material & technik möbel Ausgabe 2 / 2009

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Einmal klopfen – und der Hochschrank ist offen! TouchControl. Das elektrische Öffnungssystem für Hochschränke.

Besuchen Sie uns! Auf der Interzum Köln vom 13. bis 16.05.2009 Halle 8.1, Stand Nr. 020/021

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FA C H M A G A Z I N F Ü R D I E K A S T E N – , K Ü C H E N – , B Ü R O – U N D S I T Z M Ö B E L – F E RT I G U N G S O W I E D E N I N N E N A U S B A U · W W W. M AT E R I A L - T E C H N I K . D E · 3 0 8 3 5

material+technik möbel 02|2009

M_mt0209_Umschlag:M_mt0208_Umschlag 22.04.09 17:28 Seite U1

The magazine for furniture production and related fields

Interzum ‘09:

Leichtbau ‘09:

Stofftrends ’09:

Köln zeigt die Trends und Neuheiten

Jetzt werden Möbel auf Diät gesetzt

Innovative Features schaffen Mehrwert


M_mt0209_Inhalt:M_mt0209_Inhalt 24.04.09 12:04 Seite 4

Inhalt

Titel: Interprint Seiten 34 – 35

Kasten- und Küchenmöbel Seiten 8 – 85

„trend & innovation guide“ Seiten 16 – 81

Sitz- und Liegemöbel Seiten 86 – 95

Zum Titelbild: Seine Dekor-Neuheiten wird Interprint in diesem Jahr mit einem Auftritt der Extraklasse inszenieren. Während der „interzum 2009“ präsentiert das Unternehmen die neue Kollektion in der Design Post Köln, einem Showroom für internationales Interior-Design: In einzigartiger Ausstellungsarchitektur entsteht eine dreidimensionale Kollage aus Interprint-Dekoren und den Kollektionen der Design-Elite.

Kompakt Pfleiderer, interzum, Hettich, Huwil-Locks, Häfele, Surteco, Lehmann 8–9

Produkte & Konzepte „Viva Colonia“ – interzum 2009 setzt Trends 16 – 18 Nachhaltige Materialien zeitlos inszeniert 30 – 31 Alle unter einem Dach 32 Interprint @ Design Post Köln: Inspirierender Auftritt am Hot Spot für Design 34 – 35 Mehr Kundenservice 36 Schneller mit Digitaldruck 38 „Ein echter Mehrwert für den Anwender“ 40 Serigrafia by Paola Navone 52 „Ein Unternehmen als Ganzes muss sich dem Kunden zuwenden“ 53 Prickelnd wie Champagner 54 Hochglanz vom Feinsten 56 – 57 Mutig, inspirierend und frisch 58 – 59 Vom Trägermaterial bis zur Oberfläche 60 „30 % gewichtsreduziert“ 61 Federleicht und flexibel 62 Hightech-Material für leichte Möbel 64 – 65 Die ideale Ergänzung 68 Räume mit Mehrwert 70 – 71 Bewegung einmal anders 72 Ein neuer Stern am Leuchtenhimmel 80 – 81

Kompakt Deutsche Polstermöbelindustrie, oberfränkische Möbelindustrie, Furnifab, Scoperta 92

Editorial

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Inhalt

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Macher & Märkte Mit blauem Auge davongekommen Impressum Partner der Möbelindustrie

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Inserentenverzeichnis

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Personen und Termine

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Panorama Update 2009: Oberflächen 44 – 49 Update 2009: Beschläge 74 – 78 Update 2009: Mit Licht verzaubern 82 – 85 Macher & Märkte „Mit Inkjetdruck wird es eine Evolution als Paralleltechnologie geben.“ Fokus Dekoroberflächen unter der Lupe ZOW punktete mit Möbelideen „Die wichtigste Messe für unsere Branche weltweit“ Dekore in Bewegung Inkjet im industriellen Einsatz Ein Spiegelbild der Marke

24 – 26

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20 – 22 28 – 29 42 66 – 67

Ergonomie & Komfort Bitte setzen! 86 – 89 Dynamischer Sitzkomfort 90 Hygienisch, variabel und farbenfroh 91 Produkte & Konzepte Vom Weltall in die Matratze 93 „Letztendlich überzeugen das Design und die Qualität“ 94 – 95

Alles rund um die Ligna lesen Sie in material+technik möbel 03/09!

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M_MUT_EigenAZ_mt0209_Statements:M_MUT_EigenAZ_mt0806 22.04.09 14:33 Seite 1

material+technik möbel lese ich, weil ...

Bernd Reuss, Leiter Unternehmenskommunikation bei Schattdecor

Heimo Lubetz, Leiter Kommunikation bei Blum

Martin Funck, Vorstand Rosskopf & Partner

René Winkler, Marketing- und Verkaufsleiter bei Peka-System

Rainer Ebke, Direktor der Abet GmbH

... es mir in kompakter Weise einen ... die Zeitschrift als medialer guten Branchenüberblick gibt. Partner innovative Beschlagsthemen aufgreift und über neue Produkte und Dienstleistungen rund um Beschläge zielgruppengerecht informiert.

... es für mich zu den wenigen Standardlektüren in der Zulieferbranche gehört.

... es umfassende Hintergrundinformationen über die Branche bietet, über neue Produkte und Trends informiert und ebenfalls stark von unseren Kunden in der Küchenbranche gelesen wird.

... es eine essenzielle Informationsquelle ist.

Michael Recke, Vertriebsleitung, Marketing und PR bei Kröning (Surteco)

Daniel Schnyder, Leiter Marketing Kommunikation bei EKU

Dr. Andreas Hettich, Kurt Eggenberger, Geschäftsführender Leiter Verkauf und Marketing Gesellschafter der Hettich-Gruppe bei Hawa

Christian Thamm, Sales & Public Relations Manager bei Chiyoda Europa

... gut informiert zu sein, für mich ein wichtiges Grundbedürfnis ist. material+technik ist ein wichtiges Sprachrohr der Branche. Sehr gut ist der neue Internetauftritt. Herzlichen Glückwunsch dazu.

... ich mich so optimal über die Branche informieren kann. material+technik ist sehr nah am Markt und bringt mich schnell und effizient auf den neusten Stand, wenn es um die wichtigsten News und Trends der Möbelindustrie geht.

... sie eine der etablierten Fachzeitschriften der Branche ist und einen kompakten Überblick der aktuellen Themen bietet.

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... es eine Fachzeitschrift mit Tiefgang ist, die schnell und effektiv informiert, aber auch mal hinter die Kulissen schaut.

Meinungen zu che e Medium der Bran Das unverzichtbar

e! Wir sagen Dank The magazine for furniture production and related fields

m+t Ritthammer Publishing GmbH | Andernacher Str. 5a | D-90411 Nürnberg | Tel. +49 (0) 911 955 78-80 | Fax +49 (0) 955 78-78 | www.material-technik.de | info@material-technik.de


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Fokus

Dekoroberflächen unter der Lupe Einen umfassenden Überblick über Marktveränderungen und Innovationen bot die diesjährige „Decor Surface Conference“ in Barcelona. Drei Tage lang bekamen die Teilnehmer das geballte Wissen von 30 internationalen Experten zu den jüngsten Entwicklungen bei dekorativen Oberflächen vermittelt. sowie Anbieter von Gravurwalzen zusammen und komplettierten auf diese Weise die Prozesskette. Neben Basiswissen, wie z. B. über Finishfolien, das Ralf Georg Gäbisch (Süddekor) den Teilnehmern vermittelte, standen Trendthemen wie der Digitaldruck im Fokus der Konferenz. Gerade im Vorfeld der nahenden Ligna hob dies die Aktualität und Bedeutung der Veranstaltung, weil einige Referenten einen Blick auf Neuvorstellungen zur interzum und Ligna gewährten. Wirtschaftliche Alternativen Auf der Konferenz wurden alle Facetten der Gestaltung und Produktion von Oberflächen genau unter die Lupe genommen. Neben Designaspekten stellten die Referenten Verfahren vor, mit denen die Qualität dekorativer Oberflächen

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Nach dem erfolgreichen Debüt der Veranstaltung 2007 in Rotterdam, konnte Dr. Kurt Fischer von TCM (Technical Conference Management) Anfang April erneut 30 internationale Referenten verpflichten, die ein topaktuelles Abbild der derzeitigen und künftigen Entwicklungen im Oberflächensegment boten. Nach Barcelona kamen über 120 Interessenten gereist, rund 80 von ihnen nahmen auch an einem abschließenden Workshop teil. Dieser hatte „Strahlengehärtete Coatings für Dekoroberflächen“ zum Thema und bot den Teilnehmern einen Einblick in den Stand der Technik dieser zukunftsweisenden Technologie. Facettenreich Neben Dekordruckern interessierten sich Vertreter von Holzwerkstoff-Unternehmen, Maschinenfabriken sowie deren Zulieferer für die breit gefächerte Themenpalette der diesjährigen Konferenz. So kamen in Barcelona auch Vertreter von Spezialpapierfabriken, aus der Leim- und Lackindustrie 10

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1| Das Eurostars Grand Marina Hotel in Barcelona war Austragungsort der zweiten „Decor Surfaces Conference“. The Eurostars Grand Marina Hotel in Barcelona was the venue of the second ”Decor Surfaces Conference“. 2| Dr. Kurt Fischer (TCM) begrüßt fast 30 Referenten und mehr als 120 Teilnehmer in Barcelona. Dr Kurt Fischer (TCM) welcomes almost 30 speakers and over 120 participants in Barcelona. 3| Theodor Hippold (Jowat) macht auf den Beitrag der Schmelzklebstoffe bei der Herstellung von Hochglanz-Oberflächen aufmerksam. Theodor Hippold (Jowat) drew attention to the contribution made by hot-melt adhesives in the manufacture of high-gloss surfaces.


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Fokus

noch besser den natürlichen Vorbildern angepasst werden kann. Wirtschaftliche Aspekte blieben dabei nicht außen vor. Mehrere Vorträge befassten sich mit neuen Lösungen zur günstigeren, aber dennoch qualitativ mindestens gleichwertigen Gestaltung von Oberflächen. Theodor Hippold (Jowat) beispielsweise machte auf den Beitrag der Schmelzklebstoffe bei der Herstellung trendiger Hochglanz-Oberflächen aufmerksam, die im Küchen- und neuerdings auch im Wohnbereich zunehmend Einzug halten. Das Verkleben von hochglänzenden Dekorfolien mit PUR-Hotmelt-Klebern sieht Hippold als wirtschaftli-

che, schnelle und umweltfreundliche Alternative zum aufwändigen und teuren Lackierverfahren. Kostenvorteile versprechen neuartige Druckfarben auf Acrylbasis, die speziell für das Bedrucken von vorimprägnierten Finishfolien entwickelt wurden und dort in Verbindung mit dem Finishlack einen Oberflächenfilm erzeugen. Wie Anna Llanos (Tabercolor) informierte, könnten bei gleicher Auftragsmenge auf vorimprägniertem Papier bessere technische Werte und Eigenschaften erzielt werden als mit herkömmlichen Pigmentfarben, weil diese in Hinblick auf eine spätere Imprägnierung formuliert worden seien.

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Auch Andreas Kandelbauer (Kompetenzzentrum Holz) hatte sich auf die Suche nach kostengünstigeren Alternativen gemacht. Er berichtete über Untersuchungen zum Einsatz von mit Harnstoff modifizierten Melamin-FormaldehydHarz (MUF) als Alternative zur teueren Imprägnierung mit Melamin-Formaldehyd-Harz (MF). Neben einer langsameren Trocknung ergaben Tests auch Nachteile bei hochglänzenden Oberflächen. Klaus Gleich (Johns Manville) wartete mit einer neuartigen Beschichtungslösung auf, die kaschiert oder über Kurztaktpressen aufgebracht werden kann. Die Melamin getränkten Glasfaservliese „StabilStrand“ sollen nicht nur eine Alternative zu Kernpapier bei der Schichtstoffproduktion darstellen, sondern auch eine geeignete Basis für den Direkt- und Inkjetdruck sein. Verschiedene Prozessschritte können wegfallen, was Direktdruckanlagen kürzer und schneller machen würde. Außerdem ließen sich problemlos synchrone, haptische Strukturen erzeugen. Neben höherer Schlagfestigkeit könne „StabilStrand“ mit weiteren Features wie Wasserfestigkeit, Flammschutz sowie antistatischen Eigenschaften ausgestattet werden und da-

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4| Dr. Stephan Schunck (Surteco) informiert über die Marktveränderungen bei Thermoplastfolien. Dr Stephan Schunk (Surteco) speaking on changes in the market for thermoplastic foils.

Decor surfaces under examination The second ”Decor Surfaces Conference“, held in Barcelona in early April, offered a comprehensive overview of innovations and changes in the market. During the three days of the conference, participants were able to share the combined knowhow of 30 experts of international standing, on the latest developments in decorative surfaces. More than 120 persons had come to Barcelona, roughly 80 of them also took part in the workshop ”Radiation-cured coatings for decorative surfaces“. In addition to forecasts by the market survey institute Pöyry Forest Industry Consulting on the economic developments, a number of trend topics, for example digital printing, were the focus of attention. Experts from the engineering industry presented initial insights into the new products to be seen at the Ligna, others informed their audiences about the new surface products to be shown for the first time at the interzum. At the conference, all facets of the design and production of surfaces were carefully scrutinised. Apart from design aspects, the experts discussed processes, by which the quality of decorative surfaces can be even better adapted to their natural prototypes. A number of presentations dealt with solutions for more economical, but in terms of quality, equivalent solutions for surface design. Information was also provided on improved process security in powder coating, as well as a project for 2D high speed powder coating. Last but not least, representatives from a number of universities and colleges discussed the results of the most recent research projects.

5| Jens Becker (Cruse) zeigt neue wirtschaftliche Gravurmöglichkeiten auf. Jens Becker (Cruse) demonstrates new, economic possibilities for engraving. 6| Andrea Balordi (Sesa) sieht einen weiteren Trend zu haptischen Strukturen bei Fußboden- und Möbeloberflächen. Andrea Balordi (Sesa) sees a further trend to tactile structures in flooring- and furniture surfaces. Photos: Barth, Fischer material+technik möbel 02|09

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Produkte & Konzepte

„Viva Colonia“ – interzum 2009 setzt Trends

Seit 50 Jahren gilt die interzum als die Premierenbühne schlechthin, wenn es um innovative Highlights der Zulieferindustrie geht. Auch zum 50-jährigen Jubiläum werden die 1.330 Aussteller die internationale Leitmesse wieder als die Premierenbühne für ihre Produktinnovationen nutzen. Für Fachleute ist die Leitmesse der internationalen Zulieferindustrie ein Eldorado: Möbelbauer, Architekten, Innenarchitekten und Designer stöbern hier nach neuen Ideen für ihre Objekte, nach neuen Werkstoffen, Dekoren, Fertigungstechniken und den neuesten Looks. Wie kann man sich zeitgemäß betten, Räume ausdünstungsfrei und schwer entflammbar einrichten, ergonomisch ausstatten oder stimmungsvoll erhellen – die Kölner Messe versammelt alle 16

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zwei Jahre die Innovationen aus aller Welt, um solche Fragen zu beantworten. Doch die Trends liegen oft im Detail. Während sich die Formensprache von Designobjekten in der Theorie recht frei entwickeln kann, ist ihre reale Gestaltung nur überzeugend und komplett, wenn auch die Details und die verwendeten Materialien stimmen. Der cleane Look einer minimalistischen Küchenfront kann durch Griffe empfindlich gestört werden, und

ein wetterfester Bezug, der sich nicht textil anfühlt, lässt die schönste Gartenmöbelkollektion alt aussehen. Die Trendscouts und Entwickler der Zulieferindustrie haben ein Gespür für die Bedürfnisse der Menschen und liefern die Komponenten und Ideen, mit denen Designer arbeiten. Mit Design in die Zukunft Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wird gutes Design immer wichtiger, auch – und

gerade – für die Zulieferindustrie. Denn heute wirbt man auf zwei Ebenen um die Gunst des Käufers: via Preis und via Qualität. Im Gegensatz zu Niedrig-Preisen verspricht allein die Positionierung mittels Qualität langfristigen Erfolg: Die Konsumenten achten zunehmend auf die Güte der Details. Die Zulieferindustrie bietet daher innovative Detaillösungen und neue Materialien, die für den täglichen Gebrauch gedacht sind und unsere Lebensqualität verbessern.


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Produkte & Konzepte

Im Mai trifft sich die internationale Fachwelt in der Rheinmetropole. In May, the international specialist world will be meeting in the Rhine metropolis. Photos: Koelnmesse „Die Zulieferbranche agiert als Schlüsselbranche, die Innovationen vorantreibt. Sie ist Innovator für eine ganze Industrie. Design wird in diesem Bereich immer wichtiger, denn es visualisiert die Qualität und entscheidet damit über den wirtschaftlichen Erfolg eines Produktes am Markt“, betont Prof. Dr. Peter Zec, Juror des „interzum award“. Die Ergebnisse des „interzum award: intelligent material & design 2009“, den die Koelnmesse bereits zum fünften Mal in Kooperation mit red dot projects ausgeschrieben hat, spiegeln die neuesten Trends aus dem Zulieferbe-

reich für die Möbelindustrie wider. „Durch den interzum award unterstützen oder vielmehr fördern wir das Aufspüren marktgerechter Lösungen durch die Möbelindustrie und den Innenausbau, und so nehmen interessante Innovationsprozesse bereits zur interzum ihren Anfang“, so das Resümee von Udo Traeger, Geschäftsbereichsleiter, Wohnen, Einrichten & Textil der Koelnmesse. Trendthema: Individualisierung Einer dieser Trends steuert auf einen Höhepunkt zu: die Individualisierung von Produkten. Produkte und Werkstoffe, die eine Geschichte haben, stehen hoch im Kurs. Denn Individualität drückt sich nicht mehr nur durch eine ausgefallene oder ikonenartige Form aus, sondern sucht schon im Material das Besondere. Und so werden in der Branche Böden aus historischem Althaus-Bestand angeboten, die technisch aufwändig ausgebaut und veredelt wurden. Oder Furnier mit einem besonderen Finish, das den Charakter des Holzes betont, bis hin zu „geräuchertem“ Holz, das beim Räuchern durch seine unterschiedlich verteilten Gerbsäureanteile eine lebendige, dunkle Färbung und Patina erhält und eine lebendigere

Maserung zeigt. Ein Nebeneffekt des Räucherns: Es macht auch säurehaltige heimische Hölzer widerstandsfähig gegen Witterung und Schädlingsbefall und schont damit die Tropenwälder. Trendthema: Licht Licht ist ein weiteres großes Thema im Möbelbau – nicht als Leuchtobjekt, sondern als integrierte Lichtquelle für Funktionslicht sowie für die atmosphärische Illumination des Möbels selbst. Schrankwände, Tische und andere Designobjekte, die in weichen Farben schimmern, lassen sich heute energieeffizient mit Leuchtdioden umsetzen, wobei es die RGBTechnik erlaubt, die Lichtfarbe der persönlichen Stimmung anzupassen. Das Licht selbst wird immer mehr zu einem neuen architektonischen Gestaltungselement. Trendthema: Der neue Komfort Hightech findet sich in Küchen und auf Polstermöbeln nicht mehr nur bei den Kochgeräten und TVFernbedienungen, sondern auch zunehmend bei den konstruktiven Komponenten. Etwa bei den Beschlägen, die sich zum Teil vom einfachen Scharnier zum elektromechanischen Öffnungsmechanismus mit Sensorsteuerung ent-

Vielfältiger denn je: Die interzum 2009 zeigt, was morgen State of the Art ist. More varied than ever before: the interzum 2009 demonstrates what will be state-of-theart tomorrow.

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M_mt0209_PK_Westag:M_mt0209_PK_Westag 27.04.09 09:53 Seite 30

Produkte & Konzepte

Nachhaltige Materialien zeitlos inszeniert Nach München hat jetzt auch das NetzwerkHolz Forum in Hamburg eröffnet. Mit dem neuen Polymerglas „GetaStyle” und dank Digitaldruck gelang Westag & Getalit die Verschmelzung von Individualität, Perfektion und Nachhaltigkeit – ein Highlight im neuen HolzForum.

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Knapp zwei Jahre nach der Einweihung des HolzForums München im Süden der Republik, bekam das erfolgreiche Konzept einen Ableger in der norddeutschen Hansestadt. Das HolzForum wurde innerhalb von nur neun Monaten Entwicklungs- und Bauzeit auf die Beine gestellt und zeigt in insgesamt neun Ausstellungsbereichen auf einer Grundfläche von 2.200 Quadratmetern und einer Ausstellungsfläche von 3.300 Quadratmetern eine tolle Auswahl funktionaler und stylischer Werkstoffe und Oberflächen für die Inneneinrichtung und für Außenanwendungen. Initiator und Bauherr war die Klöpfer-Gruppe, die insgesamt 2,0 Millionen Euro in das neue Forum im Hamburger Ortsteil Oststeinbek investierte. Die Intention der neuen Ausstellungsräume ist einfach: Es geht darum, NetzwerkHolz-Mitgliedern, in der Regel Holzhandwerker, eine überzeugende Vermarktungsmöglichkeit und zugleich einen Raum in attraktiver Atmosphäre für Kundengespräche zu bieten. Besonders engagierten Nutzern des Forums stehen zudem 32 Studios mit jeweils rund 25 Quadratmetern Grundfläche zur Verfügung, die für jeweils ein Jahr angemietet und individuell ausgestattet werden können. Dadurch bietet sich der Vorteil, dass Beratungsgespräche vor Ort in den „eigenen vier Wänden” durchgeführt werden können. Eine bedeutende Chance für Handwerksunternehmen, die sich verstärkt überregional engagieren, ihren Kunden ein bedeutendes Stück entgegenzukommen. Stilvolles, zeitloses Ambiente „Gute Entscheidungen trifft man eben nur, wenn man viel gesehen und alle Möglichkeiten abgewogen hat”, betont Karl Becker, Initiator des Forums und Geschäftsführer der Klöpfer-Gruppe. Und viel zu sehen gibt es im brandneuen Forum in der Tat. Besonders auffallend ist neben den zahlreichen Exponaten die Architektur. Bei der Gestaltung der Räumlichkeiten, die in eine Bestandsimmobilie eingepasst wurden, wurde insbesondere auf zeitloses Design gesetzt. Dabei wurde die nüchterne Kargheit der ehemaligen Lagerhalle im Rück-

bau noch weiter verstärkt, wobei die lackierten Betonböden zusätzlich den industriellen Loftcharakter untermalen. In einem reizvollen Kontrast dazu stehen die eigentlichen Ausstellungskuben, in denen die modernen Materialien als „Räume im Raum” mit großformatigen, Boden, Wand und Decke bedeckenden Banderolen präsentiert werden. Mit der Konzeption, dem Corporate Design und der Entwurfsplanung war die Münchner Designagentur KMS TEAM betraut, die Werkplanung und Bauleitung übernahmen Koeberl Doeringer Architekten aus Passau. Hochwertige Materialien Weil es bei der Idee des HolzForums darum geht, Handwerksunternehmen im Gespräch mit Bauherren, Architekten und Co. die Bemusterung so einfach wie möglich zu machen und Ihnen ein umfangreiches und trendgemäßes Portfolio begehrenswerter Materialien zu bieten, fiel insbesondere der Auswahl der Exponate eine besondere Bedeutung zu. So finden auch innovative Materialien, die auf den ersten Blick die Verwandtschaft zum Werkstoff Holz vermissen lassen, einen prominenten Platz im Ausstellungskonzept. So zum Beispiel vollkommen neuartige Werkstoffe, die ambitionierten Gestaltern und Architekten völlig neue Welten des Designs ermöglichen und so den Horizont weit über klassische Holzwerkstoffe hinaus erweitern. Bestes Beispiel ist der brandneue Werkstoff „GetaStyle elements”, mit dem der Rheda-Wiedenbrücker Spezialist Westag & Getalit bereits auf der vergangenen ZOW staunende Blicke erntete. Neue Aspekte des Designs Das Polymerglas „GetaStyle elements” behauptet von sich selbst, ein neues Multitalent im Interieurbereich und besonders im Messe-, Laden-, Möbel- und Innenausbau zu sein und für mehr Gestaltungsspielraum zu sorgen. Was für „GetaStyle elements” spricht, sind vor allem die besonderen Materialeigenschaften und die Dekorvielfalt des 6-mm-starken Plattenwerkstoffs. Im Vergleich zu Acrylglas zeigt sich das Polymerglas deutlich widerstandsfähiger. Der neue Werkstoff weist ähnliche Merk-


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3 1| Karl Becker zeigt sich begeistert von den Möglichkeiten, die moderne Werkstoffe bieten. Karl Becker is highly enthusiastic about the possibilities offered by modern materials. 2| Das HolzForum bietet ein umfangreiches Sortiment verschiedenster Werkstoffe und Oberflächen. The HolzForum presents an extensive assortment of highly varied materials and surfaces. 3| Auch bei Küchenarbeitsplatten überzeugt Westag & Getalit mit individellen Digitaldruckdekoren. With kitchen worktops, too, Westag & Getalit fascinates visitors with individual digital printed decors. 4| „GetaStyle elements“ ist ein wahrer Hingucker und überzeugt durch individuelle Dekore und herausragende Materialeigenschaften. ”GetaStyle elements“ is a real eyecatcher, convincing customers with its individual decors and excellent material characteristics.

Photos: Westag & Getalit, Görder

male wie die äußerst widerstandsfähigen „GetaLit”-HPL-Oberflächen aus dem Sortiment des Herstellers auf und besticht durch seine enorme Kratzfestigkeit sowie eine hohe Beständigkeit gegen thermische und chemische Einwirkungen – beispielsweise durch Reinigungsmittel. Gegenüber ESG-Glas liegen die Vorteile im Gewicht, der warmen Haptik und der einfachen Verarbeitungsmöglichkeit. So lässt sich „GetaStyle elements“ mit herkömmlichen Holzbearbeitungswerkzeugen schnell und unkompliziert in Form bringen. Individueller Look Abgesehen von den Vorteilen bei Beständigkeit und Verarbeitung setzt das Material auch beim Design neue Maßstäbe. Auf der ZOW wurden zwei Oberflächen – „Gloss” (glänzend) und „Sand” (Matt) – mit 14 verschiedenen Holz-, Uni- und Digitaldruck-Dekoren vorgestellt, die ab Lager verfügbar sind. Der besondere Clou: Dank hausinternem Digitaldruck sind sogar kundenindividuelle Dekore für „GetaStyle elements” realisierbar. Diese Technologie kommt auch bei den „Getalit”HPL-Oberflächen zum Einsatz, die im HolzForum vor allem bei den Arbeitsplatten alle Blicke auf sich

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4 lenken. In den beiden Ausführungen „transluzent” und „semitransluzent” lässt der Werkstoff kaum noch Wünsche offen. Was noch niemand weiß: „GetaStyle elements” wurde jüngst mit dem begehrten „interzum award 2009” für hohe Produktqualität ausgezeichnet, den die Koeln-

messe als Veranstalterin der interzum in Kooperation mit „Red Dot Project” an „wirklich” innovative Produkte der Aussteller der internationalen Möbelzuliefermesse vergibt. Ein wirklich überraschendes Material, das Tausende von Möglichkeiten bietet. Nils-Christopher Görder

Long-lasting materials in a timeless presentation Almost two years after the opening of the HolzForum in Munich this successful concept now has a subsidiary in Hamburg. On a total of nine exhibition areas with 3,300 m2, the HolzForum presents a superb selection of functional materials and surfaces for interior design and external applications. Initiator and client was the Klöpfer Group, which altogether has invested Euro 2,0 million in the new forum. Since the basic idea behind the HolzForum is to make the presentation of samples as simple as possible for craftsmen in their meetings with building clients, architects etc., and offer them a wide and trend-oriented portfolio of attractive materials, the selection of exhibits was of particular importance. The best example is the brand-new 6 mm panel ”GetaStyle elements“, with which Westag & Getalit, based in Rheda-Wiedenbrück, had already won admiring looks at the last ZOW. With its two surface versions ”Gloss“ and ”Sand“ (matt), with 14 different woodgrain, solid-colour and digital printed decors, ”GetaStyle elements“ recently won the coveted ”interzum award 2009“ for high product quality, which is awarded by the Koelnmesse in cooperation with ”Red Dot Project“ to ”really“ innovative products of exhibitors at the international furniture industry supply fair. With its individual decors and excellent material characteristics it is real eycatcher in the new HolzForum. material+technik möbel 02|09

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M_mt0209_PK_Interprint:M_mt0209_PK_Interprint 22.04.09 09:35 Seite 34

Produkte & Konzepte

Interprint @ Design Post Köln: Inspirierender Auftritt am Hot Spot für Design Interprint präsentiert sich gemeinsam mit hochkarätigen Interieur-Marken in der Design Post Köln – Kreatives Zusammenspiel von Top-Dekoren und Design-Möbeln in direkter Nähe zur „interzum 2009“. Seine Dekor-Neuheiten wird Interprint in diesem Jahr mit einem Auftritt der Extraklasse inszenieren. Während der „interzum 2009“ präsentiert das Unternehmen die neue Kollektion in der Design Post Köln, einem Showroom für internationales Interior-Design. Interprint-Kunden und Besucher der „interzum“ erleben dann nur

160 Schritte vom Messe-Ostausgang entfernt eine spannende Premiere: In einzigartiger Ausstellungsarchitektur entsteht eine dreidimensionale Kollage aus Interprint-Dekoren und den Kollektionen der Design-Elite. Interprint ist der erste Dekordrucker, der diese Möglichkeit am Kölner Top-Designstandort erhält.

Das Unternehmen unterstreicht damit erneut seine Branchenposition als Trendsetter im Dekordesign. „Fast Forward“ Ansporn für neue, unkonventionelle Wege der Präsentation ist für Interprint die Designphilosophie „Fast Forward“, mit der das Un-

ternehmen seine Position als Design-Vorreiter derzeit in schnellen Schritten ausbaut. Die Entscheidung für die Design Post Köln als „Hot Spot“ der Designszene ist eine sinnbildliche Demonstration dieses Selbstverständnisses. Architektonische Qualität und hochkarätige Möbelgestaltung treffen auf kreatives Dekordesign. „Hier spielt die Musik!“ In der Design Post Köln finden 30 renommierte Marken des Interior Designs einen einzigartigen Raum

Das Dekor „Aviola Cherry“ im Moroso-Ambiente. The decor ”Aviola Cherry“ in an ambience by Moroso.

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M_mt0209_PK_Interprint:M_mt0209_PK_Interprint 22.04.09 09:36 Seite 35

Produkte & Konzepte

für eine dauerhafte Präsentation. Imposant ist die denkmalgeschützte Architektur der sieben historischen Dreigelenkbogenhallen, die 2005 zu einem Ausstellungsareal mit ganz speziellem Flair umgestaltet wurden. Innen schafft die Vielfalt der Kollektionen von Möbeln, Stoffen, Leuchten und Accessoires eine besondere Spannung für den Besucher. Und auch die Möbelhersteller stehen Schlange: „Hier spielt die Musik!“, so urteilte Daniel von Bernstorff über die Design Post in seiner Rückschau auf die imm 2009 in „stylepark“, der führenden Online-Plattform für zeitgenössisches Design. An diesem „Designstandort mit Ausnahmestellung“ wird Interprint während der Messezeit eine großzügige Ausstellungsfläche auf einer Empore mit neuen Exponaten bestücken und darüber hinaus seine Dekore in die Wohnwelten der Möbel- und Einrichtungskollektionen integrieren. Dekor im Ambiente Mit diesem Ausstellungskonzept gelangen die Besucher der Design Post in eine faszinierende Erlebniswelt rund um das Thema Dekore. Wie wirkt ein Dekor in einem bestimmten Ambiente? Im Zusammenspiel mit Möbeln, Textilien, Materialien? Welche Dekor- und Wohntrends kommen und wie kann ich sie für mich nutzen? Antworten darauf gibt der kreative Austausch zwischen raumhohen Dekor-Steelen von Interprint und hochwertigem Interior Design. Ideen-Feuerwerk „Es wird keine statische Dekorschau, wie sie auf Messen üblich ist“, betont Ulrike Lukas, Marketingleiterin bei Interprint. „Vielmehr zünden wir in der Design Post ein Feuerwerk an inspirierenden Ideen. Unsere Kunden sind während der interzum bei uns ganz nah an den aktuellen Einrichtungstrends und Dekorneuheiten.“ Pünktlich zur Messe überrascht das Unternehmen seine Kunden außerdem mit einem exklusiven Design-Buch, das eine perfekte Symbiose aus Imagepräsentation, art collection und Inspirationsquelle darstellt. Ein „must have“, das mit außer-

Interprint @ Design Post Cologne: Inspiring exhibition at the hot spot for design Im textilen Umfeld von Kvadrat: das Dekor „Discovery“. In a textile environment by Kvadrat: the decor ”Discovery“. Photos: Interprint

gewöhnlich inszenierten Dekoren eine einzigartige Vorstellung der „Fast Forward“-Designphilosophie bietet. Die Design Post Köln wird während der „interzum“ ein pulsierender Ort sein, der Perspektiven eröffnet, Menschen zusammenführt und Dekortrends kraftvoll zur Entfaltung bringt. In Sachen Top-Design für die Inneneinrichtung geht während der Messe hier „die Post ab“. ng

Interprint will present its new decor collection this year with a top class exhibition. During ”interzum 2009”, the company will present its new collection at the Design Post in Cologne, a showroom for international interior design. Interprint customers and visitors of ”interzum” will experience an exciting premiere only 160 steps from the east exit of the ”interzum“ exhibition centre: In a unique exhibition architecture, visitors will find a three-dimensional collage of Interprint decors next to collections from the design elite. The catalyst for finding new, unconventional presentation methods is Interprint’s ”Fast Forward“ design philosophy, a concept that is rapidly expanding the company’s position as a design pioneer. The Design Post in Cologne will house 30 renowned interior design brands in a unique permanent exhibition space. At this ”Design location of exceptional standing“, Interprint will showcase its new collection in a large exhibition gallery space and integrate its decors among furniture and interior collections. Simultaneously, the company will surprise its customers with an exclusive Design Book that represents the perfect symbiosis of image presentation, art collection and inspiration. material+technik möbel 02|09

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Produkte & Konzepte

Hightech-Material für leichte Möbel

Ein spezieller PUR-Schaum sorgt bei „Matodur“ für besonders gut Materialeigenschaften. In ”Matodur“, use of a special PUR foam guarantees excellent material characteristics.

Mit dem neuartigen, ultraleichten Verbundwerkstoff „Matodur“ wollen die Koller-Gruppe und Gercona neue Maßstäbe im Bereich der Wabenplatten setzen. Dass dies gelingt, dafür sorgt ein ausgeklügeltes und superflexibles Verfahren und ein jahrelanges Leichtbau-Know-how.

Plattenformaten 2.300 mm x 1.220 mm und 1.900 mm x 850 mm produziert, wobei aber auch Sonderformate möglich sind.

Als Zulieferer der Automobil-Industrie hat sich die Koller-Gruppe mit Hauptsitz im bayerischen Oberbürg bei Dietfurt in verschiedenen Bereichen – vom Formenbau über Leichtbau-Systeme bis hin zu komplexen Spritzgusswerkzeugen – einen ausgezeichneten Namen gemacht. Mittlerweile beschäftigen die beiden Brüder und Geschäftsführer Max und Thomas Koller mehr als 400 Mitarbeiter. In Kooperation mit Gerhard Königseder, Inhaber der Gercona e.K. mit Sitz im bayerischen Waldkirchen, wurde auf Basis einer bestehenden Technologie für die Automobilindustrie der

ultraleichte und besonders stabile Wabenplatten-Werkstoff „Matodur“ entwickelt – ein Werkstoff, der es in vielerlei Hinsicht in sich hat. Gercona wird sich zukünftig maßgeblich um den Vertrieb von „Matodur“ kümmern. Jede Stärke, individuelle Formate Im Gegensatz zu den am Markt erhältlichen Wabenplatten, bei denen alleine die Span- oder HDFDecklagen schon eine Stärke von 3–8 mm haben, beginnt die Gesamtstärke bei „Matodur“ bereits bei 6 mm, maximal sind stufenlose Dicken

Eine Kraftpapierschicht sorgt dafür, dass „Matodur“ problemlos mit verschiedensten Oberflächenmaterialien beschichtet werden kann. A layer of kraft paper ensures, that ”Matodur“ can be coated with different surface materials without any difficulty. 64

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bis 100 mm möglich. Gerade wenn es um dünne Materialstärken im einstelligen MillimeterBereich geht, müssen die meisten am Markt verfügbaren Wabenplatten mit vergleichbaren oder ähnlichen Material- und Verarbeitungseigenschaften passen. Je nach Stärke und Aufbau der Platte ist ein Raumgewicht ab 100 kg/m3 realisierbar – ein wahres Fliegengewicht. Standardmäßig wird „Matodur“ in den beiden

Robustes Multitalent Ein weiterer Pluspunkt des bereits vielfach im automobilen Interieur erprobten Verbundmaterials ist die besonders hohe Elastizität. Im Einsatz als horizontales Konstrukti-

Hi-tech material for lightweight furniture With the new ultralight sandwich material ”Matodur“, the Koller group (Dietfurt-Oberbürg) and Gercona Trade & Consult (Waldkirchen) intend to set new standards in the area of honeycomb panels. A sophisticated and highly flexible manufacturing process and years of experience with light construction panels make this possible. ”Matodur“ can be produced from a thickness of 6 mm up to 100 mm, with a density of 100 kg/m3 upwards. A further advantage of the sandwich material is its extremely high elasticity compared with conventional furniture materials. In order to achieve the typical multi-layer construction of lightweight sandwich panels, a glass fiber non-woven fabric (alternatively plastic or natural fiber) is first laid over the paper honeycomb. Then, by means of a specially developed process, PUR foam is injected through the nonwoven fabric into the honeycomb cavities, then coated with kraft paper and thermopressed. Both the use of classical furniture fittings and also machining of the narrow sides with conventional edging machines and edge banding are possible. Whether in furniture construction, shop fitting or interior architecture, interior fitting of caravans, motor caravans, yachts etc. – the highly flexible manufacturing process, the many processing possibilities and the excellent material characteristics make ”Matodur“ a really interesting and attractive alternative. It is first and foremost the processors and users who benefit from these advantages.


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Produkte & Konzepte

onselement beispielsweise und unter Langzeit-Belastung, verzeichnet das Wabenmaterial gegenüber anderen, relativ homogenen Möbelbau-Werkstoffen einen äußerst geringen Anteil an plastischer, also bleibender Verformung. Dieser Effekt ist auf die Struktur der Kernlagen zurückzuführen, die bei „Matodur“ wahlweise aus Papier-basierten Expansions- oder Wellsteg-Waben in variablen Stärken und mit unterschiedlichen Zellweiten bestehen. Auch seine hohe Dimensionsstabilität selbst bei starken Temperaturschwankungen und die gute Hitzeund Kältebeständigkeit zeichnen „Matodur“ aus. Die Materialeigenschaften können hinsichtlich ihrer Resistenz gegen Feuchtigkeit und Feuer durch die Verwendung von entsprechendem Wabenmaterial individuell angepasst werden. Dadurch eignet sich das leichte Verbundmaterial auch ideal für den Einsatz in Bereichen mit hohen Anforderungen an den Brandschutz. Flexible Fertigung Insbesondere beim Herstellungsprozess, der sich maßgeblich von den üblichen Verfahren zur Herstellung von Wabenplatten unterscheidet, kann „Matodur“ seine besonderen Stärken ausspielen. Um den für Leichtbau-Sandwichs typischen, mehrschichtigen Aufbau zu erhalten, wird zunächst ein Glasfaservlies – alternativ auch Kunststoff- oder Naturfaservliese – auf die Wabenmittelage aufgelegt. Anschließend wird auf einem CNC-Bearbeitungszentrum in einem speziell entwickelten Verfahren PUR-Schaum von außen flächig durch das Vlies in die Wabenhohlräume injiziert. Über die Menge des applizierten bzw. inji-

Beispiel: „Matodur“ mit Furnier-Beschichtung. Example: ”Matodur“ with veneer coating. Photos: Koller/Gercona

Beispiel: „Matodur“ mit Schichtstoff-Oberfläche. Example: ”Matodur“ with HPL surface.

zierten PUR-Schaums kann der Durchschäumungsgrad, d. h. die Eindringtiefe des Klebstoffes in die Wabenstruktur genau gesteuert werden. Das Resultat ist eine durchgängige und besonders robuste und nahezu unzerstörbare Verbindung aus Glasfaservlies, PUR-Schaum und Wabe. Dank der regulierbaren Schaummenge lassen sich unterschiedliche Deckstärken realisieren und so verschiedenste Qualitäten erzeugen. Eine abschließende Kraftpapierschicht sorgt dafür, dass „Matodur“ ohne zusätzlichen Verarbeitungsaufwand mit einer Vielzahl dünner Oberflächenmaterialien – ob Furnier, Schichtstoff oder Folie – direkt beschichtet bzw. kaschiert werden kann.

Der Einsatz zusätzlicher Rahmen und Riegel ist überflüssig, wodurch ein weiterer Bearbeitungsschritt entfällt. Ob im Möbel-, Laden-, Messeund Innenausbau oder im mobilen Interieur von Caravans, Reisemobilen, Yachten und Co. – Der superflexible Fertigungsprozess,

die vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten sowie die hervorragenden Materialeigenschaften machen „Matodur“ zu einer wirklich interessanten Alternative. Und davon profitieren an erster Stelle die Verarbeiter und Anwender. Nils-Christopher Görder Anzeige/ advertisement

Unproblematische Verarbeitung Ein weiterer Vorteil von „Matodur“: Sowohl der Einsatz klassischer Verbindungs- und Konstruktionsbeschläge als auch die Schmalflächenbearbeitung mit gewöhnlichen Kantenbearbeitungsmaschinen und handelsüblichen Kantenbändern sind ab einer bestimmten Schaummenge und bei entsprechendem Durchschäumungsgrad möglich. Das CNCgesteuerte Applizieren ermöglicht außerdem, dass auch punktuell mehr PUR-Klebstoff in die Platte injiziert werden kann.

Dank der Schauminjektion können die Schmalflächen konventionell beschichtet werden.

Thanks to the foam injection, the narrow sides can be coated conventionally. material+technik möbel 02|09

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Produkte & Konzepte

Räume mit Mehrwert Häfele bietet bei der interzum 2009 eine einzigartige Kommunikationsplattform für die Fachwelt zur Erörterung seiner Interpretationen und Lösungen zum Messe-Motto „Smart Spaces“. Das Unternehmen stellt Räume mit Mehrwert, schicke Lebensräume, intelligente Wohnräume und flexible Arbeitswelten in den Mittelpunkt seines Messeauftritts und gibt so vielfältige Anregungen für neue Ideen zur zeitgemäßen Raumnutzung – für „Smart Spaces“ eben. Schlafen, Essen, Wohnen, Arbeiten – die Grenzen sind fließend geworden. Moderne Architektur öffnet

Räume und entfernt Barrieren zwischen den unterschiedlichen Nutzungen. Multifunktionale Einrichtungen und leichte, mobile Möbel gliedern Räume und schaffen Platz für dies und das. Mehr Nutzen, mehr Stauraum auf begrenzter Fläche – da ist clevere Funktionalität gefragt. Intelligente Technik bringt sie ins Möbel und verleiht dem Raum mehr Wert. Deshalb ist Be-

schlagtechnik der eigentliche Innovationsmotor, der Trendsetter im Möbelbau und bei der Einrichtung von Räumen. Passende Angebote für jede Nutzergruppe Beschlagtechnik von Häfele ermöglicht modulare Produktion von Möbeln für unterschiedliche Bedürfnisse und die Herstellung aller

Links: Der kleine Dämpfer für Schiebetüren „Smuso 15 SD“ feiert am Häfele-Stand bei der Interzum Premiere. Er kann sowohl aufgesetzt als auch im Möbelkorpus versenkt eingebaut werden. Left: ”Smuso 15 SD“, the smalldimensioned dampening system for sliding doors, celebrates its premiere at the Häfele stand at the Interzum. It can be fitted either raised or flush with the surface of the furniture. Qualitäten, von high bis low. Sie vergrößert den Variantenreichtum und schafft passende Angebote für unterschiedliche Nutzergruppen in der industriellen Fertigung. Was das praktisch heißt, zeigt die Häfele Gruppe bei der interzum live an ihrem Messestand. Auf 1.100 Quadratmetern Ausstellungsfläche sind drei Wohnzimmer, vier Küchen, clevere Garderobenund Stauraumkonzepte, ein komplettes Büro und flexible Ladengeschäfte zu erleben – ausgerichtet auf die unterschiedlichen Anforderungen der Möbelnutzer. Häfele Produkt-Highlights integriert in Möbel gibt’s am Messestand in Hülle und Fülle. Hier einige Beispiele für besonders raffinierte neue Ideen: Pionier in Sachen Leichtbau

Viel Platz für Kleidung jeglicher Art und ungehinderten Zugang bietet diese dreigeteilte Garderobe. This three-section wardrobe offers plenty of space for all kinds of clothing and easy access. 70

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Beim Leichtbau ist Häfele Pionier und Trendsetter gleichermaßen und zeigt, wie einfach mit seinem Komplettsortiment Möbel gebaut werden. Im Mittelpunkt der Leichtbaupräsentation stehen komplette Wohnräume und, produktseitig, die innovative Klebermuffe „Aerofix


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Oben: Badmöbel einmal anders präsentiert: Häfele zeigt drei Varianten für verschiedene Käufergruppen voll eingerichtet mit viel nützlicher Ausstattung für mehr Übersicht und mehr Stauraum. Top: Bathroom furniture with a difference: Häfele presents three variants for different purchaser groups, fully equipped with many useful features for greater clarity and more storage space. Oben: Mehr Stauraum durch funktionale Möbel. Häfele zeigt an seinem Messestand bei der Interzum intelligente Wohn- und Arbeitsräume für unterschiedliche Nutzer. Top: More storage space with functional furniture. At its Interzum stand, Häfele presents intelligent living rooms and study rooms for users with differing needs. 100“ zur Verwendung herkömmlicher Beschlagtechnik an riegellosen Wabenplatten mit 4 mm Deckschicht im industriellen Fertigungs-

prozess. Erstmalig präsentiert Häfele auch einen Rückwandwinkel und einen Bodenträger für Korpusse aus riegellosen Wabenplatten. Mehr Bedienkomfort durch Dämpfung – Der Schwebetürdämpfer „Smuso 15 SD“ ist ein neues, kleines technisches Meisterstück von Häfele. Minimalistisch im Auftritt, unsichtbar am Möbel, nahezu unkaputtbar im Dauereinsatz dämpft er leichte Möbelschiebetüren aus Holz und Glas mit Selbsteinzug und Zuhaltung. Er ist die passende Ergänzung zum großen SchiebesystemProgramm mit Dämpfungslösungen für alle Gewichtsklassen.

Rooms with added value At the interzum 2009, Häfele presents a unique communication platform for the specialist world, in order to explain its interpretations and solutions for the fair theme ”Smart Spaces“. Rooms with added value, elegant habitats, intelligent living rooms and flexible work ambiences are the focal point of Häfele’s appearance at the fair, offering a great variety of suggestions and new ideas for modern use of space. On an exhibition area of 1,100 m2, three living rooms, four kitchens, clever concepts for wardrobes and storage space, a complete office and flexibly designed shops are to be seen – all conceived to meet the different needs of their users. Häfele is a pioneer in the field of light construction, showing how easily furniture can be made using Häfele’s complete assortment. Focal point of the light construction presentation are complete living rooms and, on the production side, the innovative adhesive dowel ”Aerofix 100“: This utilises conventional fittings technology on honeycomb panels with a 4 mm sheets in the industrial manufacturing process. Also, for the first time, Häfele presents an angle-fitting for cupboard rear panels and a floor-fitting for the carcasses of frameless honeycomb panels. ”Hidden Bed“ is the title of the sketch of a ”quick-change artist“ demonstrated at the stand. Clever fittings technology is the secret: The comfortable bed for night use is transformed into a functional workplace in the daytime. And with ”Moovit“, the drawer system of its own design and manufacture, Häfele presents an innovative product for numerous applications.

Konstruktion und Einrichtung dieses Wohnregals ist auf Personen im besten Alter ab 60 zugeschnitten. The construction and layout of this shelf unit are specially conceived for users from the age of 60. Photos: Häfele

Verwandlungskünstler: Vom Bett zum Arbeitsplatz „Hidden Bed“ heißt die Studie eines besonderen Verwandlungskünstlers am Häfele-Messestand. Clevere Beschlagtechnik macht’s möglich: Aus dem komfortablen Bett für die Nacht wird am Tag ein voll funktionsfähiger Arbeitsplatz. Bei den Scharnieren gibt es ein neues, innovatives Hochklappscharnier mit einstellbarer Haltekraft für Caravanschränke. Mit ihm kann man sich die Deckelstütze künftig sparen. Mit „Moovit“ aus eigener Entwicklung und Fertigung zeigt Häfele ein neues Schubkastensystem für viele Einsatzbereiche. Es ist in die industrielle Möbelproduktion optimal integrierbar und

bietet eine interessante Alternative für Küchenhersteller, Objektküchenhersteller und Produzenten von Wohn- und Labormöbeln. Häfele-Produkte stammen einerseits aus eigener Fertigung in den fünf Werken in Deutschland, andererseits sorgt ein weltweites Beschaffungs-Engineering für ein Sortimentsangebot, das seinesgleichen sucht. Die Unternehmensgruppe mit 33 Niederlassungen in aller Welt bietet der Möbelindustrie und dem Handwerk damit maßgeschneiderte Angebote für die unterschiedlichsten Möbel – aus einer Hand und weltweit. ng material+technik möbel 02|09

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Panorama

HT G LICT IN LIGH

Mit Licht verzaubern Enchanting light effects

Beleuchtungssysteme sind aus heutigen Möbelsystemen und Wohninterieurs nicht mehr wegzudenken. Dabei geht es aber nicht mehr nur noch um das Ausleuchten an sich, es geht darum, eine harmonische und zugleich wohnliche Atmosphäre zu schaffen.

Today, we cannot imagine furniture and living interiors without electric lighting systems. Yet what counts is no longer simply the illumination factor; what is important is rather to create a harmonious and at the same time homely atmosphere.

Photo: Hettich

Klein, kühl, sparsam und hell – Die neuen LED-Leuchten von L&S trumpfen mit einer Helligkeit auf, mit der sie in der Lage sind, den herkömmlichen Leuchtmitteln den Rang abzulaufen. Die individuelle Ansteuerung und Dimmbarkeit von LED-Leuchten war ein wichtiges Thema 82

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der L&S auf der diesjährigen ZOW. LED-Leuchten können dank ihrer geringen Einbaumaße formschön in nahezu jedes Möbel integriert werden. Eine Frage blieb jedoch bisher unbeantwortet: Wohin mit dem Lichtschalter? L&S hat dieses Problem mit „Follow Me“ jetzt gelöst, indem der Schalter in die Leuchte integ-

riert wurde. Nähert man sich mit der Hand der Leuchte, dann schaltet diese berührungslos das Licht ein oder aus. Gleichzeitig teilt sie allen anderen angeschlossenen Leuchten den aktuellen Schaltzustand mit. Diese folgen dem Schaltzustand der geschalteten Leuchte. Die Beleuchtung eines Möbels kann also ausge-


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Panorama

hend von jeder beliebigen Leuchte komplett geschaltet werden. Der herkömmliche Lichtschalter entfällt. Die LED-Designleuchtenfamilie „Rettangolo“ erfreut sich seit zwei Jahren einer stetig wachsenden Beliebtheit. Dank integrierter Sensorschalter kann das System als Nischenleuchte, Schrankaufbauleuchte oder Vitrinenleuchte eingesetzt werden. Als ZOW-Neuheit zeigte L&S eine dimmbare Version dieser Designleuchte. Der „TouchLED“-Schalter ist in das erste Licht-

Simpel, schnell und sicher – Als eines seiner neuen Highlights präsentiert Elektra das erweiterte Ministecksystem für Leuchten der Schutzklasse I, 3-polig als 2,5Ampere- und volle 16-AmpereAusführung. Die Adaption mit dem bekannten 2-poligen System der Schutzklasse II ist nun problemlos möglich. Damit ergänzt und komplettiert Elektra sein seit Jahren

fenster integriert – eine leichte Berührung schaltet die Leuchte und dimmt sie auf die gewünschte Lichtstimmung.

Small, cool, economical and bright – The new LED lamps from L&S can boast a degree of brightness, with which they can leave conventional lamps miles behind. The individual control and dimming function of LED lamps was an important topic of the L&S at this year’s ZOW. Thanks to their small dimensions, LED

lamps can be neatly integrated in almost every item of furniture. Only one question has remained unanswered until now: where to locate the light switch? L&S has now solved this problem with its ”Follow Me“ system, in which the switch is integrated in the lamp. The LED range of designer lamps ”Rettangolo“ has been continually growing in popularity during the last two years. As a new product at the ZOW, L&S demonstrated a dimmer version of this designer lamp. Photos: L&S

erfolgreiches Ministecksystem, mit dem nun alle gängigen Anschlussvarianten und Leuchtentypen elektrifiziert werden können. Gerade im Hochvolt-Hochleistungsbereich, zum Beispiel für die neuen leistungsstarken HO-Leuchtstoff-Leuchten, ist die Schutzklasse-IErweiterung die ersehnte Lösung. Der größte Bohr-

durchmesser des neuen Systems beträgt max. 13 mm (bei 12,5 mm Steckerdurchmesser). Für den Anwender bestehen die Vorteile der 3-poligen Ministeck-Lösung wie bekannt in der simplen, schnellen und sicheren Montagemöglichkeit zur Verbindung und Elektrifizierung von Leuchten der Schutzklasse I in der Möbelherstellung und im Ladenbau.

Simple, fast and safe – As one of its new highlights, Elektra presents its extended mini-plug system for lamps of Protection Class I (PC), 3-pole as 2.5 Amp and full 16 Amp version. The adaptation with the familiar 2-pole system of PC II is possible without problems. In this way, Elektra has extended and completed its miniplug system, with which all conventional connection variants and types of lamp can now be electrified. Photos: Elektra material+technik möbel 02|09

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Ergonomie & Komfort

Bitte setzen! Please be seated! Motivierte, zuverlässige und vor allem gesunde Mitarbeiter sind das höchste Gut eines Unternehmens. Dabei nehmen die Themen Komfort und Ergonomie, wenn es um das richtige Sitzen am Arbeitsplatz geht, die entscheidende Position ein. Der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens hängt unmittelbar vom Wohlbefinden und von der Leistungsfähigkeit seiner Mitarbeiter ab. Längst haben sich Bürostühle der Aufgabe verschrieben, für höchsten Komfort zu sorgen und perfekte ergonomische Voraussetzungen zu schaffen, ohne in puncto Design jegliche Abstriche machen zu müssen. Die Hersteller greifen immer tiefer in ihre Trickkisten, um die wesentlichen Erfordernisse für gesundes Sitzen und relaxtes Arbeiten miteinander zu verschmelzen. Dabei treten die technischen Details immer mehr in den Vordergrund. Mir welchen technischen Innovationen und Zusatzfeatures „Stateof-the-Art“-Bürostühle heute ausgestattet sind, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Hendrik Lojewsky 86

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Dynamisches Sitzen – Der Gewinner des red dot design award in der Disziplin „product design 2009“ heißt „cobi“ und kommt aus dem Hause Steelcase. Entworfen wurde er von Pearson Lloyd in Zusammenarbeit mit dem Steelcase Design Studio. Ein einziges manuelles Bedienelement unterstützt die unterschiedlichen Sitzpositionen. Der intuitive, gewichtsaktivierte Mechanismus geht bei jeder Bewegung mit. Ein weiteres Merkmal ist die spezielle Sitzschale, die auf drei Seiten biegsam ist sowie das atmungsaktive Maschenmaterial seiner Rückenlehne.

Dynamic seating – The name of the winner of the red dot design award in the division “product design 2009” is ”cobi“ by Steelcase. It was designed by Pearson Lloyd in cooperation with the Steelcase Design Studio. Several seating positions can be easily chosen by a single manual control element. Photo: Steelcase


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Up Side Down

Photo: Vitra

Tauchen Sie ein! – Vitra zeigt, dass es auch ausgefallene Modelle auf den Markt schaffen können. Mit dem Modell „Workbay“ haben Ronan und Erwan Bouroullec einen wahren Hingucker kreiert. Die auffällige, hohe Rückenlehne beschützt seinen Benutzer vor störenden akustischen und visuellen Eindrücken, damit dieser weitestgehend ungestört und konzentriert arbeiten kann. Die Rückenschale besteht aus Polyurethan, die Sitz-, Rücken- und Kopflehnenpolster aus FCKW-freiem Polyurethanschaum.

Dive in! – Vitra demonstrates that it, too, can bring unique models onto the market. With their ”Workbay“ model, Ronan and Erwan Bouroullec have created a real eye-catcher. The conspicuously high chair back protects the user from annoying acoustic and visual impressions. Photo: Vitra

Erlebnis-Ergonomie mit Hightech-Charakter Erleben Sie Kesseböhmer Bürosysteme zeitlos. Funktionalität verbindet sich mit Ästhetik zu High-End-Produkten. Einem Hochleistungssportler gleich sprintet die Ergonomie-Technik in die Zukunft und setzt Meilensteile der Entwicklung. Dynamik und Innovation kennen auch up side down keine Grenzen. Die Welt der Ergonomie steht Kopf – lassen Sie sich überraschen! Besuchen Sie uns auf der Interzum. Stand 020/ 021, Gang D/ E, Halle 8.1.

Kesseböhmer Ergonomietechnik GmbH Siemensstraße 6 73235 Weilheim/Teck Deutschland

Tel.: +49(0)7023 108-0 Fax: +49(0)7023 108-3200 e-Mail: info@kesseboehmer.de Internet: www.kesseboehmer.de

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„Letztendlich überzeugen das Design und die Qualität“ „Dralon“ – ein bekannter Name, der für Wertigkeit und Qualität steht. Mit neuem Markenauftritt und in völlig neuem Style erlebt der Klassiker derzeit ein wahres Revival. Manfred Borchers, Marketing- und Vertriebsleiter bei der Dralon GmbH, erklärt die Hintergründe. material+technik: Welche Rolle spielt der Outdoor-Bereich in der heutigen Gesellschaft? Borchers: Das kann man sehr aktuell mit einem Satz beantworten: Die Krise wird vor der Tür gelassen! Der Trend, der schon in 2008 deutlich zunahm, zwischen „Innen“ und „Außen“ einen fließenden Übergang zu schaffen, hat durch die Krise noch mal einen deutlichen Push bekommen. Die Familie und ihr „Nest“ rückt bei der Priorisierung von Ausgaben immer mehr in den Vordergrund. Eine Studie von G&J sagt, der Umsatz mit Garten-

möbeln hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Und der Marktanteil der gehobenen Preisklasse soll bis 2010 um fünf Prozent steigen! material+technik: Sehen Sie darin einen aktuellen Trend, der von der Einrichtungsbranche aufgegriffen werden sollte? Borchers: Ich muss Sie korrigieren: Er wurde bereits aufgenommen! Bestes Beispiel ist doch B&B Italia, die 2008 die neue Marke B&B Italia outdoor gelauncht haben. Eine Anzeige hatte die Headline „You don´t

need to stay inside to feel at home“, besser kann man den Trend doch gar nicht benennen. material+technik: Woran stellen Sie diesen Trend fest? Borchers: Es ist das Einrichten eines Open-Air-Living-Rooms, es ist das Erweitern der Privatsphäre nach außen. Große Wohnlandschaften und eine Menge Accessoires spiegeln den Wunsch des Kunden wieder. Der Gedanke ist: Je mehr Platz ich um mein Haus herum habe, desto größer wird meine Privatsphäre. material+technik: In welchen Produkt-Segmenten wird „Dralon“ bereits eingesetzt? Borchers: Im Bereich der Heimtextilien, im Outdoormarkt, in der Mode, in der Sportswear und im Bereich der Arbeitskleidung. Als herausragende und überzeugende Kriterien für den wachsenden Einsatz von trocken gesponnener Acrylfaser gelten sicher ausnahmslos die hohe Licht- und Farbechtheit und die Strapazierfähigkeit, was z. B. auch eine extrem gute Wetterbeständigkeit mit beinhaltet.

„Heutzutage wollen die Verbraucher Markenartikel.“ ”Today, the customers want branded products.“ Photo: grimm.ehlen.schult

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material+technik: Wie sieht es mit den ökologischen Aspekten aus? Borchers: Dralon hat schon vor vielen Jahren – besonders auch bei der Technologie für die trocken gespon-

nene Acrylfaser – sehr hohe Standards an den Prozess eingeführt, die mit den Jahren immer weiter optimiert wurden. Heute können wir sagen: Dralon hat die beste CO2-Bilanz bei allen AcrylfaserProduktionen. Das Image der Synthesefaser hat sich deutlich verbessert, und das liegt sicherlich speziell bei uns auch daran, dass „Dralon“ eindeutige ökologische Vorteile, z.B. beim Wasser- und Energieverbrauch, hat. Da heben wir uns sehr positiv von den Verbräuchen bei anderen Faserarten – besonders aber bei Baumwollfasern – ab. material+technik: Welche Vorteile erzielt der Verarbeiter durch „Dralon“? Borchers: Das kommt ganz darauf an, wie und wo „Dralon“ verarbeitet wird. Gestrickte Oberbekleidung, Web- und Strickpelze, Trainingsanzüge, Strümpfe, Spielwarenplüsch, Handarbeitsgarne, Hausoder Schlafdecken, Plaids, Dekorations-, Möbel- und Autobezugsstoffe sind nur einige der vielfältigen Möglichkeiten dieser Faser, die sich durch besonders gute Fülligkeit, Formbeständigkeit und Pflegeleichtigkeit auszeichnet. Außerdem ist „Dralon“ sehr hautsympathisch und garantiert höchste Farbechtheit von hellsten Pastelltö-


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Produkte & Konzepte

Photo: Tillmann Franzen nen bis hin zu tiefsten Färbungen. Und Artikel aus einer Mischung von „Dralon“ und Wolle sind sehr pflegeleicht und formbeständig. Sie sehen: Es gibt viele Vorteile für viele Verarbeiter.

scheiden sich heute schon nur noch für Marken, die den Gedanken der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes in ihrer Produkt- und Markenphilosophie als feste Säule eingebaut haben.

material+technik: Welche Vorteile hat der Vermarkter von Produkten aus „Dralon“ gegenüber dem Mitbewerber? Borchers: Er hat auf jeden Fall die Vorteile, die uns unsere Kunden widerspiegeln: Dralon gilt als äußerst zuverlässiger Lieferant innerhalb Europas, der Vermarkter hat absolut kompetente Ansprechpartner bei jeglichen technischen oder ökologischen Fragen ... Ja, und er stärkt natürlich auch die Wertschöpfungskette seiner Produkte durch die Verarbeitung einer starken Marke mit all ihren nationalen und internationalen Qualitäten.

material+technik: Unterstützen Sie die Vermarktung der Produkte mit „Dralon“ und in welcher Form? Wie kann der Konsument solche Produkte erkennen? Borchers: Wir sind überzeugt, dass wir mit dem Relaunch der Marke, der durch eine völlig neue Corporate Identity sowohl intern als auch extern ausgestrahlt und gelebt wird, einen großen Beitrag zur Vermarktung leisten. Natürlich bieten wir unseren Lizenz- und Kooperationspartnern darüber hinaus noch individuelle Vermarktungshilfen wie z. B. Marken-Label bzw. Produktetiketten und POS-Materialien. Erfreulicherweise sind unsere Partner durchaus bereit, dies in gewisser Form auch zu honorieren, da sie von unserem neuen Markenauftritt überzeugt sind.

material+technik: Welche Vorteile erhält der Konsument durch Produkte mit „Dralon“? Borchers: Na ja, der bekommt natürlich auch das ganze Sicherheitspaket einer attraktiven Marke mit ihren Qualitäten in der entsprechenden Kategorie. Heutzutage wollen die Verbraucher Markenartikel, Sie suchen geradezu danach. Und wir haben ja viele Vorteile zu bieten: Wer Produkte mit „Dralon“ kauft, kauft auch lange Lebensdauer, höchste Strapazierfähigkeit und Lichtechtheit usw. Und den Ökologiegedanken, der ist nicht zu unterschätzen. Viele Verbraucher ent-

material+technik: Spielt bei der Vermarktung auch die Bekanntheit des Markennamens eine Rolle? Gibt es Untersuchungen über den Bekanntheitsgrad von „Dralon“? Borchers: Vor dem Relaunch war es natürlich ein absolutes Muss, den Bekanntheitsgrad der Marke aktuell zu hinterfragen. Die Ergebnisse haben dann unsere Einschätzung bestätigt: „Dralon“ ist und bleibt eine bekannte Marke, die aber mit den

neuen Trends wächst und deshalb die Adaption in die Neuzeit dringend nötig hatte. Mit unserem neuen Logo, dem neuen Claim, den fünf neuen „Dralon“-Welten und unserer neuen Webseite begleiten wir jetzt den modernen Lifestyle im Auftritt eines zeitgemäßen Markenartiklers, der mit seinen trendgerechten Produkten bestens für eine erfolgreiche Zukunft gerüstet ist. material+technik: Können Sie abschließend die Geschichte der Marke „Dralon“ kurz skizzieren? Borchers: Obwohl für uns als innovative Marke „Dralon“ der Blick in die Zukunft immer an erster Stelle steht, dürfen wir nicht vergessen, wo unsere Wurzeln sind. Hier eine kleine Timeline: 1949 hat die Bayer

AG die erste Acrylfaser produziert, 1954 wurde sie dann unter dem Markennamen „Dralon“ lizenziert. Zu dieser Zeit wurden rund 100 Tonnen „Dralon“ produziert. Dann kam 1994 die Ausgliederung des Geschäftsbereiches „Fasern“ aus der Bayer AG und die Bayer Faser GmbH in Dormagen wurde gegründet – bei einer Jahresproduktion von 100.000 Tonnen. Im Jahr 2002 änderten sich dann die Eigentümer, die Fraver-Gruppe aus Italien übernahm. Dieser weltweit größte Acrylfaserverarbeiter hat dann die Dralon GmbH gegründet – da waren wir bei einer Jahreskapazität von 115.000 Tonnen der Faser angelangt. material+technik: Herr Borchers, vielen Dank für das Gespräch.

”In the final analysis, design and quality count“ ”Dralon“ – a famous name that stands for high value and quality. Just now, with a new image and in a new style, this classic product is undergoing a genuine revival. In an interview with material+technik möbel, Manfred Borchers, head of sales & marketing at Dralon GmbH, explains the background to the new brand image. Market surveys, he says, have shown that ”Dralon“ is, and continues to be, a well-known brand, but is growing along with the latest trends and therefore urgently needs to be adapted to the times. Borchers goes on to discuss the advantages of the dry-spun acrylic fibre, for example its high level of light and colour fastness, as well as its extremely robust character and high weatherproofness. Here, Borchers emphasises the excellent airiness of the fibre, how it keeps its form, and its easy-care characteristics. He is convinced that a relaunch of the brand, which radiates a completely new Corporate Identity, both internally and externally, will make a major contribution to marketing the product, resulting in a further clear advantage for cooperation partners. material+technik möbel 02|09

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