Magdeburg kompakt 79

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MAGDEBURG KOMPAKT

5. Jahrgang | Nr. 79

Hintergrund • Wissenswertes • Unterhaltung

KOSTENLOSES EXEMPLAR

2. Ausgabe September 2016

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Luther reloaded Luther-Ehrung und das Ende der Reformatoren | ab Seite 4

SonderĂśffnung 1. Oktober 2016 Zum diesjährigen Tag des Kaffees, am Samstag, den 1. Oktober lädt RĂ–STfein Kaffee alle Interessierten von 10 bis 14 Uhr zu Verkostungen, attraktiven Aktionsangeboten und Gewinnspielen in den Werksverkauf ein. Mit dabei ist auch der Magdeburger . QVWOHU Ă…32NH´ GHU OLYH *UDIĂ€ WLV VSUD\HQ ZLUG Werksverkauf | HafenstraĂ&#x;e 9 | 39106 Magdeburg | www.roestfein.de Ă–ffnungszeiten: Mo – Do 9:30 – 12:00 Uhr und 13:00 – 16:30 Uhr Fr 9:30 – 12:00 Uhr und 13:00 – 14:30 Uhr

Kaffeetradition seit 1908

EREDITION SOND di-Kaffee

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n Editorial Martin Luther und sein Wirken in Magdeburg Liebe Leserinnen und Leser, am 31. Oktober beginnen die Feierlichkeiten zum Luther-Jahr. Zum selben Datum 2017 jährt sich der Thesenanschlag zu Wittenberg zum 500. Mal. Wir haben aus diesem Anlass in dieser Ausgabe den Reformator mit Magdeburg in Verbindung gesetzt und Aspekte der Reformation und unser Bild darüber in heutiger Zeit betrachtet. Tauchen Sie ein wenig in die Magdeburger Reformationsgeschichte ein und lassen Sie sich von den Gedanken darüber im eigenen Denken anregen. Sicher finden Sie in der vorliegenden Zeitung auch eine Menge anderer Empfehlungen und Unterhaltungsstoff für eine inspirierende Zeit. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen. Ihr Ronald Floum

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT | KOMPAKT ZEITUNG Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 03 91/ 79296750; Fax: 03 91/79296759 Redaktion und redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Tina Heinz, Birgit Ahlert (Kultur), Peter Gercke (Fotos), Ludwig Schumann, Dr. Rudi Bartlitz (Sport), Sophie Altkrüger, Nadine Janetzky Gastautoren: Lars Johansen, Ines Gand, Leonie Felix, Anke Brämer, Matthias Kühne, Ursula Günther, Ulrike Bäumer Wissenschaftliches Kollegium „emeritio“ Prof. Dr. Reinhard Szibor Videobeiträge in Zusammenarbeit mit: Crafty Media – Martin Händel und Tino Diesterheft Anzeigen/Verkauf: Britta Roders (Tel.: 03 91 / 79 29 67 51) Marketing: Maria Franke (Tel.: 03 91 / 79 29 67 52) Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Veranstaltungen: termine@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht automatisch die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet.

Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1. Mai 2015

IN DIESER AUSGABE DIE DRITTE SEITE • Momentaufnahme • Der Irrglaube über Eliten

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KOMPAKT SPEZIAL • Luther reloaded und das Ende der Reformatoren? Seite 4 • Kirche der Bürger Seite 6 • Ich bin ein langsamer Leser: „Plaste und Elaste aus Schkopau“ – auch dröge Werbung geht ins Hirn Seite 7 • Luther in Magdeburg Seite 7 • Ohne Stadt keine Reformation Seiten 8-9 • Stadtführungen auf Luthers Spuren Seite 9 • Schauspiel um „Bruder Martin“ Seite 9 • Luther und die „Brüder vom Gemeinsamen Leben“ Seite 10

ZEITGESCHEHEN • Zeitreise: Breiter Weg Nr. 39 Seite 11 • Mädchen für alles Seite 11 • Die geächtete Wissenschaft Seiten12-13 • Genossenschaftliche Beratung Seite 14

MAGDEBURGER SPORT • Aktiv bei der Dialyse Seite 15 • Trickotsätze für Sport, Spiel und Spaß Seite 15 • Bälle und Bilder festhalten Seiten 16-17 • Wieder ein Boxduell in der GETEC-Arena Seite 17

KULTUR • Dreimal M – das ist echte Magdeburger Musik-Härte Seite 19 • Italienisches Flair für das Jubiläum Seite 20 • Insel-Stadt macht Kultur Seite 21 • Kompakt Seite 21 • Film verrückt. Spezial. Seite 22 • Ines Bücherwelt Seite 22 • Auf Reisen Seite 23 • Ein Kind aller Länder Seite 23 • Märchenhafte Parallelwelt aus der Küche Seite 23 • Termine Verdichtung 11 Seite 23 • Gesichter & Geschichten: Ein Meister der Konzerttrompete Seiten 24-25 • Café-Geschichten Seite 25

LEBENSART | RATGEBER • Hüpfburgen-Spaß im Bördepark Seite 26 • Booster-Action und Riesenrad-Spaß Seite 27 • Ablenkung vom Alltag in der Klinik Seite 28

2. Ausgabe September | 2016

Nächste Ausgabe am

29. September 2016 Aus dem Inhalt der nächsten Zeitung: Vital-Faktor Senioren – noch nie waren Alte so jung wie heute Ihre Zeitung erhalten Sie zweimal monatlich an derzeit 1.330 Stellen in Magdeburg und Umgebung sowie im Zeitschriftenhandel*! Sie möchten die Zeitung kostenfrei auslegen? Anruf genügt! Telefon: 0391/79296750 *als KOMPAKT ZEITUNG im Zeitschriftenhandel (0,50 Euro) oder im Jahresabonnement erhältlich

• Magdeburg geht durch den Magen • Weiterbildung 4.0 – Fit für die digitale Welt • Wenn die Zinsen steigen • Tiptop entsorgt oder wiederverwertet

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LEBENSART | MODE • War vor 100 Jahren mehr oder weniger Mode? • Mode. Was ist das? Kann ich das selber machen? • Prêt-à-porter am Elbestrand • Be-Julicious: Anleitung zum Selbermachen • Mut zum Durchblick • Schief gelaufen • Modemacher Made in Magdeburg

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TECHNIK RATGEBER • Neues aus der Welt von Audio, HiFi und Computer

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SATIRE/MAGDEBURG INTIM • Salongeflüster • Trotz Vakuums ist noch lange nicht die Luft raus • Verstandesamt: • So stehen die Sterne • Neu: Mit oder ohne …

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FREIZEIT-TIPPS • Übersicht zu Kultur, Konzerten, Theater, Ausstellungen, Kino für Magdeburg und Umgebung u.v.m. Seiten 42-47


DIE DRITTE SEITE

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Momentaufnahme DSDS – Deutschland sucht den SuperStar an der Elbe. Doch die RTL-Suche ist in Magdeburg offenbar vergebens. Keine Bewerber beim Castingteam. Oder gilt das Auswahlverfahren etwa den Superstars im Landtag? Foto: Peter Gercke

Der Irrglaube über Eliten

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Sind Eliten wirklich solche, für die man sie gemeinhin hält?

ürger schauen auf politische Eliten. Sie sollen über eine gewisse Richtlinienkompetenz verfügen, damit man als Bürger Orientierung findet. Wohin bewegt sich die Gesellschaft, welche Maßstäbe setzt die Politik in Gesetzen und Verordnungen? Jedes Handeln muss sich schließlich in der Folge daran messen lassen. Oft hat man den Eindruck, als funktionierte dieser Mechanismus nicht mehr so reibungslos wie noch vor einigen Jahren. Allerdings ist die Darstellung, die oben sagen, wo’s langgeht und die unten machen’s dann, eine einseitige. Schließlich werden die Volksvertreter dafür gewählt, dass sie die Interessen ihrer Wähler vertreten. Zählt man eigentlich schon Kraft eines Amtes zur Elite? Die Übersetzung des lateinischen Ursprungs „eligere“ bzw. „exlegere“ heißt so viel wie „auslesen“. Darunter versteht man nun Gruppierungen überdurchschnittlich qualifizierter Personen oder eben herrschende und einflussreiche Kreise. Sind Politiker Herrschende? In der Wahrnehmung immer seltener. Auf dem Weg politische Mehrheitsentscheidungen zu entwickeln, gibt das politische Spitzenpersonal manchmal ein ziemlich ohnmächtiges Bild ab. Vor allem muss die Frage gestellt werden, ob unter den Gewählten wirklich überdurchschnittlich Qualifizierte zu finden sind. Schließlich muss, um gewählt zu werden, niemand einen Intelligenztest vorlegen oder andere Belege besonderer Qualifikationen. Bekanntlich hat so mancher Mandats- oder

Amtsinhaber einen Lebenslauf mit Abschlüssen oder Titeln aufgehübscht, für die keine entsprechenden Voraussetzungen vorlagen. Wer verbreitet ergo immerfort die Mär von den politischen Eliten? Wahrhaftiger wäre die Formulierung, Politiker sind die Vertreter der statistischen Normalverteilung. Dies würde viel treffender erklären, warum bahnbrechende politische Entscheidungen sehr selten sind. Es kommt eben oben nur raus, was unten hochgehoben wurde. Das heißt nicht, dass es keine herausragenden Menschen in der Politik gibt. Allerdings werden solche nur so selten sichtbar, wie das innerhalb der statistischen Normalverteilung möglich ist. Deshalb ist es mehr als verwunderlich, dass der Bevölkerungsdurchschnitt von politischer Arbeit mehr als Durchschnitt erwartet. Wo man Durchschnitt auswählt und hinwählt, kann schließlich nur Durchschnitt rauskommen. Das Etikett Elite der gesamten politischen Klientel anzuhaften, ist eher eine Scheinetikettierung. So verwundert beispielsweise der Satz des SPD-Ministerpräsidenten von MecklenburgVorpommern, der am Abend der Landtagswahl nach dem AfD-Ergebnis sagte, man müsse die Bürger für die Demokratie zurückgewinnen. Ja, wo sind die Bürger denn? Etwa in der Diktatur? Man sollte vor allzu großen Erwartungen an Politiker deren geistiges Potenzial beachten, das mit der statistischen Normalverteilung korreliert. Thomas Wischnewski

Das Cafe´ im modern-barocken Ambiente Ein heiterer musikalischer Abend mit Siggi Budda, Evelin Nenow-Sambale und Manfred Herbst Am 8. Oktober 2016, Beginn um 19 Uhr

O¨ffnungszeiten: Mo 14-18 Uhr; Di, Mi, Do, Sa 10-18 Uhr So 10-17 Uhr; Freitag Ruhetag Immermannstr. 18, Magdeburg-Stadtfeld Tel.:039183799214|Mail:info@kaffeetasse-magdeburg.de


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KOMPAKT SPEZIAL

KOMPAKT SPEZIAL

Luther reloaded und das Ende der Reformatoren?

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m 31. Oktober 1517 veröffentlichte der Mönch, Theologe und Zweifler Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen wider den Missbrauch des Ablasses. Das Datum wird als Ausgangspunkt der Reformation angesehen. Ein Jahr vor dem 500. Reformationsjubiläum 2017 beginnt anders als bisher ein globales Gedenken, das von Feuerland bis Finnland, von Südkorea bis Nordamerika reicht. Internationale Projekte, wie Wanderausstellungen und Chorreisen, die Zusammenarbeit von Stiftungen und Auslandspfarrstellen, internationale Kongresse und vieles mehr sollen von einer weltweiten Dimension des Gedenkens zeugen. „Luther reloaded“ oder der Reformator in aller Munde könnte man sagen. Indes vermittelt die Sicht auf die Welt eher eine Zunahme an Konflikten und kein Ende kriegerischer Auseinandersetzung. Vor allem der Streit über Religionslehren entflammt seit den entbrannten Kämpfen im Nahen Osten mit seinen katastrophalen humanitären Folgen für die Menschen dieser Regionen. Man möchte einen Reformator wie Martin Luther herbeisehnen, der Machthabern, Kriegstreibern und jenen, die den Ereignissen eine politische Legitimation geben wollen,

einen Spiegel vorhält und den Weg für die Lösung der Konflikte aufzeigt. Geschichte ist nicht wiederholbar und auf den einen Reformator würde man heute vergebens hoffen. Ohne die damals selbstherrliche katholische Kirche und ihre Perversion, Glauben in bare Münze umzuwandeln, wäre vielleicht Luther gar nicht der geworden, wie er heute historisch verortet wird. Selbst die Bedingungen der Kommunikation, unter denen sich im 16. Jahrhundert Nachrichten und Meinungen verbreiteten, unterscheiden sich maßgeblich von den heutigen. Luthers modernes Medium war das Buch. Bedenkt man, welche geistige Energie unter der Verbreitung einiger Tausend Schriften erzeugt wurde – zumal in einer Epoche als Lesen und Schreiben noch ein Privileg weniger war – müsste man annehmen, dass unser so genanntes Informationszeitalter einer vernetzen Welt ein Vielfaches von dieser Kraft hervorbringen könnte. Thesen gegen destruktive Entwicklungen und reformatorische Gedanken sollten sich vermeintlich in Windeseile streuen lassen und in die Köpfe von Millionen Menschen ergießen. An Ideen dürfte es nicht mangeln. Oder etwa doch? Möglicherweise ist jedoch gerade die flächendeckende,

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kommunikative Vernetzung sogar selbst der Schleifbock, an dem jeder bahnbrechende Entwurf abstumpft. Bis vor 15 Jahren, bevor sich Menschen ans Internet massenhafte anschlossen, war schon zu erleben, dass sich Katastrophen und Skandale wellenförmig entwickelten. Ein Ereignis schwoll kurzfristig – je nach medialer Aufmerksamkeit – an um dann von der nächsten Informationswelle weggespült zu werden. Unter den Wirkungen sozialer Medien dynamisiert sich dieser Mechanismus quasi ins Uferlose. Es existiert quasi keine Äußerung, die nicht unmittelbar nach ihrer Verkündung paralysiert wird. Selbst ein sachliches Argument erstickt unter einer Flut an Entgegnungen. Ironische Besserwisserei ist dabei noch die harmloseste Variante. Die Debatten über Flüchtlingspolitik gleichen einer neurotischen Hysterie. Wer hierzu einen vernünftigen Diskussionsbeitrag leisten wollte, erfährt, dass jedes geäußerte Wort sofort unter Gesinnungsverdacht steht. Der daraus resultierende Effekt ist fortschreitende Polarisierung, aber niemals die Entstehung lösungsorientierter Handlungsmuster. Man darf vermuten, dass es bei anderen Themen, die eine ähnlich breite Diskussion auslösen würden, nicht anders wäre. Der Vorteil auf der einen Seite – ein allumfassender Zugang zu jeglicher Art an Informationen – ist offensichtlich der Nachteil auf der anderen, nämlich die damit einhergehende Relativierung von Ansichten. Je öfter nun aus Sendungsbewusstsein oder Vernunftgründen Meinungen und Argumente wiederholt werden, umso höher die Gefahr, dass ihnen aufgrund inflationärer Ausbreitung über lang oder kurz mit einem wachsenden Potenzial an Ignoranz begegnet wird. Die Kanalisierung eines breiten gesellschaftlichen Konsens löst sich darunter möglicherweise auf. Wer heute behauptet, Millionen oder gar Milliarden an Menschen ließen sich unter der Entwicklung in eine gewisse Richtung steuern bzw. manipulieren, verkennt bewusst oder zumindest fahrlässig die unkalkulierbare Bewegung individueller Entscheidungen in spontan anwachsenden und schnell wieder zerfallenden Meinungsschwärmen. Aus Umfragewerten haltbare Indizien für Einstellungen ableiten zu wollen, ist ein hilfloses Unterfangen. Tragisch ist unter diesen Mechanismen einerseits die geringe Halbwertzeit von Thesen, Vorschlägen und Meinungen und andererseits die Tendenz zu künstlicher Verstärkung von Einzelaspekten. Offenbar erzeugt eine teilweise einseitige Zuspitzung einer Ansicht nämlich einen virtuellen Meinungsorkan, der die Kraft besitzt, sogar Tatsachen und Realität wegzublasen. Unter den aktuellen Bedingungen auf einen prophetischen Reformer zu hoffen, wird weniger wahrscheinlich als Lottomillionär zu werden. Wer darauf setzt, im anschwellenden Meinungsmeer auf Wahrheiten zu treffen, entfernt sich eher von Tatsachen. Eine Ab- oder Umkehr von diesem dynamischen Prozess wird es nicht geben. Die Entwicklung ist grundsätzlich auch nicht negativ, weil darunter Informationszugänge gerechter geworden sind. Man muss sich nur über etwaige Auswüchse und destruktive Potenziale klar werden. Aber der eine, der wie Martin Luther über ein Thema wie den Ablasshandel eine derart historisch bedeutsame Fußnote setzen kann, der wird im Flimmern, Explodieren und Fusionieren einer virtuellen Meinungs-Supernova keinen erkennbaren Glanz mehr entfalten. Eine Epoche, in der einzelne Reformatoren Maßstäbe setzen könnten, ist scheinbar vorbei. Thomas Wischnewski


Benefizkonzert 15.10.2016 •15.00 Uhr • Pauluskirche Zu Gunsten des Hospiz der Pfeifferschen Stiftungen Mitwirkende sind das Rossini-Quartett, Kammersängerin Undine Dreißig, Tenor Chang Young Lee sowie Gitarrist und Sänger Stefan Müller

Karten erhalten Sie in unseren Filialen, in den Volksstimme Service-Centern oder an der Tageskasse 8,-€ 10,-€

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Eintrittspreis im Vorverkauf: Tageskasse in der Kirche (ab 14.00 Uhr):

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Kirche der Bürger

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Die neue Gerechtigkeit

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ie Magdeburger und ihre Johanniskirche verbinden historische Momente und Augenblicke großer Ereignisse“, leitet Magdeburgs OB, Dr. Lutz Trümper eine Broschur zur Johanniskirche ein. Sehr richtig und sehr vollmundig zugleich. Denn die Magdeburger und ihre Johanniskirche verbindet nicht mehr wirklich viel. Musik ist dort schwer zu ertragen, aus akustischen Gründen. Lieb geworden ist mir die Kirche, weil ich einen der großen „Reformatoren“ unserer Tage dort erleben durfte, Prof. Hans Küng, den großen katholischen Theologen, Widersacher der Päpste zwischen Johannes XXIII. und Franciscus. Wollen wir doch mal die Superlative festhalten: Die Johanneskirche ist die erste Kirche Deutschlands, die Kaufmännerkirche genannt wurde. Sie ist die älteste Kirche Magdeburgs. Die nach dem Bombardierung der Kirche freigelegten Mauerreste einer Apsis und die seitenschiffartigen Nebenräume unter dem gotischen Chor stammen aus der ottonischen Zeit und stellen die ältesten Baureste der Stadt dar. Die Johanniskirche ist nach Alfred Frantz die „vornehmste Kirche der Oldenstadt, der Alten Stadt“. Die Stadt wächst aus zwei Richtungen aufeinander zu, oder, besser gesagt, gegeneinander an: Das Domkapitel, also Pfalz, Dom und Neuer Markt, bilden nach Otto des Großen Regierungszeit das geistlich dominierte Machtzentrum der Stadt. Zur gleichen Zeit wächst unter dem Schutz der Markgrafenburg unterhalb des Dachs der Marktkirche, wie die Johanniskirche auch hieß,

eine Siedlung der Bürger Magdeburgs heran. Um 936 wird die Marktkirche oberhalb der Elbe errichtet, die ecclesia popularis, die Volkskirche. 1017 heißt sie bei Thietmar von Merseburg in der Chronik bereits ecclesia mercatorium, also Kaufmännerkirche. Die Kirche fällt den Stadtbränden von 1188, 1207 und 1293 zum Opfer. Doch die Magdeburger Bürger lassen sich nicht entmutigen. Sie bauen ihre, die Bürgerkirche, immer wieder auf. Ihre westliche Doppelturmfront wird dabei zum Vorbild vieler weiterer Magdeburger Kirchen, beispielsweise der heutigen katholischen Bischofskathedrale St. Sebastian. Die Kirche jedenfalls, die nach dem Stadtbrand von 1207 aufgebaut wurde, ist ein deutlicher Affront gegenüber dem Dom. Man weiß nicht, ob es eine Kenntnis der Dombaupläne seitens des Baumeisters der Johanniskirche gegeben hat, oder Kontakte der Baumeister. Jedenfalls ist sie in ihrer Gestalt, vor allem aber auch in der Höhe ihrer Türme dem Dom gewollt ähnlich. Die selbstbewusste Bürgerschaft meldet da bereits ihre Ansprüche an. Am 22. Juli 1451 toben über Magdeburg schwere Gewitter. Ein Blitzeinschlag im Nordturm führt zu einem verheerenden Feuer, dem der Nordturm zum Opfer fällt. Auch der Südturm und endlich auch das Kirchendach fangen Feuer. Die Johanniskirche selbst brennt zur Hälfte aus. In diesen Tagen hält der Kardinal Nikolaus von Cusa in der Stadt eine Provinzialsynode ab. Der gelehrte Mann sorgt dafür, dass die Hälfte der eingenommenen Ablassgelder in den Wiederaufbau der Johanniskirche fließt. Sie

„Ihr habt gehört, dass es im Gesetz des Mose heisst: ,Du sollst nicht töten! Wer aber einen Mord begeht, muss vor ein Gericht.’ Doch ich sage euch: Schon wer auf seinen Bruder zornig ist, den erwartet das Gericht. Wer zu seinem Bruder ,Du Idiot!’ sagt, der wird vom Obersten Gericht abgeurteilt werden, und wer ihn verflucht, dem ist das Feuer der Hölle sicher. Wenn du während des Gottesdienstes ein Opfer bringen willst und dir fällt plötzlich ein, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, dann lass dein Opfer liegen, gehe zu deinem Bruder und versöhne dich mit ihm. Erst danach bringe Gott dein Opfer. Setze alles daran, dich noch auf dem Weg zum Gericht mit deinem Gegner zu einigen. Du könntest sonst verurteilt werden und in das Gefängnis kommen. Von dort wirst du nicht eher wieder herauskommen, bis du auch den letzten Pfennig deiner Schuld bezahlt hast.“

ersteht als dreischiffige, querschifflose Hallenkirche. 1497 bis 1498 ging Martin Luther in Magdeburg zur Schule. Darüber hat er auch später berichtet, beispielsweise von seiner Beobachtung eines Fürsten von Anhalt, der als Barfüßer-Mönch so asketisch lebte, dass er sich bald zu Tode brachte. Am 6. Mai 1524 singt ein Tuchmachergeselle aus Wittenberg auf dem Alten Markt das Luther-Lied „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“. Er wurde verhaftet und abgeführt. Am selben Tag stellen die Innungsmeister beim Magistrat den Antrag, dass künftig von allen Kanzeln der Stadt das reine Evangelium gepredigt werden soll. Der Rat stimmte dafür. Doch nun eskalierte der Streit in der Stadt. Luther sollte helfen. Im Juni 1524 traf er in Magdeburg ein. In Diskussionen soll geklärt werden, was künftig bleiben kann und was sich verändern wird. Aber nun soll er auch öffentlich predigen. Am 28. Juni 1524 predigt Luther über Matthäus 5, 20-26. Natürlich wird der Gottesdienst in Deutsch gehalten. Die Kirchentüren sind offen, Vor den Fenstern sind Gerüste errichtet, Tausende Magdeburger sind gekommen, ihn zu hören. Am 17. Juli wird der neue Glaube in Magdeburg verbindlich eingeführt. Damit verbunden sind auch hier die Übernahme sozialer Leistungen für Arme und des Bildungssystems. Was zählt ist: Die Befreiung ist eine Befreiung zu mehr Verantwortung, damit eine Gesellschaft funktioniert. Die neue Gerechtigkeit fällt nicht vom Himmel, sie findet ihr Gesicht in einer Bürgerschaft, die sich ihrer Verantwortung selbst stellt. Ludwig Schumann


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„Plaste und Elaste aus Schkopau“ – auch dröge Werbung geht ins Hirn

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or achtzig Jahren, 1936 also, wurde in Schkopau der Grundstein für ein hochmodernes Werk zur Herstellung von synthetischen Kautschuk gelegt. Das im Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche gebombte Werk wurde in der DDR wieder aufgebaut und mit ihm blieb einer der ganz drögen Werbeclaims verbunden, dem vor allem westdeutsche Autofahrer, die auf der Elbbrücke der A 9 bei Vockerode vorbei kamen, zum Kultstatus verhalfen: „Plaste und Elaste aus Schkopau“. Der von Siegfried Berthmann im Auftrag des VEB Neontechnik entworfene Claim wurde zwar mühelos nachgeplappert, erschloss sich aber erst auf dem zweiten Blick. Denn Plaste ist eine Wortschöpfung Berthmanns, die aus dem für den Begriff Kunststoff in der Umgangssprache gebräuchlichen Begriff Plastik entwickelt wurde. Elaste ist die von Berthmann entwickelte Kurzform für Elastomere. Die Begriffe bezeichnen also harte und weiche Kunststoffe. Die DDR-Blütezeit Schkopaus begann 1957 mit der Herstellung der Plaste-Karosserie des trabant. Warum ich Ihnen das erzähle? Überraschend und beeindruckend ist doch, dass ein solch dröger Claim sich auch zwei Generationen, nachdem die Leuchtreklame ins Deutsche Museum eingestellt wurde, nicht aus den Köpfen zu kriegen ist. Das überrascht selbst den langsamsten Leser. Oder? Möglicherweise war das der Kniff, weshalb die Landesregierung von Sachsen-Anhalt auf die Idee kam, einen ebenso drögen, sperrigen Claim für die Autobahnschilder zu entwerfen: Sachsen-Anhalt – Ursprungsland der Reformation. Klingt das nicht sexy? Wie: Magdeburg – Urort des Maschinenbaus. Nun wird kräftig dem Frühaufsteherslogan nachgetrauert. Allenthalben hört man: Ja, aber der hat das Land bekannt gemacht. Aber das Land habe das Geld nicht mehr. Das Land hatte, als es die Kampagne noch hatte, auch den Humor nicht, der im damaligen Claim steckte. Wenn man ihn entsprechend beworben hätte, wie das weiland die Baden-Württemberger machten. Aber wer kann sich in SachsenAnhalt schon selbst auf die Schippe nehmen? In einem Land, in dem Ängstlichkeit in alle Richtungen Staatsräson ist? In dem bereits die Kinder in den Schulen wissen, was sie offiziell sagen dürfen und was sie unter sich sagen. Da klaffen Welten dazwischen. Nur dass es niemand merken will. „Das ist ein politischer text. Den können Sie drucken, aber nicht unter meinem Namen“, sagten Wittenberger Abiturienten dem langsamen Leser, denn stünde der Name da, könne ja irgendwann ein Ausbilder oder der spätere Chef über diesen frühen politischen text stolpern und ihn nicht genehm finden. Erinnert mich an ein Land vor langer Zeit, oder? Und die Werbung, die versuchsweise dann auf den Frühaufsteher-Claim aufgesetzt wurde, erinnerte sie nicht an den weiland oft gebrauchten Satz von der „größten DDR der Welt“? Anstatt Selbstbewusstsein zu zeigen trommelt man lieber wie der

Schimpanse im Urwald. Nun, insofern ist der neue Claim konsequent. Er ist gar nicht erst humorverdächtig. Das ist, was man hier versteht: technikerDeutsch. Sachsen-Anhalt – Ursprungsland der Reformation. Ja, die Kirchen haben da auch mitgespielt. Es sollte nicht nur der Luther sein. Das Große und das Ganze und wie immer, wenn viele Köche... Es klingt auch so, wie Kirche heutzutage predigt: Wir sagen alles und nichts und darum nur, was ganz richtig und abgesichert und langweilig ist und natürlich niemandem weh tut. Meine Damen und Herrn Pfarrer, damit predigt man die Menschen aus der Kirche und treibt sie zu den Rettern des christlichen Abendlandes! SachsenLudwig Schumann Anhalt – Luthers Heimatland! Daran kann man eine Geschichte anknüpfen und erzählen, auch über die Reformation in ihrer ganzen Bedeutung. Und der Claim stimmte auch noch dazu. Was mache ich mit Jan Hus, mit Calvin und Zwingli und wer außerdem dazugehört? Und was wird eigentlich aus Melanchthon als Chefideologe, Cranach als Medientycoon der Reformation, und die anderen wie Bugenhagen etc.? Ja, verbietet denn jemand, deren Geschichten an die Geschichte Luthers anzubinden? Da werden nun all die Dinge „entdeckt“, die am Luther nicht koscher sind, sei es die antisemitischen Äußerungen, sei es die Zuneigung zum Weibe. Das alles ergibt wieder ein „anderes Lutherbild“. Als wären das Neuigkeiten. Schämt man sich am Ende dessen, dass der Reformator ein Mensch gewesen sei? Einer, der um des Lebens willen auf Vergebung aus gewesen ist? War das nicht eigentlich der Ansatz? Es gibt einen moralischen Rigorismus, der gerade im Schwange ist, Leute wie Maaß oder Schwesig stehen dafür, dass es mir graust. Ich bekenne mich da fröhlich zu dem großen Sünder Martin Luther, in dessen Heimatland ich lebe und arbeite. Was für eine wunderbare Möglichkeit, über das Leben nachzudenken und zu wissen, dass nur der ein fröhlicher Mensch sein kann, der fröhlich sündigt, weil er der Vergebung gewiss sein kann – und trotzdem weiß, dass das kein Freibrief ist, dass man unabhängig vom Nächsten alles machen könne, was diesem schade. Hatten wir nicht irgendwann mal etwas von Dialektik gehört? Nun gut, bei Sachsen-Anhalt – Ursprungsland der Reformation brauchen wir die nicht. Das ist dröge. Das steht da. Da weiß der techniker, wo der Anfang ist. Man wird nicht genau wissen, wo man das Ende suchen muss. Bei Reformen, die aus der Politik kommen, ganz sicher nicht. Denn die enthalten immer nur Lebens-Verschlechterungs-Programme. Insofern ist der Claim ja sogar mutig, weil er einen Begriff in das Blickfeld der Autofahrer rückt, der einfach wunderbar negativ besetzt ist. Reformen will hier niemand mehr. Also bedeutet doch der Claim nichts anderes als: Autofahrer! Jetzt kommt das Dunkelland. Mithin: Augen zu und durch!

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n Luther in Magdeburg Frühjahr 1497

Luther besucht die Schule „Bruder vom Gemeinsamen Leben“ (Fromme Vereinigung ohne Ablegung eines Ordengelübtes)

bis Ostern 1498 Bei den Brüdern lernte er die Devotio Moderna kennen; Eine auf persönliche und verinnerlichte Frömmigkeit abzielende Reformbewegung des Mittelalters. Seinen Lebensunterhalt verdient er in der Zeit angeblich mit betteln und singen in der Stadt; Als Singeschüler zog Luther mit der Kurrende ‒ dem Schülerchor ‒ durch Magdeburg und erwarb sich damit sein Brot.

Ich bin ein langsamer Leser …

1516

Luther reist nach Magdeburg und kommt danach mehrmals als Inspektor der Augustinerklöster nach Magdeburg

1524

Magdeburgs Bürgermeister Nicolaus Sturm bittet Luther nach Magdeburg.

24./26.06.1524 Luther predigt erst im Augustinerkloster (heute Wallonerkirche) und dann in der Johanniskirche; Magdeburg wird die erste reformierte Großstadt in Deutschland 1524

Luther sendet Nikolaus von Amsdorf nach Magdeburg, damit dieser im Augustinerkloster eine Stadtschule errichtet. Sie erfreut sich an großer Beliebtheit.

17.07.1524

Erster lutherischer Gottesdienst in der Magdeburger Pfarrkirche (später dann Ulrichskirche) Fast alle Kirchen in Magdeburg bekennen sich zum Luthertum, katholische Messe wird abgeschafft; Ausnahmen: Domkapitel mit Stiftkirche St. Sebastian, St. Nicolai, St. Gangolphi, Kloster der Franziskaner, der Dominikaner und der Prämonstratenser

1531

Magdeburg tritt dem Schmalkaldischen Bund bei (Zusammenschluss gegen den Dessauer Bund)

1562

Beitritt des Erzbischofs und der Domherren zum Protestantismus

1567

Erster lutherischer Gottesdienst im Magdeburger Dom (gehalten von Siegfried Sack)


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KOMPAKT SPEZIAL

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Reformation wesentlich auch ein soziales Ereignis, also von der Stadt her zu denken ist. Das ist ein ganz spannender Prozess, wie die Kommunen im Hören der neuen Botschaft sofort auch die sozialen Bereiche neu organisieren und kommunalisieren. Auf Wittenberg folgte Zerbst, das sich als zweite Stadt in Deutschland zur Reformation bekannte, und sie war eine wirtschaftlich starke Stadt. Ja, das war ein sehr frühes Bekenntnis einer wichtigen Stadt. Wittenberg hatte damals ja gerade mal 390 Häuser. Das ist überschaubar. Hinzu kamen freilich noch die Kleriker und die Universitätsangehörigen, die nicht zur Einwohnerschaft gezählt wurden. Aber was sich da bereits andeutet: Die Reformation ist ein Laufband von Stadt zu Stadt.

Dr. Stefan Rhein, Vorstand und Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt

Ohne Stadt keine Reformation

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ur Begriffsklärung vorweg: Reformation ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Mithin nichts, was aufhört. Wer die Reformation als beendet erklärt, befindet sich auf dem Irrweg. Soviel zur allgemeinen Beunruhigung. Ein Gespräch mit Dr. Stephan Rhein, Vorstand und Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. Mit welcher neuen Erkenntnis können Sie im 500. Jahr der Reformation aufwarten? Dr. Stephan Rhein: Beginnen wir doch damit: Ohne Wittenberg keine Reformation! Die Reformation entwickelt sich in den Städten. Sie bedarf städtischer Strukturen. Es bedarf der kurzen Wege. Man muss schnell interagieren können. Rat und Kirche sind nahe beieinander. Der Beginn ist nicht zufällig hier in Wittenberg, sozusagen am Rande der Zivilisation, nicht in der Großstadt, aber in der Stadt. Es bedarf bestimmter vorhandener Machtstrukturen, eines vorhandenen Machtvolumens? Ja. Aber es bedarf auch eines Machtvakuums, beispielsweise, dass geistliche Obrigkeiten weit entfernt residieren. Die Städte jedenfalls bieten den entlau-

fenen Mönchen die Möglichkeit, sich in einer bürgerlichen Existenz, beispielsweise als Handwerker, niederzulassen. Die städtischen Strukturen ermöglichen die Integration. Letztlich zeigt die Geschichte der Reformation in den Städten auch, wie schnell sich Kleriker verbürgerlichen. Die Reformation ist mithin nicht nur ein Umbruch innerhalb der Kirche, sondern auch ein Aufbruch der verkarsteten gesellschaftlichen Strukturen. Vor der Reformation war die Sozialfürsorge eine ausschließlich kirchliche Angelegenheit. Mit der Auflösung der Klöster war das im bisherigen Umfang nicht mehr möglich. Es bedurfte neuer, nämlich der städtischen Strukturen, um fortan die Sozialfürsorge zu organisieren. Dazu führte man den „Gemeinen Kasten“ ein, aus dessen Einnahmen, die sich aus der Überführung von Kirchen- und Klosterbesitz in Gemeingut, aus Spenden und aus dem „Gottespfennig“, einer Marktsteuer generierten, die Sozialfürsorge für die Armen und Schwachen bestritten werden sollte. Verantwortlich für die gerechte Verteilung waren dann vier Abgeordnete der Bürgerschaft und der Bürgermeister. Das ist ein Beispiel dafür, dass die

Das bedeutete aber doch auch, dass die Reformation in starkem Maße eine politische, eine demokratische Veranstaltung ist ... Was faszinierte, ist das Priestertum aller Gläubigen. Das ist das entscheidende Narrativ der Reformation. Das bedeutet ja eine Enthierarchisierung: Wo vorher Geweihte die Wahrheit gepachtet hatten, wird nun die Wahrheit demokratisch ausgehandelt. Das einflussreiche Neue ist, dass mit der Reformation Laien teilhaben. Im evangelischen Gottesdienst wird nicht mehr Latein, sondern Deutsch gesprochen. Plötzlich ist die Lehre verstehbar, damit aber auch Zustimmung oder Einspruch ausgesetzt. Die Liturgie ist nicht mehr nur eine Angelegenheit zwischen Priester und Chor: Die ganze Gemeinde singt die in Deutsch gehaltenen Lieder mit. Das war eine Demokratisierung der Teilhabe am Gottesdienst. Jeder darf mitsingen! Folgerichtig bedurfte es der Bildung, um die Menschen in diese Teilhabe einbeziehen zu können. Aus diesem Gedanken der Teilhabe entwickelte sich die Idee, dass es einer Schulbildung bedarf, um qualifiziert teilnehmen zu können am gesellschaftlichen Diskurs. Wem sollte die Bildung gelten? Eben nicht nur den Eliten und, ein völlig neuer Gedanke, nicht nur den Männern, sondern Bildung für alle schloss die Bildung der Mädchen mit ein. Die Reformation ist also auch ein Akt der Befreiung. Der Akt der Befreiung enthält die Verpflichtung zur Bildung. Die Pflicht des Befreiten aber besteht darin, dass er Verantwortung zu übernehmen hat. Ganz praktisch sehen wir das wiederum in dem Akt, in welchem Sozialfürsorge kommunalisiert wird. Für die Reformation gilt: Du bist nicht nur befreit, du hast auch Verantwortung zu übernehmen. Das ist sechsundzwanzig Jahre nach der Selbstbefreiung von 1989 ein immer noch virulentes Thema, oder? Die Reformation geht weiter. Man darf nicht nur den Akt der Befreiung sehen. Es steht mit der Befreiung sofort die Frage, welcherart der Akt der Verantwortung ist, die ich dann zu übernehmen habe. Das war auch damals schon ein Problem. Aber Sie haben recht, das ist auch heute unser Problem. Das scheint mir ganz wichtig zu sein, dass die allgemeine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben eine Reihe von Verpflichtungen dem einzelnen Befreiten auch auferlegt. Es gärte ja bereits vor der Reformation. Es gab Kritik am Klerus. Man denke nur an die „stinkenden Böcke“, mit denen Mechthild von Magdeburg die Domherren titulierte. Es gab handfeste Auseinandersetzungen zwischen der klerikalen Oberschicht und dem aufstrebenden Bürgertum. Hatte man jetzt, mit der Reformation, den ideo-


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logischen Überbau für die neue, die frühkapitalistische Gesellschaft? In der Tat, der Antiklerikalismus ist bereits ein spätmittelalterliches Phänomen. Auch die Kritik am Ablass ist vorreformatorisch. Jetzt gibt es den Überbau dazu, der die einzelnen Bewegungen, Stimmungen und Befindlichkeiten bündelt. Die Reformation bietet den ideologischen Rahmen für diese Bewegung. Das Faszinierende ist ja tatsächlich, dass Luther aus diesem gesellschaftlichem Gebäude so etwas wie einen Nagel herauszieht. Ich muss mein Heil nicht erkaufen. Ich muss nicht pilgern. Ich bin allein gerechtfertigt durch den Glauben. Diese Teilhabe ist eine wichtige Etappe der Demokratiebildung. Sie macht den Menschen mündig. In der Folge dessen, dass der mündige Mensch Verantwortung übernimmt, bedeutet die Reformation eben auch die erste Etappe zum Sozialstaat. Wenn wir künftig auf den Autobahnschildern mit „Ursprungsland der Reformation“ grüßen, laden wir zum Rückblick ein. Wenn man politisch gesehen über Reformen spricht, geht es meist ans Eingemachte, also um Ab- statt Weiterbau. Insofern hat der Begriff „Reformen“ keine positive Konnotation. Was gibt die Reformation uns mit auf den Weg? Da sind Sie beim Thema: Wieviel Moderne laden wir Luther auf? Wir sind mittendrin in einer spannenden Diskussion zum Thema. Wir haben manche Kritik dafür erhalten, dass wir beispielsweise in Eisleben für moderne Anbauten an historische Gebäude optiert haben. Aber das ist ein Signal: Unser Lutherbild ist ja immer noch durch das des 19. Jahrhunderts geprägt. Der deutsche Luther, die Bilder vom Familienvater Luther, der Held, der Deutschland rettet. Luther hat sich aber nicht erledigt. Schon gar nicht in diesen Bildern. Die Botschaft trägt weiter. Sie reicht vom 16. bis ins 21. Jahrhundert. Wobei ich freilich den Eindruck habe, dass man sich im Vorfeld des Reformationsjubiläums an den Absonderlichkeiten des Reformators zu Lebenszeiten abarbeitet, also mit einem gewissen Triumphalismus in der Stimme verkündet, dass der Reformator nun endgültig als Antisemit, als Weiberheld, als Islamhasser enttarnt wurde. Reformation war gut, Luther leider eine Art bad guy. Wie steht er zu den Türken, wie zu den Frauen, das alles geradezu überwölbt von der Judenfrage. Es gibt ja gerade wieder eine große Debatte, ob man die „Judensau“ an der Stadtkirche abnehmen soll. Die FAZ vom 24.8.2016 schreibt, dass „mit Hinweis auf das nahende Reformationsjubiläum“ der Londoner Theologe Richard Harvey die Entfernung des Reliefs forderte, „weil es ‚bis heute ein Angriff auf Juden’ sei.“ Was heißt: Bau die Vergangenheit weg, wenn sie stört. Ende des 13. Jahrhunderts wurde das Relief ganz oben an der Stadtkirche angebracht. Luther hat einmal darauf Bezug genommen. Es ist eine Wunde, zweifelsohne. Als Wunde ist die „Judensau“ seit dem 13. Jahrhundert da. Jetzt zu sagen, wir entsorgen die Geschichte, das wäre zu einfach. Die Kirchgemeinde hat 1988 dem Künstler Wieland Schmiedel den Auftrag erteilt, seine Antwort auf diese Wunde zu geben. Die in den Boden unterhalb der „Judensau“ eingelassene Gedenktafel für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus ist ein eindrucksvolles Statement. Bild und Gegenbild ergeben jetzt das Gesamtbild in der Geschichte. Die Magdeburger Jüdische Ge-

KOMPAKT SPEZIAL meinde war 1988 bei der Einweihung dieses Erinnerungswerkes dabei. Schmiedels Arbeit stellt einen christlich-jüdischen Konsens dar. Man kann also auch in einer anderen, konstruktiven Art mit dieser Wunde umgehen. Ich habe auf meinem Schreibtisch eine Reihe Bitten um Stellungnahme zu diesem Ärgernis. Ich antworte darauf, dass ich mich nicht zuletzt solcher Anfragen wegen immer wieder mit der „Judensau“ beschäftige. Und dass ich glücklich bin, in einer Stadt leben zu dürfen, die auf die Wunde hin eine künstlerische Antwort zu geben in der Lage war. Das hat Köln nicht fertiggebracht, andere Städte auch nicht. Aber Wittenberg, die Lutherstadt. Das macht mich in der Tat glücklich. Noch mal: Reformation. Luther. Die Reformation ist ein Prozess, also nicht beendbar. Wohin will sie, will Luther mich denn heute auf den Weg bringen? Die Provokationen, von denen wir sprachen, also Judenfeind oder Islamhasser lassen sich viel leichter anheften und ihn abstempeln. Das ist eine Art der Entsorgung der eigenen Beschäftigung mit ihm, mit seiner Botschaft. Andererseits kommt gegenwärtig fast jede Woche eine Luther-Biografie heraus. 2017 wird es über 180 Luther-Ausstellungen in Deutschland geben. Das ist beeindruckend, fast einschüchternd. Auf uns Wittenberger kommen zu: der Kirchentag, Weltausstellung, Sonderausstellungen, Jugendcamps, Begleitveranstaltungen. Und gleichzeitig finden spannende Debatten statt, die an Luther und die Reformation anknüpfen: allgemeine Teilhabe an Bildung, Religionsfreiheit und Menschenrechte, Sozialstaat und Bürgerengagement etc. Gehen wir noch mal in die Geschichte: Reformation ist für die Stadtentwicklung Wittenbergs eminent wichtig gewesen. Nach 1520 ist hier ein richtiger Bauboom zu verzeichnen. Die Universität erhält eine europäische Bedeutung, wächst dadurch stark. Es kommen neue Dozenten, die bauen wollen. Bürgerhäuser werden aufgestockt, weil man mehr Wohnungen für Studenten benötigt. Reformation ist also auch ein ernst zu nehmender Wirtschaftsfaktor. Der Buchdruck explodiert geradezu, sowohl in Wittenberg als auch in Magdeburg. Magdeburg war ja in hohem Maße eine Buchdruckerstadt in der Zeit nach der Reformation. Im Vorfeld des Jubiläums kann man das für Wittenberg ebenfalls wieder feststellen: Der Bahnhof wird neu, die Kirchensanierungen. Wo man entdeckt, dass die Reformation noch nicht an ihrem Ende ist, wird sie auch wieder zum Wirtschaftsfaktor. Sie ist also nicht zu Ende? Sie wissen doch: Ecclesia semper reformanda. Die Kirche ist immer reformbedürftig, die Welt im Übrigen auch. Sie kommt also nie zu ihrem Ende. Möglicherweise beginnt mit Papst Franciscus ja eine neue Ära, weil nun aus der Reformation ein Wettlauf beider Kirchen in der Welt wird? Man gewinnt ja zunehmend den Eindruck, dass ein Aufbruch notwendig wäre. Der Aufbruch in eine Freiheit, die sichtbar werden lässt, dass es ohne die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung nicht geht. Navid Kermani sagte es einmal sehr treffen, dass es ungemütlicher werden wird in Deutschland. Darauf sollten wir uns einrichten anstatt in Ohnmacht nach hinten zu starren, wie schön es in der Volksgemeinschaft gewesen sei, oder im christlichen Abendland. Das Gespräch führte Ludwig Schumann.

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n Kompakt

Stadtführungen auf Luthers Spuren

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ass auch Magdeburg zu den Luther-Städten zählt, ist bei den Stadtrundgängen der Touristinformation zu erfahren. Anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 werden „Die klassische Luther Tour“ und „Luther als Kurrendeschüler in Magdeburg“ als Sonderführungen angeboten. Dabei wird den Spuren Luthers nachgespürt, seine Lebensorte besucht – seine Schule, sein Kloster, der Ort seiner bedeutendsten Predigt … Im Jahr 1524 hielt Luther seine berühmte Predigt in der Johanniskirche, mit welcher er die Magdeburger dazu bewegte, geschlossen zum Protestantismus überzutreten. Die Tour „Luther als Kurrendeschüler in Magdeburg“ startet am 15. September um 16 Uhr am Gouvernementsberg/Ecke Fürstenwallstraße (Dauer: 1 Stunde). Die klassische LutherTour ist zu erleben am 21. September ab 14.30 Uhr ab Haus der Romanik, Domplatz 1b (Dauer: 2 Stunden). Anmeldung und Information über weitere Termine bei der Tourist Information Magdeburg, Breiter Weg 22.

Schauspiel um „Bruder Martin“

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um Reformationsjubiläum bereiten die Kammerspiele Magdeburg ein Stück über zwei der wichtigsten Gegenspieler jenes Epochenwechsels vom Mittelalter zur Neuzeit vor: Martin Luther und Johann Tetzel. Auf der einen Seite die radikale moralische Instanz, auf der anderen der erfolgreiche Verführer, Verkäufer und Moderator. Die Tragikomödie behandelt die Verführbarkeit des Menschen durch die Verheißung von Sicherheit und Glück in einer Zeit der großen Verunsicherungen und Brüche, wie wir sie gegenwärtig in unseren westlichen Gesellschaften ganz ähnlich erleben. Das Stück stammt aus der Feder des Magdeburger Autors Dirk Heidicke. Die Premiere wird im Theater von Luthers Geburtsstadt Eisleben stattfinden und anschließend an weiteren Schauplätzen der Reformation aufgeführt. Magdeburg-Premiere von „Bruder Martin & Bruder Johann“ wird am 13. Mai 2017 in der Ambrosiuskirche sein. (ab)


10 Gibt es tragfähige Brücken für Visionen und Visionäre?

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auen wir in Sachsen-Anhalt im Bildungsbereich tragende Brücken, auf denen Menschen mit Visionen in die Zukunft gehen können? Existieren strukturelle Schwächen und Hindernisse, die der Umsetzung von guten Ideen im Weg stehen? Solchen und anderen Fragen wird Frau Prof. Dr. Renate Girmes, Leiterin des Lehrstuhls Allgemeine Didaktik & Theorie der Schule an der Otto-vonGuericke Universität beim nächsten „Philosophischen Spaziergang“ nachgehen. Der Reichtum eines Landes entsteht aus den Ideen seiner Menschen. Im Kreuzgang des Magdeburger Kunstmuseums kann über Aspekte für Ideenförderung oder Perspektiv verhinderung diskutiert werden. Termin: 25. September, 11 Uhr, Anmeldung unter 0391/79296750.

Philosophischer Spaziergang Kunstmuseum Magdeburg Kloster Unser Lieben Frauen

Themen & Termine 25. September 2016 | 11 Uhr Wege für Visionen und Visionäre Prof. Dr. Renate Girmes Allgemeine Didaktik & Theorie der Schule 27. November 2016 | 11 Uhr Globalisierungsschock – das Ende der Gemütlichkeit Prof. Dr. Thomas Kliche Politikpsychologe an der Hochschule Magdeburg-Stendal Die Veranstaltungsreihe „Philosophischer Spaziergang“ bietet einen Austausch über interessante Sinnfragen des Lebens zwischen angesehenen Spezialisten und interessierten Besuchern. Hier findet keine reine Vortragsart statt, sondern ein offenes Gespräch, bei dem wechselseitig Fragen und Antworten bzw. Hypothesen und Thesen diskutiert werden können. ca. 35 Teilnehmerplätze nach telefonischer Voranmeldung: Telefon: 0391/79296750 Teilnahmegebühr 3,00 Euro

emeritio

KOMPAKT SPEZIAL

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Luther und die „Brüder vom Gemeinsamen Leben“

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artin Luther verbringt einen Teil seiner Schulzeit in Magdeburg und trifft dort auf die „Brüder vom Gemeinsamen Leben“. Wer ist diese Bruderschaft? Regeln, Verzicht und ein scheinbar festgelegter Weg jedes einzelnen. Das Mittelalter und ihre Bruderschaften weisen aus der heutigen Sicht einige Grenzen auf – wirken düster und starr. Doch wie gestaltete sich dieses Leben, von dessen Vorbestimmtheit Luther überzeugt war? Die Brüder vom Gemeinsamen Leben sind eine religiöse Gruppe, die ein Leben ähnlich dem von Mönchen führen. Allerdings müssen sie kein Gelübde ablegen. Es genügt, wenn die Mitglieder bei ihrem Eintritt in die Bruderschaft das Versprechen geben, in Keuschheit, Einmut und Gesellschaft zu leben. Ihren Ursprung hat die Bruderschaft Ende des 14. Jahrhunderts in den Niederlanden. Von dort aus beginnt die Verbreitung erst in Westdeutschland und dort aus auch in weitere Regionen. Nicht überall haben sie den Namen Brüder vom Gemeinsamen Leben. Je nach Region werden sie häufig auch als Kugelherren bezeichnet, angelehnt an ihr Gewand mit Kapuze. Zunächst verdienen die Brüder einen Großteil ihres Lebensunterhaltes mit dem Abschreiben von Büchern. Anfangs noch per Hand, schwenken sie später auf den Druck um. Nachdem 1458 die erste Druckerei in Straßburg eröffnet, ist zehn Jahre später auch eine Klosterdruckerei existent. Durch diese Errungenschaft können die Brüder mit geistlichen und weltlichen Schriften großen Einfluss nehmen. Im Laufe der Zeit unterstehen die Brüder den örtlichen Pfarrverbänden und werden nachträglich vom Papst oder Bischöfen approbiert. Dadurch bekommen sie verschiedene Privilegien, wie die Erlaubnis zur Gründung von Schulen oder die Aufgabe der öffentlichen Seelsorge. In Magdeburg, wo die Brüder seit 1482 eine Ansiedlung haben, bekommen sie den Beinamen Nullbrüder. Während 1488 in Braunschweig eine neue Münzordnung verabschiedet wird, in der Hoffnung einer Währungskrise entgegenzusteuern, gründen die Brüder vom Gemeinsamen Leben eine Schule, die Domschule zu Magdeburg. Im Jahr 1496 stirbt Magdalena von Brandenburg, Prinzessin und Gräfin von Hohenzollern. Im selben Jahr kommt Martin Luther das erste Mal mit den Brüdern in Berührung. Der Dreizehnjährige wechselt auf die Domschule, heutige Möllenvogtei in der Nähe der Elbe, die einen guten Ruf aufgrund ihrer humanistischen Elemente im Unterricht hat. In dem einen Schuljahr, das Luther dort verbringt, widmet er sich der Vervollkommnung seines Lateins und dem Studium antiker Schriften. Durch die Brüder vom Gemeinsamen Leben kommt Martin Luther in dieser Zeit auch mit der Devotio moderna (lat. „neue Frömmigkeit“) in Berührung. Die Devotio moderna ist eine religiöse Erneuerungsbewegung innerhalb der spät-

mittelalterlichen Kirche. Sie wird teilweise als Vorläufer und Förderer aller bedeutenden Reformen des 15. Und 16. Jahrhunderts, des nordwesteuropäischen Humanismus, der Reformation nach Luther und nach Calvin sowie der Gegenreformation gesehen. Die Liste derjenigen, die in ihrer Jugend mit der Devotio moderna in Berührung kamen, ist lang. Neben Martin Luther findet man auf so einer Liste auch Jean Calvin, Erasmus von Rotterdam und Nikolaus Kopernikus, um nur einige zu nennen. Luther hat in ganz Deutschland im frühen Stadium seiner Reformation viele Anhänger unter den Brüdern. Nach Bruch mit dem Papsttum und der weiteren Ausbreitung der Reformation wenden sich jedoch viele von Luthers neuer Lehre ab. Während der Deutsche Bauernkrieg vorrangig im Südwesten Deutschland wütet, kehrt Luther 1524 nach Magdeburg zurück und hält Predigten gegen das Klosterleben, weshalb das Bruderhaus große Einbußen in seinem Personal verzeichnen muss. 1528 werden nach einem Aufruf Luthers neben dem Ratsgymnasium in Goslar weitere Schulen nach den Prinzipien Luthers gegründet. Die Brüder vom Gemeinsamen Leben stehen in Magdeburg kurz vor ihrem Aus und können nur noch 20 Mitglieder verzeichnen. Dennoch behält Luther ein positives Bild von den Brüdern. 1532 stirbt Johann der Beständige und sein Sohn Johann Friedrich I. wird Kurfürst von Sachsen. Luther schreibt im gleichen Jahr über die Brüder: „Solche Bruderhäuser sind mit aus der Masse gefallen. Eure Lebensweise, die ihr nach dem Evangelium Christi lehret und lebt, ist gut und möchten doch einige solche Klosteranstalten vorhanden sein. Ich wage nicht viel zu hoffen, denn wenn alle so wären, so würde die Kirche allzuseelig in diesem Leben sein.“ 1533, im Geburtsjahr Luthers Sohn, entrichten die Brüder in Magdeburg ihre letzten Abgaben an den Erzbischof. Im Folgejahr nehmen sie das Bürgerrecht an und treten unter den Schutz der Stadt. Von da an übernimmt der Stadtrat die Herrschaft über die Brüder. Kurze Zeit später geht der Fraterhof in den Besitz des Erzbischofs über. Inzwischen lebt nur noch ein einziger Bruder in der Kongregation. Nichts währt ewig und auch die Brüder sehen irgendwann ihrem Untergang entgegen. Im Laufe der Reformation beginnt die Auflösung der Brüder-Gemeinschaften, bis sie im 17. Jahrhundert schließlich ganz verschwinden. Für einige Jahrhunderte herrscht Stillschweigen um die Bruderschaften. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts entsteht eine neue Bruderschaft vom Gemeinsamen Leben in der Schweiz. 1975 kommt es nicht nur zu einem Kulturabkommen zwischen der Bundesrepublik und Kanada, in Baden-Württemberg gibt es nun auch wieder einige Klöster, die zu der Gemeinschaft der Brüder gehören. Nadine Janezky und Sophie Altkrüger


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ZEITREISE

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n Mädchen für alles

Breiter Weg 39

Mittagsschläfchen

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Repro: Stadtarchiv Magdeburg

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ehr drin als sich von außen vermuten lässt: Viele Häuser des historischen Breiten Weges mussten sich an der Straßenfront mit den meisten anderen Gebäuden nur wenige Meter teilen. Die Besitzer der Häuser wichen mit ihren Gewerberäumen in die Tiefe aus. Auch das vierstöckige Wohn- und Geschäftshaus Breiter Weg 39 - bekannt auch als Gasthaus „Zum schwarzen Mohr“ verband den Boulevard mit einem Hinterhaus zur Tischlerbrücke und konnte so die im Gebäude befindliche Gaststätte in der Länge ausdehnen. Licht in die Gasträume und Vereinszimmer brachten Oberlichter aus Glas, die Teile des Hinterhofes überspannten. Markant an dem 1870 errichteten und 1945 bei Bombenangriffen zerstörten Gebäudes war eine Figurengruppe auf dem Dach.

nd, liebe Leserinnen und Leser, hatten Sie auch einen schönen Sommer? Ein paar Tage im Urlaub? Erholung vom Alltagsstress? Die Sonne genießen? Wenn man aus dem Urlaub zurückkommt, dauert es einen Moment, bis man sich wieder eingearbeitet hat ... Meine „Ferien“ sind zwar nun schon ein paar Tage her, aber wirklich viel habe ich noch nicht geschafft, seitdem ich wieder im Einsatz bin – zumindest kommt es mir so vor. Denn gestern beispielsweise, da wollte ich auf dem Gehweg etwas ausbessern. In meiner Abwesenheit hatten sich die dort verlegten Pflastersteine gesenkt – einfach so! Also hab’ ich alles vorbereitet, um die Steine rauszureißen, später den Grund neu aufzuschütten und ordentlich zu verdichten. Und dann hätt’ ich die paar Steine wieder in den Boden klopfen können. Doch leider funkte mir Frau Meier dazwischen – fragte mich freundlicherweise nach meinem Urlaub, um mir anschließend in aller Ausführlichkeit zu berichten, was in der Zwischenzeit alles passiert sei. Können Sie sich gar nicht vorstellen! Da fährt man einmal in den Urlaub ... Also hörte ich ihr zu, schaute sie dabei auch an und warf hin und wieder ein „Hmm“ oder „Ach was!“ ein. Wäre doch sehr unhöflich, bei solch einem Gespräch sein Gegenüber zu ignorieren und einfach weiterzumachen. ... Als Frau Meier schließlich mit ihren Geschichten aus der Nachbarschaft fertig war, schaute sie geschäftig auf die Uhr und verabschiedete sich eilig mit den Worten: „Nu is’ der Tag schon wieder halb rum ... Zeit für mein Mittagsschläfchen.“ Und ich ließ mein Werkzeug, das ich bis dahin in der Hand gehalten hatte, zu Boden sinken. Mittagsschläfchen ... Mittagsruhe ... Bevor es wegen „meines“ Krachs Beschwerden gibt, fang’ ich lieber morgen nochmal an. Bis später, Ihr Mädchen für alles


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ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

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Die geächtete Wissenschaft 150 Jahre Mendelsche Genetik | Von Prof. Dr. Reinhard Szibor

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or kurzem wurde eine von mir sehr geschätzte Kollegin im Land NRW an der Schule ihrer Tochter Elternvertreterin. In einer Vorstellungsrunde nach der Wahl erwähnte sie, dass sie an der Uni als Molekulargenetikerin arbeitet. Großes Entsetzen! Eine Molekulargenetikerin als Elternvertreterin - das geht gar nicht! Einige Eltern strebten eine Annullierung der Wahl an, was allerdings scheiterte. Diese Episode zeigt, dass die Genetik und mit ihr die Menschen, die sie betreiben, einen schlechten Stand haben. Auf die Frage, warum das so ist, kommen wir später zurück. Zunächst wollen wir uns des Anfangs der Genetik erinnern und einige wichtige Stationen der Entwicklung skizzieren. Ein Anlass für einen Rückblick ist gegeben: Im Jahre 1866, also vor 150 Jahren, publizierte Gregor Mendel seine „Versuche über Pflanzenhybriden“. Obwohl das Wort „Genetik“ erst 1906 durch William Bateson geprägt wurde, kann man den Zeitpunkt der ersten Publikation Mendels als das Geburtsjahr eben dieser Wissenschaft bezeichnen. Der Augustinermönch Mendel aus Brünn war ein genialer Forscher und offenbar ein sympathischer Mensch. Als er mit 62 Jahren starb, versammelte sich eine große Trauergemeinde, darunter viele arme Bauern, die ihn als Wohltäter verehrten. Zu würdigen, dass er ein einzigartiger Wissenschaftler war, kam den Trauernden nicht in den Sinn. Sie wussten es überhaupt nicht! Seine Studien wurden zu seinen Lebzeiten nicht beachtet und erst 27 Jahre nach seinem Tode wiederentdeckt. Im Augustinerstift in Brünn stellte man bald nach Mendels Priesterweihe fest, dass er für die Seelsorge kaum zu gebrauchen war. Er arbeitete deshalb als Lehrer und studierte in Wien Physik, Zoologie, Botanik und Chemie. Mendel führte ab 1856 seine Kreuzungsexperimente u. a. mit sorgfältig ausgewählten Sorten der Erbse. Er betrachtete Merkmale, die klar zu unterscheiden waren: Violett- oder weißblühende Sorten, solche mit gelben oder grünen Sa-men, andere mit runden oder schrumpeligen Früchten usw. Aus 355 künstlichen Befruchtungen zog er 12.980 Hybriden und gewann so Erkenntnisse über die Aufspaltung der Merkmale und deren Regeln. Mendel erkannte, dass sich bei der Vererbung der Eigenschaf-

ten diese nicht mischen wie Milch und Himbeersaft. Vielmehr sind die Merkmale an Strukturen gebunden, die als solche über Generationen erhalten bleiben. Er nannte diese „teilchenartige Elemente“. Sie werden heute als Gene bezeichnet. Es würde zu weit führen, hier alle wichtigen Etappen der Genetik zu skizzieren, aber natürlich muss die Aufklärung der DNA-Struktur als Meilenstein genannt werden. James Watson und Francis Crick haben 1953 mit der Methode des wissenschaftlichen Modellbaus demonstriert, wie die DNA aufgebaut ist. Danach stellt sich die DNA als Doppelhelix aus zwei umeinander gewundenen fadenartigen Riesenmolekülen dar, die jeweils eine Aneinanderreihung von komplexen Molekülen (Nukleinbasen) sind. Wir bezeichnen diese mit den Symbolen A, G, C und T. Die Informationen für den Aufbau und die Funktionen der Lebewesen ergeben sich aus der „Buchstabenreihung“ in der DNA (oder wissenschaftlich ausgedrückt- aus der Sequenz der Nukleinbasen). In den 60er und 70er Jahren hat man dann die „Schrift des Lebens“ entschlüsselt, gelernt wie Gene aufgebaut sind und wie diese in ihrer Funktion reguliert werden. In den 80er Jahren entwickelte man Methoden, mit denen man die Buchstabenfolge „lesen“ (sequenzieren) konnte. In der Zeit von 19902003 wurde im Rahmen des Human-Genom-Projekts (HUGO) das menschliche Genom, das etwa 3.2 Milliarden Nukleinbasen umfasst, sequenziert. Zwanzig Forschungszentren haben im Rahmen von 6 nationalen Human-Genom-Projekten maßgeblich dazu beigetragen. Insgesamt wurden im Genom des Menschen über 20.000 Gene identifiziert, von denen in der Folgezeit eine Vielzahl gut charakterisiert wurde. Inzwischen gibt es völlig neue Sequenzierungsmethoden. Von den vielen konkurrierenden Lösungen sei hier nur die Nanoporensequenzierung genannt. Dabei werden DNA-Einzelstränge mit der Kraft eines elektrischen Feldes durch Nanoporen einer ultradünnen Membran geschleust, wobei sich in Abhängigkeit von den jeweils passierenden Nukleinbasen eine Reihung von elektrischen Signalen ergibt. Diese bilden die Sequenz der zu analysierenden DNA ab. Wenige tausend Poren eines Chips genügen, um Millionen Basen in kürzester Zeit zu sequenzieren. Das Gesamt-

ergebnis ergibt sich aus dem Zusammenfügen von Einzelergebnissen, die jeweils einige tausend Bausteine betreffen. Das bewältigt eine aufwändige Rechentechnik. In der einfachsten technischen Lösung wird die Analyseeinheit, die nur noch die Größe eines USB-Sticks besitzt, an ein geeignetes Smartphone angeschlossen, um die Daten an einen Zentralcomputer zu senden. Betrugen die Kosten der Sequenzierung eines Prototyps menschlicher DNA im HUGO-Projekt, das mehre Jahre dauerte, noch 1 Dollar pro Baustein (also ca. 3 Milliarden Dollar), kann heute jedermann die Sequenzierung seiner eigenen DNA für ca. tausend Dollar bei einem Dienstleister in Auftrag geben. Die eigentliche Analyse dauert nur noch einen Tag. Eine realistische Vision ist, dass dies in absehbarer Zeit massenhaft passieren wird, denn es steht die Einführung einer personalisierten Medizin auf der Agenda. Diese würde die genetische Individualität jedes Einzelnen berücksichtigen und im Krankheitsfalle jedem eine maßgeschneiderte Behandlung ermöglichen. Ist mit der Sequenzierung des gesamten menschlichen Genoms nun alles über die Menschheit im Allgemeinen bzw. über ein Individuum im Besonderen offenbart? Keineswegs! Bisher verstehen wir nur die relativ einfachen Beziehungen zwischen dem Genom und den körperlichen Merkmalen. Beispielsweise ist die Zusammensetzung eines Eiweißes, das als Blutgerinnungsfaktor fungiert, schon aus der DNA-Sequenz abzulesen. Gibt es hier Fehler, kann die Blutgerinnung gestört sein und der Patient hat eine Neigung zu unstillbaren Blutungen. In vielen anderen Krankheitsfällen, in denen Eiweiße nicht funktionieren, ist das ähnlich. Auch ist in vergleichbarer Weise ein großes Spektrum von Ursachen für Krebsursachen erkannt worden. Die molekulargenetische Charakterisierung von Tumoren gilt in vielen Fällen die Eintrittskarte für einen erfolgreichen Therapieprozess. Aber so atemberaubend die Fortschritte auf der einen Seite sind, so rätselhaft und unverstanden sind bis heute große Bereiche der Genetik. Wie sollen wir uns die Funktion von Genen vorstellen, die das Verhalten steuern? Die vielen Vogelarten singen alle ihre Lieder höchst unterschiedlich. Gänse und Kraniche fliegen in pfeilartigen Formationen, aber Stare tun dies als rie-


ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

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sige Schwärme. Alle Vögel bauen ihre Nester auf unterschiedlichste Art. Die meisten vollbringen wahre Kunstwerke. Auch die Vielgestaltigkeit von Spinnennetzen fasziniert uns. Selbst wenn Hühner nie eigene Erfahrung mit Greifvögeln gemacht haben, „wissen“ sie, dass sie sich verstecken müssen, sobald die Silhouette eines Milans am Himmel auftaucht. All diese Verhaltensweisen müssen nicht erlernt werden, sie werden durch Gene gesteuert, von denen wir nicht wissen, wie sie funktionieren. Löwen leben in kleinen Rudeln, aber der Luchs ist Einzelgänger. Man sieht, auch die gesellschaftlichen Strukturen jeder Tiersozietät sind genetisch vorgegeben. Das ist übrigens selbst beim Menschen so, auch wenn er die Option zu einer freien Willensentscheidung hat. Letztere hält sich aber in Grenzen, weil sich unsere in Jahrmillionen herausgebildeten genetischen Dispositionen nicht einfach abschalten lassen. Marx, Lenin, Mao Zedong und all die anderen Revolutionäre sind daran gescheitert, dass sie über die Natur des Menschen nichts wissen konnten und ihre Visionen deshalb illusionär waren. Ebenso geht es den Politikern in den gegenwärtigen Gesellschaften. Allerdings könnten diese über die menschliche Konstitution mehr wissen, aber es gilt für sie als Tabu, sich darüber Gedanken zu machen, dass auch das Wesen und das Verhalten von Menschen genetisch mitbestimmt sind. So legten sie beispielsweise einfach fest, 2 Mal im Jahr die Uhr um eine Stunde zu verstellen. Aber nahezu alle Lebewesen, auch der Mensch, haben eine genetisch determinierte „innere Uhr“, also einen biologischen TagNacht-Rhythmus. Der ist mit dem Hell-Dunkel-Wechsel in Harmonie, nicht unbedingt aber mit den Beschlüssen des EU-Parlaments. Die Herzinfarktrate steigt in den Tagen unmittelbar nach der Zeitumstellung messbar an. Noch krassere Folgen hat die Leugnung der Genetik auf dem Feld der Genderpolitik. Eine uns regierende Glaubensgemeinschaft ist davon überzeugt, dass es außer ein paar anatomischen Kleinigkeiten zwischen den Geschlechtern keine Unterschiede gäbe, und wo solche doch auftreten, seien diese auf die Bedienung von Rollenklischees (also auf Erziehungsfehler) zurückzuführen. Aber die genetische Determination der Menschen geht weit über die Festlegung der primären Geschlechtsmerkmale hinaus und prägt die gesamte Persönlichkeit. Genetiker und Neurowissenschaftler haben dazu jede Menge Daten, die aber interessieren nicht. Von daher ist nicht erstaunlich, dass Genetiker unbeliebt sind, stören sie doch mit ihrer lästigen Naturwissenschaft die Pippi-Langstrumpf-Mentalität weiter Teile der Bevölkerung („Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“)

Wer die Geschichte der Genetik reflektiert, darf die Zeit des Nationalsozialismus und des Stalinismus nicht unerwähnt lassen. Meist als Erbbiologen bezeichnet, waren Genetiker bei den Nazis beliebt. Leider haben sie sich in der Mehrheit für deren unmenschliche Ziele einspannen lassen. Der Diffamierung sogenannter „nichtarischer Rassen“ lieferten sie pseudowissenschaftliche Argumente, die die schrecklichen Verbrechen unterstützen. Auch Euthanasie, also die massenhafte Ermordung bzw. Sterilisierung von Behinderten, haben sie mit zu verantworten. Die Unmenschlichkeit des NS-Regimes wird seitdem eben leider auch mit der Genetik in Zusammenhang gebracht. Gegenwind aus dem Lager der Wissenschaftler gab es nur wenig, aber immerhin weigerte sich die Berliner Professorin Paula Hertwig, eine Mitbegründerin der Strahlengenetik, Vorlesungen zu Rassenkunde zu halten. Elisabeth Schiemann, eine weitere Professorin in Berlin, ist gar zur Widerstandskämpferin geworden. Die Genetik der Nazis hatte mit seriöser Wissenschaft nichts zu tun! Wo genetische Forschung ernsthaft betrieben wird, stehen deren Erkenntnisse fast immer im Widerspruch zu den Lehren von Ideologen. So war es auch in der UdSSR und deren Satellitenstaaten. Dort hatte sich unter der Leitung des Wissenschaftsscharlatans Trofim Denissowitsch Lyssenko eine Gruppe zusammen getan, die einen Feldzug gegen die sogenannte „bourgeoise Genetik“ eingeleitet hat. Sie bekämpfte und liquidierte jene Biologen, die sich mit dieser Disziplin befassten. Das zentrale Postulat des Lyssenkoismus lautete, dass die Eigenschaften von Organismen nicht durch Gene, sondern durch Umweltbedingungen bestimmt werden. Lyssenko wurde von Stalin zu seinem persönlichen Landwirtschaftsberater ernannt - eine Position, die er dafür nutzte, Biologen als „Fliegen-Liebhaber und Menschenhasser“ zu denunzieren. Führende Genetiker wurden in Gulags und Gefängnisse gesperrt und kamen dort um. Die von Lyssenko in der Landwirtschaft eingeführten Neuerungen führten zu Hungersnöten, die Tausende mit dem Leben bezahlten. Der Lyssenkoismus herrschte in der Sowjetunion bis in die 60er Jahre. In der DDR gelang es mutigen Genetikern um Hans Stubbe und Paula Hertwig, den Wahnsinn schon etwas eher zu beenden. Zu der Zeit, als hier der Lyssenkoismus überwunden wurde, blühte er in der Bundesrepublik auf. Die linksextremistische Frauengruppe „Rote Zora“ verübte in den 70er Jahren Sprengstoffanschläge auf genetische Institute. Die Begriffe „Gen“ und „Genetik“ wurden nun auch in der Mitte der Gesellschaft negativ besetzt. Der Lyssenkoismus hat sich inzwischen in einer modernisierten Erscheinungsform voll etabliert.

Erntedankfest 2. Oktober: Brunch

von 10 bis 14 Uhr p.P. 24,90 Euro

Kürbiscremesuppe, Truthahn & Reibekuchen Plätze bitte reservieren!

Café

Seestrasse

13 Seine Wirkung in der Genderpolitik wurde schon oben angesprochen. Als Thilo Sarrazin das unwiderlegbare Faktum thematisierte, dass die Intelligenz zu einem erheblichen Anteil genetisch determiniert sei, löste das einen Sturm der Entrüstung aus. Die These, dass Intelligenz genetisch bedingt ist, sei „eine zutiefst rassistische Argumentation“, formulierte unser Vizekanzler Sigmar Gabriel unisono mit anderen namhaften SPD-, Grünen- und Linkenpolitikern. Auch die Mehrheit der Presse ist auf seiner Seite. Bedenkt man, dass Gabriel eine Ausbildung zum Lehrer hat, verwundert der deutsche Bildungsnotstand in Sachen Biologie kaum. 150 Jahre nach der Geburt der Genetik zeigen Deutschland und Europa in Bezug auf diese Wissenschaft eine tiefe Zerrissenheit. Während an unseren Forschungseinrichtungen Spitzenleistungen erbracht werden und einer der nächsten Nobelpreise an die Genetikerin Emmanuelle Charpentier nach Berlin gehen wird, hören wir von unseren Politkern realitätsferne Statements, und viele Menschen fordern „genfreie“ Lebensmittel. Zigtausende wütende Bürger gehen auf die Straße, um gegen vermeintlichen „Genscheiß“ zu protestieren, und das, weil Genetiker Pflanzen kreiert haben, die sich selbst gegen Schädlinge wehren können und keine Behandlung mit Pestiziden brauchen! Unter diesem Aspekt muss man froh sein, dass Europa sich von den CETA- und TTIP- Abkommen verabschiedet. Somit können die zukunftsorientierten Nationen USA und Kanada gemeinsam mit China und anderen asiatischen Völkern die künftig für die ganze Welt geltenden biotechnologischen Standards festlegen, ohne dabei vom rot-grün gestreiften Biedermeier Europas gestört zu werden.

Der Autor Prof. Dr. Reinhard Szibor ist gelernter Gärtner, später studierte er Biologie an der FSU Jena. Molekulare Genetik lernte Szibor am Max-Delbrück-Zentrum in Berlin-Buch. An der OvGU arbeitete er wissenschaftlich auf dem Gebiet der Molekularen Abstammungsgenetik. Er ist Mitglied im Kollegium emeritierter Professoren und gehört dem Forum Grüne Vernunft an.

Tag der Deutschen Einheit 3. Oktober:

Frühstücksbuffet 9 bis 12 Uhr p.P. 18,90 Euro inklusive Kaffee Plätze bitte reservieren!

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ZEITGESCHEHEN KOMPAKT

2. Ausgabe September | 2016

Genossenschaftliche Beratung Die Volksbank Magdeburg stellt Beratungsqualität in den Mittelpunkt ihres Handelns Fortsetzungsserie – Teil 6

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ufgrund ihrer Rechtsform hat die Volksbank Magdeburg eG hat einen besonderen Auftrag: die Förderung ihrer Mitglieder. Dieser im Genossenschaftsgesetz verankerte Auftrag führt dazu, dass Menschen nicht nur Kunden, sondern auch Mitglied bzw. Teilhaber der Volksbank Magdeburg werden können. Somit haben sie über die Vertreterversammlung Mitspracherecht bei der geschäftspolitischen Ausrichtung der Bank. Daraus erklärt sich, dass die Mitglieder und Kunden mit ihren individuellen Antrieben im Mittelpunkt stehen. Bei vielen Menschen herrscht ein generelles Misstrauen gegenüber der Finanzbranche. Die Finanzmarktkrise führte zu einem nachhaltigen Bruch im Vertrauen zu Banken. Doch Genossenschaftsbanken sind schon durch ihre Gründungsgeschichte auf Mitglieder und Kunden ausgerichtet und stellen einen klaren Gegenpol zum reinen Geschäftsziel der Renditemaximierung dar. Aufgrund ihres Geschäftsmodells mit den dazugehörigen genossenschaftlichen Werten begegnen sie ihren Mitgliedern und Kunden auf Augenhöhe. Bankkunden möchten ein gutes Gefühl bei ihrem Berater haben, wollen ihm vertrauen können und sich verstanden fühlen. Diese Anforderungen nimmt die Volksbank

Die genossenschaftliche Beratung der Volksbank Magdeburg findet auf unsch des Kunden in solch individuell gestalteten Räumen statt.

Mitarbeiter und Auszubildende im Oktober 2015

Magdeburg Ernst und beschäftigt sich deshalb seit einigen Jahren verstärkt mit dem Thema Beratungsqualität. Ihr Ziel dabei ist es, in jeder Kundenberatung eine gleichbleibend hohe Beratungsqualität anzubieten. Dabei steht vor der eigentlichen Beratung an erster Stelle immer die Analyse von Zielen und Wünschen des Kunden. Dies gilt nicht nur in den individuell betreuten Kundensegmenten, sondern ausnahmslos bei allen Kunden. Ihre aktuelle Lebenssituation und ihre Lebensziele sind das Entscheidende in jedem Beratungsgespräch. Erst im Anschluss werden dem Kunden Lösungen nach seinem individuellen Bedarf vorgeschlagen. Die ganzheitliche Sicht auf die persönliche Situation des Kunden erfordert Zeit und ist meistens nicht in einem Termin beendet. Meistens werden zur Präsentation der Lösungen ein oder auch zwei Folgetermine vereinbart. Die Kunden können dann jedoch die Gewissheit haben, dass sie bedarfsgerecht und den Anforderungen des Verbraucherschutzes entsprechend beraten wurden und bei jedem anderen Kundenberater der Volksbank Magdeburg zu denselben Lösungsvorschlägen gekommen wären. Mitglieder und Kunden sollen den Mehrwert spüren, bei der Volksbank Magdeburg Kunde zu sein. Über die genossenschaftliche Beratung werden die Werte, die die gesamte genossenschaftliche FinanzGruppe tragen und sie von anderen Bankengruppen unterscheiden, erlebbar gemacht.


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SPORT KOMPAKT

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Aktiv bei der Dialyse

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ine Krankheit verändert das Leben – häufig im negativen, manchmal auch im positiven Sinn. Für Martina Spauke liegt die Wahrheit vermutlich irgendwo dazwischen. Dabei ist sie nicht selbst von der Krankheit betroffen, sondern ihr Mann Edgar. Bereits in den 1980er Jahren wurde bei ihm eine chronische Glomerulonephritis (beidseitige Entzündung der Nieren) diagnostiziert – ein Leben als Dialysepatient unausweichlich. Zunächst verdrängte er die Tatsache und lenkte sich mit viel Sport ab. „Nach neuen Erkenntnissen kann man die Dialyse erheblich hinauszögern, wenn man entsprechenden Sport treibt“, so Edgar Spauke. Leider werde die positive Auswirkung des Sports auf Dialyse-Patienten jedoch häufig nicht kommuniziert. „Dieses Thema wird unterschätzt“, meint Martina Spauke, die sich aufgrund des persönlichen Bezugs intensiv mit der Krankheit auseinandergesetzt und die notwendigen Kurse besucht hat, um u.a. Menschen mit Nierenerkrankungen zu unterstützen. Ebenso wie ihr Mann Edgar ist sie beim Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e.V. tätig. „Seit 2012 betreue ich als Übungsleiterin Dialyse-Kurse und helfe als Vertretung auch in anderen Kursen aus, was es mir ermöglicht, ständig etwas Neues hinzuzulernen.“ Die Dialyse-Patienten haben einmal pro Woche in der Dialyse-Praxis Nielebock die Möglichkeit, mit Martina Spauke zu trainieren. „Die Behandlung dauert vier Stunden, die Maschine braucht etwa 90 Minuten, um

Martina Spauke (l.) vom VSB sorgt auch während der Dialyse für Bewegung. Foto: P. Gercke

anzulaufen, anschließend habe ich etwa 45 Minuten Zeit, um mit den Teilnehmern Sport zu machen, bevor sie durch die Dialyse zu erschöpft sind“, erklärt die gebürtige Thüringerin. Die Erschöpfung sei überhaupt der größte Feind. „Viele können sich nicht zum Sport motivieren. Und dann entsteht eine Abwärtsspirale: Die Kräfte schwinden, das Wohlbefinden nimmt ab, der Alltag lässt sich immer schwieriger bewältigen und darunter leidet auch das Selbstvertrauen.“ Daher sei es wichtig, beispielsweise die Herzund Lungentätigkeit durch Atemübungen anzuregen und durch leichte Bewegungen den Abbau der Muskulatur zu verhindern sowie Ausdauer und Kraft zu trainieren. „In der Praxis ist beispielsweise ein Ergometer vorhanden, was während der Dialyse genutzt

werden kann. Außerdem arbeiten wir mit Thera-Bändern und geben wichtige Hinweise zur Ernährung“, so Martina Spauke, die gemeinsam mit ihrem Mann beim VSB 1980 viel Rückhalt bekommen hat. „Und ohne die Hilfe zahlreicher Mitglieder im Verein, wäre es auch nicht möglich gewesen, die Dialyse-Kurse ins Leben zu rufen.“ Einzig die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Wirksamkeit des Sports bei Nierenerkrankungen lasse noch zu wünschen übrig. (th)

VSB 1980

Große Diesdorfer 104a 39110 Magdeburg Tel.: 0391/ 5 61 65 14 www.vsb-magdeburg.de

Trikotsätze für Sport, Spiel und Spaß „im nu hilft! – Die Kinder- und Jugendsportinitiative 2016 von RÖSTfein Kaffee“

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porttreiben ist ein wichtiger Motivationsfaktor und trägt zur Entwicklungsförderung von Kindern und Jugendlichen bei. Damit vermitteln sich automatisch grundlegende menschliche Werte, wie Toleranz, Respekt, Fairness und Hilfsbereitschaft. „Für unser Unternehmen ist es selbstverständlich und wichtig, dass wir uns in diesem Bereich engagieren und einen Beitrag leisten, um Mannschaftsgefühl und Teamgeist junger Menschen, aber auch den Spaß und die Freude an gemeinsamen Sporterlebnissen, zu stärken“, sagt Eike-Jens König, Geschäftsführer der RÖSTfein Kaffee GmbH. Bereits im Jahr 2010 startete die Magdeburger Traditionsrösterei die Kampagne: „im nu hilft! Die Kinder- und Jugendsportinitiative“ und unterstützt seitdem aktiv junge Sportteams. Zum 6. Mal in Folge lobte das Unternehmen 2016 wieder hochwertige Trikotsätze aus. Jede GewinnerMannschaft erhielt im Rahmen der RÖSTfein-Aktion einen Trikotsatz – wie bei Profisportlern – in den Farben ihres Teams und mit dem jeweiligen Vereinsna-

men. Inzwischen übergab die Kaffeerösterei an über 300 Vereine, von der Ostsee bis nach Thüringen, solche Trikotsätze. Fast 3.000 Vereine beteiligten sich in diesem Jahr an der Aktion. Mitmachen können jedes Jahr alle Kinder- und Jugendmannschaften. Jede Sportart ist willkommen. 2017 kann man sich als Mitglied einer Mannschaft, Betreuer, Trainer, Eltern, Großeltern oder Freunde wieder bewerben. Wer mitmacht, sichert vielleicht seinem Team einen von 50 Trikotsätzen, damit der Jubel um Tore, Punkte und Siege

weitergehen kann! Einen besonderen Abschlusshöhepunkt der diesjährigen Aktion gab es zum ersten Heimspiel des SC Magdeburg am 11. September. RÖSTfein Kaffee hatte gemeinsam mit dem SCM zwei Gewinnermannschaften der diesjährigen Kampagne nach Magdeburg zum Spiel gegen den SC DHfK Leipzig eingeladen. Die Mädchen-Handballmannschaften der 10- bis 14-Jährigen, der SG Seehausen und vom Leipziger SV Südwest, erhielten vor Spielbeginn ihre neuen Trikotsätze.


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SPORT KOMPAKT

Bälle und Bilder festhalten Jan Glinker ist beim 1. FC Magdeburg der Mann für die ganz scharfen Schüsse. Egal, ob es sich dabei um Tor- oder Schnappschüsse handelt. Hauptberuflich pariert der Keeper die Bälle im FCMKasten, privat hält er ausgefallene Objekte mit der Kamera fest. Von Rudi Bartlitz

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a sind Brücken, immer wieder Brücken. Bilder, aufgenommen aus nur allen erdenklichen Winkeln und Perspektiven: von unten, von oben, von der Seite, bei Tag, bei Nacht. Im Dämmerlicht und mit den unterschiedlichsten Farbfiltern. Herausgekommen sind ebenso beeindruckende wie oft verblüffende Sichten auf meist Magdeburger Bauwerke. Das ist die (Foto-)Welt des Jan Glinker. Sie offenbart eine Seite im Leben der Nummer eins im Tor des Fußball-Drittligisten 1. FC Magdeburg, die wahrscheinlich die wenigsten bisher kannten. Korrekter: Es ist ein Teil seiner Foto-Welt. Der andere, vielleicht noch prägendere, sind die sogenannten lost places, verlassene Orte, in die sich Glinker mit seiner Kamera begibt. Deren morbide Schönheit er dann in klarer Bildsprache offenlegt. „Ja“, gesteht der Keeper im Gespräch mit Magdeburg Kompakt, „diese verlassenen Orte haben es mir angetan. Ich habe ein Faible für sie. Das war schon lange so, bevor ich überhaupt zur Fotografie gestoßen bin. Ich finde es interessant und cool herauszufinden, wie es früher an solchen Plätzen aussah und was heute aus ihnen geworden ist. Das versuche ich festzuhalten.“ Das gilt für Brücken, mo-

derne wie außer Dienst gestellte, ebenso wie für heruntergekommene Schwimmbäder, verfallene Sanatorien oder vergessene Herrenhäuser. Glinker hat sich auf deren Spuren begeben. Spätestens jetzt sollte man jedoch fragen, wie ein Fußball-Vollprofi, und das ist der 32-jährige Berliner seit mehr als ein Dutzend Jahren, überhaupt auf ein derartiges Hobby kommt. „Das war, wie so vieles im Leben, reiner Zufall“, erzählt er. „Meine Frau hatte mir eine Kamera geschenkt, damit ich von unserer heute vierjährigen Tochter (inzwischen sind noch eineinhalbjährige Zwillings-Jungen hinzugekommen, Anm. d. Red.) Bilder fürs Album mache. Bis dato hatte ich nichts mit Fotografie am Hut. Doch dann habe ich Blut geleckt … Ob Ehefrau Melanie, die er im Sommer 2016 geheiratet hat, ihr Geschenk von einst inzwischen bereut, ist nicht überliefert. Dafür aber, dass ihr Jan seither, wann immer sich die Möglichkeit bietet, auf Motivsuche geht. „Mit einer neuen Ausrüstung allerdings“, wie er zugibt. Und wie bekommt man als anfänglicher Laie den Blick für ein gutes Foto? „Ich hatte keinerlei Ausbildung, bin sozusagen Autodidakt. Einzige Ausnahme: Ich habe mir auf Youtube einige Sachen angesehen. Ansonsten gibt es nur ein Motto: gucken, gucken, gucken, und immer wieder ausprobieren.“ Es ist schon erstaunlich, zu welcher Meisterschaft es der Keeper in den nur knapp zwei Jahren, seit er seinem Hobby nachgeht, gebracht hat. Mit welch zum Teil ausgefallenen Sichten er den Betrachter überrascht. Jetzt liegt sogar ein erster Kalender mit ausschließlich Glinkerschen Magdeburger Motiven vor (siehe Randtext). Doch die Fotografie, sagt er, soll seinen Hauptberuf, nämlich das FCM-Tor möglichst sauber zu halten, keineswegs verdrängen. „Es hilft mir, mich abzulenken, den Kopf einmal vom Fußball frei zu bekommen. Da ich zwischen Magdeburg und meiner Familie in Berlin-Ahrensfelde, wo ich mir ein Haus gebaut habe, pendele, bleibt mir in an Tagen, an denen ich nicht nach Hause fahre, genügend Zeit und Ruhe zum Fotografieren. Dann ziehe ich abends oft mit der Kamera los …“ Noch bevorzugt er statische, vorwiegend unbewegliche Objekte. „Das war für mich als Neuling am Anfang sicher einfacher, doch ich bin inzwischen offen für jedes Motiv, für Natur und Landschaften.“ Hohen Respekt hat Glinker immer noch davor, Menschen abzubilden. „Das ist sehr schwer“, räumt er ein. „Dafür brauchst du schon eine Menge Erfahrung. Die fehlt mir noch.“ Deshalb lehnt er es meist auch freundlich ab, wenn ihn Bekannte bitten, doch

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Der doppelte Jan Glinker. In der dritten Liga ist der Keeper (großes Foto: rechts; Foto: Gercke) sicherer Rückhalt beim FCM, mit seinem Hobby, der Fotografie, trat er jetzt erstmals in die Öffentlichkeit. Gemeinsam mit Sponsor Humanas (kleines Foto, links Humanas-Geschäftsführer Jörg Biastoch) veröffentlicht er einen Jahreskalender.

mal ihre Hochzeit oder eine andere Feierlichkeit abzulichten: „Ich sage denen immer, nehmt euch einen Profi, ich will nicht schuld sein, wenn euch die Bilder am Ende nicht gefallen.“ Bemerkenswert ebenso: Ausgerechnet zur Sportfotografie zeigt der Profi-Sportler wenig Affinität: „Ich hab‘s ein paar Mal im Trainingslager probiert, aber ganz ehrlich, das ist für mich nicht besonders interessant.“ Interessant ist hingegen schon, wie es mit dem Torwart Glinker an der Elbe weitergeht. „Ich habe noch einen Vertrag beim FCM bis 2018. Den möchte ich nicht nur erfüllen, sondern könnte mir, Stand heute, vorstellen, auch länger zu bleiben. Ich fühle mich sehr wohl hier, hier passt einfach alles. Ich bin froh, dass ich mich, als mein Vertrag beim Zweitligisten Union Berlin 2014 nicht verlängert wurde, für den FCM entschieden habe.“ Selbst wenn das seinerzeit bedeutete, den Publikums-Liebling und Ur-Magdeburger Matthias Tischer im Tor zu verdrängen. Auf ein paar Ressentiments habe er sich als Neuling zwar eingestellt, erzählt er heute. „Aber was dann kam, diese Verehrung für Tischer, das hat mich doch ins Grübeln gebracht. O lala, damit hatte ich so nicht gerechnet. Für mich gab es nur einen Weg: durch Leistung überzeugen.“ Und das ist dem zunächst beargwöhnten Neuen, da sind sich die Fans inzwischen längst einig, voll und ganz gelungen. Trainer Jens Härtel lobt: „Jan gibt dem Team Ruhe und Sicherheit. Was annähernd haltbar ist, das hält er. Seine Stärke ist, dass er Nakkenschläge wegsteckt und sofort auf Topleistung


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SPORT KOMPAKT

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Wieder ein Boxduell in der Getec-Arena

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n Kompakt

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otografien für Fußballträume 2017“ nennt sich der erste Jahres-Wandkalender, den FCM-Torhüter Jan Glinker jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Er entstand als CharityProjekt zusammen mit der Humanas GmbH, dem Lions-Club Ohrekreis und dem FCM. Der Erlös des Kalenders mit dem symbolischen Preis von 19,74 Euro, der zwölf nächtliche Motive von Bauwerken der Landeshauptstadt zeigt, kommt der Unterstützung von regionalen Kinder- und Jugendprojekten und Sportinitiativen für Menschen mit Handicap sowie der Förderung des Nachwuchses des FCM zugute. Lediglich die Produktionskosten des Kalenders werden durch den Verkauf refinanziert, alle weiteren Erlöse weitergereicht. Die ersten 100 Exemplare wurden bereits abgesetzt, für weitere 200 liegen Vorbestellungen vor. Bestellt werden kann der Kalender auf: www.humanas.de/shop.

umschaltet. Das können nicht viele.“ Die Ironie der Geschichte wollte es später sogar, dass Tischer nach Beendigung seiner Laufbahn dem Ex-Berliner als Torwarttrainer in gewisser Weise wieder vor die Nase gesetzt wurde. Glinker: „Keine Angst, das klappt super. Die einstige Konkurrenzsituation ist völlig aus dem Kopf raus.“ Nicht aus dem Kopf raus sind bei dem Spross einer Berliner Sportfamilie (Vater Matthias war ebenso wie Bruder Sven Volleyball-Nationalspieler, Mutter Petra Sprinterin bei Dynamo Berlin) jedoch Überlegungen zur weiteren Karriere: „Ich denke, als Torwart kann man noch im Alter von 36 bis 38 Jahren seine Leistungen auf Top-Niveau bringen. Das will ich versuchen. Ob das dann noch in Magdeburg möglich ist, hängt sicher von vielen heute noch nicht zu nennenden Faktoren ab.“ Zu einem anderen größeren Klub jedenfalls will Glinker nicht mehr wechseln. Sein bescheidener Traum: „Ganz zum Schluss in einem kleinen Berliner Verein das Ganze ausklingen lassen“, strahlt er. „Das wär‘s doch.“ Ob dann die Fotografie immer noch nur eine Passion oder möglicherweise die Basis für eine – wie auch immer geartete - berufliche Zukunft ist, darüber macht sich Glinker heute noch wenig Gedanken: „Ich denke, das wird sicher sehr schwer. Aber wenn sich tatsächlich eine Möglichkeit ergeben sollte, bin ich offen dafür.“ Doch wie auch immer, für ein stimmiges Bild seiner künftigen Berliner Thekenmannschaft sollte es allemal reichen. Aus welcher Perspektive auch immer…

s ist mittlerweile doch schon einige Zeit ins Land gegangen, seit im Box-Tempel GetecArena so richtig frenetische Faustkampf-Stimmung herrschte. Klammert man das enttäuschende WM-Schwergewichtsduell zwischen Ruslan Chagaev und SES-Mann Francesco Pianeta (Juli 2015) einmal aus, muss schon zweieinhalb Jahre zurückgeschaut werden. An jenem 1. März 2014 kreuzten vor 7500 begeisterten Zuschauern und der Top-TV-Quote von 4,2 Millionen Lokalmatador Robert Stieglitz und sein ewiger Rivale Arthur Abraham die Fäuste. Der Ausgang ist bekannt: In einem engen Duell, Abraham sprach von einer „Schlacht“, setzte sich der Berliner knapp durch. Stieglitz war mit der Entscheidung der Punktrichter hingegen nicht einverstanden. „Ich kann mir dieses Urteil nicht erklären", sagt der entthronte Weltmeister. Seiner Meinung nach habe er „ganz klar nach Punkten gewonnen". Jetzt ist der zweimalige Weltmeister im Supermittelgewicht wieder in seinem Wohnzimmer zu Gast. Und der 35-Jährige will noch einmal angreifen. Diesmal eine Gewichtsklasse höher (Halbschwer), und im Fight um den Europameistertitel. Gegner am 12.November ist der französische Titelverteidiger Mehdi Amar. Bei dem Mann mit algerischen Wurzeln handelt es sich um einen erfahrenen Fighter, der seit 13 Jahren als Preisboxer unterwegs ist. Seine Kampfbilanz: 39 Kämpfe, 33, Siege, 16 davon vorzeitig. Beim europäischen Halbschwergewichts-Gürtel handelt es sich um einen der traditionsreichsten im Boxsport überhaupt – ausgefochten seit 1913. Der erste deutsche Kontinentalmeister war übrigens kein Geringerer als Max Schmeling, der sich 1927 diese Krone holte. Stieglitz-Promoter Ulf Steinforth hat alles darangesetzt, dass der EM-Fight 2016 in Magdeburg über die Bühne geht. Bei einer Versteigerung des europäischen Verbandes (EBU), dem sogenannten Purse Bid, überbot er mit knapp 86.000 Euro die Konkurrenz: „Es war eine Frage der Ehre, dass wir für Robert diesen Titelkampf nach Magdeburg holen. Mit seinen großen Erfolgen und den tollen Kämpfen hat er sich diese Titelchance mehr als verdient.“ Der wiederum geht mit einer klaren Ansage in das Gefecht: „Diesen Kampf will ich unbedingt gewinnen und so den Europameistertitel im Halb-Schwergewicht wieder nach Deutschland holen. Der Europameister-Gürtel fehlt mir noch in meiner Sammlung!“ Die Getec-Arena kann sich also wieder auf Hochstimmung freuen. Rudi Bartlitz

Robert Stieglitz (r.) gegen Arthur Abraham in der GETEC-Arena. Foto: Peter Gercke



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KULTUR KOMPAKT

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Dreimal M – das ist echte Magdeburger Musik-Härte Michael und Michael, Ihr geht am 15. Oktober unter dem Motto „Härtetest“ auf die Bühne der Sudenburger Markthalle. Was ist daran hart? Michael Kranz: Es ist ganz schön hart, was wir da machen, einen Bogen von Magdeburger Ostrock-Zeiten ins Heute zu spannen … Michael Isensee: Es ist ein Testballon. Ein Konzert dieser Art gab es in Magdeburg noch nie. Ihr meint hart im Sinne von Wagnis? Michael Isensee: Hart im Sinne von Weich. Musik ist immer ein Wagnis, vor allem wenn es eigene ist… Michael Kranz: … auch weil wir einerseits ganz unterschiedliche Musik machen und andererseits drei Generationen Magdeburger Musiker in einem Programm vereinen. Wie passt das zusammen? Michael Kranz: Das ist ja der Test, sowohl für uns als auch fürs Publikum. Wir wollen wissen, ob wir zusammenpassen. Michael Isensee: So klingt die neue deutsche Schallwelle, die rockt. Das Band zwischen uns ist nicht ganz zufällig. Wichtig ist zu zeigen, dass hier gute Magdeburger Rock & Funkmusik gemacht wird. Mit „mobilFUNKgerät“ kommt eine noch junge Band dazu. Michael Kranz: Bin ich alt? Scheselong ist mit André Geiger, Stefan Schulz und Ali Albrecht die frischeste Kapelle, die je diesen Namen trug.

Michael Kranz (Scheselong).

Michael Isensee (Crossfire).

Michael Isensee: Was Marius Stieler, Roger Tietze und Sebastian Symanowski von „mobilFUNKgerät spielen, sind extrem gute Songs, funkig, rockig und sehr fröhliche Texte. Michael Kranz: Jede Band hat ihren eigenen Charakter. Wir provozieren, wie wir es immer getan haben. Wer die jüngsten Scheselong-Songs nicht kennt, sollte sich davon überzeugen, dass ein Kranz nicht zum Kränzchen aufspielt. Michael Isensee: Wir haben doch etwas zu sagen, aus Erfahrung, aus der Seele und machen das mit der Freude, die nur Musik verbreitet.

Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang“.

Wie viel Tradition und wie viel Neues gibt es am 15. Oktober zu hören? Michael Isensee: Tradition, Neues – alles Schall und Rauch. Namen kommen und gehen, Musik bleibt … Michael Kranz: … das hast du schön gesagt. Es ist eben ein Härtetest, bei dem alles anders sein wird – der Musikmix, ein Hauch Tradition, ein Schimmer von Vergangenheit, aber ganz viel Gegenwart mit jeder Menge Spaß. Und wenn Du schon mit Tradition kommst, dann sage ich’s mit Luther: „Wer nicht liebt

HÄRTETEST Drei Generationen Rockmusik aus Magdeburg Scheselong – Crossfire – mobilFUNKgerät 15.10.2016, Einlass 19 Uhr, Beginn 20 Uhr Sudenburger Markthalle, Rottersdorfer Straße

Michael, Michael und Marius – die Vornamen der drei Frontmänner beginnen mit M. Ist das ein gutes Omen? Michael Kranz: Das ist die Magdeburger MusikHärte, oder das beste Omen? Dreimal M aus Magdeburg. Müssen Mütter mehr machen? Nein! Den Rest machen wir am 15. Oktober. Fragen: Thomas Wischnewski

Karten 13 Euro zzgl. VVK: Magdeburg Ticket, Kartenhaus im Allee-Center, Volksstimme Service-Center Telefonisch: 0391-79296750 (9 bis 16 Uhr) Infos unter: www.magdeburg-kompakt.de

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KULTUR KOMPAKT

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Italienisches Flair für das Jubiläum 10 Jahre Herbstsalon. Zum Jubiläum widmet sich der Verein der Kunstfreunde Italiens „arte de vivere“.

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n diesem Jahr also Kunst aus Italien. Wer denkt da nicht zuerst an die berühmten Werke von Malern und Bildhauern aus der Renaissance? Italienurlauber wissen: Das Land ist voll davon, Kunstinteressierte kommen an vielen Orten auf ihre Kosten. Der Verein „Herbstsalon e. V.“ zielt auf etwas anderes – er möchte moderne italienische Künstler nach Magdeburg holen. Kontakt zur „Vereinigung deutsch-italienischer Kulturgesellschaften e. V.“ (VDIG) hatte Jochen P. Heite, künstlerischer Leiter des Vereins, bereits zwei Jahre zuvor aufgenommen. Im April war es dann soweit: Gemeinsam mit dem Magdeburger Maler Oliver Scharfbier besuchten sie italienische Maler, Grafiker und Bildhauer in ihren Ateliers in der Region Veneto. Die Kontakte hatte der VDIG vermittelt. Die Begegnungen konnten nicht herzlicher sein, berichteten beide nach ihrer Reise begeistert. Das wird eine sehr schöne, vielseitige Ausstellung, die in einen interessanten Dialog mit den vier deutschen Bildhauern kommen wird, so ihr Fazit. Vier Künstler aus Italien und vier aus Sachsen-Anhalt werden ihre Werke unter dem Motto „arte di vivere“ (Kunst des Lebens) im Foyer des MDR-Landesfunkhauses ausstellen. „Die diesjährige Ausstellung ist etwas Besonderes“, hebt Heite im Gespräch hervor. „Wir bereiten unser zehnjähriges Jubiläum vor. Seit 2007 realisieren wir unser Konzept, nationale und internationale Künstler in einer gemeinsamen Schau im MDRLandesfunkhaus Sachsen-Anhalt zu zeigen. Das ist Jahr für Jahr ein Kraftakt und kann nur gelingen, weil wir ausschließlich ehrenamtlich arbeiten und niemand die viele Freizeit aufrechnet. Die Künstler müssen aufgesucht werden, die Kunstwerke sind zu transportieren, aufzustellen, zu hängen, und sie müssen nach der Ausstellung auch wieder zurückgebracht werden.“ Nachdenklich erklärt Heite, der die Jubiläumsausstellung kuratiert: „Es ist immer wieder ein Moment, der mich sehr bewegt, wenn die Kunstwerke abgehängt werden, wir uns von ihnen trennen müssen. Die Bilder, Plastiken oder Grafiken nehmen ihren Weg zurück in das jeweilige Atelier, und nur selten kann ein Künstler etwas von seinen Arbeiten verkaufen. Umso wichtiger ist es unserem Verein, dass wir die Künstler und ihre Werke der Öffentlichkeit zeigen. Wir haben seit Jahren regelmäßige Besucher der Ausstellungen, das bestärkt uns weiterzumachen.“ Es ist in der Tat viel Arbeit im Hintergrund, die niemand sieht, aber gewürdigt werden sollte. Neben

Zur Oganisation der Ausstellungen trafen sich (v.l.) im Vorfeld in Italien: Rita Marcon-Grothausmann, Präsidentin der Vereinigung Deutsch-Italienischer Kulturgesellschaften e.V, Jochen P. Heite, Maler und Kurator, Oliver Scharfbier, Maler und Kurator für 2017, sowie Giuliano de Luca, Maler. Foto: Verein

dem Konzept, das mit einem Jahr Vorlauf erarbeitet wird, müssen die Fördermittel beantragt werden. Wer damit Erfahrung hat, weiß, wie aufwändig es ist. Heite hat das Ausstellungsprojekt „Herbstsalon“ 2007 noch als Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler (BBK) Sachsen-Anhalt e. V. begonnen. Er konnte das MDR-Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt als Partner gewinnen. 2011 verlässt das Projekt den BBK, Heite gründet den Verein Herbstsalon e. V. und übernimmt den Vorsitz. Inzwischen hat er ihn an Matthias Callehn abgegeben und widmet sich ganz der künstlerischen Leitung. Im Foyer des MDR-Landesfunkhauses mit seinen beeindruckenden schlicht grauen Sichbetonwänden waren inzwischen Maler, Grafiker und Bildhauer aus Sachsen-Anhalt und ganz Deutschland, aus der Region Centre, Frankreich, aus Radom, Region Masowien in Polen, Nashville, USA mit ihren Werken zu Gast. Mit seiner Auswahl der Künstler knüpft der Verein ganz bewusst Kontakte zu Städtepartnern Magdeburgs und des Landes. In einer Sonderausstellung in der Flurgalerie Eisenbart wurden die Kunstwerke eines Malers aus Russland gezeigt. In diesem Jahr stellen vier Bildhauer aus Sachsen-Anhalt sowie vier Maler, Grafiker und Bildhauer aus der Region Veneto, Italien aus. Und weil es die Jubiläumsausstellung ist, gibt es zwei Ausstellungsorte

und zwei Vernissagen (siehe unten). Der Verein dankt dem Land Sachsen-Anhalt, der Stadt Magdeburg und Lotto Toto, die das Projekt Jahr für Jahr fördern. Aber es ist wie überall in der Förder“landschaft“, die Zuwendungen müssen durch Eigenmittel untersetzt werden. Das ist ohne Sponsoren aus der Wirtschaft nicht zu machen. Deshalb gilt der herzliche Dank des Vereins all denen, die ihm als Sponsoren die Treue halten, die Förderung von Kunst auch für ihr UnternehmensImage als wichtig erkannt haben und honorieren, dass hochwertige Kunst präsentiert wird. Auch die Medien leisten einen wichtigen Teil Unterstützung. Ohne sie können solche Vorhaben nicht in die Öffentlichkeit transportiert werden. Für 2017 wird der Verein die 40-jährige Städtepartnerschaft Magdeburgs mit Sarajewo in den Fokus nehmen. Die Vorbereitungen sind, dank Oliver Scharfbier, der die Ausstellung kuratieren wird, bereits angelaufen. Ursula Günther

2 Ausstellungen, 2 Vernissagen: • 25. September, 11 Uhr, MDR-Landesfunkhaus: Bildhauerei, Malerei, Grafik von Marc Haselbach, Steffen Ahrens, Daniel Priese, Thomas Gatzky sowie aus Italien Loreto Martina und Luigi Marcon. • 6. Oktober, 19 Uhr, Galerie Süd, Feuerwache: Malerei und Grafik von Giuliano de Luca und Angelo Brugnera.


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■ Kompakt Mozarts Meisterwerk im Dom-Konzert

D Insel-Stadt macht Kultur In der 3. Nacht der Kultur heißt es am 24. September: freiSchwimmen! An 40 Orten laden Künstler und Vereine auf fünf „Inseln“ zum Erleben ein.

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chwimmen und Elbestadt Magdeburg, das passt, und um im Bild zu bleiben, werden fünf „Inseln“ in Stadtteilen Kultur unterschiedlicher Art anbieten. Die Verbindung dazwischen bietet eine Sonderbuslinie, die wegweisend zur Kulturhauptstadt den Namen „2025“ trägt. Start ist um 18 Uhr im Carl-Miller-Bad, wo eine Floßbühne schwimmen soll. Die Eröffnung übernimmt der Oberbürgermeister persönlich, es folgt ein musikalisch-theatralisch-tänzerisches Programm. Dann starten die Sonderbusse zu den Inseln. Es ist die 3. Kulturnacht in Magdeburg. In diesem Jahr noch umfangreicher, noch abwechslungsreicher als zuvor. Organisiert von allen beteiligten Kultureinrichtungen und Akteuren, in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Stadt. An 40 Veranstaltungsorten präsentieren Künstler, Vereine und Organisationen die kulturelle Vielfalt der Stadt. Neben bekannten kommunalen Einrichtungen gibt es neue Veranstaltungsorte zu entdecken wie beispielsweise das Werk 4, das Technikmuseum oder – passend zum Thema – das Volksbad Lemsdorfer Weg, das die Geschichte Magdeburger Badeanstalten aufzeigt. Zu den Künstlern gehören u.a. die Theaterballettschule, Magdeburger GraffittiSprayer, das Sax'n-Anhalt-Orchester, der Tangoverein „Con Corazön“, Magdeburger Autorinnen und Autoren sowie zahlreiche Musikgruppen. Die Vorführungen dauern jeweils 20 bis 30 Minuten. Somit können die Besucher zwischen möglichst vielen Beiträgen wechseln, ohne etwas zu versäumen, versprechen die Organisatoren. ❒ Insel Neustadt: Die Feiermeile zieht sich vom Nicolaiplatz, u.a. mit orientalischem Kochen bei der Urania, bis zum Moritzplatz mit Ausstellungen, Lesungen, Musik natürlich, aber auch mit Filmen wie über die Elbeschifffahrt in Magdeburg. In

einem leerstehenden Geschäft in der Moritzstraße sind Installationen zu erleben, die im Rahmen eines Kunstpreis-Wettbewerbs entstanden sind. ❒ Insel City-Nord: Einbezogen ist das Universitätsgelände, mit Cafeteria, Campustheater sowie dem Freigelände, mit Angeboten von Poetry-Slam bis Party, inklusive Auftritt der UniBigBand. Die Festung Mark wird zum „Aquarium“. Opernhaus, Stadtbibliothek und Konservatorium laden nicht nur zu Lesung und Musik, es kann auch hinter die Kulissen geschaut werden. ❒ Insel Altstadt: Von Breakdance bis zur Megedeborch bei Feuerschein reicht das Angebot im Kulturhistorischen Museum. Im Forum Gestaltung gastiert u.a. das Wanderkino „Laster der Nacht“, die Galerie Himmelreich verbindet „Alte Meister und junge Kunst“. Unterhaltung gibt es erstmals auch im Schauspielhaus-Garten. ❒ Insel Sudenburg: In der Feuerwache gibt es Kultur auf allen Etagen, von den Klinik-Clowns bis zum Local-Heroes-Konzert, im Historischen Straßenbahndepot Kabarett, in der Ambrosiuskirche Posaunenmusik und ein „Schaufensterkonzert“ beim Musikhaus Paasch. Wer das Scala noch als Kino kennt, kann sich ein Bild von der neuen Nutzung machen. Blicke „Durchs Schlüsselloch des ältesten Hauses“ ermöglicht der Waldorfkindergarten. ❒ Insel Buckau: (Fast) sämtliche Werke der deutschen Klassik werden in den Gruson-Gewächshäusern aufgeführt, Jazz und Installationen haben Raum im Gesellschaftshaus, das Puppentheater öffnet alle Türen ebenso wie das Volksbad Buckau, das Literaturhaus und das Werk 4. Im Atelier M wird es „Uferlos“ und das Technikmuseum bietet Platz für Tango und das Sax’n’Anhalt-Orchester. Das große Finale beginnt um Mitternacht im AMO Kulturhaus: Abschlussparty mit der Band „Skalinka“, der Berliner DJane Ipek und Weltmusik. Eintrittskarten: an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie in einigen der teilnehmenden Einrichtungen sowie am 24. September an allen Veranstaltungsorten. Preis: 10 Euro Vorverkauf (zzgl. Gebühren), 15 Euro Abendkasse; die Nutzung der Sonderbuslinien „2025“ ist im Preis enthalten. Shuttle-Busse: fahren im Viertelstundentakt über eine Nord- und eine Südlinie; Treff und Umsteigepunkt ist in der Danzstraße. (Übersicht über die Haltestellen enthält der Programmflyer). Detailliertes Programm und Onlinetickets unter: www.kulturnacht-magdeburg.de

as beeindruckende Mozart-Requiem wird am Sonnabend, dem 24. September, im Magdeburger Dom aufgeführt. Ab 18 Uhr sind zu erleben: der Domchor, die Cammermusik Potsdam und Jana Büchner (Sopran), Charlotte Quadt (Alt), Achim Kleinlein (Tenor), Dirk Schmidt (Bass) und Richard van Schoor am Fortepiano. Das Requiem wird dominiert durch seine Transparenz und Vielschichtigkeit in der Tonalität. Es ist eine gelungene Verschmelzung verschiedener Stilarten, die vereint werden, darunter große dramatische Momente, typische kirchenmusikalische Sequenzen, und dahinfließende sanfte und zarte Passagen. Dabei wechseln sich das Zusammenspiel und Solopartien des Chores und der Solisten gekonnt ab und spinnen einen musikalischen roten Faden durch das Werk. Weitere Informationen: domchor-magdeburg.de

Wenn Schumanns Träumerei auf Liedermacher trifft

M

usik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber schweigen unmöglich ist“, formulierte es einst Victor Hugo. Dieses Motto steht als Titel über dem Benefizkonzert, das am 15. Oktober in der Pauluskirche, Goethestraße, stattfindet. Musik hat die Kraft, Menschen zu verbinden, ihnen Hoffnung und Zuversicht zu geben, sie zu unterhalten und die Herzen von Kummer zu befreien. Dieses Konzert tut doppelt Gutes: Es bereitet den Besuchern einen schönen Nachmittag und hilft gleichzeitig dem Hospiz der Pfeifferschen Stiftungen, dem der Erlös gespendet wird. Zu erleben sind ab 15 Uhr sowohl klassische Musiker wie das Rossini-Quartett, Kammersängerin Undine Dreißig und Tenor Chang Young Lee, dessen Auftritt im vorigen Jahr gefeiert wurde, als auch der Liedermacher und Sänger Stefan Müller. Das Programm reicht von der „Träumerei“ von Schumann bis zu Gospel und Popsongs. Beginn ist um 15 Uhr; Karten gibt es in allen Filialen von Abendfriede Bestattungen, dem Organisator des Konzerts, unter Tel. (0391) 5 43 27 06 und ab 14 Uhr an der Tageskasse. Mit dem Coupon auf Seite 5 sparen Sie zudem 2 Euro. www.abendfriede.de

Stefan Müller


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KULTUR KOMPAKT

■ Ines Bücherwelt

2. Ausgabe September | 2016

Film verrückt. Spezial. Tipps von Lars Johansen

D Historisch, mitreißend

E

rzählt wird die Geschichte einer großen Liebe vor dem Hintergrund der Münchner Räterepublik. Der Krieg ist verloren, der bayrische König ist gestürzt, und die Arbeiter- und Soldatenräte versuchen, trotz konservativer Gegenwehr die Macht zu ergreifen. Da begegnen sich die junge Ärztin Julie Landauer und der Zeitungsredakteur Karl Kupfer, dessen Frau unheilbar an Diabetis erkrankt ist. Eine mitreißende Lektüre historisch fundiert und extrem bewegend erzählt. Michael Wallner: „Der Flug nach Marseille“ (Luchterhand Literaturverlag, erschienen im August 2016, ISBN 978-3-630-87474-6)

Mit besonderem Blick

D

er Schauspieler Matthias Brandt zeigt mit seinem literarischen Debüt, dass er auch ein bemerkenswerter Autor ist. Seine Geschichten sind literarische Reisen in einen Kosmos, den jeder kennt. Mit ganz besonderem Blick untersucht er den Kosmos der eigenen Kindheit in den 70er Jahren in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn. Faszinierende Alltagsgeschichten. Ein Buch, das man nicht vergessen wird. Matthias Brandt: „Raumpatroullie“ (Kiepenheuer & Witsch, Verkaufsstart: 8. September, ISBN 978-3462-045673)

iesmal habe ich etwas besonderes vorbereitet. Ich habe nämlich ein kleines phantastisches Filmfestival in unserer Nachbarstadt Braunschweig besucht. Zum fünften Mal (davon die ersten beiden Male in Dresden) fand dort die CINESTRANGE statt, bei der es, wie immer, sehr familiär zuging. Die beiden Hauptorganisatoren sind Dr. Michael Flintrop, ein filmbegeisterter Anwalt, der seinen Doktortitel als Filmwissenschaftler bekommen hat, und Marc Fehse, dessen Film „Sky Sharks“, in welchem es um fliegende Haie geht, die von Nazizombies gesteuert werden, sich gerade in der Post-Produktion befindet. Darum gruppiert sich eine muntere Truppe von Stargästen, Fans, Bloggern und Wissenschaftlern, die gerne mit den Zuschauern ins Gespräch kommen. Es gibt kleine Partys und Panels, in denen die Filmemacher Rede und Antwort stehen. In diesem Jahr war das Mark L. Lester, der einen Preis für sein Lebenswerk entgegennehmen konnte. Sein Film „Die Klasse von 1984“ hat angesichts der Situation an Schulen in Problemgebieten eine fast erschreckende Aktualität gewonnen. Dazu kam Luigi Cozzi, ein italienischer Regisseur, der vor allem mit seinen beiden Herkulesfilmen aus den 80ern, deren Star Lou Ferrigno war, auch hier bekannt geworden ist. Sein neuester Film „Blood on Méliès Moon“ erwies sich auf der Leinwand als kluge Mischung aus einer anspielungsreichen Dokumentation über die Frühzeit des Kinos mit einer fiktiven Horror- und Science-Fiction-Geschichte, bis man nicht mehr genau zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden vermochte. Auch der bescheidene und freundliche Cozzi, der vermutlich alles über das Kino weiß, erhielt einen Preis. In seinem Film „Star Crash – Sterne im Duell“, der ein bonbonbuntes Wunderwerk aus den 70ern ist, konnte man diese Liebe zum Kintopp bestaunen. Die Hauptdarstellerin Caroline Munro war ebenfalls anwesend, und die immer noch sehr attraktive Schauspielerin, die in dem Film sehr offenherzige Kostüme trug, erzählte gut gelaunt, dass sie in ihrer Naivität anfangs geglaubt

John Landis

hatte, dass es sich bei dieser Kleidung nur um die Unterwäsche unter den eigentlichen Kostümen gehandelt hätte. Übrigens spielte sie auch in „Der Spion, der mich liebte“ an der Seite von Roger Moore. Martine Beswick, eine britische Schauspielerin, die ebenfalls sehr attraktiv gealtert ist, durfte Sean Connery in den 60ern sogar zweimal begleiten („Liebesgrüße aus Moskau“, „Feuerball“). Bei einem „James-Bond-Abend“ in einer Cocktailbar konnte man darüber allerhand erfahren. Der vermutlich bekannteste Stargast aber war John Landis. Am Freitagabend gab es für ihn ebenfalls einen Preis und eine Laudatio, die der Filmwissenschaftler Ivo Ritzer hielt. Landis erklärte anschließend grinsend, dass er nichts davon verstanden habe. Seine witzig pointierten, aber auch durchaus spitzen Bemerkungen zum Kino zeigen einen hellwachen Geist. Und dann lief erstmals die neu erstellte und längere Version der berühmten „Blues Brothers“ über die größte Leinwand des Kinos. Für diese Version hatte der Distributor die neuen Szenen mit den Originalsprechern aufwändig nachsynchronisiert. Die deutschen Stimmen der Brüder Blues, Thomas Danneberg und Rainer Basedow, waren auch anwesend. Natürlich gab es auch neue Filme und Dokumentationen im vollgepackten Programm (u.a. „Banned Alive“, eine Doku über Kannibalenfilme). Ich freue mich schon auf das nächste Jahr. Und hoffe, dann auch mal ein paar Magdeburger dort zu treffen. Vielleicht sogar als Stargäste.

Bartel und Gand

Olvenstedter Straße 11 - 39108 Magdeburg Telefon/Fax: (0391) 7 32 86 61 Online-Shop/E-Mail: www.bartel-und-gand.de buch.gand@t-online.de

Öffnungszeiten: Mo - Fr: 9 - 18 Uhr, Sa: 9 -12 Uhr

Bei der CINESTRANGE (von links): Martine Beswick, Michael Flintrop, Caroline Munro, Marc Fehse.


LITERATUR KOMPAKT

2016 | 2. Ausgabe September

Auf Reisen

Mit dem Traktor durch Nordeuropa. 17 Länder bereisten Barbara und Dieter Ochs auf ihrer Reise zum Nordkap und in den Süden Europas – und das mit einer Höchstgeschwindigkeit von 27 km/h. Mit einem restaurierten Traktor und ihrem Bauwagen führte sie das Abenteuer von Deutschland aus zum Nordkap und über Polen in den Süden. Sie berichten darüber bei den Literaturwochen: Donnerstag, 29. September, 19.30 Uhr, Gruson-Gewächshäuser: „Wir lassen den Stau hinter uns“

Kind aller Länder Mehr als nur eine Lesung

E

s ist kein Mädchen aus Syrien, das hier ihre Flucht beschreibt, aus Afghanistan nicht und nicht aus Eritrea. Kully ist ein Kölsches Kind. Unschuldig wie alle Kinder an den Katastrophen der Zeiten, macht sie ihre Flucht- und Asylerfahrungen vor 80 Jahren. Kaum zu fassen, wie aktuell sie heute sind. Das Buch macht dies bedeutsam: „Kind aller Länder“ von Irmgard Keun. Bei den Literaturwochen wird es vorgestellt von der Schauspielerin Friederike Walter. Irmgard Keun war schon eine Bestsellerautorin als ihre Bücher in Deutschland verboten wurden. Sie ging 1936 ins Exil nach Ostende, wo sie mit der Arbeit an diesem Roman begann, der 1938 im Querido-Verlag Amsterdam erschien. Aus der Sicht der zehnjährigen Kully wird das rastlose Exilleben beschrieben, das die Familie eines mittellosen Schriftstellers quer durch Europa, von Brüssel nach Prag und Nizza und nach Übersee führt. In einem ungekünstelten Erzählton, kindlich

Friederike Walter liest Keun.

naiv und doch erstaunlich abgeklärt und von umwerfender Komik, gibt das zur Weltbürgerin werdende Mädchen tiefe Einblicke in die Situation der Emigranten und erzählt gleichsam über sich Liebende am Rande des Abgrunds. Irmgard Keun: „Kind aller Länder“; am Sonntag, 18. September, 19.30 Uhr, im Forum Gestaltung. Eintritt: 10 Euro / ermäßigt 5 Euro.

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• Mittwoch, 14. September, 19.00 Uhr, Literaturhaus: Nofretete / Das Rad des Glücks / Mutter Sprache. Lesung mit dem Stadtschreiber Werner Fritsch, begleitet von der Schauspielerin Angela Winkler, die auch an der aktuellen Produktion des Hörspiels (HR) von Werner Fritsch beteiligt ist. • Sonntag, 18. September, 14 Uhr, Magdalenenkapelle: Die Pilgerreise des Hans von Waltheym 1474/75 – Stationen auf dem Jakobsweg. Vortrag und Gespräch mit Dr. Gudrun Wittek, Magdeburg. • Donnerstag, 22. September, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek: Guinness, Whisky & Mee(h)r – durch Irland und Schottland. Ein musikalischer Reiseabend mit Mady Host und Klaus Reinholz. • Samstag, 24. September, 19 bis 23.30 Uhr, Literaturhaus. Bei der 3. Magdeburger Kulturnacht (Titel: freiSCHWIMMEN) lädt das Magdeburger Literaturhaus zu einer literarischen Reise über die Weltmeere. Mit lyrischen Lesungen, orientalischer Musik und einem Einblick in die Sonderausstellung. • Dienstag, 27. September, 18 Uhr, Einewelthaus: Spurensuche in Wladiwostok. Nancy Aris: Passierschein, bitte! Dattans Erbe. Eine Reise nach Wladiwostok auf den Spuren der deutschen Kaufleute Kunst & Albers. • Montag, 10. Oktober, 14 Uhr, Literaturhaus. Thilo Schwichtenberg: Von der kleinen in die große Welt. Lyrische Reisebilder von Aken an der Elbe über Griechenland und die Ukraine bis nach Vietnam. • Donnerstag, 13. Oktober, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek. Dietmar Bunse: Faszination Portugiesischer Jakobsweg. Zwischen Porto und Santiago de Compostela. • Donnerstag, 20. Oktober, 19 Uhr, Kiosk und Restaurant am Bahnhof „Kiez“, Neustädter Bahnhof. Die Schreibkräfte: Wir treiben euch das Fernweh aus ... • Sonntag, 23. Oktober, 15 Uhr, Mückenwirt. Worte gehen auf Reisen. Oliver Lück: Flaschenpostgeschichten. Von Menschen, ihren Briefen und der Ostsee. www.literaturhaus-magdeburg.de

Märchenhafte Parallelwelt aus der Küche Schauspieler, Koch, Erfolgsautor: Gregor Weber ist am 11. Oktober zu Gast im Literaturhaus

I

n seinem neuen Roman, einer rasanten Mischung aus Retro-Science-Fiction à la Jules Verne, Steampunk und märchenhafter Parallelwelt, erzählt er mit überbordender Fantasie von Intrigen und Gaunereien in einer Welt, in der Kochen eigentlich verboten ist, Köche aber mit Gold aufgewogen werden. Atemlos verfolgt der Leser die Abenteuer von Carl Juniper, der sich nach einem Schiffsbruch vor Kap Hoorn in einer fremden Welt wiederfindet… Gregor Weber, 1968 in Saarbrücken geboren,

ist mit der Seefahrt und dem Kochhandwerk bestens vertraut: Nach einem Jahr bei der Marine, nach Studium und Erfolgen als Schauspieler (z. B. als Sohn Stefan in der Fernsehserie „Familie Heinz Becker“ und als Kommissar Stefan Deininger im saarländischen

Tatort) absolvierte Weber eine Ausbildung als Koch und ging beim Sternekoch Kolja Kleeberg in die Lehre. Seine Erfahrung in den Küchen verschiedener Spitzenrestaurants verarbeitete er bereits in seinem Bestseller „Kochen ist Krieg“. Nun kehrt der Erfolgsautor zurück in die Küche – aber anders als gedacht! Gregor Weber: „Stadt der verschwundenen Köche“, am Dienstag, 11. Oktober, 19 Uhr, im Literaturhaus, Eintritt: VVK: 8 Euro / AK: 10 Euro.


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GESICHTER & GESCHICHTEN

2. Ausgabe September | 2016

Ein Meister der Konzerttrompete Ein Buch aus dem Mitteldeutschen Verlag erzählt über besondere Handwerker im Land, auch über den Magdeburger Blechblasinstrumentenbaumeister Michael Kozloff.

A

ls wir im Magdeburger Stadtteil Fermersleben eintreffen, geht ein leichter Regen nieder. Feine Tropfen perlen über die Schaufenster des Musikinstrumentengeschäfts von Michael Kozloff. In Richtung Westerhüsen fährt eilig eine Straßenbahn der Linie 2 vorüber. Die Erschütterungen lassen die Stellwände im Verkaufsbereich leise nachklingen. Weiß-, gelbund rotgoldfarbene Trompeten, Posaunen, Flügel-, Tenor- und Baritonhörner, Euphonien sowie Tuben finden wir hier ausgestellt. Robuste Etuis, Reisetaschen und -koffer für Musiker, Notenpulte, Ersatzmundstücke, Pflegemittel und anderer Zubehör ergänzen das Warenangebot. Auch die Trommeln, Becken, Glocken und Schellen eines weißen Schlagwerks und ein schwarzes Klavier sehen wir in den Auslagen. Der Regenguss schwillt weiter an und verdunkelt den Vormittag, was den Glanz der Blasinstrumente vor uns jedoch verstärkt. Im Licht der Punktstrahler funkeln aufwendige Gravuren umso kräftiger und weisen darauf hin, wer die derart geschmückten Trompeten geschaffen hat. Wir lesen zwischen den ins hochpolierte Messingblech gestochenen Ranken und Blütenblättern: Meisterbetrieb M. Kozloff Magdeburg. Mit einem Kollegen kommt uns der Metallblasinstrumentenbauer aus seiner Werkstatt entgegen. »Was haben Sie bloß für Wetter mitgebracht?!«, ruft er. Beide Männer sind guter Laune. Bald gehen wir gemeinsam vor den Instrumenten auf und ab. Manche berühren wir, versuchen das Spiel der Ventile, bewundern ihre Leichtgängigkeit und die Präzision der Mechanik. Wir sind verblüfft wegen des geringen Gewichts einer uns gereichten Konzerttrompete und hängen sie vorsichtig an ihren Platz zurück. Musikalität, ein geschultes Gehör und die Fähigkeit, seine Produkte selbst ausprobieren zu können, sind wichtige Voraussetzung für den Beruf des Instrumentenbauers, erfahren wir. »Im Blasorchester des Braunkohlekombinats Bitterfeld fing für mich alles an. Mit zwölf, dreizehn Jah-

ren wollte ich unbedingt das Trompetespielen lernen. Mein Vater war der Chef einer Tanzkapelle in Bitterfeld. Sie nannten sich die ›RuKo-Band‹. Das ›Ru‹ leitete sich von seinem Vornamen Rudolf, das ›Ko‹ von unserem Familiennamen ab. In der Stadt und der Umgebung spielten sie bei Tanzvergnügen und waren zu ihrer Zeit recht bekannt. Während mein Vater Geige und Klavier bevorzugte, mochte ich die Trompete lieber. Und ich hatte Glück, denn meine Zähne und die Lippenform eigneten sich dafür. Über die notwendigen Voraussetzungen verfügt nicht jeder, müssen Sie wissen. Gut, Berufsmusiker bin ich dann nicht geworden. Vielleicht lag es ja am mangelnden Fleiß. Die Neigung zu den Metallblasinstrumenten wurde mir aber zum Beruf.« Wir folgen ihm zum Ladentisch, auf welchem die Kasse steht. »1972 begann ich eine Lehre bei der ›B & S Blechblas- und Signalinstrumentenfabrik Markneukirchen Klingenthal‹ und verbrachte die darauffolgenden acht Jahre im sächsischen Vogtland. Dort lernte ich auch meine Frau kennen. Nachdem ich die Meisterausbildung erfolgreich abgeschlossen hatte, zog ich für ein Jahr nach Leipzig und arbeitete bei dem Kunsthandwerker Friedbert Syhre. Mir ging es darum, von ihm mehr über die Reparatur und Restaurierung der verschiedenen Metallblasinstrumente zu erfahren. In Markneukirchen Klingenthal hatte ich mich vorrangig mit dem Trompetenbau befasst. Keiner meiner Kollegen bei der ›B & S‹ stellte damals vom Euphonium bis zur Posaune alles her. Es gab einzelne Sparten – die einen haben Konzert- und Jazztrompeten angefertigt, die nächsten Waldhörner, andere waren die Tubabauer, von uns Bassmacher genannt, und so weiter und so fort.«

Blechblasinstrumentenbaumeister Michael Kozloff in seiner Werkstatt.

Michael Kozloff scheint sich für einige Augenblicke seinen Erinnerungen zu überlassen, bevor er weiterspricht: »Mein Ziel war eigentlich, nach Bitterfeld zurückzukehren. Ich wollte mich in meiner Heimatstadt als selbstständiger Handwerksmeister niederlassen. Das musste mit staatlichen Stellen abgestimmt werden und in deren Pläne passen. Irgendwie kamen alle Bemühungen nicht zu dem Ergebnis, das ich mir wünschte. Friedbert nahm mich schließlich mal zur Seite und fragte: ›Warum versuchst du es denn ausgerechnet in Bitterfeld? Weshalb entscheidest du dich nicht für Magdeburg?‹ Er erklärte mir, dass in der Bezirkshauptstadt ein Instrumentenbauer gesucht wurde. Die Gründung privater Handwerksbetriebe unterstützte man damals ausschließlich in sogenannten Engpassberufen. Und auch nur, wenn es keinen anderen desselben Handwerkszweiges vor Ort gab. Der gutgemeinte Rat eines Kollegen brachte mich also nach Magdeburg. Ich erhielt eine Wohnung und den entsprechenden Gewerberaum. Und seither lebe ich gerne in der Stadt. Über 30 Jahre existiert meine Firma schon. Der erste Laden mit Werkstatt befand sich übrigens nicht weit von hier, kaum eine Straßenbahnhaltestelle entfernt.« Er geht uns voran in die Werkstatt und schaltet die Leuchtstoffröhrenlampen ein. Aufflackernd springt das Licht über die Werkbänke. Es weckt den Schimmer auf Messing- und Kupferblechen. In den Regalen an der Wand reihen sich dünnwandige Rohre, Drahtbündel und Kästen voller kleiner Metallkugeln


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GESICHTER & GESCHICHTEN

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 Café-Geflüster

Gegen die Zeit mit der Mode

I auf. Formlehren, Zangen, Schlegel, Meißel und Treibhämmer liegen bereit. »Es ist schön, am Morgen ein reparaturbedürftiges oder unfertiges Instrument in die Hand zu nehmen und es abends strahlend und intakt auf der Werkbank zu sehen. Mit den eigenen Händen etwas zu schaffen, gefällt mir. Ich hänge an meinem Handwerksberuf.« Er rückt das Druckbehältnis eines Gasbrenners ein wenig zur Seite, rollt den Verbindungsschlauch auf und legt ihn über eine Halterung an der Werkbank. Vor einem blauen Schraubstock, der gerade ein matt changierendes Messingstück festhält, bleibt er stehen: »Bei der Reparatur folgt man dem, was von einem anderen vorgegeben wurde. Es muss am Ende wieder funktionieren. Das ist nicht selten eine Herausforderung und leichter gesagt als getan. Aber die Neuanfertigung ist ein komplexer Gestaltungsvorgang. Das Interessanteste daran ist, aus den Einzelteilen die Gesamtform zu kreieren. Bei Blasinstrumenten, wie wir sie vorhin in der Hand hatten, gehören dazu ein Schallstück, Ventile – wir sagen Maschine –, das Druckwerk, das Mundrohr, der Stimmzug und die mit den Ventilen zugeschalteten Tonbögen. Erinnern Sie sich an die Konzerttrompete, die Ihnen so leicht erschien? Sie führt den eben skizzierten Aufbau wahrscheinlich noch besser vor Augen. Ich habe sie aus Goldmessing angefertigt, von manchen auch Trompetengold genannt, einer spe-

ziellen Legierung aus Kupfer und Zink. Es besitzt einen dunkleren Klang und ist mein Lieblingsmaterial. Stärker beanspruchte Partien am Instrument, wie jene, worin die Ventile sich bewegen, wo man das Mundstück aufsteckt oder die sehr oft bedienten Züge, sind aus Neusilber gemacht. Sie benötigen mehr Härte und Stabilität, die diese Legierung wegen des höheren Zinkanteils bietet. Stahl verwende ich kaum. Allenfalls mal als Schräubchen oder für ein außergewöhnlich belastetes Gelenk.« Was denn bei einer Neuanfertigung am schwierigsten sei, wollen wir wissen. »Von den vielen Arbeitsschritten eines Trompetenneubaus ist der, eine gelungene Lotnaht am Schallstück zu erzeugen, vielleicht der schwierigste«, antwortet er. »Man muss das Blech beim Zusammenfügen verzahnen, ehe es verlötet werden kann. Sonst besteht die Möglichkeit, dass die Verbindung sich bei der weiteren Bearbeitung wieder öffnet.« Uwe Jacobshagen/Peter Traub Leidenschaft und schöne Dinge Handwerk in Sachsen-Anhalt mitteldeutscher verlag 160 S., geb., 220 × 270 mm, zahlr. Farbabbildungen ISBN 978-3-95462-620-5 Preis: 24,95 Euro

n dieser Ausgabe von Magdeburg Kompakt gibt es zwei große Themen: Martin Luther mit dem Jubiläum seiner Thesen und Mode. Wobei man beides locker miteinander verbinden kann. Beides ist historisch. Beides brachte Reformationen hervor. Zumindest die in der Mode gibt es bis heute immer mal wieder. Wir freuen uns natürlich vor allem über die „Mode“ der Kaffeehaustradition. Die findet sich noch immer in unserem Café Alt Magdeburg – sowohl in der Kleidung als auch bei der Ausstattung. Hier gibt es noch weiße Stofftischdecken auf den Tischen und wir tragen beim Servieren noch das typische „Spitzenhäubchen“. Das gehört zur Dienstkleidung, ist Tradition und gleichzeitig angesagt. Jedenfalls werden wir oft von unseren Gästen darauf angesprochen, dass ihnen dieses Flair gefällt. Es ist Teil der Kaffeehaustradition, zu der es zudem gehört, eine Auszeit vom Trubel zu nehmen. Entdecken Sie für sich Entspannheit. Bei uns steht der Genuss im Vordergrund. Einfach mal nur die Gedanken schweifen lassen, bei einem köstlichen Kaffee ... Natürlich gern auch mit unseren hausgemachten Kuchensorten oder dem Wetter entsprechend mit leckeren Eiskreationen. Das ist modern und bildet gleichzeitig einen wunderbaren Ausgleich zum Alltag. Probieren Sie es aus. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihre Ulrike Bäumer, Bedienung von Gemäldestube und Café Alt Magdeburg

Das Café „Alt Magdeburg“ ... mit Gemäldestube ist leicht zu finden in der Grünen Zitadelle, Breiter Weg 8a; zu erreichen über den Innenhof. Frühstück ab 8 Uhr – dafür empfehlen sich Reservierungen unter Tel. 0391/5 82 31 54.


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LEBENSART KOMPAKT

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Anzeigen

Ron KuleĂ&#x;a Master-Praktizierender des Cranio-Sacral-Verbandes Deutschland (CSVD), Heilpraktiker Telefon: 039242 - 64776 • Heilpraktiker@Kulessa.info • www.cranio.academy

Nächster Ausbildungsbeginn: 23. September 2016 NEU: Cranio fßr den Hausgebrauch 09. bis 11. September 2016

HĂźpfburgen-SpaĂ&#x; im BĂśrdepark

F

ernsehen, Videospiele, Computer und Smartphones verhindern heute häufig Erfahrungen von Kindern mit dem eigenen KĂśrper und von sportliche Aktivitäten. Das HĂźpfburgenland im BĂśrde-Park vom 15. September bis zum 30. Oktober kann Lust auf mehr Bewegung machen. Spielerisch werden Kondition und Gleichgewichtssinn gefĂśrdert und trainiert. Auf dem „Wabbelberg“ und der „Riesenrutsche“ werden KĂśrperbeherrschung trainiert. Jungen und Mädchen finden viel SpaĂ&#x; im HĂźpfburgenland „life“. AuĂ&#x;erdem gibt es ein gemĂźtliches HĂźpfburgenland-Bistro fĂźr Erfrischungsgetränke, Kaffeespezialitäten und diverse Leckereien. Bis zum 30. Oktober bleibt das HĂźpfburgenland auf dem Gelände des BĂśrde-Parks. Ă–ffnungszeiten: täglich von 14 Uhr bis 19 Uhr; Samstag, Sonn- und Feiertags von 11.30 bis 19 Uhr.


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LEBENSART KOMPAKT

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Booster-Action und W Riesenrad-Spaß

COUPON

Das 32 Meter hohe Riesenrad Panoramica ist der weithin sichtbare Blickfang der Magdeburger Herbstmesse. In insgesamt 24 überdachten Gondeln, darunter eine geschlossene VIP Gondel erleben die Besucher einen atemberaubenden Rundum-Ausblick über die Dächer der Stadt. Besondere Momente garantiert die Fahrt in der VIP-Gondel. Sie ist durch ihre edle, schwarze Lackierung eindeutig zu erkennen und bietet mit gepolsterten Sitzbänken besonderen Komfort. Aber das absolute Highlight der diesjährigen Herbstmesse ist der „Booster VMaxx“ (großes Foto).

ir sind für Spaß und gute Laune zuständig“, sagt Schausteller Gunther Boos. Bereits in 5. Generation ist das Familienunternehmen Boos mit Fahrgeschäften in ganz Europa unterwegs. Zur diesjährigen Magdeburger Herbstmesse bauen die Gebrüder Boos zwei große Attraktionen auf. Das „Panoramica“ Riesenrad wird vom 23. September bis zum 16. Oktober zum traditionsreichen Fest auf dem Kleinen Stadtmarsch stehen. Der absolute Knüller ist der „Booster VMaxx“ – die Top-Anlage dieser Karussell-Kategorie. Das fabrikneue Looping-Karussell des Herstellers Fabbri gehört erst seit April 2016 zum Booschen Karussell-Park. Als einziger „Booster VMaxx“ wird dieses Exemplar auf beiden Seiten vollständig mit Multicolour RGB Beleuchtung ausgestattet sein. Kein zweiter Booster verfügt über eine solche, umfangreiche Ausstattung. 55 Meter Flughöhe und 100 km/h Höchstgeschwindigkeit erreicht dieser Erlebnis-Gigant. Die Gondeln sind mit je acht glasfaserverstärkten suspended Sitzen ausgestatten. 360 Grad-Looping sind der absolute Thrill mit der Anlage. Mit bis zu 4G Belastungskraft wird man in die Gondelsitze gedrückt. Mitfahrerinnen und Mitfahrer müssen schon eine Portion Mut mitbringen, um sich dem Nervenkitzel und dem einmaligen Erlebnis zu stellen. „Wir wollen stets neue Attraktionen bieten. Vor allem junge Leute suchen heute den ultimativen Kick und möchten etwas erleben, was nicht jeden Tag zu haben ist“, erklärt Stefan Boos die Investition in die aufwendige, technische Anlage „Booster VMaxx“. Bei einer Fahrt spürt man Körper, Sinne und Seele. Man bekommt einen leichten Eindruck davon, welche Beschleunigungskräfte ein Jagdflieger beim Start seines Flugzeuges spürt. Es geht natürlich auch gemütlicher. Wer lieber das zauberhafte Herbstflair Magdeburgs einfangen möchte, sollte eine Fahrt mit dem „Panoramica“ Riesenrad unternehmen. Mit dem Coupon auf dieser Seite kann man sowohl bei der Fahrt im Riesenrad als auch mit dem „Booster VMaxx“ sparen.

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GESUNDHEIT KOMPAKT

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Ablenkung vom Alltag in der Klinik

S

chwungvoll hüpft Liam durch das RelaxZimmer der Kinderstation im Klinikum Magdeburg, schnappt sich einen der Sitzsäcke und nimmt ebenso schwungvoll Platz. Die anfängliche Schüchternheit verfliegt schnell und Liam plaudert drauf los – ein typischer aufgeweckter, lebensfroher siebenjähriger Junge. Doch des Öfteren ist Liam zu aufgeweckt, hat Konzentrationsstörungen und bekommt Wutanfälle. „Manchmal weine ich auch ganz viel und in der Schule kommt es vor, dass ich sehr aggressiv werde“, erklärt der junge Magdeburger besonnen, während er im Schneidersitz verharrt. Warum das so ist, kann er nicht erklären – aber eben aus diesem Grund ist Liam im tagesklinischen Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Klinikum Magdeburg untergebracht. „Damit die Ärzte herausfinden, warum ich mich manchmal so verhalte ...“ Liam zuckt mit den Schultern. Eigentlich fühlt er sich in der Tagesklinik ganz wohl. „Ich denke, ich werde die Menschen, die sich hier um mich kümmern, vermissen – wenn ich irgendwann wieder ganz nach Hause darf“, meint der Siebenjährige und klingt dabei wie ein Erwachsener. Aber so gut die Betreuung auch ist, er freut sich doch sehr darauf, das Klinikum wieder verlassen und zu seinen Eltern sowie den beiden Schwestern zurückkehren zu können. Ob er seine Familie während des Klinikaufenthaltes vermisse? „Natürlich! Aber zum Glück ist zwischendurch Zeit für gemeinsame Unternehmungen.“ So, wie kürzlich beim Kinderklinikkonzert im Hangar des Rettungshubschraubers „Christoph 36“ der DRF Luft-

Ablenkung vom Alltag, wie beim Kinderklinikkonzert, findet auch Liam gut. Der Siebenjährige pendelt derzeit zwischen der Grundschule, dem Klinikum Magdeburg und seinem Zuhause. Foto: Tina Heinz

rettung. Abgeklärt und locker wirkt Liam, als er von diesem Erlebnis berichtet, das er mit etwa 130 Kindern aus dem Klinikum Magdeburg, dem Ameos Klinikum Schönebeck, dem Kinderhospiz Magdeburg, dem integrativen Kinder- & Jugendheim „Arche Noah“ sowie mit krebskranken Kindern und ihren Geschwisterkindern vom Magdeburger Förderkreis krebskranker Kinder e.V. genießen durfte. Es war das erste Konzert, das Liam je besucht hat – und dann steht nicht irgendwer auf der Bühne. „Silbermond haben gespielt, bevor sie abends auf dem Domplatz aufgetreten sind“, schildert Liam mit einem Lächeln im Gesicht. Das sei eine große Überraschung gewesen, denn die Kinder wussten zwar, dass etwas Besonderes bevorsteht. „Aber was da genau passiert, hat uns vorher niemand verraten“, erzählt der Siebenjährige und fügt noch hinzu: „Diesen Tag werde ich so schnell nicht vergessen“. Denn neben den Liedern von Silbermond, die im Radio zu hören sind, werden ihn auch einige Geschenke an dieses Erlebnis erinnern. „Dank vieler Sachspenden – wie etwa CDs, Bücher, Plüschtiere oder Spiele – konnten wir im Anschluss an das Konzert jedem Kind eine Geschenktüte überreichen“, erklärt Nicole John, die sich gemeinsam mit

Nadja Benndorf seit mehr als zehn Jahren für Kinder und Jugendliche engagiert. Gemeinsam organisierten und finanzierten die beiden jungen Frauen eigenständig die Kinderklinikkonzerte in den vergangenen Jahren. 2015 folgte schließlich die Gründung des gemeinnützigen „Kinderklinikkonzerte e.V.“. Mit inzwischen 18 aktiven Mitgliedern bringt der Verein etwas Abwechslung in den Klinikalltag junger Patienten, die aufgrund diverser Erkrankungen aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen werden und Untersuchungen, Operationen sowie die Einnahme von Medikamenten meistern müssen. Das Konzert im Klinikum Magdeburg, das von „Aktion Mensch“ gefördert wurde, ist das inzwischen neunte. Außerhalb Sachsen-Anhalts organisiert der Verein weitere Kinderklinikkonzerte in Dresden, Leipzig, Göttingen und Berlin. „Wir würden natürlich auch gern in anderen deutschen Städten Kindern und Jugendlichen diese Freude bereiten“, blickt Nicole hoffnungsvoll auf die zukünftigen Aufgaben, „dazu sind wir aber auf viele Unterstützer angewiesen.“ Spender und Förderer und natürlich musikalische Unterstützer, die in Zusammenarbeit mit dem Verein Kinder wie Liam aufmuntern und ihnen kleine Augenblicke des Glücks schenken. Tina Heinz

Foto links: Glückliche Helfer nach einem erfolgreichen Konzert – die Mitglieder des Kinderklinikkonzerte e.V. im Hangar der DRF Luftrettung. Foto rechts: Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß setzt sich bei der Zugabe zu den Kindern. Weitere Bilder und Infos gibt es unter: www.kinderklinikkonzerte.de Fotos: Thomas Sasse


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GESUNDHEIT KOMPAKT

Magdeburg geht durch den Magen

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n Kompakt

Gastroenterologen aus aller Welt treffen sich in der Landeshauptstadt.

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twa 400 Magen-Darm-Spezialisten aus über 30 Staaten werden beim diesjährigen Kongress der European Helicobacter Microbiome Study Group (EHMSG) vom 15. bis 17. September 2016 in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt erwartet. Präsident der internationalen Vereinigung und Gastgeber der diesjährigen Tagung ist der Magdeburger Professor Peter Malfertheiner, Direktor der hiesigen Universitätsklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie. Er kündigt an: „Vorgestellt werden neueste Forschungsergebnisse zur Infektion mit Helicobacter pylori, ein Bakterium das bei Betroffenen immer eine Gastritis, also eine chronische Magenschleimhautentzündung auslöst. Dies muss nicht mit Schmerzen verbunden sein. Bei jedem fünften bis zehnten Betroffenen führt er jedoch zu Geschwüren und erhöht insgesamt das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken.“ Erstmals werden die neuen internationalen Leitlinien zur Behandlung der H. pylori-Infektion präsentiert. Inzwischen gibt es Erkenntnisse, dass die frühzeitige Behandlung des Magenbakteriums vor der Entstehung von Magentumoren schützt, die sich bei einer unbehandelten jahrelang bestehenden Schleimhautentzündung im Magen entwickeln können. „Nach heutigen Schätzungen könnten so fast drei Viertel der Magenkarzinome verhindert werden“, ist Prof. Malfertheiner überzeugt. Ein weiterer Schwerpunkt des Kongresses liegt auf dem Gebiet des Darm-Mikrobioms. In den letzten Jahren wurde dessen entscheidende

Bedeutung für die Erhaltung der Gesundheit und Entstehung von Krankheiten bekannt. Im Darm eines jeden Menschen leben hunderte Bakterienarten. Zusammen bilden sie das Mikrobiom. Forscher glauben, dass ihre richtige Zusammensetzung Krankheiten vorbeugen kann. Mit Bezug zu Verdauungsorganen wie Magen, Leber, Darm, Pankreas und darüber hinaus mit Einfluss auf Stoffwechselvorgänge im menschlichen Organismus gibt es eine Reihe neuer Erkenntnisse zur Bedeutung des Darm-Mikrobioms, nicht zuletzt auch durch den Zusammenhang von Veränderungen der bakteriellen Zusammensetzung im Darm mit neurologischen Erkrankungen. Für interessierte Besucher wird während des internationalen Treffens als ein besonderer Höhepunkt ein sogenanntes „Public-Awareness Event“ am 16. und 17. September im Rotehornpark an der Stadthalle stattfinden. An einem begehbaren Magen-Modell kann man sich über Vorsorge, Diagnostik und Behandlung von Magen-Erkrankungen informieren und Experten befragen. Organisiert wird diese Aktion von der Healthy Stomach Initiative, einem internationalen Expertenbündnis, das sich der Aufgabe widmet, das Bewusstsein für einen gesunden Magen durch entsprechende Ernährung und Lebensstil stärker in die Öffentlichkeit zu tragen sowie Strategien zu propagieren, um den Magen beispielsweise vor Medikamenten und anderen Schadstoffen besser schützen zu können. Ein großer Teil der Weltbevölkerung leidet an funktionellen Magenbeschwerden.

Impulse für künftige Forschung Herr Prof. Malfertheiner, Sie gehören zu den Gründungsmitglieder der European Helicobacter Microbiome Study Group. Wenn jetzt 400 Magenspezialisten aus der ganzen Welt hierher kommen, ist das ein Beleg für die Kompetenz Ihrer Klinik? Prof. Dr. Peter Prof. Dr. Peter MalfertMalfertheiner. heiner: Das ist Anerkennung unserer langjährigen Forschungsarbeit auf diesem Gebiet. Und es ist ein Novum für Magdeburg. Unter den Kollegen sind beispielsweise 50 aus China. Seit 29 Jahren treffen wir uns, jetzt erstmals mit der Fachwelt an die Elbe. Was steht im Mittelpunkt des Kongresses? Die Zukunft unserer Forschung. Wir vermuten Zusammenhänge von biotischen Mikroorganismen im Verdauungstrakt und Prozessen unseres Gehirns, möglicherweise gar mit Demenzerkrankungen. Die Prozesse weiter zu untersuchen, soll ein wichtiger Impuls für weitere medizinische Forschungen sein. Dies wollen wir von Magdeburg aus befördern.

Weiterbildung 4.0 – Fit für die digitale Welt Am Donnerstag, 29. September, von 14 bis 19 Uhr.

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ede Bewegung beginnt im Kopf. Manchmal genügt eine Anregung. Die bieten die Magdeburger Hochschuleinrichtungen am 29. September beim Deutschen Weiterbildungstag auf dem

Campus am Universitätsplatz 2 (Campus Service Center). Von 14 bis 19 Uhr haben alle Interessenten die Möglichkeit, sich zu informieren. Im Mittelpunkt steht diesmal das Thema: „Weiterbildung 4.0 – Fit für die digitale Welt“. Wussten Sie, dass Sie an der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg aus über 20 berufsbegleitenden Angeboten von einem Tagesseminar oder Zertifikatskurs bis zum kompletten Studium wählen kön-

nen? Am Deutschen Weiterbildungstag werden die vielfältigen Möglichkeiten der Weiterbildungen vorgestellt und Fragen beantwortet, beispielsweise zu Finanzierung und Fördermöglichkeiten. Sie können mit den Programmkoordinatoren ins Gespräch kommen oder selbst recherchieren. Weiterhin werden kurze Vorträge und Online-Livestreams für zusätzliche Informationen sorgen. Weitere Informationen zum Programm unter www.magdeburg-weiterbildung.de


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LEBENSART KOMPAKT

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Wenn die Zinsen steigen Die Niedrigzinsphase hält an. Wie lange noch und welche Folgen hätten steigende Zinsen? Von Matthias Kühne

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ie Phase der günstigen Zinsen beflügelt die Eigenheimbauer. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass in Magdeburg ein solides Haus mit Keller und Grundstück vor 20 Jahren im Durchschnitt 350.000 D-Mark kostete. Heute gibt man dieselbe Durchschnittssumme in Euro aus. Allerdings bewegten sich die Zinsen für Baugeld damals zwischen 8 und 11 Prozent, heute kann man für 1 bis 2 Prozent Zinsen einen Baukredit bekommen. Langfristige Zinsbindungen werden da natürlich bevorzugt, und ich würde jederzeit dazu raten. Es ist durchaus üblich eine 20-jährige Zinsbindung mit dem Baufinanzierer zu vereinbaren. Sorgen bereitet mir eine Kehrtwende in der Zinspolitik. Die Finanzwirtschaft ruft ja seit einiger Zeit in Richtung Europäische Zentralbank, sie solle die NullZins-Politik endlich beenden. Das günstige Geld würde dauerhaft keine entscheidenden Effekte zei-

gen, um die europäischen Volkswirtschaften anzukurbeln. Das Argument mag in eine Richtung gedacht, nachvollziehbar sein. Die Kehrseite fällt dabei jedoch unter den Tisch. Bei einer Anhebung des Leitzinses würden sich Baukredite sofort stark verteuern. Für Menschen mit mittleren Einkommen wird eine Baufinanzierung dann schier unerschwinglich. Schon heute werden die Baukosten überproportional durch staatliche Vorschriften zur Energieeffizienz belastet. An der derzeit üblichen durchschnittlichen Summe von rund 350.000 Euro für Bau- und Grundstückskosten sorgen die Energie- und Umweltvorschriften für einen gehörig hohen Anteil. Steigen dann noch die Zinsen nur um 3 bis 4 Prozent werden viele, vor allem junge Menschen, die eine Familie gründen wollen und sich eine Sicherheit für die Zukunft schaffen möchten, nicht mehr in der Lage sein, so einen Bau zu finanzieren. Die derzeitig wenig wirksamen Effekte für wirtschaftliche Impulse werden sich dann gar in die negative Richtung entwickeln. Die wichtige Konjunktursäule Bauwirtschaft würde in diesem Fall umgeworfen. Ich möchte hoffen, dass es nicht so weit kommt. Aber die Auswirkungen sollten bedacht sein. Wenn Sie sich mit dem Wunsch zum Bau eines Eigenheimes oder dem Kauf einer Eigentumswohnung tragen, sollten Sie in jedem Fall kompetenten und erfahrenen Finanzierungsrat suchen. Es geht schließlich um Ihre Sicherheit, die in der Zukunft das halten soll, was Sie sich davon erhofft hatten.

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Tiptop entsorgt oder wiederverwertet W

ir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Das ist der allgemeine Tenor. Doch an manchen Stellen stimmt das gar nicht. Andreas Jörn eröffnete bereits 1993 mit dem Unterneh-

men „tip-top Möbel“ das erste Sozialkaufhaus der Stadt. Haushaltsgegenstände, Möbel und Trödel, die manche loswerden werden wollten, fanden in seinen Ausstellungsräumen neue Besitzer. Vom

BUND wurde das Unternehmen wegen der nachhaltigen Verwertung ausgezeichnet. Haushaltsauflösungen und Entrümpelungen bieten die Verwertungsspezialisten an. Und so eine Übernahme von persönlichen Hab und Gut ist immer Vertrauenssache. „Mit Sachverstand und dem Blick für’s Wesentliche können wir einen Hausstand bewerten und somit eine faire Vereinbarung treffen“, erklärt Andreas Jörn. Und wichtig ist ihm, dass „tip-top Möbel“ alle Gegenstände wie Möbel, Büroausstattungen und Sofas selbst verwertet. Was nicht mehr weiter verkauft werden kann, wird sachgerecht entsorgt. In den Weiterverkauf kommen grundsätzlich nur Gegenstände, die auch angemessen genutzt werden können. „Wer auf der Suche nach günstigen Einrichtungsstücken ist, wer Gutscheine vom Jobcenter einlösen möchte oder sogar seiner Individualität freien Lauf lassen will, findet bei uns immer etwas. Und aufgrund unserer vielen Haushaltsauflösungen, kommt täglich neue Ware in die Ausstellungsräume“, sagt Andreas Jörn.

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Andreas Jörn (l.). bei der Aufnahme der Gegenstände einer Haushaltsauflösung. Foto: Peter Gercke

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LEBENSART MODE

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31 Das Textilhaus-Zentrum auf dem Breiten Weg 58 - 60 aufgenommen im Jahr 1937. Foto: Stadtarchiv Magdeburg

War vor 100 Jahren mehr oder weniger Mode?

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er Einzelhandel in der Magdeburger Innenstadt klagt über ausbleibende Kunden. Der anhaltende Trend, im Internet einzukaufen, wird als ein wichtiger Grund angegeben. Die Beeinträchtigungen durch die Tunnelbaustelle und viele andere Verkehrssperrungen sind ein weiterer. Stadtverwaltung, IHK und IG Innenstadt wollen jetzt mit einer großen Werbekampagne das Herbst- und Weihnachtsgeschäft ankurbeln helfen und mehr Kunden in die City locken. Ob da Plakate, Internetseiten und Radiospots viel helfen, bleibt fraglich. Wie stark sich das Leben beispielsweise in Sachen Mode gegenüber vor 100 Jahren gewandelt, zeigt ein Blick auf frühere Zahlen. 1920 arbeiteten 1.144 Menschen im Schneiderberuf. Heute zählt man insgesamt ganze 56 Handwerksbetriebe, die etwas mit Mode zu tun haben. Darunter sind 19 Maßschneider, zehn Schumacher, eine Handschuhmacherin und 24 Änderungsschneidereien. Um 1900 zählte man neben den vielen Schnei-

n So gesehen

I

dern außerdem 800 Schuhmacher in der Stadt. Egal, welches Bekleidungsgeschäft man einst betrat, nirgends bekam man etwas von der Stange. Mode oder Textilwaren – das war Handarbeit und die wurde zum großen Teil vor Ort selbst hergestellt. Manches Kleidungsstück musste gar viele Jahre halten. Wenn in den großen Filialgeschäften ohnehin das auf den Kleiderstangen hängt, was es ebenso im Online-Shop zu kaufen gibt, dann braucht man natürlich keinen Weg in die Stadt unternehmen. Vielfalt an Formen und Farben, die Inidivualität und die Qualität ist sicher weniger in vereinheitlichten Kollektionen zu finden, die von Millionen Menschen getragen wird. Hier trifft wohl eher der Eindruck, dass eine gewisse die große Modeindustrie mit Massenproduktionen in Asien eher für eine gewisse Uniformität. Vielleicht ist nicht allein die Austauschbarkeit von Massenprodukten der größte Jammer in diesem Prozess, sondern dass wir als Konsumenten mit

der Kaufentscheidung für so genannte Marken auch die Fähigkeiten zur eigenen Textilerzeugung abgewählt haben. Drei Hemden- und zwei Blusenfabriken hatte Magdeburg Anfang des vergangenen Jahrhunderts, vier Pelzwarenproduzenten und 31 Lederhandlungen. 16 Männer zählte man 1910 als Damenschneider, 779 für Herren und drei für Knaben. 252 Frauen arbeiteten als Schneiderinnen. Über 40 Herrenausstatter boten damals Männermode feil. Dass es in Magdeburg 1920 nur elf Fachgeschäfte für Damenbekleidung gab, war sicher der Tatsache geschuldet, dass viele Frau selbst schneiderten. Eine Nähmaschine gehörte in jeden guten Familienhaushalt. Der Kompetenzverlust an Handwerkskunst und damit auch das Zusammenschmelzen einer großen Branche, ist die Folge davon, wie Mode heute begriffen und gelebt wird. Wenn Kaffee, Jacken, Hemden und Accessoires nebeneinander im Regal liegen, muss man sich über die Vereinheitlichung einer Angebotskultur wenig wundern.

Mode. Was ist das? Kann ich das selber machen?

ch gehöre zur Generation Y. Eines von vielen Dingen, die man uns nachsagt, ist unser Drang zur Selbstverwirklichung. Wir möchten individuell sein und kaufen doch alle in den gleichen hippen Geschäften. Nur um uns dann aus dem Internet Anleitungen zu suchen, wie wir unsere Kleidung individualisieren können. Mit sogenannten DIY Anleitungen. Hier ein paar Löcher reinschneiden, da ein bisschen was mit Farbe besprühen und vielleicht noch das ein oder andere Detail ankleben. Das Ergebnis wird dann auf allen sozialen Netzwerken stolz präsentiert. Während ich für die Artikel in dieser Ausgabe über das Modethema recherchiert habe und auch mit Leuten ins Gespräch gekommen bin, ist mir immer wieder der Beruf der Schneiderin unterge-

kommen. Früher gab es viele davon, 1920 über 1.000 Schneiderinnen und Schneider allein in Magdeburg. Heute sind es deutlich weniger. Aber warum lassen wir uns nichts mehr schneidern? Damit wären wir doch wirklich individuell. Oder wir könnten unsere Kleidung selber nähen. Es würde uns auch nicht mehr kosten als die Kleidung bei H&M, Zara und Co. Und wir hätten etwas zum Präsentieren in der schönen Scheinwelt des Internets. Mit den richtigen Hashtags würden wir Menschen aus der ganzen Welt zeigen können wie toll und individuell wir sind. Und es hätte weitere Vorteile. Wir wüssten, was wir da tragen. Könnten die Stoffe selbst wählen - vegane Baumwolle oder doch lieber Seide, Leder vielleicht? Es würde uns ganz sicher passen. Wäre uns auf den Leib geschneidert.

Kein frustriert vor dem Spiegel stehen, weil das TShirt zu weit, zu eng, zu kurz oder zu lang für unseren Körper scheint. Und wer weiß, vielleicht würde uns das Nähen sogar Spaß machen. Wir würden unsere ganz eigene Mode entwerfen, ganz genau so, wie sie uns gefällt. Wenn ich so darüber nachdenke, steht meine Nähmaschine die meiste Zeit auch nur unbenutzt herum. Dabei gibt es ein paar Straßen weiter sogar einen Stoffladen. Die ersten Versuche muss ja niemand zu Gesicht bekommen. Obwohl, ein bisschen Authentizität könnten die glitzernden Scheinwelten auf unseren Social Media Kanälen auch vertragen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und vielleicht inspiriert man gerade so andere dazu, mitzumachen. Nadine Janetzky


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Prêt-à-porter am Elbestrand M

agdeburgs erfolgreichstes Modelabel gehörte zu den international beachteten Bekleidungsproduzenten und war untrennbar verbunden mit einem Namen: Heinz Bormann. 1945 kehrt Heinz Bormann aus dem Krieg zurück und muss feststellen, dass die Schönebecker Konfektionsfabrik seines Schwiegervaters zerstört ist. Gemeinsam mit seiner Frau und ein paar aus den Trümmern geretteten Nähmaschinen begann er, Uniformen für die Rote Armee zu reparieren und wird bald darauf Modemogul der DDR. Der 27-jährige Bormann gründet noch im selben Jahr die Heinz Bormann Bekleidungswerkstätten und stellt fortan Herrenoberbekleidung her. 1953 erfolgt eine Umstellung des Betriebes auf Damenoberbekleidung. Seine erste Kollektion sorgt 1954 auf der Modemesse in Düsseldorf für Aufsehen – Heinz Bormann erhält den Beinamen „Der Rote Dior“. Zwei Jahre später greift die Wirtschaftsführung der DDR durch staatliche Beteiligungen an Privatunternehmen in Form von Kommanditgesellschaften in die Betriebe ein. Bormann beantragt eine solche Beteiligung und erhält die Genehmigung aufgrund seiner Bedeutung für die Wirtschaft der DDR. Das Geld nutzt er, um im Oktober selben Jahres eine Zweigstelle in Madgeburg zu eröffnen, wo sich drei Jahre später auch der Hauptsitz der Firma befindet. Zum 1. Juli 1959 wird der Volkseigene Betrieb Treffmodelle neuer staatlicher Gesellschafter des Privatbetriebes Bormann. Zwar sind die Handlungs-

spielräume privater Unternehmen kleiner geworden, jedoch verspricht sich die Wirtschaftsführung der DDR viel von der Heinz Bormann KG und lässt dem „Roten Dior“ mehr Entscheidungsfreiraum. Der Export in die Sowjetunion und in westliche Länder zahlt sich sowohl für die DDR aus als auch für Bormann aus, dem durch dieses Ansehen unter anderem Kredite bewilligt werden. Der Modeschöpfer ist mit 140.000 Stücken und einem Jahresverdienst von 80.000 Mark netto auf dem Höhepunkt. Internationale Messen, die Bormann selbst moderiert, gehören zum Alltag und die Modeschauen in der DDR sind beliebt. In Magdeburg ist der „Rote Dior“ besonders angesehen. Der Plan eines eigenen Salons, in dem es neben Mode auch Beratung geben soll, scheitert allerdings, da die finanziellen Risiken zu hoch sind und ein Modesalon nicht mehr zeitgemäß sei. Mit der vollständigen Verstaatlichung im Jahr 1972 eröffnet das Unternehmen neu unter dem Namen VEB Magdeburger Damenmoden. Bis 1974 arbeitet „Der Rote Dior“ als Angestellter in dem Betrieb, dann zwingt ihn eine ernsthafte Krankheit zum Ruhestand. Das einst mit seinem großen Engagemet aufgebaute Unternehmen konnte an die alten Erfolge nicht mehr anknüpfen und verfiel in die textile Bedeutungslosigkeit.

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andarbeit liegt wieder im Trend. Während vor einigen Jahren wohl noch Oma um Rat gefragt wurde, wenn es um das Kürzen von Hosen oder das Annähen von Knöpfen ging, und im Ernstfall lieber eine neue Klamotte gekauft wurde, greifen heute wieder zahlreiche Frauen zu Nadel und Faden. Es wird gestrickt, gestickt, genäht und gebastelt. Muster werden entworfen, Stoffe damit bedruckt. Es wird gewebt, gesteppt und gequiltet. „Für viele ist dies eine gute Möglichkeit, zu entspannen, Stress abzubauen, dem Alltag zu entfliehen und der Kreativität freien Lauf zu lassen“, entgegnet Julia Wundrack. Vor zwei Jahren hat die Magdeburgerin im Engpass in Buckau das Geschäft „Be Julicious“ eröffnet und bietet dort auch Nähkurse an – für Einsteiger und für Fortgeschrittene. Acht Personen finden in Julias Laden Platz und ein Kurs dauert 5 x 90 Minuten. Einmal pro Woche treffen sich die Interessenten im Rahmen des Nähkurses, bekommen das erforderliche Material zur Verfügung gestellt und von Julia das notwendige Wissen vermittelt – ganz locker, mit viel Spaß. „Das großartige daran ist, dass alle Altersgruppen vertreten sind: Kinder, die die ersten Schritte beim Nähen lernen, Mamis, die für ihre Babys Kleidung selbst anfertigen möchten, bis hin zu Seniorinnen, die frühere Kenntnisse wieder auffrischen wollen“, erzählt die gelernte Modedesignerin. „Wie man hören kann, sind es hauptsächlich Frauen, die an den Kursen teilnehmen. Aber hin und wieder schaut auch mal ein Mann vorbei.“ 17 Euro pro 90 Minuten kostet der Kurs, für Anfänger gibt es

die nächsten Möglichkeiten im Herbst: Ein Kurs startet am 29. September (donnerstags), 18 Uhr, ein weiterer am 8. Oktober (samstags), 10 Uhr, und ein dritter am 17. Oktober (montags), 17.30 Uhr. Wer erwägt, sich auch mal wieder Zeit für die Handarbeit zu nehmen, schaut am besten bei „Be Julicious“ im Engpass vorbei. Dort kann man nicht nur nett plaudern oder sich über Nähkurse informieren, sondern sich auch im Laden nach Accessoires umschauen. Geöffnet ist mittwochs und donnerstags von 10 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung. Neben den Kursen liegt Julias Hauptaugenmerk auf der Maßschneiderei. „Natürlich kommen auch zahlreiche Leute hierher, die ein liebgewonnenes Kleidungsstück ändern lassen möchten – Kleider zu kürzen gehört bei uns zu den Standards. Aber im Fokus unserer Arbeit steht die Anfertigung individueller Kleider.“ Jugendweihekleider, Abiballkleider, Abendkleider, Sommerkleider oder Brautkleider. Julia und ihr Team sind stets auf der Suche nach Herausforderungen, denn nur so kann man vorankommen und mit seinen Aufgaben wachsen. „Besonders bei den Brautmoden lässt sich verfolgen, dass die Menschen sich von der Norm entfernen und etwas Individuelleres bevorzugen, sowohl bei den Formen als auch bei den Farben.“ Und damit alle zufrieden sind, gibt es das Komplettpaket: neben dem individuellen Brautkleid auch die dazu passenden Accessoires, die entsprechende Kleidung für die Blumenkinder, adäquate Krawatten oder Fliegen für den Bräutigam ... So sorgt „Be Julicious“ für den roten Faden bei jeder Gelegenheit.

Foto: Veronika Haas

Be-Julicious: Anleitung zum Selbermachen

Schönebecker Str. 31 | 39104 Magdeburg www.be-julicious.de | Tel. 0151 29 130 411


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LEBENSART MODE

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n Schief gelaufen

Mut zum Durchblick

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aum ein Gegenstand, den wir an unserem Körper tragen hat sich in unserer Wahrnehmung in den vergangenen Jahrzehnten so positiv verändert wie die Brille. Vom notwendigen Übel hat sie es zum modischen und modernen Accessoire geschafft. Was auch kein Wunder ist – „schließlich sitzt die Brille mitten im Gesicht“, betont Augenoptikermeisterin Jeanett Kirsten. Daher spielt sie in Sachen Mode eine wichtige Rolle. Und während Brillenträger früher viele Jahre mit einem einzigen Modell auskamen, wird heute häufiger gewechselt. „Unsere Kunden denken in dieser Hinsicht mehrgleisig“, meint Jeanett Kirsten, die mit ihrem Bruder Lars Kirsten zwei Augenoptikfachgeschäfte führt. Demnach ist eine Brille nicht genug. Wie bei Hosen, Blusen, Shirts oder Schuhen möchte man bei Brillen ebenso auf eine Auswahl zurückgreifen können. Was passt zu welchem Anlass? Welche Farbe? Welches Muster? „Viele Menschen, die auf eine Brille nicht verzichten können, gönnen sich ein dezentes, schlichtes, neutrales Modell und eines, das ein wenig Mut erfordert – mit ausgefallenen Farben und Mustern“, so die Augenoptikerin. Vor wenigen Jahren war die sogenannte NerdBrille aus den entsprechenden Geschäften nicht mehr wegzudenken – groß, schwarz, eckig und dadurch eben auffällig. Dieser Trend entwickelt sich weiter und bringt eine schier grenzenlose Vielfalt mit

sich. „Die großen Fassungen bleiben auch weiterhin modern, aber durch neue Farben und Formen wirkt die Brillen-Mode im Allgemeinen etwas frischer“, meint die Inhaberin. Markant oder unauffällig, große Gläser oder kleine, eine auffällige Umrandung oder keine, dick auftragend oder filigran. Schmale Bügel, transparente Bügel, mehrfarbige Bügel. Aus Metall, Kunststoff oder Holz. Panto-Brillen im Stil der 1920er Jahre sind ebenso „in“ wie Brillen im Vintage-Stil der 1950er Jahre oder die klassische Nickelbrille gemäß dem Motto „weniger ist mehr“. Aber auch randlose Brillen, Schildpattoptik, Modelle mit Farbverlauf, Brillen im Burned Look oder mit expressiven Mustern sind gefragt. Und der Trend zu einer nachhaltigen Lebensweise spiegelt sich ebenfalls in der Brillen-Mode wider, denn inzwischen werden Modelle aus recycelten Materialien wie Vinyl oder aus natürlichen Produkten wie Papier, Baumwolle und Stein gefertigt. Und bei all dieser Vielfalt spielt die gute Beratung eine wichtige Rolle. So sollten Menschen mit markanten Gesichtszügen auf Brillen mit runden Formen zurückgreifen. Umgekehrt intensiviert eine runde oder ovale Fassung bei Menschen mit runden Gesichtszügen den weichen Ausdruck. Auch die passende Größe spielt natürlich eine wichtige Rolle. Aber die vielen Fragen, die bei der Auswahl der richtigen Brille auftauchen, kann der Optiker im Fachgeschäft am besten beantworten.

Inh. Lars & Jeanett Kirsten Breiter Weg 41, 39104 Magdeburg Tel. 0391 / 5 41 07 73 www.kirsten-optik.de

Inh. Lars & Jeanett Kirsten Breiter Weg 16, 39104 Magdeburg Tel. 0391 / 5 43 22 41 www.brillen-schmidt.net

Öffnungszeiten:

Öffnungszeiten:

Mo - Fr 9.30 – 18.30 Uhr Sa 9.30 – 13.00 Uhr

Mo - Fr 9.00 – 18.00 Uhr Sa 9.00 – 13.00 Uhr

Ahnungslos? Zeitlos!

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ode … das nächste Spezial in Magdeburg Kompakt dreht sich um das Thema Mode, hieß es vor einer Weile. Müsste doch gut zu mir passen, hieß es weiter. Dazu fiele mir sicher etwas ein … Aber eigentlich habe ich überhaupt keine Ahnung von Mode – auch wenn ich Mode mache. Klingt komisch, ist aber so. Das liegt vor allem daran, dass ich versuche, zeitlose Kleidungsstücke zu designen und herzustellen. Beim Stoffeinkauf richte ich mich also nicht nach den Farben der Saison oder nach den Mustern, die derzeit in sind, sondern nach den Wünschen meiner Kundinnen. Sie wissen schließlich, was sie mögen, was ihnen gut steht. Und wenn sie mal was Neues ausprobieren wollen, dann lass ich mich gerne darauf ein und probiere mich mit ihnen aus. Was wir mit Mode assoziieren, hat doch eher mit kurzfristigen Äußerungen des Zeitgeistes zu tun. Aber ich interessiere mich vielmehr für Zeitloses – Bekleidung, die nicht dem Modediktat unterworfen ist. Warum sollte ich mir ständig neue Klamotten kaufen, wenn die, die in meinem Schrank hängen, passen, attraktiv und von guter Qualität sind? Das Leben ist doch viel entspannter, wenn man sich – so wie ein Großteil meiner Kundinnen – nicht nach den aktuellen Trends richten muss und seinen eigenen Stil hat. Und nachhaltiger ist es außerdem. Was spricht also gegen ressourcenschonende, qualitativ wertvolle, zeitlose Mode? Kleidungsstücke, die möglichst lange Spaß machen, weil sie mit besonderen Details, Schnitten und Variationen versehen sind, dadurch kurzweilig wirken und so zu Lieblingsstücken werden … Meine Kundinnen wissen das zu schätzen. Und für mich ist das natürlich auch sehr gut, denn ich liebe, was ich tue: designen, Schnitte entwickeln, nähen und immer wieder neue Ideen für Bekleidung und Accessoires ausprobieren. Ihre Anke Brämer

Breiter Weg 214, 39104 Magdeburg Telefon: 03 91 / 55 72 87 55 www.querstyle.de Öffnungszeiten: Mo - Fr: 10.00 - 18.30 Uhr; Sa: 10.00 - 14.00 Uhr


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LEBENSART MODE

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Modemacher Made in Magdeburg

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n dem geschichtsträchtigen Haus in der Brandenburger Straße 9 war einst die Kunst- und Gewerbeschule untergebracht. Heute werden diese Räumlichkeiten unter anderem von der Schule für Mode und Design genutzt. Welche Chancen bietet eine Ausbildung zum Modedesigner? Die Geschäftsführerin der Schule Barbara Liebecke gibt Antworten.

schaftliche Situation der Region auch schwierig ist. Einfach ist es dort, wo große Firmen sitzen und unsere Absolventen eine Festanstellung finden. Ein bisschen schwieriger ist es im Kostümbereich für Fernsehproduktionen. Denn dort muss man sich immer von Job zu Job hangeln. Das heißt, die meisten arbeiten aber schon eher in Festanstellungen? Ja. Aber es ist natürlich trotzdem ein harter Job. Man muss sich vorstellen, dass die Produktion nicht mehr in Deutschland, sondern in anderen Ländern, Südostasien in der Regel, stattfindet. Hier in Deutschland wird im Grunde nur alles Vorbereitet. Das Design, der Vertrieb und natürlich der Verkauf. Dadurch hat man aber nicht mehr alles so gut im Überblick.

Wie viele Ihrer Absolventen bleiben in Magdeburg und arbeiten hier auch in der Modebranche? Ein paar. Die, die hier bleiben, machen sich selbstständig. BeispielsBarbara Liebecke, Geschäftsführerin der Schule für Mode und Design, wünscht weise Carolin Goldmann sich von den Magdeburgern mehr Mut in Sachen Mode. Foto: Peter. Gercke mit ihrem Label Lady Caro Lynn. Wir sind sehr Was wünschen Sie sich von Bewerbern? stolz, dass es einige geschafft haben, einen Platz in Barbara Liebecke: Zunächst ein bisschen handwerkder Stadt zu finden. liches Geschick, Geduld und Kreativität, aber vor allem Leidenschaft. Es gab früher mal Nachrichten vom bevorstehenden Ende der Schule. Wie sieht die momentane Verglichen mit früher, wie hoch sind die Chancen, Situation aus? nach dem Abschluss eine gute Anstellung zu finDas grundsätzliche Problem ist die schwache wirtden? schaftliche Kraft der Region. Das macht uns das ArDie sind nach wie vor nicht schlecht. Aber es kommt beiten nach wie vor nicht leicht. Wer mehr will, muss darauf an, wo man sich befindet. Hier in Sachsenwie alle anderen nach Berlin oder Hamburg gehen. Anhalt ist es natürlich ziemlich schwierig, weil die wirtSelbst Hannover kann auf eine stärkere wirtschaftli-

Life Collection Individuelle Mode & Accessoires Jetzt: die neue Herbst-Kollektion! Galerie Life | In der Gru¨nen Zitadelle Magdeburg | Breiter Weg 8 a O¨ffnungszeiten: Montag bis Freitag 10-18 Uhr Samstag und Sonntag 11-17 Uhr Tel.: 0391 - 6 96 61 27

che Kraft bauen. Das bezieht sich vor allem auf Firmen, von denen man Aufträge und Sponsoring bekommt. Unser Modell ist es, dass Schüler zumindest einen Teil ihrer Ausbildung selbst finanzieren, weil das Land nicht bereit ist, solche Ausbildungen zu unterstützen. Derzeit bieten wir Arbeitsgruppen an Schulen an. Das ist für Schüler kostenfrei. Hier zahlen die Schulämter die Kurse. Da erleben wir, dass es unter jungen Mädchen ein riesiges Interesse gibt, nähen zu lernen. Wie ist die Modedesigner-Ausbildung aufgebaut? Die Ausbildung ist in Module aufgebaut. Die Schüler wählen einzelne Module aus. Damit stellen sie selbst die Schwerpunkte zusammen, um sich für ihre spätere Richtung zu spezialisieren. Je nachdem was sie machen möchten, besuchen sie mehr oder weniger Module. Es gibt zum Beispiel Werkstoffkunde, Maschinenkunde, man kann das Erstellen von Schnittkonstruktionen lernen und ebenso Kollektionen zu erarbeiten. Es gibt an der Schule auch Kurse für den Hobbybereich. Werden diese gut besucht? Ja, die werden gut besucht. Das sind vor allem Standardnähkurse. Was ebenso sehr gut funktioniert sind Nähkurse für Kinder in den Ferien. Daher sehe ich für die Zukunft nicht schwarz, das Interesse künftiger Generationen für Mode bleibt groß. Wo kommen die Sachen her, sind sie nachhaltig? Das Bewusstsein, worum es geht, ist stärker geworden. Sind Magdeburger eigentlich modebewusst? Die Leute könnten ein bisschen modemutiger sein. Das würde mich freuen. Es ist schade, dass Mode so stark von Trends bestimmt wird. Die meisten Magdeburger könnten sich ganz klassisch von einer Schneiderin genähte Kleidung gar nicht leisten. Hier würden sich etwa 25 Euro Stundenlohn im Preis niederschlagen. Deshalb zieht das preiswerte Angebot von Modeketten. Da ist die Auswahl natürlich eingeschränkt und weniger individuell. Ein bisschen Mut gehört ja auch dazu. Weitere Informationen zur Modeschule und dem Kursangebot finden Sie unter: schulefuermodeunddesign.de

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MEDIA MARKT TV-HiFi-Elektro GmbH Magdeburg-Pfahlberg

MEDIA MARKT TV-HiFi-Elektro GmbH Magdeburg

Am Pfahlberg 7 • 39128 Magdeburg • Tel. 0391/2802-0 • Im A2-Center Öffnungszeiten: Mo-Sa: 10-20 Uhr • Lieferungs-/Installationsservice freier WLAN-Zugang

Salbker Chaussee 67 • 39118 Magdeburg Tel. 0391/8108-0 Öffnungszeiten: Mo-Fr: 9.30-20 Uhr, Sa: 9-20 Uhr freier WLAN-Zugang • Lieferungs-/Installationsservice

Alles Abholpreise. Keine Mitnahmegarantie.


TECHNIK KOMPAKT

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2. Ausgabe September | 2016

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E-Bikes: Mit voller Kraft voraus Z wei, drei Mal in die Pedale getreten und schon braust man mit 25 km/h über den Elberadweg. Zugegeben, mit einem herkömmlichen Fahrrad könnte sich das etwas schwieriger – vor allem recht anstrengend – gestalten. Mit einem E-Bike allerdings ist das kein Problem. Die Branche ist im Aufwind und erfährt dank der technischen Entwicklung immer größeren Zuspruch. Vielleicht, weil immer mehr Menschen entdecken, dass ein E-Bike im Alltag einige Erleichterungen mit sich bringt. Beispielsweise, wenn man den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad bewältigen, aber dort nicht so abgehetzt ankommen möchte. Oder wenn eine Familie mit zwei Kindern nicht auf ihre Radtouren verzichten und die Kleinen in einem Anhänger transportieren möchte. Gleiches gilt auch für Hundebesitzer, die ihrem Haustier nicht so lange Strecken zumuten wollen und sie lieber in einem Anhänger

mitnehmen, was auf Dauer anstrengend sein kann, vor allem, wenn es bergauf geht. Aber auch Senioren finden E-Bikes sehr ansprechend, wenn es beispielsweise um ausgedehnte Radtouren geht.

Der Motor kann permanente Unterstützung leisten und so das Fahren erleichtern. Je nach Leistungsstärke des Motors und des Akkus und je nach äußeren Bedingungen (Gegenwind, Strekkenbeschaffenheit, Gewicht des Fahrers) können mit dem E-Bike bis zu 140 Kilometer bewältigt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass man dabei auf die Bewegung verzichtet. Man muss permanent in die Pedale treten – vermeidet zwar größere Anstrengungen, trainiert aber durch die gleichbleibende Trittfrequenz Muskeln und Gelenke und aktiviert den Herz-Kreislauf.

E-Bikes sind eine gute Alternative zu herkömmlichen Fahrrädern und bei Kunden des Media Markt Magdeburg Am Pfahlberg und im Bördepark sehr gefragt. Sie ergänzen hervorragend das Sortiment, da sie elektrisch angetrieben werden und mit innovativer Technik ausgestattet sind. Dazu zählt übrigens auch das entsprechende Zubehör. Vom Fahrradhelm bis zum sicheren Fahrradschloss ist alles in den Märkten verfügbar. Auf einem E-Bike bekannter Markenhersteller wie Fischer und Heisenberg ist das Radeln nicht nur weniger anstrengend, sondern es macht auch viel mehr Spaß. Das passt hervorragend zum Motto „Hauptsache ihr habt Spaß“. Selbstverständlich darf das Angebot einer unverbindlichen Probefahrt für Kaufinteressenten nicht fehlen. Ebenso bietet der Media Markt Am Pfahlberg eine 0 % - Finanzierung mit einer Laufzeit bis zu 33 Monaten.

Fischer MTB Hardtail 27.5" EM1614 Fahrzeugtyp: Rahmen: Radgröße (Zoll): Motorunterstützung: Reichweite ca. (km): Schaltung: Batterie-/ Akkutyp: Motorleistung: Antrieb: Leistungssteuerung:

Herren Mountainbike Pedelec Aluminium 27.5 Zoll bis zu 25 km/h 140 km SHIMANO 24-Gang Deore Lithium-Ionen 48 Volt, 504 Wh, 10.5 Ah Hinterradantrieb Batterieladezustands-Anzeige, Motorunterstützung, 5 wählbare Unterstützungsstufen, Schiebehilfe, Anzeige Restreichweite, Fahrradcomputer, USB-Ladebuchse

Fischer Damen Trekking 28" Proline ETD 1401 Fahrzeugtyp: Rahmen: Radgröße (Zoll): Motorunterstützung: Reichweite ca. (km): Schaltung:

Damen Trecking Pedelec Aluminium 28 Zoll bis zu 25 km/h 140 km SHIMANO 24-Gang Acera-Kettenschaltung Batterie-/ Akkutyp: Lithium-Ionen 36 VOLT, 250 Watt MOTORLEISTUNG: Antrieb: Hinterradantrieb Leistungssteuerung: Batterieladezustandsanzeige, 5 Unterstützungsstufen, Anzeige Restreichweite in km, einschaltbares Dauerlicht, Schiebehilfe, Fahrradcomputer, USB-Ladebuchse

Magdeburg im A2 Center

Magdeburg im Bördepark

Am Pfahlberg 7 • Telefon: 0391/2802-0

Salbker Chaussee 67 • Telefon: 0391/8108-0


2016 | 2. Ausgabe September

TECHNIK KOMPAKT

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Spaßfaktor auf zwei Rädern

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overboards? Sind das nicht diese Skateboards die in der Luft schweben? Im Film „Zurück in die Zukunft“ zeigten sie die Leichtigkeit der Fortbewegung. Und sie erobern heute die reale Welt. iconBIT SMART SCOOTER 10 verleiht der Fortbewegung eine gehörige Portion Fun. Von A nach B zu gelangen war noch nie so spaßig und futuristisch. Der SMART SCOOTER 10 ist ein zweirädriges, akkubetriebenes Freizeitvergnügen nach dem Prinzip eines selbstbalancierenden Scooter. Die auflbasbaren 10 Zoll Reifen sorgen für eine ausgewogene Federung und machen das Fahren über kleinere Hindernisse möglich. Ausgestattet mit der Self-Balancing Technologie der 5. Generation und der Turn and Boost Technologie kann der Scooter auf der Stelle (radiusfrei) 360° Drehungen durchführen. Eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 12 km/h und eine maximale Reichweite von bis zu 20 Kilometern sind mit dem Zweirad möglich. Das Akkumanagement System und helle LED´s zum Ausleuchten der Umgebung sind weitere Features. Der iconBIT Smart Scooter 10 ist CE-gekennzeichnet und erfüllt selbstverständlich alle Produktanforderungen einschlägiger EU-Richtlinien. Dies beweisen auch die erfolgreichen Prüfungen durch ein unabhängiges Prüfinstitut.

Ninebot Sommerhit: Kompakt, günstig & legal

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elbstbalancierende Fahrzeuge sind voll im Trend. In vielen Ländern ist ihre Verwendung im Straßenverkehr kein Problem. In Deutschland gelten allerdings Rechtsvorschriften, die die Benutzung von selbstbalancierenden Fahrzeugen im Verkehrsraum einschränken. Der Ninebot Mini Street ist das neueste, einzigartige Fahrzeug von Ninebot, welches es nun mit Straßenzulassung gibt. Der Mini Street ist versicherungspflichtig und darf nur von Personen mit einem beliebigen Führerschein (ab 16 Jahren) bzw. einem „Mofaschein” (ab 15 Jahren) wie ein Motorfahrrad mit 25 km/h Höchstgeschwindigkeit im Straßenverkehr verwendet werden. Seine kompakten Abmessungen und das geringe Gewicht von nicht einmal 15 Kilo machen den Ninebot Mini Street zum idealen „Fahrzeug zum Mitnehmen“. Die Knielenkung wurde durch eine Handlenkstange ersetzt und dem Gerät wurde ein TÜV-Paket verpasst, welches aus Frontlicht, Rücklicht mit Kennzeichenhalterung, Klingel und Reflektoren besteht und im Lieferumfang enthalten ist. Diese Version verfügt über zwei Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 800 Watt, die den Ninebot Mini Pro auf bis 18 km/h beschleunigen. Auch bei den Akkus bekommen die Kunden die volle Power geboten, damit man bis zu 30 Kilometer mit einer Akkuladung zurücklegen.

Magdeburg im A2 Center

Magdeburg im Bördepark

Am Pfahlberg 7 • Telefon: 0391/2802-0

Salbker Chaussee 67 • Telefon: 0391/8108-0


SATIRE KOMPAKT

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n Salongeflüster

n Zahlenspiele Statistik zur eigenen Auslegung Unabhängig vom Geschlecht ist die Betriebswirtschaftslehre mit 5.814 Studierenden das beliebteste Studienfach an den Hochschulen in Sachsen-Anhalt. Bei den Männern folgen Maschinenbau (1.572 Studenten) und Wirtschaftsingenieurwesen (1.457 Studenten) und bei den Frauen Erziehungswissenschaften (2.579 Studentinnen) sowie Allgemein-Medizin (2.023 Studentinnen).

1.

Im Studienjahr 2015 haben sich 9.759 junge Frauen und Männer erstmalig für ein Studium an einer Hochschule im Land eingeschrieben. Von den 7.203 deutschen Studienanfängern haben 42 ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben.

2.

2. Ausgabe September | 2016

Im Prüfungsjahr 2015 verringerte sich die Zahl der Hochschulabsolventen unwesentlich gegenüber dem Vorjahr (10.227) und liegt jetzt bei 10.069 Abschlüssen. Darunter waren 6.099 Abschlüsse eines Erststudiums und 595 Promotionen. Der Frauenanteil an den gesamten Absolvierenden lag bei 52,2 Prozent. Überdurchschnittlich hoch war der Anteil der Frauen wie in den Vorjahren bei den Lehramtsprüfungen (69,1 Prozent) und bei den Künstlerischen Abschlüssen (61,3 Prozent). Mit einem Anteil von 47,7 Prozent bei den Promotionen halten die Frauen den Anteil des Vorjahres. Von den 1.160 ausländischen Studierenden die an Sachsen-Anhalts Hochschulen erfolgreich ein Studium abgeschlossen haben, waren 35,4 Prozent Abschlüsse eines Erststudiums. Ihren Abschluss nicht bestanden haben 76 ausländische Studierende.

3.

Alles in Butter, Herr Luther Wort-Coiffeur Lars Johansen

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anchmal stelle ich mir vor, wie es wäre, wenn plötzlich der Doktor Martin Luther in meinem kleinen Frisiersalon auftauchen würde. Ich weiß ja selber, dass so etwas technisch gar nicht passieren kann, aber ich würde trotzdem gerne einmal mit ihm reden. Die Oberen zu seiner Zeit hatten ja ihr Ohr auch nicht gerade am Volk. Und heute ist es doch immer noch so. Wenn Landtagspräsidenten an ihren Stühlen kleben, als hätten sie nicht Kreide, sondern Kleister gefressen, dann möchte ich schon mal wissen, was in ihnen so vorgeht. Vielleicht nichts, denn wenn einer dann doch endlich mal zurücktritt, dann behauptet er, dass er nichts getan hätte, was ich ihm sogar glaube, denn besonders fleißig hat er nicht gewirkt. Er meint aber nichts Böses. Er wolle nur Schaden vom Amt abwenden. Aber wo ist der Schaden, wenn er doch nichts angestellt hat? Entweder lügt er, oder, was viel schlimmer ist, er glaubt selber daran. Solche Polizeipräsidenten gibt es ja auch. Die knechten ihre Mitarbeiter und haben die soziale Kompetenz einer Gottesanbeterin, die beim Fressen der Beute immer aussieht, als ob sie gerade fromm beten würde. Und wenn sie dann versetzt werden, dann wird geklagt. Dabei sitzen sie ja nicht arbeitslos auf der Straße, sondern wurden auf einen weichen Sitz in irgendeiner Verwaltung weggelobt. Aber das reicht ihnen nicht. Auch ein Wirtschaftsminister, der in einem anderen Leben Millionenaufträge am Parlament vorbei vergeben hat, ist einfach ein Problembär, der zu lange am Honigtopf genascht hat. Aber natürlich sind alle unschuldig, bis das Gegenteil bewiesen ist. Und für so einen Beweis brauchen wir einen wie Luther, der in einfachen und verständlichen Worten die Missstände benennt. Heute würde er keine Thesen mehr an Kirchentüren nageln, denn wer geht denn schon noch in die Kirche? Vielleicht bekäme er eine eigene Talkshow im Fernsehen und wäre Gast im Dschungelcamp oder Promi-Big-BrotherContainer. Hier stehe ich, ich kann nicht anders. In diesem Sinne: Setzen und ab mit den Thesen!


SATIRE KOMPAKT

2016 | 2. Ausgabe September

Trotz Vakuums ist noch lange nicht die Luft raus Zweite Auflage des sachsen-anhaltischen Kabarett- und Kleinkunstpreises im Kabarett „…nach Hengstmanns“.

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bwohl Magdeburg mit seinem Erfinder Otto von Guericke die Stadt des Vakuums ist, lebt hier niemand im luftleeren Raum. Ganz im Gegenteil gerade in der Kleinkunstszene gibt es ständig Bewegung und vor allem Ideen, die jedes Vakuum im Leben der Stadt verdrängen. Im vergangenen Jahr wurde im Kabarett „…nach Hengstmanns“ erstmals der sachsen-anhaltische Kleinkunstwettbewerb „Magdeburger Vakuum!“ ausgetragen. Sieger im vergangenen Jahr war der Krefelder Rüdiger Höfkens (am 15. September, ab 19:30 Uhr als Gastspiel bei Hengstmanns auf der Bühne). Nun geht es also vom 21. bis 24. September in die zweite Runde. Acht Bewerber wurden unter 23 ausgesucht und stehen in zwei Vorrundenveranstaltungen miteinander im Wettbewerb. Die zwei besten von der Jury (Lars Johansen, Dominic Patté, Sandy Gärtner, Eike Helmholz + Publikumsvotum) bewerteten Programme kommen ins Finale. Dem Sieger winken Auftritte in mehreren Spielstätten im Raum Magdeburg.

Die Bewerber: Paul Weigl: Der in Berlin lebende Poetry-Slamer wurde 1982 in Amberg (Oberpfalz) geboren. 2009 nahm er bei den Deutschsprachigen Meisterschaft in Düsseldorf teil, gewann 2012 die Kreuzberger-Slam-Meisterschaft und war 2013 Vize-Berlin-Brandenburg-Meister.

Kabarettduo Beier und Hang: Max und David lernten sich sich im September 2012 auf der Neuen Münchner Schauspielschule kennen. 2014 belegten sie den 1. Platz beim Sendlinger Kulturpreis in München und den 2. Platz beim Deutschen Jugendkleinkunstpreis in Stockstadt. Cornelia Fritzsche: 1964 wurde sie in Schönebeck geboren. Nach einer Kochlehre fand sie als Inspizientin den Weg ans Theater Döbeln.1991 folgte ein Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart im Fachbereich Figurentheater. Ihre Gastspiele und Tourneen führen sie durch ganz Deutschland. Manuel Wolff: Beethoven und Michael Holm? Schlager und Bohemian Rhapsody? Klavier-Kabarettist Manuel Wolff aus Köln macht sich an die Arbeit und enthüllt die ungeklärten Fragen der Musikgeschichte. Antworten findet der magistrierte Musikwissenschaftler in seinem neuen Programm „10 Finger für ein Halleluja“. Lennart Schilgen: Der Berliner spielt abwechselnd Klavier und Gitarre und trägt dazu vielseitig – mal zart, mal rabiat – aber immer mit grundsolider Heiterkeit Texte vor. Seiner Meinung nach, sind das alles Geschichten, die das Leben gern geschrieben hätte. Martin Berke: Der Erfurter wurde 1982 geborren und zog 2001 nach Chemnitz zum Studium der Geschichte und für anderen Krams, der niemanden interessiert. Weil er seit 2005 auch im Studentenkabarett „MehrTUerer“ mitspielt, dauerte sein Studium etwas länger. Seit 2011 arbeitet er als „Praktikant“ bein Chemnitzer Kabarett. Michael Feindler: Im April 2012 wurde er im Rahmen der Reihe Kabarett-Bundesliga in der Sendung „Querköpfe“ des Deutschlandfunks mit zahlreichen Mitschnitten seiner Auftritte porträtiert und Erich Kästner hatte ihm den „Kick“ zum Kabarettisten gegeben. Lorenz Böhme: Das Sportstudium hat er nach acht Semestern geschmissen. Es folgten Jobs als Tennistrainer, Landschaftsgärtner, Karikaturist, Kameramann. 2002 stand er in einer Kneipe in Trier und seither tritt er mit Gitarre und humoristischspöttischen Liedern auf die Bühne.

39 Bescheide vom Verstandesbeamten KnülligDingeldeu

Geistiger Klimawandel in Verwaltungshirnen

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em Verstandesamt ist ein seltener Fall von Bewusstseinsstörung bekannt geworden. Der Klimawandel scheint weniger ein Naturphänomen zu sein, sondern vorranig als eine klimatische Verstandesbeeinträchtigung bei Verwaltungsmitarbeitern aufzutreten. Es muss verstandesamtlich vermutet werden, dass ein politisches Büroklima zu Änderungen bei den elektro-biochemische Prozessen des Hirns führt. In den Impressumsangaben verschiedener Internetseiten von sachsen-anhaltischen Verbandsgemeinden wird mit dem Logo „Klimafreundliche Webseite“ geworden. Außerdem findet sich dazu der erklärende Hinweis, dass die Internetseite mit Ökostrom betrieben würde. Nach dieser Logik signalisiert man Informationsinteressenten, dass der Aufruf einer entsprechenden Seite energitisch unbedenklich sei. Möglicherweise liegt hier eher ein Fall illusionärer Verkennung vor oder die epidemische Verbreitung überwertiger Ideen. Dem Verstandesamt entzieht sich, wie der NutzerAufruf einer Internetseite klimafreundlicher würde, weil der Server, auf dem die Daten der Seite liegen mit Ökostrom betrieben würde. Bekanntlich trägt das steigende Potenzial digitaler Endgeräte zu einem insgesamt höheren Energiebedarf bei. Vom Serverstromverbrauch auf einen ökologischen Aspekt einer Seitendarstellung bei externen Lesern zu schließen, lässt eine gewisse pathologische Kreativitätsstörung vermuten. Von daher wird verstandesamtlich auf Bewusstseinsstörungen der Entscheider geschlossen, die dem Nutzer vortäuschen, beim Aufruf solcher Seiten eine besonders umweltfreundliche Initiative ergriffen zu haben. Das Verstandesamt regt an, alle Mitarbeiter, die mit derartigen illusionären Verkennungen in Berührung gekommen sind, einer eindringlichen psychiatrischen Prüfung zu unterziehen, um die Dienstfähigkeit beurteilen zu lassen. Möglicherweise muss hier schnell eine klimatische Änderung bürokratischer Klimavoraussetzungen herbeigeführt werden. i. A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat

Unser Erfolgsmodell – die Strategie der guten Partnerschaft.

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MAGDEBURG INTIM

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2. Ausgabe September | 2016

So stehen die Sterne

WIDDER 21.03-20.04.

Gehen Sie auf Kritik des Partners tolerant ein und begreifen Sie diese als Chance für Ihre zurzeit ziemlich eintönige Partnerschaft.

Ernten Sie nun endlich die Früchte Ihrer Arbeit. Aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen, suchen Sie sich neue, lohSTIER 21.04.-20.05. nende Ziele.

ZWILLINGE 21.05-21.06.

Erkunden Sie die Ursachen für Ihre anhaltende Nervosität. Sie kann ein klares Zeichen des Körpers sein, einmal auszuspannen.

KREBS 22.06.-22.07.

Lassen Sie sich in der Beziehung nicht zu überstürzten Entscheidungen verleiten. Folgen Sie diesmal ganz der Stimme Ihres Herzens.

LÖWE 23.07.-23.08.

Meiden Sie unbedingt die Vermischung von Beruf und Privatangelegenheiten. Man wird sonst beides gegeneinander ausspielen.

JUNGFRAU 24.08.-23.09.

Probieren Sie es doch einmal mit sportlicher Betätigung zu zweit. Das macht großen Spaß und verleiht eine besondere Motivation.

WAAGE 24.09.-23.10.

Genießen Sie jetzt die Harmonie in vollen Zügen. Damit tun Sie etwas, dass dieses Glücksgefühl sogar dauerhaft Bestand hat.

SKORPION 24.10.-22.11.

Lassen Sie im Beruf keine Routine aufkommen. Nutzen Sie neue Kontakte, um sich Anregungen für Ihre weitere Arbeit zu holen.

SCHÜTZE 23.11.-21.12.

So geht das gesundheitlich nicht weiter. Sie sollten sich wegen Ihrer Beschwerden behandeln lassen und Alkohol und Nikotin meiden.

Stellen Sie nicht immer Ihre eigenen Ansprüche in den Hintergrund. Auch Ihr Partner muss STEINBOCK schließlich auch zum 22.12.-20.01. Geben bereit sein. Ihre beruflichen Erfolge rufen Neider auf den Plan. Lassen Sie sich davon nicht beeindrukWASSERMANN ken und arbeiten Sie 21.01.-19.02. konzentriert weiter.

FISCHE 20.02.-20.03.

Sie sollten unbedingt auf die Signale aus Ihrem Körper hören. Treten Sie kürzer und ernähren Sie sich regelmäßig und gesund.

4. Teil von Bibi & Tina wird in Sachsen-Anhalt gedreht

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ibi & Tina – Mädchen gegen Jungs“ ist einer der erfolgreichsten deutschen Kinofilme in diesem Jahr (Regisseur Detlef Buck). Und er wurde teilweise in Sachsen-Anhalt gedreht. Die Choreographie stammt von radio SAW-Dancerin Jini Kloss. Über die Ar-

beit an dem Film, der mit viel Musik und „Hexenkraft“ das Publikum verzaubert, plauderte Jini Kloss kürzlich bei Radio SAW. Derzeit wird am 4. Teil „Bibi & Tina - Tohuwabohu“ gearbeitet, zu dem wieder in Sachsen-Anhalt Dreharbeiten stattfinden. Foto: Peter Gercke

Der größte Hit seines Lebens

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urkhard Peine, Jahrgang 1961, ist von Beruf Bauingenieur und wohnt in Wedringen bei Haldensleben. Aber seine ganz große Leidenschaft ist es, Lieder zu komponieren und sich singend auf der Gitarre zu begleiten. Mittlerweile tourt er mit seinem kleinen Programm vor allem bei privaten Feiern durchs Land. „Für Dich“ – so nannte er ein Liebeslied, dass er einst während eines Reha-Aufenthaltes seiner Ehefrau gewidmet hatte. Dieser Song ist der Ausgangspunkt gewesen, die musikalische Leidenschaft weiter zu treiben. Derzeit arbeitet Burkhard Peine nämlich an einem Studioalbum und für den größten Hit seines Lebens drehte er jetzt in Magdeburg ein Musikvideo. Dabei unterstützte ihn ein Kamerateam vom MDR und als Darsteller im Videoclip gewann er den in Berlin lebenden Schauspieler Michael Mendl, einen der gefragtesten Charakterdarsteller des deutschen Gegenwartfilms. Die Aufnahmen zum Musikvideo wurden Anfang September in Magdeburg gedreht. Leidenschaft und Geduld machen vieles möglich, auch einen Profi-Barden für ein eigenes Musikvideo zu begeistern.


2016 | 2. Ausgabe September

MAGDEBURG INTIM

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Mit oder ohne ...

Mittelalter und der doppelte Luther

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as 6. Kaiser-Otto-Fest lockte wieder Tausende Besucher auf das Areal rund um den Fürstenwall. Etwa 1.000 Darsteller sorgten für ein buntes Treiben in mittelalterlicher Kulisse. Vor allem große Namen, die zur Magdeburger Geschichte gehören, werden durch das Fest transpor-

tiert. Neben Otto, Editha und Adelheid sind auch Dr. Eisenbart, Otto von Guericke und General von Steuben mit von der Partie. Diesmal wurden auf dem Fürsten sogar zwei Luther-Gestalten gesichtet. Der doppelte Luther sicher wegen des beginnenden Luther-Jahres im Mehrfacheinsatz.

Unheiliger Abschied mit Liedern nach Wunsch

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eiß ging es zu bei der großen Unheilig-Abschiedsparty auf dem Domplatz. In der Sommerhitze mit über 30 Grad heizte der Graf seinen zahlreich erschienene Fans zusätzlich ein. Natürlich! Ein letztes Mal. Inmitten dieser Feiergemeinde: Leser von Magdeburg Kompakt. Wir hatten sie vorab gebeten, uns ihre Unheilig-Lieblingstitel mitzuteilen, und gaben die Liste an die Veranstalter weiter. Und siehe: So gut wie alle Wunschtitel schallten über den Domplatz. Darunter ältere ebenso wie brandneue: „Eisenmann“, „Feuerengel“, „Große Freiheit“, „An deiner Seite“, „Nicht ist für immer“, „So wie du warst“, „Zeit zu gehen“ und natürlich der mit 50 Prozent der Stimmen gewählte Favorit: „Geboren um zu leben“. Zu den bewegensten Höhepunkten gehörte „Mein Stern“, der zahllose Sterne auf den Domplatz brachte - mit (Handy)Lichtern. Ein bewegender Abschied, der lange in Erinnerung bleiben wird. Foto: Anne König

… Das kann doch nicht so schwer sein! Langsam gebe ich die Hoffnung auf, den Richtigen zu finden. Also, nicht den richtigen Mann, der zu mir passt, der Humor hat, interessiert ist – mit dem ich eben auf einer Wellenlänge bin. Der wird mir schon noch über den Weg laufen … Nein, nein. Vielmehr bin ich auf der Suche nach einem Mann, der nicht ständig das Bedürfnis verspürt, recht haben zu müssen. Das scheint nämlich ein weit verbreitetes Übel zu sein … Der „Ex“ habe ich mit diesem Beitrag vermutlich keinen Gefallen getan, kann der Wischnewski doch nun behaupten, sich um ein Gegenstück zu seiner Kolumne gekümmert zu haben. „Siehste, hab‘ ich dir doch gesagt.“ Und letztens beispielsweise kam ich abends – allein an der Theke einer Bar sitzend und den Feierabend genießend – ins Gespräch mit Axel. Ein angenehmer Zeitgenosse. Die Unterhaltung war auch ganz anregend. Bis er begann, sich über ein Knöllchen zu echauffieren, das auf dem Breiten Weg an sein Auto geheftet wurde, sicher von einer Frau ...! Klar, ich freue mich darüber auch nicht. Wenn ich für fünf Minuten aus dem Auto steige und nach einer Stunde wiederkomme, entdecke ich auch den blauen Zettel unter dem Scheibenwischer. Passiert. Dumm gelaufen, selbst Schuld. Aber Axel steigerte sich da in etwas hinein, regte sich tierisch über diese Ungerechtigkeit auf. Und meine Nachfragen, ob es am kaputten Parkautomaten oder an einer fehlgeleiteten Park-SMS gelegen haben könnte, liefen ins Leere. Und je mehr das Knöllchen in Axels Fokus rückte, desto näher rückte ich gedanklich der Ausgangstür. Also sagte ich einfach, um das Ganze etwas zu entschärfen und das Gespräch wieder in andere Bahnen zu lenken: „Du hast recht.“ Na, jetzt hatte ich etwas angerichtet ... das passte ihm natürlich auch nicht. Und mit dem angenehmen Gespräch hatte es sich dann erledigt. Also blickte ich zur Tür und dachte mir: Vielleicht doch lieber ohne …

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FREIZEIT-TIPPS

44 die deutsche Loire? / Buchvorstellung und Vortrag / Eintritt frei / 19.30 Uhr / Stadtbibliothek

Für die Jüngeren Die Bremer Stadtmusikanten / Blech- und Holzbläserquintett / ab 5 J. / 11.00 Uhr / Opernhaus Kunst mit Kindern /offenes Angebot für Kinder zw. 5 bis 9 Jahren / 15.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

Führungen Öffentlicher Stadtrundgang / Dauer: 2h / 11.00 Uhr / ab Tourist-Information, Reuterallee

... und außerdem Große Dahlienschau / 900 Dahlien in 185 Sorten / tägl. 9.00-20.00 Uhr / Elbauenpark Senioren Tanztee / 14.30 bis 17.30 Uhr / AMO

Mittwoch | 14.09. Kunst/Literatur Kunstpause / Kurzführung / Für den kleinen Kunsthunger zwischen den Sonntagen / 12.30 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Nofretete – Das Rad des Glücks – Mutter Sprache / Lesung mit Stadtschreiber Werner Fritsch und Angela Winkler / 19.00 Uhr / Literaturhaus DIALOG / Künstlergespräch mit Wieland Krause über seine Videoinstallation aus dem Projekt TRANSIT_TOKYO 2008/2010 / 19.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Volker Straube: WasserKunst / Vernissage / Aquarellmalerei / Eintritt frei / 19.30 Uhr / Moritzhof, HofGalerie Ernst-Paul Dörfler: Die Elbe -

Donerstag | 15.09. Konzerte

Führungen Spätsommerlicher Spaziergang auf dem Fürstenwall / eine der ältesten Flaniermeilen Deutschlands / Anmeldung über TouristInformation / 15.30 Uhr / ab Info-Zentrum, Straße der Romanik, Domplatz 1 b Luther als Kurrendeschüler in Magdeburg / Sonderführung der Tourist-Information / Dauer: 1 Stunde / 16.00 Uhr / Gouvernementsberg Knattergebirge bei Nacht / Bäckersfrau Nana Szibulski (Nadja Gröschner) & Fischer Emil Frank Kersten (Frank Kornfeld) plaudern über das Viertel zwischen Johanniskirche und Lukasklause / Buchung über Feuerwache Süd / 19.00 Uhr / Treffpunkt: Lutherdenkmal

25x25 - Grenzenlos musikalisch / Kammerkonzert / anlässlich des 25. Jahrestages des Freitag | 16.09. Deutsch-Polnischen Freundschaftsvertrages / 21. Jugendmu- Konzerte sikfest Sachsen-Anhalt / 19.30 local heroes Landesfinale Uhr / Forum Gestaltung Sachsen-Anhalt + 3viertelelf / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd

Comedy/Kabarett Rüdiger Höfken: Männerdämmerung / Gastspiel / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“

Kleines Kino The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years / 20.15 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Die Bremer Stadtmusikanten /

Ausstellungstipps So ist es und anders ... lautet der Titel der Ausstellung von Ilona Köllner. Es ist eine Werkschau über die Vielfalt ihrer Abeiten. Lebensfrohe Bilder auf Leinwand, in Mischtechik gefertigt. Zu sehen bis 12. November jeweils montags bis freitags, von 10 bis 18.30 Uhr, sonnabends von 10 bis 14 Uhr bei Querstyle im Breiten Weg 214.

Teuflischer Mephisto Eine Gemeinschaftsausstellung der ostdeutschen EnsemblePuppentheater stellt Mephisto in den Mittelpunkt. Er verführte bereits den Dr. Faust – und Puppentheater, seit seiner Geburt im 16. Jahrhundert. Ohne Puppentheater gäbe es nicht einmal der Deutschen liebsten Klassiker. Kein Wunder, dass Faust eines der wenigen Stücke ist, das sich auf allen Spielplänen der ostdeutschen Ensemble-

Blech- und Holzbläserquintett / ab 5 J. / 11.00 Uhr / Opernhaus Abenteuer Hüpfburgentage / 15. September bis 30. Oktober / 14.00 Uhr / Nähe Bördepark, Ottersleber Chaussee 101

Faust und Mephisto

Puppentheater findet. Kein Haus, das den ihn seit seiner Eröffnung nicht mindestens einmal gezeigt hätte. Die Sonderausstellung MEPHiSTO in der FigurenSpielSammlung Mitteldeutschland in der villa p. versammelt die Protagonisten der

Theater/Show

2. Ausgabe September | 2016

Abenteuer Hüpfburgentage / 15. September bis 30. Oktober / 14.00 Uhr / Nähe Bördepark, Ottersleber Chaussee 101

Williamson (Bad Moon Rising, Hey Tonight, Have you ever seen the rain), Spirit of Smokie (UK) feat. Dean Barton („If you think you know how to love me”, „Living next door to Alice”) und dem Beat Club (D) / 20.00 Uhr / AMO Kulturhaus Duo Klatschmohn / Country, Rock, Oldies; Best of 60er & 70er, Schlager / 20.00 Uhr / Hegel Bar InTakt goes Movie/ Filmmusik / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd

Führungen

Theater/Show

Nachtwächterundgang / 20.00 Uhr / Treff: Dom, Nordeingang

Ladies Night / Komödie / Arbeitslose Freunde gründen eine Menstrip-Gruppe / 20.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle

men Show / 19.30 Uhr / Feuerwache Sudenburg Martin Sierp: The Talking Dad / Witze, Wunder, Wachstumsschmerzen / 20.00 Uhr / Festung Mark Kommt Zeit, kommt Tat / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Für die Jüngeren

... und außerdem Pro Mann – Öffentliches Männerfrühstück / gemeinsames Frühstück, um ins Gespräch zu kommen/ ab 9.00 Uhr / Breiter Weg, Höhe Café Flair Public Awareness Event / mit einem begehbaren Magen-Modell / Informationen über Vorsorge, Diagnostik und Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen / Experten stehen für Fragen bereit / 11.00 bis 16.30 Uhr / Stadtpark, an der Stadthalle

Samstag | 17.09. Konzerte

Comedy/Kabarett Lars Johansen: LARS WARS – Voll drauf / Wohnzimmerkabarett / Goethe trifft auf Darth Vader / 19.30 Uhr / Moritzhof Kommt Zeit, kommt Tat / 20.00 Uhr / Zwickmühle Bülent Ceylan: KRONK / verlegt vom 20. Mai / 20.00 Uhr / Getec-Arena

Für die Jüngeren Abenteuer Hüpfburgentage / bis 30. Oktober / 11.30 bis 19.00 Uhr / Nähe Bördepark, Ottersleber Chaussee 101

Der Satireclub / Die Kugelblitze laden Künstler aus Kabarett, Musik, Comedy, Literatur und Kleinkunst zu einer unterhaltsa-

Klaviermusik / Saisoneröffnung der Konzertreihe / mit Gerrit Zitterbart / Piano-Originalklang der Kompositionen von Haydn, Mozart, Schubert und Beethoven / Familienkonzert mit Programm für Kinder im Roten Salon / 17.00 Uhr / Gesellschaftshaus Oldie Festival / mit CCR Creedence Clearwater Revived (USA/UK) feat. Johnnie Guitar

Inszenierungen aus neun Theatern und fünf Jahrzehnten erstmalig an einem Ort. Der „UrStoff” des Puppentheaters wird so zum Spiegel der ästhetischen Vielfalt des ostdeutschen Ensemble-Puppentheaters. MEPHiSTO ist der Auftakt von AUFBRUCH, einem vom Puppentheater Magdeburg initiierten, mehrjährigen Projekt zum kulturpolitischen Diskurs und künstlerischen Austausch des spezifisch ostdeutschen Kulturerbes: Kommunale EnsemblePuppentheater. Öffnungszeiten: mittwochs bis sonntags immer 11 bis 17 Uhr.

chern und aus ihrer Sicht „feindliche Elemente“ auszuschalten. Diese beiden Motive standen auch im Mittelpunkt der Propaganda- und Schulungsarbeit. Sie diente der Stasi zur inneren ideologischen Festigung und zur Selbststilisierung gegenüber Parteikadern. Die Präsentation „Stasi-Propagandaplakate“ zeigt ausgewählte Dokumente aus einem sogenannten Tafelwerk zum 25-jährigen Bestehen der Stasi. Diese veranschaulichen, wie die Stasi Ängste vor den selbsternannten Feinden schürte und sich selbst zum Garanten des Friedens stilisierte.

gegnung mit einem Multitalent, das impulsgebend auf wesentliche Entwicklungen in der Vorund Nachkriegsmoderne in Europa und Nordamerika wirkte. Die Ausstellung widmet sich seiner Zeit am Bauhaus und am Black-Mountain-College und umfasst das spätere malerische Werk. Ergänzt wird sie von Fotografien, die Schawinskys Zeit am städtischen Hochbauamt Magdeburg in den Jahren 1929 bis 1931 beleuchten. Zu sehen im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, mit verlängerter Öffnungszeit in der Kulturnacht am 24. September.

Angst & Selbstbild

Bauhauskunst

Dahlien-Vielfalt

Wie die Stasi Angst schürte und sich selbst inszenierte steht im Mittelpunkt der Ausstellung in der BStU-Außenstelle, GeorgKaiser-Str. 7. Als Geheimpolizei der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) hatte sie die Herrschaft der Partei zu si-

„Xanti Schawinsky – Vom Bauhaus in die Welt“ vereint Arbeiten aus allen Schaffensperioden des Malers, Fotografen, Szenografen, etc. Ausgehend von den avantgardistischen Ideen am Bauhaus illustriert Xanti Schawinskys (1904-1979) Werk die Be-

Für eine besondere Augenweide sorgt seit einiger Zeit die Dahlien-Ausstellung im Elbauenpark. Auf den großen Schaubeeten wurden 900 Dahlien in 185 Sorten gepflanzt. Die Blütezeit geht dem Finale zu. Die Schau ist zu sehen täglich ab 9.00 Uhr.

Ladies Night / Komödie / Arbeitslose Freunde gründen eine Menstrip-Gruppe / 20.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle

Comedy/Kabarett

Messe/Märkte Magdeburger Gesundheitstage / informieren – testen – gesund bleiben / 10.00 bis 18.00 Uhr / Messe Magdeburg, Halle 1 Messe Haus + Hof / Clever Bauen, Mieten, Einrichten / 10.00 bis 18.00 Uhr / Messe Magdeburg, Halle 2 Herbstgeflüster / Verkaufsaus-


2016 | 2. Ausgabe September theater Grüne zitadelle stellung für Garten, Hobby und Wellness/ 10.00 bis 18.00 Uhr / Imgrad Keun: Kind aller Länder / gestaltete Lesung mit FrieMesse Magdeburg, Halle 3 derike Walter und Norbert pohlmann / Magdeburger LiteraturFührungen wochen / 19.30 Uhr / Forum Abendlicher Stadtrundgang / Dauer: 1h / Führung der tourist- Gestaltung, Brandenburger Str. information / 18.00 Uhr / Westportal am Dom Für die Jüngeren Hüpfburgentage / bis 30. Oktober / 11.30 19.00 Uhr / Nähe ... und außerdem Bördepark, Ottersleber Chaussee Landeserntedankfest / 10.00 Pinocchio / Kinderkonzert / Kinbis 18.00 Uhr, einlass ab 9.00 Uhr / elbauenpark, Großer Anger dermelodram für Sprecher und Ultimate Fitness Throwdown / Orchester / ab 8 Jahren / 15.00 Fitness Wettkampf mit 75 Athle- Uhr / Opernhaus ten aus ganz Deutschland / 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr /Cross- Messe/Märkte Fit Magdeburg im WisseschaftsMagdeburger Gesundheitstage hafen, Sarajevo Ufer 20 / informieren – testen – gesund Public Awareness Event / mit bleiben / 10.00 bis 18.00 Uhr / begehbarem Magen-Modell / in- Messe Magdeburg, Halle 1 formationen über Vorsorge, Diag- Messe Haus + Hof / Clever nostik und Behandlung von Bauen, Mieten, einrichten / Magen-Darm-erkrankungen / 10.00 bis 18.00 Uhr / Messe 11.00 bis 16.30 Uhr / Stadtpark, Magdeburg, Halle 2 an der Stadthalle Herbstgeflüster / Verkaufsausstellung für Garten, Hobby und Wellness/ 10.00 bis 18.00 Uhr / Sonntag | 18.09. Messe Magdeburg, Halle 3 Plattenbörse / 11.00-17.00 Uhr Konzerte / Moritzhof Morgan Finlay / irisch-kanadischer Singer & Songwriter auf „Good Winds“-tour / 20.00 Uhr Montag | 19.09. / Festung Mark

Kunst/Literatur Auf den Spuren des Pilgers Hans von Waltheym – Stationen auf dem Jakobsweg/ Vortrag und Gespräch über Hans von Waltheym / Magdeburger Literaturwochen / 14.00 Uhr / Magdalenenkapelle Gregor Gysi & Friedrich Schorlemmer: Was bleiben wird / Lesung und Gespräch über Herkunft und zukunft / 15.00 Uhr /

Kleines Kino Filme im Original, mit deutschen Untertiteln: Southside With You / My first Lady um 19.30 Uhr, Médecin De Campagne / Der Landarzt von Chaussy um 20.15 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Hüpfburgentage / bis 30. Oktober / 14.00 bis 19.00 Uhr / Nähe Bördepark, Ottersleber Chaussee 101

Freizeit-tippS

45

Dienstag | 20.09. Theater/Show ThemaTisch: Neue Spielzeit mit neuen Gesichtern / Der Förderverein des theaters Magdeburg lädt ein / eintritt frei (zählkarten notwendig) / 19.30 Uhr / Opernhaus, Café rossini

Comedy/Kabarett Kommt Zeit, kommt Tat / 20.00 Uhr / zwickmühle

Kunst/Literatur Jens Mühling: Schwarze Erde. Eine Reise durch die Ukraine / Lesung / 19.00 Uhr / Literaturhaus, thiemstraße 7

Kleines Kino La isla mínima / MitternachtsFilm / 21.00 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren Hüpfburgentage / 14.00 bis 19.00 Uhr / Nähe Bördepark, Ottersleber Chaussee 101

der Teufel / 19.00 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren

Die Schildkröte hat Geburtstag / 9.30 Uhr und 10.00 Uhr / puppentheater Hüpfburgentage / 14.00 bis Mittwoch | 21.09. 19.00 Uhr / Nähe Bördepark, Ottersleber Chaussee 101 Comedy/Kabarett Magdeburger Vakuum / Kaba- Kunst mit Kindern /offenes Angebot für Kinder zw. 5 & 9 Jahrett- und Kleinkunstpreis Sachsen-Anhalt – Vorrunde 1 / 19.30 ren / 15.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Uhr/ „... nach Hengstmanns“ Kommt Zeit, kommt Tat / 20.00 Uhr / zwickmühle Führungen Die klassische Luthertour / Stadtführung / Anm. über touKunst/Literatur Kunstpause / Kurzführung / Für rist-information, Breiter Weg 22 / 14.30 Uhr / Haus der romanik den kleinen Kunsthunger zwischen den Sonntagen / 12.30 Uhr / Kunstmuseum Kloster ... und außerdem Unser Lieben Frauen Offene Beratertage / Fragen rund um den Arbeitsmarkt / Angebote in zusammenarbeit mit Kleines Kino Hieronymus Bosch – Schöpfer der Agentur für Arbeit und dem

Jobcenter der Landeshauptstadt / 9.00-13.00 Uhr / Mehrgenerationenhaus, Villa Böckelmann

Donnerstag | 22.09. Konzerte 1. Sinfoniekonzert / mit Werken von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert / 19.30 Uhr / Opernhaus Alin Coen Band: Alles was ich hab / 20.00 Uhr / Moritzhof, Scheune

Comedy/Kabarett Magdeburger Vakuum / Kabarett- und Kleinkunstpreis Sachsen-Anhalt, Vorrunde 2/ 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Don Clarke: SexundSechzig / der Comedian präsentiert neue skurrile Geschichten / 20.00 Uhr / Festung Mark Kommt Zeit, kommt Tat / 20.00 Uhr / zwickmühle


FREIZEIT-TIPPS

46 Magdeburger Weiße Flotte

FAHRPLAN 2016 1. Mai - 30. September

Mo. Di.

Mi.

Do.

Fr.

Sa.

So.

11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 14:30 Uhr Westerhüsen 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuz 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 17:30 - 18:30 Uhr Stadtfahrt 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuz 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Hohenwarthe) 17:30 - 18:30 Uhr Stadtfahrt 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuz 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 17:30 - 18:30 Uhr Stadtfahrt 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuz 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz 13:15 - 14:15 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 17:30 - 18:30 Uhr Stadtfahrt 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuz 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz 13:15 - 14:15 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 15:00 - 17:30 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (zum Schiffshebewerk) 17:30 - 18:30 Uhr Stadtfahrt 18:00 - 21:00 Uhr Fahrt in den Abend mit 09:30 - 11:00 Uhr Stadtfahrt 10:00 - 14:00 Uhr Wasserstraßenkreuz 11:15 - 12:15 Uhr Stadtfahrt 13:00 - 17:00 Uhr Wasserstraßenkreuz 13:15 - 14:15 Uhr Stadtfahrt 15:00 - 17:15 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (Rtg. Schönebeck) 15:00 - 17:30 Uhr Schifffahrt zur Kaffeezeit (zum Schiffshebewerk) 17:30 - 18:30 Uhr Stadtfahrt

Tickets und Reservierungen Schifffahrtsbüro am Petriförder

Petriförder 1 | Tel.: 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de

Tourist-Information

Ernst-Reuter-Allee 12 | Tel.: 0391 - 8 38 04 03 www.magdeburg-tourist.de

2

Magdeburger Weiße Flotte

2,- Euro-Gutschein beim Kauf einer Karte der Weiße Flotte GmbH. Nur gültig in der Saison 2016. Ein Gutschein pro Fahrt und Person gültig.

Tickets und Gutschein hier einlösen: Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 ● 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de

Kunst/Literatur Guinness, Whisky & Mee(h)r / ein musikalischer Reiseabend durch Irland und Schottland / Magdeburger Literaturwochen / 19.30 Uhr / Stadtbibliothek Fliegende Fische oder Kunst kennt keine Behinderung / Dokumentation über die Arbeit des Kunstateliers der Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg / 19.00 Uhr / Feuerwache Süd

Für die Jüngeren Die Schildkröte hat Geburtstag / 9.30 Uhr und 10.00 Uhr / Puppentheater Hüpfburgentage / 14.00 bis 19.00 Uhr / Nähe Bördepark, Ottersleber Chaussee 101

... und außerdem Politischer Salon: Falsch abgebogen? - Rechtsruck in Sachsen-Anhalt und Europa / Gesprächsrunde / Eintritt frei / 19.30 Uhr / Schauspielhaus, Foyer

Freitag | 23.09. Konzerte 1. Sinfoniekonzert / Beethoven & Schubert / 19.30 Uhr / Opernhaus Orgelkonzert / an der hist. Rühl-

2. Ausgabe September | 2016

mann-Orgel / 19.30 Uhr / Kirche St. Gertrauden, Buckau PROFT & Sandra / die besten deutschen Rocksongs & Eigenproduktionen / 20.00 Uhr / Hegel Bar Chad Lawson: Bach & Chopin interpreted / Klavierkonzert / 20.00 Uhr / Moritzhof, Scheune

Theater/Show Riadh Ben Ammar: Eldorado – Europa / zweisprachige Aufführung / Eintritt frei / 19.30 Uhr / Moritzhof Soiree / zu den Schauspielpremieren im Oktober / Eintritt frei / 19.30 Uhr / Schauspielhaus, Treffpunkt Bühneneingang Lars Redlich: Lars but not least / Musik-Comedy-Show / 20.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle Hinterm Vorhang / Geschichten aus der Tiefe des Theaters / 20.00 Uhr / Theater an der Angel Die Birnen von Ribbeck / 25 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung wird eine Bestandsaufnahme der Deutschen Einheit versucht / Inszenierung: Kammerspiele Magdeburg / 19.30 Uhr / Feuerwache Süd

Comedy/Kabarett Magdeburger Vakuum / Kabarettund Kleinkunstpreis Sachsen-Anhalt,

NEU! Leiterstr. 2a | Magdeburg Tel.: 0391 541 44 26 www.zwickmuehle.de Finale / 19.30 / „...nach Hengstmanns“ DIE kaufen wir uns / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kunst/Literatur SWM-Card-Tag im Kunstmuseum / Freier Eintritt mit der SWM-Card / 13.00-17.00 Uhr / Kloster Unser Lieben Frauen

Für die Jüngeren Die Schildkröte hat Geburtstag /

Veranstaltungstipps fürs Umland Barby Freitag, 16. September

Theaterfest / Start in die Saison / 19.30 Uhr / Nordharzer Städtebundtheater, Großes Haus

Rühlmannorgel-Festival / Eintritt frei / 19:30 Uhr / Kirche St. Marien

Haldensleben

Samstag, 17. September Pflaumenkuchenturnier / OT Tornitz/ Werkleitz. Sportplatz

Do., 22. September Ein Blick über den Tellerrand / Veranstaltungsreihe / diesmal: „Nur Störche kennen keine Grenzen das alte Königsberger Gebiet und das postsowjetische Kaliningrad“, Vortrag / 19.00 Uhr / Diakonat in Barby, Ludwig-Fuchs-Str. 10

Samstag, 24. September

Donnerstag, 27. Oktober Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand / Szenische Lesung mit Jörg Schüttauf und Holger Umbreit / 19.00 Uhr / Kulturfabrik Bibliothek

Königslutter Freitag, 16. September

Turm- und Kirchenführung / Kirchbauverein Barby lädt ein / 14.00 Uhr / Marienkirche

Ensemble Amarcord: Durch Finsternis zum Licht / Klassik-Festival Domkonzerte / A-cappella-Konzert mit Lichtinstallationen / 20.00 Uhr / Kaiserdom

Halberstadt

Freitag, 23. September

Mittwoch, 14. September Geist und Muse bei Gleim / Vortrag / Dr. Reimar Lacher: Malerisch, erhaben, mystisch. Der Harz in der Malerei / 19.30 Uhr / Gleimhaus

Günther Maria Halmer: Ein Mensch ... / humoristische Lesung / Lyrik und Prosa von Eugen Roth und Ephraim Kishon / 20.00 Uhr / Festsaal hinter dem Kaiserdom

lore Schubert, Hamburg / 17.00 Uhr / St. Laurentiuskirche

Freitag, 23. September Margrit Fritsche: Die Atlantikfalle / Lesung / 18.00 Uhr / Barbycafé

Pretzien Samstag, 17. September Konzert für Trompete und Orgel / Pretziener Musiksommer / 17.00 Uhr / Kirche St. Thomas

Schönebeck Sonntag, 25. September Plunder oder Rarität? / Experten begutachten Gegenstände wie Uhren, Leuchter, Prozellan, Geldscheine,Münzen, Auszeichnungen, Bilder, Schmuck, Bücher usw. / 10.00 bis 13.00 Uhr / Salzlandmuseum, Pfännerstr. 41

Bis 25. September

Ludwig Güttler und sein Blechbläserorchester / Werke von Johann Sebastian Bach, Giovanni Gabrieli, Anton Bruckner, Johannes Brahms u.a. / 18.00 Uhr, Kaiserdom

Meine Elbe, meine Liebe / Ausstellung mit Arbeiten von A. Karl Müller (1886-1966), bedeutender Bildchronist der Elbschifffahrt / Dienstag & Freitag 10-16 Uhr, Donnerstag 10-18 Uhr, Sonntag 14-18 Uhr / Salzlandmuseum, Pfännerstraße 41

Freitag, 16. September

Loburg

Weißewarte

7. Aktionstages für Barrierefreiheit / 10.00 bis 16.00 Uhr / auf dem Fischmarkt

Sonntag, 18. September

Sonntag, 18. September

Nun lob, meine Seel / Ein Geburtstags-Orgelkonzert / mit Inge-

7. Flohmarkt / ab 9.00 Uhr / Wildpark

Do., 15. September WAS WIRD SEIN von jetzt an? / II. Biennale Halberstadt / 11.00 bis 17.00 Uhr / Raum Halberstadt / Infos: Monat_Kunst_Halberstadt e.V., An der Pfefferermühle 39

Samstag, 17. September

Sonntag, 25. September


2016 | 2. Ausgabe September 9.30 & 10.00 Uhr / puppentheater Hüpfburgentage / 14.00 bis 19.00 Uhr / Nähe Bördepark, Ottersleber Chaussee 101

Führungen

Messe/Märkte

... und außerdem

Perspektiven / Messe für Bildung und Berufsorientierung / zahlreiche Unternehmen und ihre Angebote zu Berufsorientierung, Aus- und Weiterbildung, Studium, praktikum, FSJ, BFD und Auslandsaufenthalte / eintritt frei / 9.00 bis 17.00 Uhr / Messe Magdeburg

Nacht der Kultur / an 40 Veranstaltungsorten in fünf Stadtteilen / eröffnung 18.00 Uhr im CarlMiller-Bad (informationen auf Seite 21 dieser Ausgabe) Tag der offenen Tür der freien Waldorfschule / projekte zum Anschauen und Mitmachen / 9.00 bis 12.00 Uhr / Kroatenwuhne 3 Herbstmesse / mit Oktoberfest / 14.00 Uhr / Max-Wille-platz, Kleiner Stadtmarsch Herbstmodenschau / kreative Mode von S bis XXL/ 15.00 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214 Die große 80er Jahre Party / mit Depeche Mode Floor / 22.00 Uhr / Festung Mark Abschlussparty Kulturnacht / Balkan-Beats, reggae und Ska von „Skalinka“, DJane ipek / Mitternacht bis ca. 4.00 Uhr / AMO

Führungen Die glückliche Insel bei Nacht / Werderführung bei Wein, Bier & Brot / Buchung über Feuerwache Süd / 19.00 Uhr / treffpunkt: Haltestelle zollhaus

... und außerdem Herbstmesse / mit Oktoberfest und riesenrad / eröffnung 16.00 Uhr / Startangebot der Fahrgeschäfte: 1 x zahlen, 2 x fahren / Max-Wille-platz am Kleinen Stadtmarsch

Samstag | 24.09. Konzerte Mozart-Requiem / präsentiert vom Domchor, der Cammermusik potsdam und Solisten / 18.00 Uhr / Dom, Hauptschiff MDR Zauber der Musik / Bach, Haydn, Mozart / 18.00 Uhr / Johanniskirche Fantasy: Freudensprünge Live / 19.30 Uhr / Stadthalle Kurzkonzerte des Jugend-Projektchors St. Nicolai / Nacht der Kultur / 19.30, 20.30 Uhr / Nicolaikirche Musik der Frührenaissance sowie der Moderne / 19.30 Uhr / Wallonerkirche

Abendlicher Stadtrundgang / Dauer: 1h / Führung der touristinformation / 18.00 Uhr / Westportal am Dom

Freizeit-tippS Theater, Konzert, Lesung, Ausstellung und andere Freizeittipps … Senden Sie Ihre Veranstaltungsinformationen bitte per E-Mail an: termine@magdeburg-kompakt.de / 14.00 Uhr / Max-Wille-platz, Kleiner Stadtmarsch

Montag | 26.09. Comedy/Kabarett Magdebürger Nachschlag / Wohnzimmerkabarett / politischsatirischer Monatsrückblick von und mit Lars Johansen / 19.30 Uhr / Moritzhof, Hof-Galerie

Für die Jüngeren

Heisse Zeiten – Das Wechseljahre Musical / ein Hormonical über die Wechseljahre / 15.00 Uhr / theater Grüne zitadelle Die Birnen von Ribbeck / mit Michael Günther, Kammerspiele Magdeburg / 17.00 Uhr / Feuerwache Süd Hinterm Vorhang / Geschichten aus der tiefe des theaters / 20.00 Uhr / theater an der Angel

Theater/Show

Loriot Abend / die schönsten Kunst/Literatur Sketche von Loriot / 20.00 Uhr / Arte di vivere / 10. Ausstellung theater Grüne zitadelle in der reihe „Herbstsalon“ / Vernissage / Kunst aus italien / zu sehen bis 4. November / 11.00 Comedy/Kabarett Magdeburger Vakuum / Kaba- Uhr / MDr Landesfunkhaus rett- und Kleinkunstpreis, preisträger-Gala / 19.30 Uhr / „...nach Für die Jüngeren Hengstmanns“ Die Schildkröte hat Geburtstag Satire – gemein, aber nicht un- / 15.00 und 16.30 Uhr / puphöflich / Gastspiel / 20.00 Uhr pentheater / zwickmühle Giraffenaffen / mitsingen, tanzen, Spaß haben / mit LiveMusik / 16.00 Uhr / Stadthalle Für die Jüngeren Hüpfburgentage / 11.30 bis Hüpfburgentage / 11.30 bis 19.00 Uhr / Nähe Bördepark, 19.00 Uhr / Nähe Bördepark, Ottersleber Chaussee 101 Ottersleber Chaussee 101

... und außerdem

Führungen Buckau bei Nacht / bei Wein, Bier und Brot mehr erfahren zur Buckauer Geschichte / Buchung über Feuerwache Süd / 19.00 Uhr / treffpunkt: Gertraudenkirche, engpass

Comedy/Kabarett Kommt Zeit, kommt Tat /15.00 und 20.00 Uhr / zwickmühle

Kunst/Literatur

Donnerstag | 29.09. Comedy/Kabarett Selfie mit Buzz Aldrin / Premiere / Soloprogramm von tobias Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Jubel, Trubel, Wirklichkeit / 20.00 Uhr / zwickmühle Karl Dall: Der alte Mann will noch mehr / 20.00 Uhr / theater Grüne zitadelle

Für die Jüngeren

Kunst/Literatur

Hüpfburgentage / 14.00 bis 19.00 Uhr / Nähe Bördepark, Ottersleber Chaussee 101 Kunst mit Kindern /offenes Angebot für Kinder zw. 5 & 9 Jahren / 15.00 Uhr / Kunstmuseum

Wir lassen den Stau hinter uns. Mit dem traktor durch Nordeuropa / erlebnisreisebericht mit Bildern / Magdeburger Literaturtage / 19.30 Uhr / Gruson-Gewächshäuser

Dienstag | 27.09. Theater/Show Ballettschaufenster / Öffentliche und kommentierte probe zu „Die Wahlverwandtschaften“, Ballett von Gonzalo Galguera (premiere am 1.10.2016) / 18.00 Uhr / Opernhaus

Comedy/Kabarett Kommt Zeit, kommt Tat / 20.00 Uhr / zwickmühle

Kunst/Literatur Nancy Aris: Passierschein, bitte! Dattans Erbe/ Magdeburger Literaturwochen / 18.00 Uhr / einewelthaus, Schellingstr.

Für die Jüngeren Die Schildkröte hat Geburtstag / 9.30 und 10.00 Uhr / puppentheater Hüpfburgentage / 14.00 bis 19.00 Uhr / Nähe Bördepark, Ottersleber Chaussee 101

Führungen Berühmte Frauen in Magdeburg / Sonderführung der tourist-information / 2h / 14.30 Uhr / ab Opernhaus

Messe/Märkte

Führungen

Perspektiven / Messe für Bildung und Berufsorientierung, Aus- und Weiterbildung, infos zu Studium, praktikum, FSJ, BFD und Auslandsaufenthalte / eintritt frei / 9.00 bis 17.00 Uhr / Messe Magdeburg

Turmaufstieg / immer letzten Sonntag im Monat / 10.00 bis 17.00 Uhr / artHOteL in der Grünen zitadelle

... und außerdem

... und außerdem

Mittwoch | 28.09.

Herbstmesse / mit Oktoberfest

Konzerte

Kloster Unser Lieben Frauen

Foyale / Folk und Klezmer / Mischung aus Balkan und Klezmermusik, jidischen Liedern, irischer ... und außerdem und bretonischer Musik / 19.30 Herbstmesse / mit Oktoberfest Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214 / 15.00 Uhr / Max-Wille-platz, Kleiner Stadtmarsch

Kunstpause / Kurzführung / Für Die Schildkröte hat Geburtstag den kleinen Kunsthunger zwi/ 9.30 und 10.00 Uhr / puppen- schen den Sonntagen / 12.30 Uhr / Kunstmuseum Kloster theater Unser Lieben Frauen Hüpfburgentage / 14.00 bis Gerta Stecher: Alles Theater / 19.00 Uhr / Nähe Bördepark, 18.00 Uhr / Literaturhaus, Ottersleber Chaussee 101 thiemstraße 7

Herbstmesse / mit Oktoberfest / 15.00 Uhr / Max-Wille-platz, Kleiner Stadtmarsch Unterhalt für Volljährige, Azubi Sonntag | 25.09. und Studenten / öffentliche informationsveranstaltung / mit Konzerte Club der Toten Dichter: Charles Fachanwältin für Familienrecht Simone rost / 18.30 Uhr / MaxBukowski, neu vertont / Gastsänger: peter Lohmeyer / 19.30 Josef-Metzger Str. (roncalli-Haus) Uhr / Altes theater

Theater/Show

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Herbstmesse / mit Oktoberfest / 15.00 Uhr / Max-Wille-platz, Kleiner Stadtmarsch

SONNTAG


PREISWERTE MEDIKAMENTE IN MAGDEBURG

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RLU =LYRH\MZWYLPZ (=7 " NPS[ UPJO[ Mย Y YLaLW[Wร PJO[PNL 4LKPRHTLU[L \UK )ย JOLY (=7 $ LPUOLP[SPJOLY (INHILWYLPZ NLTpย KLY ZVN 3H\LY ;H_L KLY PT -HSSL KLY (INHIL LPULZ UPJO[ ]LYZJOYLPI\UNZWร PJO tigen Produktes zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung zugrunde gelegt wird) 2 ! )LaPLO[ ZPJO H\M KLU HWV YV[ 7YLPZ :[HUK! +LY :[HUK ILaPLO[ ZPJO H\M (IIPSK\UNLU ;L_[L \UK 7YLPZL Abweichungen sind mรถglich.

apo-rot Apotheke am Theater Breiter Weg 40 | 39104 Magdeburg Telefon: 0391 5419670 | Fax: 0391 5419671 E-Mail: magdeburg@aporot-partner.de

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