material + technik möbel Special 01/2013 - Ligna

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Plattenaufteilsäge mit PC-Steuerung

Die Plattenaufteilsäge der Sektor 4 Baureihe, welche in der Lage ist sämtliche Anforderungen kleiner und mittlerer Betriebe bei der Produktion von Einzelteilen und kleinen Serien zu erfüllen. Minimierter Platzbedarf, technische Lösungen, eine gute Grundausstattung und die einfache Bedienung machen aus der Sektor einen neuen Referenzpunkt in dieser Maschinenkategorie.

LIGNA 2013 6. - 10. Mai Hannover Halle 25 Stand B46 C45

Biesse Deutschland GmbH Gewerbestr. 6a D-89275 Elchingen Tel. +49 (0)7308 9606 0 - Fax +49 (0)7308 9606 66 Brückenstr. 101, D-32584 Löhne Tel. +49 (0)5731 74487 0 - Fax +49 (0)5731 74487 11 - www.biesse.de - info@biesse.de Biesse Schweiz Gmbh Grabenhofstrasse 1, 6010 Kriens Tel. +41 (0)41 399 09 09 - Fax +41 (0)41 399 09 18 - info@biesse.ch - www.biesse.ch

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Ligna –

technologies & processes

int ins erieu ide r

FAC H M AG A Z I N F Ü R D I E K A S T E N – , K Ü C H E N – , B Ü R O – U N D S I T Z M Ö B E L – F E R T I G U N G S OW I E D E N I N N E N AU S B AU · W W W. M AT E R I A L-T EC H N I K . D E · 3 0 8 3 5

Solutions to excellence.

The magazine for furniture production and related fields

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Zwischen Innovation und Kundenskepsis:

Tendenzen der Produktentwicklung „Veränderte Kundenansprüche und Marktgegebenheiten erfordern neue Strategien. Wie können die Branchenakteure effektiver zur Kundenakzeptanz navigieren?“ So lautete das Thema, dem sich die Nürnberger Expertenrunde Anfang März widmete. Dabei bezog sie auch die Perspektive des Handels mit ein. Als Moderatoren fungierten Dr. Peter Sauerwein (VHI, Gießen) und Richard Barth (material+technik möbel). Diskussionsteilnehmer waren Carsten Dörfler (internationale wohnkultur, Erlangen), Peter Farber (Glunz, HornBad Meinberg), Nils-Christopher Görder (Germania, Schlangen) und Gunther Reischle (Zeyko, Mönchweiler). Alle vier versuchten aus unterschiedlicher Warte in eine unklare Zukunft zu blicken: Themen waren der Leichtbau zwischen Holzverknappung und Kundenskepsis und generell die Frage, ob und wie Trends und Neuerungen aus der Möbelproduktion den Verbraucher überhaupt erreichen können.

material+technik: Durch Globalisierung und Ressourcenverknappung nimmt der Wettbewerb unter den Holzverwendern zu. Wie sieht es derzeit mit der Rohstoffversorgung aus? Sauerwein: Aktuell sind die Winterlager in den Unternehmen im Wesentlichen aufgebraucht, wir haben eine weiterhin angespannte Rohstoffsituation im Holzbereich. Ein wichtiger Grund dafür ist die energetische Holznutzung. Wir versuchen, der Politik klar zu machen, dass sie auf dem Holzweg ist, wenn sie meint, die Holzverbrennung auch noch fördern zu müssen. Inzwischen hat Brüssel erkannt, dass dieser Weg der falsche ist. Wir erleben gerade, dass der Holzpreis stärker steigt als der Ölpreis. Deshalb müssen wir wieder umsteuern, denn Holz ist, klimapolitisch gesehen, ein einmaliger Werkstoff: Kein anderer vermag pro Tonne 5,6 Tonnen CO2 zu kompensieren. Auch in Deutschland gibt es da positive Entwicklungen: Die „Waldstrategie“ der Bundesregierung sieht eine ver-

stärkte stoffliche Nutzung des Holzes vor. Aber weitere, insbesondere der Stopp der Subventionen, müssen folgen. Sauerwein: „Die Politik ist auf dem Holzweg, wenn sie die Holzverbrennung fördert“ material+technik: Und wie sieht die Lage aktuell beim wichtigsten Rohstoff der Einrichtungsindustrie, dem Holzwerkstoff, aus? Farber: Wir können bestätigen, dass Unternehmen der Holzwerkstoffbranche seit dem vergangenen Jahr nicht mehr den größten Anteil der Abnehmer dieses Rohstoffes ausmachen. Der Trend geht vielmehr dahin, dass branchenübergreifende Industrien, wie zum Beispiel Pellet-Hersteller, dominanter am Markt auftreten. Prinzipiell ist die Rohstoffsituation bei der Glunz AG jedoch stabil, wenn auch leicht angespannt. Ebenso gehen wir davon aus, dass auch das Kapazitätsumfeld unserer Marktbegleiter beständig bleiben wird.

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Innovative Holzwerkstoffe im Rampenlicht Innovative Holzwerkstoffe stehen im Mittelpunkt des vierten Innovationsworkshops des Verbandes der Deutschen Holzwerkstoffindustrie in Köln. Zum ersten Mal findet die Veranstaltung allerdings nicht am Vortag der interzum, sondern während der Zulieferschau statt. Mit dem Veranstaltungstermin am 14. Mai trägt der VHI-Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie der diesjährigen Verschiebung bei den beiden Leitmessen Ligna und interzum Rechnung. Zusammen mit den drei Veranstaltungspartnern Koelnmesse, den Verbänden der Holz- und Möbelindustrie NRW sowie dem IHD Dresden ent-

Am dritten Innovationsworkshop nahmen 2011 mehr als 130 Vertreter der Holz- und Möbelindustrie teil. In 2011, the 3rd Innovation Workshop was attended by more than 130 representatives of the woodworking and furniture industry. Photo: Barth schloss sich der VHI, den Innovationsworkshop am zweiten Messetag und nicht wie bisher am Vortag der interzum durchzuführen. Bei der vierten Ausgabe erwarten die Teilnehmer wieder brandaktuelle Themen und Lösungen aus der Holzwerkstoffindustrie. Hochkarätige Teilnehmer werden die Zuhörer über neuartige Holzwerkstoffplatten, aber auch über die neuen Herausforderungen unterrichten, die sich der Einrichtungsbranche künftig stellen. Denn durch Globalisierung und Ressourcenverknappung steigt zunehmend der Wettbewerb sowohl un-

tereinander als auch miteinander um den Rohstoff Holz. Die Veranstaltung richtet sich aber nicht nur an die Holzwerkstoffindustrie selbst, sondern spricht mit ihrem vielfältigen Vortragsprogramm die ge­samte Einrichtungsindustrie an. Insgesamt 19 Referenten stehen im Mai auf dem Tagungsprogramm. Darunter Vertreter aus der Möbelindustrie, wie z. B. Stefan Waldenmeier von Leicht Küchen, der über den Möbelstandort Deutschland referieren wird. Einen wichtigen Schwerpunkt wird das Thema Leichtbau und Ressourcenschonung einnehmen. Hier hat sich als Referent u. a. Matthias Gruchot von Swedspan angekündigt, der über die Bedeutung leichter Holzwerkstoffe für die IKEA Gruppe berichten wird. Wie bereits in den vergangenen Jahren wird auch die angewandte Forschung und Entwicklung in den Workshop einbezogen. Sie ist für die Branche ein wichtiger Pfeiler, wenn es darum geht, durch Ressourceneffizienz, Technologieoptimierung sowie Funktionalisierung der Werkstoffe Märkte zu sichern und weiter auszubauen. Daher werden Vorträge über neuartige Plattenmaterialien, wie z. B. über Biocomposite, die André Wagenführ von der TU Dresden vorstellen wird, oder von Jan Bergmann von Glunz/Sonae über eine neuartige Möbelplatte mit Spannung erwartet. Der vierte Innovationsworkshop findet erneut im Congresscentrum Nord der Koelnmesse statt. Interessierte können sich noch bis zum 23. April anmelden. Nähere Details können beim VHI in Gießen abgerufen werden. ba

• 10:00 Uhr Begrüßung und Eröffnung Gerald Böse, Koelnmesse • Einführungs- und Plenarvorträge Moderation: Hubertus Flötotto (VHI) • 10:15 Uhr Möbelstandort Deutschland – heute und morgen Stefan Waldenmaier (Leicht Küchen) • 10:45 Uhr Aktuelle Herausforderungen der Holzwerkstoffindustrie Ulrich Bühler (Egger) • 11:15 Uhr Was wird, was sollte erforscht werden? Steffen Tobisch (IHD) • 11:35 Uhr Ökosiegel – was steckt dahinter? Hans Peters (IBU) • Verfahrensoptimierung Moderation: Peter Sauerwein (VHI) • 12:00 Uhr Silane zur Herstellung emissionsarmer MDF Redelf Kraft, Alireza Kharazipour (Uni Göttingen) • 12:20 Uhr Inline Fasercharakterisierung – Traum oder Realität Jörg Hasener (GreCon) • 12:40 Uhr Extradünne, faltbare MDF Christoph Wenderdel (IHD) • 13:00 Uhr Mittagspause und Pressekonferenz • 14:00 Uhr Verleihung des KAV-Preises VHI/Fraunhofer WKI • Ressourcenschonung Moderation: Andreas Ruf (VHK) • 14:15 Uhr Leichtbau – Konzepte zum Erfolg Klaus W. Göcke (Büro für Gestaltung)

• 14:35 Uhr Möbelplattenherstellung bei knappen Holzressourcen Volker Thole (Fraunhofer WKI) • 14:55 Uhr Leichte Holzwerkstoffe für die IKEA Supply Chain Matthias Gruchot (Swedspan) • 15:15 Uhr Kettboard – Riegelkon­ struktion mit Flexibilität Peter Kettler (Kettler-Consulting) • 15:35 Uhr Gewichtsreduktion mit SUPERPAN-Technologie Jens Assmann (BASF) • 15:55 Uhr BalanceBoard – mehr Wert Claus Seemann (Pfleiderer), Alireza Kharazipour (Uni Göttingen) • 16:15 Uhr Kaffeepause • Spezialanwendungen, neue Märkte Moderation: Steffen Tobisch (IHD) • 16:35 Uhr Leicht und brandbeständig – Neuentwicklung eines Verbund­ systems Hendrick Buddenberg, Sebastian Treml (Holzforschung München) • 16:55 Uhr Möglichkeiten neuartiger Biocomposite André Wagenführ (TU Dresden) • 17:15 Uhr Woodforce – natural strengh for plastics Jan Bergmann (Glunz/Sonae) • 17:35 Uhr UPM Grada – sicher, dauerhaft und ökologisch Mikko Tilli (UPM) • 17:55 Uhr Schlussworte Steffen Tobisch (IHD) • 18:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Innovative woodbased panels in the limelight Innovative woodbased panels are the focal point of the 4th Innovation Workshop held by the Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI – “Association of the German Woodbased Materials Industry”) in Cologne. For the first time, however, the event will not be held on the eve of the interzum, but on 14 May, i.e. during the supplier fair. Those participating can look forward to brand-new topics and solutions from the woodbased materials industry. 19 top experts will be holding presentations on innovative woodbased panels, but also on the new challenges, which the furnishing industry will have to face in the future. Such topics as light construction materials and conservation of resources will be a focus of attention. The Innovation Workshop will be held in the Congresscentrum Nord of the Cologne Fair. Full details are obtainable from the VHI in Giessen. ­m aterial+technik möbel - special 01|13  11

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Ligna

Innovationen in konzentrierter Form

Ab dem 6. Mai richtet sich für fünf Tage die Aufmerksamkeit aller, die mit Holz- und Forstwirtschaft zu tun haben, auf Hannover: Dann öffnet die Weltmesse Ligna ihre Pforten für das internationale Fachpublikum, das hier die Innovationen der Branche in konzentrierter Form zu sehen bekommt. Die Ligna 2013 will an die erfolgreiche Messe von vor zwei Jahren anknüpfen. Die erwarteten Aussteller- und Besucherzahlen bewegen sich dabei auf dem Niveau des Jahres 2011. Die Deutsche Messe rechnet 2013 mit 1.700 Ausstellern aus 50 Ländern und 90.000 Besucher aus 90 Ländern. Dr. Jochen Köckler, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe, hob bei der Messe-Vorschau im Febru-

ar die hohe Internationalität und die Entscheidungskompetenz der Fachbesucher in Hannover hervor: 36 Prozent kämen aus dem Ausland, jeder zweite Besucher gehöre dem oberen Management an. Innovationstreiber Ligna Attraktiv ist die Messe für Entscheider auch deshalb, weil sie die ganze Holz-Wertschöpfungskette und alle zum Einsatz kommenden

Techniken präsentiert. Sämtliche Marktführer, die wiederum ihren unternehmerischen Entwicklungsund Innovationszyklus auf die Ligna ausrichten, sind versammelt. Wolfgang Pöschl, Vorstandsvorsitzender der Weinig AG, bezeichnete in Berlin die Messe als „Innovationstreiber“ und als „Fixpunkt“, der für Entwicklungen im Unternehmen fest verankert sei. Weinig präsentiert sich dementsprechend auf einer Fläche von 4.000 m2 mit insgesamt 40 Exponaten. Auch Jürgen Köppel, Vertriebschef bei

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1| Die Ligna erwartet ein ähnliches Besucher- und Ausstelleraufkommen wie 2011. The Ligna expects a similar attendance of visitors and exhibitors to that of 2011.

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2| Das Thema Leichtbau ist in Hannover ein echter Blickfang. The topic “lightweight construction” is a real eye-catcher in Hanover. 3| Holz ist auf der Ligna in jedweder Form präsent. At the Ligna, wood is present in every conceivable form. 4| Maschinen stehen im Zentrum der Besucherauf­ merksamkeit. Machinery: a central point of visitors´ attention. Photos: Deutsche Messe Homag, sieht in der Ligna „die Innovationsleitmesse“: Nicht weniger als 20 neue Aggregate zeigt der Konzern in seinem „InnovationCenter“. Auch Konkurrent IMA betreibt beträchtlichen Aufwand und präsentiert sich auf einem knapp 2.500 m2 großen Hauptstand sowie einem knapp 500 m2 großen Handwerksstand mit seinen Partnerunternehmen Priess & Horstmann sowie Schelling. Daran, Anlagen und Produkte möglichst wirklichkeitsnah zu prä-

sentieren, ist natürlich auch allen anderen Ausstellern auf dem 130.000 m2 großen Ligna-Areal gelegen. In den Hallen 16 und 17 sowie 25 und 26, in denen sich alles um die industrielle Möbelfertigung dreht, sind aber nicht allein die Maschinenbauer zu finden: Auch die Themenschwerpunkte Leichtbau und Oberflächentechnologie sind hier beheimatet. Schwerpunkt Leichtbau Eine Sonderpräsentation in Halle 17 widmet sich dem Leichtbau in der Möbelindustrie und im Innenausbau. Auf der Sonderfläche „lightweight.network“ werden Holztechnikingenieure der Hochschule Rosenheim Methoden der Material- und Möbelprüfung insbesondere an Sandwichmaterialien demonstrieren. Zum Einsatz kommt dabei eine Universalprüfmaschine des Ulmer Unternehmens Zwick. Unter anderem können die Besucher Druckprüfungen und Tests zur Messung des Schraubenauszugs und der Rückwandnutstabilität mitverfolgen. Parallel dazu werden Leichtbau-

Ligna: Innovations in concentrated form The attendance figures for exhibitors and visitors at this year´s Ligna are estimated at roughly the same level as in 2011: The fair organisers – Deutsche Messe AG – expect to host some 1,700 exhibitors from 50 countries and 90,000 visitors from 90 countries. The major players in the woodworking machinery industry, such as Weinig, Homag or IMA, will be occupying large stand areas. The fair will be concentrated upon four focal areas: lightweight construction, surfaces technology (both in Halls 16 and 17), window manufacture and finally, energy obtained from wood. In special areas, “lightweight. network” will demonstrate test methods for lightweight construction materials, and the “Materia Inspiration Center” will present 200 new surface materials.

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und Hybridbaumöbel in einem Laborprüffeld der Firma Hegewald & Peschke (Nossen) getestet. Die internationale Konferenz „Think Light“, die am zweiten Messetag im Convention Center stattfindet, beschäftigt sich ebenfalls mit dem Leichtbau. Anschaulich wird das Thema im Egger-Truck, den der Tiroler Holzwerkstoffhersteller zur Messe schickt: Das im Truck installierte virtuelle Haus zeigt neben Leichtbauanwendungen eine regelrechte Materialbibliothek. Ganz praktisch demonstriert auch Hersteller Poggenpohl mit seiner Porsche-Design-Küche die Möglichkeiten des Leichtbaus: Die gesamte Korpuskonstruktion besteht aus Wabenplatten, die den Materialeinsatz um 40 Prozent reduzieren helfen. Beschlag-Spezialist Häfele zeigt in seinem Caravan das Zusammenspiel von Leichtbaumaterialien mit Schlössern, Scharnieren und Schwenkarmen. BASF wiederum wird mit „Kaurit Light“ ein System vorstellen, bei dem aufgeschäumtes Polymer für eine Gewichtsreduktion von bis zu 30 Prozent bei ansonsten konventionell zu bearbeitenden Spanplatten sorgt. Oberflächen und Materialien Ebenfalls in Halle 17 wartet ein weiteres Highlight: Das Materia Inspiration Center aus Amsterdam wird dort unter dem Leitbegriff „BioBased Materials“ auf 200 Quadratmetern rund 200 unterschiedliche, neue Oberflächenmaterialien zahlreicher Unternehmen ausstellen. Über die Aufnahme eines Materials in die unabhängige Sammlung „Materia“ entscheiden ästhetische, technische oder ökologische Innovation. Die Nachhaltigkeitsinitiative des

VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) präsentiert unter dem Leitmotto „Blue Competence“ Erfolgsprodukte und -verfahren in Halle 16, Stand E01: Optimierte Plattenstrukturen und Beleimungsmethoden stehen hier im Mittelpunkt des Interesses ebenso wie der Einsatz lösemittelfreier Lacke bei der Oberflächenbeschichtung. Überhaupt dreht sich in den Hallen 16 und 17 fast alles um Oberflächen: Unterschiedliche Druckverfahren, fugenloses Kaschieren von Flächen und kleberlose Plasmatechnik sind da nur drei Stichworte. Handwerk und Holz Aussteller aus den Bereichen Furniere und Holzwerkstoffe teilen sich die Halle 27 mit Ausstellern aus dem Bereich Sägewerkstechnik. In weiteren Hallen sind die Anlagentechnik für Massivholzverarbeitung (Hallen 13 und 12) und der holzhandwerklich orientierte Bereich der Messe unter dem Motto „Handwerk, Holz & mehr“ (Hallen 11, 14 und 15) untergebracht. Weitere Top-Themen der Messe sind Bioenergie aus Holz – ein Bereich, in dem Anlagenbauer Dieffenbacher Neuentwicklungen präsentieren wird – und die Fensterfertigung. Ulrich Krug

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Italiens Maschinenbauer im Sinkflug Italiens Holzbearbeitungsmaschinenindustrie steckt tief in der Krise. Während sich die deutschen Maschinenbauer 2012 erholen konnten, ging es jenseits der Alpen weiter bergab. Nun hofft die Branche auf ein positives Abschneiden auf der Ligna in Hannover. Die SCM-Gruppe ist der größte Produzent von Holzbearbeitungsmaschinen in Italien. The SCM Group is the largest manufacturer of woodworking machinery in Italy. Photo: Barth Mrd. Euro gestiegen. Auf dem Heimmarkt war der Verkauf von Holzbearbeitungsmaschinen um über 10 Prozent gesunken. Nach dem schlechten Abschneiden von 2012 ist die Branche nun noch weiter von ihren einstigen Produktionszahlen entfernt. Gegenüber den Vorkrisenjahren liegen die aktuellen Zahlen laut Angaben von Acimall ein gutes Drittel darunter. Möbelfabriken sparen Für das schlechte Jahresergebnis 2012 war erneut die schwache Möbelkonjunktur des Landes verantwortlich. Angesichts sinkender Möbelverkäufe auf dem Inlandsmarkt zeigten sich die italienischen Möbelfabriken nur wenig Investitionsbereit. Die Anschaffung neuer Maschinen wurde massiv zurückgestellt, denn laut Angaben von Acimall gingen die Verkäufe auf dem Inlandsmarkt im Berichtsjahr um 15 Prozent zurück. InsgeKein Grund zur Freude bei den­ ­italienischen Maschinenbauern: 2012 war für die Branche ein rabenschwarzes Jahr. Die vorläufige Jahresbilanz bescheinigt der Branche einen weiteren Umsatzeinbruch von fast 10 Prozent. Mit ­einem Produktionsumsatz von 1,533 Mrd. Euro verfehlten die rund 300 Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen in Italien das Vorjahresergebnis um 9,8 Prozent. Dabei war es 2011 den Unternehmen gelungen, ein Umsatzwachstum von 5,8 Prozent zu erwirtschaften und damit den während der Wirtschafts- und Finanzkrise verlorenen Boden zumindest teilweise wieder zurückzuerobern. Allerdings war 2011 der Umsatz nur dank kräftiger Exporte auf 1,632

samt konnten die Maschinenbauer nur noch 358 Mio. Euro im Inland umsetzen. Doch auch die ausländischen Anbieter hatten unter den geringen Maschinenkäufen zu leiden. Hier hielt sich Italiens Holz verarbeitende Industrie mit ihren Ausgaben ebenfalls zurück, der Importwert schrumpfte um 13,1 Prozent auf 126 Mio. Euro. Berücksichtigt man die Maschinenimporte, so konnten in Italien Holzbearbeitungsmaschinen im Wert von 484 Mio. Euro abgesetzt werden, gegenüber 2011 ein Rückgang von 14,5 Prozent. Waren die Produzenten 2011 noch recht erfolgreich auf den ausländischen Märkten, so mussten sie hier 2012 ebenfalls einen Dämpfer hinnehmen. Der Exportumsatz sank leicht auf 1,175 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 hatten die Unternehmen rund 10 Prozent und 2010 sogar 20 Prozent mehr Maschinen ins Ausland liefern können. Den Rückgang 2012 erklärt der Industrieverband mit dem überdurchschnittlich großen Exporterfolg der vorausgegangenen beiden Jahre. Schließlich exportiert das Land mehr als zehnmal so viele Holzbearbeitungsma-

Produktion und Export von Holzbearbeitungsmaschinen* (in Mio. Euro) Production and export of woodworking machinery* (in Mill. Euro)

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■ Produktion /production, ■ Export /export *inkl. Werkzeuge /tools included, **vorläufig /preliminary

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Source: Acimall

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The magazine for furniture production and related fields

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Photo: wiparquet

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Interieur -- Home & Contract

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BodenVielfalt Die Auswahl an Bodenbelägen ist in den letzten Jahren gewaltig gewachsen. Nachdem viele Jahre lang die Laminatböden von sich reden machten, erobern derzeit sogenannte Designbeläge den Markt. Beide Bodenarten wollen künftig nicht nur mit Optik, sondern mit verbesserten Gebrauchseigenschaften punkten, mit denen sie gleichermaßen im Wohn- wie auch im Objektbereich eingesetzt werden können.

Die Welt der Bodenbeläge wandelt sich. Neben Teppichboden, Kork, Parkett und vollelastischen Belägen haben in den vergangenen Jahrzehnten Laminatböden den Markt revolutioniert. Hatten sie 1998 noch einen Marktanteil von 10 Prozent, so entfallen heute etwa 27 Prozent aller verlegten Bodenbeläge auf diese Produktgattung, wertmäßig sind es sogar 43 Prozent. Zu dieser Fülle an Bodenbelägen ist in den vergangenen Jahren noch eine weitere Gattung hinzugekommen, die wegen ihres Aufbaus und ihrer Zusammensetzung weder zu den Laminatböden noch zu den elastischen Bodenbelägen zählt. Sie nennt sich Designboden und umfasst eine breite Palette an Produktvarianten, die jedoch einen gemeinsamen Nenner haben: Sie sind mehrschichtig aufgebaut und verfügen über eine Nutzschicht aus Vinyl, PP, PET, PUR oder anderen Materialien. Da die Vielfalt an Kombinationen von Nutzschicht, Dekorschicht und Trägerplatte so groß und unüberschaubar geworden ist, hat sich inzwischen mit dem MMFA ein europäischer Verband gegründet, der den Käufern umfassende Informationen und Beratung bieten will. Die neuen Designböden mit ihrer elastischen Nutzschicht auf starrem Substrat wollen die Vorteile der anderen Gattungen auf sich vereinen und dadurch auch im Objektbereich Einzug halten. Hier hat sich der Verband es zur Aufgabe gemacht, erst einmal die notwendigen Standards für diese innovativen Böden zu erarbeiten. Nachhaltigkeit ist Trumpf Im Objektbereich müssen auch die neuen Designböden zunächst eine wichtige Hürde nehmen, denn das Thema Nachhaltigkeit entwickelt sich verstärkt zum Verkaufsargument. Häuslebauer und Renovierer im Privatbereich achten immer mehr auf die ökologischen Aspekte der Materialien. Im Objektbau und vor allem im Ladenbau sind „grüne“ HightechProdukte schon seit längerem gefragt und sogar gefordert. Viele Laminatboden-Produzenten haben auf diesen Kundenwunsch reagiert und sowohl die Produktion als auch die Produktpalette darauf eingestellt. Der Bodenbelag-

hersteller Classen beispielsweise setzt bei seiner Produktion Rohmaterialien ein, die aus PEFC- und FSC-zertifizierten Wäldern stammen. Seit einigen Jahren tragen die Böden des Herstellers zudem das Umweltzeichen „Blauer Engel“. Es steht für eine emissionsarme Produktion und ein emissionsarmes Produkt. Die Laminatbodenfliese „visiogrande“ des Herstellers wurde zusätzlich vom Kölner eco-Institut geprüft und als emissionsfrei zertifiziert. Im Gegensatz zu anderen Bodenbelägen enthalten Laminatböden ohnehin weder PVC noch Weichmacher, bekräftigt der Verband der europäischen Laminatbodenproduzenten EPLF. Die Laminatbodenhersteller sehen in ihrer Produktgattung einen we1| Authentisch wirkt die „Eiche Century geseift“ von Parador, bei der echte Parkettdielen als Vorlage dienten. The decor “Eiche Century geseift” (“soaped oak”) by Parador, with genuine parquet boards as a model, has an authentic look. Photo: Parador 2| Langdielen und nahtlose Übergänge der „moderna“-Böden von BHK ermöglichen eine großzügige Raumgestaltung und das Gefühl unendlicher Länge und Weite. The long floorboards and almost invisible transition of “moderna” floorings by BHK enable generous furnishing concepts and a feeling of unending length and width. Photo: BHK 3| Die „Natural Touch“-Oberflächen von Kaindl fühlen sich durch Synchronisationstechnik genauso natürlich an, wie sie aussehen. Thanks to the use of synchronisation technology, the “Natural Touch” surfaces from Kaindl feel just as natural as they appear. Photo: Kaindl 4| „Large“ heißt dieses BodenLangformat von Egger, das Räume optisch vergrößert. “Large” – this long floorboard by Egger gives rooms the appearance of being longer. Photo: Egger

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Interieur -- Home & Contract

Ladenbau 2013:

Flagship, Showroom und Pop-up Das Konsumverhalten verändert sich: Auf der einen Seite regieren Multichannel, Omnichannel und Crosschannel, auf der anderen Seite stehen Flächenreduzierungen, Filialschließungen, Geschäftsaufgaben. Darauf müssen Handel und Ladenbaubranche mit innovativen Formaten, neuen Marken und individuellen Konzepten antworten. Der Online-Handel ist nicht der Tod des stationären Handels – aber er verändert ihn. Ganz spektakulär eröffnete im Dezember 2011 die Auktionsplattform eBay in London für vier Tage einen ersten stationären Laden. Kunden konnten unter 350 beliebten Artikel wählen, die ihnen dann direkt 1| Übersichtliche Gliederung, edle Präsentation: Für ihre Münzsammlung verwendet die BW-Bank in der Stuttgarter Königstraße „Hi-Macs“ von LG Hausys. Neat layout, elegant presentation: For the exhibition of its coin collection, the BWW-Bank in Stuttgart uses “Hi-Macs” from LG Hausys. Photo: Andreas Körner 2| Trendiger Holzwerkstoff: Großquader im OSB-Design bei Sport-Müller in Lörrach. Trendy woodbased materials: cube blocks in OSB design seen at Sport-Müller in Lörrach. Photo: dlv/Bäro

nach Hause geliefert wurden; dasselbe Konzept wiederholte man ein Jahr später in Berlin. Ein Streiflicht, das zeigt: Es wollen nicht alle Kunden alles online einkaufen. Dies spiegeln auch aktuelle Zahlen des Immobiliendienstleistungsunternehmens CBRE über den Vermietungsmarkt in Deutschland wider. Mit über 3.000 Vermietungen in Fußgängerzonen und Einkaufszentren hat der Markt 2012 ein Fünfjahreshoch erreicht. Besonders internationale Handelsketten sind an attraktiven Standorten interessiert. Diese Nachricht stimmt positiv und signalisiert zudem: Das gute alte Ladengeschäft wird also nicht aussterben. Auch die letzten Zahlen der Ladenbau-Branche passen dazu: Im vierten Quartal 2012 überwog die Zahl der Betriebe (Ladenbau-Unternehmen sowie begleitende Gewerke), die einen höheren Auftragszugang als im Vergleichsquartal 2011 verbuchen konnten. Allerdings schneiden die begleitenden Gewerke (Netzwerkpartner) spürbar besser ab als die reinen LadenbauFirmen. Das könnte auch ein Indiz

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dafür sein, dass sich der Inhalt von Leistungsumfängen bei Ladeninvestitionen verändert. Mehr Klarheit dürften da aber erst die Jahresumsatz-Statistik 2012 und die Auftragseingangs-Statistik für das erste Quartal 2013 bringen. Stimmige Läden, gute Chancen Der Fachhandel besinnt sich im stationären Geschäft auf seine Stärken und sieht zunehmend in Innovationen, Inszenierungen, Emotionen und steigendem Wohlfühlfaktor den Schlüssel zum Erfolg. Dies ist auch die Kern­ botschaft des renommierten Ladendramaturgen Dr. Christian Mikunda: „Shops müssen gestaltet werden, weil Einkaufen zum Freizeitverhalten zählt.“ Ladengeschäfte haben Chancen, wenn sie es schaffen, ein Gefühl von Exklusivität, Begeisterung, aber auch Authentizität hervorzurufen. Doch was sind die wesentlichen Anforderungen an ein erfolgreiches Shopkonzept? Die Einrichtung muss qualitätsbewusst sein; wertiges Ambiente lässt die Ware edler erscheinen.

Hier liegt die Chance der Zulieferindustrie des gehobenen Segments. Der Shop muss zudem flexibel sein, damit sein Innenleben rasch und mit geringem Aufwand dem Zeitgeist angepasst werden kann, denn die Gestaltung muss Trends früh aufnehmen. Ein klares Konzept des Shops muss erkennbar bleiben, die Gliederung des Angebots muss stimmig sein und das Ladeninnere großzügig wirken; der Kunde sollte nicht in Laufrichtungen gezwängt werden. Die Gestaltung muss dabei individuell und unverwechselbar sein, denn nichts langweilt mehr als Gleichförmigkeit. Ziel muss sein, sich selber als Marke aufzustellen, um auf diese Weise für Konsumenten zum einprägsamen Anlaufpunkt zu werden. Der Druck, der vom Internet auf die stationären Händler ausgeht, macht hier nicht nur ein Umdenken, sondern ein Umsetzen dringend erforderlich. Nur probieren, nicht mitnehmen Der Trend kann sogar dahin gehen, dass Showrooms in Zukunft bishe-

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