Prandtauer_Kinderkatalog_Web_2010

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Barockes Leben vor 300 Jahren Zu Gast bei Familie Prandtauer

Helmut Bauer


Grüß Gott! Impressum Dieser Kinderkatalog erscheint anlässlich der Ausstellung „Jakob Prandtauer – Leben im Barock“ 09.05.2010 – 26.04.2011 Ausstellungsveranstalter Niederösterreichische Museum Betriebs GmbH Direktion Carl Aigner, Erich Steiner Geschäftsführung Hermann Dikowitsch, Cornelia Lamprechter Kuratorin Elisabeth Vavra Medieninhaber Niederösterreichische Museum Betriebs GmbH, St. Pölten www.landesmuseum.net Mit freundlicher Unterstützung durch das Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Allgemeine Förderung / Familienreferat noe.familienpass.at Autor Helmut Bauer unter redaktioneller Mitarbeit von Heidrun-Ulrike Wenzel

Super, dass ihr wieder zu mir in das Landesmuseum gekommen seid, um euch die Ausstellung „Jakob Prandtauer – Leben im Barock“ anzuschauen! Hoppla, jetzt hä e ich vor lauter Freude fast vergessen mich vorzustellen: ich heiße POLDI und begleite euch durch die Ausstellung, die sich im ersten Stock des Museums befindet. Damit wir in unserem Museum eine schöne Zeit miteinander verbringen können, ist es ganz wichtig, dass ihr die folgenden Spielregeln beachtet: • bitte keine Bilder berühren

• bitte keine Ausstellungsgegenstände angreifen • bitte keine Vitrine betapsen, weil die, die nach euch kommen nicht eure Fingerabdrücke sondern die Ausstellungsstücke sehen wollen! Versprochen? Fein, so dann geht’s jetzt weiter. Ja und noch etwas. Ich oder die Familie Prandtauer werden euch ab und zu Fragen stellen, die ihr dann gleich in diesem Heft beantworten könnt. Die jeweilige Frage ist durch ein dickes Fragezeichen ? gekennzeichnet. So, jetzt können wir beginnen!

Schaut her, hier seht ihr meine LAMU Zeitmaschine, auf der habe ich bereits das Zeitalter eingestellt, das wir besuchen werden, nämlich die Barockzeit. Diese Epoche hat in Österreich ungefähr 100 Jahre gedauert, so in etwa von 1660 bis zirka 1760. In dieser Zeit gab es all die Annehmlichkeiten und Hilfsmi el die uns heute zur Verfügung stehen und ohne die wir uns unser Leben gar nicht

vorstellen können, wie zum Beispiel elektrischer Strom, Auto, Waschmaschine und Handy, natürlich noch nicht. Damit wir uns in das Zeitalter so richtig hineindenken können brauchen wir, bevor uns unsere Zeitmaschine dorthin bringt, einiges Wissenswertes. Bitte lest euch diese Informationen, bevor ihr die Ausstellung besucht, in aller Ruhe durch.

Grafische Gestaltung schultz+schultz-Mediengestaltung, 1040 Wien Druck Janetschek, 3860 Heidenreichstein © 2010 für die Broschüre bei den Medieninhabern Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Abdrucks und das der Reproduktion einer Abbildung, sind vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen, Übersetzungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme. Änderungen vorbehalten.

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Der vor allem aufgrund seiner beeindruckenden Bauwerke in Niederösterreich bekannte St. Pöltner Jakob Prandtauer, zählt zu den bedeutendsten österreichischen Baumeistern der Barockzeit. Bei der Sonderausstellung des Landesmuseums Niederösterreich gibt es für Eltern und Kinder viel Wissenswertes und Faszinierendes rund um die Lebensumstände und den Alltag zur Zeit Prandtauers zu entdecken. Ich wünsche allen Familien einen informativen und spannenden Aufenthalt bei der Ausstellung zum 350. Geburtstag von Jakob Prandtauer im Landesmuseum Niederösterreich!

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Mag. Johanna Mikl-Leitner Landesrätin für Arbeit, Familie, Soziales und EU-Fragen

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u Gast … Z Barock, Barock . . . . 6 Zum Begriff Barock . . . . 6 Das Zeitalter des Barock . . . . 6

Reich und schön? . . . 10

Familie Prandtauer . . . 24 Zu Gast bei Familie Prandtauer . . . 24 Eigener Herd… . . . 26 Limonade . . . 27 Die lieben Kinderlein . . . 32 Gerüche Memory . . . 35 Wallfahrten zu heiligen Orten . . . 39 Spiel und Vergnügen im Barock. . . . 40

Luxusleben am Hof . . . 10 Mal das Bild an! . . . 13

Vagabunden . . . 41

Duftnoten . . . 14

Am Rande der Gesellschaft . . . 41 Olla Potrida . . . 42

(Miss-) Stände . . . . 8 Wie war die Machtverteilung? . . . . 8

Niederösterreich im Barock . . . 14

Jakob Prandtauer . . . 18 Auf den Hund gekommen . . . 22

Rätselauflösung . . . 44 Abbildungsnachweis . . . 45

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arock, Barock B Zum Begriff Barock

Das Zeitalter des Barock

Der Ausdruck „Barock“ leitet sich aus dem Portugiesischen „barocco“ ab. Unregelmäßig geformte Perlen, die „schiefrund“ oder „merkwürdig“ waren, wurden so bezeichnet. Auch im italienischen bedeutet „barocco“ „schief“, aber auch „dem guten Geschmack nicht entsprechend“. Daher wurde das Wort „Barock“ zunächst eher negativ eingesetzt. Seit dem 18. Jahrhundert, „baroque“ im französischen, so viel wie „absonderlich“ und „lächerlich“. Man empfand die Architektur als überladen, übertrieben und unnatürlich. Erst 100 Jahre später wurde der Begriff „Barock“ positiv und für einen längeren geschichtlichen Abschnitt verwendet.

Am Anfang dieser Zeit stand ein Krieg der 30 Jahre gedauert hat – von 1618 bis 1648 – und die europäischen Staaten vollkommen verändert und vor allem Mitteleuropa verwüstet hat. Auslöser für diesen Krieg war ein Streit zwischen Anhängern der Lehre von Martin Luther, also den „Evangelischen“ und den „Katholiken“, das waren die Herrscher die zum Papst hielten. Aus dem Glaubenskrieg wurde aber mit der Zeit ein erbitterter Kampf, bei dem es nur mehr um die politische Macht ging. In diesem Dreißigjährigen Krieg wurden in Mitteleuropa zehntausende Dörfer und Städte vernichtet und Millionen von Menschen getötet. Am Ende dieses Krieges waren die europäischen Mächte – bis auf Frankreich – total erschöpft.

Abb. 1: Barocker Engel, Kathedrale in Catania (Sizilien)

Abb. 2: Reiter verkündet den Frieden

Wieso gerade Frankreich? Dort hatten es kluge Berater der Könige verstanden, den Krieg von ihrem Land fernzuhalten und, was für unser „Barockzeitalter“ noch wichtiger war, den König zum alleinigen Herrscher über sein Land zu machen. Und das war gar nicht leicht gewesen. Früher war der König von seinen Adeligen, den Herzögen und Grafen abhängig gewesen. Seinen Beratern ist es gelungen, diesen „Hohen Adel“ zu entmachten und alle Entscheidungsgewalt in die Hand des Königs zu geben. Die anderen europäischen Könige und Fürsten haben sich das, was in Frankreich passiert ist, abgeschaut und in ihren Ländern auch gemacht. Das Barockzeitalter war also vor allem dadurch gekennzeichnet, dass die Herrscher dieser Zeit tun und lassen konnten was sie wollten. Wenn sie etwas befahlen, so musste es geschehen, in ihrem Land durfte ihnen niemand widersprechen, es gab niemanden, der über ihnen stand und ihnen etwas anschaffen konnte! Sie hatten die absolute politische und wirtschaftliche Macht. Die Geschichtsforscher nennen das Absolutismus. Der bekannteste und mächtigste war der König von Frankreich, Ludwig der Vierzehnte (in römischen Ziffern wird er so geschrieben: XIV.)

?

1: Wie wird die Zahl 2010 in rö-

mischen Ziffern geschrieben?

Abb. 4: Ludwig XIV

Die Stöckelschuhe die er an hat und die große Perücke dienten dazu, ihn noch größer und mächtiger erscheinen zu lassen, weil es in seinem Land keinen gab der über ihm stand. Er soll gesagt haben: „Der Staat bin ich“.

Tipp Zeichen Wert

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Abb. 3

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Miss-)Stände ( Wie war die Machtverteilung?

Die Bevölkerung Frankreichs, sowie die der meisten anderen Länder, war nach Ständen gegliedert: In dieser Pyramide hier, das müsst ihr euch vorstellen, befindet sich sein gesamtes Volk. Die größte Macht besaß der König. Er hatte alle Rechte und das Gesetz in der Hand. Danach folgte der 1. Stand: die Vertreter der katholischen Kirche (Kardinäle, Bischöfe, Äbte, Prälaten, Priester). Dem 2. Stand gehörten die Adeligen (Herzöge, Grafen) an. Sie hatten viel Geld und politischen Einfluss. Ganz unten war der 3. Stand: Bürger (Stadtbewohner, Kaufleute) und Bauern. Die Menschen hatten keine politischen Rechte und waren außerordentlich arm.

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Aus dieser Zeit stammt ein Kinderauszählreim, den sogar ich noch kenne: Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann, Schuster, Schneider, Leinwandweber, Henker, Viehhirt, Totengräber. Die Reihenfolge der Berufe stimmt nicht ganz, aber anders hä e es sich offensichtlich nicht gereimt.

Und für sehr viele dieser Menschen war es auch eine Zeit ohne Freiheit. Sie konnten nicht hingehen wohin sie wollten, sie durften nicht heiraten, sie durften für ihren Herrn und Besitzer nur arbeiten was er anschaffte, denn sie waren Leibeigene. Ja, das gab es damals, die Leibeigenschaft. So konnte man in den Zeitungen Anzeigen (Annoncen) sehen, die ungefähr so ähnlich aussahen wie diese, die ich in einer deutschen Zeitung (dem Königsberger „Intelligenzblatt“ vom 2. Mai 1744) gefunden habe: Personen, die in Königsberg verkauft werden sollten (eine Stadt im damaligen Deutschland):

Abb.5

E

s hat jemand folgende Untertanen zu verkaufen: 1. Einen Koch, etliche 40 Jahre seines Alters, welcher wohl kochen kann, auch nicht nur in der Küche, sondern auch in Gärten wohl Bescheid weiß, und zur Aufwartung (Bedienung) auf Reisen sehr wohl zu gebrauchen. 2. Sein Weib, ebenso etliche 40 Jahre, welche gut Linnen wirken (Leinen weben) kann. 3. eine Tochter von 13 Jahren 4. eine Tochter von 12 Jahren und 5. eine Tochter von 9 Jahren, welche zu allen Diensten gebräuchlich. 6. Noch ein Mensch (so nannte man damals weibliche Dienstboten) von 20 Jahren, welches das, was zur Jagd gehöret, bei einem königlichen Förster lernet.“

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eich und schön? R Luxusleben am Hof

Aber kehren wir wieder zu Ludwig XIV. zurück... Er benötigte sehr viel Geld um sein Luxusleben und seine Kriege zu finanzieren. Woher kam das? Das waren die Steuergelder die er sich von seinen Untertanen holte. Nun zahlten aber Kardinäle, Bischöfe, Äbte, Herzöge und Grafen wenig bis gar keine Steuern. So lag beinahe die gesamte Steuerlast auf den Schultern der Bürger und Bauern, die zusätzlich auch noch an ihre Grundherren – das waren die Grundbesitzer – hohe Abgaben leisten mussten. Da Kirche und Adel sich ihren König als Vorbild genommen hatten, brauchten sie ebenfalls viel Geld für ihr luxuriöses Leben. 90% der Bevölkerung mussten fast die gesamten Steuern bezahlen. Ihr könnt euch vorstellen, dass ein sehr großer Teil der Bevölkerung am Rand der Armut lebte. Viele Menschen waren so arm, dass sie sich oft hungrig am Abend zum Schlafen niederlegen mussten.

Abb.5: Schloss Hof

Das ist, neben dem Absolutismus, ein weiteres Merkmal dieser Barockzeit: Extremer Luxus und Verschwendung bei einigen wenigen und bitterste Armut und Hunger bei sehr, sehr vielen. Was machten nun die Herrscher mit diesen Steuergeldern? Sie ließen sich die prächtigsten Paläste bauen, die wir heute noch bewundern können und die von traumhaften, riesigen Gartenanlagen umgeben waren, in denen sich viele Teiche, Springbrunnen, Marmorstatuen und Gartenpavillons befanden. Ludwig XIV. ließ viele Schlösser mit wunderbaren Gärten für sich erbauen. Das berühmteste ist das Schloss Versailles. Und er hielt sich für so wichtig, dass er sein Schlafzimmer zum Mittelpunkt dieser Anlage machen ließ und wer daran vorbei ging, musste es grüßen, auch wenn der König nicht darin war. Er hatte prunkvolle Zimmerausstattungen, Möbel, Kleider und viele Dienerinnen und Diener. Dieses einmalige und

Abb.7: Schloss Versaille bei Paris

zauberhafte Schloss hatte nur einen großen Nachteil. Die Baumeister hatten bei der Errichtung auf die Badezimmer und die Klosetts vergessen. Für die tausenden Schlossbewohner und Gäste gab es keine einzige Toilette. Dafür aber gab es Dutzende kleiner Seitensäle und hunderte von Dienern, die rasch einen Nachttopf brachten und einen Paravent davor aufstellten. Die vergessenen Badezimmer waren weniger tragisch, wie wir bei der Erläuterung der damaligen Hygiene sehen werden.

Abb.8: Nachttöpfe

Der König ließ prachtvolle Theater- und Opernaufführungen inszenieren mit unheimlich teuren Kostümen. Sehr oft spielte er selber mit und er feierte sehr häufig rauschende Feste die mehrere Tage andauerten. Das alles diente seiner und der Unterhaltung seines Hofstaates. Auch die Kirchenfürsten und die Adeligen machten es ihrem Herrscher nach und veranstalteten in ihren Bischofssitzen, Schlössern, Palästen und Gärten ebenfalls tolle Feste. Ludwig der XIV., der 55 Jahre regierte, war für viele europäische Herrscher und Adelige zum Vorbild geworden und sie kopierten ihn wo sie konnten und soweit es ihre finanziellen Mittel zuließen. Das Leben des Königs war durch die Hofetikette streng geregelt und für beinahe jeden Handgriff stand ihm jemand zur Seite, so gab es zum Beispiel einen „Vorstand der Taschentuchabteilung“ oder einen „Verwalter der Wohlgerüche“ und die Angehörigen des Adels rissen sich um diese Jobs.

Abb.9: Ludwig XIV beim Billardspielen

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Des Königs Tagesablauf beginnt mit dem „Wecken und Ankleiden“. Zu diesem Morgenempfang hatten sich bereits die Würdigsten des französischen Hochadels, ausländische Gesandte, berühmte Gelehrte, versammelt. Die Einladung zu diesem Empfang ist für die Auserwählten fast die größte Auszeichnung. Der weitere Tagesablauf des Königs war ziemlich genau eingeteilt, für nahezu jeden Handgriff war ein Diener zur Verfügung. Genau genommen musste der Herrscher nur selber essen, trinken und auf den Topf gehen. Zum Vergleich dazu der Tagesablauf einer Bauernfamilie: Sie standen mit Sonnenaufgang auf, beteten vor dem mageren Frühstück, das zumeist aus Milch und Brot bestand –

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Abb.10

wobei öfter dem Mehl zum Brotbacken Rinde beigemischt war, weil sie zu wenig Mehl hatten. Dann gingen sie auf die Felder, nahmen auch dort ihr Mittagessen ein, welches oft nicht üppiger als das Frühstück war. Fleisch und Gemüse waren selten. Anschließend wurde wieder bis zum Sonnenuntergang auf den Feldern gearbeitet. Das Nachtmahl bestand aus einer Art Suppe, die aus Speiseresten oder aus Brot gemacht wurde. Wenn es dunkel wurde, legte sich die Familie nach dem Abendgebet wieder nieder, denn Feuerholz und Kerzen waren sehr teuer. So lebte der Großteil der Untertanen des Königs.

M

al das Bild an!

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uftnoten D Niederösterreich im Barock

Nachdem was wir jetzt wissen, war das Barockzeitalter für den größten Teil der Menschen die damals lebten, eine schreckliche Zeit. Es war vor allem eine Zeit, in der das Schicksal eines Menschen bereits durch die Geburt entschieden wurde. Wenn man nicht in den richtigen „Stand“ hineingeboren wurde, war man von Anfang an chancenlos. Zu diesen bedrückenden Lebensverhältnissen der Masse der Menschen kamen in dieser Zeit immer wieder die lebensbedrohenden Kriege und Seuchen. In Österreich war dies die ständige militärische Bedrohung durch die Türken – sie standen 1683 vor Wien und St. Pölten – und das immer wiederkehrende Auftreten der Pest. 1717 endete aber dann die Bedrohung durch die Türken, weil sie Prinz Eugen geschlagen hatte und 1716 trat die Pest das letzte Mal in Österreich auf.

Ah ja, ich wollte euch ja noch einiges über die damaligen hygienischen Verhältnisse sagen. Die beiden ersten Stände, die hätten sich ja Badezimmer und Toiletten leisten können, doch sie legten keinen Wert darauf. Waschen und Baden war in der Barockzeit völlig aus der Mode gekommen. Sie vermieden das Waschen fast so, als ob Wasser und Seife die Krankheiten anziehen würden. Wurde einem Kranken von einem Arzt ein Bad verordnet, so sahen das viele schon fast als Todesurteil an. Stattdessen investierten sie ein Vermögen in Duftstoffe (Parfums) aller Art. Man parfümierte nicht nur den Körper, um den Schweißgeruch zu übertönen, sondern auch die Kleidungsstücke. Der Beruf des Parfumeurs war ganz hoch angesehen. Besonders beliebt waren Rosen- und Veilchenduft, sowie orientalische Duftstoffe.

Dass sich bei solchen hygienischen Verhältnissen das Ungeziefer wohl fühlte, ist doch ganz klar. Läuse, Flöhe und Wanzen fühlten sich bei Menschen der Barockzeit sowohl im Gewand als auch unter den Perücken unheimlich wohl. Um sie loszuwerden, trugen die Betroffenen unter ihrer Kleidung Flohfallen – das waren kleine, rundherum durchlöcherte Beutel aus Elfenbein. Die Flöhe sollten dann durch die Löcher in den Beutel fallen.

Abb.13: Flohfalle, sogenanntes „Floh-EI“

So konnten sie leicht entsorgt werden. Die meisten Flöhe und auch das andere Ungeziefer dachten aber gar nicht daran, in diese Fallen zu gehen und bissen kräftig zu, was natürlich einen Juckreiz hervorrief. Um sich nun an den unter der Perücke und unter dem Gewand liegenden Stellen kratzen zu können, gab es wunderschöne – zumeist aus Elfenbein – gearbeitete Kratzstäbe mit denen man alle juckenden Stellen erreichen konnte. Es gab zwar in den Schlössern unzählige Räume in prunkvollster Ausstattung, aber meist keine Toiletten. Die Notdurft verrichtete man mit Hilfe eines Nacht14

Abb.11: Kara Mustafa Pasha

Abb.12: Habit de Parfumeur

topfes, den man in jeden Raum mitnehmen konnte und wo man sich auch nicht genierte, ihn in Gesellschaft (vor Publikum) zu verwenden. Der Hofpfarrer von Ludwig XIV., Bourdaloue, hielt während der Messe oft stundenlange Predigten. Um die Messe nicht verlassen zu müssen, nahmen die Damen der adeligen Gesellschaft einen länglichen Nachttopf in die Kirche mit, der sinnigerweise Bourdaloue genannt wurde.

Abb.14: Kratzzubehör und Flohfalle

Abb.15: Floh

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Jetzt habt ihr über diese Zeit viel erfahren, aber eines noch nicht: Warum sagen wir zur besprochenen Epoche „Barockzeitalter“? Weil der Baustil der in diesem Zeitraum errichteten Kirchen, Schlösser und Pestsäulen, Flurdenkmäler „Der Barock“ genannt wurde. So, jetzt haben wir eine ganze Menge gehört, aber das war ganz wichtig, um

diese Zeit zu verstehen, denn der Titel der Ausstellung ist ja „Jakob Prandtauer – Leben im Barock“. Eines muss ich euch gestehen: Ich bin unter anderem auch fürchterlich neugierig. Weil ich unheimlich gerne wissen möchte, was ihr euch bis jetzt gemerkt habt, frage ich euch daher:

?

?

2: Wie hieß der französische

König, den sich viele Herrscher über europäische Länder zum Vorbild genommen haben?

3: Wie hieß das Schloss das für

viele Könige und Bischöfe für ihre Schlösser und Residenzen das Vorbild war?

?

4: Warum wurde diese Zeit

ausgerechnet „Barockzeit“ genannt? Weil der damalige Baustil hieß.

Super, ich sehe, ihr habt gut aufgepasst. Und jetzt wird es spannend: Wir brauchen unsere LAMU Zeitmaschine. Ihr seht, die Barockzeit ist schon eingestellt. Jetzt müsst ihr noch auf diesen Knopf drücken und dann werden wir sehen, in welches Jahr uns die Maschine bringen wird und wen wir dort treffen. 16

Sehr schön, wir sind gut im Jahr 1700 gelandet und wir haben Glück, da kommt uns gerade ein sehr berühmter Mann entgegen. Ich darf vorstellen: Es ist der Baumeister… Tipp: Schaut euch bi e die Raumtexte genau an, um den Lückentext auf der nächsten Seite ausfüllen zu können. Abb.16

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Jakob Prandtauer Ich begrüße euch sehr herzlich und freue mich, dass ihr euch für mich und die Zeit in der ich gelebt habe, interessiert.

Geboren bin ich in _ _ _ _ _ im Jahr _ _ _ _. Der Ort in dem ich zur Welt gekommen bin, befindet sich im Lande _ _ _ _ _. Ich hatte noch sechs Schwestern und konnte, da mein Vater schon 1669 gestorben ist und ich daher lange zu Hause mithelfen musste, erst sehr spät beim Maurermeister Hans Georg Asam mit der Lehre beginnen, die ich dann im Jahre _ _ _ _ abgeschlossen habe. So wie es damals üblich war, bin ich dann auf Wanderschaft gegangen und habe geschaut, dass ich bei anderen Meistern noch viel dazulernen kann.

lichkeiten gab. Das Land, dessen Bevölkerung von den dauernden Kriegen, den Türkenüberfällen, Hungersnöten und der Pestseuche stark vermindert worden war, benötigte Zuwanderer. So kamen viele Menschen aus anderen Ländern, sogar aus der Schweiz, nach Niederösterreich. 1650 lebten in Niederösterreich 450.000 Menschen, im Jahre 1700 aber, unter anderem durch die Zuwanderer Abb.18: St. Pölten bedingt, 630.000. Ich ging also nach St. Pölten, eine Stadt die damals ungefähr 2.500 Einwohner hatte, weil ich mir sagte, dass in einer Stadt die Arbeitsmöglichkeiten für mich viel besser seien.

gehörten die Bürger die den Stadtrat bildeten, die großen und reichen Kaufleute und die Handwerksmeister. Zum 2. Stand gehörten die mittleren und kleineren Handel- und Gewerbetreibenden, die städtischen Beamten und freie Bauern, die in der Stadt wohnten. Sie alle waren ebenfalls Bürger dieser Stadt. Aber die Angehörigen dieser beiden Stände machten nur ungefähr 10-15% der gesamten Stadtbevölkerung aus. Der 3. Stand war der zahlreichste. Die Menschen, die diesen Stand bildeten, konnten keine Bürger werden, weil sie arm waren oder weil sie nicht nachweisen konnten, dass sie ehelich geboren worden waren.

In Dokumenten steht meine Name seit dem Jahr _ _ _ _, denn da habe ich mir ein Haus gekauft und wurde Bürger in dieser Stadt. Bürger in einer Stadt zu werden, war aber in der damaligen Zeit gar nicht leicht. Denn auch in der Stadt gab es eine Art Ständeordnung: Zum 1. Stand

Abb.17

Außerdem war es sehr schwer, in meinem Heimatland Arbeit zu finden, da es viele Arbeitslose gab. Ich war daher sehr froh als ich hörte, dass es im heutigen Land Niederösterreich – damals hieß es noch „Das Land unter der Enns“ – Arbeitsmög18

Abb.19: St. Pölten 1697

Abb.20

Wenn der Landesherr Katholik war, galten die Regeln der katholischen Kirche auch für alle seine Untertanen. Das wirkte sich auch bei der Erlangung des Bürgerrechts aus, denn da musste jeder neu aufgenommene Bürger jährlich einen Beichtzettel vorlegen – das ist die schriftliche Bestätigung eines Priesters über die Ablegung der Beichte – und den regelmäßigen Besuch der heiligen Messe an Sonn- und Feiertagen nachweisen.

Ihr seht, es war gar nicht so einfach, Bürger einer Stadt zu werden. Außerdem musste man zumeist ein Haus besitzen und ein Handwerk oder Gewerbe ausüben, bzw. zumindest eine handwerkliche oder kaufmännische Lehre nachweisen können. In manchen Städten musste man auch noch den Besitz eines ledernen Feuerlöscheimers nachweisen. Das war wirklich wichtig, weil die größte Gefahr, die einer Stadt drohte, nicht der Krieg sondern die Feuergefahr war. Viele Häuser waren noch aus Holz gebaut, hatten hölzerne Rauchfänge, waren mit Schindeln oder Schilf eingedeckt, besaßen eine offene Feuerstelle und die Menschen verwendeten Kienspäne oder Kerzen zur Beleuchtung.

Abb.21

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Da will ich euch jetzt einiges dazu sagen. Ihr seht hier in der Ausstellung ein Stadtrichterschwert.

Abb.24: Schützenscheibe

Abb.22: Großer Brand in London

Darum sang auch in vielen Städten und auch Dörfern der Nachtwächter, wenn er die Uhrzeit ausgerufen ha e, das Lied: „Liebe Leute lasst euch sagen, zehne hat die Uhr geschlagen, löscht das Feuer und das Licht, dass kein großer Brand ausbricht“ Weil die Häuser so eng beieinander standen, oft war eins ans andere angebaut, konnte sich das Feuer so rasch ausbreiten. Außerdem müsst ihr bedenken, dass die Hilfsmi el zum Löschen hauptsächlich solche Löscheimer waren und nicht überall Wasser zur Verfügung stand. Da wurden dann von den Bewohnern lange Menschenke en gebildet, die bis zur Wasserstelle reichten. Dort wurde der Eimer gefüllt und von Hand zu Hand weiterge20

geben, zum Brandherd gebracht wo dann das Wasser ins Feuer gegossen wurde. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass bei diesen leicht brennbaren Häusern diese Löschversuche fast keinen Erfolg brachten. Einer der größten Stadtbrände die wir kennen, geschah am 2. September 1666 in London, wo nach einem drei Tage lang andauernden Brand rund 13.000 Häuser vernichtet wurden.

Und um endgültig Bürger werden zu können, musste ich ein „Einkaufsgeld“ bezahlen. Waren alle Voraussetzungen erfüllt, durfte man feierlich den Bürgereid ablegen und wurde in das Eidbuch der Stadt eingetragen. Das Bürgerrecht bedeutete aber nicht nur, dass ich jetzt zur „Elite“ der Stadt gehörte. Jeder Bürger musste sich auch verpflichten, die Stadt zu verteidigen. Dazu war es erforderlich, dass er dem Schützenverein beitrat und jährliche Schießübungen mitmachte, sowie bezahlte und unbezahlte Ämter annehmen musste. Die wichtigsten Ämter waren: Der Stadtrichter, der Stadtschreiber und die beiden Stadtkämmerer, die das Geld verwalteten.

?

5: Wann habe ich meinen Bürger-

Abb.23: Feuerlöscheimer

eid in St. Pölten geleistet?

Abb.25: Stadtrichterschwert

Dieses Schwert war nur ein äußeres Zeichen seiner Macht. Damit wurden keine Todesurteile vollstreckt. War wirklich jemand zum Tode verurteilt worden – ein sogenanntes Bluturteil –, dann musste für die Vollziehung dieses Urteils der Scharfrichter aus Krems geholt werden, der dann auf der „Galgenleiten“ den oder die Verurteilte „vom Leben zum Tode beförderte“. Bemerkenswert ist noch, dass der Beruf des Scharfrichters ein so genannter „unehrlicher“ war und er und seine Familie deshalb nicht in der Stadt wohnen durften. Oft findet ihr außerhalb einer Stadt das sogenannte „Henkerhäusel“. Das ging sogar soweit, dass, wenn ein Mann in einem Wirtshaus mit einem Mann trank den er nicht kannte und der war zufällig ein Scharfrichter, dann war seine berufliche Ehre schwerstens gefährdet. Da aber so eine Hinrichtung der Stadt sehr teuer kam, fanden diese höchst selten sta 21


uf den Hund gekommen A und weil die Scharfrichter davon allein nicht leben konnten, übten sie zumeist auch noch den Beruf des „Abdeckers“ aus, das heißt, sie entsorgten Tierkadaver. Ansehensmäßig stand der Abdecker noch unter dem Henker. Ja und dann gibt es in dieser Sonderausstellung noch die Stadtlade. In der wurden nicht nur die wichtigsten Dokumente sondern auch das Geld aufbewahrt – heute würde man Tresor dazu sagen. Häufig wurde am Boden einer solchen Geldtruhe ein Hund aufgemalt. Dieser Hund sollte – die Menschen waren ja immer abergläubisch – den Inhalt dieser Stadtlade beschützen. War aber kein Geld mehr in dieser Truhe, so konnte man den am Boden gemalten Hund sehen. Daraus ist ein Sprichwort geworden, nämlich „auf den Hund gekommen“. Sinngemäß bedeutet das, dass es einem Menschen schlecht geht. Bei manchen solchen Geldtruhen befand sich aber unter diesem gemalten Hund noch ein Geheimversteck mit einer Geldreserve. War auch diese verbraucht, so sagt man heute noch: „es geht ihm untern Hund“, also ganz schlecht. Noch etwas gab es damals. Die beiden Stadtkämmerer – heute würden sie Finanzstadträte heißen – waren ja für das Stadtbudget und somit auch für das Geld komple verantwortlich. Stimmte die Stadtrechnung nicht und fehlte Geld, dann wurde das Privatvermögen der beiden Stadtkämmerer zur Schadensbegrenzung herangezogen. Sie waren voll 22

haftbar. Stellt euch vor, das würde es heute noch geben. Ich glaube, da möchte niemand mehr das Amt des Finanzstadtrates oder sogar des Finanzministers anstreben wollen.

Habt ihr den Bereichstext in der Ausstellung: „St. Pölten zur Zeit Prandtauers“ genau gelesen? Ja? Dann könnt ihr sicher ohne Probleme meine Fragen auf der gegenüberliegenden Seite – ihr wisst ja bereits, dass ich neugierig bin – beantworten: Nun habt ihr einiges über die Stadt St. Pölten erfahren. Wir sind jetzt bei meinem Haus angelangt und ab jetzt wird euch meine Frau weiterbegleiten. Wir sehen uns dann in meiner Kammer wieder.

Abb.26: Rauchfangkehrer

Moment! Bevor uns Frau Prandtauer weiterführt, möchte ich euch noch auf das Bild an der Wand hinweisen, das uns einen italienischen Rauchfangkehrer zeigt. Wieso ein italienischer Rauchfangkehrer? Ihr habt ja gehört, dass für die Städte das Feuer die größte Gefahr darstellte. Daher haben die Landesherren immer wieder befohlen, die Feuerstä en und Kamine zu überprüfen und zu reinigen. Der erste Befehl, von dem wir wissen, stammt aus dem Jahr 1221. Im Jahr 1512 kam der erste Rauchfangkehrer nach Wien und es war ein Italiener. 1664 gab es in dieser Stadt bereits 7 Rauchfangkehrer, die alle aus Italien kamen. Warum ausgerechnet Italiener? Das war durch die neuen Bauweisen des Barock bedingt, denn da wurde eine neue, engere Bauweise von Kaminen eingeführt. Da sich in Wien niemand damit auskannte, kamen die Fachleute eben aus Italien und begründeten hier die Rauchfangkehrer-Zunft, die Kaiser Leopold I. bestätigte. Dieser Kaiser erließ 1688 noch folgende Regeln, die auch heute noch einzuhalten sind: Verbot der Einmauerung von Holzteilen in Rauchfänge, regelmäßige Reinigung und alle 3 Monate eine Feuerbeschau. Achtung: unbedingt den Raumtext lesen, denn dann könnt ihr die kniffligen Stellen, die Frau Prandtauer ausgelassen hat, ausfüllen!

?

6: Wie viele Bürger verwalteten die Stadt?

Mitglieder des Inneren Rates+ Mitglieder des Äußeren Rates

=

?

7: Wer wurde jedes Jahr aufs

?

Neue gewählt? Der

8: Wie hießen die vier Viertel

?

St. Pöltens:

viertel viertel viertel viertel

9: Wie viele Stadttore hatte St. Pölten:

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amilie Prandtauer F Zu Gast bei Familie Prandtauer

Ich freue mich, dass ihr mich besucht, denn ich bin auf unser Haus in St. 1_ Ö _ _ _ _ in der _ L _ _ _ _ 10_ _ 3_ _ _ _ Nr. _ _ sehr stolz. Ich heiße _ L _ _ 7_ _ _ 6_ _ R _ 4_ _ _ _ 2_ _ 9_ _. Jakob und ich haben im Jahr _ _ _ _ geheiratet und vier Tage später dieses Haus gekauft. Das Heiraten war gar nicht so einfach, denn die Hochzeit musste vom jeweiligen Grund- oder Gutsbesitzer erlaubt werden. Weil wir in der Stadt lebten, war für uns der Magistrat zuständig. Eine Hochzeit wurde damals nur dann erlaubt, wenn der Mann nachweisen konnte, dass er in der Lage war, eine Familie zu erhalten. Aber das war, Gott sei Dank, kein Problem bei uns. Vor meiner Hochzeit war ich Kammerzofe bei der Gräfin Maria _ 8_ _ _ N _ _ _ _ _ _ A _ 5_. Lösungswort: _ 2_ 3_ 4_ 5_ 6_ 7_ 8_ 9_ 10_ 1

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Abb.27: Puppenhaus

Halt, einen Augenblick. Entschuldigung Frau Prandtauer, aber ich muss unseren Gästen unbedingt erklären, was eine Kammerzofe war. Eine Zofe war ein Mädchen im Dienst bei einer adeligen Dame und durfte sogar in deren Privatzimmer gehen. Sie musste treu sein und von ihren Eltern eine gute Erziehung erhalten haben. Sie sollte nicht nur schön sein, sondern auch einen guten Geschmack für Kleider und Schmuck haben, sie sollte witzig und gebildet sein, ein gutes Benehmen und ein heiteres Wesen haben, aber auch sanftmütig, gütig, bescheiden und wahrheitsliebend sein. Auch musste sie ne und angenehm mit der Gräfin plaudern. Die Zofe ha e ihrer Herrin bei der Morgentoile e zu helfen und sie bei der Auswahl der Kleider und des Schmucks zu beraten. Aber auch Tisch decken, Servieren der Speisen und die Bedienung beim Essen gehörte zu ihren Aufgaben. Ebenso gehörte die Planung und Organisation von Festen und Feierlichkeiten dazu. Das Helfen beim Nähen von Kleidung und Wandbehängen war selbstverständlich. Sie begleitete ihre Herrin, wenn diese ausri , zur Jagd ging oder sich auf Reisen begab. Da Frau Prandtauer eine Zofe war und alle diese Eigenschaften haben musste, können wir uns – so denke ich – jetzt sehr gut vorstellen wie sie wirklich war. Doch lassen wir sie weiter über ihr Haus und ihren Haushalt erzählen…

Ich hatte ein gutes Elternhaus und meine Mutter lehrte mich alles, was zur Führung eines Haushalts notwendig ist. Ich kann kochen, Brotbacken, kann Fleisch zerlegen, kenne mich bei den Nahrungsmitteln aus, kann Getränke zubereiten, ich verstehe einiges von Heilkräutern und Krankheiten und weiß auch alles über das Wäschewaschen.

Ihr müsst euch vorstellen so ähnlich wie ihr es auf diesem Bilde seht, wurde bei uns in Niederösterreich von vielen Menschen bis ungefähr in das Jahr 1950 derart mühsam die Wäsche gewaschen. Es ist also gar nicht so lange her, dass der Waschtag bequemer wurde. Übrigens, erst im Jahr 1907 kam das erste Waschpulver mit dem Namen „Persil“ in den Handel. Schaut euch in dem Raum die Tafeln „Löhne zur Zeit Prandtauers“ und „Geldwert einst und heute“ gut an! Ich habe nämlich eine Frage an euch:

?

10: Wie viel kosteten 3 kg Kalbfleisch 1720?

Kreuzer

Wie viel verdiente ein Zimmermann pro Tag (Tagwerk)? Kreuzer Abb.28: Waschtag*

*Hier seht ihr ein Bild vom Wäschewaschen und wenn ihr den Text: „Große Wäsche“ genau durchlest, merkt ihr auch was das für eine Arbeit war. Weil aber im Jahr nur ein paarmal gewaschen wurde – in manchen Haushalten 2 bis 4 mal im Jahr – musste in einem Haushalt viel Wäsche vorrätig sein. Und diese Wäsche brachte sehr oft die Frau, wenn es sich die Eltern leisten konnten, in die Ehe mit und das nannte man „Aussteuer“.

Wie lange musste ein Zimmermann arbeiten, um sich im Jahr 1720 3 kg Kalbfleisch kaufen zu können? Tage

Ganz schön lange, nicht wahr? Nun müssen wir aber weiter und – nicht vergessen – Raumtexte genau lesen! 25


igener Herd… E Jetzt kommt bitte mit mir in das Herz des Hauses, die Küche, und darin ist der Herd das Zentrum. Kennt ihr das Sprichwort: „Eigener Herd ist Goldes wert“?

Tischherd. Er hat viele Funktionen zu erfüllen. Hauptsächlich ist er natürlich zum Kochen und zum Heizen da. Aber ich verwende ihn auch zum Brotbacken und ich brauche ihn um Getreide zu trocknen, Fische zu dörren, zum Käsemachen und zum Flachs rösten.

Ich glaube, jetzt muss ich euch helfen. Eine gute Hausfrau sorgte auch für den Stoff für die Bekleidung und das war hauptsächlich Leinen. Leinen wird aus den Fasern der Flachspflanze gewonnen. Zu diesen Fasern kommt man aber erst dann, wenn der Flachs im Ofen getrocknet wird. Rösten nennt man das. Ist der Flachs trocken, dann wird er gebrochen und die Fasern herausgeholt, die dann die Hausfrau mit dem Spinnrad zu Fäden macht. Diese Fäden werden dann mit dem Webstuhl zum Stoff, zum Leinen verarbeitet. Abb.29: Küche

Das kommt auch aus unserer Zeit und es hatte seine Berechtigung. Wenn ein Mann einen eigenen Herd besaß, dann konnte er mit Recht stolz darauf sein, denn er hatte es geschafft. Er war Bürger der Stadt, Hausherr, Familienvater und Vorsteher des Haushalts. Wollte man Auskunft über die Größe einer Stadt, dann war nicht unbedingt die Anzahl der Bewohner maßgebend, sondern die Anzahl der Herdstellen. Mein Herd ist schon etwas Besseres, denn er hat einen gemauerten Unterbau, er ist ein sogenannter 26

?

11: Weil ich gerade dabei bin:

Warum, glaubt ihr, trocknet Frau Prandtauer Getreide und Fische?

Abb.30-32: Gemeiner Flachs – Flachsfaser-Leinen

Nicht nur auf den Herd, sondern auch auf mein Geschirr bin ich stolz. Schaut euch nur um. Besonders freue ich mich, dass ich zu jedem Getränk die passenden Gläser habe. Wie ihr seht, gibt es auch für Limonade ein Glas und Limonade war immer ganz etwas Besonderes, ich verrate euch gerne das Rezept:

Limonade „Nehmt auf ein Maß Wasser drei oder 4 Limonen, schneidet die Schalen dünn herab und werft sie ins Wasser, laßt sie darinnen eine oder 2 Stunden Abb.33: Glas mit König liegen, deckt das Geschirr wohl zu, alsdann drückt den Saft aus den Limonen vollends hinein, laß es wieder eine halbe Stunde stehen, dann seiht mans acht oder neunmal durch ein Tuch, daß es ganz klar wird und schüttet soviel gestoßenen Zucker hinein, als man meint, daß es süß genug sei, und gießt es wohl untereinander ab, seiht es noch zweimal durch ein dickes Tuch. Dann nimmt man zwei oder drei Gran Bisem, tut sechs oder siebenmal soviel Zucker dazu, reibts auf einem Reibstein gar klein untereinander bis man kein Bisem mehr sieht und tuts in die Limonade.“

Dieses Getränk wurde nur zu besonderen Anlässen getrunken, weil viel Zucker dafür notwendig war. Bedenkt, dass ein Zimmermann 4 Tage arbeiten musste, um sich 1 kg Zucker kaufen zu können. 27


Tipp Schaut euch auch die Kochbücher an. Gedruckte Kochbücher für den bürgerlichen Haushalt gab es erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Vielleicht findet ihr ein Rezept, das euch interessiert. Ah, jetzt habe ich das Stichwort Rezept. Ich habe auch eines gefunden und zwar ein Rezept für eine Suppe, die in der Barockzeit sehr gerne gegessen wurde. Dieses Rezept findet ihr am Ende dieses kleinen Büchleins, auf Seite 42, und ich bin sicher, dass ihr staunen werdet. Interessant finde ich auch die Geschirrpreisliste – die Hafnerpreisliste – aus dem Jahr 1688, vor allem wenn ihr sie wieder mit den damaligen Löhnen vergleicht. So, aber jetzt geht’s weiter…

Das ist die „gute Stube“ des Prandtauer Hauses, in der sich der Kleiderschrank und der Esstisch befinden. Auch waren die schönsten Vorhänge und Teppiche in diesem Raum. Was ich euch jetzt sagen werde, klingt für euch Menschen des 21. Jahrhunderts unglaublich, aber es ist wahr. In der Barockzeit konnte sich nicht jeder kaufen was ihm gefiel und was er sich leisten konnte, oh nein. In Niederösterreich gab es zu dieser Zeit eine von Kaiser Leopold I. befohlene Polizeiordnung, in der genau vorgeschrieben war was sich die Menschen kaufen konnten. 28

Um diese Zeit hat es in Niederösterreich folgende Rangordnung (Stände) gegeben: 1. Die Prälaten (Bischöfe, Äbte) 2. Die Adeligen 3. Die Ritter 4. Die Bürger, die Bauern und das „gemeine Volk“. Ich bringe euch hier wieder den Originaltext dieser Polizeiverordnung: Abb.34: Damenjacke

Ihr glaubt das nicht? Na dann lest jetzt was da drinnen steht. Noch etwas: Mit „wir“ ist immer der Kaiser gemeint, der von sich immer in der 1. Person Mehrzahl sprach.

W

ir, Leopold von Gottes Gnaden erwählter römischer Kaiser erlassen diese Polizeiordnung aus väterlicher Vorsorge und Eifer die Tugend zu pflanzen und die Laster auszurotten und zur Abstellung der höchstschädlichen Geldverschwendung durch übermässige Pracht. Wir haben mit Mißfallen wahrnehmen müssen wie die höchstschädliche Verschwendung von Kleidern, Mahlzeiten und anderem von unten seinen Ursprung genommen hat.“

„Was meint der Kaiser damit? Ihr müsst bedenken, dass die Menschen immer zu den Höhergestellten hinaufgeschaut haben und was diese getan haben, nachgemacht haben.

G

eringere Standespersonen haben sich angemaßt Kleidung zu tragen, Hochzeiten zu feiern und Mahlzeiten zu sich zu nehmen, die sonst nur den höheren Ständen zustehen. So haben die oberen Stände zum Beispiel keine Stoffe und Kleider mehr finden können, die nicht sogleich von minderen Ständen, vor allem von Weibspersonen sofort imitiert worden wären und sie sich doch von den geringeren Standespersonen unterscheiden müssen.

Mit dieser Polizeiverordnung wurde der 4. Stand in 5 Klassen eingeteilt. Erlassen wurde diese Verordnung aus mehreren Gründen. Die ersten 3 Stände ärgerten sich, dass ihre Kleidung, Essen, Schmuck und auch ihre Wagen von den unteren Ständen nachgemacht wurden. Da sie sich aber immer hervorheben wollten, wussten sie bald nicht mehr wie sie das tun konnten. Diese Verordnung ist auch deshalb ausgegeben worden, weil durch diese, für die ersten 3 Stände erforderliche Prachtsteigerung immer mehr Geld ins Ausland

geflossen ist (es mussten die Sachen importiert werden) und weil sich auch die unteren Stände manchmal in ihrem Nachahmungstrieb finanziell übernommen, sich oft total verschuldet und gänzlich ruiniert haben. Zu Beginn wird ausdrücklich festgehalten, dass diese Verordnungen „Unsere drei Oberen Stände nicht berühren“. Dann erfolgt die Gliederung in 5 Klassen, wobei ganz genau der Personenkreis beschrieben wird, der in die jeweilige Klasse fällt. Ebenso genau festgehalten wird, was Angehörigen der entsprechenden Klasse an Stoffen, Fellen, Tafelgeschirr, Schmuck, Wagen und Schlitten und Dienern verboten ist und was sie sich leisten dürfen. Ich bringe euch hier nur ein Beispiel:

A

ngehörige der ersten Klasse dürfen für ein Hochzeitsmahl nicht mehr als 100 Gulden ausgeben (ohne der Kosten für Wein), sie sollen auf Blumenwerk und Musiker verzichten. Ein anderes Gastmahl, das von ihnen aber nur selten gegeben werden soll, darf nicht mehr als 20 Gulden kosten (Wein darf zusätzlich gekauft werden). Bei ihren Begräbnissen sollen nicht über zwölf weisse Wachs-Windlichter gebraucht werden.

Dann wird noch genau aufgezählt, was sie verwenden beziehungsweise besitzen dürfen. Die Berufsbezeichnung von unserem Jakob Prandtauer war bei der Einbürgerung Bildhauer und damit gehörte er der dritten Klassen an, zu der auch „Kellermeister, Kammerheizer, Trompeter, 29


dürfen samt den Getränken nicht mehr als 10 Gulden kosten. Erlaubt ist ihnen das Tragen von Hauben mit Fuchsund –Lammfellen und andrem geringem Futter. Ihrer Weiber Töchter und die Dienstmenscher dürfen samtene Pörtl und seidene Haarbänder tragen, jedoch darf die Elle davon nicht mehr als 4 Kreuzer kosten.

Abb.35: Verschwenderische Närrin

vornehme bürgerliche Handelsleut, Ratspersonen“ gehörten. Verboten war Angehörigen dieser Klasse natürlich alles was der 1. und 2. Klasse verboten war und zusätzlich:

Für uns ist diese „Polizeiordnung“ aus dem Jahre 1671 fast nicht zu begreifen und doch gab es später noch eine andere Verordnung, die vorschrieb welche Lebensmittel jeder Stand verwenden durfte. Die Polizisten konnten ungefragt in jede Küche kommen und kontrollieren was in diesem Haushalt gekocht wurde. Sie wurden vom Volk „Häferlgucker“ genannt.

In diesem Raum seht ihr in einer Vitrine auch ein Brauttäschchen. Die Braut trug damals nur ihr schönstes Kleid in der Landestracht. Das wunderschöne weiße Hochzeitskleid und den Schleier das gab es damals noch nicht, denn das wurde erst im Jahr 1840 von der Königin Victoria von England eingeführt!

Abb.37: Brauttäschchen

F

elle vom Steinmarder, Stoffe, von denen die Elle mehr als 4 Gulden kostet, türkische oder andere ausländische kostbare Teppiche. Außerdem soll eine Hochzeit nicht mehr als 40 Gulden und ein normales Gastmahl nicht mehr als 10 Gulden kosten. Auch dürfen bei ihren Begräbnissen keine weissen, sondern höchstens 8 gelbe Windlichter verwendet werden.

?

Prandtauer geboren?

13: In welchem Jahr kam Sohn

?

Franz auf die Welt?

14: Welche Laufbahn hat Franz

?

eingeschlagen?

15: Wann hat die Tochter

Abb.38: Hochzeitsbecher

In die 5. und letzte Klasse gehörten: Jetzt kommen wir in die Schlafkammer. Nicht meinen Tipp vergessen: Raumtext genau lesen! Schon gemacht, na dann sind ja meine Fragen für euch leicht zu beantworten:

D

ie Untertanen und die Leute, die bei ihnen wohnen, die Tagwerker und das übrige gemeine Volk. Ihre Hochzeit und Begräbnismahlzeiten

30

?

12: Wie viele Kinder hat Elisabeth

Abb.36

?

geheiratet?

16: Welchen Beruf hatte Mariannes Mann?

31


ie lieben Kinderlein D Kinder zu bekommen war in diesen Zeiten für Mutter und Kind nicht ungefährlich. Viele Frauen starben oft nach der Geburt an Fieber und viele Kinder überlebten nicht ihre ersten Lebensjahre. Mein zweiter Sohn ist im Alter von 6 Jahren gestorben. Eine der gefürchteten Kinderkrankheiten war der Kinderkrampf, auch Fraisen genannt. Wir glaubten, dass diese Krankheit dadurch schon im Mutterbauch entstand, wenn wir werdende Mütter erschraken, uns fürchteten oder Kummer hatten. Da setzte man uns schon vor der Geburt eine Fraisenhaube auf, so sollte die Krankheit schon vor der Geburt des Kindes von diesem abgewendet werden. Bekam das Kind aber trotzdem diese Krankheit, dann setzte man auch ihm ein Fraisenhäubchen auf, oder hängte ihm ein geweihtes Medaillon oder eine Fraisenkette um.

In einer Vitrine hier im Schlafzimmer könnt ihr solche Sachen anschauen. Übrigens war die durchschni liche Lebenserwartung im 17. Jahrhundert 23-25 Jahre und im 18. Jahrhundert 32 Jahre. Wobei wegen des Geburtsrisikos damals die Lebenserwartung der Männer höher als die der Frauen war. Ungefähr 40 bis 50% aller Menschen starben damals bevor sie ihr 10. Lebensjahr erreichten. Ich kann euch ein Beispiel aus der Stadt Wien aus dem Jahr 1759 bringen: „In diesem Jahr starben in der Stadt Wien und den dazugehörigen Vorstädten 6.369 Menschen. Davon waren 1.030 Mannspersonen, 1.273 Weibspersonen, 2.051 Knäbelein und 2.015 Mägdlein.“ Nicht ganz 2/3 der Verstorbenen waren also Kinder.

Verheiratete Frauen hatten „nur“ das Risiko der Geburt vor Augen. Bekamen aber unverheiratete Frauen oder Mädchen ein Kind, dann hatte das für die Betroffenen schlimme Folgen, ihnen drohte die öffentliche Züchtigung. Dienstmägde verloren ihre Stellung, Bauern- und Handwerkstöchter wurden verstoßen, ihr zukünf-

tiges Leben verlief in Armut. Überlebte ein unehelich geborenes Kind, so hatte es auch kein gutes Leben vor sich, denn obwohl es ja nichts dafür konnte, wurde es verachtet. Um dieser Schande zu ent-

gehen, haben Mütter oft ihre unehelichen Kinder umgebracht. Wurde ihnen diese Tötung nachgewiesen, so wurden diese Frauen genauso bestraft, als ob sie einen erwachsenen Menschen getötet hätten.

In diesem Raum ist natürlich auch ein Bett. Vielleicht wundert ihr euch, dass es nicht sehr groß ist, aber die Menschen dieser Zeit waren nicht sehr groß. Unsere Forscher haben nachgewiesen, dass die Größe der Menschen als Maß für die damaligen Gesundheitsverhältnisse und der Nahrungsmi elversorgungslage ist. Darum sind heute bei uns so viele Kinder schon so groß. Die Menschen der Barockzeit waren deshalb kleiner, weil der Gesundheitszustand und die Lebensmi elversorgung sehr schlecht waren (wenig Hygiene, Hungersnöte). Die Wissenschaftler haben übrigens noch etwas entdeckt, das auch für euch interessant ist, nämlich eine Formel mit der ihr eure wahrscheinliche endgültige Größe berechnen könnt. Ich schreibe sie euch gerne auf. (unten) Halt, halt, ich habe was vergessen. In der Küche, der guten Stube und in der Schlafkammer hängen sogenannte Narrenbilder.

Wieso hängen die da? Nun, es gibt da im Volksmund eine Spruchweisheit: „Zuwenig oder zuviel, das ist des Narren Ziel“ und die kann man getrost auf die Menschen anwenden, die entweder wenig tun, faul sind oder die keine Grenzen mehr kennen, was häufig beim Sammeltrieb, den viele in sich haben, geschieht. Er wird zur Sammelwut und oft zu einer Sucht. Denkt nur an die „Messies“. Was aber diese Narrenbilder so interessant für uns macht, ist die Tatsache, dass sie uns einen sehr guten Einblick in das Leben im Barockzeitalter geben. Gut anschauen, ihr könnt viele interessante Dinge sehen.

Abb.42: Kindernärrin

Formel für Mädchen: (Größe des Vaters + Größe der Mutter – 13) : 2 Ganz einfach ausprobieren: 32

Abb.39 & 40: Fraisenhaube & Fraisenkette

Abb.41: Frühe Kindererziehung

Formel für Knaben: (Größe des Vaters + Größe der Mutter +13) : 2

33


Im Kinderzimmer wird auch die medizinische Versorgung behandelt. Bitte den Raumtext „Bader, Wundärzte, Apotheker“ gut anschauen. Für die Behandlung der Patienten wurden in dieser Zeit hauptsächlich Aderlässe und Klistiere (Einläufe zur Darmentleerung) verordnet. Und in der Apotheke

bekam man auch Medikamente, die aus menschlichen oder tierischen Ausscheidungen hergestellt worden waren, wie zum Beispiel: Salben und Pflaster, Eselmist gegen Schlafstörungen, Taubenkot gegen Kopfschmerzen, Knabenurin gegen Epilepsie.

erüche Memory G Ihr braucht: • Filmdosen • Tee- oder Kaffeefilter • Gummiringe • Kaffeelöffel • Schere und Stift • Kleine weiße Aufkleber zum Beschriften der Filmdosenunterseite Die wichtigsten Zutaten: Verschiedene Gewürze, Kräuter oder alles, was sonst noch duftet (möglichst getrocknet, damit es nicht klebt oder ausläuft): zum Beispiel: Kamille, Pfeffer, Oregano, Basilikum, Paprika, Lavendel, Knoblauch, Kaffeebohnen, Pfefferminze, Salbei…

Abb.43: Arzneinärrin

?

Nasenrätsel Suche in der Ausstellung die Riechstation. Könnt ihr alle 5 Düfte erkennen?

__V_____ K_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ E_ _ F _ _ _ _ _ _ _ _N_ _ _ _ _ C_ _ _ 34

Und so geht’s: Zuerst befüllt ihr die Filmdosen mit den Gewürzen, Kräutern oder anderen Düften. Dazu benutzt ihr am besten den Kaffeelöffel, damit eure Finger nicht riechen und womöglich die anderen Düfte verfälschen. Jeder Duft muss zweimal vorhanden sein. Also, zwei Dosen mit Kaffeebohnen, zwei mit Lavendel, usw.

Mit einer Schere schneidet ihr aus dem Filterpapier Kreise aus, die einen Durchmesser von etwa 6 cm haben. Dann legt ihr je einen Filterpapierkreis auf die offenen Filmdosen und befestigt das Papier mit einem Gummiring. Damit ihr später noch wisst, welcher Duft in welcher Dose ist, könnt ihr einen kleinen weißen Aufkleber mit dem Namen des Duftes beschriften und auf die Unterseite der Filmdose kleben. Die Spielregeln: Ziel ist es, Duftpaare zu finden. Dazu riecht ihr an einer Dose und versucht dann, den gleichen Duft noch einmal zu erschnuppern. Manchmal ist es schwer, den passenden Duft zu finden. Das passiert, wenn die Nase schon zu viele Düfte gerochen hat und dann alles gleich riecht. Dann dürft ihr auch mal schütteln oder, wenn ihr es nicht durch Hören schafft, in die Filmdose hineinschauen. Wer die meisten Duftpaare gefunden hat, ist Sieger.

35


Gehen wir lieber weiter, in die Kammer des Hausherren: Hier ist also mein Arbeitszimmer, in dem ich meine Pläne gezeichnet und die erforderlichen Festigkeitsberechnungen gemacht und auch Zeitpläne für die Errichtung der Bauten gemacht habe. Ich habe in Tirol das Maurerhandwerk erlernt. Eine eigene Schule wo man den Architekten- oder Baumeisterberuf erlernen konnte gab es nicht. Man musste eben die Begabung dafür haben.

die Malerei und die Plastik ganz wichtig. Zu den meisten Barockgebäuden gehörte auch ein wunderschöner Garten dazu. Der Zweck der Schlösser, die in diesem Zeitalter gebaut wurden, war die Pracht des weltlichen Herrschers, des Königs oder des Kaisers zu zeigen. Die kirchlichen Gebäude, die errichtet wurden, dienten der Verherrlichung Gottes, der uns geschaffen hat und über alle regiert. Ich war hauptsächlich im kirchlichen Bereich tätig. Ich hatte das Glück, dass einige tatkräftige junge Ordensbrüder Äbte (Vorstände) ihres Klosters wurden und die alten, unansehnlichen Gebäude und Kirchen dem Stil dieser Zeit anpassen wollten. Später sagte man von ihnen, dass sie den „Bauwurm“ hätten.

Abb.45

Abb.44

Den Baustil des Barock müsst ihr eigentlich als Gesamtkunstwerk verstehen, denn dazu gehörte nicht nur das Äußere des Gebäudes, sondern vor allem auch seine Innengestaltung. Da waren wieder 36

Sicher war es für mich auch kein Nachteil, dass ich in St. Pölten im Klosterviertel wohnte und Untertan des St. Pöltner Chorherrenstiftes war. Hier begann auch meine Tätigkeit als Baumeister mit dem Umbau meines Hauses. Ein großer Teil meiner Arbeit war das Um- und Ausbauen bestehender Gebäude, wie zum Beispiel des St. Pöltner Domturms oder die

Umgestaltung des Dominneren. Später hatte ich dann die Bauleitung für die Karmeliterinnenkirche und das dazugehörige Kloster. Auch habe ich nach dem Tode des Baumeisters C.A.Carlone im Jahr 1708 die Bauleitung über die von ihm begonnenen Stifte Garsten, Kremsmünster und

St. Florian übernommen und die Wallfahrtskirche Christkindl fertiggestellt. Mein erster großer Auftrag war aber der Neubau der Stiftskirche von Melk. Ich habe auch noch die Wallfahrtskirche am Sonntagberg erbaut und die Kuppel der Wallfahrtskirche Maria Taferl.

Herzlichen Dank für euren Besuch in unserem Haus. Wir hoffen, ihr hattet einen anregenden, bereichernden und interessanten Ausstellungsbesuch!

Abb.46

37


Wallfahrten zu heiligen Orten Österreich hatte zu dieser Zeit einen streng katholischen Herrscher und damals galt: das was der Herrscher glaubt, das muss auch das Volk glauben und deshalb wurde die Bevölkerung nicht nur vom Kaiser und seinen Beauftragten, sondern auch von den Vertretern der katholischen Kirche beherrscht. Das begann mit der Kontrolle des regelmäßigen Messebesuches, dem Nachweis der Beichte in Form des Beichtzettels. Aber es gab auch viele Feiern und Feiertage. Neben den freien Sonntagen gab es im Jahr ungefähr 40 weitere Feiertage – wenn ihr bedenkt, dass wir heute nur 13 haben.

Abb.47: Stift Melk

Das Stift Melk und die Stiftskirche kann man als sein Hauptwerk ansehen. An dieser Baustelle arbeitete er bis zu seinem Lebensende.

?

17: In welchem Jahr starb Jakob Prandtauer?

Jakob Prandtauer hat neben seinem Neffen Joseph Mungenast (ab 1717 in St.Pölten wohnhaft) auch den berühmten Barockmaler Paul Troger bei seinen Bauten beschäftigt. Wie ihr gesehen habt, musste Jakob zu den verschiedensten Baustellen reisen – am weitesten weg war die Kirche Christkindl. Dieses Reisen in unbequemen, mangelhaft gefederten Kutschen und auf schlechten Wegen – 38

oft gab es nicht einmal ein Straßenpflaster – war natürlich ganz schön anstrengend und vor allem langsam, denn mit einer Kutsche legte man im Jahr 1700 pro Tag höchstens zwischen 20 und 30 Kilometer zurück. Wir können erst so richtig erkennen was wir an diesem Menschen gehabt haben, wenn wir uns die Bauten die er gemacht und an denen er beteiligt war, wegdenken. Allein unsere niederösterreichische Landschaft wäre dann ziemlich leer. Nicht wahr?

Zusätzlich kamen zu diesen offiziellen Feiertagen noch die örtlichen kirchlichen Festtage, sodass manchmal ein Kalen-

derjahr zu einem Drittel aus Feiertagen bestand. Und sehr häufig kam dann noch die eine oder andere Wallfahrt dazu, die für die meisten Teilnehmer eine Art Urlaub bedeutete. Die Ziele der Wallfahrt, die Wallfahrtsorte, waren Stellen wo Unerklärliches – man kann auch Wunder sagen – geschehen ist und denen seither eine besondere Bedeutung zukommt, wo man Kraft erhält und eventuell Linderung, wenn nicht sogar Heilung von seinen körperlichen und seelischen Beschwerden. Um nur ein paar niederösterreichische Wallfahrtsorte zu nennen: Maria Dreieichen, Maria Taferl, den Sonntagberg und Maria Langegg. Auch gab es zu der Zeit viele Vereinigungen – sogenannte Bruderschaften – die einen bestimmten Heiligen verehrten und ebenfalls Wallfahrten organisierten.

Und nun begleite ich euch in den letzten Raum. Hier sprechen wir unter anderem über den Glauben.

Abb.48: Baden

39


Spiel und Vergnügen im Barock Das in der Polizeiordnung so genannte „gemeine Volk“ unterhielt sich auch sehr gerne. Aus diesem Grund zogen im ganzen Land Komödianten und allerlei Gaukler, Akrobaten und Tierbändiger herum und machten in Dörfern oder Städten ihre Aufführungen. Am Land freuten sich die Bewohner besonders, weil sie aus der – für sie – fernen Welt Nachrichten erhielten. Spiele und Vergnügungen – dazu gehörten unter anderem die Ausfahrten der Herrscher und des Adels, oder die Fronleichnamsprozession der Kirche – waren beim Volk sehr beliebt. Nicht einmal mussten Herrscher Verbote für bestimmte Spiele aussprechen, weil manche Menschen dabei ihr Hab und Gut verloren. In Wien war zum Beispiel das Kegelspiel sehr beliebt, doch weil viele dabei Haus und Geschäft verloren, wurde es zeitweilig verboten. Vor allem in der Hauptstadt waren die Vergnügungsmöglichkeiten sehr zahlreich, doch fehlte manchmal das Geld um daran teilnehmen zu können. Der Wiener besorgte das Geld beim „Versatzamt“ (heutiges Dorotheum) wo Gegenstände belehnt werden konnten. Ein ganz winziger Auszug aus diesem „Versetzen“:

40

Z E E E

wei Ohrringe Um in der Zahlenlotterie spielen zu können. ine goldene Uhr Um Maskenkleider und Lohnkutscher zum nächsten Ball zu bezahlen. ine goldene Dose Um den Schneider, der nicht warten will, zu bezahlen. in altlaßner Frauenrock Um das Feuerwerk im Prater zu sehen.

Ihr seht, dem Vergnügen wurde einiges geopfert.

Barockes Glücksspiel

agabunden V Am Rande der Gesellschaft

Zum Abschluss sage ich euch noch einmal, dass in dem Barockzeitalter nur wenige ganz reich, einige wohlhabend und sehr, sehr viele ganz arm waren. Etwa die Hälfte der Gesamtbevölkerung gehörte dieser Gruppe an. Am Boden dieser Bevölkerungspyramide waren Gesetzesbrecher, die herren- und heimatlosen Vagabunden und die Bettler. Zu ihnen zählten Handwerksgesellen, Taglöhner, Dienstboten, Knechte und Mägde. Krankheit oder Unglücksfälle konnten sie rasch zu „Unbehausten“ machen. Armut war aber auch angeboren: Eltern, die darauf angewiesen waren, ihr Einkommen durch Bettel aufzubessern, schickten ihre Kinder auf Almosensuche in die Stadt oder übers Land.

Wenn ihr Zeit habt, dann probiert mit eurer Klasse oder euren Freunden und Familien das Eulenspiel in der Ausstellung aus. Es ist ein Glücksspiel mit 3 Würfeln. Die genaue Spielanleitung findet ihr neben dem Spieltisch an der Wand. Viel Vergnügen!

Abb.43: Glückswürfelspiel

Abb.50-52

41


Ja, jetzt löse ich mein Versprechen ein, ich gebe euch das Rezept von einer Suppe, die in ganz Europa, vom Herrscher bis zu dem, der sich die Zutaten noch leisten konnte, seit dem Barockzeitalter beliebt war. Sie hat einen wunderbaren Namen, sie heißt: Olla Potrida. Ursprünglich war sie ein Eintopf aus dessen Zutaten im Lauf der Zeit eine Suppe gekocht wurde. Besonders beliebt war sie bei Festen und Ballveranstaltungen, wo sie zu Mi ernacht serviert wurde um die erschöpften Gäste zu stärken. Wir einfacheren Leute servieren bei solchen Veranstaltungen die Gulaschsuppe. Ich sag euch gleich, die Mengenangaben in diesem Rezept reichen für ca. 500 l Suppe, ihr müsst also schon eine größere Party inszenieren:

Olla Potrida 22 kg Rind – und Kalbfleisch 10 kg Schweinefleisch 10 kg Geselchtes 8 kg Wild 3 kg Ochsenleber 16 Kalbsfüße 8 kg Hammelfleisch 5 Enten 3 Gänse 3 Wildgänse 8 Rebhühner 10 Tauben 10 Hühner Wurzelwerk, Gemüse, Gewürze, Fonds von Kastanien und Bohnen, Lauch, Speck, Weißkohl und Knoblauch.

So, jetzt bin ich fertig. Ich danke euch für euren Besuch unserer Ausstellung „Jakob Prandtauer – Ein Leben im Barock“. Unsere Zeitmaschine bringt uns jetzt wieder in die Gegenwart.

A

Na bi e, schon geschehen. Und mit dem Wunsch, dass wir uns im Landesmuseum wieder sehen werden verabschiedet sich von euch POLDI

uf Wiedersehen!

Ich hä e ja noch ein Rezept, doch dazu braucht man 90 Zutaten und muss mindestens 3 Tage vor dem Servieren mit dem Kochen anfangen. Also lassen wir es lieber bleiben.

42

Abb.53

43


R

ätselauflösung

Frage 1: MMX Frage 2: Ludwig XIV. Frage 3: Versailles Frage 4: Der Barock Seite 18: Stanz/ 1660/ Tirol/ 1680/ 1692 Frage 5: 1700 Frage 6: 12 + 24 = 36 Frage 7: Der Stadtrichter Frage 8: Marktviertel / Holzviertel / Ledererviertel / Klosterviertel Frage 9: 3 Seite 24: St. Pölten/ Klostergasse Nr.15/ Elisabeth Rennberger/ 1692/ Susanne Gurland Lösungswort: Prandtauer Frage 10: 30 Kreuzer/ 15 Kreuzer/ 2 Tage Frage 11: Durch Trocknen, Räuchern oder Einsalzen konnten die Lebensmittel – auch ohne Kühlschrank – haltbar gemacht werden. Frage 12: 4 Frage 13: 1695 Frage 14: Die geistliche Laufbahn/ Priester Frage 15: 1716 Frage 16: Bildhauer, wie Jakob Prandtauer Ein Nasenrätsel: Lavendel/ Kamille/ Salbei/ Pfefferminze/ Fenchel Frage 17: 1739

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A

bbildungsnachweis

Falls nicht anders angegeben: Foto: Peter Böttcher © Institut für Realienkunde, Krems bpk / Kunstbibliothek, SMB / Knud Petersen: S. 25 (Abb. 28), S. 36 (Abb. 44) Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel: S. 18 (Abb. 17), S. 19 (Abb. 20), S. 30 (Abb. 35), S. 33 (Abb. 42), S. 34 (Abb. 43) Landesmuseum Niederösterreich: Thomas Ender: Blick auf Stift Melk, 1841, Inv.-Nr. 4215: : S. 38 (Abb. 47) Schützenscheibenmuseum Scheibbs: Foto: Elisabeth Handl fotosoesin: S. 21 (Abb. 24) Stadtmuseum St. Pölten: S. 18 (Abb.19), S. 21 (Abb. 25) Stift Melk: Foto: P. Jeremia Eisenbauer © Stift Melk, S.17 (Abb. 16) Wikimedia Commons: S. 6 (Abb. 1 und 2), S. 7 (Abb.4), S. 10 (Abb. 5), S. 11 (Abb. 7 - 9), S. 14 (Abb. 11 und 12), S. 15 (Abb. 13 – 15), S. 20 (Abb. 22 und 23), S. 27 (Abb. 30 – 32), S. 34

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Viel zu erleben

geschichte erforschen

- kunst erleben - natur begreifen

im

abenteuerWISSEN

18. - 23. Jänner 2011

k c o r a B t k n u p f f re

T

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JAKoB PrANDTAuEr r

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Leben im Barock

9. Mai 2010 - 26. April 2011

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Ein Abenteuer für die ganze Familie (22. + 23. Jänner)

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Detailinformationen ab September 2010 T: +43-2742 90 80 90-999 F: +43-2742 90 80 99 E: anmeldung@landesmuseum.net www.landesmuseum.net

Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe HLM HLW Krems, Kasernstraße 6, A-3500 Krems | Tel.: +43(0)2732 852 40 E-Mail: office@hlmhlw-krems.ac.at | Internet: www.hlmhlw-krems.ac.at

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ANGEBOTE FÜR SCHULEN Workshops für VS, HS und AHS-Unterstufe In altersangepassten Führungen tauchen wir in die Zeit ein und erkunden, wie Jakob Prandtauer in der Barockzeit gelebt und gearbeitet hat. Spezialführungen für AHS mit unterschiedlichen Schwerpunkten ANMELDUNG Tel.: 02742 333 2641 oder www.stadtmuseum-stpoelten.at

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Sicherheit für SchülerInnen bei Sport und Spiel Egal ob Radfahren, Skateboarden, Fußballspielen oder am Spielplatz. Die Freude am Sport oder Spiel kann ganz leicht durch einen Unfall getrübt werden. Die gesetzliche Versicherung zahlt ausschließlich dann, wenn der Unfall in Zusammenhang mit der Schule steht. In der Freizeit sind Kinder und Jugendliche ungeschützt! Die Kinder-& Schülerunfallversicherung bietet Schutz rund um die Uhr: in der Schule, bei Veranstaltungen (auch Schüleraustausch, Sprachferien oder Ferialpraxis im In- und Ausland), zu Hause, im Freien - auch in den Ferien weltweit für Schüler bis maximal 21 Jahre (ausgenommen Lehrlinge).

JAKOB PRANDTAUER – Der Profanbaumeister Sonderausstellung: 7. Mai bis 31. Oktober 2010 48

TIPP: ANGEBOTE FÜR KINDER, JUGENDLICHE UND SCHULEN

Prospektanforderung „Kinder- und Schüler-Unfallversicherung“ bei Frau Anzenberger, Tel. 02742/9013-6343, e-mail: petra.anzenberger@noevers.at

Niederösterreichische Versicherung AG, Neue Herrengasse 10, 3100 St. Pölten, www.noevers.at

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SchulCard

2010/11

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Die ganze Schule ins Museum! Mit der SchulCard ist es für Schulklassen nun noch einfacher und günstiger, die Angebote des Landesmuseum Niederösterreich zu nutzen! Wir bieten LehrerInnen und SchülerInnen die Möglichkeit, das Museum als Bildungsstätte regelmäßig zu nutzen und den Museumsbesuch verstärkt in den Unterricht zu integrieren. Die Schule bezahlt für jeden/jede ihrer SchülerInnen pauschal einen Mitgliedsbeitrag von € 1,- pro Schuljahr als Eintritt in das Landesmuseum. Die SchulCard berechtigt alle SchülerInnen der Mitgliedschule – jedoch nur im Klassenverband – zum kostenlosen, unbeschränkten Eintritt in das Landesmuseum Niederösterreich für die Dauer eines Schuljahres. Nicht in diesem Beitrag inkludiert sind kostenpflichtige Zusatzangebote, Vermittlungsaktionen und Materialkosten bei der Teilnahme an Workshops. Die SchulCard beinhaltet nicht den Besuch von Sonderveranstaltungen (Festivals, etc.). Landesmuseum Niederösterreich Besucherservice: Martina Deinbacher Kulturbezirk 5, A-3100 St. Pölten T: +43-2742 90 80 90-999 I F: +43-2742 90 80 99 martina.deinbacher@landesmuseum.net I www.landesmuseum.net


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