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Zu wenig Serum
Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie empfiehlt die Erstimmunisierung von möglichst vielen Menschen. Foto: Tim Reckmann/Pixelio
hestens 14 Tage nach der ersten Zu wenig Serum Impfung und die hohe Effizienz von 94% bzw. 95% wurde erst ab Tag 7 bzw. 14 nach der zweiten Zweitimpfung verzögern? Impfung dokumentiert. Das Intervall orientiert sich an Erfahrungswerten mit anderen Impfstoffen
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Möglichst schnell möglichst sierung zu ermöglichen und die und an dem Ziel, möglichst schnell viele Menschen in der CO- zweite Impfung verzögert, aber einen maximalen Schutz für die VID-19-Pandemie zu impfen zwingend innerhalb von 60 Tagen, Geimpften zu erreichen. Für eine rettet Leben. Aber offenbar rei- nachzuholen, erläutert die DGfI. maximale und nachhaltige Antichen die verfügbaren Impfdosen Angesichts der Knappheit der zu- körperantwort ist eine zweite Impderzeit noch nicht, um sofort alle gelassenen und verfügbaren fung notwendig. Antikörper und TRisikogruppen zweimal zu impfen, Impfstoffe und der trotz Lock- Zell-Antworten, die nach der zweisie so maximal zu schützen und down-Maßnahmen hohen Infek- ten Impfung gebildet werden, schrittweise Herdenimmunität zu tions- und Todeszahlen in der Pan- schützen generell besser und halerreichen. Darauf verweist die demie, wird zur Zeit über die opti- ten länger dank des „immunologiDeutsche Gesellschaft für Immu- male SARS-CoV-2 („COVID-19“)- sches Gedächtnisses“. Unklar ist nologie (DGfI). „Als Immunologen Impfstrategie diskutiert. Angeregt allerdings weiterhin, inwieweit die weisen wir darauf hin, dass bereits wird eine Verlängerung der Zeit- Geimpften nach der zweiten Impdie erste Impfung ab Tag 14 einen spanne zwischen der ersten und fung im Falle einer Infektion selbst beträchtlichen Schutz vor schwe- der zweiten Impfung von 21 bzw. noch infektiöse Viren produzieren ren Krankheitsverläufen bieten 28 Tagen auf bis zu 60 Tage, um und übertragen können. kann. Auf eine zweite Impfung darf bei möglichst vielen Menschen Der Abstand von 21 Tagen zwinicht verzichtet werden, sie kann möglichst schnell eine Grundim- schen erster und zweiter Impfung aber auch später als an Tag 21 munisierung durch die erste Imp- hat sich bei anderen Impfstudien (BNT162b2; BioNTech/Pfizer) bzw. fung zu erreichen. als frühester Zeitpunkt für die Tag 28 (mRNA-1273; Moderna) er- „Die Zulassung des Protokolls zweite Impfung herausgestellt, folgen.“ Bei anderen Impfstoffen für die Anwendung des mRNA- weil sonst die erste Immunreakhabe sich das sogar als wirkungs- basierten COVID-19-Impfstoffs tion die zweite Immunreaktion voller herausgestellt. Allerdings BNT162b2 (‚Comirnaty‘ von BioN- blockiert. Erfolgt die zweite Impliegen für mRNA-Impfstoffe noch Tech/Pfizer) mit zwei Impfungen fung später als 21 Tage nach der keine Studiendaten zu einem län- im Abstand von 21 Tagen bzw. 28 ersten, kann die zweite Immunregeren Zeitfenster vor. In der be- Tagen bei mRNA-1273 (Moderna) aktion bei anderen Impfstoffen sosonderen Pandemielage ist es ver- basiert auf klinischen Studien, in gar fulminanter sein. Ob das bei tretbar, mit den jetzt vorhandenen denen keine anderen Intervalle den mRNA-basierten Impfstoffen Impfdosen möglichst vielen Men- getestet wurden”, führt die DGfI auch so ist, könnte nur durch zuschen zunächst die erste Immuni- aus. Der Impfschutz beginne frü- sätzliche Studien gezeigt werden. Bisherige Ergebnisse zeigen jedoch, dass es ohne eine zweite Impfung keinen lang anhaltenden Schutz gegen den Erreger gibt. „Aus immunologischer Sicht kann das Zeitintervall für die zweite Impfung durchaus länger sein als 21 Tage, aber entscheidend ist, dass die zweite Impfung innerhalb von 60 Tagen erfolgt.“ Die DGfI empfiehlt, umgehend begleitende wissenschaftliche Studien zur Auswirkung der Verlängerung der Impfintervalle auf bis zu 60 Tage durchzuführen, und dabei die Menge an gebildeten neutralisierenden Antikörpern als relevantes Vergleichs- maß zu nehmen. Probanden könnten Freiwillige aus medizinischem und Pflegepersonal sein, die selbst nicht zu gefährdeten Risikogruppen gehören. „Bis diese Ergebnisse vorliegen, wäre angesichts der besonderen Pandemielage eine Flexibilität der zweiten Impfung für den Zeitraum von bis zu 60 Tagen nach der ersten Impfung vertretbar.“ Das bedeute, dass jetzt verfügbare Impfdosen nicht für eine zweite Impfung zurückgehalten, sondern für eine Erstimmunisierung von möglichst vielen Menschen der Risikogruppen verwendet werden sollten.