material & technik möbel Ausgabe 4 / 2009

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FAC H M AG A Z I N F Ü R D I E K A S T E N – , K Ü C H E N – , B Ü R O – U N D S I T Z M Ö B E L – F E R T I G U N G S OW I E D E N I N N E N AU S B AU · W W W. M AT E R I A L-T EC H N I K . D E · 3 0 8 3 5 M_mt0409_Titel_DTS.indd 1

The magazine for furniture production and related fields

Interzum:

Ligna:

MoOD:

Mehr Komfort und bessere Oberflächen

Ressourcen schonen mit neuen Technologien

Ex-Decosit zeigt mehr als nur Möbelstoffe

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Inhalt

Titel: DTS Systemoberflächen Seiten 22–23

Kasten- und Küchenmöbel Seiten 6–33

Maschinen und Verfahren Seiten 34–42

Sitz- und Liegemöbel Seite 43

Zum Titelbild: Mit „Elesgotherm“ verleiht DTS Systemoberflächen Hochglanzoberflächen aus thermoplastischen Möbelfolien Kratzfestigkeiten von 1,5 bis zu 3 N. Photo: DTS

Kompakt Arjowiggins, Glunz, Interprint, Max Daetwyler, Pfleiderer, Rosskopf & Partner, Technocell, SICAM 6–7

Kompakt Bipan, Dieffenbacher, Hettich, Kodak, MOTEK, Shanghai Wood Based Panel Machinery, trio-technik AirMove 34

Kompakt Dewert Home, Hausmessen Oberfranken, Hausmessen Süd, MoOD, M.O.W., Okin, Phoenix Mecano, Trevira 43

Fokus Interzum setzt auch 2009 Maßstäbe 8–9 Funktionstrends der interzum 2009 10–13 Interzum 2009:„Good feelings“ für Oberflächen 18–21 Mit Innovationen die Zukunft meistern 28–30 Der Strahlenhärtung gehört die Zukunft 32–33

Effiziente Fertigungsprozesse Ligna als Leitmesse bestätigt 35 Highlights für effektive Produktionstechnik 36–37 Ligna geprägt durch Innovationen 38–42

Editorial

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Inhalt

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Impressum Partner der Möbelindustrie

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44–45

Personen & Termine

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Inserentenverzeichnis

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Macher & Märkte Exzellenz in Leichtbau

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Panorama Designideen für Küchen

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Produkte & Konzepte Qualität und Produktivität im Fokus 14 Flachbildschirme elegant liften 15 Mit Engineering-Leistungen zum Erfolg 16 Hochglanz und Kratzfestigkeit – ein gelungenes Paar 22–23 Individualität oder Verschmelzung 24 Dekora[k]tiv 27 Manchmal ist weniger doch einfach mehr 31

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Wir waren für Sie auf der interzum und der Ligna. Besuchen Sie uns auch auf der MoOD in Brüssel!

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Fokus

Funktionstrends der interzum 2009 Die interzum gilt seit jeher als Pool für innovative Funktionslösungen und Ideenplattform. Dieses Mal ging es vor allem darum, Herstellern Differenzierungsmöglichkeiten und Möbelnutzern ein möglichst großes Plus an erlebbarem Komfort und Funktionalität zu bieten. Nachdem vor rund fünf Jahren Salice erstmals ein Topfband mit integrierter Dämpfung auf den Markt gebracht hat, stellte 2008 auch Hettich mit dem „sensys“ eine integrierte Lösung vor. Weil dem so ist, konnten sich die

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Blumotion“-Scharnier mit im Topf integrierter Dämpfung vor. Die Schwierigkeit habe darin bestanden, ein höchst komplexes System auf kleinstem Raum direkt im Scharnier unterzubringen. Bei kleineren oder leichteren Türen kann

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„Tiomos“ stellten die Österreicher ebenfalls ein Topfband mit integrierter Dämpfung vor. Im Gegensatz zur Blum-Lösung haben die Grass-Entwickler die Dämpfung in den Scharnier-Körper integriert, wodurch dieser im Vergleich et-

3 1, 2 | Blum brachte nach Köln das neue „Clip top Blumotion“Scharnier mit im Topf integrierter Dämpfung mit. At the Interzum, Blum presented the new “Clip top Blumotion” hinge with cap-integrated damping. Photos: Blum 3 | „Convoy“: Kesseböhmer zeigte eine neue Lösung für die zentrale Vorratshaltung. “Convoy”: Kesseböhmer presented a solution for central provisions storage. Photo: Kesseböhmer

4 Kirchlengerner Beschlagentwickler zur interzum mit anderen Themen befassen, auf die im Folgenden noch detaillierter eingegangen wird. In diesem Jahr packten auch die beiden Österreicher Blum und Grass auf der interzum integrierte Scharniere aus ihrem Messereisegepäck. Blum stellte in Köln das brandneue „Clip top ­­­10

die Dämpfung optional an einem Scharnier deaktiviert werden. Zudem gab es eine Konzeptstudie einer optional montierbaren, elektronischen Öffnungsunterstützung für Drehtüren zu sehen. Auch bei Grass durfte man in diesem Jahr, allerdings hinter verschlossenen Türen, eine Scharnierpremiere begutachten. Mit

Der Schwarzwälder Spezialist Simon stellte den ersten mechanischen Beschlag zum Öffnen und Schließen vor. Der vorgestellte Beschlag bewältigt sowohl das Pushto-Open als auch den gedämpften Einzug. Und das rein mechanisch

was größer ist. Das System soll ab 2009 verfügbar sein und nach und nach die bestehenden Systeme ersetzen. FGV stellte in Köln mit „Slowmotion Delta“ einen neuen Clip-onDämpfer vor, der einfach auf den Bandarm aufgesteckt wird und sich durch seine filigrane Optik auszeichnet.

4 | Simon zeigte auf seinem Stand den ersten mechanischen Beschlag, der Push-to-Open mit einem gedämpften Einzug in einer Baugruppe vereint. At its Interzum stand, Simon demonstrated the first mechanical fitting that combines a push-to-open mechanism with soft return in one sub-assembly. Photo: Simon

und in einem einzigen Beschlag. An der Lösung dieses mechanischen Widerspruchs – schließlich muss die zum Öffnen benötigte Kraft beim Einzug wieder überwunden werden – wird schon länger getüftelt. Kein Wunder, dass die Lösung auf dem Simon-Stand zahlreiche Interessenten fand. Der noch namenlose neue Be-

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Fokus

interzum 2009: „Good feelings“ für Oberflächen Die Oberflächen-Branche zündete auf der interzum ein Feuerwerk an Innovationen. Genereller Trend: Die neuen Oberflächen mussten sich gut anfühlen. Die Optik verbündete sich hierzu mit der Haptik. Gebrauchseigenschaften blieben bei diesem Deal jedoch nicht auf der Strecke. Im Gegenteil: Hochglanzflächen kommen nun auch kratzfest daher.

co“ eine thermoplastische Folie mit einer Mattlackschicht. „Skai Evida“ nennt sich die Neuheit im Polsterbezugsbereich. Mehr als 75 Prozent der eingesetzten Komponenten bestehen aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen. Phtalat-Weichmacher wurden bei diesem PVC-Produkt durch einen Weichmacher auf Basis nachwachsender Rohstoffe ersetzt. Schichtstoffe: Haptik und Hochglanz

1 Dem Oberflächen-Spezialisten DTS ist es gelungen, bei 2D-verformbaren Thermofolien Hochglanz mit Kratzfestigkeit zu kombinieren. Unterschiedliche thermoplastische Trägerfolien auf Basis von z. B. PVC, PP, PET und ABS werden dabei mit hochglänzenden Acrylatharzen beschichtet und elektronenstrahlgehärtet. „Elesgotherm“ ermöglicht Kratzfestigkeiten von ca. 1,5 bis zu 3 N. Gislaved präsentierte mit „Pacific“ sowie „Mini Ornamenta“ neue Prägedesigns. Durch die Verwendung von ökologischem Copolyester bei seinen Folien will sich das Unternehmen vom Wettbewerb absetzen. Bei Renolit haben 15 neue Trendfarben in die Kollektion 2009/2010 Einzug gehalten. Zu diesen zählen Blau- und Grünvarianten sowie ­­­18

kräftige Violett- und Metallictöne. Darüber hinaus beige und braune Farbnuancen sowie Schwarz/Weiß. Einen wichtigen Part spielten Prägungen, die um die neue Struktur „Handscraped“ ergänzt wurden. Es handelt sich hierbei um horizontal angelegte, flächige Vertiefungen. Bei „Spirit“ scheint sich je nach Blickwinkel das grafische Muster zu bewegen. Metallic-Partikel verleihen dem Dekor „Melinga Dark Pearl“ seinen metallisch grauen Schimmer. Durch ein SchaumBacking bietet eine weitere Folie nicht nur die Optik, sondern auch den Touch von Leder. Bei Klöckner-Pentadekor debütierte eine neue Tiefenstruktur, die einem Lärchenholz-Dekor einen natürlichen, haptischen Effekt verleiht. Zu den weiteren Neuheiten zählte ei

1| Der Messestand von Schattdecor erwies sich mit seinem innovativen Dekorangebot nicht nur bei der traditionellen Messe­­­party als Publikums­ magnet. With its innovative decor, the Schattdecor stand at the fair proved itself a crowd puller not only at the traditional fair party. Photo: Schattdecor

an ein Gewebe erinnernde Prägung. Außerdem präsentierte das Unternehmen 2D-verformbare Hochglanzfolien aus PVC, die sich durch eine erhöhte Kratzfestigkeit auszeichnen. Hornschuch sieht einen Trend zu matten Oberflächen und präsentierte mit „skai colore opa-

Haptik und Hochglanz standen bei den Anbietern von Schichtstoffen und dekorativen HolzwerkstoffPlatten ebenfalls im Fokus. Allerdings rechnen die Unternehmen damit, dass künftig supermatte Oberflächen verstärkt nachgefragt werden. Besonderes Augenmerk galt den Gebrauchseigenschaften. Hierzu leistete der Pressblech-Anbieter Sandvik (ehemals Hindrichs-Auffermann) einen interessanten Beitrag. Das Unternehmen führte auf seinem Stand vor, welchen Effekt die Glanzgradeinstellung auf die Oberflächeneigenschaften hat. So wird bei einer bestimmten Glanzgradeinstellung die Oberfläche deutlich resistenter gegen Fingerabdrücke oder Kratzer. Für seine Oberfläche „Sparkling Stone“, die durch GlanzSpots den natürlichen Granit-Charakter wiedergibt, erhielt das Unternehmen den „interzum award 2009“. Pfleiderer Industrie stellte im Bereich Direktbeschichtung eine verbesserte Hochglanz-Oberfläche mit dem Namen „Edelglanz“ vor. Die für Direktbeschichtung entwickelte Oberfläche „Fine Matt“ erinnert an Strukturlack und ist strapazierfähiger als herkömmliche matte Oberflächen und weniger anfällig für Fingerspuren. Mit der neuen „topX-Oberfläche“ hatte Duropal eine besonders harte und kratzfeste Hochglanzoberfläche mitgebracht, bei der es sich um die weltweit härteste HPL-Oberfläche in Hochglanz handeln soll. „Fine Grain“ heißt eine besonders matte

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Oberfläche mit fühlbar feinem Korn-Effekt. Dekodur hat die nach eigenen Angaben erste formaldehyd- und phenolfreie (kleiner als 0,01 PPM) Schichtstoffplatte der Welt entwickelt. Ihr Kern besteht zu 100 % aus biologischen Sekundärbestandteilen, die vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden und komplett recyclebar sind. Der italienische Schichtstoff-Hersteller Abet Laminati zeigte auf seinem Stand die haptische Wirkung mehrerer Oberflächenstrukturen: „Grainwood“ imitiert optisch wie haptisch Nussbaum-Holz. „Millebolli“ lässt die Oberfläche sich bewegen, während „Morbida“ ihr einen Soft-touch-Effekt verleiht. Die Spannbreite des von Homapal angebotenen Produktspektrums reichte von EchtmetallDekoren bis hin zu Echtholz-Schichtfurnieren auf HPL-Platten. Highlights waren Metalldekore, die ein Relief auf der Oberfläche entstehen lassen. Champagnertöne sowie hell-bronzefarbene Varianten ließen die Metallflächen wärmer erscheinen. Mit verbesserten Gebrauchseigenschaften kamen die Messeneuheiten von Resopal daher. Bei „Resopal Titanium High Wear“ handelt es sich – aufgrund des Einsatzes von Korund – um eine höchstabriebfeste Hochglanzoberfläche. „Brushed Titanium“ ist eine Echtmetalloberfläche, die durch eine spezielle ProtectSchicht hohe Scheuerfestigkeiten erreicht und den Einsatz auf der Arbeitsplatte ermöglicht.

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Oberflächen

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Dekore: hell und authentisch Im Segment Dekorpapiere und Finishfolien beherrschten Holzreproduktionen und hier vor allem traditionelle Hölzer das Bild. Während Eiche und Nussbaum ihre Führungsposition erfolgreich verteidigten, feierten Buche und Ahorn eine Renaissance. Interprint sieht in Krische ein neues Trendholz für 2009/2010. Un-

2| „Illusion“ von Duropal erzeugt durch Wellen einen 3D-Effekt. “Illusion” by Duropal produces a 3D effect by means of waves. Photo: Duropal

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3| Renolit setzte auf ungewöhnliche Oberflächeneffekte. Renolit – relying on unusual surface effects. Photo: Barth 4| Interprint sieht die „Aviola-Kirsche“ als Trendholz 2009/2010. Interprint sees “Aviola Kirsche” (cherry) as a trend wood for 2009/2010. Photo: Interprint

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5| Hightech-Furniere wie hier von Vinterio ermöglichen neue Design- und Anwendungsmöglichkeiten. Hi-tech veneers, as shown here by Vinterio, permit new design and application possibilities. Photo: Koelnmesse

Pfleiderer Industrie GmbH Holzstr. 6-10 · D-33332 Gütersloh Telefon: +49 (0) 52 41 / 8 71 – 0 Telefax: +49 (0) 52 41 / 8 71 – 9 87 e-mail: industrie@pfleiderer.com www.industrie.pfleiderer.com

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Produkte & Konzepte

Hochglanz und Kratzfestigkeit – ein gelungenes Paar Trend- und Designoberflächen gebrauchsfreundlich zu gestalten, das hat sich DTS-Systemoberflächen in Möckern auf seine Fahnen geschrieben. Innovative Elektronenstrahl-Technik versetzt das Unternehmen in die Lage, auch Fußboden- und Möbeloberflächen besonders kratzfest zu machen. Auf der interzum landete DTS einen neuen Coup. 1

„Elesgotherm“ nennt sich eine neuartige Oberfläche, die bei Möbelkäufern großen Beifall ernten wird. Denn mit der neuen Oberfläche hat DTS-Systemoberflächen einen weiteren Coup gelandet: Küchen und Wohnmöbel mit Hochglanzoberflächen aus thermoplastischen Folien sind künftig nicht nur schön, sie kommen auch mit verbesserten Gebrauchseigenschaften daher. Bislang zeichneten sich die im Möbelbau eingesetzten Hochglanzprodukte zwar durch optische Werte aus, in puncto Kratzfestigkeit schnitten sie jedoch weniger gut ab. Die Gebrauchseigenschaften waren dadurch stark eingeschränkt. Mit dem Fokus auf die 2D-Verformbarkeit schließt „Elesgotherm“ künftig die Lücke zwischen den hohen Erwartungen an das optische Erscheinungsbild einer Hochglanzoberfläche und den dringend benötigten technischen Eigenschaften. Der Oberflächenspezialist aus Möckern gibt mit dieser Innovation nicht zuletzt dem Möbelverkäufer Argumente fürs Verkaufsgespräch an die Hand. Gerade bei Küchen spielen für den Konsumenten neben dem Design die Gebrauchseigenschaften eine große Rolle. Dank „Elesgotherm“ sind hoch­­­22

glänzende Flächen aus Thermoplastfolien künftig so kratzfest, dass sie nicht nur für Fronten, sondern auch für Küchen-Arbeitsplatzen verwendet werden können. Von ABS bis PVC Mit der Entwicklung der neuen Oberfläche zeigt das Unternehmen ein weiteres Mal sein Gespür für die Anforderungen des Marktes. Durch intensive Forschung ist es DTS gelungen, seine Erfahrungen aus der kratzfesten Beschichtung von Druckbasis- und Dekorpapieren mit Hilfe seiner Elektronenstrahl-Anlagen (ESH) auf thermoplastische Möbelfolien zu übertragen. Das zukunftsweisende Verfahren versetzt den Oberflächenspezialisten in die Lage, unterschiedliche thermoplastische Trägerfolien auf Basis von z. B. PVC, PP, PET und ABS mit hochglänzenden Acrylatharzen zu beschichten. Dabei tritt besonders hervor, dass Kratzfestigkeiten von ca. 1,5 bis zu 3 N, gemessen nach EN 438-2, erreicht werden. Durch die chemische Beständigkeit dieser Hochglanzoberflächen erreichen Stoffe wie Aceton, Wasserstoffperoxid und Kaliumhydroxid Grad 4–5 und damit sind sie für horizontale Anwendungen bestens geeignet (Analog EN438-2).

2 1 | „Elesgotherm“ verleiht thermoplastischen Hochglanzoberflächen eine verbesserte Kratzfestigkeit. “Elesgotherm“ ensures improved scratch resistance for thermoplastic high-gloss surfaces. 2 | Mit Hilfe innovativer ESH-Technologie können unterschiedliche thermoplastische Trägerfolien beschichtet werden. With the help of innovative electron beam curing (ESH) technology, various types of thermoplastic substrate foils can be coated.

Die Beschichtungen auf den thermoplastischen Trägermaterialien sind genauso formaldehyd- und lösemittelfrei wie alle anderen Beschichtungen von DTS. Alternativ können auch alle anderen, bisher produzierten Oberflächenstrukturen auf die thermoplastischen Trägermaterialien aufgebracht werden. Somit werden

ein Produktportfolio von softem Supermatt bis tiefenwirkendem Hochglanz sowie dreidimensionale Strukturen wie Holzporen oder Aluminiumbürstungen angeboten. Kratzfest und brillant Mit „Elesgotherm“ hat der Oberflächenspezialist seine Angebots­ palette somit konsequent weiter-

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Produkte & Konzepte

3 | Mit Elektronenstrahlhärtung befindet sich DTS-Systemoberflächen auf Wachstumskurs. With electron beam curing, DTSSystemoberflächen is following a course of expansion. 4 | Auf der interzum in Köln feierte die neue kratzfeste Oberfläche ihre Premiere. The new scratch-resistant surface celebrated its premiere at the Interzum in Cologne. Photos: DTS

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High-gloss and scratch resistance – a successful duet “Elesgotherm” is the name of a new type of surface material, with which DTS Systemoberflächen in Möckern makes thermoplastic high-gloss foils scratch-resistant. Focussing upon 2D formability, “Elesgotherm” thus closes the gap between the high expectations placed on the visual appearance of a high-gloss surface and the urgently needed technical characteristics. As a result of intensive research, DTS has succeeded in transposing its expertise obtained in the

scratch-resistant coating of print base and decor papers with the help of its electron beam (ESH) lines to thermoplastic furniture foils. Different types of thermoplastic substrate foils on the basis of, for example, PVC, PP, PET and ABS, are coated with high-gloss acrylate resins, ensuring scratch resistance values of approx. 1.5 to 3 N. Alternatively, all other surface structures previously produced can be applied to thermoplastic substrates. In the field of HPL

lamination, ESH technology has meanwhile made it possible to produce the hardest HPL panel in the world. The same technology also makes it possible for CPL manufacturers to supply highgloss products of a superior quality to the market. With a total coating capacity of 25 million m² per year, and in view of the efficiency of its production lines, DTS is considered one of the world’s technology leaders in this field.

entwickelt. Um der wachsenden Nachfrage des Marktes nach widerstandfähigen Oberflächen gerecht zu werden, hatte das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr seine Produktions-, Lagerund Verwaltungsfläche um 10.000 Quadratmeter erweitert. Auch eine zusätzliche Beschichtungsanlage war in dem millionenschweren Investitionspaket enthalten, so dass DTS sein Oberflächen-Knowhow auf weitere Produktbereiche ausweiten konnte. Im Schichtstoff-Bereich hat die ESH-Technologie inzwischen die härteste HPLFläche der Welt ermöglicht. Außerdem kommt diese Oberfläche mit einer deutlich brillanteren Optik besonders bei dunklen Holzdekoren daher. Den Anbietern von CPL-Platten ermöglicht diese Technologie, qualitativ hochwertigere Hochglanzprodukte auf den Markt zu bringen. Mit einer Beschichtungskapazität von jährlich 25 Mio. Quadratmetern und der Leistung seiner Anlagen gilt DTS als einer der Welttechnologieführer auf diesem Gebiet. Am Standort in Möckern sind zwei Großanlagen sowie eine Labor- und Testanlage installiert. Durch die besonderen Eigenschaften der Elektronenstrahl-Härtung ist die Festigkeit der Lackschicht deutlich größer als bei traditionell aushärtenden Lacksystemen. Mit Hilfe spezieller Rezepturen der verwendeten Acrylharze ist das Unternehmen außerdem in der Lage, jedem Kunden eine individuelle Oberfläche zu bieten. ba ­m aterial +technik möbel 04|09 ­­­23

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Macher & Märkte

Exzellenz in Leichtbau Mit der Swedspan-Gruppe hat IKEA im Mai 2008 eine Tochter zur Herstellung von Holzwerkstoffen vorrangig für die IKEA-Lieferanten gegründet. material+technik möbel sprach mit Christian Gunther Schwarz, CEO von Swedspan, über den Aufbau des Unternehmens sowie über die Produktionsstrategie. material+technik: Der Spanplattenmarkt ist in der aktuellen Situation von Überkapazitäten gekennzeichnet, warum hat sich IKEA entschieden, die Swedspan Gruppe zu gründen? Schwarz: Das Ziel von Swedspan ist es, das langfristige Wachstum des Möbelsegments bei IKEA mit innovativen Holzwerkstoffprodukten zu unterstützen. Nach unserer Einschätzung wächst dieser Bereich, IKEA-intern Flat Line genannt, auch in Zukunft stärker als andere Möbelsegmente. Gerade die von IKEA hier entwickelten Möbelprogramme müssen mit erstklassigen Kostenstrukturen hergestellt werden. Hierzu wollen wir in Zukunft unseren Beitrag leisten, unsere Holzwerkstoffe werden ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit des jeweiligen Möbelprogramms sein. Darüber hinaus wollen wir unsere Holzwerkstoffe, insbesondere mit dem Fokus auf Leichtbau und Platten mit geringen Emissionen, technologisch weiterentwickeln. Unser Ziel ist es, den Möbelproduzenten, die für IKEA arbeiten, spezialisierte Produkte zu extrem wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten. material+technik: Wie weit sind Sie mit dem Aufbau der Swedspan-Gruppe? Schwarz: Seit der Gründung im August 2008 haben wir wichtige Ziele erreicht: Wir konnten alle wichtigen Positionen von Swedspan International – von hier aus koordinieren wir unser operatives Geschäft – mit hervorragenden Mitstreitern aus der Holzwerkstoffbranche und verwandten Branchen besetzen und wir haben das Spanplattenwerk Giriu Bizonas in Kazlu Ruda/Lithauen gekauft. Zum 1. September 2009 werden wir zudem die Swedwood-Holzwerkstoffaktivitäten in Malacky/ Slowakei und Hultsfred/Schweden in die Swedspan Gruppe integrie­­­26

Christian Gunther Schwarz (links) und Laimonas Rackauskas, Geschäftsführer von Swedspan Giriu Bizonas. Christian Gunther Schwarz (left) and Laimonas Rackauskas, managing director of Swedspan Giriu Bizonas. Photo: Swedspan

ren. Insbesondere mit dem Technologie-Center in Hultsfred werden wir unsere Kompetenz weiter stärken. Darüber hinaus planen wir ein HDF-Werk zur Produktion von ultradünnen Platten, die als Grundlage zur Herstellung von Leichtbaukomponenten für den Möbelbau dienen. Eine entsprechende Projektgesellschaft haben wir schon gegründet. material+technik: Warum ist Leichtbau für Swedspan bzw. für IKEA so wichtig? Welche Technologie wird hier favorisiert? Schwarz: Leichtbauplatten und -komponenten sind für uns die Antwort auf grundlegende gesellschaftliche Veränderungen der vergangenen Jahre. Zu diesen Veränderungen gehören z. B. die wachsende Zahl von EinpersonenHaushalten und die zunehmende Mobilität. Gleichzeitig erhöhen Leichtbauprodukte die Transporteffizienz, da mehr Kubikmeter geladen werden können, und der Rohstoffverbrauch verringert sich. Derzeit verfolgen wir mehrere technologische Ansätze für großformatige Platten, dazu gehören z. B. die schon seit vielen Jahren bei IKEA-Möbeln verwendete Sandwichkonstruktion oder die Weiterentwicklung der klassischen Bauweise in Schichten. Auf Basis des monolithischen Ansatzes hat Swedwood (Anm. d. Red.: „IKEAs in-house Möbelproduzent“) bereits ein innovatives Leichtbau-Produktkonzept, eine Spanplatte mit optimiertem Dichteprofil, entwickelt, das in Hults­

fred nun erstmalig in Serie produziert wird. Wir werden dieses Konzept in den anderen Werken ebenfalls mit Hochdruck umsetzen. Zudem befinden sich weitere Prototypen in der Erprobung. material+technik: Die Holzwerkstoffindustrie war bislang aus Kostengründen eher zurückhaltend bei der Einführung von „LowEmission-Board“-Technologien. Welchen Weg verfolgt Swedspan? Schwarz: Unser Ziel ist es, Emissionen auf das Niveau von natürlichem Holz abzusenken. Bereits jetzt ist für alle IKEA-Möbel der E1/2-Standard verpflichtend. Das ist uns aber noch nicht genug! Mit einem optimierten Leimsystem wollen wir die Emissionen auf F****-Niveau, einem der weltweit strengsten Standards, senken. Wir versprechen uns hiervon eine noch höhere Akzeptanz des Konsumenten für den Einsatz kostengünstiger Holzwerkstoffe in Wohnmöbeln. Gerade sind wir dabei F**** in unserem Werk in Kazlu Ruda zu implementieren, die Werke in Hultsfred und Malacky sind bereits auf dieses emissionsarme Leimsystem umgestellt. material+technik: Allerdings ist das ein teures Leimsystem. Werden IKEA-Kunden bereit sein, diese Kosten mitzutragen? Schwarz: Das müssen sie ja nicht. Der Anspruch unserer Entwicklungsarbeit ist es, technologisch hochwertige Produkte zu den gewohnten Preisen herzustellen. Und das Gleiche gilt im Übrigen

auch für die Leichtbautechnologie. Wir wollen technologisch hochwertige Platten so produzieren, dass letztendlich der Kunde von IKEA für wohngesunde Möbel mit geringerem Produktgewicht nicht mehr zahlen muss. material+technik: Herr Schwarz, vielen Dank für das Gespräch. Die Fragen stellte NilsChristopher Görder.

Excellency in lighweight design In May 2008, with the Swedspan Group, IKEA established a subsidiary company for the manufacture of wood-based panels mainly for IKEA suppliers. material+technik möbel spoke with Christian Gunther Schwarz, CEO of Swedspan, about the structure of the company, the background of the new group in view of serious overcapacity in the wood-based panels industry and also current developments. Here, Schwarz explains to material+technik moebel the importance attached by IKEA to the development of materials of lighter weight and with lower emission levels, and what objectives are followed by the Swedspan Group. He also explains in greater detail the structure of the new group and focal points of development.

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Produkte & Konzepte

Durch die Zusammenarbeit mit dem Akustikspezialisten MEV kann sich Pfleiderer Industrie erneut als echter Partner der Möbelindustrie beweisen. Die neuen „dekora[k]tiven“ Akustikelemente eröffnen Möbelherstellern und Innenausbauern einzigartige Gestaltungsmöglichkeiten. Für Bereiche, in denen die Akustik optimiert sein soll und die Optik ebenso eine Rolle spielt, bietet Pfleiderer Industrie jetzt in Zusammenarbeit mit der Möbel-Elemente-Vertriebs GmbH (MEV) aus Flein bei Heilbronn dekorative Akustikelemente an. Je nach Format können sie als Wand- und Deckenverkleidung, als mobile Trennwand oder als Möbelund Frontelement verwendet werden. Sie sind direktbeschichtet im Produkt- und Farbverbund der

Decora(c)tive Thanks to the joint venture with the acoustics specialist MEV, Pfleiderer Industrie can offer decorative acoustic elements to furniture manufacturers and interior designers. Depending upon the size, they can be used as wall and ceiling claddings, as mobile room dividers, or as furniture and front elements. They are obtainable in direct-coated versions in the product and colour association of Pfleiderer Industrie. The acoustic elements incorporate excellent sound-absorption values; furthermore, they are robust, easy to care for, and simple to machine.For its complete range, the furniture components supplier and acoustics specialist MEV also offers, in addition to standard perforations, individual perforation patterns, in order to transpose, for example, CI solutions. Besides the wide product variety, MEV offers an additional advantage: order quantities are not limited to large volumes.

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Dekora[k]tiv

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Pfleiderer Industrie erhältlich, das heißt in über 200 Standarddekoren. Die Akustikelemente verfügen über hervorragende Schallabsorptionswerte. Zudem sind sie widerstandfähig, pflegeleicht und einfach zu verarbeiten. Produkt- und Farbverbund Neben den technischen Eigenschaften, wie Soforteinbau mit allen herkömmlichen Befestigungselementen sowie durch Fertigelemente im Fixmaß, bietet vor allem der Produkt- und Farbverbund von Pfleiderer Industrie bedeutende Vorteile. Die Akustikelemente können in einer nahezu unbegrenzten Dekorauswahl gefertigt werden. Demnach können sie entweder farbgleich oder optisch abgesetzt zur entsprechenden Korpusware geliefert werden. In Möbeln ausgedrückt bedeutet das: Hersteller von Büromöbeln können zum Beispiel Aktenschränke und Sideboards farbgleich mit akustisch wirksamen Fronten anbieten oder klassische Gestaltungspfade verlassen und mutige Akzente setzen. Darüber hinaus können Kunden der Pfleiderer Industrie zukünftig auch ihre Pfleiderer-Exklusivdekore als Akustikfronten beziehen. Für Großraumbüros bietet das umfangreiche Format­ angebot die Möglichkeit, zusätzlich schallwirksame Trennwände passend zur Möbeleinrichtung mitzuliefern.

Lösungen umzusetzen. Zur Vielfalt kommt ein weiterer Vorteil: Die Bestellmengen sind nicht großvolumig fixiert – das ermöglicht auch die Fertigung kleiner Serien oder das Mischen von Akustikfronten mit Standardfronten. Die Herstellung der Fertigelemente erfolgt partnerschaftlich und auftragsbezogen: Während Pfleiderer Industrie Dünn-HDF in Direktbeschichtung für die Deckschicht bereithält, übernimmt MEV neben Beratung und Vertrieb die Weiterverarbeitung zu akustisch wirksamen Teilen. Als Partner der Pfleiderer Industrie verfügt MEV seit 1997 über einen weitreichenden Erfahrungsschatz in der Entwicklung und Produktion von Akustikelementen. ba

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1 | Die Akustikelemente sind im Produkt- und Farbverbund der Pfleiderer Industrie erhältlich. The acoustic elements are available from the product and colour association of Pfleiderer Industrie.

3 | Das Akustik-Jointventure mit MEV ermöglicht dekorative, schallabsorbierende Büroeinrichtungen. The acoustics joint venture concluded with MEV makes decorative, sound-absorbing office furnishings possible. Photos: Pfleiderer ­m aterial +technik möbel 04|09 ­­­27

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Fokus

Mit Innovationen die Zukunft meistern

le“. Lösungen zur Schalldämmung von Innentüren (Steffen Donath/ Sauerländer Spanplatten) und zur Stabilisierung von Funktionstüren (Bernd Schmeing/DPW), neue Entwicklungen in der Fügetechnik sowie bei Klebstoffsystemen rundeten die Themenliste ab. 1

VOC und CARB Mit den ökologischen Anforderungen und Perspektiven bei der Möbelproduktion sowie im Innenausbau befasste sich Prof. Dr. Rainer 1| Dr. Steffen Körner empfahl der Branche ein verstärktes Issue Management. Dr Steffen Körner recommended a more efficient Issue Management to the industry. Photo: Koelnmesse

Aktuelle Entwicklungen bei Holzwerkstoffen zeigte der zweite Innovationsworkshop auf, der am Vortag der interzum in Köln veranstaltet wurde. 17 Referenten informierten die Teilnehmer über leichtgewichtige Platten für den Möbelbau sowie neue Plattenmaterialien. Die diesjährige interzum bildete den Rahmen für den zweiten „Innovationsworkshop Holzwerkstoffe“, der vom Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI) sowie dem Fraunhofer WKI gemeinsam veranstaltet wurde. Hubertus Flötotto, Vorsitzender des VHI, sowie Prof. Dr. Rainer Marutzky vom Fraunhofer WKI führten durch die ganztägige Veranstaltung, die von Gerald Böse (Geschäftsführer KölnMesse) eröffnet wurde. Vor dem Hintergrund der aktuellen Marktschwäche interessierten sich über einhundert Vertreter aus der Holzwerkstoffindustrie und de-

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2| Hubertus Flötotto (VHI-Vorsitzender) führte durch den Innovationsworkshop. Hubertus Flötotto (president VHI) supervised the second Innovation Workshop. Photo: Koelnmesse

ren Zulieferer für die auf dem Kongress vorgestellten Produktinnovationen und Entwicklungstrends. Leider hatte der Kongress bei der Möbelindustrie nicht in gleichem Maße Echo gefunden, so dass sich nur wenige Vertreter der Möbelindustrie einfanden. Dabei wussten die Referenten über neue Verfahren sowie alternative Werkstoffe zu informieren, was gerade in Zeiten wirtschaftlicher Zwänge für die Möbelindustrie Chancen bieten könnte. Im Mittelpunkt der Kurzvorträge standen neben konventionellen Werkstoffen neue Holzwerkstoffe sowie deren Be- und Verarbeitungsvorgänge. So wurden zukunftsweisende Produktentwicklungen bei leichten Holzwerkstoffen aufgezeigt. Auf der Agenda standen aber auch Wood-PolymerComposits (WPC) sowie neuartige Funktionswerkstoffe, wie z. B. das dekorative Polymerglas „GetaSty-

Marutzky (Fraunhofer). Er rechnet damit, dass die Übernahme von Teilen der CARB (Californian Air Resources Board)-Anforderungen durch IKEA Sweden mittelfristig eine Anpassung der Normen und Regelungen in Europa einleiten werde. Marutzky wies zudem auf die unterschiedlichen Prüfbedingungen bei der Bestimmung der Formaldehydkennwerte in Nordamerika (CARB) und Europa (EN) hin und zeigte notwendige Anpassungen bezüglich der Grenzwerte und Prüfanforderungen auf. Bezüglich der VOC-Regelungen meinte der Referent, dass diese zunächst zwar nur auf Bauprodukte Anwendung finden, jedoch müsse mit einer Ausweitung auf Möbel gerechnet werden. Außerdem informierte Marutzky über Probandenversuche mit Emissionen aus Holzprodukten unter Worst-Case-Bedingungen, deren Ergebnisse im Herbst 2009 vorgestellt würden. Issue Management gefordert Dr. Steffen Körner (Glunz) befasste sich in seinem Vortrag mit aktuellen Kundenerwartungen und Lösungsansätzen in Bezug auf Holzwerkstoffe. Nach seinen Worten stehen die Zeiten für eine Renaissance der Holzwerkstoffe günstig, weil künftig Nachhaltigkeit und das Wertgefühl beim Endverbraucher eine Rolle spielen. Als weitere Herausforderungen nannte Körner neue Beschichtungsmetho-

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Produkte & Konzepte

Manchmal ist weniger doch einfach mehr Auf der zurückliegenden interzum sorgte eine leichte Spanplatte für Aufsehen: „AirMaxx“ – der von Nolte exklusiv mit der „Kaurit Light“-Technologie der BASF SE hergestellte Holzwerkstoff. Ab jetzt ist die Lizenznahme bei der BASF SE auch für andere möglich.

ten Plattenwerkstoff herstellen. Zwar entstehen geringe zusätzliche Kosten für das Polymer Kaurit Light und das erforderliche Aufschäumaggregat, aufgrund der Kosteneinsparung bei Holz, Holzaufbereitung, Leimauftrag ergibt sich unterm Strich aber eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur. Ein weiterer Aspekt ist, dass auch die Folgekosten im Bereich der Logistik sinken. Neues in der Pipeline

Zu behaupten, man würde sich bei der BASF SE auf seinen Lorbeeren ausruhen, wäre schlicht und ergreifend falsch. Ganz im Gegenteil setzt man in Ludwigshafen derzeit alles daran, dem Anwender – also dem Holzwerkstoffproduzenten, aber auch Möbelbauern, Schreinern und Handwerkern – ein absolut ausgereiftes Produkt an die Hand zu geben, das hinsichtlich Praxisnutzen und Verarbeitbarkeit keine Wünsche offen lässt. Bislang setzte Nolte Holzwerkstoffe „Kaurit Light“ exklusiv für die Herstellung seiner „AirMaxx“-Platte ein, die auf der interzum eingeschlagen ist wie eine Bombe. Der Möbelhersteller CS Schmal, ebenfalls ein Unternehmen der

Nolte-Gruppe, fertigt bereits ein gesamtes Möbelprogramm („Como“) aus dem um rund 30 Prozent gewichtsreduzierten Plattenwerkstoff. Auch Nolte Küchen setzt mittlerweile bei einem Großteil seiner Küchenarbeitsplatten auf die leichte Variante mit „Kaurit Light“ in der Mittelschicht. Wie Dr. Stephan Weinkötz, Leiter des Projekts „Kaurit Light“ bei BASF, gegenüber material+technik möbel erklärt, habe der Zentraleinkauf Holz + Kunststoff e.V. die

„AirMaxx“-Platte bereits aufgrund der starken Nachfrage ins Fachhandelsprogramm aufgenommen. Mehr Pro als Kontra Ab Sommer 2009 können interessierte Holzwerkstoffhersteller die Lizenz für das innovative und zukunftsorientierte Verfahren, bei dem in der Herstellung der Platte ein aufgeschäumtes Polymer („Kaurit Light“) zugegeben wird, bei BASF erwerben und holen sich damit mehr als nur einen Vorteil ins Haus.

Weil man sich nicht auf dem Erfolg ausruhen wollte, den die erste Generation der „AirMaxx“-Platte eingefahren hat, wurde die Entwicklung der Verfahrenstechnik stetig vorangetrieben. So ist gerade erst das neue Projekt „Kaurit Light 2. Generation“ an den Start gegangen. Forschungsschwerpunkte sind dabei eine weitere Reduzierung der Dichte bei gleichzeitiger Verbesserung der mechanischen Eigenschaften des Plattenwerkstoffs. Auch arbeitet das Entwicklerteam um Dr. Weinkötz an der

Die Kombination macht’s: Das aufgeschäumte Polymer „Kaurit Light“ macht Spanplatten um 30 % leichter. The right combination – the foamed polymer “Kaurit Light” lightens particle boards by 30 %. Photos: BASF SE

Sometimes, less is simply more At the recent Interzum in Cologne, Nolte noted an absolute run on its “AirMaxx” panel previously manufactured exclusively, and using the polymer material “Kaurit Light” by BASF SE. From now on, it will be possible for other woodbased panel manufacturers to take out a licence from BASF SE. Until now, Nolte Holzwerkstoffe used “Kaurit Light” exclusively for the production of its “AirMaxx” panel, which fell like a bomb-shell at the Interzum The basic idea behind this is, that a weight reduction of only 30 % is sufficient, when we consider that the subsequent machining process is the same as that employed for classical woodbased materials. From now on, makers of woodbased panels can produce a lightweight panel material on their existing machinery. Further development work is also in progress. Focal points of research are a further reduction of density, and at the same time, to improve the mechanical characteristics of the panel material. Also, initial tests have been made in using “Kaurit Light” in OSB and MDF panels.

Es sind heutzutage nicht unerhebliche Investitionen in spezielle Fertigungstechnologien nötig, bis Papierwabenplatten nach allen Regeln der Möbelbaukunst bearbeitet werden können. Auch ergeben sich für den Prozess an sich höhere Kosten. Genau an dieser Stelle setzt das Konzept von BASF an. Dahinter steht die Idee, dass die Herstellung wie bei klassischen Holzwerkstoffen erfolgen und trotzdem eine deutliche Gewichtsreduzierung erreicht werden muss. Und das ist mit 30 % schon jetzt gelungen. Holzwerkstoff-Hersteller können also auf ihren bestehenden Anlagen von jetzt auf gleich einen leich-

Das Hightech-Material bringt Möbelherstellern, Schreinern und Handwerkern viele Vorteile. The high-tech material gives furniture producers, carpenters and craftsmen a cutting edge.

Zusammensetzung der Platte – d. h. am Holz-Polymer-Verhältnis – um jedem Kunden eine maßgeschneiderte Lösung anbieten zu können. Darüber hinaus laufen bereits erste Versuche, „Kaurit Light“ auch bei der Herstellung von OSBund MDF-Platten einzusetzen. Dr. Weinkötz: „Allerdings sind wir hier noch im Laborstadium.“ Nils-Christopher Görder ­m aterial +technik möbel 04|09 ­­­31

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Effiziente Fertigungsprozesse

Ligna geprägt durch Innovationen Altendorf präsentierte neben seinem gesamten Angebot an Formatkreissägen und dem exklusiven Sondermodell „WA 80x“ den neuen Energiesparmotor und das Energiesparpaket für effizientes Arbeiten. Auch weitere Ausstattungsoptionen für mehr Funktionalität und Komfort waren zu sehen: zum Beispiel die Zuschnittoptimierung mit Anbindung an die Formatkreissäge – für optimierte Schnittpläne oder den Parallelogramm-Querschlitten. Seine verschleißfreien Nadellager bewirken Maßgenauigkeit und sehr hohe Präzision bei allen Winkelschnitten. Biesse stellte auf der Ligna neben neuen Kantenanleimmaschinen ein flexibles Bohr- und Beschlagsetzzentrum Modell „Matrix“ vor, das die Rüstzeit auf nahezu Null reduziert. Weitere Themen waren die wirtschaftliche Fünf-Seiten-Bearbeitung in CNC-gesteuerten Bearbeitungszentren, ein 3-D-Simulator Simtrack für die Analyse des Produktionsablaufes in der Maschine und eine Verpackungsmaschine Modell „Digipac“ von der jüngsten Unternehmenstochter Digipac Sistemi, die neue Möglichkeiten zum Verpacken auf Paletten eröffnet.

Flexibles Bohr- und Beschlagsetzzentrum Modell „Matrix“. “Matrix” flexible drilling and hardware setting unit. Photo: Biesse

Soweit der Redaktion vor Messebeginn der Ligna bekannt war, wurden die Produktneuheiten in der Ausgabe material+technik möbel 03/09 vorgestellt. Nachfolgend finden Sie weitere Neu- und Weiterentwicklungen der nationalen und internationalen Aussteller.

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Holzma präsentierte zahlreiche Innovationen, die Zeit, Energie, Material und Personalkosten sparen. Im Fokus standen dabei die neuen „ecoLine“-Technologien, mit denen sich der Energieverbrauch beim Plattenaufteilen um bis zu 20 % senken lässt. Vorgestellt wurde auch die neue Generation der Software „woodWOP“ in der Version 6.0. Die neue, dreidimensionale Werkstückansicht bringt mehr Sicherheit und Übersichtlichkeit in die Arbeitsvorbereitung. Bei ihren neuen Maschinen und Anlagen konnte die Homag-Gruppe den Energiebedarf mit prozessabhängigen Absaugsystemen deutlich reduzieren. Weitere Highlights sind das digitale Bedrucken der Minifase an Landhaus- und Laminatdielen und das PostformingVerfahren von „steinernen“ Ober-

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Das Maschinenbett der Fahrportalmaschinen Baureihe „BMG“ besteht aus schwingungsabsorbierendem Werkstoff. The bed of the “BMG” series of moving gantries is constructed of vibration-damping material. Photo: Homag

leisten, die anstelle von Holzpaletten unter einen Stapel gesetzt werden, um diesen zu transportieren, außerdem mit neuen Entwicklungen für die Montage. Ikea wird als Ersatz für herkömmliche Europaletten künftig auf dieses Verfahren setzen.

flächen (ausführlicher Bericht folgt). Neu sind außerdem: Fahrportalbaureihe „BMG“, Bearbeitungszentrum „BOF 311“, vollautomatische Leichtbauteilebearbeitung auf dem „BAZ 322“, Fertigungszelle „BAZ 722“ sowie die Arbeitsraumüberwachung „collisionControl“. Weitere Neuheiten aus der Homag-Gruppe: Bargstedt hat ein neues Verfahren entwickelt, das auch schwer zu trennende, dünne Platten im Stapel mühelos voneinander löst. Bütfering bildet mit der neuen Breitbandschleifmaschine „SWT 300“ mit max. drei Aggregaten eine neue Mittelklasse. Friz zeigte die Flachkaschieranlage „FKW“, auf der Möbelkomponenten mit hochglänzender Blattware kaschiert werden können, außerdem den „Optimaten PUM 120“ für Türzargenfertigung. Weeke rückte eine neue Generation von CNC-Bearbeitungszentren in den Vordergrund. Brandt brachte die neue Kantenanleimmaschine „Ambition 1100“, zwei neue Maschinen aus der Baureihe „1400“ sowie ein schwenkbares Nut­ aggregat mit nach Hannover. Torwegge informierte über neu entwickelte Maschinen zur effizienten und hochflexiblen Bearbeitung von Türzargen sowie den neuen „Optimaten PWR 100“ für die Verbund- und Leichtbauplattenproduktion. Ligmatech überraschte mit seiner LoadingLedges-Station – Kunststoff-Eck-

Homag-Practive ist der Geschäftsbereich für den Bedarf im Schreiner- und Tischlerhandwerk und bot eine breite Palette an Fertigungsmitteln für diese Branche. Schuler Business Solutions stellte neue Software-Lösungen vor, die helfen, die Produktionsreserven effizient zu nutzen. Das ERPSystem Schuler MCS ist um zahlreiche Funktionen erweitert worden. Die neu entwickelte Modulgruppe „Fertigungsplanung“ beinhaltet Werkzeuge zur realitätsgetreuen Termin- und Kapazitätsplanung. Die neue Modulgruppe „Fertigungssteuerung“ bietet eine Vielzahl von Funktionen wie beispielsweise die direkte Kommunikation mit Maschinen und Arbeitsplätzen, Auftragsverfolgung und Vollständigkeitskontrollen.

spiel auch Logistikern und der Lebensmittelbranche passende Automationslösungen liefern. Leitz informierte über den neuesten Stand der Forschung und Entwicklung von Präzisionszerspanungswerkzeugen auf seinen beiden Messeständen. Beispiele hierfür sind: das neue nachschärfbare Werkzeugsystem „Profix C“ für die Herstellung von Schlitz-/ Zapfen- und Konterverbindungen, für die Profilleistenfertigung das „PowerKnife“-System (PKS) mit Hartmetallblanketts, das lärmgeminderte Diamant-Fügewerkzeug „Diamaster WhisperCut“ für den Einsatz in Kantenanleimmaschinen, die lärmgeminderten „LowNoise“-Kreissägeblätter „AS Opti-

cut“ und mit neuen Beschichtungen von Schruppund Schlichtfräsern sowie verbesserter Spanteilung lassen sich Schnittkräfte wesentlich reduzieren. Weitere Entwicklungen sind: „ProFix“-Messerkopf mit Riffelprofilmessern und als wesentlicher technischer Fortschritt in der Qualitätssteigerung bei Randbohrungen in PP-Kante die Entwicklung eines Hartmetall-Beschlagbohrers, dessen Grundform einem Propeller ähnelt – das Resultat ist: gratfreie und damit nacharbeitungsfreie Kanten. Leuco: Neben den Themen Ressourcen- und Energieeffizienz stellen nach wie vor die Lärmreduzierung, aber auch die Steigerung der Lebensdauer von Präzisionszerspanungswerkzeugen signifikante Schwerpunkte in den Entwicklungsaktivitäten dar. Es gilt auch, die Lebensdauer des Werkzeuges in seiner Gesamtheit zu betrachten, ebenso die Optimierung des Spänefluges sowie der Spanerfassung. Neu sind: Verstelleinheit für Profilwerkzeuge, eine Generation von Diamant-Schaftfräsern Z3, Hochleistungsdübellochbohrer „VHW“ für den Einsatz bei Materialmix, „DIAREX G6“-Formatkreissägeblatt, neue Generation der

Koch führte in Zusammenarbeit mit Hettich eine Lösung zum Einbringen von Beschlägen in Leichtbauplatten vor. Mit der Maschine ist ein automatischer Ablauf zum Bohren, Einbringen und Verkleben verschiedenster Beschläge in die Stirnseite der riegellosen Leichtbauplatten möglich. Darüber hi­ naus können Klebedübel in die Fläche eingebracht werden. Kuka debütierte auf der Ligna mit der Markteinführung dreier Palettierroboter, und zwar „KR 300 PA“, „KR 470 PA“ und „KR 700 PA“ , die nicht nur der Holz- und Möbelindustrie, sondern zum Bei-

Ein wesentlicher technischer Fortschritt in der Qualitätssteigerung bei Randbohrungen in PP-Kante ist die Entwicklung des HartmetallBeschlagbohrers. An important technical advance in quality improvement of edge drilling on PP-edging is the development of the hard-metal fittings drill. Photo: Leitz ­m aterial +technik möbel 04|09 ­­­39

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