Magdeburg kompakt 87

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MAGDEBURG KOMPAKT 6. Jahrgang | Nr. 87

KOSTENLOSES EXEMPLAR

Hintergrund • Wissenswertes • Unterhaltung

1. Ausgabe Februar 2017

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Zerstörung ist unvergesslich Walter Frieseckes Zeitzeugenbericht vom Januar bis Mai 1945 | 4-seitiger Sonderteil

Wo? DDR Fotoladen -Werner / Kluger Lübecker Straße 90A - 39124 Magdeburg Neue Neustadt direkt an der Haltestelle Bebertaler Straße der Straßenbahnlinien 1, 8 und 9

Kommende Termine je von 10-16 Uhr: Wie lange liegen ihre Schätzchen schon ungenutzt rum? Wir nehmen fast alle alten Ferngläser, Lupen, Objektive, Fotoapparate, Mikroskope, Fernrohre, Astro u.ä. der letzten 100 Jahre.

Mittwoch 22.02.2017 Mittwoch 08.03.2017 und 22.03.2017 Mittwoch 12.04.2017 und 26.04.2017 Mittwoch 10.05.2017 und 24.05.2017


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■ Editorial Irgendwann ist jeder Mal Sudenburger Liebe Leserinnen und Leser, Sudenburg war 1867 der Ort außerhalb einstiger Magdeburger Stadtmauern, den sich die Stadt zuerst einverleibte. Und noch heute fordern eingefleischte Sudenburger, dass man im Rathaus die Reparationsleistungen erbringen möge, die der häufig geschundenen Sudenburg mal versprochen wurden. Im Juni begeht der südliche Stadtteil den 150. Jahrestag der Eingemeindung mit zahlreichen festlichen Aktivitäten. Das Team von MAGDEBURG KOMPAKT hat in dieser Ausgabe seine Nasen tief in Geschichte und Geschichten rund um Sudenburg gesteckt. Manche vergessene Tatsache und Begebenheit wird für Sie, liebe Leserinnen und Leser wieder sichtbar; zum Beispiel im Text über die „Sudenburger Reformatoren“. Graben Sie mal tief in der eigenen Historie: Irgendwann war jeder mal Sudenburger, sogar ich habe dort 1984 gewohnt. Aber auch die weitere Entwicklung haben wir unter Aspekten wie der MVB-Baustelle am Südring betrachtet. In der Mitte dieser Ausgabe finden Sie diesmal einen historischen Augenzeugenbericht des Magdeburger Notars und Rechtsanwalts Walter Friesecke (1886-1976) über die Zeit vom 16. Januar bis Ende Mai 1945. Dies sehen wir als Beitrag zur Erinnerung an die Zerstörung der Stadt. Mit unseren Bildern „Zeitreise Breiter Weg“ leisten wir in fast jeder Zeitung einen Erinnerungsbeitrag. Ich wünsche Ihnen beim Studium der aktuellen Ausgabe gute Unterhaltung und hoffentlich einige Anregungen für die eigenen Sichtweisen. Ihr Thomas Wischnewski

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT | KOMPAKT ZEITUNG Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750; Fax: 03 91/79296759 Redaktion und redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Tina Heinz, Birgit Ahlert (Kultur), Peter Gercke (Fotos), Ludwig Schumann, Dr. Rudi Bartlitz (Sport) Online: Sophie Altkrüger Gastautoren: Lars Johansen, Ines Gand, Olaf Bernhardt, Claudia Meffert, Dr. Eckart W. Peters, Frank Hengstmann Videobeiträge in Zusammenarbeit mit: Crafty Media – Martin Händel und Tino Diesterheft Anzeigen/Verkauf: Britta Roders (Tel.: 03 91 / 79 29 67 51) Marketing: Maria Franke (Tel.: 03 91 / 79 29 67 52) Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Veranstaltungen: termine@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht automatisch die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet.

Ab 1. Januar 2017 gilt die neue Preisliste Nr. 5

SCHWARZ AUF WEISS

1. Ausgabe Februar | 2017

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anche Menschen sollten einfach keine Wenn nun also ein Höcke eine „erinnerungspoReden halten. Denn egal, was sie so vor litische Wende um 180 Grad“ fordert, dann ist sich hin bramarbarsieren, am Ende das nicht nur dumm und anmaßend, sondern kommt doch nur gefährlicher Unsinn dabei hergerade für einen Geschichtslehrer richtig peinaus. Nehmen wir beispielsweise den Thüringer lich. Denn insbesondere der übergroße NationaPolitiker Björn Höcke, der gerne mal mit hitlereslismus hatte Deutschland genau zu den vernichker und vergoebbelter Sprache auftritt, um uns tenden Bombennächten geführt, welche eine zu erklären, wie wir unsere blühende Großstadt in eine Vergangenheit gefälligst zu brennende Nekropole verbewältigen haben. Da wird wandelten. Ohne diese das Holocaustmahnmal Auswirkungen wäre Mageinfach mal nebenbei als deburg heute eine andere Denkmal der Schande beStadt. Eine Stadt, die ihre zeichnet und allgemein lange Geschichte in ihrem mehr Stolz für die ErrunStadtbild dokumentieren genschaften unserer Vorkönnte. Eine organische fahren eingefordert. Das Entwicklung hätte alte und Lars Johansen kann er ja alles gerne maneue Bauten nebeneinanchen, auch wenn er beder zu einem lebenswerhauptet, dass er es eigentten Erinnerungsort verwolich nicht dürfe, was aber ben, die geschichtsträchschon ganz einfach datige alte Festungs- und Indurch widerlegt ist, dass er dustriestadt mit der Gegenes eben doch tut. Nur wart und Zukunft verbunsollte er sich einfach überden. Durch die Magdeburlegen, was er wo absonger Hochzeit 1631 war ja dert. Zuletzt hatte er sich schon die ottonische Zeit für eine seiner Reden Dresund das frühe Mittelalter den ausgesucht. Nun teilen Dresden und Magaus dem Stadtbild fast vollständig ausradiert wordeburg ein Schicksal. Auch wenn der Bombenden. 1945 traf es weitere 300 Jahre Geschichte. angriff auf Dresden im Februar 1945 vielleicht Die Leerstellen sind immer noch sichtbar. Und der Bekanntere ist, so wurde doch auch die Magwenn die Höckes reden wie sie reden, dann wird deburger Innenstadt am 16. Januar 1945 zu 90 uns demnächst auch noch das gesamte letzte Prozent zerstört. Und ja, wir gedenken dieser Jahrhundert fehlen, weil sie nichts verstanden Zerstörung: Jedes Jahr mit einem Konzert, einer und gelernt haben. Diese geschichtsvergessenen Kranzniederlegung, sehr viel stillem Gedenken Brandstifter und ihre kritiklosen Mitläufer wollen und nicht zuletzt seit zehn Jahren auch einer geam Ende immer nur missverstanden worden meinsamen „Meile der Demokratie“. Hier darf es sein. Aber wir haben sie gut verstanden. Wer so auch mal etwas bunter und lauter werden, weil redet, ist für die Trümmer unserer Zukunft verauch das (Über)Leben gefeiert werden will. antwortlich.

Standpunkt Breiter Weg

Über das Verhö(c)kern der Geschiche

Zahl: 47

Zitat:

Da im Einzelhandel bereits der erste Osterschmuck bzw. allerlei Nascherei angeboten werden, sollte man nicht aus dem Auge verlieren, dass in 47 Wochen wieder Weihnachten ist.

„Der Schutzauftrag des Staates gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern muss in jeder Hinsicht gewährleistet sein. Wir sind entschlossen, mit Blick auf die veränderte Sicherheitslage, die erforderlichen Maßnahmen mit Vernunft und Augenmaß zu ergreifen.“ Chris Schulenburg, CDU Sachsen-Anhalt

Kompakt meint: Entweder teilen wir ein Jahr endlich in die zwei Jahreszeiten Nach-Weihnachten und Nach-Ostern oder wir finden uns damit ab, dass die Zeit doch immer schneller vergeht als angenommen.

Kompakt meint: Bürger wünschen sich Augenmaß beim Umgang von Politikern mit Vernunft und eigener Absicherung.

MAGDEBURG KOMPAKT ld Floum und Thomas Wischnewski GBR

Die nächste Ausgabe erscheint am 9. Februar 2017 B

Aus dem Inhalt der nächsten Zeitung: Magdeburger Unterwelt – Verborgenes, Unterirdisches, Geheimes Ihre Zeitung erhalten Sie zweimal monatlich an derzeit 1.345 Stellen in Magdeburg und Umgebung (in Umlandgemeinden, u.a. in Schönebeck, Wolmirstedt, Möckern, Gommern, Loburg )owie im Zeitschriftenhandel*! Sie möchten die Zeitung kostenfrei auslegen? Anruf genügt! Telefon: 0391/79296750 *als KOMPAKT ZEITUNG im Zeitschriftenhandel (0,50 Euro) oder im Jahresabonnement erhältlich


DIE DRITTE SEITE

2017 | 1. Ausgabe Februar

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Echoes of Swing 15. Februar 2017

Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr Karstadt-Kulturbühne 2. Etage Karten an der Service-Kasse

Momentaufnahme

Karstadt Magdeburg · Breiter Weg 128 · 39104 Magdeburg Telefon 03 91 / 59 59 – 435

Die gewählten Prinzenpaare des Landes Sachsen-Anhalt 2017. Foto: Peter Gercke

Verordnete Identifikation

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dentifikation mit der Heimat ist eine komplizierte Sache. Einige mögen sogleich mit dem Kopf schütteln und behaupten, die Liebe zur Heimat sei ganz einfach. Fast jeder wisse doch, wo die eigenen Wurzeln liegen. Mit dem Heimatboden gäbe es stets eine tiefere Verbundenheit. So weit, so klar. Hört die Heimatliebe an der Ortsoder an der Landesgrenze auf? Wie ist das überhaupt mit den Linien und dem Verständnis über regionale Verbundenheit? Politiker möchten Möglichkeiten schaffen, damit Menschen sich tiefer mit ihrer Region identifizieren können. Das „Kaiser-Otto-Fest“ in Magdeburg könnte als eine symbolische Veranstaltung verstanden werden, die einen Bezug zur historischen Bedeutung der Stadt herstellt. Wie man weiß, wurde die geschichtliche Integrationsleistung im Stadtrat programmatisch zusammengestrichen, also das Geld für das Programm. In der Staatskanzlei tritt man nun, ähnlich dem Magdeburger RathausWeg den Rückzug in Raten beim Sachsen-Anhalt-Tag an. Seit 1996 wurde das Landesfest in 21 Städten ausgerichtet. Die Gesamtbesucherzahl mit geschätzten 5.255.000 Gästen angegeben. Statistisch war also jeder Sachsen-Anhalter schon zweimal bei diesem Fest. Künftig soll es jedoch nur noch alle zwei Jahre ausgerichtet werden. Es mangele am Ausrichter-Interesse. „Es werde immer schwieriger, größere

Städte als Ausrichter zu gewinnen und kleine Städte hätten es wiederum prinzipiell schwerer, das Landesfest zu stemmen“, erklärte Vize-Regierungssprecher Rainer Metke. Vielleicht ist es auch mit der Identifikation zum Land nicht so weit her? Würde der Stolz auf SachsenAnhalt den Menschen aus den Poren quellen, müssten Fragen einer Selbstbefeierung sicher nicht gestellt werden. Möglicherweise erzeugt die Idee, mit einem Wanderzirkus der Regionen durchs Land zu ziehen, keine besondere Verbundenheitseuphorie zu einem Land, dessen Kunstname einst in konstruierte Grenzen gedrückt wurde. Offensichtlich ist Identifikation keine einseitige Angelegenheit, die man mit bunten Musik- und Sportauftritten, mit Mal- oder Bastelstraßen bzw. langen Schlemmermeilen erzeugen könnte. Landauf, landab tief zu graben, um tief in die Geschichte, tief in die Seele von Orten und Menschen eintauchen zu können, darf man die Geschicke für eine Identifikation nicht am Strategietisch einer Regierung abarbeiten. Wenn Feste wie der Sachsen-Anhalt-Tag von oben institutionalisiert werden, wird Begeisterungsmangel zur logischen Folge. Das ist ähnlich, wenn Ratsherren meinen, sie wüssten, wie man Kaiser Otto in die Herzen pflanzt, anstatt Identifikation zu begießen und die Pflanze wachsen zu lassen. Thomas Wischnewski

Wie ein konstruiertes Fest in konstruierten Grenzen stirbt


ZEITGESCHEHEN

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Geschlechter ideologisch aufgewogen Studenten verhindern einen Vortrag an der Magdeburger Universität. Über politische Motive, wissenschaftlichen Streit, Gerechtigkeit in Geschlechterfragen, die Ideologisierung akademischer Befunde und missverständliche Deutungen. Eine Streitschrift. Von Thomas Wischnewski

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as Ergeignis sorgte für bundesweite Schlagzeilen. Für den 12. Januar hatte die Campus Alternative Magdeburg, eine AfD-nahe Studentenvereinigung, im Hörsaal 6 an der Fakultät für Humanwissenschaften der Otto von Guericke Universität einen Vortrag unter dem Motto „Gender an der Uni?! – Gendermainstreaming, der gesellige Zeitvertreib für Leute ohne Probleme“ angekündigt. Zum Vortrag, den der emeritierte Professor für Biologie und Neurowissenschaften Gerald Wolf halten wollte, kam es nicht, weil Studenten den Hörsaal blockierten. Blockade, Pfeifkonzert, ein Böller und schließlich Handgreiflichkeiten zwischen Protestlern und Begleitern um AfD-Landesvorsitzenden André Poggenburg führten zum Eingreifen der Polizei und zur Vortragsabsage. Was liegt unter diesem verbitterten Szenario, in dessen Folge man sich nun gegenseitig mit Beschimpfungen über „Rechtsextremismus“ oder „Linksfaschismus“ begegnet? Den akademischen Streit könnte man – wenn es nicht so ernst wäre – auf die Frage reduzieren: Was war zuerst da? Huhn oder Ei? Seit einiger Zeit streiten jedoch Naturwissenschaftler mit Sozialwissenschaftlern über das bestimmende Primat beim Geschlechterverständnis und ob diese hauptsächlich biologisch evolutionär bestimmt sei oder deren Ausprägung doch

eher konstruktivistische Wurzeln in der menschlich kulturellen Entwicklung findet. Ein Problem der Auseinandersetzung dabei ist, dass die einzelnen Wissenschaftsdisziplinen vorrangig von ihren unterschiedlichen Untersuchungsansätzen aus argumentieren und es wenig interdisziplinäre Forschungsarbeiten gibt. Ein weiteres Problem lässt

Die Politisierung der Genderthematik hat zu einer Verständnisverkürzung darüber geführt. sich darin fassen, das Ergebnisse der Genderforschung vielfach Einzug in politische Tagespolitik gehalten haben. Benachteiligungsaspekte von Frauen bzw. von Minderheiten in der Gesellschaft sollen überwunden werden. Die flächendeckende Berufung und Einstellung von Gleichstellungsbeauftragten ist beispielsweise ein solches Ergebnis.

Es darf grundsätzlich keinen Einwand geben, dass Gerechtigkeitslücken im Zustand der Gesellschaft aufgedeckt und überwunden werden müssen. Ein Vorwurf im wissenschaftlichen Disput ist der mittlerweile entstandene Eindruck einer Dominanz an Genderforschungsthesen. Hier muss die Wurzel einer ideologischen Gegenbewegung gesehen werden, die von der AfD aufgegriffen und thematisiert wird und neben der Kritik an politischen Entscheidungen zur Flüchtlings- und Einwanderung ein zweites Hauptfeld dieser Partei darstellt. Denkbar ist, dass die Politisierung der Genderthematik insgesamt zu einer Verständnisverkürzung geführt hat. Man kann schließlich zu der Überzeugung gelangen, dass eine personelle Ausbreitung des Forschungsgegenstandes auf dem Gebiet Gender ganz natürlich zur Aufdeckung immer neuerer Ungerechtigkeiten führt. Fraglich ist aber, wenn aus solchen theoretischen Interpretationen Tagespolitik wird und daraus ein lebensnahes Verständnis in der Breite der Bevölkerung abgeleitet werden sollte. Während Wissenschaft analysiert und differenziert, bleiben in der gesellschaftspolitischen Sphäre entweder vereinfachende oder verklärende Botschaften übrig bzw. das Forschungsfeld ist mittlerweile derart unübersichtlich geworden, dass es in


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seinen Verzweigungen und Veröffentlichungen von Außenstehenden gar nicht angemessen überblickt werden kann. Dieser Trend kann bei der sozialwissenschaftlichen Disziplin in seiner Außenwirkung vermutet werden. Eine weitere Kritik muss an die Adresse der gesellschaftswissenschaftlichen Geschlechterforschung gerichtet werden: In öffentlichen Debatten wird überwiegend von „männlichen Machtstrukturen“, „Männer-Netzwerken“ oder „maskulinem Dominanzgehabe“ gesprochen, um daran strategische Vorteile von Männern gegenüber Frauen zu demonstrieren. Die überwiegende Anzahl besetzter Führungspositionen durch männliche Bewerber wird hier gar nicht bestritten. Es muss jedoch die Frage erlaubt sein, welcher Gerechtigkeitsaspekt aus einer derart vereinfachten und schließlich diffamierenden Sichtweise gegenüber dem männlichen Geschlecht folgen sollte? Das Muster dieser einseitigen Verantwortungszuweisung hat im Kern denselben Charakter, den man Verschwörungstheoretikern vorwirft. Gefragt werden muss ebenso kritisch, wer ist der oder die Untersuchende und was ist der angelegte Maßstab? Hängen bleibt nach vielen Jahren dieser in die Öffentlichkeit getragenen Einschätzung, dass es also irgendwo Gremien gibt, die in besonderer Weise daran stricken, Frauen im Karrierefortkommen zu

ZEITGESCHEHEN behindern. Wenn dies so wäre, sollte man schon Ross und Reiter benennen. Das dürfte innerhalb einer Forschungsarbeit nicht schwer sein. Existieren solche Geheimgremien nicht, bleibt der Vorwurf ein äußerst zweifelhafter. Das Grundproblem des Streits ist derzeit gar nicht lösbar. Kein Wissenschaftsbereich – weder Biologie oder Genetik noch sozialpsychologische Fachbereiche – kann nach dem Stand der Forschungen eine beispielsweise mathematisch fassbare Angabe darüber machen, welcher Anteil – der genetische oder der soziale – mehr Einfluss auf die menschliche Persönlichkeitsprägung hätte. Beide Seiten wirken dabei derart komplex mit, dass dazu weder eine verallgemeinernde und schon gar keine individuelle Aussage getroffen werden könnte. Das wird übrigens von keiner Seite bestritten. Und in der Biologie herrscht durchaus schon lange das Verständnis, dass die menschliche Phylogenese immer auch ihren Ausdruck in biologischen Merkmalen oder Genen findet. Seitdem die US-amerikanische Philosophin und Philologin, Judith Butler, die zentrale These aufstellte, dass Körper nicht unabhängig von kulturellen Formen existieren: selbst wenn sie als naturgegeben erscheinen, seien sie das Konstrukt normativer Ideale, steht diese Annahme unter starker Zurückweisung. Dabei geht es in der Genderforschung überhaupt nicht um die Ignoranz gegenüber biologischen Tatsachen. Allerdings erzeugt eine akademische Betonung sozialwissenschaftlicher Aspekte eben solcher Grundlagen den Eindruck, als würden naturbestimmende Fakten keine Rolle spielen. Wenn Frau Dr. Sandra Tiefel als Gleichstellungsbeauftragte der Universität ihren Blog mit den Worten überschreibt „Das Ende des Sex: Biologisches Geschlecht ist gemacht“, muss sie sich nicht wundern, dass sie dafür im Allgemeinen Kopfschütteln erntet. (Frau Dr. Tiefel wurde vom Autor für eine Einordnung dieser These angefragt. Eine Antwort gab sie leider nicht.) Außerdem wird selten deutlich, wo eben Abgrenzungen zu natürlichen Grundlagen von sozialwissenschaftlichen Interpretationen gemacht werden. In der Tierwelt unterscheiden wir schließlich auch zweifelsfrei Geschlechter und können dort wohl kaum sprachkulturelle Einflüsse auf deren Prägung vornehmen. Da jedoch Aspekte der Genderforschung umfassend ins aktuelle Leben eingreifen – gendrifizierte Sprache, Differenzierungsvorgaben und

„Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum.“ Gleichstellungsvorgaben auf allen Ebenen – muss angenommen werden, dass dies in einem breiten Verständnis häufig zu Verwirrungen führt. Die Benennung bzw. Herauslösung vielfältiger Identitäten – die individuell alle ihre Berechtigung haben sollen – löst eben als Nebeneffekt auch bisher realitv stabile Identitätsvorstellungen auf oder führt

5 möglicherweise zu einer gewissen Orientierungslosigkeit. Gerechtigkeit für jedes Individuum bleibt eine gesellschaftlich notwendige Grundforderung. Vielleicht sei an dieser Stelle die provokante Frage gestellt, warum es keine gesetzlichen Vorschriften zur Einführung eines Gesundheitsbeauftragten in jeder größeren Organisation gibt? Der Nutzen für die Allgemeinheit wäre sicher ein immens hoher. Prof. Gerald Wolf, der am 12. Januar einen Vortrag über den Stand hirnbiologischer Forschungen unter Berücksichtigung von Geschlechterunterschieden halten wollte, hat nach Wissen des Autors noch nie einen Standpunkt vertreten, dass es einen genetisch verifizierbaren Anhaltspunkt gäbe, aus dem man irgenwie ein Geschlecht über das andere stellen könnte. In der Folge des Aufruhrs gegen die AfD-Veranstaltung musste er sich jedoch einige böse und vereinfachte Unterstellungen in diese Richtung gefallen lassen. Und da sind wir nun bei den politischen Motiven des gesamten Unterfangens: Zu glauben, dass man sich als Wissenschaftler mit vielschichtigen Untersuchungen und Belegen in einer politischen Sphäre angemessen artikulieren könnte, dürfte man gerade noch als blauäugig annehmen. Dass die politischen Proklamationen zur Genderforschung von der AfD extrem verkürzt sind, ist ebenso eine Tatsache. So kursiert dort auch die Parole, dass die Genderwissenschaft und daraus abgeleitete politische Vorgaben maßgeblich zur Auflösung der Ehe geführt hätte. Das ist natürlich hirnverbrannter Kinderkram. Solche Voraussetzungen führten an der Fakultät zur Abwehrreaktion der Lehrenden und Studenten. Ein friedlicher Protest wäre verständlich, eine gewaltsame Auseinandersetzung bleibt jedoch undemokratisch. Das kann die AfD nun gut für sich ausschlachten. Dass Landeschef Poggenburg und weitere, ausschließlich männlichen Protagonisten mit Vortragsredner Wolf im Schlepptau kaum einen detaillierten Wissenschaftsdisput (außer Prof. Wolf) als Nichtwissenschaftler führen wollten, liegt irgendwie auf der Hand. In der politischen Auseinandersetzung zu den Positionen über Gendermainstreming hört man sich bereits seit längerem nicht mehr richtig zu. Insofern kann das Thema angemessen nur auf wissenschaftlichem Boden ausgetragen werden. Doch selbst da scheint das Tuch zwischen den Disziplinen zerschnitten. Die Tendenz, dass der Disput jetzt beiderseits zu eskalierender Abwehr und gegenläufigen Bewegungen führt, macht schon deutlich, welche Konfrontationskraft hier aufgebaut wurde. Vielleicht reift wenigstens auf der Ebene politischer Vernunft die Einsicht, dass das Zusammenwirken von Menschen, egal welchen Geschlechts, vorwiegend ein Selbstorganisationsprozess ist und weniger durch kurzfristige Regelvorschreibungen gesteuert werden kann. Innerhalb der DDR-Doktrin hatte man mal von der Herausbildung einer „sozialistischen Persönlichkeit“ geträumt. Es gibt also gute historische Belege dafür, dass intellektuelle Theorie-Vorgaben von oben – egal in welcher politischen Farbe – geringen Einfluss in den Realvorstellung von Menschen und deren tatsächliche Lebenswirklichkeit finden. „Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum“, lässt Goethe Mephisto im Studierzimmer zu Faust sagen. Diese schöne Maxime sollte man sich in diesem wissenschaftlichen und politischen Streitfall öfter mal zu Herzen nehmen.


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un haben wir über Gott und die Welt, die ganze Politik gesprochen.“ Natürlich auch über die Terrorangst, über den Politikbetrieb, der sich mit immer neuen Sicherheitsprophetien in gnadenloser Hektik längst über alle Glaubwürdigkeitsgrenzen redet. Es wäre ja zum Lachen, wäre es nicht so traurig, wie automatisch nach Silvester in gespannter Bedrohungshaltung Politik wie Presse auf Köln sahen und unmittelbar auf die Kontrollen und deren Ergebnisse die Drohungen gegen unwillige nordafrikanische Staaten schon reflexhaft (Sehet, Volk, ich bin der erste, kompetenteste, schärfste Sicherheitspolitiker!) ausgestoßen werden, bis am Ende die Kölner Polizei – mit zwei Wochen Verzug – sich korrigieren muss, weil die Silvester kontrollierten Nafris („nordafrikanische Intensivtäter“, also völlig unrassistisch, nur ein Terminus technicus) aus ganz anderen Gegenden dieser Erde stammten (pardon, aber da kommt mir einfach wieder dieser Polizeiwitz mit dem Schreiben und dem Lesen in den Sinn, man möge es mir nicht für übel nehmen). „Wie können wir das Ergebnis zusammenfassen? Was haben wir aus unserer Diskussion gelernt?“ Die ältere Dame neben mir schaut mich an. „Gelassenheit“, sagte ich. „Ja, wahrscheinlich ist das so. Mehr Gelassenheit. Da haben Sie Recht“, antwortete sie. „Und jetzt freue ich mich auf einen Kaffee und eine Zigarette.“ Da ging es auch um die deutsche Terrorangst, und das diese in keinem Verhältnis zu den jährlichen Verkehrstoten stehe, um die Trumpangst, um den Einsturz der Demokratie, weil an der Magdeburger Universität linke Studierende politisch unkorrekt in einer AfD-Veranstaltung demonstrierten (die Chaoten kommen immer von links), um Putin und die Vogelgrippe. Dagegen hält Angela Merkel das Schild „Maß und Mitte“ hoch. Als Richtungsweisung für künftige Wahlen. Das kommt einem doch irgendwie bekannt vor? Wie heißt es doch in dem Konfuzius zugeschriebenen Li Gi, dem „Buch der Riten, Sitten und Gebräuche“: „Der Meister sprach: Die Menschen sagen alle: Ich weiß. Aber sie stürzen blindlings vorwärts und verwickeln sich in Netze und Stricke, in Fallen und Gruben, und keiner ist, der sie zu meiden wüsste. Die Menschen sagen alle: Ich weiß. Aber wenn sie Maß und Mitte erwählt haben, so können sie nicht einen Monat lang daran festhalten. Der Meister sprach: Hui (der Lieblingsjünger des Konfuzius) war als Mensch so, dass er Maß und Mitte wählte; und wenn er ein Gutes erlangt hatte, so hielt er es mit beiden Händen in seinem Busen fest und verlor es nie wieder. Der Meister sprach: Es kann einer ein Reich ins gleiche bringen, es kann einer auf Amt und Würden verzichten, es kann einer auf bloße Messer treten – und Maß und Mitte doch noch nicht beherrschen.” Nur keine neuen Ideen vor der Wahl. Das stellte Menschen ja vor eine Wahl. Freilich, leise Klänge einer Kapitalismusreform sind da zu hören, also der alte Gedanke von der gerechten Gesellschaft taucht da wieder

ZEITGESCHEHEN KOMPAKT auf, nachdem er über eine Generation verteufelt war. Als langsamer Leser las ich kürzlich in einem Buch, das nach wie vor bei mir in der Handbibliothek steht. Es ist nicht leicht zu lesen und wenn man es nur mal so zur Hand nehmen will, bleibt man meist irgendwann stecken, um festzustellen: Diese Welt ist mir zu fremd. Es ist ein Buch, das von vornherein auf Kommunikation angelegt ist, weshalb es gut ist, sich vor einem enttäuschenden Selberlesen einen kundigen Partner zu suchen. Es ist manchmal geheimnisvoll, aber man muss es entschlüsseln können. Zwischen uns und den Schreibern liegen zwei- bis dreitausend Jahre.

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„Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“ Nicht mehr und nicht weniger steht auf dem Spiel, wenn wir darüber nachdenken wollen, wie wir zu einem demokratischen Konsens kommen. Mit der einfachen Behauptung, das Volk zu sein, macht man sich zum Retrorevolutionär, der von vornherein öffentlich und lauthals ausschließt, eine Idee für die Zukunft auch nur haben zu wollen. Herr Trump hat zwar Ideen, vor allem für das Umsatzplus der Rüstungsindustrie – aber unterhalb all dieser lauten Angst-, Schrei- und Twitterakrobaten ist zu spüren, dass in Graswurzelarbeit für das neue Herz und den neuen Geist der Boden bereitet wird: Meine obige Gesprächspartnerin, Mittsiebzigerin, auf dem Lande lebend, sagte beispielsweise: „Für Fleisch, von dem ich weiß, dass es von Tieren stammt, die ein gutes Leben hatten, würde ich gern mehr Geld bezahlen.“ In der Gesellschaft wächst allmählich der Willen, das Konzept agrarindustrieller Produktion zu verlassen. Das wird noch etliche Jahre dauern, aber die einfache Formel „Die Menschen wollen das so. Die wollen billiges Fleisch“ klingt nicht mehr so überzeugend. Man trägt sie auch immer weniger vor. Dass es einen ganz anderen Ansatz für Gerechtigkeit geben muss, auch in der Zusammenarbeit mit Afrika, spricht sich, nicht zuletzt durch den Ein-

reisedruck, allmählich herum. Die gesellschaftliche Diskussion in unserem Land hat gezeigt, dass sich die Politik nicht mehr auf ihren inhaltsleeren Politiksprech verlassen kann, sondern wieder ins Gespräch mit dem Bürger eintreten muss. Und da muss man sich verantworten gegenüber dem Bürger, der seine Kinder in Schulen bringen muss, die eher wie Bildungsabwehreinrichtungen aussehen. Da muss man konkrete Aussagen treffen, wie man dem Lehrermangel abhelfen kann. Aber das ist eigentlich auch überhaupt nicht problematisch, weil man endlich das tun kann, wofür Politik in erster Linie da ist: Ins Gespräch mit dem mündigen Bürger (der mündig geworden ist, weil er gut politisch gebildet wurde – die Einrichtungen dafür sind ja da) eintreten, in ein wirkliches Gespräch mit „neuem Herz und neuem Geist“, also mit der gegenseitigen Wertschätzung, die unverzichtbar für den Konsens einer Gesellschaft ist. (Eine anschaubare Schule mit einem entsprechenden Lehrerschlüssel, der keine Ausfallzeiten mehr kennt, ist ein Ausdruck solcher Wertschätzung). Das sei alles viel zu theoretisch? Quatsch. Im Hort der Franckeschen Stiftung in Halle ist das Realität: Da lernen über 200 Kinder der ersten bis vierten Klasse nach der Schule, wie das in einer demokratischen Gesellschaft mit größtmöglicher Lebensfreude zugeht: Aus 25 Nationen stammen die Kinder, alle aus dem umliegenden Wohngebiet. Die gemeinsame Sprache ist deutsch. Wenn sie in Arbeitsgruppen arbeiten, können sie sich beispielsweise auf arabisch einigen, oder eben jede andere Muttersprache. „Nur wer seine Muttersprache pflegt, kann auch eine andere Sprache gut lernen“, sagt man hier. „Ist ‚Afrikanermädchen’ ein Schimpfwort oder nicht?“, heißt eine Frage in der dritten Klasse. Im Ergebnis kommen die Kinder zu dem Schluss: „Eigentlich nicht, aber es kommt auf den Ton an, in dem das Wort ausgesprochen wird.“ Streit gibt es, aber die Kinder lernen, wie man aus einem Streit wieder herauskommt. All diese gekünstelten „Ausländerfragen“ spielen hier überhaupt keine Rolle. Auch nicht, aus welcher sozialen Schicht jemand kommt. „Ein neues Herz und ein neuer Geist.“ So stelle ich mir das vor. Wir werden nicht umhin kommen: Der Umbau der Gesellschaft hat längst begonnen. Ich glaube, die Menschen begreifen es gerade. Wenn die Politik es nicht begreift, wird sie beim Umbau zusehen müssen. Aber er wird kommen, weil immer mehr Menschen immer mehr Ideen in diese Richtung denken. Ich sprach vorhin übrigens von der Bibel, also dem Buch in meinem Handbuchbereich. Die Jahreslosung für 2017 findet man im Buch des Gottessprechers Hesekiel, Kapitel 36, Vers 26: „Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“ Nach dem tschechischen Alttestamentler Milos Bic waren die Gottessprecher die Reformatoren des alten Israel. Insofern ein Wort, das ins Reformations-Jubiläumsjahr passt – und über das weiter nachzudenken sich lohnen wird.

Untiefen der Bildungs- und Wissenschaftsfinanzierung im deutschen Bundesstaat“ sprechen, also die Finanzierungsmodelle von Bildung und Wissenschaft in Deutschland thematisieren. Ein Schwerpunkt seiner Ausführungen werden die Folgen der Finanzierung für die Hochschullandschaft in Sachsen-Anhalt sein. Dessen Universitäten und Hochschulen bilden, wie in einigen andere Länder auch, für andere Bundesländer Stu-

dierende aus. „Die gegenwärtige Hochschulfinanzierung ist aufgrund der institutionellen Rahmenbedingungen für die ostdeutschen Länder und das Land Sachsen-Anhalt ein finanzielles Verlustgeschäft“, so Renzsch. „Diese Tatsache trägt dazu bei, dass sich die Kluft zwischen Ost und West vergrößert. Eine Alternative dieses Problemfeldes wäre eine stärkere und nachhaltige Unterstützung der Hochschulen durch den Bund.“

Ich bin ein langsamer Leser … Ludwig Schumann

Ein neuer Geist, ein neues Herz

n Kompakt Hochschulfinanzierung für den Osten ein Verlustgeschäft

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er Politikwissenschaftler und langjährige Universitätsprofessor Prof. Dr. disc. pol. Wolfgang Renzsch hält am 25. Januar seine Abschiedsvorlesung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Er wird über „Die


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n Treffpunkt Gesundheit

ZEITREISE Breiter Weg 49

Mit Bewegung die Müdigkeit vertreiben

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Repro: Stadtarchiv Magdeburg

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inst als Handelsstraße angelegt, entwickelte sich der Breite Weg in Magdeburg zur längsten, breitesten - vor allem aber schönsten Straße. Erstmals erwähnt im Jahr 1207 wandelte sich das Straßenbild im Laufe der Zeiten - Brände, Kriege und neue Verkehrsströme hinterließen im Laufe der Jahrhunderte Spuren in der „VorzeigeStraße“. Auf mehr als zwei Kilometern Länge galt der Breite Weg bis zur Zerstörung 1945 als eine der schönsten Barockstraßen Deutschlands. In den 1930er Jahren erlebte die Straße ihre Blütezeit: Prachtvoll verzierte Häuserfassaden zeugten vom Reichtum, die Schaufenster der Geschäfte und der großen Kaufhäuser luden zum Bummeln ein, die kleinen Cafés und die zahlreichen Gaststätten waren beliebte Treffpunkte für die Elbestädter und deren Gäste.

Die Nachweise des Hauses auf dem Breiten Weg 49 reichen bis in das Jahr 1524 zurück. Als Lehen des Klosters Unserer Lieben Frauen war es bis zum Stadtbrand 1631 bebaut. Der Barbier Heinrich Helmer bebaute das Grundstück bis 1645. Er zählte zu den Überlebenden des Massakers am 10. Mai 1631 und wurde mit acht Verletzungen halbtot aus der brennenden Stadt gebracht. Nach seiner Flucht nach Lübeck kam er wieder nach Magdeburg und wurde hier sesshaft. 1927 fiel die alte Fassade mit ihren Säulen und Verzierungen dem damaligen Zeitgeist zum Opfer und wurde mit hellgelben Edelputz versehen. Zerstört wurde das Wohn- und Geschäftshaus am 16. Januar 1945 durch Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg. Am 19. September 1946 wurde die einsturzgefährdete Fassade abgerissen.

hronische Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit sind Symptome, die vielen Menschen begegnen. Beim Arztbesuch werden sie angesprochen. Doch häufig können Mediziner gar keine konkrete Ursache ausmaApothekerin chen. Auf jeden Claudia Meffert Fall müssen Erkrankungen wie Krebs, Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes, chronische Infektionen oder Entzündungen (z.B. in Zahnfleischtaschen) zunächst ausgeschlossen werden. Denn solche können durchaus chronische Müdigkeitszustände hervorrufen. Steht fest, dass keine organische Krankheit hinter der Abgeschlagenheit steckt, sollte man unbedingt kritisch auf die eigene Alltagsgestaltung schauen. Mit einigen gezielten Änderungen kann man eine Menge Lebensenergie gewinnen. Die so genannte Ordnungstherapie setzt das Ziel, einen gesunden Lebensrhythmus herzustellen. Bewegung nach der Arbeit ist eine der wirkungsvollsten Möglichkeiten, ein Missverhältnis zwischen Anspannung und Entspannung zu beseitigen. Insbesondere Radfahren, Walking oder Schwimmen bieten sich als Bewegungsausgleich an. Anstatt das TV-Gerät laufen zu lassen, sollte man dies lieber selbst. Regelmäßige Abendspaziergänge, Musik hören oder Aktivitäten mit der Familie tragen zu einer guten Entspannung bei. Autogenes Training und frühes Schlafen gehen, der Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Kaffee fördern einen gesunden Schlaf. Wichtig ist zudem eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und magerem Fleisch. Rohkost – am Abend genossen – kann die Verdauung in der Nacht überlasten. Wer chronisch müde ist, sollte Fast Food, Kantinenessen, Weißmehlprodukte und Tiefkühlkost meiden. Heilpraktiker empfehlen zudem eine regelmäßige Stoffwechselreinigung, beispielsweise durch die Einnahme von Bittermitteln oder Entschlakkungstees. Die Darmflora kann mit probiotischen Bakterien als Tropfen oder in Kapseln wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Gern berät Sie Ihre Apotheke für eine entsprechende Anwendung. Um sich keiner unnötiger elektromagnetischen Strahlung auszusetzen, sollte man Radiowecker und Telefone aus dem Schlafzimmer verbannen. Alles, was den täglichen Stress reduziert, ist hilfreich. Dazu zählen auch angenehme Bäder, Saunagänge oder eine Aromatherapie sowie Übungen wie Qi-Gong. Herzlichst Ihre Claudia Meffert, Pluspunkt Apotheken in Magdeburg


SPORT

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„Schön realistisch auf dem Boden bleiben“

Im Interview mit Magdeburg Kompakt spricht Mario Kallnik, Geschäftsführer der Stadionund Marketinggesellschaft des FCM , über die am Wochenende beginnende Drittliga-Rückrunde, den von den Fans erhofften Aufstieg in die zweite Liga, Trainer Jens Härtel, die Zukunft der MDCC-Arena sowie über die bevorstehenden einschneidenden Strukturveränderungen bei den Blau-Weißen.

Die Fans in Magdeburg atmen auf, am Wochenende gibt es endlich wieder Drittliga-Fußball. Kribbelt es vor Beginn der Rückrunde auch bei Ihnen schon? Mario Kallnik: Natürlich steigt die Anspannung. Spätestens nach der ersten Partie in Köln werden wir wissen, wo unsere Mannschaft steht und wie wir die Winterpause genutzt haben. Das einwöchige Trainingslager in Spanien bot uns jedenfalls gute Bedingungen, selbst wenn eine Reihe von Erkrankungen und Verletzungen vielleicht nicht alle Pläne aufgehen ließen. Bei drei Testspielen gab es in Spanien für Ihr zuletzt in der Liga sieggewohntes Team zwei Niederlagen und ein Unentschieden. Beunruhigt Sie das? Nein, keineswegs. Wie der Name schon sagt, es waren Testspiele. Nicht mehr und nicht weniger. Das Trainerteam hat viel probiert und unsere Spieler haben intensiv trainiert. Und gehen nun als Tabellenzweiter in die Rückrunde. Können Sie die Fragen aus dem vielzitierten Umfeld, ob es denn im Sommer mit dem Aufstieg in Liga zwei klappt, überhaupt noch hören? Ich kann das teils verstehen, aber ich wiederhole: Wir haben einen klaren Kurs, wir müssen uns nur auf uns selbst besinnen. Zunächst müssen die für den Klassenerhalt schon oft erwähnten 45 Punkte her. Das ist das Minimalziel. Das wollen wir so möglichst schnell erreichen. Wenn dies geschafft ist, können wir uns gern über neue Dinge unterhalten.

Also über den Aufstieg? Nein, wir werden definitiv nicht diejenigen sein, die damit lauthals über den Marktplatz rennen. Zumal es einige Gründe gibt, schön realistisch auf dem Boden zu bleiben. Wir werden nicht als Motivator für unsere Kontrahenten auftreten, indem wir uns als Aufstiegsaspiranten betiteln. Sie haben von mehreren Gründen gesprochen. Richtig. Wir müssen realistisch sein. Unsere Mannschaft besitzt sicherlich viel Potential, aber wie sie dieses in den kommenden Monaten als Mannschaft auch zeigen wird, bleibt abzuwarten. Für uns gilt es, sich von Spiel zu Spiel neu zu fokussieren und keinerlei Nachlässigkeiten zu zulassen. Diese 3. Liga war noch nie so ausgeglichen wie in dieser Saison. Aber liegt darin nicht gerade die Chance für den FCM? Zumal klare Aufstiegsanwärter wie im vergangenen Jahr mit Dresden und Aue fehlen. Die hohe Ausgeglichenheit ist sicher eine Chance, aber sie stellt zugleich ein hohes Risiko dar. Man kann auch sehr schnell abrutschen. Ich erinnere nur an unseren Saisonstart. Wir sind sehr schwer reingekommen ins Spieljahr. Das hielt bis Ende September an, da fehlte noch die sportliche Integration der sieben Zugänge. Hätten wir das Auswärtsspiel in Münster verloren, hätten wir mit großer Wahrscheinlichkeit die gesamte restliche Saison um den Klassenerhalt gekämpft. Dass wir die anschließenden Begegnungen alle gewonnen haben, war teilweise auch


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SPORT

vom Glück begünstigt. Davor darf man die Augen nicht verschließen.

setzt, weil wir als Verein auch Planungssicherheit benötigen.

Dennoch ist das Team bis auf Rang zwei geklettert … … weil wir insbesondere in den letzten fünf Spielen eben nicht mehr glücklich, sondern mit mehr Qualität gewonnen haben. Neben den konditionellen Vorteilen gab es in den letzten fünf Partien eine sichtbare spielerische Entwicklung. Es war sehr wichtig für unsere Mannschaft zu erleben, welch Potential in ihr steckt. Das lässt sich auch an Entwicklungen von Spielern wie unter anderem Florian Kath, Sebastian Ernst und Julius Düker festmachen, wobei unsere Führungsspieler stets die Säulen bildeten.

Hatten und haben Sie keine Befürchtungen, dass die gute Arbeit des Trainers auch anderswo Begehrlichkeiten weckt? Wir sind ein Drittligist, das sollte man zunächst bei den Dingen stets im Hinterkopf haben. Ich verspüre keinerlei Angst davor, dass uns jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt verlässt. Das gilt für den Trainer ebenso wie für Spieler. Selbstverständlich geben wir alles, um gute Mitarbeiter, Trainer und auch Spieler weiterhin an den Verein zu binden. Sollte es am Ende aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zur weiteren Zusammenarbeit kommen, werden wir, wie auch in der Vergangenheit geschehen, neue und gute Lösungen für den 1. FC Magdeburg aufarbeiten.

Also darf doch vom Aufstieg geträumt werden? Wir können die Träume bei vielen Fans am Ende nicht verhindern. Wichtig ist, dass Spieler, Trainer, Mitarbeiter und Verantwortliche keine Träumer sind bzw. werden. Es gilt, bis zum letzten Spieltag der Saison hochkonzentriert in allen Ebenen des Vereins zu arbeiten und um jeden Prozentpunkt für den Erfolg zu kämpfen bzw. zu arbeiten. Kleiner Einwand: Die Würzburger Kickers, wahrlich keine Übermannschaft, spielten wie der FCM im vergangenen Jahr als Neuling in der dritten Liga und schafften auf Anhieb den Durchmarsch in die zweithöchste Spielklasse, wo sie derzeit ganz ordentlich mithalten. Waren sie so viel besser als die Blau-Weißen? Jein, am Ende waren sie selbstverständlich besser, wenn auch der Abstand nicht groß war. Wir verfügen gemessen mit der 3. Liga mittlerweile über sehr gute Bedingungen, vielleicht sogar über bessere als die Kickers. Dass sie am Ende vor uns standen, lag mit Sicherheit nicht an fehlenden Bedingungen, sondern an ein wenig mehr Entschlossenheit und Glaube, es tatsächlich schaffen zu können. Nun hörte man öfters das Gerücht, einige FCM-Akteure wollten gar nicht aufsteigen, weil sie befürchteten, in der zweiten Liga aussortiert zu werden. Ist da was dran? Absolut nichts. Im Gegenteil, ich weiß von den meisten unserer Spieler, dass sie unbedingt den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung machen möchten, also nach oben wollen. Der Höhenflug des FCM ist eng mit dem Namen von Trainer Jens Härtel verbunden. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Wir wissen natürlich, was wir an Jens haben, schätzen ihn sehr. Er ist ein sehr akribischer Arbeiter, passt gut zu Magdeburg. Wir möchten gern mit ihm verlängern und haben Ihm ein verbindliches Vertragsangebot vorgelegt. Gespräche über eine Verlängerung seines Kontrakts laufen seit einiger Zeit, zuletzt im Trainingslager in Spanien. Wir haben uns jetzt ein klares Zeitziel ge-

Womit wir indirekt unweigerlich beim Geld wären. Der FCM hat da in jüngster Zeit für Gesprächsstoff gesorgt, weil er im Gegensatz zu einigen Ostkonkurrenten wie etwa Chemnitz und Erfurt wirtschaftlich sehr gesund dasteht. Das ist zweifellos richtig. Wir haben insbesondere in der vergangenen Saison Gewinne erwirtschaftet, welche wir auch unbedingt benötigten, um im Profifußball nicht von der Hand in den Mund zu leben. Wir konnten somit den Verein etwas stärken. Dennoch sage ich, wir sind jetzt da angekommen, wo die 3. Liga auch für uns einen Deckel hat. Das merken wir ganz deutlich bei den Planungen für die Spielzeit 17/18, mit denen wir uns gegenwärtig beschäftigen. Worauf sind die sich abzeichnenden wirtschaftlichen Grenzen vor allem zurückzuführen? Zum einen ist der Drittliga-Etat ein völlig anderer als noch in der Regionalliga. Außerdem haben wir insbesondere in unsere 1. Mannschaft und in unser Nachwuchsleistungszentrum investiert. Verglichen mit anderen Drittligisten stehen wir, was die Bedingungen im NLZ-Bereich anbelangt, inzwischen ganz vorn. Wir haben fünf neue hauptamtliche Trainerstellen im Nachwuchsbereich geschaffen, die Anzahl der Nachwuchsspieler, mit denen wir Verträge abgeschlossen haben, hat sich von 10 auf 25 erhöht. Ein erklärtes Ziel des Vereins ist es, jedes Jahr mindestens einen A-Jugendspieler in den Kader unserer 1. Mannschaft zu überführen. Allerdings nicht der Quote wegen, sondern weil die Qualität der Ausbildung entsprechend ausreichend war. Sie haben jüngst allerdings auch von der Melkkuh FCM gesprochen. Wie war das gemeint? Ich habe davor gewarnt und bleibe dabei, dass unsere augenblickliche gute wirtschaftliche Situation bei einigen unserer Partner oder gar bei Spielern und Trainern ungerechtfertigte und illusorische Begehrlichkeiten wecken könnte. Wir müssen auch in Zukunft wirtschaftlich solide arbeiten. Das erste

9 Jahr in der 3. Liga war eine Ausnahmesituation, welche wir entsprechend genutzt haben, die aber so in dieser Liga nie wieder kehrt. Den finanziellen Aufschwung des FCM einmal außen vor gelassen, heißt es ja landläufig, in der 3. Liga mache man auf lange Sicht nur Verluste. Manche sprechen sogar von einer Pleiteliga. Teilen Sie diese Auffassung? Diese dritte Liga ist sicher eine schwierige Liga. Die Finanzierung des FCM setzt sich – in dieser Reihenfolge – aus Verkauf von Eintrittskarten, Sponsoren und TV-Geldern zusammen. Eine Klasse höher rücken die garantierten TV-Einnahmen mit großem Abstand ganz nach vorn. Damit hat ein Verein eine ganz andere finanzielle Planungsgrundlage und Sicherheit. Könnte am Ende die heimische MDCC-Arena, die mit ihrem Hüpfverbot im Spätherbst deutschlandweit Schlagzeilen produzierte, alle sportlichen Pläne des FCM durchkreuzen, weil der Umbau, mit dem laut jüngsten Veröffentlichungen des Inhabers, der Stadt Magdeburg, kaum vor 2018 begonnen werden könnte, zu lange dauert? Es ist wichtig, schnell eine qualitative Lösung für dieses Problem aufzuzeigen, verbunden mit einem klaren Zeitziel. Wenn es sich dabei um eine einvernehmliche Lösung zwischen Stadt, Fans und Verein handelt, wird das Verständnis unserer Fans, auf das rhythmische Hüpfen bis zur Umsetzung der Lösungsvariante zu verzichten, mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eingehalten. So lange wir das Stadion mit der entsprechenden Kapazität nutzen können, erwarte ich keine nennenswerten wirtschaftlichen Einbußen. Ungewissheit herrscht derzeit darüber, ob die Vereinsmitglieder im Februar den beabsichtigten Veränderungen in den Strukturen des FCM zustimmen. Diese sehen vor, dass sich der Klub den Gegebenheiten im Berufsfußball anpasst und die Profimannschaft in die Vermarktungsgesellschaft eingegliedert wird. Stimmen die Mitglieder auf Druck der Ultras, die eine zu große Kommerzialisierung befürchten, dagegen, geht dann bei den Blau-Weißen alles den Bach runter? Es geht einfach darum, den Verein und die GmbH neu zu ordnen und sich zukunftsfähig für den Profifußball aufzustellen. Fakt ist, der Status quo ist in der jetzigen Struktur definitiv nicht mehr zukunftsfähig. Sollten unsere Mitglieder den von uns vorgeschlagenen Weg nicht mitgehen wollen – wovon ich jedoch nicht ausgehe, heißt das nicht, dass der Klub keine Zukunft im Profifußball hätte. Risiken gibt es bei allen strukturellen Modellen. Wir jedoch sind überzeugt davon, unseren Mitgliedern die für den Verein risikoärmste und zukunftsfähigste Lösung vorzuschlagen und werden unsere Mitglieder bitten, unserem Vorschlag zu folgen. Fragen: Rudi Bartlitz


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n Scharfe Sprüche

KULTUR KOMPAKT

„max bill – DAS ABSOLUTE AUGENMASS“

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Currywurst und Kulturfragen

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in Wort zur Kultur, liebe Freunde. Es ist ja nicht so, dass mir Kultur Wurst wäre, nur weil sich bei mir alles um die Wurst dreht. Zunächst die Meckerkultur, die wir uns oft und gern schmecken lassen. Es gibt ja kein Ding oder Geschehen auf diesem Planeten, an dem wir nichts zu nörgeln hätten. Innerhalb der Esskultur hat die Kritisierei eine Schwungmasse erreicht, dass man glauben könnte, das Essen würde uns vergangen sein. Dagegen spricht allerdings der Trend zunehmender Bauchumfänge. Werfen wir mal ein Blick zurück, vor die Erfindung der Currywurst. Es gab ja mal Zeiten, da aßen die Menschen, was der liebe Herrgott oder eben die Natur wachsen ließen. Ich kann mir gut vorstellen, dass während dieser Epoche die Mäkelei an Ingredenzien, Zubereitungsmöglichkeiten und Geschmackszusätzen gegen Null tendierte. Der einzige Meckerer war damals wohl der leere Magen. Aber seit der Mensch begonnen hatte, die Natur des Lebensmittels seinen Geschmacksknospen schmackhafter zu machen, kam stets jemand daher, der daran etwas auszusetzen hatte. Das nennen wir nun also Kultur beziehungsweise Zivilisationsfortschritt. Eine schöne Entwicklung. Merke: die Qual der Wahl ist Ursache aller Kritik. Hätt’ste nämlich keinen Vergleich könnste auch nicht wissen, ob was anderes besser schmeckt. So ist das übrigens auch mit den Kulturangeboten. Die einen hören lieber die Musik, andere wiederum jene usw. usw. … Was will ich Euch mit dem Kulturausflug nun sagen? Die Currywurst ist auch nur ein Kulturprodukt, das stets im Vergleich mit vielen anderen Esskulturprodukten steht. Heute schmeckt mir dies und morgen was anderes. Nur bei Olaf schmeckt’s immer. Das ist des Currys Kulturkern. Und in der Sendung „Weltall, Erde und das Leben“ erzähle ich Euch in der nächsten Folge „wie viel Durst macht eine Wurst“.

Bis gleich, Euer Olaf vom Curry54 am Hassel

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as Bauhaus Weimar und Dessau prägte über ein Jahrzehnt in den zwanziger Jahren die bildende Kunst, die Architekten und Stadtplaner und erhielt mit Unterstützung der Stadt Dessau 1925 ein neues Bauhausgebäude. Die Leitung für das Schulgebäude hatte Walter Gropius mit den Fachbereichen Kunst, Design und Architektur. Auf Antrag der Nationalsozialisten entzog (schon 1932) die Stadt Dessau so die finanzielle Unterstützung des Bauhauses und schloss das Gebäude. Auch der Umzug nach Berlin unter Mies van der Rohe wurde von den Nationalsozialisten 1933 beendet … Gründe lagen in der Architektursprache, dem städtebaulichen Verständnis, der politischen Haltung und dem gesellschaftlichen Aufbau. Viele Meister und ihre Schüler waren zu diesem Zeitpunkt schon aus Deutschland emigriert. Der Bauhausschüler Max Bill verließ 1928 Dessau nach einem Unfall in der Theatergruppe des Bauhauses und kehrte in die Schweiz zurück. Wiederholt hat er in der Schweiz Emigranten aus Deutschland aufgenommen, sich politisch engagiert und antifaschistische Positionen vertreten. Im Zweiten Weltkrieg waren viele deutsche Städte flächendeckend zerstört worden – eine Antwort auf den Überfall Polens 1939, auf das Morden der Zivilbevölkerung in Coventry 1940 und auf den dogmatisch unbeugsamen Siegeswillen der Nationalsozialisten. Der Architekt und Rüstungsminister Albert Speer lenkte schon 1943 einen Arbeitsstab zum Wiederaufbau der kriegszerstörten Städte – zentral in seiner Verantwortung in Berlin und nationalsozialistisch vom Gigantismus geprägt. 1945 wurde Deutschland durch die Alliierten von den Nationalsozialisten befreit. Es begann die Suche nach den Vermissten, Toten und Verletzten, dann das Aufräumen, das Atemholen, die Neuorganisation und die Diskussion über den Wiederaufbau der deutschen Städte. In Ost und West wurde bis 1949 das Neue Bauen des Bauhauses, der Funktionalismus, als positiver Beitrag zur deutschen Moderne und zum Wiederaufbau nach dem Krieg diskutiert – bis hin zur Farbigkeit. Die Stadtplaner, Architekten, die Meister und ihre Schüler sowie Bewunderer aus verschiedenen Kunstrichtungen begannen wieder zu arbeiten und tauschten ihre Gedanken aus. So 1947 Hermann Henselmann „Generation ohne Nachfolge“ und Hans Scharoun „Gedanken zur neuen Gestalt der Stadt“ sowie 1948 Karl Leyendecker „Die Stadt der besseren Zukunft“. Waren Walter Gropius, Hannes Meyer und Ludwig Mies van der Rohe prägend für das Bauhaus, so waren die Gedanken von Bruno Taut in seiner Magdeburger Gruppe Grundlage für die Diskussion der städtebaulichen Entwicklung – auch die oftmals prägende Farbigkeit. Der Neue Bauwille in Magdeburg ist das an der Rationalität orientierte Formverständnis, bestimmt durch die schlichte Funktionalität und den sozialen, genossenschaftlichen Gedanken – auch beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Nicht nur die Meister des Bauhauses kehrten nach Deutschland zurück, sondern auch ehemalige Schüler wie Max Bill. 1953 – zwanzig Jahre nach

der Machtergreifung der Nationalsozialisten – entstand unter seiner Leitung die Hochschule für Gestaltung in Ulm, am Vorbild des Bauhauses in Dessau orientiert. Max Bill leitete den ersten „Lehrstuhl für Umweltgestaltung“. Eröffnet wurde diese Hochschule durch Walter Gropius umgeben von den damaligen Honoratioren und Politikern. Der Schweizer Max Bill (22.12.1908 bis 9.12.1994) war einer der größten Künstler des vergangenen Jahrhunderts. Bauhausschüler, Bildhauer, bildender Künstler, Designer, Architekt, Erbauer und Rektor der Hochschule für Gestaltung in Ulm. Er war ein engagierter Antifaschist, protestierte gegen die atomare Aufrüstung und den Vietnamkrieg und setzte sich nachhaltig für den Umweltschutz ein.

Was steckt hinter den Gestaltungsprinzipien von Max Bill? In seinem dokumentarischen Porträt „max bill – DAS ABSOLUTE AUGENMASS“ sucht der Schweizer Regisseur Erich Schmid die Antworten im Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik, zwischen kreativer Vision und gesellschaftlicher Verantwortung. Max Bill`s leidenschaftliches Fazit war „wir können nur in Bildern denken, träumen, erinnern“. Im IBA-Shop Magdeburg wird zur Zeit vom Stadtplanungsamt die Ausstellung „Magdeburger Moderne“ gezeigt. Diese ist ein Beitrag der Landeshauptstadt Magdeburg zum Bauhausjubiläum. Die gesellschaftlichen Reformen, besonders das Genossenschaftswesen, der sozial bestimmte Siedlungsbau und die funktional, materialgerecht gestalteten Bauten stehen dabei besonders im Vordergrund. Gemeinsam mit der Wohnungsgenossenschaft 1893 wird am 31. Januar, um 17 Uhr im OLI Kino der Film über das Lebenswerk von „max bill – DAS ABSOLUTE AUGENMASS“ gezeigt. Dr. Eckhart W. Peters


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KOMPAKT SPEZIAL

Jugend „unterwegs“ Bewerbungen für 20. Jugend-Kultur-Preis noch bis 15. Februar Welche Reisen wirst du wagen, welche Abenteuer bestehen? Den Sinn des Lebens suchen oder fremde Welten entdecken? Grenzen überwinden und neue Stärken kennenlernen? Immer in Bewegung bleiben und dich neu erfinden? Was bedeutet für dich »unterwegs« sein? Lass dich inspirieren und erzähle deine Geschichte! Mit dem 20. Jugend-Kultur-Preis unter dem Motto »unterwegs « würdigen die Staatskanzlei und das Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt künstlerische Werke und kulturelle Projekte von Kindern und Jugendlichen bis 27 Jahre. Zu gewinnen gibt es bis zu 3.000 Euro für die Erstplatzierten, Förderpreise à 500 Euro und Anerkennungspreise, mit 200 Euro dotiert. Womit kann man sich bewerben? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, alle ku ̈ nstlerischen Ideen gefragt. Junge Menschen ko ̈ nnen sich mit ihrem Kunstwerk oder kulturellen Projekt, mit Einzel- oder Gruppenbeitra ̈gen in einer frei wa ̈hlbaren Sparte (Literatur, bildende Kunst, Video, Film, Fotografie, Musik, Theater, Tanz, Zirkus usw.) bewerben. Das Anmeldeformular gibt es im Internet unter www.jugend-kultur-preis.de

Bringt euer Talent auf die Bühne

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er SWM TalentVerstärker geht wieder auf die Suche nach talentierten Sängern, Bassisten, Keyboardern und Drummern. Beim größten Musikwettbewerb der Region suchen die SWM Magdeburg Bands und Solokünstler vom Harz bis in die Altmark. Die Bewerbungsphase beginnt am 1. Februar und läuft bis 10. März 2017! Die Musiker erwartet eine Bühne mit feiner Technik, tolle Preise, professionelle Betreuung vor und hinter der Bühne und jede Menge Öffentlichkeit. Denn sowohl in den Vorausscheiden als auch im Finale entscheidet das Publikum mit. In drei Vorausscheiden bestimmen Jury und Publikum, welche sechs Sieger ins Finale einziehen. Schon dabei gibt es fu ̈r die musikalischen Talente etwas zu gewinnen. Neben einer professionellen Radiosongproduktion erhalten die Finalisten ein leistungsstarkes Mikrofon. Neu ist dabei der Hauptgewinn fu ̈r den Jury-Sieger: ein individuelles Video zu einem eigenen Song. Das ko ̈nnen die Ku ̈nstler fu ̈r ihre eigene Promotion nutzen und verbreiten. In diesem Jahr zieht es den SWM TalentVerstärker fu ̈r die Vorausscheide in eine neue Location. Der Turmpark Alt-Salbke wird die neue Musikstätte mit viel Flair. Das Finale steigt in der Factory.

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■ Kompakt Freie Klänge von Pablo Miro

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reie Klänge bringen Musik aus aller Welt nach Magdeburg. In der Veranstaltungsreihe der Festung Mark präsentiert Warnfried Altmann als nächstes das Pablo Miro Trio aus Argentinien. Mit unverwechselbarer, warmer und erdiger Stimme singt und spielt Pablo Miró seine Songs und virtuose Instrumentalmusik. Sie sind melodiös, zuweilen auch melancholisch, dann wieder voller Lebendigkeit und mitreissendem Rhythmus. Beeinflusst von dem musikalischem Reichtum seines Heimatlandes und dem gesamten Süden Südamerikas ( Brasilien, Uruguay, Bolivien, Chile), findet er seine eigenständige Musik. Er ist Preisträger des Deutschen R&P Preises 2013 und mehrerer Kleinkunstpreise, konnte sich als Singer & Songwriter, virtuoser Instrumentalist in der Weltmusikszene profilieren. Das Konzert beginnt am Sonntag, 12. Februar, um 18.15 Uhr (Einlass ab 17.45 Uhr) im Oberen Gewölbe der Kulturfestung. Tickets im Vorverkauf gibt es im Orga-Büro der Festung, an den bekannten Vorverkaufsstellen der Stadt oder rund um die Uhr online unter www.festungmark.com

ThemaTisch mit Ballettstars

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olle rückwärts“ heißt es am 7. Februar ab 19.30 Uhr im Café Rossini (Opernhaus). Unter diesem Titel geht der Förderverein Theater Magdeburg e. V. der Frage nach: Was machen eigentlich die früheren Publikumslieblinge der Ballettfans heute? Auskunft geben diesmal Tänzerin Natalya Krylova (am Theater von 1994 bis 2006) und Tänzer Michael Blaszyk (1995 bis 2008). Einerseits wird mit Videos, Bildern und einem ausführlichen Gespräch an damalige Aufführungen erinnert, andererseits gibt es einen Einblick in das zweite Berufsleben nach dem Abschluss der Karriere als Bühnentänzer. Eintritt frei (Zählkarten erforderlich).

Digitale Leichtigkeit des Seins

W So geht’s: Mitmachen dürfen alle Künstler/-innen, die noch nicht vertraglich an ein Tonträgerunternehmen gebunden sind, aus den Regionen Magdeburg, Jerichower Land, Börde, Salzlandkreis, Stendal, Harz, Altmarkkreis Salzwedel Alle Musikstile sind erlaubt, Coverversionen ausgeschlossen Termine: Vorausscheide am 31. März, 7. April, 21. April / Finale: 12. Mai 2017 Bewerbung bis 10. März an: SWM TalentVerstärker, Postfach 11 02 22, 39050 Magdeburg oder übers Internet: www.swm-talentverstaerker.de

ir posten, sharen, liken und tweeten. Unser Liebesleben kontrollieren wir per Smartphone-App und den treulosen Gatten per Google ... Wenn eine Informatikprofessorin über die „Digitale Leichtigkeit des Seins” plaudert, ist das nicht unbedingt ein trockener Fachvortrag. Im Gegenteil. Prof. Dr. Elisabeth Heinemann hat eine durchaus kabarettistische Ader und gibt eine Kostprobe davon am 9. Februar ab 20 Uhr im Theater in der Grünen Zitadelle.


KULTUR KOMPAKT

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n Ines Bücherwelt

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Jazz ’n’ Blues Rüdiger Krause und Frank Schöpke

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üdiger Krause und Frank Schöpke spielten in den 80er Jahren zusammen bei „JAZZY“, der ersten Band von Rüdiger Electric Krause, der jüngsten Jazzrock-Band der DDR. Seit Jahren spielt Krause in den Bands von Günther Fischer und Barbara Thalheim. Zu seinem 25-jährigen Bühnenjubiläum traf er sich wieder mit den alten Bandkollegen und als bleibendes Ergebnis gilt die Einigung, mit Frank Schöpke zu zweit ein Konzert zu geben. Das tun sie nun: am 1. Februar um 19.30 Uhr bei

Querstyle im Breiten Weg 214. Zu erleben sein werden Kompositionen von Rüdiger und Frank Balladen und lyrische Titel, Jazz- und Bluesinterpretationen, geboten mit Gitarre, Saxofon und Looper. Das verspricht einen besondereren, klangvollen Abend mit alten Magdeburger Freunden und neugierigen Jazzfans. Der Vorverkauf läuft bereits. Karten und Reservierungen direkt bei Querstyle, über Facebook oder unter Telefon (0391) 55 72 87 55.

Lustig und geistreich über die Lieblingskunst

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arald Martenstein geht ins Kino. Wie in seinen gefeierten Kolumnen ist er auch als Kritiker und Beobachter einer eitlen Branche immer überraschend – mal absurd, satirisch oder brüllend komisch, dann wieder genau reflektierend. Immer sind dabei die Zuneigung und der Respekt spürbar, die er für seine Lieblingskunst empfindet. So lustig und geistreich ist das Kino selten gefeiert worden. Harald Martenstein: „Im Kino” (Verlag C. Bertelsmann, ISBN 978-3-570-10278-7)

Was in Restaurants unbemerkt bleibt

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kuriel, witzig, in prachtvollen Sätzen vermittelt uns der Autor unseren Alltag. Tolle Wortspiele verzaubern den Leser. Geniale Lesungen, wie vor kurzem im Kulturzentrum Moritzhof, begeistern seine Zuhörer. Dieses Buch vereint nun die besten Texte der Jahre 2003 bis 2014, ergänzt von einigen aus den Neunzigern. Rund um Erlebnisse, die in Restaurants unbemerkt bleiben, weil sie sich z.B. unter den Tischen abspielen. Kurzweilig, amüsant, unterhaltsam. Max Goldt: „Lippen abwischen und lächeln“ (Verlag rowohlt, ISBN 978-387134177-9)

Bartel und Gand

Olvenstedter Straße 11 - 39108 Magdeburg Telefon/Fax: (0391) 7 32 86 61 Online-Shop/E-Mail: www.bartel-und-gand.de buch.gand@t-online.de

Öffnungszeiten: Mo - Fr: 9 - 18 Uhr, Sa: 9 -12 Uhr

Film verrückt Tipps von Lars Johansen

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n dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Gehen wir doch einmal trotz der winterlichen Temperaturen mitten ins Sandalenfilmgenre. Da ist bei Koch Media eine hübsche kleine Filmsammlung (3 Titel) unter dem Titel „HERCULES, Der größte Held aller Zeiten“ auf DVD erschienen. Lou Ferrigno als 80er-Jahre-Hercules macht unbändiges Vergnügen, wenn man bunten Unsinn mag. Da blitzt und schillert es und man spürt den angemessenen Unernst in jeder Szene. „Die Liebesnächte des Herkules“ von 1960 haben nicht nur Jayne Mansfield, sondern auch ihren damaligen Ehemann, den Mister Universum Mickey Hargitay, als Herkules in seiner ersten Filmrolle im Angebot. In der italienischen Produktion sprühen zwischen den beiden die Funken, der Rest hat wundervolle Jahrmarktseffekte im Angebot, die so unglaublich sind, dass man aus dem Staunen nicht

heraus kommt. Der dreiköpfige Drache würde in jeder Geisterbahn eine gute Figur machen. Schließlich taucht auch noch „Maciste, der Sohn des Hercules“ (1961) auf. Der ist zwar mit Herkules eigentlich nicht verwandt, aber von Gordon Mitchell in seiner ersten italienischen Filmrolle sehr muskulös verkörpert. Auch im Mitternachtskino auf dem Moritzhof geht es nach Italien. Man sollte sich Dario Argentos Meisterwerk „Opera“ aus dem Jahr 1988 nicht entgehen lassen. Hierzulande zum ersten Mal ungekürzt auf der großen Kinoleinwand zu sehen, entfaltet sich in traumhaft schönen Bildern ein kleines Meisterwerk des Horrorfilms. An die Geschichte vom Phantom der Oper angelehnt, wird eine junge Opernsängerin in eine unheimliche Serie von Morden verwickelt. Vor, während und nach den Aufführungen von Verdis Oper „Macbeth“, in der sie die Partie der Lady Macbeth singt, zwingt der Täter sie dazu, seinen Handlungen zuzusehen und sich mit ihrer eigenen und vor allem der Vergangenheit ihrer Mutter auseinanderzusetzen.


Sudenburg Ein bewegter Stadtteil

KOMPAKT SPEZIAL

Sudenburg – 965 erstmals erwähnt – erhielt im Jahr 1398 Stadtrecht und wurde 1867 nach Magdeburg eingemeindet. Zu diesem Zeitpunkt hatte Sudenburg 6.500 Einwohner, heute sind es schon 18.070. Das Bild zeigt den Eiskellerplatz um 1900.


KOMPAKT SPEZIAL

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Kleine Chronik Sudenburgs 965 in der Schenkungsurkunde an das Kloster St. Johannes der Täufer auf dem Berge soll Sudenburg als „suburbium“ (lat. Vorstadt, Vorburg) erstmals Erwähnung gefunden haben 1024 Gründung der Ambosiuskirche (schreibt der Sudenburger Pastor Theodor Rauch 1924) 1213 Die Truppen Ottos IV. brandschatzen rund um die Magdeburger Altstadt – suburbium wird zerstört 1281 erste urkundliche Nennung des deutschen Namens „Sudenburg“ 1288 erste urkundliche Erwähnung der Kirche St. Ambrosius 1398 Erzbischof Albrecht IV. verleiht der Sudenburg Stadtrecht, das erste Rathaus wird gebaut 1486 Sudenburg erhält das Recht Tuche herzustellen und damit zu handeln 1546 die Befestigungen Magdeburgs werden erweitert, die Ambrosiuskirche wird daher abgerissen 1550 Kaiserliche Truppen belagern Magdeburg – um zu verhindern, dass die Sudenburg in feindliche Hände gerät, zerstören die Magdeburger die Stadt 1554 die Sudenburg wird aufgebaut, jedoch mit Abstand zu den Magdeburger Befestigungsanlagen 1563 Erwähnung einer ersten Sudenburger Schule 1592 / 1610 Sudenburger Stadtrecht erneuert 1631 im Dreißigjährigen Krieg werden die Vorstädte Neustadt und Sudenburg aufgegeben und zerstört 1689 fast 60 Jahre nach der Zerstörung beginnt mit der Ansiedlung Pfälzer Flüchtlinge ein planmäßiger Wiederaufbau der Sudenburg 1701 das Herzogtum Magdeburg (samt Sudenburg) wird Bestandteil des Königreichs Preußen 1788 erste Zichorienfabrik Sudenburgs errichtet 1811 die ersten drei Rübenzuckerfabriken und eine Rübensirupfabrik entstehen 1812 Napoleon befielt den Abriss der Sudenburg zur Herstellung der Schussfreiheit Mai 1814 Ende der französischen Besatzung 1816 Stadtgrenzen der neuen Sudenburg werden festgelegt 1831 die erste Apotheke Sudenburgs wird eröffnet 1846 Gründung der ersten Maschinenfabrik Sudenburgs (Schöttler & Comp.) 1864 Armenhaus „Peter-Zincke-Stiftung“ erbaut 01.07.1867 die Städte Sudenburg und Magdeburg werden vereinigt 1872 Fertigstellung der Bahnlinie Magdeburg-Braunschweig – Eröffnung Sudenburger Bahnhof Oktober 1877 Inbetriebnahme der ersten Linie der Magdeburger Pferdestraßenbahn (zwischen Sudenburger Depot und dem Krökentor) Dezember 1877 die neue (bis heute existierende) Sankt-Ambrosius-Kirche wird geweiht 1881 Bau der Sudenburger Krankenanstalt an der Leipziger Straße (heute Universitäts Klinikum) 1882 Gründung des Sudenburger Brauhauses 1892 Kristallpalast (Leipziger Chaussee) eröffnet 1896 die Sudenburger Feuerwache wird errichtet 1906 Bau des Justizpalastes (heute Landgericht) 1910 die Beamtensiedlung des „Alfred Krupp-Gruson-Werkes“ entsteht 1911 das erste feste Lichtspielhaus Magdeburgs eröffnet (heute: Scala)

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Sudenburg: Auf dem Boden von Initiativen wächst was

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bwohl die „Sudenburg“ als einstige Vorstadt 2015) über den aktiven Sudenburger. Man findet Magdeburgs mehrfach abgerissen, zerstört, solche engagierten Menschen wie Rechtsanwalt in ihren Grenzen verlagert und immer wieFrank Klinge, Goldschmiedemeisterin Annette der neuaufgebaut wurde – oder vielleicht gerade Krietsch von Uhren-Meyer, Sven Kelch vom Rewegen dieser Geschichte – ist hier eine besondere klame-Laden, Ansgar Schubert von Radio Montag, Lebendigkeit spürbar. Die aktuelle MVB-Baustelle Nadja Gröschner von der Feuerwache und viele am Südring wirft den Stadtteil zwar in ein gewisses andere in der Interessengemeinschaft. Nicht nur historisches Schicksal zurück – nämlich abgeschnitdie bekannten Traditionen und Aktivitäten sorgen ten zu sein – doch im Herzen regen sich Menfür ein anziehendes Sudenburger Flair. Der Stadtteil schen mit tiefen Sudenburger Wurzeln und schenwandelt sich baulich und gewinnt vielfach an ken dem Areal entlang der Halberstädter Straße Wohnanziehungskraft. Zeugnisse dafür sind nicht stets Impulse für die weitere Entwicklung. nur zahlreiche sanierte oder neu gebaute bzw. im Während der Bombennacht am 16. Januar Bau befindliche Mehrfamilienhäuser. Entlang der 1945 blieb Sudenburg im Gegensatz zur Altstadt Fichtestraße, am Kroatenweg und in der Bergstraße weitestgehend unzerstört. Deshalb prägen den wachsen Einfamilienhäuser sowie weitere neue Stadtteil viele Gebäude aus der Gründerzeit. Eines Mehrfamilienwohngebäude. Offenbar ist Sudenwar Sudenburg schon immer: irgendwie bunt und burg für junge Familien zunehmend attraktiv gefacettenreich an Menschen unterschiedlichen worden. Es gibt hier eben wirklich alles, was man Schlages, aus verschiedenen zum Leben braucht und vielsozialen Schichten mit geleicht sogar etwas mehr als wöhnlichen und ungewöhnanderswo in Magdeburg. lichen Träumen und VisioDie Feuerwache als Kulturinnen. Über eine geschlosstanz sei genannt, die Bowsene Meile wie die Halberlingbahn am Lemsdorfer städter Straße – das pulsieWeg, die HALBER 85 als rende Herz Sudenburgs – neue Eventhalle, mehrere verfügt kein anderer MagdeSport- und Fitnessangebote, burger Stadtteil außerhalb eine Musikschule, zahlreiche der Altstadt. Entlang der Einzelhandels- und DienstHauptverkehrsader existieleistungsgeschäfte sowie Reren zahlreiche inhabergestaurants und Kiezkneipen. führte Geschäfte mit teilNicht zuletzt hat Sudenburg weise langer Tradition. nach vielen Initiativen auch „Uhren Meyer“ ist mit seiendlich Anschluss ans nem Gründungsjahr 1835 schnelle Internet gefunden. gar das älteste Unterneh„Das war lange Zeit ein echmen Magdeburgs. Seit tes Sorgenkind. 1996 haben sich engagierte Bis 2018/19 werden wir Sudenburger im Interessendiese Baustelle jedoch abgeverein „IG Sudenburg“ zu- Michael Hoffmann, Vorsitzender der schlossen haben. Noch besammengeschlossen und Interessengemeinschaft Sudenburg stehende Engpässe bei der organisieren über das ganze und auch Geschäftsstraßenmanager Internetversorgung liegen Jahr hinweg zahlreiche Akti- der Halber. Foto: Peter Gercke jetzt häufiger bei Hauseigenvitäten im Stadtteil, die in tümern als bei der Telekom“, ihrer Wirkung aber stets in die ganze Stadt hinaussagt Michael Hoffmann. Der IG-Sudenburg-Vorsitstrahlen. Der jährliche Weihnacht Adventsmarkt um zende blickt aber längst nach vorn: Der Eiskellerdie Ambrosiuskirche herum findet an vier Tagen platz wird ein neues Gesicht erhalten. Das Stromstatt, so lang wie in keinem anderen Stadtteil außer häuschen darauf soll im nächsten Jahr abgerissen dem auf dem Alten Markt. „Mit 80 Tannenbäumen werden und der Platz wird dann endlich wieder ein schmücken wir das Areal aus“, sagt Michael Hoffrichtiger Platz sein. Die Fassade der Ambrosiuskirmann, Vorsitzender des Vereins IG Sudenburg. che benötigt dringend eine Sanierung. Auch darum Jedes Jahr gibt es ein organisiertes Osterfeuer, im kümmern sich die Sudenburger bereits. Die ArchiSommer das Sudenburger Straßenfest und den tektin Sina Stiebler hat ein Konzept für die äußere „Sudenburg Lauf“ und im Oktober einen LampionGrundsanierung des Sakralbaus erstellt. Der Sudenund Fackelumzug. Auch um die Blumenampeln burger Verein kümmert sich parallel darum, unterund Blumenkübel sowie den Christbaum auf dem stützt Fördermittel für die Erhaltungsmaßnahme zu Ambrosiusplatz, die LED-Festbeleuchtung mit bekommen. Michael Hoffmann ist auch GeschäftsHerrnhuter Stern und die festliche Beleuchtung der straßenmanager von Sudenburg und seiner Halber. Halber kümmert sich die IG Sudenburg. Man kürt Er betreibt die Gläserne Sudenburg Manufaktur hier seit 2007 den „Sudenburger des Jahres“. Im und hat die Webseite „halber.biz“ ins Leben geruvergangenen Dezember wurde das Thomas Schäfen. Hier laufen die Fäden für das Geschäftsstrafer, ohne den kein Fest in Sudenburg denkbar ßenmanagement für die Halberstädter Straße zuwäre. Er organisiert den Hüttenaufbau zum Adsammen. Auch das ist ein Beispiel-Engagement, an ventsmarkt und beim Sudenburg-Fest. Das sagt dem sich andere Geschäftsstraßen noch manche Bernd Willerding (selbst Sudenburger des Jahres Anregung holen können. (tw)


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KOMPAKT

SPEZIAL

Jahrmarkt auf dem Eiskellerplatz um 1910

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■ Kompakt Geschichten und Plaudereien über den Stadtteil

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eschichten über den Stadtteil gibt es regelmäßig im „Erzählcafé Spätlese” in der Feuerwache am Ambrosiusplatz. Alle vier Wochen steht ein anderes Thema im Mittelpunkt, jeweils am dritten Donnerstag des Monats. Die nächste interessante Gesprächsrunde mit Stadtteilkennerin Nadja Gröschner gibt es am 16. Februar um 15 Uhr im Café Hirsch, das ab 14 Uhr bereits für Interessenten geöffnet ist.

Drittes Fest beendet Sudenburger Markt-Trilogie

V Den Stadtteil im Wandel zeigt eine Ausstellung mit Sudenburger Ansichten, die derzeit in der Feuerwache vorbereitet wird. Historische Fotos wurden zusammengetragen und auf Leinwände gezogen. Zum Teil handelt es sich dabei um Beiträge von Besuchern des Erzählcafés. Ausstellungseröffnung ist am 20. April.

Kulturelles Miteinander Konzerte, Lesungen, Partys – und Kulturinsel

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ine Stadt in der Stadt ist Sudenburg geblieben. Kaum ein Viertel hat so ein verzahntes Zusammenleben, auch kulturell gesehen. Bekannt ist natürlich das Kulturzentrum Feuerwache, das seit 1995 Veranstaltungen im ehemaligen Domizil der Feuerwehr bietet. Veranstaltungen verschiedener Coleur bieten in der Nähe die Ambrosius- und Scala-Gemeinde. Zu den ersten Adressen in puncto Party gehören nicht nur für die Feierlustigen im Süden der Prinzzclub und die Halber 85, wo am 28. Januar übrigens das Konzert „Härtetest“ stattfinden wird, mit Musik aus drei Magdeburger Band-Generationen. Veranstaltungsort ist ebenfalls das historische Straßenbahndepot. Zusammenhalt zeigt sich im ständigen Miteinander. So werden regelmäßig „Schaufensterkonzerte” organisiert, bei denen sich Wirtschaft und Kultur verbinden. Das nächste wird im Autohaus Schäfer stattfinden: Am 4. März tritt die Gruppe Juckreiz auf. Thomas Schäfer übrigens ist wegen seines Engagements für den Stadtteil kürzlich zum „Sudenburger des Jahres“ gewählt worden. In der Kulturnacht 2016 zeigte Sudenburg seine Vielfalt als „Kulturinsel”. „Es war ein harmonisches, abwechslungsreiches Miteinander”, lobt Mitorganisatorin Nadja Gröschner, „das werden wir in diesem Jahr wiederholen.” Engagiert hatten sich neben den bereits benannten Kulturstätten u.a. Musikhaus Paasch, Jugendclub Magnet und Waldorkindergarten. Wenn es um Kultur in Sudenburg geht, darf natürlich die Rock:Pop:Jazz:Schule nicht vergessen werden. Dort lernen nicht nur Kinder und Jugendliche das Spielen von Instrumenten oder Singen, sie treten auch bei Konzerten auf oder gestalten musikalische Theateraufführungen, u.a. in der Feuerwache. Zu erleben war „Die geheimnisvolle Trommel”, nach einem Buch von Guido Käpernick,

dem Leiter der Musikschule. Bei der geben weitere bekannte Magdeburger Musiker als Lehrer ihr Wissen weiter und sind zudem natürlich auch bei Konzerten zu erleben. Variantenreichster Treff ist das Kulturzentrum Feuerwache am Ambrosiusplatz: Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Kabarett, Partys ... Immer auf der Suche nach neuen Angeboten, die den Treff attraktiv halten. So werden am 25. Februar erstmals die „Seilschaften“ zu Gast sein, die Band von Gerhard Gundermann, mit ihrem Programm „Alle oder Keiner“. Eine Hommage an Musik und Lyrik des legendären, viel zu früh verstorbene Liedermachers und Rockpoeten. Überhaupt wird bei Konzerten eine große Bandbreite geboten: von der Rühmann-Band bis zu „Songs Of Lemuria”, von „Schneewittchen” bis zu den berühmten Kellergeister-Konzerten. Als Newcomer fand hier kürzlich Percival von „The voice of Germany” eine Bühne, und am 2. Februar wird die „Kapelle Petra“ zu erleben sein, eine der bundesweit angesagtesten deutschsprachigen Live-Bands. Seit rund einem Jahr ist zudem der ehemals „Blaue Salon” Bühne für die Kugelblitze. Alljährlich ausverkauft sind die Gastspiele von Tatjana Meissner, die der Feuerwache die Treue hält - weil sie hier eine Bühne bekam, bevor sie berühmt wurde. In der Feuerwache haben ebenso Künstler ihr Zuhause gefunden, die in Magdeburg Kultstatus haben. Darunter die Kammerspiele, die mit (Winter-)Aufführungen von „Olvenstedt probiert’s” ebenso begeistern wie mit dem Silversterknaller „Menü für Margot”. Im Lutherjahr werden sie mit der Uraufführung „Bruder Martin und Bruder Johann“ aufwarten, für die sie den Schauspieler Oliver Breite gewinnen konnten. Am 13. Mai ist Magdeburg-Premiere in der Ambrosiuskirche. (ab)

om 16. bis 18. Juni findet das nunmehr dritte Fest um die Geschichte von Sudenburg statt. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr das Jubiläum 150 Jahre „Eingemeindung”. 1867 wurde die Stadt der größeren Magdeburg per Beschluss zugeordnet. Mit der Feierlichkeit erinnern die Veranstalter an die damalige Zeit, es wird historische Kostüme geben, das Ambiente wird entsprechend gestaltet und natürlich gibt es wieder ein Markttreiben. Die Veranstaltungen finden in der Feuerwache statt, im Hof der IG Nach (Depot), auf dem Hof der Gemeinde und in der Ambrosiuskirche. Es ist der Abschluss der Trilogie der Marktfeste. Die vorigen waren gewidmet den Jahren 1812 (Neugründung Sudenburgs) und 1814 (Befreiung Sudenburgs von der französischen Herrschaft).

Sudenburger Literatur

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nteressante Daten, Fakten und persönliche Geschichten über Sudenburg und seine Bewohner sind in Buchform erschienen. Drei davon seien hier stellvertretend aufgeführt: „Das war das 20. Jahrhundert in Magdeburg-Sudenburg” (Wartberg Verlag) konzentriert sich auf 100 Jahre Stadtteilgeschichte mit Entwicklung von Industrie, Sport, Geschäften und wird ergänzt durch Zeitungsschlagzeilen der Jahre. Sudenburgs Magistrale widmet sich das Buch „Eine Straße mit Charakter und Geschichte – Die Halberstädter Straße” (dr. ziethen verlag).. Beide Bücher wurden von den Stadtteil-Kennern Nadja Gröscher und Dieter Niemann geschrieben, die zahlreiche historische Aufnahmen dafür organisierten. Letztlich beleuchtete Dieter Niemann „seine” Straße, denn er wurde geboren 1934 in der Kurfürstenstraße (heute Heidestraße), der ehemals kinderreichsten Straße Magdeburgs. Es entstand eine ungewöhnliche Alltagsgeschichte, illustriert von mehr als 150 Fotos; erschienen im Verlag Glückliche Insel. (ab)


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903 wurde im Magdeburger Stadtteil Sudenburg eine Straße nach Luthers engstem Freund und dem ersten evangelischen Superintendenten überhaupt, Nikolaus von Amsdorf, benannt. Da befand er sich in guter reformatorischer Gesellschaft, denn seit 1902 gab es hier die Lutherstraße und seit 1899 die Melanchthonstraße. Der Wormser Platz ist gleichfalls nicht einfach nach der Stadt, sondern natürlich nach dem dazugehörigen reformatorischen Ereignis benannt, Luthers Standhaftigkeit auf dem Reichstag zu Worms im Jahre 1521. In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts entstand in Schneidersgarten dann auch noch die Lucas-CranachStraße. Die freilich weniger aus Gründen der Erinnerung an die Reformation, sondern vielmehr in Erinnerung an Cranachs Hauptberuf, die Malerei, zusammen mit der Dürer- und der Holbeinstraße. Insgesamt aber ein Stadtteil der Reformation also, der diese entsprechend würdigt, sollte man meinen. Die Reformationsgeschichte Sudenburgs ist freilich komplizierter. Luthers protestantische „Ruck-Predigt“ vom 24. Juni 1524 in der heutigen Wallonerkirche (damals die Kirche des Augustinerklosters) und deren Wiederholung zwei Tage später in der Johanniskirche, die letztlich dazu führte, dass der Rat auf Druck der Bevölkerung die Reformation in Magdeburg gestatten musste, beeindruckte im damals noch selbständigen Sudenburg wenig. Greve Köppen, oder Johann Grawert, vordem Mönch in Helmstedt, kam 1524 nach Sudenburg, predigte dort, fand eine Hörerschar. Doch Sudenburg blieb zweigeteilt. Als in Magdeburg die Reformation eingeführt wurde, entschied sich Sudenburg, vor allem der nördliche Teil des Ortes in welchem die Domherrensiedlung lag, mehrheitlich gegen die Reformation. Grawerts Wirkungsstätte als derjenige, der für die Reformation in seinen Predigten war, war der südliche Teil Sudenburgs um St. Michaelis. Erst 1544 erhielt die Sudenburg in der damaligen Ambrosiuskirche ihren ersten evangelischen Pfarrer, Joachim Woltersdorf. 1580 unterzeichneten er, der Neustädter Pfarrer Heinrich Gerken (die Neustadt wurde erst drei Jahre nach Sudenburg protestantisch) und die Altstadt-Pfarrer die Magdeburger Confessio. Die drei Städte, die weit später zu einer Stadt zusammenwuchsen, einigten sich, darum war die Union auch existentiell wichtig, im Vor- und Umfeld des Schmalkaldischen Krieges (1546-1547). Die Bürger der Neustadt und Sudenburgs huldigten dem Magdeburger Rat und brachten das Wappen der Altstadt an ihren Toren an. Die Dreistadt galt nun als eine Handlungsgemeinschaft auf protestantischer Seite. Blenden wir noch mal zurück auf die Stadt der Reformation, wo mit oder ohne Hammerschlag an der

Späte Rache? Drei Reformatoren zieren drei Straßen in Sudenburg Tür der Schlosskirche (Anbringung der 95 Thesen) – es sprechen mehr Argumente dafür, dass die Thesen tatsächlich an der Schlosstür hingen, freilich kamen sie erst nach Druck im Buchformat zu ihrer Volkstümlichkeit – am 31. Oktober 1517 (dem Tag der Versendung der Thesen an Luthers Fürsten), die Reformation begann: Ein Dreigestirn, das man heute wohl einer Marketingagentur gleichsetzen würde, bestimmte in Wittenberg den Lauf der Dinge: Der kreative Kopf der Reformationsagentur war der aus dem Mansfeldischen stammende Martin Luder, der sich nach dem latinisierten, aus dem spätgriechischen stammenden Eleutherius, nun programmatisch Luther schrieb, als Hinweis darauf, dass er sich, aus Gottes Gnaden allein lebend, befreit fühlte. Sein sprachmächtiges Schriftwerk, aber auch seine Bibelübersetzung, trieb die Reformation an. Der aus dem Fränkischen in das (nach Luther) Nest am Rande der Zivilisation, also Wittenberg, hinzugezogene Philipp Melanchthon (Schwarzerdt) war dabei so etwas wie der alles etwas in Samt verpackende Vertriebschef der Agentur, der in zähen Verhandlungen versuchte, die Inhalte der Reformation portionsweise deren Gegnern schmackhaft zu machen. Der Gestalter der Reformation, zugleich nahm er als Maler die Rolle des heutigen Fotografen ein, der Multiplikator, der mit seinen Flugblättern deutschlandweit Luthers Gedankenblitzen Öffentlichkeit verschaffte, war ebenfalls ein Franke, Lucas Cranach d. Ä. Die Reformation, darauf sei auch einmal verwiesen, war ein deutsch-deutsches Gemeinschaftswerk, auch wenn man damals natürlich noch keine Ahnung von einer späteren Zweiteilung des Landes haben konnte. Zwei Franken und ein Mitteldeutscher waren führend daran beteiligt.

Kultur mitten in Magdeburg St. Michael Str. 3 - 4 39112 Magdeburg Telefon: 0391- 60 13 55 office@musikschulemagdeburg.de Unterrichtsangebot I Kindermusikschule ab 2 Jahren I Blockflöte I I Querflöte I Posaune I Saxofon I Klarinette I I Gitarre I Bass I Keyboard I Klavier I Gesang I I Schlagzeug I Musik und Computer I www. mu si ksch u l e m a gde bur g. de

Konzerte Lesungen Ausstellungen Kabarett, Schwoof und mehr

1. Ausgabe Februar | 2017 Nun fehlt in dieser Dreierkonstellation einer, der nicht unwichtig für die Ausbreitung der Reformation war. Einer, der ein ähnlich hitziges Temperament wie sein bester Freund Martinus hatte, dem der feine Melanchthon viel zu diplomatisch war, einer der durchaus auch auf Streit aus war, draufhieb, sicher um der Sache willen, aber sich auch die Person nicht schonend, einer, dem Diplomatie nicht nur fremd, sondern geradezu Verrat ist, also einer wie gemalt für die Stadt Magdeburg. Es kann gar nicht wundern, dass Luther Nikolaus von Amsdorf (1483-1565) 1524 als ersten evangelischen Superintendenten überhaupt für Magdeburg vorschlug und Amsdorf zugleich Pfarrer an der St.-Ulrichs-Kirche wurde. Kurfürst Friedrich der Weise muss ein Interesse daran gehabt haben, dass Magdeburg protestantisch wird. Er stimmte für Amsdorfs Entsendung nach Magdeburg für ein Jahr und übernahm, wie vom Magdeburger Rat vorgeschlagen, für dieses Jahr das Gehalt, das Amsdorf am Wittenberger Allerheiligenstift bezog. Freilich knüpfte der Kurfürst die Bedingung daran, dass sich Amsdorf um einen geordneten Ablauf der Magdeburger Reformation kümmere. Der in Torgau geborene von Amsdorf besuchte die Thomasschule in Leipzig, studierte an der Leipziger Universität, ging 1502 an die junge Wittenberger Universität, wo er 1510 Dekan der Philosophischen Fakultät wurde. Um das Jahr 1513 lernte er Luther und nach und nach den Kreis der künftigen Reformatoren kennen. Amsdorf war mit Luther in Worms, arbeitete auf der Wartburg an der Übersetzung der Bibel mit. Seiner Heftigkeit entsprach auch ein Hang zur Radikalität, der ihn zeitweise in die Nähe der Wittenberger Bilderstürmer zog. Vermutlich deshalb der oben erwähnte ausdrückliche Hinweis seines Landesfürsten um die geordnete Einführung. Er sorgte für die Einführung der von Luther konzipierten Gottesdienstordnung statt der Messe, focht gegen altgläubige, aber auch gegen schwarmgeisterische Prediger, die zugleich mit der katholischen Ordnung auch die gesellschaftliche stürzen wollten. In Amsdorfs Amtszeit wurde auch die Neue Lateinschule eingerichtet, die der Wittenberger Reformator Caspar Cruziger . d. Ä. leitete. Amsdorf blieb bis 1542 in Magdeburg. Magdeburg blieb ihm ein Lieblingsort. Nur ungern zog er weiter, als er, wiederum als erster, evangelischer Bischof zu Naumburg-Zeitz werden sollte. Hier freilich musste er, gezwungen durch den Ausgang des Schmalkaldischen Krieges, bald seinen Sitz verlassen und floh letztendlich wieder nach Magdeburg zurück. Nicht zuletzt unter seiner Führung wurde Magdeburg zu einem Zentrum des Widerstands gegen die Religionspolitik Kaiser Karls V., in deren Zuge Deutschland wieder rekatholisiert werden sollte. Die Publikationen bieten die Grundlage, dass die Stadt später „Unseres Herrgotts Kanzlei“ genannt wird. Allein in der Stadtbibliothek sind 250 Schriften aus dieser Zeit erhalten, darunter zwei Schriften Amsdorfs von 1550 und 1554. 1552 zog Amsdorf nach Eisenach, wo er Luthers Schriften herausgab. Sie sehen, mit Sudenburg haben die durch die Straßennamen erwähnten Reformatoren wenig zu tun, außer, dass sehr viel später die Reformation hier doch Einzug hielt. Die Straßennamen stammen aus der Zeit zwischen 1899 und den zwanziger Jahren. Und es bleibt die Frage, ob man hier eine gefühlte Bringeschuld antragen wollte, oder ob es eine heimliche, späte Rache war, dass man den „Trödlern“ die Namen überhalf? Johannes Karl Friedrich Hesekiel (Pfarrer an der unter ihm neu erbauten Ambrosiuskirche) konnte seine Finger nicht im Spiel gehabt haben. Der war 1886 bereits nach Posen zu höherem berufen. Ludwig Schumann


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in wenig zugespitzt könnte man behaupten, die derzeitige Situation Sudenburgs erinnert an die vor einigen hundert Jahren. Die Siedlung in unmittelbarer Nähe zu Magdeburg, aber irgendwie doch nicht ganz dazugehörend – früher bedingt durch die Selbstständigkeit der Stadt, heute bedingt durch die Baustelle Südring/Halberstädter Straße und die daraus resultierende Verkehrssituation. Aber zu behaupten, Sudenburg sei vom Rest der Stadt getrennt, wäre eine Übertreibung. Autofahrer und Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs müssen Umwege in Kauf nehmen. Und auch für die Gewerbetreibenden in der Halberstädter Straße sind dies problematische Zeiten. Die Magdeburger Verkehrsbetriebe haben daher nach Absprache mit der IG Sudenburg Wegweiser aufgestellt, um deutlicher zu machen, wie Fußgänger die Baustelle umgehen können und wo sich welche Geschäfte befinden. Und ein Ende dieses Zustands ist auch in Sicht. Zumindest was den Neubau des Gleisvierecks betrifft. Bis April soll ein Großteil der Bauarbeiten am Kreuz Halberstädter Straße und Südring abgeschlossen sein, sodass die Straßenbahnen von

und nach Sudenburg wieder auf direktem Weg verkehren können. Und auch die Straße soll dann – zunächst einspurig – befahrbar sein. „Dabei spielt die Tunnelbaustelle am Hauptbahnhof ebenso eine Rolle“, erklärt Tim Stein, Pressesprecher der MVB. „Denn ab April wird diese Baustelle erneut komplett gesperrt und dann fällt diese OstWest-Verbindung weg.“ Dass der Zeitplan eingehalten werden kann, daran bestehen derzeit keine Zweifel. Im vergangenen Jahr war es in der Wiener Straße – beim Neubau der Straßenbahnverbindung zwischen den bestehenden Strecken Südring/Halberstädter Straße und Leipziger Straße – zu Verzögerungen gekommen. Grund dafür war unzuverlässiges Kartenmaterial. „Bei Suchschachtungen hatte sich herausgestellt, dass sich Leitungen, die umverlegt werden mussten, nicht dort befanden, wo sie eingezeichnet waren“, schildert Tim Stein. „Also mussten neue Planungen erstellt werden und infolge dessen erwies sich der Planer ebenfalls als nicht ganz zuverlässig.“ Ein neuer Planer wurde beauftragt; Verzögerungen von etwa sechs Monaten waren vorprogrammiert – auch bedingt durch die Verkehrssituation beim Tunnelbau.

Das Winterwetter im Januar brachte ebenso Beeinträchtigungen mit sich. „Das hat allerdings keinen Einfluss auf unseren Zeitplan“, meint Sebastian Rehlig von der Bauüberwachung. „Zwar waren aufgrund von Frost keine Arbeiten im Boden möglich, aber die Instandsetzung der Klinkebrücke und die Arbeiten an den Oberleitungen konnten fortgesetzt werden.“ Nach der Fertigstellung des Gleisvierecks fehle noch der Anschluss der Leipziger Straße. „Und danach geht es mit der Verlängerung der Straßenbahnstrecke durch die Raiffeisen- und Warschauer Straße bis zur Schönebecker Straße weiter“, so Sebastian Rehlig. Ein weiterer wichtiger Schritt für die Fertigstellung der 2. Nord-Süd-Verbindung, zu der der Neubau in der Wiener Straße gehört. „Dieser Neubau wird etwa 20 Millionen Euro kosten und die Erschließung der Stadtteile Reform, Neustädter Feld, Kannenstieg und Buckau mit öffentlichen Verkehrsmitteln erheblich fördern. Für 44.000 Einwohner wird das von Nutzen sein und für circa 3,5 Mio. Fahrgäste pro Jahr reduzierte sich dadurch die Umsteigehäufigkeit“, resümiert Pressesprecher Tim Stein. (th) www.mvbnet.de/baustellen

Glockenschläge sind Tradition in Sudenburg „Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.“ Dieses Credo ist Zeitgeist im Haus der Firma Uhren Meyer auf der Halberstädter Straße in Magdeburg Sudenburg. Vor 182 Jahren von Carl Meyer gegründet, bietet die Firma Uhren Meyer Reparaturen von modernen bis antiken Uhren in eigener Werkstatt an. Seit 1991 grüßt das Geschäft mit eigenem Glockenspiel stündlich die Sudenburger mit 54 Melodien. 1996 übernahmen Wolfgang und Annette Krietsch das das Traditionsunternehmen. Seitdem rundet eine Goldschmiedewerkstatt das Angebot für den Kunden ab. Gleichzeitig wird die Tradition einer eigenen Uhrenwerkstatt gepflegt. Tochter Jana Krietsch ist ebenfalls gelernte Goldschmiedin und führt das Unternehmen seit 2014 weiter. Damit ist auch die nächste Generation für die Firma Uhren Meyer gesichert.


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Musik und Tagungen in der einstigen Gußstützen Halle

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Kaffee und Kuchen statt Hustensaft

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igentlich ist die Alte Apotheke in Sudenburg, die seit 1831 existiert, bereits seit neun Jahren geschlossen. Und dennoch „verirren“ sich hin und wieder Menschen in die Halberstädter Straße 141, um ein Mittelchen gegen Kopfoder Halsweh, gegen Husten oder Fieber zu kaufen. Ute Weise kann ihnen dann nur bedingt helfen. Einen Kaffee anbieten. Oder einen Tee. Oder selbstgebackenen Kuchen – das hilft doch immer. Seitdem Siegfried Nadolny als letzter Betreiber der Apotheke die Türen verschloss, hat sich dort einiges geändert. Vieles ist aber auch geblieben. Vor sieben Jahren hatte Greta Baumgarten aus der Alten Apotheke das SchöneDingeCafé gemacht. Ute Weise übernahm im vergangenen August das Kleinod und erfüllte sich damit einen Traum. „Früher habe ich selbst Apothekenmitarbeiter geschult – auf diese Weise kann ich nun Altes mit Neuem verbinden“, sagt die Sudenburgerin. „Und in diesem wundervollen Ambiente ist das für mich etwas ganz besonderes.“ Charme versprüht das Café vor allem durch die gut erhaltene Apotheken-Einrichtung. Die Besucher können in den vielen Schubladen stöbern und Dinge entdecken, die zum Verkauf angeboten werden – von Dekoideen über Schmuck bis hin zu Spezialitäten wie Kräutermischungen, Likören, Tees, Ölen oder Schokolade. Natürlich gibt es auch neben den bereits erwähnten Kaffees und selbstgebackenen Kuchen Suppen, Quiches und andere Leckereien. Für Gruppen bis 20 Personen richtet Ute Weise auch Feiern aus. Geöffnet hat das SchöneDingeCafé Montag bis Freitag von 11 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr (von Mai bis September bleibt das Café Samstag und Sonntags und an den Feiertagen geschlossen; auf Anfrage können die Räumlichkeiten auch für Feiern an Schließtagen angemietet werden).

Halberstädter Str. 141 | 39112 Magdeburg Tel.: 0391 / 24 28 494 Web: www.schönedingecafe.de

m 28. Januar spielen drei Magdeburger Bands, die drei Generationen verkörpern deutsche Rockmusik aus Magdeburg. „Scheselong“, „Crossfire“ und die „SKAnatiker“ sorgen für Traditionspflege und gute musikalische Unterhaltung. Aber die Event-Halle „Halber85“ in Sudenburg ist noch nicht so lange ein Ort für Tagungen, Events und Partys. Davor steht nämlich eine lange Industriegeschichte. Die Halle wurde 1906 vom Sudenburger Baumeister und Architekten Max Behrendt errichtet. Von Max Behrendt gibt es in der Stadt einige markante Zeugnisse: Unter anderem den kürzlich renovierten Wasserturm in Salbke, die ehemalige Gasmotorenfabrik an der Fichtestraße (noch KONGRESS & KULTURWERK fichte), die Villa Wolff in der Klausener Straße oder die klassizistische Villa auf dem Grundstück Halberstädter Str. 83, die von Max Behrendt einst selbst bewohnt wurde. Bis 1945 wurden in der Fabrikhalle von der Firma Polte Granaten hergestellt: für die Kaiserliche Armee, für die „Schwarze Reichswehr“, für die Reichswehr und schließlich für die Nazi-Wehrmacht. Die Fensterseite gehört zu einem ehemals angrenzenden Gebäude, das im Bombenhagel untergegangen ist. Auch wenn die Nutzung lange Jahre eng mit der Rüstungsproduktion verbunden war, ist der Bau selbst das Zeugnis einer Innovation und ein Beispiel der Konversion von Rüstungstechnologien für zivile Zwecke und Verwendungen: Bei Krupp-Gruson wurden in Magdeburg Rohre für Artilleriegeschütze aller Art gegossen. Selbst die Kanonenrohre 2. Wahl waren ein begehrtes Gut. Sie fanden als Stützen in Bauwerken

Verwendung, etwa im ehemaligen Pferdestall der Burg Wanzleben. Da die Nachfrage auf Dauer nicht mit Ausschuss befriedigt werden konnte, entwickelten die Ingenieure bei Krupp-Gruson System-Stützen aus Gußstahl mit vielen Vorteilen für schnelles und rationelles Bauen. Die Pfettendach-Konstruktion ermöglichte es, einfach an bestehende Gebäude ohne Ringanker anzubauen. Nach 1945 wurde das Gebäude bis 1998 als Kraftfahrzeug-Werkstatt genutzt. Seit 2001 sanierte der Eigentümer das vom Zusammenbruch bedrohte Gebäude unter vollständiger Wahrung der konstruktiven Einzigartigkeit und vollständig ohne öffentliche Mittel. Die Sanierung des Baudenkmals setzt auch Zeichen gegen Hast, Eile und die Schnelllebigkeit: Im Jahre 1906 wurde die Baugenehmigung innerhalb von 4 Wochen erteilt. Das Verfahren zur Nutzungsänderung der Halle dauert jetzt schon 14 Jahre an. Am kommenden Samstag wird natürlich kein Stahl gehärtet oder gegossen, sondern für Freunde guter Magdeburger Rockmusik aufgespielt. HÄRTETEST in der HALBER85 Bands: Scheselong, Crossfire, SKAnatiker Samstag, 28. Januar 2017, ab 19 Uhr Halberstädter Str. 85, 39112 Magdeburg Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen (13 Euro VVK, 16 Euro AK) Bereits gekaufte Eintrittskarten für den ursprünglichen Termin am 15.10.2016 behalten ihre Gültigkeit. Mehr Infos unter: www.magdeburg-kompakt.de

Die „SKAnatiker“ (Foto) spielen am 28. Januar gemeinsam mit den Bands „Scheselong“ und „Crossfire“ in der HALBER85 live eigene Songs mit deutschen Texten. Foto: Band


Bittere Zeiten Zeitzeugenbericht über die Ereignisse vom 16. Januar bis zum Mai 1945 in Magdeburg | von Walter Friesecke (Rechtsanwalt und Notar; 1886 - 1976)

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er 16. Januar 1945 brachte die zweite Zerstörung Magdeburgs. Sie kann ohne Übertreibung mit der vom 10. Mai 1631 verglichen werden. Schon vorher, so besonders am 28. September 1944, waren zahlreiche öffentliche und private Gebäude in verschiedenen Stadtteilen zerstört und schwer beschädigt worden. Am 16. Januar abends, gegen 21:30 Uhr, machten die englischen Bombergeschwader ganze Arbeit. Vom Bahnhof Neustadt bis zum Scharnhorstplatz und von der östlichen Wilhelmstadt bis zur Elbe wurde das ganze Stadtgebiet völlig verwüstet. In diesen Räumen sollen insgesamt nur noch 18 Häuser zur Not bewohnbar gewesen sein. Feindberichte meldeten, Magdeburg sei in überraschendem Angriff schwer getroffen, die Stadt könne als vernichtet gelten. In der Tat blieben nur noch wenige Bezirke übrig, in denen noch Leben war. Namentlich die Sudenburg, Teile von Wilhelmstadt und Buckau, die Gegend vom Scharnhorstplatz südlich, Teile von Cracau und Friedrichstadt, im westlichen auch der Werder. Die Zahl der Toten ist nicht mitgeteilt worden, es mögen wohl 10.000 gewesen sein. Die Einwohnerzahl der Stadt sank von 330.000 auf 130.000. Wir erlebten den Angriff in unserem kleinen Gartenbunker. Er kam so schnell, dass uns keine Zeit mehr blieb, den Brückenpfeiler aufzusuchen. Drei, vier Stunden lang hörten wir das Niederrauschen und Bersten der fallenden Bomben. Einige schlugen in nächster Nähe ein und bewirkten, dass unser Bunker von Balken, Brettern und Ästen und dergleichen überschüttet wurde. In unmittelbarer Nähe des Bunkers, dessen Türen durch den Luftdruck eingedrückt, eine sogar aufgerissen wurde, leuchtete das helle Feuer von Brandbomben auf. Die Zeit erschien endlos. Wir saßen eng beieinander, immer damit rechnend, dass die nächste Bombe uns selbst treffen könnte. Als schließlich der Bombenhagel nachließ, fanden wir unsere Erwartung, dass unser Haus getroffen sei, bestätigt. Der westliche Dachstuhl brannte bereits lichterloh. Das Haus Löhr war durch Volltreffer völlig zerstört. Eine weitere Bombe war unmittelbar vor unserem Haus in die Elbuferböschung eingeschlagen. So war das Haus von zwei Seiten durch Luftdruck und Sog so schwer mitgenommen, dass nur die Küche, die Plättstube und die Waschküche zur Not bewohnbar waren. Aber auch in diesen Räumen waren die Türen und Fenster, diese zum Teil einschließlich der Fensterkreuze, zerstört. In dem Kellergang unseres Hauses hatten mehrere Soldaten Schutz gegen die Bomben gesucht. Meine Aufforderung, beim Löschen zu helfen, lehnten sie ab. Sie meinten, es sei aussichtslos. Wir machten uns daher zunächst allein an die Löscharbeit. Mit Hilfe von zwei Minimax-Apparaten (einer Art Feuerlöscher – d. Red.), des Inhalts der Badewannen und anderer Behältnisse gelang es, die Ausdehnung des Brandes nach Osten zu verhin-

dern und ihn sogar etwas zurückzudämmen. Bald kam Henning. Er half sehr fleißig, trug die halbe Nacht hindurch Wasser von der eisschollenbedeckten Elbe herbei und hielt schließlich auch die Brandwache, nachdem der Brandschutt von dem Dach heruntergeschippt worden war. Eine besonders eifrige Hilfe leisteten uns Herr Dr. Franz Hilffert mit Frau und Sohn, auch Herr Thron stellte vorübergehend einige Mann zur Verfügung, es halfen auch die Mitglieder des Selbstschutztrupps, des Luftschutzes, namentlich zwei Mädels von Löhrs, Gisela Kaempf und andere. Zwei Brandbomben staken im Gebälk auf der Ostseite des Hauses und wurden unschädlich gemacht. Bei unseren Löscharbeiten kam uns sehr zustatten, dass Ostwind wehte, der die Flammen vom Hause wegtrieb. Es war ein schauriger Anblick, im Westen auf dem ganzen Elbufer stromaufwärts und -abwärts nichts als lodernde Brände zu sehen, deren Feuer sich im Strom zwischen den treibenden Eisschollen spiegelte. Auch das Haus Zuckschwerdt brannte lichterloh, so dass eine Hilfe aussichtslos war. Gegen 3 Uhr morgens legten wir uns in Hennings Zimmer, das ohne Fenster und Türen war, zu einer kurzen Ruhe nieder. Am nächsten Morgen erschien Dr. Lütken und Frau. Sie hatten ihre Wohnung am Skagerrakplatz mit allem Inhalt durch den Angriff verloren. Lütken hatte nur einen Handkoffer und seine Geige gerettet. Sie entschlossen sich, trotz der schwierigen Verhältnisse bei uns im Hause zu bleiben. Wir haben dann tagsüber in dem einzigen leidlich heizbaren Raum, der Waschküche, zu fünfen einige Tage gehaust, nachdem wir sie einigermaßen wohnlich eingerichtet hatten. Lütken machte sich dann mit Feuereifer an die Wiedereinsetzung der Türen und Fenster. In erster Linie musste das Erdgeschoß dichtgemacht werden, denn überall blies der Westwind durch das Haus und es waren draußen etwa 7° Celsius Kälte. Henning bekam vier Tage Einsatzurlaub und machte sich mit seinem Kameraden Frehde ebenfalls sehr nützlich. So brachten beide den Treppenaufgang vom Untergeschoß nach dem Hauptgeschoß und die nach Süden (zu Löhrs) führende Haustür in Ordnung. In den ersten Tagen erhielten wir Verpflegung von der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt – d. Red.), schmackhafte Eintopfgerichte und dick belegte Doppelbrote. Es gelang uns dann, für die Küche einen neuen Herd für Holz- und Kohlenfeuer und für die Plättstube einen kleinen Ofen zu beschaffen. Wir konnten nun die Plättstube wohnlich einräumen. Sie diente uns als Wohn, Ess- und Schlafzimmer. Die Büroarbeit – Rechtsanwalt und Notar Justizrat Ehrhardt hatte mir einem großen Raum als Ersatz für das zerstörte Büro Otto von Guerickestraße 25 zur Verfügung gestellt – wurde auf die Vormittage beschränkt; der Nachmittag gehörte der handwerklichen Arbeit im Hause. Dem Angriff am 16. Januar folgten einige weitere, zum Teil gleichfalls sehr schwere. Dabei


wurde auch das Haus Markmann zerstört. Türen und Fenster unseres Hauses, die mit vieler Mühe behelfsmäßig wiederhergestellt waren, wurden mehrfach erneut beschädigt. Das einzige Fenster in der Plättstube musste viermal erneuert werden. Im Laufe der ersten Monate des Jahres 1945 drangen die feindlichen Armeen von Ost und West immer tiefer in Deutschland ein. Die Hoffnung, dass Deutschland den Krieg noch gewinnen könne, war immer mehr und mehr geschwunden. Mit dem Verlust der Industriegebiete im Westen und Oberschlesien erschien eine Fortsetzung des Krieges aussichtslos. Trotzdem klammerte man sich immer noch an den letzten Rest einer trügerischen Hoffnung und man schenkte den durch Rundfunk und Presse gegebenen Zusicherungen der Männer, die es unternommen hatten, das Volk zu führen, und ihren geheimnisvollen Andeutungen über neue Waffen und eine nahe bevorstehende grundlegende Wende noch immer etwas Glauben, richtiger gesagt, man glaubte zwar nicht mehr an die Wende, aber man wünschte doch von Herzen, dass man sich irren und alles noch gut ausgehen möchte. Indessen ging der unaufhaltsame Vormarsch der Feindarmeen weiter. Im Westen hatte, nachdem es der Gegenseite gelungen war, den Rhein zu bezwingen, jeder ernstliche Widerstand aufgehört. Im Osten wurde wohl noch an einigen Stellen erbittert gekämpft. Man war sich aber dessen bewusst, dass der Russe eine neue Großoffensive vorbereite, um Berlin zu erreichen. Ende März standen Amerikaner und Engländer bereits im Thüringer Wald, bei Kassel und Hannover, stießen auf Bremen vor und hatten das Ruhrgebiet eingekesselt. In Magdeburg hatten schon vorher – ziemlich planlos oder doch wenig überlegt – Schanzarbeiten eingesetzt. So wurde auch an der Markgrafenstraße am Ostende der Hindenburgbrücke eine Schanze errichtet. Der Volkssturm wurde sonntags vormittags mit Schanzarbeiten beschäftigt. Mangels verständiger Führung zwischen der Partei, der der Volkssturm unterstand, und der Wehrmacht waren diese Schanzarbeiten, abgesehen von ihrer militärischen Unzweckmäßigkeit, meist völlig zwecklos. Es machte deshalb keine Freude, seine Zeit auf solche Dinge zu verwenden, da sie doch für Instandsetzung des schwer angeschlagenen Hauses viel nützlicher hätte verwendet werden können. Ende Februar/Anfang März 1945 fanden wir auf Einladung von Max Prentzel zehn Tage lang Aufnahme in dem Erholungsheim des Arbeitsgaues XIII in Schierke. Der Aufenthalt in dem wohl erhaltenen Hause, die Ruhe, die rührende Fürsorge der Familie Prentzel und der Frieden der Harzwälder bot uns eine willkommene Erholung nach den schweren Wochen in dem größtenteils zerstörten Hause. Dankbar kehrten wir nach Magdeburg zurück. Dort stellten wir fest, dass man auf unserem Grundstück bereits ein Schützenloch als Verteidigungsstellung ausgehoben hatte… Im März bot sich Gelegenheit, mit einem Lastwagen nochmals Sachen nach Schierke zu bringen. Wir packten etwa 17 Körbe, Koffer, Kisten und dergleichen und schickten sie nach Schierke. Nicht lange danach entschlossen sich Prentzels auf die Nachricht hin, dass die Amerikaner Nordhausen erreicht hätten, Schierke zu verlassen. Wir konnten sie in Magdeburg sprechen. Sie nahmen in Beese (Altmark) Aufenthalt. Von dort aus konnte Krista einmal anrufen. Ende März/Anfang April konnte kein Zweifel mehr darüber bestehen, dass die Amerikaner binnen kurzem in Magdeburg sein würden. Wir überlegten, was zu tun sei. Unsere Lage an der Elbe erschien uns besonders gefahrdrohend. Wir rechneten damit, dass die Elbe eine Hauptwiderstandslinie bilden und um die Elbbrücken hart gekämpft werden würde. Alle Brücken wurden zur Sprengung vorbereitet, ein Brückenkommando wurde eingerichtet. Man versicherte uns zwar, unser Haus

werde bei der Sprengung der Brücke wahrscheinlich stehen bleiben, es sei nur mit Dach-, Fenster- und Türschaden zu rechnen. Es war aber auch zu befürchten, dass neue schwere Bombenangriffe auf das Gebiet beiderseits der Brücken erfolgen würden. Obgleich wir uns nur sehr ungern entschließen konnten, das Haus zu verlassen, rangen wir uns schließlich dazu durch und beschlossen, nach Zens zu gehen. Wir rechneten damit, dass dieses abgelegene kleine Dorf vom Kampf verschont bleiben würde. Am 10. April fuhr ich mit dem Rade nach Zens, erhielt dort die Zusage, dass wir notfalls unterkommen könnten und brachte auch noch meinen besten Anzug, Hennis bestes Kostüm und einige andere Sachen dorthin. Auf der Fahrt traf ich nur in Welsleben deutsche Wehrmacht an. Am nächsten Morgen wurden an die Volkssturmmänner einige Gewehre und Panzerfäuste verteilt. Dann wurden wir eingeteilt, um die Schanzen zu bewachen. Mir fiel die völlig überflüssige Aufgabe zu, die Schanze an der Garten- und Weidenstraßenecke, die so gebaut war, dass nur Personen, aber keine Fahrzeuge passieren konnten, zu bewachen und „verdächtige Personen“ anzuhalten. Dort habe ich dann vier Stunden lang Wache geschoben. Um die sonst unnütz vertane Zeit nützlich zu verwenden, nahm ich mir einen Stuhl und einige Akten mit, die ich dort bearbeitet habe. Am Nachmittag des 11. April wurde Panzeralarm gegeben. Ich war wieder in das Wachlokal des Volkssturms bestellt, um weiter Dienst zu tun. Als ich mich dorthin begeben wollte, rief mir ein Kamerad entgegen, ich sollte meine Binde vom Arm nehmen und nach Hause gehen. Das Dienstgebäude der Ortsgruppe Werder ging in Flammen auf. Wir wollten am gleichen Tage noch nach Zens fahren. Auf Anruf in Schönebeck erhielten wir aber die Nachricht, dass die Amerikaner dort schon eingetroffen seien. Wir mussten deshalb annehmen, dass wir nicht mehr durchkommen würden und sahen von der Reise ab. Am nächsten Morgen, dem 12. April – es war mein 59. Geburtstag – fuhren wir zunächst mit den Rädern nach der Platzanlage des „Magdeburger Tennis- und Hockey-Clubs Grün-Rot“, um dort bis zum Einrücken der Amerikaner zu bleiben. Wir fanden aber bald, dass dies doch wohl nicht das Richtige sei, und entschlossen uns, zurückzugehen und eine andere Unterkunft zu suchen. Der diensttuende Oberleutnant auf der Brücke empfahl uns, in einen Bunker jenseits der Elbe zu gehen und dort den Angriff abzuwarten. Wir begaben uns daher mit dem Luftschutzgepäck nach dem Bunker an der Jakobi-Kirche, hielten es dort nicht lange aus. Dann folgten wir der Einladung unseres Freundes, Rechtsanwalt Dr. Theodor Martin, in sein Haus in der Lutherstraße 30 zu kommen. So fuhren wir mit den Rädern schwer beladen mehrfach von Markgrafenstr. 1 nach der Sudenburg und fanden dort herzlichste Aufnahme. Martin war in dem Haus allein mit einer seiner Angestellten. Frau Hartmann, die seit 22 Jahren bei ihm tätig ist und jetzt seinen Haushalt führte, Elisabeth und Jutta Martin waren am 11. April zu Verwandten nach Offleben gefahren; es war ungewiss, ob sie ihr Ziel erreicht hatten. An diesem Tage wurde das Heereszeugamt in Brand gesetzt. Der Flughafen Süd wurde von den Amerikanern besetzt, der Fernsprechverkehr mit Schönebeck unterbrochen. Das Leben spielte sich in den nächsten Tagen in der Hauptsache in der Küche und in den Kellerräumen ab. Wir selbst schliefen in der sehr großen Waschküche, während Martin und Frau Hartmann im Luftschutzkeller schliefen. Die ersten Tage der „Belagerung“ verliefen leidlich ruhig. Wir erhielten sogar Besuch von Herrn Medizinalrat Dr. Andre und spielten mit ihm mehrfach Skat. Des abends wurde regelmäßig eine Flasche Wein getrunken, damit sie den Amerikanern nicht in die Hände falle. Auch der Garten bot in den herrlichen Frühlingstagen einen angenehmen Aufenthalt.

Wir fuhren in dieser Zeit noch mehrfach nach der Markgrafenstraße, um weitere Sachen zu holen. Das letzte Mal – es wird am 14. oder 15. April gewesen sein – gerieten wir in starken Schrapnellbeschuss, weil die Königsbrücke unter ständigem Störungsfeuer lag. Wir benutzten die Pause zwischen zwei Einschlägen, um in die Stadt zurückzufahren. Es folgten dann zahlreiche Angriffe auf Magdeburg durch Artillerie, Bombengeschwader, Tiefflieger … Am 17. April setzte schwerer Artilleriebeschuss ein und dauerte den ganzen Tag an. Wasser und Licht versagten. Auch die Bombenangriffe wurden fortgesetzt. So wurde der Justizpalast auf das Schwerste getroffen, die Mitte der Vorderfront gänzlich zerstört und die übrigen Teile schwer beschädigt. Der rechte Seitenflügel brannte aus. Die „Verteidigung“ der Stadt kostete 1.000 Einwohnern das Leben und nahm 12.000 Personen ihr Obdach. Am Abend dieses Tages sahen wir in der Dämmerung, wie einige deutsche Soldaten sich durch die Lutherstraße vor den Amerikanern zurückzogen. In diesen Tagen mussten unsere Frauen ständig um Lebensmittel anstehen. Am 17. April sollte es, um die Versorgung für längere Zeit zu sichern, 4 Pfund Fleisch auf den Kopf der Bevölkerung geben. Die für uns bestimmten insgesamt 16 Pfund holte Martin abends unter Artilleriebeschuss vom Fleischer, zur großen Freude aller Hausbewohner. Am 18. April erschienen die Amerikaner. Zwei von ihnen fragten nach „Pistoll“. Ich händigte ihnen Ernsts Pistole aus. Außerdem nahm man mir meine „Fotomaschine“ (meine Voigtländer-Bessa) ab. Dann wurde das Haus Martin von den Amerikanern als Quartier in Anspruch genommen. Ein Panzer fuhr in die Einfahrt und legte dabei einen Torpfeiler um, zwei andere rissen die Mauer des Gartens ein und fuhren über Quittenbäume, Rosenbeete und Sträucher in den Garten hinein. Wir wurden aus dem Haus gewiesen. Man ließ uns eine halbe Stunde Zeit. Im Haus Richter gegenüberliegend fanden wir zwei Tage und Nächte hindurch Aufnahme. Auch hier wurden abends einige Flaschen Wein geleert, weil sie sonst vielleicht den Amerikanern in die Hände gefallen wären. Frau Richter musste ihren gesamten Sektvorrat abgeben. Es kamen immer wieder Amerikaner, die behaupteten, es sei hier eine „Snaps-Fabrik“, und sie verlangten die Ablieferung von „Snaps“. Andere wollten 150 Flaschen Champagner haben. Während dieser Tage gingen wilde Gerüchte um. Es hieß, die Männer zwischen 16 und 60 Jahren würden von den Amerikanern nach Westen verschleppt und müssten dort arbeiten. Es hieß auch, nach den Amerikanern würden die Neger kommen. Polen, Russen, Juden und sonstige Ausländer benutzten das Wirrwarr, um nach Möglichkeit zu stehlen und zu plündern. Leider beteiligten sich auch Deutsche daran. Lebensmittellager und Eisenbahnwagen wurden beraubt, der Inhalt von Kähnen an der Elbe verteilt. Man sah Leute mit großen Mengen Öl, Margarine, Mehl, Zucker, Marmelade, Kunsthonig und anderen Lebensmitteln. Auch ein Wagen mit Sperrholz wurde von der Bevölkerung ausgeplündert. Es schien der Grundsatz zu herrschen, dass das alles erlaubt sei und das töricht sei, wer sich ausschließe. Das Anstehen nach Wasser erforderte anfangs länger als eine Stunde. Der Brunnen erschöpfte sich schon in den ersten Vormittagsstunden und gab dann nur noch spärlich Wasser. Ich habe deshalb an den folgenden Tagen immer gleich morgens zwischen 7 und 8 Uhr Wasser geholt. Die Ausgehzeit war anfangs von 9 bis 12 Uhr beschränkt. Es sollten sich auch nur Frauen auf der Straße bewegen, die Männer sollten in den Häusern bleiben. Die Benutzung von Fahrrädern sollte nicht erlaubt sein. Es erschien auch nicht ratsam, Rad zu fahren, weil die Gefahr bestand, dass Polen, Juden und andere Ausländer sich der Räder bemächtigten. Frau Hartmanns Rad wurde aus der zeitweilig unverschlossen gebliebenen Garage sofort gestohlen.


Am 20. April morgens fuhren die Amerikaner aus Martins Haus wieder ab. Wir besetzten sofort das Haus und mussten feststellen, dass die Gäste sämtliche Behältnisse im Hause aufgebrochen und alles durchwühlt hatten. Sie hatten aber außer dem Rundfunkapparat, der Küchenwäsche, Handtücher, Taschentücher, Handschuhe und einzelnen anderen Gegenständen nichts Wesentliches mitgenommen und abgesehen vom Aufbrechen der Schränke und der Benutzung der Gardinen zum Panzerputzen, nichts mutwillig zerstört. In den nächsten Tagen besserten sich die Verhältnisse allmählich. Die Ausgehzeit wurde von 7 bis 18 Uhr, später von 7 bis 21 Uhr verlängert. Am 21. April schien die Lage soweit geklärt, dass wir es wagen konnten, zu Fuß nach dem Askanischen Platz zu gehen. Die Ostseite der Elbe war nämlich nach wie vor von SS, Volkssturm und HJ besetzt und es wechselten Feuerüberfälle mit Gewehrfeuer. Am Askanischen Platz wurden wir durch einen amerikanischen Posten, der im Gorgass’schen Hause auf Ausguck saß, angehalten. Wir konnten aber sehen, dass unser Haus noch stand. Das Dach war durch die Sprengung der Brücke beschädigt, die Haustür und die Kellerfenster herausgerissen, ebenso ein zugemauertes Fenster im Damenzimmer wieder aufgebrochen. Die Besuche am Askanischen Platz wurden in den nächsten Tagen mit dem Rad mehrfach wiederholt. Das Ergebnis war immer das gleiche: Es wurde gekämpft, ein Herüberkommen war unmöglich. Am 21. April erschien eine Anordnung der Militärregierung, dass die Magdeburger Versorgungsbetriebe am 22. April ihren Betrieb wiederaufzunehmen hätten, während die übrigen Betriebe einen Tag später mit der Arbeit beginnen sollten. Es zeigte sich das Bestreben, baldmöglichst Ordnung zu schaffen. Am 23. April erfuhr ich durch Rechtsanwalt Bünger, dass die Rechtsanwälte und Notare neu zugelassen werden müssten und zuvor einen Eid zu leisten hätten. Dies wurde mir bei einer Besprechung am 24. April im Justizpalast bestätigt. Auch die Richter und Staatsanwälte dürfen ihre Tätigkeit erst wiederaufnehmen, nachdem die Militärregierung sie zugelassen und die Beamten den Eid geleistet haben. Ich musste bei dieser Gelegenheit feststellen, dass mein Robenschrank durch den Luftdruck aufgesprungen und die Robe gestohlen war. Am 25. April unternahmen wir es, mit den Rädern nach Schönebeck zu fahren, und blieben dabei unbehelligt. Wir stellten fest, dass Lotte, Fuhrmanns, Martha und Agnes ohne größere Schäden davongekommen waren. Hans Fuhrmann war einen Tag lang als Volkssturmmann in Kriegsgefangenschaft, wurde aber dann entlassen. Am 26. April gab es wieder Wasser, eine große Erleichterung für die Hauswirtschaft. In diesen Tagen wurde bekannt, dass die Grenze von Stettin über Berlin, entlang der Havelseen und Kanäle nach Magdeburg und von dort ostwärts der Elbe elbaufwärts verlaufen solle. Wir machen uns langsam mit dem Gedanken vertraut, nicht wieder in die Markgrafenstraße 1 zurückkehren zu können und die dort befindlichen Sachen verloren zu geben. Die Nachricht findet eine gewisse Bestätigung dadurch, dass die Amerikaner nicht über die Elbe gehen, obgleich ihnen dies ohne Schwierigkeiten möglich wäre. Sämtliche Elbbrücken von Barby bis Magdeburg-Neustadt sind gesprengt; nur die Autobrücke bei Hohenwarthe soll noch stehen. Es ist aber nicht möglich, hinüberzukommen. Da wir nun damit rechnen mussten, auf vorläufig nicht übersehbare Zeit westlich der Elbe bleiben zu müssen, sahen wir uns nach einer Wohnung um. Wir fanden Herrn Bankdirektor Friedrich Dittmer, Duvigneaustraße 8, bereit, uns aufzunehmen und erhielten auf diese Weise ein neues Heim, wie wir es uns nicht besser wünschen konnten, ein behaglich eingerichtetes Zimmer mit Morgensonne, nach dem schönen Garten hinausgehend und durch eine große Flügeltür

mit diesem verbunden, ein Schlafzimmer im Obergeschoß, ein daneben liegendes kleineres Zimmer, ein Bad zur Mitbenutzung und Aufenthalt im Garten. Am 3. Mai bezogen wir die neue Unterkunft beim Ehepaar Dittmer. Da es ziemlich kalt war, – die Eisheiligen hatten sich in diesem Frühjahr zehn Tage früher eingestellt – saß man abends am Kamin. Das Holz wurde vorher aus dem zerstörten Berndt’schen Haus an der Duvigneaustraße gemeinsam geholt. Am 4. Mai wurde ich von der Militärregierung als Rechtsanwalt und Notar vereidigt, nachdem ich an diesem Tage eine Stunde, am vorhergehenden Tage vormittags drei Stunden und nachmittags zwei Stunden hatte anstehen müssen. Mit mir zusammen wurden weitere sieben Kollegen vereidigt, darunter auch Martin. Ich nahm daraufhin am 7. Mai meine Berufstätigkeit wieder auf, zunächst nur vormittags. In der Zeit wurden die Bemühungen, nach dem Werder zugelangen, ergebnislos fortgesetzt. Eine Reihe von Magdeburgern hatten Familienangehörige jenseits der Elbe und waren sehr in Sorge, weil die Russen immer näherkamen. Einige von ihnen – so Direktor Cornehl von „Schäffer & Budenberg“ und Herr Miller von „Wilhelm Paul & Miller“ – patrouillierten dauernd an der Elbe zwischen Barby und Hohenwarthe, um eine Möglichkeit zu finden, um über die Elbe zu kommen und die Angehörigen herüberzuholen. Die Gattin des Generaldirektors Dr. Katter von Fahlberg-List wurde von amerikanischen Soldaten herübergeholt. Frau Fischer (C.W. Neumann) konnte sich nächtlicherweise von einigen beherzten Männern mittels zweier Boote aus dem FrauenRuder-Verein über die Elbe bringen lassen. Am 6. Mai hörte die Schießerei an der Elbe auf. Die Russen standen an der Turmschanzenstraße. Am 7. Mai besetzten sie auch den Werder. Wir konnten am 6. Mai sehen, dass unsere Kellerfenster wieder eingesetzt waren. Der Werder lag still, das Haus schien unversehrt zu sein. Am gleichen Tage wagte es Rosemarie Grünwald, über die gesprengte, im Wasser liegende Königsbrücke nach Haus zu klettern. Sie war zur Zeit des Eintreffens der Amerikaner in Bernburg gewesen; hatte sich von da nach Magdeburg durchgeschlagen und 14 Tage auf der Westseite der Elbe verbracht, ohne ihre Eltern benachrichtigen zu können. Der Schicksalskampf des deutschen Volkes ging inzwischen zu Ende. Der seit langem sinnlose Widerstand brach endgültig zusammen. Es wurde gemeldet, dass Hitler, Goebbels und Göring tot seien. Später wurde das widerrufen, dann aber für Goebbels und Familie bestätigt, ebenso für Hitler. Über die Art seines Todes stand zunächst nichts fest. Nach deutschen Nachrichten sollte er Berlin bis zum Letzten verteidigt haben und in der Reichskanzlei an der Spitze der dort kämpfenden Truppe gefallen sein. Nach anderer Lesart sollte er Selbstmord verübt haben … Am 9. Mai wurde die bedingungslose Kapitulation gegenüber allen Feindstaaten bekanntgegeben. Damit fand das traurige Kapitel deutscher Geschichte sein unrühmliches Ende. Niemals ist ein tüchtiges, arbeitsames, tapferes und friedliebendes Volk schlechter geführt worden. Eigensinnige und laienhafte Führer, die für sich in Anspruch nahmen, die größten Feldherren und Politiker aller Zeiten zu sein, haben es in ungeheuerlicher Selbstüberschätzung durch eine sinnlose und frevelhafte Politik in namenloses Unglück gestürzt. Sie haben in Unkenntnis weltpolitischer Verflechtungen und der Stärkeverhältnisse der einzelnen Nationen den Krieg, der namentlich gegen Russland wohl zu vermeiden gewesen wäre, angefangen und ihn in verbrecherischer Weise fortgesetzt, obgleich er seit langem aussichtslos war, und sie haben in ihrer Verblendung manche Gelegenheiten, den Krieg durch einen verständigen Frieden zu beenden, ungenutzt vorübergehen lassen.

Am 10. Mai war Himmelfahrtstag. In den Tagen vorher wurde von amtlicher und amerikanischer Seite mehrfach erklärt, der Russe käme nicht über die Elbe. Es ging auch das Gerücht, es solle jenseits der Elbe, also mit dem Werder beginnend eine neutrale Zone von etwa 3o km Breite gebildet werden. Wir erhielten daraufhin vom Wirtschaftsamt den Bescheid, Kartoffelkarten könnten wir nur auf 14 Tage erhalten, weil dann voraussichtlich der Werder wieder zugänglich sei und wir an unsere eigenen Kartoffeln herankönnten. Am Himmelfahrtstage kamen das Ehepaar Fischer (C.W. Neumann) und Herr Krämer (Kunneth & Knöchel) mit der Alarmnachricht, die Amerikaner zögen ab, nun würden sicher die Russen kommen. Eine Nachprüfung ergab, dass nur ein Teil der Amerikaner abzog, um andere Aufgaben zu übernehmen. Angeblich wollen die Amerikaner noch 5 bis 6 Monate hierbleiben, dann sollen die Engländer die Verwaltung übernehmen. Vormittags suchte ich Herrn Generaldirektor Katter (Fahlberg-List) auf. Er erzählte mir, dass es Herrn Cornehl gelungen sei, auf die Ostseite der Elbe zu kommen und seine Familie durch amerikanische Soldaten herüberholen zu lassen. Wir verabredeten dass, wenn einer von uns nach dem Werder kommen würde, er sich um das Haus des anderen kümmern und Herrn Thron bitten sollte, einen zuverlässigen Mann in das Grundstück hineinzusetzen. Am 11. Mai war ich vormittags wieder einmal an der Hindenburgbrücke. Die im Strom liegende Brücke wurde in der Mitte von dem inzwischen gestiegenen Wasser überspült. Unser Haus lag still da; nur in den Trümmern des Löhr’schen Hauses suchte ein Mann Holz und beschäftigte sich mit einer weißen Tür. Am Nachmittag erschien eine frühere Büroangestellte von Dr. Martin, die sich über die Elbe mit einer anderen Angestellten von Dr. Martin unterhalten hatte. Sie berichtete, auf dem Werder werde viel gestohlen – namentlich in dem Haus von Rechtsanwalt Friesecke. Sie erzählte weiter, die Männer von 17 bis 55 Jahren seien in Loburg in einem Lager zusammengefasst; auch Frauen bis zu 45 Jahren müssten arbeiten, z.B. die Schanzen wieder abbauen; Lebensmittel gebe es auf dem Werder nicht mehr, weil es an Nachschubmöglichkeiten fehle und die Russen die Lebensmittel beschlagnahmt hätten. Die Verhältnisse seien sehr schlimm … Eine von dem Amerikaner abgeworfene Fallschirmzeitung gibt die endgültige bedingungslose Kapitulation der gesamten deutschen Armee bekannt, ebenso die Gefangennahme der Familie Göring und des Feldmarschalls Kesselring in Radstadt (Tauern). So endete die ruhmreiche deutsche Wehrmacht, die sich in zahllosen Schlachten und Einzelkämpfen hervorragend geschlagen hat, mattgesetzt durch die Unzulänglichkeit der Führung … Einzelne Teile der Stadt haben schwer unter kriegsgefangenen Russen zu leiden. Magdeburg dient als Durchgang für alle Kriegsgefangenen, die aus dem Westen des Reiches kommen. Sie werden hier in Lagern zusammengefasst. Eines dieser Lager in der Enckekaserne hat sich auf diesem Gebiet besonders hervorgetan. Deutsche sind auf der Straße ihrer Oberkleidung und ihres Schuhwerks beraubt worden, Läden sind geplündert, Fahrräder in Mengen geraubt, Ringe und Schmucksachen ihren Trägern auf offener Straße entrissen. Auf dem Westfriedhof mussten die Bestattungen abgesagt werden, weil den Trauergästen die Kleider ausgezogen wurden. Nach einigen Tagen griffen die Amerikaner ein. In einem Gefecht sollen drei Amerikaner und 40 Russen getötet sein. Seitdem ist es etwas besser geworden. Am 12. Mai gab es wieder Strom. Wir hörten zum ersten Mal wieder den Rundfunk – keine erfreulichen Nachrichten – Dänemark begrüßt die Engländer als Befreier, die tschechoslowakische Regierung wiedergekehrt, deutsche Armeen, die noch Widerstand leisten, aufgerieben, ein weiteres Konzentrationslager in Ebensee entdeckt.


Die Verdunkelung wurde aufgehoben. Der Anblick erleuchteter Fenster täuscht einen leider noch in weiter Ferne liegenden Friedenszustand vor. Nachmittags wieder einmal an der Königsbrücke: Unser Haus liegt scheinbar ruhig da. Auf dem Vorland, namentlich in der Nähe der Arkonastraße, Badebetrieb. Wir haben an diesen Maitagen außergewöhnliche Wärme, etwa 30 Grad im Schatten. Dr. Gehrig berichtet, das Schicksal Magdeburgs sei noch immer nicht endgültig entschieden, es bestehe die Möglichkeit eines russischen Brückenkopfes westlich der Elbe, der auch Magdeburg umfasst. Am Sonntag, 13. Mai, morgens unterhalten wir uns über die Elbe hinweg mit Familie Thron, die wir herbeirufen ließen. Es bestätigte sich, dass alle Männer bis 55 Jahren von den Russen weggebracht sind; ihr Aufenthalt ist unbekannt. Die Verpflegung ist schlecht. Throns haben freundlicherweise einen Teil unserer Sachen an sich genommen, so die Stiefel aus dem Schrank im unteren Korridor, Küchengeräte, die Stehlampe und anderes. Das Haus steht nach wie vor öde, es ist niemand drin, auch keine Russen. Die Frage der Familie Thron, wann wir herüberkämen, konnten wir leider nicht beantworten. Die Amerikaner bauen dicht unterhalb der Königsbrücke am Pionierübungsplatz eine Pontonbrücke. Am 15. Mai ist die Brücke fertig, aber nur für amerikanische Soldaten zugänglich. Es soll ein amerikanischer Posten in unserem Hause sein. Es wird erzählt, er habe sich ein Kissen aus unserem Haus geholt und auf dem Vorland ein Sonnenbad genommen Nachmittags fuhr ich mit dem Rad nach Frohse zu Bauer Kohlschmidt, um Kartoffeln zu holen. Auf der Straße zwischen Südost und Frohse wurde ich von zwei verdächtig aussehenden Ausländern angehalten und nach einem Ausweis gefragt. Ich war überzeugt, dass sie mir das Rad wegnehmen wollten und versuchte, in beschleunigtem Tempo vorbeizufahren, wurde aber von dem einen Ausländer angestoßen und zu Fall gebracht. Dabei wurde die Lenkstange zur Seite gedreht und das rechte Pedal so verbogen, dass ich nicht weiterfahren konnte. Diesem Umstand und dem Hinzukommen anderer Radfahrer habe ich es offenbar zu verdanken, dass mir das Rad nicht geraubt wurde. Ich hatte geringfügige Abschürfungen an der rechten Hand und am rechten Knie. Bei Kohlschmidts konnte ich mein Rad wiederherrichten und die Rückfahrt unbehelligt durchführen. Am 16. Mai Besprechung mit den Direktoren von Polte. Das Werk ist in den Händen der Amerikaner. Es darf – außer 15 Mann Küchenpersonal – niemand hinein. Im Werk sind deutsche Kriegsgefangene untergebracht, die leider dort schlimm hausen. Die Versuche, das Werk wieder in Gang zu setzen, sind bisher ohne Erfolg geblieben. Nach den erlassenen Gesetzen unterliegt das ganze Werk der Beschlagnahme, weil Hans Nathusius verhaftet und bestraft ist. Eine förmliche Beschlagnahme ist aber bisher nicht ausgesprochen. Am 17. Mai lag die Pontonbrücke still und unbenutzt da. Ein Soldat – anscheinend Amerikaner – ging durch unseren Garten in die Garage. Herr Hermecke ist mit einem Floß aus Cracau über die Elbe gekommen. Er berichtet schlimme Dinge aus dem russisch besetzten Gebiet. Bisher angeblich 14 Selbstmorde in der Cracauer Kolonie. Als wir abends auf der Terrasse saßen, hörten wir zum ersten Mal wieder das Geräusch eines fahrenden Zuges, der sich zwischen Magdeburg und Buckau bewegte. Auch aus Braunschweig ist ein Zug mit russischen Kriegsgefangenen angekommen. Deutsche Kriegsgefangene sind in Schönebeck in der Radiatorenfabrik. Über das endgültige Schicksal von Magdeburg ist noch nichts bekannt. Bald weiß man ganz bestimmt, dass in zwei Wochen die Russen ganz Magdeburg und noch dazu einen Brückenkopf besetzen werden, bald heißt es mit ebenso großer Gewissheit, dass die

Russen bei Loburg und anderweitig schanzen und sich über eine Freizone zurückziehen. Es wird auch erzählt, dass die Amerikaner Munition stapeln und dass bei Torgau schon Krieg zwischen Russland und USA sei. Wir gewöhnen uns daran, auf solche Gerüchte nichts zu geben. Das Pfingstfest am 20. und 21. Mai verlebten wir ruhig. Am 20. Mai versuchten wir eine neue Unterhaltung über die Elbe mit Familie Thron, leider vergeblich, weil die Russen am Donnerstag vorher solche Gespräche untersagt hatten. Unser Haus ist übrigens nicht von einem amerikanischen, sondern von einem russischen Posten besetzt. Am 21. Mai waren wir mit den Rädern in Schönebeck. Bei dieser Gelegenheit stellte es sich heraus, dass ich unwissentlich beinahe zum Kohlenklauer geworden wäre – der Keller im Lorenzweg, den ich aufgebrochen hatte und in dem die Briketts schon zur Abfahrt bereitstanden, gehörten nicht den Familien Saling und Peters, sondern anderen Mietern. Am 23. Mai erhielten wir Nachricht von Prentzels. Margrit war mit einem Lastauto von Seehausen (Altmark) über Magdeburg nach Schönebeck gekommen, hatte uns in Magdeburg nicht finden können und dann Lotte in Schönebeck aufgesucht. Prentzels haben von Beese nach Seehausen übersiedeln müssen. Max Prentzel ist am 27. Mai, zwei Tage vor seiner Silberhochzeit, gefangen genommen worden. Prentzels haben nun fast alle ihre Möbel und Kleidungsstücke verloren. Auch Geld konnten sie auf ihre Sparbücher in Seehausen nicht erhalten. Lotte gab ihnen einige Kleidungsstücke und 200 Reichsmark. Am 24. Mai zog ein Teil der Amerikaner ab. Sie wurden durch Engländer ersetzt. Einige Häuser in unserer nächsten Nähe wurden von ihnen in Anspruch genommen. Durch unser Dach regnet es stark durch. Da der Dachdecker trotz mehrfacher Zusage nicht erscheint, beschäftigen wir uns zur Abwechslung damit, das Dach auszubessern, indem wir es vom Boden aus mit den vorhandenen Ziegeln behelfsmäßig zuhängen. Fräulein Söchting, Sekretärin von Alfred Nathusius, berichtet, Herr Nathusius sei mit seiner Frau und einer Tochter von Grüneberg (Nordbahn) abgefahren und angeblich auf der Flucht erschossen. In seinem Hause, das sie betreut, sind etwa zehn Personen einquartiert. Am 25. Mai hieß es, die Russen seien abgezogen. Wir waren daraufhin am 26. Mai wieder einmal an der Königsbrücke, mussten aber feststellen, dass die Russen nach wie vor da sind. Ein Kommando von etwa fünf Mann liegt in unserem Hause. Angeblich sollen die Russen nun bestimmt am 5. Juni das Ostufer räumen. Man erzählt sich aber, dass sie alles, was sie gebrauchen können, mitnehmen, auch Möbel. Im Polte-Werk ist ein Lager deutscher Kriegsgefangener eingerichtet. Sie werden sehr schlecht verpflegt und bitten über den Zaun hin um Brot und andere Lebensmittel. Frau Herrling fuhr heute im Auftrage der Hausgemeinschaft Duvigneaustraße 8 zu Polte und gab dort Lebensmittel und einen Blumenstrauß für die deutschen Kriegsgefangenen ab. Am Sonntag, 27. Mai, gegen Mitternacht traf Achim Zirkler in der Heimat ein. Er war im März bis zu seinem Ersatztruppenteil in der Nähe von Wien gekommen, aber bis zum Waffenstillstand nicht mehr eingesetzt, und hatte sich dann mit seinem Kameraden nach Westen gewandt. Bei Regensburg wurde er von den Amerikanern gefangen genommen, durch mehrere Lager geführt, schließlich entlassen und mit Kraftwagen von Nürnberg nach Magdeburg gebracht. Die Freude war bei Frau Zirkler groß. Am 28. Mai hatte ich Gelegenheit, den Ing. Jung zu sprechen, der vom Werder gekommen war. Die Russen hatten von ihm bei Androhung von Todesstrafe verlangt, er solle ihnen kurzfristig elektrisches Licht verschaffen. Da er das nicht konnte, ist er nachts durch die Elbe geschwommen und trotz Beschuss unverletzt herübergekommen. Nach seiner

Schilderung sind die Zustände besonders in den kleinen Ortschaften wie Heyrothsberge, Biederitz, Möser, Hohenwarthe, sehr schlimm. In Friedrichstadt und Cracau, mit Ausnahme der am Rande liegenden Häuser, soll es besser sein. Noch günstiger auf dem Werder. Jung hat sich eine Zeitlang im Grundstück Heinrichshofen vor den Russen verborgen gehalten und ist von Frau Thron verpflegt worden. Auch bei Throns haben die Russen geplündert. In Cracau ist ein Gefreiter zum Bürgermeister ernannt. Er hat befohlen, dass russische Offiziere gegrüßt werden müssen. Zahlreiche deutsche Flüchtlinge sind in einem Lager zusammengefasst und warten darauf, über die Elbe kommen zu können. Die abziehenden kriegsgefangenen Russen müssen jenseits zu Fuß weitergehen und werfen dann alle entbehrlichen Sachen weg, die sie westlisch der Elbe zusammengeraubt haben. Diese werden dann auf Befehl der Russen von Frauen aus Cracau und Friedrichstadt zusammengeholt und verbrannt. Alle Männer von 17 - 65, Frauen von 17 45 müssen arbeiten. Techniker, Ingenieure, Facharbeiter jeder Art werden nach Osten abtransportiert. Die Verpflegung ist schlecht: 700 g Brot u. etwas Pferdefleisch in der Woche. Über die lange Brücke darf man nur mit besonderer Genehmigung gehen. Am 29. Mai hieß es, die Russen seien im Abzuge. Leider mussten wir uns vom Gegenteil überzeugen. In unserem Hause liegt nach wie vor eine Brückenwache von 8 - 10 Mann. Neben der Strombrücke wird eine feste Behelfsbrücke gebaut, die anscheinend schon weit fortgeschritten ist. In diesen Tagen machen mir verschiedene verhaftete Fabrikdirektoren, deren Verteidigung ich übernommen habe, sehr zu schaffen. Mehrere Autofahrten nach Schönebeck zu Besprechungen wegen der beiden Direktoren des Junkerswerks, die beide in Haft sind, der eine weil er ohne Erlaubnis nach Ballenstedt gefahren ist, um seine Tochter vor einem angeblich unmittelbar bevorstehenden Einmarsch der Russen in Sicherheit zu bringen, der andere, weil er zu Unrecht beschuldigt ist, für das KZ Buchenwald tätig gewesen zu sein. Viel Arbeit verursacht mir auch Frau Goebbels, deren Mann, technischer Direktor einer Pappenfabrik in Westerhüsen, auf Grund falscher Anschuldigungen von Mitarbeitern verhaftet ist. Das Denunziantentum blüht. Die Amerikaner sind erstaunt über das Ausmaß der Anzeigen von Deutschen gegen Deutsche. Am 30. Mai wurde der frühere Gauleiter Jordan aufgegriffen u. im Hause Seldte, Humboldtstraße, festgesetzt. Er musste auf der Straße Benzin auffüllen und wurde dabei von englischen Soldaten vor der empörten Bevölkerung geschützt. Auch die Bitte eines ehemaligen deutschen Strafgefangenen, ihm nur drei Mal in den Hintern treten zu dürfen, wurde nicht erfüllt.

Rechtsanwalt und Notar Walter Friesecke

geb.: 12.04.1886; gest.: März 1976 in Karlsruhe (einst wohnhaft in der Markgrafenstraße 1, 39114 Magdeburg); Walter Friesecke war verheiratet und hatte vier Söhne, von denen einer, Ernst Friesecke, im Krieg gefallen ist. In den 1950-er Jahren zog er aus Magdeburg nach Eisenberg in der Pfalz. Die Söhne Henning, Hans und Walter lebten mit ihren Familien bereits in der Schweiz und in Hamburg bzw. Kiel. MAGDEBURG KOMPAKT Heft Nr. 87 | 1. Februar-Ausgabe 2017 (Text gekürzt und redaktionell bearbeitet)


2017 | 1. Ausgabe Februar

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Von Sudenburger Originalen und solchen, die dort Spuren hinterließen Nikolaus von Amsdorf, deutscher Theologe, geboren 1483 in Torgau, gestorben 1565 in Eisenach. Der Professor und Rektor der Universität Wittenberg hatte als enger Freund von Martin Luther großen Anteil an der Einführung und Konsolidierung der Reformation in Mittel- und Norddeutschland. (…) Seine Tätigkeit in Magdeburg von 1524 bis 1541 als Pfarrer und Superintendent trug entscheidend zur Festigung der Reformation in der Stadt bei. 1541 vertrat er die Stadt bei den Religionsgesprächen während des Regensburger Reichstages. (…) Hervorzuheben ist seine Beteiligung an der Gründung der Stadtschule im Magdeburger Augustinerkloster, die sich zur führenden protestantischen Schule in Mitteldeutschland entwickelte. (Quelle „Magdeburg – Chronik einer Stadt“) Die Amsdorfstraße ist nach ihm benannt. Johann Georg Peter Zincke, Großbauer, geboren 1775, gestorben 1850 in Sudenburg. Der Ackermeister und Zichorienfabrikant war Mitglied des Sudenburger Rats, des Gemeindekirchenrates und stand der Sudenburger Armenkasse vor. Zincke stellte Land zur Verfügung, um den Sudenburger Friedhof erweitern zu können. Bereits zu Lebzeiten spendete er viel und hinterließ testamentarisch vier Stiftungen, in die er sein Vermögen einbrachte – u.a. zur Unterstützung der Sudenburger Armen und Alten. An Zincke erinnert heute ein Altenheim in der Hesekielstraße, dessen Bau durch seine Hauptstiftung ermöglicht wurde. Ernst Carl Helle, Unternehmer, geboren 1794, gestorben 1850. Helle wurde wohl als Sohn des Zuckerfabrikanten und Magdeburger Kommunalpolitikers Ernst Christoph Helle und seiner Ehefrau Johanna Katharina Meitzendorf geboren. Er betrieb in Sudenburg eine Zuckerfabrik. Die Straße an der diese Fabrik lag, trägt heute den Namen Hellestraße. Johannes Hesekiel, evangelischer Theologe, geboren 1835 in Altenburg, gestorben 1918 in Wernigerode. Er studierte ab 1856 in Jena und Erlangen evangelische Theologie und setzte später sein Studium in Leipzig fort. Mehrere Jahre war Hesekiel als Reiseprediger unterwegs, bis er 1868 als Pfarrer an die Sankt-Ambrosius-Kirche in Sudenburg berufen wurde. Hier wurde auf sein Wirken hin zwischen 1875 und 1877 eine neue Kirche für die Gemeinde errichtet. Magdeburg benannte noch zu seinen Lebzeiten eine in der Nähe der Ambrosiuskirche verlaufende Straße als Hesekielstraße. Johannes Benjamin Brennecke, sozial engagierter Gynäkologe, geboren 1849 in Cröchern, gestorben 1931 in Magdeburg. Brennecke studierte Medizin in Halle (Saale) und ließ sich 1876 als erster Facharzt für Frauenheilkunde in Magdeburg nieder. Nach einer Tätigkeit an der Provinzial-Hebammenlehranstalt eröffnete er 1880 in Sudenburg, in der heutigen Halberstädter Straße 77, eine Privatklinik. Brennecke sprach sich für die Schaffung von mehr geburtshilflichen Kliniken aus. Eine entsprechende Institution begründete er in Magdeburg am Sudenburger Tor. Der Gynäkologe war Herausgeber mehrerer Fachzeitschriften. In der Zeit der Inflation musste er seine Klinik aufgeben. Seine Familie verarmte. Mit 72 Jahren gab er seine ärztliche Tätigkeit auf. Nach seinem Tod benannte die Stadt Magdeburg ihm zu Ehren die Brenneckestraße. Hermann Brösel, Fotograf, geboren 1902 in Su-

denburg, gestorben 1984. Bereits in jungen Jahren interessierte sich Brösel für Fotografie und fertigte als Zehnjähriger erste Aufnahmen an. Er absolvierte eine Lehre zum Drogisten, die auch eine Ausbildung zum Fotolaboranten umfasste und gründete dann in Magdeburg eine Farbenfabrik. Brösel richtete sich ein eigenes Fotolabor ein, in dem er seine Aufnahmen selbst entwickelte. In den Jahrzehnten seines Schaffens entstand eine Vielzahl von Aufnahmen aus der Region Magdeburg. Er hinterließ circa 15.000 beschriftete Dias und Tagebuchaufzeichnungen. Nomi Rubel, Schriftstellerin, Regisseurin, Theaterleiterin, geboren 1910 in Magdeburg, gestorben 1996 in New York City. Sie war das einzige Kind des

jüdischen Kaufmanns Julius Petzon und engagierte sich in einem Laienspielensemble der Sozialistischen Arbeiterjugend. Bereits mit 17 veröffentlichte sie eigene Erzählungen. 1928 heiratete sie Herbert Lubranschik, einen jüdischen Sozialdemokraten aus Schönebeck, die Ehe zerbrach jedoch später. Mit ihrer Familie zog sie nach Berlin, wo 1932 ihr erstes Theaterstück „Odette. Ein Spiel für den Frieden“ uraufgeführt wurde. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ging Nomi Rubel 1934 ins Exil nach Palästina, 1948 wanderte sie nach New York aus. In den USA stellte sich allmählich Erfolg ein. Nach Magdeburg kehrte Nomi Rubel in ihrem letzten Lebensjahr zu Besuchen zurück.


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Seit 1954 das Beste für Ihr Haar

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eit jeher befindet sich in der Sudenburger Sankt-Michael-Straße ein Friseurgeschäft. „Bereits vor 1954 gab es dort einen Herrenfriseur“, sagt Norbert Goedecke, der seit fast 25 Jahren Selbstständigkeit Kinder, Frauen und Männer in seinem Haarformersalon willkommen heißt. „Das weiß ich von meinen Eltern, die 1954 hier ihren Salon gründeten und bis 1992 führten.“ Kurz nach der Wende übernahm er schließlich das Geschäft von Vater und Mutter, bildete seitdem 19 Lehrlinge aus und freut sich auf das 25-jährige Bestehen des Haarformersalons im August. Seit 1979 ist Norbert Goedecke Meister des Friseurhandwerks. Und nebenbei ist er seit vielen Jahren u.a. als Vorstandsmitglied der Friseurinnung, als stellvertretender Vorsitzender der Gesellenprüfungskommission, als Mitglied der Meisterprüfungskommission der Handwerkskammer Magdeburg und als Leiter des Haarformerverbandes Sachsen-Anhalt tätig. Auch das Friseurmuseum in der Walbecker Straße unterstützt er nach zeitlicher Möglichkeit. Die Hauptkraft im Salon ist aber Peggy Denke, die bereits vor der Wende dort ihre Lehre absolvierte und seit 1997 im Besitz des Meisterbriefes ist. Ihre fachliche Kompetenz wird von ihrem großen Kundenstamm sehr geschätzt. Beide Meister setzen bei ihrer Arbeit auf drei Säulen der Salonphilosophie: Modernität, Kreativität und Kompetenz. „Wir versuchen, in einem schnelllebigen Beruf stets auf dem Laufenden zu sein, was die Trends betrifft. Wir bieten intensive Typberatung, gezielte Haar- und Kopfhautpflege an und möchten unser handwerkliches Können typgerecht und individuell umsetzen.“ Zudem wird mit der saloneigenen nachfüllbaren Produktserie „Art of Nature“ mit Schweizer Inhaltsstoffen sowie weiteren Aspekten der Umweltgedanke mit Einsparung und Abfallvermeidung beachtet.

St.-Michael-Straße 54 a

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Dom-Chocolade-Fabrik wird zum Wohlfühl-Viertel

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o sich einst die Zichorienund Schokoladen- und Malzkaffeefabrik befand, lädt heute die Eiskellerpassage zum Wohnen, Bummeln, Informieren und Einkaufen ein. Das Gelände der ehemaligen Dom-Chocolade-Fabrik zog sich bis zur heutigen Salzmann- SERIE straße, das ehemalige Fabrikgebäude steht noch, auf der Halberstädter Straße 113-115 (Foto unten). Laut Aufzeichnungen der Sudenburger Chronik gegründet 1869 von Carl Heinrich Ferdinand Steffens, 1919 übernommen von den Gebrüdern Engel wurden hier Zichorienpulver, Malzkaffee, Schokolade und Zuckerwaren produziert sowie Teehandel betrieben. Das Fabrikgelände erstreckte sich von der Halberstädter Straße bis zum Königsweg (Salzmannstraße). Die Schokoladenfabrik belegte etwa die Hälfte der Grundstücksfläche, von der Halberstädter Straße aus gesehen. Im hinteren Teil des Grundstücks lag eine dampfgetriebene (Lokomobile) Zichoriendarre mit zwei Darrengebäuden. Erhalten sind heute noch die Fabrikantenvilla und ein dreigeschossiger Gebäudekomplex der Schokoladenfabrik. Quer über das ehemalige

Fabrikgelände verläuft heute der Gutsmuthsweg. Es entstanden Wohnhäuser sowohl dort als auch bis zur Halberstädter Straße hin. Ältere Sudenburger erinnern sich gewiss an den Obst- und Gemüsemarkt, der später auf dem ehemaligen Fabrikgelände stattfand. Und dort war alljährlich im Dezember der Treff für alle, die fürs Weihnachtsfest einen Tannenbaum erstehen wollten. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich nicht nur das Aussehen, sondern auch die Nutzung des Geländes stark verändert. Entstanden ist die Eiskellerpassage, zu der 5 Gebäude mit rund 40 Geschäften und Büros gehören. Das Gelände ist zu einem gefragten Domizil geworden, das facettenreich vereint, was man zum Leben braucht. Wohnungen, Büros, Restaurants, Gesundheitsangebote, Einkaufsmöglichkeiten von der Bäckerei bis zu Zeitschriften, Freizeitangebote gibt es vom Tanzstudio bis zur Fahrschule, vom Friseur bis zum Sanitätsgeschäft, von Kinderbekleidung bis zum Seniorentreff, um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Wer genau verbirgt sich hinter den Fassaden und Schaufenstern? In einer Serie werden wir die Mieter der Eiskellerpassage in den kommenden Ausgaben von Magdeburg Kompakt vorstellen.

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Erhaltenes Gebäude Schokoladenfabrik (Foto: Sudenburger Chronik)

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Gemüsehalle und Rosenplenter 1995 (Quelle: „Das war das 20. Jahrhundert in Magdeburg-Sudenburg” Gröschner/Niemann)


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Oh, oh, Pardon! Ich war der Graf von Sudenburg

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igentlich bin ich bekennender Stadtfelder. Stadtfeld ist so etwas wie die heimliche Hauptstadt Magdeburgs. Gefühlt. Geboren in der Landesfrauenklinik eroberte ich als Baby sofort nach der Geburt die Immermannstraße. Dieser Straßenname „Immermann“ implizierte mir als Kind, dass ich immer Mann sein werde. Eben ein Hengstmann. Dass der Name „Hengstmann“ eine semantische Tautologie beschreibt, begriff ich erst viel später. Das Karl-Leberecht Immermann ein Dichter war, erfuhr ich im Literaturunterricht. Und heute? Nun, ich bin immer noch immer Mann, aber bescheiden formulierend auch ein Dichter. Ja! Als Kabarettist versuche ich die behelfsmäßig abzudichten, die irgendwie einen ideologischen „Riss in der Schüssel“ haben. Doch nun die alles entscheidende Frage: Was verbindet einen bekennenden Stadtfelder mit Sudenburg? Da gibt es mehrere Ansatzpunkte. Die Älteren unter den Lesern dieser Kolumne werden sich erinnern. In der siebten Klasse einer Polytechnischen Oberschule der DDR stand plötzlich das Schulfach „UTP“ auf dem Stundenplan. „UTP“: Unterrichtstag in der Produktion“. Unser Tag in der Produktion fand immer in Sudenburg statt. Und zwar in der Fichtestraße, im BKM. Ich löse die nicht mehr präsente Abkürzung auf. BKM stand für: Brauerei- und Kellereimaschinenfabrik. Diese Fabrik stellte also Maschinen her, mit denen man Bier und Wein auf industrielle Weise produzieren konnte. Und genau so haben Bier und Wein bei „uns“ damals geschmeckt. Das lag aber, glaube ich, weniger an den Maschinen. Nach dem Schulabschluss war dann erst einmal

Pause mit Sudenburg. Mein neuer Lebensinhalt verlagerte sich nach Buckau. Lehre zum Zerspanungsfacharbeiter im SKET. Lehre mit „h“. Nicht mit Doppel-e. Wenn ich heute mal durch Buckau fahre und Sudenburg mit Buckau vor dem geistigen Auge vergleiche, möchte Hengstmanns ich sofort wieder zum andere Seite! Dichter werden und knittelnd reimen: „Seh’ ich ein strahlend Sudenburg, ich mich in Buckau um die Buden sorg’!“. Kurz nach 1989 wurde Sudenburg plötzlich zum Lebensmittelpunkt. Nein, ich stellte keinen Ausreiseantrag von Stadtfeld nach Sudenburg. Dieser Mittelpunkt war mehr künstlerischer Natur. Vor fast 20 Jahren war es. An der Halberstädter Straße, in der „Galerie Süd“, im Innenhof. Die „Galerie Süd“ war damals das künstlerische Refugium meines Kollegen Bernd Kurt Goetz. Inspiriert vom „ruinösen“ Ambiente zauberte Goetz zahlreiche Open-Air-Spektakel sehr publikumswirksam hierher. Eines der Glanzlichter auf diesem Hof war der „Bördefaust“. Goetz hatte Goethe leicht gekürzt, aber stark verbessert. Ich durfte das erste Mal in diesem Innenhof als Kabarettist im Programm: „Anschließend Tanz“ mitwirken. Ein Sommer-Open-Air-Kabarett beim dem nach dem Programm wirklich getanzt werden durfte. Am Klavier saß Christoph Deckbar. Gesang und Gitarre: Ich! Wir

spielten auch einen Hit von Dorthe Kollo: „Oh! Oh! Pardon! Sind sie der Graf von Luxemburg?“ Ich aber sang: „Oh! Oh! Pardon! Sind sie der Graf von Sudenburg?“ So hatte ich für einige Zeit den Spitznamen in diesem Stadtteil weg. Hier standen also Bernd Kurt Goetz, Frank Hengstmann und Klaus Schaefer zum ersten Mal zusammen auf einer Kleinkunstbühne mit dem Kabarettprogramm „American Weh of Leid!“ Nach der Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten der USA sollte man überlegen, dieses Programm zu „remaken“! Nun, fast 20 Jahre später, wiederholt sich der Vorgang. Menschlich und auch kleinkünstlerisch gereift, drängeln sich die Drei erneut auf eine Bühne. Doch dieses Mal: Raus aus Sudenburg! Rein ins Zentrum, ins Kabarett „… nach Hengstmanns“! Drei Alpha-Tiere, die jegliches Beta unter die Bühne kehren werden. Das Wolfsgesetz des „Kabartettimus“ wird bis zum Äußersten auf Gesetzesbruch abgeklopft. Nein! Sie werden sich auf der Bühne nicht lieb haben. Zwei der drei Alpha-Tiere werden eine Rolle spielen, die sie im wahren Leben verkörpern. Nämlich Rentner. Der Andere ist auch schon Kandidat dieses lebensherbstlichen Daseins. Rentner – das beschäftigt alle, vor allem die Politik. Rentner stellen in Deutschland bald die Mehrheit. Also: „Rente sich wer kann“! Wenn mich heute jemand fragen würde: Wo kann man in Magdeburg noch so richtig flanieren? Ich müsste wahrheitsgemäß antworten. Flanieren sie in Sudenburg. Die „Halber“ ist quasi die letzte Oase in Magdeburg, wo sich kleine Geschäfte, Cafes und sogar Buchläden dem Druck der riesigen Einkaufstempel entgegenstellen können.

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■ Kompakt

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lf Steinforth wurde am 17.August 1967 in Magdeburg geboren. Er ist Gründer und Chef der in der Landeshauptstadt beheimateten Firma Sport Events Steinforth (SES). Aus dem seit 2000 agierenden Boxstall, der u.a. die Amateur-Faustkämpfer vom SV Lindenweiler intensiv unterstützt, gingen zahlreiche Weltmeister hervor, unter anderem Robert Stieglitz, Natascha Ragosina, Ramona Kühne und Christina Hammer. Der Geschäftsmann (u.a. Eigentümer der Automatenhersteller-Firma Galaxy) hat 2014 die Marke „Sudenburger Bier“ zu neuem Leben erweckt. Gegenwärtig entsteht an der Brennekkestraße ein neues Brauhaus. Es soll im Frühjahr 2017 mit einer Jahreskapazität von 10.000 Hektolitern seine Produktion aufnehmen.

Ulf Steinforth, Beigeordneter Reiner Nitsche, Braumeister Mark Anton Hiller am 12. Januar bei der Grundsteinlegung der neuen Brauanlage in der Brenneckestraße (v.l.n.r.). Foto: Peter Gercke

„Boxen und Bier – das passt schon“

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alberstädter Straße 189. Hier, in einer modernen Büroetage, läuft ein Teil jener Fäden zusammen, die das deutsche Profiboxen derzeit zusammenhalten. Leute wie Ex-Weltmeister und Europachampion Robert Stieglitz, sein Kronprinz Dominic Bösel oder WM-Anwärter Robin Krasniqi gehen ein und aus. Von Sudenburg aus, wo kurz nach dem Krieg sogar der berühmte Max Schmeling, Deutschlands erster Box-Weltmeister im Schwergewicht, bei einem Kampfabend als Ringrichter durch die Seile kletterte, werden Kampfkontakte in alle Himmelsrichtungen des Erdballs geknüpft. Steinforths SES-Team veranstaltet unterdessen längst selbst auch im Ausland, so vor allem in Tschechien, aber auch in Slowenien und Russland. Chef Ulf Steinforth (49), der den Profiboxstall SES im Jahr 2000 gründete und mittlerweile ein weltweit anerkannter Promoter ist, erinnert sich: „Sudenburg ist für mich schon immer so etwas wie eine Zentrale aller meiner geschäftlichen Aktivitäten gewesen – und bis heute geblieben.“ Am Bahnhof stellte der junge umtriebige Geschäftsmann kurz nach der Wende seinen ersten Spielautomaten auf. In der Eiskeller-Passage befand sich acht Jahre lang das Gym seiner Faustkämpfer, bis es 2008 aus allen Nähten platzte. Und an der Brenneckestraße wächst derzeit ein neues Brauhaus hoch, mit der die Traditionsmarke „Sudenburger Bier“ wieder Einzug in die Stadt

Der Magdeburger Unternehmer Ulf Steinforth geht in Sudenburg zwei Professionen nach: Hier befindet sich die Geschäftsstelle seines Profi-Boxstalls SES, des zweitgrößten Deutschlands, und die neue Brauerei der von ihm wieder ins Leben gerufenen Marke „Sudenburger Bier“. hält. Der Neu-Brauer Steinforth: „Ich bin Magdeburger aus tiefstem Herzen. Mit dem Brauhaus möchte ich ein kleines Stück dazu beitragen, einst verlorene Traditionen der Stadt wiederzubeleben.“ Steinforth weiter: „Seit 2014 füllen wir an der Brenneckestraße in den Sorten Pils, Helles und Bock

das zunächst in Franken gebraute Craft-Bier ab, vom Frühjahr 2017 läuft dann alles nur noch in Magdeburg. Wir wollen im neuen Brauhaus zunächst jährlich 10.000 Hektoliter, abgefüllt in 0,3-Liter-Bügelflaschen, auf den Markt bringen.“ Der soll zunächst vor allem regional ausgerichtet sein. Der Risiken, sich auf diesen heftig umkämpften Markt zu begeben, ist sich der Unternehmer durchaus bewusst: „Wir wissen“, erkannte er schon vor längerem, „dass die Bierbranche ein Haifischbecken ist. Um bestehen zu können, brauchst du eine geile Idee und Leute, die dich unterstützen. Ich denke, wir haben beides.“ Steinforths Wurzeln in Sudenburg reichen tief. „Meine Urgroßeltern“, erzählt er, „betrieben in dem Stadtteil ein Fuhrgeschäft. Sie haben sich seinerzeit vor allem um die Müllabfuhr gekümmert. Für mich als Kind gehört es zu den schönsten Erinnerungen, wenn ich mit meinen Eltern am Wochenende einen Ausflug in die Geschäftsstraße Halberstädter machen durfte. Und in derselben Straße habe ich als junger Kerl im Goldenen Löwen ausgeholfen. Mein Vater war dort, wie es zu DDR-Zeiten hieß, gastronomischer Leiter.“ Für ihn sei Sudenburg von jeher ein Stadtteil gewesen, der vor allem von Selbständigen geprägt werde, sagt der Unternehmer: „So empfinde ich das jedenfalls.“ Viele Kleinbetriebe und Handwerker hätten beiderseits der Halberstädter Straße ihre Wirkungsstätte gehabt beziehungsweise haben sie wieder dort. So fühlt sich Steinforth mit seinen beiden mittelständischen Unternehmen hier sichtlich wohl. „In der neuen Brauerei, in die wir rund zwei Millionen Euro investiert haben, werden einmal bis zu zehn Leute eine Beschäftigung finden, derzeit sind es fünf“, sagt er. Bei der Box-Firma arbeiten fünf Angestellte in Büro und Verwaltung, hinzu kommen etwa 15 Faustkämpfer und deren Trainer, die bei SES in Lohn und Brot stehen. Dass Boxen und Bier zwei völlig unterschiedliche Dinge sind, die einander ausschließen oder zumindest einen überaus gewagten Spagat verlangen, findet Steinforth überhaupt nicht. „Nicht nur, dass beides mit „B“ anfängt, bei beiden brauchst du geschäftlichen Spürsinn, Idee und gute Mitarbeiter. Außerdem ist es in der heutigen Zeit nicht schlecht, wenn du als Unternehmer in der Lage bist, sozusagen multi-tasking zu agieren.“ Insofern, sagt er aus vollem Herzen und meint es auch so, „Boxen und Bier – das passt schon.“ Rudi Bartlitz


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n Kompakt Unternehmen ohne Computer

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omputer und Internetzugang waren im Jahr 2016 für die meisten Unternehmen mit Sitz in Sachsen-Anhalt eine Selbstverständlichkeit. Dies zeigt eine Auswertung der Stichprobenerhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien durch das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt. So setzten 94 Prozent aller Unternehmen regelmäßig Computer ein. Genauso hoch war der Anteil der Unternehmen mit Internetzugang, in den allermeisten Fällen per fester Breitbandanbindung. Dabei hatte im Durchschnitt jeder zweite Beschäftigte in einem Unternehmen auch Zugang zum Internet. Jedes zweite Unternehmen beschäftigte eigene IT-Fach-

LEBENSART KOMPAKT kräfte mit Verantwortlichkeit für die Planung, Einrichtung, Wartung und Administration von Systemen und Netzwerken. Die andere Hälfte der Unternehmen beauftragte externe Anbieter mit diesen IT-Aufgaben.

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Größte Stromverbraucher

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m Jahr 2015 wurden von den Elektrizitätsversorgungsunternehmen und Stromhändlern 13,6 Milliarden Kilowattstunden an die Letztverbraucher in Sachsen-Anhalt geliefert, 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Unternehmen erzielten dabei Erlöse von 2.093 Millionen Euro, 2,6 Prozent (56 Mill. Euro) weniger als im Vorjahr. Der erzielte Durchschnittserlös bei der Abgabe an alle Letztverbraucher lag mit 15,43 Cent je Kilowattstunde um 0,5 Cent unter dem des Vorjahres. Der ermittelte Durchschnittserlös für Deutschland ergab einen Wert von 16,21 Cent je Kilowattstunde. Durch die Entwicklung in der Energiewirtschaft erhöhte sich die Anzahl der an der Stromversorgung in Sachsen-Anhalt beteiligten Unternehmen im Jahr 2015 erneut. Mit 283 Stromversorgern waren 21 mehr tätig als im Vorjahr. In den vergangenen 10 Jahren erhöhte sich die Anzahl auf das 3,7-fache (2005: 76; 2015: 283). Seit 2008 waren Energieversorgungsunternehmen aus allen Bundesländern an der Stromversorgung der Letztverbraucher in Sachsen-Anhalt beteiligt. Unternehmen mit Sitz in Sachsen-Anhalt generierten 34,4 Prozent (4,7 Mrd. kWh) des Stromabsatzes in Sachsen-Anhalt. Weitere 30 Prozent wurden durch Lieferungen von Unternehmen aus Hessen und Sachsen zusammen (4,1 Mrd. kWh) bereitgestellt. Im Gegenzug lieferten die Unternehmen in Sachsen-Anhalt 1,6 Milliarden Kilowattstunden an Abnehmer in andere Bundesländer. 24,3 Prozent des abgesetzten Stroms (3,3 Mrd. kWh) wurden an Haushaltskunden geliefert. Der erzielte Durchschnittserlös in dieser Verbrauchergruppe sank 2015 erstmals seit 13 Jahren wieder und erreichte 24,83 Cent je Kilowattstunde (Vorjahr: 25,33 Cent je kWh). Der vergleichbare Durchschnittserlös deutschlandweit betrug 23,99 Cent je Kilowattstunde.

Gartenträume zu gewinnen

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TECHNIK KOMPAKT

1. Ausgabe Februar | 2017

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Maßstab für die obere Mittelklasse Mit der LUMIX DMC-G81 definiert Panasonic das Topmodell seiner DSLM-Mittelklasse neu. Die LUMIX DMC-G81 überzeugt mit einer Vielzahl fortschrittlicher Technologien und praktischer Funktionen in einem robusten und kompakten Gehäuse. Mit aktuellster Spitzentechnik wie dem 16-Megapixel Sensor, einer neuen Bildstabilisierung, hochauflösendem 4K Foto/Video sowie beweglichem Touchscreen-LCD-Monitor plus großem OLED-Sucher ist die neue Systemkamera Panasonics Topmodell. Das robuste Gehäuse der G81 mit einem Frontrahmen aus Magnesium-Legierung und zahlreichen Einstellelementen im direkten Zugriff ist komfortabel bedienbar und dabei spritzwasser- und staubgeschützt. Über 4K Videos hinaus können mit der 4K Fotofunktion Bewegungsabläufe und Action-Szenen mit 30 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden. Der Dual I.S. Bildstabilisator in der G81 kann Verwacklungen bis zu 5 Belichtungsstufen kompensieren. Mit lautlosem, elektronischem Verschluss beträgt die kürzeste Verschlusszeit 1/16.000s. Ein integriertes WiFi-Modul erlaubt mit Smartphone oder Tablet-PC kabellose Fernbedienung und Bildübertragung.

Überzeugende Qualität – Bild für Bild Die Spiegelreflexkamera CANON EOS 750D ermöglicht das unkomplizierte Festhalten wertvoller Momente in hervorragender Qualität dank leistungsstarkem neuen 24,2-MegapixelSensor und Canon Bildprozessor. Dieses Modell bietet einen ISO-Bereich von 100 bis 12.800 (erweiterbar auf ISO 25.600) für detailreiche Bilder bei jeder Lichtstimmung – ob bei Tag oder in der Dämmerung, zuhause und unterwegs. Spannende Action und die Faszination des Moments hält die 750D mit Reihenaufnahmen mit bis zu 5 Bildern pro Sekunde fest. Ambitionierte Videofilmer halten ihre Erinnerungen in beeindruckender Full-HD-Qualität fest, die Filmdaten im MP4-Format lassen sich einfach online teilen. Die beeindruckenden Produkteigenschaften der EOS 750D finden sich in einem hochwertig gefertigten und kompakten Gehäuse mit ergonomisch geformtem Handgriff und dreh- und schwenkbarem Touchscreen-Display für perfektes Handling in allen Situationen. Den persönlichen, kreativen Stil ermöglicht die manuelle Steuerung der Kameraeinstellungen. Die Kamera sorgt mit ihren automatischen Aufnahmemodi schon von Anfang an für beste Ergebnisse. Die schönsten Bilder lassen sich über WLAN und NFC teilen und an Freunde weiterleiten. Seien es die sozialen Netzwerke oder der cloudbasierte Bildmanagement-Service irista – per WLAN ist ein sofortiger Upload möglich.

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2017 | 1. Ausgabe Februar

SATIRE KOMPAKT

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Zukunft in der Zwickmühle?

Bescheide vom Verstandesbeamten KnülligDingeldeu

D

er Januar 2017 ist fast vorbei und da möchte man eigentlich keinen kalten Kaffee mehr aus dem Jahre 2016 aufwärmen. Trotzdem stand Anny Hartmann am 21. Januar auf der Magdeburger Zwickmühlen-Bühne und ließ bei ihrem Gastspiel das vergangene Jahr mit Wahlen, Fußball-EM, oder rechten Trends Revue passieren. Und so, wie sie die alten 2016er Kaffee satirisch neu aufgegossen hatte, blieb er beim Publikum doch nicht ohne Wirkung und ihr Jahresrückblicks-Programm „Schwamm drüber“ wischte über kein Ereignis einfach hinweg, ohne dass es von ihr mit Scharfsinn und spitzen Worten aufs Korn genommen worden wäre. Und kein Lebensbereich war dabei vor ihr sicher. Ganz erfrischend anders präsentierte sich die bekennende Kölnerin in Magdeburg mit einer regelrechten Männer-Witz-Offensive. Endlich mal eine Frau, die man, wenn sie keine Frau geworden wäre, für ihre Sprüche sicher als Macho bezeichnet hätte. Ihr Auftritt ist über zwei Stunden lang wie ein Dauerregen an humoresken Einfällen. Je länger man Anny Hartmann zuhört, desto mehr fragt man sich: Das alles haben wir 2016 hinter uns gebracht? Da fehlen einem doch die Worte. Nur der Protagonistin auf der Bühne fehlen sie eben nicht. Sie wendet nicht das politische Geschehen und andere deutsche Missgeschicke in eine witzige Unterhaltungsform, um sich dabei selbst zu wenden. Zu jedem Thema zeigt sie eine deutliche Haltung und motiviert gar ihr Publikum, nicht schweigend einer Entwicklung mit wachsender Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit gegenüberzustehen. So vereine die Einführung einer Autobahnmaut zwei urdeutsche Tugenden: nämlich die Liebe zum Auto und den Hass auf Ausländer, spitzt sie beispielsweise dieses Thema zu. Anny Hartmann ist bereits durch zahlreiche TV-Auftritte als politisch-satirische Kabarettistin bekannt. Nun hat sie auf der Magdeburger Satirebühne einen Eindruck mit Nachdruck hinterlassen. Das ZwickmühlenEnsemble möchte die studierte Volkswirtin vom Rhein nun öfter zu Gastspielen an die Elbe einladen. Ein regelmäßiger Blick in den Spielplan lohnt auf jeden Fall, um zu wissen, wann Anny Hartmann wieder nach Magdeburg kommt. Die ZwickmühlenBühne würde es zieren und das Publikum hätte garantiert etwas zum Lachen. (tw)

Bewertungsdifferenzen in politischen Lagern

R

Die Kölner Kabarettistin Anny Hartmann gastierterte am 21. Januar in der Magdeburger Zwickmühle und soll dort künftig öfter auftreten.

#Tobis Selfie Link zum Video: goo.gl/kOiHvB

egierung und Opposition in Sachsen-Anhalt müssen dringend einer verstandesamtlichen Prüfung unterzogen werden. In beiden Bereichen gibt es Tendenzen zu extremen positiven bzw. negativen Bewertungen. So behauptete beispielsweise Ministerpräsident Reiner Haseloff, dass es dem Land gut gehe. Dies untermauert er mit einem gestiegenen Bruttoinlandsprodukt um 1,7 Prozent und niedrigen Arbeitslosenzahlen. Auf der politischen Gegenseite wird mehrstimmig genau das Gegenteil behauptet. Das Verstandesamt weist den Beobachter solcher Äußerungen ausdrücklich darauf hin, dass man weder von der einen noch von der anderen Argumentationsseite ein treffendes Bild erhält. Die Wahrheit liegt hierbei auch nicht in der Mitte. Die Interpretation von Fakten, die meist nicht bis auf mikrokosmische Ebenen untersetzt werden können, bleiben subjektiv bewertet, in heutiger Zeit sogar emotional gefärbt. Die Einschätzungen der Positionsseiten werden häufig vom Motiv getragen, der jeweils politischen Gegenseite eins auszuwischen. Schon deshalb muss man als Bürger kritisch mit Kennzifferinterpretationen umgehen. Je weiter sich politische Ansichten voneinander entfernen, umso größer die Kluft zwischen den Meinungen zu Fakten. Verstandesamtlich wird davon ausgegangen, dass sich dieser Trend in der Politik fortsetzt. Es ist aus verstandesamtlicher Sicht geboten, auf den gesunden Menschenverstand in der Bürgerschaft zu bauen und diesen zu fördern. Weder schöngefärbte Sonntagsreden noch schwarzmalerische Untergangsprogaganda halten der Realität stand. Die Überprüfungsmethode, um eine realitätsnahe Bewertung zu erhalten, ist einfach: Man blicke auf die eigenen Lebensumstände. Es werden persönlich wahrscheinlich weder pure Luxus-Ausbrüche noch Totalverluste zu beklagen sein, anders als es politische Heilsoder auch Vernichtungsbotschaften vermitteln. i. A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat

Philosophischer Spaziergang|Themen & Termine 29. Januar 2017 | 11 Uhr Wann brauchen Kinder Grenzen? Prof. Dr. med. Jürgen Gedschold Facharzt für Kinderheilkunde

26. März 2017 | 11 Uhr Thema und Referent werden demnächst bekannt gegeben. Infos unter: www.magdeburg-kompakt.de

Kunstmuseum Magdeburg Kloster Unser Lieben Frauen

Die Veranstaltungsreihe „Philosophischer Spaziergang“ bietet einen Austausch über interessante Sinnfragen des Lebens zwischen angesehenen Spezialisten und interessierten Besuchern. Hier findet keine reine Vortragsart statt, sondern ein offenes Gespräch, bei dem wechselseitig Fragen und Antworten bzw. Hypothesen und Thesen diskutiert werden können. ca. 35 Teilnehmerplätze nach telefonischer Voranmeldung: Telefon: 0391/79296750 Teilnahmegebühr 3,00 Euro


MAGDEBURG INTIM

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1. Ausgabe Februar | 2017

So stehen die Sterne

WIDDER 21.03-20.04.

Die nächste Zeit verspricht sehr romantisch zu werden. Aber nur, wenn Sie einfühlsam und tolerant auf den Partner eingehen.

Setzen Sie sich, wenn nötig, im Beruf auch einmal mit den Ellenbogen durch. Sie müssen beileibe nicht immer klein STIER 21.04.-20.05. beigeben.

ZWILLINGE 21.05-21.06.

Sport darf auf keinen Fall eine Folter sein. Betreiben Sie Ihre Aktivitäten nur soweit, wie es Ihnen gefällt und Ihnen tatsächlich gut tut.

KREBS 22.06.-22.07.

Erfüllen Sie dem Partner einen besonderen Traum. Das muss nicht von großem materiellen Wert sein. Die Geste allein zählt.

LÖWE 23.07.-23.08.

Nutzen Sie den guten Kontakt zum Chef, um mehr für das Team herauszuholen. Es wird Zeit, dass sich in dieser Beziehung etwas tut.

JUNGFRAU 24.08.-23.09.

Ändern Sie dringend Ihre Ess gewohnheiten, wenn Sie Ihre Beschwerden lindern und Ihr Wohlbefinden dauerhaft steigern wollen.

WAAGE 24.09.-23.10.

Tun Sie die Sorgen des Partners nicht immer nur mit einer lässigen Handbewegung ab. Er erwartet, dass Sie ihm zuhören und helfen.

SKORPION 24.10.-22.11.

Ihren aktuellen Projekten wird Erfolg beschieden sein. Scheuen Sie sich aber nicht, Schwachstellen umgehend zu korrigieren.

SCHÜTZE 23.11.-21.12.

Ihre Kopfschmerzen sind hausgemacht. Sie tragen viele Probleme mit sich herum und schlafen zu wenig und unregelmäßig.

Sie werden in nächster Zeit viel zu lachen haben. Ihr Partner wird sich von seiner verführeSTEINBOCK rischen Seite zeigen und 22.12.-20.01. Sie mitreißen. Reißen Sie sich derzeit im Beruf kein Bein aus, vernachlässigen Sie aber auch Ihre Pflichten nicht. WASSERMANN Bald kommen neue Auf21.01.-19.02. gaben.

FISCHE 20.02.-20.03.

Der Winterblues hat Sie nun erreicht. Sie sollten versuchen, Ihre trübe Stimmung zu überwinden. Gehen Sie viel in die Natur.

Luther-Geist im „Luthertrunk“

S

achsen-Anhalts Lebens- und Genussmittelerzeuger präsentierten sich 2017 wieder mit einem Stand bei der „Grünen Woche“ in Berlin. Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums und inspiriert vom Wirken Martin Luthers in Magdeburg, entwickelte der Spirituosenhersteller

Abtshof Magdeburg einen neuen Kräuterlikör mit Namen „Luthertrunk“. Bekanntlich war Luther kulinarischen Genüssen gegenüber nicht abgetan, wie es Mitschriften seiner berühmten Tischreden vor Studenten belegen. Im Foto Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert bei der Standeröffnung.

Erste Flaggenparade am Buckauer Tor

I

m Rahmen des Stationierungskonzeptes für die Neuausrichtung der Bundeswehr im Jahr 2011 wurde durch das BMVg entschieden, alle Dienststellen der Bundeswehr in Magdeburg in einer Liegenschaft zusammenzufassen. Das ist jetzt mit der neuen Liegenschaft „Am Buckauer Tor 2“ innerhalb des Stadtgebietes geschehen. Am 11. Januar gab es zum 10-jährigen Bestehen eine „erste Flaggenparade“ in der neuen Liegenschaft. Am 11. Januar 2007 wurde das Landeskommando Sachsen-Anhalt in einem feierlichen Festakt durch den Befehlshaber im damaligen Wehrbereich III, Generalmajor Johann Opitz, in Dienst gestellt. Aus den beiden Verteidigungsbezirkskommandos 81 und 82 in Halle und Magdeburg wurde ein Kommando in der Landeshauptstadt aufgestellt, das nunmehr die territorialen Aufgaben „aus einer Hand“ für Sachsen-Anhalt wahrnehmen sollte. Das Landeskommando Sachsen-Anhalt war das erste Landeskommando in der gesamten Bundeswehr. Das Landeskommando Sachsen-Anhalt mit einer heutigen Stärke von ca. 60 Soldaten und zivilen Mitarbeitern ist Repräsentant der Bundeswehr für ca. 4.400 Soldaten und ca. 1.300 zivile Mitarbeiter.


2017 | 1. Ausgabe Februar

MAGDEBURG INTIM

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Meine Ex sagt …

Diabolisch-kulturell-gastronomisch: Mephisto

N

atürlich an einem Freitag, dem 13., eröffnete die Gastlichkeit, die den Namen „Mephisto” trägt. Ob es diabolisch wird, sei dahingestellt - doch die Nähe zu Faust und Schauspiel ist natürlich gewollt, schließt sich das Restaurant doch an das Schauspielhaus an der Guericke-Straße an. Zur Eröffnung sorgte folgerichtig die Band des Theaters für ausgelassene Stim-

mung. „Mephisto” tritt die Nachfolge des „Porten” im ehemaligen Theatercafé an und wird von einem Dreiergespann Mirko Stage, Marian Halfpap und Andreas Radespiel geführt. Sie wollen ab sofort täglich (außer montags) ein modernes Gastronomiekonzept bieten. Dazu gehört Kultur, wie derzeit die Fotoausstellung des Magdeburger Fotografen Nilz Böhme.

Modedesigner-Ausflug in die Hauptstadt

G

ina-Sophie, Anne-Sophie und Lisa-Marie zeigten am 21. Januar in der Landesvertretung von Sachsen-Anhalt in Berlin Mode der Magdeburger Modedesignerin Julia Wundrack. Zum 7. Mal präsentierte die Landeshauptstadt kreativen DesignNachwuchs unter dem Motto „otto macht mode“. Zum wiederholten Male beteiligte sich Julia Wundrack mit ihrem Label Be Julicious. Ihre Kollektion trägt den Titel „Traumtanz“. Unter dem Motto „Golden Twenties“ präsentiert sich Manuela Markgraf von der Aurelia Kreativschneiderei. Bereits mehrfach teilgenommen hat auch der Thailänder Weerasak Karnchuang, der 2017 in Berlin seine Kollektion „TRUE TRUST“ zeigte. Erstmals ist Carola Ackermann bei „otto macht mode“ vertreten. Sie zeigt die Brautkleidkollektion ihres Labels Fräulein Liebe. Liza Heimburg und Melissa Schöler (LIZZ&MEESOR) hatten der Berlin-Premiere den Titel „Waldgeflüster“ gegeben. Direkt aus der Ukraine kommt Maryana Zelenko (Go Bananas) – ihre Entwürfe standen unter dem Motto „Wear.Love.Wash.Repeat“.

… wenn Männer nicht mehr weiter wüssten, würden sie immer den dominanten Macho heraushängen lassen. Wenn sie am Ende ihrer Argumente seien, würden sie sich mit der Kraft ihrer körperlichen Überlegenheit durchsetzen. Echter Meinungsstreit wäre überhaupt nicht möglich. Entweder reden sie kein Wort mehr oder sie fangen an, wild zu gestikulieren oder schreien gar herum. Ich glaubte, meiner Ex müsse ein großes Missgeschick passiert sein, dass sie sich in dieser Weise Luft machte. Aber ich wollte sie im Herauslassen des gesamten Frustes nicht unterbrechen. Sie sollte sich alles von der Seele reden und jeden Dampf ablassen. Und sie hatte noch Einiges, das sie über mich und meinen Geschlechtsgenossen ausschüttete. … wenn selbst Schreierei nicht mehr helfe und man einen Kerl auf sein dummes Ausrasten aufmerksam machte, dann wiederrum fielen Männer ganz schnell in die Opferrolle. Die armen Geschöpfe, die nichts für ihre Einfalt und unangemessenen Reaktionen können, wetterte sie weiter. Wer diesen Dreibeinern nur dieses unzivilisierte Verhalten beigebracht hätte, frage sie. Ganz leise warf ich fragend ein: Mütter? Die Bemerkung hätte ich mir lieber erspart. Das sei ja klar, dass ich dazu nur wieder mit einer unqualifizierten Reaktion aufwarten würde. Von mir hätte sie auch nichts besseres erwartet, als von anderen Männern. Kenn’ste einen, kennst’e alle, keifte sie noch. Ich solle hier nicht so wortlos herumsitzen. Es wäre schießlich angebracht, dass ich endlich mal etwas zu diesem kindischen Verhalten von Männern sagen würde. Als Mann sollte man zu seinen Defiziten stehen können, sonst wäre man am Ende doch nur ein Waschlappen, und davon gäbe es ja genug. Richtige Männer sind ohnehin ausgestorben. Einem waschechten Mann zu begegnen sei wie ein Lottogewinn. Warum ich immer noch schweigen würde …? Das Gemüt meiner Ex kochte. Dabei bedrängte sie mich weiter zu irgendeiner Äußerung. Ich sagte, dass sie eigentlich alles selbst gesagt hätte. Wir Männer seien ganz genauso, wie sie sagte. Daraufhin nahm sie ihre Jacke, ging und warf krachend die Tür ins Schloss.

Thomas Wischnewski

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RÄTSEL KOMPAKT

34 ostdänische Insel

altröm. Silbermünze

nichts davon

englisch: dieses

Körperstellung

älteste Stadt Deutschlands

Reinigungsgerät, Feger

Erfrischung

Hochruf

1. Ausgabe Februar | 2017

eingefräste Rille

Häuserblockanlage

Nestorpapagei

englische Schulstadt

lästiger Mensch (ugs.) Rechnung begleichen

Hochofenschacht

Preisgrenze (engl.) Staat in Südamerika

bittere Gedanken machen

sehr gebildet

Bildungsveranstaltung

akustische Warngeräte

kräftiger Schubs

Papagei Mittelund Südamerikas

englisch: Auto BrettspielkGUR

kleine Fruchtart

Vorname Ribbecks

stark wünschen Fluss durch Halle

Steingarten

Ruheständler Begründer des Christentums

herankommen Salzgewinnungsanlage

politisches Gemeinwesen

Mensch zwischen 20 und 29 Jahren

eine HeilPlANZE

vollkommen

Gründer der SOSKinderdörfer

schwed. Insel bei Gotland

berechtigt

rotes Färbemittel

Laubbaum

englischer Männername

Verehrer eines Stars

Fernsehzubehör

griechischer Buchstabe

Abk.: Gummi

Fahrgestell

USShowstar † (Frank)

Fragewort

vollbracht, fertig

steifer Hut

Meerkatze (...affe)

Denkhimmelsportblau aufgabe

Ort der Sternenforschung

Geliebte des Zeus

ohne Bedeutung ‚heilig‘ in ital. Städtenamen

Programmankündigung Grundbestandteil englisch: lebender Holz Zellen

babylonische Gottheit ehem. deutsche Silbermünze

Fragewort Verargent. mächtProvinz nis empfangen (Santa ...)

hinteres Schiffssegel USSchriftsteller † 1849

altgriechische Grabsäule

Abk.: Registertonne

schwimmen

japan. Adeliger (Krieger)

Teil des Steuerruders Warnsignal

Autor von franzö‚Max sisch: und Gold Moritz‘

Hunderasse

Gründer der Sowjetunion

altröm. Göttin der Ernte

Zwerg der Edda

Raupenfaden

lateinisch: Luft altes Maß der Motorenstärke

Wachsamkeit

ostdeutsch: Kunststoff

verneinendes Wort

Hafenstadt in Mali

Krötengattung

ein Siegesbeweis

altes dt. Kartenspiel

Anordnung

Filetschnitte

große Trockenheit ein Vogelgehege

Knochengerüst

hohe Geländeerhebung

Glasbruchstück mit ... und Krach

verüben

förmliche Männerkleidung

Abk.: Lager

Abk.: Steradiant

legeres Grußwort

Bestandteil von Flüssenamen

Fernglas Probeexemplar

logisch MK16-50b


2017 | 1. Ausgabe Februar Mittwoch | 25.1. Konzerte GREGORIAN Masters of Chant / zum letzten Mal live / 20.00 Uhr / Getec-Arena

Comedy/Kabarett

--HARTETest

Nervt! / programm von und mit Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Kommt Zeit, kommt Tat/ Marion Bach und Hans-Günther pölitz / 20.00 Uhr / zwickmühle

Kunst/Literatur

Literarische Werkstatt / offen für alle schreibenden interessenten, ohne Voranmeldung / Leiter: torsten Olle / träger: F.-Bödecker-Kreis sachsen-Anhalt e.V. / 16.00 Uhr / Literaturhaus, thiemstraße 7 (bitte klingeln) Mimikry. Das Spiel des Lesens oder Der große Literaturschwindel / salonspiel, täuschungsmanöver, zeitvertreib: Wer einen romananfang am glaubwürdigsten imitiert, eine markante literarische stimme am besten trifft, gewinnt / 19.00 Uhr / Literaturhaus

Führungen Stadtrundgang / Dauer: 2h / 11.00 Uhr / tourist-information, Breiter Weg 22

... und außerdem

Freizeit-tipps

Eiszeit / eislaufen auf 600 m2/ 13.00-19.30 Uhr / Festung Mark

Donnerstag | 26.1. Konzerte 5. Sinfoniekonzert / Magdeburgische philharmonie, Fracanapa tango Quintet / 19.30 Uhr Opernhaus

Freitag | 27.1.

Scheselong Crossfire SKAnatiker

Konzerte Les Bumms Boys / einprägsame Melodien mit texten zwischen ironie und ernsthaftigkeit / einlass 19.00 Uhr / Festung Mark T&T Wollner und Rio’s Scherben / 20.00 Uhr / Feuerwache sudenburg Vsitor / electropop / 20.00 Uhr / Volksbad Buckau A Night of Swing Classics / Londoner pasadena roof Orchestra / Bigband mit Welthits der 20er und 30er Jahre / 20.00 Uhr / Johanniskirche

3 Generationen Rock’n’Funk aus Magdeburg

... und außerdem Eiszeit / eislaufen auf 600 m2/ 13.00-19.30 Uhr / Festung Mark

Samstag | 28.1. Konzerte

Kleines Kino

Comedy/Kabarett

Uchenik / Der die Zeichen liest

Lerne klagen, ohne zu leiden /

© iamdna.de GR AFIK . ILLUSTR ATION . FOTOGR AFIE . FREITEXT

Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Nervt! / Frank Hengstmann /

Der Zauberlehrling / Ballett für Kinder ab 8 J. / 11.00 Uhr / Opernhaus, podium

Eiszeit / eislaufen auf 600 m2/ 13.00-19.30 Uhr / Festung Mark

Einlass 19 Uhr | Beginn 20 Uhr

Comedy/Kabarett

Für die Jüngeren

... und außerdem

EVENT-HALLE HALBER85 Straße 85 MAGDEBURG ( Halberstädter 39112 M a g d e b u r g )

Die Schneekönigin / Musical / 17.00 Uhr / Altes theater Schwanensee / russisches klassisches staatsballett / 19.00 Uhr / AMO Kulturhaus Varieté Rotpeter – Bericht für eine Akademie / / 20.00 Uhr / theater an der Angel Shadowland 2 – Das Neue Abenteuer / pilobolus Dance theatre / 20.00 Uhr / stadthalle

(rUs 2016) / Original mit deutschen Untertiteln / 18.00 Uhr / Moritzhof

Kammermusik: Galle ́n & Coello / Musik von piazzolla, Hamilton, Gershwin & eigene KomTheater/Show positionen / 19.30 Uhr / GesellDie Schneekönigin / Musical / schaftshaus 17.00 Uhr / Altes theater Härtetest / 3 Generationen M - eine Stadt sucht einen Mörder / ab 16 J./ 20.00 Uhr / rock’n’Funk / 20.00 Uhr / eventHalle Halber85 puppentheater Tänzchentee / die publikumsVarieté Rotpeter – Bericht für lieblinge laden zu ausgelasseeine Akademie / 20.00 Uhr / nem party- und Konzertspaß / theater an der Angel Heisse Zeiten. Das Wechseljah- 20.00 Uhr / Festung Mark remusical / 20.00 Uhr / theater Bernd Begemann: Eine kurze Liste mit Forderungen / 20.00 in der Grünen zitadelle Uhr / Moritzhof Detlef Pickut: Unplugged / Comedy/Kabarett Lerne klagen, ohne zu leiden / rock, pop & Deutschrock zur GiGötz & Hengstmann / 19.30 Uhr tarre / 20.00 Uhr / Hegel Bar & restaurant / „...nach Hengstmanns“ Kommt Zeit, kommt Tat/ 50 Jahre RENFT / 20.00 Uhr / 20.00 Uhr / zwickmühle theater in der Grünen zitadelle Elsterglanz / Ausverkauft / 20.00 Uhr / / AMO Theater/Show Varieté Rotpeter – Bericht für eine Akademie / Mattias engel Kunst/Literatur Skulpturen. Mosaik. Happy-Art / 20.00 Uhr / theater an der Angel / Arbeiten von Christiane Baumann / Ausstellungseröffnung / M - eine Stadt sucht einen Mörder / ab 16 J./ 20.00 Uhr / 19.30 Uhr / Feuerwache süd, puppentheater Galerie „da oben”

28.01.2017

Theater/Show

35

19.30 Uhr / nach Hengstmanns

Kunst/Literatur Yvonne de Bark / Lesung / 20.00 Uhr / theater in der Grünen zitadelle

Kleines Kino Die Blumen von gestern / 17.30 Uhr / Moritzhof


FREIZEIT-TIPPS

36 Zum letzten Mal / Götz & Hengstmann / 19.30 Uhr / „...nach Hengstmanns“ Die Kugelblitze: Ihr habt sie doch nicht alle! / 19.30 Uhr / Feuerwache Süd Kommt Zeit, kommt Tat/ 20.00 Uhr / Zwickmühle Elsterglanz / Ausverkauft / 20.00 Uhr / AMO

Kunst/Literatur Lange Nacht im Kunstmuseum / mit Kunst, Lichtmalerei, Musik, Literatur, Aktionen im Kinderatelier, Spiel & Spaß und mehr / 19.00-1.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

/ 20.00 Uhr / Altes Theater The Appetizing V / mit Lorenz Kraach & DJ Tork (Kunstkantine)/ Quality House & Techno / Party / 23.00 Uhr / Feuerwache Süd

Sonntag | 29.1. Konzerte Die Legende Roy Black / 15.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle

Theater/Show Varieté Rotpeter – Bericht für eine Akademie / 17.00 Uhr / Theater an der Angel

Comedy/Kabarett

Manchester by the Sea / 16.45 und 21.00 Uhr / Moritzhof

Kommt Zeit, kommt Tat/ 17.00 Uhr / Zwickmühle Chris Tall: Selfie von Mutti! / 20.00 Uhr / Stadthalle

Für die Jüngeren

Kleines Kino

Teddy Brumm / ab 3 J./ 15.00 und 16.30 Uhr / Puppentheater Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt / Kinderkino / 15.00 Uhr / Moritzhof

Nicht ohne uns! / 17.00 Uhr / Moritzhof

Kleines Kino

Messe/Märkte Flohmarkt im Nordpark / 12.00 bis 16.00 Uhr / Familienhaus im Park Nachtflohmarkt / ab 15.00 Uhr / Messe Magdeburg

Führungen Abendlicher Stadtrundgang / Dauer: 1h / Führung der TouristInformation / 18.00 Uhr / Westportal am Dom

... und außerdem

Für die Jüngeren Biene Maja / Puppenspiel / Augsburger Zelttheater / 11.00 und 15.00 Uhr / Stadthalle, Blüthner Saal Feuerwehrmann Sam – Achtung Ausserirdische! / Kinderkino / 14.00 Uhr / Moritzhof Teddy Brumm / ab 3 J./ 15.00 und 16.30 Uhr / Puppentheater

Kleines Kino Die feine Gesellschaft / 10.30 (Kinderwagenkino), 16.00 und 20.00 Uhr / Moritzhof Opera / 21.00 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren So ein Zirkus! / Premiere / für Kinder ab 5J. / Blechbläserquintett mit Werken aus dem „Kinderzirkus“ / 11.00 Uhr / Opernhaus, Wagnerfoyer

Führungen Stadtrundgang / Dauer: 2h / 11.00 Uhr / Tourist-Information, Breiter Weg 22

Leiterstr. 2a | Magdeburg Tel.: 0391 541 44 26 www.zwickmuehle.de

Mittwoch | 1.2. Konzerte

Führungen Stadtrundgang / Dauer: 2h / 11.00 Uhr / Tourist-Information, Breiter Weg 22

Eiszeit / Eislaufen auf 600 m2/ 13.00-19.30 Uhr / Festung Mark

Queerbeet – Kultur bei Querstyle / Rüdiger Krause und Frank Schöpke (ehem. Jazzy) / Balladen, Jazz- und Blues-Interpretationen /19.30 Uhr / Querstyle, Breiter Weg 214 Malky: Where is Piemont / 20.00 Uhr / Moritzhof André Rieu / 20.00 Uhr / Getec-Arena

Dienstag | 31.1.

Kunst/Literatur

Montag | 30.1. Kleines Kino Filme im Original mit deutschen Untertiteln: 18.00 Uhr Manchester by the Sea, 18.15 Uhr Personal Shopper, 19.30 Uhr Ma Loute / Die feine Gesellschaft, 20.15 Uhr Agassi/Die Taschendiebin, 20.30 Uhr Les Beaux Jours d’Aranjuez/Die schönen Tage von Aranjuez / Moritzhof

... und außerdem

Eiszeit / Eislaufen auf 600 m2/ 13.00-19.30 Uhr / Festung Mark

Fischmarkt / 8.00 -17.00 Uhr / an der Getec-Arena

Führungen

Kunst/Literatur

Kleines Kino

Glühweinduft & Winterluft / Führung durchs neue Elbbahnhofsviertel / Buchung über Feuerwache Süd / 14.00 Uhr

Magdeburger Reden über Kultur / Stefan Kraus, Leiter des Kolumba-Museums in Köln, wird sein Buch „Formate bestimmen die Inhalte – Kunstbetrieb, Kunst und Kunstvermittlung” vorstellen / 19.30 Uhr / Forum Gestaltung

Die schönen Tage von Aranjuez / 16.00 und 20.30 Uhr / Moritzhof

Konzerte

Die jungen Fotografinnen und Fotografen, Einzelne und Fotogruppen, vermeiden die typiDas verlorene Kapitel schen Klischees – oder spielen Fornamentik-Ausstellung „Das mit ihnen. Die Ausstellung gibt verlorene Kapital” von Martin bemerkenswerte Einblicke in die Müller und Paul Ghandi bei Sichtweisen von Jugendlichen Querstyle im Breiten Weg 214 zwischen 8 und 28 Jahren, die zu sehen. Ihre Arbeiten zeigen, „ihr“ Deutschland im Bild festgewas entsteht, wenn sich die Nahalten haben. Die Ausstellung ist türlichkeit eines nackten weiblizu sehen zu den Öffnungszeiten chen Körpers mit der Kunst des Forums Gestaltung: werkeiner kreativen Hand paart. Bis Mein Deutschland 11. März, Eintritt frei. Deutschland ist bekannt fu ̈r Fuß- tags 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung, Eintritt frei. ball, Bier und Gartenzwerge. Was aber bedeutet Deutschland Fotos: Generationen fu ̈r junge Menschen? Die AusDer „fotoclub magdeburg 07“ Zustände in Acryl stellung „Mein Deutschland” gibt In der Reihe „Kunst kommt in begeht sein 10-jähriges Bestehen mit einer Reihe öffentlicher einen Einblick. Sie wird bis zum die Gänge“ wird derzeit die AusAusstellungen. Zum Auftakt zeigt 17. Februar im Forum Gestalstellung „Zustände“ gezeigt. die Stadtbibliothek Fotos zu „Ge- tung zu sehen sein und zeigt Er- Dazu gehören Finlinergrafiken gebnisse des Wettbewerbs nerationen“. Unter der Regie und Acrylbilder des Roßlauer Deutscher Jugendfotopreis des Magdeburger Fotografen Künstlers Stefan Koschitzki. Reiner Lorenz näherten sich die 2015. „Mein Deutschland” lauDie bevorzugte Ausdrucksform Clubmitglieder dem Thema der tete das Thema, „Alles Gute!“ des 1970 geborenen gelernten Ausstellung aus vielen Perspekti- war das zusätzliche Special für Kochs, der heute als Betreuer ven an. Wie immer bei den Aus- Glückwunschkarten zum 25. mit Senioren arbeitet, ist eine Jahrestag der Deutschen Einheit. selbst entwickelte Fineliner-Bleistellungsprojekten ging es den beteiligten Amateuren in ihren Beiträgen darum, digitale Fototechnik zu erproben und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Die Ausstellung ist bis zum 31. Januar wochentags von 10 bis 19 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr im Lesecafé Eselsohr zu sehen. Eintritt frei.

Karten fü 9., 15., r 2., 8., 16. Feb .

dem „Kinderzirkus“ / 11.00 Uhr / Opernhaus, Wagnerfoyer Kunst mit Kindern / für Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren / 15.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

... und außerdem

Kunstpause / Kurzführung in einer der Ausstellungen / 12.30 Maschine Birr Solo / mit Band / Uhr / Kloster Unser Lieben 20.00 Uhr / Altes Theater Frauen, Kunstmuseum

Messe/Märkte

Eiszeit / ab 10.00 Uhr / 18.30 Uhr Eisdisko / Festung Mark Night of Freestyle / Show der Motorrad-Artisten / 19.00 Uhr / Getec-Arena ... und außerdem 90er Mega Party mit Lou Bega Eiszeit / Eislaufen auf 600 m2/

Ausstellungstipps

10.00-18.00 Uhr / Festung Mark 131. Medizinischer Sonntag / Schmerzen im Hüftgelenk / Ursachen und Therapiemöglichkeiten / Gespräche mit Fachärzten / Eintritt frei / 10.30 Uhr / Guericke-Universität, Hörsaal 1, Gebäude 26 (Nähe Universitätsbibliothek), Pfälzer Straße Wann brauchen Kinder Grenzen? / Philosophischer Spaziergang / mit Prof. Dr. med. Jürgen Gedschold / 11.00 Uhr / Kloster Unser Lieben Frauen Tanznachmittag mit Andy Wilde / 15.00 bis 18.00 Uhr / Mehrgenerationenhaus, Villa Böckelmann, Lüttgen Ottersleben 18A

1. Ausgabe Februar | 2017

Für die Jüngeren

... und außerdem Eiszeit / Eislaufen auf 600 m2/ 13.00-19.30 Uhr / Festung Mark Info-Treff für Trennungs- und Scheidungsbetroffene sowie Alleinerziehende / Rechtliche Hinweise, praktische Tipps zur Trennungs- und Scheidungssituation; Erläuterungen zur Änderung des Kindesunterhalts ab 1. Januar 2017 / mit Rechtsanwältin Dominique Benecke & ISUV-Referententeam / öffentliche Informationsveranstaltung / 18.30 Uhr / Roncalli-Haus, Max-JosefMetzger-Str. 12

Donnerstag | 2.2.

So ein Zirkus! / ab 5J. / Blechbläserquintett mit Werken aus

Konzerte

stifttechnik. Er macht aber auch Skulpturen, malt Acrylbilder, schreibt skurril-wahre Märchen und hat 2013 als neue Traditions- und Symbolfigur seiner Heimatstadt den „Roßlauer Wassermann" erschaffen. In Magdeburg zeigt er eine kleine Retrospektive mit Reiseimpressionen, eigenen Gefühlswelten, Hör-Hin-Buch-Illustrationen und seiner Arbeit als „Roßlauer Wassermann“. Zu sehen bis 21. März im Landtag von Sachsen-Anhalt, Domplatz, Foyer, 1. Etage, werktags von 8 bis 18 Uhr; Eintritt frei.

„seine“ Tiere damit interagieren. So schafft er Beziehungsreiches, Doppelbödiges, Skurriles und schenkt uns einen neuen Blick: auf unsere Umwelt, die Tierwelt, und letztlich auf uns selbst. Seine Arbeiten sind noch bis 12. Februar in der HofGalerie auf dem Moritzhof zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Tierisch gut Dem Maler Frank Meier hat es die Tierwelt angetan. In seinen Bildern zeigt er sie nahezu fotorealistisch, belässt es aber nicht dabei. Stets sucht er im Umfeld Entsprechungen, Verbindungen, Hintersinniges aus dem ganz normalen Alltag und lässt

Kapelle Petra: The Underfor-

88 Gemälde zur Elbe Gerade eröffnet wurde die Wanderausstellung „Panta Rhei, alles fließt“ des Malers Ben Kamili im Allee-Center. Die 88 ausgestellten Gemälde des aus Mazedonien stammenden Künstlers zeigen Impressionen entlang der Elbe von Königsstein bis Hamburg. Die Werke beruhen auf kraftvollen Farben und einer pastosen Maltechnik, die mit Reliefen die Bilder plastisch wirken lässt. Die Wanderausstellung ist nur bis zum Samstag, 28. Januar, in Magdeburg zu sehen.


FREIZEIT-TIPPS

2017 | 1. Ausgabe Februar gotten Table / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd

Theater/Show Der Friedhof oder Das Lumpenback von San Cristo ́ bal / Gastspiel Materialtheater Stuttgart / ab 16 J. / 10.00 Uhr / Puppentheater Katie Freudenschuss: Bis Hollywood ist es eh zu weit / 20.00 Uhr / Theater in der Grünen Zitadelle A Tribute To The Beatles - Yesterday - Das Original / Show / 20.00 Uhr / Stadthalle

Ein Land vor langer Zeit / Buchvorstellung / Einzigartige Bilddokumente, entstanden in den letzten Jahren der DDR /19.30 Uhr / Volksbad Buckau

Kleines Kino Die schönen Tage von Aranjuez / 17.00 und 21.15 Uhr / Moritzhof

... und außerdem Eiszeit / Eislaufen auf 600 m2/ 13.00-19.30 Uhr / Festung Mark

Samstag | 4.2.

Comedy/Kabarett

Konzerte

Rentenbescheide(n) / Premiere / Goetz-HengstmannSchaefer / 19.30 Uhr / nach Hengstmanns Kommt Zeit, kommt Tat/ Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Port Noo & Band / 20.00 Uhr / Volksbad Buckau Max Giesinger: Der Junge der rennt / ausverkauft / 20.00 Uhr / Altes Theater

Kleines Kino La La Land 15.00 Uhr / Kundschafter des Friedens 17.30 Uhr / Jackie 20.00 Uhr / Studiokino Suburra / 19.00 Uhr / Moritzhof

Führungen Stadtrundgang / Dauer: 2h / 11.00 Uhr / Tourist-Information

... und außerdem Eiszeit / Eislaufen auf 600 m2/ 13.00-19.30 Uhr / Festung Mark

Freitag | 3.2. Konzerte Malky: Where is Piemont / 20.00 Uhr / Moritzhof

Theater/Show RIZOMA Equilibrium / Akrobatik Show / 19.00 Uhr / AMO George Kaplan / Premiere / 19.30 Uhr / Schauspielhaus Anna Blume oder Der Ton macht die Musik / 20.00 Uhr / Theater an der Angel Der Friedhof oder Das Lumpenback von San Cristo ́ bal / Gastspiel Materialtheater Stuttgart / ab 16 J. / 20.00 Uhr / Puppentheater Massachusetts – Das BEE GEES Musical / 20.00 Uhr / Stadthalle

Comedy/Kabarett Rentenbescheide(n) / GoetzHengstmann-Schaefer / 19.30 Uhr / nach Hengstmanns Dummerland / Lothar Bölck / 20.00 Uhr / Zwickmühle Marek Fis: Unter Arrest / 20.00 Uhr / Theater Grüne Zitadelle

Kunst/Literatur

K EWS - N EWS INO -N KINO Die Filmstarts im Februar

Comedy/Kabarett Rentenbescheide(n) / GoetzHengstmann-Schaefer / 15.00 & 19.30 Uhr / nach Hengstmanns LARS WARS – Voll drauf / Kabarett von Lars Johansen / 19.30 Uhr / Moritzhof Kommt Zeit, kommt Tat/ Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Der Waisenjunge Timm Thaler (Arved Friese) war schon immer ein aufgeweckter und geselliger Zeitgenosse. Gerade wegen seines ansteckenden Lachens fliegen ihm die Sympathien seiner Mitmenschen regelrecht zu. Aus diesem Grunde hat es auch der ebenso reiche wie skrupellose Baron Lefuet (Justus von Dohnányi) darauf abgesehen, weswegen er dem Jungen einen ganz besonderen Deal vorschlägt: Timm bekommt die Garantie, dass er künftig jede Wette gewinnt, wenn er dem Baron sein Lachen verkauft. Der Junge kann demverlockenden Angebot nicht widerstehen... Kinoadaption des berühmten James-Krüss-Romans. Genre: Familie • Start: 02.02.2017 (Constantin)

Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen

Live by Night

Im Bosten der wilden 20er Jahre fließt während der Prohibition der Schnaps fernab der Öffentlichkeit weiterhin in Strömen, Kugeln fliegen durch die Luft und ein Mann, Joe Coughlin (Ben Affleck), will sich ein Denkmal setzen. Er hat sich vom ehrlichen Leben, das sein Vater (Brendan Gleeson), ein angesehener Polizist, ihm vorgelebt hat, abgewendet und genießt den Nervenkitzel und den angsteinflößenden Ruf, ein Gangster zu sein. Die Situation wird für ihn jedoch schnell brenzlig, denn er verliebt sich unsterblich in die wunderschöne Emma Gould (Sienna Miller), die Freundin eines mächtigen Gangsterbosses. Bei der unausweichlichen Konfrontation kann er sich glücklich schätzen, dass er nur im Gefängnis landet. Dort schließt er neue Bekanntschaften, die den abtrünnigen Polizistensohn nach Tampa führen. Genre: Thriller • Start: 02.02.2017 (Warner)

Kleines Kino

In einer gar nicht so weit entfernten Zukunft sorgten Pilze dafür, dass fast alle Menschen zombieartige Wesen mit großem Verlangen nach Fleisch geworden sind. Die gefährlichen Kreaturen werden „Hungries“ genannt und die einzige Chance, sie zu heilen, besteht in ein paar Kindern. Deren Mütter wurden während der Schwangerschaft infiziert, der Nachwuchs aber wirkt noch vergleichsweise normal. Dr. Caldwell (Glenn Close) führt Experimente an den Kindern durch, Sergeant Parks (Paddy Considine) behält sie während des täglichen Schulunterrichts im Auge. Ein Kind unterscheidet sich deutlich von den Altersgenossen in der Militärbasis: Melanie (Sennia Nanua), sie ist intelligenter, will ständig lernen und hat viele Einfälle. Als Hungries die Basis überrennen, entkommt Melanie mit Dr. Caldwell, Sergeant Parks und ihrer Lieblingslehrerin Miss Helen Justineau (Gemma Arterton). Draußen warten Chaos und Zerstörung. Genre: Thriller • Start: 09.02.2017 (Universum)

Für die Jüngeren Kinderkino: 15.00 Uhr Ice Age – Kollision voraus!; 15.30 Uhr Feuerwehrmann Sam – Achtung Ausserirdische! / Moritzhof

Messe/Märkte

Führungen Abendlicher Stadtrundgang / 18.00 Uhr / Westportal am Dom

... und außerdem Eiszeit / ab 10.00 Uhr / 18.30 Uhr Eisdisko / Festung Mark

Mein Deutschland / Ausstellung Deutscher Jugendfotopreis 2015 Sonntag | 5.2. / bis 17. Februar / Vernissage /18.30 Uhr / Forum Gestaltung, Konzerte Brandenburger Straße 10 Die Große Giuseppe Verdi-

1962: John Glenn (Glen Powell) ist der erste Amerikaner, der die Erde in einem Raumschiff komplett umkreist. Das ist ein wichtiger Meilenstein im Kalten Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion, der auch als Wettlauf im All geführt wird – zu einer Zeit, als Weiße und Schwarze in den USA noch per Gesetz getrennt werden und von Geschlechtergleichheit keine Rede sein kann. In der NASA aber, wo neben Glenn vornehmlich andere weiße Männer wie Al Harrison (Kevin Costner) und Paul Stafford (Jim Parsons) den Ton angeben, arbeiten drei schwarze Frauen. Deren Namen kennt kaum jemand, ihr Einfluss jedoch ist groß: Den NASA Mathematerinnen Katherine Johnson (Taraji P. Henson), Dorothy Vaughan (Octavia Spencer) und Mary Jackson (Janelle Monáe) ist es zu verdanken, dass Glenns Mission erfolgreich verläuft. Genre: Drama • Start: 19.01.2017 (Fox)

The Girl with all the Gifts

Kundschafter des Friedens / 20.00 Uhr / Studiokino

Flohmarkt im Nordpark / 12.00 bis 16.00 Uhr / Familienhaus im Park Modellbahn Jahresausstellung 2017 / 10.00-18.00 Uhr / Messe Magdeburg

Magdeburg - Am Pfahlberg 5

Timm Thaler und das verkaufte Lachen

Theater/Show Das Sparschwein / Premiere / 19.30 Uhr / Schauspielhaus / Der Friedhof oder Das Lumpenback von San Cristo ́ bal / Gastspiel Materialtheater Stuttgart / ab 16 J. / 20.00 Uhr / Puppentheater Anna Blume oder Der Ton macht die Musik / 20.00 Uhr / Theater an der Angel ABBA GOLD – The Concert Show / 20.00 Uhr / Stadthalle

37

Den Sternen so nah

Gardner Elliot (Asa Butterfield) ist kein gewöhnlicher Junge, er ist der erste auf dem Mars geborene Mensch. Seine Mutter starb noch bei der Entbindung, seinen Vater lernte er nie kennen: Gardner wächst einsam auf, verlässt den Roten Planeten bis zu seinem 16. Lebensjahr nicht und lernt in dieser Zeit nur 14 Menschen kennen. Während er rauszufinden versucht, wer sein Vater ist, lernt er online ein Mädchen von der Erde kennen, die abenteuerlustige Tulsa (Britt Robertson). Als Gardner endlich herkommen darf, entdeckt er mit ihr die vielen wunderbaren Seiten unseres Planeten, die er zuvor nur aus der Distanz kannte. Doch das Mars-Team der NASA, allen voran Projektleiter Nathaniel Shepherd (Gary Oldman) und die fürsorgliche Kendra (Carla Gugino), sorgen sich um das Wohlbefinden von Gardner: Das Herz und die Knochen des neuen Erdbewohners sind nicht an die Bedingungen des Blauen Planeten angepasst, weshalb er schon bald in Lebensgefahr schwebt. Genre: Romanze • Start: 09.02.2017 (Tobis)


FREIZEIT-TIPPS

38

1. Ausgabe Februar | 2017

Lust zum Mitsingen? Biederitzer Kantorei plant Uraufführung

Wintermärchen „Hänsel und Gretel” in der Festhalle Altenweddingen Wer kennt sie nicht, die armen Geschwister, die sich im Wald verlaufen? Oder die böse Hexe und ihr Haus aus Lebkuchen? Die Theatergruppe der ev. Kirchengemeinde Beyendorf präsentiert nach dem Erfolg „Winter Revue“ nun „Hänsel und Gretel” als Märchenspiel für Erwachsene und kleine Zuschauer. Zu erleben am Sonntag, 29. Januar, ab 16 Uhr in der Festhalle Altenweddingen. Der Heimatverein lädt ab 15 Uhr zum gemütlichen Beisammensein mit Kaffee und Kuchen ein. Der Eintritt ist frei.

Mit Reformations- und Telemannjubiläum wird das Jahr 2017 für die Biederitzer Kantorei ein besonderes Jahr. Sie wird zum „Kirchentag unterwegs“ mit einem Festkonzert im Magdeburger Dom unter der Überschrift „Magdeburger Reformations-AufTakte in Barock, Jazz und Rap“ u.a. die Kantate „Es wolle Gott uns gnädig sein“, die der englische Komponist Sir Colin Mawby für dieses große Ereignis komponiert hat, uraufführen. In diesem mitreißenden Werk für Soli, Chor und Orchester wurden neue Thesen für die Kirche von heute und morgen vertont. Von Telemann singt die Kantorei in diesem Jahr zwei seiner eindrücklichsten Chorwerke, die Psalm-

vertonung „Deus judicium tuum regi da“, die er bei seinem Parisaufenthalt geschrieben hat und in der es um die stets aktuelle Bitte um gerechte und friedvolle Herrscher geht. Das zweite Werk ist die groß angelegte dramatische Kantate „Die Donnerode“. Wer Lust hat auf wirkungsvolle, aufrüttelnde Chormusik von Barock bis zur Gegenwart, ist herzlich zum Mitsingen in der Kantorei eingeladen. Geprobt wird immer donnerstags ab 19 Uhr. In der ersten Stunde singt immer der Jugendchor mit. Dazu sind Jugendliche herzlich eingeladen. Weitere Informationen über Kantor Michael Scholl, Telefon: (039292) 28 802, E-Mail:michael.scholl8@googlemail.com

Veranstaltungstipps fürs Umland Aschersleben Mittwoch, 25. Januar Damals-Tour 2017 mit The Trems, Rubettes feat. Bill Hurd u.a. / 20 Uhr / Bestehornhaus, Hecknerstraße 6n

Freitag, 10. Februar Gina Pietsch & Christine Reumschüssel / Konzert / 20 Uhr / Bestehornhaus

Freitag, 17. Februar

Ute Freudenberg / Liederabend / 19.30 Uhr / Bestehornhaus

Samstag, 18. Februar Wladimir Kaminer: Meine Mutter, ihre Katze & der Staubsauger / 20 Uhr / Bestehornhaus

Barby Freitag, 27. Januar Wishbone Ash / mit „Blue Horizon“ und neuen Songs / 21 Uhr / Gasthof zum Rautenkranz, Schloßstraße 29

Samstag, 4. Februar Die Narren sind los / Faschingsveranstaltung der Heimatfreunde Barby e.V. / 20 Uhr / Rautenkranz

Sa./So., 11./12. Februar Die Narren sind los / Faschingsveranstaltung der Heimatfreunde Barby e.V. / Samstag ab 20 Uhr, Sonntag 15.30 Uhr / Rautenkranz

Samstag, 18. Februar Die Narren sind los / Faschingsveranstaltung der Heimatfreunde Barby e.V. / 20 Uhr / Rautenkranz

Bernburg Sonntag, 29. Januar Damals-Tour 2017 – Die Originalbands der 60er und 70er Jahre / The Trems, Rubettes feat. Bill Hurd, The Animals & Friends, Steve Ellies ex. Love Affair / 18 Uhr / Carl Maria von Weber Theater, Schlossstraße 20

Dienstag, 14. Februar

3. Sinfoniekonzert: Totentanz & Lebensfreude / 19.30 Uhr / Theater, GroHeimatgefühle – Das Konzertprogramm mit Herz, präsentiert von Sigrid & ßes Haus Marina / 16 Uhr / Kurhaus, Solbadstr. 2 Sonntag, 29. Januar Stunde der Musik / Benefizkonzert / Solisten des Berliner Philharmonischen Dessau-Roßlau Orchesters / Albrecht Mayer, Oboe, Hartmut Wettges, Klavier / 18 Uhr / RatFreitag, 27. Januar haussaal Heinz Rudolf Kunze Solo / 20 Uhr / Marienkirche, Schlossplatz 3 Montag, 30. Januar Samstag, 28. Januar Sieh, das Fremde ist so nah / BegegDas Dschungelbuch / 16 Uhr / Anhalti- nungsreihe unverstellt! / Lesung, Musik, Gespräch mit Wahid Nader und sches Theater Dessau, Friedensplatz 1a Issa Fayad / Kooperation mit dem Nordharzer Städtebundtheater / 19 Uhr / Gardelegen Gleimhaus

brik

Loburg Freitag, 10. Februar Ines & Mady – Total abgefahren / Reise- und andere Geschichten / Lesung / Karten-Tel. (039245) 917 048 / 18.30 Uhr / Barbycafé

Niederndodeleben Samstag, 18. Februar Bon Voyage / Musical-Dinner / mit „Mamma Mia Showblock“ in original-getreuen Kostümen / 19 Uhr / Zum Klinkerhof

Sa./So., 18./19. Februar

Freitag, 3. Februar

T&T Wollner: Rios Scherben / die Songs von Rio Reiser und Ton Steine Scherben neu entdeckt und interpretiert / Samstag 19 Uhr, Sonntag 17 Uhr / Gut Zichtau

The Addams Family / neue Musical Comedy / 19.30 Uhr / Theater, Großes Haus

Schönebeck

Samstag, 4. Februar

Mittwoch, 22. Februar

Malerei trifft Skulptur / Ausstellung vom 4.2. bis 28.5. / Schraube Museum, Ausstellungsscheune, Voigtei 48

Kindes- und Volljährigenunterhalt: Berechnung, Dauer, Abänderung / geänderte Unterhaltssätze ab 1.1.2017 / öffentliche Informationsveranstaltung / mit Rechtsanwältin Dominique Benecke / Bahnhofstr. 11 (gegenüber Bahnhof)

Glinde Sonntag, 5. Februar Lichtmess 2017 - Das erste große Volksfest des Jahres / Festumzug ab 14 Uhr mit ca. 20 Festwagen & 100 Darstellern

Haldensleben Freitag, 27. Januar

Halberstadt

Tino Standhaft plays Neil Young, Rolling Stones & Eric Clapton / 20 Uhr / Kulturfabrik

Staßfurt

Freitag, 27. Januar

Samstag, 11. Februar

RIP Paul Kantner / Musik von Jefferson Airplane, in Erinnerung an das Gründungsmitglied, am Vorabend seines Todestages / 18 Uhr / Papermoon Bar.Kneipe 3. Sinfoniekonzert: Totentanz & Lebensfreude / 19.30 Uhr / Theater, Großes Haus

Immer wieder sonntags - unterwegs 2017 / präsentiert von Stefan Mross / 16 Uhr / Ohrelandhalle

Jörg Knör: Das war’s mit Stars / 19.30 Uhr / Salzlandtheater

Samstag, 28. Januar Winterliche Führung durch den Domschatz / 10. Harzer KulturWinter / 11 Uhr / Domschätze Halberstadt und Quedlinburg in Halberstadt Zwei Frauen und eine Leiche / 19.30 Uhr / Kammerbühne, Spiegelstraße 20a

Dienstag, 14. Februar

Samtag, 28. Januar Samstags, 11./18./25. Februar Karneval des MCS / Infos unter Tel.

Donnerstag, 16. Februar

Wolkentanz & Odeuvre / Lyrik und Musik zum Valentinstag / 19 Uhr / Kulturfabrik

Krise, Chaos, Katastrophe - Rechtliche Hinweise und praktische Tipps bei Trennung und Scheidung / öffentliche Informationsveranstaltung / Referat: Sonntag, 19. Februar Die Welt in Aquarell / Vernissage / Pol- Fachanwältin für Familienrecht Dörte nischer Verein der Aquarellisten / 15 Uhr Stein / 18.30 Uhr / Jugend- und Bürgerhaus, Straße der Solidarität 15 / Kulturfabrik

Donnerstag, 23. Februar

Sonntag, 5. März

Jurtenland- Eine Fahrradexpedition in Night of the Dance / Irish Dance reloader Mongolei / Diashow mit Weltenrad- ded: Perfektion, Leidenschaft und pure ler Thomas Meixner / 18 Uhr / Kulturfa- Energie / 18 Uhr / Salzland Center


Freizeit-tipps

2017 | 1. Ausgabe Februar

Theater, Konzert, Lesung, Ausstellung und andere Freizeittipps … Senden Sie Ihre Veranstaltungsinformationen bitte per E-Mail an: termine@magdeburg-kompakt.de Nacht / mit italiens star-tenor Cristian Lanza / 19.00 Uhr / stadthalle Von wegen Lisbeth: GrandeTour / 20.00 Uhr / verlegt in die Factory Damals-Tour 2017 mit the trems, rubettes feat. Bill Hurd u.a. / 20.00 Uhr /Altes theater

Theater/Show

– Kollision voraus!; 14.30 Uhr Feuerwehrmann sam – Achtung Ausserirdische! / Moritzhof

... und außerdem Damwild-Fütterung mit Förster Uwe Frömert / eintritt frei / 10.30 Uhr / elbauenpark, treff am Große Cracauer Anger Eiszeit / eislaufen auf 600 m2/ 10.00-19.30 Uhr / Festung Mark

Ewig Jung – Rock`n Roll bis ins Dienstag | 7.2. Grab / Musical / 15.00 Uhr / theater Grüne zitadelle Anna Blume oder Der Ton Comedy/Kabarett macht die Musik / 17.00 Uhr / Rentenbescheide(n) / Goetztheater an der Angel Hengstmann-schaefer / 19.30 Uhr / nach Hengstmanns Comedy/Kabarett Comedy Lounge / mit: Christine eixenberger, Francisco Obregon Rentenbescheide(n) / Goetz& der Wolli / 20.00 Uhr / FesHengstmann-schaefer / 17.00 tung Mark Uhr / nach Hengstmanns

Kunst/Literatur

Kunst/Literatur

Ausstellung PETER HERRMANN / sonntagsführung mit Kurator Uwe Gellner / 15.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

ThemaTisch: Was wurde eigentlich aus …? / mit den ehem. Ballettstars Natalya Krylova und Michael Blaszyk / 19.30 Uhr / Opernhaus

Kleines Kino

Für die Jüngeren

SonntagsMatinee: Paula / 11.00 Uhr / studiokino

Ferienangebot: Kugel- und Konfetti-Popper / info unter tel. 404 80 89 / 10.00-12-00 Uhr / Volksbad Buckau

Für die Jüngeren Kinderkino: 14.00 Uhr Bibi & tina – Mädchen gegen Jungs; 14.30 Uhr Das kleine Gespenst / Moritzhof

... und außerdem Eiszeit / eislaufen auf 600 m2/ 10.00-19.30 Uhr / Festung Mark

Messe/Märkte

Mittwoch | 8.2.

Modellbahn Jahresausstellung 2017 / 10.00-18.00 Uhr / Messe Magdeburg

Theater/Show

... und außerdem Eiszeit / eislaufen auf 600 m2/ 10.00-18.00 Uhr / Festung Mark Mit Schirmer, Charme und Melone / zu Gast bei Lothar schirmer ist prof. Dr. Margot Käßmann / 17.00 Uhr / zwickmühle Super Bowl XI. Übertragung / 22.45 Uhr / Moritzhof

Montag | 6.2. Kleines Kino

God save the Queen / Musikshow / Harry rose als Freddie Mercury / 20.00 Uhr / stadthalle

Die Filmstarts im Februar Fifty Shades of Grey 2

Schatz nimm Du sie!

John Wick: Kapitel 2

Bibi & Tina 4 - Tohuwabohu Total

Kunstpause / Kurzführung in

Für die Jüngeren

Die Glu ̈ cksfee / ab 4 J. / 9.00 und 10.30 Uhr / puppentheater Kunst mit Kindern /15.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

Nach Jahren der glücklichen Ehe wollen sich Toni (Carolin Kebekus) und Marc (Maxim Mehmet) scheiden lassen, weil die ganz große Leidenschaft erloschen zu sein scheint. Aber immerhin soll es zu einer einvernehmlichen Trennung kommen, denn schließlich ist man ja erwachsen, man versteht sich trotzdem gut und die Kinder Emma (Arina Prokofyeva) und Tobias (Arsseni Bultmann) sind ja auch noch da. Dummerweise bekommen Toni und Marc genau zu diesem Zeitpunkt jeweils einen traumhaften Job im Ausland angeboten. Schnell wird klar, dass man den mit den Kindern im Schlepptau vergessen kann. Deshalb schmieden die Eltern einen Pakt und wollen die Kinder entscheiden lassen, bei wem sie lieber unterkommen möchten. Ein Sorgerechtsstreit der besonderen Art entbrennt. Basiert auf dem französischen Film „Mama gegen Papa". Genre: Komödie • Start: 16.02.2017 (Wild Bunch)

Fortsetzung zum Rache-Reißer mit Keanu Reeves, in der sich John Wick durch Rom kämpft. Kurze Zeit nach den Ereignissen aus dem ersten Teil, in dem John Wick einen russischen Gangster zur Strecke bringt, wird ein Kopfgeld auf den ehemaligen Auftragskiller ausgesetzt. In der römischen Unterwelt bekommt er es deshalb schon bald mit jeder Menge rachsüchtigen Schurken zu tun. Genre: Action • Start: 16.02.2017 (Concorde)

Kunst/Literatur

Für die Jüngeren

Magdeburg - Am Pfahlberg 5

Die 21-jährige Studentin Anastasia Steele (Dakota Johnson) lernte zuvor den milliardenschweren, 27-jährigen Christian Grey (Jamie Dornan) kennen und war ihm sofort verfallen. Doch die ausschweifenden sexuellen Neigungen des junge Erben verunsichern sie zunehmend. Daher bricht sie die Beziehung zu Christian ab und versucht, wieder ein Leben ohne ihn zu führen. Jedoch ist das Verlangen nach ihm zu groß, als dass sie ihn vergessen könnte. Christian schlägt ihr vor, sich noch ein einziges Mal zu treffen, was Ana nicht ausschlagen kann, so sehr sie auch will, und so beginnt sie eine neue Affäre mit ihm. Doch es ist eine gefährliche Affäre, bei der sie immer wieder Grenzen überschreitet und so einiges aus dem früheren Leben von Christian erfährt. Genre: Drama • Start: 09.02.2017 (Universal)

Rentenbescheide(n) / GoetzHengstmann-schaefer / 19.30 Uhr / nach Hengstmanns Kommt Zeit, kommt Tat/ Marion Bach und Hans-Günther pölitz / 20.00 Uhr / zwickmühle

einer der Ausstellungen / 12.30 Uhr / Kloster Unser Lieben Frauen, Kunstmuseum Staubberichterstatter – Luther aufs Maul und ins Herz geschaut / Lesung, Vortrag und poetische Bekenntnisse / mit timo Brunke / 18.00 Uhr / stadtbibliothek

Ferienangebot: Kugel- und Konfetti-Popper / info unter tel. 4048089 / 10.00-12-00 Uhr / Volksbad Buckau Kinderkino: 14.00 Uhr ice Age

K EWS - N EWS INO -N KINO

Comedy/Kabarett

And-Ek Ghes / Fiilm & Gespräch / kostenlose Filmvorführung im rahmen des projektes „Nachbarschaft Moritzplatz“ / anschließend Gespräch mit France Damian und Ştefan peca / 17.00 Uhr / Moritzhof

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A Cure for Wellness

Ein Angestellter (Dane DeHaan) wird nach Europa geschickt, um seinen Chef aus einem Spa-Zentrum zu holen, in dem dieser schon viel zu lange verweilt. Doch schnell stellt er fest, dasses in dem Haus nicht mit rechten Dingen zugeht und die Betreiber der Einrichtung nicht wirklich an der Genesung ihrer Patienten interessiert sind. Genre: Thriller Start: 23.02.2017 (Fox)

Egal wohin man sieht, es herrscht einfach nur Chaos: Bibi (Lina Larissa Strahl) und Tina (Lisa-Marie Koroll) läuft ein ziemlich widerspenstiger Ausreißer in die Arme, der sich wenig später als Mädchen entpuppt und von der eigenen Familie verfolgt wird. Dessen Vater ist so weltfremd und stur, dass selbst Bibi mit ihrer Hexerei nicht dagegen ankommt. Unterdessen befindet sich Schloss Falkenstein im Umbau, weshalb der Graf (Michael Maertens) völlig überfordert ist und Alex (Louis Held) will am liebsten ein MusikFestival auf dem Gelände veranstalten und sich deshalb seinem Vater widersetzen. Und dann wird zu allem Überfluss auch noch Tina entführt. Bei all dem Durcheinander müssen die Freunde kräftig zusammenarbeiten, um etwas zu bewirken, denn nur gemeinsam bewegt man auch was - und nicht mit Hexerei. Vierter Teil, der den Abschluss von Detlev Bucks „Bibi und Tina“-Reihe darstellen soll. Genre: Familie • Start: 23.02.2017 (DCM)


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