Magdeburg kompakt 110

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MAGDEBURG KOMPAKT

7. Jahrgang | Nr. 110

HINTERGRUND • WISSENSWERTES • UNTERHALTUNG

1. Ausgabe Februar 2018

Seit 1960

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Malerisches Magdeburg Künstler, Bilder und Galerien | ab Seite 10

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DDR + BRD Fototechnik Ankauf Lübecker Straße 90A 39124 Magdeburg Neue-Neustadt Nächste Termine: Montag 19.2. Dienstag 20.2. Je 9-16 Uhr Direkt an der Haltestelle Berbertaler Straße (Straßenbahn Linie 1, 8 und 9)


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■ Editorial Kleine Kunst über die bildende Kunst Liebe Leserinnen und Leser, wir haben diese Ausgabe mit den Worten „Malerisches Magdeburg“ überschrieben. Damit sind natürlich gar nicht die Schokoladenseiten der Landeshauptstadt gemeint, sondern in der Tat Menschen und deren Malergebnisse. Im Ergebnis müssen wir konstatieren, dass es ein schwieriges Unternehmen war, sich diesem Themenfeld zu widmen. Niemals kann man der künstlerischen Werkvielfalt, den Akteuren sowie den Reflexionen über die Kunstergebnisse gerecht werden. Dennoch war es uns wichtig, in diese schöpferische Nische einzutauchen, mit unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern zu sprechen und deren Ansichten, Arbeitsweisen und Stilistiken sichtbar zu machen. Blickt man tiefer in so einen Lebensbereich der Stadt entdeckt man ungeahnte Schätze, hört ungewöhnliche Geschichten, stößt aber auch auf Defizite und unschöne Entwicklungen. Hoffentlich konnten wir Ihnen mit dieser Ausgabe ein paar interessante Beiträge aus dem Bereich der bildenden Kunst zusammentragen. Möglicherweise ist gar Ihre Neugierde ein wenig angefacht, sich künftig aufmerksamer mit Kunstschaffenden und ihren Arbeitsergebnissen zu beschäftigen. Die vorliegende Ausgabe ist in ihrem Umfang zum Thema Malerei vielleicht selbst zu einem kleinen Betrachtungs-Kunstwerk geworden. Sie finden aber wie gewohnt auch andere Artikel und Kommentare zum aktuellen Zeitgeschehen. Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre vie Freude. Ihr Thomas Wischnewski

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT | KOMPAKT ZEITUNG Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750 Redaktion und redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Tina Heinz, Birgit Ahlert (Kultur), Peter Gercke (Fotos), Sophie Altkrüger, Dr. Rudi Bartlitz (Sport), Ludwig Schumann Wissenschaftskollegium „emeritio“: Prof. Dr. Gerald Wolf, Prof. Dr. Markus Karp Gastautoren: Ines Gand, Lars Johansen, Olaf Bernhardt, Paul F. Gaudi, Claudia Meffert, Clemens Döring, Ilka Stuchlik, Jennet Pchayeck, Angelika Renne, Volker A. W. Wittich Videobeiträge in Zusammenarbeit mit: Crafty Media – Martin Händel und Tino Diesterheft Anzeigen/Verkauf: Britta Roders (Tel.: 03 91 / 79 29 67 51) Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Veranstaltungen: termine@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht automatisch die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet.

Ab 1. Januar 2018 gilt die neue Preisliste Nr. 6

SCHWARZ AUF WEISS

1. Ausgabe Februar | 2018

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er Meileinstein auf dem Weg zur Kultures bei der Bewerbung nicht um die Historie. Zuhauptstadt heißt Verantwortung. So jedenfalls kunfstorientiert heißt das Zauberwort. Lehren ziehen verkündete es dieser Tage der für die Bewerund Zukunft gestalten. Was das mit Kulturhauptstadt bungsvorbereitung zuständige Leiter des Kulturzu tun hat? Auf den ersten Blick wenig. Das bunte hauptstadtbüros, Tamás Szalay, an der Seite von Fest der Kulturen ist noch längst nicht in Sichtweite, Magdeburgs OB Dr. Lutz Trümper und Kulturbeigeweder organisiert noch überhaupt geplant. Aber das ordneten Prof. Matthias Puhle. wird es geben. Wenn die Zeit Anderthalb Jahre hat man um reif ist dafür. Bis dahin ist es dieses Wort gerungen. Es soll ein weiter Weg. Erst gilt es, den Durchbruch bringen, den eine andere Hürde zu nehinternationalen Zuschlag für men: Die Bewerbungen werdie Bewerbung zur Kulturden immer politischer, das hauptstadt. Verantwortung! zeigen die Themen der aktuWas sonst? ellen Städte, sagt Tamás SzaVerantwortung – das kann lay, der bereits die Pécs-Bealles und nichts bedeuten. werbung leitete und anschlieBirgit Ahlert Verantwortung übernehmen, ßend künstlerischer Leiter für nicht nur für sich selbst, gleich das Kulturhauptstadtjahr für die ganze Welt! Zukunfts2010 war. „Verantwortung!“ – weisend heißt es im Kulturoder wie es für die interntiohauptstadt-Papier. Nach den nale Bewerbung heißt: „ReStadtoberen hat Magdeburg sponsibility!“ – treffe genau die besten Voraussetzungen den Kern der Entwicklung. dafür. Sie ergeben sich aus Wie dieses Wort ins Leben der Geschichte der Stadt mit umgesetzt werden soll, dazu ihren historischen Höhepunkgibt es noch keine Aussage. ten (Otto war Kaiser des HeiMan wolle jetzt mit den Magligen Römischen Reiches und deburgern darüber sprechen. das Magdeburger Recht hat bis heute internationale Wohlbemerkt: Nicht über die Umsetzung, nicht über Bedeutung), der mehrfachen Zerstörung und den die Feste, das kulturelle Leben. Sondern darüber, wie Brüchen, bezogen auf Nachriegs- und Wendezeit, das Konzept der Bewerbung aussehen soll. Dann was Traumen bescherte. Hinzu kommt, dass eine wird 2019 das erste Bewerbungsbuch geschrieben Stadt, in der im Laufe von rund 40 Jahren die Reliund der internationalen Jury vorgelegt. Für die Vorgion fast abgeschafft worden sei, nun mit streng auswahl. Ist die erfolgreich, folgt ein zweites Bewergläubigen Menschen wie Muslimen konfrontiert bungsbuch. Erst nach Vergabe des Titels geht es um wird. So eine Situation „hat Nürnberg nicht“, betont konkrete Projekte. In den Jahren 2021-24. HoffentBürgermeister Trümper die Einmaligkeit im Vergleich lich ist bis dahin nicht die Luft raus. Fakt ist: Das zu anderen Bewerberstädten. Das mag sein. Macht Thema Kulturhauptstadt wabert bereits eine gefühlte uns das zu Fachleuten? Zumindest werden GedanEwigkeit durch die Stadt und der ersten Euphorie ist kengänge nötig, die es anderenorts vielleicht wenimancherorts schon Gleichgültigkeit gewichen. Die ger gibt. Das kann spannend werden. Dennoch geht gilt es zu überwinden. Aus Verantwortung.

Standpunkt Breiter Weg

Hauptstadt der Kultur ohne Kultur

Zahl: 411,3

Zitat:

Nach vorläufigen Angaben wurden im Oktober 2017 insgesamt 411,3 Tonnen Käse im Wert von 1.597.000 Euro nach Sachsen-Anhalt importiert. Wichtigste Lieferländer waren Österreich und die Niederlande mit 122,9 Tonnen bzw. 120,9 Tonnen. Der teuerste Käse kam mit 7.813 Euro je Tonne aus Italien. Quelle: Statistisches Landesamt

„Ja, politische Organisationen haben bei jungen Frauen viel Vertrauen verspielt. Sexismus im eigenen Verband zeigen wir die rote Karte. Wir wollen uns aktiv für einen Kulturwandel einsetzen, der junge Frauen ermutigt, sich bei uns einzubringen und Probleme offen anzusprechen“, so Kai Krause, Vorsitzender der Jungen Liberalen.

Kompakt meint:

Kompakt meint:

Sachsen-Anhalt: ganz schön viel Käse

Politik verspielt ständig Vertrauen.

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Die nächste Ausgabe erscheint am 14. Februar 2018 Aus dem Inhalt der nächsten Zeitung: Schön, schöner, am schönsten – Kosmetik & Frisuren im Wandel der Zeit Ihre Zeitung erhalten Sie zweimal monatlich an derzeit 1.370 Stellen in Magdeburg und Umgebung (in allen Umlandgemeinden sowie in Schönebeck, Wolmirstedt, Möckern, Gommern, Loburg ). Sie möchten die Zeitung kostenfrei in Ihrem Geschäft oder Büro auslegen? Anruf genügt! Telefon: 0391/79296750 MAGDEBURG KOMPAKT kann man auch im Jahresabonnement beziehen.


DIE DRITTE SEITE

2018 | 1. Ausgabe Februar

Momentaufnahme Suchbild: Wer findet die Narren in der Staatskanzlei? Foto: Peter Gercke

Erneuerung auf alten Wegen

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Regieren oder nicht regieren – das ist nicht die SPD-Frage.

ber das Hin und Her der SPD, ob nun Opposition oder doch wieder GroKo muss nichts mehr geschrieben werden. Da liegen alle Argumente des Dilemmas längst auf dem Tisch. Es ist sogar egal, ob die Sozialdemokraten nun weiterhin Regierende werden wollen oder als Gegenbewegung auf den Parlamentssitzen wirken möchten. Die Erneuerung der alten Dame SPD hat längst begonnen. Gut, an den Gesichtern an vorderster Front der Bundespartei kann man das noch nicht ablesen, aber maßgeblich an der sinkenden Zahl sozialdemokratischer Wähler. Und bei diesem Trend darf die Partei wirklich optimistisch sein. Er wird anhalten. Da helfen leider keine Spontaneintritte, die beim Mitgliederentscheid über die Große Koalition das Mitregieren verhindern sollen. Die lassen nur kurzfristig die Anzahl ausgegebener Aufnahmeanträge in Rekordhöhen schnellen. Die Gründe für den Abstieg der einstigen Volkspartei – und man muss heute schon einstige sagen – haben etwas mit dem tiefen inneren Kern, der Programmatik und den ständig wiederholten und heruntergeleierten gesellschaftlichen Problemen zu tun. Es reicht nach manch sozialdemokratischer Analyse nämlich nicht, sich wieder mehr dem sogenannten kleinen Mann zuzuwenden. Die Schieflagen im Gefüge der Gemeinschaft existieren auf derart unterschiedlichen Ebenen, dass darunter die politischen

Forderungen der SPD einfach nicht Schritt halten. Es gibt eben nicht nur eine sich öffnende Schere zwischen Arm und Reich, sondern auch eine in ungerechter Zeitverteilung, unter der Gutverdiener immer kürzer arbeiten, während Mindestlöhner für schmales Geld mehr arbeiten müssen. Es gibt Bildungsungerechtigkeiten, Freizeit- und Urlaubsungerechtigkeiten sowie maßgebliche Arbeitsbelastungsunterschiede. Die Forderung nach mehr Geschlechtergerechtigkeit ist eine schöne, aber offenbar eine vielfach akademisierte, die an der gesellschaftlichen Basis nicht auf Verständnis trifft. Dort fühlt man anders. Die destruktiven Seiten der Globalisierung, die daraus resultierenden Ängste beantwortet die SPD öffentlich vielfach mit Floskeln wie „Fortschritt immer, Rückschritt nimmer!” und wandelt dabei willfährig auf wirtschaftsliberalen Einbahnstraßen. Man wettert nach Osten gegen einen autokratischen Putin und bügelt Kritik im Gabriel-Schimpf „Pack“ ab, um dabei von eigenen gefährlich militant-politischen Entwicklungen abzulenken. So lange es hier kein Umdenken und Neuhandeln gibt, erneuert sich die SPD automatisch zur politischen Minderheit. Maximal auf kommunaler Ebene wird sie noch punkten können. Auf Parteitagen singen die Genossen gern. Es wird bald ein Abgesang auf den Namen Volkspartei sein. Thomas Wischnewski

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ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

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Schön einfach Prof. Dr. Gerald Wolf über das Phänomen der Eingrund- und Vielgründe-Begründungen

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ls Kind glaubte man an den Weihnachtsmann, fürchtete ihn wegen der Rute (mit der er immer nur drohte), und liebte ihn wegen seiner Geschenke. Dann kam heraus, es gibt gar keinen, der Nachbar ist es. Der hatte ihn immer bloß gespielt. Ich selbst erinnere mich, wie unsere Kinder bedauerten, dass ich immer gerade dann nicht da war, wenn der Weihnachtsmann an die Tür pochte. Als die Sache später ans Licht kam, war die Enttäuschung groß. Und bitteschön, ich sollte im nächsten Jahr doch einfach wieder so tun als ob! Mit dem Glauben an den Weihnachtsmann und mit dem Osterhasen, mit Schneewittchen und der eifersüchtigen Königin, mit dem Allwissen und Allkönnen von Mutter und Vater und späterhin der Lehrer war die Welt einfach. Und irgendwie auch schöner. Allemal die Welt mit dem treusorgenden lieben Gott, der einen vor jeglicher Unbill schützt. Die einfachen Erklärungen haben nicht nur für Kinder ihren Reiz. Vom Offenkundigwerden tieferer Wahrheiten halten oft auch Erwachsene nicht viel, schon gar nicht von solchen, wie sie die Wissenschaft liefert. Die Welt würde dadurch ihrer Schönheit beraubt, ja geradezu entzaubert, meinen sie. Warum zieht sich das Leben im Winter zurück? Weil, lieben diese Menschen zu antworten, auch die Natur ihren Schlaf braucht. Warum färben sich die Blätter im Herbst so bunt? Weil Schönheit im Wesen der Dinge liegt. – Schön einfach ist das, einfach und schön. Ge-

naueres über die eigentlichen Gründe zu wissen, ist aufwändig, kostet Mühe und – nützt eh nichts.

Huhn und Ei Und tatsächlich, wozu wissen wollen, wie das geht, zum Beispiel wenn ein Huhn gackert und hernach ein Ei legt? Ein Ei, ein rundes Ding, Kalkschale drum, drinnen eine gelbe Kugel, fertig. Was schon gibt es da groß herumzurätseln, wie so etwas im Vogelbauch entsteht? Oder wenn der Vogel sich drei Wochen lang draufsetzt, es dann in dem Ei piept, und ein Küken herausklettert. Zuvor ist der Hahn mal auf das Huhn gestiegen, und davon kommt das eben alles. EinGrund-Begründungen. Ein Kind, das nach dem Warum fragt, wird ratlos dreinschauen und – was anders? – diese „Erklärung“ irgendwann hinnehmen. Wenn es wissen will, warum das Wasser kocht oder bei Kälte fest wird, heißt es womöglich, ist nun mal so. Wenn es kalt ist, dann gefriert das Wasser eben, wird zu Eis. Bei unter null Grad passiert das. Aber, mag das Kind weiter fragen, wenn man da Salz drauf streut, Streusalz, dann …? Dann? Ach Quatsch, heißt es da, immerzu diese Fragerei, nimm lieber den Finger aus der Nase! Hatten Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, als Kind Ähnliches erlebt, bei den Kindern von

nebenan vielleicht? Ein-Grund-Begründungen, und gut. Wozu auch sich den Kopf zerbrechen, ob nun über gelegte oder ungelegte Eier, über kochendes Wasser und Eis? Wenn die Vögel im Frühling wieder zu singen anfangen, klingt das schön, und es ist doch wohl ziemlich egal, wie man diese Kerlchen im Einzelnen nennt. Genauso das Unkraut im Garten. Weg muss es, und gut. Warum Frank von nebenan Krebs bekam und schließlich daran gestorben ist, man selbst aber lebt, bisher jedenfalls – was ändert es, wenn man das alles genauer wüsste? Zum Glück gibt es ja für jedes Problem Fachleute, und wenn die nichts ändern können, dann ist es, wie es ist! Und wenn alle sagen, dass etwas so und so ist, auch die Fachleute, dann wird das schon stimmen. Zum Beispiel die Sache mit der Globalisierung und der Armut, der schlechten Luft, oder dass die Gefahr rechts ist und eine andere im Glyphosat liegt, oder dass die Kernkraftwerke alle abgeschaltet werden müssen. Man selbst hat ja ebenfalls etwas zu bieten, ist vom Fach, ist tüchtig im eigenen Beruf und so verteilt sich eben das mit dem Wissen-müssen und dem Nicht-wissen-müssen auf die Menschen ringsum und weltweit. Was geht unsereinen die ganze Politik an, die machen sowieso, was sie wollen, heißt es dann. Ob die Flüchtlinge für uns nun ein Geschenk sind oder gerade nicht, welche Partei da was sagt und denkt und macht, und so weiter und überhaupt, das ist deren Sache. Hängt sowieso alles nur am Gelde.


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ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

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Auf jeden Einzelnen von uns trifft das zu, auf die Unternehmen und Verwaltungen, die Staaten – Geld regiert Welt. Egal ob es sich dabei um bedrucktes Papier handelt, um Gold oder um Schulden, die hin- und hergeschoben werden. Neuerdings kommen ja noch die digitalen Währungen hinzu. Überhaupt, dem Digitalen, dem gehört die Zukunft. Sowieso. Wer nicht genügend Bits und Bytes bewegt, wird scheitern oder zumindest zurückbleiben. Jeder trägt da den einen, alles entscheidenden Grund vor. Trotzdem, die Menschen sind verschieden. Die einen kommen bei Urlaubsreisen kaum raus aus dem Bereich des Swimmingpools, die anderen kaum rein. Sie müssen immerzu in der Gegend herumforschen. Die Einen wollen mal gründlich abschalten, wollen endlich ihre Ruhe haben, und den anderen machen im Hinterteil ständig Hummeln zu schaffen. Schon weit vor Reisebeginn haben sie sich über das Land kundig gemacht. Das Fremde lockt. Mit dem Fernglas am Hals und dem Wörterbuch in der Hand laufen sie herum, besuchen jede Kirche und jeden Tempel, gucken den Leuten in die Fenster, auf den Märkten fingern sie in den Auslagen herum, naschen von dem und probieren dies. Und nichts, aber auch gar nichts bleibt vor ihrem Fotoapparat verschont.

VielgründeBegründungen Dieselben sind es auch, die gern genauer wissen wollten, was das eigentlich für Gründe sind, die das Wasser kochen und die gefrieren lassen, und wie das kleine blau blühende Pflänzchen heißt, dass sich da im Tomatenbeet breitmacht. Natürlich auch, was das für ein Vogel ist, der so unscheinbar grau aussieht, dafür aber wundervoll singt. Klimaveränderung, ob sie, falls sie überhaupt stattfindet, menschgemacht ist, und wenn, ob es wirklich am CO2 liegt oder welche anderen hundert Gründe es dafür geben mag. Das Wissen darum hat für diese Menschen persönlich keinerlei Konsequenz, und trotzdem. Obwohl in ganz anderen Berufen zuhause, lassen sie sich von dem Gedanken faszinieren, dass die Teilchen, die unsere Materie aufbauen, nicht etwa kleine Kügelchen sind, sondern gleichsam aus Nichts bestehen, nur Energiewolken sind, nichts wiegen und erst durch das verrückte Higgs-Feld eine Masse kriegen. Und ob es tatsächlich Paralleluniversen gibt, fragen sich die, die immer alles genauer wissen wollen. Dabei wissen sie noch nicht einmal, wozu sie das alles wissen wollen. Zum Beispiel, dass auch die schlausten Hirnforscher nicht sagen können, was Bewusstsein eigentlich ist, und was die eigentliche Seele ist. Ja, dass es noch nicht einmal möglich scheint, einen Verbund aus fünf oder zehn konkreten Nervenzellen in seiner Arbeitsweise so zu kalkulieren, dass man genau sagen könnte, was „hinten“ rauskommt, wenn „vorn“ eine bestimmte Information hineingesteckt wird. Das Wunder Gehirn lässt sie einfach nicht in Ruhe, schon weil sie selber eines haben. Bei jedem von uns, so stünde geschrieben, arbeitet es mit etwa 100 Milliarden Nervenzellen und

vielen Billionen von Zellteilen, die für jeweils ganz bestimmte Aufgaben zuständig sind. Als Viel-Billiarden-Ursachengefüge sei das Gehirn nie und nimmer wirklich begreifbar, bestenfalls in seinen Funktionsprinzipien. Das aber immerhin! Jene, die ständig auf Suche nach Neuem sind, erleben eine Art Kick, wenn sie erfahren, dass wegen der ungeheuren und völlig unvorstellbaren Komplexität des menschlichen Gehirns kein Mensch in der Lage ist, sich selbst wirklich zu begreifen, geschweige denn andere. Und dass wegen der tausenderlei klimatischen Faktoren sich noch nicht einmal das Wetter der folgenden Tage genau vorhersagen lässt, allemal nicht das Klima der nächsten Jahrzehnte. Welch Vermessenheit, wollte jemand sagen, wie sich das Gefüge aus den unschätzbar vielen Faktoren entwickelt, dem wir vor und nach der Geburt ausgeliefert sind – das also, was landläufig „Schicksal“ genannt wird. Der Wissensdurst solcher Menschen lässt sich einfach nicht löschen. Sie wollen wissen, was das Leben „eigentlich“ ist und was (und ob überhaupt etwas) nach dem Leben kommt. Einzig genau wissen sie, dass sie sich ohne den Versuch um Durchblick nicht wirklich wohlfühlen können. Auch wenn der Versuch noch so aussichtslos ist und sie Gefahr laufen, sich dabei den Kopf zu zerbrechen. Und Sie selbst, verehrte Leserinnen, verehrter Leser? Sie gehören zu den zuletzt genannten Menschen. Ansonsten wären Sie nicht bis an diese Stelle hier gelangt. Hätten, weil „langweilig“, gleich zu Anfang aufgegeben. Was ist das, was Sie von den anderen unterscheidet? Man könnte meinen, der Bildungsgrad. Doch schauen Sie sich um, und Sie werden feststellen, dass es der Grad der formellen Art eher nicht ist. Also der in Hinblick auf schulische Laufbahn, akademische Titel usw. Vielmehr trifft man in allen Berufszweigen und auf allen Ebenen Menschen an, die mehr als andere am Allgemeinen interessiert sind und sich mit Eingrund-Begründungen nicht zufriedengeben. Manche von ihnen brennen vor Wissensgier, die anderen schmeißt so schnell nichts um. Im Untergrund wirkt da eine der fünf großen Klassen von Persönlichkeitseigenschaften, „Big Five“ genannt (nicht zu verwechseln mit den Big Five der Safari!). Hier ist es die Klasse „O“ (von engl. „openness“, Grad der Offenheit für neue Erfahrungen). Alle diese Persönlichkeitsmerkmale sind jeweils zu etwa 50 Prozent in unserem Erbgut festgelegt. Um die andere Hälfte muss sich gekümmert werden, in erster (!) Linie durch das Elternhaus, in zweiter durch die Schule und in dritter (späterhin ausschließlich) durch sich selbst. Die Mühe lohnt sich, der Appetit kommt bekanntlich mit dem Essen. Gut ist es um eine Gesellschaft bestellt, die möglichst viele Menschen mit einem hohen Grad an Offenheit für Erfahrungen beherbergt. Es sind Menschen, die, Goethe folgend, erkennen wollen, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Und noch besser geht es einer Gesellschaft, die solche Glieder als Schatz begreift und als ihre Elite pflegt. Sie werden es durch Entdeckungen und Erfindungen, durch Probierlust und Unternehmungsgeist danken.

Profi-Kick mit dem Hausmeister

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ls Magdeburger Traditionsgenossenschaft sind wir mit unserem 1. FC Magdeburg eng verbunden. Zum Start der 3. Fußball-Liga nach der Winterpause haben wir uns eine besondere Überraschung einfallen lassen und dafür Fußballer unserer Lieblingsmannschaft zu einem Drehtag eingeladen. Sie haben auch sofort zugesagt. Es kamen Mittelstürmer Christian Beck sowie Rechts- und Linksaußen Philip Türpitz und Tobias Schwede. Obwohl sie ihr Training schon hinter sich hatten, waren sie voll dabei und haben von Anfang an gut gelaunt mitgemacht. Von Starallüren keine Spur. Brav haben sie unsere Anweisungen befolgt ... Das war ein aufregender Tag! Schon im Voraus hatten wir uns drauf gefreut. Weder hatten wir die Sportler bisher so nah erlebt noch einen Drehtermin. Wir trafen uns im Alten Theater, das kurzerhand zu einem Filmstudio umfunktioniert worden war. Die Produktionsfirma hatte am Vortrag mit dem Aufbau begonnen. Es sind ja viele Vorbereitungen zu treffen für so einen professionellen Videodreh. Hinter die Kulissen zu schauen, fanden wir unglaublich interessant. Es braucht sehr, sehr viel Licht, damit die Kontraste richtig zur Geltung kommen. Und dann die Details – worauf man alles achten muss ... Auch die Arbeit der Visagistin ist bei so einem Projekt sehr wichtig und interessant. Beispielsweise dürfen die Gesichter nicht glänzen. Aber jeder, der selbst Sport macht, weiß, wie schnell das geht ... Und Bewegung kam ganz schnell auf die Bühne. Die Fußballjungs haben gekickt und jongliert, da hat das Zusehen schon Spaß gemacht. Als dann noch der Hausmeister dazu kam, wurde es ein richtiger Spaß. Hat er doch versucht, mit den Fußballprofis mitzuhalten. Sehr lustig! Fazit: Jeder macht, was er am besten kann! Das Fußballspielen überlassen wir den Profis, und wir kümmern uns um Ihr schönes Zuhause mit umfassendem Mieterservice. Testen Sie uns aus. Besuchen Sie uns in einer unserer MWG-Beratungsstellen, wir informieren Sie gern über unsere Angebote. Oder wir sehen uns demnächst im Stadion. Dort gibt es ab sofort bei jedem Heimspiel den neuen Werbespot zu sehen. Außerdem wird er im CinemaxX gezeigt sowie bei Facebook, YouToube und natürlich auf unserer Homepage www.MWG-Wohnen.de Machen Sie sich selbst ein Bild. Viel Spaß beim Anschauen wünscht Ihre Angelika Renne von der MWG-Wohnungsgenossenschaft eG Magdeburg


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s ist Freitag früh, 5 Uhr. Der Freitag vor der Meile der Demokratie. Normalerweise ist es mein Bier, wann ich einen Text schreibe. Bei diesem ist der Termin wichtig. Meine Frau und ich haben gerade eine Stunde bei Kaffee und Gespräch den Tag beginnen lasen. Sie wird erst nach Mitternacht wieder nach Hause kommen. Deshalb ist uns dieses Morgenritual wichtig. Ich werde am nächsten Tag im Bus der Stadtbibliothek lesen und mich am Abend zum Neujahrsempfang der Stadt Möckern unbeliebt machen, weil ich darauf aufmerksam machen will, dass eine der Ursachen des Verfalls des gesellschaftlichen Konsenses die Zuweisung von kulturellen Aufgaben als freiwillige Aufgaben der Kommune ist. Mit anderen Worten: Für Kunst, Kultur, Bildung muss der Stadtrat kein Geld vorhalten, es sei denn, man feiert als Kulturschaffender das gerade stattfindende Jubiläum. Da ist die Qualität des Gebotenen zweitrangig. Sie merken: Er wird langsam zornig. Was mir aber die Galle überlaufen lässt, sind zwei Ereignisse, die so gar nichts miteinander zu tun haben: Der Rückzug von wichtigen Partnern bei der Meile der Demokratie und diese versemmelte Regierungsbildung. Beides scheint mir eher eine gemeinsame Ursache zu haben: In den Zeiten der maßlosen Selbstverwirklichung ist Solidarität ein unverständliches Fremdwort, das man mit Hinweis auf eine undemokratische Tradition auch bequem aus dem eigenen Spielfeld kicken kann. Auch da kann man sich ein moralisches Mäntelchen umhängen, um nicht tiefer bohren zu müssen. Im Stadtkalender ist mir der Termin um die Meile der Demokratie, als eine Aktion, die mit der Geschichte der Stadt, der Erinnerung an die Bombennacht 1945, zu tun hat, über die Jahre einer der wichtigsten Termine geworden. Der Besuch dieser Aktion scheint mir nach wie vor zu bestätigen, dass es nicht nur ein Termin der Akteure ist. Über eine Verlegung in den Sommer nachzudenken, ist eine dieser Aktion nicht gemäße Überlegung und erinnert mich eher an die Fragstellung: Wie kriegen wir es hin, aus diesem Termin ein fröhliches, eher unpolitisches Event zu machen? Kein Interesse. An einer solchen Veranstaltung habe ich kein Interesse. Dass aber wichtige Akteure wie Miteinander e.V. und der Paritätische Wohlfahrtsverband sich zurückziehen, weil die AfD präsent sein will, da ist bei mir jegliche Toleranz am Ende. Der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Steppuhn kommentiert den Rückzug des Vereins in der Volksstimme: „Es ist völlig logisch, dass es Organisationen und Vereine gibt, die nichts mit Rechtsextremen zu tun haben wollen. Auch das sind demokratische Entscheidungen.“ Nein, das ist Feigheit vor dem Feind. Herr Begrich, würde ich da fragen, in welchen Winkel wollen Sie sich denn verkriechen, wenn die AfD einen öffentlichen Raum nach dem anderen besetzt? Haben Sie dem nichts entgegenzuhalten? Oder haben Sie alle Angst, mein Verdacht, dass Sie Ihr integres moralisches Läppchen, dass man heute gern vor sich her trägt, bekleckern könnten? Über Jahre ist die Meile der Demokratie zu dem gewachsen, was sie heute bedeutet, hat sie diese unseligen, von den Rechten organisierten Gedenkmärsche für die Bombennacht abschaffen helfen – und jetzt sind Sie als die Mitbegründer dieser Aktion zu fein, sich noch zu beteiligen, weil die AfD das Gesamtbild bekleckert? Desgleichen der Paritätitsche Wohlfahrtsverband. Oder hieß er Wohlverhaltensverband? Mit gestriegelten Worten schäumt man auf, nein, man könne sich nicht gemein machen. Es muss eine klinisch saubere Denkwelt sein, aus

ZEITGESCHEHEN KOMPAKT der solche Gedanken kommen. Aber sie wird nicht verhindern, dass die AfD stärker wird. Es ist ein für die demokratische Gesellschaft gefährlicher Weg, den die „sauberen Vereine“ da begehen, weil er die

Ich bin ein langsamer Leser … Ludwig Schumann

Zorn in Zeiten moralischer Masturbation Räume größer macht, die sich die Rechten nehmen können. Das ist so dämlich wie die Rede unseres Stadtoberhauptes, der meint, man müsse über ein neues Format für die Meile der Demokratie nachdenken, weil das ursprüngliche Ziel, die Naziaufmärsche zu verdrängen, erreicht sei. Wenn der FC Magdeburg den Sprung in die nächste Liga geschafft hat, braucht er nicht weiter zu spielen oder überlegt, ob er jetzt nicht besser Handball spielen sollte? Ich erinnere nur, dass man in der Ära Böhmer (mit einem Wirtschaftsminister Haseloff) der Meinung war, dass man ja kein rechtsradikales Problem in Sachsen-Anhalt habe, darum auch die Vereine miteinander und menschenskinder nicht mehr in ihrer Arbeit in Schulen und Öffentlichkeit wie bisher gestützt werden müssten, weil damit ja nur Investoren erschreckt würden, die denken könnten, es gäbe ein solches Problem. Wie lange hat es gedauert, dass wir es hatten? Es ist ein alter Satz aus der Physik, Herr Dr. Trümper, der Ihnen da einfallen müsste, und das August Everding in seiner unnachahmlichen Art und Weise auf den Punkt brachte: „Ein Vakuum füllt sich immer – und sei es mit Mist!“ Oder wollen Sie dann das neue Format gegebenenfalls wieder zurückführen? Wer wäre dann der Blamierte? Und dann haben wir ja da noch die ESSPEEDEE! Ich will mich noch ein letztes Mal mit ihr befassen, bevor sie bei den nächsten Wahlen bundesweit unter 14 Prozent rutscht (was ihr dann möglicherweise die Chance gibt, als stärkste Oppositionspartei die Führung des Haushaltsausschusses von der AfD zu übernehmen, weil die ja dann in einer Koalition mit einer von Jens Spahn und Alexander Dobrindt geführten Union andere Aufgaben zu übernehmen hat, am besten Innenministerium, Justizministerium und Verteidigungsministerium). Eine Partei, die den Messias mit 100 Prozent begrüßt (eine Zustimmungsrate, die meines Wissens nicht einmal unsere alten Genossen aufweisen konnten), um ihn nur ein Jahr später in die Eier zu treten. Haltlos nennt man das. Und Haltungslosigkeit ist die Folge. Zugegeben, der Messias macht es einem schwer, zu glauben, dass er es ist. Die christlichen Gemeinden können

1. Ausgabe Februar | 2018

ein Lied davon singen. Herr Schulz aber hat bis auf das Gesicht eines ständig besorgten, jeglicher Freude abholten tiefprotestantischen Parteigenossen, dessen Leben nur noch aus reinem Pflichtgefühl besteht, wenig zu bieten. Ich meine Inhaltliches. Will sagen, für einen Katholiken macht er einen derzeit eher freudlosen Eindruck. Von so viel Lustlosigkeit will man doch nicht regiert werden. Er kann fünf Sprachen. Aber was hat man davon, wenn er die Lustlosigkeit auch noch in fünf Sprachen aussprechen kann? Und dann das Bild der Partei, das Gezeter, man müsse sich erst erneuern, bevor... Und wenn, dann nicht mit Angela Merkel... Und wenn, muss die Welt so sein, wie wir sie haben wollen… Und wenn, dann wäre Teneriffa schöner… Und außerdem müsse man sich erst erneuern… Kevin Kühnert, Bundesvorsitzender der Jungsozialisten: „Wir sind das Bollwerk gegen große Koalition.“ Ohne Blick auf die Weltlage (darf man den Sozialisten Sachsen-Anhalts auch bescheinigen, aber wer nimmt Aufregungen der Splitterpartei noch wahr? ), nur die Lage der eigenen Partei im Blick, wird da keine Tür ins Nebenzimmer aufgestoßen: SPD first! Da wird dann von Glaubwürdigkeit geredet und der ganze moralische Schmus kommt aufs Tablett. Verantwortung für das Land? Wir hatten eine Kanzlerin, die international hoch angesehen war! Die demontieren wir dabei gleich mit. Da sind sich Medien und Politik ziemlich einig. Als ich zu Beginn der Ära Dorgerloh (wer kennt ihn noch?) im Kultusministerium Sachsen-Anhalts (als es so etwas noch gab) anlässlich der Absetzung des damaligen Chefs der Landeszentrale für politische Bildung und der wochenlangen Suche nach einem Nachfolger sagte, man solle doch eigentlich, wenn man mitten im Rennen das Pferd wechseln will, das neue zumindest schon mal aus dem Stall geholt haben, hieß es, dass ich nicht so zynisch sein solle. Welches Pferd käme denn nach der Demontage der Kanzlerin – und nützt uns das wirklich in Zeiten, in denen die Welt in eine Bewegung gerät, deren Ende sich momentan nicht seriös abschätzen lässt? Was man an ihr immer moniert, ist, dass sie nicht führt. Sie moderiert. Ich halte das für einen demokratischen Führungsstil. Er erspart eben nicht das Mitdenken. Ob Miteinander, Paritätischer Wohlverhaltensverband, ESSPEEDEE, die Generation der jetzt Mitdenkenden ist offensichtlich aufgewachsen mit dem Fokus, dass alles geht, nur nicht das Ego beschmutzen. Das muss rein bleiben, geht die Welt auch unter. Sie erinnern mich an das Titanic-Orchester – nur, dass ich ihnen nicht mehr zuhören möchte, weil sie mich in ihrer moralischen Arroganz ankotzen. War noch etwas zu sagen? Ja. Sachsen-Anhalts AfD-Vorsitzender Poggenburg und seine Demokratieopfervereinigung nutzen die Vorlage natürlich, vor allem um gegen den Verein Miteinander Gift zu versprühen. Ja, man sollte sich vor ihrer Präsenz in Acht nehmen. Man sollte es ihnen so ungemütlich wie möglich machen, indem man sie in Gespräche verwickelt, ihnen deutlich macht, dass eine Partei, die sich nicht von einem Herrn Höcke zu trennen vermag, den Anspruch verwirkt, noch als demokratisch zu gelten. Wer permanent rote Linien verbal übertritt, kann sich auch nicht auf Meinungsfreiheit berufen. Weshalb war es nun wichtig, diesen langsamen Leser vor dem 20. Januar zu schreiben? Weil er sonst möglicherweise versöhnlicher geworden wäre. Das ist aber jetzt nicht dran! Und Sie wissen ja: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass eine Partei, nur weil sie demokratisch gewählt wurde, damit keinen Ausweis erhalten hat, der auf demokratische Inhalte schließen lässt.


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ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

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ZEITREISE Breiter Weg

Vom Umzug im Alter

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Repros: Stadtarchiv Magdeburg

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wischen den Häusern Breiter Weg 79 und 80 erhoben sich stolz die Türme der Katharinenkirche, die schon im Mittelalter zur größten Innenstadtgemeinde zählte. 1524 wurde in ihr durch Pfarrer Johann Ziegenhagen die Reformation eingeführt. Als Grundsteinlegung für die Kirche wird das Jahr 1230 angegeben. Die Weihe zur „Heiligen Katharina“ erfolgte, als Erzbischof Albrecht I. von Käfernburg 1220 eine Fingerreliquie der Katharina von Alexandrien nach Magdeburg brachte. Im Jahr 1468 wurde das ursprüngliche Kirchenschiff abgerissen, um ein größeres zu errichten. In den 1870er Jahren erfolgten umfangreiche Instandsetzungsarbeiten. So wurde unter anderem das Bildnis der Heiligen Katharina 1873 über dem Eingangsportal der Kirche ausgetauscht. Bei einem Bombenangriff am 28. September 1944 brannte der Sakralbau aus. In die Ruine retteten sich beim schwersten Luftangriff 1945 viele Menschen und entkamen so dem Brand in der Innenstadt. 1964 beschloss die damalige DDR-Regierung den vollständigen Abriss der Kirche. Die Sprengung des Kirchenschiffes erfolgte am 24. März 1964, nur zwei Jahre später fielen die Türme. Nach 736 Jahren endete damit die Geschichte der Katharinenkirche. 1970 entstand am Standort der ehemaligen Kirche das Haus der Lehrer. 2011 begann die WOBAU Magdeburg mit der Sanierung des ehemaligen Hauses der Lehrer. Nach über drei Jahren Bauzeit wurde der Katharinenturm 2014 wiedereröffnet. Er ist heute eines der modernsten Wohn- und Geschäftshäuser in der Magdeburger Innenstadt.

igentlich hatten wir nicht vor, in unserem Alter noch einmal umzuziehen. Sachen aussortieren, Sachen verpacken, Möbel abbauen, für den Transport vorbereiten, eventuell gewisse Dinge neu kaufen – es gibt so viel zu organisieren und zu tun. Schon früher war das eine Herausforderung und jetzt, da wir beide die 70 hinter uns gelassen haben … Wirklich anstrengend! Aber diese Anstrengung hat sich eben auch gelohnt. Als wir das Rentenalter erreichten, fühlten wir uns noch fit und rüstig, wie man so schön sagt. Aber was ist in ein paar Jahren, wenn jede Stufe zu viel, jeder Gang zu schwer wird? Da freut man sich über jede Kleinigkeit, die eine Erleichterung im Alltag bringt. Keine Türschwelle, die zur Stolperfalle wird, sobald die Beine müde sind und nicht mehr den Weg leichtfüßig über sie hinweg finden. Kein umständliches Einsteigen in die Duschkabine, wobei man Angst haben muss, das Gleichgewicht zu verlieren. Kein endlos scheinender Treppenaufgang, der mehrmals zum Verschnaufen zwingt. Stattdessen ein Fahrstuhl, der einem nicht nur die Last der Einkäufe, sondern auch die Last des eigenen Körpers abnimmt, wenn die Gelenke nicht mehr mitspielen. Das alles waren für uns Beweggründe, die Wohnung, in der wir lange Zeit gelebt haben, doch zu verlassen. Schließlich werden wir nicht jünger. Auf Körper und Gehirn können wir uns irgendwann nicht mehr zu einhundert Prozent verlassen – auch wenn es sehr schwerfällt, sich das einzugestehen. Wer will diesen Verfall schon wahrhaben? Sicher kein angenehmes Thema, aber man kommt nicht umhin, sich damit zu befassen. Wir sind jedenfalls froh, diese Entscheidung getroffen zu haben. Die neue Wohnung ist nicht nur barrierefrei, sondern auch energieeffizient und modern. Hinzukommt die zentrale Lage – Einkaufsmöglichkeiten, Arzt, Apotheke sowie die Straßenbahnhaltestelle sind schnell erreicht und auch ein großer Park befindet sich gleich ums Eck. Sollte der Weg dahin mal zu weit sein, können wir vom Balkon aus auf den grünen Hof blicken. Und wenn wir irgendwann zusätzliche Hilfe benötigen, können wir den Pflegedienst informieren … Mit besten Grüßen von Rita und Georg www.diestadtfelder.de


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ürzlich sah ich im Fernsehen die Verleihung des Golden Globe. Erst war ich erstaunt: alle Damen kamen in schwarz, um damit ihre Solidarität mit der #metoo Aktion zu demonstrieren. Aber dann musste ich laut lachen und konnte nur noch mit dem Kopf schütteln. Ja, fast alle waren schwarz gekleidet, aber wie! Da gab es das kleine Schwarze, aber vor allem auch lange Abendkleider. Und die waren raffiniert. Da war manchmal das Oberteil nur aus Spitzen oder zeigte viel vom schönen Busen und die langen Röcke waren manchmal fast bis zur Hüfte geschlitzt. Es wurde schwarz und sehr viel Haut gezeigt. Dem eigentlichen Anliegen sprach dieser Anblick Hohn. Schön, verführerisch und sexuell aufreizend waren diese Schauspielerinnen anzusehen. In meinen Augen doch eigentlich das ganze Gegenteil von Abwehr der Verführung, sondern Verführung pur. Ich weiß nicht, ob nur ich es so gesehen habe. Ich bin ein Mann, alt und weiß und gehöre damit zu der Gruppe der alten weißen Männer, die an allem Unglück der Welt schuld sein sollen und mit deren Aussterben die Welt dann goldenen Zeiten entgegen geht. In meinen Augen greift die Fixierung dieser me-tooBewegung zu kurz: es geht in Wirklichkeit nicht um sexuellen Missbrauch, sondern um Machtmissbrauch! Und dieser Machtmissbrauch ist sehr vielfältig und nicht nur sexueller Natur, da ist das Erzwingen von Sexualität nur ein Teilaspekt. Dieser Missbrauch der Macht wird nicht nur von Männern an Frauen sondern auch von Männern an Männern und auch von Frauen an Frauen und Männern begangen. Der Film „Der Teufel trägt Prada“ illustrierte das sehr treffend. Die Macht missbrauchenden Frauen sehen zwar anders aus als die entsprechenden Männer, handeln aber ebenso hart und unnachgiebig wie diese. Machtmissbrauch gibt es im Berufsleben, wenn Vorgesetzte die Abhängigkeit der Untergebenen und Mitarbeiter für besondere Leistungen, Mehrarbeit, Gehaltseinbußen o.a. ausnutzen. An Hochschulen und Universitäten, wenn die Arbeiten von Studenten oder Assistenten für die Karriere des Institutsdirektors benutzt werden. Besonders in der Politik spielt der Machtmissbrauch eine große Rolle, denn hier geht es immer um die Macht. Dabei will ich gar nicht von der massenweisen bösartigen Machtausübung in Diktaturen, wie z.B. in der DDR, reden, wo vielen Menschen erpresserisch das Rückgrat gebrochen werden sollte, um den eigenen politischen Willen auszuschalten. Aber wenn auch heutzutage ein Parteivorsitzender oder auch eine Parteivorsitzende potentielle Nachfolger oder Konkurrenten nicht hochkommen lässt und sie wegbeißt. Wer mit aufmerksamen Augen die Ta-

n Leserpost Die Linke bleibt Alternative Zu: „Die ostdeutsche Wählerflucht vor der Linkspartei“ von Prof. Dr. Markus Karp, MAGDEBURG KOMPAKT, Ausgabe Nr. 109

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em Beitrag „Die ostdeutsche Wählerflucht vor der Linkspartei“ möchte ich nicht folgen. Es mag richtig sein, dass die Partei Die Linke in den sogenannten neuen Bundesländern starke Einbußen hatte, aber das hat mit Sicherheit kaum an ihrem Parteiprogramm gelegen, vielmehr hat es eine Partei rechts von der Mitte verstanden,

ZEITGESCHEHEN KOMPAKT gespolitik betrachtet, findet genügend Beispiele dafür. Da könnte man schon einmal die Frage stellen, ob der vielleicht einmalige sexuelle Missbrauch durch einen Regisseur oder Filmproduzenten – den es auch nicht zu entschuldigen gilt – doch vielleicht eine Nummer kleiner ist als der Machtmissbrauch durch eine Politikerin, Chefredakteur oder Direktor bzw. Direktorin, der manchmal eine ganze Laufbahn zerstören oder aber zumindest erheblich behindern kann, vielleicht auch zum Berufs- oder Ortswechsel führt. Durch diese sexuell getönte Debatte wird leider alles

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Erotische und Spielerische zwischen den Geschlechtern beschädigt. Diese Meinung vertreten auch viele namhafte französische prominente Frauen in einer Unterschriftenaktion, in der sie sich gegen diese einseitige und simplifizierende Debatte wenden. Solche Gesichtspunkte spielen aber für verschiedene Ideologinnen keine Rolle, da für sie das Geschlecht wunderbarerweise allein durch die Sozialisation bestimmt werde! Eigentümlicherweise reden sie nicht über den vielfachen Machtmissbrauch an Afrikanerinnen aus Nigeria, die, wie der Spiegel berichtete, illegal nach Europa geschleust werden, um dann hier von einer afrikanischen Mafia als rechtlose Prostituierte ausgebeutet zu werden. Kein Thema für diese Frauenrechtlerinnen? Leider bringt diese Diskussion aber auch wieder etwas zum Leben, was im Mittelalter häufig angewendet wurde und von dem man glaubte, dass es das nicht mehr gäbe. Den Pranger! Wobei der mittelalterliche Pranger noch harmlos war gegen den heutigen. Damals wurden Menschen an den Pranger gestellt, die man einer Tat überführt hatte – zumindestens mit hoher Wahrscheinlichkeit. Heute ist das anders. Der Pranger steht nicht mehr auf dem Marktplatz, sondern der Pranger sind die Medien – Zeitungen, Rundfunk

und Fernsehen. Menschen werden wegen eines Verdachtes an diesen Pranger gestellt. Ich will nicht behaupten, dass die Anklagen in jedem Fall falsch wären, aber sie sind weder bewiesen noch gab es ein Verfahren noch wurde ein Urteil gesprochen. Und das in einer Zeit, die sonst immer akribisch auf den Täterschutz besteht! Da werden gewöhnlich die Namen nicht genannt, auch nicht die Nationalität und das Gesicht wird auf den Abbildungen unkenntlich gepixelt oder mit einem schwarzen Balken versehen. Bei den nach sehr vielen Jahren (!) behaupteten sexuellen Übergriffen ist das aber völlig anders. Hier wird nicht gefragt, ob es wirklich ein Übergriff war und ob das alles so der Wahrheit entspricht. Der Beschuldigte kann zu Recht oder Unrecht das Gegenteil behaupten und sogar eidesstattlich erklären, dass da nichts gewesen wäre – das ist jetzt nutzlos selbst wenn es wahr wäre, denn die Behauptung ist in der Öffentlichkeit und oft wird das Lebenswerk des „Täters“ dadurch zerstört. Und das alles ohne den Nachweis einer Tat! Alle Medien beteiligen sich daran ohne Skrupel! Und das ist nicht nur die sogenannte Boulevardpresse, nein, auch solche scheinbar ehrenwerten und intellektuellen Organe wie das „Zeitmagazin“ oder „Spiegel-online“ – ich bin ein gründlicher Leser – beteiligten sich an dieser Hatz, wie zum Beispiel im Fall des Regisseurs Wedel. Was treibt die Journalisten zu solchem Tun, frage ich mich. Hat sie der Fall Kachelmann nicht vorsichtiger gemacht? Wie gesagt, ich will keine Täter in Schutz nehmen – aber ein solcher Pranger vor jeder Beweisaufnahme und vor jedem Urteil ist schlimmer, auch in seinen Folgen für den angeblichen Täter, als es der mittelalterliche Pranger war. Mit dem Begriff des Täters sind wir bei einem weiteren Missstand unserer Zeit: dem primitiven binären Denken, das nur schwarz und weiß kennt bzw. Täter oder Opfer. In Diskussionen im Fernsehen oder der Presse wird viel zu wenig differenziert, sondern es heißt nur pro oder contra. Mir fällt an dieser Stelle die Novelle von Franz Werfel ein: „Nicht der Mörder, sondern der Ermordete ist schuldig“. Werfel stellt darin dar, wie der ermordete Vater durch seine ständige Quälerei des Sohnes diesen zu seinem Mörder gemacht hat. Das rechtfertigt die Tat nicht, aber es erklärt sie. Auch in der Antike beschäftigt sich das Drama des Ödipus genau mit diesem Problem. Es ist ein uraltes menschliches Problem, das nicht mit dem primitiven Schwarz-weiß-Denken gelöst werden kann, das heute so viele Polemiken beherrscht. Wer so schlicht denkt, will sich die komplizierte Welt so einfach denken, damit er sich darin zurechtfindet oder – was noch schlimmer ist – sie zu seinen Zwecken zu benutzen oder vielleicht sogar zu missbrauchen.

Ängste zu schüren und sich mit rechtem Gedankengut bei den Bürgern Gehör zu verschaffen. Was nicht bedeutet, dass die AfD mit ihrer Programmatik auf lange Sicht für Protestwähler eine Heimat bietet. Die Linke ist wahrhaftig nicht die erste Partei, die in der Wählergunst Höhen und Tiefen erleben musste. Dass man in einer Partei nicht einer Meinung sein muss, ist für mich logisch und zeugt von einer gelebten Parteikultur. Nur das Wie ist infrage zu stellen. Die Parteienlandschaft hat sich mit dem Einzug der rechtsgerichteten AfD verändert und der Umgangston ist härter geworden. Das hat nicht nur Die Linke getroffen, wenn man sie als etablierte Partei sehen möchte. Vielmehr sollte sie jetzt gegen das Erstarken rechter Kräfte eine Alternative sein. Natürlich ist zu fragen, warum die AfD

nicht vom Verfassungsschutz als Partei beobachtet wird. Ist Rechtspopulismus salonfähig geworden? Die Linkspartei hat gerade jetzt ihre Daseinsberechtigung und ist gefordert, Bürgern mit einer Politik der sozialen Gerechtigkeit zu zeigen, dass rechtes Gedankengut keine Alternative sein kann! Wer jetzt denkt, das Die Linke zu den sogenannten Altparteien gehört, der sieht sich getäuscht, denn soziale Gerechtigkeit und Friedenspolitik sind für Die Linke mit Sicherheit keine hohlen Phrasen. Das muss dem Wähler wieder schmackhaft gemacht werden. Inwieweit sich die Wählerlandschaft verändert, wird die Zukunft zeigen, denn viele sind Wechsel- oder Protestwähler und diese Menschen gilt es, weiterhin durch Die Linke anzusprechen. René Osselmann, Magdeburg

Gedanken- & Spaziergänge im Park Paul F. Gaudi

Der Pranger


KULTUR KOMPAKT

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■ Ines’ Bücherwelt

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Telemanns Erben

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it freudigen Jubeltönen“, lockt das Programm der 552. Sonntagsmusik am 4. Februar. Geistliche Arien und Instrumentalwerke von Georg Philipp Telemann werden geboten. Das Konzert mit der Gudrun Sidonie Otto beginnt im Schinkelsaal des Gesellschaftshauses. Zum wiederholten Mal widmet sich die international gefragte Sopranistin Gudrun Sidonie Otto geistlichen Arien aus einem Jahrgang, den Telemann 1727 in einem Hamburger Verlag veröffentlichte. Der Jahrgangsdruck hält für jeden Sonn- und Festtag des Kirchenjahres zwei Arien bereit. Diese eindrücklichen und affektvollen, vom Basso continuo

begleiteten Arien waren moderne Andachtsmusik und überzeugen durch unterschiedliche kompositorische Ideen. Im Konzert erklingen Arien für die Zeit nach Epiphanias, Fantasien für Traversflöte. Die das Programm ergänzenden Instrumentalstücke entstammen zwei Fantasiesammlungen, die Telemann in den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts in seinem eigenen Verlag veröffentlicht hat. Gudrun Sidonie Otto war neben zahlreichen CD-, Funk- und Fernsehaufnahmen in Hongkong, Strasbourg, Den Haag und Amsterdam engagiert und tourte zudem mit der New Dutch Academy nach Istanbul, Ankara und Sydney.

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ernhard Schlink schildert in seinem neuen Roman die Geschichte der Liebe zwischen einer Frau, die gegen die Vorurteile ihrer Zeit kämpft, und einem Mann, der sich mit afrikanischen und arktischen Eskapaden an die Träume seiner Zeit in Größe und Macht verliert. Bernhard Schlink: Olga (Diogenes Verlag, ISBN 978-3-257-07015-6, Preis: 24 Euro)

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ictoria, siebzehn und schwanger, wird von ihrer Mutter vor die Tür gesetzt. Ihre Lehrerin Maggie überredet die Brüder McPheron, zwei alte Viehzüchter, das Mädchen bei sich aufzunehmen. Ein erst widerwilliger Akt der Güte, der das Leben von sieben Menschen umkrempelt und verwandelt. Haruf Kent: Lied der Weite (Diogenes Verlag, ISBN 978-3-257-07017-0, Preis: 24 Euro)

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eit Kolbe verbringt ein paar Monate am See unter der Drachenwand. Er ist Soldat auf Urlaub, in Russland verwundet. Er trifft auf Margot und Margarete, die mit ihm die Hoffnung teilen, dass irgendwann wieder das Leben beginnt. Es ist 1944, der Krieg verloren, doch wann ist er zu Ende? A. Geiger erzählt über den einzelnen Menschen und die Macht der Geschichte, über das Persönlichste und den Krieg, über die Toten und Überlebenden. Arno Geiger: Unter der Drachenwand (Hanser Verlag, ISBN 978-3-446-25812-9, Peis: 26 Euro)

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Film verrückt Tipps von Lars Johansen

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n dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Viele Jahre war er verboten, jetzt ist er in einer guten Edition erschienen, „Ein Fremder ohne Namen“ (1973). Eigentlich hat er einen Namen, und zwar den des Regissseurs und Hauptdarstellers Clint Eastwood, dessen zweite Regiearbeit endlich ungekürzt vorliegt. Wie der Titel dezent andeutet, haben wir es mit einem Western zu tun, aber einem, der eher sehr ungewöhnlich daherkommt. Der Held ist vielleicht nur ein Geist, die guten Bürger die eigentlich Bösen und die Banditen eigentlich nur reine Geschäftsleute. Dieser Film trägt so eine Dunkelheit in sich, dass er fast schon wie absurdes Theater anmuten mag, ja Züge des puren Surrealismus in sich trägt. Mein zweiter Tipp, der ebenfalls relativ frisch auf DVD erschienen ist, vermag mit einem Regisseur zu punkten, der kein unbekannter ist, nämlich Hel-

mut Käutner. Nicht viele Regisseure haben in den 50er und frühen 60er Jahren in der Bundesrepublik versucht, jenseits von Heimatfilm, Schlagerkomödien und Wallace-Krimis die Leinwand zu beleben. „Schwarzer Kies“ (1961) stellt ein gutes Beispiel dafür dar. Das Wirtschaftswunderland ist hier eine dunkle Seelenlandschaft, die alle verschluckt. Da wird nichts gut. Egal was man tut, man kann seinem Schicksal nicht entkommen. Das ist gewiss deprimierend, aber eben auch großes Kino. Im Kino kann man sich auf dem Moritzhof „Anne Clark – I’ll walk out into tomorrow“ ansehen, einen Dokumentarfilm über eine sehr faszinierende Sängerin, deren Spoken-Word-Performances mindestens in den 80ern und 90ern sehr einflussreich gewesen sind. Wenn man sich auch nur ein wenig für elektronische Musik interessiert, dann kann man an dieser Dokumentation nicht vorbei. Aber auch, wenn man sich für eine starke und selbstbewusste Künstlerin zu begeistern vermag, ist man hier unbedingt richtig.


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Das Haus voller Bilder

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ie Sammlung des heutigen Gemäldebestandes des Kulturhistorischen Museums Magdeburg geht auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Das erste „Verzeichnis der im Besitze der Stadt befindlichen Gemälde“ wurde ab 1895 angelegt und beginnt mit zwei großformatigen Magdeburger Stadtansichten des Malers Carl Hasenpflug. Es handelt sich um Auftragswerke der Stadtverwaltung anlässlich dem 200sten Gedenken an die Zerstörung der Stadt im Jahr 1631. Durch Schenkungen, Stiftungen und gezielte Erwerbungen wuchs die Sammlung sehr schnell und zur Eröffnung des Kaiser Friedrich Museums 1906 waren bereits 350 Werke inventarisiert. Die ältesten Tafelbilder sind zwei kleine italienische Ikonen aus dem 13. Jahrhundert, ursprünglich Teile eines Altars. Die wertvollsten Arbeiten sind unter den vielen Exponaten zwei Werke von Lucas Cranach des Älteren und zwei Altartafeln aus der Cranachwerkstatt. Die genannten Gemälde sind in der Dauerausstellung zu sehen. Schwerpunkte der Sammlung sind nach den erheblichen Verlusten im Zweiten Weltkrieg und der Aktion Entartete Kunst Arbeiten aus dem 19. Jahrhundert mit zahlreichen Landschaften, Porträts und Werken, die zur Zeit der DDR entstanden sind. Aktuell befinden sich im Bestand der Gemäldesammlung 846 Kunstwerke. Die Grafiksammlung des Kulturhistorischen Museums Magdeburg verfügt über einen Bestand von mehr als 40.000 Zeichnungen und Drucken des 15. bis zum 20. Jahrhundert. Zu den frühesten Blättern zählen Holzschnitte aus der „Sachsenchronik”, und der „Schedelschen Weltchronik”. Die Arbeiten des 16. Jahrhunderts umfassen vornehmlich Holzschnitte und Kupferstiche der deutschen Kleinmeister wie die Gebrüder Beham. Aber auch Werke von Albrecht Dürer sind vertreten. Kupferstiche und Radierungen des 17. Jahrhunderts zeichnen sich durch regionale Vielfalt aus: Claude Lorrain, Stefano della Bella, Rembrandt van Rijn. Drucke des 18. Jahrhunderts stammen zum Beispiel von Johann Friedrich Klusemann, Giovanni Piranesi und vielen anderen Künstlern. Die Grafiken des 19. Jahrhunderts umfasst Satireblätter und Karikaturen wie Daumier und antinapoleonische Darstellungen, aber auch deutsche Künstler der Romantik. Das frühe 20. Jahrhundert ist in Magdeburg vorrangig durch deutsche Expressionisten vertreten (Dix, Beckmann u.a.). Arbeiten von Lehrern und Absolventen der Magdeburger Kunst- und Gewerbeschule wie Bruno Beye, Walter Dexel sind hier ebenso zu finden. Ein besonderes Kleinod stellen die Zeichnungen und Aquarelle des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts dar. Darunter sind Arbeiten von Adrian Zingg, Ludwig Richte oder Carl Blechen. Ganz in ihrem Metier ist die Diplom-Kunstwissenschaftlerin Sabine Liebscher, die hier im Depot der Gemäldesammlung die Kunstbestände der Malerei und Grafik verwaltet. (Foto: Peter Gercke)

KOMPAKT SPEZIAL


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Freie Kunst. Freie Geister. Freie Menschen! Sonderausstellung: Werke der Künstlervereinigung „Die Kugel“

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or 100 Jahren tobte Ergänzt wird die Ausder Erste Weltkrieg stellung durch Exponate in Europa. Aufgrund des Literaturhauses. Es ihrer Kriegs- und Nachwar eine Grafik Erich Weikriegserfahrungen grünnerts für seinen Freund deten Anfang 1919 bilFranz Felter, die den dende Künstler/-innen, Sammler Gerd Gruber Literaten, Musiker und auf die Spur des LiteraturKritiker in Magdeburg die hauses brachte. Weinert, Künstlervereinigung „Die der in der KUGEL seine Kugel”. Unter der Losung ersten literarischen Arbei„Freie Kunst – Freie Geisten veröffentlichte, hat als ter – Freie Menschen“ Zeichnungen von Max Dungert (1927/29). Schüler der Kunstgehatten sie sich das Ziel werbe- und Handwerkergesetzt, mit ihrer Kunst schule einen reichen Fundie Völker einander näher zu bringen. In der gleichdus an Grafiken und Zeichnungen geschaffen, die namigen Zeitschrift veröffentlichten die Künstler jetzt im Archiv des Literaturhauses verwahrt werexpressionistische Texte, Grafiken und Kompositioden. Von besonderem Interesse sind aber auch nen. Das Literaturhaus Magdeburg zeigt bis zum die späteren Kontakte Weinerts zu KUGEL-Mitglie29. März vor allem Werke der „Kugel“-Protagonisdern und deren Familien aber auch Teilnachlässe ten Bruno Beye, Max Dungert und Günther Vogler von KUGEL-Mitgliedern, die dem Literaturhaus aus der Sammlung von Dr. Gerd Gruber. Dabei übereignet wurden. So kann man in der Ausstelsind nicht nur Grafiken der unmittelbaren KUGELlung auch weitere Arbeiten von Robert Seitz, Zeit (1919/1920) zu sehen, sondern auch ArbeiSchriftleiter der KUGEL, und Dokumente aus dem ten aus späteren Jahrzehnten, so Bruno Beyes WirNachlass Gerhard Kahlos, dem Mitbegründer der ken für die Magdeburger Volksstimme oder Max Zeitschrift „Wir Aber“, einsehen. Von besonderem Dungerts Porträts der Chansonette Yvette Gilbert Reiz sind die Briefe an Katharina Heise, die das (1926) und des Komponisten Alberto Gasco Salzlandmuseum Schönebeck zur Verfügung (1926). Diese Zeichnung Max Dungerts konnte stellte. Sie geben nochmals einen ganz authentinur unter großen Mühen von der Witwe Max Dunschen Blick in die damalige Zeit. gerts nach der Bombardierung Berlins aus dem brennenden Atelier gerettet werden. Gerd Grubers Literaturhaus, Thiemstraße 7, persönlichen Kontakten zu Nachfahren und Freungeöffnet montags-freitags, 10-12 & 14-16 Uhr den ist es nun zu verdanken, dass diese Zeichsowie zu den Veranstaltungen und auf nung der Öffentlichkeit präsentiert werden kann. Anmeldung unter Telefon (0391) 404 49 95

E x t ra a m 1 6 . 2.

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Zürich-Magdeburg-Basel Eidenbenz zählt zu den Schülerpersönlichkeiten dieser Zeit, die den zeitgemäßer moderner Gestaltung verpflichteten Geist der Schule auf mustergültige Weise in ihren Studienarbeiten widerspiegeln und denen dieser in Magdeburg verinnerlichte gestalterische Ethos zur Grundlage ihrer späteren selbstständigen Arbeit wird. Die Tatsache, dass Eidenbenz seine Studienarbeiten sowohl aus Zürich als auch aus Magdeburg zeitlebens wichtig waren und in der Familie auch nach seinem Tod bewahrt worden sind, ist ein außergewöhnlicher Glücksfall. Sie bilden die Basis und das Zentrum der Ausstellung. Sie dokumentieren auf faszinierende und eindrückliche Weise moderne gestalterische Lehre der 1920/30er Jahre und zeigen, wie und was Schule für den Einzelnen und für die Gesellschaft sein kann. „Zürich-Magdeburg-Basel. Willi Eidenbenz – zum Beispiel“, Ausstellung vom 9. März bis 8. Juli 2018 im Forum Gestaltung, Brandenburger Str. 10

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ach Konrad Hoffmeister (2010), Horst Bartnig (2012) und Rolf Kuhrt (2017) widmet sich das Forum Gestaltung ein weiteres Mal dem Werk eines Künstlers bzw. Gestalters, dessen berufliche Laufbahn in Magdeburg begann und dessen Arbeit später national und international Beachtung gefunden hat. Willi Eidenbenz, 1909 in Zürich geboren, verbrachte seine Kindheit in Indien, ehe er zur schulischen Ausbildung wieder in die Schweiz zurückkehrte und nach zwei Semestern an der Kunstgewerbeschule Zürich vom Endes des Jahres 1929 bis Februar 1933 an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg studierte. Seit 1925 wirkte der heute als „Pionier des modernen Logos“ geltende Wilhelm Deffke als Leiter dieser Lehranstalt. Von Bruno Taut empfohlen, unterwarf Deffke die Magdeburger Schule ab 1925 gemeinsam mit Lehrern wie Johannes Molzahn, Margarete Naumann, Walter Dexel und nicht zuletzt Hermann Eidenbenz, einem älteren Bruder von Willi, einer grundlegenden Umgestaltung. Willi

D em em Glück Glüc k eein in Stückchen St ü c kc h e n n näher äher


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KOMPAKT SPEZIAL

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Günter Glombitza (* 27. Mai 1938 in Breslau / Schlesien; † 29. Mai 1984 in Magdeburg) war ein deutscher Maler und Grafiker. Er war ein bedeutender Maler in der DDR und ist als Schüler von Bernhard Heisig aus der Leipziger Schule hervorgegangen. Das Doppelporträt „Junges Paar“ von Günter Glombitza ist auf der VII. Kunstausstellung 1972/73 in Dresden zu sehen. Es löst bei Betrachtern heftige Diskussionen über das sozialistische Menschenbild aus (derzeit: Stiftung Haus der Geschichte).

Sag mir, wo die Bilder sind …

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ag mir, wo die Bilder sind, wo sind sie geblieben? Wo sind alle die Bilder und Grafiken geblieben, die in den letzten 20 bis 30 Jahren der DDR von Magdeburger Künstlern geschaffen wurden? Sie alle erhielten öffentliche Aufträge und schufen Werke für öffentliche Gebäude, für Betriebe, Dienststellen, Kulturhäuser oder Schulen. Viele von diesen Werken wurden nach dem Zusammenbruch der DDR abgehängt und eingesammelt. Und wo sind sie jetzt? Wer kennt noch die Namen dieser Maler? Viele Magdeburger kannten sie, denn sie arbeiteten nicht in Elfenbeintürmen, sondern waren auch in der Stadt zu treffen. Nachmittags manchmal im Café Liliput, dass es leider nicht mehr gibt oder abends im Weinstudio Grün-Rot am Hasselbachplatz, das zu DDR-Zeiten ein beliebter Treffpunkt von Künstlern aller Sparten, auch Lebenskünstlern und von Studenten war. Den Ort gibt es heute noch, aber er heißt jetzt anders und ist eher ein Treffpunkt der Yuppies. Es ist schwierig alle Namen aufzuzählen, aber ein paar sollten doch genannt werden: Sie hatten meist in Leipzig oder Dresden studiert und kamen Anfang der siebziger Jahre nach Magdeburg und mischten die dort ansässige tonangebende Kulturszene ganz schön auf. Da war zum Beispiel Eckhard Schwandt, fleißig und ideenreich, der wegen Republikfluchtsversuch verhaftet und 1986 von der BRD freigekauft

wurde. Von ihm findet man als einem der wenigen noch Bilder im öffentlichen Raum und zwar im Gesellschaftshaus. Oder Helmut Biedermann, viele kennen ihn noch, den langhaarigen Bohemien, der mit seiner Frau Christine, die Bühnenbildnerin war, nach Magdeburg kam. Seine Gemälde waren sehr expressiv und er war enorm produktiv. Heute lebt er im Oderbruch. Unvergessen ist für mich sein Spiegelkabinett auf einer Bezirkskunstausstellung. Diese regelmäßig stattfindenden Ausstellungen waren immer eine gute Gelegenheit, das Schaffen unserer Künstler zu verfolgen. Warum gibt es solche regelmäßige Landesausstellung nicht mehr? Wenn man Biedermann doppelt sah, dann war man nicht betrunken, sondern sein Zwillingsbruder Hans, ebenfalls ein Maler, kam aus Brandenburg zu Besuch. Dessen Grafikzyklus – geboren aus einer schweren Operation – ist mir heute noch unvergesslich, als er im damaligen Klub der Intelligenz in der Hegelstraße ausgestellt wurde. Zwei Zwillingsbrüder mit fundamental anderem Malstil. Oder der Bühnenbildner Volkmar Förster, der auch ein begabter Maler war mit seinen Bildern, die anfangs etwas an die naive Kunst erinnerten. Nach dem Fortgang des Regisseurs ging auch er bald vom Theater weg und erwarb einen leer stehenden und fast verfallenden Gasthof in Eschenbach bei Schöneck. Dort veranstaltete er in Jahresabständen die Eschenbacher Festspiele, wo sich viele Magdeburger

Schauspieler, Maler und Musiker trafen. Auch Michael Emig, der fleißige und akribische Maler, wie sie nur die Leipziger Schule hervorbrachte, hat Magdeburg verlassen. Wo sind seine vielen nachdenklichen Bilder? Günter Glombitza lebte in Zerbst und war berühmt wegen seiner surrealistischen Gemälde. Wo sind sie? Das Ehepaar Linge, sie Malerin, er Bühnenbildner, gingen auch in den Westen. Ebenfalls die Malerin Petra Bammes. Die schlanken Gestalten auf den Gemälden Günter Gabriels – unvergessen. Auch an Jochen Aue wäre zu denken. Oder an Siegfried Wagner, dem man viele Jahre die Mitgliedschaft im Künstlerverband verwehrte und der zäh um seine Anerkennung rang. Wo findet man Bilder von Günter Pilling, ein Mitbegründer des Verbandes nach dem Krieg zog später nach Leipzig, wo er verstarb. Der „Autodidakt“ Hans Both aus Calbe/Saale, etwas eigenbrötlerisch, in sich gekehrt und enorm produktiv. Es ist mir unmöglich, alle die „Damaligen“ zu nennen, die die reichhaltige Magdeburger Szene der Malerei ausmachten. Alle diese Menschen haben ein vielgestaltiges Werk hinterlassen. Vieles davon war an manchen Orten bis zum Ende DDR zu sehen. Wo ist es geblieben? Und wo ist das Magdeburger Museum oder die Magdeburger Gemäldegalerie, die diesen wichtigen Künstlern eine Heimstatt bietet? Es scheint sie nicht zu geben. In diesem Zusammenhang noch eine letzte Frage: vor dem Kunstmuseum befand


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sich eine ausdrucksvolle Plastik, die an Käthe Kollwitz erinnerte, vor der mancher nachdenklich und meditierend stehen blieb. Sie ist fort. An ihrer Stelle ein metallener „Baum“, den man bestenfalls als „ganz hübsch“ bezeichnen möchte. Wo aber ist die Käthe

KOMPAKT SPEZIAL Kollwitz verblieben – eine Frage, auf die mancher Magdeburger gern eine Antwort hätte. Dr. Paul Franke

Helmut Biedermann (Abbildung: „Maria Stuart“) – Malerei, Grafik, Plastik, Kunst am Bau, Theaterplakate, Bühnenbild – wurde am 24. Juni 1940 in Halle (Saale) geboren; 1957 bis 1960 Studium an der Arbeiter- und Bauernfakultät für Bildene Künste in Dresden; 1961 bis 1966 Studium für Wandmalerei an der Hochschule für Bildene Künste in Dresden; seit 1966 freischaffend; 1974 bis 2004 in Magdeburg; 1990 bis 2003 u.a. Theaterplakate, Bühnenbilder und Leiter des Malsaals am Theater der Landeshauptstadt; 2004 bis 2006 in Hannover; 2006 bis 2010 in Berlin; lebt seit 2010 in Neutrebbin im Oderbruch.

Michael Emig machte zwischen 1963 und 1967 eine Ausbildung bei dem Maler und Grafiker B. Grothe in Naumburg. Von 1969 bis 1971 lernte er Lithograph bei „C. G. Röder“ in Leipzig und besuchte zur selben Zeit die Abendakademie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Zwischen 1971 und 1976 studierte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Hans Mayer-Foreyt, Werner Tübke, Arno Rink und Rolf Kuhrt. Nach seinem Diplomabschluss im Jahr 1976 übersiedelte er nach Magdeburg.

Eckard Robert Schwandt „Ausblicke“. Farbradierung/Farbaquatinta, 1978. Der Maler, Bildhauer und Grafiker wurd 1942 in Demmin geboren, lebt und arbeitet in Hanau-Steinheim. 1968 bis 1973 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK). 1973 bis 1986 war er freischaffend als Maler und Grafiker in Magdeburg. Mitglied des VBK. 1986 Ausreise aus der DDR nach Hamburg. Ab 1990 in Hanau-Steinheim. Seit 1991 Kulturbeauftragter der Burg Ronneburg.

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n Scharfe Sprüche

Ist das Kunst oder Currywurst?

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s gibt ja Leute, die einer Currywurst jegliche Kultur absprechen. Ich halte das für eine arrogante Selbsterhebung. Häufig kommt solche Einschätzung von Zeitgenossen, deren Lebensleistung nicht unbedingt auf große schöpferische Ergebnisse baut. Vor allem soll deren Maßstab zu allgemeiner Meinung werden. Gut, dass die Realität da anderes zutage treten lässt. Wenn’s um die Wurst geht, lässt sich trefflich über sie streiten. Ich sage Euch, dass Olafs Currywürste sogar echte Kunstwerke sind. Ich sehe schon, wie jetzt manche die Stirn runzeln oder sich das Grinsen nicht verkneifen können. Ist ja alles Quatsch, was der Olaf hier raushaut. Nein, das ist es nicht. Mir muss ja andererseits auch nicht jedes Kunstwerk eines Malers oder einer Malerin gefallen. Ihr wisst doch: Kunst kommt von Können. Nicht jede Idee, die am Kunsthimmel erschaffen wird, zeugt von Können. Bei der Currywurst ist das ganz anders. Da muss jede mit Können zubereitet und serviert werden. Also ist per Könnenskunst jedes Mal ein Künstler am Werk. Und betrachtet Euch erst die intensive Farbgebung auf dem Teller. Ein Joseph Beuys hätte seine wahre Freude daran gehabt. So ein Wurstkunstwerk enthält mehr Information als beispielsweise das Bild „Onement VI“ von Barnett Newman. Das wurde 2013 bei der Sotheby's in New York für eine Rekordsumme von 44 Millionen Euro versteigert. Zu sehen ist ein blaues Gemälde mit einem weißen Streifen in der Mitte. Ihr wisst, was ich meine. Es muss also nur jemanden geben, der etwas in den Kunsthimmel hebt, damit es Kunst sein kann. Und am Hassel bin ich eben der Currywurstkünstler, der seine kleinen Kunstwerke für viel, viel weniger Geld als ein paar Millionen an die Frau oder den Mann bringt. Ich höre schon wieder jemanden einwenden, dass man sich meine Würste nicht an die Wand hängen könnte. Ich sage Euch, es geht alles. Das ist eben meine Kunst. Am besten kommt ihr mal vorbei und schaut mir beim künstlerischen Schaffen zu. Der Künstler Olaf signiert Euch auch gern ein Würstchen. Dann fragt nie mehr jemand, ob das Kunst oder Currywurst ist.

Bis gleich, Euer Olaf vom Curry54 am Hassel


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vielfach die moderne Bildersprache. Künstlerische Produkte und deren Schöpfer wurden angefeindet, aber erst dadurch oft berühmt. Der gerade 80 Jahre alt gewordene Maler und gebürtige Sachse, Georg Baselitz, löste Anfang 1963 mit Bildern wie „Nackter Mann“ oder „Die große Nacht im Eimer“ über einen onanierenden Jungen einen Skandal aus. Damals wurden die Werke wegen Obszönität konfisziert. Heute beklagt selbiger einen zunehmenden Konformismus in der bildenden Kunst und vermisst zugleich den Aufruhr gegen die Mächtigen.

Ist das Kunst oder muss das weg? Werke bildender Künstler haben seit der Moderne provoziert, zugespitzt und irritiert. Doch es scheint, als verstörten heute eher die Betrachter. Eine Denkschrift über den Zustand der Kunstfreiheit. | Von Thomas Wischnewski

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unst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.“ So heißt im Artikel 5, Absatz 3 des Grundgesetzes. Die Freiheit der Kunst wurde erstmals von der Weimarer Reichsverfassung garantiert. Insbesondere wegen der totalitären Politik des Dritten Reiches mit rechtsstaatswidrigen Ausschreitungen gegen unerwünschte Künstler und gegen solche als „entartet“ diskriminierten Werke wurde das Freiheitsrecht durch die Väter des Grundgesetzes nochmals gestärkt. Die Verfassungsnorm soll sowohl eine objektive Wertentscheidung für das Verhältnis des Staates zur Kunst als auch eine subjektive Freiheitsgarantie für alle im Kunstbereich tätigen Personen enthalten, damit sie vor Eingriffen der öffentlichen Gewalt geschützt werden. Trotz der verfassungsrechtlichen Garantie unterliegt die Bewertung über Kunstwerke fortwährend einem gesellschaftlichen Diskurs. Zunehmend

erhält man den Eindruck, dass Ergebnisse künstlerischen Schaffens vor allem an einen moralischen Pranger gestellt werden. Ein kurzer Blick in die Geschichte schenkt zunächst die Einsicht, dass Werke – vor allem die der bildenden Kunst – vorrangig Ausdrucksformen der Herrschenden waren. Sie hatten das nötige Geld, um sich aufwendig malen und die entsprechende Macht, sich öffentlich wohlgefallend darstellen zu lassen. Erst infolge der Aufklärung und mit dem Verlust absolutistischer Machtausübung wird die Malerei ein freieres Betätigungsfeld. Zur Kunst der Moderne kommt es mit Ausklang des 19. Jahrhunderts durch den Bruch mit der traditionellen, akademischen Kunst. Impressionismus, Expressionismus, Dadaismus, Kubismus und viele andere Stilsprachen werden zu Ausdrucksformen von Künstlern. Schönheit und Harmonie sind keine vorherrschenden Kriterien mehr, Provokation, Irritation und Protest prägen

Welcher Geist lebt heute, wenn ein hiesiger Maler wie Robin Zöffzig wegen seiner Interpretation über die Magdeburger Jungfrau mit freier Brust Kritik aus dem Gleichstellungsamt des Rathauses gefallen lassen muss? Oder wenn der Magdeburger Klaus Vogeler den Künstlern Martin Müller und Paul Ghandi für eine Akt-Ausstellung eine private Heimstadt bietet, weil die Kassenärztliche Vereinigung die geplante Schau in ihrem Gebäude kurzfristig absagte? Erst Ende Dezember wurde gegen das Bild „Träumende Thérèse“ von Balthasar Kłossowski de Rola, besser bekannt als Maler Balthus (1908 bis 2001), im Metropolitan Museum in New York eine Kampagne gestartet. Infolge der sogenannten #MeToo-Dabatte wurde gefordert, das 1938 entstande Werk abzuhängen. Man könnte über die Entwicklung einen historischen Bogen ziehen. Im Altertum stellte die griechische und römische Kunst den Menschen, wie er von der Natur geschaffen wurde, vielfach in den öffentlichen Raum. Im dunklen Mittelalter wurden Menschenabbilder fast ausschließlich verhüllt dargestellt. Die Renaissance entblätterte den Menschen wieder. Das war die Zeit eines geistigen Erwachens. Reformation, Aufklärung und demokratisches Aufbegehren gingen damit einher. Man sollte schon fragen, welche Folgen die Verhüllungstendenzen haben werden? Und das im Zeitalter der totalen digitalen Sichtbarkeit und Offenbarung intimster menschlicher Sphären. Dabei ist der Protest gegen einzelne Kunstwerke sicher gar nicht das Problem. Den hat es stets gegeben und meistens ist eine Zuspitzung oft die beabsichtigte Provokation für die Herstellung von breiter Öffentlichkeit. Etwas anderes sollte bedenklich stimmen: nämlich mit welchem Selbstverständnis Institutionen vor einem moralischen Aufbegehren einknicken und Kunstwerke aus ihren Räumen entfernen. Die Alice Salomon Hochschule in Berlin lässt das Gedicht „avenidas“ des Schweizer Lyrikers Eugen Gomringer entfernen, weil die Zeile „Alleen und Blumen und Frauen und ein Bewunderer“ eine sexistische Auslegung zulassen. Sie fragen sich, warum? Das Wort Bewunderer könnte die Frau auf ihre erotische Schönheit reduzieren. Den Damen und Herren dieser Bewertung sei zugerufen, dass ihre Einschätzung ebenso eine Vereinfachung ist. Letztlich ist der Vorgang ein untaublicher Versuch am untauglichen Subjekt. Neu ist nur, dass sich ein Beifall klatschendes Schwarmpotenzial im Internet herbeirufen lässt, dass dem Ganzen den Anschein gesellschaftlicher Relevanz verleiht.


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Dass selbst rückwirkend historische Werke der Malerei, der Literatur, Filme, Musik nach manchem heutigen Anspruch bewertet und schließlich geschlechterungerecht oder eben sexistisch tituliert werden, trifft nicht nur den Vorgang einer rückwärtsgewandten Zensur, hier zeigt sich gar das Bestreben für eine Verklärung bishin zur Gefahr der Umdeutung von Geschichte. Dass darüber kein Aufruhr brodelt, verstört. Oder wenn doch einer sichtbar wird, erhält dieser schnell eine Populismusetikette oder wird in eine rechtskonservative Ecke verunglimpft. Vor allem erheben sich gerade solche als Moralinstanzen, die demonstrativ den Schutz von Demokratie, Freiheits- und Minderheitsrechten vor sich hertragen. Wie weit ist es da her mit einem grundgesetzlich garantierten Schutz von Kunstwerken? Noch mehr irritiert, dass der Maßstab über künstlerische Ausdrucksformen, die stets in Reduktionen daherkommen müssen, ausschließlich mit verbaler Verkürzung diffamiert wird. Eine Moral schlägt mit einer großen konstruierten Keule zu bzw. das Subjektive will dem Subjektiven beikommen. Vielleicht sind solche gesellschaftlichen Tendenzen jedoch nur eine vorübergehende Erscheinung. Die bildende Kunst steckt in einer größeren Existenzgefahr. Bilder sind heute handyfizierte Massenware. Die Galerieflächen diffundieren in Bits und Bytes. Ein Foto jagt das nächste und über die Einzigartigkeit eines Betrachtererlebnisses im Museum liest man möglicherweise eines Tages in historischen Beschreibungen. Das klingt düster und es muss natürlich nicht so kommen. Nur sollte man sich gleichsam bewusst machen, dass die Erzeuger kreativer Kunstprodukte genauso in der Zahl wachsen, wie Menschen weiter an Freizeit und Möglichkeiten gewinnen. Wo soll da noch der Durchbruch des Einzelnen gelingen oder ein Jahrhundertwerk entstehen, das im selben Moment seiner Identifizierung vom vielen weiteren relativiert wird? Sicher sind es die Kunstmäzene, die Preise einzelner Werke hochhalten. Und weil deren Zahl begrenzt ist, werden eben auch jene nur wenige dauerhaft berühmte Künstler erzeugen. Öffentliche Einrichtungen, staatliche oder kommunale Museen, werden in diesem Wettbewerb das Nachsehen haben, weil sie bei den Preisen, die der Geldadel hinzublättern vermag, nicht mithalten können. Die Freiheit der Kunst ist eben keine Geschmacksache, sondern eine Frage, wer zahlt wofür und wer ordnet was wie ein. Im Übrigen hat sich der Kunstbetrieb in den letzten Jahrzehnten enorm akademisiert. Vorrangig die Kunstwissenschaftler sind es, die Zeitgenössisches erheben oder abwerten. Die öffentliche Meinung zählt scheinbar weniger als eine politische. Gegenüber der Kunst offenbart sich einerseits eine wachsende ideologische Einordnung von verschiedenen Seiten und andererseits eine digitale Massenhysterie, die mit Verunglimpfung und Druck auf Kunstschaffende einhergeht. Wie zuvor schon eingworfen, ist die Kunstgeschichte voll von ähnlichen Beispielen. Vom Potenzial, dass eine vernetzte Welt hervorbringen wird, um im Einzelfall vernichtend oder in der Bilder-Flutung ertränkend zu wirken, machen wir uns noch keine rechte Vorstellung. Die Frage der Zukunft wird wahrscheinlich

Der Magdeburger Maler, Grafiker und Zeichner Rudolf Pötzsch. Foto: Florian Pötzsch

Die Diffamierung der bildenden Kunst Herr Pötzsch, wo findet man in Magdeburg Bilder, die während der DDR-Ära entstanden? Rudolf Pötzsch: Ehrlich gesagt, ich weiß es auch nicht. Bilder von DDR-Malern sind vielfach aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. 1989 habe ich einen Thomas Münzer im Auftrag des Kulturbundes für das Renaissanceschloss in Großmühlingen gemalt. Als der Haus den Besitzer wechselte, rettete der dortige Kirchbauverein das Bild und hängte es in die Kirche. Einen Münzer unterm Kirchendach – das fand ich schon mutig. Irgendwann löste sich der Verein auf und der Pfarrer wechselte. Damit verschwand auch das Bild. Was denkt man als zeitgenössischer Maler über die abwesende Kunst aus eigener Schaffenszeit? Es ist furchtbar. Im Prinzip ergeht es mir genauso wie jedem einstigen DDR-Bürger, dessen Lebensleistung nicht anerkannt bzw. gar entwertet ist. Aus sicht vieler Westdeutshcer haben wir ja alles falsch gemacht. Derzeit gibt es in Potsdam, im Museum Barberini eine DDR-Kunst-Schau unter dem Titel „Hinter der Maske“. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte zur Eröffnung, die Schau sei ein Meilenstein auf dem Weg der Deutschen zueinander. Ich habe mir die Ausstellung mit Werken von Werner Tübke, Willi Sitti, Hans Grundig und Otto Manigk angesehen. Es befremdet mich, wenn neben jedem Werk ein Erklärungstext steht, der zum Ausdruck bringt, wie gelenkt und vorgeschrieben die Bilder entstanden seien. Dadurch entstehen historisch verdrehte Interpretationen. Das wird weder den Werken noch den Künstlern gerecht. Das ist für mich kein Weg zueinander. Die Vielfalt und Ausdrucksfacetten, die es gab, gehen durch die heutige Gegenmeinung unter.

Sollte DDR-Kunst wieder öfter unkommentiert zu sehen sein? Jedes Bild hat seinen Zeitzusammenhang und einen konkreten Ausdruck des Künstlers. Das weiß man doch. Ich halte es für fahrlässig, erwachsenen Betrachtern Kommentierungen vorzugeben. Das Weghängen der Kunst hinterlässt eine ganze Generation, die letztlich nichts mehr wissen wird. Vielleicht brauchen unsere Bilder noch etwas mehr Zeit und in zehn Jahren gibt es ein neues Interesse und einen anderen Umgang. Ist der Umgang in Magdeburg ungezwungen? Ich möchte eher sagen, dass wir hier manchmal etwas unterbelichtet mit der Kunst der jüngeren Vergangenheit umgehen. Es gab vor einigen Jahren eine Ausstellung mit dem Namen „Künstler Generationen“ im Kulturhistorischen Museum zu den Sammlungen des Museums aus dem 20. Jahrhundert. Da waren die Ankäufe aus DDR-Zeit gut repräsentiert. So etwas sollte mit Abstand häufiger gemacht werden. Was können Künstler tun, um mit Aufmerksamkeit bedacht zu werden? Es herrscht wohl eine allgemeine Ratlosigkeit. Die Galerien sind voll von oberflächlichen Produkten einfacher, gefälliger Unverbindlichkeiten, die zudem noch reißenden Absatz finden. Für mich ist das die Diffamierung der bildenden Kunst. Fragen: Thomas Wischnewski Rudolf Pötzsch, Maler, Grafiker, Zeichner: nächste Ausstellung ab 10. April 2018 in der Galerie Himmelreich


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Viktoria Veil

Wer sieht noch das Besondere?

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ir waren auf die Flut der Bilder nicht vorbereitet. Die Wahrnehmung ist handyfiziert“, sagt die Malerin und Grafikerin Viktoria Veil. Das Besondere gehe im Bildermeer unter. Es hätte kaum ein Chance, gesehen zu werden. So aufregend der Wandel einerseits ist, so schwer wiegt er auf einer anderen Seite. „Was haben die alten chinesischen Maler gemacht? Sie zogen sich zurück. Waren im Einklag mit der Natur und daraus entstanden Bilder“, so die gebürtige Kiewerin. Die moderne europäische Kunst sieht Viktoria Veil in einer Krise. Tradition, handwerkliches Können und Akribie gingen unter einem digitalen Druck von Masse und Geschwindigkeit verloren. Seit 2003 lebt sie in Magdeburg. 1997 hängen Bilder von ihr erstmals in der Galerie Himmelreich. Seither hat sie einige Bilderschauen gezeigt, Bücher illustriert und mit Kindern gearbeitet. Vom künstlerischen Handwerk her sieht sich Viktoria Veil als echte Traditio-

nalistin. Sie beherrscht die unterschiedlichen Stilistiken ihres Metiers. Dafür musste sie lange studieren, üben und probieren. Selbst sucht sie fortlaufend Impressionen, Anregungen für eigene Ideen. Während mancher Reise sammelt sie mit den Augen die Kunstwerke anderer, Menschen und Orte, um schließlich in Magdeburg, in ihrem Atelier in der Gaertnerstraße malen zu können. Auf den Zeitgeist blickt sie oft mit Skepsis. „Es braucht in Magdeburg mehr Aufmerksamkeit auf die hier schaffenden Künstler“, sagt sie. Gute Maler und selbst Nachwuchs könnten sich kaum ausreichend entfalten. Manche Bedingung empfinde sie regelrecht erniedrigend. Achtung vor Profession sei vielfach dahingeschmolzen. Was einst unter Können, Mühe und Fleiß entstand, wird heute digital erzeugt, kopiert und massenhaft verbreitet. Das ist Ausdruck einer Krise der Kunst. (tw) Infos: www.viktoria-veil.de

Oliver Scharfbier

„Ich behaupte nie, dass ich Maler wäre“

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liver Scharfbier erhielt 2009 ein Atelierstipendium in den Magdeburger Tessenowgaragen. Und damit begann sein Ankommen und Hierbleiben. Der 1967 in Hamburg geborene Künstler war lange unterwegs. Zunächst 20 Jahre in Bremen, bis er 1999 in Kassel ein Studium der Bildenden Kunst und Visuellen Kommunikation begann. Zwischenzeitlich trieb es ihn für ein Jahr ins serbische Belgrad und schließlich nach Berlin. Wen zieht es als Künstler schon aus dem kreativen Schmelztiegel der Bundeshauptstadt ins beschauliche Magdeburg? „Von außen fasziniert Berlin. Ist man erst mal drin, entsteht Alltag wie überall. Die Stadt ist wie ein immerdrehender Strudel, von dem man verschluckt wird. Von Magdeburg aus erscheint mir Berlin oft absurd und bizarr“, sagt Scharfbier. In Magdeburg würde man geerdet. Hier gäbe es eher keine kunstphiloso-

phische Diskussion über das Auftürmen von Zuckerwürfeln. Die jüngsten Bilder von Oliver Scharfbier sind kunterbunt und farbintensiv. Sie zeigen Kreise und geschwungene Linien. „Ich behaupte nie, dass ich Maler wäre. Eher bin ich jemand, der fortwährend einen künstlerischen Ausdruck oder eine Idee sucht“, so der 50-Jährige. Auf jeden Fall ist Olvier Scharfbier im begrenzten Teich Magdeburger Malerei aufgefallen. Seit kurzem ist er künstlerischer Leiter für den KUBUS 2025, der Pavillion als öffentliche Schnittstelle für Magdeburgs Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt. Eigene künstlerische Projekte treten da in den Hintergrund. Es ist die Zeit der Konzepte. Außerdem hat sich Oliver Scharfbier mit Frau und Kind eine familiäre Verantwortung in der Elbestadt geschaffen. Das Atelier in den Tessenowgaragen bleibt jedoch nach wie vor ein Rückzugsraum für das Umsetzen von Ideen. (tw)


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Beate Schoppmann-Fuchs

Wo kein Raum ist … Frau Schoppmann-Fuchs, in Ihren Bildern begegnet man häufig Magdeburger Detailansichten. Was macht den Ort für Ihre Arbeit so interessant? Beate Schoppmann-Fuchs: Ich schätze die Nüchternheit der Stadt und ihre Gegensätze zwischen Mainstreamshoppingwelt und historischen Romaniknischen. Vielleicht kann ich mich mit meinen 20 Jahren Hiersein als Alt-Neu-Magdeburgerin bezeichnen, die sich eine gewisse Außensicht bewahrt hat. Sie geben Ihren Bildern kaum räumliche Perspektive. Warum kommen die Darstellungen so flach daher? Mich interessieren Oberflächen, Fassaden und Ansichten. Wo kein Raum ist, mag ich keinen illusionieren. Eine Leinwand ist nun mal flach. Mich interessieren Flächen, Gegensätze zwischen Euphorie und Melancholie. Jedes Bild ist für mich ein Austausch zwischen äußerer Welt und innerer Wahrnehmung. Und dann färbe ich dieses Äußere mit meinem Inneren. Meine Bildsprache ist immer ein gebrochenes Abbild. Jeder Glanz besitzt eine Kehrseite, etwas Darunterliegendes.

Gesichter findet man in ihren Bildern kaum? Gesichter würden von der eigentlichen Stimmung ablenken. Das mag ich nicht.

wohl erarbeiten. Heute verfüge ich über Ausstellungsmöglichkeiten, muss nicht von Auftragswerken leben und werde gesehen.

Sie kamen einst von Düsseldorf nach Magdeburg. War das ein kultureller Lebenswechsel? Ich bin der Kultur meines Voyeurismus treu geblieben. Ich bleibe eine Beobachterin. Die Sofas habe ich damals hinter mir gelassen und musste mich in Magdeburg völlig neu aufstellen. Der Verband Bildender Künstler wollte mich erst nicht aufnehmen. Wahrnehmung und Respekt konnte ich mir

Das ist sicher nicht so schwer in einer sehr übersichtlichen Malergemeinde der Stadt. Die Künstler, die hier von ihrer Profession existieren, kann man an einer Hand abzählen. Wir leben in der Kunstprovinz. Aber ich fühle mich hier wohl und genieße den vertrauten Alltag. Mittlerweile sehe ich eine wechselseitige Anerkennung zwischen mir, Kollegen und Stadt. Fragen: tw

So ein Zinnober! Offener Kunstverein lädt zum gemeinsamen Malen und Ausprobieren

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rauchte Klein Zaches, genannt Zinnober, in dem gleichnamigen Kunstmärchen von E.T.A. Hoffmann, noch den Zauber einer Fee, um Anerkennung zu gewinnen, so verzaubern die Outsiderkünstler des Ateliers Zinnober mit ihren Kunstwerken aus eigener Hand. Seit mittlerweile 20 Jahren bietet der gleichnamige Kunstverein integrativ die Möglichkeit, künstlerisches Talent aus-

zuleben. Zwölf Künstler treffen sich regelmäßig in den Räumen in der Großen Diesdorfer Straße, malen, zeichnen, gestalten. Das Atelier bietet eine materielle und ideelle Plattform, um Talente ausprobieren, vertiefen und präsentieren zu können, sagt Wolfram Stäps, Initiator und Leiter des Offenen Kunstvereins. Dabei kommt es einzig auf die Freude und die Kreativität an, nicht auf geistige

oder körperliche Voraussetzungen. Zinnober ist gelebte Inklusion. Schließlich ist jeder Künstler etwas Besonderes. Wer gern selbst malt, mit anderen austauscht und sich ausprobieren will, ist im Atelier gern willkommen. Der Kunstverein hat sich mit den Jahren einen Namen gemacht, ist längst kein „Insidermaltreff“ mehr. Firmen wie die Getec stellen Arbeiten von Zinnober aus. Die Künstler beteiligen sich an Projekten, Kunstfestivals oder präsentieren in Magdeburg wie auch überregional Ausstellungen. Bekanntheit erfuhren beispielsweise Gunnar Kretschmer und seine Arbeiten, die er beim Kunstfestival „Die neue Sinnlichkeit“ in der ehemaligen JVA ausstellte. Mittlerweile gibt es Anfragen nicht nur aus ganz Deutschland, berichtet Wolfram Stäps, sondern sogar europaweit. Berliner Interessenten gibt es für die Arbeiten von Thorsten Klotzsch, der auf unterschiedliche Weise Gesichter projeziert und durch mehrere Farbschichten Tiefe verleiht. Im Atelier selbst ist derzeit die erste Ausstellung von Peter Schröder (Foto links) gezeigt. Der Verein ist eigenständig und finanziert sich ausschließlich über Spenden und den Verkauf der Kunstwerke. (ba) Atelier Zinnober, Große Diesdorfer Straße 166 a Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch von 11.30 bis 18 Uhr / Donnerstag und Freitag 8 bis 11 Uhr Internet: www.zinnober-kunstverein.de


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Seit 1979 ein Ort für Kunst

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Roman Farr leitet die Burggalerie seit 2011. Foto: Peter Gercke

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ei Roman Farr gehen täglich Menschen ein und aus. Viele, die jenseits des Schaufensters die Ladenfläche am Ulrichplatz betreten, kommen jedoch nur, um sich umzusehen. Einige wenige haben das Bedürfnis, ihre Kunstkenntnisse unter Beweis zu stellen. Doch das ist dem Inhaber der Burggalerie nicht so wichtig. „Manche haben keine Ahnung von Kunst, andere wiederum kennen sich sehr gut aus. Aber das spielt überhaupt keine Rolle. Worauf es ankommt, ist, dass die Menschen sich von Kunst – egal, welcher Art – angesprochen fühlen … dass Kunst das Herz der Menschen erwärmt“, sagt Roman Farr und ergänzt, dass es jedoch nicht ausreiche, wenn sich jemand für Kunst interessiert. Es brauche auch Menschen, die bereit sind, Geld dafür auszugeben. „Sie ermöglichen dem Künstler die Freiheit zum Kreativsein und dem Galeristen einen Ort für die Präsentation der schönen Dinge.“ Seit 2011 leitet er die Burggalerie, die er von seiner Mutter Waltraud Farr übernommen hat. „Soweit ich weiß, war hier früher ein Lederwarengeschäft“, erklärt der Inhaber. „Am 17. Mai 1979 wurde die Burggalerie am heutigen Ulrichplatz eröffnet.“ Der Name leitet sich von der Burg Giebichenstein in Halle ab. Roman Farr beschreibt die Galerie als verlängerten Arm der Hochschule für

Kunst und Design. „Es wurden damals ausschließlich Erzeugnisse angeboten, die in den zur Burg gehörenden Werkstätten gefertigt worden waren, beispielsweise in der Glashütte Derenburg oder den KWO Olbernhau.“ Nach der Wende wurde die Burggalerie von drei Damen geleitet, bis Waltraud Farr 2003 das Zepter übernahm. „Sie hat sich darum bemüht, die Galerie zu öffnen und sie ein wenig von der Burg zu lösen“, schildert Roman Farr. „Neben den traditionellen Er-

zeugnissen, wie beispielsweise Hedwig-BollhagenKeramik oder erzgebirgische Holzkunst von Wendt & Kühn, stehen heute auch Skulpturen, Grafiken, Schmuck und Gemälde im Fokus.“ So etwa Werke von Dieter Gilfert (Halle), Alfred Schmidt (Potsdam) und Peter-Michael Heise (Magdeburg). Zudem versteht es Roman Farr, Keilrahmen zu bauen, Leinwände aufzuziehen und Passepartouts zu schneiden. Andrea Sieling, Mitarbeiterin der Burggalerie, ist überdies für die Restaurierung zuständig. (th)

In der Galerie werden Künstler zur Famile

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ilder sind wie Blicke in die Seele, sagt Tatyana Nindel. Über jedes einzelne kommt sie ins Schwärmen, wenn man sie in ihrer Galerie „Fabra Ars“ in der Grünen Zitadelle be-

sucht. Zu jedem weiß sie Interessantes zu berichten, ebenso über die Künstler. Derzeit gibt es eine Präsentation verschiedener Maler aus mehreren Ländern, mit Werken in verschiedenen Techniken,

Tatyana Nindel (r.) mit Vladislava Yakovenko bei deren Vernissage in „Fabra Ars“. Foto: Anne König

verschiedenen Größen. Jedes ein Unikat. Natürlich. Mit Kunst hat sich Tatyana Nindel schon lange beschäftigt. Nicht nur als Besucherin von Ausstellungen, auch im Förderverein zu Katharina II., genannt die Große, in ihrer Heimatstadt Zerbst. Mit der Zeit ergab es sich, dass sie selbst Ausstellungen organisierte, sich mit Künstlern traf, zu Messen fuhr. Bis sie sich zeitlich entscheiden musste zwischen ihrem Beruf als Dolmetscherin und dem Leben für die Kunst. Heute betreibt sie ihre eigene Galerie, was für sie bedeutet, voll und ganz für die Künstler da zu sein. Deren Interessen zu vertreten, heißt für Tatyana Nindel, mit ihnen Familie zu werden, sagt sie. Künstler möchten sich verstanden fühlen, sonst haben sie kein Vertrauen. „Ihre Bilder sind wie ihre Kinder. Sie möchten sie in guten Händen wissen. Die gibt man nicht irgendwem.” Und so bietet sie ihren Künstlern ein Zuhause, im wahrsten Sinne: mit Unterkunft und Privatverpflegung ebenso wie Platz zum Malen. „Ohne geht es nicht, das ist wie die Luft zum Atmen.“ Daraus erwächst ein Miteinander, eben jenes Vertrauen. Zunächst wollte sie vor allem Maler aus anderen Ländern bekannt machen. Die Galeristin weiß aber auch: Wer in Kunst investiert, möchte gern auch den Künstler kennen. So finden sich auch Maler der Region mit ihren Arbeiten. Der nächste wird Robin Zöffzig sein. Seine Ausstellung wird im Mai eröffnet. Die Vernissage in Anwesenheit des Künstlers findet am Sonntag, 6. Mai, um 15 Uhr statt – im Fabra Ars, in der Grünen Zitadelle. (ab)


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Robin Zöffzig (Mitte) im Gespräch mit Magdeburger Kunstinteressenten. Foto: Anne König

Fackeln im Shitstorm S

pätestens seit seinem neuen Wappen für Magdeburg und der Diskussion um die Frage, wie viel Nacktheit ein Bild zeigen darf, ist der Name Robin Zöffzig auch über die Kunstszene hinaus bekannt. Seine freizügige Jungfrau entfachte Diskussion. Dabei ist gerade dieses Detail eine Hommage an das berühmte Werk „Die Freiheit führt das Volk“ (1830), dessen Erschaffer Eugène Delacroix zu Zöffzigs Vorbildern gehört. Seit der Antike gibt es gezeichnete nackte Körper. In der Renaissance wurden legendäre Nacktdarstellungen geschaffen, wie die Statue des David von Michelangelo. Oder denken wir an seine Malerein … Spätestens seit dem 19. Jahrhundert gehört der Akt zum Kunstgenre, wurde Teil künstlerischer Normalität, was jeder Museumsbesucher bestätigen kann – ob nun Freund solcher Darstellungen oder nicht. Dennoch führen nackte Tatsachen heute zu lautem Aufschreien. Nicht nur, aber auch bei Zöffzigs Werken. Hat ihn diese Reaktion getroffen? Der 33-Jährige verneint. Vielmehr war es ein Test anlässlich einer Ausstellung, die den Künstler nackte Tatsachen schaffen ließ. Bereits vor drei Jahren für eine Ausstellung in Lübben. Damals wurden sogar zwei Brüste ausgestellt. „Abgesprochen mit dem Kuratorium.“ Man wollte die Reaktionen testen. Die kamen. Geballt. Zahlreiche Leserbriefe. Das zeigt, wie Kunst bewegt. „Es hat funktioniert.“ Wenn er daran denkt, fühle er sich wie der Till Eulenspiegel auf seinem Bild, erzählt er lächelnd. Und dass das viel diskutierte Wappen nun sogar im Rathaus seinen Platz gefunden hat, freut ihn. Kunst muss provozieren dürfen.

Robin Zöffzig gehört zur jungen Generation Maler. Er hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Was bedeutet es heute, freischaffend von der Kunst zu leben? Doch darum geht es Zöffzig nicht in erster Linie. Er mag den Umgang mit Farben und Formen. Das seine neue Ausstellung „Fackeln im Shitstorm” heißt (ab 1. Mai in der Galerie Fabra Ars in der Grünen Zitadelle), habe nichts mit der Reaktion auf die Nacktheit seiner Motive zu tun, sagt Robin Zöffzig. Vielmehr beschäftige ihn die öffentliche Sexismusdiskussion und die Kampagne #metoo. Er möchte mit den Leuten ins Gespräch kommen. Aber auch, dass sie seinen Figuren ins Gesicht gucken. Wer weiß, wohin ihn der künstlerische Weg künftig führt. Es gibt noch viele Möglichkeiten, er möchte sich ausprobieren. Robin Zöffzig, 1984 in Magdeburg geboren, lebt und arbeitet in der Baumwollspinnerei in Leipzig, einem ehemaligen Werksgelände und heutigen Künstlerdomizil. Er hat Design und Kunst studiert, war Meisterschüler an der Burg Giebichenstein. Seine Ausstellungen führten ihn bis nach China und Korea. Doch er kehrt gern nach Magdeburg

zurück, betont er. Er mag das Publikum hier. Im vorigen Jahr war er neben Christian Greacza Kurator des Kunstfestivals Opus Aquanett, vor kurzem stand er im Mittelpunkt der Filmpräsenttion „Schön, dass du da bist“ im Moritzhof. Es folgt die Ausstellung in der Grünen Zitadelle, bis es ihn im Juni ins Weiße Haus nach Berlin führt. Und so kommen wir letztlich auf die Anfangsfrage zurück: Kann man heutzutage von der Kunst leben? Ohne zu zögern antwortet Robin Zöffzig mit einem Ja. Vorausstzung sei: „Der Ofen muss immer am Laufen bleiben.“ Wer viel tut, hat viel zu verkaufen. Neben großen Bildern, Illustrationen und Auftragswerken hat er eine Dozentenstelle an der Designschule Leipzig, bringt den angehenden Designern die Grundlagen des Zeichnens bei. Ausstellungen sind die Highlights. Wenn man dann noch Bilder verkaufen kann … Gehört er also nicht zu den Künstlern, die sich schwer von ihren Werken trennen? Robin Zöffzig lacht. „Ab einem bestimmten Preis ist jeder bestechlich.“ Dann wird er nachdenklich. Doch, manchmal ist das so, sagt er dann und erzählt von einem Bild, dessen Verkauf ihn anschließend so schmerzte, dass er es wieder zurückkaufen wollte. Doch man müsse Realist sein. Nicht jedes Bild könne bei ihm bleiben. Bei anderen freut er sich, sie öffentlich präsentiert oder bei Sammlern zu sehen. „Dann bin ich versucht, ein Foto davon zu machen“, meint er augenzwinkernd. Doch das würde er ja doch nicht drucken und aufhängen. Also lässt er es. Birgit Ahlert

Magdeburger Galerien

Flurgalerie Eisenbart Doctor-EisenbartRing 2 39120 MD Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa + So 10-16 Uhr

Literaturhaus Thiemstraße 7 39104 Magdeburg

Mo-Fr 10-12 14-16 Uhr sowie zu Veranstaltungen

HofGalerie Moritzhof Moritzplatz 1 39124 MD geöffnet zu Veranstaltungen + nach Vereinbarung

Stadtfelder Schlossküche (Klaus Vogler) Lippertsche Villa Steinigstraße 12A 39108 Magdeburg geöffet jeden 2. So. im Monat 14-17 Uhr

Galerie Himmelreich Breiter Weg 213 / Danzstraße 39104 Magdeburg Di-Fr 12-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr


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Horizonterweiterung

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loster“ sagte ich unbedacht, da erhielt ich schon die Korrektur: „Bitte! Wir sind das Kunstmuseum der Landeshauptstadt! Kloster ist dieses Haus seit der Reformation nicht mehr.“ „Gut“, sagte ich, „aber für die Magdeburger ist die ‚Betitelung’ Kloster für das Kunstmuseum, als ob er Purzel oder Bienchen zu seiner Frau sagt.“ „Mit Kloster als Nickname kann ich gut leben“, sagt sie da. Sie – das ist die „Chefin“ eines Kunsthauses in Deutschland, das sie nach Aussagen führender deutscher Kunstwissenschaftler in den Jahren seit 2001, als sie nach Ausschreibung die Leitung dieses Hauses übernahm, natürlich mit ihrem Team im Haus, das zweifellos zu den kleinsten Teams in Deutschland gehört, zu einem Haus von nationaler, ja internationaler Wirkung und Ausstrahlung gemacht hat. 2012 erhielt sie für ihre Arbeit den anerkannten Museumspreis der Kunststiftung der hbs, der von der niedersächsischen Sparkassenstiftung verwaltet wird. Er wird für außergewöhnliche Ausstellungsvorhaben verliehen. Die Laudatio hielt seinerzeit Prof. Wulf Herzogenrath, Direktor der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste Berlin. Ludwig Schumann: Gehen wir doch mal in medias res: Ein Künstler in Magdeburg meinte, Kloster? Naja, die stellen doch so drittklassige internationale Kunst aus. Was antworten Sie darauf? Dr. Annegret Laabs: Da bin ich erst mal platt! Wir werden, denke ich, von vielen, national wie inzwischen auch international, gänzlich anders wahrgenommen. Das kriegen wir immer wieder zurückgespiegelt, sowohl seitens der Kunstwissenschaft als auch der Künstler. Möglicherweise spiegelt sich in einer solchen Replik das Gefühl einheimischer Künstler, vom ersten Kunsthaus am Platze nicht wahrgenommen zu werden. Das würde so nicht stimmen. Als ich 2001 in Magdeburg anfing, war diese Erwartungshaltung sicher sehr stark da. Wir sind aber keine Galerie, sondern das Kunstmuseum einer Landeshauptstadt. Das hat einen anderen Auftrag: Unser Auftrag ist, die nationale und internationale Kunst in die Stadt zu bringen, den Stand in der Diskussion der nationalen und internationalen bildenden Kunst widerzuspiegeln. Bis 2001 hatte man sich im Kloster vor allem dem Skulpturalem gewidmet.

Burg Galerie Ulrichsplatz 4 39104 MD Mo-Fr 10-19 Uhr, Sa. 10-16 Uhr

Fabra Ars

Breiter Weg 8a 39104 MD Di-So 10-17 Uhr

Wir haben dann begonnen, die bildende Kunst darüber hinaus in unseren Ausstellungen abzubilden. Ich denke, das hat man in den zurückliegenden Jahren auch gesehen. Wir verstehen unsere Ausstellungen ja auch als einen Dienst an unseren Künstlern, indem wir Ihnen mit der Ausstellung wichtiger Künstler unserer Zeit Anregungen zu eigenen Standortbestimmung oder zur Weiterarbeit widmen. Auf den Punkt gebracht: Unsere Arbeit dient der Horizonterweiterung. Wir haben allerdings auch bei Überblicksausstellungen immer im Blick, welche Kunst aus unserer Region gezeigt werden kann: Hans Wulf Kunze ist dabei. Demnächst gibt es eine Ausstellung mit Mario Lobedan. Aber, wie gesagt, das Kunstmuseum der Landeshauptstadt hat eine andere Aufgabe als die Galerien und die Vereine in der Stadt. Es wird immer mal wieder geklagt, dass die Skulpturensammlung „unsichtbar“ geworden ist. Ja, aber das stimmt so nicht. Die Skulpturen, die Sie früher in der oberen Tonne sahen, die finden Sie heute in dem Raum, für den diese ja eigentlich bestimmt waren: Im Freien, auf dem Gelände um das Kloster herum. Das wird merkwürdigerweise bis heute nicht wirklich wahrgenommen. Wir haben auch vieles noch im Magazin, das wir aus Platzgründen momentan nicht zeigen können. Aber da gibt es eine interessante Entwicklung, die gerade für einen großen Aufreger sorgt. Sie bauen an? Noch nicht. Aber Professor Ralf Niebergall hat seinen internationalen Studierenden an der Hochschule Anhalt in Dessau den Jahresauftrag gegeben, einen modernen Anbau an das Kunstmuseum zu planen. Die Ergebnisse wurden gerade vorgestellt. Es handelt sich um die Freifläche zur Elbe hin, für die zwanzig Studierende einen Anbau an das Kunstmuseum entworfen haben. Ich habe dieser Tage im Kulturausschuss darüber sprechen wollen und dürfen, dass wir das weiter verfolgen wollen. Natürlich im Moment nur als Idee. Aber wir sind der Meinung, dass das Kunstmuseum in den Grenzen des Klosters Unser Lieben Frauen für die vielfältigen Aufgaben, die wir wahrnehmen müssen, zu wenig Raum vorhält. Unsere Aufgaben sind, national und international bedeutende Künstler auszustellen, sie in unserem landeshauptstädtischen Diskussionsraum zu präsentieren. Damit haben wir uns ja für Magdeburg

H2O Turmpark Alt-Salbke 110 39122 MD geöffnet nach Vereinbarung

auch international diesen anerkannten Ruf erarbeitet. Um diesem damit ja auch wachsenden Anspruch gerecht zu werden, fehlt uns ganz einfach der Platz. Wir können keine großen Installationen zeigen, keine Skulpturen, die Raum brauchen. Dass wir uns da beschränken müssen, grenzt natürlich Künstler aus, die so arbeiten. Und es begrenzt auch die Möglichkeit, unsere Sammlungen zu zeigen. Da steht ja allerhand bei uns im Magazin. Es gibt natürlich eine rege, wie ich finde, schöne, Diskussion um den Anbau. Es gibt natürlich auch ein Erschrecken, wie bei allem Neuen. Auch den Hinweis, ob das nicht alles viel zu groß sei. Da kommt schon mal die Frage, ob „die“ jetzt alle verrückt geworden seien. Nein, da ist eher das Gefühl: Es geht noch was. Man kann das auch übersetzen in: Wir trauen Magdeburg und uns in Magdeburg Zukunft zu. Ich empfinde diese Situation im Moment sehr schön. Karen Stone hatte gestern im 23. Kunsttalk am Beispiel Enrico Castellanis gesagt: „Ihr habt hier eine Weltklasse-Kunst, das ist unglaublich. Ihr könnt inzwischen mithalten mit den großen Museen.“ Das ist tatsächlich unser Anspruch. Ich sage das noch einmal: Magdeburg ist Landeshauptstadt. Wir sind das Kunstmuseum der Landeshauptstadt, Schon deshalb geht das gar nicht anders. Nach welchen Kriterien suchen Sie die Ausstellungen, sagen wir, der nächsten zwei Jahre aus? Gibt es so etwas wie einen roten Faden? Es gibt wohl keinen Kurator, der nicht nach subjektiven Kriterien aussucht. Das ist kein unwichtiger Ansatzpunkt. Wir wollen dabei ein möglichst breites Spektrum heutiger Kunst in unseren Ausstellungen abbilden. Es wird dabei nie den großen Schwerpunkt Malerei geben. Es wird nie den großen Schwerpunkt Minimalismus geben. Das geben unsere Räume nicht her. Die Beschränkung auf die Skulptur, wie sie in der Tradition unseres Hauses zu finden ist, war solange sinnvoll, wie man diese Kategorisierungen in der Kunst hatte. Die gibt es heute nicht mehr. Skulpturen nehmen nur noch einen sehr kleinen Bereich in der Gegenwartskunst ein. Die Frage ist doch: Warum kommt dieses Gespräch, dieser Ruf zur Beschränkung immer hier auf? Die das von uns verlangen, kämen nie auf die Idee, Gleiches von den Kunstmuseen in Aachen, Köln oder München zu verlangen. Ich antworte: Die Kunst beschränkt sich nicht, und wir als Kunstmuseum der Landeshauptstadt werden das deshalb auch nicht

überFluss Schönebecker Str. 19 (Engpass) 39104 Magdeburg

HO Galerie

Alt Westerhüsen 31 39122 MD geöffnet nach Vereinbarung


KOMPAKT SPEZIAL

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21 denke, das ist der Grund dieser verschobenen Wahrnehmung. Aber eines muss man auch noch mal sagen: Diese kleine abgeschlossene Sammlung mit Kunst aus der DDR wird eine Generation später einfach die Kunst einer kleinen Episode in der Geschichte sein. Wir reden von 40 (vierzig!) Jahren. Es ist eine historisch abgeschlossene Sammlung, mit der wir arbeiten, wie man das mit einer solchen Sammlung tut. Wir haben seit dem politischen Umbruch schon 30 Jahre neuer Kunstproduktion hinter uns, das ist doch unglaublich.

tun. Auch wenn wir nicht alles machen können. Und es zeigt sich ja auch, wie ich das anhand der gegenwärtigen Ausstellung mit Fotografien von Phillip Toledano beobachten kann, dass dies von unserem Publikum auch gewollt ist. Darf ich trotzdem noch mal auf die DDRSkulpturensammlung zu sprechen kommen? Ist die „eingemottet“ oder taucht sie irgendwann ausstellungsmäßig wieder auf? Wir sind gerade dabei, unseren Sammlungskatalog zu erstellen. Da wird man ihr ja wieder begegnen. Ich verweise noch mal auf unsere Ausstellungen im Außenraum. Da findet man die Bronzen wieder. Die prominentesten Stücke, die wir unser eigen nennen, stehen im Skulpturenpark unterhalb des Klosters. Es wird ja manchmal behauptet, wir versteckten diese Sammlung. Nein, schaut doch mal hin. Da begegnen Euch unsere Skulpturen. Und natürlich, wenn wir hier eine Ausstellung mit Kleinplastiken haben, wird auch ge-

Kunstwerkstatt Schönebecker Straße 25 39104 MD Sa. 13-15 Uhr

sichtet, was wir aus unseren Beständen dazu beitragen können. Also: Wir arbeiten damit. Wir verstecken nichts. Was könnte der Grund sein, dass man die Skulpturen im Außenbereich nicht als Teil einer Ausstellung begreift? Vielleicht weil der Zeitpunkt der Aufstellung nicht glücklich war. Im Herbst 1989, als alle Leute mit anderen Dingen beschäftigt waren, hatte man im Kunstmuseum begonnen, diesen Außenbereich zu gestalten. Ich höre tatsächlich bis heute: Wo sind denn diese Skulpturen abgeblieben? Ich sage den Fragern: Gehen Sie doch einfach vor die Tür. Da stehen die Skulpturen, die Sie suchen. Die stehen da, seit sie im Herbst 1989 hier aufgestellt wurden. Seltsam, nicht? Das waren alles Skulpturen, die in der oberen Tonne standen. Aber, wie gesagt, zum Zeitpunkt ihrer Aufstellung außen waren die Leute mit der Grenzöffnung beschäftigt, mit dem ersten Erleben des Westens. Ich

Edition Ulrich Grimm Jean-Burger Str. 2 39104 MD

Aber nun die Ausblicke! Wir haben im Juni eine große Ausstellung über die Verbindung von Musik und Kunst. Das spielt ja gerade in der Videokunst eine große Rolle. Es ist aber auch Klangkunst entstanden, die wiederum Elemente der bildenden Kunst mit Klang verbindet. Beide Kunstformen zueinander zu bringen, wird, denke ich, auch wiederum eine andere Zuschauerklientel ansprechen, als wir bis dahin haben. Aber es wird auch zahlreiche monographische Ausstellungen geben. Wir wollen also einen gewissen Wechsel von Gruppenausstellungen mit monographischen Ausstellungen erreichen, damit auch eine unterschiedliche Klientel ansprechen. Foto und Video sind in der momentanen Situation ohnehin bestimmende Formen. Was ich mir nicht nachsagen lassen möchte, ist, dass wir die Künstler des Ostens nicht wahrnehmen würden. Wir sind eines der wenigen Kunsthäuser im Osten, das auf diesem Gebiet wirklich etwas leistet, denken Sie nur an die Ausstellungen von Frieder Heinze, die Kirchenfenster, die der Dresdner Max Uhlig für die Johanniskirche fertigt, seine Ausstellung hier, oder Peter Hermanns Arbeiten. Das sind alles Leute, die hier in Mitteldeutschland verankert sind. Und wir fragen natürlich: Was machen die heute? Das ist auch unsere Frage, wenn dann Mario Lobedan bei uns ausstellt. Wir sind weniger am Lebenswerk interessiert, sondern als modernes Kunstmuseum wollen wir natürlich präsentieren, was aktuell zur bildenden Kunst beigetragen wird. Ich denke, das macht unsere Ausstellungen spannend – und es ist so etwas wie der Lohn für eine Arbeit, die man über die Jahre durchgetragen hat, dass nun auch die nationale und internationale Anerkennung kommt. Frau Dr. Laabs, herzlichen Dank für die Zeit, die sie sich nahmen, trotz aller alltäglichen Hektik in der Unterbesetzung. Behalten Sie Ihre Obsession für das, was Sie da machen, zusammen mit Ihren Mitarbeitern, voran Uwe Jens Gellner. Meinen persönlichen Dank für Ihrer aller Arbeit können Sie sicher sein.

Querstyle

Galerie

Breiter Weg 214 39104 MD Mo-Fr 10-18 Uhr Sa. 10-13 Uhr

Ambrosiusplatz 39112 MD

Süd

Di+Do 10-18 Uhr Mi+Fr 14-18 Uhr

Fabularium Breiter Weg 10a 39104 Magdeburg Mo-Sa 10-18 Uhr


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Das Hobby zum Beruf gemacht

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raffiti genießt bis heute keinen guten Ruf. Die Verzierungen mit Buchstaben und Formen an Brücken, Wänden und Zügen werden als Schmierereien abgetan und das Sprühen mit Farbe als illegal. Dass man unter anderem damit sein Geld verdienen kann, zeigt Christoph Ackermann. Der Magdeburger Künstler begann bereits 1993 mit dem Sprühen. Damals machte man sich noch keine Gedanken darum, ob es legal war oder nicht. Stattdessen begann er, Buchstaben und Formen zu kreieren und irgendwann auch, Wände zu besprühen. Teure Fahrten nach Berlin, auf der Suche nach Graffitikunstbedarf, folgten. Der Moritzhof in Magdeburg eignet sich damals gut, um sich auszuprobieren. Keine Schmiererei – Kunst. Mittlerweile hat Christoph Ackermann schon lange ein eigenes Atelier, in dem man viele seiner Werke – vor allem aus der Malerei – bewundern kann. Hinter den ganzen Bildern verbirgt sich eine Wand, die er besprüht hat, noch bevor er dort einzog. Nach seinem Designstudium in Magdeburg begann er, einen festen Kundenstamm aufzubauen. Aufträge – egal ob mit dem Pinsel oder der Sprühdose – sind sein Beruf und sein Hobby. „Natürlich ist es toll, dass mein Hobby auch mein Beruf ist. Trotzdem freue ich mich, wenn ich nach den Aufträgen auch frei arbeiten kann. Je nach Lust und Laune“, sagt er lächelnd. Konkurrenz in dem Sinne gibt es nicht. „Jeder hat seinen eigenen Stil, selten arbeiten wir mal zusammen, aber Konkurrenz ist eigentlich kein Thema.“ Christoph Ackermann gibt Workshops zu dem Thema Graffiti: „Die können einen Tag oder ein Semester oder gar über ein Schuljahr gehen.“ Erst etwas Theorie, dann Entwürfe auf Papier und erst dann die ersten Versuche auf Pappe. Allerdings, gibt er zu, ist Graffiti tatsächlich ein ziemlich teures Hobby, wenn man es ernsthaft betreiben will. Man benötigt verschiedene Farben, Sprühköpfe und viel Übung. Ein wenig Talent sollte auch vorhanden sein. Dabei reicht eine Sprühdose für etwa 1,5 bis 2 Quadratmeter – je nach Größe des Kunstwerkes kann einem also sehr schnell die Farbe ausgehen. Einen kleinen Unterschied macht Christoph Ackermann jedoch: Graffiti bedeutet für ihn, Buchstaben und Formen zu entwerfen und zu sprühen. Sophie Altkrüger

Forum Gestaltung Brandenburger Brandenburger Straße Straße 10 10 39104 39104 MD MD Mi-So Mi-So 14-18 14-18 Uhr Uhr

Raum für Freiheit D as Besprühen von Fassaden oder Brücken wird nicht gern gesehen – auch nicht hier in Magdeburg. Um den Graffiti-Künstlern dennoch einen Raum zu geben, überlegten sich Jens Märker, Steven Such und Annika Schmermbeck etwas einzigartiges in Magdeburg: die Aerosol-Arena. Fast schon versteckt im Industriegebiet Rothensee findet sich ein großes Gelände, das Tag und Nacht – kostenlos – begehbar ist. Mit dem ersten Blick ist klar: hier sind wahre Künstler am Werk. Die alten Gebäude erstrahlen farbenfroh, mal etwas bunter, mal in einem einzigen Farbton gehalten. Das privat finanzierte Gelände dient Künstlern aus Deutschland und ganz Europa für freie Arbeiten. Jens Märker war es wichtig, Raum für Freiheit zu schaffen. Den Künstlern ist es frei gestellt, was sie auf die großen Flächen zaubern, „solange es nichts politisches oder mit dem persönlichen Glauben verbundenes ist.“ Das ist ihm wichtig. Eine Besonderheit, die die Aerosol-Arena ausmacht, sind die Veranstaltungen, die hin und wie-

Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Regierungsstraße Regierungsstraße 4-6 4-6 39104 39104 Magdeburg Magdeburg Di-Fr Di-Fr 10-17 10-17 Uhr, Uhr, Sa/So Sa/So 10-18 10-18 Uhr Uhr

Künstlerateliers Tessenowgaragen Tessenowstr. Tessenowstr. 55 39114 39114 Magdeburg Magdeburg

der stattfinden. Einmal im Jahr gibt es jedoch einen festen Termin für eine Veranstaltung: Pfingsten. „Da feiern wir den Geburtstag der Aerosol-Arena. Die HipHopOlymPics sind mittlerweile fester Bestandteil der Arena. Dann kommen immer viele Künstler von überall her“, sagt Jens Märker stolz. Stolz ist er auch auf das, was er mit Steven Such und Annika Schmermbeck geschaffen hat. Trotz einiger Widrigkeiten entstand in Rothensee eine große Fläche, die sich ständig im Wandel befindet. Auch während der Veranstaltungen entstehen neue Kunstwerke. So zum Beispiel bei dem Konzert des Sinfonieorchesters, ohne technische Verstärkung. „Während das Orchester spielte, wurde die Wand daneben besprüht. Dieser Einklang zwischen den Künsten war wunderbar zu beobachten“, strahlt Jens Märker. Bisher gab es auch eine Veranstaltung, bei der ein Thema vorgegeben wurde. „Candy Shop“ findet sich überall, dazwischen ältere und neuere Kunstwerke. Wer Kunst sucht, findet sie in dem Industriegebiet auf jeden Fall. Sophie Altkrüger

Kulturhistorisches Museum Otto-von-GuerickeOtto-von-GuerickeStraße Straße 68-73 68-73 39104 39104 MD MD Di-Fr 10-17 Di-Fr 10-17 Uhr, Uhr, Sa/So 10-18 Sa/So 10-18 Uhr Uhr

Kunstverein Zinnober e.V. Große Große Diesdorfer Diesdorfer Str. Str. 166a 166a 39110 39110 Magdeburg Magdeburg Mo-Mi 15-18 Uhr, Mo-Mi 15-18 Uhr, Do/Fr Do/Fr 9-13 9-13 Uhr Uhr


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Bauzaungalerie: Kunst an der Bretterwand für guten Zweck

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chon wieder eine Großbaustelle, schon wieder im Zentrum der Stadt. Und dann auch noch am Breiten Weg … Die Begeisterung der Bevölkerung für bauliche Aktivitäten – vor allem, wenn diese sich über einen längeren Zeitraum ziehen – hält sich in Grenzen. Verständlich. Irgendwie. Aber die Notwendigkeit von Bauarbeiten, ob im Falle eines Tunnels, einer Brücke oder eines Gebäudes, steht hier nicht zur Debatte. Vielmehr soll etwas in den Fokus gerückt werden, das einzigartig in dieser Stadt ist und das ohne das Unterfangen „Domviertel“ wohl nicht entstanden wäre: die Bauzaungalerie. „Die Idee dazu hat sich im vergangenen Jahr herauskristallisiert“, erklärt Juliane Splitt von der Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke, die neben der WOBAU und der MWG an der Umsetzung des Bauvorhabens beteiligt ist. „Wir wollten ein Projekt initiieren, um die Bauphase erträglicher zu machen und sie mit etwas Positivem zu verbinden.“ Diverse Möglichkeiten wurden diskutiert, Risiken abgewogen. „Es sollte etwas sein, das Beständigkeit hat und vielen etwas bringt, nicht nur den unmittelbar Kai Spaete daran Beteiligten.“ Daher hat sich die Wohnungsbaugenossenschaft für ein künstlerisches Projekt entschieden. Angefangen am 20. Juni 2017 werden für die Dauer der Entstehung des Gebäudeensembles „Domviertel“ im Wechsel von zwei Monaten Werke von Künstlern aus der Region am Bauzaun ausgestellt. Derzeit sind noch bis Mitte Februar einige Reproduktionen des Lichtkunst-Fotografen Daniel Lehmann zu sehen. „Wer noch ein Geschenk zum Valentinstag benötigt, kann bis zum 14. Februar für die Bilder bieten“, so Juliane Splitt. Denn solange die Werke an der Bauzaungalerie bestaunt werden können, gibt es auch die Möglichkeit, das jeweilige Bild zu ersteigern. Die Kosten für die Umsetzung trägt die WBG Otto von Guericke. Für die Künstler ist dies eine kostenfreie Plattform und Vernetzungsgelegenheit. Der Erlös der Versteigerungen kommt diversen Vereinen zugute. Bislang konnte sich die Theaterballettschule Magdeburg über den Erlös der ersten Versteigerung freuen. Der Verein will damit u.a. die Kursgebühren für Kinder aus einkommensschwachen Familien übernehmen und das Geld für anstehende Renovierungs- und Sanierungsarbeiten einsetzen. Der Erlös der zweiten Auktion ging an den Meridian e.V., eine von mehr als 40 Organisationen unter dem Dach der Auslandsgesellschaft Sachsen-An- Robert Klein

halt, der damit Workshops im eigenen Kunststudio für Kinder und Jugendliche aus sozialschwachen, kinderreichen und teilweise alleinerziehenden Familien realisieren möchte. Das Geld der dritten Versteigerung kommt zwei Vereinen zugute, die sich für das Wohl von Hunden einsetzen: die „Pfoten- Gerd Kassühlke retter Ungarn“ und dem „Altenheim für Hunde“ in Magdeburg. Den Reigen aus Gemälden, Grafiken und Fotos an der Bauzaungalerie eröffnete im vergangenen Juni Kai Spaete. Der 44-Jährige experimentierte für seine Bildserie „Tanz & Eleganz“ bei einem außergewöhnlichen Shooting mit Weltklasse-Tänzern, Magnesiastaub und ultrakurzen Belichtungszeiten. Entstanden ist dabei eine dynamisch-ästhetische Reihe aus Schwarz-Weiß-Fotografien. Nachfolgend war von Mitte August bis Mitte Oktober die Serie „Mind Movies Art“ von Robert Klein ausgestellt, der seine Arbeiten in einer Mischung aus analoger und digitaler Herangehensweise erstellt. Der 29-Jährige entwickelte sein Interesse für den kreativen Beruf während der Wehrdienstzeit und absolvierte anschließend in Berlin ein Basisstudium zum Kunstzeichner/Kunstmaler. Mit dem Studium der Visuellen Kommunikation in Hannover eignete er sich Designgrundlagen an und konzentrierte sich zum Ende des Studiums auf Illustration und Zeichnung. Gerd Kassühlke, dessen Werke bis Mitte Dezember zu sehen waren, hatte erst 2013 mit dem Malen begonnen. In seiner Wahlheimat in der Altmark führt der gebürtige Northeimer mit seiner Ehefrau Tanja eine Galerie, in der sich auch sein Atelier befindet. Für Daniel Lehmann sein Projekt „Malerei und Mensch“ nutzte er fast ausschließlich Acrylfarben und möglichst große Pinsel, um Porträts, Aktbilder oder Menschen in Bewegung auf die Leinwand zu bringen. Ihm folgte – wie bereits erwähnt – Daniel Lehmann, der mit seinem Team mittels Langzeitbelichtung und technischem Equipment in die Nacht hinein malt und dies dann in einer einzigen Aufnahme festhält. Nach Auktionsende Mitte Februar wird der Erlös des Projektes „Jahre des Lichts“ an den Verein „Bienenweide“ gespendet, der sich gegen das Bienensterben und für ein gesundes Ökosystem einsetzt. Auf den folgenden Seiten sind Abbildungen einiger Werke der genannten Künstler zu finden. Wessen Bilder als nächstes die Bauzaungalerie zieren werden, das wollte Juliane Splitt noch nicht verraten. Doch die Liste der Künstler ist lang … Tina Heinz www.bauzaungalerie.de

Querstyle ist alles Kunst

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ie Stadt am Fluss hat es Wolfgang Wähnelt angetan. Die eigene natürlich. Magdeburg. Viele schöne Plätze gibt es hier zu entdecken. Festzuhalten. Malerisch. Eine Auswahl davon zeigt Wolfgang Wähnelt derzeit im „Querstyle” im Breiten Weg. Zeichnungen, Pastelle, Aquarelle. Unter dem Titel „Die Stadt am Fluss“. Magdeburg ist zu sehen. Natürlich. Auf einigen Bildern. Andere führen in die Ferne. Entführen. Lassen träumen … Noch bis zum 10. März. Manches traditionell, anderes experimentell. Es ist bereits die 30. Ausstellung, die es bei Querstyle zu entdecken gibt. „Das lebt”, sagt Anke Brämer dazu. Die Querstyle-Modedesignerin bietet Künstlern im zweimonatigen Wechsel die Möglichkeit, ihre Arbeiten auszustellen. Eine große Spannbreite hat sich dabei gezeigt: „Kopfkino“ in Acryl von Rolf Trösch, Emotionen in Pastell von Sabine Abbrent, Aquarelle und Fineliner-Zeichnungen Peter Pamperin, Collagen von Dieter Hecht, mit Pinsel und Spachtel festgehaltene „Impressionen des Lebens“ von Birgid Altmann ... Es gab schon Hut- und Quiltausstellungen, Fotografien, Designerlampen, „Männer“ von Stefanie von Zweydorf-Kirn, Acryl- und Ölmalerei von Gabi und Manfred Herbst ... Meist muss sie nicht danach suchen, erzählt Anke Brämer. Ihr Engagement für Kunst, Künstler und auch soziale Projekte hat sich längst herumgesprochen. Ihre Veranstaltungsreihe „Querbeet“, bei der sich Künstler in Konzerten und Lesungen präsentieren, ist zur kulturellen Instanz geworden. „Hier findet zusammen, was zur schönen Seite des Lebens gehört“, freut sich Anke Brämer. Kreativ, vielfältig, besonders. Unikate. Handgemacht. Ob Bilder, Keramik, Schmuck und natürlich Brämers Mode. Querstyle präsentiert sie ein Stück LebensKunst, das Magdeburg gut zu Gesicht steht und das KunstLeben bereichert. (ab)

Breiter Weg 214, 39104 Magdeburg Mo-Fr: 10-18.30 Uhr; Sa: 10-14 Uhr Tel. (0391) 55 72 87 55 / www.querstyle.de


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KOMPAKT SPEZIAL

Der schรถnste Anblick,

Kai Spaethe, Magdeburg

Robert Klein, Magdeburg


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KOMPAKT SPEZIAL

seit es Baustellen gibt. Gerd Kassühlke, Thüritz

Daniel Lehmann, Magdeburg

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er Mann mit dem schwarzen Badeanzug-Einteiler blickt auf alten Fotografien recht selbstbewusst drein. Ein ziemlich kräftiger Oberkörper, dazu stämmige Beine. Der schneidige Moustache, jener wohlgestutzte französische Oberlippenbart, tut ein Übriges. Er ist schon ein fescher Kerl damals, der Arno Bieberstein aus Magdeburg. Und ein hervorragender Sportsmann obendrein. Einer, der später einmal in die Annalen der Sportgeschichte seiner Heimatstadt als erster Olympiasieger eingehen sollte: 1908, bei den Spielen in London, gewann der Schwimmer Gold über 100 Meter Rücken.

SPORT KOMPAKT

Wer war Arno Bieberstein?

Rätsel um den Geburtstag Viel ist in gängigen Quellen leider nicht über die frühen Jahre von Arnold Curt Bieberstein, so sein vollständiger Name, zu erfahren. Bei seinem Geburtsjahr gehen, unerklärlicherweise, die Angaben sogar beträchtlich auseinander. Genannt werden 1881, 1883, andere Male 1884 und 1886. Die olympischen Protokolle von London geben das Alter des Siegers über 100 Meter Rücken, eben jenes Arno Bieberstein, mit 21 Jahren an (ein exakter Geburtstag ist nicht hinterlegt); demnach könnte er nur Jahrgang 1886 sein. Auch für den genauen Tag der Geburt selbst sind die Angaben bei Bieberstein schwankend. Einig sind sich die Quellen hingegen beim Geburtsort: nämlich Magdeburg. Und darin, dass er der Sohn eines gewissen Otto Bieberstein und dessen Frau Marie, geborene Stubenrauch, war. Wann erblickte er denn nun wirklich das Licht der Welt? Magdeburg Kompakt macht sich auf den Weg und versucht, ein wenig Licht ins Dunkel um den Geburtstag jenes Mannes zu bringen, dessen 100. Todestag sich in einigen Monaten jähren wird. Mehrere Quellen verweisen auf einen Gottesacker in seiner Heimatstadt.

Grab auf dem Westfriedhof Erste Station also, Westfriedhof. Gleich am Eingang eine Tafel mit knapp 90 Namen berühmter Söhne und Töchter der Stadt, die hier ihre letzte Ruhe fanden. Und tatsächlich, gleich ganz vorn, unter der Nummer vier, da ist zu lesen: Arno Bieberstein. Auf dem Grabstein, so die Hoffnung, wird sich ja wohl das Geheimnis lüften und der richtige Geburtstermin finden lassen. Schwierig gestaltet es sich jedoch, die Gruft auf dem 62 Hektar großen Areal überhaupt ausfindig zu machen – weil die Nummer vier auf dem gesamten Friedhof nirgendwo auftaucht. Nach mehreren Irrläufen dann endlich am Ziel: Kastanienweg, Grab Nummer 160/61. Halb verborgen hinter einem gut drei Meter hohen heckenähnlichen Gewächs steht ein wuchtiger, verwitterter, gelblich-braun-grün schimmernder Stein. Der Name Bieberstein darauf ist deutlich lesbar, selbst wenn andere Teile der Inschrift auf dem Sandstein nach einem Jahrhundert Witterungs- und Umwelteinflüssen nur noch schwer zu entziffern sind. So viel scheint nun klar: Arno Bieberstein wurde am 27. Oktober 1881 geboren, gestorben ist er am 17. Mai 1918. So steht es jedenfalls untrüglich auf dem Grabmal. Es sei denn, der Steinmetz hat seinerzeit alles durcheinander gebracht und die Verwandtschaft es nicht bemerkt …

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Er holte das erste Olympiagold nach Magdeburg. Bei den Spielen 1908 in London siegte der Schwimmer Arno Bieberstein über 100 Meter Rücken. Zehn Jahre später starb er bei einem tragischen Unglücksfall. Auf dem „Walk of Fame“ auf dem Breiten Weg wird an ihn erinnert. Von Rudi Bartlitz


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Mitgründer des Hellas-Vereins Sein Talent und seine Liebe für Schwimmen waren, so viel scheint auf jeden Fall ganz sicher zu sein, schon recht früh zu erkennen. Der gelernte Bankkaufmann gehörte zu jenen Männern der ersten Stunde, die im Sommer 1904 in Magdeburg den Schwimmverein Hellas aus der Taufe hoben. Jenen SC Hellas, der später einmal der erfolgreichste deutsche Schwimmklub überhaupt werden sollte. Schon bei den nationalen Meisterschaften in den Jahren vor Olympia unterstrich Bieberstein, dass er hierzulande der überragende Rükkenschwimmer seiner Zeit war. 1906 und 1907 holte er sich jeweils den ersten Rang über 100 Meter; 1905 hatte die Rückenstrecke nicht auf dem Meisterschaftsprogramm gestanden. Ein Jahr vor den Spielen in der englischen Metropole brachte der Hellas-Athlet dann aus Hannover zudem noch die Meisterschärpen über 200 Meter Rücken und in der Staffel über 4 mal 100 Meter Lagen mit heim an die Elbe. Biebersteins große Stunde schlug exakt am 17. Juli 1908 in London, bei den erst vierten Olympischen Spielen der Neuzeit. Im Finale über 100 Meter Rücken. Zum ersten Mal bei den RingeSpielen stand für die Wettbewerbe ein eigenes Schwimmbecken zur Verfügung. Es verfügte über vier Bahnen und war halb so breit und doppelt so lang wie die heute üblichen 50-Meter-Pools. 1896 in Athen war noch im offenen Meer geschwommen worden, 1900 in Paris in der Seine und 1904 in St. Louis in einem künstlichen See.

Schlacht am Shepard’s Bush In der Schlacht am Shepard’s Bush, wo die Wettkämpfe stattfanden, konnte Bieberstein niemand, so berichten britische Chroniken blumig, im Wortsinne das Wasser reichen. Nach 1:24,6 Minuten schlug der 26-Jährige überlegen mit zwei Sekunden Vorsprung vor dem Dänen Ludwig Dam und dem Briten Herbert Haresnape als Erster an der Beckenwand an und eroberte Gold für Deutschland. Es war einer von insgesamt nur drei Olympiasiegen, die in der Hauptstadt des britischen Empire auf das Konto „Deutsches Reich“ gingen. Und noch etwas ist des Bemerkens wert am Erfolg des Magdeburgers: Er war der letzte Olympiasieger im Rückenschwimmen, der in einer Stilart durchs Wasser glitt, die die Engländer „Inverted Breaststroke“ nennen. Frei übersetzt heißt das so viel wie: Rückenschwimmen mit Bewegungen des Brustschwimmens. In Deutschland wurde diese Fortbewegungsart lange Zeit als „Altdeutsch-Rücken“ bezeichnet. Ab 1912 wurde Rückenschwimmen bei Olympia dann nur noch im heute üblichen Kraulstil (Wechselarmzug mit Wechselbeinschlag) ausgetragen. Da war der Mann vom SC Hellas allerdings schon nicht mehr am Start.

stein, dass es ausgerechnet dort ein so jähes wie frühes Ende fand, wo er sich in seiner Freizeit so gern aufgehalten hatte: nämlich im und am Wasser. Ein halbes Jahr vor dem Ende des Ersten Weltkrieges, am 7. Mai 1918 (auch über diesen Tag sind sich die Quellen wieder einmal uneinig) verstarb der Schwimmer ausgerechnet bei einem Sonnenbad auf dem Sprungturm des Magdeburger Hellas-Bades am Schöppensteg. Bieberstein litt seit frühester Jugend an Epilepsie. Einen Anfall an jenem warmen Frühsommertag überlebte er nicht. Alle Rettung kam zu spät, er erstickte. Er wurde nur 36 Jahre alt.

Tod auf dem Sprungturm

Ehrung in der Hall of Fame

Es gehört zur Tragik im Leben des Arno Bieber-

Selbst wenn es sehr lange sehr ruhig um den

ersten Olympiasieger Magdeburgs geblieben war und selbst heute viele in der Landeshauptstadt mit dem Namen Bieberstein wenig bis nichts anzufangen wissen, vergessen hat ihn die Schwimmwelt nicht. Es waren ausgerechnet die US-Amerikaner, die die Erinnerung an ihn hochhielten. 80 Jahre nach seinem London-Triumph wurde der Deutsche in die „Hall of Fame“ des Weltschwimmsports in Fort Lauderdale aufgenommen. Er ist neben dem Magdeburger Schwimm-Idol Erich Rademacher, dem Hallenser Wasserspringer Falk Hoffmann und der Bitterfelder Schwimmerin Kornelia Ender einer von vier Sachsen-Anhaltern, denen später diese hohe Ehre zuteilwurde. Die Ruhmeshalle war 1965 vom Olympiasieger und Schauspieler Johnny Weissmüller eröffnet worden. In dem wellenförmig gebauten Gebäudekomplex, gelegen direkt am Atlantik, ist 335 Schwimmern, Wasserspringern, Wasserballern, Synchronschwimmern, Trainern und Förderern aus 31 Ländern für immer ein Denkmal gesetzt.

In Bronze auf dem Breiten Weg In seiner Heimatstadt lebt Bieberstein in Gedanken ebenfalls weiter. Hellas, sein einstiger Verein, veranstaltet jährlich einen Nachwuchs-Wettbewerb, der den Namen des großen Schwimmers trägt und so sein Andenken wahrt. Auf dem 2007 ins Leben gerufenen „Walk of Fame“ auf der Flaniermeile Breiter Weg hält eine von einer Magdeburger Versicherung („ÖSA“) gesponserte Bronzeplatte die Erinnerung an jenen Mann wach, der einst den olympischen Ruhm Magdeburgs begründete. Dieser später so erfolgreichen Sportstadt.


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SPORT KOMPAKT

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nicht. Schon während in der Spielzeit 2016/17 wurden Fehlbeträge in Chemnitz bekannt, mehreren Vereinen wurde ein Transferstopp auferlegt. Im Frühjahr folgte der Insolvenzantrag des VfR Aalen, wenig später zog der FSV Frankfurt nach. Zwar erhielten alle Klubs letztendlich die Zulassung, doch Ex-Bundesligist 1860 München rutschte direkt in die Regionalliga durch. Mehr als ein Fingerzeig. Jetzt kursieren Zahlen, die die Verbindlichkeiten bei RW Erfurt auf sechs Millionen Euro (Dezember 2017) beziffern. Bis vergangene Woche mussten die Blumenstädter in der Nachlizenzierung 1,6 Millionen Euro nachweisen. Bis Wochenbeginn war noch offen, ob dies gelungen ist. Ansonsten drohen Punktabzüge, im schlimmsten Fall die Insolvenz. Auch die Bilanzprobleme des Chemnitzer FC, von Hansa Rostock und von Preußen Münster gingen durch die Medien. Beim Halleschen FC klaffte zu Jahresbeginn laut Recherchen des MDR-Fernsehens sogar eine Deckungslücke von 1,35 Millionen Euro. Wegen fehlender Sponsorenzahlungen hatte Vereinsboss Michael Schädlich Alarm geschlagen: die Lage sei schwierig, aber nicht existenzbedrohend. Dem soll nun mit Hilfe der Stadt, verschiedener Charity-Aktionen und FanSpenden entgegengewirkt werden. Noch hebt Trainer Jens Härtel (links) beschwichtigend die Hände, gefallen haben kann ihn der Start 2018 seines Teams aber keineswegs. Foto: Peter Gercke

Stotterstart auf solidem fianziellen Fundament

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uf dem Rasen zumindest begann das neue Jahr für Fußball-Drittligist 1. FC Magdeburg alles andere denn verheißungsvoll. Aus den ersten beiden Begegnungen, so hatten sie im Lager der Blau-Weißen spekuliert, holen wir sechs Zähler. Beim Tabellenletzten Erfurt und daheim gegen Aufsteiger Meppen – das sollte doch zu machen sein. Zumal zum Jahreswechsel am Heinz-Krügel-Platz wirklich alles zu stimmen schien: Weihnachtsmeister (sprich: Tabellenführer), ein Dutzend Zähler Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsrang, der Vertrag mit Trainer Jens Härtel – im Vorjahr noch ein monatelanges, zähes DauerThema – frühzeitig unter Dach und Fach, über 1000 Fans beim heute schon legendären England-Trip, gute Vorbereitungsspiele, alle Leistungsträger an Bord. Selbst ein neuer KomfortBus galt plötzlich als untrüglicher Beweis unübersehbaren Aufschwungs. Beim FCM schienen sie tatsächlich über goldene Hände zu verfügen. Und natürlich Füße. Im Januar sah die Realität allerdings anders aus: Aus dem imaginären Sieger-Lotto „Sechs aus sechs“ war plötzlich das Loser-Spiel „Eins aus sechs“ geworden. Peinliche Niederlage in Erfurt, ernüchterndes Remis gegen Meppen. Einige

sahen das Menetekel vom am Ende erneut vierten Platz schon an die Wand geschrieben, frei nach dem Motto „… und jährlich grüßt das Murmeltier“. Das Team war kaum wiederzuerkennen. Es nur mit einem ominösen Nervenflattern vor dem Aufstieg zu erklären, wäre zu kurz gegriffen. Wo war die Siegermentalität der zurückliegenden Monate, wo der unbedingte Wille, dem Gegner sein eigenes Spiel aufzuzwingen? Und das in einem Jahr, das zum wichtigsten für den FCM nach der Wende werden soll. Nämlich jenes Jahr, das endlich den seit 28 Jahren ersehnten Aufstieg in den bezahlten Fußball bringt. Noch nie, da sind sich alle in der Stadt und der Region – ob nun Fußballkenner oder nicht – einig, waren die Voraussetzungen dafür so gut. Während der FCM in diesen Tagen also nach Mitteln und Wegen sucht, die (hoffentlich zeitbegrenzte) sportliche Talfahrt zu stoppen, treibt die Liga ein Thema um, von dem Magdeburg, gottseidank, nicht betroffen ist: Die finanzielle Situation vieler Klubs, insbesondere der im Osten, ist mehr als bedenklich. Seit Jahren warnen Vereinbosse, diese dritte Liga sei ein Risiko-Spiel. Hohen Kosten, so der Tenor, stünden vergleichsweise geringen Einkünften, vor allem aus TV-Geldern, gegenüber. Ganz so neu ist das indes

Den FCM, 2002 mit einer Insolvenz durchaus ein gebranntes Kind, tangieren derartige existenzielle Problem nicht. Der Verein hat in den zurückliegenden Jahren klug gewirtschaftet und verfügt laut Medienberichten sogar über ein Eigenkapital von gut einer Million Euro. Geschäftsführer Mario Kallnik kann deshalb die Argumente von einem Risikounternehmen dritte Liga nur schwer nachvollziehen. „Ich halte es für eine Mär zu sagen, sie wäre wirtschaftlich nicht tragbar“, sagte er dieser Tage vor Journalisten. „Es gibt eine Zukunft für diese Liga.“ Und fügte hinzu: „Da ist noch viel machbar. Die dritte Liga kann durchaus rentabel sein. So haben wir beispielsweise eine hohe Präsenz im Free-TV, die die der zweiten Liga sogar übertrifft. Hinzu kommt der Vertrag mit Telekom (das Kommunikationsunternehmen überträgt sämtliche Drittliga-Begegnungen live, Anm. d. Red.).“ Einen der Gründe für die ständig weiteren Belastungen bei vielen Klubs sieht der FCM-Mann darin, dass sie den sportlichen Erfolg erzwingen wollen, dafür wirtschaftliches Risiko eingehen. Kallnik: „Jeder Verein hat es zunächst selbst in der Hand, wie er finanziell dasteht. Natürlich steigen die Personalkosten permanent an. Das muss ich als Manager beachten, gegebenenfalls gegensteuern. Die dafür nötigen Stellschrauben habe ich in der Hand.“ Für das erfolgreiche Agieren seines Klubs sieht der Manager vor allem zwei Faktoren: „Wir sind zum einen sportlich erfolgreich und verfügen über eine große Fan-Gemeinde“. Diese wiederum garantiert hohe Zuschauereinnahmen; mit durchschnittlich gut 17.200 Besuchern pro Spiel ist der FCM absoluter Liga-Krösus. Des Weiteren habe man die Werbeeinnahmen beträchtlich gesteigert: „In der dritten Liga rangieren wir da möglicherweise ganz oben.“ Ein zweiter wichtiger Faktor laut Kallnik: „Risikofaktoren haben wir immer eingeplant, nie ausgeblendet.“ Rudi Bartlitz


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WISSENSWERT KOMPAKT

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Wie viel Katharina gehört zu Zerbst? Prinzessin, Kaiserin, Zarin: Katharina II. Alexejwna – Ein Kurzporträt von Volker A. W. Wittich

N

icht nur in Zerbst in Anhalt wird behauptet, dass Katharina II. eine Zerbsterin gewesen sei. Wahr ist, dass sie dem Adelsgeschlecht von Anhalt-Zerbst entstammte. Und die Krim wurde bereits 1783 durch die russische Zarin Katharina II. Alexejwna (1729-1796) annektiert. Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst wurde am 2. Mai 1729 in Stettin als erstes Kind der Eheleute Fürst Christian August von Anhalt-Zerbst und Fürstin Johanna Elisabeth von Holstein-Gottorp geboren. An der Odermündung verbrachte sie ihre Kindheit. Sophie lernte Französisch und konnte die Fabeln von Lafontaine auswendig hersagen, besonders liebte sie die Komödien von Moliere. Ein Feldgeistlicher unterrichtete sie in Geschichte, Geographie und Bibelkunde. Mit der Ernennung des Vaters zum Stettiner Statthalter zog die Familie in das Schloss am Hauptplatz, Sophies Kinderzimmer befand sich im obersten Stockwerk. Mut, Wahrheitsliebe und Gehorsam waren die Tugenden, die man sie lehrte. Ihr Eigensinn führte zu einer Vorurteilslosigkeit und früh stellte sie alles in Frage, um selber über alles nachzudenken. Bis zu ihrem Hochzeitstag wusste Sophie nicht, worin sich die Geschlechter unterschieden. Später schrieb sie: „Mein Leben lang hatte ich die Neigung, nur der Sanftheit und Vernunft nachzugeben und mich allem Druck zu widersetzen.“ Im November 1742 zog die Familie von Stettin nach Zerbst. Anhalt-Zerbst war ein kleines selbständiges Fürstentum mit nur 20.000 Einwohnern. Im Kavalierhaus der Schlossanlage befindet sich heute im Erdgeschoss die Sammlung Katharina II. mit dem lebensgroßen Gemälde von ihr auf dem Pferde, welches 1995 vom russischen Maler Sergej Prisekin geschaffen wurde. Sophies Vater war für sie das Musterbild eines Herrschers, da er trotz eines Schlaganfalls und der damit verbundenen halbseitigen Lähmung in schlichter Manier weiter regierte. Sie beschrieb es mit den Worten: „Alle seine Schritte waren von der strengsten Rechtlichkeit geleitet. Ich habe nie ein Wort von ihm gehört, das nicht in Übereinstimmung mit seinem Charakter gewesen wäre.“ Sophies Mutter Johanna begann früh, sich nach einem passenden Mann für ihre Tochter umzusehen und ihre Wahl fiel nicht unbegründet auf Peter Ulrich, Sohn des Herzogs von Holstein-Gottorp. Dieser war Erbe des Thrones von Schweden. Diese gewünschte Beziehung kommentierte Sophie wie folgt: „Ich hatte nichts dagegen, denn ich wusste, dass er eines Tages König von Schweden werden würde und mir schmeichelte der Titel einer Königin.“ 1742 verzichtete Peter Ulrich auf die schwedische Krone. Er wurde von Elisabeth adoptiert und zu ihrem Nachfolger ausersehen. Zum Erben des schwedischen Thrones wurde – als Bestandteil der Friedensbedingungen zwischen Russland und Schweden – der Bischof von Lübeck Adolf Friedrich, zugleich Bruder von Johanna, bestimmt, was natürlich in Zerbst am Hofe Jubel und Freude auslöste. Im Dezember 1742 wurde Sophies Schwester geboren und ihre Mutter bat Elisabeth um ihre Patenschaft, wozu die Kaiserin ihr Einverständnis gab. In Sophie erwachte, eher aus Karrieregründen, neues

Porträt Peter III. und Katherina II. von Georg Christoph Grooth 1745.

Interesse an Peter und in späteren Erinnerungen von ihr heißt es: „In meinen geheimsten Gedanken entschied ich mich für ihn, denn von allen Verbindungen, die man für mich in Aussicht genommen hatte, war dies die glänzendste.“ Am Neujahrstag 1744 traf in Zerbst ein zwölf Seiten langer Brief von Peters schwedischem Hofmeister ein und Sophies Vermutung sollte sich im Wortlaut bewahrheiten: „Auf den ausdrücklichen Befehl Ihrer Kaiserlichen Majestät habe ich Ihnen, Madame, den Wunsch der erhabenen Kaiserin zu übermitteln, dass Ihre Hoheit mit der Prinzessin, Dero ältesten Tochter, so bald wie möglich in unser Land reisen möge …“ und weiter heißt es in diesem Schreiben, „dass seine Hoheit der Fürst unter keinen Umständen an der Reise teilnehmen soll.“ Schnell kamen dem um seine Tochter sehr besorgten Fürsten arge Bedenken und dies nicht nur im Hinblick auf die lange strapaziöse Winterreise in ein unendlich großes Land mit damals etwa 19 Millionen Einwohnern, doch bestehend aus 80 Völkern. Sophie sah in der Reise nach St. Petersburg keinerlei Verpflichtungen und hinzukam, dass die Kaiserin vorsorglich auch für eine Deckung der Reisekosten der beiden Zerbster Damen gesorgt hatte. Im Februar erreichten sie ihr Ziel. Nach einem dreitägigen Aufenthalt in St. Petersburg ging es weiter nach Moskau, wo sie im hölzernen Barockschloss Annenhof von Kaiserin Elisabeth empfangen wurden. Einen Wendepunkt in Sophies Leben stellte der Glaubenswechsel im Juni 1744 zur orthodoxen Kirche dar. Die Kaiserin wünschte den Vornamen Jekaterina und mit der Verlobung mit Peter wurde sie Großfürstin mit dem Titel „Kaiserliche Hoheit“. Ihr Handeln war darauf ausgerichtet, dem Großherzog, der Kaiserin und dem russischen Volk zu gefallen. Peter hielt sie für unreif und führte dies zum Teil auf seine Erziehung zurück. Katharina beschloss, sich anzupassen und nahm Tanzstunden, lernte Menuett und Polonaise, denn Bälle und Kostümfeste waren

ein wichtiger Bestandteil des Hoflebens. Im Mai 1745 zogen die Kaiserin und Peter in das Sommerpalais um, während Katharina und ihre Mutter ein Haus am Fluss Fontanka bewohnten. Katharina sah Peter fortan selten und die Kaiserin nur an Sonntagen. Es entstand eine Bindung zu Elisabeth und die Heirat 1745 war auf den Wunsch der Kaiserin zurückzuführen. Was folgte war ein von Demütigungen, Bevormundung und Drohungen ausgefülltes Eheleben. Es kam zu einer zunehmenden Entfremdung. Katharina versuchte dies durch neue Interessen und Freunde zu überwinden. Einer dieser neuen Freunde war Sergej Saltykow, der Katharina die ersten Mutterfreuden bescherte; 1753 gebar sie ihren Sohn Paul. Mit 26 Jahren begann sie, russische Geschichte zu studieren. In St. Petersburg wurde indessen die Lage immer unübersichtlicher, was sich zu ihren Ungunsten verschärfen sollte. Dies sah Katharina kommen und arbeitete einen detaillierten Plan aus. Mit diesem wandte sie sich an den neuen britischen Botschafter Charles Hanbury-Williams, da sie Geld brauchte und sie bekam 10.000 Pfund. Der Botschafter bestärkte sie und sagte zu ihr: „Sie sind zum Befehlen und Herrschen geboren und nur das Alter wird sie auslöschen.“ Mit Hanbury-Williams zusammen kam sein Sekretär, der 22-jährige Stanislaus Poniatowski, der sich im folgenden Winter in sie verliebte. Er wurde der Vater ihres zweiten Kindes Anna. Peter bekannte sich, im Gegensatz zum ersten Kind, zur Vaterschaft. 1759 wurde mehrfach zu einem Unglücksjahr: Erst starb Katharinas Tochter im März, dann der von ihr geachtete Charles Hanbury-Williams und schließlich ihre im Pariser Exil lebende Mutter im Alter von 47 Jahren. Katharina machte sich zur Maxime, zu ertragen, was ertragen werden musste und ihre Pflicht zu tun. Es sollte nicht lange dauern, dass ihr ein weiterer Mann gefiel: Grigorij Orlow. Dem nicht unerwarteten Tod der Zarin im Dezember 1761 folgte die sofortige Ernennung von Peter zum Zaren, ohne Katharina oder den Prinzen Paul zu erwähnen. Sie hatte ihr Ziel erreicht: Katharina war die Gemahlin des Kaisers von Russland. 1762 schenkte Katharina ihrem dritten Kind, einem Jungen, das Leben, den sie vorsorglich zu Pflegeeltern gab. Wegen der lieblosen Beziehung zu Peter zog sie schließlich ihre Konsequenzen und teilte mit, dass sie bereit sei, sich an die Spitze eines Staatsstreiches zu stellen. Am 28. Juni führte eine unblutige Revolte zur Festnahme vom Kaiser Peter mit Hausarrest im Landhaus Ropscha. Sein Wärter wurde Orlow, der ihn vergiftete und anschließend erdrosselte. Am 1. September 1762 verließ Katharina mit ihrem ganzen Hofstaat St. Petersburg in Richtung Moskau, um sich dort krönen zu lassen. Mit 33 Jahren, nach 18 Jahren Aufenthalt in Russland, war sie nun Zarin Katharina II. geworden. Buchtipp: „Katharina die Große“, Biografie von Vincent Cronin, Piper Verlag. Ein Vortrag von Volker A. W. Wittich über „Katharina die Große“ findet am 18. Februar, um 15 Uhr, in der Kulturwerkstatt Gommern e.V., Walter-Rathenau-Str. 19, 39245 Gommern statt.


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1. Ausgabe Februar | 2018

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Dagmar und Henry Birkenhoff mit Sylvia Königstein (v.l.n.r.) in der Lottoverkaufsstelle

„Wenn Sie lächeln, habe ich bestimmt gewonnen…“

W

ie oft Henry Birkenhoff und seine drei Kolleginnen diesen Satz in den vergangenen 25 Jahren schon gehört haben, haben sie nicht gezählt. „Viele Kunden kontrollieren die Gewinnzahlen auf ihrem Lottoschein nicht selbst, sondern lassen sich bei uns im Laden überraschen, ob sie etwas gewonnen haben“, erklärt der Magdeburger. Die Spielscheinquittung wird vom Terminal in der Lottoverkaufsstelle geprüft. Das dauert nur einen Wimpernschlag. „Und bei uns gehen die Mundwinkel automatisch nach oben, wenn ein Kunde etwas gewonnen hat. Wir freuen uns mit ihm.“ Seit dem Sommer 1993 schlägt das Herz von Henry Birkenhoff für LOTTO und für MagdeburgStadtfeld. Er ist der Großen Diesdorfer Straße und seinen Kunden seit 25 Jahren treu. „70 Prozent sind Stammkunden. Man kennt sich und erzählt auch mal, wie es den Kindern oder inzwischen schon den Enkelkindern geht“, sagt Mitarbeiterin Sylvia Königstein. „Wir haben jeden Tag glückliche

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it „Wissen gewinnt“ können Sie diesmal zweimal einen Sonntagsbrunch im Restaurant „Mephisto“ im Schauspielhaus gewinnen. wir

wollen wissen, in welchem Jahr der Maler Günter Glombitza in Magdeburg verstorben ist? Die Antwort finden Sie wie immer in der vorliegenden Ausgabe.

Gewinner mit der richtigen Lösung werden benachrichtigt. Einsendeschluss ist der 10. Februar. Der Rechtsweg ist bei der Gewinnermittlung ausgeschlossen. Uwe Bohne aus Colbitz, Heinz Fiedler aus Stendal und Liselotte Brehm aus Magdeburg gewannen Karten für das Glenn-Miller-Konzert am 16. Februar. Die richtige Lösung zur „Wissen-gewinnt“-Frage der vorherigen Ausgabe lautete 1841, das Gründungsjahr des Vereins der Runkel-Rüben-Zucker-Fabrikanten. Wir bedanken uns für die zahlreichen Zuschriften und drücken allen, die

Menschen um uns. Das macht den Job so schön und abwechslungsreich.“ Unvergessen ist die Geschichte eines Lottogewinners, der sich auch erst im Laden überraschen lassen wollte, ob er im LOTTO gewonnen hat. „Er sagte scherzhaft „hier, ziehen Sie den Schein mal durch, da ist sowieso nichts drauf“ und dann erschien auf dem Bildschirm am Terminal das Wort Zentralgewinn“, erinnert sich Henry Birkenhoff. Eine Mitarbeiterin nahm den sprachlosen Gewinner zu Seite und erklärte, dass er mehr als 1.000 Euro gewonnen hatte. „Daraufhin ließ der Mann alles stehen und liegen, selbst seinen Lottoschein, und eilte aus unserem Geschäft“, erinnert sich Birkenhoff. „Nach einer Viertelstunde kam er wieder, holte den Lottoschein und rannte wieder eilig davon, um dann nach einer weiteren Viertelstunde gemeinsam mit seiner Frau wiederzukommen. Er war fassungslos vor Freude und konnte es nicht glauben, dass er einen Fünfer im LOTTO 6aus49 hatte.“

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GEWINNT wieder oder neu mitmachen, fürs nächste Losglück fest die Daumen. Senden Sie die richtige Antwort bitte per Postkarte an MAGDEBURG KOMPAKT, Breiter Weg 202 in 39104 Magdeburg oder per E-Mail unter Angabe Ihres Namens, Ihrer Anschrift und Telefonnummer an: gewinne@magdeburg-kompakt.de


2018 | 1. Ausgabe Februar

KOMPAKT AUTOMOBIL

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NIGARI 2.0 – ein Autohaus wächst N

un kann man die neuen Dimensionen des umgebauten NIGARI-Autohauses erkennen – das neue Autohaus steht und das gesamte Objekt am Flugplatz bekommt seinen „Feinschliff”. Kunden, die derzeit auf der Suche nach einem neuen Skoda oder einem jungen Gebrauchtwagen sind, staunen nicht schlecht, wie schnell das Autohaus wächst. Zum 20. Geburtstag im letzten Jahr war der Baustart zum Komplettumbau. In den zwei Jahrzehnten seit der Eröffnung konnten mehr als 10.000 Neu- und Gebrauchtwagen hier an die Kunden ausgeliefert werden. Mit über 50 Lehrlingen seit 20 Jahren gehört NIGARI zu den vorbildlichen Ausbildungsbetrieben und rekrutiert den Nachwuchs für die Autohäuser aus den eigenen Reihen. Nachdem die NIGARI Autohäuser am Silberbergweg und in Burg eine zeitgemäße neue Inneneinrichtung und eine auffallende Außensignalisation im einheitlichen Škoda Copyright Identity bekamen, wird jetzt der Standort Flugplatz komplettiert und dem neuen Erscheinungsbild der NIGARI Gruppe angepasst. Der neue Erweiterungsbau schafft künftig eine größere Verkaufsfläche und die Überarbeitung der Innenräume und das gesamte Erscheinungsbild nach außen sollen bis zum traditionellen Frühlingsfest

am 5. und 6. Mai 2018 beendet sein. Als erstes Haus der Unternehmensgruppe entsteht hier eine moderne Dialogannahme für die schnellere Serviceannahme mit modernster Diagnosetechnik. Eine neugestaltete Außenfläche bietet zusätzlich Platz für neue Fahrzeuge, den Verkauf von Jahres-

wagen und Mietfahrzeugen von SKODA Modellen, aber auch anderen Fahrzeugmarken. NIGARI 2.0 ist damit zukunftssicher aufgestellt und wird seinem Ruf als kompetenter Škoda-Vertragshändler und Servicepartner gerecht, der seit mehr als 28 Jahren das Bild der Stadt Magdeburg prägt.

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Km-Stand: 47.750 Hubraum: 1197 ccm Leistung: 63 kw (86 PS) Kraftstoff: Benzin Getriebe: Schaltgetriebe Karosserie: Limousine Erstzulassung: 08/2014 Farbe: Candy-Weiss Unfall: nein

Km-Stand: 30.984 Hubraum: 1197 ccm Leistung: 66 kw (90 PS) Kraftstoff: Diesel Getriebe: Schaltgetriebe Karosserie: Limousine Erstzulassung: 10/2015 Farbe: Quarz-Grau Metallic Unfall: nein

Ausstattung: ABS • ASR • Außenspiegel elektr. • beheizbare Vordersitze • Bordcomputer • el. Fensterheber vorn und hinten • ESP • Fahrer- und abschaltbarer Beifahrerairbag • Tempomat • geteilt umklappbare Rücksitzbank • Climatronic • Kopfairbags • Leichtmetallfelgen • Musiksystem Stream • Nebelscheinwerfer • Parksensoren hinten • Radiobedienung am Lenkrad • Zentralverriegelung u.v.m.

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Km-Stand: 116.514 Hubraum: 2987 ccm Leistung: 170 kw (231 PS) Kraftstoff: Diesel Getriebe: Automatikgetriebe Karosserie: Kombi Erstzulassung: 10/2009 Farbe: Grau Metallic Unfall: ja

Km-Stand: 18.620 Hubraum: 2000 ccm Leistung: 110 kw (150 PS) Kraftstoff: Diesel Getriebe: Automatikgetriebe Karosserie: SUV Erstzulassung: 10/2016 Farbe: Cappuccino-Beige Unfall: nein

Km-Stand: 20.001 Hubraum: 2000 ccm Leistung: 110 kw (150 PS) Kraftstoff: Diesel Getriebe: Automatikgetriebe Karosserie: Limousine Erstzulassung: 08/2016 Farbe: Empire-Grau Metallic Unfall: nein

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LEBENSART KOMPAKT

1. Ausgabe Februar | 2018

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Frühlingsdüfte lassen von grünen Idyllen träumen

Entspannte Atmosphäre genießen

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ährend das Wetter weiter seine Kapriolen schlägt, können Besucher der Messe „Gartenträume“ in Magdeburg vom 9. bis zum 11. Februar die entspannte Atmosphäre am Stand der Pool- & Freizeitwelt Koch genießen. Auf einer Ausstellungsfläche von 130 Quadratmetern gibt das Unternehmen einen Einblick in sein vielfältiges Repertoire, das ebenso wie die Erfahrung im Bau von Wellnessund Freizeitanlagen in 28 Jahren stetig gewachsen ist. Neben einem 7,5 Meter langen, 3,5 Meter breiten und 1,50 tiefen Compass CarbonCeramic-Pool können am Messestand auch drei Whirlpools in unterschiedlichen Ausführungen sowie eine Grillkota und Wasserspiele besichtigt werden. Eingebettet in eine liebevoll gestaltete Gartenlandschaft haben die Besucher die Möglichkeit, sich für die Gestaltung ihres eigenen Grundstücks inspirieren lassen. Zudem informieren die Mitarbeiter der Pool- & Freizeitwelt Koch über das Leistungsspektrum im privaten und gewerblichen Sektor, das von Saunen, Schwimmbecken und Whirlpools über Naturteich- und Schwimmanlagen bis hin zu Garten- und Ferienhäusern, Carports, Garagen sowie Zäunen reicht. Wer seinen Wissensdurst damit noch nicht gestillt hat, kann sich auch beim 28. Frühlingsfest des Unternehmens am 5. Mai informieren. Wie immer stehen dann in der Ausstellung im Außenbereich als auch in der oberen Etage Whirlpools, Pools, Saunen, Kotas, Infrarotkabinen und vieles mehr zur Erkundung bereit. Zudem werden zahlreiche Vertreter diverser Firmen vor Ort sein, die spezielle Fragen beispielsweise zu den Themen Wärmepumpen, Filtertechnik oder Wasserpflege beantworten.

Gustav-Ricker-Straße 11z, 39120 Magdeburg Telefon: 0391 / 62 87 9 0 Internet: www.freizeitwelt-koch.de Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 9 - 18 Uhr Samstag: 10 - 14 Uhr

Der Frühling hält Einzug in die Messe Magdeburg: Bei der Gartenmesse „Gartenträume Magdeburg“ verwandeln vom 9. bis 11. Februar regionale Garten- und Landschaftsbauer die Messehallen in ein blühendes Paradies, verraten Tipps und Trends.

M

odellgärten zeigen Ideen zum Wohnen und Wohlfühlen inmitten der Natur. Rund 100 regionale und internationale Aussteller bieten Inspirationen und neueste Gartentrends, Gartentechnik und Outdoor-Möbel, Pflanzen und Expertentipps, ausgefallene Gestaltungsideen und Dekorationen, Gartenberatung, Zubehör und mehr. Die Gartenträume Magdeburg laden ein, die Natur zu erleben – im Garten, auf Terrasse und Balkon. Sie werden zum Raum für alle Aktivitäten, große und kleine Flächen zu einer Oase der Erholung mit Wasserspielen und blühenden Blumen ebenso wie zum Ort für gesellige Feste und Partys mit stilvollen Lounge-Bereichen. Mit verschiedenen Modellgärten zeigen Garten- und Landschaftsbauer die Möglichkeiten für die Gestaltung des eigenen grünen Paradieses mit individuellen Highlights. Beliebt geworden ist Kochen unter freiem Himmel mit OutdoorKüchen und Grills mit allem Komfort – die besten Zutaten dafür liefert der eigene Nutzgarten mit Obstbäumen, Gemüse- und Kräuteranbau. Naturnah und lebendig sollen unsere Städte werden. Die Gartenträume zeigen, wie jeder dazu

etwas beitragen kann, zum Beispiel mit Grünflächen, die Lebensraum für Tiere, Bienen und weitere Insekten schaffen. Wetterfeste Überdachungen, robuste neue Materialien für Wege und Terrassenbau, bewährte heimische Holzarten und Gärtnern im Kreislauf der Natur liegen im Trend. Mit intelligenter Gartentechnik erhält auch die Digitalisierung Einzug in den Garten. Auf der Gartenträume-Messe wird ein neues Smart-System vorgestellt, mit dem die Gartenbewässerung und der Rasenmähroboter im Handumdrehen gesteuert werden kann. Begrünungssysteme liegen nicht nur für Innenräume im Trend, auch für die eigene grüne Oase gibt es vielfältige Möglichkeiten. Zudem bieten neue Aussteller ihre Produkte an, liebevoll in Handarbeit gefertigt. Im Rahmenprogramm mit Gartenfachleuten bieten die Gartenträume Einsichten in die Welt von Garten, Gestaltung, Pflanzen und Natur. Floristische Vorführungen, alles zum Thema Zwiebel-Neuheiten oder Obstbäume, eine Gesprächsrunde zur Ausbildung zum Landschaftsgärtner, eine Kochshow zum Thema Frühlingsküche und mehr gehören zu den Höhepunkten. Moderatorin Diana Fritsche-Grimmig führt durch das Programm auf der Bühne und erzählt Anekdoten zum Thema Garten. Neu sind die Gartenträume als Experten-Treff rund um die Uhr online unter www.gartentraeume.com. Gartenträume Magdeburg: 9. bis 11. Februar Ort: Messe Magdeburg Öffnungszeiten: Freitag, Samstag, Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr Eintritt: Erwachsene 7 Euro, Rentner 6 Euro, Kinder bis 12 Jahre 1 Euro, bis 4 Jahre gratis Freikarten: MAGDEBURG KOMPAKT verloste in der vorigen Ausgabe 3 x 2 Freikarten für die Messe. Gewonnen haben: Christina Heitz, Wusterwitz, Andreas Schoft, Gardelegen, und Ines Sandt, Magdeburg. Herzlichen Glückwunsch!

Modellgärten und Beispiele für die Gestaltung von Balkonen sowie Terrassen bieten Inspiration bei der Messe Gartenträume.


2018 | 1. Ausgabe Februar

LEBENSART KOMPAKT

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NatĂźrlich Sport im Kneipp-Verein

n Aber sicher! Vorausdenken bereits als Berufsanfänger

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Z

u Beginn dieses Jahres haben sich viele wieder mit guten Vorsätzen ausgestattet, die jetzt mehr oder minder konsequent umgesetzt werden: mehr Sport treiben, gesĂźnder essen, weniger Stress ‌ Das ist unbestreitbar alles gut fĂźr die Figur und das Wohlbefinden. Leider lässt sich auch mit der gesĂźndesten Lebensweise nicht immer verhindern, dass uns eine ernsthafte Krankheit niederstreckt oder ein schwerer Unfall in den Rollstuhl verbannt. Es kann jeden treffen. Schlimmstenfalls kann der Betroffene dann nie mehr seinem Beruf nachgehen, nicht mehr selbst fĂźr den eigenen Lebensunterhalt sorgen. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente ist aber zu gering, um davon wĂźrdig leben zu kĂśnnen. „Dass mir so etwas passiert, hätte ich nie geglaubt ‌,“ heiĂ&#x;t es dann oft. Ein solcher Schicksalsschlag verändert plĂśtzlich das gesamte Leben. SchĂźtzen kann sich jeder jedoch vor den finanziellen Belastungen infolge von Verdienstausfall und mĂśglichen zusätzlichen Ausgaben fĂźr medizinische Betreuung. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt eine monatliche Rente in zuvor vereinbarter HĂśhe, wenn der Erkrankte oder Verletzte nicht mehr in der Lage ist, seinen Beruf auszuĂźben. Das gilt nicht erst bei dauerhafter Berufsunfähigkeit, sondern die meisten Versicherer leisten bereits bei einer ärztlichen

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Ausfallprognose von ununterbrochen mindestens sechs Monaten. Na klar, vor allem als junger Mensch mĂśchte man gar nicht daran denken, dass einem etwas Schlimmes passieren kann. Aber auch schon ein Berufsanfänger kann durch einen schweren Motorradunfall zum Pflegefall werden. Deshalb ist es nie zu frĂźh fĂźr eine Grundabsicherung. Je jĂźnger man beim Abschluss ist, desto gĂźnstiger sind zudem die Beiträge. Denken Sie darĂźber nach. Das wäre doch ein guter Vorsatz im neuen Jahr. Ihre Jennet Pchayeck aus dem Kundendienst-Center der Ă–SA Versicherungen

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n der heutigen rasanten Zeit sind mentale Ăœberlastungen häufig anzutreffen. Ernst zu nehmende Ăœberlastungsphasen kĂźndigen sich u.a. durch SchlafstĂśrungen, innere Unruhe oder die Verringerung der Belastungstoleranz an. Der Stresspräventionskurs „Mind-Body-Balance“ bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Stressbewältigung und zur Resilienzstärkung. Es handelt sich dabei um einen Präventionskurs, der von den Krankenkassen anerkannt und bis zu 100 Prozent gefĂśrdert wird. Der nächste Kurs beginnt am 12. Februar 2018 und findet von 16 bis 17.30 Uhr statt. Wenn Sie mehr erfahren mĂśchten, kĂśnnen Sie sich gern an Ilka Stuchlik von PRiGES – Personal- und GesundheitsfĂśrderung wenden: Mail: info@priges.de Telefon: 0176 43 63 16 15


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WISSENSWERT KOMPAKT

1. Ausgabe Februar | 2018

n Kompakt Fortbildung Hot Stone Massage

I

m Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer findet vom 19. bis 20. Februar, 8 bis 14.45 Uhr, eine Weiterbildung zum Thema „Hot Stone Massage“ statt. Das Wissen um die Heilkunst der erwärmten Steine hat eine lange Tradition. Die Hot Stone Massage ist eine faszinierende Kombination aus Ganzkörpermassage, Energiearbeit, Einsatz von Wärmereizen sowie der Wirkung von warmen Ölen. Im Vordergrund des Kurses stehen u. a. die Auswahl der Massagesteine, der Raumdüfte, Musikvorschläge, Massageöle, Massagemittel und praktische Übungen.Weitere Informationen gibt es bei der Weiterbildungsberatung im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Magdeburg unter der Telefonnummer 0391 6268172/-173, E-Mail info@bbz-bildung.de und auf der Internetseite www.bbz-bildung.de.

Sozialamt ordnet sich neu

D

as Sozial- und Wohnungsamt im Wilhelm-Höpfner-Ring 4 bleibt am Dienstag, den 6. Februar, und Donnerstag, den 8. Februar 2018, geschlossen. Grund sind Umzüge von Amtsabteilungen in den Winterferien innerhalb des Hauses. Während der beiden Schließtage stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Servicetresen für Auskünfte zur Verfügung.

Lust auf Quickie?

K

ennen Sie Ihre Heimat? Beim schnellen Quiz des MDR-Fernsehens ist Wissen angesagt. Gefragt sind Kenntnisse über Mitteldeutschland aus allen Themenbereichen, insbesondere aus den vergangenen 15 Jahren. Von einem Kandidaten müssen zwölf Fragen beantwortet werden, um ein Auto als Hauptpreis zu gewinnen. Der Kandidat hat drei Joker. Die Beantwortung der einzelnen Fragen ist zeitlich beschränkt: von fünf Sekunden für die erste Frage bis 60 Sekunden für Frage zwölf. Außerdem können sich die Zuschauer von zu Hause aus beteiligen und Lösungen per Telefon übermitteln. Aus allen richtigen Anrufen innerhalb einer Sendung wird dann ein Gewinner ausgelost. Wie gut kennen Sie sich mit der mitteldeutschen Geschichte und Kultur aus? Testen Sie es! Wenn Sie einmal MDR Quickie-Zuschauer werden wollengeht dies ganz einfach. Erleben Sie die Aufzeichnung von MDR „Quickie“ mit Andrea Ballschuh. Das beliebte MDR Quiz wird immer samstags um 19.50 Uhr ausgestrahlt. Kandidaten aus Mitteldeutschland tüfteln in der Sendung an kniffligen Fragen zu ihrer mitteldeutschen Heimat. Magdeburg Kompakt verlost Publikumsplätze für die Aufzeichnungen am 12. und am 13. Februar 2018 – Einlass ist jeweils um 19.30 Uhr.

Lachen ist die beste Medizin L

achen ist häufig die beste Medizin. Die Klinikclowns sorgen für fröhliche und unbeschwerte Momente in Krankenhäusern. Denn Gesunde können sich kranklachen – und Kranke gesund. In Magdeburg sind Mitglieder des Vereins PAKK regelmäßig auf den Kinderstationen des Universitätsklinikums und des Klinikums Olvenstedt unterwegs, um bei den jüngsten Patienten ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Dabei ist Clownsein eine ernste Angelegenheit. Man kann sich nicht einfach eine rote Nase aufziehen und damit in ein Krankenhaus gehen. Professionelle Klinikclowns bringen Leichtigkeit, muntern die kleinen Patienten auf und stärken Hoffnung und Lebensmut. Deshalb unterstützt die AOK SachsenAnhalt die Arbeit der Klinikclowns, die Kindern viel Freude in den Klinikalltag bringen. In Krankenhäusern und Hospizen sorgen die professionellen Clowns mit Humor für etwas Abwechslung und Trost für die oftmals schwerkranken Kinder. Um die Klinikclowns zu unterstützen, sammelten Mitarbeiter der AOK in der Vorweihnachtszeit Spenden auf den Weihnachstmärkten in Sachsen-Anhalt. Wilma Struck, Landesrepräsentantin der AOK Sachsen-Anhalt, konnte so vor wenigen Tagen den Klinikclowns 5050 Euro als Spende überreichen. Einen Filmbeitrag zur Übergabe in der Feuerwache finden Sie unter www.goo.gl/5WTm3J oder unter dem hier abgebildeten QRCode.

Bei so viel geballter Fröhlichkeit kam bei Wilma Struck von der AOK (re.) auch der Clown durch. Bei der Übergabe einer 5050 Euro-Spende an die Magdeburger Klinik-Clowns, hier vertreten durch Spaghetti (Janine Freitag) und Frosine (Bernadette Deibele), schlüpfte sie auch in die Spaßmacher-Rolle. Foto: Viktoria Kühne


2018 | 1. Ausgabe Februar

WISSENSWERT KOMPAKT

35 Anzeigen

n Treffpunkt Gesundheit „Mein Tag“ so gut wie unser Service

Hör mal!

E

ine Apotheke ist mehr als ein beispielsweise auch Zeit, um Sie in Ort, um im Krankheitsfall MediMAGDEBURG KOMPAKT über unsere kamente zu erhalten oder geNeuerungen und Besonderheiten zu sundheitsfördernde Mittel zu erwerinformieren. Ihnen mit Rat und Tat zur ben. Wissen und Erfahrung zu jedem Seite zu stehen, bleibt der SchwerProdukt stehen im Mittelpunkt. Diese punkt unseres täglichen Tuns. Kompetenzen stecken in jeder MitarNehmen Sie unsere Kundenzeitbeiterin und jedem Mitarbeiter, um schrift einmal mit und machen Sie Ihre Fragen beantworten sowie Sie insich selbst ein Bild über den Inhalt dividuell beraten zu können. Um Sie und die vielseitigen Themen. Die beals Kunden über uns, über moderne teiligten Apotheker bringen sich in die Medikamente und präventive MögZeitschrift ein. Deshalb wird darin lichkeiten zu informieren, nutzen wir auch unsere fachliche Handschrift außerdem unsere hauseigene Kun- Apothekerin sichtbar, genauso wie während der denzeitschrift „Mein Tag“. Anders als Claudia Meffert Medikamentenausgabe und Beratung die bekannte „Apotheken-Umschau“ in den Pluspunkt Apotheken. Wer ist „Mein Tag“ in Magdeburg nur in den Pluspunkt mehr bieten will als andere, muss eigene Wege Apotheken erhältlich. Insgesamt haben sich für die gehen und mitunter mehr Zeit aufwenden. Eine Servicethemen dieser Zeitschrift 450 Apotheker in Zeitschrift ist und bleibt stets etwas sehr Individuganz Deutschland zusammengeschlossen. Inforelles. Wenn wir Ihnen etwas in die Hand geben, mationen zu Gesundheit und medizinischen Thestehen wir auch dazu. So ist es sowohl mit unserer men gibt es ja an jeder Ecke. Doch unser Anliegen Fachkompetenz als auch mit unserer Kundenzeitist es, unseren Servicegedanken und dadurch die schrift. Was Sie in die Hand nehmen, das ist wertFreundlichkeit sowie Beratungskompetenz unserer voller als wenn Sie nur etwas auf dem „Schirm“ – Mitarbeiter zu unterstreichen. also dem Bildschirm – hätten. Ich hoffe, ich konnte Deshalb haben wir uns entschlossen, uns dem Sie neugierig auf „Mein Tag“ machen und Sie greianspruchsvollen und unterhaltsamen Konzept von fen beim nächsten Besuch einfach mal zu und stö„Mein Tag“ anzuschließen. Dadurch wird unsere bern in der interessanten Lektüre. Philosophie mit einem individuellen Service für Sie Herzlichst Ihre Claudia Meffert, da zu sein, unterstrichen. Deshalb nehme ich mir Pluspunkt Apotheken in Magdeburg

n Kompakt Entspannungskurse für eine bessere Gesundheit

A

m 31. Januar werden im Gesundheits- und Veterinäramt in der Lübecker Straße 32 die dort angebotenen Entspannungskurse vorgestellt. Dazu gehören Atementspannung, Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training oder Chi Gong/Meditative Muskelentspannung. Referent Dr. Detlev Klaus spricht um 17 Uhr zum Thema „Achte auf Dich! – Welche Entspannungstechnik hilft mir?“. Das Angebot gilt auch für Menschen, die sich mit gesundheitlichen Einschränkungen, Beschwerden, Belastungen beispielsweise aus der Pflege von Angehörigen im Lebensalltag auseinandersetzen müssen. Alle Verfahren trainieren Möglichkeiten der gezielten Entspannung. Sie unterstützen Stressabbau, stärken Konzentration und Ausdauer. Weitere nachweislich positive Effekte haben sie unter anderem auf Schlafstörungen oder Schmerzen. Wichtigste Voraussetzungen für den persönlichen Lernerfolg ist die Kenntnis über die Inhalte, Voraussetzungen und Wirkungen der vier Verfahren. Im Einführungsvortrag werden diese kurz vorgestellt und mögliche Fragen beantwortet. Im Anschluss können Übungsgruppen ab acht Teilnehmern vereinbart werden. Das praktische Gruppentraining erstreckt sich über zehn Termine a 60 Minuten. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 0391/5406119 zu den Sprechzeiten jeweils montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9 Uhr bis 12 Uhr oder per EMail an detlev.klaus@ga.magdeburg.de anmelden.

Männer in Sachsen-Anhalt erleiden häufiger Depressionen

M

ehr Sachsen-Anhalter gehen wegen einer Depression zum Arzt, darunter zunehmend Männer. Das geht aus einer Studie der BARMER bezogen auf die gesamte Bevölkerung hervor. Demnach waren im Jahr 2015 in SachsenAnhalt 44.800 Männer im Alter zwischen 40 und 64 Jahren wegen einer depressiven Episode beim Arzt – 18 Prozent mehr als 2012. Bei den Frauen stieg die Zahl der Betroffenen im selben Zeitraum um fast 17 Prozent auf 100.300 Betroffene. „Vor allem Männer sollten aus falscher Scham nicht im Stillen leiden. Eine Depression ist eine Krankheit, die unbehandelt im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Depressionen sind längst eine Volkskrankheit, die so früh wie möglich behandelt werden sollte“, sagt BARMER-Landesgeschäftsführer Axel Wiedemann. So begingen in Deutschland im Jahr 2015 rund 10.000 Menschen Suizid, darunter etwa dreimal so viele Männer wie Frauen. Die bundesweite Analyse zeigt außerdem deutliche regionale Unterschiede bei der Häufigkeit der „depressiven Episode“. Während Mediziner in Sachsen-Anhalt bei zehn Prozent der 40 bis 64-jährigen Männer eine entsprechende Diagnose stellten, waren es in Thüringen zwölf Prozent – in Bayern hingegen 16 Prozent. Rein medizinisch seien die Unterschiede kaum erklärbar, sagt Wiedemann: „Möglicherweise werden dort mehr Fälle diagnostiziert, wo es mehr Ärzte, Psychotherapeuten und Psychologen gibt.“

Lärm ist nicht gesund

V

or vielen Jahrtausenden war es sehr ruhig um uns Menschen. Zum Überleben war es wichtig, die leisen Geräusche wahrzunehmen: Das Rascheln im Gebüsch konnte nämlich ein leckeres Wildschwein sein – oder ein gefährlicher Säbelzahntiger. Genau darauf hat sich unser Gehör im Laufe der Evolution angepasst und eingestellt. Seit der Industrialisierung, dem Einzug der Popmusik und dem zunehmenden Verkehr ist die Welt viel lauter geworden. Und Lärm birgt beträchtliche Risiken. Ab einer gewissen Lärmbelastung nimmt das Innenohr nachweislich und dauerhaft Schaden. Dabei gilt: Je lauter es ist, desto kürzer ist die Zeitspanne, bis die Auswirkungen spür- und messbar sind. Leider wird ein geschädigtes Innenohr nicht wieder gesund, und auch das beste Hörgerät kann die Leistung des gesunden Hörorgans nie ersetzen – das gilt für eine Lärmschwerhörigkeit und eine altersbedingte Schwerhörigkeit gleichermaßen. Zusätzlich bedeutet eine Geräuschbelastung Stress für den Körper. Schlaflosigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Magenprobleme sind häufige Folgen. Um Lärmschädigungen vorzubeugen, eignet sich am besten ein angepasster Gehörschutz. Dieser wird in Form und Material individuell gefertigt. Dazu nehme ich in unserem Geschäft exakte Abformungen beider Ohren. Die Fertigung übernimmt ein Speziallabor. Für Musiker und besondere Anforderungen wird der Gehörschutz zusätzlich mit einem geeigneten akustischen Filter versehen. Einmal angepasst schützt der Gehörschutz zuverlässig und für Jahre. Gerne berate ich Sie zum Thema Lärm und Gehörschutz. Natürlich finde ich auch eine Lösung, falls Ihre Ohren trotz alledem nicht mehr so funktionieren wie früher. Kommen Sie doch einmal vorbei in unserem Geschäft am Olvenstedter Platz 1. Ich freue mich auf Sie. Ihr Clemens Döring, Dr.-Ing. Knoche

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WISSENSWERT KOMPAKT

1. Ausgabe Februar | 2018

Neue Schuheinlage hilft, bei Patienten mit Diabetes Schäden abzuwenden Bundesweit leiden rund sechs Millionen Menschen an Diabetes. Sachsen-Anhalt gehört mit einer Quote von mehr als 12 Prozent Betroffenen zu den Spitzenreitern unter den Bundesländern. Von Isabell Walter

D

iabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die zu erhöhten Blutzuckerwerten führt und sich an vielen Organen manifestiert, so auch an den Füßen. Durch Schädigung der langen Nervenbahnen und der Blutgefäße entsteht das diabetische Fußsyndrom. Es führt jährlich zu 30.000 Amputationen infolge von Druckgeschwüren und unbemerkten Verletzungen. Bislang umfassen Maßnahmen zur Verhinderung von Geschwüren tägliche Fußuntersuchungen durch die Betroffenen selbst, sowie in regelmäßigen Abständen vom behandelnden Arzt und eine Versorgung mit speziell auf die Bedürfnisse der Diabetikerfüße angepasstem Schuhwerk. „Leider konnte die Rate an Geschwüren in den letzten Jahren nicht signifikant reduziert werden. Oft ist es für Betroffene schwierig, anfängliche Veränderungen und kleinere Wunden rechtzeitig zu erkennen. Die Zeitabstände, in denen die Füße vom behandelnden Arzt gesehen werden, betragen in der Regel mehrere Monate, sodass Schäden oft bereits längere Zeit bestehen, bevor Gegenmaßnahmen eingeleitet werden“, so Prof. Dr. Peter R. Mertens, Direktor der Universitätsklinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie Magdeburg.

Die Studiengruppe präsentiert die intelligente Einlegesohle. Diese befindet sich auf der eigens de signten Induktionsladestation. Dadurch werden unhandliche Batteriewechsel vermieden

In Zukunft soll ein Hilfsmittel Betroffene unterstützen, die Gesundheit ihrer Füße zu kontrollieren und Schäden abzuwenden. Dafür hat die Universitätsklinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie Magdeburg in Zusammenarbeit mit der Thorsis Technologies GmbH und Medixmind GmbH eine intelligente Schuheinlage entwickelt, die Betroffenen zeitnah mit einem Aufwand von circa 10 Minuten am Tag eine Rückmeldung über den Zustand ihrer Füße vermittelt. Die Schuheinlage ist wie eine handelsübliche für Diabetiker empfohlene Weichbettung verarbeitet. Durch die Art der Fertigung werden einwirkende Druckbelastungen gleichmäßig auf den gesamten Fuß verteilt. Zusätzlich verfügt die intelligente Einlegesohle über Sensoren für Druck

und Temperatur. Durchblutungsstörungen und Entzündungen sollen hierüber frühzeitig erkannt werden. Es ist bekannt, dass Entzündungen und Durchblutungsstörungen mit Veränderungen der Fußtemperaturen einhergehen, die schon lange, zum Teil fünf Wochen vor dem Auftreten einer manifesten Schädigung, nachweisbar sind. Deshalb messen die Sensoren in den Einlegesohlen die Druck- und Temperaturverläufe der Füße. Die gemessenen Werte werden an ein Mobiltelefon und von dort an das Studienzentrum der Klinik weitergeleitet. Dem Patienten werden direkt nach der Messung gefährdete Bereiche seines Fußes angezeigt. Bei Werten, die auf eine Geschwürentstehung hindeuten, wird der Patient durch das Studienzentrum kontaktiert und es werden geeignete Maßnahmen besprochen. Nachdem die intelligente Einlegesohle in Vorstudien in der Klinik getestet wurde, soll sie nun im häuslichen Umfeld der Patienten zum Einsatz kommen. Im Rahmen einer Studie werden 150 Patienten für zwei Jahre mit den intelligenten Einlegesohlen ausgestattet. Durch tägliche Messungen sollen drohende Entzündungen und Durchblutungsstörungen an den Füßen erkannt und durch Gegenmaßnahmen verhindert werden.

Zurzeit werden noch interessierte Betroffene für die Studie gesucht. Diese können sich direkt an das Studienzentrum wenden: Frau Dr. Walter, Tel.: 0391 / 67-21615/-21745 (Mo/Do: 13-15 Uhr, Di/Mi/Fr: 9-12 Uhr). Modell der intelligenten Einlegesohle und Position der Sensoren.


2018 | 1. Ausgabe Februar

WISSENSWERT TECHNIK

37 Anzeige

Einfach mal die Ruhe genießen Active-Noise-Cancelling-Kopfhörer (ANC) sind im Moment extrem angesagt. Denn sie blenden auf Knopfdruck Lärm aus, etwa dauerbrummende Flugzeugturbinen oder das Rattern der Züge. Die Noise-Cancelling-Kopfhörer sind des Pendlers Liebling und auch im Urlaubsflieger immer häufiger anzutreffen: Auf Knopfdruck schirmen sie störende Außengeräusche ab und lassen Musik selbst bei lauter Umgebung kraftvoll wirken, ohne dass man den Kophhörer auf die lauteste Stufe stellen muss. Und das funktioniert so: Die Ohrhörer sind mit Mikrofonen ausgestattet, die die Umgebungsgeräusche aufnehmen und gegenphasige Schallwellen erzeugen. So wird der Lärm für den Zuhörer optimal ausgelöscht. Gegenüber konventionellen Kopfhörern braucht man vom Prinzip her gar keine Musik hören, um Außengeräusche auszublenden. Die Active-Noise-Cancelling-Kopfhörer versprechen also echte Ruhe im Büro oder unterwegs.

Bose QuietComfort 35 II

Sony WH-1000XM2 Glasklaren, unverfälschten Klang konnten Musikliebhaber bisher vor allem im Konzertsaal erleben. Kein Straßenlärm, keine Stimmen, kein Vogelzwitschern: Störgeräusche sind Fehlanzeige – die Akustik außergewöhnlich gut. Der kabellose Kopfhörer Sony WH1000XM2 bietet ein unverfälschtes Musikerlebnis. Die Geräuschminimierung (Digital Noise Cancelling) gehört zu den effektivsten weltweit und blendet Umgebungsgeräusche so effizient aus wie nie zuvor. Dafür sorgen unter anderem eine verbesserte Filterung der Außengeräusche, neu entwickelte Ohrpolster sowie die „Sense Engine“ des Kopfhörers. Diese erkennt genau, wie der Kopfhörer getragen wird und analysiert gleichzeitig die Kopfform des Nutzers. Selbst bei kabelloser Übertragung mit Bluetooth wird Musik in High Resolution Audio Qualität auf höchstem Niveau wiedergegeben. Damit niemand in der Bahn oder im Flieger wichtige Informationen verpasst, ist der Kopfhörer mit dem „Quick Attention“-Modus ausgestattet. Dabei reicht es, die Handfläche an die Kopfhörermuschel zu legen. Das „Noise Cancelling“ wird umgehend deaktiviert, die Lautstärke reduziert. So dringen Geräusche von außen direkt durch den Kopfhörer. Über das Touchpad an der Seite des Kopfhörers oder ganz einfach mit der Stimme lässt sich die Musik und Anrufe ganz unkompliziert steuern. Dank der integrierten Sprachsteuerung sucht der Google Assistant online Antworten auf Fragen zu den verschiedensten Themen. Der Premium-Bügelkopfhörer bietet zahlreiche persönliche Einstellungsmöglichkeiten und mit bis zu 30 Stunden eine außergewöhnlich lange Akkulaufzeit – für besonders intensiven und langen Hörgenuss.

Sie wissen bestimmt, wie es sich anfühlt, wenn die Welt um Sie herum in den Hintergrund tritt und Sie sich plötzlich an einem Ort wiederfinden, an dem Sie Ihre Musik ungestört genießen können. Mit der Acoustic Noise Cancelling-Technologie am kabellosen Kopfhörer QuietComfort 35 II von Bose können Sie dieses Gefühl mit nur einem Tastendruck erleben, denn sie erfasst und misst die Geräusche in Ihrer Umgebung, um anschließend ein entsprechendes Gegensignal zu erzeugen, das den Lärm einfach verschwinden lässt. Dank der dreistufigen Lärmreduzierung können Sie Ihr Hörerlebnis individuell an Ihre Umgebung anpassen. Also egal, welches Gefühl Ihre Musik in Ihnen auslöst, fühlen Sie es wirklich. Völlig ungestört. Stoßfeste Materialien, glasfaserverstärktes Nylon und korrosionsbeständiger Edelstahl – diese Kopfhörer werden allen Ansprüchen eines aktiven Lebensstils gerecht. Aber wenn man sie über einen längeren Zeitraum trägt, müssen sie auch angenehm sitzen. Deshalb ist der Kopfbügel der QC35 headphones nicht nur weich, sondern wirklich komfortabel. Per Sprachbefehl lässt sich der Google Assistant aktivieren, der in vielen Lebenslagen Hilfe anbietet. Mit einer Wiedergabedauer von bis zu 20 Stunden müssen Sie auf keinen Titel Ihrer Playlist mehr verzichten. Wenn sich die Laufzeit des Akkus dem Ende nähert, können Sie sie durch Schnellaufladen in 15 Minuten um 2,5 Stunden verlängern. Und sollte der seltene Fall eintreten, dass der Akku tatsächlich leer ist, geht der Musikgenuss mit dem im Lieferumfang enthaltenen Audiokabel trotzdem weiter.

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1. Ausgabe Februar | 2018

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SATIRE KOMPAKT

2018 | 1. Ausgabe Februar

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Micha Marx im Kritzel-Vakuum Zum dritten Mal wurde im Kabarett „… nach Hengstmanns“ der sachsenanhaltische Kleinkunstpreis verliehen.

E

r stammt aus dem Schwabenländle und lebt seit elf Jahren in Bonn am schönen Rhein. Und er hat ein völlig neues Genre der Kleinkunst entwickelt. Denn der 32-jährige Micha Marx entdeckte für sich und zur Freude des Publikums das Kritzel-Comedy. Mit dieser Art der Kleinkunst überzeugte er nicht nur die Jury, sondern auch das Publikum des „3. Magdeburger Vakuums“, dem Sachsen-Anhaltischen Kleinkunstpreis. Damit setzte sich der Freie Illustrator mit feinsinnigem Witz und skurrilen Zeichnungen gegen eine starke Konkurrenz durch, die an drei Abenden im Kabarett „… nach Hengstmanns“ in den Wettstreit um den Kleinkunstpreis angetreten waren. Mittels Beamerprojektion und wortgewandter Beiträge zog der gebürtige Esslinger, der in dem dort nahe gelegenen Dorf Altbach aufgewachsen war, die Beobachter des Geschehens in seinen Bann. Denn während des Wettbewerbs im Breiten Weg 37 waren Kabarettisten, Lesebühnenkünstler, Comedians und musikalische Satiriker zu erleben, die nicht nur eine bunt gefächerte Bandbreite ihres Könnens zeigten, sondern durch ein hohes Niveau in ihrer jeweiligen Kategorie brillierten. Dabei hatte die Jury eine schwere Entscheidung zu treffen, die nicht zuletzt auch durch das Publikum mitgetragen wurde. Letztendlich setzte sich Micha Marx gegen seine Mitbewerber durch und konnte den diesjährigen Pömpel mit nach Hause nehmen. Micha Marx studierte an der Kölner Akademie für Gestaltung Kommunikations- und Grafikdesign und ist dort seit Jahren als Dozent in den Fachrichtungen Gestaltung, Grafik und Malerei tätig. Außerdem illustriert er für Magazine und Auftraggeber aus Industrie und Wirtschaft. Mit seinen Comedy-Kritzeleien allerdings erfüllte er sich einen lang gehegten Traum. Denn schon in früher Kindheit war Zeichnen sein Metier und er begann schon zu dieser Zeit seine

KOMPAKT

magazin Nr. 10 | Frühjahr 2018

MO DER NE LE BEN einst und jetzt

Micha Marx empfing aus den Händen des Magdeburger Kabarettisten Frank Hengstmann die Siegertrophäe zum „3. Magdeburger Vakuum“. Foto: Kristina Hengstmann

Kleinkunstkarriere mit dem Zeichnen von Comics. Der Sieg von Micha Marx beim „3. Magdeburger Vakuum“ wird allerdings nicht ohne Folgen bleiben. Denn die interessierten Zuschauer können den Comedy-Kritzler nicht nur während des „4. Magdeburger Vakuums“ im Januar 2019 erleben. Er wird ebenso für Gastspiele im Kabarett „… nach Hengst-

manns“, im Staßfurter Salzlandtheater, der KleinKunstBühne Burg sowie im Kulturzentrum Reichenstraße Quedlinburg in der kommenden Spielzeit zu Gast sein. Diese Auftritte sind neben dem lustigen und mittlerweile sehr begehrten Pömpel der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts die Siegertrophäen des Wettbewerbs.

MODERNE LEBEN einst und jetzt

Von Magdeburg gingen Impulse für eine neue, sozial orientierte Stadt im Zusammenspiel von Architektur, Kunst, Design und sozialer Verantwortung aus. Das KOMPAKT magazin Nr. 10 wird einen inhaltlichen Bogen von der Moderne vor 100 Jahren ins Heute ziehen. Das Heft erscheint am 28. Februar 2018 und liegt der 1. März-Ausgabe von MAGDEBURG KOMPAKT bei.


MAGDEBURG INTIM

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1. Ausgabe Februar | 2018

So stehen die Sterne

WIDDER 21.03-20.04.

Sagen Sie dem Partner in jeder Beziehung offen Ihre Wünsche. Und versuchen Sie auch, seine Wünsche zu erfüllen.

Sie werden im Job stark gefordert. Entwickeln Sie gesunden Ehrgeiz und lassen Sie sich nicht auf Ränkespiele im Team STIER 21.04.-20.05. ein.

ZWILLINGE 21.05-21.06.

Gönnen Sie sich unbedingt eine Auszeit. Dann werden sich auch Ihre Beschwerden lindern und Sie sich wieder wohler fühlen.

KREBS 22.06.-22.07.

Partnerschaftliche Harmonie wird sich nicht nur mit Worten, sondern durch Taten einstellen. Da haben Sie noch etwas Nachholbedarf.

LÖWE 23.07.-23.08.

Halten Sie sich aus Streitereien im Team heraus. Ihr Chef möchte, dass Sie künftig leitende Aufgaben übernehmen und vermitteln.

JUNGFRAU 24.08.-23.09.

Treten Sie kürzer. Ihr Körper kann dem Tempo nicht mehr standhalten. Ansonsten legen Sie einen klassischen Fehlstart hin.

WAAGE 24.09.-23.10.

Zeigen Sie sich dem Partner besonders gefühlsbetont. Aber lenken Sie damit nicht bloß von den Problemen des Alltags ab.

SKORPION 24.10.-22.11.

Nutzen Sie Ihr gutes Verhältnis zum Chef, um die Arbeitsbedingungen für alle zu verbessern. Das wird sicher gut ankommen.

SCHÜTZE 23.11.-21.12.

Ihr Wohlbefinden wird keinen Anlass zur Sorge bieten. Gehen Sie die nächsten Tage trotzdem ruhig und besonnen an.

Ihre Beziehung könnte einen Riss bekommen. Versuchen Sie diesen nicht künstlich zu kitten. STEINBOCK Betreiben Sie Ursachen22.12.-20.01. forschung. Die nächste Zeit wird Sie beruflich nicht sehr fordern. Ein Grund mehr, sich Aufgaben zuzuwenWASSERMANN den, die noch in der 21.01.-19.02. Schublade warten.

FISCHE 20.02.-20.03.

Lassen Sie sich die Laune nicht verderben und setzen Sie voll und ganz auf Entspannung. Ihr Körper braucht jetzt sehr viel Ruhe.

Muss die „Ostalgie“ unter die Abrissbirne?

D

irk Grüner sucht für 30.000 Exponate seines DDR-Museums neue Räume. Das „Ostalgie-Kabinett“ in Langenweddingen muss einem Kindergartenneubau weichen. 14 Jahre lang hat Dirk Grüner die Utensilien aus der DDR-Zeit zusammengetragen und auf 300 Quadratmetern an mehreren Tagen im

Jahr zugänglich gemacht. Die Zeit, um ein Ausweichquartier zu finden, ist kurz. Die Gemeinde hatte Grüner erst kürzlich über das Neubauvorhaben informiert. Der Kita will er auch nicht im Wege sein. Dennoch sieht er seine Sammlung in Gefahr, weil bisher noch keine neuen Räume dafür in Sicht sind.

FCM-Friedenstaube soll um die Welt reisen

Z

ur Meile der Demokratie, am 20. Januar, verteilten Mitglieder des 1. FC Magdeburg e.V., darunter der Behindertenbeauftragte Gerald Altmann (r.) und Präsident Peter Fechner (l.),100 T-Shirts mit einer Friedenstaube in Vereinsfarben. Die kostenlose Gabe war mit einer Aufgabe versehen: Wer ein TShirt erhalten hat, soll es mit auf Reisen nehmen und an den jeweiligen Orten Selfies damit schießen oder es verschenken und die neuen Träger fotografieren, um aus Magdeburg eine Friedensbotschaft zu senden. Der Verein möchte die Fotos dann geschickt bekommen und will sie in geeigneter Form veröffentlichen. Man darf gespannt sein, wohin es die Hundert Magdeburger verschlägt und wo die FCM-Friedenstaube überall Station machen wird. Der 1. FCM möchte damit jedenfalls seinen internationalen Anspruch untermauern.


2018 | 1. Ausgabe Februar

MAGDEBURG INTIM

43

Mit oder ohne …

Das größte Show-Dorf der Magdeburger Börde

D

ie Halle in Altenweddingen war am 28. Januar ausverkauft. Zum zehnte Mal hatte die Theatergruppe der evangelischen Kirchengemeinde Beyendorf zur Unterhaltungsshow eingeladen. Und die Mitglieder zeigten die schönsten Nummern aus den vergangenen zehn Jahren Altenweddingen sowie ein paar neue Stücke. In dieser Zeit kamen über 1.200 Kostüme zusammen,

67 Kulissen wurden gebaut, 8 Kilometer Kabel verlegt. 160 Stunden mussten für den Auf- und Abbau der Ton- und Lichttechnik aufgewendet werden. 1.780 Stunden betrug die Probezeit pro Kopf, 135 unterschiedliche Darbietungen vom Märchen bis zum Krimi wurden aufgeführt, 87 Perücken gestylt, 48 Knöpfe gingen verloren und 9 Paar Schuhe wurden zertanzt.

Teddys für den Einsatz

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avid Rompe von der Firma CE Veranstaltungslogistik & Eventcatering übergab am 29. Januar an Landespolizeipfarrerin Thea Ilse,130 Polizeiteddys. Das Geld für diese Aktion, wurde in der MDCC Arena beim Weihnachtssingen durch Besucher gespendet und die Summe von David Rompe aufgerundet. Die Teddybären gehören zur Streifenwagenausrüstung, um Kindern in Krisensituationen einen Seelentröster übergeben zu können. Ein Teddy in Uniform kann zwischen Kindern und Polizisten Vertrauen aufbauen.

Es ist kalt, ließ meine Freundin verlauten, kaum dass wir die erste Bergfahrt mit der Gondel hinter uns gebracht hatten und nun in 2.500 Metern Höhe standen, um das Alpenpanorama zu bewundern. Ihr Freund verdrehte bereits jetzt die Augen, dabei hatte der Skiurlaub noch nicht richtig begonnen. Meine Freundin – ungeübt im Skifahren und eine Hasserin des Winters – hatte sich von ihrem Freund dazu breitschlagen lassen, unsere Gruppe zum Skifahren in Österreich zu begleiten. Er fände es doof, wenn er seinen Winterurlaub ohne sie verbringen müsse, hatte er gejammert. Und während sich die beiden ambitioniert um Skiausrüstung etc. bemühten, schrillten bei uns die Alarmglocken. Schließlich kann er Ski fahren, sie nicht. Er wolle ihr das beibringen. Je näher der Winterurlaub rückte, desto lauter schrillten die Alarmglocken, doch die beiden ließen sich von ihrem Vorhaben nicht abbringen und beteuerten immer wieder: Das schaffen wir schon. Da standen wir also. Meine Freundin hatte schon jetzt keine Lust mehr, dabei hatte sie erst 70 Meter von der Bergstation der Gondel bis zu unserem aktuellen Standpunkt per Ski absolviert. Ihre Hände seien eiskalt. Ebenso ihre Füße, die in diese grässlichen Stiefel einbetoniert sind. Und außerdem sei diese Abfahrt, an deren Anfang wir uns befanden, viel zu steil. Nie im Leben würde sie dort hinunterfahren. Ich musste sie mir als kleines, bockiges Kind vorstellen und konnte mir das Grinsen nicht verkneifen. Ihr Freund predigte unterdessen weiter auf sie ein, gab ihr geduldig Hinweise, zeigte ein paar Trockenübungen, sagte, sie solle sich etwas lockerer auf die Ski stellen und mehr in die Knie gehen. Der genervte Unterton, den er nicht zu unterdrücken vermochte, ließ jedoch erahnen, dass er lieber frei wie ein Vogel die Piste hinab carven würde. Das Pieken kleiner Kristalle im eisigen Wind auf der Wange schien verlockender als das Schrillen ihrer Stimme im Ohr, sobald die Ski eine kleine unkontrollierte Bewegung machten. Und bevor auch ich wohlgemeinte, aber genervt klingende Kommentare abgeben würde, befreite ich mich lieber von unserer kleinen Gruppe und fuhr einsam durch den Schnee. Urlaub mit Paar … Wer kommt bloß auf solche Ideen?… Leonie Felix

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FREIZEIT-TIPPS

44 Mittwoch | 31.01. Comedy/Kabarett Vaterschaftsklagen / Hengstmanns / 19.30 Uhr / ...nach Hengstmanns Wir bringen uns in Form / mit Lothar Bölck und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur Jubiläum des LiteraThiems / die Schreibwerkstatt für Jugendliche und junge Erwachsene gestaltet ein Programm aus ihren neuen Texten zum Gründungstag der Literarischen Gesellschaft / 18.00 Uhr / Literaturhaus

Gruson-Gewächshäuser zum Kennenlernen Sie wollten sich schon lange mal einen Einblick in die Gruson-Gewächshäuser verschaffen oder waren lange nicht dort? Dann ist dieses Angebot genau richtig: Am Freitag, 2. Februar, gibt es die „Gruson Gwächshäuser zum Kennenlernen“. Bei diesem Rundgang unter Führung eines Mitarbeiters der Gewächshäuser erfahren Sie Wissenswertes über die exotischen Pflanzen und Tiere, über die Geschichte der Gewächshäuser und aktuelle Besonderheiten. Beginn ist um 14.30 Uhr. Eine Führung dauert ca. 90 Mi-

Kleines Kino Filme im Original mit deutschen Untertiteln: 17.30 Uhr Julian Schnabel: A Private Portrait / 19.30 Uhr Anne Clark – I’ll Walk Out Into Tomorrow / Moritzhof Micha Blume verfilmt Wolfgang Borchert / 5 Filme aus den Jahren 1982-2004, u.a. in Magdeburg gedreht / 19.00 Uhr / OLi Kino

Für die Jüngeren Die drei Räuber / ab 5 J. / 9.00 und 10.30 Uhr / Puppentheater

... und außerdem Eiszeit / 13.00 Uhr / Festung Mark, Innenhof Info-Treff für Trennungs- und Scheidungsbetroffene / Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) informiert, u.a. über die Auswirkungen der geänderten Düsseldorfer Tabelle (Kindesunterhalt) / Einritt frei / 18.30 Uhr / Max-Josef-MetzgerStr. 12 (Roncalli-Haus)

Donnerstag | 1.02. Theater/Show Hinterm Vorhang! / 20.00 Uhr / Theater an der Angel

Ausstellungstipps Reine Bewegung und malerische Landschaft Noch bis zum 9. Februar zeigt die Galerie Himmelreich Malerei von Ronald Paris. Über dessen irische Landschaften meint Ehrhard Frommhold: Sie sind reine Bewegungen auf der Fläche. Allein die Farben und der Pinselschlag bestimmen das Motiv. Es geht im Duktus der spontan anmutenden Malerei unter. Selbst die Örtlichkeit eines bestimmten Hafens verliert sich in der topographischen Anonymität, nur der Titel weist ihn aus. Einige Bilder erhalten einen Zentralpunkt: ein einsam gelegenes Haus, ein See im Hochmoor, Felsen, Boote. … Natürlich ist die reine Landschaft

Foyergespräche: #1 Demokratie / mit Regisseurin und Schauspieldirektorin Cornela Crombholz und dem Schauspielensemble / Eintritt frei / 20.00 Uhr / Schauspielhaus Martin Rütter: Freispruch / 20.00 Uhr / Getec-Arena

Comedy/Kabarett Vaterschaftsklagen / Hengstmanns / 19.30 Uhr / ...nach Hengstmanns Jogis Eleven: Jetzt erscht recht! / 20.00 Uhr / Altes Theater Zoo unplugged / mit Lüder Wohlenberg, Kabarettist / 20.00 Uhr /Zoowelle

Kunst/Literatur Zwischen Seide und Stein / literarisch-musikalisches Programm zu Flucht, Vertreibung und Einwanderung, unter der Regie des Landesverbandes der Schriftstellerinnen und Schriftsteller; deren Vorsitzende Renate Sattler moderiert / 19.30 Uhr / Stadtbibliothek, Breiter Weg

Film aus der Peter-GreenawayReihe / Mit Einführung in den Film / 19.00 uhr / OLi Kino

... und außerdem Eiszeit / 13.00 Uhr / Festung Mark, Innenhof Karate für Einsteiger / für Jugendliche und Erwachsene / Erlernen einer Kampfkunst zur Selbstverteidigung / immer donnerstags / 18.00 Uhr / Grundschule Ottersleben, RichardDembny-Str. 41 Es ist so weit, die Reise beginnt ... / Wohnzimmerabend mit Greta, Crêpes und Geschichten zum Schmunzeln / 19.00 Uhr / Café Seestraße

Freitag | 2.02. Konzerte

Gisbert zu Knyphausen: Das Licht dieser Welt / 19.30 Uhr / Moritzhof Ok Sweetheart / 20.00 Uhr / Volksbad Buckau FUZZ NACHT (Vol. 1) / Intergalactic Meltdown / Einlass 19.30 Uhr, Beginn 21.00 Uhr / FessKleines Kino Der seidene Faden / 16.00 und tung Mark, Kulturwerkstatt Die große Verdi-Nacht / 20.00 20.30 Uhr / Moritzhof Uhr / Stadthalle Der Bauch des Architekten /

hier und da nicht etwa das vorläufige Credo des Malers Ronald Paris. Jene Reisen aus dem Geiste Jean Pauls sind eine Zugabe, die den Alltag in Rangsdorf nur in die Ferne tragen und ihn dann zurückbringen.

Exotische Krabbeltiere Im Aquarienbereich der GrusonGewächshäuser ist bis 11. Februar eine Sonderausstellung mit exotischen Krabbeltieren zu sehen. Gezeigt werden unter anderem eine Vogelspinne, Skorpione, tropische Insekten und Schnecken. Zu jedem der exotischen Besucher gibt es Informationen. Beispielsweise zur Wüstenheuschrecke: Zu ihren Schwärmen gehören bis zu 50 Millionen Tiere. Sie kann die Le-

1. Ausgabe Februar | 2018 Theater/Show Der kleine Horrorladen / Musical / 19.30 Uhr / Opernhaus Hinterm Vorhang! / 20.00 Uhr / Theater an der Angel Die drei Affen / ab 9 J. / 20.00 Uhr / Puppentheater

Comedy/Kabarett ReTour de Frank / Programm von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“Die Gedanken haben frei / mit Marion Bach, Heike Ronniger und Christoph Deckbar / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kleines Kino Das Leben ist ein Fest / 18.00 Uhr / Moritzhof Downsizing / 18.30 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Pippi Langstrumpf / Schauspiel nach Astrid Lindgren / ab 8 J. / 11.00 Uhr / Schauspielhaus Hänsel und Gretel / Musikgeschichten / ab 6 J. / Opernhaus

Führungen Die Gruson-Gewächshäuser zum Kennenlernen / geführter Rundgang / ab 14.30 Uhr / Gruson-Gewächshäuser

... und außerdem Eiszeit / 13.00 Uhr / Festung Mark, Innenhof Wojtek Tracewski: Buddhismus: Zeitlose Werte finden / Vortrag / 20:00 Uhr / Moritzhof Cuba - Multivisionsshow / 20.00 Uhr / OLi Kino

Samstag | 3.02. Theater/Show Antigone und Ödipus / 19.30 Uhr / Schauspielhaus Die Csárdásfürstin / 19.30 Uhr / Opernhaus Hinterm Vorhang! / 20.00 Uhr / Theater an der Angel

bensmittelversorgung in großen Gebieten Afrikas und Südwestasiens gefährden, da sie ganze Felder kahlgefressen. Dabei sind sie nicht wählerisch, vertilgen so gut wie alle Kulturpflanzen: Mais, Hirse, Gerste, Gemüse- und Obstpflanzen, Baumwolle, Dattelpalmen und sogar Bananen. Die Ausstellung wird ergänzt durch großformatige Nahaufnah- seinen Fotografien, als auch in men von einheimischen und freien bildhaften Kompositionen exotischen wirbellosen Tieren. zwischen Surrealismus und Pop Art aust. Die traditionelle Leinwand ersetzt er durch den ComPop-Art und die puter, seine Pinsel sind die virtuMagie des Alltags ellen Gestaltungsmittel. In der Fotos, Bilder und Collagen von Thomas-Christian Randel präsen- Banalität des Alltags sucht und findet er die Magie der Dinge. tiert die neue Ausstellung im Im Elbfoyer zu sehen wochenMDR-Landesfunkhaus Sachsentags zwischen 10 und 18 Uhr Anhalt (Stadtparkstr. 8) bis zum sowie samstags und sonntags 9. März. Der grafisch arbeitende zwischen 12 und 15 Uhr. Künstler drückt sich sowohl in

Leiterstr. 2a | Magdeburg Tel.: 0391 541 44 26 www.zwickmuehle.de

Comedy/Kabarett ReTour de Frank / Programm von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Die Gedanken haben frei / mit Marion Bach, Heike Ronniger und Oliver Vogt / 15.00 und 20.00 Uhr / Zwickmühle Nuhr hier, nur heute / Dieter Nuhr / 20.00 Uhr / Stadthalle

Kleines Kino Der seidene Faden / 16:45 Uhr und 19.00 Uhr / Moritzhof Anne Clark – I’ll Walk Out Into Tomorrow / OmU / 20.20 Uhr / Moritzhof Downsizing / 21.15 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Ernesto Hase hat ein Loch in der Tasche / ab 5 J. / 15.00 Uhr / Puppentheater Kinderkino: 14.45 Uhr Paddington 2; 15.15 Uhr Bamse – Der liebste und stärkste Bär der Welt / Moritzhof

Messe/Märkte Modellbahnausstellung / Cracauer Modellbahnfreunde Magdeburg e. V. / 10.00-18.00 Uhr / Messe Magdeburg, Halle 3

... und außerdem Eiszeit / ab 10.00 Uhr / Eisdisco ab 18.00 Uhr / Festung Mark, Innenhof Rockfasching - die Party mit Hut / 20.00 Uhr / Feuerwache

Sonntag | 4.02. Konzerte Mit freudigen Jubeltönen / 552. Sonntagsmusik / mit der Sopranistin Gudrun Sidonie Otto / 11.00 Uhr / Gesellschaftshaus Goldener Sonntag: CountryMusik & Oldies / André Wiechert, Gitarre & Mundharmonika / Eintritt frei / 13.00 bis 17.00 Uhr / Grüne Zitadelle, Innenhof

Theater/Show Coppélia / Uraufführung / Ballett von Gonzalo Galguera /


FREIZEIT-TIPPS

2018 | 1. Ausgabe Februar 15.30 Einblick / 16.00 Uhr / Opernhaus Hinterm Vorhang! / 17.00 Uhr / Theater an der Angel Nachtklub Spezial: „Howie the Rookie“ von Marc O'Rowe / 19.30 Uhr / Schauspielhaus

Comedy/Kabarett

... und außerdem Eiszeit / ab 10.00 Uhr / Festung Mark, Innenhof

Montag | 5.02. Konzerte Session / open stage / immer montags / Eintritt frei / 20.00 Uhr / Festung Mark, Stübchen

Vaterschaftsklagen / Hengstmanns / 17.00 Uhr / ...nach Hengstmanns Comedy/Kabarett Erwartet nicht zu viel...! /ein Wir bringen uns in Form / mit Georg-Kreisler-Abend / Liedkaba- Lothar Bölck und Hans-Günther rett mit Matthias Krizek (voc) & Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle Manfred Herbst (p) / 17.00 Uhr / Zwickmühle Kleines Kino The Kid / Charlie Chaplin, 1921 / mit Einführung in den Film / Kleines Kino Elser – Er hätte die Welt verän- 20.00/ OLi Kino dert / BfS-Filmabend mit Christian Friedel / 18.00 Uhr / OLi Für die Jüngeren Kino Kinderkino: 14.00 Uhr Die Das Leben ist ein Fest / 18.15 Dschungelhelden – Das grosse und 19.00 Uhr / Moritzhof Kinoabenteuer; 14.30 Uhr Bamse – Der liebste und stärkste Bär der Welt / Moritzhof Für die Jüngeren Kinderkino: 14.00 Uhr Paddington 2; 14.30 Uhr Die ... und außerdem Dschungelhelden – Das grosse Eiszeit / 13.00 Uhr / Festung Kinoabenteuer / Moritzhof Mark, Innenhof Ernesto Hase hat ein Loch in Fit to Move / Fitnetss-Cardioder Tasche / ab 5 J. / 15.00 Uhr Programm / 19.30 Uhr / „Hat/ Puppentheater suun Jindo“ Karate-Club, Johannes-Göderitz-Straße 57

Messe/Märkte

Modellbahnausstellung / CraDienstag | 6.02. cauer Modellbahnfreunde Magdeburg e. V. / 10.00-18.00 Uhr / Comedy/Kabarett Messe Magdeburg, Halle 3 Comedy Lounge / mit: Atze Bauer, Janine vom Olivenbaum / 20.00 Uhr / Festung Mark Führungen Glühweinduft & Winterluft / Führung durchs neue ElbbahnKunst/Literatur hofsviertel / mit Nadja Gröschner John von Düffel: Klassenbuch / und Frank Kornfeld / ab 12 J. / 19.00 Uhr / Literaturhaus Buchung über Feuerwache Süd / 15.00 Uhr / Fürstenwall Für die Jüngeren Kinderkino: 14.00 Uhr Pad-

Der besondere Tipp: Das LiteraThiem (einst LiteraTeens) ist mittlerweile fester Bestandteil im Magdeburger Kulturleben. Ob Lesungen im Literaturhaus, mit dem Kulturanker oder beim Bücherfest des Moritzhofes – die jungen Leute und Nachwuchsautoren scheuen das Rampenlicht nicht.

Perspektivwechsel von Katharina Schaare „Mmh, diese Sorte Menschen kenne ich. Gucken nur rum und kaufen nix. Grabbeln alles an und kurz vor der Kasse sehen sie was anderes und lassen ihren Kram irgendwo im Regal stehen. Mmh… Und dieses Schlurfen… Es verfolgt mich in meinen Alpträumen… wie Zombies mit Handtaschen und der Kopf fällt vom vielen Umhergucken herunter. – Na klar, jetzt nimmt sie das Teelicht! Ich seh es schon runterfallen. Und ich muss die Scherben aufkehren. Mmh und im Thalia haben sie schon Zettel aufgehängt: ,Teelichte nicht am Deckel anfassen.‘ Idioten, diese Kunden. Die haben es auch nicht leicht, die Buchleute, und auch noch 100 000 Bücher zu managen… Mmh… Sag ich doch! Jetzt stellt sie das Licht einfach zu den Malsachen! Die soll das mitnehmen! Jetzt kommt sie… Boah, so ein heftiges Parfüm.“ *** „… und danach noch zum Bäcker und Eierschecke für Edel-

45 Jung & kreativ Zum Glück! Lyriker und Fantasyerzählerinnen sind ebenso vertreten wie Poetry-Slammer und Essayisten. Die Literarische Gesellschaft lädt ein, dem LiteraThiem zu lauschen: am Mittwoch, 31. Januar, ab 18 Uhr, im Literaturhaus. Nachfolgend zwei Einblicke:

traut kaufen. Ach, hier gibt es bestimmt eine Geburtstagskarte für sie. Mal reingucken... Oh, so schöne Engelchen. Hübsch. Aber 3,99 €. Nein. Und hier gibt es Tassen und hier Schnulli. Aha, irgendwelche Holzkisten… Ach, wie schön, haha, der Hund mit den vielen Falten… ,Fühl dich jung, werde älter‘, hehe, die denken sich auch immer was Neues aus. Aber das ist bestimmt keine schöne Karte für Edeltraut… Hier sind Leinwände… Ob hier wirklich so viele Künstler einkaufen? Die gehen doch eher woanders hin. Hier gibt es hübsche Sektgläser. Ob ich da ein paar mitnehme? Aber Emil sagt dann wieder: ,Was hast du da nur alles gekauft?‘ Mal gucken, wie die so sind. Naja, so im Licht, ziemlich dünn. Geht bestimmt schnell kaputt… Alles keine Qualität mehr heutzutage. Ach, das ist niedlich. Teelichte mit Himbeere und wenn die Kerze runtergebrannt ist, gibt es einen Ring. Putzig. Das nehme ich. 2,99 €. Ja, das ist okay. Wie spät ist es? 16.32 Uhr. Jetzt muss ich aber los. Da

ist auch schon die Kasse. Wo ist nur mein Portemonnaie? Ach, da. Hab ich Kleingeld?“ *** V.: Guten Tag! Alles gefunden? K.: Ja, ich hab gar nichts gesucht. V.: 2,99 €. K.: 3. V.: 1 Cent zurück. Danke für den Einkauf! K.: Bitte. Tschüssi.

Er, Hesperos geht aus dem Zimmer – schaltet die Nacht an Letzter Schweif seiner Aufmerksamkeit erlischt und lässt sie zurück in einem Bett aus Neurosen Tropfendes Herzenwachs trocknet auf Fingerkuppen bei dem Versuch aufzufangen was war Mit ihm schwindet das Neonlicht einer Jugend Und's bleibt das Warten auf ein Leben, das niemals kommt, solange er der einzige Stern ist, um den sie kreist. B. A. Buchholz


FREIZEIT-TIPPS

46

Eiszeit / 13.00 Uhr / Festung Mark, Innenhof

Richtig vorsorgen: Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung / Kaffeeklatsch mit LARA / Informationsveranstaltung und Erfahrungsaustausch / Eintritt frei / 16.30 Uhr / Mehrgenerationenhaus Villa Böckelmann

Mittwoch | 7.02.

Donnerstag | 8.02.

Theater/Show

Konzerte

Enigma / 20.00 Uhr / Theater an der Angel

Saitensprung / Singer-/Songwriterslam / 20.00 Uhr / Festung Mark, Kulturwerkstatt

dington 2; 14.30 Uhr Die Dschungelhelden – Das grosse Kinoabenteuer / Moritzhof

... und außerdem

Kunst/Literatur

Zurück zu den Ursprüngen. Theater/Show Techniken, Methoden und Ziele Hinterm Vorhang! / 20.00 Uhr / Foto-Gespräch / zur Ausstellung / Theater an der Angel „Holger Dülken: In The Mood – Experimentelle Akt- und Porträtfo- Comedy/Kabarett tografie / 18.00 Uhr / Moritzhof Nur meine Meinung! / Premiere / Sebastian Hengstmann solo / 19.30 Uhr / ...nach Kleines Kino Der seidene Faden / 16.00 und Hengstmanns Wir bringen uns in Form / mit 20.30 Uhr / Moritzhof Nur für Frauen: Fifty Shades of Lothar Bölck und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle Grey I+II / 18.00 / OLi Kino Anne Clark – I’ll Walk Out Into Tomorrow / OmU / 17.10 und Kleines Kino 19.30 Uhr / Moritzhof Dinky Sinky / 17.00 Uhr / Moritzhof Der Bauch des Architekten / Für die Jüngeren Film aus der Peter-GreenawayKinderkino: 14.00 Uhr PadReihe 2018 / Mit Einführung in dington 2; 14.30 Uhr Bamse – den Film / 19.00 Uhr / OLi Kino Der liebste und stärkste Bär der Welt; 15.00 Uhr Die Dschungel- Freiheit / 19.00 Uhr / Moritzhof helden – Das grosse Kinoabenteuer / Moritzhof Für die Jüngeren Kinderkino: 14.00 Uhr Paddington 2; 14.30 Uhr | Bamse ... und außerdem – Der liebste und stärkste Bär Eiszeit / 13.00 Uhr / Festung der Welt / Moritzhof Mark, Innenhof

1. Ausgabe Februar | 2018 GEGENDARSTELLUNG / Sondergastspiel Max Uthoff / präsentiert von der Zwickmühle 20.00 Uhr / Maritim Hotel

Valentin: Wo du mich suchst, bin ich nicht Was sich trennt, verbindet sich – oder warum Frauen und Männer Geschlechterklischees pflegen müssen. Wie immer, alles ist nie so, wie ich dachte, meint der Journalist und Publizist Thomas Wischnewski. In seiner Lesung „Wo du mich suchst, bin ich nicht“ ist er manchem Beziehungs-Irrtum auf der Spur und nähert sich passend zum Valentinstag in unterschiedlichen Texten und sprachlichen Stilen dem unerschöpflichen Thema Partnerschaft. Dabei löst er auf ironische Weise scheinbar unlösbare Konflikte. Ein etwas ande-

Kleines Kino Der seidene Faden / 16.45 und 21.00 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren rer Abend zum Valentinstag. Am Mittwoch, 14. Februar, ab 18 Uhr im Literaturhaus, Thiemstraße 7. Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Literarischen Gesellschaft. Information und Reservierung unter Telefon (0391) 404 49 95.

Kinderkino: 15.00 Uhr Die Dschungelhelden – Das grosse Kinoabenteuer; 15.30 Uhr Bamse – Der liebste und stärkste Bär der Welt / Moritzhof

Messe/Märkte Gartenträume / Tipps und Trends / rund 100 regionale und internationale Aussteller / 10.0018.00 Uhr / Messe Magdeburg

... und außerdem

Führungen

Eiszeit / 13.00 Uhr / Festung Mark, Innenhof

Führung im Otto-von-Guericke-Zentrum / Dauer: ca 1h / kostenfrei / 14.00 Uhr / Lukasklause, Schleinufer 1 Nachtführung durch den Dom / bitte Taschenlampe mitbringen / 22.00 Uhr / Dom

Hinterm Vorhang! / 20.00 Uhr / Theater an der Angel Siegfried / ab 16 J. / 20.00 Uhr / Puppentheater Das Phantom der Oper / OrigiFreitag | 9.02. nalproduktion von Arndt Gerber und Paul Wilhelm nach der RoKonzerte manvorlage von Gaston Leroux / lilly among clouds: Aerial Perspective / 20.00 Uhr / Moritzhof 20.00 Uhr / Stadthalle Le-Thanh Ho: Staub / 20.00 Uhr / Volksbad Buckau Comedy/Kabarett Joe Cocker – still alive / 8 Voll- LARS WARS – Schluss jetzt! / blutmusiker lassen die Legende Wohnzimmerkbarett von Lars Jovon Joe Cocker verblüffend auhansen / 19.30 Uhr/ Moritzhof thentisch wieder neu aufersteNur meine Meinung! / Sebashen / 20.00 Uhr / OLi Kino tian Hengstmann / 19.30 Uhr / ... nach Hengstmanns Die Gedanken haben frei / mit Theater/Show Mongos / ab 13. J. / 19.30 Uhr M. Bach, H. Ronniger, O. Vogt / 20.00 Uhr / Zwickmühle / Schauspielhaus, Foyer

... und außerdem Eiszeit / 13.00 Uhr / Festung Mark, Innenhof

Samstag | 10.02. Konzerte Zauber der Musik / 17.00 Uhr / Johanniskirche Kenny & Frank / 20.00 Uhr / Molls Laden

Veranstaltungstipps fürs Umland Barleben Immer dienstags Fachberatung für pflegebedürftige und behinderte Menschen sowie Angehörige / nach Absprache auch individuelle Beratungstermine / 14-17 Uhr / Begegnungsstätte des Mehrgenerationenzentrums, Mittellandhalle

Sonntag, 18. Februar

Carmen; 18 Uhr Clyde und Bonnie / Katharina die Große / Vortrag: Volker A. Theater, Großes Haus W. Wittich / 15 Uhr / Kulturwerkstatt

Halberstadt Sonntag, 11. Februar Tag der offenen Tür / 11 Uhr Matinee: Die verkaufte Braut; 14 Uhr Matinee:

Ausstellung: Wetzte noch? Wetzte noch? / Wer weiß schon noch, wo man früher Kohlen, Zigarren und Pfeifen oder Holzpantinen kaufen konnte? / die Ausstellung des Heimatvereins erinnert an Gastronomie, Ladengeschäfte und Verkaufseinrichtungen im Breiteweg / Fotodokumentation und textliche Erläuterungen / bis 31. Juli 2018 / Kontakt: Heike Hildebrandt, Tel. (039203) 62848 Dienstags 15-18 Uhr / Heimatstube, Breiteweg 50

Freitag, 2. Februar Viktoriva Yermolveva live in concert / Rock-& Heavy Metal-Klassiker auf dem Piano / Award-Gewinnerin und InternetStar / 20 Uhr / KulturFabrik

Hundisburg

Schönebeck Samstag, 3. Februar

Dumpf ist Trump(f) / Winter-Comedy mit dem Kabarett „Die Buschtrommel” / 17 Uhr / Schloss, Akademiesaal

Samstag, 10. Februar Ein seltsames Paar / Komödie / 16 Uhr / Solepark, Dr.-Tolberg-Saal

Lindhorst

Lothar Bölck / der Kabarettist gastiert mit seinem Soloprogramm / Kartenvorverkauf in den Stadtinformationen / 17 Uhr / Solepark, Dr.-Tolberg-Saal

Loburg Sonntag, 2. Febuar Samstag 10. 10 Februar F Fe Feb Febr Febru Februa 2 20 201 2018 2018, 2 Uhr 20 U Uh im Bürgerhaus Lindhorst

Hössig man tau! / Prunksitzung des Hörsinger Karnevalvereins / Ticket-Info unter Tel. 0151 445 165 85 / 20 Uhr / Dorfgemeinschaftshaus Hörsingen

Sonntag, 18. Februar

Wir verschlafen das / Leipziger Pfeffermühle / Vorverkauf beim Mühlenbäcker / 20 Uhr / Bürgerhaus Lindhorst

Samstag, 3. Februar

Samstag, 3. & 10. Februar

Wladimir Kaminer: Einige Dinge, die ich über meine Frau weiß / Autorenlesung / 19.30 Uhr / Solepark

Samstag, 10. Februar

Gommern Querbeet - in eigener Sache / Mitglieder des Vereins präsentieren ihre Arbeiten / Malerei, Klöppelarbeiten, Gestricktes, Textile Gestaltung, Schmuck u.m. / bis 18. März / Vernissage um 14 Uhr / Kulturwerkstatt, Walter-Rathenau-Str. 19

Haldensleben

Oebisfelde-Weferlingen

Ines und Mandy – Abenteuer Landstraße / Lesung / 18.30 Uhr / Barbycafé Loburg

Sonntag, 8. April

Ummendorf Donnerstag, 15. Februar Eröffnung der Sonderausstellung „Hans-Jürgen Wegener, Leben und Werk“ / Holzschnitte, Tiefdruckplatten, Skizzen des verstorbenen Magdeburger Künstlers / Eintritt frei / 18 Uhr / Bördemuseum


Freizeit-tipps

2018 | 1. Ausgabe Februar

Theater, Konzert, Lesung, Ausstellung und andere Freizeittipps …

Dienstag | 13.02.

Senden Sie Ihre Veranstaltungsinformationen bitte per E-Mail an: termine@magdeburg-kompakt.de

Sing Dela Sing / Mitmach-Konzert / rock- und pop-Musik zum Mitsingen / 20.00 Uhr / Festung Mark

Theater/Show

Comedy/Kabarett

Hinterm Vorhang! / 20.00 Uhr / theater an der Angel Siegfried / ab 16 J. / 20.00 Uhr / puppentheater

Nur meine Meinung! / sebastian Hengstmann / 17.00 Uhr / ... nach Hengstmanns Wir bringen uns in Form / mit Lothar Bölck und Hans-Günther pölitz / 17.00 Uhr / zwickmühle

Comedy/Kabarett

Nur meine Meinung! / sebastian Hengstmann / 15.00+19.30 Kleines Kino Uhr / ... nach Hengstmanns Der seidene Faden / 16.00 Wir bringen uns in Form / mit und 20.15 Uhr / Moritzhof Lothar Bölck und Hans-Günther pölitz / 20.00 Uhr / zwickmühle Lesungen

Kunst/Literatur

Hanns Zischler: Kafka geht ins Kino / 19.30 Uhr / Moritzhof

Kleines Kino Freiheit / 20.00 Uhr /Moritzhof

Gespräche Archiv Bibliothek Vorträge Ausstellungen

Filme

Informationen unter 03 91/ 4 04 49 95 www.literaturhaus-magdeburg.de

Pippi Langstrumpf / schauspiel nach Astrid Lindgren / ab 8 J. / 11.00 Uhr / schauspielhaus Kinderkino: 14.45 Uhr paddington 2; 15.30 Uhr Die Dschungelhelden – Das grosse Kinoabenteuer / Moritzhof Märchenzeit / eine erzählerin, eine Vorleserin und eine puppenspielerin mit Märchen der Brüder Grimm / ab 4 J. / 16.00 Uhr / puppentheater, villa p.

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Für die Jüngeren

aus turh agdeburg a r ite M

Für die Jüngeren Kinderkino: 14.00 Uhr paddington 2; 14.30 Uhr Bamse – Der liebste und stärkste Bär der Welt / Moritzhof

Messe/Märkte

Messe/Märkte

Gartenträume / 10.00-18.00 Uhr / Messe Magdeburg

Gartenträume / tipps und trends / rund 100 regionale und internationale Aussteller / 10.0018.00 Uhr / Messe Magdeburg

... und außerdem Eiszeit / ab 10.00 Uhr / ab 18.00 Uhr Eisdisco / Festung Mark, innenhof Night of Freestyle / extremsport-event / 19.00 Uhr / GetecArena OTTO auf AMOuröser Weltreise / 64. OttOjaner Karneval / 20.00 Uhr / AMO Kulturhaus

Sonntag | 11.02. Konzerte Winterkonzert des sinfonischen Musikschulorchesters sachsenAnhalt / eintritt frei / 15.00 Uhr / Johanniskirche Freie Klänge / mit Holm Birkholz und Manfred preis / 18.15 Uhr / Festung Mark Santiano / 19.00 Uhr / GetecArena

Theater/Show Körper-Sprache / Bewegungstheater der Biografien / Bürger ensemble Magdeburg / 16.00 Uhr / schauspielhaus Siegfried / ab 16 J. / 17.00 Uhr / puppentheater Enigma / 20.00 Uhr / theater an der Angel

Führungen

Fu ̈ hrung durch die villa p. / 15.00 Uhr / puppentheater

... und außerdem Eiszeit / ab 10.00 Uhr / Festung Mark, innenhof

Montag | 12.02. Konzerte Session / open stage / immer montags / eintritt frei / 20.00 Uhr / Festung Mark, stübchen

Kleines Kino

Konzerte

Theater/Show Boybands Forever / 20.00 Uhr / stadthalle

Comedy/Kabarett Vaterschaftsklagen / Hengstmanns / 19.30 Uhr / ...nach Hengstmanns

CineStarCARD

VORTEIL#2 JEDES 11. TICKET GRATIS!*

Kunst/Literatur Auflösung / Malerei und Fotografie von Alfons scholz und Benjamin Borisch / Ausstellungseröffnung / 19.00 Uhr / Galerie Himmelreich

Kleines Kino Das Leben ist ein Fest / 10.30 und 18.15 Uhr / Moritzhof

... und außerdem Eiszeit / 13.00 Uhr / Festung Mark, innenhof Ukraine: Kultur trotz Krieg / Podiumsdiskussion / mit schriftsteller Jurko prochasko, Journalist Juri Durkot und weiteren Gästen / 18.00 Uhr / schauspielhaus, Mephisto

Noch mehr Vorteile: Film der Woche ab 5 € Sparen bei CineLady & Co. Snacks & Drinks günstiger

Hol dir die kostenlose CineStarCARD: an der Kinokasse, mit der CineStarApp oder unter cinestar.de!

Mittwoch | 14.02. Theater/Show Valentines Tag oder Abschied trifft Schampus / 20.00 Uhr / theater an der Angel

Comedy/Kabarett ReTour de Frank / Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“

Mit dem 5-Sterne-Ticket.

Kunst/Literatur Wo du mich suchst, bin ich nicht / Lesung mit thomas Wischnewski / den Valentinstag auf andere Weise betrachtet / 18.00 Uhr / Literaturhaus

Kleines Kino Der seidene Faden / 16.00 und 20.15 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte Jobmesse Magdeburg: Alle Wege zu deiner Kariere / eintritt frei / ab 10.00 Uhr / Festung Mark

Filme im Original mit deutschen Untertiteln: 16.00 und 20.15 Uhr Der seidene Faden; 18.15 Uhr Das Leben ist ein Fest ... und außerdem / Moritzhof Eiszeit / 13.00 Uhr / 17.00Freiheit / 19.00 Uhr / Moritzhof 21.00 Uhr: eispaarlaufen am Valentinstag / Festung Mark, Hof ... und außerdem Offener Beratertag mit Agentur für Arbeit und Jobcenter MagEiszeit / 13.00 Uhr / Festung deburg / Fragen rund um den Mark, innenhof Arbeitsmarkt / Veranstaltung kosFit to Move / Fitnetss-Cardiotenfrei, Anmeldung nicht erforprogramm / immer montags / derlich / 10.00-13.00 Uhr / 19.30 Uhr / „Hatsuun Jindo“ Karate-Club, Johannes-Göderitz- Mehrgenerationenhaus Villa Böckelmann straße 57

So günstig kann Kinospaß sein: einmal 35 € zahlen und 5 Filme anschauen. Egal, welche Uhrzeit oder welcher Film. Alles ohne Zuschläge.* * Gültig für 2D-Filme (3D gegen Aufpreis). Nicht einlösbar bei Sonderveranstaltungen, in IMAX-Kinos und im Filmpalast am ZKM Karlsruhe.

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Erhältlich an der Kinokasse und unter cinestar.de


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