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RAUVISIO BRILLIANT
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Fertigungstechnik:
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Synchronporen bringen Dekore nah ans Holz
Neue Verfahren helfen Ressourcen sparen
Polsterstoffe wirken wie natürlich gealtert
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Über 130 Teilnehmer informierten sich auf dem Workshop über neue Holzwerkstoffe. At the workship, more than 130 visitors came to inform themselves about new woodbased materials. Photos: Barth
Holzwerkstoffindustrie stellt sich neuen Herausforderungen Zum vierten Mal fand in Köln der Innovationsworkshop des Verbandes der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI) statt. Erstmals wurde dieser allerdings während der interzum und nicht am Vorabend veranstaltet.
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Neuartige Holzwerkstoffe, aber auch die Branchenentwicklung standen im Mittelpunkt des diesjährigen Innovationsworkshops Holzwerkstoffe des Verbandes der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI). Am zweiten Messetag der interzum kamen rund 130 Interessenten ins Congress-Centrum Nord der Koelnmesse, um sich von den 16 Referenten über neue Plattenwerkstoffe und aktuelle Marktdaten informieren zu lassen. Diesmal wurde der Workshop von VHI, IHD und VHK gemeinsam mit der Koelnmesse veranstaltet. Katharina C. Hamma (Geschäftsführerin Koelnmesse) wies in Ihrer Begrüßungsansprache ausdrücklich auf die gelungene Verbindung der Veranstaltung und die Synergien mit der interzum als Weltleitmesse der Möbelzulieferindustrie hin. Die Spannbreite der Vorträge war breit gefächert; die Referenten stammten diesmal sowohl aus der Möbelindustrie als auch aus der Holzwerkstoffbranche. Hierzu kamen Referenten aus den Forschungsinstituten, die über Forschungsprojekte informierten. Am Nachmittag des Workshops stellten Referenten von Pfleiderer, Glunz und Kettler neue, leichte Holzwerkstoffplatten vor. Die beiden ersten Unternehmen zählten zu den Ausstellern auf der interzum, so dass die Teilnehmer des Workshops auch gleich einen Blick auf die vorgestellten Neuentwicklungen werfen konnten. Beiträge aus der Technik komplettierten den Innovationsworkshop, bei dem diesmal nicht nur die Anwendung von Holzwerkstoffen im Einrichtungsbereich, sondern auch neue Marktsegmente für die Holzwerkstoffhersteller vorgestellt wurden. MDF statt Karton Christoph Wenderdel (IHD) beispielsweise berichtete über erste Ergebnisse bei der Entwicklung von extradünnem, faltbarem MDF, das als Alternative zu Verpackungskartons zum Einsatz kommen könnte. Hierbei handelt es sich um ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördertes Gemeinschaftsprojekt von IHD und PTS. Bei dem Projekt gelang es, einen „Trockenkarton“ mit MDF-Verfahrenstechnik herzustellen, der eine ähnliche Rill- und Falzbarkeit wie Graukarton aufweist.
Bei der Herstellung nutzten die Forscher das sog. Airlaid-Verfahren, welches in der Vliesindustrie angewandt wird. Als Bindemittel wurde laut Angaben des Referenten Weizenmehl eingesetzt. Ziel war die Herstellung eines DünnMDF als Substitut für Verpackungskartons mit einer Dicke von 0,4 mm und einer Dichte von 750 kg/m3, was auf Laborpressen annährend gelang. In weiteren Versuchsreihen wollen die Forscher durch Variation der Rohstoff- und Prozessparameter die Verwen-
dungsmöglichkeiten des Trockenkartons verbessern. Vor dem Hintergrund eines Anstiegs des Marktvolumens bei Verpackungskartons von 12 Prozent im Zeitraum 2008 – 2012 sieht Wenderdel zusätzliches Absatzpotenzial sowohl für die Holzwerkstoff industrie als auch für die Papierhersteller. Trockenkarton würde gegenüber Graukarton aufgrund der geringeren Produktionskosten punkten. Neben einem geringerem Energieverbrauch werde Prozesswasser eingespart und es könne auf Prozesschemikalien verzichtet werden. Interessante Marktdaten erfuhren die Workshop-Teilnehmer auch aus dem Mund von Stefan Waldenmaier (Leicht-Küchen). Er beschrieb in seinem Vortrag nicht nur die aktuellen Rahmenbedingungen für den Möbelstandort Deutschland, sonChristoph Wenderdel (IHD) berichtete über erste Ergebnisse bei der Entwicklung von extradünnem, faltbarem MDF als Alternative zu Verpackungskartons. Christoph Wenderdel (IHD) reported on initial results in the development of extra-thin foldable MDF as an alternative to packing cartons.
Auf dem VHI-Kongress zeichnete Dr. Ing. Ulrike Bohnsack (links) vom DIN (Deutsches Institut für Normung e.V.) Prof. Dr. Rainer Marutzky als führenden Experten für Normung mit der Beuth-Gedenkmünze aus. At the VHI Congress, Prof. Dr. Rainer Manutzky, a leading expert in the field of standardisation, was awarded the Beuth Memorial Medal by Dr. Ing. Ulrike Bohnsack (left) of the DIN (Deutsches Institut für Normung e.V., German Institute for Standardisation). dern zeigte auch die Herausforderungen auf, denen sich Möbelhersteller und damit auch ihre Zulieferer in der Zukunft stellen müssen. So sei laut Waldenmaier bis 2050 mit einem deutlichen Rückgang der Bevölkerungszahl und damit der Konsumenten in Deutschland zu rechnen. Eine entscheidende Rolle spiele dabei die Zuwanderung. Sollte diese 100.000 Menschen jährlich betragen, würde die Bevölkerung auf 65 Mio. Personen schrumpfen, rechnete der LeichtGeschäftsführer vor. Zusätzlich zum prognostizierten Rückgang der Konsumentenzahl sei die Branche mit stagnierenden Pro-KopfAusgaben bei Möbeln konfrontiert. m aterial+technik möbel 03|13 7
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Gute-Stimmung-Messe Die interzum hat als Weltleitmesse der Möbelzulieferindustrie ihrem Namen alle Ehre gemacht. Das Kölner Event punktete sowohl bei den Ausstellern als auch bei den Besuchern. Die 1.512 Aussteller hatten alles getan, um die Veranstaltung zu einem rundum gelungenen Ereignis zu machen.
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Die Koelnmesse konnte mit der diesjährigen interzum mehr als zufrieden sein. Allen Unkenrufen zum Trotz schadete der Terminwechsel mit der Ligna nicht. Diesmal fand die Maschinenmesse vor der interzum statt. 2015 kehrt man zwar zur alten Reihenfolge zurück, doch die interzum startet dann erst am Dienstag und schließt am darauffolgenden Freitag. Im Mai diesen Jahres konnte die erhoffte Besucherzahl zwar nicht ganz erreicht werden, aber mit rund 53.000 Interessenten erzielte die diesjährige Zulieferschau in etwa das Niveau der letzten Ausgabe mit ihren 52.400 Besuchern. Besser als die Besucherzahlen war auf jeden Fall die Stimmung, die während der vier Veranstaltungstage in den zehn Hallen herrschte. Die Beurteilungen der Aussteller fielen fast durchweg positiv aus, 1 2
kritische Stimmen waren deutlich in der Minderheit. Volle Zufriedenheit Aus nahezu allen Produktsegmenten gab es gute Noten für das Zulieferevent. Beim Kantenspezialisten Rehau wurden die Erwartungen „mehr als übertroffen“. Insbesondere die ersten beiden Messetage seien „besuchsmäßig überproportional im Vergleich zu 2011“ gewesen. Positiv fiel auch das Fazit des Beschlagspezialisten Vauth-Sagel aus: „Die Messe war für uns ein voller Erfolg. Unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen“. Union Knopf als Vertreter der Zierbeschlagindustrie befand: „Wir sind nach der eher schwach besuchten ZOW mit hohen Erwartungen nach Köln gereist und können durchaus sagen, dass diese übertroffen wurden“. Ähnlich zufrieden urteilten auch
die Oberflächen-Anbieter. Bei Resopal lautete das Fazit: „Die interzum bleibt eine hervorragende Plattform für die Branche. Resopal wird auch 2015 wieder zu den Ausstellern gehören.“ Kritische Stimmen Das Wachstum bei der Ausstellerzahl (+ 7 %) und bei der Hallenfläche (+ 6 %) brachte nicht jeder Halle die gewünschte Besucherfrequenz. So lautete das Messefazit beim Zuschnittexperten topcutbullmer: „Enorm gefüllte Hallen blieben zwar aus, dafür haben wir die Qualität der Besucher als sehr gut empfunden“. Angesichts von 400 Anbietern konnte das Polstersegment zwar verlorenen Boden gutmachen, doch hinsichtlich der Zusammensetzung der Aussteller und Hallengestaltung gab es die eine oder andere Abwertung. Obwohl zahl-
1| Eine originalgetreue westfälische Jagdhütte diente Vauth-Sagel als Messestand. The Vauth-Sagel stand at the interzum was a real Westphalian hunting lodge. Photo: Vauth-Sagel 2| Synchronporen lautete das Motto bei den Oberflächen. Synchronous pore structure was the motto chosen for the surface materials. Photo: Kronoswiss reiche Anbieter von Polstertechnik zurückgekehrt waren, mussten die Besucher feststellen, dass die Hersteller von Zuschnitttechnik der Texprocess in Frankfurt die größere Bedeutung einräumten. Darüber konnte auch die installierte Polstersitz-Produktionsstraße nicht hinwegtäuschen, auf der während der Messe Ledersitze für den Reisemobilhersteller
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Bürstner produziert wurden. Die Teilnehmer im Ausstellungsbereich „innovation of interior“ in Halle 4 zeigten sich ebenfalls nicht sonderlich zufrieden. Anbieter aus dem Lichtsegment beklagten die mangelnde Besucherfrequenz, da sich die relevanten Besuchergruppen eher auf den Beschlagbereich im nördlichen Teil des Messegeländes konzentriert hätten und dort auch einige Lichtanbieter unterge-
ner Salice präsentierte. Beim Oberflächenspezialisten Renolit wiederum hingen große Mobile figuren von der Decke. Auch in den anderen Bereichen ging es diesmal nicht allein um die Produktpräsentation. Durch neue Standgestaltungen wollten die Zulieferer auch ihrer Firmen- und Produktphilosophie Ausdruck verleihen. So hatte Häfele seinen Stand zweigeteilt: Auf der einen Seite
ger, Kronoswiss und Kaindl sowie Gruppo Frati aus Italien namhafte europäische Anbieter an Bord. Trotz starker Präsenz auf der ZOW in Bad Salzuflen traten die Anbieter von Lichttechnik zusätzlich auf der interzum an. Im Polstersegment wartete die Veranstaltung mit einem „Who is who“ in den Bereichen Schaumstoff, Leder und Zuschnitttechnik auf. Obwohl wenige Tage zuvor Möbelstoffprodu-
3 kommen seien. Mäßig frequentiert war auch die Halle 3, in der vor allem asiatische Anbieter anzutreffen waren. Aufwändige Messestände Die meisten Aussteller hatten weder Mühe noch Kosten gescheut, um die internationalen Besucher mit ihrem Messeauftritt zu begeistern. Mit bisweilen spektakulär gestalteten Messeständen knüpften sie an die Glanzzeiten der Veranstaltung in den 90er Jahren an und trugen so in erheblichem Maße zum Erfolg der diesjährigen Ausgabe bei. Zu erwähnen ist hier vor allem der der als westfälische Jagdhütte gestaltete Messestand des Beschlagproduzenten VauthSagel, der den Produktionsstandort in Deutschland signalisieren sollte. Wohnliches Ambiente herrschte im zweistöckigen „Casa Salice“ vor, mit dem sich der Italie-
messe „InnoMateria“ in Halle 11.2 geboten, die erstmalig am 14. und 15. Mai parallel zur interzum veranstaltet wurde. Die Bedeutung der interzum als Neuheitenmesse wurde nicht zuletzt mit dem „interzum award: intelligent material & design“ unterstrichen, mit dem am Vorabend der Messe insgesamt 51 Produkte ausgezeichnet wurden. Neun von ihnen erhielten die Auszeichnung
4 wurden die technischen Innovationen präsentiert, auf der anderen Seite war das Zusammenspiel der Zulieferprodukte im eingebauten Möbel zu sehen. Internationales Event Mit 1.512 Ausstellern, von denen 1.121 (74 %) aus dem Ausland stammten, bewies die interzum ihre Internationalität. Alle Zuliefersparten waren repräsentativ vertreten. In den meisten Fällen befanden sich auch die Marktführer geschlossen an Bord. Im Beschlagund Oberflächensegment gab es kaum Lücken. Bei den Dekordruckern hatte lediglich interprint einer Präsenz im Ausstellungszentrum „Design Post Köln“ erneut den Vorzug vor den Messehallen gegeben. Nicht vollzählig war dagegen die Holzwerkstoffindustrie angetreten. Allerdings hatte die Veranstaltung mit Pfleiderer, Eg-
zenten im Rahmen der Proposte zusammengekommen waren, stellten einige Möbelbezugsanbieter in Köln aus. Branchenplayer an Bord Für die Besucher war die interzum die wichtigste Neuheitenmesse des Jahres 2013, weil die Big Player auf der ZOW nicht ausgestellt und ihre Produktentwicklung auf die interzum ausgerichtet hatten. Die interzum bot aber nicht nur eine Fülle an Produktneuheiten, sondern auch ein breites Rahmenprogramm. Bei den Vortragsveranstaltungen auf den vier Piazzen und vor allem beim VHI-Innovationsworkshop konnten die Besucher jede Menge Zusatzinformationen über neue Produkte und Verfahren erhalten. Branchenübergreifende Materialien bekamen Designer und Werkstoffentwickler darüber hinaus im Rahmen der Kongress-
3| DTS macht Holzwerkstoffe auch für den Außeneinsatz fit. DTS makes woodbased materials fit for outdoor applications, too. Photo: Barth 4| Nicht nur bei Samet lassen sich Scharniere dem Schrankinneren besser anpassen. Not only with Samet can hinges be better adapted to cabinet interiors. Photo: Koelnmesse „Best of the Best“. Die preisgekönten Innovationen vermittelten einen ersten Eindruck dvon, mit welchen Themen sich die Produktentwickler der Zulieferer in den vergangenen Monaten befasst haben. Noch mehr Funktionalität Auf der Messe warteten zahlreiche andere Aussteller mit nicht minder innovativen Produkten und m aterial+technik möbel 03|13 13
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Breite Palette an Lösungen Im Jahr des 125-jährigen Bestehens präsentiert sich Beschlagspezialist Hettich überaus breit aufgestellt. Die Palette der Bereiche, für die das Unternehmen aus Kirchlengern Lösungen parat hält, reicht von Schiebetüren, Scharnieren und Schubkästen bis hin zu Ergonomie im Büro. Das Thema Schieben stand 2013 ganz besonders im Zentrum der Aufmerksamkeit bei Hettich: Eine eigene Marktforschungsstudie des Unternehmens zeigte, dass die Schiebetür bei den Verbrauchern in Hinsicht auf Ergonomie, Design und Funktionalität klar punktet. Deshalb kommen Schiebetürlösungen nicht nur bei Kleiderschränken zum Einsatz, sondern
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1| Das Schiebetürsystem „SlideLine M“ erlaubt das Spiel mit offenen und geschlossenen Flächen im Möbel. The “SlideLine M” sliding door system enables the interplay of open and closed surfaces in furniture. 2| „ArciTech“ mit einem innovativen Öffnungssystem ohne Elektrik “ArciTech” with an innovating opening system that doesn’t use electricity. 3 6
erobern zunehmend auch Wohnzimmer und Küchen. Hettich bietet dafür ein ganzes Paket an Systemen an: „InLine XL“ ist das neue Premium-Schiebetürsystem von Hettich für flächenbündige Fronten. Es kommt ohne Griffe aus, die Türen (mit einem Gewicht bis 60 kg) sind durch einen leichten Zug an der Außenkante zu öffnen. „InLine S“, für Türgewichte bis zu 20 kg, bietet eine designorientierte Lösung im Oberschrankbereich von Küchen oder für Spiegelschränke im Bad. Geräuschlose Bedienung Mit „SlideLine M“ präsentierte Hettich ein neues, einbahniges Schiebetürsystem, das den Wechsel von offenen und geschlossenen Flächen bei Wohnwänden und Regalsystemen erlaubt. Das System ist an allen gängigen Standard-Bodenstärken montierbar. Die „TopLine“-Schiebetürsysteme verfügen über neu entwickelte
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Produkte & Konzepte
ses Verstellen in Polstermöbeln, während „FrankoStretch“ bei durchgängig bepolsterten Verstellsegmenten das Bezugsmaterial streckt und Faltenbildung vermeidet. Bei „Mosys“, dem Baukastensystem für Betten, präsentierte Hettich ein neues, sparsames Schaltnetzteil und eine neue Funksteuerung.
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3| Das neue „Sensys“-Weitwinkelscharnier eröffnet einen großen Zugriffsbereich. The new “Sensys” wide-angle hinge opens up a large area of access. 4| Der „Big Org@Tower“ bietet den ganzen Stauraum durch eine Bewegung dar. The “Big Org@Tower” opens up the entire storage area with one movement. Photos: Hettich
Dämpfungseinheiten, bei denen die Dämpfungskraft auf Türgewicht und Schließgeschwindigkeit hin eingestellt werden kann; auch neu ist die Mitteltürdämpfung für dreiteilige Schiebetüren. Ein für das Möbeldesign wichtiger Aspekt kommt hinzu: Die neue Dämpfungseinheit fällt kleiner aus. Auch die Verstellsysteme wurden weiterentwickelt: Der Rastbeschlag „FrankoFlex“ mit „Silent Mode“ ermöglicht ein geräuschlo-
Trends umsetzen Die seit 2009 bewährte Scharniergeneration „Sensys“ wird immer wieder erweitert, um neue Herausforderungen zu meistern: Das neue „Sensys“-Profiltürscharnier ist so konzipiert, dass sich der Trend hin zu schmalen Sichtfugen und starken Türen gut umsetzen lässt. Das neue Weitwinkelscharnier mit integriertem Silent System zeigt seine Stärken bei Schränken, die einen großen Zugriffsbereich erfordern. Innenschubkästen können ohne Distanzleisten durch Null-Einsprung eingesetzt werden und die Fingersicherheit ist bei jeder Türposition gegeben. Bessere Arbeitsplätze Auch für die sich verändernden ergonomischen und raumorganisatorischen Ansprüche an Arbeitsplätze und damit Büromöbel bietet Hettich Lösungen. Das Unternehmen hat die Hochcontainer „Big Org@Tower“ weiterentwickelt: Er stellt den kompletten, nutzbaren
Stauraum mit nur einer Öffnungsbewegung zur Verfügung. Gleichzeitig dient „Big Org@Tower“ als Trennelement zwischen zwei Arbeitsplätzen. Das neue Hubsäulensystem „LegaDrive“ dient als Basis für elektromotorisch höhenverstellbare Tische; es besteht aus einer dreifachen Säule mit komplett integriertem Antrieb sowie Steuerung und Handschalter. Den Ausschlag für diese Neuentwicklung gab der Wunsch vieler Büromöbelhersteller und auch Arbeitnehmer nach kombinierten SitzSteh-Arbeitsplätzen. Schubladen-Neuigkeiten Für das bewährte „ArciTech“Schubkastenprogramm zeigte Hettich auf der interzum Ergänzungen bei der Innenorganisation und Neuerungen bei der Technik: Hier wird ein mechanischer „Push-toopen“ mit dem Komfort der Dämpfung „Silent System“ verknüpft. Damit werden gleich mehrere Ziele erreicht: Griffloses Design und schmaler Blendenspalt bei einem bewährt stabilen Standardschubkasten (mit den Belastungsstufen 40, 60 und 80 kg) – und das ohne die Inanspruchnahme von Elektrizität. Für die „ArchiTech“-Plattform gibt es ein breites Programm, das die Zargenfarben Silber, Weiß, Anthrazit und Edelstahl umfasst und zwei Zargen- und sechs Rückwandhöhen bietet. uk
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Wide range of solutions In the 125th year of its existence, the fittings specialist Hettich presents itself with a very large assortment. In the area of sliding door solutions, the company offers an entire package of systems: “InLineXL” has no handles and its doors (with a weight of up to 60 kg) can be opened by pulling slightly on the outer edge. With “SlideLine M”, Hettich presents a single-track sliding door system that allows alternating open and closed areas on home cabinets and shelving systems. The “TopLine” sliding door systems have damping on the middle door for three-part sliding doors. The “FrankoFlex” adjustable fitting with “Silent Mode” enables quiet adjustment of upholstered furniture. For “Mosys”, the module system for beds, Hettich presents a new, economical power supply unit and a new remote control. The “Sensys” hinge generation, which has proved itself since 2009, has now been expanded with a wide-angle hinge with integrated “Silent System”. Hettich also offers solutions for ergonomic working stations. The “Big Org@Tower” high container has been developed further. The new lift column system “LegaDrive” serves as the base for height-adjustable tables controlled by electric motors; it consists of three columns with a completely integrated power unit as well as the controls and manual switches. For the tried and tested “ArchiTech” drawer series, Hettich showed a combination of a mechanical “push-to-open” system and the comfort of the “Silent System” damping at the interzum trade fair. m aterial+technik möbel 03|13 37
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Möbelbezüge im Vintage-Look 1
Die Proposte in Cernobbio bekam in diesem Jahr die Nachfrageflaute auf den europäischen Möbelmärkten zu spüren. Zum Rückgang bei Ausstellern und Besuchern trug die ungünstige Terminierung bei. Dennoch gab die Veranstaltung der internationalen Polsterwelt einen Überblick über das Stoffangebot im mittleren bis gehobenen Marktsegment.
Zur ihrer 21. Ausgabe präsentierte sich die Proposte in Cernobbio den Besuchern nicht in gewohnter Weise. Der aus den Vorjahren bekannte Zeltanbau fehlte, da nicht nur zahlreiche Aussteller geringere Flächen gebucht hatten, sondern auch weniger Firmen teilnahmen. Waren es 2012 noch 104 Weber, so trafen die Besucher vom 7. bis zum 9. Mai nur noch 97 Firmen im Ausstellungszentrum Villa Erba am Comer See an. Dazu kam, dass einige Schauräume mit anderen Firmen besetzt waren. Den belgischen Weber Algemene trafen die Besucher unter dem neuen Firmennamen „Algemene Two“ an. Im Februar übernahm der langjährige Verkaufsleiter Luc Callens zusammen mit Partnern das Unternehmen, nachdem es in die finanzielle Schieflage geraten war und geschlossen werden sollte. Wenige Wochen darauf konnte die Produktion mit 28 Mitarbeitern wieder aufgenommen werden. Mit Hilfe von Investoren aus verschiedenen Ländern der Welt will Callens die Weberei in eine sichere Zukunft führen. Vor den Messetoren Gleichzeitig sind zahlreiche Anbieter von Möbelstoffen und Möbelleder, die nicht den strengen Ausstellungskriterien der ProposteVeranstalter entsprechen, näher an das Ausstellungsgelände herangerückt. Gegenüber dem Haupteingang der Proposte hatten sich mehr als zehn Firmen in unterschiedlichste Räumlichkeiten ein5 0
1| Mit Stoffen im Vintage-Look hat Limonta seine Kollektion ergänzt. Limonta has added fabrics in vintage look to its collection. Photo: Barth gemietet. Während in der Villa Erba ausschließlich europäische Weber ausstellen dürfen, warteten die Firmen vor den Toren auch mit Echt- und Kunstleder sowie Flockvelours auf, die nicht unbedingt aus eigener oder überhaupt europäischer Produktion stammten. Dies ist jedoch eine wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Proposte. Das Siegel „Made in Europe“ soll dem Veranstalter im September dieses Jahres auch bei dem Export des Messekonzepts helfen. Ende August wollen die Organisatoren einen Proposte-Ableger im Rahmen der Intertextile Shanghai Home Textiles auf die Beine stellen. Bei einem erfolgreichen Verlauf sollen auch in anderen Ländern Proposte-Ableger etabliert werden.
2| Bei Crevin debütierten Stoffe im Vintage- und Ethno-Look. Fabrics in vintage and ethno look debuted at Crevin. Photo: Crevin 3| Unter dem Namen „Circus“ bietet Delius digital bedruckte Bezugsstoffe auf unterschiedlichen Druckgrundwaren an. Delius offers digitally printed cover materials on various basic fabrics under the name “Circus.” Photo: Delius
Besucherrückgang An der diesjährigen Proposte nahmen 45 italienische Firmen und 52 aus dem westeuropäischen Ausland teil. Mit ihrem Angebot richteten sich die Aussteller insbesondere an Stoffverlage sowie Polster- und Bettenfabrikanten im mittleren bis gehobenen Marktsegment. Zum Rückgang der Besucherzahl um 3,3 Prozent auf 6.151 Personen trug die unglückliche Terminierung bei. Zwei Feiertage in Frankreich ließen hier gut 20 Prozent weniger Interessenten anreisen. Christi Himmelfahrt in anderen Ländern sowie die Tatsache, dass wenige Tage darauf die interzum in Köln
stattfand, führten zu Besucherrückgängen aus anderen Ländern. Mit 3.848 ausländischen Besuchern wurde das Vorjahresergebnis um fast 7 Prozent verfehlt. Trotz der Nachfrageflaute bei Möbeln in zahlreichen europäischen Ländern hoffen die Weber auf steigende Absatzzahlen. Zum einen nimmt die Zahl der Unternehmen, die ihre Kollektion mit Polstermöbeln zu ergänzen. Zum anderen ist nicht nur auf dem deutschen Markt eine steigende Beliebtheit von Boxspringbetten mit gepolstertem Kopfteil festzustellen, was zusätzliche Nachfrage nach Bezugsstoffen generiert.
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Netzwerktechnologien im Trend Es gab einige Veränderungen bei der Ligna 2013: eine andere terminliche Konstellation mit der interzum, eine reduzierte Messenfläche und weniger Aussteller. Dennoch zogen Veranstalter und Firmen ein sehr positives Fazit der Messewoche. Auf der Abschlusspressekonferenz der Ligna 2013 resümierte Dr. Jochen Köckler, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe: „1.637 Aussteller aus 46 Ländern zeigten hier Hightech pur auf 124.000 m2. Die neue, kompakte Geländeaufteilung ist sehr gut angekommen.“ 2011 waren 130.000 m2 belegt. Auch die Ausstellerzahl sank (2011 waren es 1.765). Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer des VDMA Holzbearbeitungsmaschinen, bewertete diese numerische Schrumpfung aber durchaus positiv: „Das ist ein gewünschter Effekt der Profilsteigerung der Ligna als einer reinen Business-Messe“. Tatsächlich lag der Anteil der Fachbesucher bei 96 Prozent. Mehr als 40 Prozent der 90.000 Besucher (wie 2011) kamen aus dem Ausland. Stärkerer Andrang aus Nordamerika und aus Russland stand leichten Einbußen bei traditionellen Ligna-Ländern wie Italien oder Österreich gegenüber. „End-to-End“-Lösungen Eine Erkenntnis der Ligna ist, dass digitale Vernetzungstechnologien auf einem rasanten Vormarsch sind: Die Spannweite reicht da von
großen „End-to-End“-Lösungen für die Möbelindustrie, die vom Entwurf bis zur Lieferung die ganze Prozesskette umspannen, über flexible Logistik-Lösungen bis zu Softwareverbesserungen bei der Maschinenbedienung (beispielsweise mit dem „powerTouch“- System von Homag). Kerstin Göcke, Marketing-Managerin von 20-20 Technologies, zeigte sich – stellvertretend für die Branche – mehr als nur zufrieden mit dem hohen Besucherinteresse: „Wir waren pausenlos gefragt“, sagte sie. Schonung von Ressourcen Beim großen Messe-Thema Ressourcenschonung lagen die ge-
zeigten Neuerungen und Fortschritte häufig im Kleinen. Verbesserte Werkzeuggeometrien und -beschichtungen standen bei Leitz oder Leuco im Zentrum: Denn so vermeiden Hersteller Fehl- und Mehrfachzerspanungen und erreichen längere Standzeiten. Weinig zeigte Verbesserungen bei der Kombination von Werkzeug- und Maschinenwirkung (wie beispielsweise durch das „Power Grip“Spannsystem), IMA und Schelling konzentrierten sich auf Losgrößeeins-Anlagen. Bürkle wiederum widmete sich unter anderem der Bearbeitung von Leichtbauplatten. Die ganze Palette an leichten und/ oder nachhaltigen Materialien für
1| Richtig eng wurde es in den Maschinenparks der Großen, wie hier in der Weinig-Area. It was really crowded in the big producers’ machinery display areas, for example here at Weinig. Photo: Krug 2| Entwicklungen bei Werkzeuggeometrien standen im Brennpunkt der Ligna. Developments in tool geometries were a focal point at Ligna. Photo: Deutsche Messe
den Möbelbau zeigten wiederum zwei Sonderflächen. Ulrich Krug
Network technologies are a trend Organizers and companies were very satisfied with the Ligna trade fair week in May. 1,637 exhibitors from 46 countries presented their products on an exhibition area of 124,000 square meters. The share of trade visitors was 96 percent; 40 percent of the 90,000 visitors came from abroad. More visitors came from North America and Russia but there were slight declines in the number of visitors from traditional Ligna countries such as Italy and Austria. Digital network technologies are rapidly gaining ground: They range from large end-to-end solutions for the furniture industry to flexible logistics solutions. The second big trade fair subject was the conservation of resources: In that area, the focus was on improved tool geometries and tool surface coatings. Furthermore, batch size one production and the processing of light building materials attracted the interest of the furniture industry. m aterial+technik möbel 03|13 49
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