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MAGAZIN
Vergangene Woche ist das Lichtkunstherz repariert worden. Foto: Thomas Steinforth, Stadt Marburg
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Kampagne für Maskenpflicht: OB Thomas Spies sprüht ein Piktogramm mit dem Masken-
motiv auf den Gehweg vor einer Haltestelle. Foto: Sarah Möller, Stadtwerke Marburg
Magazin füllt und gereinigt und warteten darauf, in die Fassung eingesetzt zu werden. Doch die Reparatur zöSpiegelslust für zehn Minuten. gerte sich immer wieder hinaus. Ob personelle Engpässe bei der ausführenden Firma oder die Lichtkunstherz repariert im Frühjahr, viele ungünstige Ereignisse kamen zusammen. Als es Das Marburger Lichtkunstherz am dann Anfang September endlich Kaiser-Wilhelm-Turm leuchtet wie- soweit war und die Röhren mittels der. Vergangene Woche hat die eines Hubsteigers wieder am Herz beauftragte Firma die letzten feh- montiert wurden, stellten die lenden Neonröhren an dem Herz Techniker fest, dass zwei der neuangebracht und die Steuerung en Neonröhren beim Transport überprüft. Nun kann das Herz kaputtgegangen waren und nicht endlich wieder per Anruf unter leuchteten. So kam es, dass das der Festnetznummer 06421/ Herz abermals dunkel bleiben 590469 zum Leuchten gebracht musste, denn halbherzig wollten werden. Nach einem Anruf er- die Beteiligten die Sache nicht anstrahlt die Installation hoch auf gehen. strikten Corona-Beschränkungen Nach einem Blitzeinschlag im Frühsommer 2019 war das Herz Lebendiges Europa erloschen. Die Stadt musste zu- Ein lebendiges Europa braucht nächst eine komplett neue Steu- Bürgerbeteiligung. Sie soll unereinheit für das Kunstwerk an- kompliziert, zugänglich und euroschaffen. Bei der folgenden War- päisch sein und dazu Spaß matung wurde außerdem festge- chen. Ein Ansatz sind Gesprächsstellt, dass auch einige Leuchtröh- runden unter dem Titel „Euro- ren der Herzbögen nicht mehr päischen HausParlamente“ von funktionstüchtig waren. Pulse of Europe. Die Marburger Die Neonröhren waren bereits An- Pulse of Europe-Gruppe führt am fang dieses Jahres frisch aufge- Sonntag, 11. Oktober, um 11 Uhr im
Diskussionsrunden zur „Solidarität in der Euro-
päischen Union“ am 11. Oktober im TTZ. Foto: Pixabay Technologie- und Tagungszentrum (TTZ) zur „Solidarität in der Europäischen Union“ parallel an Dis- kussionstischen mehrere Haus- parlamente durch. Die Ergebnisse der Diskussionen werden an EUPolitiker übermittelt, die mit den Hausparlamentariern in Dialog treten. Die Diskussionsthemen am Sonntag behandeln ökonomische Solidarität, soziale Ungleichheit und Generationengerechtigkeit: Sollen Länder der EU in Krisenzeiten anderen Mitgliedstaaten stärker finanziell beistehen, auch wenn dies weniger Geld für die eigene Wirtschaft bedeuten würde? Soll die EU den wirtschaftlichen Wiederaufbau nutzen, um sozialer Ungleichheit zwischen den Mitgliedstaaten entgegen zu wirken? Soll die EU im Interesse zukünftiger Generationen nur umweltverträgliche Innovationen und umweltverträgliche Arbeitsplätze fördern? Wegen der coronabedingten Maßnahmen, ist eine vorherige Anmeldung erwünscht, die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Anmeldung: marburg@pulseofeurope.eu oder Mobil unter 0179/ 6966784.
Corona-Regeln an Haltestellen
Die Stadtwerke Marburg und die Stadt Marburg wollen mit einer neuen Kampagne für die Einhaltung der Corona-Regeln an Haltestellen sensibilisieren. Vor allem Schülerinnen und Schüler, aber auch alle anderen Fahrgäste, sollen so verstärkt an das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung und an das Abstandhalten an Haltestellen erinnert werden. „Durch die Maskenpflicht wird ein erhöhter gegenseitiger Schutz gerade an den Orten erreicht, an denen viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen wie etwa beim Bus- und Bahnfahren“, sagte Oberbürgermeister Thomas Spies. „Die Maskenpflicht ist eine Vorgabe, man sollte sie aber vor allem als Zeichen der Höflichkeit und des gegenseitigen Respekts sehen“. Das Abstandhalten sei aber trotzdem weiterhin oberstes Gebot. Das werde an Haltestellen leider oft vergessen. Mit auffälligen Symbolen in grüner Farbe, die auf dem Pflaster oder dem Asphalt an Haltestellen aufgesprüht werden, soll an die Maskenpflicht und das Abstandhalten erinnert werden. „Es ist wirklich erfreulich, dass unsere Fahrgäste das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in den Bussen sehr ernst nehmen und auch umsetzen“, berichtete Stadtwerke-Geschäftsführer Holger Armbrüster. „Die Sicherheit unserer Fahrgäste ist uns sehr wichtig. So werden unsere Busse seit Monaten täglich desinfiziert. Mit Hygieneplakaten in den Bussen und Aufklebern weisen wir auf die Maskenpflicht in unseren Bussen hin.“
Strom für Rad und Auto
Absteigen, Stromtanken, Weiterradeln: Ab sofort ist dies im Marburger Südviertel am Technologie- und Tagungszentrum (TTZ) möglich. Die Stadtwerke Marburg haben gemeinsam mit dem TTZ eine öffentliche Ladestation für elektrisch betriebene Fahrräder mit sechs Anschlüssen eingerichtet. Zusätzlich hat das kommunale Unternehmen in Kooperation mit der Stadt Marburg eine weitere Autoladesäule mit zwei Ladepunkten errichtet. Neben den neuen Elektroladesäulen für Autos und Fahrräder steht am TTZ bereits eine Wandladestation des Carsharing-Anbieters Scouter für ein Elektroauto zur Verfügung. Der Standort der Ladesäulen ist so gewählt, dass sie sowohl von Mietern des Software Centers, von Besucher des TTZ und Anwoh-
An der neuen Fahrradladesäule am TTZ können sechs Elektro-
fahrräder gleichzeitig aufgeladen werden. Foto: Georg Kronenberg
nern aus dem Südviertel komfortabel genutzt werden können. Die neue Stromtankstelle für Elektroautos kann rund um die Uhr genutzt werden. An der Säule können zwei Fahrzeuge gleichzeitig ihre Akkus laden. An der Fahrradladesäule können sechs Elektrofahrräder gleichzeitig aufgeladen werden.
Erfahrungen während der Corona-Pandemie
Die Kreisvolkshochschule (vhs) bietet am Dienstag, 20. Oktober, eine Veranstaltung mit dem Thema „Erfahrungsraum CoronaLockdown – Welche Impulse ergeben sich für die Zukunft?“ an. Der Kurs findet von 19 bis 21.15 Uhr im Forum der Wollenbergschule in Wetter statt. Die Teilnahme ist kostenlos Die weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben für viele Menschen außergewöhnliche Herausforderungen, wie zum Beispiel soziale Isolation, mit sich gebracht. Gleichzeitig hat die historisch einmalige Situation auch neue Erfahrungen ermöglicht, die als positive Impulse für die künftige Gestaltung unserer Gesellschaft und unseres Alltags wirken können. Interessierte können sich über ihre Eindrücke und Erlebnisse während der durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen austauschen. Friedensforscher Johannes M. Becker begleitet die Veranstaltung und erarbeitet zusammen mit den Teilnehmenden Strategien zum weiteren Umgang mit der Pandemie. Zum Auftakt der Veranstaltung berichtet der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Marian Zachow im Gespräch mit Becker über seine vielfältigen Erfahrungen während der Corona-Pandemie. Eine Anmeldung online unter www.vhs.marburg-biedenkopf.de oder schriftlich mit Anmeldeformular bei der vhs-Geschäftsstelle Marburg Land bis zum 12. Oktober ist erforderlich.
Bewegung im Herbst
Die Gesunde Stadt Marburg führt ihre offenen Bewegungsangebote, die im Juli dieses Jahres begonnen haben, auch im Herbst fort. Weiterhin finden an verschiedenen Orten in Marburg auch im Oktober und November Qi Gong, Rückenfit und Waldbaden statt. Qi Gong wird montags von 12 bis 12.30 Uhr auf dem Marktplatz und dienstags von 16 bis 16.30 im Gesundheitsgarten auf dem Gelände der Vitos-Klink angeboten, außerdem donnerstags von 16 bis 16.30 Uhr auf dem Friedrichsplatz. Qi Gong, was übersetzt so viel bedeutet wie „Energiearbeit“, ist ein sanftes Training, das Atem-, Bewegungs- und Meditationsübungen vereint und das allgemeine Wohlbefinden fördern kann. Rückenfit wird dienstags von 17.15 bis 17.45 Uhr im Waldtal auf dem Bolzplatz am Fuchspass und freitags von 16.30 bis 17 Uhr auf dem Schulhof der Sophie-von-Brabant-Schule am Standort Uferstraße angeboten. Außerdem gibt es im Oktober zwei Termine für das Waldbaden: am 30. Oktober von 14 bis 17 Uhr und am 31. Oktober von 10 bis 13 Uhr. Es handelt sich dabei um einen entschleunigenden Waldspaziergang, der mit allen Sinnen wahrgenommen wird. Alle Angebote sind kostenfrei. Anmeldungen sind lediglich für die Teilnahme am Waldbaden unter beratungsstelle@lebenmitkrebsmarburg.de oder 06421/162625 erforderlich. Weitere Infos unter www.marburg.de/gesundestadt.
Gesundheitslotsen
Zehn Marburger beraten seit diesem Monat am Richtsberg ehrenamtlich in Fragen zur Gesundheitsvorsorge oder begleiten zu medizinischen Einrichtungen. Das ist Teil des neuen Projekts „Gesundheitsinformationsangebot am Richtsberg“ (GIR). Dafür haben sich die Zehn innerhalb von drei Monaten zu Gesundheitslotsen ausbilden lassen. So geben sie nicht nur Infos rund um das Thema Gesundheit, sie unterstützen auch bei Ernährungsumstellungen, Bewegungstraining oder der Rauchentwöhnung. „Die Gesundheitslots*innen wurden qualifiziert, im Interesse der Ratsuchenden zu unterstützen. Ziel ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten“, sagt Projektkoordinatorin Yasemin Şaşmaz. Weitere Informationen zu dem Angebot gibt es bei Susanne Hofmann, Fachdienst Gesunde Stadt, 06421/201-1475, susanne.hofmann @marburg-stadt.de, und Yasemin Şaşmaz vom Verein Hadara, 06421/8841290, info@hadaramarburg.com.
Stabile Stadtfinanzen
Die Corona-Krise trifft viele Stadtsäckel hart. Marburg rechnet trotz der Pandemie dagegen mit mehr Einnahmen und stabilen Finanzen. Das geht aus dem Haushaltsentwurf vor, den Oberbürgermeister Thomas Spies im Stadtparlament eingebracht hat. Marburgs Finanzlage werde durch besonnenes Wirtschaften auch 2021 stabil bleiben, sagte der OB: „Und wir haben Sondereinnahmen zur Seite gelegt und uns so Spielräume bewahrt für schwierigere Zeiten.“ Das ermögliche, dass „wir uns auch in der Corona-Krise um die Menschen kümmern und nicht um knappe Finanzen“, so Spies. Die Stadt habe ihre Pflichtaufgaben gut erfüllt und alle freiwilligen Aufgaben, die für das Leben in dieser Stadt so wichtig seien, erheblich ausgebaut. Auch das federe die Krise in Marburg ab, wie der OB anhand der Zahlen seit 2016 aufzählte. So sei das Sozialbudget um 30%, die Kinderbetreuung um 50%, das Kulturbudget um 50%, der ÖPNV um 30% gesteigert worden, dazu kämen Millionen für Wohnungsbau und das BildungsBauProgramm, mehr für Integration, Sicherheit und Service. Der Nachtragshaushalt für 2020 verbessert das Jahresergebnis der Stadt um rund 5 Millionen Euro. Der Corona-Ausgleich von Bund und Land bringt für Marburg 9 Millionen Euro zusätzlich auf die Plusseite – die erwarteten Gewerbesteuerausfälle vor Ort schon abgezogen. Demgegenüber stehen Mehrkosten für das AquaMar und 3,3 Millionen Euro für das städtische Corona-Hilfsprogramm „Marburg Miteinander“. Mit Letzterem sei die Stadt stabilisiert worden, so Spies. „Während andere Kommunen sehr besorgt in die Zukunft schauen, verbessert sich unsere Haushaltslage noch einmal“, berichtete der OB und Kämmerer. Erträge von 271 Millionen Euro stehen im Haushaltsentwurf für 2021. 110 Millionen Euro (+ 4 Mio.) werden aus der Gewerbesteuer – vor allem vom Pharmastandort – erwartet, 55 Millionen aus der Einkommens- und Mehrwertsteuer. Demgegenüber stehen 277 Millionen Euro Aufwendungen für alle laufenden Pflichtaufgaben und freiwilligen Leistungen (+ 4 Mio.). pe