material & technik möbel Ausgabe 2 / 2010

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Mit Leichtigkeit Klappen öffnen – und wieder schließen Mit SERVO-DRIVE für AVENTOS gibt es unsere elektrische Bewegungsunterstützung jetzt auch für den Oberschrank. So wird das Bedienen von Klappen zu einem besonderen Erlebnis:

■ ein leichtes Antippen der Front öffnet die Klappe ■ ein einfacher Tastendruck schließt sie wieder

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The magazine for furniture production and related fields

Technologien:

Polsterbezüge: Oberflächen:

Aus den Rohstoffen mehr rausholen

Zu Design und Funktion kommt die Ökologie

In Optik und Haptik der Natur auf der Spur

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Laminate werden vielfältiger Stockholm war vom 23. bis 25. März diesen Jahres Treffpunkt der internationalen Oberflächenbranche. In der schwedischen Metropole trafen sich rund 115 Oberflächen-Experten, um über neue Trends und künftige Herausforderungen bei Laminaten zu diskutieren.

Photo: Pixelio.de

Die diesjährige „European Laminates Conference“ wurde vom österreichischen Veranstalter Technical Conference Management (TCM) aus Langenzersdorf organisiert. Sie wechselte sich mit der „Surface Conference“, die letztes Jahr in Barcelona stattfand, ab. Insgesamt 17 Vorträge rund um die Laminatherstellung standen am 24. und 25. März auf dem Tagungsprogramm. Ein eintägiger Workshop war der Veranstaltung vorausgegangen. Sponsoren der Konferenz waren diesmal Cytec, Durst, Elesgo, Kapstone, Sandvik, Sesa sowie Stora Enso, die z. T. mit Infoständen auf sich aufmerksam machten. Neben Vertretern von Branchenfirmen aus den USA, Italien und Südamerika befanden sich Vertreter der indischen Laminatindustrie unter den Konferenzteilnehmern. In verschiedenen Beiträgen wurden die Teilnehmer über neueste Entwicklungen auf dem Gebiet des indirekten Tiefdrucks sowie des Digitaldrucks informiert. Neben gestalterischen Aspekten

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wurden neue technische Aspekte und Analysemethoden vorgestellt, mit denen die Qualität der Oberfläche verbessert oder der Herstellungsprozesses zuverlässiger gestaltet werden kann. Speziell auf die Interessen der Laminathersteller zugeschnitten war der Vortrag von Staffan Karlsson (Sandvik), der über die Bedeutung und den Einfluss von Stahlbändern auf die Optik und Qualität eines Laminats berichtete. Die Spannbreite der Themen erstreckte sich auch auf Brandschutzsysteme in der Holzwerkstoffproduktion, deren Verfahrensweise und Rolle Jürgen Bartels (Fagus-Grecon) vorstellte. Marktbelebung verzögert Wirtschaftlich konnte George Goroyias (Pöyry Consulting) der Oberflächenbranche für 2010 noch keine Entwarnung geben. Weltweit sei in den nächsten Monaten weiterhin mit einer „harten Rezession“ zu rechnen. Bis 2012 prognostizierte Goroyias nur ein jährliches Wachstum der Nachfrage nach dekorativen Oberflächen von 1,9 Prozent, die vor allem durch Schwellenländer wie China und Indien getragen werde. In Nordamerika und West-Europa sei 2010 erneut mit rückläufiger Nachfrage zu rechnen. In seinem Vortrag zeigte Goroyias der Holzwerk-

stoff- und Oberflächen-Branche auch künftige Marktchancen auf. Zukunft heißt Strahlenhärtung Phillipe de Micheli (Cytec) informierte die Teilnehmer über neue Trends und Entwicklungen beim Einsatz von strahlenhärtenden Lacksystemen in der Laminatboden-Industrie. Er stellte die Lackhärtung mittels UV-Strahlen sowie die Elektronenstrahl-Technologie als umweltfreundliche Lösung heraus. Strahlenhärtende Lacksysteme würden der Melamin-Ober­ fläche aufgrund der Formalde­hydDebatte in der Zukunft Marktanteile abnehmen. Verbesserungen der Oberflächeneigenschaften sowie eine Angleichung der Kosten nannte er als Gründe. Individuelle Oberflächen Dr. Robert David (Interprint) informierte über den Start des B2BWebshops „DigitalPrint@IP“, bei dem Architekten, Schreiner und Ladenbauer digital bedruckte Dekorpapiere in kleinen Mengen bestellen können. Allerdings überlässt Interprint den digitalen Druck dieser Individual- und Kollektionsdekore einer Partnerfirma und konzentriert sich auf die Produktion von industriellen Losgrößen mit Hilfe der sog. LaserSonic-Technologie, die gemeinsam mit der Firma Daetwyler entwickelt und

1| 115 Branchenteilnehmer reisten auf die Laminat-Konferenz nach Stockholm. 115 delegates from the industry attended the Laminate Conference in Stockholm. noch in diesem Jahr die volumenmäßige Lücke zwischen der konventionellen Tiefdrucktechnologie und der derzeit vorhandenen Inkjet-Technologie schließen soll. Jordi Reichert (Hymmen) berichtete über die Vor- und Nachteile aktueller Inkjet-Drucker und stellte die Features der von Hymmen entwickelten Digitaldruckmaschine „Jupiter“ vor. Die Minimierung von Düsenverstopfungen durch ein effizientes Reinigungssystem, die Variabilität in der Druckbreite, hohe Geschwindigkeit sowie die Möglichkeit, neben rigiden auch flexible Materialien auf der Anlage zu bedrucken, stellte er als Vorteile heraus. Menschliches Auge simuliert Prof. Robert Massen (Baumer) informierte über ein neues visuelles Inspektionssystem, mit dem sich Vorhersagen über die optische Qualität des Dekors nach der Weiterverarbeitung machen lassen. Anstelle der üblichen Kontrolle an der Lichtbox ahmt der „Colour Brain Appearance Predictor“, der derzeit bei Interprint getestet wird,

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Fokus

das menschliche Auge nach. Mit Hilfe von Kameras und einer intelligenten Software wird das finale Kundenmuster mit den Proben aus der Druckmaschine verglichen, so dass die notwendigen Korrekturen vorgenommen werden können. Analysetool für Imprägnierer Jan-Jaap Nusselder (DSM Melamine) stellte ein Analysetool vor, mit dem der Melaminproduzent bei seinen Kunden Qualitätsprobleme bei der Laminatproduktion, wie z. B. hinsichtlich der Kratzbeständigkeit oder des Glanzgrades löst. Außerdem informierte Nusselder über eine neue Trocknungstechnologie NIR (Near-Infrared), die gemeinsam mit Depco und Vits entwickelt wurde. Sie soll in Verbindung mit schnell fließenden Harzen bei der CPL-Erzeugung höhere Glanzgrade bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten ermöglichen. Jürgen Lang (Dynea Erkner) referierte über die Vor- und Nachteile einer ausgelagerten Imprägnierung gegenüber einer integrierten Imprägnierung. Am Beispiel Formica zeigte Lang auf, dass für den Schichtstoffproduzenten die Konzentration auf das Kerngeschäft nicht nur wirtschaftliche Vorteile gebracht habe, sondern auch die Qualität der Produkte steigerte. Zudem sichere die Zusammenarbeit mit einem festen Partner den Unternehmen unmittelbaren Zugang zu brandaktuellen Innovationen. Andreas Kandelbauer (Universität Reutlingen) stellte ein Verfahren vor, um mit Hilfe der dynamischen Differenzkalorimetrie die technischen Eigenschaften (Glanzgrad, chemische Beständigkeit etc.) von dekorativen Oberflächen vorherzusagen. Dadurch lasse sich die Rezeptur von Melamine-Formaldehyd (MF)-Harzen besser auf die anderen Parameter bei der Imprägnierung abstimmen. Arte Virtanen (Laminating Papers) berichtete über „Penax“, eine neu entwickelte Messmethode, die mit Hilfe einer Bildanalyse-Apparatur die Imprägnierung von Kraftpapier optimiert. Mit dem Verfahren könnten die Papierformation und die Harzaufnahme besser als mit bisherigen Methoden aufeinander abgestimmt werden.

Gabriele Grazioli (Chemisol) referierte über ein Verfahren, mit Hilfe der Kontaktwinkel-Messmethode die richtige Additiv-Dosierung bei der Imprägnierung von Dekorpapieren zu bestimmen, um Einflüsse des Netzmittels auf die Imprägnierung vorhersagen zu können und dadurch Probleme bei der Imprägnierung zu vermeiden.

pylene-Film (OPP) in Stärken von 23 bis 56 g/m2 für die dekorative Beschichtung vor, der gleich mehrere funktionelle Eigenschaften in sich vereint. Das Produkt wurde von dem Referenten als wasserbeständig, nachhaltig, ökologisch, abriebbeständig, dimensions- und farbstabil, gut bedruckbar und kosteneffizient dargestellt.

Dekorpapier mit Features

Abriebbeständiges Kork

Martin Kohlmayer (Holzkompetenzzentrum) berichtete über die Entwicklung von IPL (Impress Paper Laminate), bei dem es sich um ein Hybrid-Papier handelt, das die Eigenschaften eines Overlays und Dekorpapiers in sich vereint. Es wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts mit dem Dekordrucker Impress entwickelt. Bei der Kurztakt-Verpressung könne auf das Overlay verzichtet werden und dennoch die Eigenschaften eines CPL-Laminats erzielt werden. Als weiteren Vorteil nannte Kohlmayer den geringeren Glanzverlust im Vergleich zur Overlay-Verpressung sowie die geringe Beschädigung des Pressblechs. Ron Rodeck (AET) stellte unter dem Namen „Syndecor“ einen neuartigen, verstreckten Polypro-

Jens Fandrey (Kleiberit) informierte über die Möglichkeit, mit „HotCoating“ natürlichen Materialien wie Kork funktionelle Eigenschaften zu verleihen. Digital bedruckte Korkbeläge der Schweizer Firma Lico könnten dadurch den Ansprüchen der Klasse AC5 gerecht werden. Beim Tabertest seien 6.200 Zyklen erreicht worden. Dank „HotCoating“ zeichne sich „Printcork“ durch hohe Lichtechtheitswerte sowie eine widerstandsfähige Oberfläche aus. Michael Ketzer (Johns Mansville) berichtete über erste Praxisanwendungen von „StabilStrand“ in der Holzwerkstoff-Industrie. Die melamingetränkten Glasfaservliese waren 2009 als Alternative zu Kern- und Overlay-Papieren vorgestellt worden. Inzwischen seien erste Laminatböden mit antistatischen und feuerhemmenden Eigenschaften auf dem Markt, die die Beanspruchungsklasse 34 erreichen. Bei der Direktverpressung auf Spanplatten (DPL) konnte eine bessere Schlagfestigkeit erzielt werden. Und beim Digitaldruck dienten weiß pigmentierte Glasfaservliese als Primer. Alternativ zur Kurztakt-Verpressung werde derzeit die Verarbeitung auf kontinuierlichen Pressen getestet. Last not least könnten beim Direktdruck dreidimensionale Strukturen erzeugt werden. Ramon Casas (Tabercolor) referierte über die Rolle säurehärtender Lacke, um spezielle Oberflächeneigenschaften bei Vor- und Postimprägnaten zu erzielen. Er stellte die Ergebnisse einer Studie vor, bei der es da­rum ging, die richtigen Parameter wie Rezeptur, Härtungsdauer etc. für verschiedene Papier-Grammaturen festzustellen, um die gewünschten mechanischen und chemischen Beständigkeiten zu erreichen, wobei auch wirtschaftliche Gesichtspunkte eine Rolle spielten.

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2| Robert David berichtete über den Start eines Webshops für digitale Oberflächen. Robert David informed delegates about the start-up of a webshop for digital surfaces. 3| Jens Fandrey informierte über den Einsatz von „Hot-Coating“ bei digital bedruckten Korkböden. Jens Fandrey discussed the use of hot-coating in digitally printed cork flooring.

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4| Claudia Küchen referierte im Workshop über die Rolle des Designs bei Schattdecor. Claudia Küchen held a workshop on the role played by design at Schattdecor. 5| Jan-Jaap Nusselder weiß, wie man Probleme bei der MelaminImprägnierung löst. Jan-Jaap Nusselder knows how to solve problems with melamine impregnation.

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Xylexpo 2010 – kleiner und deutscher Anfang Mai geht die Xylexpo in Rho bei Mailand an den Start. Seit mehr als 40 Jahren ist sie nicht nur Schaufenster der italienischen Holzbearbeitungsmaschinenhersteller, sondern präsentiert auch das internationale Maschinenangebot. die Xylexpo mit den hohen Besucherzahlen der Vorjahre und dem großen Anteil internationaler Einkäufer. 2008 besuchten rund 82.000 Interessenten die Mailänder Maschinenschau, davon stammten 52 Prozent aus dem Ausland.

In diesem Jahr hat die traditionsreiche Maschinenschau Xylexpo, die vom 4. bis zum 8. Mai 2010 ihre Pforten öffnet, allerdings einige Kratzer abbekommen. Ausgerechnet die drei größten Produzenten haben sich gegen die Xylexpo entschieden und werden ihre Neuheiten zwei Wochen zuvor auf der Technodomus in Rimini präsentieren. Die zweite Ausgabe der Wettbewerbsveranstaltung in Rimini hat der Xylexpo aber noch mehr Aussteller gekostet. Den Rest besorgte die Absatzflaute bei Holzbearbeitungsmaschinen. Denn 2009 schrumpfte der Umsatz und Export der italienischen Holzbearbeitungsmaschinen-Industrie um fast 50 Prozent.

Hitech Group gibt Debüt Die Organisatoren haben zusätzlich den italienischen Branchenverband Acimall im Rücken, da dieser Mitveranstalter der Xylexpo ist. Mit fast 350 Teilnehmern (2008: 571) dominieren 2010 daher erneut die italienischen Firmen das Messebild. Zu diesen zählt die Hitech-Group, die auf der Xylexpo ihr Debüt gibt und einen 1.500 Quadratmeter großen Messestand belegt. Unter ihrem Dach haben sich unlängst acht italienische Maschinenspezialisten zusammengeschlossen. Es handelt sich dabei um Simimpianti (Pressen), Alberti (Bohrautomaten), Macmazza (Sägen), Cosmec (Router), Bi-Matic (Kantenanleimautomaten), CGA (Schleifautomaten), Siti (Handling) sowie Bup Utensili (Werkzeuge).

Ausstellerschwund Im Vergleich zur Xylexpo 2008 kann die diesjährige Ausgabe nur noch mit knapp 550 Ausstellern aufwarten. Das ist gut ein Drittel weniger. Noch immer ist die Mailänder Maschinenschau aber noch gut doppelt so groß wie ihr Konkurrent. Auch wenn sich die italienischen Marktführer SCM, Biesse und Cefla gegen die Xylexpo entschieden haben, so kann diese dafür mit den führenden deutschen Anbietern aufwarten. Die haben sich alle nämlich eindeutig zu der Mailänder Veranstaltung bekannt. So begründet Homag sein Votum für 1| Rund 550 Aussteller gehen auf der Xylexpo an den Start. Some 550 exhibitors will be appearing at the Xylexpo. 2| Die Xylexpo belegt gut ein Drittel des Mailänder Messe­ geländes. The Xylexpo ocupies more than one third of the entire Milan exhibition centre area. ­­­12

Deutsche Marktführer an Bord 1 2

Die deutsche Maschinenindustrie ist mit über 60 Unternehmen (2008: 89) vertreten. Neben Homag, IMA und Weinig repräsentieren Hymmen, Wemhöner, Dieffenbacher und Siempelkamp die gesamte Spannbreite der deutschen Maschinenindustrie. Spanien schickt unter anderem Barberan ins Rennen, aus Österreich kommt Schelling, während aus der Schweiz Fisher & Rückle wieder mit dabei ist. Halbierte Fläche Die 22. Ausgabe der Xylexpo wird ein wesentlich kleineres Ausstellungsareal in Anspruch nehmen.

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3| Eine riesige Waldlandschaft erwartet die Besucher der Halle 14. A gigantic forest landscape awaits visitors to Hall 14. Photos: Xylexpo

von Massivholz, während in Halle 10 sich die Anbieter von Maschinen und Werkzeugen für die erste Stufe versammeln. Sonderschau „Wald“ In Halle 14 lassen die Messeorganisatoren auf 3.000 m2 eine echte Waldfläche entstehen, die am letzten Messetag sowie am darauffolgenden Sonntag auch dem breiten Publikum offen steht. Neben Maschinen und Werkzeugen für die Forstwirtschaft will die Messeleitung mit dem Projekt „Bosco in fiera“ (zu deutsch: Wald in der Messe) das Bewusstsein der Endverbraucher für die Rolle von Holz im Alltag schärfen. Richard Barth

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Die Maschinenschau mit ihren 550 Ausstellern erstreckt sich auf nur noch 40.000 m2, was insbesondere auf das Fehlen der großen Firmengruppen zurückzuführen ist. Auf der letzten Xylexpo im Jahr 2008 belegte die Veranstaltung noch über 76.000 m2 Hallenfläche. In diesem Jahr werden die Hallen 1, 2, 3 und 4 Maschinen für die Bearbeitung und Veredlung von Platten beherbergen. Die Aussteller in Halle 6 widmen sich der Be- und Verarbeitung

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Xylexpo 2010: smaller – and more German At the 22nd edition of the Xylexpo, which will be held 4 to 8 May 2010 in Rho nr. Milan, the three major Italian manufacturers of woodworking machinery will not be participating. SCM, Biesse and Cefla will instead be presenting their new products two weeks earlier at the competitor fair Technodomus. Against the background of falling sales of woodworking machinery, with a drop in home and export sales amounting to almost 50% in 2009, the Xylexpo recorded only 550 exhibitors (2008: 850). Also, the exhibition area shrank from 76,000 m² in 2008 to 40,000 m². In contrast, the Maschinenschau fair held in Milan alternately each year with the Ligna in Hanover can boast the leading German manufacturers. The German machinery industry is represented with over 60 firms (2008: 89). But the overall scene of the fair will be dominated by the Italian firms, with ca. 350 participants (2008: 571). One of the highlights this year will be a real forest landscape on 3,000 m² in Hall 14, which will be open on the final day of the fair and also, on the following Sunday, to the general public. ­m aterial+technik möbel 02|10 ­­­13

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Produkte & Konzepte

Klare Vorteile Messbaren und erlebbaren Kundennutzen bietet das „ClickFixx“-Schnell­ montagesystem von Kesseböhmer und es überzeugt in der Praxis durch seine kostensparende Montage und die einfache Justierbarkeit.

Die Montagezeit ist ein wichtiger Faktor für die Kostenoptimierung im Produktionsprozess. Sie entscheidet zunehmend über den Einsatz von Komponenten in der Küchenmöbelfertigung. Mit „ClickFixx“ hat Kesseböhmer ein zukunftsweisendes Konzept entwickelt. Das System bietet eine verstärkt werkzeuglose Montage sowie eine wesentlich vereinfachte, eindeutige und selbsterklärende Justierung – und trägt damit zu einer erheblichen Reduzierung der Montagezeit für Kesseböhmer-Beschläge bei. Außer für den „Dispensa“-Hochschrank­ auszug von Kesseböhmer steht „ClickFixx“ heute auch schon für den „MagicCorner“und den „Revo“-Eckschrank sowie für den „Ewiva“-Hochschwenkbeschlag zur Verfügung. Keine Anpassungen in der Produktion Mit Einsatz von „ClickFixx“ sind sämtliche Komponenten des “Dispensa“-Hochschrankauszugs vollständig clipsbar und daher werkzeuglos zu montieren. So kommt nach der Korpuspresse bei der „Dispensa“Montage keinerlei Werkzeug mehr zum Einsatz. Lediglich für die Justierung werden PZ-2-Schraubendreher benötigt. Das für den „Dispensa“ eingeführte Bohrbild bleibt erhalten, Anpassungen in der Küchenmöbelproduktion sind daher nicht erforderlich. Justierung in Echtzeit Vor allem die clipsbare Frontanbindung vereinfacht und verkürzt die Montage entscheidend. Auch die Tragrahmenverbindung zur Auszugsführung wird nicht mehr geschraubt, sondern geclipst. Die Front wird über je eine Schraube pro Verstellrichtung oben und unten justiert und muss anschließend nicht fixiert werden. Das funktioniert selbsterklärend und in Echtzeit. So kann der Anwender jederzeit schon während des Betätigens der PZ-2-Schraube sehen, in welchem Maß und in welcher Richtung er die Front justiert. Das gleiche Prinzip wird auch für die Tragrahmenverstellung eingesetzt, die dazu auf zwei Stellschrauben begrenzt wurde. Auch hier wird die Justierung direkt mit dem Betätigen der Schrauben sichtbar. Damit bietet „ClickFixx“ neben der Schnelligkeit auch eine erhöhte Sicherheit und Genauigkeit.

„ClickFixx“ bietet weit mehr als nur Montagevorteile. “ClickFixx” offers far more than just simple fitting. Photos: Kesseböhmer ­­­62

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Produkte & Konzepte

So einfach geht’s/ As easy as that …:

Front oben aufclipsen. Clip on the front at top.

Optimierter Schließvorgang Und weil Genauigkeit bei Kesseböhmer oberstes Gebot ist und auch weil innovative Ingenieurleistungen Standards setzen und sicherstellen, dass auch etablierte Produkte ihren Vorsprung gezielt weiter ausbauen, haben die Entwickler den Schließvorgang beim Vorratsschrank-Auszug weiter optimiert. Erreicht wurde dies durch eine im Markt einzigartige, automatische Synchro-

Front unten aufclipsen. Clip on the front at bottom.

Führungsschiene aufclipsen, Front einhängen, fertig! Clip on the runner rail, drop in front, ready!

Weiterentwickelt: Die synchronisierte Führungsschiene „Synchromatic“ sorgt dauerhaft für ein sicheres und bündiges Schließen. Further development: The synchronised runner “Synchromatic” permanently ensures reliable, flush closing.

Obvious fitting advantages The “ClickFixx” rapid fitting system from Kesseböhmer offers clear, measurable customer advantages, proving its practical utility with simple fitting and easy adjustment. The fitting time required is an important factor of cost optimisation in the production process. With “ClickFixx”, Kesseböhmer has developed a future-oriented system that features fitting without the use of tools and much simpler adjustment, contributing to a considerable reduction of fitting time. Apart from the “Dispensa” floor-cabinet drawer, the future-oriented rapid fitting technology is also available for the “MagicCorner” and “Revo” corner cabinets as well as for the “Ewiva” swivel fitting. Another new feature: the Kesseböhmer development engineers have further optimised the closing operation in the pantry cupboard. This was achieved by automatic synchronisation of the runner: “Synchromatic” reliably prevents any displacement of the segments. The front always closes flush with the frame, regardless of how far and how often the drawer is pulled out in daily use. The new technology is employed in the 90° “Dispensa” as well as in the diagonal floor cabinet.

nisierung der Führungsschiene: „Synchromatic“ verhindert sicher jegliche Segmentverschiebung. Die Front schließt stets bündig, unabhängig davon, wie oft der Auszug wie weit im Alltagsgebrauch individuell herausgezogen wird. Die neue Technik kommt beim 90-Grad„Dispensa“ wie auch beim Diagonal-Hochschrankauszug zum Einsatz. Komfortabler, einfacher, sicherer „Synchromatic“ ist in die untere Auszugschiene integriert. Zwei definierte Punkte werden beim Herausziehen so übereinander gebracht, dass sich die Segmente bei jedem Öffnungsvorgang stets von selbst in Nullstellung positionieren. Die Front schließt so immer sicher und bündig. Damit wird die Bedienung des „Dispensa“-Apothekerauszugs jetzt noch komfortabler, einfacher und sicherer. Kesseböhmer liefert „Synchromatic“ optional in Verbindung mit dem „ClickFixx“-Schnellmontage- und Justiersystem. Dem Küchenhersteller bietet diese Kombination ein Optimum an Funktionstüchtigkeit, Sicherheit und Zeitersparnis bei der Montage und dem Handel eine leicht verständliche Justierung. ng ­m aterial+technik möbel 02|10 ­­­63

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Die Trends im Blick Lebhafte Strukturen, die halten, was die Optik verspricht, und fein abgestufte Grautöne sind die Top-Trends für die Gestaltung von Wohnmöbeln. Mit ungewöhnlich eingefärbten Holznachbildungen und inspirierenden Kombinationsvorschlägen hat Glunz diese Trends umgesetzt. „Wir gehen davon aus, dass sich 2010 fortsetzen wird, was sich 2009 noch angedeutet hat. Die Formensprache ist seit längerem von einer klaren Linienführung und minimalistisch-modernen Formen geprägt, was dazu führen wird, dass sich immer weniger Möbel aufgrund ihrer formalen Aussage voneinander differenzieren können“, so Joerg Dietz, Leiter Design bei Glunz. In seinen Augen haben sich die verschiedenen Wohnbereiche, wie Küche, Wohnen und Arbeiten, hinsichtlich ihrer Formgebung immer mehr aneinander angeglichen. Differenzierungspotenzial sieht der Designer in der Ausgestaltung der Proportionen eines Möbels sowie in der Wahl seines Materials. „Und dabei“, so Dietz, „sind die Themen Farbe und Oberflächenstrukturen die differenzierenden Faktoren.“ Frank Janßen, Productlinemanager MFC (Melamine Faced Chipboard) bei Glunz, geht davon aus, dass Strukturen und strukturierte Oberflächen immer mehr als gestalterisches Mittel eingesetzt werden, um einen Ausbruch aus der sehr strengen Formensprache ­­­70

zu wagen. Vor allem geht es aber darum, dem Möbel einen zusätzlichen Reiz zu verleihen und damit beim Konsumenten einen Anreiz zu schaffen. Weniger Weiß Mit den Grau- und Grau-Beige-Tönen, aber auch mit anderen Farbstellungen gewinnen Uni-Dekore gegenüber den Holznachbildungen 2010 an Bedeutung. „Das alles beherrschende Weiß der letzten Jahre bleibt zwar auch in diesem Jahr eine bestimmende Farbkomponente, doch kehren sich die Flächenanteile um“, so Dietz. „Dabei wird das klare Weiß, das 2009 bestimmt hat, durch abgetönte Varianten und Derivate von Weiß abgelöst.“ Er erwartet, dass die Kontraste zugunsten eines eher ruhigen und harmonischen Zusammenklangs zurückgefahren werden. Ein entscheidender Grund hierfür ist unter anderem die angespannte Weltwirtschaftslage, in der weniger das Expressive, Laute und Modische als vielmehr 1 das Ruhe und

Sicherheit vermittelnde gefragt ist. „Möbel sind immer noch teure Investitionsgüter. In unsicheren Zeiten entscheidet immer mehr der Langlebigkeitsaspekt – hinsichtlich der Qualität und auch bezogen auf ein zeitloses Design“, erläutert Janßen. Hölzer werden dezenter „In der Vergangenheit haben die Hölzer zugunsten von Unis als z.B. Lackflächen und Folienoberflächen Federn gelassen“, beschreibt Dietz die Entwicklung weg von den Hölzern. Bei Glunz geht man davon aus, dass diese Entwicklung mehr oder weniger zum Stehen kommt und dass die

Hölzer immer mehr ihren Weg zurück ins Möbel finden – die Flächenanteile nehmen wieder zu. Dabei seien weniger die kontraststarken, prägnant gezeichneten Holzoptiken mit hohen Splintanteilen gefragt, so Janßen. Im Kommen sind vielmehr leicht bis stark farbig verfremdete Reproduktionen mit einer sehr dezenten, zurückhaltenden Zeichnung, die sich ideal auf die neuen Grau- und Grau-Beige-Töne einstellen können und mit den neuen Unis perfekt collagieren lassen. Janßen: „Der Zenith für optisch

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Produkte & Konzepte

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flächen- und Holzwerkstoffspezialisten wieder. Hierin finden sich eben jene Unis und Trenddekore wieder, die 2010 und auch 2011 das Interieur bestimmen werden. „Wir haben die Trends durch internationale Marktbeobachtung identifiziert und unser Dekorangebot darauf ausgerichtet“, so Janßen. 10 „So sehen wir uns bestens präpariert, die Hersteller gezielt bei der Entwicklung von innovativen und erfolgreichen Möbeln zu unterstützen und ihnen zu helfen, am Markt erfolgreich zu sein.“ Nils-Christopher Görder

stark strukturierte Kernhölzer ist eindeutig erreicht. Hölzer werden, wenn sie großflächig eingesetzt werden, wieder wesentlich ruhiger und natürlicher. Wir haben uns mehr denn je auf die Auswahl geeigneter Materialen konzentriert. Die Endkunden suchen Möbel für wohnliche Eleganz und größtmögliche Harmonie in den eingesetzten Farben“, so Frank Janßen. Partner der Branche Als Partner und Supporter der Möbelindustrie und als Spezyialist für trendige Innenausbau-Oberflächen und -Designs haben das Trend­ scouting und das Designmanagement für Glunz oberste Priorität. Dementsprechend wurde die neue Kollektion auf Basis genauester Marktbeobachtung entwickelt, wobei der Blick über den Tellerrand für Jörg Dietz, der neben Glunz auch namhafte Möbelhersteller in den Bereichen Küche und Wohnen mit am Markt und an den Bedürfnissen orientierten Designs versorgt, von großer Bedeutung ist. „Man muss ständig die Augen offen halten. Die Trends, also die ‚Renner’ von morgen, entwickeln sich immer erst im Kleinen, bevor sie wachsen und ganz groß werden.“ Und die Nähe am Marktgeschehen und der direkte Rückschluss zur Industrie spiegelt sich auch in der neuen Kollektion des Ober­

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1| Aviola Cherry Graublau · 2| Aviola Cherry Graurot · 3| Karelia Pine Natur · 4| Karelia Pine Weiß · 5| Salina Oak Anthrazit · 6| Salina Oak Natur · 7| Casual Elm Rotgrau · 8| Casual Elm Blaugrau · 9| Noyer Imperial · 10| Toph · 11| Coimbra Natureza · 12| Jute. Photos: Glunz, Görder

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Trends in focus

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Vivid structures, which keep their original promise, and finely gradated tones of grey, are the most popular trends for the design of furniture. Glunz has now put these trends into practice, with unusually coloured wood imitations and inspiring combination suggestions. Joerg Dietz, head of design at Glunz, expects a fall in strong contrasts. White will continue to be strongly in demand, although the proportions will be reversed. But the clear white that was so popular in 2009, is being replaced by shaded variations and derivates of white. A revival of woodgrains is also to be expected, which not so long ago had lost popularity in favour of solid colours. The Glunz designer now believes that this development will more or less come to a halt, and that the woodgrains will find their way back into furniture. According to Frank Janssen, product line manager MFC at Glunz, the strongly contrasting, expressive wood imitations with a high proportion of sapwood elements are less in demand; what is popular is rather wood repro­ductions with light to heavy colour alienation, combined with an extremely discreet, subdued marking, which is an ideal complement for the new grey and grey-beige tones. As partners for the furniture industry, trend scouting and design management are matters of top priority for Glunz. Accordingly, the new collection was developed on the basis of precise market observation. This will also include those solid colours and trend decors which will dominate interiors in 2010 and 2011 also. ­m aterial+technik möbel 02|10 ­­­71

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