material + technik möbel Ausgabe 05/2014

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Kundennähe Standard ist bei uns die hohe Qualität. Wenn es aber um unkonventionelle Lösungen geht, gibt es keine Limits. Lassen Sie sich vom 14. - 17. Oktober auf der SICAM in Pordenone, Halle 6, Stand A30/A34 von unseren neuen Dekoren inspirieren.

Wir machen Dekore erfolgreich.

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FAC H M AG A Z I N F Ü R D I E K A S T E N – , K Ü C H E N – , B Ü R O – U N D S I T Z M Ö B E L – F E R T I G U N G S OW I E D E N I N N E N AU S B AU · W W W. M AT E R I A L-T E C H N I K . D E · 3 0 8 3 5

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Erfolg ist kein Zufall, sondern Ergebnis konsequenter Arbeit.

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Sicam:

Orgatec:

Heimtextil:

Ausblick auf die neuen Dekore und Beschläge

Büromöbler investieren in flexiblere Fertigung

Farben und Dessins für die Saison 2015/2016

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Macher & Märkte

„Wir wollen weg von der reinen Produktschau“ Mit einem neuen Konzept will ZOW-Chef Horst Rudolph der ostwestfälischen Zuliefermesse neues Leben einhauchen. Erst legten führende Beschlaghersteller eine Dauerpause ein, dann machten sich auch Dekordrucker und Anbieter von dekorativen Möbelplatten auf der Veranstaltung rar. Im Gespräch mit material+technik möbel erläutert der ZOW-Chef die Neuerungen, die das Zulieferevent im nächsten Jahr wieder auf Kurs bringen sollen. material+technik: Herr Rudolph, ein neues Konzept für die ZOW. Bedeutet das, dass man mit dem alten gescheitert ist? Rudolph: Ein neues Konzept ist nicht gleichbedeutend mit einem kompletten Umbruch. Im Falle der ZOW geht es um die Weiterentwicklung eines langjährig bewährten Messekonzepts über sowohl konzeptionelle als auch inhaltliche Neuerungen. Wir haben in den vergangenen Jahren nicht immer ausreichend auf unsere Aussteller gehört. Das haben wir nun nachgeholt und in den letzten Monaten die Wünsche und Vorstellungen der Branche in unser neues Konzept einbezogen. Zur nächsten ZOW werden wir uns wieder auf die Stärken der Veranstaltung konzentrieren. material+technik: ... die da wären? Rudolph: In vielen Gesprächen stellten wir fest, dass die Zulieferindustrie und die Besucher hinter der ZOW stehen. Immer wieder wurde uns ­­­6

bestätigt, dass die Messe zum richtigen Zeitpunkt stattfindet. Die Aussteller können ihre Neuheiten rechtzeitig vorstellen und die Verarbeiter haben genügend Zeit, um diese bei der Präsentation ihrer Neuproduktentwicklungen auf den Herbstmessen bereits zu berücksichtigen. „Die ZOW war nie als eine reine Produktschau gedacht“ material+technik: In der Vergangenheit entwickelte sich die Messe immer stärker auch als Anziehungspunkt für das Handwerk. Besinnt sich die ZOW wieder ihrer Ursprünge und richtet sich an die Möbelindustrie? Rudolph: Größere Schreinerbetriebe sind weiterhin natürlich willkommen, wenn sie für den Ladenbau oder den Hotelbereich Möbel in Kleinserien produzieren. Unser Fokus liegt aber wieder stärker auf der industriellen Fertigung. Dies

„Unsere Foren und Sonderflächen machen die Individualisierung von Serienmöbeln erlebbar.“ “Our forums and special exhibition areas make it possible to experience the individualization of series-produced furniture.”

unterstreicht unser diesjähriges Messemotto, das die Individualisierung von Serienmöbeln zum Thema macht. Hiermit kann die ZOW ihre Kernkompetenz als Plattform für den Wissensund Ideentransfer zwischen den Ausstellern und den Besuchern untermauern. Die ZOW war nie als reine Produktschau gedacht, sie sollte vielmehr für den Wissenstransfer innerhalb der Möbelbranche sorgen. Wir werden im Februar daher den Besuchern praxisorientierte Lösungsansätze entlang des gesamten Produktionsprozesses eines Serienmöbelherstellers aufzeigen. material+technik: Sie hatten auf der letzten ZOW bereits Lockerungen des Ausstellungskonzepts in Aussicht gestellt. Wurden diese wie angekündigt umgesetzt? Rudolph: Wir haben unser Versprechen gehalten und bieten den Ausstellern zukünftig mehr Flexibilität, ob sie unser Komplettpaket buchen oder nur die reine Standfläche ohne unsere umfangreichen Serviceleistungen. Außerdem ist die Größe der Standfläche unterhalb der 120 Quadratmetergrenze frei wählbar. material+technik: Hat dies gereicht, um das Ruder zur ZOW 2015 rumzureißen? Rudolph: Die neue Freiheit wurde zwar von allen Unternehmen begrüßt, aber die vergangenen Monate haben gezeigt, dass am Ende doch

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meist das Komplettpaket gebucht wird, weil es eben Verpflegung, Service etc. enthält. Eine Aufbuchung einzelner Serviceleistungen ist zwar möglich, bedeutet aber für den Aussteller zusätzlichen Arbeitsaufwand. Bei diesen Punkten handelt es sich um organisatorische Rahmenbedingungen: Viel wesentlicher ist der Effekt der inhaltlichen Neuerungen, die ab der kommenden Messe erstmalig greifen und sich ganzheitlich auswirken.“ „Messe-Highlight wird das neue Format ZOW trend_works sein“ material+technik: Welche weiteren Änderungen wird es bei der nächsten Ausgabe geben? Rudolph: Zu den wichtigsten Neuerungen zählen der Ausstellungsbereich „ZOW trend_ works“ sowie das Aufwerten der Cateringbereiche zu Themenforen. material+technik: Das lässt auf eine völlig andere Veranstaltung schließen, als sie die Besucher aus den Vorjahren kennen. Können Sie die Veränderungen näher erläutern? Rudolph: Die diesjährige Kampagne der ZOW steht unter dem Motto „Trends in progress“, was die zwei wesentlichen Neuerungen widerspiegelt: Einerseits präsentiert sich das Konzept „ZOW trend_works“ auf einer 2.000 m² großen Fläche in der Halle 20 und bietet hier etwa sechzig ausstellenden Unternehmen eine einzigartige Möglichkeit der Messepräsentation von innovativen und trendigen Produkten. Als Sonderfläche wird sie sich von dem umliegenden Bereich in der Gestaltung abheben. Clou wird eine mehr als 16 Meter lange Multimedia-Fläche sein, die wie ein Band durch die Ausstellung verläuft und Zulieferern und Designern die Möglichkeit gibt, über Pro-

Wir formen die Zukunft

duktentwicklungen und zukunftsweisende Visionen zu diskutieren. Wir holen damit den ursprünglichen Workshopcharakter früherer Veranstaltungen auf die ZOW zurück. Aussteller und Besucher können an den Multitouch-Panels sich offen über Produkte und Lösungen austauschen. Andererseits wird das Schwerpunkt-Thema „Individualisierung von Serienmöbeln“ über neu konzipierte Foren und zusätzliche Sonderflächen inhaltlich auf der gesamten Messefläche abgebildet. „Die Gastronomiebereiche werden aufgewertet zu Themenforen“ material+technik: Mit den zuvor erwähnten Foren wollen Sie für Ideenaustausch zwischen Zulieferern und Kunden sorgen. Sind Sie als Messeveranstalter da nicht auf fachkundige Branchenexperten angewiesen? Rudolph: Natürlich können wir diesen Wissenstransfer nicht alleine gewährleisten. Wir haben hierfür Kuratoren, also unabhängige Fachleute ins Boot geholt. Für ZOW trend_works konnten wir mit Lidewij Edelkoort eine weltweit anerkannte Trendforscherin gewinnen. Sie wird nicht nur die relevanten Strömungen in einem Trendbuch zusammenfassen, sondern auf der Messe einen dreidimensionalen Raum kreieren, in dem mit Farben, Materialien und Stimmungsbildern ein Blick in die Zukunft geworfen wird. material+technik: Wie kann man sich die Themenforen in der Praxis vorstellen? Rudolph: Wie zuvor erwähnt, werden wir die Cateringzonen zu Themenforen aufwerten, die unter der Leitung der Kuratoren praxisorientierte Lösungsansätze aufzeigen. Insgesamt fünf Foren zu den Themen Lichttechnik, Ladenbau, Logistik, IT sowie Marketing & Vertrieb werden die ZOW bereichern. Unseren Ausstellern bie-

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Horst Rudolph(lks) spricht mit Richard Barth über das neue Konzept der ZOW. Horst Rudolph (left) speaks with Richard Barth about the ZOW’s new concept.

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Fokus

Sicam geht in die sechste Runde

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Am 14. Oktober ist es wieder soweit: Die sechste Ausgabe der Sicam öffnet in Pordenone ihre Pforten. Was Oberflächen und Beschläge anbetrifft, ist die italienische Produktschau 2014 die wichtigste ­Zulieferveranstaltung für die Möbelindustrie in Westeuropa. Im Messezentrum der norditalienischen Stadt Pordenone gehen Mitte Oktober 500 Aussteller an den Start. In den geraden Jahren ist die Sicam seit langem das wichtigste Zulieferereignis des Jahres, denn die im Zwei-JahresTurnus veranstaltete Weltleitmesse interzum öffent erst im Mai 2015 in Köln ihre Pforten. Hinsichtlich Aussteller- und Besucherzahl sowie Hallenfläche kann die Sicam nicht mit dem Kölner Zulieferevent konkurrieren. Die im Februar veranstaltete ZOW in Bad Salzuflen wird die italienische Veranstaltung überbieten. Während im interzum-Jahr die Top-Player aus der Beschlag- und Oberflächenbranche auf der ZOW nicht mehr ausstellen, sind viele von ihnen auf der diesjährigen Sicam dabei.

Top-Player an Bord Im Gegensatz zur im vergangenen Februar veranstalteten ZOW können sich die Besucher der Sicam in Pordenone über das aktuelle Angebot führender Beschlaghersteller wie Blum, Grass, Vauth-Sagel, Salice, Hettich, Samet sowie Häfele informieren. Nicht ganz so lückenlos präsentiert sich den internationalen Besuchern allerdings die Oberflächenindustrie. Hier werden in Pordenone lediglich die Dekordrucker Schattdecor, Confalonieri sowie Surteco Decor dabei sein. Für den Oberflächenspezialisten aus Buttenwiesen ist es der erste internationale Auftritt unter neuem Namen und nach Übernahme des Dekordruckers Süddekor. Andere Dekorunternehmen wie Interprint, Chiyoda und Impress nehmen nicht teil. Einige Firmen hat-

1| Auf der Sicam werden 500 Möbelzulieferer ausstellen. 500 furniture suppliers will be exhibiting at the Sicam.

2| Top-Player aus dem Beschlagund Oberflächensegment zählen zu den Ausstellern. Top players from the fittings and surfaces segments are among the exhibitors. Photos: Sicam 1­­­ 2

ten bereits auf der vorausgegangenen Intermob in Istanbul ausgestellt und daher auf eine Präsenz in Italien verzichtet. Thermoplastische Folien werden in diesem Jahr unter anderem von Renolit angeboten. Breitgefächertes Angebot Die Sicam bietet ihren Besuchern eine breite Produktpalette, die neben Beschlägen und Oberflächen auch Holzwerkstoffe, Einbauleuchten, Mineralwerkstoffe sowie Polstermaterialien umfasst. Lücken wird das Angebot bei Holzwerkstoffen aufweisen: zwar sind Kronoswiss, Saviola und Gruppo Frati an Bord, aber Unternehmen wie Egger, Glunz und Pfleiderer fehlen. Die Sicam hat ihren festen Ausstellerstamm, doch werden nach Angaben der Messeleitung 75 An-

Sicam enters its ­ sixth round On the occasion of this year’s Sicam, 500 exhibitors will launch their presentations in the trade fair center in Pordenone/Italy from the 14th till the 17th of October. 75 companies are new to the fair, according to the organizer. About 30 percent of all the exhibitors come from outside the country this time. In Pordenone, a large number of top players from the fittings and surfaces sectors will be exhibiting. In addition, visitors will find woodbased materials, recessed lighting, solid surface materials, as well as upholstery materials. In advance of the top international fair interzum in Cologne in May 2015, only few new presentations can probably be expected. The conditions for the Sicam fair are not very rosy either, as far as the Italian furniture market is concerned. The hoped-for recovery has not been as strong as expected in 2014. The organizer is expecting 16,000 visitors from all over the world and is hoping for additional interested parties from the growth markets.

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Aussteller-Parkplatz Exhibitors parking place

Eingang Süd South entrance

Haupteingang, ServiceCenter Main entrance,Service-Centre

bieter neu dabei sein. Aus der deutschen Zulieferindustrie werden Just Normlicht, Bachmann sowie der Leuchtenspezialist Elektra in Pordenone erstmals vertreten sein. Im interzum-Jahr ist auf der Sicam generell mit weniger Neuvorstellungen zu rechnen. Das Gros der Aussteller entwickelt in Hinblick auf die interzum und wird erst dort mit innovativen Neuheiten aufwarten. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel: Der Dekordrucker Schattdecor beispielsweise will in Pordenone erstmals eine Finishfolie mit einer dekorsynchronen haptischen Oberfläche zeigen, bei der die Poren – einem Furnier ähnlich – in die Tiefe gehen. Komplettkonzept In den neun Messehallen stehen knapp 30.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung, wobei der Cateringbereich traditionell einen nicht unerheblichen Teil der Fläche in Anspruch nimmt. Wie in den Vorjahren wird für das leibliche Wohl der Messebesucher mit kostenlosen Getränke und Snacks gesorgt. In zwei Messerestaurants dürfen Aussteller zudem mit ihren wichtigsten Kunden in entspannter Atmosphäre speisen. Das Komplettpaket für Aussteller, das Bestandteil des Messekonzepts ist, macht dies möglich: Neben dem

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Messebüro Fair office

Ausstellungsstand sind in den Kosten auch die Bewirtung sowie alle weiteren Serviceleistungen enthalten. 150 ausländische Aussteller 2015 wird die italienische Zulieferindustrie zwar erneut im Mittelpunkt stehen, mit einem Anteil an ausländischen Ausstellern von 30 Prozent kann sich die Veranstaltung jedoch zurecht als internationaler Event bezeichnen. Vom 14. bis zum 17. Oktober werden sich neben zahlreichen türkischen und deutschen Zulieferunternehmen auch Unternehmen aus Frankreich, Rumänien, der Schweiz, Indonesien und Spanien den Einkäufern der Einrichtungsindustrie mit ihrem Produktangebot vorstellen. Die Rahmenbedingungen für die italienische Zulieferschau sind auch 2014 nicht rosig, was den Inlandsmarkt anbetrifft. Die erhoffte Belebung bei den Möbelverkäufen ist nicht eingetreten. Die Absatzflaute hatte bereits bei der Sicam 2013 die Besucherzahlen schrumpfen lassen. Mit 16.000 Besuchern verfehlte Messeveranstalter Carlo Giobbi das Vorjahresergebnis um 6 Prozent. Der 35-prozentige Anteil der ausländischen Besucher und die Tatsache, dass die Interessenten aus 94 Ländern der Welt kamen, bewiesen 2013 jedoch, dass der

Aussteller-Eingang Exhibitors entrance

Eingang Nord North Entrance

3| In neun Messehallen stehen rund 30.000 m2 Ausstellungsfläche zur Verfügung. In nine trade fair halls, there is a total of about 30,000 m² of exhibition area. Source: Pordenone Fiere

italienische Zulieferevent jenseits der Landesgrenzen ebenfalls auf Interesse stößt. Hier kann die Veranstaltung durch die Nähe zu drei Flughäfen (Venedig, Triest und Treviso) sowie die gute Anbindung an das Eisenbahn- und Autobahnnetz punkten. Auf der diesjährigen sechsten ­Ausgabe der Sicam rechnet Veranstalter Giobbi angesichts der unvermindert schwachen Performance der italienischen Möbelindustrie mit einer vergleichbaren Besucheranzahl wie 2013. Allerdings erwartet er zusätzliche Besucher aus Wachstumsmärkten wie z. B. d ­en nordafrikanischen Ländern, wo er in den vergangenen Monaten kräftig die Werbetrommel gerührt hatte. Was den Besuch der italienischen Möbelindustrie anbetrifft, profitiert die Sicam von der Tatsache, dass der Zulieferevent im Herzen der italienischen Möbelindustrie stattfindet. Aus dem Umfeld von Pordenone stammen rund 40 Prozent der gesamten Möbelproduktion des Landes. Richard Barth

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Panorama

HerbstHighlights Expertenmeinung Claudia Küchen (Leiterin Design Schattdecor) – „Derzeit ist die Auswahl für den Kunden schwer: Es gibt eine Vielzahl an Stilrichtungen und Strömungen. Individualität ist gefragt und wir sprechen von einem sogenannten Individual Style. Man kann heute eigene Wohnkollagen aus verschiedenen Stilen kombinieren – erlaubt ist, was gefällt.“

Claudia Küchen (Head of Design at Schattdecor) – “At the moment, it is difficult for customers to choose: There are so many styles and trends. Individuality is in demand, what we speak of as a so-called individual style. Today, customers can combine their own home furnishing collages out of different styles – anything goes.“ 1­­­ 8

Keramikmuster als Patchwork – Verschiedenste, grafische Ornamente hat Schattdekor für „Arabesk“, eine moderne Patchworkstruktur, miteinander verwoben. Mal plakativ, mal feiner strukturiert, zeigen die aus der Keramik entlehnten Muster Überlagerungen, Auflösungen und gewischte Effekte in den Farbflächen. Various graphic patterns Schattdecor has interwoven to create “Arabesque”, a modern patchwork print. Sometimes striking, sometimes more delicately structured: The ceramic-inspired patterns and colours are overlapped, faded and merged into each other. Photo: Schattdecor

Kratzfester Soft-Touch-Lack – Mit einer besonders soften Haptik punktet der neue, transparente Decklack „Cromapur Velvet Diamond“ von Croma Lacke. Das Besondere dieser Innovation ist jedoch nicht die samtartige Haptik, sondern die hohe Kratz- und Abriebfestigkeit. Beide Eigenschaften wurden durch die Kombination eines auf Nanotechnologie basierenden Mattierungsmittels mit hochelastischen Harzen erzielt, die ein bewegliches Polymernetz bilden. Als Endlack kann der Polyurethan-Lack auf deckende oder lasierende Lackaufbauten von Holz, MDF und Grundierfolien aufgebracht werden. Darüber hinaus eignet er sich für die Lackierung von Kindermöbeln. The new transparent “Cromapur Velvet Diamond” top coat enamel by Croma Lacke scores points with a particularly soft feel and a high level of scratch and abrasion resistance. As a top coat, the polyurethane enamel can be applied to opaque or translucent enamel layers on wood, MDF and priming foils. Photo: Croma Lacke

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Panorama

Der Look vergangener Zeiten – Mit einer neuen, visionären Oberfläche will Schock in der Küche Akzente setzen. Bei seinem Mineralwerkstoff „Cristadur“ ist es dem Unternehmen gelungen, mit Hilfe einer neuen, patentierten Formel gezielte Unregelmäßigkeiten in die Oberfläche zu gießen. Dadurch entsteht ein Vintage-Effekt, der dem einer natürlichen Abnutzung ähnelt. Die neue Oberfläche zeigt sich in modischem Braun mit abgenutzten Bereichen, an denen ein Metallic-Effekt dominiert. Die Qualitätseigenschaften des Materials bleiben trotz des Vintage-Effekts gleich. For its “Cristadur” solid surface, Schock has succeeded in pouring deliberate irregularities into the surface with the help of a new patented formula. That gives the surface a vintage effect that is similar to that of normal wear and tear. Photo: Schock

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Fokus

In der neuen „Ambition“-Baureihe kommen zahlreiche neue Aggregate zum Einsatz. In the new “Ambition” series, a large number of new aggregate units have been put to use. Photo: Homag

Neues für Ambitionierte und viele Details Mit bekanntermaßen guten Zahlen fürs erste Halbjahr und der Nachricht der geplanten Übernahme durch die Dürr AG zog der Homag-Treff nicht nur – wie in den letzten Jahren immer – zahlreiche Kunden nach Schopfloch, sondern auch eine ungewohnt große Zahl an Journalisten. In Sachen Übernahme durch die Dürr AG konnte Dr. Christian Compera, Sprecher der Geschäftsführung von Homag, nichts Neues vermelden. Bevor die Kartellamtsprüfungen abgeschlossen sind, könnten laut Compera keine direkten Gespräche geführt werden. Synergien im Maschinenbau, bei der Oberflächenbehandlung, im

Dr. Christian Compera sieht bei einer Übernahme durch Dürr Synergien im Maschinenbau, bei der Oberflächenbehandlung, im Einkauf sowie im internationalen Vertrieb. In a takeover by Dürr, Dr. Christian Compera sees synergies in mechanical engineering, surface treatment, purchasing, and international sales. 4­­­ 6

Einkauf sowie im internationalen Vertrieb sind jedoch mit Blick auf die Stärken beider Partner nach Aussagen des Vorstandsvorsitzenden logische Vorteile. Alle, die sich für die Anlagen und den Service des Unternehmens interessierten, kamen jedoch auf ihre Kosten. Schneller und genauer Die neue Kantenbearbeitungsanlage „Ambition 2284“ mit dem Kompaktverleimteil „QA 60“ erledigt die Arbeit schneller – fünf Minuten Aufheizen bei Schmelzkleber, nur drei bei „airTec“. Mit diesen können auch mittelständische Betreiber Kanten auf Industrieniveau und mit verschiedenen Technologien anbringen. Außerdem neu sind der reproduzierbare Leimauftrag, das Kapp- und das Nutaggregat. Weiteres Detail mit großer Auswirkung auf die kontinuierliche Qualität ist die Kleberdosierung, die nun über eine Einstellung mit einem Nonius verfügt. Dank dieser Skala sind für unterschiedliche Produkte die richtigen Parameter jederzeit reproduzierbar. Und auch am Ende der Bekantung hält mehr Präzision Einzug. Die Leimfugenziehklinge ist neuerdings auf 0,01 mm genau einstellbar und verfügt über eine automatische Umstellung für Hochglanz-

Die Möglichkeit, mit dem neuen „ServiceBoard“ per Videoübertragung die Probleme an einer Anlage direkt ans Servicecenter zu übermitteln, hilft bei der Behebung von Störungen. The possibility to transmit problems in connection with equipment directly to the Service Center by means of the new “ServiceBoard” via video transmission helps in the correction of malfunctions. Photos: Horndasch

fronten mit Schutzfolie. Eine weitere Innovation stellt „SealTec“ dar. Es handelt sich hierbei um ein Verfahren zur Verbesserung der Wasserresistenz. Neue Spitzenleistung Immer schneller werden die Anlagen zur Laminatherstellung – die Spitzenleistung liegt jetzt bei einem Vorschub von 170 m/min. Das entspricht 40 m² pro Sekunde bei Langdielen mit 2,70 Metern. Und auch wenn Energiesparen mittlerweile Standard ist und nicht mehr besonders betont wird, mit den neuen Absaughauben für die CNCAnlagen aus CFK (carbonfaserverstärkter Kunststoff) steigt der Absauggrad um 25 Prozent und in mehreren Testläufen wurden Energieeinsparungen von 30 Prozent erreicht. Erleichterte Fehlersuche Zwei weitere Highlights kommen aus der Dienstleistungsabteilung. Das „ServiceBoard“ als Erweiterung der Online-Betreuung erleichtert mit seiner Videofunktion die Fehlersuche. Per Videoübertragung werden die Probleme an einer Anlage direkt ans Servicecenter übermittelt. Den Gesprächspartner live zu sehen, ist dabei eher zweitrangig. Nach und nach wird das System weltweit ausgebaut. Der 3D-Scan-Service hilft Unternehmen, die ab und zu mit komplizierten Teilen konfrontiert sind. Homag scannt das Muster und übermittelt komplette CNC-Daten. gh

New products for the ambitious and lots of details The highlight of the Homag Treff at the end of September was the new “Ambition 2484” edgebanding processing line with a large number of new aggregate units that make production easier and increase the quality of the products. For industrial furniture production, more (96 edges on one machine) means less (namely batch size 1 in high quantities). The speeds in laminate production are impressive – 40 m² per second. The new extraction system on CNC lines saves up to 30 percent in energy. In cases of malfunction, the “ServiceBoard” with its live video function makes it easier to correct the problem.

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Fokus

Heimtextil-Trends 2015/2016 „Experience“ lautet das übergreifende Thema für Heimtextilien in der Saison 2015/2016. Dies ist das Ergebnis des Trendtables der Heimtextil-Fachmesse, an dem sechs internationale Agenturen und Trendscouts teilgenommen haben. Die neuen Farb-, Dessin- und Materialtrends wurden kürzlich der Presse vorgestellt. Als weltweit größte Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien hat die Heimtextil eine besondere Funktion als Trendbarometer inne. Daher hat die Messe Frankfurt bereits 1991 die „Heimtextil Trends“ ins Leben gerufen. Jahr für Jahr erarbeitet ein international besetzter Trendtable die wichtigsten allgemeingültigen Strömungen und liefert Produktentwicklern, Kreativteams, Einrichtern und Designern wertvolle Orientierung sowie zuverlässige Trendaussagen. „Experience“ ist Oberbegriff Die Trendscouts haben die vier Trendwelten „Sensory“, „Mixology“, „Discovery“ sowie „Memory“ unter den Oberbegriff „Experience“ gestellt und jeden Trend noch einmal in zwei Unterkategorien aufgeteilt. Diese Stilrichtungen folgen zwar dem Leittrend, differieren jedoch leicht hinsichtlich der Farben und Dessinierungen. Bei der ersten Trendwelt „Sensory“ spielt der Wohlfühlfaktor die Hauptrolle. Beigeordnet sind die Trendrichtungen „Tactile“, bei der vor allem der Tastsinn angeregt wird, und „Responsive“, bei der sensorische Reize erzeugt werden. Bei den Farben dominieren im ersten Fall pastellige Töne, die der Trendtable als „Spa Blue“, Light Lilac“ oder „Whisper White“ bezeichnet. Bei der zweiten Ausprägung dürfen die Farben frischer ausfallen und heißen „Fresh Salmon“, „Aruba Blue“ oder „Charlock“. Supersensorische Stoffe stehen im Kontrast zu Textilien mit polierter Oberfläche, lackartigem Glanz oder öligen Finishes. Trendwelt „Mixology“ Zum interkulturellen Austausch lädt „Mixology“ ein. Hier prallen Muster, Drucke und Farben beinahe chaotisch aufeinander. Afrikanisches Stammesdesign trifft auf 3D-RaveMotive, Retro auf Futuristisch, Digital auf Organisch. Die Farbensprache ist dementsprechend kräftiger. Neben „Black Bean“ werden die-

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2| „Mixology“ – kräftige Farben mit einem leichten Hang zu Grün. “Mixology” – bright colours with a slight tinge of green.

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sem Trend Farben wie „Irish Green“, „Dewberry“, „Orange.com“ sowie „Algiers Blue“ zugesprochen. „Discovery“ nennt sich die dritte Trendwelt. Hier wird der Blick in die Zukunft gerichtet. Dunkle Farben, aber auch Licht- und Glitzereffekte spielen hier eine Schlüsselrolle. Neben „Jet Black“ ist diese Trendwelt durch Farben namens „Evening Blue“, Blackberry Wine“ und „Amaranth Purple“ sowie „Silver“ gekennzeichnet. Die Materialien scheinen eine vernarbte Oberfläche aufzuweisen, wirken unregelmäßig und oftmals grob strukturiert. Trendwelt „Memory“ In der Trendwelt „Memory“ spielen Besinnung und Neubewertung die Hauptrolle. Bei den Materialien dominiert mit Denim, Plaid und Leinen das Natürliche. Vertraute Muster, wie beispielsweise Zeichnungen von Blumen und Blättern,

1| „Sensory“ – blasse Farben und supersensorische Oberflächen. “Sensory” – pale shades and supersensory surfaces.

regen die Erinnerung an. Handwerk und Tradition werden mit Modernität zu einem neuen Look kombiniert. Technologische Innovationen werden dabei in luxuriöse Seide und Wolle gepackt. Die Farbwelt

3| „Disovery“ – dunkle Farbtöne und grob strukturierte Oberflächen. “Discovery” – dark colour tones and coarsely structured surfaces. 4| „Memory“ – Farben und Muster, die Erinnerungen wach werden lassen. “Memory” – familiar colours and patterns recalling fond memories. Photos: Heimtextil

dieser vierten Trendwelt zeigt sich in „gedeckteren“ Farbtönen, die vom Trendtable „True Navy“, „Rum Raisin“, „Scarlet Sage“, „Golden Oak“ und „Stone Gray“ genannt werden. ba

Heimtextil – trends 2015/2016 “Experience“ – that is the overriding trend theme for home textiles in the season of 2015/2016. Under this general heading, the trend listing of the Heimtextil speciality fair indicates the trend worlds „Sensory“, “Mixology”, “Discovery” and “Memory”, further assigning two different forms of expression to each trend. In the trend world “Sensory”, supersensory surfaces and pastel colours are to be seen. In “Mixology”, patterns, prints and colours clash in an almost chaotic manner. The language of the colours is correspondingly brighter. The trend world bears the name “Discovery”. Here, coarsely structured surfaces in dark colour tones, and also light and glitter effects, play a key role. In the trend world “Memory”, natural materials and familiar patterns dominate. while at the same time, manual trades and tradition are combined with modernity to form a new look in restrained colours. ­m aterial+technik möbel 05|14 ­­­49

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