material + technik möbel Ausgabe 05/2011

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spielt mit dem Licht, den Farben und der Wärme des Feuers und symbolisiert flirrende Lebendigkeit.

Impulse geben. Cold Lava

kronospan gibt dem Markt auch 2011 mit der

kommt aus der fließenden Urkraft

aktuellen Kollektion wieder neue prägende

irdischer Entstehung und vermittelt felsgewordene Verankerung.

Impulse. Als weltweit führender Hersteller von Holz- und Holzwerkstoffplatten setzt kronospan damit erneut klare Zeichen und Trends im Dekorbereich. In der Technologie genauso wie im Design. Mit innovativen Strukturen, neuen Farben und Themenwelten, die sich einfach kombinieren lassen und immer ein harmonisches Ganzes ergeben. Entwickelt von eigenen Designern.

Bright Air setzt auf schwingend-luftige, einladend helle Leichtigkeit und lässt Raum zum Atmen.

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Die neue impulse | COLLECTION 2011

Deep Earth baut auf die schöpferische Kraft und bringt Spuren des Lebens zum Vorschein.

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FAC H M AG A Z I N F Ü R D I E K A S T E N – , K Ü C H E N – , B Ü R O – U N D S I T Z M Ö B E L – F E R T I G U N G S OW I E D E N I N N E N AU S B AU · W W W. M AT E R I A L-T EC H N I K . D E · 3 0 8 3 5

m a t e r i a l +t e c h n i k m ö b e l 0 5 | 2 011

Free Fire

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The magazine for furniture production and related fields

Oberflächenmaterialien:

Fertigungstechnik:

SitzmöbelBezüge:

Zusammenspiel von Optik und Haptik

Automatisierung spart Zeit und Ressourcen

Hightech-Fasern fürs „grüne“ Wohnzimmer 30.08.11 31.08.11 16:27 10:08


material+technik: Frau Küchen, auf der interzum 2009 hatte Schattdecor erstmals Dekore vorgestellt, die mit Inkjet-Technologie erstellt wurden. Sie wollten zur interzum 2011 mit serienreifen Digitaldrucken auftreten. Konnte dieses Versprechen gehalten werden? Küchen: Das Interesse der internationalen Fachwelt an unseren Digitaldrucken war 2009 sehr groß. Mit Hochdruck haben wir deshalb in den vergangenen beiden Jahren an der Serienreife gearbeitet. Nun freue ich mich, dass wir unser Versprechen halten konnten. Seit dem 1. Juli sind wir in vollem Umfang lieferfähig.

Claudia Küchen ist Leiterin Design bei Schattdecor. Claudia Küchen is Head of Design at Schattdecor.

„Aus einer Vision wurde Realität“ Vor zwei Jahren führte Schattdecor auf der interzum 2009 mit Inkjet-Technologie bedruckte Indivi­ dualdekore als Vision vor. Seit der interzum 2011 ist daraus Realität geworden. Der Dekordrucker beliefert seine weltweiten Kunden mit individuell gedruckten Digitaldekoren. material+technik möbel sprach mit Claudia Küchen über den neuen Kundenservice.

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material+technik: Für den Tiefdruck entwickeln Sie Dekore innerhalb weniger Wochen. Warum hat es beim Digitaldruck zwei Jahre gedauert, bis Sie lieferfähig wurden? Küchen: Beim Inkjet-Dekordruck handelt es sich um eine neue Drucktechnologie, die vor zwei Jahren noch in den Kinderschuhen steckte. Die damalige Technologie brachte zwar gute Drucke hervor, allerdings war das Verfahren nach unseren Qualitätsmaßstäben nicht prozessstabil genug. Wir wollten deshalb auch diese Parameter vollständig in den Griff kriegen. Dass dies nicht immer einfach war, kann ich im Rückblick bestätigen. material+technik: Meinen Sie damit, dass Sie in den vergangenen Monaten die ursprünglich geplante Anlage gegen ein anderes System austauschen mussten? Küchen: Wir hatten uns für ein ­Inkjet-Drucksystem entschieden, das für unsere Ansprüche und Wünsche zunächst geeignet erschien. Leider mussten wir im Laufe der Zeit feststellen, dass unsere Qualitätsanforderungen hinsichtlich Prozessstabilität und Druckqualität von diesem System nicht erfüllt werden konnten. material+technik: Welchen Problemen sahen Sie sich denn gegenüber? Küchen: Wie ich bereits eingangs erwähnte, befindet sich die InkjetTechnologie noch in der Entwicklungsphase. Jeder Anbieter, der auf diese Technologie setzt, verfolgt ein eigenes Geschäftsmo-

dell. Wir wollen unsere Kunden der Holzwerkstoff- und Schichtstoff-Industrie mit qualitativ hochwertigen Digitaldrucken beliefern. Und da sind die unbedingte Prozessstabilität und eine perfekte Druckqualität unabdingbar. material+technik: Woran haperte es genau? Küchen: Als Dekordrucker haben wir zunächst das Ziel verfolgt, den Digitaldruck mit „digital VISIONS“ losgelöst von irgendwelchen Vorgaben aus dem Tiefdruck technisch bei uns zu implementieren und die Technologie zu beherrschen. Dies ist uns, wie man sehen kann, sehr gut gelungen. Mittelfristig haben wir uns zusätzlich das Ziel gesetzt, die Ausgangsparameter von Digital- und Tiefdruck so anzunähern, dass uns irgendwann der Anschluss vom Digitalan den Tiefdruck gelingt. Das bedeutet, dass mit wässrigen Farben auf Druckbasispapier gedruckt wird. Auch die Geschwindigkeit der Anlage stellt für uns ein wichtiges Kriterium dar, da wir künftig die Möglichkeit schaffen wollen, Kleinstaufträge wirtschaftlich mit diesem Verfahren zu realisieren. material+technik: Konnten Sie Ihre Anforderungen inzwischen umsetzen? Küchen: Wir sind davon überzeugt, dass die neue Anlage unsere hohen qualitativen Ansprüche dauerhaft erfüllt. Wir verwenden auf der in Thansau installierten Multipass-Anlage spezielle Druckfarben, die für „digital VISIONS“ einen größeren Farbraum zulassen. material+technik: Welche Größenordnung hatten die bereits realisierten Aufträge? Küchen: Im Prinzip sind wir in der Lage, Aufträge ab einem Quadratmeter auszuführen. Die bisherigen Projekte hatten ein größeres Volumen. Erstaunlich viele ausländische Projekte waren übrigens ­darunter. material+technik: Kann dies als Erfolg Ihrer erstmaligen Präsenz auf der Euroshop gewertet werden? Küchen: Die Euroshop war für uns eine Art Großversuchs-Labor. Unser Messeauftritt verschaffte uns

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nicht nur Kunden aus aller Welt, son­ dern auch wichtige Erkenntnisse da­ rüber, welche Qualitätsansprüche sie an digitale Oberflächen stellen. Wir haben dabei auch festgestellt, dass eine Arbeitsbreite von 160 cm völlig ausreichend ist und zugleich einige Probleme löst, die uns zuvor Kopfzerbrechen bereiteten.

material+technik: Nach wie vor können aber nicht alle Dekore, die im Tiefdruck möglich sind, im Di­ gitaldruck realisiert werden. Küchen: Im Gegensatz zum Tief­ druck sind wir tatsächlich noch nicht in der Lage, Perlmutt oder Gold zu drucken. Auch ein decken­ des Weiß ist aktuell noch nicht

druckbar. Wir arbeiten jedoch da­ ran und konnten in der Zwischen­ zeit auch ohne Sonderfarben ähnli­ che Effekte erzielen, wie wir ange­ Seit wenigen Monaten ist bei Schattdecor eine DigitaldruckAnlage im Betrieb. At Schattdecor, a digital printing line has been in operation for some months now. Photos: Schattdecor

sichts der 80 Dekore in unserem Digitaldruck-Kollektionsbuch auf­ zeigen können. Das Farbspektrum bei „digital VISIONS“ ist einfach wesentlich größer als beim klassi­ schen Tiefdruck und bietet damit jede Menge Gestaltungsspiel­ raum. material+technik: Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Richard Barth.

“A vision came true” Two years ago, at the interzum 2009, Schattdecor presented individual decors printed using inkjet technology, as a vision. As Claudia Küchen, Head of Design at Schattdecor, explained to material+technik möbel: since July this year, the company has been supplying its customers worldwide with individually printed digital decors. A short time before, Schattdecor had installed a multipass inkjet printing line in Thansau. According to Claudia Küchen, as a decor printer, the company is initially aiming to technically implement digital printing with its new collection “digital VISIONS” – independently of any requirements from the field of gravure printing – and to master the technology. In the medium term, it is intended to construct a link from digital to gravure printing. In future, by means of this process, Schattdecor aims to execute very small orders economically.

Impressum m+t Ritthammer Publishing GmbH Postfach 3850, D-90019 Nürnberg Andernacher Straße 5a, D-90411 Nürnberg Telefon: +49 911 95578-80, Fax: +49 911 95578-78 www.material-technik.de E-Mail: info@material-technik.de • Herausgeber: Verlag Matthias Ritthammer GmbH, Nürnberg • Verleger: Klaus Ritthammer, Franz Schäfer, Andreas Müller-Buck­ • Geschäftsführer: Klaus Ritthammer­ E-Mail: k.ritthammer@ritthammer-verlag.de • Chefredaktion: Richard Barth, Telefon: +49 911 95578-87­ E-Mail: barth@material-technik.de • Redaktion: Arnd Schwarze, Telefon: +49 5222 2397987­ E-Mail: schwarze@ritthammer-verlag.de • Anzeigen: Kristina Lehmann, Telefon: +49 911 95578-86­ E-Mail: lehmann@material-technik.de Olga Maier, Telefon: +49 911 95578-84 E-Mail: maier@material-technik.de • Vertrieb: Johanna Schreiter • Grafik: Jürgen Kroll (Leitung), Manfred Krompaß (stellv. Leitung), Uta Fischer-Kroll, Tanja Schwarz

Verlags- und Anzeigen-Repräsentanten: • Verlagsbüro Bad Salzuflen: Arnd Schwarze, Begastraße 3, D-32108 Bad Salzuflen, ­ Telefon: +49 5222 2397987, Mobil: +49 163 3160974, E-Mail: schwarze@ritthammer-verlag.de • Verlagsbüro Bielefeld: Helge Scheibner, Föhrenstraße 2a, D-33649 Bielefeld-Ummeln, ­ Telefon: +49 521 1647544, Fax: +49 911 9557861,­ E-Mail: scheibner@ritthammer-verlag.de • Verlagsbüro Süd: Gerrith B. Horndasch M.A., Max-Planck-Straße 31, D-78713 Schramberg, ­ Telefon: +49 7422 970497, Fax: +49 7422 970428, ­ Mobil: +49 177 4377484, ­ E-Mail: horndasch@­ritthammer-verlag.de • Belgien: PUBLICITAS Media Belgium, Lozenberg 9, BE-1932 Zaventem (St-Stevens-Woluwe), ­ Telefon: + 32 2 6398429, Fax: + 32 2 6398440, ­ E-Mail: ibellis@publicitas.com, www.publicitas.com • Holland: INSIGHT PUBLICITAS B.V., Postbus 509, NL-1250 AM Laren, St. Janstraat 20, ­ Telefon: +31 35 5395111, Fax: +31 35 5310572 • Österreich: Mag. Gertrude Unger, Lehargasse 7/1, A-7431Bad Tatzmannsdorf, Telefon: +43 3353 7775, ­ Mobil: +43 650 3875785, E-Mail: gertrudeunger@gmx.at • Thailand/Malaysia: Lydia Yin, HSS Art & Exhibition, No. 888, TongBei Road, Shanghai, ZIP 200082, P.R. China,­ Telefon +86 21 65472822, Fax +86 21 65472633, ­ E-Mail: chateau21cn@yahoo.com.cn • Japan: Kagu-sangyo-shuppansha Co., Ltd., 5-3-4, sotokanda, chiyoda-ku, Tokyo, 101, Japan Anzeigenpreisliste: Nr. 24, gültig ab 1. Dezember 2010. ­ Bezugspreise: Im Einzelverkauf 9,– Euro zuzüglich Porto und MwSt., ­ Jahresabonnement 49,– Euro zuzüglich Porto und MwSt.

Erscheinungsweise: 7-mal jährlich. Nachdrucke (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen ­ jeder Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des ­ Verlags. Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers ­ gezeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der ­ Redaktion wieder. ­ Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine ­ Haftung übernommen. In der Verlagsgruppe Ritthammer erscheinen auch:

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Oberflächen | Surfaces

Natürlich und authentisch Mit besonders natürlichen und authentischen Oberflächen traten die Anbieter von Dekorpapieren und thermoplastischen Folien auf der diesjährigen interzum an. Modernste Reproduktionstechnik, Kreativität sowie verblüffenden Strukturierungen sorgten auf den Oberflächen für ein gelungenes Zusammenspiel ­ von Optik und Haptik. falls mit Gebrauchs- und Alterungsspuren, wie z. B. Rostflecken („Metallic Oxid“ bei Lamigraf z. B.), Kratzern („Cobalto“ bei Lamigraf z. B.) daher. Die neuen Steindekore gingen bei den vielen Holz- und Metallreproduktionen im Messebild fast unter. Phantasiedekore zeigten sich von der digitalen Welt inspiriert und wurden vielfach sogar mit Hilfe des Digitaldrucks erstellt. Textilstrukturen haben ebenfalls Einzug in die Kollektion gehalten, bei Süddekor z. B. unter dem Namen „Tissu“. Heimische Hölzer Für das starke Interesse an heimischen Hölzern spricht auch der Erfolg von „Swiss Elm“, den Interprint nach eigenen Worten mit seiner Ulme verzeichnen konnte.

1 Die Oberflächen-Spezialisten hatten diesmal alle Register gezogen, um ihren Exponaten nicht nur eine wohnlichen Look, sondern eine entsprechende Haptik auf den Weg zu geben. Natürlichkeit hieß das große Motto, das bei allen Kollektionen im Vordergrund stand. Dank modernster Druck- und Verpresstechnik ließen sich zahlreiche Exponate kaum mehr von Echtholz-Furnieren oder massivem Holz unterscheiden. Traditionelle Möbelhölzer aus Europa standen bei den Neuvorstellungen im Mittelpunkt und wurden von den Besuchern aus der Einrichtungsindustrie erfolgreich aufgenommen. Bei der Auswertung der Musterbestellungen rangieren klassische, europäische Möbelhölzer wie Eiche, Ulme und Esche auf den vordersten Plätzen. Vielfach wurden zusätzlich die Themen „Aged“ und „Saw-cut“ aufgegriffen. Durch Alterungs- und Bearbei­22

1| Das Dekor „Thuja“ ist ein Vertreter der streifigen Dekore und hellen Farbstellungen. The new decor “Thuja” is typical of the striped decors and light colour-tones. Photo: Interprint 2 + 3| Ulme zählte zu den Shooting-Stars, hier als elegante „Milfort Elm“ (2) mit weicher Plankung von Impress. Die „Amara Wenge“ (3) vermittelt durch grob gearbeitete Planken und Sägespuren emotionales Flair. Elm was one of the shooting stars – here, the elegant “Milfort Elm” (2) with soft planking, by Impress. With its roughly hewn planks and sawmarks, „Amara Wenge“ (3) radiates emotional flair. Photos: Impress

tungsspuren wurde den Hölzern ein noch authentischerer Look verliehen. Daneben ließen sich die Dekordrucker von Thermo-Hölzern („Thermo treated Oak“ bei Lamigraf z. B.) oder sogar von verbranntem Holz (z. B. bei Interprint) inspirieren. Metalldekore kamen eben-

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4 + 5| „Wyoming Maple“ (4) tritt mit feiner, faseriger Holzstruktur und Weißeffekt auf die Bühne. „Taormina Rüster“ (5) ist ein Melamindekor mit synchronem Porenbild. “Wyoming Maple” (4) is seen here with fine, fibrous wood structure and white effect. “Taormina Rüster” (elm) (5) – a melamine decor with synchronous pore structure. Photos: Schattdecor

beispielsweise verfügt über eine plastisch wirkende Porenbetonung mit Negativpore. „Nancy Rüster“ kommt mit feiner Struktur daher. Besonders naturnah wirkt die „Alcantara Esche“ mit ihrer Kernholzstruktur. BauschDekor und BauschLinnemann traten in Köln nicht nur mit dem trendigem „Used Look“ bei der Eiche „Chimera Oak“ auf, sondern hatten mit „Granite Rose“ auch eine fantasievolle Dekorentwicklung mitgebracht. Das Dekor besticht durch das Zusammenspiel oder den Kontrast fragment­

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5 Bei der Präsentation in der Design Post gegenüber den Kölner Messehallen hatte das Unternehmen seine neuen Holzdekore in Kombination mit trendigen Uni-Metallics vorgestellt. Neben den Trendhölzern Eiche und Ulme hatte der Dekordrucker sich auch mit Nadelhölzern beschäftigt. Die Neuheit „Thuja“ greift die Streifenstruktur der Lärche auf. Andere Dekore erhielten eine weiße Pore oder eine gebürstete Oberfläche mit auf den Weg. Impress Decor berichtet über ein besonders großes Interesse an der Neuentwicklung „Amara Wenge“. Das Dekor ist Bestandteil der auf der interzum präsentierten „Mailand-Kollektion“, die Trends der diesjährigen Möbelmesse Mailand aufgreift. Mit grob bearbeiteten Planken, Sägespuren und sichtbaren Holzfasern reiht sich „Amara Wenge“ in die eher dunklen Möbelhölzer auf der interzum ein. Die „Santana Oak“ weist dagegen einen „saw-cut“-Effekt auf. Nach Eiche folgt auf der Erfolgs-

skala die Ulme, bei Impress als Dekor „Milfort Elm“. Diese Holzart erwies sich ohnehin als Shooting Star auf der Kölner Zulieferschau und hatte in jeder Kollektion Einzug gehalten. Die Impress-Neuheit „Check“ bringt dagegen Farbe ins Spiel. Das Phantasiedekor mit seiner Karo-Struktur ist für junge Möbel und als ideale Ergänzung zu Holzstrukturen konzipiert.

nach dem Erfolg bei Laminatfußböden hält die Synchronpore nun auch in der Möbelwelt Einzug. Unter den Erfolgsdekoren rangieren bei Schattdecor ebenfalls die europäischen Hölzer Eiche, Rüster und Esche. Die Neuentwicklungen zeichnen sich durch ein eher ruhiges Gesamtbild aus, ohne dass jedoch auf interessante Effekte verzichtet wird: Die „Rijeka Eiche“

6| Fashion trifft Interieur: Mit feinen Textilstrukturen kommt „Glencheck“ bei BauschLinnemann daher. Fashion meets interior: “Glencheck” with fine textile structures, by BauschLinnemann. Photo: BauschLinnemann

Zur Optik kommt die Haptik Haptische Oberflächen spielten bei Schattdecor eine wichtige Rolle. Das Unternehmen stellte synchrone Dekorstrukturen für die Melaminoberfläche vor, die in Zusammenarbeit mit den Pressblechherstellern Hueck („Taormina Rüster“) und Sesa („Canterbury Oak“) entwickelt wurden. Denn

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Europas Dekorbranche im Aufwind Die europäische Oberflächen-Branche verspürte 2010 sowie im ersten Halbjahr 2011 wieder Rückenwind. Fast alle Unternehmen signalisieren das Ende der Krisenjahre mit Neuinvestitionen in Maschinen und in neue Auslandsniederlassungen. 1| Interprint setzt an seinem Standort Egorivesk/Russland eine zweite Druckmaschine ein. Interprint is installing a second printing line at its Egorivesk factory in Russia. Photo: Interprint 2| Schattdecor weihte Ende 2010 seinen neuen Standort in Istanbul/Türkei ein. At the end of 2010, Schattdecor inaugurated its new facility in Istanbul (Turkey). Photo: Schattdecor 3| Süddekor investierte am Firmensitz in Deutschland in eine neue Elektronenstrahlanlage zur Herstellung von Finishfolien. At its headquarters in Germany, Süddekor invested in a new electron-beam system for the manufacture of finish foils. Photo: Süddekor 4| Hornschuch hat 2010 den US-Produzenten O´Sullivan Films übernommen. In 2010 Hornschuch acquired the American company O’Sullivan Films. Photo: Hornschuch

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Während der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise hatte die Oberflächen-Branche kräftig Federn lassen müssen. In den Jahren 2008 und 2009 büßten die Unternehmen rund ein Viertel ihres Umsatzes ein. Beim Weltmarktführer Schattdecor beispielsweise war der Umsatz 2009 von 420 Mio. auf 350 Mio. Euro geschrumpft. Der verlorene Boden konnte inzwischen wieder gut gemacht werden, denn die führenden Unternehmen meldeten für 2010 zum Teil zweistellige Umsatzzuwächse. Hornschuch beispielsweise erzielte 2010 ein Umsatzplus von über 21 Prozent und liegt damit über dem Umsatz des Vorkrisenjahres. Beim Dekordrucker Interprint stieg der Umsatz im Berichtszeitraum sogar um 30 Prozent. Impress Decor erwirtschaftete 2010 einen Zuwachs von fast 17 Prozent und Schattdecor konnte seinen Umsatz von 350 Mio. auf 440 Mio. Euro ausbauen. Trotz eines positiven Starts rechnen die Oberflächen-Spezialisten für das Gesamtjahr 2011 allerdings nicht mit ähnlich hohen Wachstumszahlen wie 2010. Investitionen im Ausland Gleichzeitig stellt sich die Produktions- und Unternehmensstruktur heute anders dar als in den Jahren vor der Krise. So verfügt Impress

Decor seit diesem Jahr über keine Dekordruckaktivitäten in Deutschland mehr. Die Druckmaschinen am Firmensitz in Aschaffenburg wurden auf die ausländischen Produktionsbetriebe in Polen und Brasilien verteilt, zwei ältere Maschinen wurden verschrottet. Im Herbst vergangenen Jahres hatte Impress Decor bereits das russische Werk im russischen Uwa um eine dritte Imprägnieranlage erweitert. Weltweite Investitionen Auch bei den anderen Dekordruckern wurden in den vergangenen Monaten die Druckkapazitäten im Ausland ausgebaut und im Fall von Schattdecor das Produktionsnetz sogar auf weitere Länder ausgeweitet. So verfügt das Unternehmen seit Ende vergangenen Jahres über eine Dekordruckerei in der Türkei. Im Januar 2011 wurde im neuen Standort in St. Louis (USA) die erste Dekorpapierrolle gedruckt. Im Werk Głuchołazy (Polen) wurde fast zeitgleich eine neue Lackieranlage in Betrieb genommen. Beim Joint-Venture-Unternehmen Kingdekor in Quzhou (China) ist im Juni diesen Jahres die dritte Papiermaschine angelaufen, die die Kapazität für hochwertige Dekorpapiere auf 80.000 t/a steigert. Im April hatte das Unternehmen bereits in Russland seine Produktionskapazitäten für Mela-

minfilme durch den Kauf von zwei Imprägnieranlagen eines russischen Produzenten in Tjumen erweitert und verfügt damit über eine weitere Produktionsstätte in Russland. Mit dem neuen Standort beliefert das Unternehmen nun auch die Region Westsibirien mit Melaminfilmen. An seinem bisherigen Standort in Shatura nahe Moskau befinden sich seit 2008 drei Imprägnieranlagen im Einsatz. Mit zwei weiteren Imprägnieranlagen will der Dekordrucker auch in naher Zukunft seinen italienischen Standort in italienischen Rosate aufrüsten. Weitere Maschineninvestitionen sind im Werk Sao José dos Pinhais (Brasilien) sowie in der Türkei vorgesehen. Interprint hat ebenfalls im Laufe der vergangenen Monate seine Produktionskapazitäten im Ausland aufgerüstet. Vor wenigen Wochen ging in seinem Werk in Egorivesk bei Moskau eine zweite Druckmaschine vom Fabrikat „Kochsiek“ ans Netz. Parallel dazu befindet sich im Interprint-Werk Samara der dritte Imprägnierkanal im Aufbau. Der Dekordrucker hatte 2010 den Standort in Samara von Coveright übernommen und verfügt nun auf dem russischen Markt über eine vollstufige Produktion, bei der er sowohl den Dekordruck als auch die Imprägnierung anbieten kann. Zu den wenigen Unternehmen,

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die sich bei ihren Investitionen auf den Heimmarkt konzentriert haben, zählt der deutsche Dekordrucker Süddekor. Das Unternehmen hat im Spätsommer vergangenen Jahres am Firmensitz in Laichingen eine neue ElektronenstrahlLackieranlage in Betrieb genommen, mit der das Unternehmen nun Finishfolien mit zusätzlichen Oberflächen-Effekten produzieren kann. Die Jahreskapazität der Anlage liegt bei 55 Mio. Quadratmetern. Wachstumsmarkt Türkei Die deutschen Produzenten von thermoplastischen Dekorfolien haben ebenfalls am Firmensitz kräftig investiert. In den vergangenen Monaten hat Klöckner-Pentaplast mehrere neue Produktionsanlagen in seinen Werken in Deutschland und Portugal in Betrieb genommen. Im Werk Burgkirchen beispielsweise wurde im Frühsommer 2011 eine hochmoderne PETExtruderlinie für Schrumpf- und Möbeloberflächen installiert. Zunehmend strecken die deutschen Anbieter ihre Fühler aber auch in andere Märkte aus. Hornschuch beispielsweise hatte 2010 den nordamerikanischen Folienproduzenten OSullivans Film Inc. in Winchester/Virginia (USA) übernommen. Während das USWerk derzeit mit neuen Maschinen ausgestattet wird, plant Hornschuch, im Stammwerk in Weißbach bis Ende 2011 neue Fertigungsanlagen zu installieren. Der deutsche Thermofolien-Produzent Renolit SE hat jüngst eine eigene Vertriebsniederlassung in Istanbul gegründet. Mit Hilfe eines eigenen Lagers will das Unternehmen seine Position in dieser Region stärken, die für Renolit zu den wichtigsten Wachstumsmärkten so-

wohl im Bereich der Möbelfolien als auch bei den Folien für die Außenanwendung zählt. Im Herbst vergangenen Jahres hatte das Unternehmen schon seine Position auf dem italienischen Markt durch die Übernahme der Geschäfte des Folienherstellers Eurogloss mit Sitz in Peschiera Borromeo ausgebaut. Mit Eurogloss verfügt Renolit nun über eine weitere Fertigungsstätte für Hochglanzfolien sowie 2D-Folien für Flachkaschierungen und Ummantelungen. Konkurrenzdruck aus Asien Im Gegensatz zur Dekordruckindustrie, die mehrheitlich ihren Sitz in Deutschland hat, ist das Anbieternetz der Thermoplastfolien-Produzenten in Europa breiter gespannt. Neben den oben genannten deutschen Anbietern finden sich weitere Produzenten von thermoplastischen Folien in Italien, Großbritannien, Polen, Österreich und Schweden. Allerdings gehört der schwedische Folienproduzent Gislaved Folie AB inzwischen zur Surteco-Gruppe mit Sitz in Deutschland. Mit Übernahmen und Zusammenschlüssen reagieren die europä­ ischen Produzenten nicht zuletzt auf den stärkeren Wettbewerb durch Anbieter von Möbelfolien aus dem asiatischen Raum, die in den letzten Jahren mit ihren Produkten auf den europäischen Markt drängten. Der japanische Anbieter C.I. Kasei hatte 2008 unter dem Namen Bonlex Europa sogar eine europäische Produktionsstätte in Motta di Livenza (Italien) eröffnet. Investitionen in Digitaldruck Neben Investitionen in die angestammte Drucktechnologie hat für

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die Oberflächenbranche inzwischen auch das Zeitalter der digitalen Drucktechnologie begonnen. In den vergangenen sechs Monaten sind bei einer Reihe von Oberflächen-Spezialisten neue Produktionsanlagen mit Inkjet-Technologien in Betrieb gegangen, mit denen die Branche den Kundenservice verbessern will und von denen sie sich wirtschaftliche Vorteile verspricht. Im Juli hat bei Schattdecor am Firmensitz in Thansau eine 160 cm breite Digitaldruckanlage ihren Betrieb aufgenommen. Interprint bietet bereits seit Jahresbeginn digitale Druckdekore an, die in Zusammenarbeit mit einem Partnerunternehmen realisiert werden. In den nächsten Mona-

ten soll dann eine selbst entwickelte Digitaldruckanlage mit innovativer Lasertechnologie in Betrieb gehen. Auch der Thermoplastfolien-Spezialist Klöckner-Pentaplast investiert in die Digitaldruck-Techologie und installierte in den Sommermonaten eine Digitaldruckanlage, mit der das Unternehmen seinen Kunden bedruckte 3D-Folien auch in kleinen Chargen bieten will. Allerdings befassen sich auch die Kunden der Dekordrucker mit der neuen Technologie. Bei den beiden Holzwerkstoff-Produzenten Westag & Getalit und Egger sind zum Teil bereits seit längerem solche Digitaldruckanlagen im Einsatz. Richard Barth

European decor industry experiencing an upswing In 2010 as well as the first half of 2011, the European surfaces industry once again felt a tailwind. During 2008 and 2009, manufacturers lost roughly a quarter of their sales. Meanwhile, they have managed to regain lost ground, because in 2010, in some cases, surfaces specialists registered 2-digit increases in sales. At the same time, the production structure and company structure today are quite different from those in the years preceding the crisis. In recent months, some decor printers have increased their printing capacity in foreign locations and established sales agencies in growing markets. The German manufacturers of thermoplastic decor foils also have invested strongly. They too are increasingly putting out their feelers into other markets. Meanwhile, apart from investments in traditional printing technology, the age of digital printing technology has begun for the surfaces industry also. During the last six months, a number of surfaces specialists have started up new production lines using inkjet technologies, from which the industry expects a more individual customer service and economic advantages with small lot sizes. But the customers of the decor printers also are becoming involved in the new technology. At the woodbased panels manufacturers Westag & Getalit and Egger, such inkjet printing lines are now in operation, in some cases for some time already. ­m aterial+technik möbel 05|11 ­­­43

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Wirtschaftliche Lösungen für die Durchlauf- und Stationärtechnik Bei der Entwicklung neuer Anlagen für die Möbelindustrie hatten die Hersteller von Holzbearbeitungs­ maschinen diesmal auch den Geldbeutel ihrer Kundschaft im Blick. Zahlreiche Neuerungen auf der ­ Ligna in Hannover waren mit Blick auf die Wünsche und Anforderungen mittlerer und kleiner Produktions­ betriebe ­entwickelt worden. Geringere Investitionsvolumen öffnen Stationärmaschinen künftig verstärkt die Türen bei Handwerksbetrieben, die dadurch von modernster Technologie profitieren und sich AutomatisierungsVorgänge ins Haus holen können. Hierzu zählt beispielsweise das Kantenanleimen mit Hilfe eines Lasers, mit dem Homag inzwischen CNC-Bearbeitungszentren ausstattet und nicht nur wie bisher Durchlaufmaschinen. Andere Anlagen punkten durch ihre Multifunktionalität, so dass dem Anwender mit einer Maschine die Möglichkeiten von zwei Maschinen geboten werden. Beispielsweise ist das fugenlose Kaschieren von ­Flächen inklusive der Verschließung der Längskante mit dem „reacTec“-Verfahren von Homag in einem Durchlauf möglich. Zahlreiche Holzbearbeitungsmaschi­62

nen sind heute schnell umrüstbar und für die unterschiedlichsten Materialien geeignet. Das macht auch kleinste Losgrößen wirtschaftlich produzierbar. High-Speed für die Holz­bearbeitung Neben der Stationärtechnik wurden auf der Ligna auch High-TechDurchlaufmaschinen vorgestellt, bei denen in der Serienfertigung eine noch höhere Produktivität erzielt werden kann. Verschiedene Anlagen punkten mit Vorschubgeschwindigkeiten, die einen neuen Rekord aufstellen und dadurch die Stückkosten weiter senken. So führte Weeke eine neue HighSpeed Bohrtechnik vor, die eine Leistungssteigerung von bis zu 15 Prozent bringt. Und eine neue Ummantelungsmaschine des Spaniers Barberan erreicht laut Firmen-

angaben einen Vorschub von bis zu 120 m/min. SCM wiederum schickte einen besonders schnellen Werkzeugwechsler für seine Bearbeitungszentren ins Rennen, der in weniger als 5 Sekunden das Auswechseln vornimmt. Ressourcen effizient produzieren Eine entscheidende Rolle spielt e auf der Ligna das Thema Energieund Ressourceneffizienz. Bei der Entwicklung neuer Maschinen bemühten sich die Hersteller um Lösungen, mit denen sich der Energieverbrauch reduzieren lässt. Das „EcoPlus“-System von Homag trägt dazu bei, dass bis zu 30 Prozent Energie eingespart wird. Betriebskosten werden dadurch nachhaltig gesenkt. Das bereits zuvor erwähnte „reacTec-Verfahren“ des Herstellers soll sogar zu einer

Verringerung von bis zu 50 Prozent der Energiekosten beitragen. Zahlreiche Maschinenhersteller hatten sich darüber hinaus mit Konzepten zur Verringerung des Material- und Rohstoff-Verbrauchs befasst. Mit der „Projet“-Leimoptimierung stellte Dieffenbacher eine Lösung für die Herstellung von Faserplatten vor, die die Produktionskosten um bis zu 15 Prozent senken soll. Und mit dem Trockenharz-Mischsystem „Evojet“ des Herstellers lassen sich sogar bis zu 40% Leimkosten bei der Plattenherstellung einsparen. Mit dem „ClassiSizer“ lässt sich zudem der Energiebedarf im Vergleich zu herkömmlicher Zerkleinerungstechnik reduzieren, da kein vorgeschalteter Reinigungsprozess erforderlich ist. Mit dieser Anlage lassen sich sowohl Kleinholzreste als auch Kappholzstücke in beliebigen Korn-

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Fokus

1| Hymmen zeigte als Weltneuheit eine Inkjet-Druckanlage mit UV-Tinte in Kombination mit einer Melaminharzverpressung. Hymmen presented an inkjet printing line with UV-ink, in combination with a melamine resin press unit. Photo: Hymmen 2| Bürkle stellte in Hannover eine neue Kompaktanlage mit Drehwender für die 3D-Folienbeschichtung vor. In Hanover, Bürkle presented a new compact line with a rotary turning device for 3D-foil coating. Photo: Bürkle 3| SCM hatte sein CNC-Bearbeitungszentrum „Accord 40 FX“ mit einem neuen Sicherheitssystem ausgestattet, in dem Mitbewerber Homag eine Patentverletzung sieht. SCM has equipped its CNC machining centre “Accord 40 FX” with a new safety system, which its competitor Homag claims to constitute a patent infringement. Photo: SCM

größen verarbeiten. Völlig neu ist auch der „Ecopulser“, der berührungslos mit Hilfe von Druckstoßwellen verschiedene Materialien zerkleinert und dadurch nahezu verschleißfrei ist. Die Anlage ist dadurch unempfindlich gegen Einträge wie Glas, Stein und Sand sowie gefrorenes Holz und benötigt für diesen Zerkleinerungsprozess laut Firmenangaben nur ein Drittel der üblicherweise erforderlichen Energie benötigen. Qualitätssteigerung Weiterer wesentlicher Punkt bei der Entwicklung neuer Systeme war die Verbesserung der Qualität. Bei der Herstellung von Hochglanzoberflächen sorgen neue Imprägnieranlagen und Harzrezepturen für ein besseres Ergebnis. Innovative, Ressourcen effiziente Versiegelungsverfahren erhöhen die Ab-

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riebbeständigkeit und machen die Oberflächen langlebiger. Ausgeklügelte Technik und zum Teil auch neue vibrationsdämpfende Materialien und Konstruktionen tragen dazu bei, dass die Genauigkeit bei der Bearbeitung von Möbelelementen weiter steigt und dadurch die Ressourcen geschont werden. Anwender orientierte, intuitiv und grafisch unterstützte Bedienungen der Maschinen und Anlagen über Touchscreens erleichtern dem Bediener die Arbeit. Die neuen Anlagenkonzepte bieten den Anwendern zudem mehr Toleranz bei der Bearbeitung, vermeiden durch intelligente Prozesse Fehler und im Falle der „SafeScan“-Lösung von Homag sogar Unfälle. Anstelle von Trittschutzmatten und Lichtschranken überwacht dieses Sicherheitssystem den Arbeitsbereich berührungslos. Kommt der Mitarbeiter in die Nähe des Sicherheitsbereichs, so wird zunächst der Vorschub reduziert und der Mitarbeiter gewarnt. Erst im direkten ­Sicherheitsbereich wird die Maschine blockiert. Bei dieser Überwachungstechnik befindet sich das Unternehmen allerdings seit der Ligna im Gerichtsstreit, da Homag in der von SCM vorgestellten

Sicherheitslösung eine Patentverletzung sieht. Das italienische Unternehmen will nun nachweisen, dass es ein ähnliches Sicherheitssystem bereits im vergangenen Jahr entwickelt und vorgestellt hat und somit keine Patentverletzung vorliegt. Bei den sog. „Fotobumpers“ von SCM handelt es sich um eine kombinierte Aktion von Fotozellen und Schutzpuffern bei Bearbeitungszentren. Aufgrund einer einstweiligen Verfügung durch Homag hatte der italienische Ma-

schinenbauer während der Ligna die Technik aus seinen Bearbeitungszentren entfernen müssen. Neue Digitaldruck-Lösungen Hymmen hatte sich auf der Ligna ganz dem Thema Digitaldruck gewidmet und präsentierte dort eine Weltneuheit: eine Digitaldruckanlage mit UV-Tinten von Rolle zu Rolle in Kombination mit einer ­Melaminharzverpressung. Bislang wurden für diesen Zweck wasserbasierte Tinten verwendet, die aber bei industriellen Inkjet-Anlagen erhebliche Probleme mit sich brachten. Durch die Modifizierung von UV-Tinte gelang es dem Unternehmen, dieses Verfahren auch für Single-Pass-Anlagen anwendbar zu machen. Gleichzeitig stellte Hymmen ein Modulkonzept für

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