Beinamen, dem ein Leitspruch zugeordnet wurde. Diese neue Pflanze stand im Köthener Gesellschaftsbuch und bereicherte die „schöne Gartenzucht“. Die regelmäßige Gartenkunst galt dabei als Sinnbild von Poesie und Tugend und verwies auf die geforderte Disziplinierung, die sowohl von einem Gärtner, in Bezug auf die wilde Natur, als auch von den Gesellschaftsmitgliedern in Bezug auf die Sprache und sich selbst verlangt wurde. So beispielsweise auch Mitglieder wie Graf Ludwig Günther von Schwarzburg-Rudolstadt als „Der Starckende“, dessen Imprese ein „Citronen“-Baum war als klare Anspielung auf den Nutzen. Interessanterweise sind eine ganze Reihe der Impresenpflanzen im Köthener Residenzgarten nachweisbar. Die Gelehrtengesellschaft hatte vermutlich mit der Übernahme der Regentschaft durch den jüngsten Sohn des Fürstenhauses von Anhalt-Köthen ihren Sitz in Köthen. In Rückbesinnung auf die reiche Geschichte des Fürstenhauses, besonders auch sprachlich geprägt und gefördert durch den Fürsten Ludwig I., und in Anknüpfung an die Verdienste der Mitglieder der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ im 17. Jahrhundert wurde vor zehn Jahren die „Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen/Anhalt e. V.“ gegründet. Den Vorsitz hat die Studiendekanin des Fachbereichs Informatik und Sprachen an der Hochschule Anhalt, Prof. Dr. Uta Seewald-Heeg, inne. Nach der zum zehnjährigen Bestehen erschienenen Dokumentation hat es sich die „Neue Fruchtbringende Gesellschaft“ zur Aufgabe gemacht, „die Kräfte der verschiedenen sprachpflegerischen Vereine und Initiativen zu bündeln. Sie will Sprachinteressierte verschiedener Herkunft für die Gesellschaft werben und mit Sprachaktionen in der Öffentlichkeit werben, um ein Bewusstsein für den Wert der deutschen Sprache und ihrer Ausdrucksfähigkeit zu schaffen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die deutsche Sprache als Amts-, Kultur-, Landes- und Wissenschaftssprache zu erhalten, zu pflegen, zu schützen und weiterzuentwickeln.“ Weiter heißt es darin: „Die Neue Fruchtbringende Gesellschaft stellt sich die Aufgabe, das Bewusstsein für die Schönheit und Ausdrucksfähigkeit des Deutschen zu schärfen und insbesondere jungen Menschen wieder die Freude am Umgang mit ihrer Muttersprache zu vermitteln. Damit stellt sich die Gesellschaft den Herausforderungen einer modernen Sprachpflege.“ An Veranstaltungen und Aktionen stehen an erster Stelle der „Köthener Sprachtag“, Reden zur deutschen Sprache, ein Schülerwettbewerb „Schöne deutsche Sprache“, das „Köthener Sprachforum“ und die „Köthener Gespräche“. Im Auf- und Ausbau befindet sich das „Fürst-LudwigHaus der deutschen Sprache“ in der Bernburger Straße, wo am 1. April 2017 die Ausstellung „Frische Sprachpflege – vielgestaltige Spracharbeit“ im Beisein vieler Vereinsmitglieder, Sprachfreunde und Gäste durch die Vereinsvorsitzende eröffnet wurde. Die Bedeutung der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ würdigt nun die Deutsche Post mit der Herausgabe einer Sondermarke.


2017 | 2. Ausgabe Oktober

KULTUR KOMPAKT

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Apassionata & Gefährten des Lichts

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it 90 Mitwirkenden und 60 Pferden geht die Show Apassionata in ihrem 15. Jahr erneut auf Tournee. Im Dezember wird sie in der Getec-Arena zu erleben sein. Aufführungen gibt es am Samstag (16.12.) um 15 und 20 Uhr sowie am Sonntag (17.12.) um 14 und 18.30 Uhr. Der Titel: „Gefährten des Lichts“. Die Symbiose aus Reitkunst, Kreativität und künstlerischem Anspruch geht mit „Gefährten des Lichts“ nun in die nächste Runde und hat dafür ein neues Kreativteam an Bord geholt. Mit Creative Director Klaus Hillebrecht, Kostümbildnerin Kristina Weiß und Lichtdesigner Rüdiger Benz wird nicht nur an die bisherigen Erfolge angeknüpft, sondern die Inszenierung nochmals auf ein neues Niveau gehoben. Mit einem mitreißenden Show-Soundtrack, aufwendig gestalteten Kostümen und perfekt auf die Szenen abgestimmte Lichtkompositionen werden die Zuschauer Teil eines unvergesslichen Erlebnisses. Der Name Apassionata steht für ausgefeilte Choreografien, mitreißende Musik, prächtige Bühnenbilder und natürlich beeindruckende Pferdedressuren. Die Rahmenhandlung in dieser

Saison bilden die Erinnerungen einer alten Frau an die unglaublichen Begebenheiten ihrer Jugend: Alana wird als junges Mädchen auserwählt, Menschen mit leuchtenden Herzen zu finden – die Gefährten des Lichts – und sie auf der ganzen Welt und in verschiedenen Epochen zu suchen. Alles, um die Erde vor Kälte und der ewigen Dunkelheit zu bewahren. Die bildgewaltigen Szenen werden von den schönsten Pferderassen Europas begleitet, die die verschiedenen Kulturen aus der Geschichte verkörpern und zum Leben erwecken.

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KULTUR KOMPAKT

Dornröschen erwacht beim Märchen im AMO Dornröschen verzaubert seit Jahrhunderten. Die berühmte Geschichte der schönen Königtochter wird das Weihnachtsmärchen der Schaubühne. Ein Gespräch darüber mit Peggy vom Autorenteam G.K.P. Meinecke. MAGDEBURG KOMPAKT: Warum ausgerechet das „Dornröschen“? Peggy Meinecke: Es ist mein Lieblingsmärchen, seit ich es zum ersten Mal gehört habe. Wir hatten zuhause Schallplatten mit vier Märchen, eins davon war Dornröschen. Sie war auch auf dem Titelbild und wirkte schön und märchenhaft. Das hat mich bezaubert. Und ich denke, das geht auch vielen anderen so bei dieser Geschichte. Deshalb möchten wir in diesem Jahr auch das jüngere Publikum mit diesem besonderen Zauber vertraut machen. Möchtest du gern das „Dornröschen“ sein? (lacht) Und so viel schlafen? Nein. Aber als Märchen ist es schön. Seit wann arbeitet ihr als Schaubühne an der neuen Märchenaufführung? Seit dem vorigen Jahr. Welches Märchen es sein soll, darüber waren wir uns sehr schnell einig. Anfang des Jahres war die Inszenierung dann im Grundgerüst fertig. Im Februar haben wir bereits mit den Leseproben angefangen, so früh wie noch nie. Gleiches gilt für die Proben, so weit waren wir in den Jahren zuvor nicht. Weil mehr Routine eingekehrt ist? Routine klingt fast negativ. Die Proben sind intensiver geworden. Unser Regisseur, Knut MüllerEhrecke, ist diesmal mit einer anderen Strategie in die Proben gegangen. Wir treffen uns nicht mehr alle zur selben Zeit, sondern es wird mehr szenenweise geprobt. Da immer nur jene da sind, die in der Szene auftreten werden, ist es intensiver. Es geht entspannter zu und ist gleichzeitig effektiver. Der einzige, der alle Szenen kennt, ist der Regisseur. Erst jetzt, bei der Probe nächsten Donnerstag, werden wir dann alle Szenen zusammenfügen. Das ist spannend. Ihr habt schon die unterschiedlichsten Märchen aufgeführt und seid darauf bedacht, dass jeder Darsteller eine neue Herausforderung er-

2. Ausgabe Oktober | 2017

■ Daten, Fakten Die Schaubühne ... ... ist ein Verein von theaterinteressierten Frauen und Männern, die alljährlich Inszenierungen auf die Bühne bringen. Einzige Voraussetzung, Mitglied im Ensemble zu sein, ist das Interesse am Theater. Das Motto ist: „Bei uns ist jeder willkommen, jung oder alt, groß oder klein ... Spaß ist, was man draus macht.“

Dornröschen ... ... ist ein Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm. Erstmals schriftlich erwähnt 1812. Für das Weihnachtsmärchen wurde eine neue Theaterfassung geschrieben, von den Autoren G.K.P. Meinecke – frei nach den Gebrüdern Grimm. Regisseur des Stückes ist Knut Müller-Ehrecke. Die Inszenierung ist für Kinder ab 5 Jahre.

Aufführungen

hält. Wie sieht es in diesem Jahr aus, wie wurden die Rollen vergeben? Ja, wir haben auch in diesem Jahr auf Wechsel geachtet. Martina Behnisch war im vorigen Jahr eine Wache, in diesem Jahr wird sie als Dornröschen zu erleben sein. Kerstin Liebe, zuvor Kräuterfrau, ist diesmal Königin. Steffi Rink war Ornitius und ist nun mit Achim Klewe und Ingo Fritz in der „Küche“ tätig. Unser Knut Eicke wechselte vom König zum Knappen. Wieder dabei ist Edgar Ziegler, als König. Als neue Mitspielerin ist Ulrike Bauer die gute Fee. Auch „Prinz“ Philipp ist neu dabei sowie unser Spindelchen, Emil Bauer, als jüngster im Ensemble. Und du bist der Till, der durch die Geschichte führt? Nein, das übernimmt in diesem Jahr Daniel Herzog, der Zauberer der vorigen Inszenierung. Ich darf endlich mal böse sein – die böse Fee. Ihr habt euch für jede Inszenierung stets etwas Besonderes einfallen lassen. Im vorigen Jahr beispielsweise wurde viel gesungen. Wie ist es beim Dornröschen? Gesungen wird auch diesmal, weil wir gemerkt haben, wie viel Freude es den Kindern macht mitzusingen. Aber in diesem Jahr wird erstmals auch getanzt! Dafür ist es uns gelungen, die Eleven der Theaterballettschule zu gewinnen. Für das Fest am Königshof? Sie sind Teil des Hofballs, ja, aber auch eine tanzende Dornenhecke. Ihr Auftritt wird ein Highlight! Das kann ich schon versprechen. Ab 8. Dezember ist eure Inszenierung im AMO zu erleben. Sind das die einzigen Auftritte? Da das AMO mehr Platz fürs Publikum bietet, sind es weniger Auftritte diesmal, insgesamt sechs Vorstellungen. Wir haben eine Vorpremiere dort, wo wir derzeit proben – als Dankeschön, dass wir die Räume nutzen können, im Pflegeheim in der Eiskellerpassage. Außerdem gibt es einen Auftritt am 17. Dezember in Gerwisch.

Freitag, 8. Dezember, 9 und 11.30 Uhr, Samstag, 9. Dezember, 13.30 und 16 Uhr, Sonntag, 10. Dezember, 10 und 13.30 Uhr jewels im AMO-Kulturhaus, Erich-WeinertStraße 27, 39104 Magdeburg

Eintrittskarten Tickets für die Vorstellungen können bereits erworben werden. Es gibt sie an den bekannten Vorverkaufsstellen der Stadt und auf der Internetseite schaubuehne-magdeburg.de / Gruppen können sich direkt per Mail wenden an: info@ schaubuehne-magdeburg.de

Eintrittspreise Die Karten kosten für Kinder jeweils 6 Euro, für Erwachsene 9 Euro zzgl. Vorverkaufsgebühr. Sonderrabatte für Gruppen ab 10 Kinder: 5 Euro/Kind + ein Erzieher frei


2017 | 2. Ausgabe Oktober

KULTUR KOMPAKT

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n Festungsgeflüster

Huiiii! Sing Dela sing!

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Gruseliger Party-Kick

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er „gruselige“ Höhepunkt der herbstlichen Partysaison steht bevor: Gleich zweimal lädt die Festung Mark zu „Halloween – Die lange Nacht der Schönen und Schrecklichen“ ein: am 26. und 28. Oktober jeweils ab 21 Uhr. Dann hat das Warten ein Ende. Viele Gruselfreunde bereiten sich lange auf diese Traditionsfeier vor. Wenn es draußen dunkel ist und man sich so richtig schön-schaurig zurecht machen kann. Und wo konnte es schaurig-schoner sein als in einer alten Festungsanlage? Die wird kurzerhand umgestaltet – zu Geisterwald, Friedhof oder anderen Szenen aus der Gruselwelt. Schrage Monster, freche Hexen und andere tanztollwutige Gestalten treffen sich auf dem Dancefloor im großen Geistersaal und im alten Kanonengang. An den Bars

werden suße Elixiere und Zaubertranke gebraut, die es in sich haben werden. Der Hollenmeister der Nacht ist erprobter Plattendreher und macht den Gästen Feuer unter den Tanzsohlen. Wer es etwas ruhiger mag, ist willkommen auf dem Chilloutfloor im „Stubchen“. Fuße hoch, kurz durchatmen und relaxen. Natürlich sind die Kostume ein wichtiger Bestandteil der Partys. Deshalb können die Besucher die Buhne nutzen, um ihre Kreationen vorzustellen. Außerdem wird erneut eine Foto-Grusel-Ecke eingerichtet und ein Profifotograf hält die Horrorkostume fur die Ewigkeit fest. HALLOWEEN. Die lange Nacht der Schönen und Schrecklichen: 26.&28. Oktober, ab 21 Uhr

ing de la sing! So hört es sich an! Sing Dela sing, hopp de la hopp! in einer Festung wird nicht nur im gleichen Takt marschiert, sondern auch gesungen! So sieht’s aus! Am 18. Oktober jedenfalls ist Premiere für diese Aktion. Mitmachen ausdrücklich erwünscht! Texthilfen gibt es auch, also keine Chance für Drückeberger! Und dann gehts ... Huiiiii buh! kindisch durch die Festung! Am 29. Oktober bei der HalloweenSpezial-Taschenlampenführung! Mit einer spannenden Festungsrally! Und da beim vorigen Mal der erste Durchgang so schnell ausgebucht war, gibt’s jetzt zwei! Einfach anmelden! Meine Person wird das im Blick behalten! Abmarsch! Der Festungskommandant!

Die Kulturfestung Mark ... ... befindet sich zwischen Hohepfortewall und Jakobstraße; zu erreichen unter Telefon: (0391) 99 09 33 30, Fax: (0391) 990 93 33 49, E-Mail: mail@festungmark.com Internet: www.festungmark.com

Wenn der Blueskönig zum Feiern einlädt … Er ist der Blueskönig des Ostens, der Kult-Blueser schlichtweg: Jürgen Kerth. Seit 45 Jahren steht der Gitarrist nun auf der Bühne. Sein Stil ist irgendwo der Schnittpunkt zwischen Santana, Johnny Winter, B.B. King, Hendrix u. a. Deswegen relativiert Kerth auch den gern gebrauchten Titel „Ostdeutscher Blueskönig“. „Meine Musik soll genauso den Swing, Soul und Funk, Reggae und anderes mehr beinhalten“. Seit 20 Jahren tritt er auch in Amerika auf, wo er schon zahlreiche Konzerte gab. Begeisterten und verblüfften Amis erklärte er es so: „Wenn du als Musiker an einem Ort festgehalten wurdest und nicht in die Welt konntest, musstest du dich zu all deinen Musiker-Kollegen und Vorbildern und den legendären Konzerten, wie nach

Woodstock oder ins ,Filmore East‘, hinträumen. Du willst dieses Feeling in deine Welt holen.“ Die über Jahrzehnte gleich bleibende Popularität von Jürgen Kerth ist wahrscheinlich mit darauf zurückzuführen, dass ihm dies nicht nur für sich gelang, sondern für viele Fans, die ähnlich fühlten wie er. Sie sprechen immer wieder von dem unverwechselbaren eigenen KerthStil. Durch seine ca. 100 Kompositionen (Songs und Instrumentals) und Texte und dadurch, dass er sich ständig bei seinen Live-Auftritten musikalisch steigert, ist er mit zu einem der wichtigsten Musiker in diesen Landen geworden. Jürgen Kerth und die Zechenhauserbluesband, am 14. Oktober, 20 Uhr.


KULTUR KOMPAKT

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■ Ines’ Bücherwelt

2. Ausgabe Oktober | 2017

Jüdische Kulturtage 30 Veranstaltungen vom 14. Oktober bis 12. November

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Alte Wunden, neue Lügen

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ls auf der Burke-Farm im verschlafenen Duneen menschliche Knochen gefunden werden, ist es vorbei mit der Ruhe. Alte Wunden brechen auf, Lügen kommen ans Licht und neue Konflikte entstehen. Sergant PJ Collins versucht zum ersten Mal in seiner Karriere, einen richtigen Fall zu lösen. Er überrascht viele, aber am meisten sich selbst. Ein großartiger Roman mit einer tröstlichen Botschaft. Graham Norton: „Ein irischer Dorfpolizist“ (Rowohlt, ISBN 978-3-463-40690-9, 19,95 Euro)

Kriminelle Machtgefüge

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ei einem romantischen Dinner im Caledonian Hotel in Edinburgh erinnert sich Inspector Rebus an einen Mord, der fast 40 Jahre zuvor dort stattgefunden hat. Eine junge lebenslustige Bankiersgattin wollte in dem Luxushotel einen Liebhaber empfangen – am nächten Morgen ist sie tot. Die Verdächtigen kamen aus besten Kreisen und wurden nie gefasst. Ein Skandal, der Rebus nicht loslässt. Als er sich in die alten Akten vergräbt, gerät das kriminelle Machtgefüge in Edinburgh gefährlich ins Wanken und bald gibt es die erste Leiche. Ian Rankin: „Ein kalter Ort zum Sterben“ (Goldmann, ISBN 978-3-442-31461-4, 20,00 Euro)

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Film verrückt Tipps von Lars Johansen

I

n dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Im Nachtkino gibt es ein paar hübsche kleine Perlen, die just veröffentlicht wurden. Schon die Titel betonen es: „Nachts, wenn der Teufel kam“ ist ein deutscher Spielfilm, der vor ziemlich genau 60 Jahren in die Kinos gekommen ist. Der deutsche Regisseur Robert Siodmak, der in Hollywood einige Klassiker des FilmNoir geschaffen hatte, drehte diesen Serienmörderfilm in hartem Schwarzweiß. Ein Unschuldiger gerät während des dritten Reichs in die Mühlen der Justiz, obwohl der ihm zur Last gelegte Mord von einem anderen begangen wurde. Dieser geistesgestörte Massenmörder wird von Mario Adorf, für den dieser Film den Durchbruch darstellte, hervorragend verkörpert. Ein finsteres Meisterwerk, welches sowohl auf politischer als auch auf Spannungsebene hervorragend funktioniert.

Nicht ganz so meisterhaft, aber doch ganz unterhaltsam ist „Grüne Augen in der Nacht“ aus dem Jahr 1969 geworden. Hier haben wir es mit einer Mischung aus Thriller und Horrorfilm zu tun. Die Erbtante soll vom Lieblingsneffen und dessen Geliebter aus dem Weg geschafft werden, aber die Samtpfötchen der Katzenliebhaberin haben etwas dagegen und rotten sich gegen die Täter zusammen. Durchaus spannend und kompetent mit ein paar hübschen Wendungen inszeniert. Im Kino sollte man sich auf dem Moritzhof unbedingt „The Wailing“ anschauen, ein koreanisches Meisterwerk des Übernatürlichen, welches im vergangenen Jahr in Cannes seine Premiere erlebte. Aus unerklärlichen Morden entwickelt sich eine Eskalation des Bösen, als ein Schamane zur Hilfe geholt wird. Und dann weise ich gerne noch einmal auf „Montrak“ hin, einen deutscher Vampirfilm, der gerade ein paar Preise auf diversen Festivals gewonnen hat und in der Nacht der Nächte, also Halloween, ebenfalls auf dem Moritzhof (wo auch sonst?) in Augenschein genommen werden kann.


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SPORT KOMPAKT

2. Ausgabe Oktober | 2017

Der Streit ums liebe Geld Die im Dezember 2016 in Magdeburg beschlossene Reform des Hochleistungssports in Deutschland tritt auf der Stelle. Sachsen-Anhalt will die Stagnation im Spitzensport stoppen und ergreift mit ersten Schritten die Initiative. Von Rudi Bartlitz

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ls In Magdeburg im Dezember 2016 die Spitzen des deutschen Sports und für die Leibesübungen verantwortliche Politiker zusammenkamen, sollte so etwas wie eine neue Zeitrechnung eingeläutet werden. So war es zumindest gedacht. Spitzensportreform nannte sich die Sache etwas gespreizt, ihr Sinn war es, den international allmählich den Anschluss verlierenden deutschen Athleten neue Power einzuhauchen. Schnöde gesagt: Mehr staatliche Fördermittel herauszuschlagen und die Strukturen des Sports zu verschlanken.

rüttet. Zu einem Zeitpunkt, da die Reform des Spitzensports also mehr oder weniger auf der Stelle tritt – da kommt, ein wenig überraschend schon, aus Sachsen-Anhalt ein Signal, das zumindest Hoffnung aufkeimen lässt. Zusammen mit dem Landessportbund (LSB) legt der zuständige Minister Holger Stahlknecht (CDU) jetzt ein Papier vor, das eben auch dem Hochleistungssport im Land unter die Arme greift. Dessen Förderung, das sei festgehalten, eigentlich seit Jahr und Tag ureigenste Sache der nationalen Fachverbände (und damit des Bundes) ist. Über 800.000 Euro pro Jahr will sich das Land diese zusätzlichen Maßnahmen kosten lassen. So ist vorgesehen, in den vier Schwerpunktsportarten Sachsen-Anhalts (Leichtathletik, Schwimmen, Kanu, Rudern) von 2018 an je einen hauptamtlichen Stützpunktleiter einzusetzen. Dadurch sollen die Trainer von vielen (bürokratischen) Tätigkeiten entlastet werden und sich noch intensiver mit ihren Athleten beschäftigen können. Das sogenannte pädagogische Leistungssportpersonal wird ab 2020 in den im Land bestehenden Trainerpool eingegliedert (400.000 Euro sind dafür veranschlagt). Für die Trainer selbst soll „Attraktivitätsprogramm“ zusätzlichen finanziellen Anreiz bilden (100.000 Euro). Für junge Leistungssportler aus Sachsen-Anhat soll an den Universitäten und Hochschulen ein eigenes Sportstipendium eingeführt werden. Nach dem Vorbild des US-amerikanischen College-Systems werden dabei pro Jahr 15 Athleten mit je 400 Euro monatlich gefördert. Und schließlich erklärt sich das Land bereit, ein Drittel der

Kosten zu übernehmen, die sich ab 2019 durch einen Rückgang der Bundesfinanzierung für kommunale Sportstätten ergeben. Dass alle Schritte, die jetzt ergriffen werden, einen langen Atem benötigen, darüber ist sich Stahlknecht klar. „Das kann zehn oder vielleicht sogar 15 Jahre dauern“, erklärte er bei der Präsentation seines Programms. Aber jetzt zu handeln und nicht noch mehr Zeit verstreichen zu lassen, dies sei dringend geboten. Spätestens die Resultate von London (2012) und Rio (2016) haben ihn alarmiert. In der englischen Metropole hatte es einmal Bronze für Sachsen-Anhalt gegeben, vier Jahre später einmal Gold und einmal Bronze. Rio, so der Minister, habe „ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis“ gebracht. Zumal dann, wenn man sich einmal anschaue, wo Sachsen-Anhalts Spitzensport „einmal hergekommen ist“. Deshalb wurde im November 2016 eine Arbeitsgruppe Spitzensport gebildet, in der neben Stahlknecht selbst Vertreter des LSB, des Olympiastützpunktes, des Bildungsministeriums, der führenden Klubs des Landes (SV Halle, SC Magdeburg) sowie Trainer und ehemalige Aktive wie Ex-Schwimmweltmeister Paul Biedermann saßen. Vor Kritik scheute die Arbeitsgruppe nicht zurück. In der Vorbereitung auf Rio, so der Minister, seien „massive trainingswissenschaftliche Fehler“ begangen worden. Nur ein Beispiel: Die Schwimmer begaben sich kurz vor den Spielen in ein fünftägiges Schlaflabor. „Das“, sagte Stahlknecht, „hätte man am Anfang des Olympiazyklus tun sollen“. Weiter: Die am Olympia-

Dass es mit dem deutschen Hochleistungssport und seinen Erfolgen bei Olympia, Welt- und Europameisterschaften seit der Wende tatsächlich unübersehbar bergab geht, ist ein offenes Geheimnis. Letzter Beleg: die Sommerspiele 2016 in Rio. Die Zahl der bei den Ringe-Spielen gewonnenen Medaillen hat sich seit Barcelona 1992 (82 Medaillen) fast halbiert: In Brasilien hatten deutsche Athleten noch 42 Mal Edelmetall gewonnen. Die Crux: Diese Tendenz war seit über einem Jahrzehnt erkannt, Erfolge brachten die Versuche, gegenzusteuern, aber kaum. Spätestens nach London 2012 warnten die Funktionäre, bei einem „Weiter so“ werde die Bundesrepublik sich aus der Spitzengruppe der erfolgreichsten Nationen endgültig verabschieden. Deutschland hinter China, den Russen den Amerikanern und nun sogar den Engländern. Doch zehn Monate nach dem Magdeburger Aufbruchstermin bietet sich ein eher betrübliches Bild. Vieles von dem, was in der Elbestadt auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) vereinbart worden war, steht mehr oder weniger weiter nur auf dem Papier. Aus den Fachverbänden hagelte es Kritik an den Werkzeugen, mit denen die Strukturreform umgesetzt werden soll. Athleten, denen nahegelegt wird, in ein Leistungszentrum zu wechseln sowie von einer drohenden Schließung betroffene Stützpunkte wehren sich vehement. Der DOSB wiederum weigert sich hartnäckig, seine Geldverteilung – also die Zuweisung der Fördermittel – von der Politik überwachen zu lassen. Das Verhältnis von Politik und Parlament auf der einen Seite und der Sportführung auf der anderen gilt in Berlin als zer-

Kanuten-Förderung in Magdeburg. Foto: Peter Gercke


stützpunkt vorliegenden trainingswissenschaftlichen Erkenntnisse hätten „nicht immer mit den Erfahrungen der Trainer zusammengelegen“. Deren Vergütung sei zudem „nicht zufriedenstellend“. Stahlknecht verbindet das Bekenntnis Sachsen-Anhalts zum Leistungssport mit einem deutlichen Bekenntnis zu den Eliten: „Das Land braucht Eliten. Sie sind nichts Unanständiges.“ Deshalb müsse auch der Forderungskatalog für die Eliteschulen des Sports im Lande überarbeitet werden. Was übersetzt so viel heißt wie: Die Eliteschulen in Magdeburg und Halle sollten denjenigen vorbehalten sein, die auch tatsächlich Leistungssport betreiben. Andere gehören dort nicht hin. Es ist mit Händen zu greifen: Natürlich ist es nicht einfach, jetzt im Leistungssport binnen kurzer Zeit das aufzuholen, was über zwei Jahrzehnte versäumt wurde. Aber allein die Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen kann, ist löblich. Da waren noch vor kurzem, und sind es immer noch, ganz andere Stimmen zu hören. „Wir sind inzwischen ziemlich weit unten angelangt“, meinte denn auch LSB-Präsident Andreas Silbersack. „Aber wir sind fest entschlossen, jetzt das Ruder herumzuwerfen.“ In Richtung Leistungssport zeige das Land „klare Kante“, freut er sich. Der Anwalt aus Halle, der zurzeit der Konferenz der deutschen Sportminister vorsteht, sieht in dem jetzigen Schritt sogar eine „Signalwirkung für andere Bundesländer“. In Fragen Struktur und Finanzen habe das Land inzwischen sogar „eine Vorreiterrolle“. Gemach, gemach, möchte man da rufen. Denn Fakt ist: Selbst wenn das kleine Sachsen-Anhalt in gewisser Weise eine Schrittmacherrolle einnehmen sollte, noch herrscht zwischen Nordsee und Alpen

SPORT KOMPAKT eine große Uneinigkeit darüber, wie die angestrebten Veränderungen herbeigeführt werden sollen. Ein dazu geschaffenes Computer-Modell „Potas“ (PotentialAnalysesystem) soll die Basis für die Einstufung von 130 Disziplingruppen ins staatliche Fördersystem bilden. Wer also Goldmedaillen verspricht, wird demnach optimal unterstützt (Gruppe 1), wer keine Aussicht auf Erfolg bei Olympischen Spielen hat, verliert den Anspruch auf Staatshilfe (Gruppe 3). Dass ein mathematisches Modell quasi die Förderbescheide ausreicht, dagegen laufen Verbände und Athleten von Anfang an Sturm. „Potas“ sei Wunsch des Innenministeriums gewesen, stellte DOSB-Präsident Alfons Hörmann klar. Die Verbände hätten es letztlich zähneknirschend akzeptiert. Mit „Potas“ als mathematischer Grundlage für das Strukturgespräch habe der Sport kein Problem. „Wenn der Computer aber Förderbescheide ausdrucken sollte, wäre das für uns alle inakzeptabel.“ Der Kern des Streits zwischen Sport und Politik ist, dass „Potas“, das Rückgrat der Spitzensport-Reform, verhindern soll, dass der Sport die Fördermittel nach Gutdünken verteilt. Der Sport wiederum pocht auf seine Autonomie und seine sportfachliche Kompetenz. Auslöser all der Kontroversen war, als zu Jahresbeginn der für die Leibesübungen zuständige Innenminister Thomas de Maiziere die Strukturen im deutschen Sport offen kritisiert und schlankweg 30 Prozent mehr Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften gefordert hatte. Das daraufhin von Politik und Sportführung aufgestellte und in Magdeburg abgesegnete neue Goldschürfer-Programm soll Schluss machen mit dem Gießkannen-Prinzip, nach dem die Förderung hierzulande bisher funktionierte. Künftig sollen nicht mehr Ergebnisse der Vergangenheit, sondern das Potenzial der Zukunft im Mittelpunkt stehen. Dafür, so die eindeutige Position des Sports, benötige man allerdings mehr Geld. Von zusätzlich knapp 40 Millionen Euro jährlich war die Rede; knapp 170 Millionen Euro fließen derzeit an Bundesmitteln in den Hochleistungssport. De Maiziere will das Geld nicht ohne Bedingungen zahlen. „Wenn es um die Förderung von Spitzensport geht,“ stellte er klar, „wir geben ja viel Geld aus dafür, müssen die gleichen Maßstäbe gelten wie bei der Förderung von anderen Spitzenleistungen in der Gesellschaft.“ Diesen Vergleich aber scheue der Sport „wie der Teufel das Weihwasser“. Aus dem Hause von Finanzminister Wolfgang Schäuble kamen denn auch schlechte Nachrichten: 31 der vom Innenministerium zusätzlich beantragten 39 Millionen Euro wurden nicht genehmigt. Und aus den verbleibenden acht Millionen würde auch noch ein erheblicher Teil für die Förderung der neuen zum olympischen Programm gestoßenen Trendsportarten draufgehen. In den Verbänden herrscht Verunsicherung: Wie soll es weitergehen? Können Trainer angestellt, Stützpunkte weiter betrieben werden? Wie soll die Vorbereitung auf die nächste Saison aussehen? Die Sportführung bleibt dabei: Man erwarte mehr Geld, sagte Hörmann Ende September noch einmal. Die Reform sei nicht umsetzbar, „wenn nicht nennenswert mehr Geld zur Verfügung gestellt“ werde. Davon dürfte Sachsen-Anhalt nicht ausgenommen sein – trotz aller Hilfestellung und allem (finanziellen) Entgegenkommen der Landesregierung.

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2017 | 2. Ausgabe Oktober


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SPORT KOMPAKT

2. Ausgabe Oktober | 2017

Faszination des Pokals Ganz Fußball-Magdeburg fiebert einem Tag entgegen: dem 24. Oktober. Dann treffen die BlauWeißen in der 2. Runde des DFB-Pokals auf das Topteam von Borussia Dortmund. Magdeburg Kompakt sprach darüber mit dem Ex-BundesligaProfi und heutigem Assistenten der FCM-Geschäftsführung, Maik Franz. Sie haben in ihrer Laufbahn mit fünf unterschiedlichen Klubs selbst in 20 Spielen des DFB-Pokals auf dem Rasen gestanden. Dabei gegen Topvereine wie Bayern, Dortmund und Schalke. Sie sollten es beurteilen können: Stimmt es, was viele Akteure sagen, nämlich dass Pokalbegegnungen eine gewisse Faszination innewohnt? Maik Franz: Ja, dem würde ich voll und ganz zustimmen. Und das sehen, das ist zumindest meine Erfahrung, nicht nur die meisten Spieler so, sondern auch viele Fans. Was macht denn nun diese Faszination aus? Ganz einfach, es ist ein Wettbewerb, in dem kleine Vereine den Großen ein Bein stellen können. Wo eine einzige Partie über das Weiterkommen entscheidet. Wo es, zumindest in Deutschland, kein Rückspiel gibt, in dem ein vermeintlicher Favorit in einer zweiten Begegnung einen Fehler wieder ausbügeln kann. Wo tatsächlich alles in 90 oder 120 Minuten entschieden wird. Die Faszination liegt also darin, dass immer wieder Überraschungen passieren. Kann es sein, dass man als Spieler Pokalpartien generell länger im Gedächtnis behält als Punktspiele? Auf jeden Fall. An bestimmte Begegnungen kannst du dich noch nach mehr als einem Jahrzehnt erinnern, als wäre es gestern gewesen. Da weißt du noch jedes Detail. Beispielsweise? Als wir 2001 mit den Wolfsburger Amateuren, einem Viertligisten, im Achtelfinale die Dortmunder ausgeschaltet haben. Da standen auf der anderen Seite internationale Stars wie Koller und Rosicky. Mein Gott, wenn ich daran denke! Oder mein erstes DFB-Pokalspiel überhaupt, für den FCM gegen den Bundesligisten 1. FC Köln, im August 2000. Ich weiß noch, es war verdammt heiß damals, und als mir der Trainer sagte, dass ich dabei bin, wurde mir noch heißer. Ich habe gezittert, hatte Durchfall. Trotzdem, wir haben sie mit 5:2 rausgehauen. Ich weiß noch wie heute, wie wir danach um die Häuser gezogen sind, in welchen Klubs wir waren. Und dann, in einer der Sternstunden der Magdeburger Pokalgeschichte, beim Triumph im November 2000 über die FC Bayern (5:3 nach Elfmeterschießen) mussten Sie leider passen. Auch das ist in meinem Gedächtnis, als wäre es erst gestern gewesen. In einem Spiel zuvor in Grimma hatte ich mich an der Schulter verletzt, musste tatenlos von draußen zuschauen. Trotzdem, den grenzenlosen Jubel danach habe ich genauso genossen, als wäre ich auf dem Feld gewesen. Selbst wenn er oft als Phrase bezeichnet wird, gilt der alte Spruch noch, demzufolge Pokalspiele

ihre eigenen Gesetze haben? Ja, ich denke schon, der Pokal hat seine eigenen Gesetze, selbst wenn es abgedroschen klingt. In dem Satz stecken Erfahrungen von Jahrzehnten. Es ist eben nicht alles ausrechenbar. Das ist gut so. Der Pokal ist etwas Besonderes. Und es ist für einen Außenseiter etwas ganz anderes, ob er in einem Testspiel auf einen Bundesligisten trifft oder dieser zu einem Pflichtspiel anreisen muss. Der Underdog hat stets den Heimvorteil, die Fans können ihren Klub daheim anfeuern. Nun zeigt allerdings ein Blick in die Statistik, dass die Kleinen früher größer waren. Werden die Pokal-Sensationen immer seltener? Jein. Ja, wenn man die Duelle der Spitzenteams mit Amateurklubs, also Viert- oder Fünftligisten, heranzieht, mag das stimmen. Das liegt vor allem daran, dass die Profis heute sehr fokussiert sind, es geht um viel Geld, auch im Pokal. Die Vereine wollen Titel, brauchen Erfolge. Noch etwas: Für Profiklubs ist der Pokal der kürzeste Weg, um sich für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. Da reichen schon sechs gewonnene Partien. Nicht zu vergessen: Das Pokalfinale in Berlin genießt eine riesige Aufmerksamkeit. Da will möglichst jeder hin. Mit nein würde ich die Frage beantworten, wenn es um Duelle der Teams aus den drei Profiligen untereinander geht. Da ist nach wie vor jede Überraschung drin. Ich erinnere nur an Drittligist Lotte, der in der vergangenen Saison mehrere Bundesligisten nacheinander ausgeschaltet hat. Nun hat, rein theoretisch, der FCM am 24. Oktober gegen die hochfavorisierten Dortmunder die Gelegenheit, das nachzumachen. Der BVB ist eine deutsche und europäische TopMannschaft, das dürfen wir nicht vergessen. Aber wenn wir einen Sahnetag erwischen, alles bei uns stimmt, uns die Borussia vielleicht ein wenig unterschätzt, ja, dann ist alles möglich. Und, wie gesagt, in einem einzigen Spiel kann vieles passieren. Für die Dortmund-Partie haben die Menschen eine Nacht lang nach Tickets angestanden. Viele sagen, ein solches Spiel habe es in den letzten zehn Jahren in Magdeburg nicht mehr gegeben. Richtig? Zweifellos, ich würde sogar noch weiter gehen: Nach dem sensationellen Erfolg über die Bayern zur Jahrtausendwende gab es das in Magdeburg nicht mehr. Die Euphorie ist brutal. Wir hätten wohl 60.000 bis 70.000 Karten absetzen können. Die Stimmung in der Stadt ist phantastisch, das hat schon Erstliganiveau. Zumal unser Team diesen Höhepunkt nicht geschenkt bekommt, sondern sich alles erarbeitet hat, nicht zuletzt, indem in der 1. Runde Bundesligist FC Augsburg ausgeschaltet wurde. Dortmund tanzt auf drei Hochzeiten, in der Champions League, der Meisterschaft und im Pokal. Könnte es sein, dass sie Kräfte sparen wollen, in Magdeburg mit einem 1b-Team auflaufen? Das glaube ich nicht. Aber selbst wenn, schauen Sie doch einmal, was die für einen Kader haben! Da sitzen Leute wie Schürrle, Guerreiro, Kagawa, Weigl, Pulisic, Dahoud und selbst Götze zuweilen auf der Bank.

■ Steckbrief Maik Franz, geboren am 5. August 1981 in Merseburg, wuchs in Langenstein bei Halberstadt auf und begann dort seine Karriere als Fußballer. 1997 wechselte er zu Germania Halberstadt, bevor er im Sommer 1998 zur Jugend-Abteilung des 1. FC Magdeburg ging. Mit der A-Jugend des Klubs gewann er 1999 den DFB-Junioren-Vereinspokal. Franz spielte bis 2001 in der Abwehr des FCM und wechselte dann zum VfL Wolfsburg. Für die Niedersachsen, Eintracht Frankfurt und Hertha BSC Berlin bestritt er 192 Bundesliga-Partien. Für den Karlsruher SC absolvierte er 40 Partien in der 2. Bundesliga, 19 Mal wurde er in der deutschen U-21-Nationalmannschaft eingesetzt. Im Januar 2015 beendete er seine Karriere als Profifußballer wegen andauernder Kniebeschwerden. Seit Anfang 2016 ist Franz beim FCM als Assistent der Geschäftsführung im sportlichen Bereich tätig. Er arbeitete zunächst innerhalb seines dualen Studiums „Sportmanagement“ an der Elbe, seit 1. Oktober ist er hauptamtlich für die Blau-Weißen tätig. Woanders wären sie alle Stammspieler. Die wollen sich, wenn sie im Pokal ran dürfen, zumal in einem ausverkauften Stadion wie bei uns, alle beweisen. Das ist ihre Chance. Wir haben viel über Favoriten und Außenseiter geredet. Der Deutsche Fußball-Bund erwägt jetzt eine Reform des Pokals, bei der die Zahl der Starter von 64 auf 128 verdoppelt würde, EuropacupTeilnehmer zunächst ein Freilos hätten. Wie sehen Sie das? Ich kann den Gedanken verstehen, die internationalen Starter zu entlasten. Andererseits sagt mir mein Bauchgefühl, man sollte es so lassen wie es ist. Auch im Interesse der Kleinen. Eine ganz einfache Frage zum Schluss: Wer wird Pokalsieger 2018? Oje. Dortmund wird es bei dem Gegner in der 2. Runde auf jeden Fall sehr, sehr schwer haben, den Pokalerfolg von 2017 zu verteidigen (lacht). Mein Tipp also: Schalke 04.


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Nach einem guten Tag eine gute Nacht

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tellen Sie sich vor: Sie sind am späten Nachmittag aufgebrochen, um Pilze zu sammeln. Zwei oder drei haben Sie gefunden, und nun wird es langsam dunkel. Das Waldstück, in dem Sie herumsuchen, kennen Sie kaum, Sie wissen noch nicht einmal, ob Sie in die richtige Richtung laufen. Schließlich ist es stockfinster. Kein Mond, keine Sterne. Die Batterie Ihres Smartphones ist dabei, den Geist aufzugeben. Die Hände weit vorgestreckt, versuchen Sie, herabhängenden Zweigen auszuweichen. Sie stolpern über einen Baumstubben, ein Ast knackt unter Ihren Füßen. Und 20 oder 50 oder 100 Meter von Ihnen entfernt knackt es plötzlich auch. Irgendetwas knackt da! Was tun? Am besten nichts, sich an einen Baumstamm lehnen oder sich hinhocken und warten. Warten, bis es wieder hell wird. Bis dahin vielleicht sogar ein bisschen schlafen. Seit Urzeiten ist es für uns Menschen das Beste, wenn die Nacht kommt, passiv zu werden und zu schlafen. Anders als bei nachtaktiven Tieren, Eulen oder Fledermäusen zum Beispiel, taugen unsere Sinne nicht für die Dunkelheit. Ein sicheres Plätzchen vorausgesetzt, übermannt uns dann der Schlaf. Und frühmorgens geht das Leben weiter. Säuglinge brauchen etwa 2 oder 3 Monate, bis auch sie sich den Tag-Nacht-Rhythmus zu eigen machen. Er bleibt dann ein Leben lang stabil. Heute natürlich, da verfügen wir über alle Möglichkeiten, die Nacht zum Tage zu machen. Und das wird auch reichlich genutzt, selbst wenn das nicht gerade gut für uns ist. Dennoch, normalerweise werden wir des Nachts trotz flutender Lichter irgendwann müde und tendieren zum Schlafen. Wie einst die Urmenschen, wenn das Feuer am Herunterbrennen war.

Zirkadiane Rhythmik Schon vor mehr als 50 Jahren hatten im oberbayrischen Andechs Biologen mit Freiwilligen experimentiert, um zu erfahren, wie das mit dem Müdewerden funktioniert. Im Laufe eines Vierteljahrhunderts haben in den Räumen eines tief unter der Erde liegenden Bunkers rund 300 Freiwillige für jeweils mehrere Wochen oder sogar Monate mitgemacht. Zumeist Studenten, die sich auf diese Weise etwas hinzuverdienen wollten. Keinerlei äußere Zeitgeber hatte man zugelassen. Das Erstaunliche: Obwohl die Räume ständig hell erleuchtet waren,

KOMPAKT SPEZIAL blieb bei den Versuchspersonen der bisherige Schlaf-Wach-Rhythmus voll erhalten. Allerdings folgte der innere Rhythmus nicht genau dem von 24 Stunden, sondern war zumeist ein wenig länger. Man spricht daher von einer inneren zirkadianen Rhythmik (lateinisch circa „rund“, „ungefähr“ und dies „Tag“). Nicht nur das Schlaf-Wach-Verhalten folgt dieser Periodenlänge, sondern alle möglichen Stoffwechselprozesse im Körper tun das, auch Herzrhythmus, Blutdruck und Atmung, die Körperkern-Temperatur. Und ganz selbstverständlich viele, ja die meisten Hirnfunktionen. Diese vor allem sind es, über die der Körper tageszeitabhängig gesteuert wird. Dabei richten sich die Hirnaktivitäten nach der inneren (zirkadianen) Rhythmik, aber auch nach äußeren Zeitgebern, namentlich dem Sonnenstand. Bei uns in der Zivilgesellschaft ist es die Uhr, die an der Wand tickt oder die wir am Handgelenk tragen. So weit, so gut, wenn das klappt. Bei vielen Menschen aber klappt es nicht, sie leiden unter Schlafstörungen. Auch und gerade Schichtarbeiter haben mit der inneren Uhr Probleme. Von größtem Interesse sind die biologischen Mechanismen, die unseren Tag-Nacht-Rhythmus steuern, und so eben auch unser Schlafverhalten. Eine Reihe von Hormonen spielen dabei eine Rolle. Darunter, wie seit längerem bekannt, das Melatonin. Es wird in der Zirbeldrüse (Epiphyse) unseres Gehirns gebildet, nachts deutlich mehr als am Tage. Das Melatonin wurde daher lange Zeit als „das“ Schlafhormon angesehen. Allerdings, als Pille geschluckt, fördert es den Schlaf nicht oder kaum. Viel wichtiger offenbar sind Moleküle, die innerhalb von Zellen produziert werden und so etwas wie ein molekulares Uhrwerk verkörpern.

Nobelpreis 2017 Seitdem nun vor kurzem die diesjährigen Nobelpreisträger nominiert wurden, sind die Begriffe „zirkadiane Rhythmik“ und „Chronobiologie“ auch

in den Tageszeitungen zu lesen. Ausgezeichnet mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin dieses Jahres wurden die US-amerikanischen Chronobiologen Rosbash, Hall und Young. Sie haben sich um die Entdeckung von Genen, die unsere inneren Uhren ticken lassen, und um die Erforschung ihrer Wirkungsmechanismen hochverdient gemacht. Bevorzugte Forschungsobjekte waren die Fruchtfliege Drosophila und die Maus. Die Gene, die bei ihnen für die zirkadiane Rhythmik zuständig sind, ähneln denen des Menschen bis aufs letzte Tüpfelchen. Nicht von ungefähr hatte Alfred Nobel seinen Preis für „Physiologie oder Medizin“ ausgeschrieben, weil bereits zu seiner Zeit (Ende des 19. Jahrhunderts) klar war, dass die Erforschung der Natur des Menschen nicht eigentlich Sache der Medizin ist, sondern die der Biologie. Den Begriff „Physiologie“ verwenden wir heute eher einschränkend für die Erklärung der Funktionalität biologischer Strukturen. Wenn Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, sich des Nachts zur Unzeit im Bette wälzen, so denken Sie doch einfach an die für unser SchlafWach-Verhalten zuständigen Gene: • CRY (Cryptochrome) • CLOCK (Circadian locomotor output cycles kaput) • BMAL 1 (brain and muscle, ARNT-like) • PER 1 (Period 1) • PER 2 (Period 2) • PER 3 (Period 3) • Vasopressin - Prepropressophysin (VP) (clock controlled genes; ccg) – und sagen Sie diese Begriffe im Geiste immerzu auf. Nicht lange hin, fangen Sie an zu gähnen, und langsam und endlich schwindet Ihr Bewusstsein. Der Trick dabei: Morpheus selbst, der Gott des Traumes, wird von Ihrer Aufzählerei müde, nimmt Sie immer fester in seine Arme und schläft zusammen mit Ihnen zufrieden träumend ein. Eine gute Nacht denn! Prof. Dr. Gerald Wolf


KOMPAKT SPEZIAL

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n Meinungen

Jessica Bierotte „Coco Bar“

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ür mich ist es unverständlich, dass wir als Gastronomen unsere Gäste ab 1 Uhr reinholen müssen, während draußen am Hassel Leute rumhängen, die laute Musik hören und ihren Müll hinterlassen. Die Stadt verdient mit uns Geld, aber uns wird das Leben schwer gemacht. Es ist nicht leicht, eine gute Lösung zu finden, aber so geht der Hassel kaputt.

Marcel Koke „Kartell“

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ie 1-Uhr-Sperre schadet den Gastronomen am Hassel. Sie ist jedoch nicht das einzige Problem. Es fehlen hier Events mit Magnetwirkung, beispielsweise gemeinsame Veranstaltungen und Aktivitäten mit Kiezcharakter – ob Weihnachtsmarkt oder kleine Konzerte. Wir sollten alle unser Ego beiseite schieben und miteinander planen und arbeiten.

Matthias Junge „Escape“

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m Hassel herrschen derzeit traurige Zustände. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Beispielsweise müssen Gastronomen ab 1 Uhr ihre Terrassen schließen, aber vor den Spätshops stehen manche bis 5 Uhr vor der Tür und trinken Alkohol. Vielleicht sollte man über ein Alkoholverbot rund um den Hassel nachdenken, um die Situation zu entspannen.

Wir machen den Hass Der Hasselbachplatz ist der lebendige Mittelpunkt der Stadt, zumindest, wenn der Abend hereinbricht. Vor rund 20 Jahren begann hier ein neuer Pulsschlag. Aber die Situation ändert sich. Wie verhalten sich Kommunalpolitik und Verwaltung? Und was sagen die Gastronomen, die für die Magnetwirkung des Platzes sorgen?

Nachts erwacht der Hasselbachplatz zur bunten Unterhaltungsmeile der Stadt. Foto: R. Floum

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er Nachtpuls der Stadt schlägt am Hasselbachplatz. Hier kommen in den Abendstunden die meisten Menschen zusammen. Hier herrscht die höchste Lokaldichte. Das war nicht immer so. Bis 1990 war der Hasselbachplatz vorrangig ein Knotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr. Tausende stiegen hier auf dem Weg zur und von der Arbeit in eine andere Straßenbahnlinie um. Zur Nacht war der Ort mit seinen dunkelgrau schmutzigen Fassaden leergefegt. Abendliche Anlaufpunkte waren einzig das am 15. Oktober 1960 gegründete Weinstudio „Grün-Rot“ und das fünf Jahre später eröffnete Café IMPRO. Von Anfang der 90er Jahre bis 2000 war die Gaststätte „Zum Alten Dessauer“ ein Treff für viele Selbstständige, Politiker und Medienleute. In der Sternstraße entstanden die ersten Szenekneipen. Doch mit fortschreitender Sanierung der alten Gründerzeithäuser begann das Areal um den Kreisverkehr neu zu atmen. Café und Bar „M2“ war und ist ab 2001 schnell zu einem Magneten geworden. Erst kam das „Kartell“ dazu. Dann das „Escape“ (2003) und die „Coco Bar“ (2004), die „Liebig Lounge“ (2005), „Curry54“, „Kucaf“und viele andere mehr. Asiatische Küche, Döner, griechische Speisen, mediterrane und andere Angebote finden sich im gastronomischen Kosmos des bunten Kneipenviertels. Die Nacht ist immer vorrangig in den Händen junger Menschen. Waren es vor 20 Jahren noch die heute 40- bis 60-Jährigen, so tummeln sich dort heute um Mitternacht wiederum hauptsächlich Menschen in der Altersgruppe zwischen 18 und 35 Jahren. Das nachtaktive Freizeitpotenzial ist enorm bunt und sorgt in seiner Schwungmasse für Lautstärke und Liebig Lounge Liebigstraße 3 • 39104 MD Mo. - Do. + So von 10 bis 1 Uhr Fr. + Sa. von 10 bis 3 Uhr

Reibung. Überhaupt hat sich die Nachtaktivität junger Menschen verändert. Ein großer Teil zieht erst ab 23 Uhr um die Häuser. In Magdeburg gilt für den Hasselbachplatz die Sperrstunde ab 1 Uhr morgens. Zu dieser Zeit müssen die Gastronomen Terrassenbetriebe einstellen. Das Treffen, Trinken und Feiern muss dann in die Lokale verlegt werden. Nur lassen sich eben viele Menschen, vor allem angetrunkene nicht einfach so steuern, wie es die Regeln vorgeben und die Gaststättenbetreiber dies durchsetzen müssen. Wegen des Rauchverbots stehen Gäste vor den Kneipen. Andere, vor allem die ganz Jungen, ziehen um den Platz. Kaufen sich Getränke in den Spätverkaufsstellen und belagern den Ort rund um die öffentlichen Bänke oder nutzen Sitzgelegenheiten der bereits eingestellten Terrassenbetriebe. Und wie es leider möglich ist, kommt es dabei unter einigen Leuten auch zu unschönen Auseinandersetzungen. Manchmal sogar derart ausufernd, dass die Polizei einschreiten muss. Ende Juni eskalierte die Situation, als Beamte die Personalien von Streithähnen aufnehmen wollten. Am Ende lieferten sich 150 Randalierer mit zusammengezogenen Polizeikräften eine sich zuspitzende Gewaltorgie. Flaschen flogen und viele verbrüderten sich gegen die einschreitende Ordnungsmacht.

Magdeburg

... keine Bar wie jede andere. Kartell • Breiter Weg 232a • 39104 MD (Eingang O.-v.-Guericke-Str.

M2 Café & Bar - Krümmling & Richter GbR Otto von Guericke Straße 56 • 39104 MD Mo. Ruhetag, Di. - Fr. ab 12.00 Uhr Sa. ab 15.00 Uhr, So.ab 09.30 Uhr

2. Ausgabe Oktober | 2017

Jeden Sonntag Brunch ab 11 Uhr

Mo. - Do.: von 17 bis 1 Uhr Fr. + Sa.: von 17 bis 3 Uhr, So: von 17 bis 23Uhr

DIE NACHTBAR IM HER

Otto-von-Guericke-St Täglich 15 bis 5 Uhr


2017 | 2. Ausgabe Oktober

KOMPAKT SPEZIAL

selbachplatz lebendig

Der Aufschrei danach war groß. Und es geht nach dem Ausufern so einer Situation stets um die Suche nach Schuldigen und Ursachen. Der Hassel war damit schnell als Problembezirk in den Schlagzeilen. Uli Bittner, Betreiber der „Liebig-Lounge“ hält die anschließende Aufregung für völlig überzogen. Mit dieser Meinung steht er unter seinen Kollegen nicht allein. In der Stadtverwaltung schaut man seither genauer hin und die Polizei ist ebenfalls senibilisiert. Offenbar führt nun genau die verstärkte Aufmerksamkeit zu neuen Konflikten. Für Leute, die sich nach 1 Uhr auf der Terrasse eines Lokals befinden, flattert einem Gaststättenbetreiber schon mal die Androhung eines gepfefferten Bußgeldbescheides vom Ordnungsamt ins Haus. Da geht es schnell um einen vierstelligen Strafbetrag. Eskalation führt zu weiterer Eskalation. So könnte man grundsätzlich den Prozess beschreiben. Und natürlich verändert sich auch das Publikum. Problematisch sind eigentlich nur jene, die gar nicht die Kneipen und Lokale nutzen. 2005 reagierte die Stadt auf eine ähnliche Situation mit einem zeitlich und örtlich begrenzten Alkohlverbot für die Zone. Allerdings ist das Verbot vom Oberverwaltungsgericht des Landes kassiert worden. Damit steht so ein Mittel nicht zur Verfügung.

ZEN VON MAGDEBURG

tr. 56b • 39104 MD

Gegen den Vorschlag des Beigeordneten Holger Platz, der den Abbau von Bänken anregte, reklamierte eine Gruppe mit dem Namen „Bad Kids Magdeburg“ den Hassel für sich. „Wenn ihr versucht uns zu vertreiben, dann gibt’s halt Stress“, hieß es in der Mitteilung der Gruppe. Die Mitglieder riefen zum Widerstand gegen neue Sicherheitskonzepte auf. „Wir werden uns nicht verdrängen lassen. Wir feiern da, wo wir wollen“, so die Verfasser. Der Hasselbachplatz gehört keiner Gruppe, sondern allen Magdeburgern und vor allem Gäste der Stadt sollen sich hier wohlfühlen, genauso wie die Rechte der Anwohner berücksichtigt werden müssen und die Betreiber der zahlreichen Kneipen und Bars gute Existenzbedingungen benötigen. Im Prinzip braucht hier jeder jeden. Ohne Gastronomievielfalt keine Gäste, ohne Gäste kein lebendiges Viertel. Wer ein einzelnes Interesse in den Vordergrund drängt, bringt das Leben aus dem Gleichgewicht. Wollte also beispielsweise „Bad Kids Magdeburg“ den Ort für muntere Partystunden nach 1 Uhr vereinnahmen, sägen sie letztlich am Ast, auf dem alle sitzen. So eine Entwicklung wollen weder Anwohner, noch Lokalbetreiber und auch niemand in der Stadtverwaltung. Marcel Koke vom „Kartell“ hat einen guten Vorschlag: „Es fehlen Events mit Magnetwirkung. Gemeinsame Veranstaltungen wie ein Weihnachtsmarkt mit Kiezcharakter oder ähnliches sollten wir gemeinsam planen und umsetzen.“ Alexander Neumann vom „Kucaf“ sagt: „Magdeburg ist zwar eine Großstadt, aber dennoch klein genug, dass sich Ereignisse schnell herumsprechen.“ Wie immer machen dann Interpretationen vieler Unbeteiligter über die Tatsachen die Probleme noch größer als sie wirklich sind. Es werden um den Hassel auch Drogen verkauft. Die Polizei hat darauf längst ein Auge. Will jedoch nicht nur die kleinen Fische fangen, sondern den Hintermännern auf die Schliche kommen. Magdeburg braucht ein Nachtleben mit bunten Kneipen rund um den Hasselbachplatz. Die Betreiber haben den Ort im Herzen der Stadt mit ihren vielseitigen Angeboten belebt. Jeder ist hier ein Baustein für die Anziehungskraft von Gästen. Die Magdeburger Regelungen für den Hassel sind sogar äußerst moderat. In der Metropole Köln müssen Biergärten und Außengastronomie spätestens um 24 Uhr schließen. Nach britischem Vorbild sollte die letzte Bestellung spätestens bis 23:45 Uhr aufgenommen werden und bereits ab 22 Uhr darf von der Außengastronomie kein Lärm mehr ausgehen. Die Elbestadt ist offenbar offener für Gastronomen und Gäste. Solche, die glauben, hier eine privat-persönliche Partymeile installieren zu können, muss man in die Schranken weisen. Das will die Stadt mit zusätzlichen Kräften im Stadtordnungsdienst im nächsten Jahr umsetzen. Damit handeln sie im Interesse der Kneiper und deren Gäste.

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n Meinungen

Uli Bittner „Liebig-Lounge“

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ie Situation am Hassel wird hochstilisiert – auch von den Medien. Dennoch gibt es einige Probleme. Wenn das Liebig um 1 Uhr schließt, kommen andere Besucher auf die Terrasse, die dort ihren mitgebrachten Alkohol trinken, in jede freie Ecke urinieren und ihren Müll hinterlassen. Allerdings hat der Hassel noch Potenzial und das sollten wir nutzen.

Olaf Bernhardt, „Curry54“

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ir Gastronomen sind nicht die Schuldigen für Krawall am Hassel. Wenn hier nach 1 Uhr Ruhe und Ordnung gewährleistet werden soll, muss einfach mehr Präsenz von Polizei und Ordnungsamt her. Gegen Lärm helfen jedenfalls keine Bußgeldbescheide gegen Lokalbetreiber. Damit löst man hier kein Problem.

Alexander Neumann „Kucaf“

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s macht sich bemerkbar, dass abends weniger Gäste kommen. Magdeburg ist zwar eine Großstadt, aber klein genug, sodass sich gewisse Probleme schnell herumsprechen. Lösungen für die Probleme zu finden, schaffen wir nur, wenn wir zusammenhalten. Und das ist dringend notwendig, denn Magdeburg braucht die Kneipen und das Nachtleben.

Otto-von-Guericke-Str. 54 • 39104 MD täglich von 10 – 2 Uhr

escape bar • lounge • beats

Der Treff für Kunst- und Kultur-Interessierte

Keplerstraße 9a • 39104 Magdeburg

Otto-von-Guericke-Straße 54 39104 Magdeburg

Mo. bis Fr. ab 18 Uhr

Täglich ab 18 Uhr - Küche von 18 bis 24 Uhr


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KOMPAKT SPEZIAL

2. Ausgabe Oktober | 2017

15 neue Stellen für den Stadtordnungsdienst

Stadtwandler überraschen unterwegs

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uf der Suche nach den „bühnenreifen Geschichten des Alltags“ sind die Frauen und Männer, die sich „Stadtwandler“ nennen. Dahinter verbirgt sich das Bürger Ensemble Magdeburg, eine Gruppe, die „das Theater in der Stadt verortet und ein Bewusstsein für die Kostbarkeiten zwischenmenschlicher Dramen schaffen möchte“. Während auf einer gewohnten Theaterbühne die fiktive Figur im Vordergrund steht, werden die Menschen in Magdeburg die Protagonisten einer zusammenhängenden Geschichte. Dabei ziehen sie über Wochen durch die 40 Stadtteile, erforschen „40 Welten“ mit ihren unterschiedlichen Bewohnern. Die Stadtwandler wollen wissen: Was macht die Bezirke und ihre Menschen aus, die dort arbeiten, leben, lieben? Welche Geschichte und Geschichten gibt es, welche Talente, Schönheiten, Besonderheiten? „Die Stadt ist eine Bühne und die Bewohner sind Künstler in den Szenen ihres Alltags“, meinen die Stadtwandler. Seit August machen sie ihre Runden, sprechen nicht, aber sind sehr spontan. Wie reagieren die Bewohner? Lassen sie sich auf das wortlose Spiel ein? Was tragen sie bei zum neuen, atmosphärischen Stadtplan, den die Stadtwandler erstellen wollen? Der wird vorgestellt beim großen Finale mit Fotoausstellung, Audioparcours, Kurzfilmpräsentation und der Premiere des Theaterabends über die aufregendsten Seiten von Magdeburg: am 7. Juli 2018. Wo könnten Sie den Stadtwandlern begegnen? beispielsweise am Mittwoch, 11. Oktober, 18-21 Uhr, und am Samstag, 14. Oktober, 15.30-18 Uhr, in der Alten und Neuen Neustadt, • am Sonntag, 15. Oktober, 10.30-13 Uhr in Randau-Calenberge und der Kreuzhorst, • 19. Oktober ab 19.10 Uhr im Schauspielhaus • 20. Oktober, 12.30-17 Uhr in Westerhüsen • 23. Oktober, 18-21 Uhr am Barleber See • 25. Oktober, 18.30-22 Uhr in Sudenburg • 27. Oktober, ab 18.40 Uhr am Schauspielhaus • 31. Oktober, 18.30-22 Uhr mit einem Halloween-Schauder-Spaziergang (Weitere Termine ab Seite 36 / Freizeit-Tipps)

Im Juni eskalierte nach einer Polizeikontrolle die Situation am Hasselbachplatz mit rund 150 Randalierern. Seither sind die Verantwortlichen sensibilisiert und wollen künftig für mehr Präsenz von Polizei und Stadtordnungsdienst sorgen.

die folgenden Schlagzeilen zeigen bis heute Wirkung. Sowohl Stadtordnungsdienst als auch Polizei sind für das innerstädtische Areal sensibilisiert. Holger Platz fühlte Ende September im Innenministerium vor, um eine erhöhte und ständige Präsenz am Platz zu gewährleisten. Mit der Polizeidirektion soll es dazu in Kürze ein weiteres Gespräch über gemeinsame Streifen geben. Bereits im Februar hatte er den Vorschlag zu einer Art „Stadtwache“ unterbreitet. Aber auch beim Stadtordnungsdienst wird sich künftig etwas ändern. Im Magdeburger Haushalt hat der Beigeordnete 15 zusätzliche Stellen im

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er Hasselbachplatz ist unser Vergnügungsviertel“, sagt Holger Platz, Beigeordneter für Umwelt, Personal und Allgemeine Verwaltung. Und weil dieser zentrale Treffpunkt – vor allem für die Abend- und Nachtstunden – mehrfach wegen Lärmbelästigung und einiger Ausschreitungen negative Schlagzeilen produzierte, laufen bei Holger Platz die Fäden zusammen, um den Interessen von Gästen, Gastronomen, Anwohnern und Sicherheitsverantwortlichen gerecht zu werden. Die Gemengelage ist nicht einfach. Wer, wann auf welche Weise beispielsweise Lärm als Beeinträchtigung empfindet, ist individuell. Schon der Schall von Schritten auf dem Fußwegpflaster kann bei offenem Fenster manche aus dem Schlummer reißen. Welches Potenzial birgt da erst der Geräuschpegel am Hasselbachplatz? Laut Holger Platz sei Lärm kein vordringliches Problem. Im Stadtordnungsdienst wurden vom 1. Januar bis zum 15. August dieses Jahres insgesamt 153 Vorgänge erfasst, die mit Lärm zu tun hatten. Sechs davon betrafen den Hasselbachplatz. Die Magdeburger Polizei fuhr in diesem Jahr bis Ende Juli insgesamt 39 Einsätze mit Funkstreifenwagen, die durch Anrufe wegen Lärmbelästigung ausgelöst wurden. Schwerpunkt ist die Zeit zwischen 23 Uhr und Mitternacht. Im Straftatenbereich hat die Polizei sinkende Zahlen registriert. Von Januar bis Ende Mai gab es 131 aufgenommene Delikte, 16 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. 46 waren Eigentumsdelikte, vor allem Fahrraddiebstähle und 49 wurden als Gewaltdelikte aufgenommen. Die Mehrzahl davon waren Körperverletzungen. „Was wir auf keinen Fall wollen, ist, dass sich am Hasselbachplatz eine Entwicklung verfestigt, die zu einer Art Monokultur bzw. zu einer einseitigen Szene führt“, so der Beigeordnete. Auschlaggebend für hohe Aufmerksamkeit am Nachttreffpunkt der Stadt waren Ausschreitungen am letzten Juniwochenende. Etwa 150 zum Teil erheblich alkoholisierte Menschen hätten gezielt Polizeibeamte angegriffen, die eigentlich nur eine Anzeige aufnehmen wollten. Die Eskalation und

Holger Platz, Beigeordneter für Umwelt, Personal und Allgemeine Verwaltung. Foto: Peter Gercke

Personalplan des Stadtordnungsdienstes durchgesetzt. Im kommenden Jahr soll dann an Orten mit erhöhtem Konfliktpotenzial mehr Ordnungspräsenz sichtbar werden. Das betrifft, laut Holger Platz, auch das Areal um den Moritzplatz. Mancher Gastronom hatte sich darüber beschwert, sich als eine Art Buhmann zu fühlen. Wenn Gäste über die Sperrstunde, 1 Uhr, hinaus im Freien verweilen würden, bekäme der Betreiber des Lokals Bußgelder angedroht. „Wir wollen nicht, dass sich Gastronomen so fühlen müssen. Das wäre ein falscher Eindruck, dass diese etwas ausbaden sollten“, sagte der Beigeordnete. Man müsse jedoch auch feststellen, dass manches Problem übertriebener dargestellt würde, als es tatsächlich ist. Die Faktenlage spreche jedenfalls nicht dafür, dass der Hasselbachplatz ein außergewöhnliches Problemgebiet sei. Thomas Wischnewski


2017 | 2. Ausgabe Oktober

KOMPAKT SPEZIAL

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Mephisto – teuflisch gut

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ach fast zweijähriger Pause hat das Restaurant am Schauspielhaus hast seit Januar 2017 wieder einen neuen Betreiber und lädt nicht nur die Theaterbesucher zum Verweilen ein. Das „Mephisto“ will eine besondere Verbindung zwischen Theater und Gastronomie bieten. Der Name ist kein Zufall. Er soll erinnern an die Anfänge des Hauses, das zunächst ein großes Gesellschaftshaus war, dann in den 1960er Jahren zu einem richtigen Theater ausgebaut wurde. Bereits davor hatte es Aufführungen gegeben, waren in der Stadt doch die Theater im Krieg zerstört worden. Die erste verbriefte Premiere fand am 18. August 1945 statt und da gab es – Sie ahnen es wahrscheinlich – Mephisto! In Szenen, die wir heute als „best of“ bezeichnen würden. Auch in den Jahren danach war Goethes „Faust“ eines der am meisten gespielten Stücke am Theater, hat Mirko Stage recherchiert, einer der neuen Geschäftsführer neben Andreas Radespiel und Marian Halfpap. Die Verbindung zwischen Theater und Gastronomie besteht somit nicht nur örtlich, sondern auch ideell. Und personell: „Auch Schauspieler und die Mitarbeiter des Hauses sind gern bei uns zu Gast“, verrät Stage. „Mephisto“ verbindet Restaurant, Café, Kneipe, Bar und Biergarten und somit für jeden etwas. Zudem lädt es die Theaterbesucher ein, die vor oder nach dem kulturellen Erlebnis schnell etwas speisen wollen. Die Karte bietet viele Gerichte, die frisch zubereitet und zugleich schnell serviert werden können. Flammkuchen zum Beispiel oder Burger à la Gretchen und Mephisto. Hinzu kommen

Aus Oslo zu „Mephisto“: Küchenchefin Reni Winkelmann präsentiert kulinarische Klassiker neu.

Angebote der Saison wie Kürbissuppe im Herbst oder weihnachtliche Gerichte ab Mitte November. Kreiert werden ebenso Klassiker auf neue Art. Boulette und Kartoffelsalat zum Beispiel. So, da sind sich die Gastronomen sicher, haben Sie dieses Gericht noch nicht gegessen. „Mephistos“ Küche verbindet Tradition und moderne Interpretation. Für die Umsetzung ist Reni Winkelmann zuständig, die neue Küchenchefin. In Sachsen-Anhalt geboren, erweiterte sie ihr kulinarisches Können in Norwegen. „Wir haben sie aus Oslo zurück in die Heimat geholt“, erzählt Mirko Stage schmunzelnd und stolz zugleich. „Sie ist nicht nur eine gute Köchin und Organisatorin, sondern ebenso sehr kreativ.“ Geöffnet ist von Dienstag bis Samstag ab 17 Uhr. Zusätzliche Angebote wie Flammkuchen-, Bier- oder Cocktailabende mit Sonderpreisen er-

gänzen die Speisekarte. Sonntags wird ab 10 Uhr zum Brunch geladen, der immer gut nachgefragt ist. Reservierung wird empfohlen. Für gemütliche Weihnachtsfeiern bietet das „Mephisto“ eine leckere à-la-carte-Auswahl oder Weihnachtsmenüs. „Die Räumlichkeiten eigenen sich bestens für Familien- und Firmenfeiern“, wirbt Mirko Stage, „ob kleiner Kreis oder 50 Personen.“ Silvester wird im Schauspielhaus und „Mephisto“ gemeinsam gefeiert. Nach Aufführungen von Oscar Wildes „Bunbury“ folgt der Silvesterball mit Livemusik und dem Salonorchestr Weimar. „Wir freuen uns auf die gemeinsame Zukunft.“ Mephisto. Gastronomie am Schauspielhaus, Otto-von-Guericke-Str. 64 www.mephisto-magdeburg.de

Nachts unterwegs auf Magdeburgs Straßen

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s ist allerhand los, nachts auf Magdeburgs Straßen. Da sagen sich nicht nur Fuchs und Hase Gute Nacht, da erzählt auch der Nachtwächter seine Geschichten. In dem Fall Nachtwächter Lammel, der regelmäßig in der Landeshauptstadt unterwegs ist und Besuchern wie Gästen Geschichten aus der Geschichte erzählt. Mal spaziert er durchs Domviertel, mal lädt er zur Großen Likörverkostung, mal wird es musikalisch ... Die Termine finden Sie regelmäßig in den Freizeit-Tipps dieser Zeitung (ab Seite 36) oder unter www.jeff-lammel.de * Nachtführungen durch den Dom werden direkt vor Ort angeboten. Sie finden alle 14 Tage freitags um 22 Uhr statt. Dann geht’s im Lichtschein der Taschenlampen durchs gotische Gotteshaus. Achtung: Stets warm anziehen und möglichst selbst eine Taschenlampe mitbringen. *

Durch das Knattergebirge bei Nacht führen Bäckersfrau Nana Szibulski und Fischer Emil alias Nadja Gröschner und Frank Kornfeld. Sie lassen das Gebiet zwischen Johanniskirche und Lukasklause in anschaulichen Beschreibungen wieder auferstehen. Das nächste Mal am 14. Oktober, 19 Uhr. Anmeldung über die Feuerwache Sudenburg. Weitere Touren gibt es über „Die glückliche Insel bei Nacht“, „Buckau bei Nacht“ (derzeit ausverkauft) oder auch die „Führung im Dämmerlicht“ vom Werder zur Sternbrücke. Aktuelle Termine in den FreizeitTipps oder www.feuerwachemd.de * Zu Taschenlampenführungen „Halloween-Spezial“ lädt die Festung Mark die jüngsten Besucher und ihre Eltern ein. Es gibt zwei Kinderführungen mit spannender Festungsrally durch die historischen Gemäuer. Am Sonntag, 29. Oktober, um 17 und 18 Uhr; Anmeldung über Tourist-Info.


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n Café-Geflüster

ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

Wir wollen ein Volkfest mit noch mehr Anziehungskraft Noch bis zum 15. Oktober läuft die diesjährige Herbstmesse auf dem Max-Wille-Platz. Es gibt indes immer mal wieder Stimmen, die die Schausteller gern auf dem Domplatz sehen würden, um in der Innenstadt für mehr Trubel zu sorgen. MAGDEBURG KOMPAKT sprach mit Karl Welte, 1. Vorsitzender vom Verein Selbstständiger Gewerbetreibender Markt- & Messereisender e.V. Herr Welte, Sie vertreten als Veranstalter der Frühjahrs- und Herbstmesse viele Ihrer Schaustellerkollegen. Was halten Sie von einer Ausrichtung der Volksfeste auf dem Domplatz? Karl Welte: Ich halte die Diskussion darüber für völlig verfehlt. Wir haben uns als Verein in der Vergangenheit jede Menge Gedanken darum gemacht und das Fazit heißt: Eine Messe auf dem Domplatz bringt niemandem Vorteile.

Für Nachtschwärmer und Tagesbesucher

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ielfältige Möglichkeiten bietet die Stadt, um zu jeder Tageszeit etwas unternehmen zu können. In dieser Ausgabe von Magdeburg Kompakt sind einige Beispiele zu finden. Vor allem für Nachtschwärmer. Wenn es dunkel wird, schwärmen sie aus. Naja, dunkel wird es ja immer früher seit der Sommersonnenwende. Da ist es nicht kompliziert, im „Dunklen“ loszuziehen. Vielmehr wird es schwieriger, etwas vom Tageslicht zu erhaschen, außerhalb der Arbeitszeit. Kennen Sie das: Losgehen im Dunkeln und nach der Arbeit ist es auch schon wieder dunkel? Schön ist das nicht. Außer für die Nachtschwärmer. Die können früher los. Oder länger unterwegs sein. Wenn sie morgens dann geschafft sind, laden wir sie gern zu uns zum Frühstück ein, mit Kaffee zum Munterwerden. Oder gleich zum Mittagsimbiss. Oder zur Kaffeerunde. Natürlich. Mit Kuchen und Eis. Eis geht ja immer, auch im Winter. Dann allerdings lassen wir uns für Sie wieder etwas Besonderes einfallen. Winter-Weihnacht-Adventliches. Ich freue mich schon drauf. Lassen Sie sich einfach überraschen. Kommen Sie spontan zu uns oder reservieren Sie Plätze für Sie und Ihre Liebsten. Beispielsweise für die Adventszeit. Für gemütliche Stunden mit Freunden, Familie, Kollegen. Wir freuen uns auf Sie. Ihre Ulrike Bäumer, Bedienung von Gemäldestube und Café Alt Magdeburg

Das Café „Alt Magdeburg“ ... mit Gemäldestube ist leicht zu finden in der Grünen Zitadelle, Breiter Weg 8a; zu erreichen über den Innenhof. Frühstück ab 8 Uhr – dafür empfehlen sich Reservierungen unter Tel. 0391/5 82 31 54.

2. Ausgabe Oktober | 2017

Welche Argumente haben Sie da zusammengetragen? Punkt 1: Man kann die Fahrgeschäfte der 70er Jahre nicht mit den heutigen vergleichen. Ein Riesenrad benötigt heute die vierfache Fläche. Da können Sie sich leicht ausrechnen, wie viel Platz überhaupt für attraktive Fahrgeschäfte übrigbleibt. Und da sind wir schon bei Punkt 2: Je weniger Vielfalt, umso weniger Besucher. Das beweisen die Gästezahlen von vielen anderen Volksfesten. Punkt 3 würde dann lauten: der Betrieb der Fahrgeschäfte und Schaustellerangebote würde sich unter dem Strich kaum rechnen. Wir haben etwas ganz anderes vor. Was denn? Wir wollen den MaxWille-Platz mit den bestehenden Herbst- und

Frühjahrsmessen weiterentwickeln. Die Symbiose mit dem Oktoberfestzelt klappt ja schon sehr gut. Das ist aber nicht das Ende der Fahnenstange. Hier soll es im Laufe der nächsten Jahre ein regional bedeutsames Volksfest geben, das viel mehr Besucher aus dem weiteren Umfeld anlockt. Derzeit stecken wir da tief in den Planungen, welche Investitionen sinnvoll sind, was die Stadt einbringen kann und welche Ideen unser Verein zusammenträgt. Aber was wird in der Zeit, wenn die neue Strombrücke gebaut wird? Dadurch ergeben sich ganz sicher Einschränkungen? Für den Fahrzeugverkehr wird die Brücke gesperrt sein, nicht für Fußgänger und Fahrräder. Unsere überwiegenden Besucher sind junge Leute, die noch gar nicht Auto fahren. Da sehe ich kein Problem. Außerdem wird die Sternbrücke zur Messezeit für den Pkw-Verkehr geöffnet. Das hatten wir schon einmal, und wir haben da viel mehr Besucher registriert. Außerdem entstehen mit dem Brückneubau viel mehr neue Parkplätze. Genau deshalb geht es darum, die Magdeburger Volksfeste generell zu vergrößern und nicht um einen gegenteiligen Weg.

Karl Welte, 1. Vorsitzender vom Verein Selbstständiger Gewerbetreibender Markt& Messereisender e.V. Foto: privat

Was macht Sie so optimistisch in der Sache? Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung besuchen rund 180 Millionen Menschen in Deutschland ein Volksfest. Das sind zusammen mehr Leute als die Bundesliga in die Stadien zieht, zu anderen Sportevents kommen und als ins Kino gehen. Quasi geht jeder Deutsche mehr als zweimal pro Jahr auf ein Volksfest und verweilt im Schnitt zwei Stunden. Da kann man doch nicht ans Verkleinern denken. Fragen: Th. Wischnewski

n Leserpost Zu: „Viel Handball, und dann?“, 2. September-Ausgabe, MD-Kompakt 2017

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ie Entwicklung, dass immer mehr Sportveranstaltungen und Sendungen in den sogenannten Bezahlsendern zu sehen sind, macht nun auch nicht vor Handball halt! Ist man das bis jetzt im Grunde genommen mehr oder weniger vom Fußball gewöhnt (1. und 2. Liga sowie Euroligen bei Sky), wo jetzt auch Teile der 3. Liga übertragen werden (bei der Telekom), ist

nun auch Handball an der Reihe bei Sky! Es ist ja sehr schön, dass dadurch die Handball-Ligavereinigung und die Handballvereine mehr Geld für die TV-Rechte bekommen, aber dabei bleibt der kleine sportinteressierte Bürger auf der Strecke, denn die Preise bei den Pay-TV-Sendern sind nun wirklich nicht ohne, sodass viele Bürger es sich nicht leisten können! Und so kommt es, wie es kommen muss, dass viele Bürger dadurch in die sprichwörtliche Röhre schauen müssen! René Osselmann, Magdeburg


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LEBENSART KOMPAKT

2. Ausgabe Oktober | 2017

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■ Energiespartipps

Kalte Füße vor der Heizkostenabrechnung?

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ie kennen das bestimmt auch: Einmal im Jahr flattert Ihnen eine Jahresabrechnung für Strom, Heizung und Gas ins Haus. Im Vorfeld ist man oft nervös, weil man nicht weiß, ob eine Nachzahlung fällig wird. Vielleicht schöpfen Sie noch nicht alle Möglichkeiten aus, mit denen man sehr effektiv die Energiekosten im eigenen Haus dauerhaft senken kann. Im EnergieServiceZentrum Sachsen-Anhalt bekommen Sie nicht nur Antworten auf entsprechende Fragen, sondern vielleicht sogar Tipps und Tricks, die Ihnen bisher gar nicht bekannt waren. In den nächsten drei Ausgaben von MAGDEBURG KOMPAKT geben wir Ihnen solche praktischen Tipps, die Ihnen Einsparpotenziale zeigen.

Energietipp Nr. 1:

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assen Sie die Wärme im Raum. Passen Sie die Heizstufe der Raumnutzung an, damit die Heizkosten nicht ausarten. Übliche Temperaturen: Bad 22 Grad, Küche, Wohn- und Kinderzimmer 20 Grad, Schlafzimmer und Flur 15 Grad. Wer glaubt, er könnte Heizkosten einsparen, indem er die Heizungen in kälteren Räumen abstellt und durch geöffnete Türen die warme Luft reinlässt, irrt sich. Solange Türen verschiedener Räume offen stehen, werden kältere Räume über die Heizungen der andere Räume mitgeheizt. Also: Türen geschlossen halten.

Eugenia Schumann selbständige Energiereferentin EnergieServiceZentrum Sachsen-Anhalt Immermannstraße 2 | 39108 Magdeburg Tel: 039158296973 | Mobil: 01734223693 info@energieservicezentrum-sachsen-anhalt.de www.energieservicezentrum-sachsen-anhalt.de

Gordana Schmidt und Henry Hummel, Betreiber des neuen Restaurants Hummels Brauhaus in der Otto-vonGuericke-Str. 104. Foto: Peter Gercke

Hummels Brauhaus: Da braut sich was zusammen

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ummels Brauhaus – der Name ist Programm. Henry Hummel war viele Jahre Küchenchef in einem Magdeburger Hotel und seine Geschäftspartnerin Gordana Schmidt im selben Haus Direktorin. Im Juni quittierten sie dort ihren Dienst und trugen beide die Idee mit sich herum, etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Und weil man sich kannte, vertraute und gegenseitig die Arbeit des anderen zu schätzen wusste, suchten und planten die beiden Gastronomiefachleute gemeinsam. Ein geeignetes Objekt war in der Otto-vonGuericke-Straße bald ausgemacht. Bis Anfang des Jahres war hier, an der Ecke zur Ernst-ReuterAllee, noch ein Steakhaus ansässig. Das Ambiente der Räume mit seiner Einrichtung passte ausgezeichnet in das gedankliche Konzept von Gordana Schmidt und Henry Hummel. Ein richtiges Brauhaus mitten in der Stadt – das fehlt Magdeburg noch. Und einen Partner mit der entsprechenden Braukompetenz mussten sie nicht lange suchen. Die Sudenburger Brauerei hatte gerade ihre Produktionsanlage in der Brenneckestraße installiert und in Sudenburg haben Henry Hummel und Gordana Schmidt einige Jahre gearbeitet. Der Kontakt mit Ulf Steinforth und Christof Hawerkamp bestand bereits. Da stimmte die Chemie zwischen den Jungunternehmern und den Bierbrauern. Mit der wiederbelebten Magdeburger Biermarke wollen sie ein Stück Identifikation mit regionaler Braukunst verbinden. Aus den Zapfhähnen am Tresen werden Sudenburger Pils, Helles und Bockbier fließen und ein Show-Braukessel kommt ebenfalls in das neue Brauhaus in der Innenstadt. Einmal im Monat wird der Hopfensaft nach seinem rund 30-tägigen Gärungsprozess als

Frischbier gezapft. Passend zur urgemütlichen Brauhausatmosphäre soll es hochwertige Speisen mit Pfiff aus der Küche geben. Dass das Sudenburger Bier eine lange Magdeburger Tradition besitzt, wird man in Hummels Brauhaus ebenfalls sehen können. Brauereichef Ulf Steinforth sammelt seit vielen Jahren original Reklameartikel Magdeburger Marken und wird aus seiner Sammlung manches historische Schmuckstück im künftigen Brauhaus aufhängen. Sogar die nächste Freiluftsaison haben die Betreiber schon im Auge. Dem Biergarten spendierten sie bereits eine komplett neue Möblierung mit rustikal-gemütlichen Tischen und Bänken. Auch die Küche wurde vom gelernten Koch Henry Hummel komplett erneuert und steht so für das kulinarische Konzept bereit. Bis zum 19. Oktober wollen die neuen Betreiber die letzten Handgriffe im Restaurant erledigt haben. Ab dann sind die Gäste eingeladen, sich in der urgemütlichen Atmosphäre zu treffen, gut gelaunt miteinander zu plaudern oder auf andere muntere Zeitgenossen zu treffen. Namensgeber Henry Hummel und Geschäftspartnerin Gordana Schmidt bringen sich beide mit Können und in das künftige Restaurant ein und wollen das Magdeburger Gastronomieleben um einen weiteren Ort bereichern.

Hummels Brauhaus Otto-von-Guericke-Str. 104 39104 Magdeburg Eröffnung am 19. Oktober 2017


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LEBENSART KOMPAKT

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Die Küchenchefs im Restaurant des Herrenkrug Parkhotels: Laurent Juillot, Andreas Richter und Tobias Hirsch. Foto: P. Gercke

DIE SAISON mit einer Nuance Frankreich

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üchenchef Andreas Richter begann bereits 1995 als Sous Chef im Restaurant DIE SAISON im Herrenkrug Parkhotel. Im Februar 2014 übernahm er die Leitung des Küchenteams. 16 Köche und neun Auszubildende arbeiten unter seiner Anleitung zusammen, bereiten die Speisen à la carte für die Gäste im Restaurant zu, kreieren Buffets für Tagungen und Empfänge oder Galadinners. Seit September baut Andreas Richter auf zusätzliche professionelle Hilfe. Der gebürtige Franzose Laurent Juillot steht ihm jetzt als Co-Küchenchef zur Seite und der Schönebecker Tobias Hirsch übernimmt die Aufgaben des Sous Chef. Laurent Juillots gastronomische Heimat ist das Elsass. Dort verinnerlichte er das kreative Spiel mit Aromen und die Lust am Komponieren feiner Delikatessen. Sein Faible für die edle Kulinarik baut auf die besten Traditionen französischer Kochkunst. In Straßburg absolvierte er eine Ausbildung zum Patissier. Anschließend ging er auf Wanderschaft und sammelte zahlreiche Erfahrungen an unterschiedlichen Herden. Seit 1995 lebt und arbeitet er in Deutschland. In St. Peter Ording, in der Lüneburger Heide und dem Schwarzwald machte er Station. Zuletzt verschlug es ihn nach Sachsen-Anhalt. Im Ilsenburger Landhaus „Zu den Rothen Forellen“ stellte er sein Können unter Beweis. Und bald machte er sich mit seinen französischen Künsten in Magdeburg einen Namen. Die neue Aufgabe im Her-

Im Restaurant DIE SAISON des Herrenkrug Parkhotels wirken seit September drei kreative Gourments. Die saisonale Kulinarik erhält zusächlich einen Hauch französischer Kochkunst. renkrug Parkhotel sieht er nun als Krönung seiner bisherigen Laufbahn. Gemeinsam mit Andreas Richter und Tobias Hirsch möchte er die Herrenkrug-Küche weiter verfeinern sowie seine Lieblingsspeisen wie beispielsweise Lammcarrée an Ratatouille mit Kartoffelgratin und Schwarzwälder Torte ins Angebot des Restaurants einbringen. Tobias Hirsch ging zuerst nach Ostfriesland und erlernte dort in Restaurants in Tannhausen und Leer das Handwerk als Koch. Doch der Schönebecker ist ein heimatverbundener Mensch und so kehrte er bald in die Magdeburger Region zurück und sammelte Erfahrungen in verschiedenen Restaurants in und um Magdeburg. Schließlich arbeitete er zuletzt mit Laurent Juillot zusammen und lernte dessen Erfahrung zu schätzen.

Für seine Familie mit drei Kindern und seiner Ehefrau wünscht er sich nun einen beständigen Arbeitsplatz und für sich selbst eine Küche, in der er seine Person und eigene Ideen gefragt sind. Da er bisher ausschließlich in Restaurantküchen gekocht hat, ist die Anforderungen in einer Hotelküche für ihn eine neue Herausforderung. So sind die nahezu 24 Stunden Versorgung von Hotelbesuchern und Veranstaltungsgästen in hoher Anzahl, Wareneinkauf und umfangreiche Kalkulationen noch ungewohnt. Rund 100 neue Kollegen in der Hotelanlage und weite Wege zu großen Kühlzellen bieten ihm ein völlig neues Umfeld. Aber seine Vorliebe, aus frischen Zutaten zu kochen, kann er an seinem neuen Arbeitsplatz ausgiebig verwirklichen. Man darf also gespannt sein, welche raffinierten I-Tüpfelchen das Dreier-Gestirn im Restaurant DIE SAISON auf die Teller zaubern wird. Delikat, frisch und stets wohlschmeckend für echte Genießer wollen die drei Herren jede Speise zubereiten. Der Name des Restaurants DIE SAISON bleibt dabei das bewährte Motto. Die Ernte der jeweiligen Jahreszeit bestimmt das Angebot auf der aktuellen Speisekarte. Und dazu wird es nun stets einen Hauch frischer französischer Verlockungen geben. Die lassen sich kaum beschreiben, da muss der Gaumen schon kosten kommen. Weitere Informationen unter: www.herrenkrug.de


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WISSENSWERT KOMPAKT

2. Ausgabe Oktober | 2017

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■ Aber sicher!

Fit mit 80: Schnacken nach dem Sport

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Gemeinsam ändert sich so manches

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ir wagen es! Mein Freund und ich werden zusammenzuziehen. Heiraten wollen wir aber nicht. So wie 2,8 Millionen andere Paare ohne Trauschein in Deutschland. Wer es macht wie wir, sollte seine bisherigen Versicherungen gemeinsam anschauen. Denn wer sich die Wohnung teilt, kann sich auch einige Versicherungen teilen und damit richtig Geld sparen: In die gemeinsame Wohnung bringt jeder seinen Hausrat mit. Als Single hatte man sich vielleicht nur sparsam möbliert, und wer noch bei den Eltern lebte, war dort mitversichert. Aber nun kommt mit zwei Computern, zwei Fernsehern und ein paar Neuanschaffungen einiges an Wert zusammen. Spätestens jetzt braucht man eine Hausratversicherung, die in der Versicherungssumme der Wohnungsgröße und gewachsenen Ausstattung entspricht. Eine Unterversicherung bringt im Schadenfall Einbußen. Beim Umzug hoffen wir auf Hilfe von unseren Freunden. Sollten diese dabei etwas beschädigen, ist es beruhigend zu wissen, dass Gefälligkeitsschäden in neuen Policen der Privathaftpflicht inbegriffen sind. Eine Privathaftpflichtversicherung hat bestimmt jeder, das ist die wichtigste überhaupt. Zusammenlebende Paare brauchen aber nur eine. Man behält den älteren Vertrag und nimmt den Liebsten mit darin auf. Der andere Vertrag kann problemlos schriftlich gekündigt werden. Besitzt man eine Rechtsschutzversicherung, ist der Lebenspartner ebenfalls mitversichert, wenn er in häuslicher Gemeinschaft mit unterm gemeinsamen Dach lebt. Er muss in der Police namentlich genannt sein. Sogar die KfzVersicherung kann günstiger werden. Wenn ich meinen Freund ans Lenkrad meines Autos lassen will, muss ich für ihn nicht mehr wie zuvor bei getrennten Wohnungen einen Aufschlag als „beliebiger Nutzer“ zahlen. Nach unserem Zusammenzug ist er automatisch über meine Police mitversichert. Jennet Pchayeck aus dem Kundendienst-Center der ÖSA Versicherungen

eschäftig decken Erika und Erhard Lahne die Tische im Heim des Vereins für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg. Belegte Brötchen und Kuchen, Teller, Tassen und Besteck – etwas mehr als zwei Monate später und man könnte meinen, die beiden bereiten eine Weihnachtsfeier vor. Doch das ist nicht der Fall. Das Ehepaar und ihre Mitstreiter in der Sportgruppe treffen sich einmal im Monat zum Schlemmen und Schnacken. „Zuerst machen wir Sport und dann sitzen wir gemütlich beisammen und tauschen uns aus. Dann kann jeder loswerden, was ihm oder ihr auf der Seele brennt“, erzählt Erika, die in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag gefeiert hat. Ehemann Erhard wird in den nächsten Tagen 81. Und dann steht noch ein weiteres Jubiläum an. Denn im Herbst sind die beiden seit genau zehn Jahren Mitglieder des Vereins für Sporttherapie und Behindertensport. Auslöser für den Beitritt war eine Bypass-Operation, der sich Erika damals unterziehen musste. Zwar habe es davor bereits Überlegungen gegeben, sich regelmäßig sportlich zu betätigen, doch erst der Ernstfall zog eine Entscheidung nach sich. „In der Reha nach der OP wurde mir natürlich Sport empfohlen und so habe ich mich zunächst an der Uni erkundigt. Dort verwies man mich dann an den VSB“, schildert Erika. Und Erhard fügt hinzu: „Bei einer Herzsportgruppe muss auch immer ein Arzt zur Verfügung stehen und das ist eben beim VSB gegeben.“ Erika, die vor dem Eintritt in das Rentenalter als Technische Zeichnerin und Buchhalterin tätig war, fühlte sich in der Risiko-Herzsportgruppe sofort gut aufgehoben. „Wir fahren auf dem Ergometer, machen Gymnastik und Atemübungen. Dass mir der Sport guttut, hat sich schnell bemerkbar gemacht. Und das persönliche Miteinander in der Gruppe tut das Übrige.“ Es brauchte daher auch nicht viel Überzeugungskraft, um ihren Mann zu animieren, sich eben-

Erika und Erhard Lahne engagieren sich als Mitglieder des VSB 1980 auch bei den Landessportspielen für Behinderte und ihre Freunde des BSSA in Dessau. Foto: Jörg Möbius/VSB

VSB 1980 Große Diesdorfer Str. 104a 39110 Magdeburg Tel.: 0391/ 5 61 65 14 www.vsb-magdeburg.de

falls einer Sportgruppe beim VSB anzuschließen. „Meine Frau ist im Oktober 2007 als Mitglied aufgenommen worden, ich einen Monat später“, erzählt Erhard Lahne, der früher im Rechenzentrum der Deutschen Reichsbahn arbeitete. Er betätigt sich inzwischen nicht mehr in der Risiko-HerzsportGruppe, sondern in einer anderen. „Wenn man gesundheitlich etwas besser aufgestellt ist und sich – wie in meinem Fall von einem Schlaganfall – gut erholt, dann kann man andere Übungen machen, beispielsweise Konditionstraining. Außerdem muss ich auch etwas für meine Schulter und meinen Rücken tun.“ Aber nicht nur beim Sport am Mittwoch machen die beiden mit, auch Pilates am Freitagmorgen steht auf ihrem Plan. „Es gibt viele interessante Angebote“, sagt Erhard. „Uns war es damals wichtig, aus sportlicher Sicht Regelmäßigkeit in unseren Alltag zu bekommen. Das hat sehr gut funktioniert und weil wir uns so gut aufgehoben gefühlt haben, wollten wir uns auch auf andere Weise im Verein einbringen.“ Da sich die Mitglieder nach dem Sport jedes Mal ausführlich im Umkleideraum unterhielten, war die erste Konsequenz, die eingangs erwähnte monatliche Runde ins Leben zu rufen. „Den Sport und das Vereinsleben möchten wir nicht mehr missen“, ist sich das Ehepaar einig. „Dazu gehört auch, dass wir uns an den anderen Veranstaltungen beteiligen“, ergänzt Erika. So sind die beiden 80-Jährigen ebenso beim Aktivwochenende in Schierke oder beispielsweise bei den Landessportspielen des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes Sachsen-Anhalt (BSSA) mit von der Partie und wollen dies noch so lange wie möglich beibehalten. Tina Heinz


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Erfreuliches Interesse an Meistergründungsprämie

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achsen-Anhalts Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann hat eine erste positive Zwischenbilanz zur neuen Meistergründungsprämie gezogen. Seit der Einführung der Prämie Ende Juli wurden landesweit 16 Anträge gestellt, 13 davon bereits in den ersten zwei Monaten bewilligt. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Hilfe der Prämie das Gründungsgeschehen im Handwerk ankurbeln können“, sagte Willingmann in Bad Dürrenberg. Dort gratulierte er Friseur-Meisterin Ramona Gräfe anlässlich der Eröffnung ihres Salons und ließ sich von ihr sogleich fachgerecht die Haare schneiden. Im Bezirk der Handwerkskammer Halle ist Ramona Gräfe die erste, die von der Prämie für Existenzgründer in Höhe von 10.000 Euro profitiert. Im Kammerbezirk Halle wurden bislang fünf Anträge gestellt und bewilligt. Im Bezirk der Handwerkskammer Magdeburg waren es sogar 11 Anträge, von denen bereits acht positiv beschieden wurden. Zwei weitere Anträge befinden sich noch in Bearbeitung, ein dritter wurde zurückgezogen. Generell seien Antragstellung und Bewilligung mit wenig Aufwand verbunden, betonte Willingmann. Das für 2017 ursprünglich eingeplante Budget für Gründungsprämien in Höhe von 125.000 Euro ist durch das rege Interesse eigentlich bereits erschöpft. Da sich aber Gelder im Haushalt umschichten lassen, ist auch die Finanzierung weiterer Anträge gesichert. Für 2018 stehen 2,5 Millionen Euro im Landeshaushalt zur Verfügung, ab 2019 wird die Meistergründungsprämie über EU-Fördergelder weiterfinanziert.

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WISSENSWERT KOMPAKT

2. Ausgabe Oktober | 2017

Dreifach gegen Übergewicht Die AOK Sachsen-Anhalt startet wieder ihr Programm „move & eat & more“ für stark übergewichtige Kinder

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enn Übergewicht Überhand nimmt, wird es schnell gefährlich für die Gesundheit. „Adipositas“ ist dann die Diagnose – krankhaft fettsüchtig, mehr als nur ein paar Kilos zu viel. In Sachsen-Anhalt sind besonders viele Kinder von dieser Krankheit betroffen. Allein bei der AOK Sachsen-Anhalt sind es rund 5.000 Minderjährige. Erfasst werden nur diejenigen, bei denen eine ärztliche Diagnose vorliegt, die Dunkelziffer dürfte daher weitaus höher sein. Wer in jungen Jahren schon unter Adipositas leidet, gerät oft in einen Teufelskreis und trägt die Krankheit bis ins Erwachsenenalter. Die Folgen können fatal sein: Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und letztlich eine verringerte Lebenserwartung. Das Leben umkrempeln Die AOK Sachsen-Anhalt hat deshalb ein Angebot für Kinder und Jugendliche von 10 bis 16 Jahren mit krankhaftem Übergewicht entwickelt. Der Name „move & eat & more“ ist dabei Programm. Es geht nicht nur ums Abnehmen, sondern um

eine nachhaltige Umstellung der Lebensweise. „Move“ steht für mehr Bewegung, um die Muskeln wieder zu stärken und so den Stoffwechsel zu normalisieren. Eine Sporttherapeutin weckt wieder Freude an Bewegung. Frustrierende Erlebnisse wie im Sportunterricht gibt es nicht, anstelle von Zwang und Ausgrenzung tritt Glück und ein ganz neues Körpergefühl. Der Ernährungsplan wird im „Eat“-Teil des AOK-Programms unter die Lupe genommen. Denn Adipositas hat ihre Ursache oftmals in Fehlernährung – vor allem zu viel Zucker ist ein Problem. Hier lernen die Teilnehmer zum Beispiel, wie gefährlich Softdrinks und Fruchtsäfte sind, in einem halben Liter dieser Getränke ist bereits der gesamte Zuckerbedarf eines Erwachsenen für einen Tag enthalten. Eine Ernährungsberaterin zeigt den Familien, dass gesundes Essen und Trinken längst nicht mehr nur fade Verzichtskost ist, sondern auch lecker und abwechslungsreich sein kann. Von zentraler Bedeutung ist schließlich das „more“. Stark übergewichtige Kinder sind häufig von Ausgrenzung und Hänseleien betroffen. Eine Psychologin hilft ihnen dabei, wieder selbstbewusst durchs Leben zu gehen. Bei ihr lernen die Kinder zum Beispiel, Angriffe zu kontern und ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Eltern werden eingebunden „Move & eat & more“ spricht nicht nur Kinder und Jugendliche an. Auch die Eltern werden in das Programm eingebunden. Schließlich sind sie es, die den Einkauf erledigen und das Essen zubereiten. Mehr Verantwortung müssten die Eltern übernehmen und auch Hilfestellung dabei bekommen, zum Beispiel ihr Wissen über Ernährung und Lebensmittel zu erweitern, sagt Psychologin Ute

Griesenbeck aus Magdeburg, die bei dem AOKProjekt den „more“-Teil übernimmt. Alternativen statt Verbote Die Ernährungsberaterin Hanna-Kathrin Kraaibeek aus dem schleswig-holsteinischen Pinneberg hat das Programm aufgebaut. „In erster Linie bestimmen die Kinder, was sie von dem Angebot nutzen wollen. Denn die Freude und Freiwilligkeit an dem Programm ist der wichtigste Garant für seinen Erfolg“, sagt sie. Der entscheidende Schritt sei es, die Kinder und Jugendlichen aus der Inaktivität herauszuholen und ihnen Alternativen zu Fernseher oder Computer schmackhaft zu machen statt nur Verbote aufzuzeigen. „move & eat & more“ macht Schluss mit frustrierenden Diäten und erfolglosen Abnehmversuchen. Stattdessen gewinnen die Kinder erstmals eine Perspektive, ihr Leben nachhaltig und erfolgreich umgestalten zu können. AOK übernimmt die Kosten Am 9. November startet das Programm in Magdeburg. Sechs Monate dauert ein Durchlauf. Die Kinder besuchen dabei regelmäßig wöchentlich Treffen bei den Expertinnen der drei Elemente Bewegung, Ernährung und Psychologie, oft mit ihren Eltern zusammen. Die Kosten übernimmt die AOK Sachsen-Anhalt. Voraussetzung dafür ist die regelmäßige Teilnahme. Informationen gibt es bei Andrea Herzog von der AOK Sachsen-Anhalt unter andrea.herzog@san.aok.de und (0391) 2878-46944. Auf der Projektseite unter www.move-eat-more.de gibt es weitere Informationen. Bei entsprechender Nachfrage sind weitere Termine möglich.


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RÄTSEL KOMPAKT

32 Kleinstaat in den Pyrenäen

Aufseher im Bergbau

Fremdwortteil: selbst

Abrahams Sohn im A.T.

südfranzösische Landschaft

Schlangenart südamer. DrogenPlANZE Hundescharen bei der Jagd

dt. FarbUmfernsehkehrung system (Abk.)

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Binnenmeer in Kasachstan

dringende Bitte

Wallfahrtsort der Moslems

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Ausruf des Erstaunens

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religiöse Lehrer der Hindus

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Gemahl, Gatte

lauter Ausruf

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Vulkan auf Mindanao

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französisch: Freund

Tanzschritt (engl.)

Königgriech. reich Vorsilbe: am Himalaja Erd ...

Teil des Herds

Wegezoll

Fremdwortteil: unter

Pelztier, Nutria

Laubbaum

Backgewürz

ein Börsenspekulant

nimmermüde, rastlos

türk. Stadt a. Mittelmeer

schnell, schnittig

Winkerkrabbe Lampenart Angeh. e. nordafrikan. Volks

Stadt im Elstergebirge

Sänger der 60er (Paul)

ermahnen

Opfertisch

Spielmarke beim Roulett

Nachtisch

italienisch: zwei

Sage, Kunde

2. Ausgabe Oktober | 2017

Metier, Branche MK15-37


SATIRE KOMPAKT

2017 | 2. Ausgabe Oktober

n Salongeflüster Nachtgeschichten

Wort-Coiffeur Lars Johansen

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ie Zahl der abergläubischen Menschen nimmt ja immer mehr zu. Die einen glauben an Chemtrails, die anderen an böse Geister und die Hartnäckigsten sogar daran, dass der Tunnel am Bahnhof noch zu ihrer Lebenszeit fertig wird. Wie verbohrt muss man denn sein, um so etwas zu glauben? Selbst eine einfache Rinne, die dazu dient, auf der Treppe im Bahnhof Fahrräder rauf oder runter zu schieben, wurde beinahe zwei Jahre lang geplant. Es sind nur ein paar Steine, die hier verlegt wurden, mehr nicht. Wie viel länger wird also ein Tunnel dauern, der tausende von diesen Steinen enthält? Ganz genau,

wenn der Bau des ersten Raumschiffes „Enterprise“ abgeschlossen und mittlerweile Beamen die schnellste und billigste Art der Fortbewegung ist, dann wird auch unser Tunnel feierlich eröffnet. Die schlimmsten Abergläubischen sind aber die, die bei mir im Frisiersalon aufschlagen. Da gibt es Männer, die wollen den Haarschnitt nur bei Vollmond um Mitternacht erledigt wissen, weil danach angeblich das Haupthaar wieder richtig wallt. Da spreche ich dann ein paar Zaubersprüche, nehme den dreifachen Preis und klappere bedeutend mit der Schere, ohne wirklich was abzuschneiden, denn wenn ich deren Kopfwüste roden würde, dann bliebe nur eine kahle Öde. So kann sich wenigstens ein wenig Buschwerk entwickeln, das man fast zu einer Frisur kämmen kann. Frauen kommen zur Walpurgisnacht auf dem Besen eingeritten und möchten gerne ihre hexenhaften Gesichtszüge mit einer flotten Dauerwelle verschönert wissen. Das ist natürlich nicht ganz ernst gemeint von mir, sie kommen auch tagsüber und ohne Besen, zeigen mir ein Bild von sich, dass sie mit Fotoshop so lange bearbeitet haben, bis sie wie eine Mischung aus Kim Kardashian und Heidi Klum aussehen. Und ich soll das dann realisieren. Wie kann man nur so abergläubisch sein? Ich sage dann immer: Eine Mischung aus Agnes Kraus und Angela Merkel ist doch auch ganz nett. Und viel leichter herzustellen. Und dann wird geschnippelt. In diesem Sinne: Die Nächsten bitte.

„Erwartet nicht zu viel“ – und nicht weniger

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eorg Kreisler ist der sprachmächtige Grandseigneur des schwarzen, oft apokalyptischen Chansons. Als Autor, Komponist und Interpret ein satirisches Multitalent, wird der heitere Misanthrop mit seinen surreal-makabren Everblacks, nichtarischen Arien und politischen Chansons Vorbild einer ganzen Generation von (Musik)Kabarettisten.“ So hieß es anlässlich der feierlichen Einweihung des Sterns der Satire für Georg Kreisler auf dem Walk of Fame zwischen Deutschem Kabarettarchiv und Forum-Theater Unterhaus in Mainz. Wie wohl kein Zweiter hat Kreisler (1922-2011) mit seinem schwarzen, tiefsinnigen Humor und Sprachwitz das musikalische deutschsprachige Kabarett als Interpret und Verfasser geprägt und viele seiner Lieder sind immer wieder von Sängern und Kabarettisten aufgenom-

Alleinsam Wege ins Zusammenfinden

men worden. Sänger Matthias Krizek, dem Publikum vom Theaterschiff Magdeburg bekannt und das Magdeburger Urgestein Manfred Herbst am Klavier präsentieren einen Abend Kreisler-Lieder in ihrer gesamten Bandbreite: schwarzhumorig, feinsinnig, mal surrealistisch oder absurd, schräg, politisch und doch auf wundersame Weise aktuell. „Erwartet nicht zu viel“ – aber auch kein bisschen weniger…! am Sonntag, 22. Oktober, um 17 Uhr in der Magdeburger Zwickmühle. Karten unter Tel. 541 44 26 oder www.zwickmuehle.de

33 Bescheide vom Verstandesbeamten KnülligDingeldeu

Gutachteritis oder Einsicht?

D

er Bund der Steuerzahler kritisiert in seiner jüngsten Schwarzbuch-Ausgabe über Steuergeldverschwendung zahlreiche Beraterverträge, die durch die Landesregierung von Sachsen-Anhalt vergeben wurden. Insbesondere im Finanzministerium unter dem ehemaligen SPD-Minister Jens Bullerjahn seien Millionen an Berater ausgeschüttet worden. Das Verstandesamt kann der Kritik nicht folgen. Was der Steuerzahlerbund in seiner Betrachtung ausblendet, ist die naturgegebene Politikerunfähigkeit bzw. deren mangelnder Sachverstand. Da eine solche Beurteilung in der Bevölkerung von einer breiten Mehrheit getragen wird, kann es nur folgerichtig sein, dass sich Spitzenpolitiker und hohe Verwaltungsfachleute entsprechenden externen Sachverstand einholen. Man nennt das auch Einsicht in die eigene Einfalt. Der Bund der Steuerzahler hätte verstandesgemäß seine Kritik in eine ganz andere Richtung führen müssen: nämlich zur der Auswahl der Berater. Wer ohne entsprechenden Sachverstand ist, kann schließlich den tatsächlichen Sachverstand von Beratern nicht angemessen einschätzen. Nur so ist erklärbar, dass sich bisher keine signifikanten Erfolge aus dem jeweils eingeholten Expertenrat ableiten lassen. Politik- und Beratersphären bilden deshalb einen sich selbst antreibenden Kreislauf. Das Verstandesamt empfiehlt dringend zur Verpflichtung von externen Beratern, die Aussagen darüber treffen können, wer in der Landesregierung zur Auswahl von geeigneter Beratungskompetenz befähigt ist. Diese Untersuchung durch externe Berater sollte außerdem bis in die oberste Ministerialverwaltung ausgedehnt werden. Da der Bund der Steuerzahler zu dieser kritischen Schlussfolgerung nicht fähig war, sollte man sich ebenfalls dringend beraten lassen. Das Verstandesamt würde eine Erstberatung gegen Entrichtung einer geringfügigen Beratungsgebühr leisten, auch für die Landesregierung. i. A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat

Alleinsam

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magazin Nr. 9 | Winter 2017/2018

Zur Winter- und Weihnachtszeit gehören Momente des Rückzugs, der Besinnlichkeit und die Sehnsucht nach Nähe und Begegnung. Im KOMPAKT magazin Nr. 9 gibt es berührende Geschichten und Sichtweisen über das Alleinsein. Das Heft erscheint am 30. November 2017 und liegt der 1. Dezember-Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT bei.


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2017 | 2. Ausgabe Oktober

MAGDEBURG INTIM

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Mit oder ohne …

Zum Erntedank zieht ein ganzes Dorf um

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m 30. September rollten im Magdeburger Ortsteil Beyendorf-Sohlen Traktoren, Kutschen und andere Fahrzeuge als Umzug durch die Straßen. Trachtengruppe und Porschetraktor und die meisten Bewohner des Ortes waren zum Erntedankfest auf den Beinen. Übrigens wurde nach der Re-

formation das Erntedankfest an unterschiedlichen Daten gefeiert. Einige evangelische Kirchenordnungen verbanden den Erntedank mit Michaelis, andere legten ihn auf den Bartholomäustag. Schließlich bürgerte sich die Feier am Michaelistag bzw. am ersten Sonntag nach Michaelis als Termin ein.

Am vergangenen Wochenende war ich mit einer Freundin abends unterwegs. Uns war nach Schwoofen zumute, weshalb wir in einer Bar hängen blieben, in der lateinamerikanische Musik aus den Lautsprechern drang. Das Tanzen gaben wir jedoch schnell zugunsten eines interessanten Pärchen-Schauspiels auf. Cocktails in der Hand, ein Plätzchen am Tresen mit guter Sicht auf die Tanzfläche … und Bühne frei! Sie wollte unbedingt das proben, beziehungsweise festigen, was die beiden vor einer Weile beim Tanzkurs gelernt hatten. Er blickte etwas skeptisch drein und ließ sich nur widerwillig von ihr zum Schwoof bewegen. Nach einem kurzen Hin und Her mit eher unharmonischer Schrittfolge dann die erste Pause. Genervt stützte er die Hände in die Hüfte und gab ihr zu verstehen, dass sie nicht so schieben solle. Sie sei die Frau und da müsse sie sich schließlich von ihm führen lassen. Mit einer schwungvollen Bewegung warf sie die blonden, lockigen Haare zurück und stieß ein höhnisches Lachen aus. Führen? Wie er denn führen wolle, wenn er die richtige Schrittfolge doch gar nicht kennt … Meine Freundin und ich sahen einander an und konnten ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken. Und ob er die richtigen Schritte kenne! Unaufgefordert tanzte er ohne sie – ein klein wenig hölzern, aber jeder Schritt war korrekt und passte zum Rhythmus. Sie zuckte daraufhin unbeeindruckt mit den Schultern und versuchte ihren Unwillen, sich führen zu lassen, mit einer neuen Schuldzuweisung auszugleichen. Um zu vermeiden, dass er ihr auf die Füße tritt und mit seinem Gewicht ihre Zehen zermalmt, sei sie ihm stets einen Schritt voraus. Triumphierend hob er den Zeigefinger und zischte sie an: „Ich sag‘s ja, du lässt dich nicht führen.“ Wie ein Kind, das beim heimlichen Plündern der Süßigkeitenschublade erwischt wurde, stand sie vor ihm. Und als ihr scheinbar kein neuer Vorwurf oder eine andere Ausrede einfiel, verschwand sie wortlos Richtung Toilette. Wir hingegen bestellten uns noch jeweils einen Cocktail und beschlossen, weiterhin dem Solotanz zu frönen. Da ist immerhin eindeutig, wer wen führt … Leonie Felix

…Ihre Entrümpelungsprofis

Haushaltsauflösungen

Zweites CITROËN Business-Center eröffnet

D

as Autohaus Plomitzer investierte erneut in den Standort Magdeburg. Am 22. September konnten die ersten Firmenkunden im 2. CITROËN Business Center im Silberbergweg 9 begrüßt werden. Geschäftsführer Fabian Plomitzer-Pflimpfl nahm die ersten Besucher im neuen Haus in Empfang. Der vorhandene Platz reichte im

25. Jahr der erfolgreichen Firmengeschichte nicht mehr aus. Auch der Pkw-Gebrauchtwagen- und Reisemobilverkauf zog in das neue Objekt. Im bestehenden Autohaus im Silberbergweg 9 wird die Pkw-Neuwagenausstellung erweitert, sodass eine noch größere Auswahl an Fahrzeugen präsentiert werden kann.

mit Ankauf – schnell & preiswert Öffnungszeiten: www.tip-topmoebel.de Mo.-Fr. 10-13 Uhr & 15-18 Uhr / Sa. 10-12 Uhr

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FREIZEIT-TIPPS

36 Mittwoch | 11.10.

schaftlerin Nadja Gröschner / Thema: Die Geschichte der Friedrichstadt – von den AnfänComedy/Kabarett Vaterschaftsklagen / Dreierpro- gen bis zum heutigen Brückfeld / 14.30 Uhr / Café Seestraße gramm der Hengstmanns / 19.30 Uhr /...nach Hengstmanns Die Stadtwandler unterwegs / Die Gedanken haben frei / mit 18.00-21.00 Uhr / Neue und Alte Neustadt Marion Bach, Heike Ronniger und Oliver Vogt / 20.00 Uhr / Zwickmühle Donnerstag | 12.10.

ganze Familie mit über 20 Attraktionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

Führungen Eine Schnitzeljagd durch die Villa p. / Erlebnisführung / ab 16 J. / Puppentheater

... und außerdem

VISION 2020 – das Recht auf Augenlicht / Aktion zum Welttag Martin Wiehle: BördepersönMichael Fitz: Des Bin I / verlegt des Sehens / mit Tag der offenen Tür in der Uni-Augenklinik / lichkeiten / 18.00 Uhr / Literaauf 23.2.18 / Feuerwache 10.00-13.00 Uhr / Ambulanz im turhaus Haus 60 b, Uni-Klinikum, LeipziJulia Engelmann: JETZT, BABY / Comedy/Kabarett ger Straße 44 Poesie und Musik / 20.00 Uhr / Artgerechte Spaltung / GastGut abgesichert im Alter / InStadthalle spiel Michael Feindler / 19.30 formationen zu VorsorgevollJochen P. Heite: La vie en Uhr / ... nach Hengstmanns macht und Patientenverfügung / noire / Vernissage / Eintritt frei / im Café für Senioren / Eintritt frei 19.30 Uhr / Moritzhof Kunst/Literatur / 14.30 Uhr / MehrgeneratioSven Stricker: Mensch, Rüdinenhaus „Familienhaus im Park“ ger! Aus dem Leben eines LehFür die Jüngeren rers / Lesung im Rahmen der Li- Linedance / Anfängerkurs / Max Das KinderFilmFest / u.a. teraturwochen / 19.00 Uhr / Li- 19.00 Uhr / Idol, Am Rennebomit The Lego Batman Movie; gen 177 (über Lidl) Louis & Luca – Das große Käse- teraturhaus SemesterAnfangsParty / 22.00 rennen; Auf Augenhöhe; Ich – Uhr / Festung Mark Einfach unverbesserlich 3 / ab Für die Jüngeren 9.00 Uhr / Moritzhof Max Das KinderFilmFest / u.a. Der Froschkönig / ab 3 J. / Freitag | 13.10. mit Ritter Rost 2 – Das Schrott9.00 und 10.30 Uhr / Puppenkomplott; Bob der Baumeister – theater Das Mega Team; Die Pfefferkör- Konzerte Tierwelt-Erlebnistag / für Kinner und der Fluch des schwarzen Bands Beats Kompakt / mit der zw. 6 & 14 Jahre / 13.00 Königs; Sing; Ich – Einfach unDeadly Sin und The Hate Insid / Uhr / Gruson-Gewächshäuser verbesserlich 3; Louis & Luca – 21.00 Uhr / Festung Mark, KulHüpfburgentage / Spaß für die Das große Käserennen / vormit- turwerkstatt ganze Familie mit über 20 Attrak- tags ab 9.00 Uhr, nachmittags ab Anna Marlene & Band: Tagtionen / 14.00-19.00 Uhr / am 14.00 Uhr / Moritzhof traum / Pop zwischen Jazz und Flugplatz, Ottersleber Chaussee Der Froschkönig / ab 3 J. / Filmmmusiksound / 20.00 Uhr / 9.00 und 10.30 Uhr / PuppenVolksbad Buckau theater El Paniko und das Katastro... und außerdem Hüpfburgentage / Spaß für die phenorchester / 20.00 Uhr / Erzähl-Café / mit KulturwissenMolls Laden Beethoven! The next Level / 20.00 Uhr / Stadthalle

Kunst/Literatur

2. Ausgabe Oktober | 2017

Konzerte

Comedy/Kabarett Selfie mit Buzz Aldrin / Tobias Hengstmann / 19.30 Uhr / ...nach Hengstmanns Kommt Zeit, kommt Tat / mit Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur HALternativ Science Slam / Vorentscheid Ost / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd

3; Bob der Baumeister – Das Mega Team; Louis & Luca – Das große Käserennen; Maleika; The Lego Batman Movie; Ritter Rost 2 – Das Schrottkomplott / ab 9.00 Uhr / Moritzhof Hüpfburgentage / Spaß für die ganze Familie mit über 20 Attraktionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

Führungen

Fliejentuten-Heinrich zeigt seine Stadt / Sonderführung der Tourist-Information / Dauer: 2h / Kunst / Premiere / von Yasmina Kundschafter des Friedens / Reza / anschließend Premieren- Filmkunst-Talk / 17.00 Uhr / Stu- Voranmeldung erforderlich / 17.00 Uhr / Tourist Information feier mit DJ, offen für alle / diokino ̈ hrung 19.30 Uhr / Schauspielhaus Mother! / 21.00 Uhr / Moritzhof Hundertwasserhausfu mit dem Nachtwa ̈chter / Nur Caveman / 20.00 Uhr / Theater mit Voranmeldung (0171-178 in der Grünen Zitadelle Für die Jüngeren 47 03) / 17.00 Uhr / Grüne ZiCarolin Kebekus: Alphapussi / Max Das KinderFilmFest / u.a. 20.00 Uhr / Getec-Arena mit Ich – Einfach unverbesserlich tadelle, Innenhof

Ausstellungstipps Wie wär’s mit einer anderen Welt? Nicht selten ist das erste Buch, was wir regelrecht verschlungen haben, nachhaltig prägend. Gerade an ein Buch für junge Leser werden besondere Herausforderungen gestellt: Es sollte mit Spannung fesseln und Neues entdecken lassen, aber auch Denkanstöße geben. Bestenfalls entführt es in andere Welten, um unsere am Ende ein wenig schöner zu machen. Dieser Literatur widmet sich die Sonderausstellung „Wie wär’s in einer anderen Welt? Kinder- und Jugendliteratur aus Sachsen-Anhalt“ bis 30. Oktober im Literaturhaus, mit Literaten aus Sachsen-Anhalt.

Theater/Show

Kleines Kino

HIOB ICH KASSANDRA ICH CANDIDE.

Makrofotografie und Lichtdesign

... unter diesem ungewöhnlichen Titel verbirgt sich eine Ausstellung mit Arbeiten von Rolf Kuhrt. Maler, Grafiker, Bildhauer. Mit ihm stellt das Forum Gestaltung einen Künstler vor, der im Kontext regionaler Kunstgeschichte wurzelt und diese durch sein hochstehendes, weit über das Regionale hinaus wirkendes Werk mit der gesamtdeutschen Kunstgeschichte verbindet. Der 1936 nahe Genthin Geborene erhielt seine erste künstlerische Unterrichtung an der Fachschule für angewandte Kunst in Magdeburg, ehe er in Leipzig studierte und lehrte. Seine Arbeiten sind zu sehen bis 10. Dezember, Mittwoch bis Sonntag, 14 bis 18 Uhr.

Makrofotografie und Lichtdesign von Hardo Schröder ist derzeit in der Galerie Querstyle zu sehen. Schröder, der in Berlin und Magdeburg lebt, präsentiert bunte und schillernde Insekten in Detailfotografie sowie Lichtdesign und einige Magdeburger Aufnahmen. Fotografie und Leuchten Natur und Designerlampen in einer besonderen Ausstellung.

Hardo Schröder ist Künstler und Designer, er entwickelt neue und ganz individuelle Lichtlösungen und widmet sich u.a. der Fotografie in verschiedenen Bereichen. Einige seiner Lichtinstallationen und Aufnahmen hat er ausgewählt, um sie in der ungewöhnlichen Galerie im Breiten Weg 214 auszustellen. Zu sehen bis zum 11. November jeweils zu den Öffnungszeiten der Boutique.

Der Herbst 98 – die friedliche Revolution Wie überall in der DDR formierten sich auch in Magdeburg im Herbst 1989 immer lauter Proteste gegen Unfreiheit und staatliche Willkür. Polizei und Staatssicherheit gingen brutal gegen die Demonstranten vor. Diese ließen sich davon nicht mehr einschüchtern. Der Ausruf „Wir sind das Volk“ stand für ein neues Selbstbewusstsein. Eine Ausstellung in der Außenstelle Magdeburg des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) erinnert an den Mut der Menschen im Herbst 1989. Fotos und Dokumente spiegeln die damalige Zeit. Bis 27. Januar in der BStUAußenstelle Magdeburg, GeorgKaiser-Str. 7 (Sudenburg).


Freizeit-tipps

2017 | 2. Ausgabe Oktober Samstag | 14.10. Konzerte Benefizkonzert / zu Gunsten des Kinderhospiz der pfeifferschen stiftungen, ua mit dem rossini Quartett und pianistin petra steinbring / 15.00 Urh / pauluskirche Jürgen Kerth & Die Zechenhausbluesband / 20.30 Uhr / Festung Mark

Theater/Show Pippi Langstrumpf / Premiere / schauspiel nach Astrid Lindgren / für Besucher ab 8 J. / anschließend premierenfeier mit DJ, offen für alle / 19.30 Uhr / schauspielhaus

Comedy/Kabarett ReTour de Frank / von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Einmal frei. Und einmal glücklich sein. / Johannes Kirchberg entdeckt Johannes r. Becher / Gastspiel / 20.00 Uhr / zwickmühle

Kunst/Literatur Tiere streicheln Menschen: Die Actionslesung / musikalische Lesung / 20.00 Uhr / Moritzhof

15.30 Uhr Louis & Luca – Das große Käserennen / M oritzhof Nur ein Tag / theaterstück für Kinder ab 5 Jahren über das Leben, den tod und die suche nach dem Lebensglück / 16.00 Uhr / Moritzhof

Führungen Abendlicher Stadtrundgang / Dauer: 1h / Führung der touristinformation / 18.00 Uhr / Westportal am Dom

... und außerdem Africambo-Wochenende / mit besonderen informationen, stationen mit kommentierten Fütterungen und präsentationen / ermäßigter eintritt mit sWM-Kundencard / 10.00-17.00 Uhr / zoologischer Garten Die Stadtwandler unterwegs / 15.30-18.00 Uhr / Neue und Alte Neustadt Suberg’s Ü30 Party / 20.00 Uhr / Maritim Hotel Schwoof - die Party mit DJ Bugs / 20.00 Uhr / Feuerwache süd Venga Venga / die 90er und 2000er party / 22.00 Uhr / Festung Mark

Sonntag | 15.10.

Kleines Kino

Theater/Show

Die Nile Hilton Affäre / 17.30 Uhr / studiokino Western / 20.15 Uhr / Moritzhof Eine fantastische Frau / 21.05 Uhr / Moritzhof

Der Zauberer von Oz / Musical von Harold Arlen / sWM-Card / 14.30 Uhr / Opernhaus Vor dem Ruhestand / von thomas Bernhard / 19.00 Uhr stückeinführung / 19.30 Uhr / schauspielhaus

Für die Jüngeren

Die Gedanken haben frei / mit Marion Bach, Heike ronniger und Oliver Vogt / 17.00 Uhr / zwickmühle

Kunst/Literatur Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand / Matinee zum Abschluss der Literaturwochen / Jörg schüttauf und Holger Umbreit lesen aus dem Bestseller von Jonas Jonasson / 11.00 Uhr / Gesellschaftshaus

Kleines Kino Tom of Finland / 19.00 Uhr / Moritzhof Dirty Dancing / 19.30 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Hüpfburgentage / spaß für die Familie mit über 20 Attraktionen / 11.30-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee Kinderkino: 14.00 Uhr sing; 14.15 Uhr Louis & Luca – Das große Käserennen; 14.30 Uhr Maleika; 16.00 Uhr ich – einfach unverbesserlich 3; 16.15 Uhr Das sams / Moritzhof Der Froschkönig / ab 3 J. / 15.00 und 16.30 Uhr / puppentheater Nur ein Tag / theater für Kinder ab 5 J. / 15.00 Uhr / Moritzhof

37 / 15.00 Uhr / Kiosk im park Bionik – Was sich Ingenieure von Pflanzen abgucken können / Führung mit Dr. Ludwig Martins / 15.00 Uhr / GrusonGewächshäuser

... und außerdem Die Stadtwandler unterwegs / 10.30-13.00 Uhr / randau-Calenderbe und Kreuzhorst SonntagsSwingDing / das swingkollektiv Magdeburg lädt zum tänzchentee mit swing, Boogie und rockabilly / 15.00 Uhr / Festung Mark

Montag | 16.10. Theater/Show Gift. Eine Ehegeschichte / von Lot Vekemans / Wiederaufnahme / 19.30 Uhr / schauspielhaus, Foyer

che Generalprobe für die Lachmesse in Leipzig / mit Marion Bach, Heike ronniger und HansGünther pölitz / 20.00 Uhr / zwickmühle

Kleines Kino

Kunst/Literatur

Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt / 19.30 Uhr / Moritzhof Filme im Original, mit deutschen Untertiteln: 20.00 Uhr tom of Finland; 20.15 Uhr Mother! / Moritzhof

ThemaTisch / Der Förderverein theater Magdeburg lädt ein: Vorstellung der neuen Verwaltungsdirektorin und stellv. Generalintendantin Bettina pesch / 19.30 Uhr / Opernhaus, Café

Für die Jüngeren

Messe/Märkte

Hüpfburgentage / spaß für die ganze Familie mit über 20 Attraktionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

Fischmarkt /8.00-17.00 Uhr / an der stadthalle

Dienstag | 17.10.

Führungen

Konzerte

Stadtrundgang mit Luther / Dauer: 2h / 11.00 Uhr / tourist Hüpfburgentage / spaß für die information ganze Familie mit über 20 Attrak- Comedy/Kabarett tionen / 11.30-19.00 Uhr / am Vaterschaftsklagen / Dreierpro- Durch die Festung Mark / sonderführung der tourist-informaFlugplatz, Ottersleber Chaussee gramm der Hengstmanns / Kinderkino: 15.00 Uhr Maleika; 17.00 Uhr /...nach Hengstmanns tion / Voranmeldung erforderlich

Neues Programm Leiterstr. 2a | Magdeburg Tel.: 0391 541 44 26 www.zwickmuehle.de

Tim Bendzko: Mein Wohnzimmer ist dein Wohnzimmer / 20.00 Uhr / AMO

Comedy/Kabarett Da ist was im Anzug / öffentli-

Kleines Kino Eine fantastische Frau / 10.30 und 20.15 Uhr / Moritzhof Die Nile Hilton Affäre / 17.30 Uhr / studiokino Happy End / 20.00 Uhr / studiokino

Für die Jüngeren So ein Zirkus! / Musikgeschichten / von Jan Koetsier / ab 5 Jahre / 11.00 Uhr / Opernhaus, Orchestersaal Hüpfburgentage / spaß für die Familie / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee


FREIZEIT-TIPPS

38 verdichtung 12 Magdeburger Literaturwochen LESEN: ein Leben lang!

2. Ausgabe Oktober | 2017

Münz und Ernst-Ulrich Kreschel / Führungen 19.30 Uhr / Feuerwache Süd Fu ̈ hrung durch die villa p. / Die Gedanken haben frei / mit 15.00 Uhr / Puppentheater Weit. Die Geschichte von Marion Bach, Heike Ronniger einem Weg um die Welt / und Christoph Deckbar / 20.00 19.30 Uhr / Moritzhof ... und außerdem Mother! / 20.15 Uhr / Moritz- Uhr / Zwickmühle Offene Beratertage mit Agentur hof für Arbeit und Jobcenter MD / 10.00-13.00 Uhr / MehrgeneraKleines Kino Für die Jüngeren The Wailing – Die Besessenen tionenhaus, Villa Böckelmann Hüpfburgentage / Spaß für die / Mitternachtsfilm / 19.00 Uhr / Linedance / Anfängerkurs / 19.00 Uhr / Idol, Am Renneboganze Familie mit über 20 Attrak- Moritzhof tionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

mit dem Film „Licht“ / 19.00 Uhr / Studiokino

26. — 29. OKTOBER 2017

Führungen

30.08. – 15.10.2017 Literaturhaus Magdeburg e.V. Programm unter www.literaturhaus-magdeburg.de Auskünfte über Telefon 0391 4044995 Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Mittwoch | 18.10.

Durch die Hegelstraße / mit Nadja Gröschner und Dörte Neßler / Buchung über Feuerwache Süd / 15.00 Uhr

MAGDEBURG

SINUS

... und außerdem Schottisches Whisky-Tasting / 18.00 Uhr / Mehrgenerationenhaus, Villa Böckelmann

TON

Donnerstag | 19.10.

Konzerte

Sing Dela Sing / und alle singen Theater/Show mit / 20.00 Uhr / Festung Mark Das Tagebuch der Anne Frank / Wiederaufnahme / KammerComedy/Kabarett oper von Grigori Frid / ab 13 J. / Vaterschaftsklagen / Dreierpro- 11.00 Uhr / Opernhaus, Podium Romeo und Julia / von William gramm der Hengstmanns / 19.30 Uhr /...nach Hengstmanns Shakespeare / Wiederaufnahme / 19.30 Uhr / Schauspielhaus Keine Torte oder Nach der Wahl ist vor der Wahl / Sabine Höchste Zeit - Jetzt wird geheiMünz und Ernst-Ulrich Kreschel / ratet / 20.00 Uhr / Theater in der Grünen Zitadelle 19.30 Uhr / Feuerwache Süd Die Gedanken haben frei / mit Marion Bach, Heike Ronniger Comedy/Kabarett und Christoph Deckbar / 20.00 Rentenbescheide(n) / Goetz, Uhr / Zwickmühle Hengstmann & Schaefer / 19.30 Uhr / ...nach Hengstmanns Keine Torte oder Nach der Kleines Kino Eröffnung FKT Sachsen-Anhalt Wahl ist vor der Wahl / Sabine

MAGDEBURGER TAGE DER ELEKTROAKUSTISCHEN MUSIK AUDITIVVOKAL Dresden | Seth Josel (E-Gitarre) Ensemble für intuitive Musik Weimar u. a.

WWW.SINUSTON.ORG | FACEBOOK.COM/SINUSTONFESTIVAL

gen 177 (über Lidl) Hüpfburgentage / Spaß für die Die Stadtwandler unterwegs / ganze Familie mit über 20 Attrak- 19.10 Uhr / Schauspielhaus tionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee Freitag | 20.10.

Messe/Märkte

Konzerte

9. Bio- und Lokalmarkt / ab 18.00 Uhr Konzert / 16.00 bis 20.00 Uhr / Schellheimerplatz

Simon Wahl & Richard Holzmann / Akustische Gitarre / 20.00 Uhr / Moritzhof

Veranstaltungstipps fürs Umland Blutspende des DRK-NSTOB / 16 bis 19.30 Uhr / KulturFabrik, Gerikestraße 3 a

Donnerstag, 19. Oktober

Freitag, 13. Oktober

1.Seniorenoktoberfest / 14 b is 19 Uhr / Mehrgenerationenzentrum, Mittellandhalle

All You Need Is Love / John Lennons Biografie / Lesung von und mit Achim Amme / mit Original-Musikeinspielungen anlässlich des Geburtstages des Beatlesstars / 20 Uhr / KulturFabrik, Gerikestraße 3 a

Samstag, 28. Oktober 80er & 90er Party / mit der besten Musik dieser Jahrzehnte / 20 Uhr / Gemeindesaal, Breiteweg 147

Immer dienstags

Dienstag, 17. Oktober

FabrikKino zeigt: La La Land / 19 Uhr / KulturFabrik, Gerikestraße 3 a Fachberatung für pflegebedürftige und behinderte Menschen sowie Angehörige / auch individuelle Beratungstermine / 14- Nedlitz / Büden 17 Uhr / Begegnungsstätte des Mehrgenerationenzentrums, Mittellandhalle Dienstag, 31. Oktober Grillfest / Straußenbouletten und Straußenwurst vom Grill, Führungen über die Halberstadt Farm, hausgebackener Kuchen, Spielplatz für kleine und große Kinder / 10-17 Uhr / Sonderausstellung Straußenland Nedlitz Waldkauz - Vogel des Jahres 2017 / Dienstag-Freitag 10-16 Uhr / Museum Heineanum, Domplatz 36 Schönebeck

Haldensleben

Sonntag, 22. Oktober

Donnerstag, 12. Oktober

Zauber der Travestie / Zusatzveranstaltung / Revue mit Gästen aus namenhaften

Theater/Show Pippi Langstrumpf / nach Astrid Lindgren / ab 8 J. / 18.00 Uhr / Schauspielhaus Meet me in Moskau / ab 16 J. / 20.00 Uhr / Puppentheater

Comedy/Kabarett Rentenbescheide(n) / Goetz, Hengstmann & Schaefer / 19.30 Uhr / ...nach Hengstmanns Kommt Zeit, kommt Tat / mit Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur Stefan Schwarz: Lass uns lieber morgen! / Lesung / 19.00 Uhr / Thiem 20

Kleines Kino The Wailing – Die Besessenen / 20.15 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Hüpfburgentage / Spaß für die ganze Familie mit über 20 Attraktionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

Führungen

Für die Jüngeren

Barleben

Julian Philipp David Live 2017 / mit der EP „HERBST“ auf Tour / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd

Cabarets Deutschlands / Karten-Info über Stadtinformation am Markt 21 (Tel. 03928/ 84 27 42) oder Badepark 3 (03928/ 72 72 30) / 15 Uhr / Solepark, Dr.-Tolberg-Saal

Ummendorf Samstag, 14. Oktober Süßer Tag: Kräutergartenerkundung / mitmachen und ausprobieren sehr erwünscht / Informatives und Praktisches / Eintritt frei / 11.00-17.00 Uhr / Bördemuseum

In mehreren Orten um die Region Magdeburg Samstag, 14. Oktober Tag der Süßen Tour / Aschersleben, Haldensleben, Klein Wanzleben, Hadmersleben, Oschersleben, Zielitz usw. / 10. Aktionstag mit 41 Besuchsangeboten / Führungen, Ausstellungen, Auftritte regionaler Künstler / Detail-Infos unter www.elbe-boerde-heide.de

Führung im Otto-von-Guericke-Zentrum / Dauer: ca 1h / kostenfrei / 14.00 Uhr / Lukasklause, Schleinufer 1 Nachtwächterrundgang mit Großer Likörverkostung / 20.00 Uhr / nur mit Voranmeldung: 0171-178 47 03 / Treffpunkt: Dom Nachtführung durch den Dom / erster gotischer Dom Deutschlands – Grablege Kaiser Otto I. / bitte an Taschenlampe und warme Kleidung denken / Einlass 21.45 Uhr / 22.00 Uhr / Dom

... und außerdem Die Stadtwandler unterwegs / 12.30-17.00 Uhr / Westerhüsen 80er-Jahre-Party mit DJ / Eintritt frei / 20.00 Uhr / Molls Laden

Samstag | 21.10. Konzerte Die Motette / Konzertreihe / Neuer Magdeburger Kammerchor / Motetten von Heinrich Schu ̈tz, Felix-Mendelssohn-Bartholdy, Rudolf Mauersberger sowie Klangkompositionen aus dem 20./21. Jahrhundert / 16.00 Uhr / Wallonerkirche DOC-HAPE / Magdeburger Musiker / 20.00 Uhr / Molls Laden

Theater/Show T&T Wollner: Das Teutsche Volkslied / Deutsche Schlager aus 8 Jahrhunderten / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd Aida / Premiere / Oper von


Freizeit-tipps

2017 | 2. Ausgabe Oktober Giuseppe Verdi / 19.00 einblick / 19.30 Uhr / Opernhaus Hello. It's me Democracy / von Jan Koslowski / 19.00 Uhr stückeinführung / 19.30 Uhr / schauspielhaus Meet me in Moskau / ab 16 J. / 20.00 Uhr / puppentheater

Comedy/Kabarett Rentenbescheide(n) / Goetz, Hengstmann & schaefer / 19.30 Uhr / ...nach Hengstmanns Die Gedanken haben frei / mit Marion Bach, Heike ronniger und Christoph Deckbar / 15.00 und 20.00 Uhr / zwickmühle Bernhard Hoëcker: So liegen Sie richtig falsch! / 20.00 Uhr / AMO

Kunst/Literatur Impro Battle / mit dem improvisationstheater tapetenwechsel / 20.00 Uhr / Festung Mark Wortwäsche Slam / poetry / 20.00 Uhr / Moritzhof Walter Plathe: Hurengespräche von Heinrich Zille / 20.00 Uhr / theater in der Grünen zitadelle

Kleines Kino The Wailing – Die Besessenen / 20.15 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Hüpfburgentage / spaß für die ganze Familie mit über 20 Attraktionen / 11.30-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

Führungen Abendlicher Stadtrundgang / Dauer: 1h / Führung der touristinformation / 18.00 Uhr / Westportal am Dom

... und außerdem Familien-Infotag – Aktiv gegen Krebs / 10.00-15.00 Uhr / Johanniskirche Große 80er Jahre Party / Mit electro & Depeche Mode Floor / 22.00 Uhr / Festung Mark

Sonntag | 22.10. Theater/Show Erwartet nicht zu viel...! / ein Georg-Kreisler-Abend / Liedkabarett mit Matthias Krizek (voc) & Manfred Herbst (p) / 17.00 Uhr / zwickmühle Ewig Jung / 15.00 Uhr / theater in der Grünen zitadelle Meet me in Moskau / ab 16 J. / 17.00 Uhr / puppentheater

Kleines Kino Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt / 19.30 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Hüpfburgentage / spaß für die Familie mit über 20 Attraktionen / 11.30-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

Theater, Konzert, Lesung, Ausstellung und andere Freizeittipps … Senden Sie Ihre Veranstaltungsinformationen bitte per E-Mail an: termine@magdeburg-kompakt.de

Führungen

Fu ̈ hrung durch die villa p. / 15.00 Uhr / puppentheater Stadtrundgang mit Luther / Dauer: 2h / 11.00 Uhr / tourist information

... und außerdem Der rote Dior des Ostens / Geschichte der Firma Bormann / eine Bormann-Modenschau / 15.00 Uhr / Feuerwache süd

Montag | 23.10. Kleines Kino Filme im Original, mit deutschen Untertiteln: 18.15 Uhr Logan Lucky; 19.30 Uhr Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt; 20.00 Uhr Gokseong / the Wailing – Die Besessenen; 20.15 Uhr the square / Moritzhof

Für die Jüngeren Hüpfburgentage / spaß für die ganze Familie mit über 20 Attraktionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

... und außerdem Ehe aus – Rente/Altersvorsorge weg? / öffentliche informationsveranstaltung von isUV (interessenverband Unterhalt und Familienrecht) / referat: Deutsche rentenversicherung Mitteldeutschland / 17.00 Uhr / Metzger-str. 12 (roncalli-Haus) Die Stadtwandler unterwegs / 18.00-21.00 Uhr / Barleber see

Dienstag | 24.10. Theater / Show L'Égaré - Der Verlorene / ab 16 J. / 19.00 Uhr / puppentheater

Kunst/Literatur Anne Hahn: Das Herz des Aals / Lesung / 19.30 Uhr / stadtbibliothek

Die Gedanken haben frei / mit Marion Bach, Heike ronniger und Christoph Deckbar / 20.00 Uhr / zwickmühle

Kleines Kino Es war einmal Indianerland / 20.30 Uhr / Moritzhof

VORTEIL#2 JEDES 11. TICKET GRATIS!*

Für die Jüngeren Hüpfburgentage / spaß für die ganze Familie mit über 20 Attraktionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

Führungen Zoologische Mittagspause / halbstündigen Kurzführung zu Kaimanen, Chamäleons, pfeilgiftfröschen & Co. / 12.30 Uhr /Gruson-Gewächshäuser

Noch mehr Vorteile: Film der Woche ab 5 € Sparen bei CineLady & Co. Snacks & Drinks günstiger

... und außerdem Die Stadtwandler unterwegs / 18.30-22.00 Uhr / sudenburg

Donnerstag | 26.10.

Hol dir die kostenlose CineStarCARD: an der Kinokasse, mit der CineStarApp oder unter cinestar.de!

Konzerte Sebastian Krämer: Im Glanz der Vergeblichkeit / Vergnügte elegien / 20.00 Uhr / Moritzhof

Theater/Show Meet me in Moskau / ab 16 J. / 20.00 Uhr / puppentheater

Comedy/Kabarett Darum gehts nicht / Hengstmann-Brüder / 19.30 Uhr / ...nach Hengstmanns Die Gedanken haben frei / mit Marion Bach, Heike ronniger und Christoph Deckbar / 20.00 Uhr / zwickmühle

Mit dem 5-Sterne-Ticket.

Kunst/Literatur Volker Hermsdorf: Raúl Castro – Revolutionär und Staatsmann / Lesung und Gespräch / 17.30 Uhr / Moritzhof

Kleines Kino

The Square / 10.30, 15.30 und 20.15 Uhr / Moritzhof

Es war einmal Indianerland / 17.00 Uhr / Moritzhof The Square / 20.15 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren

Für die Jüngeren

Hüpfburgentage / spaß für die ganze Familie mit über 20 Attraktionen / 14.00-19.00 Uhr / am Flugplatz, Ottersleber Chaussee

Pippi Langstrumpf / schauspiel nach Astrid Lindgren / ab 8 J. / 11.00 Uhr / schauspielhaus

Kleines Kino

CineStarCARD

Führungen

Mittwoch | 25.10.

Fu ̈ hrung durch die villa p. / 15.00 Uhr / puppentheater

Comedy/Kabarett

... und außerdem

Vaterschaftsklagen / Dreierpro- Linedance / Anfängerkurs / gramm der Hengstmanns / 19.00 Uhr / idol, Am rennebo19.30 Uhr /...nach Hengstmanns gen 177 (über Lidl)

So günstig kann Kinospaß sein: einmal 35 € zahlen und 5 Filme anschauen. Egal, welche Uhrzeit oder welcher Film. Alles ohne Zuschläge.* * Gültig für 2D-Filme (3D gegen Aufpreis). Nicht einlösbar bei Sonderveranstaltungen, in IMAX-Kinos und im Filmpalast am ZKM Karlsruhe.

Am Pfahlberg 5 | 39128 Magdeburg

Erhältlich an der Kinokasse und unter cinestar.de


PREISWEERTE MEDIKAMENTE IN MAGDEEBURG

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