material + technik möbel Ausgabe 04/2014

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www.surteco-decor.com

Dekor Küche: Cumbria Chestnut Dekor Fußboden: Osiris

DECOR

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FAC H M AG A Z I N F Ü R D I E K A S T E N – , K Ü C H E N – , B Ü R O – U N D S I T Z M Ö B E L – F E R T I G U N G S OW I E D E N I N N E N AU S B AU · W W W. M AT E R I A L-T E C H N I K . D E · 3 0 8 3 5

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Upgrade für Finishfolien in Optik und Haptik

Weltweit gedämpfte Nachfrage in 2013 29.08.14 10:07


Wirtschaftliche Erholung in Europa hat Tritt gefasst Bis zur Jahresmitte standen die Weichen im Euroraum auf Wachstum. In einigen Ländern entwickelten sich Wirtschaft und Wohnungsbau positiv. Durch den Ukraine-Konflikt hat sich die Lage etwas eingetrübt, die Weltkonjunktur soll nach Ansicht von Experten jedoch aufwärts gerichtet bleiben. Der Wohnungsbau ist ein wichtiger Indikator für die Entwicklung der Einrichtungsindustrie. Steigende Neubautätigkeit zieht in der Regel Neuanschaffungen von Möbeln nach sich. Die jüngsten Daten signalisieren ein Anziehen der Wohnungsbautätigkeit in Europa, auch wenn die Entwicklung in den einzelnen EU-Ländern recht unterschiedlich ausfällt. Der europäische Wohnungsbau wird laut dem Forschungs- und Beratungsnetz­­­6

werk Euroconstruct bis 2016 von demographischen Effekten und der günstigeren wirtschaftlichen Entwicklung profitieren. Mehr Wohnungen gebaut Nach der jüngsten Analyse von Euroconstruct wurden 2013 in den 19 wichtigsten Mitgliedsländern der EU insgesamt 1,32 Mio. Wohnungen in neu errichteten Wohngebäuden erstellt. Dies entspricht einem Rückgang von 9 Prozent ge-

genüber 2012. Betrachtet man einen längeren Zeitraum, so betrug die Zahl der Fertigstellungen 2013 gerade einmal die Hälfte des Wertes von 2007. Damals wurden in der EU noch 2,56 Mio. Wohnungen gebaut und damit ein Spitzenwert erreicht. Bis 2016 erwarten die Experten zwar mit einer Steigerung, von der damaligen Rekordzahl wird der Wohnungsbau aber weiterhin weit entfernt bleiben. Vielmehr soll die Zahl der Fer-

tigstellungen um 7 Prozent auf 1,42 Mio. Wohnungseinheiten steigen. Den größten Beitrag hierzu werden Deutschland, Großbritannien, Polen, Frankreich, Schweden und Irland leisten. Einen negativen Trend sieht Euroconstruct in Portugal, Italien, Finnland und Tschechien. In Deutschland wird 2016 mit 255.000 Wohnungsneubauten gerechnet. Gegenüber 2012 würde dies einen Anstieg von 44,4 Pro-

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Macher & Märkte

Die europäische Wirtschaft fasst 2014 Tritt und im gesamten Euroraum ist eine moderate Erholung spürbar. In 2014, the European economy is recovering and a moderate improvement is to be seen throughout all of Europe. Photo: Fotolia/fotokalle

zent bedeuten. 2013 wurden in Deutschland 188.000 neue Wohnungen fertiggestellt. Mehr Neubauten gab es lediglich in Frankreich, wo 2013 insgesamt 320.000 Wohnungen errichtet wurden. Bis 2016 wird dort mit keiner wesentlichen Steigerung gerechnet. Im Jahresvergleich 2012-2016 ergibt sich sogar ein Rückgang von fast 11 Prozent. Negativ verläuft auch der Wohnungsbau in Italien. Hier sieht Euroconstruct im Zeitraum 2012–2016 einen Rückgang von 15 Prozent. 2013 wurden 122.000 Wohnungen fertiggestellt, 2016 sollen es nur noch 112.000 sein. Auch der Wohnungsbau in Tsche-

chien verläuft unerfreulich. Nach 25.200 Einheiten 2013 soll die Neubautätigkeit bis 2016 auf 20.000 fertiggestellte Wohnungen sinken, ein Rückgang von fast 30 Prozent gegenüber 2012. Mit einer positiven Entwicklung rechnet Euroconstruct dagegen in Großbritannien, wo 2013 knapp 130.000 neue Wohnungen gebaut wurden. Dank staatlicher Fördermaßnahmen soll hier die Zahl der fertiggestellten Wohnungen bis 2016 auf 164.000 Einheiten steigen, was im Berichtszeitraum einem Wachstum von 20 Prozent entspricht. Auch in Polen wird mit einer regen Neubautätigkeit gerechnet. Nach­ 145.000 Wohnungen 2013 soll die Zahl der Fertigstellungen bis 2016 auf 163.000 Einheiten steigen. Die höchsten Zuwachsraten prognostiziert Euroconstruct für Irland. Die Zahl der Fertigstellungen soll bis 2016 auf 12.500 Einheiten steigen, was einem Wachstum von 150 Prozent gegenüber 2012 entspricht. Auch in Schweden ergibt sich im Berichtszeitraum eine Steigerung der Fertigstellungen von fast 23 Prozent auf über 33.000 Einheiten. Sorgenkinder bleiben Spanien und Portugal, die im Berichtszeitraum einen Einbruch der Bautätigkeit um 67 bzw. 79 Prozent hinnehmen müssen. 2013 betrug die Zahl der Wohnungsfertigstellungen in Spanien 64.000 Einheiten, 2016 sollen es lediglich 38.000 sein. 2012 wurden in dem Land noch 115.000 Wohnungen gebaut. Ukraine-Konflikt bremsend Die Europäische Kommission ging bislang davon aus, dass sich in den 28 Mitgliedsländern der EU die im bisherigen Jahresverlauf gezeigte Erholung der Wirtschaft weiter fortsetzt. Durch den Ukraine-Konflikt steht nun allerdings ein großes Fragezeichen vor dieser Erwartung. Experten befürchten, dass die beschlossenen Einschränkungen beim Export und seitens

Russlands beim Warenimport den Aufschwung abbremsen könnten. Wie das Ifo-Institut kürzlich bekanntgab, sind die Konjunkturerwartungen für den Euroraum daher weniger optimistisch als zuvor, auch wenn nicht alle Länder gleichermaßen vom Ukraine-Konflikt betroffen sind. Vor allem in Finnland und Estland, zwei Ländern mit ausgeprägtem Russlandgeschäft, habe sich die wirtschaftliche Lage derzeit eingetrübt, teilte das Ifo-Institut mit. Demgegenüber halten die Experten die Auswirkung auf weiter entfernt liegende Regionen wie Lateinamerika, Ozeanien sowie Asien und Afrika für relativ gering. Die Weltkonjunktur bleibt ihrer Ansicht nach 2014 aufwärts gerichtet. Wachstum prognostiziert Bislang ging die Europäische Kommission davon aus, dass sich das reale Bruttoinlandsprodukt in der EU im laufenden Jahr um 1,6 Prozent verbessert. Im Euroraum, der 18 Mitgliedsstaaten umfasst, wird ein Wachstum in Höhe von 1,2 Prozent erwartet. 2015 soll das Wachstum noch stärker ausfallen, so dass in der EU mit einem Plus von 2 und im Euroraum mit 1,7 Prozent zu rechnen sei. Wie die Kommission erläutert, werde die Binnennachfrage die Haupttriebfeder des Wachstums sein. Wachsende Realeinkommen infolge rückläufiger Arbeitslosigkeit würden zu steigenden Konsum­ausgaben führen, die wiederum die Wirtschaft und die Investitionen ankurbeln. Hilfreich dabei dürfte die Tatsache sein, dass 2014 im Euroraum lediglich mit einem Anstieg der Verbraucherpreise in Höhe von 0,8 Prozent gerechnet wird. 2015 sollen die Preise um 1,2 Prozent steigen. Bei der Arbeitslosigkeit wird 2014 mit einem Rückgang auf 11,8 Prozent und 2015 auf 11,4 Prozent gerechnet. Nachfolgend nun Wirtschaftsdaten und Prognosen zur Entwicklung in den wichtigsten Ländern der EU: Deutschland: Deutschland als führende Volkswirtschaft im Euroraum verzeichnet derzeit eine positive Wirtschaftsentwicklung. Das reale Bruttoinlandsprodukt soll nach den Prognosen der

EU-Kommission um 1,8 Prozent steigen, das deutsche Ifo-Institut rechnet mit einem Anstieg von 2 Prozent. 2015 gehen die Wirtschaftsexperten sogar von einem Plus von 2,2 Prozent aus. Zur positiven Entwicklung werden steigende private Konsumausgaben (2014: +1,3 %) beitragen. Hierbei machen sich die sinkende Arbeitslosigkeit sowie der geringere Verbraucherpreisauftrieb positiv bemerkbar. Die Arbeitslosigkeit soll 2014 auf 6,7 Prozent und 2015 auf 6,6 Prozent sinken. Die Verbraucherpreise werden nach 1,1 Prozent 2014 im kommenden Jahr voraussichtlich um 1,7 Prozent steigen. Frankreich: Frankreich ist nach Deutschland die zweit­ ­größte Volkswirtschaft der Eurozone. Trotz des Sparkurses der französischen Regierung wird damit gerechnet, dass das Land auch 2015 höhere Schulden macht, als in der EU erlaubt ist und damit einen noch höheren Schuldenberg vor sich herschiebt. Gleichzeitig haben die Sparmaßnahmen die Wirtschaft abgebremst, so dass für 2014 nur mit einem Wachstum von 1 Prozent gerechnet wird. Das IfoInstitut erwartet nur ein Plus von 0,4 Prozent. Damit liegt das Land unter dem Durchschnitt der Eurozone. Unterschiedlich fallen die Prognosen der Wirtschaftsexperten für 2015 aus, die zwischen 0,4 und 1,7 Prozent schwanken. Die Arbeitslosigkeit wird 2014 aller Voraussicht nach bei 10,4 Prozent liegen und im kommenden Jahr 10,2 Prozent betragen. Die Verbraucherpreise sollen wie 2014 zwischen 1 und 1,1 Prozent steigen. Griechenland: In den vergangenen Jahren war Griechenland das größte Sorgenkind Europas. Das Land kämpft mit einem riesigen Schuldenberg, der 172 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht. Nun gibt es laut EUKommission erstmals Anzeichen für eine Besserung. Nach sechs Jahren Minus soll das Bruttoinlandsprodukt des Landes 2014 erstmals wieder leicht wachsen. 0,6 Prozent Zuwachs prognostizierten die EU-Experten für 2014, im nächsten Jahr sollen es dann ­m aterial+technik möbel 04|14 ­­­7

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Fokus

Über 140 Aussteller bieten ein umfassendes Möbelstoffangebot. More than 140 exhibitors present an extensive range of products.

Möbelstoffe auf dem Laufsteg Seit über 30 Jahren zählt die MoOD in Brüssel zu den wichtigsten Schaufenstern für Möbelbezugsstoffe. Die Besucher aus der ganzen Welt informieren sich hier über die jüngsten Kreationen europäischer wie außereuropäischer Anbieter. Über 200 Unternehmen stellen Anfang September in Brüssel aus. Die MoOD in Brüssel erwartet ihre Besucher erstmals in anderen Hal­ len. Die Veranstaltung findet dies­ mal in den Hallen 5 und 8 sowie im Patio des Brüsseler Messege­ ländes statt. MoOD ist die Abkür­ zung für Meet only Original De­

signs und soll die auf der Messe ausgestellten kreativen Stoff­ dessins schützen. Im Jahr 1979 unter dem Namen Decosit gestartet, befand sich die Möbelstoffschau zunächst auf kon­ tinuierlichem Steigflug, bis die

weltweite Finanz- und Wirtschafts­ krise sowie Veränderungen in der Produktionsstruktur dem Höhen­ flug ein Ende bereiteten. 2009 er­ hielt die Stoffschau mit MoOD ei­ nen neuen Namen. Über 140 Aussteller Vom 9. bis zum 11. September wird in den neuen Messehallen den Be­ suchern das Angebot von mehr als 140 Ausstellern präsentiert. Zu den besten Zeiten der Messe hatten sich noch fast 400 Aussteller einge­ funden. Parallel zur MoOD wird in den glei­ chen Messehallen die kleine MoOD Yarns sowie die Messe Indi­ go veranstaltet, die in Halle 8 mit kreativen Entwürfen von über 100 Der Ausstellungsbereich „Digital Village“ führt erstmals die Möglichkeiten des Digitaldrucks vor Augen. The presentation area „Digital Village“ visually demonstrates for the first time the possibilities of digital printing.

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Designern aufwartet. Alle drei Ver­ anstaltungen umfassen damit das Angebot von über 250 Firmen. Veranstalter Textirama erwartet ein mindestens ebenso großes Besu­ cherinteresse wie im Vorjahr. 2013 zählte die MoOD insgesamt 6.200 Besucher, die von 2.450 Unterneh­ men stammten. Fast zwei Drittel kamen aus Westeuropa, wobei Deutschland, Frankreich und Groß­ britannien die wichtigsten Besu­ cherländer waren. Zu den besten Zeiten der Messe reisten mehr als 14.000 Interessenten nach Brüssel. Klare Gliederung In diesem Jahr wird das Angebot stärker nach Produktsegmenten gegliedert sein. Die Besucher wer­ den ein gebündeltes Angebot in den Bereichen Echtleder, Leinen­ stoffe, Objekt- und Designstoffe sowie erstmals das sog. „Digital Village“ antreffen. Der Objektbereich ist für zahlrei­ che Aussteller eine wichtige Ein­ nahmequelle geworden und spielt auf der MoOD daher eine große

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Fokus

Stofftrends für 2015/16 werden im Trendforum präsentiert. Material trends for 2015/16 will be presented in the trend forum.

Rolle. Laut Angaben der Messeleitung realisieren 46 Prozent der Aussteller mehr als 20 Prozent ihres Umsatzes im Objektbereich, für 12 Prozent ist es sogar die größte Einnahmequelle. Prädestiniert für den Objektbereich ist der Digitaldruck, dem im Umfeld des Digitaldruckmaschinenherstellers Hewlett Packard (HP) nun erstmals eine eigene Plattform geschaffen wird, auf der sich Anbieter von digital bedruckten Möbelstoffen präsentieren werden. Weltweites Angebot Im Gegensatz zu anderen Stoffmessen wie z.B. der Proposte in Cernobbio, bei der ausschließlich Unternehmen mit europäischer Produktion zugelassen sind, dürfen auf der MoOD alle Anbieter von Möbel- und Dekorationsstoffen ausstellen. Ergänzt wird das Angebot um Anbieter von textilen Wandbespannungen. Auch wird in Brüssel die gesamte Spannbreite an Möbelbezugsmaterialien gezeigt. Neben Webstoffen sind daher auch Echt- und Kunstleder, Flockvelours sowie Druckstoffe anzutreffen. Die Aussteller stammen 2014 erneut aus der ganzen Welt, wobei belgische, türkische und italieni-

sche Aussteller das Gros ausmachen. Während aus Belgien 33 Unternehmen antreten, schickt Italien 24 und die Türkei 22 Anbieter ins Rennen. Aus Deutschland stammen diesmal nur sechs Aussteller, denn erstmals verzichtet Kunstlederspezialist Hornschuch auf eine Teilnahme. Mit dabei sind jedoch Vowalon, Delius, Gebr. Munzert und Müller Zell. Weitere Anbieter kommen aus Spanien, Indien und den USA. Zu den prominentesten Ausstellern zählen auch diesmal wieder Microfibres Europe, Antecuir sowie Trevira. Besucher stimmen ab Die MoOD ist nicht nur Schaufenster für Möbelstoffe, sondern wartet auch mit einem umfassenden Rahmenprogramm auf. Das Trendforu, das jedes Jahr auf reges Interesse stößt, präsentiert sich diesmal im Eingang zur Halle 5. Auch die Musterbänke, die den Besuchern einen Überblick über das Messeangebot verschaffen, sind in diesem Bereich anzutreffen. Seit einigen Jahren werden unter dem Titel „Blue Drop“ die innovativsten Stoffe der Messe prämiert. Sie sind ebenfalls in Halle 5 zu sehen. Erstmals sind auch die Besu-

cher dazu eingeladen, an einem iPad die beste Kreation für den „Blue-Drop“ Besucher Award auszuwählen. Über Bildschirme kann die Abstimmung während der Messe mitverfolgt werden. Auch die Innovationsplattform, eine Fläche mit realisierten innovativen Möbelentwürfen, wird es in diesem Jahr erneut geben. Sie treffen die Besucher im Patio der Halle 8 zusammen mit der MoOD Yarns und der Media Bar an. Ein umfassendes Vortragsprogramm rundet die Stoffschau ab, es liefert den Besuchern nützliche Hintergrundinformationen über ak-

Die MoOD findet erstmals in den Hallen 5 und 8 sowie im Patio statt. For the first time, the MoOD will be held in Halls 5 and 8, as well as in the patio. Photos: MoOD tuelle Trends sowie über technische Innovationen im Textilsegment. Auf dem Programm stehen u. a. Vorträge der Trendinstitute Trendease International, Milou Ket, Global Color Research sowie von HP zu den Möglichkeiten des ­Digitaldrucks in der Innenausstattung. Richard Barth

Furniture materials on the catwalk For the first time, the MoOD in Brussels (9–11 September 2014) will be held in Halls 5 and 8 as well as in the patio of the Brussels exhibition centre. For more than 30 years now, it has been one of the most important showcases for furniture cover materials. Over 140 firms will be exhibiting on this occasion. The smaller event MoOD Yarns will be held parallel to the MoOD and in the same halls, as well as the Indigo fair, which will present creative designs by more than 100 designers in Hall 8. This year, the product range of the MoOD will be more clearly defined, divided by product segments. Besides the product fields real leather, linen materials, public buildings and designer materials, visitors will experience the “Digital Village” for the first time. The trend forum awaits visitors at the entrance to Hall 5. There, under the title “Blue Drop”, the most innovative materials of the fair are to be seeen. ­m aterial+technik möbel 04|14 ­­­11

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„Beim Digitaldruck kommt es auf das Gesamtpaket an“ Schattdecor rüstet sich für die Zukunft. In den vergangenen Jahren hat sich der Dekordrucker zu einem Oberflächenspezialisten gewandelt. Mit millionenschweren Investitionen wurden die beiden polnischen Standorte zu Hightech-Werken in Sachen Oberflächen gemacht. Nun will Schattdecor dem klassischen Dekortiefdruck den Digitaldruck zur Seite stellen. Die innovative Technologie soll schon im nächsten Jahr in Thansau einziehen und den Digitaldruck auf industrielle Beine stellen. Richard Barth sprach mit Claudia Küchen (Leiterin Design) und Roland Heeger (Vorstand Technik) über die Chancen, die Schattdecor im Digitaldruck sieht und die weiteren Schritte auf dem Weg zum Oberflächenspezialisten. material+technik: In den vergangenen Monaten hat Schattdecor kräftig investiert. In welche Standorte flossen die Millionen und welche Bereiche profitierten davon? Heeger: An unserem polnischen Druckstandort Tarnowo nahe Posen haben wir unsere 2012 installierte Druckmaschine PMD 42 mit zwei hintereinander geschalteten Elektronenstrahl-Lackieranlagen (ESH) ergänzt. Wir sind nun in der Lage, dort im inline-Verfahren geschlossene, resistente Oberflächen mit synchronen MattglanzPoreneffekten zu erzeugen. Zum diesjährigen Investitionsprogramm zählt darüber hinaus eine neue Imprägnieranlage, die wir im Frühjahr in Rosate/Italien in Betrieb genommen haben und die Druckmaschine (PMD 32), die gerade in Shanghai ans Netz geht. An unserem russischen Standort in Tjumen werden wir in den nächsten Wochen eine zusätzliche Imprägnieranlage in Betrieb nehmen und unser Werk in Brasilien versehen wir 1­­­ 8

ebenfalls mit einem neuen Imprägnierkanal. material+technik: Durch die jüngsten Investitionen produziert Schattdecor nun in Polen mit modernster Oberflächentechnologie. Werden Sie dort weiter aufrüsten? Heeger: Wir wollen unsere Kom-

petenz als Oberflächenspezialist weiter ausbauen und in Polen weiter investieren. Im Sommer 2013 haben wir an unserem Lackierstandort Glucholazy eine vierte Lackiermaschine (PML 7) installiert und diese ebenfalls mit einer ESHLackierstation, unserer dritten in Polen, versehen. Wir werden hier

eine säurehärtende Lackschicht mit einem zweiten ESH-Lackauftrag kombinieren und dadurch besonders widerstandsfähige Oberflächen erzielen. Eine weitere zweistufige Lackieranlage (PML 8) für säurehärtende Lacke wird Ende des Jahres folgen. Sie kann zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls mit einer ESH-Lackierstation ergänzt werden. material+technik: Die Elektronenstrahl-Technologie soll Schattdecor in die Lage versetzen, die Vorlagen aus der Natur noch authentischer nachzubilden. Was ist der Clou dabei? Heeger: Die ESH-Technologie versetzt uns in die Lage, VorimprägnaRoland Heeger: „Die ,Palis 2250‘ ist eine Ergänzung und keine Substitution des Dekortiefdrucks.“ “The ‘Palis 2250’ is a complement to decor gravure printing, not a substitute.”

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rt Exksiluvesoinvthevspoort O Exclu

te mit synchronen Poren auszustatten. Die Protoytpen sehen bereits vielversprechend aus, daher wollen wir in den nächsten Monaten damit auf den Markt gehen. Das Besondere liegt in dem inlineProduktionsprozess und den beiden hintereinandergeschalteten ESH-Anlagen in Tarnowo. Mit de-

ren Hilfe bringen wir eine zweite, porenähnliche Struktur synchron auf das Papier, deren Oberfläche der eines Furniers gleicht. „Der Digitaldruck ergänzt den Dekortiefdruck.“ material+technik: Wann werden Sie die erste Dekortiefdruck- durch eine Digitaldruckmaschine ersetzen? Heeger: Wir werden mit dem Digitaldruck keine Tiefdruckmaschine ersetzen, sondern dieses bewährte Verfahren ergänzen. Ich glaube ohnehin nicht, dass Digitaldruck mittelfristig ein echter Ersatz für Dekortiefdruck sein kann. Wir sehen zum einen die Möglichkeit, Dekore, die heute im Tiefdruck nicht realisierbar sind, im Digitaldruckverfahren umzusetzen, zum Claudia Küchen: „Unsere Stärke liegt in der Dekorkompetenz.“ “Our strength is our decor competence.”

anderen ermöglicht es der Digitaldruck, kleinere Mengen wirtschaftlicher herstellen zu können. Bei welcher Menge diese Wirtschaftlichkeit beginnt bzw. aufhört, kann ich derzeit noch nicht sagen. Ich denke, dass wir nahe an einer Lösung sind. Von einem Marktführer im Dekordruck erwartet die Branche, dass er bei Themen, die jenseits des Tiefdrucks spielen, von Anfang an mit dabei ist und ganz vorne mitspielt.

Im Gespräch mit Richard Barth (m+t Chefredakteur) erläutern Claudia Küchen, Evelyn Gorgos und Roland Heeger die Chancen, die der Digitaldruck der Branche bringt (v.l.n.r). In a conversation with Richard Barth (m+t Chief Editor), Claudia Küchen, Evelyn Gorgos and Roland Heeger explain the chances that digital printing offers the sector (from left to right). Photos: Schattdecor

„Dem Kunden ist es egal, ob Kleinmengen digital oder analog gedruckt werden, entscheidend sind dabei vor allem Qualität und Service. Das Paket muss stimmen!“

­ igitalisierung des Drucks stattfinD det. Wir glauben, dass die von uns gewählte Singlepass-Inkjet-Technologie am ehesten für den Dekorbereich geeignet ist. Einen genauen Kostenvergleich kann ich noch nicht vorlegen, wir tasten uns langsam an das Thema ran. Bekanntlich steigt bei Tiefdruckmaschinen die Wirtschaftlichkeit mit größeren Mengen an, da sonst das Umrüsten der Anlage auf andere Dekore und Farben zu stark ins Gewicht fällt. Beim Digitaldruck

material+technik: Was gibt Ihnen die Sicherheit, auf die richtige Technik gesetzt zu haben? Der Materialeinsatz und die Rahmenbedingungen sind beim Digitaldruck ja teurer als beim Tiefdruck. Heeger: Tatsache ist, dass eine

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Nicht nur schön anzusehen … Dekorative Oberflächenprodukte werden immer authentischer. Die jüngsten Entwicklungen der Branche dokumentieren dies. Doch nicht nur optisch sind die neuen Dekoroberflächen kaum mehr von ihren Vorbildern aus der Natur zu unterscheiden. Modernste Verfahren machen es heute möglich, dass die neuen Möbeldekore auch haptisch echten Hölzern, Steinen oder Metalloberflächen ähneln. In puncto Gebrauchseigenschaften übertreffen sie dank integrierter Zusatzfunktionen sogar oftmals das Originalmaterial um Längen.

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Hommage ans Metallhandwerk – Mit der HPL-Struktur „Hammerschlag“ hat Pfleiderer eine alte Handwerkskunst wieder zum Leben erweckt. Uni- und Perlmuttdekore erhalten durch die neue Struktur, die die Anmutung von traditionell getriebenem Metall hat, zusätzliche Attraktivität und Authentizität. Kleine Verrundungen in der Oberfläche lassen die HPL-Platte nicht zu hart erscheinen. Die neue Struktur steht auch für Werte wie Materialität, Robustheit und Langlebigkeit. Paying homage to the metalworking trade: With the new HPL structure “Hammerbeaten”, Pfleiderer imparts unique optical and haptic effects to solid colour and mother-of-pearl decors. The surface recalls old artisan skills, reproducing as it does the effect of traditional hammer beating. Photo: Pfleiderer 2 ­­­ 6

Von der Natur gezeichnet – Die starke Rustikalität ist ein herausragendes Merkmal der Dekorneuheit „Yukon Eiche“ von Schattdecor. Starke Sägespuren, verwitterte Optik mit gebleichten Partien und eine Vielzahl von Rissen unterstützen den lebhaft natürlichen Charakter und verleihen dem Dekor eine hohe Authentizität. A strongly marked feature of the new decor “Yukon Oak” from Schattdecor is its high rusticality. Prominent saw marks, weathered appearance with bleached areas and a wealth of cracks heighten the lively natural character. Photo: Schattdecor

Not only attractive to look at … Decor surface products are becoming more and more authentic. Both optically and visually, the new decor surfaces can hardly be distinguished from their originals found in nature. In terms of their application characteristics, they are in many cases superior to the original, thanks to additional integrated functions.

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Maximale Ausdrucksstärke – Mit neuen Strukturen und Materialoptiken setzt Egger in der Inneneinrichtung kreative Akzente. Sie geben Einrichtungsprodukten nicht nur eine individuelle Note, sondern sind auch haptisch erlebbar. Die Struktur „Ceramic ST 87“ beispielsweise lässt das gleichnamige Dekor wie echte Keramik wirken. Mit starken Matt-Glanz-Effekten und spürbaren Tiefenstrukturen wird ein gelungenes Zusammenspiel von Optik und Haptik erreicht. In the new structure “Ceramic ST 87” from Egger, the decor of the same name creates the effect of genuine ceramics. Thanks to strong matt-glossy effects and palpable depth structures, an effective optical and haptic interplay is achieved, by which the decorative panel strongly resembles the original material. HAPTIK Photo: Egger

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Schichtstoff mit Zusatzfeature – Das neue Schichtstoff-Programm von Polyrey punktet nicht nur durch 334 Farb- und Designmöglichkeiten, sondern erlaubt auch ­eine innovative Oberflächengestaltung unter optischen, haptischen und hygienischen Aspekten, wie die abgebildete Holz-Struktur „Legno“ zeigt. Denn alle HPL-Schichtstoffplatten können mit antibakterieller Wirkung ausgestattet werden. Dieser permanent neutralisierende Reinigungseffekt wird durch Silberionen erzielt, die dauerhaft in stabilen Glaskügelchen gebunden sind und so vollständig vom Material aufgenommen werden und lebensmittelsicher verbleiben. All HPL panels in the Polyrey collection 2017 possess antibacterial properties. This permanent neutralising cleaning effect is produced by means of silver ions, which are bonded in stable glass pearls. Thanks to the 334 colour and design combinations, innovative surface design in terms of optical, haptic and hygienic considerations is possible. Photo: Polyrey

Glamour für den Wohnraum – Was Automobile edel und hochwertig wirken lässt, gibt auch in der Inneneinrichtung eine gute Figur ab. Mit den 18 metallischen Unifarben der „Metallic Unicolours Premium“-Kollektion von Lamigraf lassen sich in der Innengestaltung faszinierende Akzente setzen und dem Wohnraum optische Tiefe verleihen. Durch neue Drucktechnologien und verbesserte Drucksysteme ist es dem Unternehmen gelungen, seine metallischen Unis mit hoher Farbintensität und Farbhomogenität auszustatten. With 18 metallic solid colours, the “Metallic Unicolours Premium” collection from Lamigraf brings fascinating accents to the field of interior design. Thanks to new printing technologies and improved printing systems, the metallic solid colours are extremely attractive, comprising a high degree of colour intensity and homogenuity. Photo: Lamigraf TRENDY

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Spuren der Zeit – Die Spuren der Vergangenheit lassen das geplankte Eichedekor „Gladstone Oak“ der Thermoplastfolie von Renolit sehr natürlich erscheinen. Angeschnittene Blumen sorgen für das gewünschte Charisma der Zeichnung, die dreidimensionale Prägung „Veralinga“ erzeugt die lebendige Optik einer gebürsteten und sandgestrahlten Oberfläche. Alle drei lieferbaren Farbstellungen überzieht der leichte Grauschleier der Jahrzehnte. With its suggestion of cathedrals, the planked oak decor “Gladstone Oak” in the thermoplastic furniture foil from Renolit reveals a highly natural look. The 3-dimensional structure “Veralinga” creates the impression of a brushed and sandblasted surface. Photo: Renolit ­m aterial+technik möbel 04|14 ­­­27

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