Baden Aktuell Nr. 9 | 23.08.2015
Seite 5
Der Zucht-Preis-Rahmen:
„Vorgänger“ Mentor Venus einer der Stars am Abschlusstag Leider ist die vorgesehene „Championship“ der Internationalen nicht zustande gekommen – weder 10.000 Euro als Dotation noch ein „Rettungsversuch“ als Einladungsrennen ohne Spesen für die Besitzer um 3.000 Euro waren lukrativ genug… Auch sonst war’s bei Nennungsschluss ein Kampf um jeden Starter, so dass dieser neuerlich um einen Tag verlegt werden musste. Letztlich ist aber doch nochmals ein ansehnliches 11-Rennen-Programm entstanden, das durch Jackpots – Dreierwette 1.581,42 Euro (2. Rennen), Super-6-Wette 5.006,50 Euro – eine 1.500-Euro-Siegwette-Garantie in der Zweijährigen-Premiere sowie eine 4.000-Euro-Garantie (!) in der Viererwette (ausgelobt im Zucht-Preis) auch auf dem Wettmarkt etliche „Schmankerl“ bietet. Zahlenmäßig am stärksten vertreten sind abermals die „Freunde“ zum Auftakt, von denen sich ein Dutzend hinter dem Auto versammeln. Zuletzt hatten sie am Sonntag einen echten Rekord geschafft – über 5.000 Euro war auf ein Privatrennen dieses Formats noch nie gewettet worden! Diesmal gedenkt man des kürzlich verstorbenen Josef Schneiberg sen., der ja am Ende seiner Karriere zu den „Freunden“ gewechselt war. Eine Parallele zur Vorwoche stellt auch jener Umstand dar, dass anschließend das DreierwetteJackpotrennen (1.581,42 Euro) ausgetragen wird. Eine perfekte Überleitung zum Zucht-Preis des Vorjahres bedeutet hier das Antreten von Mentor Venus, der mit Johann Lichtenwörther dieses Zuchtrennen 2014 für sich entscheiden hatte können. Über die Steherdistanz von 2.600 Metern tritt der Derby-Vierte wohl als Favorit gegen den von vorne aufgebotenen Jahrgangsgefährten Kiwi Superstar (Gerhard Mayr) an. Mit dabei auch Gaststar Conrad Lugauer, der die in neuen Besitz gewechselte, formstarke Una Blue steuert. Insgesamt 10 Kandidaten bringen zudem zahlreiche Kombinations-Möglichkeiten für die Dreierwette. Beinahe sensationell das 3. Rennen: Denn es ist sehr erfreulich, dass sich alle sechs qualifizierten Zweijährigen zur Badener Premiere um eine Dotation von 3.000 Euro (Zuchtfonds und ein Sponsor sind hauptsächlich dafür aufgekommen) einfinden. Aus Bayern, wo sich auch Dreamboy As (Gregor Krenmayr) qualifiziert hat, reist also außerdem Rosa Blu (Josef Sparber)
mit einer flotten Quali-Marke an. Aber auch der in Wien vorgestellte Pinocci O (Johan Buijs) schlug da eine durchaus scharfe Klinge, wiewohl Amber Venus (Franz Konlechner), Glamour Dancing (Erich Handlos) und Silencio (Gerhard Mayr) den Vorteil der Bahnkenntnis besitzen. Eine Siegwette-Netto-Auszahlungsgarantie von 1.500 Euro macht dieses Debüt aber auch auf dem Wettmarkt höchst interessant. – Wichtig: auf den Probestart direkt vor dem offiziellen Start achten! Die Super-6-Wette mit dem Jackpot von 5.006,50 Euro startet diesmal erst mit dem 5. Rennen, das die Amateure bestreiten. Dazu zählt u. a. auch ein Bewerb für französische Pferde, gleichzeitig der abschließende 20. Lauf der heuer wieder eingeführten Badener BerufsfahrerMeisterschaft mit Punktewertung. Eine höchstwahrscheinlich historische Wett-Möglichkeit bietet das 9. Rennen, da es die Finishwette in dieser Form (= die letzten drei Rennen) so nicht mehr geben wird. Die Wiener Krieau führt eine „V4“ (Mindesteinsatz: 50 Cent) ein, was der BTV 2016 wohl übernehmen wird. Danach findet mit dem 43. Großen Badener-Zucht-Preis das absolute Highlight statt, das Sie ja nebenstehend auf Seite 4 beschrieben sehen. Es erinnert gleichzeitig an Anton Otto, dessen Wirken für den österreichischen Trabrennsport wir wiederum gleich anschließend skizzieren. Dieses 10. Rennen zum Ausklang der Super-6-Wette bringt auch nochmals einen „Wett-Knaller“ mit der Netto-Auszahlungsgarantie in der Viererwette in Höhe von 4.000 Euro!
Mentor Venus
Anton Otto
Ein Renntag auch in Erinnerung an Anton Otto Wer von den Traberfans gesetzteren Alters erinnert sich nicht an das berühmte Holzpferd, das über die Wiener Ringstraße geführt wurde, um den nächsten Krieauer Renntag anzukündigen? Es war die Idee von Anton Otto gewesen, dessen Sohn – Dr. Eugen Otto – den abschließenden Badener Renntag fördert. Nun wurde „sein Pferd“ restauriert, und es wird selbstverständlich bei „Traben hautnah“ auch weiterhin seinen Dienst als Werbeträger für den Trabrennsport versehen. Anton Otto ist vor fast zwei Jahren (am 22. September 2013) im 90. Lebensjahr nach langem Leiden verstorben. Er war jahrzehntelang als Vizepräsident des Trabersport-Klubs unter der Führung von Dr. Marius Mautner Markhof tätig gewesen, während dieser Zeit auch für die Europäische Amateur-Zentrale „F.E.G.A.T.“ aktiv. Weiters war er mit Herrn Kastner der Begründer der Rennbahn von Edelhof/ Zwettl, die er mit viel Einsatz und Herzblut aufbaute bzw. 1989 fertigstellen konnte. Der „Gentleman der alten Schule“ verkörperte außerdem den vielzitierten „Herrenfahrer“ – Anton Otto war begeisterter Amateur in der Zeit etwa zwischen 1962 und 1982. Er nahm mit großer Freude an Amateurländerkämpfen im In- und Ausland teil, besaß da natürlich auch so manch gutes Pferd und trat zudem als Züchter (zusammen mit dem deutschen Rechtsanwalt Dr. Helmut Schaefer) in Erscheinung. Oger III, Isonzo, Browny oder Toscana hießen seine bekannteren Cracks, die unter dem Stallnamen Gertrude oder Venezia liefen. Gerade zum Abschluss der Badener Saison soll an Personen wie Anton Otto erinnert werden, die einen großen Teil ihres Lebens dem Trabrennsport gewidmet hatten. In diesem Sinne wird es auch ein HeleneMusa-Memorial geben. Die ehemalige „grande dame“, mit ihrem Stall Gasselseder weit über die heimischen Grenzen bekannt und immens erfolgreich, hat aber auch mit Anton Otto eine große Gemeinsamkeit – sie fungierte nämlich später als Präsidentin in Edelhof.