material + technik möbel Ausgabe 01/2013

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The magazine for furniture production and related fields

Wohn- und Küchenmöbel:

Fertigungstechnik:

Sitzmöbelbezüge:

ZOW ohne Global Player im Rennen

Innovative Technologien auf der Pole-Position

Neue Funktions- und Effektgarne am Start 06.02.13 11:35 12:36


Fokus

„Mit Ipopema setzen wir unsere Vorwärtsstrategie fort“ Impress bekommt einen neuen Eigentümer. Der Dekorspezialist soll in den nächsten Wochen durch eine Fondsgesellschaft des polnischen Finanzdienstleisters Ipopema übernommen werden. Jeremy Roberts, Sprecher des Fonds Ipopema 76 Fizan bestätigte gegenüber der Redaktion eine entsprechende Vereinbarung mit der Constantia Industries AG, der Impress-Muttergesellschaft in Wien. Die führende Marktposition bei dekorativen Oberflächen und die überwiegend aus den Emerging Markets stammenden Umsätze seien entscheidende Gründe für den Einstieg gewesen, so Roberts. material+technik möbel fragte Frank ­ M. Bruns, Sprecher der Impress-Geschäftsführung, nach der künftigen Ausrichtung des Aschaffenburger Dekorspezialisten. material+technik: Im Grunde könnte der ganze Deal noch platzen. Wieso wurde der Verkauf vor der Unterschrift angekündigt? Bruns: Constantia und der Käufer wollten mit der Bekanntgabe den vielfältigen Spekulationen ein Ende setzen und auch dem Markt ein Signal geben. Schließlich gab es eine Reihe an Interessenten. Seitdem der Käufer bekannt ist, haben wir wieder mehr Ruhe am Markt. Auch die Mitarbeiter wissen nun, dass die ImpressGruppe in eine gesicherte Zukunft geht. material+technik: Welche Summe legt Ipopema für den Kauf auf den Tisch? Bruns: Zum Kaufpreis kann ich leider keine Auskunft geben, da Stillschweigen vereinbart wurde. Ich kann nur bestätigen, dass der polnische Käufer für den Erwerb einen geschlossenen Fonds namens Ipopema 76 Fizan gegründet hat. „Impress steht gut und gerüstet da“

Frank M. Bruns ist Sprecher der Geschäftsführung der Impress Gruppe mit Headquarter in Aschaffenburg. Frank M. Bruns is spokesman of the Board of Management of the impress Group with headquarters in Aschaffenburg. Photo: Impress material+technik: Herr Bruns, der Verkauf von Impress war in der Branche lange erwartet worden. Ist denn bereits Tinte geflossen? Bruns: Bislang haben Ipopema sowie die Constantia-Holding lediglich eine Vereinbarung bezüglich der Übernahme von Impress getroffen. Die Rahmenbedingungen stehen, die wichtigen Eckpfeiler sind gesetzt. Aktuell werden noch offene Themen besprochen. Ich gehe davon aus, dass spätestens im März der Eigentümerübergang und damit das Closing erfolgt. ­12

material+technik: Welche Standorte sind Bestandteil des Deals? Bruns: In den vergangenen dreieinhalb Jahren wurden bei der Impress einschneidende strukturelle Maßnahmen vorgenommen. Impress hat sich von weniger profitablen Werken und Produktbereichen getrennt. Bestandteil des Verkaufs sind unsere produzierenden Werke in Österreich, Polen, Spanien, Brasilien, Russland sowie das Headquarter in Aschaffenburg. material+technik: Dann kauft der Investor also ein weitestgehend gesundes Unternehmen? Bruns: Das will ich meinen. Durch unsere Maßnahmen konnten wir unsere Stärken im Dekordruck und in der Oberfläche kontinuierlich ausbauen. Impress steht jetzt gut und gerüstet da, so dass wir unsere Vorwärtsstrategie fortsetzen können. Die Gruppe ist 2012 gegen den Markttrend gewachsen. Mit 800 Mitarbeitern wurde ein Umsatz von 260 Mio. Euro erzielt.

„Heimo Bresztowanszky wechselt zu Ipopema“ material+technik: Wird es bei Impress nach der Übernahme Veränderungen geben, beispielsweise im Management? Bruns: Mir ist nichts davon bekannt, aber der Käufer hat letztlich darüber zu entscheiden. Ich gehe davon aus, dass das Management der Impress-Gruppe weiterhin bestehen bleibt. Mir persönlich haben die vergangenen dreieinhalb Jahre bei Impress viel Spaß gemacht und das gemeinsam Erarbeitete möchte ich gerne fortsetzen. Entscheidend ist jedoch, dass wir unsere strategische Fünf-Jahres-Planung und damit unsere klare Vorwärtsstrategie mit Hilfe von Ipopema fortführen können. Ergänzend möchte ich erwähnen, dass Heimo Bresztowanszky, mein früherer Geschäftsführerkollege bei Impress und zuletzt im Vorstand der Constantia Industries AG in die Managementgesellschaft des Fonds wechselt. material+technik: Können Sie die eben genannte Vorwärtsstrategie genauer beschreiben? Bruns: Wir wollen unsere Marktposition weiter ausbauen. Unser Fokus wird dabei vor allem auf den Emerging Markets liegen. Dort haben und werden wir gezielt weitere Investitionen vornehmen. Bestes Beispiel hierfür ist Brasilien. Am 11. Dezember 2012 ging dort eine neue Imprägnieranlage ans Netz. Damit bietet unser Werk nun das komplette Ober­ flächenspektrum: Angefangen beim Dekordruck über die Finishfolienproduktion und die Imprägnierung bis hin zur Herstellung von Farben und Lacken. Wie gesagt, wir wollen primär organisch wachsen, schließen aber einen Ausbau unseres Geschäfts durch Akquisition nicht aus. material+technik: Die Constantia Industries AG verliert durch den Verkauf rund ein Drittel

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Fokus

“With Ipopema we can continue our forward progress strategy” In the next few weeks, the decor specialist Impress based in Aschaffenburg is to be acquired by an investment company owned by the Polish financial services provider Ipopema. Reasons for the acquisition, stated the purchaser in an interview with material+technik möbel, are the leading market position of Impress in decorative surfaces and the sales levels generated mainly in the emerging markets. During the interview, Frank M. Bruns, spokesman of the Board of Management of Impress group, confirmed that with the sale of Impress, the parent company (Constantia Industries AG) plans to streamline its portfolio. It is expected that the deal will be concluded by early March at the latest. According to Bruns, in 2012, the Impress Group was able to grow despite the negative market trend, and achieved sales of EUR 260 million. With the help of the Polish investor, the company will in future primarily strive for organic growth. However, he does not exclude the possibility of expanding the company´s business by means of acquisitions.

ihres Umsatzes. Was waren die Gründe für den Verkauf? Bruns: Hier kann ich nur Herrn Turnauer, CEO der Constantia Industries AG zitieren. Er be­ gründet den Verkauf mit einer Portfoliobereini­ gung und dem Ziel, dass die Constantia ihre Ressourcen künftig auf die Kerngeschäfts­ felder konzentrieren will. Das sind die Holz­ werkstoffe, die technischen Kunststoffe sowie Constantia Sport. Außerdem gab Herr Turnauer­

bekannt, dass Constantia Industries neue Op­ portunitäten wahrnehmen wolle. „Ich rechne mit einem nahtlosen Übergang“ material+technik: Wird der Verkauf Auswirkun­ gen auf den Standort Aschaffenburg haben? Bruns: Damit rechne ich nicht, die Restruktu­ rierung der Gruppe ist abgeschlossen. In

Aschaffenburg ist und bleibt die Unterneh­ menszentrale, ebenso befinden sich unser Ausmusterungslabor und das Dekormanage­ ment hier. Zusätzlich stellen wir auf unserer ESH-Anlage Finishfolien her. material+technik: Bleibt auch das Produktport­ folio erhalten? Bruns: Aktuell fertigen wir an acht Standorten Dekorpapiere, Melaminimpränate, Finishfolien, Farben & Lacke sowie Chemikalien und Additi­ ve. Dekordruck und die Oberfläche sind dabei unsere Kernbereiche, die wir mit Hilfe von Ipo­ pema gezielt ausbauen wollen. material+technik: Wie wird Impress künftig auftreten? Bruns: Ich rechne mit einem nahtlosen Über­ gang zum neuen Eigentümer. Das Unterneh­ men wird unter dem Namen Impress weiterge­ führt. Wesentliche Änderungen in der Außen­ darstellung wird es nicht geben. material+technik: Vielen Dank für das Ge­ spräch. Das Interview führte Richard Barth.

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ZOW konzentriert sich auf Kernthemen 2013 steht, wie in ungeraden Jahren üblich, die kleinere Variante der ostwestfälischen Zuliefermesse an. Denn auch in diesem Jahr geben die Marktführer in Sachen Beschläge und Oberflächen der interzum in Köln den Vorzug vor der ZOW.

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Vom 18. bis zum 21. Februar – zwei Wochen später als im Vorjahr – öffnen sich die Tore des Messezentrums in Bad Salzuflen für das Fachpublikum. Belegt sind in diesem Jahr allerdings nur die Hallen 20, 21, 22-1 und 22-2, denn Aussteller wie Hettich, Blum, Grass Interprint oder Süddekor – um nur einige zu nennen – fehlen. Dimensionen wie 2011 Entsprechend orientieren sich die Erwartungen des Veranstalters, der britisch-deutschen Clarion Events GmbH, an den Dimensionen der ZOW 2011: 2013 rechnet man mit rund 490 Ausstellern (2011: 486 mit einem Auslandsanteil von 44 Prozent / 2012: 671; Auslandsanteil: 46 Prozent) und 13.500 Fachbesuchern (2011: 14.430 mit einem Auslandsanteil Die ZOW 2013 findet in den Hallen 20, 21 und 22 statt. the ZOW 2013 will be held in Halls 20, 21 and 22.

von 32 Prozent/2012: 18.000; Auslandsanteil: 35 Prozent). Im Bereich Funktionsbeschläge meldet die ZOW über 40 Aussteller, knapp die Hälfte stammt aus dem nicht-deutschsprachigen Ausland. Mit dem Dämpfungshersteller Zimmer ist darunter auch ein am Markt führendes Unternehmen, das die ZOW der interzum vorzieht. Zimmer-Geschäftsführer Christoph Boog begründet dies so: „Das Fachpublikum kommt trotzdem. Und es hat teilweise mehr Zeit für uns, weil das Ausstellerfeld überschaubarer ist.“ Im Bereich Arbeitsplatten und Laminate werden mit Kronoswiss und Westag & Getalit zwei Schwergewichte präsent sein, die Produktgruppe Folien wird nicht zuletzt von Hornschuch und Senoplast hochkarätig vertreten. Kantenspezialist Ostermann präsentiert seine neue Shopping App. Bekannte Hersteller finden sich auch im Sektor Lacke und Beizen mit 3H-Lacke, Adler-Werk, Tiger

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Fokus

Die ZOW ist die Zuliefermesse im Möbelherzland OstwestfalenLippe. The ZOW is the supplier fair in the furniture heartland East Westphalia-Lippe. Photos: Clarion Events Coatings und Votteler. Bei Klebstoffen sind es Jowat und Henkel. Die Möbelgriffbranche wartet mit Ausstellern wie Schwinn, UnionKnopf, und Siro auf. Das Thema Beleuchtung ist mit 31 Ausstellern, darunter Elektra und L & S, gut vertreten. Im Maschinenbereich stellen Möbelzulieferer Hunger und Werkzeugspezialist Leitz ein neues Applikationsverfahren von Möbelfronten-Schmalflächen vor, das in Zusammenarbeit mit IMA entwickelt wurde. Routiniers, Newcomer Seit 15 Jahren bereits nutzen führende Firmen aus Dänemark wie

Vonsild beziehungsweise HT Bendix oder Front-Z die ZOW zur Präsentation. Die dänische Gemeinschaftsfläche finden die Besucher in Halle 20. Die Messe in Bad Salzuflen will auch ein Spungbrett für junge Zulieferfirmen bieten, wie beispielsweise die Schock Hightex Laminates, die Glas- und Acryl-Laminate herstellt. In Halle 20 präsentieren sich im Rahmen des BAFA-Förderprogramms insgesamt neun Newcomer. Top-Thema der ZOW 2013 sei das Objektgeschäft, stellt Clarion Events heraus und kündigte dazu „umfangreiche Ausstellerpräsentationen“ zum Messe- und Ladenbau sowie zu Hotelausstattungen an. Auch Caravan- und Schiffbau sollen eine Rolle spielen. Leichtbau und Logistik Die Förderung des Leichtbaus bildet auch 2013 eines der Kernanliegen der ZOW. Seit 2009 präsen-

tiert die Messe in Zusammen­ arbeit mit der Interessenge­ meinschaft Leichtbau (igeL) Neuerungen auf diesem Gebiet. Der geschäftsführende igeL-Vorstand Dr. Olaf Plümer sagt dazu: „Die Hersteller können sich im

Die Förderung des Leichtbaus wird wie stets im Fokus der ZOW stehen. As always, the promotion of lightweight construction products will continue to be the focal point of the ZOW.

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Produkte & Konzepte

Yesterday reloaded Bausch Decor/BauschLinnemann präsentieren unter dem Motto „Elemental Force“ Fichte und Eiche mit archaischem Look: Die Dekore „Tisano Eiche“ und „Alpen Fichte“ unterstreichen Nachhaltigkeit und Wertigkeit von Holz mit elementaren Strukturen, Rissen und Ästen. Sich zu besinnen, Gutes aus der Vergangenheit aufzugreifen und neu zu interpretieren – das ist im Mode- und Interieurbereich ein anhaltender Trend: Gefragt sind Neuinterpretationen von Vintage- und Retrothemen: Von der Wiederaufnahme grafischer und bunter Elemente, wie sie in den 70er und 80er Jahren en vogue waren, bis hin zu nachhaltigen Hölzern und Reproduktionen längst vergangener Zeiten reicht das Spektrum für modernes Wohnen. Archaische Designs Bausch Decor /BauschLinnemann transportierte bereits 2012 diesen Trend in die Welt der Dekore und Oberflächen. Unter dem Motto „Elemental Force“ stehen archa­ ische Designs mit Gebrauchsspuren, wie sie „Tisano Eiche“, das Erfolgsdekor des vergangenen Jahres, verkörpert. Das Unternehmen hebt hervor, dass es mit diesem Dekor besonders den Wert des Holzes und dessen Nachhaltigkeit unterstreichen möchte. Alpine Gemütlichkeit Mit der 2013 neu entwickelten „Alpen Fichte“ setzt Bausch Decor/BauschLinnemann den Yesterday-Look fort und entwickelt ihn weiter. Die abgewetzte, ruppige Struktur der „Alpen Fichte“ mit Splittern, Rissen, Blumen und Ästen ist lebendig, natürlich und individuell zugleich. Eine Anmutung, die „Alpen Fichte“ vom Fußboden bis zur Decke und natürlich auf Möbeln einsetzbar macht. Der Hersteller betont in diesem Zusammenhang, dass gerade die rustikale Optik dieser Dekorentwicklung mit ihrem ausgewogenen Farbspiel den Eindruck von Gemütlichkeit und Wärme vermittelt. uk

Photos: Bausch Decor/ BauschLinnemann

„Tisano Eiche“

„Alpen Fichte“

Yesterday reloaded Under the heading “Elemental Force”, Bausch Decor / Bausch Linnemann present spruce and oak decors with an archaic touch: The decors “Tisano Eiche” and “Alpen Fichte” underscore the sustainability and value of wood with haptic structures, cracks and knot-holes. ­m aterial+technik möbel 01|13 ­­­25

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Farbe kommt ins Spiel

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Individualität ist Trumpf. Das war das Motto der diesjährigen imm cologne sowie der Küchenschau LivingKitchen. Nie zuvor zeigten die Möbelhersteller so viele individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und einen solch umfassenden Farb- und Materialmix. Auf der diesjährigen imm cologne, die zusammen mit der Küchenschau LivingKitchen vom 14. bis zum 20. Januar stattfand, hatte Farbe Einzug gehalten. Mit einer Fülle an Farbtönen peppte die Branche das eintönige Möbelangebot der vergangenen Jahre auf. „Jetzt kommt Farbe ins Geschäft“ war beispielsweise der Messeslogan von CS Schmalmöbel bei seiner erfolgreichen Möbelserie „Soft plus“. Auch bei den rund 200 Küchenausstellern sorgten Farben für Designakzente. Die Küchenindus­ trie will augenscheinlich, dass Deutschlands Küchen künftig bunter werden. An der Ladenkasse dominieren bislang nämlich Weiß und Magnolie das Geschäft. Knapp 100.000 Fachbesucher und 43.000 Endverbraucher zog das Messedoppel mit seinen 1.250 Ausstellern an den sieben Messetagen an. Umfeld wird farbig Nicht immer wurde die gesamte Küche komplett in Farbe ausgestellt, meist waren es nur Wangen, Regale oder Vitrinenrahmen, die farblich abgesetzt gezeigt wurden. Die Farbvielfalt auf dem Kölner Messeevent hat auch seinen Ha­26

ken. Wie bereits auf der Mailänder Möbelmesse und der Eurocucina beobachtet, kristallisierte sich in Köln keine Trendfarbe heraus. Stattdessen rückte jeder Anbieter die Farben in den Fokus, die er für trendig erachtete. Die Farbskala ging von warmen erdigen Tönen bis hin zu Signalfarben. Die Spannbreite reichte von Curry über Pistaziengrün bis hin zu Nachtblau und kräftigem Rot. Dass Farbe in allen Marktsegmenten ins Spiel gebracht wurde, davon konnten sich die Messebesucher sowohl auf dem Messestand von CS-Schmalmöbel als auch beim Premium-Anbieter Interlübke überzeugen. Waren bei Letzterem in den vergangenen Jahren fast ausschließlich weiße Wohnprogramme anzutreffen gewesen, so präsentierte das westfälische Unternehmen diesmal seine Möbel mit vielfältigen farbigen Akzenten. Einen Unterschied gab es dennoch: Hochwert-Produzenten setzten teilweise auf Metalliclacke in warmen Farbtönen wie Bronze, Gold und Nickel (z. B. Interlübke). Weiß kam dafür in einem besonders reinen Weiß bzw. als Ultraweiß daher.

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Eiche in allen Varianten Hölzer und Holzdekore kamen zwar nicht zu kurz, sie spielten aber keine Hauptrolle auf dem Kölner Messeevent. Im Küchenbereich waren auch nicht ausschließlich Holznachbildungen sondern wieder Echtholzfurniere zu sehen . Bei der Holzauswahl zeigten sich die Möbelhersteller eher restriktiv: Eiche setzte ihren Siegeszug in verschiedenen Varianten fort. Vor allem im konsumigen Bereich dominierte sägeraue Eichenoptik, meist als „Sonoma Eiche“ in einer helleren und unter der Bezeichnung „Trüffel-Eiche“ in einer dunkleren, graubraunen Farbstellung. Trotz der breiten Präsenz von gealtertem Holz im „Vintage“-Look mit sägerauer Anmutung zeigte sich eine Tendenz zu einer ruhigeren Holzoptik. Zudem konnten die Be-

1+2| Farbig ging es bei CS Schmalmöbel (2) zu und auch beim Premium-Anbieter Interlübke (1). A blaze of colour – from CS Schmalmöbel (2) and from the premium furniture manufacturer Interlübke (1). Photos: Interlübke, Barth 3| Weltneuheit: Tisch „flaye“ von Team 7 mit neuer „nonstop“Synchron-Auszugstechnik. World innovation: “flaye” table from Team 7 with new “nonstop” synchronized pullout system. Photos: Team 7

sucher eine Hinwendung zu wärmeren, natürlicheren Farbstellungen feststellen. Die Spannbreite der Eichevariationen reichte von sog. Riffeiche bei

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Produkte & Konzepte

Kameras sorgen für genaue Maßhaltigkeit Bei haptischen Oberflächen ist eine besonders hohe Maßhaltigkeit der Papierbogen gefordert. Um diese zu gewährleisten, hat das Konstanzer Unternehmen Baumer Inspection ein optisches Messsystem mit drei exakt kalibrierten Kameras entwickelt.

Das Kontrollsystem in der Imprägnierlinie. The control system on the impregnation line.

Wenn beispielsweise im Dekor gedruckte Äste in ihrer Lage perfekt zum Pressblech passen müssen – Stichwort: Synchronpore –, ist eine besonders hohe Maßhaltigkeit der Papierbogen gefordert. Bei der Imprägnierung von Dekorpapier mit Melaminharzen kommt es im Imprägnierkanal aber unweigerlich zu Breiten- und Längenänderungen. Um die Maßhaltigkeit dennoch siMesskopf zur Detektion der Randmarken und zur Längenmessung. Measuring head for detection of edge markings and length measurement. Photos: Baumer ­42

cherzustellen, arbeitet der Imprägnierer derzeit so, dass er zum Start einer neuen Produktionscharge die ersten Papierbogen von Hand

ausmisst, bei Abweichungen Längs- und Querzug einstellt, erneut einen Bogen abschneidet, vermisst und wieder einstellt. Da-

bei entsteht Ausschuss, der besonders bei kleinen Produktionslosen ins Gewicht fällt. In enger Zusammenarbeit mit einem großen deutschen Dekorpapierdrucker hat die auf Inspektionsanlagen für die Holzwerkstoffindustrie spezialisierte Baumer Inspection (Konstanz) nun ein Kamera-Messsystem entwickelt und erfolgreich installiert, das diese Probleme löst. Während des laufenden Betriebes der Imprägnierlinie vermisst es permanent Länge und Breite der Bogen. Exakt kalibriert Dieses optische Messsystem arbeitet mit zwei hochpräzisen und schnellen Zeilenkamerasystemen, die am Rand der Papierbahn permanent die Lage von Marken kontrollieren. Eine dritte Kamera misst die Geschwindigkeit der Papierbahn genau und berechnet laufend die Bogenlänge. Die KameraMesssysteme sind exakt kalibriert und auf einem präzisen, temperaturstabilen optischen Rahmen montiert. Damit sind alle Einflüsse durch wechselnde Umgebungstemperaturen ausgeschlossen. Bei Geschwindigkeiten von bis zu 100 m/min erreicht das Messsystem eine Messgenauigkeit besser als 0,5 mm. Bei Bogenlängen von über 5.000 mm entspricht dies einer Genauigkeit besser als 0,01 Prozent. Das Bildverarbeitungssystem berechnet in Echtzeit die Länge, die Breite und das Diagonalmaß jedes Bogens und überwacht die exakte Einhaltung der Sollmaße. Bei auftretenden Abweichungen gibt das System Alarm. Somit ist die Maßhaltigkeit im Imprägnierprozess ohne Stillstand und ohne Stichproben gegeben, Ausschuss wird vermieden. uk

Cameras ensure dimensional accuracy When decors are pressed into structured surfaces, an especially high degree of size accuracy is needed for the sheets of paper. In order to ensure this accuracy despite the unavoidable changes in the measurements of the paper sheets that occur during impregnation – without having to manually adjust the longitudinal and transverse tension -Baumer Inspection (Konstanz) has created an optical measuring system. While the impregnation line is running, three exactly calibrated cameras constantly measure the length, width and diagonal measurement of the paper sheets with a measuring accuracy of better than 0.5 mm. In this way, the Baumer system helps to avoid defective products.

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Kompakt

Backhausen macht weiter Nach seiner Insolvenz und dem Ausscheiden des Ex-Firmenchefs Reinhard Backhausen ist bei dem österreichischen Traditionsweber Backhausen interior textiles GmbH (St. Pölten) die Produktion wieder angelaufen. Neuer Mehrheitsgesellschafter ist mit 51 Prozent die Firma Cudos Capital AG, 44 Prozent werden von der Strategic Equity Beteiligungs-GmbH gehalten, die restlichen fünf ­Prozent befinden sich bei der Inter­fides-Management Solutions GmbH. Die neuen Eigentümer wollen den Betrieb in den nächs-

Mit dem Interior Innovation Award wurde das Synthetics „skai Sorisma EN“ ausgezeichnet, das auf der Heimtextil in acht Metallic-Tönen zu sehen war. Photo: Hornschuch

Vielfältiges Bezugsstoffangebot Das Einrichtungsjahr startete 2013 mit der Heimtextil in Frankfurt. Mit 2.658 Ausstellern zeigte sich das Stoffevent größer als im Vorjahr, beim Besuch musste die Heimtextil hingegen einen Rückgang von zwei Prozent auf 66.000 Besucher hinnehmen. Terminlich unmittelbar vor der Möbelmesse imm Cologne gelegen, stand die Veranstaltung vor allem bei den internationalen Großhändlern und Textilverlagen im Fokus. Dennoch machten vereinzelt Polstermöbelhersteller auf dem Weg nach Köln einen Abstecher, um einen Blick auf das Angebot der über 200 Anbieter von Möbelstoffen zu werfen. Im Vergleich zu anderen Fachmessen wartete die Heimtextil mit einem größeren internationalen Angebot auf, bei dem insbesondere Anbieter aus der Türkei sowie aus dem asiatischen Raum den Ton angaben. Einige namhafte Markenproduzenten und Textilediteure wie Nya Nordiska und Kinnasand stellten nicht aus, sie hatten sich für die Teilnahme an der „Pure Textile“ auf der imm Cologne entschieden. Highlight der Heimtextil war in diesem Jahr erneut die Trendschau, die der Branche einen

Blick auf die Stofftrends der Jahre 2013/2014 ermöglicht. Auf der Messe selbst sind wegen der hohen Internationalität der Aussteller und der Besucher nur schwer Trends für den europäischen Markt auszumachen. Faserhersteller wie Dralon, Trevira CS und Diolen Safe komplettierten das Gesamtangebot. Mit ihren Funktions- und Hightech-Fasern ermöglichen sie den Webern, ihren Möbelstoffen Zusatzeigenschaften mit auf den Weg zu geben. Entsprechend werden die Funktionen immer raffinierter. Neben Schwerentflammbarkeit und leichten Reinigungsmöglichkeiten informierten die Aussteller ihre Abnehmer u. a. über neue Garne mit schmutzabweisenden Eigenschaften. So stellte TWD Fibres ein Filamentgarn mit dauerhaft eingebautem Selbstreinigungseffekt vor. Mit einem neuen Microfaser-Garn ermöglicht Dralon die Herstellung von besonders leichten Heimdecken. Outlast präsentierte ein neues PCMFüllmaterial für Bettwaren, bei dem die weltweit erste PCM-Polyesterfaser zum Einsatz kommt. Das neue Füllmaterial kann dabei flexibel mit anderen Füllfasern gemischt werden.

ten Monaten sanieren und 2013 einen Umsatz von acht Mio. Euro erwirtschaften. Allerdings werden voraussichtlich die Hälfte der 80 Beschäftigen auf der Strecke bleiben, da unter anderem das Einzelhandelsgeschäft in Wien nicht weiterbetrieben wird. Die von der einstigen Inhaberfamilie angestrebte Beteiligung eines indischen Seidenfabrikanten war gescheitert und hatte den Niedergang des Traditionsbetriebes besiegelt, der am 10. Oktober vergangenen Jahres die Insolvenz anmelden musste.

Trade fair duo in Frankfurt – In June 2013, the Texprocess (10 – 13 June) and the Techtextil (11 – 13 June) will take place at almost exactly the same time. The focus of the first event is on the processing of textiles and other flexible materials, the second is a platform for technical textiles, non-woven fabrics, and functional textiles for clothing. Cost optimization for upholstered furniture producers – 14 upholstered furniture manufacturers who took part in a VdDP (German Upholstered Furniture Industry Association) project on cost optimization were able to realize substantial reductions in purchasing costs by bundling purchasing volumes and joining forces on the market. Trevira starts recycling concept – After concentrating the production of filament yarn and staple fiber on one production location each in 2012, Trevira wants to start a recycling concept for the Trevira CS fabrics that can no longer be used. Münchner Stoff Frühling – Furniture and decor fabrics for the upscale segment are the main point of focus at this year’s “Münchner Stoff Frühling” (15 – 18 March 2013), where 22 showrooms will present more than 120 fabric labels. Textile group Hof has a new name – As of the beginning of the year, the Hof textile group has changed its name to “Hoftex Group”. In the future, its three business areas will appear under the brand names Hoftex (yarns & fabrics), Tenowo (non-woven) and Neutex (home decoration). With a staff of more than 1,300, the group achieved sales of 224 million Euro in 2011. Diverse assortment of cover materials – At Heimtextil (9 –12 January 2013), 2,658 exhibitors from 62 countries all over the world presented their products. 66,000 visitors (– 2 %) came to the event, and 66  % of them came from outside Germany. More than 200 international exhibitors displayed a wide range of cover materials. Fiber producers completed the assortment. A large number of upholstery materials had functional characteristics. Backhausen goes on – After its insolvency last year and the resignation of its ex-CEO Reinhard Backhausen, the long-established Austrian weaver has started production again. The new majority shareholder is Cudos Capital AG with 51 percent. ­m aterial+technik möbel 01|13 ­­­51

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