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MAGAZIN
Anfang Februar beginnt auch in Marburg die Umstellung vom
Gelben Sack auf die Gelbe Tonne. Foto: Serdar Ablak/Pixabay
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Ilka Agricola ist die neue Präsidentin der Deutschen Mathematiker-
Vereinigung. Foto: Thorsten Richter/Universität Marburg
Gelbe Tonne statt Sack
Im neuen Jahr erfolgt auch in Marburg die Umstellung vom Gelben Sack auf die Gelbe Tonne. Dann erhält jedes Grundstück die Gelben Tonnen für die Entsorgung von Leichtverpackungen. Die Verteilung findet nach aktueller Planung von Anfang Februar bis Ende April statt. Über den genauen Ablauf der Verteilung wird später informiert. In der Übergangszeit, bis die Bürgerinnen und Bürger die Gelbe Tonne erhalten haben, sollen die Gelben Säcke weiter genutzt werden und werden solange auch abgeholt. Die Gelben Säcke sind bis zum Abschluss der Auslieferung der Gefäße an den bekannten Ausgabestellen wie unter anderem dem Abfallservicebüro der Stadtwerke oder bei den Ortsvorstehern erhältlich. Die Verteilung der Gelben Tonnen an die Grundstücke erfolgt automatisch und ist kostenlos. Ausgenommen von der neuen Regelung sind Teile der Oberstadt – hier wird es aus Platzgründen weiterhin Gelbe Säcke geben. Als Standardbehälter für ein Grundstück wird eine Tonne mit 240 Liter Behältervolumen gestellt. Für größere Wohnanlagen stehen Tonnen mit einem Fassungsvermögen von 1.100 Litern zur Verfügung. Die Anzahl der Tonnen je Grundstück wird zunächst anhand der dort wohnenden Personen festgelegt. Je angefangene fünf Bewohner wird ein 240 Liter Gefäß aufgestellt. Der vierwöchige Abfuhrrythmus wird beibehalten. Eine Ausnahme sind die Bereiche Richtsberg und Waldtal; hier erfolgt eine 14-tägliche Abfuhr.
Ilka Agricola
Die Marburger Mathematikprofessorin Ilka Agricola hat zu Jahresbeginn ihr Amt als Präsidentin der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) aufgenommen. Agricola und ihr neuer Vize Prof. Joachim Escher sind für zwei Amtsjahre gewählt worden. „Mathematik ist eine überall gebrauchte Strukturwissenschaft, die DMV ist ihr Sprachrohr“, sagt Ilka Agricola. „Mein Ziel als DMVPräsidentin ist es, die Haltung der DMV zu relevanten Themen zu formulieren und zu kommunizieren sowie den wissenschaftlichen Dialog auf allen Ebenen zu fördern. Zudem möchte ich die DMV als gelebten Ort der Mathematik für ihre Mitglieder stärken und dazu, sobald es wieder möglich ist, Institute, Fachbereiche und Veranstaltungen besuchen – der persönliche Austausch fehlt uns allen sehr.“ Ilka Agricola ist Professorin für Differentialgeometrie und Analysis an der Philipps Universität, von 2014 bis 2018 war sie auch Dekanin am Fachbereich Mathematik und Informatik. Sie ist Chefhe- rausgeberin der Fachzeitschriften „Annals of Global Analysis and Geometry“ sowie der „Mathematischen Semesterberichte“. 2016 wurde sie mit dem Ars-LegendiFakultätenpreis Mathematik ausgezeichnet und 2017 in das Präsidium der DMV gewählt. Dieses bestimmte sie 2020 zur Präsidentin für die Jahre 2021/22.
Kreis bei Telegram
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf weitet seine Aktivitäten in den sozialen Medien mit Kanälen auf Telegram und Instagram aus. Offizieller Start des Telegram- Broadcasts (zu finden unter @marburg_biedenkopf) war der 1. Januar. Der Instagram-Kanal folgt im Laufe des Jahres. Mit Angebot eines Telegram-Broadcasts kann der Kreis relevante Informationen direkt auf die Smartphones der angemeldeten Nutzerinnen und Nutzer schicken. Damit möchte der Kreis eine weitere Möglichkeit schaffen, Interessierte schnell und unkompliziert mit relevanten, aktuellen und gesicherten Informationen zu versorgen. Informationen hierzu finden sich auf www.marburg- biedenkopf.de unter dem Stichwort „Telegram“. Die Kreisverwaltung will sowohl umfassende Informationen über den MessengerDienst versenden, als auch, diesen Dienst für Kurz-Informationen zu nutzen und damit auf weitergehende Informationsangebote auf der Website des Kreises aufmerksam zu machen. Auch der Versand von Bild- und Videonachrichten oder Sprachdateien ist möglich. Außerdem ist für das Jahr 2021 auch der Auftritt bei der Social Media-Plattform Instagram geplant. Da überwiegend jüngere Menschen Instagram nutzen, erhofft sich der Kreis neben der Informationsvermittlung auch Synergien bei der Personalentwick- lung. Über Instagram kann der Kreis über die vielfältigen und interessanten Aufgaben der Kreisverwaltung informieren und auf die unterschiedlichen Ausbildungsangebote aufmerksam machen.
Neue Marburg-Grußkarte
Die Heilige Elisabeth, Emil von Behring und die Gebrüder Grimm sind die wohl bekanntesten Marburger Persönlichkeiten. Die Künstlerin Sabine Schock hat sie in einem Gemälde auf Acrylbasis vereint und somit ein schönes Motiv für die städtische Grußkarte 2021 geschaffen. Die Karte wird in einer limitierten Auflage von 2500 Stück gedruckt und zu Jubiläen, Hochzeiten oder Geburtstagen als Grußkarte verwendet. „Für mich standen diesmal bei der Wahl des Motivs nicht die Gebäude der Stadt Marburg im Vordergrund, sondern ihre Einwoh- ner*innen. Dabei habe ich bekannte Persönlichkeiten aus der Vergangenheit ausgewählt, die Marburg bis in die heutige Zeit prägen“, erläutert die Künstlerin. Die Künstlerin Dr. Sabine Schock stammt gebürtig aus Berlin, wo sie ein Studium der Humanmedi-
Seit 1. Januar informiert der Kreis über „Telegram“. Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf
Bildungsmanagerin Silke Kaiser und der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow präsentieren
die ersten Ergebnisse des Projektes „Bildung integriert“. Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf
zin absolvierte und anschließend als Ärztin für Innere Medizin tätig war. Im Jahr 1988 begann sie mit der Malerei und hatte deutschlandweit Ausstellungen. Als Techniken benutzt sie kleinformatige Bleistift-, Aquarell- und Tuschezeichnungen, außerdem großformatige Aquarell- und Acrylbilder. Seit April 2016 engagiert sie sich außerdem im Ortsbeirat Campusviertel und ist seitdem als Ortsvorsteherin tätig.
NABU-Vogelzählung
Vom 8. bis 10. Januar ruft der NABU alle Naturfreunde dazu auf bei der Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Und ein genauer Blick auf die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür lohnt sich in jedem Fall. „Gerade unter den Corona bedingten Einschränkungen haben viele Menschen neu für sich entdeckt, wie viel Freude sie aus Naturbeobachtungen schöpfen können und inzwischen ist dieser Effekt sogar durch eine wissenschaftliche Studie belegt worden“, sagt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Denn nach einer aktuellen Studie des Senckenberg Instituts, des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung und der Universität Kiel, sollen 10% mehr Vögel im Umfeld die Zufriedenheit mindestens genauso steigern, wie ein vergleichbarer Einkommenszuwachs. „Ganz einfach durch eine Stunde Beobachtung von der eigenen Wohnung, dem Garten oder Balkon aus, kann Jede*r mithelfen, eine detaillierte Momentaufnahme der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern zu ermöglichen“, so Eppler. Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. Schwierige Vogelbestimmungen werden also von niemandem erwartet. Beobachtungen können unter www.NABU.de/onlinemeldung bis zum 18. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 9. und 10. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet. Auch über die NABUApp „Vogelwelt“ kann gemeldet werden.
„Bildung integriert“
Die Corona-Pandemie verdeutlicht, wie intensiv Bildung direkt in den Lebensalltag aller Bürger wirkt. Als eine von sieben hessischen „Bildung integriert“-Kommunen zeigt der Landkreis Marburg-Biedenkopf in einer neuen Broschüre, wie die Gestaltung passgenauer Bildungsangebote von den unterschiedlichen Ausgangslagen vor Ort abhängig ist. „Die Broschüre zeichnet anschaulich ein Bild der unterschiedlichen Ausgangslagen vor Ort und den entsprechend unterschiedlich gewählten Wegen der Städte und Kommunen zu mehr Transparenz in den Bildungsstrukturen. Unser Landkreis hat sich für einen breiten Beteiligungsprozess entschieden, in dem verwaltungsinterne wie externe Bildungsakteure, Bürgerinnen und Bürger sowie die organisierte Zivilgesellschaft aktiv eingebunden sind“, erläutert der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. Ziel des Kreises sei es, passende Bildungsangebote im Landkreis bereitzustellen und so mehr Chancengerechtigkeit für alle Bürger zu ermöglichen und dadurch zu mehr Bildungsgerechtigkeit beizutragen. Dafür werden seitens der Verwaltung Bildungsangebote im Landkreis geschaffen und der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern beispielsweise bei Bildungskonferenzen intensiviert.
Finanzeinbruch bei Hessens Kommunen
Mit minus 1,5 Milliarden Euro haben die hessischen Kommunen in den ersten drei Quartalen 2020 ein vergleichbar starkes Finanzierungsdefizit verzeichnet wie in der Finanzkrise 2010. Das meldet das Hessische Statistische Landesamt. Ein Anstieg in den Ausgaben sowie der Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen trugen danach maßgeblich zu diesem Defizit bei. Ein Drittel des gesamten Finanzierungsdefizits in Hessen entfiel allein auf die Stadt Frankfurt, die mit mehr als einer halben Milliarde Euro einen besonders starken Einbruch verzeichnete. Ebenfalls Finanzierungsdefizite, aber deutlich weniger stark ausgeprägt als in Frankfurt, verbuchten die kreisfreien Städte Wiesbaden, Darmstadt und Offenbach (zusammen rund 166 Millionen Euro). Dem negativen Trend vermochte Kassel als einzige kreisfreie Stadt entgegenzuwirken. Zusammen mit der Stadt Eschborn sowie dem Landkreis Darmstadt-Dieburg gehörte sie zu den Kommunen mit den derzeit höchsten Finanzierungsüberschüssen. Hessenweit hatten lediglich 26 Prozent aller Kommunen einen Finanzierungsüberschuss (zusammen ca. 353 Millionen Euro). Als sich das kommunale Defizit in den Jahren der Finanzkrise 2010 und 2011 zuletzt auf vergleichbarem Niveau bewegte, stieg es im 4. Quartal sogar noch weiter an. Auch für 2020 ist nach Angaben der Statistiker davon auszugehen, dass sich die Finanzierungssalden der hessischen Kommunen im letzten Quartal des Jahres auf einem hohen Defizitniveau bewegen werden, zumal sich die Corona-Pandemie – anders als 2010, als die Krise lediglich den Finanzsektor betraf – auf die gesamte Volkswirtschaft auswirkt. kro