Famoos

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Rheinische Fachhochschule KĂśln

B.A. Mediendesign II

Famoos

BMD2122005 — Martin Weber

Das Konzept zur Presentation Day Plakatserie



Inhalt

1. Rahmenbedingungen

5

2. Kampagnen-Konzept

7

3. Aufbau

11

3.1 Grunds채tzlicher Aufbau

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3.2 Positionierung der Elemente

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4. Typografie

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4.1 Headline

23

4.2 Slogan

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4.3 Meta-Bereich

25

5. Farbe

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6. Bildsprache

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7. Ausblick

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Literaturverzeichnis 35



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1. Rahmenbedingungen Für die jedes Semester stattfindenden Abschlusspräsentationen auf dem sogenannten „Presentation Day“ (oder auch „P-Day“) sollten wir im Rahmen des Seminars „Grafik“ bei Prof. Katja Butt in kleinen Kreativ-Gruppen Ansätze für die Plakat-Werbung dieses Termins produzieren. Zum einen war eine typografische Lösung und zum anderen eine grafische Lösung gefordert. Diese Entwürfe wurden während der Vorlesungen immer wieder in der gesamten Gruppe besprochen und nach Auswahl eines der Entwürfe bis zur Produktionsreife optimiert. Die finalen Druckdaten musste vor Weihnachten stehen, da der Präsentationday bereits am 17. Januar stattfand. Da die Produktion hausintern in der RFH realisiert wurde, waren wir beim Medium auf ein DIN A3 Plakat festgelegt. Durch die hausinterne Produktion war die Stückzahl prinzipiell unbegrenzt, da nur die reinen Produktionskosten anfielen. Dies kam uns im Verlauf unserer Konzeption zu Gute, da unser finales Konzept eine hohe Stückzahl erforderte.



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2. Kampagnen-Konzept Wir haben uns bereits zu Anfang das Ziel gesetzt, nicht nur eine gut aussehende Plakat-Kampagne zu konzipieren, sondern vor allem durch eine kreative Grundidee hervor zu stechen. Wie Timothy Samara in seinem Buch über die Grafik Design als wichtigste Regel zum Grafik Design beschreibt: „Egal wie überraschend das Objekt ist, ohne klare Botschaft ist es eine leere, wenn auch schöne Hülle.“1 Bei der Entwicklung des Konzepzes sollte vor allem auch die Thematik der Präsentation nicht in den Hintergrund gedrängt werden. Bereits beim ersten Brainstorming kam die Idee des Moos-Graffitis auf. Hierbei handelt es sich um eine Art Graffiti, bei der mit einem Gemisch aus Moos und einem Energieträger (z.B. Bier oder Milch) Formen oder typographische Elemente auf ein Trägermaterial aufgebracht werden. Dafür eignen sich beispielsweise Ziegel, Beton oder Holz.2 Moos-Grafty kommt aus der „guerilla gardening“ Szene, eignet sich aber auch ideal für eine Guerilla Marketing Kampagne, da es doch zu einer untypischen Marketingaktion zu zählen ist.3 Wir zielen dabei auf die „Wiederholung“4 durch Mundpropaganda. Um die Gestaltungsidee nun mit dem P-Day in Verbindung zu bringen, haben wir zunächst nach einem Slogan gesucht, der sowohl Wachstum als auch den Studiengang Mediendesign beinhaltet. Hinter „Hier wächst was schönes“ steckt viel mehr, als man vielleicht auf den ersten Blick erahnt. Direkt erkennbar ist der Zusammenhang mit dem wachsenden Moos. Auch wenn man Moos grundsätzlich ein negatives Image zuspricht, ist es doch in der Form des Moos-Graffitis durchaus als „schön“ zu betiteln. Doch auch über den direkt erkennbaren Zusammenhang hinaus lässt der Slogan einen weiten Interpretationsspielraum. Laut dem Duden ist Wachsen die Entwicklung in einer bestimmten Art und Weise.5 Es kann also auch bei der RFH von

1 2 3 4 5

vgl. Samara, Grafik Design Praxis, 2007, S. 10 vgl. Daniel, Wie man Moos Graffiti macht, 2012, www.kotzendes-einhorn.de vgl. saturdaynightbeaver, Moos-Graffiti, 2009, jetzt.sueddeutsche.de/ vgl. Kurzborski, Guerilla Marketing und Virales Marketing, 2007, S. 30 Levinson, Guerilla Marketing des 21. Jahrhunderts, 2011, S. 18 vgl. o.A., Duden (Wachsen), o.J., www.duden.de



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einem Ort des Wachstums gesprochen werden, denn auch in der RFH „wächst“ etwas. Zum einen wächst bei jedem Studenten das Wissen und im Bereich des Studiengangs Mediendesign auch das gestalterische Gespür und Können. Zum anderen „wachsen“ im Medienzentrum auch „schöne“ Design-Arbeiten. Es ist also die Entwicklung von „schönem“ Design. Somit ist auch der Zusammenhang mit dem Studiengang und der RFH gegeben. Für den Zusammenhang zum P-Day ließen wir das Moos in Form des Schriftzuges „Presentation Day“ wachsen. Die Plakate sind daher grundsätzlich als typografische Lösung einzustufen. Bedingt durch den zeitlichen Rahmen und den örtlichen Gegebenheiten konnten wir das Moos nicht direkt vor Ort als Werbung wachsen lassen. Auch wenn es sich bei Moos-Graffitis nicht um eine dauerhafte Beschädigung fremden Eigentums handelt, ein Straftatbestand im Sinne des StGB §303 Absatz 26 also nicht zweifelsfrei vorliegt, ist durch den Bezug zu Graffiti wohl davon auszugehen, dass eine Anbringung eines Moos-Graffitis ohne Erlaubnis zu einem Verfahren führen kann. Zusätzlich zur Erlaubnis für die Anbringung eines Moos-Graffitis, die hätte eingeholt werden müssen, haben wir auch den klimatischen Aspekt bedacht. Optimale Wachstumstemperatur für das Moos-Graffiti ist zwischen 15 °C und 25 °C.7 Da zwischen Dezember und Januar eher Temperaturen um 0 °C zu erwarten waren, war ein Moos-Grafitti an Außenflächen bereits auszuschließen. Wir mussten das Moos also in eine für uns realisierbare Form bringen, die aber immer noch den Prozess des Wachstums verdeutlicht. Wir entschieden uns daher eine Plakatserie von 6 Plakaten zu erstellen. Auf jedem einzelnen Plakat sollte ein Wachstumsschritt dargestellt sein und so eine Art Zeitraffer des wachsenden Mooses gebildet werden. Diese sollten dann in einem gewissen Intervall in den RFH-Gebäuden ausgetauscht werden. Somit konnten wir den Eindruck erzeugen, dass das Plakat sich langsam und Schritt für Schritt von selbst entwickelt und das Moos wächst.

6 vgl. o.A., StGB §303, o.J., www.gesetze-im-internet.de 7 vgl. o.A. Wikipedia (Moose), o.J. abgerufen am 9.3.2013



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3. Aufbau 3.1 Grundsätzlicher Aufbau In der Gestaltung der Plakatserie machten wir uns hauptsächlich den „Restoff-Effekt“ zu Nutze. Dieser besagt, dass die Erinnerung an Dinge, die sich stark von der Umgebung bzw. von anderen Objekten ihrer Art abheben, deutlich besser ist, als wenn diese sich einreihen und nicht hervorstechen.8 Es geht hierbei um Kontraste im Gesamtkontext. Dieser Effekt kommt vor allem bei den ersten 3 Plakaten zum tragen. Diese enthalten zunächst keine konkreten Informationen über das beworbene Event, sondern bestehen nur aus dem Logo der RFH und dem Slogan „Hier wächst etwas schönes“ mit einem Pfeil, der auf die obere leere Fläche des Plakats hinweist. Das Logo ist bereits auf den ersten Plakaten als Erkennungsmerkmal9 plaziert, damit ein direkter Bezug zur RFH von Anfang an stattfindet. Mit dieser Gestaltung hebt sich das Plakat von einem klassischen Werbeplakat für ein Event ab, da ein solches in der Regel die notwendigen Informationen beinhaltet, die für einen Besuch wichtig sind (Welches Thema hat die Veranstaltung? An welchem Datum findet die Veranstaltung statt? Usw.). Der „Restoff-Effekt“ unterscheidet zwischen „difference in context“ und „difference in experience“.10 In unserem Konzept finden beide Fälle Anwendung. Zum einen unterscheidet sich das Plakat von den Konkurrenz-Plakaten im direkten Umfeld und zum anderen auch von der weitläufig vertretenen Meinung wie ein Plakat aussehen muss, damit es auch alle notwendigen Informationen kommuniziert, die eine Entscheidung für oder gegen einen Besuch ermöglichen.11 Wir schaffen dadurch eine erhöhte Aufmerksamkeit für das Plakat und beugen dem Vergessen der Werbebotschaft vor.12

8 vgl. Lidwell/Holden/Butler, Universal Principles of Design, 2010, S. 254 f. 9 vgl. Wägner, Grafik und Gestaltung, 2010, S. 490 10 Lidwell/Holden/Butler, Universal Principles of Design, 2010, S. 254 f. 11 vgl. Burkart, Kommunikationswissenschaft, 2002, S. 308 12 vgl. Levinson, Guerilla Marketing des 21. Jahrhunderts, 2011, S.65



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Durch die anfänglich geringe Informationsdichte des Plakats ist auch der Anteil des Weißraums sehr hoch und liegt bei ca. 97% (siehe Abb. 1). Das gibt dem Plakat von sich aus eher einen zurückhaltenden Charakter, schafft aber zugleich Raum für die Botschaft, die der Slogan und das wachsende Moos vermitteln. Gerade der hohe anteil an Weißraum lässt die Plakate von der breiten Masse abheben. Abbildung 1 Anteil Weißraum des 1. Plakats (234 Kästchen gesamt, davon 8 gefüllt) Quelle: eigene Grafik

Hier wächst was schönes



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3.2 Positionierung der Elemente Dem gesamten Plakat liegt zur Aufteilung und als positionsgebendes System ein Raster von 5 Zeilen zu Grunde. Diese haben einen Spaltenabstand von 8mm. Die ungefähre Grundlage für dieses Raster gab der Footer, der durch die Menge der zu integrierenden Informationen eine gewisse Mindestgröße mitbringt. Das Plakat wurde anhand dessen systematisch aufgeteilt. Die unterste Zeile des Rasters füllt also der Footer aus. Das gewählte Raster verleiht dem „Layout eine systematische Ordnung“13 Als wichtigstes Element ist das „Moos-Graffiti“ im oberen Drittel des Layouts angeordnet, um den Platz, den das Format bietet, optimal auszufüllen und eine ästhetische Komposition zu erzeugen.14 Dabei wurde aber auch das gewählte Raster beachtet und die obere Grenze des Moos-Graffitis bis an den Anfang der ersten Zeile positioniert. Alle Elemente des Plakats sind in der vertikalen Achse mittig ausgerichtet. Der Fußbereich ist zweispaltig aufgebaut, wobei die Hierachie der Informationen von Links nach Rechts zunimmt. Zunächst werden allgemeine Informationen zur Veranstaltung gegeben. Die dann in der rechten Spalte durch Detailinformationen zum zeitlichen Ablauf ergänzt werden. Abbildung 3 Zugrunde liegendes Gestaltungsraster der Moosplakate (Plakat 1+6) Quelle: eigene Grafik

Hier wächst was schönes

Hier wächst was schönes

Alteburg: zum semesterende Präsentieren die mediendesigner der rFH köln Wieder iHre Projektarbeiten

13 Samara, Grafik Design Praxis, 2007, S. 202 14 Lidwell/Holden/Butler, Universal Principles of Design, 2010, S. 208

AnfAng 15:30 15:40 CityCards 15:45 PrintProjekt 1 16:10 PrintProjekt 2 16:30 FilmProjekt (vollzeit) PAuse 16:45 17:15 Webdesign (vollzeit) 17:45 Webdesign (beruFsbegleitend) 18:15 Crossmedia schlusswort 19:00

Päff:

beginn 20:30 21:00 alumni jury



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Die Elemente im oberen Bereich sind zudem so angeordnet, dass sie im weitesten Sinne ein Dreieck formen, das eine richtungsweisende Eigenschaft15 zum Fußbereich hin besitzt. So wird das Auge von der Headline zum Fußbereich geleitet. Abbildung 4 Unsichtbares Dreieck gebildet durch die Konturen der Elemente des Plakates Quelle: eigene Grafik

Hier wächst was schönes

Alteburg: zum semesterende Präsentieren die mediendesigner der rFH köln Wieder iHre Projektarbeiten

AnfAng 15:30 15:40 CityCards 15:45 PrintProjekt 1 16:10 PrintProjekt 2 16:30 FilmProjekt (vollzeit) PAuse 16:45 17:15 Webdesign (vollzeit) 17:45 Webdesign (beruFsbegleitend) 18:15 Crossmedia schlusswort 19:00

15 vgl. Wägner, Grafik und Gestaltung, 2010, S. 111

Päff:

beginn 20:30 21:00 alumni jury



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Auf dem Plakat gibt es 3 logische Einheiten (vgl. Abbildung 4). Um diese Gruppen auch visuell hervorzuheben, haben wir uns dem Prinzip der Nähe (Principle of Proximity) zu nutze gemacht und die zusammengehörigen Elemente nah beieinander positioniert.16 So bilden die beiden Wörter „Presentation“ und „Day“ eine Einheit, der Pfeil und der Slogan „Hier wächst etwas schönes“ eine Einheit und der gesamte Fußbereich eine Einheit. Diese wird zusätzlich zur nahen Position zueinander auch durch den schwarzen Hintergrund verstärkt. Abbildung 5 Logische Einheiten im Plakat-Layout Quelle: eigene Grafik

Einheit 1 Moos Graffiti

Einheit 2 Slogan/Hinweis Hier wächst was schönes

Alteburg: zum semesterende Präsentieren die mediendesigner der rFH köln Wieder iHre Projektarbeiten

AnfAng Anf AnfA ng 15:30 15:40 CityCards 15:45 PrintProjekt 1 16:10 PrintProjekt 2 16:30 FilmProjekt (vollzeit) PAuse P PA use 16:45 17:15 Webdesign (vollzeit) 17:45 Webdesign (beruFsbegleitend) 18:15 Crossmedia schlusswort 19:00

Päff:

beginn 20:30 21:00 alumni jury

16 vgl. Lidwell/Holden/Butler, Universal Principles of Design, 2010, S. 196

Einheit 3 Fußbereich



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Abhänging von der Leserichtung in unserer Kultur erschließen wir uns Layouts von links nach rechts. Wir beginnen dabei in der oberen linken Ecke und gehen Stück für Stück bis in die rechte untere Ecke vor.17 Auf Basis dessen, können wir annehmen, dass der Blickverlauf über das Plakat ähnlich wie in Abbildung 6 ist. Dieses Verhalten wird letztendlich aber durch Eye-Catcher beeinflusst. Genaue Werte kann an dieser Stelle nur ein Test mit einem Eye-Tracking System liefern. Abbildung 6 Abtastung des Plakats durch den Betrachter Quelle: eigene Grafik

Hier wächst was schönes

Alteburg: zum semesterende Präsentieren emesterende P räsentieren die mediendesigner ediendesigner der rFH köln Wieder iHre Projektarbeiten

AnfAng 15:30 15:40 CityCards PrintProjekt 15:45 Print PrintP rojekt 1 16:10 PrintProjekt 2 16:30 FilmProjekt (vollzeit) PAuse 16:45 17:15 Webdesign (vollzeit) 17:45 Webdesign (beruFsbegleitend) 18:15 Crossmedia schlusswort 19:00

17 vgl. Wägner, Grafik und Gestaltung, 2010, S. 72

Päff:

beginn 20:30 21:00 alumni lumni jury



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4. Typografie Insgesamt verwenden wir in der Plakatserie drei Schriften; streng getrennt nach Verwendungsbereich. Bei der Wahl der jeweiligen Schrift haben wir darauf geachtet, dass diese in die typografische Gesamtkomposition passt und einen ausreichenden Kontrast zu den anderen Schriften aufweist.18

4.1 Headline Da die Headline das präsenteste typografische Element sein sollte, wählten wir eine Schrift, die eine möglichst ausdruckstarke und stämmige Optik hat. Zunächst viel die Wahl auf die Gruppe der serifenbetonten Linear-Antiqua, da sich Schriften aus dieser Familie durch statische Strichstärke optimal für starke Headlines eignen. Aus dieser Gruppe wählten wir die „Rockwell“ in Extra-Bold, da diese sich optimal als Headline-Font eignet und Emotionen wie „Spannung“ und „Stärke“ verkörpert. Damit sollte der Presentation Day als starke und spannende Veranstaltung beworben werden. Abbildung 7

Rockwell Font ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ

Schriftmuster der gewählten Headline-Schrift Quelle: eigene Grafik

Wir gingen mit der Wahl der Schrift außerdem einen absichtlichen Bruch ein, denn die Rockwell selbst ist von geometrischer Herkunft19, das dargestellte Moos aber ist von organischer Herkunft. Die Headline stellt so die Symbiose aus organisch und geometrisch, konstruiert und gewachsen, oder im weitesten Sinne aus analog und digital dar. Als ein nicht zu vernachlässigendes Kriterium bei der Wahl der Headline-Schrift war die Realisierbarkeit in Moos-Form zu beachten. Zu kleine Serifen oder stark geschwungene Bögen hätten durch das nur eingeschränkt kontrollierbare

18 vgl. Samara, Grafik Design Praxis, 2007, S.130f. 19 vgl. Gutschi, Page Magazin, Sept. 1996, S. 65



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Wachstum des Mooses ihr Detailreichtum verloren und hätten die Typografie schlechter lesbar und unförmig aussehen lassen.

4.2 Slogan Der Slogan „Hier wächst was schönes“ sollte den Eindruck erwecken, als wäre er nachträglich per Hand hinzugefügt worden, um auf das nicht direkt offensichtlich stattfindende Wachstum hinzuweisen. Dafür suchten wir eine Handschrift, die sowohl gut lesbar als auch freundlich und vor allem passend zum organischen Moos und dessen Wachstum ist. Unsere Wahl fiel auf die „FFJustlefthand“ in der Caps Version. Durch ihre leicht nach vorne geneigten Zeichen bekommt sie einen organischen und dynamischen Charakter. Dieser wird durch die unruhige Anordnung der einzelnen Zeichen auf der Grundlinie verstärkt. Abbildung 7

FFJustlefthand Font

Schriftmuster der gewählten Slogan-Schrift Quelle: eigene Grafik

ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ 4.3 Meta-Bereich Für die notwendigen Informationen zur Veranstalltung wählten wir für den Meta-Bereich eine klassische Linear-Antiqua. Wir entschieden uns hier für die Futura, da diese durch ihre stark geometrische Grundform optimal mit der Rockwell aus der Headline korrespondiert. Mit Hilfe von verschiedenen Schriftschnitten und Schriftgraden haben wir die große Menge an Informationen vor allem zum zeitlichen Ablauf in eine Hierarchie gebracht.20 Durch die ausschließliche Verwendung von Majuskeln konnten wir eine optische Ruhe erzeugen, die die symetrische Anordnung der Text-Bausteine unterstützt und den Fußbereich der Plakate aufgeräumt wirken lässt.21

20 Samara, Grafik Design Praxis, 2007, S.154 21 vgl. Samara, Grafik Design Praxis, 2007, S. 67



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5. Farbe Bedingt durch die Farbe des Mooses, die durch die Natur bereits vorgegeben ist, hat das Grün als Farbe den größten Anteil des Plakates (abgesehen von Schwarz und Weiß). Wir haben die Farbe des Mooses nicht verändert, da Grün bereits Wachstum signalisiert22 und dadurch das frische junge Image des Presentation Days unterstreicht. Als Farbakzent wurde der Slogan „Hier wächst was schönes“ in einem frischen Blau gefärbt. Dies verleiht dem Hinweistext einen größeren Kontrast zum Rest des Plakates, da Blau nur an dieser Stelle zu finden ist. Es wurde hier ein Blau gewählt, das in etwa dem Komplementären Farbendreiklang entspricht (siehe Abbildung 2). Abbildung 2 Farbharmonie Komplementärer Farbdreiklang (grün/blau) Quelle: Screenshot Adobe Kuler

Für den Fußbereich der Plakate wählten wir Schwarz, damit der Farbkontrast zum oberen Bereich so stark wie möglich ist und der Fußbereich sich vom oberen Teil abgrenzt.

22 vgl. Welsch/Liebmann, Farbe: Natur, Technik, Kunst, 2012, S. 22



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Den Hintergrund der Plakate haben wir im Papier-Weiß belassen, da das Grün der Headline auf Weiß am optimalsten zur Geltung kommt und seine frische Wirkung behält.23 Zudem wird Weiß als freundliche und assoziationsfreie Farbe angesehen, trägt also nicht maßgeblich zur Wertung durch den Betrachter bei.

23 vgl. Samara, Grafik Design Praxis, 2007, S. 103



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6. Bildsprache Die bei der Bildsprache hauptsächlich zu beachtenden Elemente der Plakte sind die Moos-Typographie und der Hinweis-Slogan. Auf Ebene des Denotats wird hier zunächst der Name der Veranstaltung „Presentation Day“ und der Hinweis „Hier wächst etwas schönes“ vermittelt. Der Slogan stellt eine Spezifizierung des Moos-Hintergrundes dar. Das „visuelle Zeichen [des Mooses bzw. des Wachstums] wird von einem Minimum an Text begleitet, um es verständlich zu machen und semantisch einzuengen.“24 Es hilft dem Betrachter also den tieferen Sinn des Mooses im Gesamtkontext zu verstehen und die assoziative Übertragung zum Presentation Day und zum Studiengang Mediendesign zu begreifen. Auf konnotativer Ebene vermitteln die Plakate Frische, Ideenreichtum und Entwicklung. Zum einen durch das frische Moos-Grün, zum anderen durch die Wortwahl des Slogans. Die Verknüpfung beider Elemente suggeriert Ideenreichtum. Der Pfeil zwischen den beiden Elementen dient dabei als verknüpfendes Symbol. Im Sinne des ikonischen Aspektes funktioniert der Pfeil als Zeichen, da es eine abstrakte Darstellung einer Bewegung ist. Zieht man die geläufige Konvention hinzu, bekommt der Pfeil eine leitende Funktion. Bereits aus dem Unterbewusstsein heraus wird der Mensch dem Pfeil mit den Augen folgen.25

24 Friedrich/Schweppenhäuser, Bildsemiotik, 2010, S. 52 25 Friedrich/Schweppenhäuser, Bildsemiotik, 2010, S. 39



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7. Ausblick Das Konzept rund um die Presentation Day Plakatserie ist durch seine Einfachheit vielseitig adaptierbar und lässt sich zudem auf viele weitere Medien erweitern. Denkbar wären hier eine Timelapse, die das Wachsen des Mooses im Zeitraffer zeigt oder eine Microsite auf der das Moos in „echtzeit“ digital wächst. Für eine Veranstalltung im Sommer kann zudem mit genügen Vorlaufzeit ein richtiges Moos-Graffiti angelegt werden, dass mit zunehmender Dichte immer stärker auf die beworbene Veranstalltung hinweist. Ist die rechtliche Lage zur Anbringung an öffentlichen Plätzen geklährt, kann ein Moos-Grafitti für eine weite Bandbreite an Werbekampangen eingesetzt werden, die dadurch gerade im B2B Segment eine enorme Viralität mit sich bringen könnten. Auch der Slogan lässt sich nicht nur für das Moos verwenden. Gerade im Bezug auf Bildungseinrichtungen mit Designrichtung kann der Slogan adaptiert und für die gesamte Corporate Communication verwendet werden.



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Literaturverzeichnis Samara, T.:

[Grafik Design Praxis, 2007] Grafik Design | Praxis, 1. Auflage, München 2007

Kurzborski, R.

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Levinson, J. C.

[Guerilla Marketing des 21. Jahrhunderts, 2011] Guerilla Marketing des 21. Jahrhunderts, 2. Auflage, Frankfurt am Main 2011

Lidwell, Q. / Holden, K. / Butler, J.

[Universal Principles of Design, 2010] Universal Principles of Design, 2. Auflage, Beverly/Massachusetts 2010

Wägner, M.

[Grafik und Gestaltung, 2010] Grafik und Gestaltung, 1. Auflage, Bonn 2010

Friedrich, T. / Schweppenhäuser, G.

[Bildsemiotik, 2012] Bildsemiotik, 1. Auflage, Schweiz 2010

Welsch, N. / Liebmann, C.

[Farbe: Natur, Technik, Kunst, 2012] Farbe: Natur, Technik, Kunst, 3. Auflage, Heidelberg 2012

Burkart, R.

[Kommunikationswissenschaft, 2002] Kommunikationswissenschaft, 4. Auflage, Wien / Köln / Weimar, 2002

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[StGB §303, o.J.] StGB $303, o.J., http://www.gesetze-im-internet.de/ stgb/__303.html, abgerufen am 13.03.2013

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[Wikipedia (Moose), o.J.] Wikipedia (Moose), http://de.wikipedia.org/wiki/Moose#Temperatur, abgerufen am 9.03.2013

Daniel

[Wie man Moos Graffiti macht, 2012] Wie man Moos Graffiti macht, 2012, http://www.kotzendes-einhorn.de/blog/2012-02/wie-man-mit-moosgraffiti-macht/, abgerufen am 05.03.2013

saturdaynightbeaver

[Moos-Graffiti, 2009] Moos-Graffiti, 2009, http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/ anzeigen/482351, abgerufen am 05.03.2013

Gutschi, C.

[Page Magazin, 1996] Psychologie der Schriften, Sept. 1996, Page Magazin


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