BVMW - 40 Jahre für den Mittelstand

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Wir fördern Unternehmerziele Bundeswirtschaftssenat

Höhepunkt

40 Jahre

Verband Podium

Energie

dezentral

Politischer Beirat

Mittelstand

Digitale Wirtschaft

Unternhemer

Digitalisierung

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BVMW-Mitglieder

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Der Mittelstand. Zukunft Geschichte

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BUNDESVERBAND

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Mittelstandsallianz

Podium Wirtschaft

Statement

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Ziele Business

Mittelstand

investieren

40 Jahre

JAHRESEMPFANG

Energiekommission Digitale sichern Zukunft Wirtschaft Weiterbildung Politischer Digitalisierung Beirat News Forum digital

Finanzierung Führung Zukunftsvisionen

JAHRE FÜR DEN MITTELSTAND 1975-2015



Vorwort Die Erfolgsgeschichte des BVMW sucht ihresgleichen. Was 1975 mit sieben Selbstständigen begann, hat sich zur stärksten Kraft des freiwillig organisierten Mittelstands in Deutschland entwickelt. Heute vertritt der BVMW in seiner Mittelstandsallianz rund 270.000 Unternehmen mit über neun Millionen Mitarbeitern. Konsequent kämpft unser Verband für bessere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen – für jeden Unternehmer, für den Mittelstand insgesamt. In diesen Tagen blicken wir auf 40 erfolgreiche Jahre zurück. Mit einer Leistungsbilanz, auf die wir stolz sind.

Seit vier Jahrzehnten streiten wir auf allen politischen Ebenen für mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen: Zukunftsinvestitionen statt Subventionen, privat statt Staat, unternehmerische Freiheit statt staatlicher Gängelung. Und dies mit Erfolg. Meilensteine unserer Leistungsbilanz markiert der Zeitstrahl zur Verbandsgeschichte. Er zeigt zugleich, wie stark der BVMW seit seiner Gründung gewachsen ist. An Mitgliedern, an Schlagkraft und Reputation. Beim Thema Mittelstand kommt heute niemand an unserem Verband vorbei. Wir dürfen uns jedoch nicht mit dem Erreichten zufriedengeben. Deutschlands Wirtschaft steht vor gewaltigen Herausforderungen. Stichworte sind Digitalisierung und Bildung, Innovation und Internationalisierung. Die Unternehmer erwarten zu Recht von uns Ant­ worten auf ihre Fragen.

Zukunftsthemen verfügt der Verband über eigene Fachkommissionen auf Bundes- und Landesebene. Darin wirken erfolgreiche Mittelständler ehrenamtlich mit. Sie bringen ihre ganz persön­liche Erfahrung und Expertise ein. Dazu kommt das vielfältige soziale Engagement unserer Mitglieder. Sie haben ein Herz für die Armen, helfen Flüchtlingen und fördern humanitäre Projekte in aller Welt. Visionär und verantwortungsbewusst, das charakterisiert den Bundeswirtschaftssenat. Dem Spitzengremium des BVMW gehören mehr als 200 herausragende Unternehmerpersönlichkeiten an, in der Mehrzahl (Welt-)Marktführer. Sie entwickeln, für das Gemeinwohl engagiert, heute Modelle für die öko­ soziale Marktwirtschaft von morgen. Als Vorzeigeunternehmer gereichen sie unserem Verband zur Ehre.

Foto: Thomas Imo

Wir vertreten die Interessen der Millionen Klein- und Mittelbetriebe: klar und konstruktiv, in Berlin und Brüssel. Ob Steuern, Beschäftigung, Bürokratieabbau, Bildung, Energie oder Europa, der BVMW liefert praxisnahe Lösungen für den Mittelstand. Vor Ort unterstützen mehr als 300 Ansprechpartner unseres Verbandes Ihren unternehmerischen Erfolg. Diese persönliche Betreuung der Mitglieder bietet Ihnen nur der BVMW.

Mario Ohoven

Präsident des BVMW und der European Entrepreneurs (CEA-PME)

Unser Land braucht auch in Zukunft einen gesunden Mittelstand. Und die Millionen Mittelständler brauchen einen starken Verband, der ihre Interessen erfolgreich vertritt – den BVMW. Dieser ehren­vollen Verpflichtung werden wir auch in den kommenden Jahrzehnten mit ganzer Kraft und Leidenschaft nachkommen. Für den Mittelstand, für Deutschland.

Hier ist der BVMW als Scout und Impulsgeber gefordert. Wir müssen liefern – und wir können es auch. Denn zu allen

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STARKER MITTELSTAND

INHALT

14 VORBILD MITTELSTAND 22 Auf einen Blick 24 Erfolgsmodell Mittelstand

26 UNSER VERBAND DER BVMW 27 Unsere Leistung: Service rund ums Unternehmen 7

Grußwort: Sigmar Gabriel

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Grußwort: Peter Altmaier

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Grußwort: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn

28 An der Spitze des BVMW 30 Bundeswirtschafts­senat: Unternehmertum auf höchstem Niveau 32 Erfolgreich Nutzen für Unternehmer schaffen 33 Knotenpunkt: Berlin 34 Ansprechpartner vor Ort 36 Spitzenpolitiker für den BVMW – Der Politische Beirat 38 IBWF: Verbundpartner des BVMW

AUSGEWÄHLTE INHALTE ONLINE ANSEHEN:

40 Mittelstandsallianz: Mit einer starken Stimme für den Mittelstand 42 We are Mittelstand: der europäische Dachverband

WWW.40JAHRE.BVMW.DE

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VON DEN ANFÄNGEN BIS HEUTE

ERFOLG­REICHES NETZWERK

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

90 DANKE UNSEREN MITGLIEDERN! 100 EIN GROSSES NETZWERK 104 AUSGEZEICHNET! 108 POLITIK GESTALTEN

46 Eine Erfolgsgeschichte 48 1975-1984 51 1985-1994 55 1995-2004 64 2005-2015

114 IMPULSGEBER UND SCOUT 120 SOZIALES ENGAGEMENT DES BVMW

124 Einfach. Digital. Vernetzt. 125 „Digitalisierung ist Chefsache“ 126 Gründen. Investieren. Sichern. 128 BVMW kämpft für bezahlbare Energie 130 Wirtschaftsmotor Familienunternehmen 132 Der Euro – Primat der Politik 134 Nicht Größe, sondern Gesinnung 136 „Erfolg heißt sich ändern“ Mario Ohoven stellt die Weichen für den BVMW 4.0

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Foto: Š BMWi

Das Bundesministerium fĂźr Wirtschaft und Energie in Berlin.


Grußwort Der Mittelstand ist die tragende Säule unserer Wirtschaft: Über 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind Mittelständler, über 84 Prozent der Auszubildenden lernen in kleinen und mittleren Unternehmen. Mittelständische Firmen stellen über 60 Prozent aller Arbeitsplätze und erwirtschaften mehr als die Hälfte unserer Wertschöpfung. Der deutsche Mittelstand steht traditio­ nell für eine Unternehmenskultur, die die Einheit von Eigentum, Haftung und Leitung verbindet. Mittelständler denken nicht in Quartalszahlen, sondern in Generationen. Sie entwickeln ihre besondere Stärke aus den langfristigen Beziehungen zu ihren Beschäftigten, Lieferanten und Kunden. Mit ihrer ausgeprägten unternehmerischen Verantwortungsbereitschaft füllen sie das Prinzip der Sozialen Marktwirtschaft mit Leben. Mittelständler sind Vorbild und Inspiration für das Unternehmertum in Deutschland. Inzwischen ist der „German Mittelstand“ auch international ein Markenzeichen geworden – ein Erfolgsmodell, um das uns viele Länder beneiden. Denn dass die deutsche Wirtschaft heute wachstumsstärker und wettbewerbsfähiger ist als die der meisten anderen EU-Länder, haben wir maßgeblich den herausragenden Leistungen unseres Mittelstands zu verdanken.

Damit mittelständische Unternehmen in Deutschland auch in Zukunft auf nationalen und internationalen Märkten erfolgreich und innovativ bleiben, brauchen sie verlässliche Partner an ihrer Seite, die ihren Anliegen Gehör verschaffen. Seit nunmehr 40 Jahren ist der BVMW ein solcher Partner. Er vertritt mit viel Engagement und Erfahrung die Interessen seiner zahlreichen Mitgliedsunternehmen und unterstützt sie in vielfältiger Weise – sei es bei der Vernetzung untereinander, sei es bei der Aufnahme von Geschäftsbeziehungen ins Ausland. Ebenso wie die mittelständische Wirtschaft wird auch die Bundesregierung weiterhin auf dieses Engagement zählen. Denn um die Rahmenbedingungen für unsere kleinen und mittleren Unternehmen und für unsere Familienunternehmen weiter verbessern zu können, sind wir auf den Dialog mit den Vertretern aus der Praxis angewiesen. Ich freue mich darauf, diesen Dialog mit dem BVMW fortzuführen, und gratuliere sehr herzlich zum 40-jährigen Jubiläum.

Foto: © Bundesregierung/Bergmann

„Ich freue mich darauf, diesen Dialog mit dem BVMW fortzuführen und gratuliere sehr herzlich zum 40-jährigen Jubiläum.“

Sigmar Gabriel

Bundesminister für Wirtschaft und Energie

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Grußwort „Ich gratuliere dem BVMW zu seinem 40-jährigen Bestehen und wünsche dem Verband und seinen Mitgliedern viele weitere erfolgreiche Jahre.“

Foto: © Bundesregierung/Kugler

Von einem kleinen Verband mit nur sieben Gründungsmitgliedern ist der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) in den letzten vier Jahrzehnten zu einem verbandspolitischen Schwergewicht mit rund 300 Geschäftsstellen herangewachsen. Mittlerweile vertritt er gemeinsam mit seiner Verbändeallianz branchenübergreifend rund 270.000 Unternehmen mit über neun Millionen Beschäftigten.

Peter Altmaier

Bundesminister für besondere Aufgaben Chef des Bundeskanzleramtes

Die beeindruckende Erfolgsgeschichte des BVMW spiegelt somit den Erfolg des deutschen Mittelstands wider. Denn so wie der Mittelstand ein Rückgrat der deutschen Wirtschaft ist und bleibt, so war auch der BVMW in den letzten Jahrzehnten für Unternehmer wie Politiker in allen bedeutsamen wirtschaftlichen und politischen Belangen stets ein wichtiger und verlässlicher Ansprechpartner. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist der Mittelstand ein Anker ökonomischer Stabilität, denn seine Mitglieder verstehen es, sich Veränderungen dynamisch anzupassen. Innovativ ist der Mittelstand dabei nicht nur bei der Entwicklung neu­ artiger Produkte, sondern auch bei der Erschließung neuer Märkte inner- und außerhalb Europas. Mit ihrer weltweit

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bewunderten Internationalität leisten die Unternehmen des Mittelstands so einen entscheidenden Beitrag zum Exporterfolg der Bundesrepublik. Und ganz wie die von ihm vertretenen Unternehmen, ist auch der BVMW in seinen Aktivitäten nicht auf das Bundesgebiet beschränkt, sondern verschafft seinen Mitgliedern auch international angemessenes Gehör. Trotz oder vielleicht gerade wegen seines traditionell starken Auslandsengagements übernimmt insbesondere der Mittelstand auch Verantwortung vor Ort – durch das klare Bekenntnis zur Ausbildung von Nachwuchskräften, die Sicherung hochwertiger Arbeitsplätze oder die langfristige und oftmals sehr großzügige Unterstützung lokaler Vereine und Initiativen. Die übergroße Mehrheit der Mittelständler erfüllt ihre besondere gesellschaftliche Verantwortung vorbildlich. An all diesen Leistungen und Erfolgen des Mittelstands hat auch der BVMW einen großen Anteil.


Grußwort „Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft – die Stimme des Mittelstands – feiert in diesem Jahr sein vierzigjähriges Bestehen. Dazu gratuliere ich herzlich!“

Deutschlands Erfolg in der Welt ist in erster Linie nicht darauf zurückzuführen, dass es Großunternehmen mit Weltgeltung hat, sondern darauf, dass es über eine leistungsfähige mittelständische Industrie verfügt. Die meisten Deutschen arbeiten im Mittelstand, und dort wird der weitaus größte Teil des Bruttoinlandsprodukts erzeugt. Viele mittelständische Unternehmen haben trotz ihrer geringen Größe in ihren­­ jeweiligen Marktsegmenten führende Positionen auf den Weltmärkten inne. Deutschland ist das Land der stillen Stars, der sogenannten Hidden Champions, die in ihren Marktnischen Weltmarktführer sind, die aber in der Öffentlichkeit kaum jemand kennt, selbst wenn es sich bereits um recht große mittelständische Unternehmen handelt. Es gibt Hunderte von Beispielen, die man hier aufzählen könnte. Einige davon werden Sie hier in dieser Festschrift finden.

Dank der deutschen Ingenieurkunst und des Einfallsreichtums der deutschen Unternehmer gelang es unserem Land, Weltmeister bei der Nischenproduktion zu werden. Die Produkte, mit denen wir auf den Weltmärkten unser Geld verdienen, sind nicht die jedermann bekannten Konsumgüter, sondern Tausende von Spezialprodukten, die nur Insidern bekannt sind und meistens industrielle Vorprodukte sind, die weltweit an andere Unternehmen verkauft werden. Da diese Unternehmen Wiederholungs­ käufe tätigen und die Lieferungen genauestens inspizieren, kann man auf diesem Markt nur bestehen, wenn man höchste Qualität anbietet. Ohne den deutschen Mittelstand wäre Deutschland längst nicht so gut aufgestellt, wie es ist. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, bedarf es Verbände wie dem BVMW. Ich wünsche dem BVMW sowie seinen Mitgliedern für die nächsten 40 Jahre weiterhin so viel Erfolg!

Foto: © ifo Institut Romy Bonitz

Der BVMW, der für mehr als 270.000 Unternehmen mit rund 9 Millionen Beschäftigten spricht, hat es im Zuge der fortschreitenden Globalisierung und des damit einhergehenden Wettbewerbsdrucks geschafft, eine Marktposition für mittelständische Unternehmen zu schaffen, die sonst nur Großunternehmen erreichen.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn Präsident ifo Institut

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„Lange vor vielen anderen hat der Mittelstand verinnerlicht, dass nicht nur Regierungen, sondern auch Unternehmen in ihrem globalen Handeln in Verantwortung für Menschenrechte und den Schutz der Umwelt stehen. Der weltweite Erfolg des deutschen Mittelstands beweist, dass diese Haltung in einer globalisierten Welt zukunftsfähig ist. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft gestaltet diese Haltung wesentlich mit. Für sein Wirken danke ich ihm und gratuliere sehr herzlich zu seinem 40-jährigen Jubiläum.“ Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister des Auswärtigen, SPD

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„Ein großer Teil unseres Wohlstands gründet sich auf dem Erfolg der mittelständischen Unternehmen. Der BVMW gibt ihnen seit 40 Jahren eine weit hörbare Stimme.“ Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister der Finanzen, CDU

„Mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft verbindet mich die Leidenschaft für die im Mittelstand tätigen Menschen und die Freude am Diskurs über die richtigen Weichen­stellungen, um auch in Zukunft eine positive Wirtschaftsentwicklung in Thüringen und in Deutschland zu ermög­lichen. Ich wünsche dem BVMW alles Gute zum 40-jährigen Jubiläum und viel Erfolg auch in den kommenden Jahren. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.“ Bodo Ramelow, Thüringer Ministerpräsident, Die Linke

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STARKER MITTELSTAND 12


Motor der Wirtschaft 13


VORBILD MITTELSTAND Hoch anerkannt und international bewundert, das sind die kleinen und mittleren Betriebe, die in Deutschland die Unternehmenslandschaft und die deutsche Wirtschaftskraft prägen. Sie suchen sich Nischen und besetzen diese so erfolgreich, dass viele von ihnen sogar Weltmarktführer sind – die einen still und heimlich als Hidden Champions, andere öffentlich bekannt mit namhaften Marken. Aber wer sind eigentlich diese Mittelständler? Wir stellen Ihnen sechs Vorbilder des deutschen Mittelstands vor.

„Der Mittelstand ist in besonderer Weise Inbegriff für Leistungsbereitschaft, Fleiß und über den Tag hinausgehende gesellschaftliche Verantwortung.“ Dr. Helmut Kohl, CDU, Bundeskanzler von 1982–1998

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SIXT SE

Foto: Sixt

Regine Sixt Unternehmerin, Stifterin, Konsulin Mitglied im Bundeswirtschaftssenat

Vision – Aktion – Innovation Regine Sixt steht dafür, Großes erfolgreich aufzubauen. Als Verantwortliche für das internationale Marketing von Sixt hat sie an der Seite ihres Mannes Erich Sixt, dem CEO der Sixt SE, eine Weltmarke aufgebaut, die ihresgleichen sucht: Sixt ist seit mehr als 20 Jahren Marktführer in Deutschland, Europas Nr. 3 und mittlerweile in über 105 Nationen präsent. Das Unternehmen setzt damit seine Erfolgsgeschichte rund um den Globus fort.


Werner & Mertz GmbH

Nachhaltiger Nischenwertschöpfer Was 1867 mit Wachswaren begann, wird heute in der fünften Generation von Reinhard Schneider fortgesetzt. Bekannt ist das Familienunternehmen Werner & Mertz vor allem für seine Schuhpflegeprodukte der Marke Erdal und für die Haushaltsreinigungsmittel von der Hauptmarke Frosch. Nachhaltigkeit, Glaub­würdigkeit und Nischenprodukte stützen seit Jahren den Erfolg des Unternehmens.

Foto: Werner und Mertz

Reinhard Schneider Geschäftsführender Gesellschafter Mitglied im Bundeswirtschaftssenat Vorsitzender der BVMW-Energiekomission


MV Sitz- & S Objektmöbel GmbH

Foto: SMV Sitz- & Objektmöbel GmbH

Inge Brünger-Mylius Geschäftsführerin Mitglied im BVMW

Lösungen der besonderen Art Möbel der Extraklasse – das bietet die SMV Sitz- & Objektmöbel GmbH seit über zwanzig Jahren. Hinter dem Erfolg und Auszeichnungen wie „Marke des Jahres“ steckt das unermüdliche Engagement der Geschäftsführerin Inge Brünger-Mylius. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zeichnete sie im Rahmen der Initiative „FRAUEN unternehmen“ kürzlich als Vorbild-Unternehmerin aus.


Lambertz GmbH & Co. KG

Der Unternehmer als Marke Mit Leidenschaft und Liebe zum Unternehmen hat Prof. Dr. Hermann B端hlbecker die Traditionsmarke Lambertz zu neuem Leben erweckt. Sein geniales Marketingkonzept: Printen mit Promifaktor. Der Weltmarktf端hrer macht Lebkuchen zum Lifestyle-Erlebnis. Er hat es geschafft, dass die Marke heute, nach 327 Jahren, lebendiger denn je ist.

Foto: Lambertz

Prof. Dr. Hermann B端hlbecker Inhaber Mitglied im Bundeswirtschaftssenat


onnex Steuer- und C Wirtschaftsberatung GmbH

Foto: Lutz Zimmermann

Detlef Bischoff Geschäftsführer, Rechtsanwalt Mitglied im Bundeswirtschaftssenat

Unternehmerische Freiheit als höchstes Gut Die Firma Connex hat es geschafft – der einstige Volkseigene Betrieb aus DDR Zeiten wird heute von Detlef Bischoff in privater Hand von Leipzig aus erfolgreich geführt. Mit Struktur und System, mit Engagement für seine Mitarbeiter, das über das Geschäftliche hinausgeht, und 90 Prozent (!) Frauenanteil hat er Connex zu einer der führenden Steuerberatungsgesellschaften in Mitteldeutschland entwickelt.


Käfer GmbH & Co. Verwaltungs- und Beteiligungs-KG

Brückenbauer zwischen Tradition und Avantgarde Die weltweite Erfolgsgeschichte von Käfer begann 1930, als Paul und Elsa Käfer ihr Kolonialwarengeschäft in der Münchner Amalienstraße eröffneten. Mit Klugheit und mit dem richtigen Gespür, worauf es heutzutage in der Gastronomie, im Lebensmittelhandel und im Bereich Catering ankommt, führt Michael Käfer das Erbe seiner Familie erfolgreich fort.

Foto: Michael Tinnefeld

Michael Käfer Geschäftsführer Mitglied im Bundeswirtschaftssenat


EMKA Beschlagteile GmbH & Co.KG

Foto: Tillmann Franzen

Friedhelm Runge Geschäftsführer Mitglied im Bundeswirtschaftssenat

Schlösser für die ganze Welt Mit Ehrgeiz, Leidenschaft und bodenständiger Gelassenheit machte Friedhelm Runge EMKA zu einem mittelständischen Vorzeigeunternehmen. Scharniere, Dichtungen und Schlösser bilden das Kernsortiment des Weltmarktführers für Beschlagteile. Runge kam 1972 als achter Mitarbeiter, heute beschäftigt EMKA weltweit 1.400 Menschen.


Auf einen Blick – der Mittelstand

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Deutschlands Mittelstand ist in aller Munde. Die ganze Welt staunt über den „German Mittelstand“. Aber was ist so besonders an ihm und was kennzeichnet den Mittelstand eigentlich? Zahlen, Daten und Fakten rund um unsere kleinen- und mittleren Unternehmen (KMU).

KMU stellen mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze in Deutschland. (IfM)

57 %

99 % aller Unternehmen in Deutschland sind kleine und mittlere Betriebe. (IfM)

In keinem anderen europäischen Land sind Unternehmen so innovativ wie in Deutschland: 57 Prozent der deutschen KMU brachten von 2008 bis 2010 eine Innovation auf den Markt. Im EU-Mittel waren es nur 38,4 Prozent der Unternehmen. (Bundesregierung)

500.000

85 %

inhabergeführte Unternehmen (Bundesregierung)

Mit 500.000 Patenten halten deutsche Mittelständler mit Abstand die meisten in Europa. (IfM)

Illustration „Inhabergeführte Unternehmen“: © snyggg.de - Fotolia.com Illustration „Familienunternehmen“: © lapencia - Fotolia.com

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Basis unserer Wirtschaft

84 %

Der Mittelstand bildet 84 Prozent der Lehrlinge aus. (BMWi)

1.307 der weltweit 2.710 „Hidden Champions“ sind deutsche Mittelständler. (BMWi)

Wirtschaftsmotor

langfristig orientiert und nachhaltig inhabergeführt

innovativ vor Ort engagiert

in Familien-Hand

Mittelstand ist … regional verwurzelt exportstark steuerehrlich

Ausbilder

95 %

verantwortungsbewusst

Fast alle deutschen Mittelständler sind Familienunternehmen, etwa 85 Prozent inhabergeführt. (Bundesregierung)

stabil/krisenfest

16 % 11 %

Die Selbstständigenquote liegt in Deutschland bei 11 Prozent. (BMWi)

Sichere Jobs auch in Krisenzeiten: Als große Unternehmen zwischen 2008 und 2011 die Zahl der Arbeitsplätze um knapp 8 Prozent erhöht haben, steigerte der Mittel­ stand seine Beschäftigungszahl um doppelt so hohe 16 Prozent. (Bundesregierung)

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Erfolgsmodell Mittelstand

Spätestens seitdem Deutschland die zum Teil dramatischen Folgen der letzten Wirtschaftskrisen deutlich schneller überwinden konnte als andere Wirtschaftsnationen, wird dem „German Mittelstand“ im Ausland besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Viele mittelständische Unternehmer haben in den Krisenjahren hohe persönliche Lasten auf sich genommen und so Entlassungswellen vermieden. Nach der Rezession konnte so wieder zügig auf altem Niveau produziert werden. Einmal mehr hat sich die generationenübergreifende Denkweise mittelständischer Unternehmen ausgezahlt. Über die Hälfte unserer Wirtschafts­ leistung wird in kleinen und mittleren Unternehmen erbracht. Knapp 60 Prozent aller Beschäftigten arbeiten im Mittelstand, über 80 Prozent der Auszubildenden lernen dort. Von den rund 2.700

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Hidden Champion, also den mittelständischen Weltmarktführern, kommen über 1.300 aus Deutschland. Die Aufzählung könnte man mühelos ergänzen.

interesses oder die Übergabe des Betriebes an die nächste Generation im Fokus steht, verändert den Blickwinkel ungemein.

Doch Mittelstand ist nicht nur eine Frage der Zahlen, sondern der Haltung. Die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, Vertrauen in die eigenen Stärken zu haben oder vor schwierigen Aufgaben nicht kehrt zu machen, sind einige der zugrunde liegenden Erfolgsfaktoren. Die Stärke unserer mittelständischen Wirtschaft fußt aber vor allem auf dem Denken in Generationen und nicht in Quartalen. Dazu gehören Werte wie Verlässlichkeit, Tradition oder Engagement, die als Leitplanken des unternehmerischen Handelns fungieren. Es ist ein großer Unterschied, mit welcher Intention strategische Entscheidungen getroffen werden. Ob in erster Linie die Befriedigung des Aktionärs­

Die Politik spielt für Unternehmer eine immer wichtigere Rolle, denn wirtschaftlicher Erfolg bedingt auch förder­ liche Rahmenbedingungen. Als Land ohne große Rohstoffvorkommen muss sich Deutschland auf das Humankapital der hier lebenden Mitbürger verlassen. Eine der großen politischen Aufgaben war und ist es daher, das kreative Potenzial der jungen Generationen zu fördern, und das schon so früh wie möglich. Ebenso wichtig wie gut ausgebildete Fachkräfte und eine passende Zuwanderungsstrategie, ist eine mittelstandsorientierte Wirtschaftspolitik, die die Herausforderungen der nächsten Jahre im Blick hat. Dazu gehört die Entlastung von bürokratischen Kosten,

Foto: © WilliamJu - Fotolia.com

Die mittelständischen Unternehmen haben Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten stark geprägt und sich auch in turbulenten Zeiten immer wieder als stabiles Rückgrat der Wirtschaft erwiesen. Die 3,7 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen hierzulande haben uns bisher nicht nur verlässlich durch die Finanz- und Eurokrise getragen, sie sorgen auch für sichere Arbeitsplätze und Rekordsteuereinnahmen.


von denen Mittelständler aufgrund ihrer Größe überproportional betroffen sind, genauso wie die Förderung von Innovationen. Von der Innovationsfähigkeit der Wirtschaft hängt nichts weniger ab als die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes. Investitionen in steuerliche Forschungsförderung und MINT-Ausbildungen sind daher Investitionen in die Zukunft. Als Exportweltmeister genießt Deutschland einen blendenden Ruf auf den Weltmärkten. Doch Vorsicht, die Konkurrenz schläft nicht. Die Politik kann und muss den fortschreitenden Globalisierungsprozess und den damit einhergehenden steigenden Wettbewerbsdruck begleiten. Außenwirtschaftsförderung und der Abbau von Handelshemmnissen können sich dabei gegenseitig ergänzen und Unternehmen bei der Eroberung neuer Märkte und Nischen unterstützen. Pro Jahr stehen hierzulande aktuell über 100.000 traditionsreiche Familienunternehmen vor dem Generationenwechsel. Angesichts der demografischen Entwicklung und eines in der Öffentlichkeit nicht immer wohlgelittenen Unternehmerbildes, keine leichte Hürde. Der Staat muss den Unternehmensübergang schon im Eigeninteresse soweit es geht erleichtern. Dazu gehört auch eine mittelstandsgerechte und vor allem verlässliche Reform der Erbschaftsteuer.

Mit der Digitalisierung steht die vierte industrielle Revolution vor der Tür. Die Auswirkungen auf unsere Lebensweise sind bereits heute groß, werden aber noch massiver ausfallen. Der Mittel­ s tand kann diese Revolution mitgestalten, das geht aber nur mit flankierenden politischen Maßnahmen, etwa im Bereich alternativer Finanzierungsformen. Die Weichen für die nächsten Jahrzehnte werden heute gestellt. Ein Ausruhen auf alten Lorbeeren können wir uns nicht leisten. Es ist die Satzungsaufgabe des BVMW, den kleinen und mittleren Unternehmen eine Stimme zu geben und auf gute wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen hinzuwirken. Diese Aufgabe ist vielfältig und doch sehr klar zugleich. Die Förderung des Mittelstands steht jederzeit hinter dem Handeln des Verbandes. Damit auch in Zukunft gilt: der Mittelstand ist der Joker im Standortpoker.

Plattform für den Austausch, aber auch eine starke politische Stimme in Berlin und Brüssel. Vergegenwärtigt man sich den Facettenreichtum der mittelständischen Unternehmen, zum Mittelstand gehören 99 Prozent aller Unternehmen, wird klar, warum man in wichtigen politischen Belangen mit einer Stimme sprechen muss. Die Politik braucht einen verlässlichen Ansprechpartner, der auch vor offenen Worten nicht zurückschreckt. Lassen Sie uns in diesem Sinne gemeinsam dafür sorgen, dass der Mittelstand auch in den nächsten 40 Jahren das Rückgrat unserer Wirtschaft bildet.

Liebe Leser, die vor uns stehenden Zeiten könnten kaum spannender sein. Die Welt dreht sich – und das immer schneller. Der BVMW gibt den mittelständischen Unternehmen seit nunmehr 40 Jahren Heimat und Fixpunkt. Auf eine ebenfalls sehr erfolgreiche Vergangenheit blickt der BVMW zurück. Als Unternehmernetzwerk bietet der Verband seinen Mitgliedern eine

Prof. Dr. Wolfgang Reinhart

Minister a. D. Bundesgeschäftsführer des BVMW

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UNSER VERBAND DER BVMW Kämpfer für den Mittelstand Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) ist innovativ und visionär mit einer überzeugenden Leistungsbilanz. Aus einer kleinen regionalen Selbsthilfe­organisation ist Deutschlands größter freiwillig organisierter Mittelstandsverband geworden. Seit 1975 macht sich der BVMW für die kleinen und mittleren Unternehmen stark – in Deutschland, in Europa und weltweit verbessert er politische Rahmenbedingungen.

Branchenübergreifend und partei­ politisch unabhängig bün­ delt der BVMW die

Interessen kleiner und mittlerer Unternehmen. Erfolgreich bringt er ihre Anliegen in Politik und Verwaltung: Für eine mittelstandsfreundliche Gesetzgebung in allen Bereichen. Für seine Mitglieder ist der BVMW auf allen wichtigen Wachstumsmärkten weltweit mit eigenen Auslandbüros präsent. Die Geschäftsstellen bieten vor Ort vielfäl­ t ige Serviceleistungen an und sind Ansprechpartner für mittelständische Unternehmen. Mit seinen rund 2.000 regionalen und überregionalen Veranstaltungen bildet und bietet der BVMW ein einzigartiges Unternehmensnetzwerk. Lesen Sie die Geschichte des BVMW ab Seite 44.

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Foto: © Stillfx - Fotolia.com

Heute vertritt der Verband im Rahmen seiner ­­ Mittelstandsallianz 270.000 Unternehmen mit über neun Millionen Mitarbeitern. Mit seinen 300 Repräsentanten vor Ort steht der BVMW täglich im direkten Dialog mit dem Mittelstand und erarbeitet individuelle Problemlösungen durch persönliche Betreuung. Daraus resultieren 700.000 Unternehmerkontakte im Jahr.


Unsere Leistung: Service rund ums Unternehmen Wir helfen Ihnen dort, wo es darauf ankommt: konkrete Hilfestellung bei Geschäftskontakten im Inund Ausland, in betrieblichen Fragen, bei Verhandlungen mit Banken, im Informationsmanagement und bei lokalen wie überregionalen Behörden durch qualifizierte Mitarbeiter der BVMW-Geschäftsstellen vor Ort. Der BVMW liefert die Bausteine für den unternehmerischen Erfolg. Hier einige Beispiele:

Fotos von unten nach oben: © tunedin, © lenetsnikolai, © Corgarashu, © determined, © Marco Scisetti - Fotolia.com

FINANZIERUNG AUSSENWIRTSCHAFT INNOVATION RECHT UND BETRIEBSWIRTSCHAFT MARKETING, MEDIEN UND VERNETZUNG

Unterstützung bei Gesprächen mit Kreditinstituten F ördermittelrecherche und -beratung Unternehmensberatung durch geprüfte Berater Preisvorteile bei zahlreichen Kooperationspartnern

Auslandsrepräsentanzen weltweit Unternehmerreisen Expertenpool

F achkommissionen auf Landes- und Bundesebene Kooperationen mit Hochschulen und Forschungsinstitutionen Patentrecherchen

Rechtshotline Checklisten für die Betriebspraxis E xistenzgründungs- und -sicherungsberatung Datenbankrecherchen und Wirtschaftsauskünfte Beraternetzwerk

über 2.000 Veranstaltungen im Jahr Unternehmermagazin „Der Mittelstand.“ Newsletter „MITTELSTAND aktuell“ Informationsbroschüren zu Fachthemen Unternehmerbörsen und Nachfolgemarkt

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An der Spitze des BVMW Präsident und Vorstand geben dem BVMW die Richtung vor. Mit ihren Impulsen prägen sie die Weiterentwicklung des Verbandes entscheidend. Als erfahrene und erfolgreiche mittelständische Unternehmer bringen sie ihre Expertise gezielt ein.

Mario Ohoven Mit Mario Ohoven, dem Sohn einer tradi­ tionsreichen Unternehmerfamilie, steht eine international bekannte, überaus erfolgreiche Unternehmerpersönlichkeit an der Spitze des BVMW. Seitdem er 1998 erstmals zum ehrenamtlichen Präsidenten gewählt wurde, haben sich die Mitgliederzahl und die Zahl der Geschäftsstellen mehr als verdreifacht.

Der BVMW-Präsident ist ein gefragter Gesprächspartner der Politik, in Berlin, Brüssel und auf internationaler Ebene. Als Keynote Speaker, bei Fachpodien und Events, bei Pressekonferenzen und in jährlich hunderten Interviews nationaler und internationaler Medien rückt Mario Ohoven die Probleme kleiner und mittlerer Betriebe in den Fokus.

Foto: Thomas Imo

Präsident

Willi Grothe Schwerpunkte: Nachhaltiges Wirtschaften, Politik und Gesellschaft Auf die Sanierung von Gebäuden, einschließlich historischer Bausubstanz, hat sich die von Willi Grothe gegründete Calvörder Bau GmbH spezialisiert. Der Bauunternehmer hatte – nach einer Maurer-

und einer Zimmermannsausbildung – Bau­ ingenieurswesen studiert und als Diplom­ ingenieur abgeschlossen. Er ist heute geschäftsführender Gesellschafter der Calvörder Bau GbH.

Dr. Hans-Michael Pott Vizepräsident

Schwerpunkt: Steuern und Europarecht Der renommierte Fachanwalt für Steuerrecht und Vorsitzender der BVMW-Steuerkommission engagiert sich seit über zwanzig Jahren beim BVMW im Rahmen seines Fachgebietes. Dr. Hans-Michael Pott kam in Solingen als Sohn des Inhaberehepaares

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eines mittelständischen Produktionsunternehmens zu Welt. Er ist Gründungspartner (1997 der Anwaltskanzlei SERNETZ SCHÄFER in Düsseldorf und ehrenamtlich für die Bundesrechtsanwaltskammer auf dem Gebiet des Europarechts tätig.

Foto: Carsten Meissner

Vizepräsident


Dr. Helmut Baur

Foto: Annette Wandel

Vorstandsmitglied

Schwerpunkte: Internationale Beziehungen, Gesundheits- und Hochschulpolitik Dr. Helmut Baur ist Unternehmer und Geschäftsführer der Binder-Optik GmbH in Böblingen. Er gründete sein Unternehmen bereits 1975. Der gelernte Augenoptiker und studierte Diplomkaufmann war nach seiner Promotion Vertriebsleiter bei Carl

Zeiss. Seit 1991 vertritt Dr. Baur Malaysia als Honorargeneralkonsul. Er wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet für seinen weltweiten Einsatz zur Rettung bedrohter Tierarten und hat zahlreiche Ehrenämter und -titel inne.

Jens Bormann

Vorstandsmitglied

Foto: buw Holding

Schwerpunkt: Marketing

Jens Bormann ist geschäftsführender Gesellschafter der buw Unternehmensgruppe, die er 1993 als Student gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Karsten Wulf gründete. Dem unternehmerischen Teamplay der beiden Inhaber verdankt der

Kommunikations­ dienstleister seither seine erfolgreiche Entwicklung. Das Unternehmen beschäftigt heute 5.000 Mitarbeiter an zehn europäischen Standorten und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem als Entrepreneur des Jahres.

Dr. Jochen Leonhardt Foto: Carsten Meissner

Vorstandsmitglied

Schwerpunkte: Finanzen, Steuern und Energie Der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater gehört zu den Architekten der umfassenden Verbandsreform und ist BVMW-Landespräsident in Sachsen. Er ist Geschäftsführender Gesellschafter der ST Treuhand Lincke & Leonhardt

KG in Dresden und im Vorstand des ST Verbundes, ein Verbund zahlreicher Wirtschaftsprüfung-, Steuerberatungs- und Unternehmensberatungsgesellschaften mit über 250 Mit­arbeiter/innen in mehreren Bundesländern.

Dr. Walter Niederstätter Vorstandsmitglied

Dr. Walter Niederstätter studierte Physik und war mehrere Jahre Direktor der Hoechst AG. 1995 initiierte er die Ausgründung des Wursthüllengeschäftes aus dem Hoechst-Konzern. Mit Unterstützung eines Finanzinvestors gelang ihm 1997 die Finanzie-

rung im Rahmen eines Management-Buy-Outs. Unter seiner Leitung wurde das Auslandsgeschäft von 20 Prozent auf heute 75 Prozent gesteigert, bei gleichzeitiger Verdoppelung des Umsatzes. Kalle ist heute Weltmarktführer. Dr. Niederstätter setzte sich 2014 zur Ruhe.

Arthur Zimmermann Vorstandsmitglied Foto: Annette Wandel

Foto: © Daniel Prudek - Shutterstock.com

Foto: KALLE

Schwerpunkt: Energie

Schwerpunkt: Bildung

Vor mehr als zwei Jahrzehnten kam Arthur Zimmermann zur Firma Ernst Klett, die mit seiner Hilfe von einer Personengesellschaft in eine Aktiengesellschaft umgeformt wurde. Als Finanzvorstand und geschäftsführender Gesellschafter war Zimmermann,

der in Freiburg Jura und Wirtschaft studiert hat, an der Entwicklung der Klett-Gruppe von einem Schulbuchverlag zum führenden europäischen Bildungsanbieter beteiligt. Der deutsche Marktführer betreibt sechs eigene Hochschulen mit 18.000 Studenten.

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Foto: Palais Princier

Bundeswirtschafts­senat: Unternehmertum auf höchstem Niveau

Fürstlicher Empfang: Die Delegation des Bundeswirtschaftssenats mit S. D. Fürst Albert II. von Monaco (Mitte).

Die Finanzkrise zeigte ebenso wie die wachsende Spaltung in arm und reich,

Ehrensenator und Nobelpreisträger für Chemie, Prof. Dr. Dr. Robert Huber mit der Büste von Max Planck.

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Foto: Forschungszentrum Jülich

Der Senat ist kompetenter und gefragter Ratgeber für Spitzenentscheider aus

die sich verschlechternde Ernährungssituation der Ärmsten und der globale Klimawandel, dass die Welt nicht mehr in Balance ist. In diesem Bewusstsein fördern die Senatsmitglieder eine Ökosoziale Marktwirtschaft auf nationaler und internationaler Ebene. Die bekannten (Marken-)Namen der Senatoren stehen für erfolgreiches, nachhaltiges Unternehmertum in gesellschaftlicher Verantwortung, für soziales Engagement zugunsten der sozial Schwachen und Armen und für aktives Mitgestalten unserer Zukunft. Die Unternehmen der Senatsmitglieder erzielen einen Umsatz von ca. 98 Milliarden Euro und beschäftigen rund 1,1 Millionen Mitarbeiter. Ergänzend gibt es auf regionaler Ebene Landeswirtschaftssenate.

Foto: fotofischer.com

Politik und Gesellschaft. Insbesondere Politiker suchen den Rat der Senatoren. Unsere Politik braucht den praxisorientierten Sachverstand von Unternehmern und Führungskräften aus der Wirtschaft und weiteren gesellschaftlichen Sektoren heute mehr denn je. Hierzu trägt der Wirtschaftssenat als globaler ThinkTank wirkungsvoll bei. In Zeiten des Wandels gilt es, eine verbindende Vision und die pragmatische Umsetzung miteinander zu verknüpfen. Hierfür braucht es Analyse, Aufklärung und Mobilisierung eines überparteilichen, allein an der Sache orientierten Sachverstandes und Dialogs. Dafür steht der Bundeswirtschaftssenat.

Foto: Jessica Kassner

Der Bundeswirtschaftssenat wurde 1997 gegründet. Er lässt den alten und zugleich modernen Gedanken des Senats in der Antike wieder aufleben, dem die führenden Köpfe ihrer Zeit angehörten. Er vereint heute mehr als 200 herausragende Unternehmerpersönlichkeiten wie Regine Sixt, Prof. Dr. Hermann Bühlbecker und Michael Käfer, sowie hochrangige Repräsentanten aus Kultur, wie Oscarpreisträger KM Brandauer, Wissenschaft und Forschung, darunter die Nobelpreisträger Prof. Dr. Harald zur Hausen (Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg), Prof. Dr. Robert Huber (Max-Planck-Institut für Biochemie) und Prof. Dr. Peter Grünberg (Forschungszentrum Jülich).

Senatsehrenmitglied Prof. Dr. Harald zur Hausen spricht vor dem Bundeswirtschaftssenat über seine Forschungsarbeiten zum Thema Krebsentstehung und -vermeidung. Dafür erhielt er 2008 den Nobelpreis.

Ehrensenator Prof. Dr. Peter Grünberg ist Nobelpreisträger im Bereich Physik. Nach ihm ist seit 2011 das Forschungs­ zentrum Jülich benannt.


Foto: Alois Bienenstock Foto: Christian Kruppa

Spitzentreffen in Brüssel: Die Delegation des Bundeswirtschaftssenats mit dem damaligen EU-Vizepräsidenten und EU-Industriekommissar Antonio Tajani.

Foto: GOLL

„Botschafter des Mittelstands“ vor der US-Botschaft am Brandenburger Tor in Berlin.

Foto: Arno Fischer

Beim Finanzsymposium des Bundeswirtschaftssenats in der Alten Börse in Frankfurt am Main.

Wirtschaftssenatoren zu Besuch bei dem Vorzeigeunternehmen Würth in Künzelsau.

Foto: Michael Tinnefeld

Zu Gast bei der Europäischen Weltraumagentur ESA im European Space Operations Centre in Darmstadt.

Staatsempfang durch Ilse Aigner, stellvertretende Ministerpräsidentin und Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, und ihren Staatssekretär Franz Josef Pschierer in München.

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Erfolgreich Nutzen für Unternehmer schaffen Finanzierung / Steuern

Energie

Arbeit und Soziales

Basel III: EU-Kommission, Rat und Europaparlament haben sich auf die vom BVMW vorgeschlagene Mittelstandsklausel verständigt. Das sichert die Kreditversorgung für Klein- und Mittelbetriebe.

Die Bundesregierung liberalisiert, einem Vorschlag des BVMW folgend, den von einem Energieoligopol beherrschten Strommarkt. Dies führt zu Strompreissenkungen für Betriebe und Bürger. Mit der Energiepetition für bezahl­ baren Strom und der Anhörung dazu im Bundestag eröffnet unser Verband eine öffentliche Debatte über Strompreise und Energiewende.

Auf Initiative des BVMW wurden Jugendliche und Pflicht-Praktikanten vom Mindestlohn ausgenommen. Das mindert die Auswirkungen des staatlichen Lohndiktats.

Die „kleine Unternehmenssteuer­ reform“ nimmt BVMW-Vorschläge zu Zinsschranke und Höchstgrenze bei der Umsatzsteuer auf. Dies ermöglicht Mittelständlern mehr Investitionen. Einer Forderung des BVMW entsprechend, wird die „Kalte Progression“ ab 2016 abgebaut. Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer bringt dies Entlastungen in zweistelliger Milliardenhöhe.

Bürokratieabbau Nach Protesten des BVMW werden die Dokumentationspflichten beim Mindestlohn gelockert. Das spart den Unternehmern Zeit und Geld. Die Bundesregierung zieht dank beharrlicher Lobbyarbeit unseres Verbandes den elektronischen Entgeltnachweis (ELENA) zurück. ELENA wäre mit Milliardenkosten für die Unternehmen verbunden gewesen. Die Gelangensbestätigung für Lieferungen innerhalb der EU wird auf Basis eines BVMWVorschlags entschärft. Vor allem Klein- und Mittelbetrieben nutzt die pragmatische Lösung.

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Der „Nationale Aktionsplan Energieeffizienz“ berücksichtigt wesentliche Vorschläge des BVMW. Die Bundesregierung will bis 2019 vier Milliarden Euro investieren – davon profitieren gerade Handwerksbetriebe.

Europa / Auslandsmärkte Brüssel setzt die vom BVMW verfochtene Arbeitnehmerfreizügigkeit um. Mittelständische Unternehmen können so leichter Fachkräfte aus EU-Mitgliedsländern gewinnen. Das europäische Innovationsprogramm Horizon 2020 wird auf Drängen des BVMW für innovative Klein- und Mittelbetriebe geöffnet. Insgesamt stehen neun Milliarden Euro Fördermittel bereit. Beim transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP kämpft der BVMW erfolgreich gegen die geplanten Schiedsgerichte. Verfahrenskosten von acht Millionen Dollar hätte kaum ein Mittelständler aufbringen können.

Die Große Koalition diskutiert die Einführung der vom BVMW vorgeschlagenen Flexi-Rente. So bleiben dem Mittelstand Fachkräfte erhalten. Die Bundesregierung hat auf Initiative des BVMW die Altersvorsorge Selbstständiger aus der Insolvenzmasse genommen. Das dient der Existenzsicherung von Unternehmen. Dank der Proteste des BVMW verzichtet die Bundesregierung auf die Einführung einer Rentenpflicht für GmbH-Geschäftsführer. Dadurch konnten Nachzahlungen in erheblicher Höhe abgewendet werden.

Foto: © Igor Sokolov (breeze) - Shutterstock.com

Seit seiner Gründung setzt sich der Verband auf allen politischen Ebenen für die Interessen der Millionen Mittelständler ein. Und dies mit Erfolg: In allen mittelstandsrelevanten Bereichen konnte der BVMW Erfolge erzielen, von denen die Unternehmen unmittelbar profitieren. Die Leistungsbilanz reicht von A wie Auslandsmärkte bis Z wie Zahlungsmoral. Hier ein kleiner Ausschnitt unserer Erfolgsbilanz.


Knotenpunkt: Berlin

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Im Herzen des Berliner Regierungsviertels befindet sich die Bundesgeschäftsstelle des BVMW. Dort laufen die Fäden der Verbandsarbeit zusammen. Rund 50 Mitarbeiter managen die Mitgliederverwaltung, organisieren bundesweite Veranstaltungen, erarbeiten politische Positionen, betreiben politische Lobbyarbeit und geben dem Mittelstand eine Stimme.

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BVMW – an der Seite der Unternehmer:

Ansprechpartner vor Ort

Die Einzigartigkeit und Stärke des BVMW liegen insbesondere in seiner regionalen Verwurzelung. Rund 300 Repräsentanten stehen Unternehmerinnen und Unternehmern als direkte Ansprechpartner zur Seite. Sie gewinnen dadurch einen zusätzlichen Berater für individuelle Problemlösungen durch persönliche Betreuung. Mit ihrer Erfahrung aus eigener unternehmerischer Tätigkeit vernetzen sie den Mittelstand. Sie geben dem Verband ein Gesicht. Hier eine Auswahl.

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Günther Richter

… ist seit 25 Jahren aktiv in Thüringen. 2013 wurde er für seine Leistung im Mittelstand mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. „Unser Verband hat 1990 nach dem Fall der Mauer dazu beigetragen, dass der Wandel von Volkseigenen Betrieben hin zu einer neuen Mittel­ standsstruktur gelungen ist. Zum Beispiel durch das BVMW Infomobil zum Thema Existenzgründung. Auch heute machen wir jungen Men­ schen Mut, in die Selbstständigkeit zu gehen.“

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1) Marion Arndt | 2) Volker Beiersdorf | 3) Horst Benecke, Foto: Fotostudio Lisse | 4) Jeffrey Bereuter | 5) Daniela Bessen | 6) Stefan Bill, Foto: Marcus Steinbrücker | 7) Gerald Bitterberg | 8) Detlef Blome | 9) Beate Böttger-Göwecke | 10) Kirsten Bremer, Foto: Marcus Jacob | 11) Beatrice Brenner, Foto: Löschinger Pia | 12) Hartwig Brodtmann | 13) Albrecht Brosius, Foto: Susen Heyder | 14) Claus Buder, Foto: SIMON STOBBE FOTOGRAFIE | 15) Sascha Buurman | 16) Peter Dannowski | 17) Karsten Daugill, Foto: Robert Andreas Hörnig | 18) Kurt-Herbert Derichs | 19) Diana Diephaus, Foto: Vechta | 20) Andreas Dippe | 21) Gerhard Draband, Foto: Tanja Lücking | 22) Manfred Dudeck | 23) Ellen Ehring, Foto: Michael Bauroth | 24) Otto Eismann | 25) Günther Enger, Foto: Cornelius Kalk | 26) Gerhard Erne | 27) Achim Fabritius, Foto: Tom Pochert TOM-FOTO Studios GmbH | 28) Maik Fiedermann | 29) Klaus Fischer, Foto: Druckhaus Borna | 30) Franz Fleischer, Foto: Fotostudio Peter | 31) Renate Fonfara | 32) Franz H. Frerich, Foto: Bernd Brunke | 33) André Fritzsche | 34) Heino Geritz | 35) Gila Gertz, Foto: Scharfscheer | 36) Helmut Gladbach | 37) Christian Göwecke, Foto: Bettina Meckel | 38) Bernd Gohlke, Foto: Foto Cassee | 39) Heinrich Gröne | 40) Ute Guido | 41) Michael Haase, Foto: Meinen Fotografie GmbH | 42) Reinhold Habermann | 43) René Hansen, Foto: Jennifer Braun | 44) Ingrid Hausemann, Foto: Toni Montschew | 45) Carmen Heiland, Foto: Fotomanufaktur Sven Schlafke | 46) Michael Heilig, Foto: Peter Herzig | 47) Jacqueline Hein, Foto: Siegbert Mattheis | 48) Dr. Volker Helbig, Foto: Photostudio Andrea Krüger | 49) Günter Held, Foto: FotoOrtleb | 50) Margret Held, Foto: FotoOrtleb | 51) Ralf Henkler | 52) Sarah Hennemann, Foto: Artur Lik | 53) Mechthild Heppe | 54) Antje Hermenau | 55) Claudia Hetzel, Foto: Guido Karp | 56) Friedemann Höfig | 57) Irmengard Höhensteiger | 58) Reginald Hohmeister | 59) Kathrin Horn, Foto: Gera Dorp | 60) Goswin Horstmann | 61) Eckhard Höse | 62) Edgar Jehnes, Foto: Edgar Jehnes | 63) Rainer Jung, Foto: Fotostudio Fuhrmann | 64) Rainer Junold | 65) Stefan Keienburg | 66) Hans Kemeny | 67) Andreas Kerschl, Foto: Sabrina Voss Studio Sabrinity in Brilon | 68) Helge J. Kirchner, Foto: privat | 69) Hermann Klöppner, Foto: Jüttner Orthopädie KG | 70) Christoph Kloke, Foto: AugenMaas | 71) Helmut Klün, Foto: privat | 72) Dr. Ulrich Köppen | 73) Karl-Heinz Kohrt, Foto: Cornelius Kalk | 74) Kerstin Kramer, Foto: Fotoline Leipzig | 75) Horst-Werner Kuipers | 76) Richard Lang, Foto: Foto Behrbohm | 77) Lothar Lehner, Foto: P.O.M. Werbeagentur | 78) Beate Leibnitz | 79) Christian Leufert, Foto: MetropoleRuhr | 80) Kay Lied | 81) Wolfram J. Löser, Foto: STATTgang | 82) Stefan Lütke, Foto: PicturePeople Studio, Köln RheinCenter | 83) Frank Malitte | 84) Peter Martini, Foto: Klaus-Peter Voigt | 85) Gabriele Masthoff | 86) Michael Mattis | 87) Gerald Mayer | 88) Ingrid May-Staudinger | 89) Anja Merl, Foto: Oliver Edelbruch |

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… betreut die Region Bayerischer Untermain „Bis jetzt hatte ich bei noch keiner beruflichen Aufga­ be so viel Gestaltungsraum wie beim BVMW. Durch die vielen Gespräche mit den Mittelständlern er­ geben sich Impulse und Initiativen, die ich gerne aufnehme und gemeinsam mit den Unternehmern um­ setze. Mich begeistert das ungemein.“

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Klaus Pulz

… betreut die Region Offenbach „Ich bin begeistert, was es in meinem Umfeld für interessante Unternehmen und Ideen gibt. Genau diese Menschen zusammen­ zuführen, die neue Kontakte schließen und sogar Neugeschäft generieren können, sehe ich als meine Hauptaufgabe beim BVMW. Wir haben eine Kommunikationsplattform, die Unternehmer zusammenbringt, die sich sonst schwerlich oder vielleicht gar nicht kennengelernt hätten.“

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90) Kurt Mezger | 91) Achim von Michel | 92) Gert Michelsburg | 93) Britta Möller, Foto: Picture People Bochum | 94) Sylvia Mösch, Foto: Nicole Weber | 95) Karl-Heinz Narboneck, Foto: Eva Meimer | 96) Hans-Peter Neeb | 97) Jörg von Netzer | 98) Frank Neubert, Foto: Foto Vogt | 99) Nik Nitschmann, Foto: Siegbert Mattheis | 100) Michael Nötzel, Foto: A.Weiler | 101) Patrick Paul, Foto: Marcus Jacobi | 102) Elena Perez Ayuso | 103) Jürgen Peters, Foto: Tom Pochert | 104) Stefanie Pfaue, Foto: Mediendesign Tim Erlacin | 105) Christina Pfeiffer, Foto: Bildkunst Käppler | 106) Jürgen Prams | 107) Roland Preißler, Foto: Ralf U. Heinrich | 108) Rainer Ptok | 109) Klaus Pulz | 110) Rainer Raddatz, Foto: Hannemann | 111) Karl-Heinz Raguse | 112) Alexandra Rath, Foto: Christian Nielinger | 113) Lothar Paul Rehfeld | 114) Günter Rehm | 115) Günther Richter, Foto: Perundo | 116) Stefanie Richter, Foto: GeAT AG | 117) Hans-Werner Rodewald, Foto: CreativK | 118) Günter Rohlmann | 119) Dr. Karen Römpler, Foto: Römpler | 120) Werner Röpert | 121) Wilfried Rosenberg | 122) Sirko Rosenberg | 123) Michael Schäfer, Foto: Marcus Steinbrücker | 124) Malu Schäfer-Salecker | 125) Wilhelm Schaupp | 126) Erhard Schiöberg | 127) Susanne Schlüters, Foto: Fotohaus Kiepker | 128) Edda Schmidt, Foto: Jasmyn Hoffmann | 129) Thomas Schmidt, Foto: fotowerk24 | 130) Horst Schneider, Foto: Marcus Steinbrücker | 131) Bernhard Schneiders, Foto: Daniel Schmitt | 132) Margrit Schröder-Voigt, Foto: Melanie Hauptmann | 133) Herbert Schulte | 134) Dagmar Schulze | 135) Horst Schulze | 136) Christina Schulz-Heidorf | 137) Diego Schwarz, Foto: privat | 138) Ringo Siemon | 139) Dr. Ulrich Spitaler | 140) Wolfgang Springenberg | 141) Marlies Staudt, Foto: sabrinity | 142) Peter Staudt, Foto: Gegenlicht | 143) Egon Steinborn | 144) Peter Stolle | 145) Josef Stumpf | 146) Marcel Sturm | 147) Dr. Elena Temper, Foto: Susann Prautsch| 148) Wolfgang Thanner, Foto: Foto-Fotostudio Dörr | 149) Alexander Treizel | 150) Adina Utes, Foto: Fotostudio Ziesche Hamburg | 151) Karl-Wilhelm Veigt, Foto: Sabina Przybyla | 152) Klaus-Peter Voigt, Foto: Alexander Suslow | 153) Hans Jürgen Volz, Foto: Marcus Steinbrücker | 154) Karin Walkenbach | 155) Wilfried Wandel, Foto: Birgit Wolf Konzepta GmbH Prenzlau | 156) Regina Warwel | 157) Constanze Weiß, Foto: privat | 158) Angelika Welzel, Foto: Markus Dömer | 159) Günter Weßlau, Foto: Klaus-Peter Voigt | 160) Achim Wiedemann, Foto: Artur Lik | 161) Udo Wiemann | 162) Angela Willeke | 163) Dietmar Winter, Foto: Kristin Derkow | 164) Ulrich Winterstein | 165) Gerd Woldmann, Foto: Andreas Grehl | 166) Michael Woltering | 167) Christian Würzburg | 168) Isabell Zerres | 169) Birgid Zoschnik | 170) Hajo Döllgen | 171) Bodo Schwarz, Foto: Silke Borek Diese Personen sind nicht im Namensverzeichnis aufgeführt.

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Spitzenpolitiker für den BVMW – Der Politische Beirat Der Politische Beirat erhält vom BVMW Informationen über den Mittelstand aus erster Hand. Ihm gehören erfahrene, hochrangige Persönlichkeiten des politischen Lebens an, die sich in besonderer Weise für den Mittelstand in Deutschland engagieren.

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Foto: DIE LINKE im Bundestag Foto: © pixelklex - Fotolia.com

„Geeignete politischen Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen zu schaffen, liegt seit Jahren in meinem Interesse – vor allem auch als Vorsitzender der CDU Baden-Württemberg. Ganz aktuell geht es mir zum Beispiel darum, Voraussetzungen zu schaffen, damit die deutschen Unternehmen im digitalen Wandel weiter Spitze sind. Im Politischen Beirat des BVMW höre ich, was den Mittelständlern besonders wichtig ist, wo sie der Schuh drückt. Und umgekehrt habe ich dort die Möglichkeit, über Politik zu sprechen, zu erklären. Diesen Dialog finde ich sehr befruchtend.“

Thomas Strobl, CDU MdB, Landes­ vorsitzender der CDU Baden-Württemberg, stellv. Bundes­ vorsitzender der CDU Deutschlands

„Der BVMW ist für mich das Gesicht des deutschen Mittelstands. Er hat einen ganz entscheidenden Anteil am Erfolg, an der besonderen Innovationsfähigkeit und an der Krisenresistenz der deutschen Wirtschaft. Der BVMW hat viel für die deutsche Wirtschaft, für Beschäftigung und Wohlstand in unserem Land getan. Aber auch weiterhin gilt es, große Herausforderungen zu meistern: Industrie 4.0, neue Chancen in den Entwicklungs- und Schwellenländern ergreifen, Bürokratieabbau, Fachkräftemängel und bezahlbare Energie. Packen wir es an, BVMW! Mit 40 geht´s erst richtig los!“

Dagmar Wöhrl, CSU MdB, Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

„Beim Bundesverband mittelständische Wirtschaft ist der Name Programm: Auf Bundesebene ist er eine deutlich wahrnehmbare und gewichtige Stimme des vielzitierten Rückgrats der deutschen Wirtschaft – des Mittelstands. Wer wissen will, wie der deutsche Mittelstand tickt, sollte dem BVMW zuhören. Ich wünsche dem Verband auch für die Zukunft: Wahrnehmbarkeit, Meinungsstärke und Offenheit. Herzlichen Glückwunsch zum 40-jährigen Bestehen!“

Hubertus Heil, SPD MdB, stellv. Vorsitzender der SPD-Bundes­ tagsfraktion

„Was wir uns wohl anhören müssten, wenn eine grüne Regierung sich solch eine zukunftsvergessene Rentenpolitik und dieses Maut-Desaster leisten würde? Oder wenn wir wie die CSU trotz vorheriger Zustimmung den Netzausbau torpedierten? Oder die Förderung der energetischen Gebäudesanierung nicht endlich aufs Gleis bekämen? Deshalb wünsche ich mir, dass der BVMW als die Stimme des Mittelstands stets laut ist, wenn eine Bundesregierung wirtschaftspolitischen Murks verzapft, ganz gleich, um welche Parteien es sich handelt.“

Cem Özdemir, Bündnis 90/ Die Grünen MdB, Bundes­ vorsitzender Bündnis 90/ Die Grünen

„Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft ist sehr wichtig. In unserer Zeit wird bei Krisen Marktmonopolisten und großen Privatbanken mit erheblichem Mittelaufwand geholfen, um einen Bankrott zu verhindern. Die mittelständischen Unternehmen, die das Gros aller Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, die innovativ sind, dürfen dagegen selbst zusehen, wie sie durch Krisen kommen. Auch belastet das Steuersystem die mittelständischen Unternehmen im Vergleich zu Konzernen und Banken zu stark. Dagegen muss man sich wehren und das tut der Verband – also meinen herzlichsten Glückwunsch zum 40.“

Dr. Gregor Gysi, Die Linke MdB, Fraktions­ vorsitzender der Linksfraktion im Bundestag

„Glückwunsch an den BVMW! Dieser Verband vertritt das Rückgrat des wirtschaftlichen Erfolges Deutschlands und damit die entscheidende Grundlage für soziale Sicherheit. Eine gute Zukunft für die nächsten 40 Jahre im Interesse vieler Arbeitsplätze und vieler kleiner und mittlerer Unternehmen!“

Dr. Wolfgang Gerhardt, FDP Staatsminister a. D., Vorstandsvorsitzender der Friedrich-­ Naumann-Stiftung für die Freiheit

„Neben dem Präsidenten Mario Ohoven bin ich das einzige Mitglied im Politischen Beirat, das von Anfang an dabei war. Die Sitzungen des Politischen Beirats des BVMW gehören für mich zu den interessantesten Sitzungen überhaupt. Hier kann man offen seine Meinung vortragen, ohne parteipolitische Rücksichtnahme. Man erhält spannende Argumente von Vertretern anderer politischer Parteien. Die Schaffung dieses Beirats war eine der besten Entscheidungen unseres Präsidenten Mario Ohoven.“

Otto Bernhardt, CDU ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär in Schleswig-Holstein, Politik- und Unternehmensberater

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Verbundpartner des BVMW Das „Institut für Betriebsberatung, Wirtschaftsförderung und -forschung e. V.“ (IBWF) wurde 1977 gegründet. Das Ziel, der mittelständischen Wirtschaft qualifizierte, selbstständige, unabhängige, praxiserfahrene und erfolgreiche Berater wie Rechtsanwälte, Notare, Patentanwälte, Steuer­ berater, Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater zur Seite zu stellen, gilt heute wie damals.

Das IBWF ist heute der größte branchenübergreifende Beraterverband in Deutschland. Es bildet mit dem BVMW eine enge Verbandsfamilie – ein natürlicher Verbund mit klarer Trennung der Zielgruppen. Um vom IBWF empfohlen zu werden, müssen die Unternehmensberater sich einer Auditierung unterziehen. Das Zertifizierungsverfahren ist vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales anerkannt.

Breites Netzwerk

Heute leitet das IBWF Arbeitskreise zu den Themen Sanierung/Insolvenz, Unternehmensvorsorge, Mediation, Fördermittelkompetenz, Alternative Finanzierung, Betriebliches Gesundheitsmanagement und Verbandsmarketing.

Karl-Heinz Thor

Präsident des IBWF

Die IBWF-Akademie bietet Mitgliedern und Mittelständlern eine anspruchsvolle Bildungsplattform. IBWF-Experten unterstützen vor Ort die Arbeit der BVMW-Repräsentanten. Sie sind in allen BVMW-Kommissionen sowie den Arbeitsgruppen der Mittelstandsallianz vertreten. Seit 2012 ist das IBWF Mitglied der European Entrepreneurs.

Nachgefragt

Rechtsanwalt Karl-Heinz Thor begleitet seit knapp 20 Jahren die Geschicke des IBWF. Zunächst als Verbandsmitglied, seit 1999 als Vorstandsmitglied, Geschäftsführer seit 2007 als Präsident. Unternehmensberater Boje Dohrn unterstützt ihn seit April 2014 als geschäfts­führendes Vorstandsmitglied.

Wie sehr sind BVMW und IBWF miteinander verbunden? Boje Dohrn

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des IBWF

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Karl-Heinz Thor: Die Idee des IBWF ist es, kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu qualifizierten, seriösen und mittel-

standserfahrenen Beratern zu ermöglichen. Deshalb hat die Zusammenarbeit von BVMW und IBWF schon immer einen hohen Stellenwert. Wichtig ist ein konstruktives Miteinander. Darum sollten wir noch mehr an einem Strang ziehen.

Worauf sind Sie, wenn Sie auf Ihre Zeit beim IBWF zurückblicken, besonders stolz? Auf die Zertifizierung. Kleine und mittlere Unternehmen erhalten seit 2012 beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle nur dann Fördermittel für Unternehmensberatung, wenn der Berater zertifiziert ist. Daher hat das IBWF auf Basis seiner vorhandenen Beratungsrichtlinien und Anforderungen gemeinsam mit dem BAFA eine Zertifizierung für Berater entwickelt, die einer DIN-Zertifizierung gleichgesetzt ist. Diese Anerkennung seitens der BAFA ist bisher einzigartig. Alle Unternehmensberater im IBWF-Berater-Netzwerk müssen diese Kriterien erfüllen.

Welche Ziele verfolgt das IBWF in den kommenden Jahren? Wir werden zum einen unser Netzwerk verstärken, indem wir regionale Expertenkreise, bestehend aus IBWF-Experten, BVMW-Dienstleistungsunternehmen und BVMW-Verbandsrepräsentanten, aufbauen. Zum anderen wird in den kommenden Jahren ein besonderer Fokus auf unserer Akademie mit Weiterbildungs­ angeboten für Mittelständler und Berater liegen, denn Qualität ist eng mit Bildung verbunden. Um die Qualität unseres Angebots noch zu erhöhen, werden wir in absehbarer Zeit Matrixzertifizierungen für Rechtsanwälte und Steuerberater anbieten und so unser Beraternetzwerk kontinuierlich ausbauen.


Den BVMW haben wir ins Leben gerufen, um dem Mittelstand das ihm zustehende Gewicht und Gehör in Politik und Gesellschaft zu verschaffen. Das IBWF haben wir gegründet, damit wir auch kleinen und mittleren Unternehmen für ihre Existenzsicherung hochqualifizierte und vom IBWF geprüfte Berater zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellen können. BVMW und IBWF ergänzen sich als erfolgreiche gesellschafts­ politische Institutionen.

Helmut F. Bachmann, IBWF-Präsident von 1983-2007, heute Ehrenpräsident des IBWF

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Foto: Fabian Matzerath

Mit einer starken Stimme für den Mittelstand

Die Idee

September 2013 – Der Startschuss im Vorfeld der Bundestagswahl.

Foto: Christian Kruppa

Die Mittelstandsallianz des BVMW ist eine neue, dynamische Kraft für den Mittelstand in der deutschen Verbändelandschaft. In dieser Form ist der Schulterschluss einzigartig. Er gibt den zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen die politische Bedeutung, die sie volkswirtschaftlich darstellen. Rund 270.000 Unternehmen aller Branchen, Größe und Regionen mit über 9 Millionen Mitarbeitern stehen hinter diesem Zusammenschluss. Die Partner eint der Wille, die Probleme und politischen Handlungsfelder aufzuzeigen, die kleine und mittlere Unternehmen unabhängig von Branche oder Region gleichermaßen betreffen. Gemeinsam formulieren und artikulieren sie politische Forderungen gegenüber der Politik.

Branchenübergreifend

Die Heterogenität des deutschen Mittelstands spiegelt sich auch in der Initiative des BVMW wider. Die Kompetenz aus branchenspezifischen, branchenübergreifenden sowie Fachverbänden sieht sich nicht nur in der Verantwortung, den Finger in die Wunde zu legen, sondern Lösungen zu präsentieren, die dem Mittelstand helfen und auf der Gesetzgebungsebene direkt umsetzbar sind. In fünf Positionspapieren zu den Themen Arbeitsmarkt, Energiepolitik, Steuern und Finanzierung sowie Innovationsund Digitalpolitik hat die Mittelstands­ allianz Lösungsvorschläge des Mittelstands formuliert.

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Mitglieder der Mittelstandsallianz im Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit Bundesministerin Andrea Nahles.

Von Digitalisierung bis Finanzierung

Gerade bei Wachstums- und Wettbewerbsthemen wie Digitalisierung, Fachkräftesicherung oder Innovations­ förderung hat der Mittelstand eine gemeinsame Position. Die Partner definieren gemeinsam Themen, die branchenübergreifend und unabhängig von der Region für alle Unternehmen wichtig sind.

Digitalisierung

Netzneutralität und Breitbandausbau sind nur zwei Stichworte, die im gemeinsamen politischen Interesse des Mittelstandes liegen. Die mittelständisch geprägte Digitale Wirtschaft braucht eine leistungsfähige IT-Infrastruktur und eine nachhaltige, ihren Ressourcen und Bedürfnissen angepasste Datenpolitik. Die Allianz zeigt den Unternehmen, dass Digitalisierung einer der Hauptwachs-


weit hinterher. Dadurch entsteht ein Wettbewerbsnachteil, dem es entgegenzutreten gilt.

Innovationen und Bildung

Foto: Jochen Eckel

Um den Innovationsstandort Deutschland zu stärken, muss das Gründungsklima verbessert und die Finanzierung von Forschung und Entwicklung weiter vereinfacht und steuerlich gefördert werden. Dazu gehört auch eine nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung. Überbordende bürokratische Vorschriften und Informationspflichten schrecken potenzielle Gründer ab und sind ein klarer Standortnachteil.

Bundeskanzleramtschef Peter Altmaier empfängt die Delegation der Mittelstandsallianz.

tumsmotoren ist, die der Mittelstand als Chance begreifen muss.

gende Reform der Bildungspolitik, die die duale Ausbildung stärkt, einzusetzen.

Fachkräfte

Finanzierung

Den Mittelstand eint die Sorge um qualifizierten Nachwuchs. Er spürt den Fachkräftemangel bereits deutlich. Umso wichtiger ist es, sich für eine grundle-

Bei alternativen Finanzierungsformen für junge Unternehmen, wie Crowdfunding oder Venture Capital hinkt Deutschland im internationalen Vergleich bereits

Im engen Dialog mit der Politik werden die gemeinsamen Positionen in persön­ lichen Gesprächen mit Ministern, Staatssekretären und Abgeordneten diskutiert. Schaffen die Verbände es weiterhin, diese vielfältigen Themen gebündelt und mit einer gemeinsamen Stimme in die Politik zu tragen, wird der Mittelstand neben seiner herausragenden volkswirtschaftlichen Bedeutung auch seine politische Beachtung deutlich steigern. Eine starke Interessenvertretung des Mittelstandes kann hier viel bewirken.

Fotos: Christian Kruppa

Die Mittelstandsallianz bei der parlamentarischen Staatssekretärin Brigitte Zypries.

Die Mittelstandsallianz mit Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka.

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Foto: Alain Bienenstock

We are Mittelstand: der europäische Dachverband 25 Jahre European Entrepreneurs

Roundtable: Im Dialog mit EU-Energiekommissar Günther Oettinger in Brüssel.

Asso­ ciations de Petites et Moyennes Entreprises“ (deutsch: Europäische Vereinigung der Verbände kleiner und mittlerer Unternehmen). Erster Präsident ist Albert Besançon, damaliger Präsident der französischen Mittelstandsvereinigung.

Die Länder Österreich, Polen und Liechtenstein sind von Beginn an vertreten. Im Jahr 2003, mit der Wahl von Mario Ohoven zum Präsidenten des Verbandes, beginnt ein neue Ära.

Foto: Stefan Moritz

Der europäische Dachverband European Entrepreneurs CEA-PME feiert in diesem Jahr auch ein kleines Jubiläum: Vor 25 Jahren entstand die Idee, sich mit einer Vereinigung von europäischen Mittelstandsverbänden in Brüssel für den Mittelstand einzusetzen. Offiziell gegründet wurde der Verband 1991 in Deutschland. Der Name CEA-PME hingegen steht für „Confédération Européenne des

Großen Andrang erlebte die Tagung „Access to Finance for SME“ in Brüssel mit Finanzierungsexperten, Vertretern von EU-Kommission, Europäischer Investitionsbank und Europäischer Zentralbank, Verbandsvertretern sowie Europäischen Abgeordneten und politischer Prominenz: Comte Jacques de Lalaing, Präsident der Deutsch-Belgischen Gesellschaft; Walter Grupp, Generalsekretär CEA-PME; Mittelstandspräsident Mario Ohoven; Rainer Wieland, Präsident des Europäischen Parlaments, und Ghislain d’Hoop, designierter belgischer Botschafter in Berlin.

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Foto: Juha Roininen Foto: Marius Isenberg

Mittelstandspräsident Mario Ohoven bei der Anhörung zum transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP) im Europäischen Parlament, Brüssel.

Walter Grupp wird zum Generalsekretär des Verbandes ernannt. Und der „Club des europäischen Mittelstands“ erweitert sich. Heute bietet European Entrepreneurs (CEA-PME) ein Netzwerk an zahlreichen europäischen Unternehmerverbänden aus Italien, Polen, Spanien, Portugal, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Mitgliedsverbände aus der Türkei und Weißrussland belegen das Selbstverständnis des Verbandes als europäische Mittelstandsvereinigung über EU-Grenzen hinweg.

Stärkung des europäischen Binnenmarktes

Die Vereinigung der europäischen Mittelstandsverbände vertritt als Dachverband den freiwillig organisierten Mittelstand erfolgreich gegenüber den europäischen Institutionen. Thematisch setzt sich der Verband seit Beginn für den europäischen Binnenmarkt ein. Eine der ersten Forderungen des neu gegründeten Verbandes ist die Einführung einer einheitlichen Währung und die Durchsetzung der Dienstleistungsfreiheit im europäischen Binnenmarkt. Aber auch Beschäftigungspolitik oder der Zugang zu Finanzierungen waren damals so aktuell wie heute. Mit Erfolg: Der Verband war maßgeblich an der Entwicklung von Instrumenten wie Risikokapitalfonds beteiligt. Mit seinen Forderungen zur Mittelstandsfinanzierung konnte der Verband im Sommer 2014 kurz nach der Europawahl mit ei-

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz auf dem Europäischen Jugendgipfel des Dachverbandes European Entrepreneurs 2015 in Brüssel.

ner Fachtagung zum Thema „Access to Finance for SME“ Akzente setzen. European Entrepreneurs setzt immer wieder Impulse in der Europapolitik: Sei es bei TTIP oder auch beim „Europä­ ischen Jugendgipfel“ zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit und Fachkräftemangel, mit EU-Parlamentspräsident Martin Schulz als Keynotespeaker. Besonderes Highlight im Jubiläumsjahr war die Anhörung von Mario Ohoven im Europäischen Parlament zu TTIP. Zugleich tritt der Verband als kompetenter Berater und Dienstleister für Geschäftserweiterung innerhalb der EU auf: Er unterstützte zahlreiche Unternehmen bei der Expansion ins Ausland und half beim Aufbau eines Vertriebsnetzes.

Zukunft und Visionen

Ein zentrales Zukunftsthema der European Entrepreneurs (CEA-PME) ist die Digitalisierung der kleinen und mittleren Unternehmen. In Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern und bei Veranstaltungen für Unternehmen werden die Bedeutung der Digitalisierung für den Mittelstand sowie der Erfahrungsaustausch im Vordergrund stehen. Besonders setzt sich der Verband für neue EU-Förderprojekte zur Unterstützung des Mittelstands bei der Fachkräftesicherung und Digitalisierung ein. Mit dem neuen Namen „European Entrepreneurs (CEA-PME)“ – seit 2014 – rückt der Verband noch mehr den europäischen Unternehmer in den Fokus.

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VON DEN ANFÄNGEN 44


BIS HEUTE 45


Eine Erfolgsgeschichte Am Anfang stand eine Frage: Warum fehlt eine unabhängige Interessenvertretung für Selbstständige und kleine Unternehmen? Als Antwort gründeten Dieter Härthe und eine Gruppe Selbstständiger vor 40 Jahren den VSG – Verband Selbständiger und Gewerbetreibender. Die regionale Selbsthilfeorganisation bildete die Keimzelle der schnell wachsenden BVMW-Verbandsfamilie.

1. Was brachte Sie auf die Idee, einen Selbstständigenverband zu gründen? Dieter Härthe: 1975 war ich mit 27 Jahren, nachdem ich eine Handwerkslehre als Autosattler sowie eine kaufmännische Lehre abgeschlossen hatte, mit einem Dienstleistungsunternehmen bereits einige Jahre erfolgreich selbstständig. Wie andere Firmengründer auch, erlebte ich die unternehmerischen Herausforderungen im Umgang mit Behörden, Banken, Führung von Mitarbeitern u. a. Mir fiel eine Bemerkung meins Vaters wieder ein, als ich noch in seinem Betrieb arbeitete: „Es müsste einen Verband ‚für kleine Krauter‘ geben. Einen Verband, der sich politisch für die Interessen der Selbstständigen einsetzt und seinen Mitgliedern durch Serviceleistungen, als Schutz- und Selbsthilfeorganisation, einen Mehrwert bietet.“ Das war der Auslöser für die Gründung des VSG. 2. Wie lange dauerte es, bis der VSG an den Start gehen konnte?

Dieter Härthe

Gründungsvater der Verbandsorganisation

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Zuerst recherchierte ich, welche Verbände und Organisationen außer den Kammern es für selbstständige Freiberufler, Gewerbetreibende und Inhaber von kleinen Unternehmen bereits gab. Was fehlte, war ein parteipolitisch unabhängiger, branchenübergreifender Interessenverband, der zwei Aufgaben miteinander verbindet: eine engagierte politische Vertretung sowie Beratung und Serviceleistungen durch qualifizierte Berater und Experten im Rahmen der Mitgliedschaft. Von der Idee bis zu einem Verbandskonzept mit Berater- und Expertennetzwerken verging ein halbes

Jahr. Die formelle Vereinsgründung und Eintragung ins Vereinsregister erfolgten im November 1975. 3. Wie haben sie Mitglieder für den VSG gewonnen? Seit meinem 16. Lebensjahr habe ich mich ehrenamtlich in verschiedenen Organisationen für ein vereintes Europa engagiert. Auch für den VSG bin ich zunächst ehrenamtlich gestartet, habe Existenzgründer besucht oder Gewerbetreibende, auf die ich durch die Medien aufmerksam wurde. Bereits 1976 konnte ich erste freiberufliche Mitarbeiter für den VSG gewinnen. So begann der überregionale Aufbau. Mit dem wachsenden Erfolg des VSG habe ich mich entschieden, meine Verbandstätigkeit hauptberuflich auszuüben. 4. Fanden Sie in der Politik und bei anderen Verbänden Verbündete – oder Gegner? Durch unsere Aktivitäten, zunächst in und um Bonn, waren wir immer mal wieder in der Regionalpresse präsent. Dadurch wurden Wirtschafts- und Mittelstandspolitiker aller Parteien und Abgeordnete des Deutschen Bundestags auf uns aufmerksam und haben uns kontaktiert. Heute frage ich mich manchmal, woher ich den Mut gehabt habe, damals bereits mit einem Hausausweis für den Bundestag versehen, Parlamentarier und sogar Bundeskanzler Helmut Schmidt direkt anzusprechen. Sicher wurde der VSG zunächst von anderen traditionsreichen Verbänden kritisch beobachtet. Das kann ich aus heutiger Sicht auch gut nachvollziehen.


5. Am Anfang stand der VSG. Wann und warum kamen IBWF und BVMW dazu?

Foto: © Nneirda - Shutterstock.com

Die Zusammenarbeit mit freiberuflichen Beratern und Experten, seinerzeit in „Expertenringen“ des VSG organisiert, gehörte von Beginn an zu meinem Konzept. Sehr schnell merkte ich, nicht jeder, der sich Unternehmensberater nennt, verfügt über eine qualifizierte Ausbildung und Erfahrung. Dies führte 1977 zur Gründung des IBWF als interdisziplinäre Beraterorganisation für Rechtsanwälte, steuerberatende Berufe, EDVExperten und Unternehmensberater. Im IBWF wurden dann Kriterien für Aufnahmeaudits für Unternehmensberater erarbeitet. Ende der 70iger Jahre wurden erste Verbände Mitglied im VSG. Nun war der VSG ja nicht als Dachverband konzipiert, vielmehr für die Zielgruppe der Selbstständigen und Gewerbetreibenden mit bis zu 20 Mitarbeitern. Offenbar fehlte ein Dachverband für inhabergeführte Unternehmen sowie für Berufs- und Branchenverbände aus dem Mittelstand. Dies führte 1981 zur Gründung des BVMW.

6. Sie haben über 25 Jahre die Geschicke der Verbandsorganisation mit gestaltet und gelenkt. An welche Highlights erinnern Sie sich besonders gerne? Für mich waren unsere jährlichen Mitarbeitertagungen Höhepunkte. Unvergessen bleiben unsere BVMW-Veranstaltungen nach Öffnung der Grenzen zur DDR, u. a. mit Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff in Leipzig und mit Bundesaußenminister HansDietrich Genscher in Halle. Die ersten Mitglieder haben wir noch vor der Deutschen Einheit mit Mitgliedsbeiträgen in DDR-Mark aufgenommen. Wir waren mit Beratungsbüros in Wohnmobilen unterwegs, mit finanzieller Unterstützung der Bundesregierung. Oft standen schon um 7.00 Uhr morgens die ersten Ratsuchenden vor dem Wohnmobil. 7. Man erzählt sich, Sie hatten immer ein Aufnahmeformular in der Tasche … Wenn ich für eine Aufgabe brenne, versuche ich noch heute, meine Gesprächspartner für dieses Thema zu interessieren – und wenn es passt, auch als Mitglied zu gewinnen. Das waren 27 Jahre lang für mich der VSG/BVMW und sein Engagement für den Mittelstand. Nicht

selten steckte für alle Fälle auch ein Aufnahmeantrag in meiner Anzugsjacke. 8. Wie stehen Sie heute zum BVMW, und für welche Ziele engagieren Sie sich? Ich habe sehr großen Respekt vor der positiven Weiterentwicklung des BVMW unter der Präsidentschaft von Mario Ohoven: sei es bei den Mitgliederzahlen, der Akzeptanz der politischen Arbeit oder beeindruckenden Jahresempfängen mit über 3.000 Teilnehmern aus Wirtschaft und Politik in Berlin. Ein starker BVMW, der die Interessen des inhabergeführten Mittelstands engagiert vertritt und den Unternehmen unmittelbaren Nutzen bringt, ist heute wichtiger denn je. Heute widme ich mich der Aufgabe, gemeinsam mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft an der Lösung von Zukunftsfragen unseres Landes, Europas und der Erde mitzuwirken. Ein großes Projekt ist unsere Klimainitiative, mit der wir Unternehmen und Privatpersonen ermöglichen, sich klimaneutral zu stellen und insbesondere durch Wiederaufforstung und Erhalt von Wäldern in zahlreichen Ländern einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

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Geburtsstunde der Verbandsorganisation Sieben Unternehmer gründen auf Initiative von Dieter Härthe den VSG – Verband Selbständiger und Gewerbetreibender – als serviceorientierte Schutz- und Selbsthilfeorganisation für kleine und mittlere Unternehmen. Das Besondere: Der erste parteipolitisch unabhängige Verband hilft branchenübergreifend, Ziele zu verwirklichen. Der Initiator und Motor des Verbandes Dieter Härthe wird erster Vorsitzender.

„erfolgreich selbständig“ Die erste Ausgabe des Wirtschaftsmagazins „erfolgreich selbständig“ erscheint zur Jahreswende 1976/1977. Poli­ tische Forderungen werden von jetzt an auch schriftlich artikuliert. Das Magazin informiert und berät Mitglieder zu mittelstandsrelevanten Themen – und lässt darüber hinaus ein Gemeinschaftsgefühl im Verband entstehen.

1975 April 1975 Ende des Vietnamkrieges

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1976 1. April 1976 Steve Jobs und Steve Wozniak gründen Apple, der Apple1 kommt auf den Markt.

Das IBWF entsteht

Die Mitgliederzahlen steigen und damit das Bedürfnis nach fachgerechter Information, Hilfe und Beratung. Um die mittelständische Wirtschaft optimal zu unterstützen, gründet der Verband das Institut für Betriebsberatung, Wirtschaftsförderung und -forschung. Darin schließen sich freiberufliche Unternehmensberater, Wissenschaftler und Angehörige von rechts- und steuerberatenden Berufen zusammen. Weiteres Seite 38.

1977 „Deutscher Herbst“: Die RAF ermordet u. a. Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer.


Mehr Bürgschaften für Existenzgründer

Der Verband wächst Der VSG hat bereits nach zwei Jahren bundespolitische Bedeutung erlangt. Dieter Härthe führt Gespräche mit Bundespolitikern wie dem SPD-Vorsitzenden Willy Brandt. Bundesweit entstehen erste Landes- und Bezirksverbände.

Politisch erhebt der Verband immer häufiger seine Stimme. So fordert er eine bessere Finanzierbarkeit für kleine und mittelständische Unternehmen und prangert eine wachsende, den Mittelstand vernachlässigende Macht der Banken an. Darüber hinaus plädiert er für eine Ausweitung von Bürgschaften, gerade für Existenzgründer.

Treffen mit Bundeskanzler Helmut Schmidt Die wirtschaftliche Lage in Deutschland verschlechtert sich: Die Kaufkraft geht zurück, und konjunkturelle Einbrüche sind zu verzeichnen. Die Politik greift auf die Expertise des Verbandes als Praxis-Korrektiv zurück. Dieter Härthe trifft Bundeskanzler Helmut Schmidt.

1978 26. August 1978 Sigmund Jähn fliegt als erster Deutscher ins Weltall.

1979 13. März 1979 Einführung des Europäischen Währungssystems.

1980 1979/1980 Ölkrise 13. Januar 1980 Parteigründung Grüne

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Geburtsstunde des BVMW Immer mehr Unternehmen, Berufs- und Branchenverbände treten der Verbandsorganisation bei. Um die gemeinsamen und spezifischen Interessen noch besser vertreten zu können, wird auf der Jahrestagung des VSG, am 16. Oktober 1981, der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) als Interessengemeinschaft für mittelständische Unternehmen und Verbände gegründet.

Dieter Härthe im Gespräch mit CDU-Generalsekretär Prof. Dr. Kurt Biedenkopf.

Soforthilfe Die Hochzinspolitik der Bundesbank setzt vielen mittelständischen Unternehmen zu. Der BVMW reagiert schnell und schafft einen „Sofortdienst für existenzgefährdete Unternehmen“. Über 1.200 Unternehmen suchen Hilfe beim BVMW und IBWF – mit Erfolg. Den meisten bleibt die Insolvenz erspart.

Erster Präsident des BVMW Hubertus Geissel wird erster Präsident des BVMW. Er kommt aus leitenden Tätigkeiten in der Textil-, Maschinenbau- und Elektronik-Branche und der Gesellschaft für Unternehmensberatung.

Dieter Härthe trifft den Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Dr. Norbert Blüm (CDU).

1981

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15. April 1981 Herbert von Karajan präsentiert auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin die CD. 12. August 1981 IBM stellt den Personal Computer (PC) vor.

1982 1. Oktober 1982 Dr. Helmut Kohl wird Bundeskanzler. Der Stern veröffentlicht die (gefälschten) Hitler-Tagebücher.

1983 In Amerika kommt das erste Mobiltelefon auf den Markt, es wiegt 800 Gramm.


Erfolgreiche Hilfe Nach vier Jahren „Sofortdienst für existenzgefährdete Unternehmen“ ziehen VSG, IBWF und BVMW eine überaus positive Bilanz: Es gab rund 1.200 Anfragen, ca. 800 Unternehmen konnten gerettet und etwa 30.000 Arbeitsplätze gesichert werden. Unternehmertreffen mit dem Bundesminister der Justiz, Hans A. Engelhard (FDP).

Experten-Service-System

10 Jahre

Der Verband möchte die Berater der BVMW-Verbands­ organisation und Kreisverbände enger vernetzen und ruft hierzu das Experten-Service-System ins Leben. Durch den Zusammenschluss zu Expertenringen erhalten mittelständische Unternehmen vor Ort umfassende und praxisorientierte Beratung sowie alle relevanten Informationen.

Der VSG feiert sein zehnjähriges Bestehen. Unternehmer konnten untereinander vernetzt werden, vielen konnte konkrete Unterstützung gegeben werden, und mittelständische Interessen wurden in die Politik getragen.

Appell an die Zahlungsmoral Die unzureichende Zahlungsmoral, auch von öffentlichen Auftraggebern, gefährdet viele mittelständische Unternehmen. Bundesgeschäftsführer Dieter Härthe fordert gerade öffentliche Auftraggeber dazu auf, die mit kleinen und mittleren Unternehmen ausgehandelten Zahlungsziele voll einzuhalten. Oft würden die Zahlungsziele bis zu 90 Tage überschritten.

Pionierarbeit IBWF und BVMW entwickeln gemeinsam ein Konzept für erfolgreiche Unternehmensgründungen. Das ist einmalig – kein Verband hat je zuvor solche Unterstützung vor Ort geleistet.

Dieter Härthe und BVMW-Präsident Hubertus Geissel treffen Bundesbauminister Dr. Oscar Schneider (CSU) (v. li.).

1984 24. Januar 1984 Apple stellt den Apple Macintosh vor. 3. August 1984 Die erste E-Mail erreicht Deutschland.

1985 7. Juli 1985 Der 17-jährige Boris Becker gewinnt als erster Deutscher das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon. 1. Januar 1985 Der Privatsender Sat.1 geht auf Sendung. 11. März 1985 Michail Gorbatschow wird Generalsekretär der KPdSU.

1986 25. Februar 1986 Einführung der Parteireformen von Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Um­ strukturierung) durch Gorbatschow. 26. April 1986 Super-GAU im ukraini­ schen Kernkraftwerk Tschernobyl

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Informationen maßgeschneidert Zum ersten Mal erscheint „BVMW intern“. Das Blatt informiert die Mitglieder und Repräsentanten vor Ort über aktuelle Themen im Verband und über wirtschaftspolitische Diskussionen, die für den Mittelstand wichtig sind.

Neuer BVMW-Präsident Logo für den BVMW Der BVMW führt ein einheitliches und verbindliches Logo ein. Der Slogan: „Wir fördern Unternehmerziele“ prägt fortan Selbstverständnis und Arbeit des Verbandes.

Helmut Becker, erfolgreicher Unternehmer und geschäftsführende Gesellschafter eines großen mittelständischen Unternehmens, tritt in die Fußstapfen von Hubertus Geissel, der in den Ruhestand wechselt.

Reform des Insolvenzrechts Der BVMW kämpft gegen eine geplante Steuerreform, die den Mittelstand benachteiligt. Er begrüßt die Reform des Insolvenzrechts, insbesondere die wieder aufgenommenen Vergleichsverfahren, die Unternehmen den Weg zu einer Sanierung erleichtern.

1987

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Das Fraunhofer-Institut erfindet das MP3-Format, das fünf Jahre später auf den Markt kommt. 7. September 1987 Erich Honecker besucht als erster DDR-Staatschef die Bundesrepublik Deutschland. 12. September 1987 Beginn der Barschel-Affäre

Dieter Härthe im Austausch mit dem Ministerpräsidenten des Saarlandes, Oskar Lafontaine (SPD).

1988 Als erste Deutsche gewinnt Steffi Graf alle vier Grand-Slam-Turniere.

1989 Das World Wide Web wird auf der Grundlage ähnlicher Konzepte am europäischen Forschungszentrum CERN weiterentwickelt. 9. November 1989 Mauerfall


Netto-Steuerentlastung gefordert Der Verband fordert eine echte Netto-Steuerentlastung. Dazu gehören auch die Abschaffung der Gewerbesteuer sowie der Abbau von Subventionen für Konzerne. BVMW-Präsident Helmut Becker und Dieter Härthe treffen Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl (CDU).

Erweitertes Serviceangebot Der Verband richtet die BVMW-Versorgungswerk-, Versicherungs- und Finanzdienstleistungsgesellschaft mbH ein, um die betriebliche Altersversorgung und Vermögensbildung in kleinen und mittleren Unternehmen zu unterstützen. Sie bietet günstige Konditionen und kompetente Beratung.

Mit dem Beratungsbus durch Ostdeutschland Noch in der bestehenden DDR beginnt der Aufbau von Kreisgeschäftsstellen. Mit dem „Beratungsbus“ tourt der erste gesamtdeutsche Unternehmer­ verband quer durch Ostdeutschland und leistet beim Aufbau eines freien Unternehmertums Kärrner­arbeit.

Europäischer Dachverband Solidarität mit Osteuropa In diesem Jahr weitet der Verband seine bestehenden Kontakte nach Osteuropa und innerhalb der Europäischen Union massiv aus. Neben einer Kooperation mit einem französischen Partnerverband entsteht die Deutsch-Polnische Wirtschaftsvereinigung – das stärkt die grenz­ überschreitende Mittelstandssolidarität.

1990 1. Juli 1990 Einführung der Deutschen Mark in der DDR. 3. Oktober 1990: Wiedervereinigung

Auch im europäischen Ausland baut der Verband Service und Interessenvertretung aus. Unter der Federführung des BVMW und des französischen Partnerverbands USCD wird die „Confédération Européenne des Associations de Petites et Moyennes Entreprises“ (CEA-PME), die Europäische Vereinigung der Verbände kleiner und mittlerer Unternehmen, mit Sitz in Brüssel gegründet. Kurz darauf schließen sich weitere nationale Unternehmerverbände dem neuen europä­ ischen Mittelstandsdachverband an.

1991 1. Januar 1991 Inkrafttreten des Stromeinspeisungsgesetz für erneuerbare Energien (StrEG). 20. Juni 1991 Der Deutsche Bundestag beschließt den Umzug von Bonn nach Berlin.

1992 30. Juni 1992 In Deutschland wird zum ersten Mal mit einem Handy im digitalen Netz telefoniert.

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Mittelstand 2000

Betrieblicher Umweltschutz Ökologische Unternehmensführung und Umweltschutz sind eine Herausforderung für den Mittelstand. Der BVMW reagiert mit der Gründung des Umweltausschusses, um die politische Arbeit zu verstärken. Zugleich hilft der Verband mit zahlreichen Serviceleistungen erfolgreich den Unternehmen bei betrieblichen Umweltschutzmaßnahmen.

Zum ersten Mal präsentiert der BVMW ein Grundsatz­ programm für eine mittelstandserhaltende und -fördernde Politik. Die im Jahr zuvor einberufene politische Programmkommission und die wissenschaftliche Abteilung der Bundesgeschäftsstelle tragen unter Mitwirkung der Partnerverbände mehr als 100 Punkte zusammen. Auf der BVMW-Bundesversammlung wird das Programm verabschiedet. Darüber hinaus erstellt der Arbeitskreis „Freie Berufe“ ein Programm zur „Privatisierung und Deregulierung der Freien Berufe“.

Auf nach Berlin! Seit Berlin Bundeshauptstadt ist, verlagert sich das politische Leben zunehmend vom Rhein an die Spree. Der BVMW geht mit der Entwicklung und verlegt die Bundesgeschäftsstelle nach Berlin-Neukölln. Die BVMW-Hauptverwaltung bleibt bis auf Weiteres in Bonn.

Eröffnung der neuen Bundesgeschäftsstelle in Berlin mit Berlins Finanzsenator Elmar Pieroth (CDU).

1993 1. November 1993 Der Vertrag von Maastricht tritt in Kraft.

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Die BVMW-Hauptverwaltung bleibt zunächst in Bonn.

1994 27. April 1994 Ende der Apartheit in Südafrika, Nelson Mandela wird zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt.


Parlamentsgeschichte 95 Thesen für den Mittelstand Im Lutherjahr 1996 startet der Verband eine Kampagne: 95 politische Thesen für eine neue Mittelstandspolitik schlägt der BVMW ans Bonner Bundeskanzleramt. Der ThesenAnschlag bleibt nicht folgenlos: Haupt­ geschäftsführer und Pressesprecher werden vom Staatsschutz vorgeladen, weil sie das Bannmeilengesetz verletzt haben sollen …

Einmalig wird der Reichstag für mehrere Wochen verhüllt. Das BVMW-Mitgliedsunternehmen Spreewald Planen GmbH aus Brandenburg wird von dem Aktionskünstler Christo mit dem Zuschnitt und Nähen des Materials beauftragt.

Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel (CDU) spricht auf der 10. Bundesversammlung des BVMW in Cottbus.

Europäisches Programm 2000 Auch der Europäische Dachverband entwickelt auf Initiative des BVMW ein Grundsatz­­ programm und Leitlinien für die Zukunft – festgeschrieben im „Europäischen Programm 2000“. Der Dachverband zählt inzwischen 16 Unternehmerverbände aus Ost- und Westeuropa. Der Verband informiert nun auch im World Wide Web.

1995 Der israelische Regierungschef Yitzhak Rabin wird in Tel Aviv von einem jüdischen Studenten erschossen.

1996 Die erste DVD kommt auf den Markt. Am schottischen Roslin Institut gelingt das Klonen eines Schafes („Dolly“).

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Lastesel der Nation Entsprechend der aktuellen wirtschaftlichen Lage präsentieren Mario Ohoven und Dieter Härthe die Wahlprüfsteine des Verbandes zur Bundestagswahl unter dem Motto „Mittelstand – Lastesel der Nation“.

Bei einem Treffen mit BVMW-Vertretern in Düsseldorf überreicht Geschäftsführer Dieter Härthe dem ehemaligen sowjetischen Staatspräsidenten Michail Gorbatschow als Geschenk die Datenbank „german business“.

Erfolgreiches Pilotprojekt: Unternehmer in Schulen

Aufbruch gestalten Der Verband schickt die Initiative „Jammern gilt nicht – den Aufbruch in Deutschland aktiv gestalten“ auf Deutschlandtournee.

Foto: Frank Reinhold

Mario Ohoven mobilisiert tausende Unternehmer, die deutschlandweit Klassenzimmer aufsuchen. Gemeinsam wollen sie Schülern das Unternehmertum näher bringen und Mut zur Selbstständigkeit wecken. Die Aktion bringt öffentliches Aufsehen und Anerkennung. Großes Lob gibt es vom Wirtschaftsmagazin impulse, in dem Ohoven als „Macher des Monats“ gewürdigt wird.

BVMW-Präsident neu gewählt Mit großer Mehrheit wird der Düsseldorfer Unternehmer Mario Ohoven zum neuen Präsidenten gewählt. Der Sohn einer traditionsreichen Unternehmerfamilie ist gelernter Banker und Marktführer im Bereich Vermögensanlagen. Ohoven übernimmt das Amt von Helmut Becker.

Neu: Wirtschaftssenat Der BVMW gründet einen Wirtschafts­ senat – ein Kreis von herausragenden Unternehmerpersönlichkeiten, die als Bindeglied zwischen Mittelstand und Politik agieren. Als angesehene Unternehmer bringen sie ihren Sachverstand und ihre Erfahrungen aus dem unternehmerischen Alltag ein.

1997

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29. April 1997 Das Kyoto-Klima-Protokoll wird unterzeichnet. 31. August 1997 Prinzessin Diana kommt bei einem Autounfall ums Leben. 5. September 1997 In Indien stirbt Mutter Teresa.

Der neu gewählte Bundes­kanzler Gerhard Schröder (SPD) empfängt Dieter Härthe.

1998 7. September 1998 Im US-Bundesstaat Kalifornien wird die Suchmaschine Google gegründet. 27. Oktober 1998 Gerhard Schröder wird Bundeskanzler der ersten rot-grünen Koalition.


Neue Bundesgeschäftsstelle

Mittelstand 21

Im Brennpunkt des politischen Geschehens in der Nähe des Potsdamer Platzes eröffnet der BVMW seine neue Bundesgeschäftsstelle im Mosse-Palais am Leipziger Platz in Berlin – das bis dahin einzige Gebäude am Platz.

Der BVMW legt ein Politisches Grundsatzprogramm mit Positionen und Forderungen des Mittelstands für das 21. Jahrhundert vor. Darin werden konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, um die Standortbedingungen in Deutschland zu verbessern.

BVMW-Präsident Mario Ohoven trifft Dr. Edmund Stoiber, den Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern, in der bayerischen Landesvertretung in Bonn. Im Mittelpunkt des Gespräches stehen Steuerreform und Mittelstandsförderung. FDP-Bundesvize Rainer Brüderle bei der Eröffnungsfeier in der neuen Bundesgeschäftsstelle.

Erfolg: Bundeswirtschaftsminister Dr. Werner Müller (parteilos) setzt sich auf Anregung des BVMW dafür ein, dass die Steuerpläne der Bundesregierung zu Gunsten kleiner und mittlerer Betriebe nachgebessert werden.

Der Bundeswirtschaftssenat trifft sich in Berlin und besucht den Deutschen Bundestag.

1999 1. Januar 1999 In elf Ländern der EU wird der Euro als Buchgeld eingeführt. 31. Dezember 1999 Wladimir Putin wird Präsident von Russland.

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25-jähriges Jubiläum Der Verband blickt auf 25 Jahre erfolgreiche Arbeit für den Mittelstand zurück. Aus einer regionalen Initiative heraus entfaltete sich die bundesweit stärkste Kraft des freiwillig organisierten wirtschaftlichen Mittelstandes.

50.000 Mitglieder

Foto: Jens Gläser

Werner Krüger (rechts) begrüßt das 50.000ste Mitglied im BVMW: Die MCS MICRONIC Computer Systeme GmbH mit Sitz in Berlin. Die geschäftsführenden Gesellschafter Reinhold Mühlich und Dr. Bernhard Korsch (v. li.) nehmen die Glückwünsche entgegen.

Dr. Angela Merkel, Vorsitzende der Christlich Demokratischen Union Deutschlands, besucht die Zentrale des BVMW.

Erster Neujahrsempfang

Bundesjustizministerin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin.

Zum ersten Mal findet in Berlin der Jahresem­ pfang des BVMW statt. Über 600 Gäste, darunter 71 Abgeordnete des Deutschen Bundestages, folgen der Einladung des Verbandes. Mit Interesse wird die Rede von Bundesjustizministerin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin (SPD) aufgenommen, die unter anderem die Absicht der Bundesregierung, die Zahlungsmoral in Deutschland zu verbessern, thematisiert.

2000 März 2000 Der Privatsender RTL II geht mit Big Brother auf Sendung.

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Modell Mittelstand „Dialog Deutschland“

Immer häufiger empfängt der BVMW in der Bundesgeschäftsstelle Delegationen aus dem Ausland. Auch in China möchte man von dem deutschen Erfolgsmodell, dem Mittelstand, lernen.

Merz pro Mittelstand Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) eröffnet den ersten „Dialog Deutschland“, eine neue Veranstaltungsreihe des BVMW-Wirtschaftssenats. Unter dem Thema „Visionen für ein neues Wirtschaftswunder“ begegneten sich im Berliner Roten Rathaus Persönlichkeiten der Bundes- und Landespolitik, aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien zum Austausch mit dem BVMW-Wirtschaftssenat.

Auf dem Jahresempfang des BVMW in Berlin kritisiert Unions-Fraktionschef Friedrich Merz die Mittelstandspolitik der rot-grünen Bundesregierung: In Deutschland gingen Unternehmen pleite, ohne dass jemand etwas merkt und unternimmt. Er spricht sich für eine Änderung der finanzpolitischen Rahmenbedingungen zugunsten des Mittelstands aus.

2001 2. Januar 2001 Die Bundeswehr beginnt mit der Grundausbildung von Frauen. 11. September 2001 Terroranschlag auf das World Trade Center in New York.

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Neuer Europäischer Mittelstandspräsident

Auf Reformkurs mit neuem Vorstand Mario Ohoven wird in seinem Amt als Präsident des BVMW bestätigt. Ihm steht ein neunköpfiger Vorstand zur Seite: Dr. Jochen Leonhardt und Joachim Kath als Vizepräsidenten, Manfred Gebhardt, Willi Grothe, Andreas Kellner, Karl-Ulrich Kuhlo, Joachim Peters, Friedhelm Runge und Bärbel Thomaß halten Reformkurs.

Foto: Heide Reiss

Foto: Heide Reiss

Auf der Mitgliederversammlung des europäischen Dachverbandes CEAPME in Slowenien wird einstimmig Mario Ohoven zum neuen Präsidenten gewählt. Er tritt die Nachfolge von René Eckhardt an. Eckhardt wird aufgrund seiner Verdienste für den europäischen Mittelstand zum Ehrenpräsidenten ernannt.

BVMW-Vorstandsmitglied Bärbel Thomaß gratuliert Mario Ohoven zur Wahl.

Aktionsbündnis Mittelstand

Rainer Brüderle (FDP), Christine Scheel (Bündnis 90/Die Grünen), Dagmar Wöhrl (CSU), Rudolf Scharping (SPD) und Mario Ohoven auf dem Jahresempfang in Berlin.

Mehr als 40.000 Insolvenzen und 150.000 Betriebsschließungen erwarten Experten in diesem Jahr. Deshalb schließen sich mittelständische Verbände zum „Aktionsbündnis Mittelstand“ zusammen, um den gemeinsamen Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen. Dabei sind: BVMW, Bundesverband der Selbständigen/Deutscher Gewerbeverband, Europaverband der Selbständigen/Bundesverband Deutschland und „markt intern“.

Neues Unternehmermagazin Der BVMW bringt ein neues Unternehmermagazin heraus: „Der Mittelstand“. Das neue Heft erscheint alle zwei Monate und löst das bisherige Magazin „erfolgreich selbständig“ ab. Weiteres auf Seite 113.

Hans-Peter Murmann, Mario Ohoven, Uwe Kremer und Karl Philippi (v. li.) schließen ihre Verbände zum „Aktionsbündnis Mittelstand“ zusammen.

2002 Januar 2002 Der Euro wird als Bargeld-Zahlungsmittel in Umlauf gebracht.

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Sparen mit der UnternehmerCard Günstig Tanken, Sonderkonditionen beim Autokauf oder günstiger Strom – mit diesen Rabattangeboten startet die BVMW-UnternehmerCard. Mit ihr profitieren Mitgliedsunternehmen bis heute von zahlreichen Sonderkonditionen.

Gegen Energie-Oligopol Der BVMW bekämpft das Oligopol auf dem deutschen Energiemarkt. Gerade Nutzungsentgelte machen dem Mittelstand zu schaffen. Deshalb fordern BVMW und Monopolkommission eine netzübergreifende Regulierungs­behörde – dem kommt die Bundesregierung schrittweise nach.

Das BVMW-Unternehmer-Service-Team präsentiert die BVMW-UnternehmerCard.

Erfolgreich mit Patenten Zahlungsmoral verbessern

Ein erfolgreiches Patent kann zum Rückgrat eines Unternehmens werden. Um kleinen und mittleren Unternehmen zu vermitteln, wie Patente für das eigene Unternehmen vorteilhaft genutzt werden können, veröffentlicht der Verband den Ratgeber „Wettbewerbsvorteile durch Patentinformation“.

Erfurter Dreiergipfel Ministerpräsident Dr. B. Vogel.

Nur jede zehnte Handwerker-Rechnung wird pünktlich gezahlt – das muss sich ändern. Thüringens Minister­ präsident Dr. Bernhard Vogel forciert mit dem BVMW auf Bundesebene eine Gesetzes­ initiative zur Verbesserung der Zahlungsmoral. Bei einem Arbeits­ treffen in der Berlin-Vertretung des Freistaates Thüringen übergibt Mittelstandspräsident Mario Ohoven das neue Politische Grundsatzprogramm des BVMW an den thüringischen Regierungschef.

BVMW-Landeschef Thüringen Günther Richter, Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus.

Im Vermittlungsverfahren zur Gegenfinanzierung der Steuerreform solle sich die Union kompromissbereiter zeigen, das fordern Mario Ohoven und BVMW-Landesgeschäftsführer Günther Richter beim Treffen mit dem neuen Ministerpräsidenten und CDU-Landeschef Dieter Althaus (Mitte) in Thüringen. Ohoven plädiert für den Abbau von Bestandssubventionen: zehn Prozent jährlich über einen Zeitraum von zehn Jahren.

2003 14. März 2003 Bundeskanzler Gerhard Schröder verkündet die Agenda 2010.

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Auszeichnung für IBWF-Präsidenten

Initiative Mittelstandsförderung Der BVMW unterstützt die Initiative Mittelstandsförderung. Im Jahr 2004 steht das Motto „Arbeiten wie die Besten der Branche“ im Mittelpunkt. Das Förderprogramm hilft mit Unternehmen aus der IT- und Dienstleistungsbranche Klein- und Mittelbetrieben dabei, IT-Werkzeuge einzuführen und professionelle Dienstleistungen zu nutzen.

Für seine ehrenamtliche Arbeit im Dienste des Mittelstands und sein soziales Engagement erhält Helmut F. Bachmann, Präsident des IBWF, das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Mario Ohoven würdigt seine Leistung: „Durch sein Engagement für insolvenzgefährdete Unternehmen hat sich Helmut Bachmann um die deutsche Wirtschaft verdient gemacht.“

Bildungsoffensive 21 Bildung ist und bleibt eines der bedeutendsten Themen unserer Gesellschaft – und dafür muss noch sehr viel getan werden. Mit der „Bildungsoffensive 21“ hat der BVMW sowohl die bildungspolitischen Forderungen an die Politik formuliert als auch den eigenen Beitrag des unternehmerischen Mittelstands zum praxisorientierten Bildungstransfer aufgezeigt.

Mittelstandspräsident Mario Ohoven trifft Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler (CDU).

2004 1. Januar 2004 EU-Osterweiterung: Weitere zehn Staaten treten der EU bei.

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Wirtschaftsgipfel in Peking Zum ersten Mal treffen sich Spitzenpolitiker und hochrangige Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft aus aller Welt zum „World Industrial and Commercial Organizations Forum“ in Peking. Es dient dem Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen weltweit. Mario Ohoven hält die Key-Note.

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) informiert beim Neujahrsempfang über aktuelle Reformprojekte ihres Hauses und zerstreut Befürchtungen in der Unternehmerschaft vor einer flächendeckenden Rechnungslegung nach US-amerikanischem Vorbild.

Marburger Mittelstands-Barometer In Kooperation mit der Forschungsstelle Mittelständische Wirtschaft der Philipps-Universität Marburg entsteht das Marburger Mittelstands-Barometer – eine repräsentative Umfrage unter BVMW-Mitgliedsunternehmen zur aktuellen Situation und zu Herausforderungen der deutschen Wirtschaft.

2004 1. Juli 2004 Amtsantritt des neuen Bundespräsidenten, Prof. Dr. Horst Köhler.

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BVMW erfolgreich in China Auf einer hochkarätig besetzten Konferenz in Peking mit Staatschefs, Ministern und anderen hohen Repräsentanten der Industrieländer gehört Mario Ohoven zu den wenigen, auserlesenen Referenten. Sieben konkrete Aufträge konnten mittelständische Unternehmen mit Hilfe des BVMW nach Hause nehmen. Im Rahmen seiner Reise trifft Ohoven mehrere Minister, u. a. Chinas Handelsminister Xilai Bo.

Mit Gerhard Schröder in Japan

BVMW-Vorstandsmitglied Manfred Gebhardt, Allein­ inhaber und Geschäftsführer der GebhardtStahl GmbH in Werl, begleitet den Bundeskanzler auf seiner Japanreise. Gebhardt trifft in Japan auf ein großes Marktpotential, unter anderem für Fensterund Klimatechnik. Gerhard Schröder unterstützt die Anregung japanische Investoren für die neuen Bundesländer zu gewinnen – durch das günstige Lohnniveau für das Hochpreisland Japan eine attraktive Option.

Premiere: Forum Führung Top-Speaker Dr. Reinhard K. Sprenger spricht vor 200 Führungskräften und macht damit den Auftakt der überaus erfolgreichen Veranstaltungsreihe „Forum Führung“. Zunächst wird Forum Führung im Raum Westfalen eingeführt, um Führungskräften Impulse und Orientierung zu geben. Heute findet die Eventreihe deutschlandweit mit mehr als 3.000 Teilnehmern jährlich statt.

2005 1. Januar 2005 Einführung des Arbeitslosengeldes II.

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Kurzer Dienstweg

Foto: S. Weiland

Peer Steinbrück (SPD), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, spricht beim Treffen mit dem Bundeswirtschaftssenat über Stellschrauben für die Zukunft: Eine allgemeine Steuersenkung sei ausgeschlossen, über eine Steuerbefreiung für reinvestierte Gewinne, wie es Mario Ohoven fordert, müsse man reden. Als Senatsmitglieder lange Amtswege bemängeln, wird Peer Steinbrück hellhörig: Wer in NRW investieren wolle und nicht weiter komme, solle ihn anrufen.

NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück trifft den Bundeswirtschaftssenat in der Staatskanzlei.

Kooperation mit türkischen Verbänden Ein neues Kooperationsabkommen öffnet die Türen in die Türkei. Mit der Vertragsunterzeichnung besiegeln BVMW und der Verband unabhängiger Industrieller und Unternehmer der Türkei (MÜSIAD), MÜSIAD Deutschland und die Förderagentur für kleine und mittlere Unternehmen (KOSGEB) eine enge Zusammenarbeit auf den Gebieten Handel und Industrie, Investment, Forschung und Technologie sowie Kultur. Im selben Jahr wird in der Türkei eine BVMW-Repräsentanz eröffnet.

Bundesweite Protestaktion „Der Mittelstand wehrt sich“ Ein neues Gesetz sieht vor, dass im Jahr 2006 der Zahlungszeitpunkt für die Beiträge zu den Sozialversicherungen um 15 Tage vorgezogen wird. In einer bundesweiten Protestaktion unterschreiben schon in den ersten beiden Wochen Hunderte Mittelständler die BVMW-Postkarte gegen den geplanten Liquiditätsentzug. Am Ende kann der BVMW mehr als 4.000 Unterschriften an den Deutschen Bundestag übergeben.

Vertragsunterzeichnung in Berlin: Mario Ohoven, Dr. Ditmar Staffelt, Erkan Gürkan, Dr. Ömer Bolat, Lütfü Güler (v. l.).

2005 22. November 2005 Dr. Angela Merkel (CDU) wird Bundeskanzlerin.

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Für eine erfolgreiche Zukunft

Der Verband schließt das Projekt „Initiative der mittelständischen Wirtschaft zur Förderung der Unternehmensnachfolge und Existenzgründung für Frauen“ – gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – erfolgreich ab.

Foto: fercon

Unternehmerinnen braucht das Land

Große Mehrheit für Mario Ohoven: Die Bundes- und Wahlversammlung in Soest bestätigt den Vorzeigeunternehmer aus Neuss in seinem Präsidentenamt. Klare Mehrheiten gibt es auch für den Vorstand.

Präsidium und Vorstand des BVMW gewählt: Willi Grothe, Michael Becker, Dr. Helmut Baur, Mario Ohoven, Iris Gess, Dr. Gunter Müller, Friedhelm Runge, Manfred Gebhardt, Dr. Jochen Leonhardt (v. li.).

„Mittelständler“ Roman Herzog Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Roman Herzog empfängt den Bundeswirtschaftssenat. Über die Lage des Mittelstandes zeigt sich der Altpräsident so gut informiert, als hätte er selbst schon an der Spitze eines mittelständischen Unternehmens gestanden.

Indisch-deutsche Zusammenarbeit Der BVMW ist nun auch auf dem Wachstumsmarkt Indien präsent. Vom Verbandsbüro in der Hauptstadt Delhi aus werden Unternehmen in Indien sowie solche, die mit Indien kooperieren wollen, umfassend beraten und betreut. Die indische Botschafterin, Ihre Exzellenz Meera Shakar, verspricht, die Zusammenarbeit von deutschen und indischen Mittelständlern mit Hilfe ihrer Botschaft in Berlin nach Kräften zu fördern.

Der Präsident der Europäischen Kommission José Manuel Barroso trifft den europäischen Mittelständspräsidenten Mario Ohoven zum Gespräch.

2006 19. Mai 2006 Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent.

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Rüttgers zieht Bilanz Eine Delegation von 65 Wirtschaftssenatsmitgliedern – diese Zahl hatte die Staatskanzlei als Limit vorgegeben – besucht den Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen Dr. Jürgen Rüttgers (CDU). Nach einem Jahr Regierung zieht er gegenüber dem Mittelstand eine positive Bilanz: Novellierung der Vergabegrundsätze, Kostenentlastung für Klein- und Mittelbetriebe beim Emissionshandel und die Übertragung der Zuständigkeit für Ausnahmegenehmigungen von der Meisterpflicht an die Handwerkskammern.

Erster Deutsch-RumänischBulgarischer Wirtschaftstag Initiiert vom BVMW Nord, findet in Hamburg der erste Deutsch-Rumänisch-Bulgarische Wirtschaftstag statt. Rumäniens Botschafter Bogdan Mazuru wirbt für sein Land als „Sprungbrett nach Osten“. Ein Kooperationsabkommen wird zwischen Marian Miron, Vize­präsident des Nationalrats der kleinen und mittleren Unternehmen Rumäniens (CNIPMMR), und HansWerner Czerwinski, BVMW-Landesgeschäftsführer und Honorarkonsul von Rumänien, geschlossen.

Beim Deutsch-Rumänisch-Bulgarischen Wirtschaftstreffen: Rumäniens Botschafter Bogdan Mazuru, Adina Utes, Leiterin des Rumänienforums des BVMW Nord, Präsident Mario Ohoven und Honorarkonsul Hans-Werner Czerwinski.

Tag der Wirtschaft Über die Jahre hat sich der Tag der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen im regionalen Mittelstand mit mehr als 5.000 Besuchern etabliert. Die Schirmherrschaft beim Tag der Wirtschaft 2007 in Düsseldorf hat der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Franz Müntefering (SPD). Die gelungene Mischung aus Ausstellung, Kongress, Workshops und Kontaktplattform überzeugt nicht nur BVMW-Mitglieder, sondern jährlich Tausende Mittelständler.

BVMW-Innovationsforum „Der Wandel kommt, wir gehen voran“ unter diesem Motto steht das BVMW-Innovationsforum 2007. Die Bedeutung des Dienstleistungssektors in Deutschland ist immens, doch Internationalisierung und Export von Dienstleistungen bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück. Die Workshops „Wachstumspotenziale durch Verflechtung von Dienstleistungen“, „Internationalisierung von Dienstleistungen“ und „Altersbezogene Dienstleistungen Wachstumschancen für den Mittelstand“ bieten Mittelständlern die Chance zum Erfahrungsaustausch.

2007 9. August 2007 Beginn der globalen Banken- und Finanzkrise. Apple bringt das iPhone auf den Markt.

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Kunst trifft Mittelstand

Foto: Anja Kutzsch

Ostafrika – deutsche Investoren gesucht

Parlamentarisches Frühstück zur Erbschaftsteuerreform

STEUERN & ABGABEN RUNTER !

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Mitglieder der BVMW-Steuerkommission legen beim Parlamentarischen Frühstück den Bundestagsabgeordneten dar, welche fatalen Folgen das Erbschaftsteuergesetz in der geplanten Form auf Liquidität, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe hätte. Mit Erfolg: Die Mitglieder des Finanzausschusses zeigen sich von den Argumenten sichtlich beeindruckt und stellen Korrekturen am Gesetzentwurf im Sinne des Mittelstands in Aussicht.

Unter dem Titel „Pro Zession und Controversia“ beginnt der BVMW eine Reihe von regelmäßigen (Verkaufs-)Ausstellungen in der Bundesgeschäftsstelle in Berlin. In der ersten Ausstellung werden über 80 Arbeiten des Dresdner Künstlers und BVMW-Mitglieds Jochen Rohde gezeigt. Mehr als 200 Gäste nehmen an der Vernissage teil.

NETTO Um Ihnen 17 NETTO auszuzahlen, muss unser Unternehmen MEHR (!) als 27 aufwenden. Die Differenz kassieren Staat und Versicherungen. Das ist zu viel. Steuern und Abgaben müssen sinken. Damit der Mittelstand wettbewerbsfähig bleibt und Sie NETTO mehr in der Tasche haben. Weitere Informationen und die politischen Forderungen unserer Interessenvertretung finden Sie unter www.BVMW.de

Eine Initiative des BVMW. Die Stimme des Mittelstands.

Druck: Druckhaus Schöneweide GmbH, Ballinstr. 15, 12359 Berlin Herausgeber und V.i.S.d.P.: Bodo Schwarz, Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) e.V., 10117 Berlin

Den ostafrikanischen Markt entdecken und erschließen: Die Botschafter Ahmada R. Ngemera (Tansania), H. Mutuma Kathurima (Kenia), Nyine Bitahwa (Uganda), Domitille Barancira (Burundi) und James Ngango (erster Botschaftsrat Ruandas) vereinbaren eine enge Zusammenarbeit mit dem Verband. Ihr Ziel ist es, deutsche Investoren für Ostafrika zu interessieren.

Jochen Rohde überreicht dem Vorsitzenden der Daniel Barenboim Stiftung, Tabaré Perlas, einen Scheck von den Erlösen des Verkaufs seiner Werke.

STEU E

Exzellenzen für Ostafrika: H. Mutuma Kathurima, Nyine Bitahwa, Barbara Bonrath-Kaster (BVMW), Ahmada R. Ngemera, Domitille Barancira und James Ngango vereinbaren in der Bundesgeschäftsstelle Berlin eine enge Kooperation mit dem BVMW.

Leipziger Platz 15, 10117 Berlin Telefon: 030 / 53 32 06-0 E-Mail: info@bvmw.de, www.bvmw.de

Unter dem Motto „Mehr Netto vom Brutto“ startet der BVMW eine bundesweite Plakataktion in Unternehmen. Das Ziel: Senkung der staatlichen Steuer- und Abgabenlast für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Mario Ohoven, Otto Bernhardt, finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und Lothar Binding, MdB (SPD), beim Parlamentarischen Frühstück des BVMW (v. li.).

2008 1. Januar 2008: Die Unternehmensteuerreform tritt in Kraft.

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Mit einer eigenen Stiftung fördert der Verband das unternehmerische Denken in Schulen, Ausbildungsstätten und Universitäten. Diese unterstützt Schülerfirmen, Wettbewerbe und den aktiven Austausch zwischen Unternehmen und Schülern – für den unternehme­ rischen Nachwuchs von morgen.

Flotte Flitzer Klein aber oho – was für den Mittelstand gilt, gilt auch für den Smart. Ab sofort ist der BVMW noch mobiler. Die flotten Flitzer stehen allen BVMW-Repräsentanten zur Verfügung. Versehen mit dem Verbands-Branding sorgen sie für Präsenz auf Deutschlands Straßen. Die Flotte startet mit 40 Smarts.

Foto: Henry-Martin Klemt

BVMW-Stiftung gegründet

Der Mittelstand im Dialog mit Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) auf dem Jahresempfang in Berlin: Unter Moderation von Topjournalist Heiner Bremer (n-tv) debattieren Bestsellerautor Dieter Balkhausen, Wirtschaftsforscher Prof. Dr. Thomas Straubhaar und der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Otto Bernhardt, über den Tsunami auf den internationalen Finanzmärkten und dessen Folgen für den deutschen Mittelstand.

Zehn-Punkte-Programm zur Finanzkrise: „Jetzt hilft nur noch die ganz große Axt“ Mario Ohoven sagte bereits vor 2007 den Zusammenbruch der internationalen Geldmärkte voraus. Zu diesem Zeitpunkt stieß er noch auf Unverständnis. Ein Jahr später ist sein Rat in Politik und Wirtschaft gefragt. Ohoven spricht Klartext: „Jetzt hilft nur noch die ganz große Axt“. Zur Bewältigung der Finanzkrise schlägt er ein Zehn-Punkte-Programm vor: kurzfristig konzentrierte Zinssenkung Verringerung des zu hohen Fremdkapitalanteils der international aktiven Großbanken Teilverstaatlichung der 50 global systemrelevanten Banken ein verpflichtendes globales Konjunkturprogramm für die G7-Staaten Kreditversorgung von Firmen durch staatliche Förderbanken Einschränkung des Handels auf den Devisen- und Kapitalmärkten Verbot von Finanz-Innovationen außerhalb der Bilanz bessere Liquiditätsvorsorge der Banken stärkere Haftung von Bankmanagern Selbstbehalt bei der Bündelung und Verbriefung von Kreditrisiken

2008 15. September 2008 Das US-amerikanische Finanzinstitut Lehman Brothers meldet Insolvenz an.

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Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl Gipfeltreffen in Brüssel

Mit seinen Wahlprüfsteinen unterzieht der BVMW die Mittelstandspolitik der Parteien kurz vor der Bundestagswahl einer kritischen Überprüfung. In der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin stellt Mario Ohoven die Wahlprüfsteine und das im Januar verabschiedete Grundsatzprogramm vor 85 Abgeordneten vor. Auf Podiumsdiskussionen in den Regionen nutzten Unternehmer später die Wahlprüfsteine, um ihren Wahlkreiskandidaten auf den Zahn zu fühlen.

Foto: Ekko von Schwichow

EU-Kommissions-Vizepräsident Joaquín Almunia und der Präsident der CEA-PME, Mario Ohoven.

Als deutscher und europäischer Mittelstands­ präsident diskutiert Mario Ohoven mit EU-Kommissions-Vizepräsident und Finanzkommissar Joaquín Almunia über die neue Europäische Strategie für Wachstum und Beschäftigung. Mit der Wissensbilanz (InCaS) wurde ein europaweit einsetzbares Instrument geschaffen, mit dem Mittelständler ihr Geschäftsmodell optimieren können. Bei Arbeitgeberzusammenschlüssen profitieren deutsche Mittelständler von den Erfahrungen in Frankreich. Dort beschäftigen Klein- und Mittelbetriebe Arbeitnehmer gemeinsam, um Schwankungen beim Arbeitsaufkommen ausgleichen zu können.

Unternehmerführerschein Wie steuert man ein Unternehmen? In einem mehrstufigen Programm bekommen Schülerinnen und Schüler aus Schulen und Berufsschulen Einblicke in betriebswirtschaftliche Zusammenhänge – und abschließend einen Unternehmensführerschein. Als Kooperationspartner des Berliner Vereins „Innovationen in der Bildung“ trägt der BVMW das Projekt bundesweit in die Regionen mit Unterstützung mittelständischer Unternehmen.

2009 20. Oktober 2009 Aus für das Versandhaus Quelle.

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Kanzlerin bei Thüringer Wirtschaftssenator

Foto: OTZ, Thomas Fuchs

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und die stellvertretende Thüringer Ministerpräsidentin Birgit Diezel sind zu Gast im Unternehmen bei BVMW-Wirtschaftssenator und „Thüringer Unternehmer 2007“ Dr. Wolfgang Maruschky. Die Bundeskanzlerin würdigt die unternehmerische Leistung, in schwieriger Zeit Kurs zu halten. Das restriktive Verhalten der Banken gegenüber dem Mittelstand bewertet sie kritisch.

Gruppenbild mit der Bundeskanzlerin nach dem Betriebsrundgang beim BVMW-Unternehmer Dr. Wolfgang Maruschky.

Foto: Tina Merkau

Würdigung für BVMW-„Urgestein“

Schulterschluss mit Brasilien Der brasilianische Mittelstandsverband SEBRAE und der BVMW arbeiten künftig zusammen – das beschließen die Präsidenten, Paulo Gernandes Tigre und Mario Ohoven, auf der Hannover Messe. Tigre, zugleich Präsident des Industrieverbandes Rio Grande do Sul (FIERGS), lädt den BVMW-Präsidenten und eine Delegation von mittelständischen Unternehmern aus Deutschland zu einem Besuch der Messe Mercopar in Brasilien ein.

Zum 80. Geburtstag von Peter Menke-­ Glückert, dem Vorsitzenden des Deutschen Forums Nachhaltiger Mittelstand im BVMW, gibt die Friedrich-Naumann-Stiftung einen Empfang in Bonn. Mario Ohoven und Bundesgeschäftsführer Bodo Schwarz verleihen dem Jubilar die Goldene Ehrennadel mit Smaragd in Würdigung seiner langjährigen Verdienste um den Verband und den deutschen Mittelstand.

Foto: Sheila

Dr. Guido Westerwelle gratuliert Peter Menke-Glückert.

Kooperationsvereinbarung: Der BVMW trifft die brasilianische Delegation unter Leitung von SEBRAE-Präsident Paulo Gernandes Tigre (2. v. li.) in Hannover.

2009 1. Dezember 2009 Erstes Batteriegesetz in Deutschland tritt in Kraft.

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1 | 2010 Februar | März 4,90 Euro

Der Mittelstand. www.bvmw.de

Das Unternehmermagazin

Anno.

Den Optimismus wahren. Der Jahresbericht des BVMW 2009.

Vorsprung durch Innovation Technologische Herausforderungen für den Mittelstand .............. S. 6 Rainer Brüderle

Steueränderungen 2010: Die wichtigsten Neuerungen ........................... S. 22

IT und Finanzen: Auf Kernkompetenzen konzentrieren ........................ S. 38 Dr. Heiner Diefenbach

Neuer Look Frisch und ein bisschen frech – so präsentiert sich das BVMW-Unternehmermagazin „Der Mittelstand.“ im neuen Design. In diesem Jahr wird zum ersten Mal der Jahresrückblick „Anno.“ veröffentlicht.

Mittelstandsklausel für Basel III Der BVMW setzt alle Hebel in Bewegung, um Mittelständlern den Zugang zu Krediten zu erleichtern. Auf einer Presse­ konferenz in der Börse Frankfurt und bei einem Parlamentarischen Frühstück in Straßburg sprechen sich BVMW und CEA-PME für eine Mittelstandsklausel aus und plädieren für eine Generalrevision des Basel-Regelwerks. Demnach müssen die Banken für Kredite an Mittelständler mehr Eigenkapital unterlegen als etwa für griechische Staatsanleihen. Abhilfe sollen die vom BVMW-Arbeitskreis Basel III vorgelegten Vorschläge schaffen. Erster Erfolg: Die Bundesregierung setzt auf Anregung des BVMW einen Kreditmediator ein.

Israels Staatspräsident Schimon Peres empfängt Mario Ohoven in Jerusalem.

Der BVMW in der Frankfurter Börse.

Mario Ohoven begrüßt Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) beim Jahresempfang im Hotel Maritim in Berlin.

Chile: Staatspräsident Sebastián Pinera empfängt Mario Ohoven.

2010 27. Januar 2010 Steve Jobs präsentiert das erste iPad.

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BVMW-BusinessMobil Der direkte Kundenkontakt ist entscheidend für den Erfolg. BVMW-Repräsentant Kay Lied hat eine passende Umgebung für mobiles Arbeiten direkt beim Kunden geschaffen: ein voll ausgestattetes und vernetztes Wohnund Büromobil. Seit 2009 baut der Unternehmer in der Wirtschaftsregion Frankfurt-Rhein-Main das Koopera­ tionsnetzwerk „Logistik & Mobilität“ auf. Mit seinem BusinessMobil ist Kay Lied in einem Radius von bis zu 600 Kilometern um Frankfurt präsent. Service vor Ort: BusinessMobil im Industriepark Hoechst.

Gründung der Bundeskommission „Arbeit und Soziales“ Zu Gast bei Würth Mehr als 120 Wirtschaftssenatoren, darunter die Chefs von Viessmann und Vorwerk, waren der Einladung von Vorzeigeunternehmer Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth in die Hohenloher Provinz zur Würth-Gruppe gefolgt. Aus einem Schrauben-Großhandel mit zwei Mitarbeitern entstand dort in atemberaubender Geschwindigkeit ein weltweites Imperium. Beim Fest­ abend im Schlosshotel Friedrichsruh skizziert Prof. Reinhold Würth die Quintessenz seines unternehmerischen Wirkens: „Wachse niemals ohne Gewinn“.

Die Kommission bündelt die fachlichen Kompetenzen der Mitglieder zu den Themen der Arbeitswelt, darunter Einstellungshemmnisse und Fachkräftesicherung. Sie erarbeitet aus unternehmerischer Sicht Stellungnahmen zu Gesetzesvorhaben und Konzepten der Bundesregierung.

Die Mitglieder der Bundeskommission „Arbeit und Soziales“ bei der Gründung in Leipzig.

Parlamentspräsident Dr. Norbert Lammert (CDU) empfängt eine Delegation des Wirtschaftssenats und gewährt seinen Gästen im Reichstag Einblicke in den parlamentarischen Alltag. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) und Staatssekretär Dr. Bernhard Heitzer stellen Dank an den Gastgeber: sich den Fragen der Wirtschafts­ Mario Ohoven übergibt Parlaments­ präsident Dr. Norbert Lammert ein senatoren.

Foto: Ekko von Schwichow

Reichstagssempfang für Wirtschaftssenat

BVMW-Geschenk.

2010 Dezember 2010 Beginn des Arabischen Frühlings.

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Antonio Tajani, Vizepräsident der EU-Kommission.

Bildungsgipfel Wachstum und Wohlstand gibt es nicht ohne Bildung und Forschung. Der BVMW engagiert sich für eine steuerliche Forschungsförderung: Ausgaben der Mittelständler für Forschung und Entwicklung sollen mit einer Steuergutschrift honoriert werden. Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) teilt die Position des BVMW.

Foto: Jürgen Blume

Foto: Jürgen Blume

Antonio Tajani, Vizepräsident der EU-Kommission und EU-Industriekommissar, trifft Mario Ohoven zu einem Spitzengespräch über die Mittelstandspolitik in Europa. Beide sind sich einig: Um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, gilt es die Vergabe von Krediten an kleine und mittlere Unternehmen zu stärken.

Foto: Christian Frey

Mittelstandspolitik in Europa

Jahresempfang: Bundesarbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen mit Mittelstandspräsident Mario Ohoven und Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen. Bundesforschungsministerin Annette Schavan.

Internationaler Marketingtag

Abgeordnete des Europaparlaments diskutieren mit dem Politischen Beirat des BVMW über europäische Mittelstandspolitik. Im Fokus stehen Finanzmarktregulierung, Normen, öffentliches Auftragswesen, Vergaberecht und einheitliche Rechtsformen.

Foto: Henry-Martin Klemt

Globalisierung als Chance für den Mittelstand – mehr als 300 Unternehmer/innen konsultieren Experten, wie Michael Müller, BVMW-Repräsentant in Tokio (links), beim 5. Internationalen Marketingtag in Frankfurt (Oder) zu Auslandsmärkten.

Politischer Beirat in Brüssel

2011 11. März 2011 GAU im japanischen Atomkraftwerk Fukushima.

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Gipfeltreffen in Wien

Soziales Engagement: Ausbildungsprojekt in Burkina Faso Foto: King Bueno

Das Center for Global Dialogue and Cooperation (CGDC) hat Mario Ohoven als deutschen Wirtschaftsvertreter zu einem Gipfeltreffen nach Wien eingeladen. Neben Spitzenpolitikern der Balkanstaaten nimmt der ehemalige US-Präsident Bill Clinton als Keynote-Speaker teil.

Moskau. Kunst. Berlin 20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin-Moskau: Im Rahmen der Feierlichkeiten des Berliner Senats zeigt der BVMW im Mosse Palais die Arbeiten acht russischer Künstlerinnen und Künstler, die Berlin als Standort für Leben und Wirken auserkoren haben. Dimitry Vrubel zum Beispiel malte den Bruderkuss von Honecker und Breschnew auf ein Stück Berliner Mauer.

Der BVMW und seine Mitgliedsunternehmen unterstützen das mit der Stiftung UNESCO gemeinsam initiierte Berufsausbildungszentrum in Nabelin, Burkina Faso, in Afrika. Durch Spenden finanziert der Verband verschiedene Ausbildungslehrgänge. Zugleich werden Jugendlichen und jungen Erwachsenen neben Lesen, Schreiben und Rechnen landwirtschaftliche Techniken vermittelt.

Auftraggeber Bundeswehr

Foto: Helge Hoffmann

Foto: Carsten M. Meissner

Verteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière (CDU) beim BVMW in Leipzig: Mario Ohoven wirbt für eine engere Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr als Auftraggeber und dem deutschen Mittelstand. Als verlässlicher und starker Partner solle dieser bei der Vergabe öffentlicher Leistungen stärker berücksichtigt werden.

Erfolg: Aus für ELENA Die Pläne, 2012 ein elektronisches Entgeltnachweis-Verfahren (ELENA) einzuführen, werden eingestellt, wie es der BVMW bereits 2010 als erster Verband gefordert hatte. Aufwand und Kosten für die Erhebung und Speicherung der Datensätze wären für Unternehmer zu hoch.

Verteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière.

2011 30. Juni 2011 Der Deutsche Bundestag beschließt den Atomausstieg bis 2022.

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Foto: L´Osservatore Romano

Foto: BILDSCHÖN

Papstaudienz

Politisches Treffen im Berliner Reichstag: SPDFraktionschef Dr. Frank-Walter Steinmeier. Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. empfängt Mario Ohoven zu einer Audienz im Vatikan.

IBWF-Zertifizierung anerkannt Erfolg für das IBWF: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle erkennt die IBWF-Zertifizierung an. Seit 1. Juli 2012 müssen Unternehmensberater einen Qualitätsnachweis vorlegen, wenn sie für ihre Klienten Beratungskostenzuschüsse beantragen wollen.

Gründung der Energiekommission Mittelständische Unternehmer wirken zusammen, um eine wirtschaftlich effiziente, sichere und nachhaltige Energiepolitik zu fördern. Leitsatz des BVMW-Energiekonzepts ist der Grundsatz „so dezentral wie möglich, so zentral wie nötig“.

Deutsch-italienisches Mittelstandsbündnis Foto: Erich Benz

Kooperationsvereinbarung vor historischer Kulisse auf dem Petersberg bei Bonn: Mario Ohoven und Prof. Dr. Maurizio Casasco, Präsident des italienischen Mittelstandsverbandes CONFAPI, unterzeichnen ein Abkommen für ein gemeinsames Auftreten zu Fragen des Mittelstandes auf europäischer Ebene. Prof. Dr. Maurizio Casasco.

Mit der Wachstumsinitiative „Antrieb Mittelstand“, heute „mittelstand DIE MACHER“, führen BVMW und Telekom eine bundesweite Roadshow durch, um den Mittelstand für das digitale Zeitalter fit zu machen: Von Industrie 4.0 bis Social Media – auch im Mittelstand geht es zukünftig nicht mehr ohne. (Weiteres auf Seite 118)

2012 18. März 2012 Joachim Gauck wird zum 11. Bundespräsidenten gewählt.

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Foto: Toni Momtschew

Digitale Zukunft


Plan B für den Euro Kooperation mit Brasilien Deutsche Technologie und brasilianische Power – bei der Solarenergie arbeiten Deutschland und Brasilien zusammen. Sieben Stadien im ganzen Land werden für die Weltmeisterschaft 2014 mit Solarzellen versehen. Der BVMW entwickelt mit dem brasilianischen Wirtschaftsverband CNI und weiteren Verbänden ein Austauschprogramm für Fachkräfte.

Erste Reihe (v. li.): Dr. Thomas Mayer, Prof. Dr. Roland Vaubel, Prof. Dr. Bernd Lucke, Mario Ohoven, André ten Dam, Ludwig Schuster, Christian Gelleri, Peter Menke-Glückert, Prof. Dr. Markus C. Kerber, Reinhard Hübner.

Wie geht es weiter mit Griechenland und dem Euro? Hochkarätige Wirtschaftswissenschaftler diskutieren beim BVMW-Expertensymposium über eine Euro-Doppelwährung. Bei einer Parallelwährung würde Griechenland im Euro bleiben und gleichzeitig die Drachme als Zahlungsmittel einführen. Durch Anpassung des Wechsel­kurses könnte das Land die Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Erfolgreiche Energiepetition Der Mittelstand begrüßt die Energiewende, jedoch nicht um jeden Preis. Der BVMW startet die Bundestagspetition „Für bezahlbaren und nachhaltigen Strom“. Eine Hauptforderung: Den staatlichen Anteil von rund 45 Prozent am Strompreis (Endverbraucher) spürbar zu senken. Innerhalb kürzester Zeit werden 50.000 Unterschriften gesammelt. Damit stößt der BVMW eine öffentliche Debatte über den Strompreis an.

Foto: BILDSCHÖN

Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff mit BVMW-Präsident Mario Ohoven während des Besuchs einer EU-Delegation in Brasilien.

Zur Energiewende führt Mario Ohoven intensive Gespräche mit Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU).

Erfolg: „Kleine Unternehmensteuerreform” Wie vom BVMW gefordert, vereinfacht der Bundestag in der „kleinen Unternehmensteuer­ reform“ die Reisekostenabrechnung. Die Umsatzsteuer bei der Istversteuerung wird dauerhaft auf 500.000 Euro festgeschrieben.

2012 6. November 2012 Barack Obama gewinnt die Präsidentschaftswahlen in den USA.

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Unmittelbar vor der Bundestagswahl ist Mario Ohoven zu Gast beim baden-württembergischen Regierungschef Winfried Kretschmann. Der wertkonservative katholische Grüne leitet seit zwei Jahren eine rot-grüne Landesregierung, die sich die Zustimmung vieler Unternehmer an Rhein und Neckar erarbeitet hat.

Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg

Zu Gast im Ländle

Deutsch-amerikanischer Gipfel

Foto: Thomas Ecke

Foto: Juri Reetz Pressefotoberlin

Beim deutsch-amerikanischen Gipfeltreffen würdigt Mario Ohoven die guten Handelsbeziehungen, kritisiert aber auch die Ausspähung deutscher Unternehmen durch US-Geheimdienste. Bei der Verleihung des Henry Kissinger Prize in Berlin traf er den ehemaligen US-Außenminister Henry Kissinger und Ex-US-Außenministerin Madeleine Albright.

Zu Gast bei Friedensnobelpreisträgerin Mit einer EU-Wirtschaftsdelegation bereist Mario Ohoven die wichtigsten Länder des Wachstumsmarktes Südostasien: Vietnam, Myanmar und Thailand. Ein besonderer Höhepunkt ist der Empfang durch Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi in der Handelskammer in Yangon (Myanmar).

2013 28. Februar 2013 Papst Benedikt XVI. tritt von seinem Amt zurück, Nachfolger wird Papst Franziskus.

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Anhörung im Bundestag

Foto: Christian Kruppa

Aufgrund der erfolgreichen BVMW-Petition „Für bezahlbaren und nachhaltigen Strom“ wird Mario Ohoven zu einer Anhörung in den Deutschen Bundestag geladen. Dort stellt er gemeinsam mit Reinhard Schneider, Geschäftsführer von Werner & Mertz und Vorsitzender der Energiekommission, das BVMW-Energiekonzept „so dezentral wie möglich, so zentral wie nötig“ vor. Die Ausschussmitglieder aller Parteien danken Ohoven ausdrücklich für die Petition, die ein wichtiger Impuls für die Energiepolitik sei (siehe Seite 128).

BWS in Brüssel Foto: Alain Bienenstock

Eine Delegation des Bundeswirtschaftssenats (BWS) führt in Brüssel Hintergrundgespräche zur Energiepoli­ tik und zur Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft. Höhepunkt ist der Empfang bei der EU-Kommission durch Vizepräsident Antonio Tajani und Kommissar Günther Oettinger.

Vor mehr als 300 Unternehmern in Südthüringen würdigt Mario Ohoven die Erfolge der Agenda 2010. Im Zusammenhang mit den Steuerplänen der SPD zur Bundestagswahl warnt er vor den katastrophalen Folgen einer Substanzbesteuerung für den deutschen Mittelstand. Gemeinsam zeichnen Dr. Frank-Walter Steinmeier, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, und Ohoven verdiente Unternehmer mit dem BVMW-Mittelstandspreis aus.

Foto: Lübke

Wirtschaftstreffen in Suhl

Gruppenbild mit Preisträgern: Dr. Wolfgang Voß, Finanzminister Thüringen; Dr. Frank-Walter Steinmeier, SPD-Fraktionschef; Mario Ohoven; Reiner Jacob, Analytik Jena GmbH; Rita Worm-Horn, Farbglashütte Lauscha (v. li.).

2013 1. August: Jedes Kind hat von seinem ersten Geburtstag an einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Eltern, die ihre Kinder im zweiten und dritten Lebensjahr zu Hause betreuen, erhalten ein monatliches Betreuungsgeld.

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Mittelstandspräsident in Moskau „Mission Wachstum für Russland“ ist das Motto einer Delegationsreise nach Moskau und St. Petersburg, an der Mario Ohoven auf Einladung von EU-Vizepräsident Antonio Tajani teilnimmt. Ohoven spricht Probleme offen an: Trotz WTOBeitritt stoßen deutsche Mittelständler bei der Einfuhr von Waren nach Russland oft auf bürokratische Hürden. Alexei Likhachev, stellvertretender Minister für wirtschaftliche Entwicklung, verspricht daraufhin stärkere Anstrengungen seines Ministeriums.

Diskussionsrunde mit Unternehmern und Spitzenpolitikern in Moskau: EU-Vizekommissionspräsident Antonio Tajani; Fernando M. Valenzuela, Botschafter der Europäischen Union in Russland; Alexei Likhachev, stellvertretender Minister für wirtschaftliche Entwicklung; Didier Herbert, Direktor EU Kommission; Mario Ohoven (v. li.).

Hart am Wind

Foto: Stefan Wagemanns

Die Eventreihe „Hart am Wind”, die Unternehmen und Top-Sportler zusammenbringt, geht in die nächste Runde. Spitzen­ segler geben Einblicke in ihre Arbeit und Unternehmern Stoff zum Nachdenken. Der Event ist Teil der Innovationsallianz „Weiterdenken“ von AUDI, SAP und BVMW. Das Ziel: Innovationsbereitschaft im Mittelstand zu stärken und eine Plattform für den Austausch zu schaffen.

Foto: Fabian Matzerath

Mittelstandsallianz

Zwanzig mittelständisch geprägte Branchenverbände bilden unter dem Dach des BVMW eine starke Allianz, um zukünftig noch nachhaltiger für die Interessen des Mittelstands eintreten zu können. Damit vertritt der BVMW rund 270.000 Unternehmen mit über 9 Millionen Mitarbeitern. Mario Ohoven und die Präsidenten aller beteiligten Verbände unterzeichnen im Haus der Bundespressekonferenz das Mittelstands-Manifest. In einem 10-Punkte-Plan für den Mittelstand formulieren sie die wichtigsten politischen Forderungen (siehe Seite 40).

2013 22. September 2013 Dr. Angela Merkel beginnt an der Spitze einer Großen Koalition ihre dritte Amtszeit als Bundeskanzlerin.

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[m]IT Sicherheit erfolgreich

Foto: Dr. Karen Römpler

Hohe Auszeichnung

Der BVMW schließt erfolgreich das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Projekt [m]IT Sicherheit im Rahmen der Task Force „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“ ab. Von Juni 2012 bis Dezember 2013 engagierte sich der Verband gemeinsam mit Finanzierern als Brückenbauer.

Erfolg: Basel III entschärft Für sein langjähriges Engagement beim Aufbau des Thüringer Mittelstandes erhält BVMW-Landesgeschäftsführer Günther Richter das Bundesverdienstkreuz am Bande. Im Auftrag des Bundespräsidenten überreicht die thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht die ehrenvolle Auszeichnung.

Durch die neuen Eigenkapitalvorschriften für den Finanzsektor werden Kredite an den Mittelstand knapper und teurer. Die mittelständischen Unternehmen werden für eine Krise bestraft, die sie nicht verursacht haben. Deshalb haben sich EU-Kommission, Rat und Europaparlament auf die vom BVMW vorgeschlagene Mittelstandsklausel verständigt: Risikogewichte werden gesenkt und die Retailgrenze wird angehoben.

Vertrauensbeweis für Vorstand

Foto: Die Lichtmanufaktur

Mario Ohoven wird von der Bundesversammlung in Melle bei Osnabrück einstimmig als BVMWPräsident bestätigt. Vizepräsidenten des Verbandes, ebenso nach einstimmiger Wahl, werden Willi Grothe und Dr. Hans-Michael Pott. Ebenso einstimmig in den Vorstand gewählt werden Rainer Alzinger, Dr. Helmut Baur, Jens Bormann, Dr. Jochen Leonhardt, Dr. Walter Niederstätter und Arthur Zimmermann.

Der neue BVMW-Vorstand: Jens Bormann, Willi Grothe, Dr. Jochen Leonhardt, Mario Ohoven, Rainer Alzinger, Dr. Helmut Baur, Dr. Hans-Michael Pott, Dr. Walter Niederstätter (v. li.).

2013 Der Whistleblower Edward Snowden enthüllt eine Überwachungs- und Spionageaffäre.

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Kooperation mit Korea BVMW und ver.di ziehen bei TTIP an einem Strang: Ver.di-Chef Frank Bsirske und Mario Ohoven.

Mittelstand.

Südkorea als Nummer drei in Asien hinter China und Japan setzt wie Deutschland auf den Mittelstand. Auf einer gemeinsamen Mittelstandskonferenz mit dem wichtigsten südkoreanischen Mittelstandsverband Kbiz tauscht sich Mario Ohoven mit dem südkoreanischen Wirtschaftsminister Sang-Jick Yoon in Berlin aus.

DER

03 / 2014 | Juni / Juli 2014 | 4,90 Euro

Das Unternehmermagazin

Themenschwerpunkt: Mittelstand und Bildung

Lebenslanges Lernen

Was Bildung heute leisten muss Arthur Zimmermann

Mittelstandsallianz bei Ministerin Vertreter der Mittelstandsallianz führen regelmäßig Gespräche mit politischen Entscheidern unseres Landes, u.  a. mit Bundesarbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles (SPD). Gemeinsam möchte man die Aktionswoche Fachkräfte unter Einbindung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchführen. Andrea Nahles kündigt zudem Besuche bei BVMW-Mitgliedsunternehmen an.

Bildungshoheit der Länder – ein Auslaufmodell? Prof. Dr. Johanna Wanka

Foto: Christian Kruppa

Das Unternehmermagazin „Der Mittelstand.“ erhält eine neue Blattstruktur. Von nun an haben auch kleine Meldungen und unternehmerische Erfolgsgeschichten ihren festen Platz. Andrea Nahles empfängt die Mittelstandsallianz.

Spitzengespräche in Südamerika

Argentiniens Außenminister Héctor Timermann mit Mario Ohoven.

EU-Kommissionsvizepräsident und Industriekommissar Antonio Tajani reist mit Mario Ohoven und einer Unternehmerdelegation aus Europa nach Argentinien und Paraguay. Sie führen Gespräche mit über zehn Ministern und Staatssekretären beider Länder aus den Ressorts Wirtschaft, Industrie, Tourismus und Außenbeziehungen.

2014 1. Januar 2014 Einführung der elektronischen Gesundheitskarte.

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Premiere: Mittelstand Media Award

Foto: Jörg Carstensen

Foto: Jörg Carstensen

Auf einer glanzvollen Gala wird zum ersten Mal der vom BVMW ausgelobte und gestiftete Mittelstand Media Award verliehen. Der erste Preisträger heißt Dr. Nikolaus Förster, Geschäftsführer und Gesellschafter des Unternehmermagazins „impulse“. Mit dem Preis zeichnet der BVMW künftig jährlich einen Journalisten aus, dessen Arbeit den Leistungen und der Bedeutung des deutschen Mittelstandes in besonderer Weise gerecht wird (siehe Seite 104).

Besondere Ehre: Der russische Botschafter, S. E. Wladimir Michailowitsch Grinin, empfängt Mario Ohoven und über 100 Unternehmer des Bundeswirtschaftssenats in der Botschaft. Im Fokus: die aktuellen deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen.

BVMW-Unternehmerin berät Bundesregierung Neu im Mittelstandsbeirat der Bundesregierung: Die geschäftsführende Gesellschafterin der VACOM Vakuum Komponenten und Messtechnik GmbH, Jena, Dr. Ute Bergner, berät das Kabinett zur Lage und Perspektive kleiner und mittlerer Unternehmen.

Digitaler Fortschritt Staatsbesuch: Philippinen-Präsident Benigno Aquino III. betont auf seinem ersten Deutschlandbesuch das Interesse seiner Regierung an ausländischen Investitionen.

Mit der neuen Kommission für Internet und Digitales bringt sich der BVMW in die Diskussion um die Gestaltung des digitalen Wirtschaftsstandorts Deutschlands ein. Bisher hat die Politik Strategien und Konzepte aus dem und für den Mittelstand nur unzureichend berücksichtigt.

2014 13. Juli 2014 Die deutsche Nationalmannschaft gewinnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien.

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Foto: Juha Roininen

TTIP-Anhörung im Europäischen Parlament

Ja zu TTIP – aber nicht um jeden Preis: Bei einer Anhörung im Europäischen Parlament kritisiert der europäische Mittelstands­ präsident M. Ohoven das transatlantische Freihandelsabkommen unter Applaus der Abgeordneten. Speziell warnt er vor den geplanten Schiedsgerichten, dem Regulierungsrat und der Aushöhlung des Verbraucherschutzes und fordert Nachbesserungen zum Schutz des europäischen Mittelstands. Mit Erfolg: Das Europäische Parlament fordert nunmehr ein transparenteres System.

Unter dem Motto „Für eine bessere Berufsausbildung, mehr Mobilität, Beschäftigung von Jugendlichen und Jungunternehmer“ veranstalten die Friedrich-Ebert-Stiftung, der Rat der Gemeinden und Regionen Europas und der europäische Mittelstandsverband European Entrepreneurs (CEAPME) den Jugendgipfel 2015. Hauptredner Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, fordert die EU-Mitgliedsstaaten dazu auf, Jung­ unternehmern einen besseren Zugang zu Risikokapital zu ermöglichen.

Foto: Marius Isenberg

Europäischer Jugendgipfel

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz auf dem Europäischen Jugendgipfel des Dachverbands European Entrepreneurs 2015 in Brüssel.

Erbschaftsteuer bleibt strittig Mittelstandsfreundlicher als erwartet fällt die Karlsruher Entscheidung zur Erbschaftsteuer aus. Doch gerade für größere Mittelständler lauern viele Fallstricke. Am 17. Dezember kassiert das Bundesverfassungsgericht bereits zum dritten Mal nach 1995 und 2006 das jeweils geltende Erbschaftsteuergesetz. Statt einer abermaligen Reform der Reform fordert der BVMW den Gesetzgeber zu einem mutigen Schritt auf: Die Erbschaftsteuer ersatzlos abschaffen.

Auftakt: Projekt zur Gesundheitsförderung Im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) führt der BVMW gemeinsam mit dem Institut für betriebliche Gesundheitsförderung das Projekt GeMit – Gesunder Mittelstand Deutschland – durch. In Frankfurt, Berlin, Stuttgart, im Münsterland und in Waldbröl wurden dazu Betriebsnachbarschaften aus kleinen und mittleren Unternehmen gegründet. Sie werden in den kommenden zweieinhalb Jahren gemeinsam Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung entwickeln und umsetzen (siehe Seite 115).

2015 1. Januar 2015 Ein gesetzlicher Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro je Arbeitsstunde tritt in Kraft.

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Bündnis für Bildung

Foto: Christian Kruppa

Wie können mehr Jugendliche für Ausbildungsberufe motiviert, wie kann die duale Ausbildung attraktiver gestaltet werden? Mit Bildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka diskutieren BVMW und Partner aus der Mittelstandsallianz, wie das Fachkräftepotenzial gemeinsam gestärkt werden kann. Der BVMW fordert eine verstärkte Digitalisierung der Arbeitsstätten. Die Ministerin lädt den Verband mit seinen Partnern zum IT-Gipfel für die Plattform „Digitale Bildung und Forschung“ ein.

Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka (CDU) (Mitte), Mario Ohoven und Vertreter der Mittelstandsallianz.

Erfolg beim Mindestlohn

Türöffner am Golf

Mit Vizekanzler in China Mittelstandspräsident Mario Ohoven gehört zu einer Delegation, die Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) bei seiner Reise nach China zu Gesprächen mit vier chinesischen Ministern begleitet. Mit „Made in China 2025“ und „Industrie 4.0“ – nach dem Vorbild Deutschlands – versucht China, auf der Wertschöpfungskette weiter nach oben zu klettern.

Foto: Maurice Weiss

Foto: Manfred Knoop

Mario Ohoven begleitet Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel nach Saudi-Arabien, Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate. In Katar eröffnet der Mittelstandspräsident das deutsche Haus „el-Bayet et-Almani Qatar“, wo erfahrene Fachleute mit interkultureller Kompetenz deutsche Mittelständler auf ihrem Weg zu nachhaltigem Erfolg am Golf unterstützen.

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) lockert die umstrittenen Dokumentationspflichten beim Mindestlohngesetz. Die Pflicht zur Aufzeichnung der Arbeitszeit entfällt zukünftig ab einem monatlichen Entgelt der letzten zwölf Monate von mehr als 2.000 Euro. Damit zeigt die Kritik des BVMW ein halbes Jahr nach Einführung des Mindestlohns Wirkung.

Mario Ohoven mit HRH Prinz Abdulaziz bin Salman, einem Sohn des saudi-arabischen Königs.

Minister Xu Shaoshi, Vorsitzender des NDRC (National Development and Reform Commission), mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Mittelstandspräsident Mario Ohoven in Beijing (v. li.).

2015 7. und 8. Juni: G7-Gipfel auf Schloss Elmau (Kreis Garmisch-Partenkirchen) in Deutschland.

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Empfang in Wien

Foto: Gerald Mayer

Gleich drei Bundesminister der österreichischen Regierung empfangen eine Delegation des BVMW in Wien. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen aktuelle Fragen der Außen-, Wirtschafts- und Finanzpolitik. Dabei wird weitgehende Übereinstimmung in den Positionen deutlich.

Europas jüngster Außenminister Sebastian Kurz (Mitte) in seinem Büro mit einer Delegation des BVMW.

BVMW

Was der BVMW seit langem fordert, soll nun kommen: Die Bundesregierung will die kalte Progression schnell und dauerhaft abschaffen. Bereits 2016 soll der Einkommenstarif an die Inflationsrate angepasst werden und das Parlament alle zwei Jahre über eine neuerliche Anpassung befinden, so Bundesfinanz­ minister Dr. Wolfgang Schäuble (CDU).

40 JAHRE FÜR DEN MITTELSTAND

Abbau der Kalten Progression

Der Verband blickt auf 40 Jahre erfolgreiche Arbeit für den Mittelstand zurück.

BVMW ehrt Klaus Maria Brandauer

Foto: BVMW

Mit der Verleihung der Ehrenwürde des Senators an Prof. Klaus Maria Brandauer zeichnet Mario Ohoven den weltbekannten Bühnen- und Filmschauspieler im Goethe Museum Düsseldorf aus. In seiner Laudatio hebt er dessen überragendes künstlerisches Wirken und sein besonderes gesellschaftliches Engagement hervor. KMB liest Goethe im Goethe-Museum.

2015 August: In Griechenland schließen die Banken vorübergehend und Kapitalverkehrskontrollen werden eingeführt. Der Bundestag gibt grünes Licht für das dritte Griechenland-Hilfspaket.

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… UND ES GEHT WEITER. MIT MARIO OHOVEN AN DER SPITZE SCHREIBT DER BVMW SEINE ERFOLGSGESCHICHTE FORT. FÜR DEN MITTELSTAND, FÜR DEUTSCHLAND. 87


ERFOLG足 REICHES 88


NETZWERK 89


DANKE UNSEREN MITGLIEDERN! 40 Jahre für den Mittelstand – das ist eine lange Zeit. Wir möchten die Gelegenheit nutzen und uns bei den Mitgliedern bedanken, die uns schon besonders lange treu sind. Auf den folgenden Seiten stellen wir beispielhaft kleine und mittlere Betriebe vor, die seit über 20 Jahren den BVMW bereichern und von den Erfolgen des Verbandes profitieren.

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Die gesamte Belegschaft beim Sommerfest 2015.

Lebenstraum verwirklicht

In einer Gärtnerfamilie aufgewachsen, erfüllte sich der Gartenbauingenieur Dieter Mädler 1990 mit der Gründung von „Blumen Mädler“ seinen Traum vom Familienunternehmen und von der Selbstständigkeit. Am 1. Januar 2008 hat er das Geschäft an die nächste Generation weitergegeben. Das Unternehmen ist heute in der Hand seiner Kinder: Es wird nunmehr von Tochter Anett Reichel und Schwiegersohn Detlef Filz geführt. Tochter Steffi Filz und Sohn Günter Mädler als Gesellschafter komplettieren das Familienunternehmen. Seitdem sind wir mit viel Kraft, Liebe und Herzblut für unsere Kundschaft da.

In drei Verkaufspavillons bieten wir täglich in Senftenberg eine große Auswahl an Frischblumen, Grünpflanzen und Dekorationsmaterial an. Wir haben uns verstärkt auf die Neu- und Umgestaltung von Privatgärten und den Bau von Wassergärten wie Schwimmteiche spezialisiert. Besonders stolz sind wir auf den Schwimmteich in unserem Mustergarten, ein Ort der Entspannung und Beispiel für die Gartengestaltung. Seit 1993 sind wir ein anerkannter Ausbildungsbetrieb für Floristinnen und Floristen. 2011 erhielten wir von der Fleurop AG für unser Floristikfach­ geschäft ein 4 Sterne Zertifikat.

BLUMEN MÄDLER GMBH & CO. KG Anett Reichel und Detlef Filz

www.blumen-maedler.de

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Dieter Markus: Von der Muckibude zum Gesundheitszentrum.

SPORTFABRIK UND BASKETS SPORTFABRIK Dieter Markus

www.sportfabrik.de www.baskets-sportfabrik.de

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Vom Volleyballnationalspieler zum „Frühstücksdirektor“ 1982: Nach 15 Jahren Volleyball und 194 Länderspielen stand ich vor der Wahl: Will ich jetzt (arbeitsloser) Lehrer werden oder etwas Anderes? Ich entschied mich für das Andere und das hieß, mich selbstständig zu machen und ein Fitnessstudio zu eröffnen: Auf einer Gesamtfläche von 156 Quadratmetern, als Ein-Mann-Betrieb. Ich war Trainer, Geschäftsführer, Rezeptionist, Buchhalter und vieles mehr zugleich. Halt – eine Mitarbeiterin hatte ich: meine Frau hat geputzt. Nach sechs Jahren stand ich vor einer neuen Entscheidung: Aufhören oder Vergrößern? Ich habe mich fürs Vergrößern entschieden: Mein Bruder

Paul wurde Partner, und es gab viele Bankgespräche. Trotz der Aussage einer Bank: „Fitnessstudios und Bordelle unterstützen wir grundsätzlich nicht“ konnten wir doch die Sportfabrik auf 3.000 Quadratmetern eröffnen. Seitdem ist mein Bruder Paul für das Kaufmännische und ich für das Sportliche verantwortlich. Heute haben wir in Bonn zwei Clubs, Sportfabrik und Baskets Sportfabrik, mit circa 110 Angestellten. Als unser wichtigstes Plus gegenüber all den Fitnessketten sehe ich die individuelle Betreuung unserer Mitglieder durch uns und unsere qualifizierten Mit­ arbeiter.


Hans Dieter Scharnow zeigt über dem Chrombad ein gerade verchromtes Teil eines Mercedes-Oldtimers.

Abenteuer Privatisierung

Mit der Wende begann mein zweites Leben. Erst als Geschäftsführer, später auch als Inhaber der DS Galvanotechnik GmbH in Werder an der Havel. Viel Geld wollte die Treuhand für die zur Privatisierung stehende Verchromerei des VEB Zylinderschlösser Potsdam haben. Das hatte ich als ehemaliger Entwicklungsingenieur beim SKET Magdeburg natürlich nicht. Kapitalbeschaffung war meine erste unternehmerische Aufgabe – eine Abenteuerreise zu vielen Finanzplätzen der Erde. Mein damaliges Kapital waren gute Kontakte zur Forschung und Entwicklung in Osteuropa. Über Reinhard Petzold, noch heute Chef der DEPOWI

GmbH in Frankfurt/Oder, lernte ich 1992 den BVMW kennen und bin Gründungsmitglied des Landesverbandes Brandenburg. Mein Unternehmen hat sich heute auf galvanische Dienstleistungen für Industrie, Handwerk und den Privatkunden spezialisiert. Der anspruchsvolle Oldtimermarkt und unterschiedlichste Kleinund Serienaufträge von Metallbauern bestimmen unser Programm. Neben Kupfer, Nickel und Chrom können wir technologisch komplizierte Zink-Nickel Legierungen auftragen. Und der BVMW? Er ist noch immer meine Heimat, bietet interessante Kontakte, nicht nur fürs Geschäft, auch für die Seele.

DS GALVANO­ TECHNIK GMBH Hans Dieter Scharnow

www.galvanotechnik-scharnow.de

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Gründer Helmut Wabner mit Sohn und Nachfolger Corvin.

L+K, LUFT-KLIMA ANLAGENBAU GMBH & CO. KG Helmut Wabner

www.luftundklima.de

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Gutes Klima

Begonnen hat alles 1972 in einer 3-Zimmer-Wohnung auf der Steinfurter Straße in Münster. Von Anfang an hatten wir uns Nachhaltigkeit und Wärmerückgewinnung auf die Fahnen geschrieben, und heute sind wir stolz auf Erfahrungen und Zertifizierungen. Unsere Arbeit stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen: Wie können wir dem Bauherren eine optimale Anlage erstellen? Was ist luxuriös, was ist wirtschaftlich, was ist ökologisch sinnvoll? Dabei spielte und spielt die Zukunft im Bereich Energie immer eine große Rolle. In all den Jahren durften wir viele kleine und große Projekte in Nordrhein-West-

falen begleiten. Doch auch über die Landesgrenze hinaus gab es viele spannende Projekte und Objekte, wie das KaDeWe in Berlin oder Ikea in Lübeck. Nach dem Fall der Mauer arbeiten wir auch von Görlitz aus. Seit vier Jahrzehnten bilden wir junge Menschen zu technischen Zeichnern, Industriekaufleuten und Lüftungsmonteuren aus. Dafür erhielten die L+K und die Ausbilder zahlreiche Auszeichnungen. Heutzutage ist es nicht selbstverständlich, ein Unternehmen innerhalb der Familie weiterzugeben. Umso mehr freut es uns, dass unser Sohn das Unternehmen weiterführen wird.


Thomas und Franz Geißler in ihrem Lager (v. li.).

Mehr als Handwaschpaste

Zugegeben, ich hatte mich bei meiner Firmengründung 1992 geirrt. Dass Hände immer gewaschen werden, stimmt zwar, die Reinigungsmittel dazu sind heute aber andere. Von den klassischen Handwaschpasten spricht kaum noch jemand, sie sind in der Gegenwart ein Nischenprodukt. Meine Idee, an deren traditionelle Fertigung in meiner Heimatstadt Wittenberg anzuknüpfen, funktionierte nur kurze Zeit, bis unsere großen Kunden weg brachen. Improvisieren lernte man im Volkseigenen Betrieb. Für Neuentwicklungen, die mir als Chemischen Technologen am Herzen lagen, fehlten das Eigenkapital und die Bekanntheit. So prägt uns in-

zwischen der Großhandel mit Produkten rund um Waschmittel und Reinigung sowie Arbeitsschutzbekleidung, ursprünglich als zweites Standbein gedacht. Auf soliden Füßen steht jetzt das kleine Imperium, das ich mit meiner Frau Margit aufbaute. Es zahlte sich aus, dass es uns nie um Billig oder Masse ging. Abnehmer rund 50 Kilometer um Wittenberg wissen das zu schätzen. Mit 64 Jahren denke ich über den Rückzug aus dem Alltagsgeschäft nach. Unser Sohn Thomas ist vor sechs Jahren in die Firma mit eingestiegen. Er leitet den Einkauf und den Vertrieb. Die Nachfolge wurde dadurch langfristig geklärt. Ich bin zufrieden und den Irrtum von einst habe ich mir verziehen.

GEISSLER'S WASCHMITTEL Franz Geißler

www.geisslers-wami.de

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Die Firmeninhaber der Tischlerei Nickel: Maschinenbauingenieurin Beate Petrick und Tischlermeister Udet Fuhrmann.

TISCHLEREI NICKEL GMBH & CO. KG Beate Petrick

www.nickel-tischlerei.de

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Innenausbau mit Tradition

Die Tischlerei Nickel GmbH & Co.KG wurde bereits 1899 von Reinhold Nickel gegründet. Vor neun Jahren kauften Udet Fuhrmann und ich das Familienunternehmen, und seitdem wird es erfolgreich unter dem alten Firmennamen weitergeführt. Mein Geschäftspartner Udet Fuhrmann und ich arbeiteten vorher als Angestellte bei der Tischlerei Nickel. Als wir die Firma übernahmen, waren wir bereits ein eingespieltes Team. Solide Handwerkskunst hat in unserem Unternehmen eine lange Tradition, und das ist es, was wir fortführen möchten. Einige Stammkunden aus der Zeit des Alteigentümers sind uns treu geblieben, in den neun Jahren haben wir jedoch

zahlreiche Kunden hinzugewonnen, die unser fachliches Können, unsere Kompetenz und unsere Termintreue zu schätzen wissen. Viele Kunden sind heute aus Berlin, so dass wir dort ein Beratungsbüro und einen Ausstellungsraum eingerichtet haben. Wir schaffen für unsere Kundschaft individuelle Lösungen und realisieren natürlich spezielle Wünsche. Schwerpunkte in unserer Fertigung sind der Innenausbau, individueller Möbelbau, Herstellung historischer Kastenfenster, Wintergärten, Rekonstruktion, die Herstellung von Brandschutztüren und vieles andere mehr. Unsere Werkstatt befindet sich in Weißwasser, in der schönen Oberlausitz.


Helmut Niemeyer (rechts) mit seinen Söhnen Ralf, Dirk und Torsten Niemeyer.

Spezialwerkzeuge in dritter Generation Fast 45 Jahre liegt es zurück, dass Helmut Niemeyer den Grundstein für das Familienunternehmen Helmut Niemeyer GmbH legte. Als gelernter Einzelhandelskaufmann im Eisenhandel arbeitete er sich hoch zum erfolgreichen Unternehmer. Vom Schraubendreher bis zur kompletten Werkstattausrüstung beliefert HENI autorisierte Autohändler und Werke namhafter Fahrzeughersteller und viele Fachhändler aus der Werkzeugwerkstatt in Remscheid. Als „Problemlöser für die Autowerkstatt“ ist das Familienunternehmen mittlerweile branchenweit bekannt. Einen hohen Stellenwert hat die persönliche Beratung vor Ort beim Kunden, denn partnerschaftliche wie

dauerhafte Beziehungen sind seit den Anfängen von ganz besonderer Bedeutung für HENI. So trifft man den Senior­ chef mitunter bei den vertrautesten Kunden noch vor Ort persönlich an. Inzwischen hat Helmut Niemeyer sein erfolgreiches Konzept an die Söhne übergeben, die seine Ziele weiterführen und auch mit neuen Ideen auf Expansionskurs gehen. Die Automobilbranche kann sich darauf verlassen, dass der erfolgreiche Weg auch in Zukunft konsequent weitergeführt wird – immerhin ist mittlerweile die dritte Generation Niemeyer in das Unternehmen eingetreten, um die Tradition von Helmut Niemeyer weiterzuführen.

HELMUT NIEMEYER GMBH

www.heni.de

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Geschäftsführer und Gesellschafter Frank Mietho in der IP Kopfstelle (li.).

MIETHO & BÄR KABELKOM GMBH Frank Mietho

www.kabelkom.de

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Das Hobby zum Beruf gemacht

In der DDR war ich zum Elektro-Inge­ nieur ausgebildet worden, daneben interessierte ich mich jedoch schon immer hobbymäßig für die Empfangsantennentechnik für Rundfunk- und Fernsehen. Nach der Wende konnte ich während eines Lehrgangs meine Kenntnisse auf diesem Gebiet vertiefen und schließlich wagte ich in Gablenz den Weg in die Selbstständigkeit. Mietho & Bär Kabelkom GmbH wurde im Oktober 1992 gegründet. Unser Fokus liegt auf Planung, Finanzierung, Errichtung, Wartung sowie auf dem Betrieb von Gemeinschaftsantennenanlagen und Breitbandkabelnetzen, aber auch von maßgeschneiderten Antennenanlagen für Mehrfamilienhäuser und Einzel-

kunden. Bereits 1993 konnten wir den ersten Großauftrag mit der Cottbuser Wohnungswirtschaft abschließen. 1996 realisierten wir mit der Übernahme der „Antennenelectronic in Berlin und Brandenburg GmbH“ zwei weitere Netze, gleichzeitig konnten wir ein Tochterunternehmen im Berliner Raum etablieren. Derzeit liegt der Fokus auf Glasfaserverkabelung. Die kontinuierliche Geschäftsentwicklung drückt sich auch in der Anzahl spezialisierter und hochmotivierter Mitarbeiter aus, die wir im Lauf der Jahre von vier auf sieben steigern konnten. In den letzten Jahren ist es allerdings zunehmend schwieriger geworden, sich als Mittelständler gegen die großen Unternehmen zu behaupten.


Ein starkes Team: Seniorchef Hermann Rottler und Ehefrau Siglinde mit ihren Söhnen Roland, Geschäftsführer, und Stefan, Prokurist Maschinenbau (v. li.).

Gut vorbereitet in die Übernahme Vor zehn Jahren stieg ich in das Unter­ nehmen meiner Eltern ein. Das Familienunternehmen in Langenzenn, ein Zulieferbetrieb für die Flach- und Isolierglasindustrie, hatte in meinen Zukunftsplänen zwar schon immer eine Rolle gespielt, aber dann kam es am Ende doch viel schneller als gedacht. Einmal in die Fäden eines Familien­ unternehmens verstrickt, kommt man nicht mehr heraus. Das Unternehmen war damals in einem schwierigen Marktumfeld tätig, der Isolierglasmarkt hatte sich zwischen 1995 und 2005 etwa halbiert, während unser Unternehmen wuchs. In den vergangenen Jahren haben wir einiges auf die Beine gestellt.

Während 2005 noch der Handelsbereich dominierte, stehen heute mit dem Maschinenbaubetrieb, einem Dienstleister und dem Betrieb für Sonderanwendungen im Sonnenschutz vier nahezu gleichstarke Säulen als Stützen des Gesamtunternehmens zur Verfügung. Mein Vater zieht sich langsam zurück, lässt mir und meinem Bruder freie Hand, während er noch seine alten Drähte nutzt, um uns im Vertrieb zu unterstützen. Ein wenig fühle ich mich wie früher beim Fußball nach einer guten Vorbereitung: Wir sind hochmotiviert, haben eine Menge Ideen und ein wunderbares Team, um zu punkten. Allerdings: spielfreie Zeit gibt es im Mittelstand nicht ...

ROTTLER UND RÜDIGER UND PARTNER GMBH Roland Rottler

www.rur-online.com

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EIN GROSSES NETZWERK Seit 40 Jahren bringt der Verband Entscheider zusammen. Ein Netzwerk, das kontinuierlich wächst, und von dem alle profitieren. So können Unternehmer voneinander lernen und Geschäftsbeziehungen ausbauen. Durch den Austausch wissen wir, was Unternehmer wirklich bewegt. Bundesweit und regional haben sich verschiedene Formate etabliert, um das Unternehmer-Netzwerk lebendig zu gestalten. Mit 300 persönlichen Ansprechpartnern vor Ort, einem Beraternetzwerk und mehr als 200 Veranstaltungen jährlich, bietet der BVMW seinen Mitgliedern einmaligen Nutzen. Die folgenden Seiten geben einen kleinen Einblick.

„Es gibt kein Geheimnis für Hidden Champions. Sie wenden nur den gesunden Menschenverstand konsequenter an.“ Prof. Dr. Dr. Hermann Simon, Unternehmensberater und Wirtschaftsprofessor

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Höchstleistungen durch (Selbst-)Vertrauen Volle Leistung im Unternehmen, Spaß an der Arbeit, Erfolg in der Gemeinschaft? Jeder, der das erreichen möchte, folgt einem hohen Anspruch! Mehr als 20 Führungskräfte aus Stadt und Landkreis Osnabrück erprobten ihre Fähigkeiten und trafen sich in einem Kletterwald. Dabei ging es gemeinsam auf bis zu 10 Meter hohe Bäume und mehr als 30 Meter lange Seilstrecken zwischen den Bäumen – und das zeitweise bei strömendem Regen! Die finale „Mutprobe“: Auf einen 8 Meter hohen Pfahl klettern, sich um 360 Grad drehen und sich dann – gehalten durch die anderen – in die Tiefe stürzen. Ergebnis: Alle meisterten diese Aufgaben mit Bravour! Auch das ist der BVMW: AAA – anders als andere!

„Wir wünschen dem BVMW und uns für die Zukunft wei­ terhin informative, zukunfts­ orientierte und interessante Vorträge. Bei diesen Veranstal­ tungen schätzen wir den regen Austausch zwischen seinen Mitgliedern sehr.“

Neues Wissen, neue Ideen, neue Kontakte, neuer Mut – dafür steht der Mittelständische Unternehmertag Deutschland (MUT), zu dem sich seit elf Jahren Macher, Entscheider und Multiplikatoren aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Medien in Leipzig treffen. „Ich wollte eine Veranstaltung schaffen, die es Mittelständlern ermöglicht, sich an einem Tag gebündelt über aktuelle Themen zu informieren, Kollegen zu treffen, neue Kontakte zu akquirieren und Netzwerke zu pflegen“, sagt Jochen Lohse, Chef des Landeswirtschaftssenats Ost. Heute ist der MUT mit 70 Workshops und Vorträgen von über 100 Referenten, mehr als 3.000 Besuchern, 140 Ausstellern sowie zahlreichen ausländischen Gästen der größte Kongress des deutschen Mittelstandes.

Foto: MUT

BVMW-MUT in Leipzig

MUT- Mittelständischer Unternehmertag Deutschland des BVMW in Leipzig.

Daniela Wörz

Foto: Karsten Seifert

Geschäftsführerin D. Wörz GmbH Kennzeichnung + Klebetechnik

BVMW-Fachgruppen-Treffen „Präzision aus Jena“ bei der SBA Trafobau Jena GmbH.

Präzision aus Jena Seit 2006 trifft sich die von Dietmar Winter und Günter Rehm gegründete BVMW-Fachgruppe „Präzision aus Jena“ regelmäßig. Über 50 Unternehmen, darunter auch zwei Fraunhofer Institute, pflegen den Austausch. Betriebsbesichtigungen nutzen sie für Anregungen und neue Ideen zur Zu-

sammenarbeit von Produktion und Forschung. Die BVMW-Fachgruppe arbeitet dabei eng mit der Ernst-Abbe-Hochschule und der Friedrich-Schiller-Universität zusammen. Das jährliche Highlight von „Präzision aus Jena“ ist die Kooperationsbörse mit der Friedrich-Schiller-Universität.

„Ich wünsche dem BVMW, dass er auch in Zukunft eine wichtige Stimme des Mittelstands ist, die in der Politik gehört wird und den Unternehmer un­ terstützt und vor unnötig aufwendigen und überflüssigen Bestimmungen, Regelungen und Gesetzgebungen be­ wahrt. Und ich wünsche dem BVMW weiterhin viele interessierte und ideenreiche Mitglieder.“

Ute Weißgerber-Knop Inhaberin Weißgerber Lesezirkel

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Axel Krybus

Geschäftsführender Gesellschafter GUMMIFABRIK LUBECA GmbH & Co. Mecklenburg KG

BVMW-Unternehmertag „Spitze im Süden“ Seit 16 Jahren gehört der Unternehmertag in Ulm zu den Topereignissen unseres Verbandes in Süddeutschland. Wenn Verbandsrepräsentant Karl-Heinz Raguse einlädt, kommen jeweils bis zu 140 Unternehmen, die sich im Schnitt rund 1.100 Besuchern präsentieren. Zur Eröffnung sprechen neben BVMWPräsident Mario Ohoven stets Spitzenpolitiker des Landes, wie Ministerpräsident Günther Oettinger. Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner ist einer der großen Förderer dieser Regionalmesse. Zu den informativen Highlights zählen Vorträge, die in den Speakers Corners parallel stattfinden. Eine hochkarätig besetzte Talkrunde widmet sich stets dem Leitmotiv dieses Messetages, wie etwa „Wachstum braucht Energie“ im Jahr 2015.

Pecha Kucha Nächte Bei einer BVMW Pecha Kucha Nacht treffen frische Ideen und kreative Köpfe auf hochinteressierte Gäste. Sie ist eine Plattform für interessante, innovative und kreative Unternehmen, um Einblick in verschiedene Projekte und Aktivitäten zu geben. Die Präsentierenden haben genau 6 Minuten und 40 Sekunden Zeit, auf 20 Powerpoint-Folien ein bestimmtes Thema vorzustellen. Seit 2009 organisiert Edgar Jehnes 14 solcher Nächte, mit insgesamt 153 Kurzvorträgen und rund 1.200 Besuchern in Nürnberg. Mittlerweile finden in ganz Deutschland BVMW Pecha Kucha Nächte statt.

„Ich wünsche dem BVMW für seine vorbildliche Arbeit die Chancen und Möglichkeiten im Markt zu er­ kennen, um den mittelständischen Unternehmen im globalen Wettbe­ werb und auf der Reise in die Digita­ lisierung den Rücken zu stärken und Impulsgeber zu sein."

Roland Günther

Rundgang mit Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) auf dem Ulmer BVMW-Unternehmertag 2009.

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Vorstand Global Business Group AG Unternehmensgruppe für Kommunikation und IT

Foto: Nina Thilo

„Seit 2007 bin ich ein aktives Mitglied des BVMW. Auf zahlreichen Veranstaltungen konnte ich mein Wissen erweitern. Mir macht es viel Freude, mit Unternehmern am Rande der Veranstaltungen zu sprechen. Der Erfahrungsaustausch hilft persön­ lich und schränkt eigene Fehlermöglichkeiten ein."


„In der neuen Würth-Niederlassung in Osnabrück erlebten wir einen Abend, wie er kein zweites Mal vorkommen wird. Mit Prof. Dr. Reinhold Würth gab ein Leuchtturm der mittelständischen Wirtschaft im Nachkriegsdeutschland einen Einblick in die Entwicklung seines Unternehmens zum Weltmarktführer und seines persönlichen Werdeganges. Die leuchtenden Augen des damals 79-jährigen, wenn er von der Zukunft des Unternehmens sprach, werden uns immer in Erinnerung bleiben.“

Beate Böttger-Göwecke und Christian Göwecke vom BVMW und Prof. Dr. Reinhold Würth, Würth GmbH & Co KG (v. li.).

„Also erst mal ist es für uns die mit Abstand beste Organisation, mit der wir zusammenarbeiten. Ich bin schon seit kurz nach der Wende Mitglied im BVMW, habe das nie bereut, weil wir mit dem BVMW die besten Er­ fahrungen gemacht haben. Das ist die Organisation, die uns am meisten auf dem Weg, den wir gegangen sind, gefördert und unterstützt hat.“

Foto: Mike Hillebrand

Foto: Michael Voigt

„Mit einem Dreh zum Welterfolg“

Prof. Dr. Clauß Dietz

Geschäftsführender Gesellschafter DPFA Akademiegruppe GmbH

Foto: Michael Voigt

Thüringer Wirtschaftsball Der Thüringer Wirtschaftsball ist der gesellschaftliche Höhepunkt für die Thüringer Unternehmerinnen und Unternehmer. Seit 1994 wird er vom Landesverband Thüringen des BVMW veranstaltet. Die Landesregierung ist jeweils nahezu vollständig im Erfurter Kaisersaal vertreten.

Der Thüringer Wirtschaftsball 2012 im Erfurter Kaisersaal.

Foto: Köppen

Unternehmertreff im Stadion Fußballbundesligist VfB Stuttgart ist Mitglied im BVMW, so dass unser Verband eine eigene VIP-­ Lounge anmieten kann. Attraktiv ist nicht nur die intensive Stadion­ atmosphäre, aufschlussreich und Grundlage für Diskussionen ist auch das Mannschaftsverhalten unter den Aspekten Teamwork und Führung: spannender Anschauungs­ Die BVMW-Unternehmergruppe im Stuttgarter Fußballstadion. unterricht für jeden Unternehmer.

„Ich arbeite sehr aktiv, vertrauens­ voll und erfolgreich mit dem BVMW zusammen – besonders hervorzu­ heben ist dabei die Gründung und Begleitung eines branchenspe­ zifischen Kompetenzkreises. Ich nutze gerne das Veranstaltungs­ angebot und die Gelegenheit zum Wissensaustausch mit dem BVMW-Team, Unternehmern und Top Speakern. Dabei haben sich für uns schon einige wertvolle Ge­ schäftsbeziehungen entwickelt."

Melanie Baum

Geschäftsleitung Hans-Peter Baum Zerspanungstechnik e.K.

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AUS GEZEICHNET! Der BVMW zeichnet Unternehmerpersönlichkeiten mit herausragenden Leistungen in Wirtschaft und Gesellschaft aus. Damit würdigt der Verband die Vorbildrolle der Unternehmerinnen und Unternehmer in unserem Land. Vielfältige Ausschreibungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten eröffnen mittelständischen Betrieben die Chance auf eine öffentlichkeitswirksame Ehrung.

Einzigartig: Mittelstand Media Award

Erster Preisträger ist Dr. Nikolaus Förster, Chefredakteur und geschäftsführenDer prominent besetzten Jury unter Vorsitz von Kulturstaatsminister a. D. Prof. Dr. h. c. Bernd Neumann gehören an: Michael Backhaus (stellv. Chefredakteur a. D. BILD am Sonntag) S tefan Baron (Chefredakteur a. D. WirtschaftsWoche; Ex-Kommunikationschef Deutsche Bank weltweit) K laus Bresser (Chefredakteur a. D. ZDF) Hans Demmel (Geschäftsführer n-tv)

der Gesellschafter des Unternehmermagazins „impulse“. Mittelstandspräsident Mario Ohoven würdigte die außergewöhnlichen journalistischen Leistungen des Preisträgers. „Die Beiträge von Dr. Förster spiegeln beispielhaft die Bedeutung des unternehmerischen Mittelstands für unser Land wider. Zudem bringt er seine eigene unternehmerische Erfahrung als mittelständischer Verleger ein.“ Über 150 Mitglieder des Bundeswirtschaftssenats nahmen an der fest­ lichen Preisverleihung in Berlin teil. Prof. Dr. Jo Groebel (Medienexperte, stellv. Jury-Vorsitzender) Manfred Hart (Chefredakteur Digitalprojekte BILD) Dr. Michael Inacker (stellv. Chefredakteur a. D. Handelsblatt) Helmut Markwort (Herausgeber FOCUS) Mario Ohoven (BVMW-Präsident) Prof. Dr. Helmut Thoma (RTL-Gründer, Medienmanager)

Begehrte Auszeichnung: Der deutsche Mittelstand Media Award 2014.

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Foto: Jörg Carstensen

Der BVMW hat 2014 erstmals einen nationalen Medienpreis gestiftet und ausgelobt. Mit dem Mittelstand Media Award wird künftig jährlich ein Journalist ausgezeichnet, der crossmedial in den Bereichen Print, Radio, TV, Online und Social Media arbeitet und in seinen Beiträgen Leistungen und Bedeutung des Mittelstands für Deutschland in besonderer Weise gerecht wird.


Fotos: Jörg Carstensen

Freude über die Auszeichnung: BVMW-Vizepräsident Willi Grothe, BVMW-Vorstand Dr. Jochen Leonhardt, Preisträger Dr. Nikolaus Förster und Mario Ohoven (v. li.).

Gestrenge Juroren (v. li., vordere Reihe): Manfred Hart, Stefan Baron, Mario Ohoven, Prof. Dr. Jo Groebel; (hintere Reihe): Michael Backhaus, Hans Demmel, Prof. Dr. Helmut Thoma.

Glücklicher Gewinner: Dr. Nikolaus Förster, Chefredakteur und geschäftsführender Gesellschafter von „impulse“, mit dem Mittelstand Media Award.

Die Erfolgsgeschichte von Dr. Nikolaus Förster: Endlich frei!

Erster Preisträger des Mittelstand Media Award: Journalist und Verleger Dr. Nikolaus Förster.

Es war eine Zäsur, als Dr. Nikolaus Förster am 9. Januar 2013 endlich den Kaufvertrag unterschrieb. Wochenlang hatte der impulse-Chefredakteur mit seinem Arbeitgeber, dem Hamburger Großverlag Gruner + Jahr, über den Verkauf des Titels verhandelt, einen Businessplan geschrieben, ein Team zusammengestellt, sich um Räume, Redaktionssystem, eine Druckerei gekümmert und die Finanzierung gesichert. Es musste alles ganz schnell gehen, weil der Verlag sich von impulse trennen wollte. Im Januar war es soweit: Dr. Förster setzte sich gegen Konkurrenten durch: Seitdem ist das Mittelstandsmagazin selbst Mittelständler und unabhängig. „Es lebe das Unternehmertum!“, schrieb ein Leser.

Für den Chefredakteur war dies ein existenzieller Schritt – raus aus dem Angestelltendasein, rein ins Unternehmertum. Jahrelang hatte er das Sicherheitsdenken der Deutschen und ihren fehlenden Mut angeprangert. Jetzt bot sich die Chance, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Heute ist impulse kaum wiederzuerkennen: Aus dem 1980 gegründeten Magazin ist ein Netzwerk der Macher geworden: Unternehmerische Impulse werden auch digital vermittelt, dazu gibt es Netzwerktreffen bei innovativen Firmen in ganz Deutschland, zuletzt etwa bei Leica, Fielmann, Nomos Glashütte oder dem Europa-Park. „Man kann branchenübergreifend von den besten Unternehmen lernen“, sagt Dr. Förster.

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Diesel Medaille – 60 Jahre Tradition „Kann man Dampfmaschinen so construiren, welche den vollkommenen Kreisprozess ausführen, ohne zu sehr complicirt zu sein?“ Mit diesem Satz begann die Erfolgsgeschichte des Dieselmotors. Ein einfacher Gedanke, den Rudolf Diesel während einer Vorlesung in sein Notizbuch schrieb, der zu einer genialen Erfindung heranwuchs. Eugen, der einzige Sohn Rudolf Diesels, rief 1952 eine Stiftung ins Leben, um den Gedanken der Erfinderförderung im Nachkriegsdeutschland neu zu beleben. Mit der ersten Verleihung der Dieselmedaille nahm die Geschichte ein Jahr später ihren Lauf – die erste Universalauszeichnung für erfolgreiche Erfinder und Erfinderförderer.

Leuchttürme der deutschen Wirtschaft

Die über 400 Preisträger der vergangenen Jahrzehnte spiegeln die enorme Innovationskraft Deutschlands wider. In den letzten Jahren wurden zunehmend auch herausragend innovative, mittelständische Unternehmen ausgezeichnet, wie der Kipplaster-Hersteller F.X. Meiller aus München, der Spezialist für Fenster- und Fassadentechnologien Schüco aus Bielefeld oder das schwäbische Familienunternehmen STIHL, dessen Motorsägen weltweit bekannt sind.

Verleihung der Dieselmedaille in den 60er Jahren in der Meistersingerhalle Nürnberg.

BVMW als Impulsgeber

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BVMW-Präsident Mario Ohoven und der Vorstand des Deutschen Instituts für Erfindungswesen: Prof. Dr. Alexander Wurzer, Manfred Spaltenberger, Dr. Heiner Pollert (v. li.).

Innovation darüber hinaus auch in seiner Funktion als BV M W-L andeswirtschaftssenator und setzt politische Impulse, zum Beispiel im Rahmen des 10 - P u n k t e - P l an s des BVMW für einen zukunftsfähigen Mittelstand in Deutschland.

Fotos: Michael Tinnefeld

Die Vorstände Dr. Heiner Pollert (Erster Vorsitzender), Prof. Dr. Alexander Wurzer (Vorsitzender des Diesel-Kuratoriums) und Manfred Spaltenberger beziehen konsequent die Kraft des deutschen Mittelstands in die Nominierungen und die Preisverleihung mit ein. So hielt BVMW-Präsident Mario Ohoven im Jahr 2010 die Laudatio für den Preisträger „Erfinderzentrum Norddeutschland“ und sprach im Jahr 2014 zum 60-jährigen Jubiläum der Dieselmedaille zur Eröffnung. Seit 2012 ist das Deutsche Institut für Erfindungswesen Mitglied in der Verbändeallianz des BVMW. Dr. Heiner Pollert vertritt das Thema

Jubiläumsverleihung 2014: Ministerpräsident a. D. Dr. Edmund Stoiber, Prof. Dr. Wolfgang Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums, und BVMW-Präsident Mario Ohoven.


Die Unternehmensnachfolge rechtzeitig regeln – das ist für viele mittelständische Unternehmer ein schwieriger Prozess. Alle zwei Jahre lobt der BVMW in der Region Bremen-Oldenburg-Nordwesten einen Preis für die beste Unternehmens-Nachfolgeregelung aus. Dieser Preis wird in einer exklusiven Feierstunde mit rund 60 Gästen vergeben. In den letzten Jahren wurde dieser Gala-Abend vom Bankhaus Neelmeyer AG, Bremen, unterstützt.

Foto: Michael Ihle

Beste Unternehmens­­nachfolge­regelung

Preisvergabe für die beste Unternehmensnachfolge im Bankhaus Neelmeyer Bremen

Tradition: Auf Landesebene verleiht der Verband in verschiedenen Bundesländern den Mittelstandpreis „Unternehmer/in des Jahres“. Der Landesverband Thüringen lobt in diesem Jahr zum 16. Mal in Folge den BVMW-Mittelstandspreis „Unternehmerin/Unternehmer des Jahres“ aus. Eine unabhängige Jury vergibt den Preis an besonders erfolgreiche, beispielgebende Unternehmer, insbesondere in den Bereichen Innovation, Nachhaltigkeit, ehrenamtliches Engagement. Der Preis in Pyramidenform verkörpert Standfestigkeit, Geradlinigkeit, Aufstieg und Genialität – die Eigenschaften erfolgreichen Unternehmertums. Der Wettbewerb ist offen und nicht an eine Mitgliedschaft im BVMW gebunden.

Foto: Michael Voigt

Unternehmer/in des Jahres

Preisverleihung in Erfurt mit Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (3. v. re.).

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POLITIK GESTALTEN Für seine erfolgreiche politische Arbeit setzt der BVMW auf den intensiven Dialog mit der Politik – regional, national und international. Über mittelstandsfreundliche Standortbedingungen tauscht sich der Verband mit seinen Mitgliedsunternehmen aus, vermittelt Kontakte und bietet Unternehmern Plattformen, um mit Politikern ins Gespräch zu kommen.

Der BVMW Jahresempfang gehört seit 2000 zu den Highlights in der Hauptstadt. Zum Jahresbeginn lädt der BVMW seine Mitglieder nach Berlin ein, um sich zu vernetzen und mit Spitzen­ politikern unseres Landes auszutauschen. Zu den Gastrednern der letzten Jahre gehören: EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU), Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), Bundes­ außenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD), Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU), Grünen-Bundesvorsitzender Cem Özdemir und Dr. Gregor Gysi, Fraktionsvorsitzender Die Linke.

Foto: Henry-Martin Klemt

Foto: Christian Kruppa

BVMW Jahresempfang – Highlight in der Hauptstadt mit über 3.300 Gästen

Highlight im Veranstaltungskalender der Hauptstadt: Über 3.300 Unternehmer beim BVMW-Jahresempfang.

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Parlamentarischer Diskurs

Fotos: Christian Kruppa

Regelmäßig lädt der Verband die Abgeordneten des Deutschen Bundestages ein, um mit ihnen über aktuelle Herausforderungen der mittelständischen Wirtschaft zu diskutieren Zuletzt im Fokus: Steuerliche Forschungsförderung, bezahlbare Energie für den Mittelstand und Mittelstandsfinanzierung.

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BVMW Bundeskommissionen – gefragte Expertise Als mittelständischer Spitzenverband entwickelt der BVMW politische Positionen, Konzepte und konkrete Lösungsvorschläge gemeinsam mit Mitgliedsunternehmen. In den Kommissionen bringen engagierte Unternehmer und Unternehmerinnen regelmäßig ihre Expertise ein. Das ermöglicht es dem Verband, zielgerichtet, kompetent und erfolgreich die Interessen der kleinen und mittleren Betriebe gegenüber der Politik zu vertreten.

Kommission Arbeit und Soziales Energiekommission Kommission für Internet und Digitales Rechtskommission Steuerkommission Gesundheitskommission geplant: Bildungskommission

Austausch auf allen Ebenen

Foto: Kurt Mezger

Im Rittersaal des seit 1396 existierenden württembergischen Weingutes der Familie von Bentzel-Sturmfeder wurden nicht die Klingen gekreuzt, sondern mit Argumenten gefochten. Gast in kleiner Unternehmer-Tafelrunde war der baden-württem­ bergische CDU-Politiker Thomas Strobl. Der Unions-Bundesvize ist Mitglied im Politischen Beirat des BVMW.

Fotos: Toni Momtschew

Treff im Weingut Sturmfeder mit BVMW-Landesbeauftragtem Dr. Ulrich Köppen, Kilian Graf von Bentzel-Sturmfeder, Unions-Bundesvize Thomas Strobl und Dr. Ulrich Spitaler, Leiter Kreisverband Heilbronn (v. li.).

Welchen Stellenwert haben ethische und moralische Verantwortung in unserer Gesellschaft? Wie stehen Wirtschaft und Politik dazu? Darüber diskutierte die Gesprächsrunde „Mittelstand trifft Politik“. Dr. Gregor Gysi, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag, Joachim Sach, Pastor em., Bernd Oesterreich, Autor und Mit-Gründer der oose Innovative Informatik

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eG, und Prof. Dr. Hartmut Kliemt, Professor für Philosophie und Ökonomie, Frankfurt School of Finance & Management, sprachen über ihre Erfahrungen, diskutierten Sichtweisen und formulierten Zukunftswünsche (v. li.). Jörn Lauterbach, Redaktionsleiter Die WELT und Mitglied der Chefredaktion Hamburger Abendblatt, moderierte die Hamburger Runde.


Die Bundestagswahl 2013 bedeutete eine Zäsur für den deutschen Liberalismus. Mit dem Scheitern der FDP an der 5-Prozent-Hürde schied eine Partei aus, die lange Zeit Regierungsverantwortung trug. FDP-Generalsekretärin Nicola Beer, die ihrer Partei das sportliche Motto verordnete: „Hinfallen kann man, aufstehen muss man!“, stellte sich dem NRW-Wirtschaftssenat.

Foto: André Chrost FotoDesign

Herbert Schulte hat mit Stephan Ninow ein dynamisches Symposium mit FDP-Generalsekretärin Nicola Beer und dem Moderatoren-Duo Nadine Schulerus und Jörg Zajonc zusammengestellt (v. li.).

„Mensch bleiben – Dietrich Grönemeyer im Dialog mit ...“ ist eine Veranstaltungsreihe des BVMW im Ruhrgebiet mit dem Mediziner Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer und prominenten Gästen. Grönemeyer sprach unter anderem mit Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert über Bildung und Erziehung, Denken und Handeln in der Gesellschaft. Weitere Gesprächspartner waren u.  a. Fritz Pleitgen und der Unternehmer Heinrich Deichmann.

Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert mit Prof. Dr. D. Grönemeyer.

Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle (FDP) riet auf dem Erfurter Jahresempfang des BVMW, die deutschen Vertretungen im Ausland für die Anbahnung von Wirtschaftsbeziehungen stärker zu nutzen. Und betonte: „Wir brauchen Bildung als Strategie für unseren Erfolg“. Mehr als 500 Mittelständler nutzten den Austausch mit dem Bundesaußenminister.

Foto: Michael Voigt

Fotos: Christoph Kloke

Der BVMW im Hochsauerlandkreis lud zum Politischen Frühstück. Zum Auftakt stand MdB Dirk Wiese, SPD, (Mitte) in lockerer Gesprächsrunde für Fragen, Stellungnahmen und Antworten den Mittelstandsvertretern zur Verfügung. Im Fokus: das in Verhandlung stehende Freihandelsabkommen TTIP mit den USA, der Fachkräftemangel und Industrie 4.0.

Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle beim BVMW in Erfurt.

SPD-Bundestagsabgeordneter Dieter Wiese mit BVMW-Unternehmern.

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Positionen und Publikationen Politische Entscheidungen sind komplex und selten auf einen Blick zu erfassen. Der Verband gibt den Unternehmern nutzwertige Informationen an die Hand zu mittelstands­relevanten Themen – von Energieeffizienz bis Fachkräftesicherung. Zugleich werden für die Politik kurz und prägnant die Positionen des Mittelstands gebündelt. Sie basieren oftmals auf wissenschaftlichen Studien des Verbandes. Hier präsentieren wir eine kleine Auswahl unserer Publikationen der vergangenen Jahre.

Wissenschaftliche Studien

Themen

Auswirkungsstudie Basel III. Die Folgen für den deutschen Mittelstand.

Energiewende. Forderungen und Positionen des Mittelstands.

Eine wissenschaftliche Studie durchgeführt von Dr. Tobias Berg, Humboldt-Universität zu Berlin PD Dr. Martin Uzik, Bergische Universität Wuppertal im Auftrag des Bundesverband mittelständische Wirtschaft. August 2011

VERGLEICH UND OPTIMIERUNG VON ZENTRAL UND DEZENTRAL ORIENTIERTEN AUSBAUPFADEN ZU EINER STROMVERSORGUNG AUS ERNEUERBAREN ENERGIEN IN DEUTSCHLAND Stand 21.10.2013

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Tipps- und Tricks für Mittelständler Checkliste

Fachkräfte für den Mittelstand. Unternehmerische Erfolgsrezepte.

Erfolgsfaktor Energieeffizienz. Vom Mittelstand für den Mittelstand.

Die Parallelwährung: Optionen, Chancen, Risiken.

MINDESTLOHN – WORAUF SIE ACHTEN SOLLTEN Seit dem 01.01.2015 gilt in Deutschland der gesetzliche Mindestlohn. Der rechtliche Rahmen wird im Mindestlohngesetz (MiLoG) geregelt. Wie gilt der Mindestlohn im Allgemeinen? Der Mindestlohn gilt in Höhe von 8,50 Euro pro Zeitstunde für alle Branchen. Alle in Deutschland beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über 18 Jahren haben einen gesetzlichen Anspruch. Alle Arbeitgeber sind zur Zahlung des Mindestlohns verpflichtet. Beim gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde handelt es sich um einen Bruttostundenlohn. Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung bleiben bei der Berechnung des Mindestlohns außer Betracht. Das heißt auch die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung und zur gesetzlichen Rentenversicherung im Rahmen der Minijobs trägt der Arbeitgeber – zusätzlich zum Bruttostundenlohn. Für welche Personengruppen gilt der Mindestlohn nicht? Ausnahmeregelungen vom gesetzlichen Mindestlohn gelten bei Auszubildenden – diese werden weiter nach dem Berufsbildungsgesetz vergütet. Langzeitarbeitslosen, die zuvor über ein Jahr arbeitslos waren. Sie müssen in den ersten sechs Monaten ihrer Beschäftigung nicht nach dem Mindestlohn bezahlt werden. Jugendliche unter 18 Jahren, die keine abgeschlossene Berufsausbildung haben Hinweis: für Schüler die 18 Jahre und älter sind oder bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung haben, gilt der Mindestlohn. Praktikanten, die ein Pflichtpraktikum gemäß ihrer Schul-, Ausbildungs- oder Studienordnung absolvieren. Berufsorientierungspraktika vor der Ausbildung oder dem Studium von maximal drei Monaten Hinweis: dauert ein Praktikum länger als drei Monate, fällt es komplett unter das Mindestlohngesetz und der Mindestlohn ist ab dem ersten Tag zu zahlen, auch rückwirkend! anerkannten Berufsvorbereitungs- oder Qualifizierungsmaßnahmen. ehrenamtlich Tätigen. in Werkstätten beschäftige Menschen mit Behinderung, wenn sie sich in einem arbeitnehmerähnlichen Rechtsverhältnis befinden Hinweis: bei Arbeitnehmern mit Behinderung, die ein Arbeitsverhältnis in einem Integrationsbetrieb inne haben gilt der gesetzliche Mindestlohn.

Gibt es weitere Ausnahmen für einzelne Branchen? Der Mindestlohn gilt ausnahmslos für alle Branchen. Um den Branchen, deren Löhne bisher deutlich unter 8,50 Euro lagen, eine schrittweise Anpassung an den geltenden Mindestlohn zu ermöglichen, wurde eine Übergangszeit bis zum 31. Dezember 2017 festgelegt. Bis dahin sind Abweichungen nach unten erlaubt. Für die Branchen Friseurhandwerk, Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau, Textil- und Bekleidungsindustrie und Zeitungszusteller wurden Ausnahmen vom gesetzlichen Mindestlohn vereinbart. Ab dem 1. Januar 2018 gilt der von der Mindestlohnkommission festgesetzte allgemeine gesetzliche Mindestlohn ohne jede Einschränkung in allen Branchen. Die gerade in der Saisonarbeit genutzte sozialversicherungsfreie Beschäftigung wurde von bisher 50 auf 70 Tage erhöht. Diese Regelung ist befristet bis zum 31.08.2018. Zusätzlich zu der Zahlungspflicht beim Mindestlohn sind durch das MiLoG zusätzliche Dokumentations- und Aufzeichnungspflichten entstanden. Was muss dokumentiert werden? Um sicher zu stellen, dass der Mindestlohn auch rechtmäßig gezahlt wird, müssen Beginn der Arbeitszeit, Dauer der Arbeitszeit und Ende der Arbeitszeit erfasst werden. Die Dokumentationspflicht entfällt, wenn das verstetigte regelmäßige Monatsentgelt des Arbeitnehmers eine Grenze von 2.958 Euro brutto überschreitet oder ab einem Bruttoentgelt von 2.000 Euro, wenn der Arbeitgeber dieses Monatsentgelt für die letzten vollen zwölf Monate nachweislich gezahlt hat. Hinweis: Minijobs gelten bis zu einem maximalen Verdienst von monatlich 450 Euro. Das entspricht einer monatlichen Arbeitszeit von maximal 52,9 Stunden. Ab 53 Stunden Arbeitszeit gilt die Beschäftigung als sozialversicherungspflichtig! Im Falle von Sonderzuwendungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld verringert sich die monatliche Stundenzahl, denn:

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Die Pateien auf dem Prüfstand Wachstumsmotor Mittelstand. Politisches Grundsatzprogramm.

Politik kompakt. Steuern.

Wahlcheck Kommunalpolitik Mittelstand. Wahlprüfsteine für die Kommunalwahlen 2014.

Positionen und Forderungen des BVMW Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband Deutschlands e.V.

Eine Reform des Steuersystems ist überfällig. Im Jahr 2014 wurden in Deutschland knapp 593 Milliarden Euro Steuern eingenommen. Mit einer Gesamtsteuerbelastung von 49,4% liegt Deutschland im weltweiten Steuerranking auf Rang 89 von insgesamt 189 Ländern (PwC Paying Taxes 2014). Bei der Verwendung der Steuereinnahmen wird nicht immer die gebotene Sorgfalt an den Tag gelegt. Der Staat leidet unter keinem Einnahmen-, sondern unter einem Ausgabenproblem. Um im Standortwettbewerb zu bestehen, müssen die steuerlichen Rahmenbedingungen verbessert werden. Folgende Forderungen müssen bei der überfälligen Reform des Steuerrechts berücksichtigt werden:

Rasch

/ pixelio.de

KOMMUNALPOLITISCHES

Gleiche Bearbeitungsfristen für Unternehmen und Finanzämter Unternehmen müssen sich an feste und zum Teil kurzfristige Abgabetermine für ihre Steuererklärung halten, andernfalls drohen Verspätungszuschläge. Finanzverwaltungen dagegen haben keine festgelegten Fristen. Verbindlichkeit bei Auskünften und eine schnellere Bearbeitung durch die Finanzämter würde zur Entlastung der Steuerzahler beitragen.

PROGRAMM

Stand: 08 / 2015

Foto: Jens

Foto: picture alliance/photononstop

Gültigkeit: Wahlperiode 2013 bis 2017

BUNDESVERBAND MITTELSTÄNDISCHE WIRTSCHAFT (BVMW) E. V.

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Stand: September 2013 04.09.13 12:37

Foto: Hamburger Rathaus, Martin Drittenpreis / pixelio.de

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Der Mittelstand. im Wandel Erstmals brachte der BVMW nach dem Wirtschaftsmagazin „erfolgreich selbständig“ im Jahr 2002 ein neues Unternehmermagazin mit dem Titel „Der Mittelstand.“ heraus. Es hatte zunächst nur 36 Seiten. Seither erscheint das bei Unternehmern und Politikern beliebte und viel gelesene Verbandsmagazin alle zwei Monate mit einer ivw-geprüften Auflage von 30.000 Exemplaren.

Mittelstand.

DER

03 / 2014 | Juni / Juli 2014 | 4,90 Euro

Das Unternehmermagazin

Jedes Heft hat einen Themenschwerpunkt, besonders beliebt sind Inhalte zur Bildung, Fachkräftesicherung, Innovation, Finanzierung, Energie und Außenwirtschaft. Mit der Zeit wurde auch das Layout kontinuierlich weiterentwickelt – schauen Sie selbst. Mit der Ausgabe 6-2013 erschien „Der Mittelstand.“ zum ersten Mal für Smartphones und Tablets.

Themenschwerpunkt: Mittelstand und Bildung

Lebenslanges Lernen

Was Bildung heute leisten muss Arthur Zimmermann

Bildungshoheit der Länder – ein Auslaufmodell? Prof. Dr. Johanna Wanka

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IMPULSGEBER UND SCOUT Um dem Mittelstand in relevanten Themenfeldern praktische und unternehmensnahe Unterstützung zu bieten, agiert der BVMW als Impulsgeber und Scout. Durch regionale Kontakte und zum Teil Jahrzehnte lang gewachsene Netzwerke der Verbandsrepräsentanten hat der BVMW den direkten Draht zu den Unternehmerinnen und Unternehmern und bietet einzigartige Transferstrukturen.

Foto: Toni Momtschew

Seit 2012 engagiert sich der BVMW erfolgreich in öffentlich geförderten Projekten. Die Projekte werden zentral koordiniert und in enger Kooperation mit den Verbandsrepräsentanten vor Ort in die Unternehmen getragen.

[m]IT Sicherheit

Die IT-Sicherheit ist im Zuge der zunehmenden Digitalisierung zu einem Dauerthema sowohl für den IT-anwendenden Mittelstand als auch für mittelständische IT-Dienstleister geworden. Der BVMW nimmt sich mit dem Projekt [m]IT Sicherheit bereits frühzeitig der Thematik an und macht sich darüber hinaus für die Sensibilisierung des Mittelstands für die steigenden Sicherheitsanforderungen stark.

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Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Projekt wurde Ende 2013 abgeschlossen und hat bereits vor den Enthüllungen Snowdens mit Unternehmerveranstaltungen auf das Thema aufmerksam gemacht. Die öffent­liche Finanzierung führte zu praxisnahen Informationsmaterialien und Handlungsanweisungen, einer bundesweiten Roadshow sowie einer medialen Reichweite von über 2 Millionen Rezipienten im Rahmen des Projekts.


Zum Auftakt des Projekts in Frankfurt a.M. wurde ein „Markt der Möglichkeiten“ veranstaltet. Alle Mitarbeiter der Betriebsnachbarschaft konnten sich bei 40 Ausstellern über Betriebliches Gesundheitsmanagement informieren. „Mit solchen Projekten können auch kleine Betriebe Fachkräfte binden und aktiv dem Thema Demographie begegnen“, so BVMW-Projektleiterin Cornelia Gärtner.

Betriebliche Gesundheitsförderung: GeMit

Der Gesundheit von Beschäftigten und Führungskräften wird im Zuge des demografischen Wandels und des in einigen Branchen bereits deutlich spürbaren Fachkräfte­ bedarfs eine immer größere Bedeutung zuteil. Seit mehreren Jahren nehmen zusätzlich die Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland kontinuierlich zu und liegen im Schnitt bei 17,8 pro Jahr und Mitarbeiter (2013). Das Projekt GeMit – Gesunder Mittelstand Deutschland unterstützt speziell kleine und mittlere Unternehmen bei der Etablierung einer betrieblichen Gesundheitsförderung und beim Erhalt der Arbeitsfähigkeit ihrer Beschäftigten. In bundesweit fünf Betriebsnachbarschaften schließen sich Unternehmen einer Region zusammen und werden überbetrieblich von BVMWRepräsentanten und Gesundheits­ coaches betreut. So werden Ressourcen eingespart und eine breitere Angebotspalette für die Mitarbeiter ermöglicht. Das ge-

meinsam mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung umgesetzte Projekt läuft drei Jahre und wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gefördert. Neben den Betriebsnachbarschaften wird der INQA-Check-Gesundheit entwickelt und erprobt, um im Anschluss bundesweit KMU als Selbstbewertungsinstrument zur Verfügung zu stehen.

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Auf bundesweit über 2.000 Veranstaltungen jährlich vermittelt der BVMW Unternehmern und Unternehmerinnen zahlreiche neue und wertvolle Impulse. Dazu zählen, Impulsvorträge, Experten-Foren und Diskussionsrunden.

Bei der ersten Berliner Talent-Tour ergreifen 20 Bewerber aus dem IT-Bereich die Chance, vier teilnehmende Firmen der Branche kennenzulernen und ihren Traumjob zu finden. Der TalentTour-Bus, ein exklusiv ausgestatteter Club-Liner, fuhr die Teilnehmer direkt zu den Unternehmen. „Wir freuen uns über eine wirklich sehr gelungene Premiere“, so Oliver Reinsch, Geschäftsführer der jobEconomy. Begleitet wurde die Veranstaltung von Birgid Zoschnik, Regionalleiterin der Hauptstadtregion Süd des BVMW.

Angehende IT-Experten fahren mit Berlins größter Limousine zu den BVMW-Unternehmen.

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Foto: jobEconomy UG

Talente auf Tour


BVMW: Weiterbildung für Unternehmer Forum Führung

insgesamt 3-stündigen Vortrag erhalten Mittelständler wertvolle Informationen zur Führung ihres Unternehmens. Zu den renommierten Keynote-Speakern zählen u. a. Dr. Reinhard K. Sprenger, Prof. Götz W. Werner, Klaus Korbjoll und René Borbonus.

Foto: Henry-Martin Klemt

Foto: Barbara Schmidt

Forum Führung zählt seit rund 15 Jahren zu den etablierten Top-Veranstaltungen für Führungskräfte in Deutschland. In exklusivem Ambiente geben Spitzenreferenten den Unternehmern mit auf dem Weg, was erfolgreiche Mitarbeiterführung ausmacht und wie sie im unternehmerischen Alltag umgesetzt werden kann. In einem

Verbandsrepräsentant Detlef Blome empfing in Bremen Klaus Kobjoll, einen der bekanntesten und erfolgreichsten Autoren und Referenten zu den Themen Total Quality Management und Mitarbeitermotivation.

Foto: Henry-Martin Klemt

Top-Speaker Dr. Reinhard K. Sprenger begeistert sein Unternehmerpublikum in Berlin.

Begeistertes Publikum beim BVMW Top-Format Forum Führung.

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mittelstand DIE MACHER – Umsatz vorprogrammiert: fit für die digitale Zukunft „Holen Sie mehr aus Ihrem Unternehmen heraus”, so lautet das Motto der digitalen Wachstumsinitiative mittelstand DIE MACHER, die vom BVMW und der Deutschen Telekom im Jahr 2012 gemeinsam ins Leben gerufen wurde und an der bis zum Juni 2015 mehr als 12.000 Mittelständler teilnahmen! mittelstand DIE MACHER ist damit die größte bundesweite Veranstaltungsreihe für Entscheider aus mittelständischen Unternehmen. Ziel ist es, den Mittelstand fit zu machen für das digitale Zeitalter. Unterstützt wird das deutschlandweite Aktionsbündnis von führenden IT- und Telekommunikationsunternehmen – darunter Adobe, Blackberry und das Wirtschaftsmagazin impulse. In den Veranstaltungen werden jeweils 400 bis 800 mittelständische Unternehmer mit den aktuellen Chancen digitaler Lösungen vertraut gemacht. Dazu gehört es unter anderem, die Zusammenarbeit im Betrieb durch Vernetzung zu optimieren, online den Umsatz zu steigern und Firmendaten optimal in der Cloud zu speichern. Über 700 Gäste kamen zu der ganztägigen Veranstaltung im Congress Center Hamburg.

Großer Andrang und reger Austausch auf dem „Marktplatz“.

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Wir sind in einer neuen Zeit, der digitale Kunde ist überall. Das muss besonders der Mittelstand erkennen und jetzt handeln – sonst verzichtet er auf viel Umsatz.

Mario Ohoven, Präsident Bundesverband mittelständische Wirtschaft

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SOZIALES ENGAGEMENT DES BVMW

Verantwortungsvoll

Gelebte soziale Verantwortung: Der BVMW, seine Stiftung und seine Mitgliedsunternehmen unterstützen bundesweit, aber auch international gemeinnützige Projekte, insbesondere in den Bereichen Ausbildung und Kultur. Das soziale Engagement ist vielfältig und vielzählig. Dazu gehört auch die Unterstützung der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe von Liz Mohn, der Felix Burda Stiftung mit Prof. Dr. Hubert Burda oder der Stiftung UNESCO – Bildung für Kinder in Not mit UNESCO-Sonderbotschafterin Dr. h.c. Ute-Henriette Ohoven. Ausgewählte Projekte geben einen Einblick in wohltätige Initiativen und Aktionen des Verbandes und seiner Repräsentanten vor Ort.

Fotos: Stiftung UNESCO

Ausbildungsprojekt in Burkina Faso Der BVMW und seine Mitgliedsunternehmen unterstützen das mit der Stiftung UNESCO gemeinsam initiierte Berufsausbildungszentrum in Nabelin, Burkina Faso, in Afrika. Durch Spenden finanziert der Verband Ausbildungslehrgänge in der Schweißerei, KFZ-Mechanik, Seifenherstellung und im Schneidereihandwerk. Zugleich werden Jugendlichen und jungen Erwachsenen neben Lesen, Schreiben und Rechnen auch landwirtschaftliche Techniken vermittelt. Ziel ist es, Kleinbauern mit landwirtschaftlichen Schulungen und durch Zurverfügungstellung von hochqualitativem Saatgut ein sicheres Einkommen zu ermöglichen. Über 500 Frauen und unterernährte Kinder erhalten in der Kantine täglich ein warmes Essen. Jungen Frauen und Müttern von Kleinkindern und Babys wird vermittelt, wie sie sich und ihre Kinder mit heimischen Kräutern und Getreide versorgen können, um die Unterernährung in der Region um Nabelin einzudämmen.

Unterstützung für „Wüstenblume“ Im Berliner Krankenhaus Waldfriede wurde das Desert Center, die weltweit erste medizinische Einrichtung, welche Opfer von Genitalverstümmelungen ganzheitlich betreut und behandelt, von der Initiatorin, Menschenrechtsaktivistin und UN-Sonderbotschafterin Waris Dirie aus Somalia („Wüstenblume“) eröffnet. Die BVMW-Geschäftsstelle der Hauptstadtregion Süd unterstützt dieses wichtige Modellprojekt mit großem Engagement.

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Kultur gestalten Der BVMW im Nordwestmünsterland und Kreis Steinfurt verleiht den „Goldenen Taktstock“ an einen Mutmacher, der sich besondere Verdienste in der Unternehmenskultur erworben hat. Das Rahmenprogramm gestalten junge Talente der Musikschulen des Kreises Steinfurt. Für sie übernehmen Unternehmer/innen Patenschaften zur weiteren Förderung. Die Veranstaltung ist eine Kooperation des BVMW mit dem Kulturforum Steinfurt und den Wirtschaftsförderungen der Kreise Steinfurt und Borken.

Beste Abschlussarbeit prämiert

Foto: © Alexander Raths - Fotolia.com

Im Rahmen des Gründer- und Innovationstages werden die besten Abschlussarbeiten der Universität Jena ausgezeichnet. Der BVMW im Saale-Holzland-Kreis stiftete einen Geldpreis in der Kategorie Masterarbeit. Mit diesem Wissenschaftspreis für die beste anwendungs­nahe Masterarbeit wird der Transfergedanke unterstützt. Insbesondere (Nachwuchs-)Wissenschaftler sollen sensibilisiert und zur Umsetzung motiviert werden, auch in Form einer Ausgründung.

Jugendfilmpreis In Baden-Württemberg kamen Filmliebhaber auf ihre Kosten: Im Dezember zeigten die Filmschau und der Jugendfilmpreis wieder herausragende Produktionen der Region und zeichneten die Macher aus. Neu seit 2014 ist die Kategorie Media-Start-Up beim Jugendfilmpreis. Ins Leben gerufen wurde sie vom Kreisverband Stuttgart des BVMW. Zwei Mitgliedsunternehmen sponsern den Preis.

Golfen und Gutes tun Golfen für einen guten Zweck: Der BVMW organisiert regelmäßig in verschiedenen Regionen Golf-Charity-Turniere. Jeweils rund 100 Unternehmer kämpfen mit viel Spaß um den Sieg. Gewinner ist die gute Sache: Die gesammelten Gelder durch Spenden, Tombola und Versteigerungen werden an gemeinnützige Vereine, zum Beispiel an RPR Hilft e. V., McDonalds Kinderhilfe e. V., Deutsche Schlaganfallhilfe oder die Michael Stich Stiftung gespendet.

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FIT FÜR DIE ZUKUNFT 122


Der BVMW hilft dabei. 123


Einfach. Digital. Vernetzt. Die Digitalisierung ist einer der Hauptwachstumsmotoren, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Welche großen Chancen sie für mehr Wettbewerbsfähigkeit, effizienteres Arbeiten und gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit bietet, ist allerdings vielen Mittelständlern noch nicht bewusst.

IT-Gipfel

Die Digitale Agenda der Bundesregierung ist die wichtigste politische Initiative, um die unterschiedlichen Aspekte dieser Entwicklung in sieben Arbeitsgruppen zu erfassen. Der BVMW wurde gemeinsam mit seinen Partnern der Mittelstandsallianz sowohl vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, als auch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eingeladen, in Arbeitsgruppen mitzuwirken, um die Perspektive der mittelständischen Betriebe einzubringen. Der BVMW engagiert sich in diesen Gremien für mittelstandsfreundliche Konzepte und Formate, um kleine und mittlere Unternehmen zu sensibilisieren, zu informieren und ihnen die nötige Hilfestellung zu geben. Auf diese Art und Weise werden den Unternehmen Bedenken beim Thema Digitalisierung genommen. Sie erhalten produktneutrale Handlungsempfehlungen mit Informationen, die KMU benötigen, ihr digitales Wachstums­potenzial zu erkennen.

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IT-Sicherheit

Die IT-Sicherheit ist im Zuge der zunehmenden Digitalisierung zu einem Dauer­ thema sowohl für den IT-anwendenden Mittelstand als auch für mittelständische IT-Dienstleister geworden. Der BVMW nimmt sich mit dem Projekt [m]IT Sicherheit bereits frühzeitig der Thematik an und macht sich darüber hinaus für die Sensibilisierung des Mittelstands für die steigenden Sicherheitsanforderungen stark. Mehr Informationen zu dem Projekt erhalten Sie auf Seite 114.

IT-Kommission

Im Zuge des Engagements zur Digitalisierung hat der BVMW seine IT-Kommission gegründet, die mit BVMW-Experten eine wichtige Aufgabe des Verbandes übernimmt: die politische Positionierung des Mittelstands aus der Sicht der IT-nutzenden KMU. Während eine Reihe IT-anbietender Interessenvertretungen sich im politischen Prozess eingebracht haben, fehlte bislang die Stimme der IT-nutzenden Unternehmen. Die IT-Kommission gibt zum einen wichtige Impulse in den politischen Prozess, zum anderen ist sie gefragter Ansprechpartner der Politik. Die Positionspapiere fließen in den politischen Meinungsbildungsprozess mit ein und verleihen den IT-nutzenden Unternehmen eine hörbare Stimme.

Illustration: © Vjom - Fotolia.com

Der BVMW hat sich sehr früh auf unterschiedlichen Ebenen dafür eingesetzt, die Vorteile der Digitalisierung praxisnah zu kommunizieren. Auf politischer Ebene hat der BVMW erreicht, dass die Digitalisierung aus Sicht der IT-nutzenden KMU betrachtet wird, und die Gesetzgebung diese große Masse der Nutzer in den Blick nimmt.


„Digitalisierung ist Chefsache“ Edgar K. Geffroy, Bestsellerautor und Top-Speaker, vertritt die These, dass Entscheider im Mittelstand sich aktiv mit dem Internet und seinen Chancen auseinandersetzen müssen, um konkurrenz- und zukunftsfähig zu sein. Dabei gelte seine persönliche Prämisse: „Herzenssache Kunde“. „Herzenssache Kunde“ – Warum dieser Titel für Ihr Buch und für ganze Veranstaltungsreihen von Ihnen? Edgar K. Geffroy: Unternehmer erkennen nach und nach, dass die digitale Welt alles verändert. Wir sind gerade erst am Anfang. Das Stichwort "Digitale Transformation" hat sehr viele Unternehmen wachgerüttelt. Passiert ist aber noch viel zu wenig. "Herzenssache Kunde" ist ein Appell, dass die digitale Welt letzten Endes auch nur ein Hilfsmittel ist, um im Geschäft erfolgreich zu sein. Alles was wir tun, dreht sich letztlich immer um den Kunden. Haben wir keine Kunden, haben wir auch keine Firma. Der Kunde muss in den Mittelpunkt gestellt werden. Er will heute individuell wahrgenommen werden

Foto: © Sfio Cracho - Shutterstock.com

Welche Rolle spielt Kundenorientie­ rung bei der Digitalisierung?

Unternehmensherausforderung der Zukunft betrachten und sich damit identifizieren. Mit der Digitalisierung beginnen. Unternehmen sollten sich ein Geschäftsfeld heraussuchen, in dem Digitalisierung sinnvoll ist. Und dann müssen sie es wagen, ins kalte Wasser zu springen und nicht zu warten, bis Wettbewerber das Geschäftsfeld besetzt haben. Das ist Transformation. Mit den Augen des Kunden schauen. Es geht nicht um unsere Eigenperspektive, was wir schön finden, sondern einzig und allein darum, was der Kunde möchte und welchen Nutzen er hat. Dann kommen wir zu ganz anderen Lösungen. Schauen Sie, wie Uber die Taxiwelt und Airbnb die Hotelwelt ins Wanken gebracht haben.

Die Kundenorientierung wird für Unternehmen, die den Weg in die Digitalisierung gehen, der Schlüssel sein. In der digitalen Welt ist es wichtiger als jemals zuvor, auf den Kunden einzugehen. Meine These ist: Je menschlicher das Internet wird, umso spannender wird es für den Erfolg und den Vertrieb sein. Ich gehe davon aus, dass Video-OnlineBeratung beispielsweise ein immer wichtigeres Entwicklungsfeld für Unternehmen sein wird. Sie könnten ganz anders verkaufen, außerhalb der normalen Geschäftszeiten. Technologien helfen, die Kundenorientierung auf ein neues Level zu heben.

Was sind Ihre 3 Tipps für Mittelständler, wie sich diese am besten für die Digitalisierung wappnen? Internet ist Chefsache. Sie können dieses Thema nicht delegieren, sondern Sie müssen es als Ihre zentrale

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Gründen. Investieren. Sichern. Die finanzpolitischen Rahmenbedingungen machen es Existenzgründern nicht leicht. Auch bestehende Unternehmen brauchen liquide Mittel, um investieren und Arbeitsplätze sichern zu können. Hier sind Banken und Politik gleichermaßen gefordert, zukunftsfähige Rahmenbedingungen für die Zukunft zu schaffen.

Dem deutschen Mittelstand kommt als Motor für Wachstum und Beschäftigung eine besondere wirtschaftliche Bedeutung zu. Die rund 3,7 Millionen mittelständischen Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sind dem Mittelstand in besonderem Maße verbunden. Das zeigt sich an der ähnlichen Struktur: Wie der Mittelstand sind auch Kreditgenossenschaften dezentral aufgestellt. Der Finanzierungsbedarf mittelständischer Unternehmen war wesentlicher Anlass für die Gründung von Kreditgenossenschaften. Viele Unternehmensinhaber sind als Mitglieder selbst Anteilseigner von Genossenschaftsbanken. Sie können so im Rahmen ihrer Mitgliederrechte aktiv auf die Geschäftspolitik der Banken Einfluss nehmen. Ausgeprägte Kundennähe, Kundenorientierung, Kompetenz und Verlässlichkeit sind wesentliche Erfolgsfaktoren der gelebten Kultur des Miteinanders. Das in den letzten Jahren im Vergleich zum Gesamtmarkt überdurchschnittliche Wachstum bei den Krediten an nichtfinanzielle Unternehmen und Selbstständige bestätigt die Rolle der Genossenschaftsbanken als starken Kreditgeber und zuverlässigen Partner der mittelständischen Wirtschaft bei allen Fragen und Formen der Unternehmensfinanzierung. Auch 2014 waren die Kreditgenossenschaften nach der Anzahl der Zusagen Marktführer im KfW-Mittelstandsförder­ geschäft.

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Anders als in anderen europäischen Staaten gab es auch während der Finanzkrise hierzulande keine Kreditklemme, sondern eine stabile Kreditversorgung. Dies liegt vor allem an den tragfähigen Geschäftsmodellen deutscher Kreditinstitute, die auf langjährigen, vertrauensvollen Geschäftsbeziehungen zwischen mittelständischen Firmenkunden und Hausbanken basieren. Hauptfinanzierungsform bleibt für mittelständische Unternehmen der Bankkredit, vor der Innenfinanzierung. Die Finanzierungssituation des deutschen Mittelstands, der in den vergangenen Jahren seine Eigenkapitalausstattung kontinuierlich verbessert hat, wird allgemein positiv bewertet. So sprach das ifo Institut in seinem Konjunkturtest vom Juni 2015 unter der Überschrift „Kredithürde eilt von einem Unterbietungsrekord zum anderen“ davon, dass den deutschen Unternehmen das Geld schon fast aufgedrängt werde. Teile des Mittelstandsgeschäfts zeichnen sich heute durch hohe Wettbewerbs­ intensität innerhalb der Kreditwirtschaft aus. Kapitalmarktfinanzierungen spielen für kleine und mittlere Unternehmen eine eher untergeordnete Rolle. Vor diesem Hintergrund wird die Forderung der Europäischen Kommission nach einer stärkeren Kapitalmarktorientierung der gut funktionierenden Bankfinanzierung des Mittelstands in Deutschland nicht gerecht. Wer Hürden für die Kapitalmarktfinanzierung zur Seite räumen will, muss ebenfalls dafür Sorge tragen, dass Banken ihre Finanzierungsfunktion für die Wirtschaft auch zukünftig bestmöglich erfüllen können. Mittelständische Kreditinstitute benötigen mehr Freiraum und weniger Regulierung, um

die Versorgung der Realwirtschaft auch weiterhin sicherzustellen. Die aktuelle Überprüfung der Eigenkapitalanforderungen für Kreditinstitute darf nicht zu einer Beeinträchtigung der Mittelstandsfinanzierung führen. Daher sollten beim Kreditrisikostandardansatz die Erleichterungen für den Mittelstand beibehalten und der Mittelstandsfaktor, der die im Zuge von Basel III pauschale Eigenmittelerhöhung der Banken für Mittelstandskredite wieder ausgleicht, unverändert fortgeführt werden. Der Mittelstand und die mittelstands­ orientierte Kreditwirtschaft benötigen verlässliche regulatorische Rahmenbedingungen. In diesem Zusammenhang ist es auch im Interesse der zahlreichen mittelständischen Kunden von Genossenschaftsbanken wichtig, dass der europäischen Diskussion über eine europaweite Vergemeinschaftung der nationalen Einlagensicherungssysteme eine klare Absage erteilt wird.

Foto: BVR

Partnerschaft mit Genossenschaftsbanken

Prof. Uwe Fröhlich

Präsident Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V.


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Foto: W.H. Mathes

Maßgeschneiderte Finanzierung im Mittelstand Finanzierung ist ein Dauerthema im Mittelstand. Wer selbst initiativ wird und sich nicht allein auf die Bank verlässt, wird auch auf die Möglichkeit öffentlicher Fördermittel stoßen – mit denen gezielt Innovationsvorhaben in den Bereichen Forschung und Entwicklung finanziert werden können und die nicht zurückgezahlt werden. Sie gelten häufig als Investitionszuschuss im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur. Zudem wird der Mittelstand prozentual höher gefördert als größere Unternehmen. Es gibt sogar Zinszuschüsse für bereits bestehende Darlehen.

Bei der großen Vielzahl von Finanzierungsmöglichkeiten sollte ein Unternehmen stets darauf bedacht sein, die für sich passenden Lösungen zu finden. Egal, ob Bankkredit, Fördermittel oder Kapitalmarkt: Die aktuelle Struktur und der Ist-Zustand des Unternehmens müssen realistisch bewertet werden, weil Wachstum finanzierbar bleiben muss, und Betriebe nicht in gefährliche Abhängigkeiten geraten dürfen. Ob Leasing, das Eigenkapital und Kreditlinie schont, Factoring, mit dem Forderungen aus Warenlieferungen oder Dienstleistungen vor Fälligkeit an ein Kredit- oder Spezialinstitut übertragen werden, Private Equity oder Business Angels-Kapital, mit dem sich Privatinvestoren an einem Unternehmen beteiligen, Lieferantenkredite, die Verkäufer von Waren oder Dienstleistungen gewähren, Schuldscheine, die immer mehr Mittelständler als Eintrittskarten für den erweiterten Kapitalmarkt nutzen, Genussscheine, die ebenfalls hoch im Kurs stehen, Mezzanine-Kapital, eine Mischform aus Fremd- und Eigenkapital, Crowdlending-Plattformen wie Zencap, die Unternehmen mit privaten Investoren zusammenbringen, oder der klassische Bankkredit: Es ist der optimale Mix, der Deutschlands Mittelstand eine erfolgreiche Zukunft sichern wird.

Almut Friederike Kaspar Fachjournalistin

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BVMW kämpft für bezahlbare Energie Dezentral. Intelligent. Bezahlbar. „So dezentral wie möglich, so zentral wie nötig“ – das braucht der Mittelstand für eine sichere Energieversorgung von morgen. Das aktuelle Energiemarktdesign erweist sich als nicht zielführend für die Energiewende. Die EEG-Umlage führt zu steigenden Energiepreisen für kleine und mittlere Unternehmen, bei gleichzeitig sinkenden Großhandelspreisen an der Börse. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes nicht zu gefährden, braucht es daher grundlegende Reformen in der Energiepolitik.

werbsfähige Rahmenbedingungen für den Mittelstand kein Widerspruch sind.

Erneuerbare: stärker in den Markt integrieren

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien schreitet voran. Der Anteil an der Stromversorgung beträgt mittlerweile fast 30 Prozent. Problematisch ist, dass sich die Einspeisung des grünen Stroms nicht an der Nachfrage orientiert. Dies führt zu Problemen bei der Netzstabilität und lässt die Strompreise steigen. Daher ist es besonders wichtig, die Erneuerbaren Schritt für Schritt in den Markt zu integrieren. Die Einspeisung muss sich systemdienlich an der Nachfrage orientieren. Dies stärkt die Versorgungssicherheit und reduziert Kosten für den Mittelstand.

Strommarkt: flexibel und dezentral

Die Liberalisierung des Strommarktes, der laufende Ausstieg aus der Kernenergie und nicht zuletzt der starke Ausbau der Erneuerbaren Energien haben den Strommarkt stark verändert. Um wettbewerbsfähige Preise und Versorgungssicherheit unter den veränderten Bedingungen zu gewährleisten, muss sich auch das Strommarktdesign ändern. Das erfordert einen flexiblen und dezentralen Strommarkt. Zudem dürfen die Bedingungen für die Eigenstromversorgung nicht weiter verschlechtert werden, damit Energiewende und wettbe-

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Der zunehmende Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix stellt Netze und Netzbetreiber vor neue Herausforderungen. Werden die Weichen falsch gestellt, könnten weitere Milliardenkosten auf den Mittelstand zukommen. Der Fokus sollte dabei auf Verteilnetzen liegen. Die Energiewende ist dezentral. Dies muss sich auch in der Infrastruktur widerspiegeln. Darüber hinaus müssen die Regeln für die Netzentgelte fit für die Energiewende gemacht werden. Netzentgelte müssen so gestaltet werden, dass Preissignale weniger verzerrt werden und der flexible Einsatz von Erzeugungs- und Verbrauchsoptionen honoriert wird. Der Einsatz neuer Technologien kann zudem die Kosten deutlich senken.

Energieeffizienz: Anreize statt Zwang

Effizientes Wirtschaften ist im ureigenen Interesse des Unternehmers. Daher steht der Mittelstand zu mehr Energieeffizienz und hat bereits kräftig investiert. Überzogene Vorgaben der Politik laufen Gefahr, den Mittelstand zu überlasten. Die Kosten dürfen für den Mittelstand nicht aus dem Blick geraten. Die politischen Vorgaben müssen durch geeignete Anreize statt Zwang umgesetzt werden.

Energiekommission: energiepolitische Lösungen für den Mittelstand

Gestiegene Energiepreise sowie Unsicherheit über energiepolitische Entscheidungen belasten kleine und mittlere Unternehmen und gefährden ihre Wettbewerbsfähigkeit. In der

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Netze: dezentral und intelligent


Energiekommission erarbeiten Unternehmer Lösungen, die Energiewende mittelstandsfreundlich zu gestalten. Im Mittelpunkt stehen Konzepte, die eine sichere, saubere und bezahlbare Energieversorgung voranbringen. Die Energiewende ist eine gesamtwirtschaftliche Herausforderung und kann nur mit dem Mittelstand gelingen. Daher bringt sich die Energiekommission des BVMW aktiv für den deutschen Mittelstand in die energiepolitischen Debatten ein.

Strompreise: Energiepetition

Dank einer erfolgreichen BVMW-Petition für bezahlbaren und nachhaltigen Strom wurde Verbandspräsident Mario Ohoven zu einer

Anhörung in den Deutschen Bundestag geladen. Die Forderung nach einer Senkung der Stromsteuer traf bei den Ausschussmitgliedern auf offene Ohren. In der anschließenden Fragerunde waren sich die Abgeordneten fraktionsübergreifend einig, dass die Petition ein wertvoller und wichtiger Impuls für die weitere Regierungsarbeit ist. In der Diskussion unterstrich Reinhard Schneider, Vorsitzender der BVMW-Energiekommis­sion, die derzeitigen Fehlentwicklungen und skizzierte Lösungsansätze. Der BVMW hat klar gemacht, dass Nachhaltigkeit und Kosten­ effizienz miteinander vereinbar sind. Nun ist es an der Politik, die notwendigen Prozesse voranzutreiben.

Fotos: Christian Kruppa

Reinhard Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung Werner & Mertz und Vorsitzender der BVMW-Energiekommission und BVMW-Präsident Mario Ohoven (v. li.) fordern bei der Anhörung eine Senkung des Strompreises.

Anhörung zur Energiepetition des BVMW im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestag.

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Wirtschaftsmotor Familienunternehmen Wandel in Kontinuität – warum sich auch erfolgreiche Unternehmen immer wieder neu erfinden müssen

Was aber macht mittelständische Unternehmen so entwicklungsstark und nahezu immun gegen Wirtschaftsflauten und Finanzkrisen? Wird sich das Erfolgsmodell Familienunternehmen auch in den zunehmend volatilen Märkten behaupten können? Was ist mit der Digitalisierung? Sind unsere Familienunternehmen ausreichend gewappnet für die neuen Anforderungen, oder ist ein generelles Umdenken oder besser Neudenken erforderlich? Mit den folgenden Charakteristika ist der Mittelstand für die Zukunft gewappnet:

Gemeinsame Visionen und Werte

Erfolgreiche Familienunternehmen haben stets auch starke Visionen und Werte, die nicht nur auf dem Papier stehen, sondern täglich gelebt werden. Diese sind zeit- und situationsstabil und beinhalten Qualitäten wie Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit, Qualitätsanspruch, aber auch Spitzenleistung, Teamwork, Leidenschaft, Integrität, Wertschätzung und Familiensinn. Werte sind auch die

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Grundlage für Identität und Stolz. Und sie sind die Basis starker Marken. Schließlich wird in erfolgreichen Unternehmen Innovationswille gleichermaßen als Teil gelebter Werte verstanden wie der Sinn für die eigenen Traditionen.

Denken in Generationen

Um erfolgreich zu sein und zu bleiben, müssen Familienunternehmen generationenübergreifend ausgerichtet sein. Oberste Gebote sind das Überleben und der Erhalt des Unternehmens in der Familie sowie die langfristige Stärkung des Unternehmens. Diesen Zielen werden kurzfristige Rendite- und Wachstumsmöglichkeiten untergeordnet. Entscheidungen werden zum Teil gegen die Logik der kurzfristigen Wirtschaftlichkeit, aber zugunsten des generationenübergreifenden Bestandes des Unternehmens getroffen.

Voraussetzung hierfür ist eine bedachte Führung, die das Unternehmen strategisch sicher und nach vernünftigen betriebs- und finanzwirtschaftlichen Kriterien steuert. Und natürlich hat Langfristigkeit in Familienunternehmen immer auch mit Generationenwechsel zu tun. Die besten Unternehmen planen ihre Folgeregelung mit genügend Vorlaufzeit, entwickeln Generationenvereinbarungen und Familienverfassungen und managen ihre Familie ähnlich professionell wie ihr Unternehmen.

Tradition anders verstehen oder ein „Weiter-wie-bisher“ gibt es nicht

Familienunternehmen, die in der nächsten Generation noch erfolgreich sein wollen, müssen sich auf Veränderungen in nahezu allen Bereichen einstellen. In Zeiten, in denen sich Märkte und

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Familienunternehmen sind das Herzstück unserer Wirtschaft. Sie schaffen Arbeitsplätze, engagieren sich für ihre Region und die Gesellschaft und stellen ihre Innovationskraft tagtäglich unter Beweis. Sie sind in der Regel hoch spezialisiert und mehrheitlich Nischen­player. Etliche Familienunternehmen haben bereits weltweit expandiert, als Globalisierung noch kein Schlagwort war. Ihrer Flexibilität und gleichzeitigen Standhaftigkeit verdanken wir unsere prosperierende Wirtschaft.


Rahmenbedingungen in rasantem Tempo verändern, in denen Trends wie Globalisierung, „das Internet der Dinge“, Demographie, allgemeiner Wertewandel und zunehmende Individualisierung von Produkten und Leistungen unaufhaltsam für Veränderung sorgen, müssen Unternehmen in der Lage sein, sich ständig neu zu erfinden. Traditionelle Geschäftsmodelle, die bis dato optimal funktionierten, können in einem derart volatilen Umfeld von heute auf morgen veralten. Mit der Konzentration auf die eigenen Kompetenzen gilt es daher, bereits heute Lösungen für die Kundenprobleme von morgen zu (er-)finden. Denn auch wenn ein grenzenloses Wachstum auf Basis begrenzter Ressourcen kaum möglich ist, so wird es doch immer Probleme geben, für die es Lösungen braucht. Diese gilt es bereits heute zu erkennen und dafür Lösungen zu entwickeln – früher, anders und besser als der Wettbewerber. Für Familienunternehmen und ihre Mitarbeiter ist es eine Riesen-Chance,

künftige Herausforderungen zu erkennen und anzunehmen, neue Aufgaben zu lösen und die Zufriedenheit ihrer Kunden und Partner zu erhöhen. Voraussetzung dafür sind eine gelebte und in die Unternehmensstrategie integrierte Innovationskultur sowie der Mut, eigene Traditionen anders zu verstehen. Das Motto ist also, die Vergangenheit zu feiern und die Zukunft zu gestalten.

– ein positiver Austausch zwischen Menschen. Einzige Vorgabe für Innovationen: sie müssen entweder Effizienz und Produktivität des Unternehmens steigern oder einen neuen überlegenen Kundennutzen bieten – besser noch, Beides.

Innovation braucht Offenheit und Fehlertoleranz

Aus der Konzentration auf Nischen ergibt sich zwangsläufig die Notwendigkeit ständiger Innovation. Unternehmen, die erfolgreich über Generationen Nischen besetzen, sind immer auch innovationsstark, können auf eine ausgeprägte Innovationskultur im Unternehmen und in der Familie zurückgreifen. Diese basiert nicht nur auf funktionierenden Innovationsprozessen, sondern auch auf einer Kultur der Offenheit und Fehlertoleranz. Basis hierfür ist eine ehrliche, intensive aber auch kritische und gegensätzliche Kommunikation

Prof. Dr. Arnold Weissman

Autor und Geschäftsführender Gesellschafter der WeissmanGruppe

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Der Euro – Primat der Politik Die Banken sind geschlossen, und die Geldautomaten geben maximal 60 Euro pro Tag aus. Diese Erfahrung haben im Juli 2015 die Griechen machen müssen. In Zypern dauerten die Bankferien im Jahr 2013 zwei Wochen, wobei "Ferien" ein Euphemismus ist, wenn die Illiquidität droht. Die europäische Gemeinschaftswährung, (k)ein Erfolgsmodell?

Prof. Dr. Michael Vogelsang

Der Autor lehrt Volkswirtschaft an der BiTS Unternehmerhochschule in Iserlohn, Berlin und Hamburg. Er war von 2010 bis 2013 als Chefvolkswirt für den BVMW tätig.

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Die Euro-Zone übt also Attraktivität aus, obwohl die wirtschaftliche Situation in den Mitgliedsländern sehr unterschiedlich ist. Im Mai 2015 reichte die Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent in Deutschland bis zu 25,6 Prozent in Griechenland.

Wohlgefallen bis 2008

In der Wahrnehmung der Währungsunion in der Öffentlichkeit gab es im Jahr 2008 eine Zäsur. Die ersten sechs Jahre waren von Wohlgefallen geprägt: Die Zinsen sanken, vor allem in den südlichen Mitgliedsländern. Die wirtschaftliche Konvergenz schien kein leeres Versprechen, sondern Realität. Gleichzeitig erwies sich der Euro als relativ stabil gegenüber dem US-Dollar. In einigen Ländern kam es, befeuert durch die niedrigen Zinsen, zu einem handfesten Aufschwung. Nicht nur dank der Olympiade in Griechenland und des Immobilienbooms in Spanien sank die Arbeitslosenquote im Euro-Raum auf 7,3 Prozent Ende 2007. Alle Beobachter hatten das Gefühl: es könnte funktionieren.

Ganz anders die Wahrnehmung in den folgenden sieben Jahren: Rettungsschirme und Krisengipfel bestimmten das Bild: Politik und Ökonomie geraten aneinander.

Politiker versus Ökonomen

Politiker denken und argumentieren gerne in historischen Dimensionen. Die europäische Einigung ist das alle verbindende Narrativ. Gleichzeitig möchten sie von den Bürgern in den Heimatländern wiedergewählt werden. Das gilt auch für die Abgeordneten des Europaparlaments. Die Argumenta­ tionsmuster ähneln sich dadurch: Was dem eigenen Land nutzt, dient auch der europäischen Integration. Ökonomen dagegen zweifeln das Primat der Politik an und stehen auf dem Standpunkt, dass nicht politisch funktionieren kann, was ökonomisch nicht funktioniert. Nicht alle, aber viele Ökonomen sahen deshalb in einem (temporären) Ausscheiden Griechenlands aus der Währungsunion die beste Option für das Land selbst. Denn mit einer Abwertung der Drachme würden die griechischen Zitronen und Tomaten, die eigenen Schweine und die heimische Milch nicht nur besser schmecken, sondern auch preislich im eigenen Land wieder wettbewerbsfähig werden. Deshalb hatte der BVMW auch frühzeitig die Idee

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Gestartet war der Euro mit nur elf Mitgliedern im Jahr 1999. Damals wurden die Wechselkurse unwiderruflich fixiert und der Euro als Verrechnungseinheit eingeführt. Am 1. Januar 2002 folgte dann das Bargeld. Mittlerweile gehören 18 Staaten zur Euro-Zone.


einer temporären Doppelwährung ins Spiel gebracht. In der Gedankenwelt der Ökonomen verbinden sich die Vorteile der einzelnen Länder zu einem Vorteil für das Ganze. Güterhandel ist für sie kein Nullsummenspiel, denn die Bevölkerungen in allen Ländern, importierenden wie exportierenden, profitieren. Der Euro vereinfacht den Handel und erhöht die Vergleichbarkeit der Güterpreise. Gut ein Drittel der deutschen Exporte landeten 2014 in Mitgliedsstaaten der Eurozone. Aber eine Mitgliedschaft im Euro-Raum ist nicht zwingend, um am Handel zu partizipieren. Vielmehr lautet die Erkenntnis der Ökonomen, dass auch in einer Währungsunion regionale Handelsbilanzdefizite dann zu einem Problem werden können, wenn die Verschuldung im Inland überhand nimmt. Mehr Flexibilität bei Ein- und Austritten in den Euro fordern daher die einen, die Einrichtung einer Transferunion die andere Seite. Eine klare Festlegung auf den einen oder den anderen Lösungsmechanismus wird

in der Realität aber gescheut. Entweder ist es nicht mit nationalen Interessen oder nicht mit dem Narrativ der europäischen Einigung vereinbar. So bleibt es also auf absehbare Zeit bei dem, was der Münchener Historiker Magnus Brechtken (FAZ, 11. Juli 2015) als "Kultur der nichtmilitärischen und kompromissorientierten Ergebnissuche" beschreibt: "Verhandeln bis zum Umfallen" als "ritualisierte Leistung, mit der man zeigt, dass man es ernst – und friedlich – meint." Es ist das Primat des politischen Kompromisses über die Ökonomie. Nur halten sich volkswirtschaftliche Prozesse so selten an politische Wünsche wie das Sonnenwetter an den Ferienkalender. Geschlossene Banken sind dafür der beste Beweis – und für die betroffenen Kunden kein Beleg für die These von der allseits nutzenden europäischen Integration. Deshalb ist eine Weiterentwicklung des Euros notwendig: Transferunion oder Flexibilität bei Ein- und Austritten? Ein europaweites Referendum zu dieser Frage wäre ein wahres Zeichen für Demokratie und den Fortschritt der europäischen Einigung.

Die Position des BVMW war immer eindeutig für den Euro. Dies spiegelt die Einstellung der Mitglieder wider: In einer Umfrage 2011 sprachen sich fast 90 Prozent für den Euro aus. Aber eine positive Grundhaltung bedeutet nicht, alle Entwicklungen hinzunehmen. Bei einem Treffen mit Abgeordneten des Bundestags am 19. Mai 2010 formulierte BVMW-Präsident Mario Ohoven visionär die Kritik am Rettungspaket, das an diesem Tag im Parlament beraten wurde, so: "Der große Nachteil ... liegt darin, dass den Schuldenländern der einzige Anreiz zu einer nachhaltigen Stabilitätspolitik genommen wird – und das ist der Druck des Marktes. Stattdessen werden auf die alten Schulden neue draufgesattelt. Das Problem wird also nur in die Zukunft verschoben und wird uns um so schwerer auf die Füße fallen."

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Nicht Größe, sondern Gesinnung Kritische Anmerkungen zum Mittelstand und dessen Vertretungen im Allgemeinen und zur Erbschaftsteuerreform im Besonderen.

dem von wenigen Ausnahmen abgesehen kooperativen und damit wachstums- und beschäftigungsfreundlichen Verhältnis der Tarifvertragsparteien, der Absage an die Empfehlungen, nicht länger auf einen starken und leistungsfähigen IndustrieSektor zu setzen, sondern auf den Dienstleistungsbereich, namentlich die „Finanzindustrie“,

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den weitreichenden Reformen des Arbeitsmarkts sowie des Steuer- und Sozialsystems im Zuge der Agenda 2010, dem zupackenden Handeln der schwarz-roten Bundesregierung in der globalen Konjunktur- und Finanzkrise des Jahres 2008/2009 und sicher nicht zuletzt dem sehr leistungs- und anpassungs­ fähigen Mittelstand mit seinen zahlreichen Hidden Champions. Nicht nur für das Bundeswirtschaftsministerium ist der Mittelstand „Rückgrat und Motor der deutschen Wirtschaft“. „Motor“ ist sicher zutreffend, „Rückgrat“ dagegen nicht. Denn Rückgrat steht für die aneinander gereihten Wirbel, die Wirbelsäule, die knöcherne Mitte eines Körpers. Genau dies ist der Mittelstand definitiv nicht. Weit eher ist er ein den gesamten Körper unserer Volkswirtschaft stabilisierendes und dynamisierendes Netzwerk unabhängiger Unternehmen,

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Noch zu Beginn des Jahrtausends galt Deutschland als „kranker Mann Europas“. Heute ist das Land sowohl ökonomisch wie politisch die Hegemonial­ macht dieses Kontinents. Genauso wenig wie man sagen kann, von welchem Zahn man geschnitten wurde, wenn man seine Hand in eine Kreissäge gehalten hat, kann man sagen, was die Ursache für dieses erstaunliche Comeback des Wirtschaftsstandorts Deutschland war. Man wird der Sache aber ziemlich nahe kommen, wenn man den Grund im Zusammenwirken von fünf Faktoren sieht:


und gleichzeitig ist er die wohl wichtigste Unternehmerreserve. Die traditionelle aber schlechte Übersetzung von Mittelstand ins Englische lautet „small and medium-sized businesses“. Diese Übersetzung ist schlecht, denn sie wird dem, was den deutschen Mittelstand ausmacht, nicht gerecht. Und das gilt auch für die Definition der EU: Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten und weniger als 50 Mio. Euro Umsatz, oder die der KfW, Unternehmen mit weniger als 500 Mio. Euro Umsatz. Nach diesen Definitionen würden etwa 3,7 Millionen oder 99,96 Prozent aller in Deutschland tätigen Unternehmen zum Mittelstand zählen; diese alle als Mittelstand zu bezeichnen, ist nachgerade sinnlos. Das, was den Mittelstand in Deutschland charakterisiert – und das zeigt auch die jüngste Unternehmensbefragung des Bonner „Instituts für Mittelstandsforschung“ – ist dreierlei unternehmerische „Unabhängigkeit“ im produzierenden Gewerbe, L eitung und Kapitalmehrheit in einer Hand und auf „Langfristigkeit und Vertrauen“ angelegte Beziehungen zu Mitarbeitern und Geschäftspartnern. Zu Recht betrachten sich Soloselbstständige oder Kleinstunternehmer, aber auch junge Tech-Firmen oder Unternehmensdienstleiser durchweg nicht als Mittelständler. Auf der anderen Seite betrachten sich aber zahlreiche Unternehmen mit zum Teil mehr als 500 Millionen Euro Umsatz aufgrund ihrer Eigentumsverhältnisse und Führungsprinzipien „dem Geiste nach“ als mittelständisch – insbesondere wenn die Firmenzentrale in der Provinz liegt. In anderen Ländern sind die Gründungsaktivitäten und die Anzahl der Kapital-

gesellschaften, freilich mit anonymen Eigentümerstrukturen, deutlich höher. Aber kein anderes Land hat so viele mittlere und größere Familienunternehmen, die als Hidden Champions in über 1.300 Nischen der globalisierten Wirtschaft Marktführer sind. Diesem objektiven Befund einer großen gesamtwirtschaftlichen Bedeutung und einer hohen ökonomischen Leistungsfähigkeit des deutschen Mittelstandes steht seltsamer Weise ein geradezu stereotypes Empfinden hinsichtlich vielfältiger Benachteiligungen gegenüber. Gleich mehrere Verbände sehen sich als Stimme des Mittelstands und protestieren lautstark, ganz gleich welchen Einschnitt eine von welchen Parteien auch immer getragene Regierung in liebgewonnene Besitzstände planen mag. So seien die Arbeitsplätze von 7,6 Millionen Beschäftigten vom Erbschaftsteuerreformplan der Regierung betroffen – falls dieser Plan Gesetz werde, war jüngst zu lesen. Das wäre die Stelle jedes vierten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. „Eigentum verpflichtet“, heißt es im Grundgesetz. „Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Daran haben drei Verfassungsrichter in ihrem Sondervotum erinnert: „Die Erbschaftsteuer (…) ist ein Instrument des Sozialstaats, um zu verhindern, dass Reichtum in der Folge der Generationen in den Händen weniger kumuliert und allein aufgrund der Herkunft oder persönlicher Verbundenheit unverhältnismäßig anwächst. Die Schaffung eines Ausgleichs sich sonst verfestigender Ungleichheiten liegt in der Verantwortung der Politik, nicht aber in ihrem Belieben." Dies wird leider von vielen Sprechern von Mittelstandsverbänden verdrängt. Ende des Jahres 2014 hatte das Bundesverfassungsgericht die geltenden Regeln der Erbschaftsteuer für

verfassungswidrig erklärt. Diesem Urteil hätte die Politik mit einer Abschaffung oder einer den Vorgaben des obersten Gerichtes konformen Reform Rechnung tragen können. Die Regierung hat sich für den von Wolfgang Schäuble vorgelegten – mit moderaten Mehrbelastungen für zahlreiche Unternehmens­ erben verbundenen – Reformentwurf entschieden. Zweifellos würde dessen Umsetzung eine Reihe von Erben weniger reich machen, doch die Existenz des geerbten Unternehmens wäre definitiv in keinem Fall ernstlich gefährdet. Keine verantwortungsbewusste deutsche Regierung wird so unklug sein, den Mittelstand und damit den Humus, auf dem unser Wohlstand wächst, übermäßig zu belasten. Denn die Erfahrungen im Ausland aber vor allem in einem Teil Deutschlands in den Jahren 1945 bis 1990 haben sehr deutlich gezeigt, wie unerlässlich mit Privateigentum gepaarter Unternehmergeist für das Florieren einer Volkwirtschaft ist. Der daraus erwachsenden Verantwortung der Politik sollte ein Augenmaß bei der legitimen Vertretung der eigenen Forderungen und Wünsche entsprechen.

Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup Präsident des Handelsblatt RESEARCH INSTITUTE

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„Erfolg heißt sich ändern“ Mario Ohoven stellt die Weichen für den BVMW 4.0 Erfolg heißt sich ändern, dieser Überzeugung ist Mario Ohoven stets treu geblieben – als weitsichtiger Unternehmer und erfolgreicher Verbandschef. Doch wie muss sich der BVMW verändern, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein? Im Interview verrät Mittelstandspräsident Mario Ohoven einige seiner Visionen für den deutschen Mittelstand – und seinen Verband.

Sie gelten als Visionär. Der Unternehmer Mario Ohoven war seinen Mitbewerbern um Längen voraus. Wieso? Ich würde es eher Weitsicht nennen und die Strategie der drei A: anders als Andere. Meine Unternehmensgruppe gehörte über 25 Jahre zu den Marktführern im Bereich Vermögensanlagen. Ein Hauptgrund unseres Erfolgs war sicher, dass wir Nischenprodukte als Pioniere lange vor unseren Mitwettbewerbern emittierten, zum Beispiel ganz gezielt in die Sanierung denkmalgeschützter Unikate und sehr früh in Pflegeimmobilien investiert haben. Das ergab u. a. über die Jahre ein Volumen von fast vier Milliarden Euro, dadurch konnten wir jährlich 3.000 Arbeitsplätze sichern. Als Präsident des BVMW haben Sie frühzeitig vor Gefahren für den Mittelstand insgesamt gewarnt. Ihre Prognosen haben sich alle bewahrheitet ... Ja, bis heute. Im Jahr 2000 ging es beispielsweise um den Absturz der Technologiewerte an den Börsen. Ein Jahr später habe ich auf Bilanzmanipulationen einiger US-Konzerne hingewiesen, 2002 war für mich vorhersehbar, dass einige Wall-Street-Größen als Lügner entlarvt würden. Als ich dann im Mai 2007 vor einem GAU auf den internatio­ nalen Finanzmärkten gewarnt habe, wurde ich von einigen Politikern heftig gescholten. Später haben sie sich entschuldigt. Denn es ist – leider – genau so gekommen, wie ich es vorhergesagt habe. Der IWF schätzt die weltweiten

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Wertpapierverluste infolge der Krise auf knapp zwölf Billionen US-Dollar. Seit 2008 ist, wie von mir prognostiziert, die Neukreditvergabe an Mittelständler in Europa um fast 50 Prozent eingebrochen. Drastische Einbußen gab es auch in der Realwirtschaft: Die Weltwirtschaftsleistung ging um vier Billionen US-Dollar zurück. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so dramatisch, verhält es sich gegenwärtig mit dem massiven Einbruch der chinesischen Wirtschaft und den hochgelobten BRICS-Staaten. Sie zeigen momentan zum Teil große Schwächen. Eine Ihrer ersten Initiativen im Verband war die Aktion „Unternehmer an Schulen“. Welches Ziel verfolgten Sie damit? Schon damals war für mich klar, Deutschland drohen die Unternehmer auszugehen. Auch heute stehen wir wieder vor dieser Herausforderung: Die Zahl der Existenzgründer ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Während 2004 noch über 570.000 Gründer den Schritt in die Selbstständigkeit wagten, waren es 2014 nur noch 310.000. Deshalb muss man bereits in der Schule dafür werben, dass mehr junge Menschen sich für die Selbstständigkeit entscheiden. Dazu muss ihnen aber zuerst mal vermittelt werden, wie unsere Wirtschaft funktioniert. Und wer könnte das besser als erfolgreiche Unternehmer? Der BVMW hat dann bundesweit tausende mittelständische Unternehmer als „Lehrer der Praxis“ an Schulen

vermittelt. Momentan denken wir über eine ähnliche Aktion nach. Es kommt ja noch etwas hinzu. Viele Jugendliche brachten schon damals erhebliche Defizite im Rechnen, Schreiben und Textverständnis von der Schule mit. Dieses Problem hat sich in den letzten Jahren noch verschärft. Heute verlassen jedes Jahr 50.000 Schüler die Schule ohne Abschluss, und Jahr für Jahr starten 150.000 Jugendliche ohne abgeschlossene Ausbildung ins Berufsleben. Dieser Zustand ist unhaltbar. Das können und dürfen wir uns nicht länger leisten, denn in zwölf Jahren fehlen uns aus demografischen Gründen rund sieben Millionen Mitarbeiter. Bildung ist also eines der Zukunftsthemen für den BVMW? Für unser ganzes Land, denn Bildung ist der einzige Rohstoff. Bildung und Ausbildung stehen ganz am Anfang der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Die hier entstehenden Defizite lassen sich später nur sehr schwer wieder ausgleichen. Für jeden Euro, den Frau Wanka in frühkindliche Bildung investiert, muss Frau Nahles 25 Euro weniger aus dem Sozialbudget aufbringen. Die Politik muss heute die Voraussetzungen dafür schaffen, dass der Mittelstand morgen die Fachkräfte hat, die er braucht. Ich habe schon in den 1990-er Jahren vor dem drohenden Fachkräftemangel gewarnt. Heute hat jedes zweite mittelständische Unternehmen große Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter zu finden.


Foto: Frank Senftleben

Daraus leiten sich klare Forderungen an die Politik ab: mehr Praxisnähe in Schule und Hochschule, Stärkung der Dualen Ausbildung, Tablets und digitale Tafeln gehören in jedes Klassenzimmer, Lernen mit digitalen Medienprogrammen und analytisch-kreative Methodik müssen in die Lehrpläne sämtlicher Bundesländer integriert werden, sowie Überwindung der bildungspolitischen Kleinstaaterei, um die wichtigsten Punkte zu nennen. Mit Modellen und Methoden aus dem letzten Jahrhundert ist Deutschland im Zeitalter von Globalisierung und Digitalisierung auf Dauer nicht wettbewerbsfähig. Stichwort Digitalisierung – sehen Sie den deutschen Mittelstand dafür gerüstet? Nur bedingt, viele Mittelständler haben noch nicht verstanden, dass Digitalisierung keine Handlungsoption ist, sondern betriebswirtschaftliche Notwendigkeit. Einerseits sieht jeder vierte sein Geschäftsmodell von der digitalen Entwicklung bedroht. Ein Drittel der Klein- und Mittelbetriebe hat aber bis heute keine eigene Website. Und bei der Cloud-Nutzung der Unternehmen insgesamt liegt Deutschland im internationalen Vergleich auf einem der letzten Plätze. Ich kann hier nur dringend warnen: Erfolg heißt sich ändern.

Um unsere Unternehmen fit für die digitale Zukunft zu machen, um mehr Umsatz generieren zu können, haben wir gemeinsam mit starken Partnern wie der Telekom eine sehr erfolgreiche Roadshow initiiert, in der circa 10.000 Unternehmer sensibilisiert und informiert wurden. Ich wünschte mir mehr Unterstützung durch die Politik. Die Bundesregierung muss dem Ausbau des Breitbandnetzes Priorität einräumen. Ganze Regionen sind noch immer außen vor. Deutschland darf bei der Digitalisierung nicht auch noch die zweite Halbzeit verschlafen. Welche Veränderungen streben Sie für den Verband an? Der BVMW ist ein Erfolgsmodell. Wir schaffen für unsere Mitglieder echte Mehrwerte, jeden Tag aufs Neue. Unser Netzwerk und die persönliche Betreuung der Unternehmerinnen und Unternehmer in circa 300 Geschäftsstellen vor Ort sind Alleinstellungsmerkmale, das kann kein anderer Verband bieten. Daran werden wir natürlich in Zukunft festhalten. Andererseits gilt auch für unseren Verband die alte Erkenntnis von Josef Neckermann „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Der BVMW muss in der digitalen Welt deutlich

sichtbarer werden als bisher. Deshalb werden wir unsere Online-Kommunikation weiter ausbauen. Und wir müssen mehr junge Unternehmerinnen und Unternehmer – ich denke da insbesondere an Start-ups – davon überzeugen, dass es sich auch für sie lohnt, Mitglied in einem starken Verband zu sein. Die deutsche Start-up-Szene spielt dabei eine wichtige Rolle. Junge kreative Unternehmer schaffen zum einen innovative Lern- und Lehrmodule, zum anderen sind sie ein Vorbild dafür, wie man sich mit guten Ideen erfolgreich selbstständig macht. Gründergeist und Unternehmertum sollten daher stärker an deutschen Schulen, Universitäten und Forschungsinstituten verankert werden. Dafür setzt sich der BVMW ein. In diesem Sinne habe ich zusammen mit Vorstand und Bundesgeschäftsführung die Weichen in Richtung BVMW 4.0 gestellt. Und ich bin sicher: Mit richtigen Strategien und Visionen bleibt unser Verband auch in den nächsten 40 Jahren auf Erfolgskurs! Wo sehen Sie den BVMW im Jahr 2055? An der Spitze der deutschen Wirtschaftsverbände – aber mit einem anderen Präsidenten an der Spitze …

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ELSTAND HIDDEN CHAMPIONS BUNDESWIRTSCHAFTSSENA GLIEDER POLITISCHER BEIRAT MITTELSTANDSALLIANZ EURO HEPUNKT UNTERNEHMER UNTERNEHMEN MEETING JAHRESE ORUM FÜHRUNG IT-SICHERHEIT DIGITALE WIRTSCHAFT COMP INFACH DIGITAL VERNETZT GRÜNDEN INVESTIEREN SICHERN CHAMPIONS BUNDESWI MITTELSTAND HIDDEN BVMW MITGLIEDER POLITISCHER BEIR GESCHICHTE ZIELE VERBAND WIRTS JAHRESEMPFANG PODIUM ENERGI ERHEIT DIGITALE WIRTSCHAFT C NEN EINFACH DIGITAL VERNET BEZAHLBAR AUSGEZEICHNE HIDDEN CHAMP ITTELSTAND CHE UNION 40 JAHRE BVMW EPRENEUR GESCHICHTE ZIE PODIUM ENERGI EMPFANG DIGITALE WIRTSCH CHERHEIT CH DIGITAL VERNETZT GR M CHNET IMPULSGEBER EU STATEMENT ZUKUNFT EU AT MITTELSTANDSALLIANZ UN ÖHEPUNKT UNTERNEHMER FINANZIERUNG INDUSTRIE DIGITALISIERUNG FORUM FÜHRUN CHAFT ENERGIEKOMMISSION NEWS ZUKUNFTSVISIONEN EIN EZENTRAL INTELLIGENT BEZAHLBAR AUSGEZEICHNET IMPUL CHAFTSSENAT EUROPÄISCHE UNION 40 JAHRE BVMW MITGL RENEURS GESCHICHTE ZIELE VERBAND WIRTSCHAFT HÖHEP ENERGIE FINANZIERUNG INDUSTRIE DIGITALISIERUNG FORUM NTERNEHMER ENERGIEKOMMISSION NEWS ZUKUNFTSVISIO

JAHRE

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AT STATEMENT ZUKUNFT EUROPÄISCHE UNION 40 JAHRE BVM OPEAN ENTREPRENEURS GESCHICHTE ZIELE VERBAND WIRTS EMPFANG UNTERNEHMERTREFFEN INDUSTRIE DIGITALISIER PLIANCE ENERGIEKOMMISSION BILDUNG ZUKUNFTSVISION N DEZENTRAL INTELLIGENT BEZAHLBAR AUSGEZEICHNET IM IRTSCHAFTSSENAT STATEMENT ZUKUNFT EUROPÄISCHE UNI RAT MITTELSTANDSALLIANZ EUROPEAN ENTREPRENEURS G SCHAFT HÖHEPUNKT UNTERNEHMER UNTERNEHMEN MEETIN IE FINANZIERUNG INDUSTRIE DIGITALISIERUNG FORUM FÜHR COMPLIANCE WIRTSCHAFT GESCHÄFTSKONTAKTE NEWS ZU TZT GRÜNDEN INVESTIEREN SICHERN DEZENTRAL INTELLIGE ET IMPULSGEBER MITTELSTAND HIDDEN CHAMPIONS BUND PIONS BUNDESWIRTSCHAFTSSENAT STATEMENT ZUKUNFT E W MITGLIEDER POLITISCHER BEIRAT MITTELSTANDSALLIANZ ELE VERBAND ENERGIE HÖHEPUNKT UNTERNEHMER MEETIN IE FINANZIERUNG INDUSTRIE DIGITALISIERUNG FORUM FÜHR HAFT COMPLIANCE ENERGIEKOMMISSION NEWS ZUKUNFTSV RÜNDEN INVESTIEREN SICHERN DEZENTRAL INTELLIGENT BE MITTELSTAND HIDDEN CHAMPIONS BUNDESWIRTSCHAFTSSE UROPÄISCHE UNION 40 JAHRE BVMW MITGLIEDER POLITISC UROPEAN ENTREPRENEURS UNTERNEHMERFORTBILDUNG W NTERNEHMEN MEETING JAHRESEMPFANG PODIUM ENERGIE NG IT-SICHERHEIT INFORMATIONSMANAGEMENT COMPLIAN NFACH DIGITAL VERNETZT GRÜNDEN INVESTIEREN SICHERN LSGEBER MITTELSTAND HIDDEN CHAMPIONS BUNDESWIRTLIEDER POLITISCHER BEIRAT FLÜCHTLINGE EUROPEAN ENTR PUNKT ERFOLG UNTERNEHMEN MEETING JAHRESEMPFANG P M FÜHRUNG IT-SICHERHEIT DIGITALE WIRTSCHAFT COMPLIA ONEN EINFACH DIGITAL VERNETZT GRÜNDEN INVESTIEREN S 139


Namensverzeichnis A Aigner, Ilse Albright, Madeleine Almunia, Joaquín Althaus, Dieter Altmaier, Peter Alzinger, Rainer

31 78 70 61 8, 41, 77, 108 81

Bachmann, Helmut F. Backhaus, Michael Balkhausen, Dieter Barack, Obama Barancira, Domitille Baron, Stefan Barroso, José Manuel Baum, Melanie Baur, Dr. Helmut Becker, Boris Becker, Helmut Becker, Michael Beer, Nicola Benigno Aquino III. Bergner, Dr. Ute Bernhardt, Otto Besançon, Albert Biedenkopf, Prof. Dr. Kurt bin Salman, Abdulaziz Binding, Lothar Bischoff, Detlef Bitahwa, Nyine Blome, Detlef Blüm, Dr. Norbert Bo, Xilai Bolat, Dr. Ömer Bonrath-Kaster, Barbara Borbonus, René Bormann, Jens Böttger-Göwecke, Beate Brandauer, Prof. Klaus Maria Brandt, Willy Brechtken, Magnus Bremer, Heiner Brenner, Beatrice Breschnew, Leonid Bresser, Klaus Brüderle, Rainer Brünger-Mylius, Inge Bsirske, Frank Bühlbecker, Prof. Dr. Hermann Burda, Prof. Dr. Hubert

39, 62 104, 105 69 77 68 104, 105 66 103 29, 66, 81 51 52, 53, 56 66 111 83 83 37, 68, 69 42 50 85 68 19 68 117 50 64 65 68 117 29, 81 103 86 49 133 69 35 75 104 57, 60, 72, 73 17 82 18, 30 120

B

C

Casasco, Prof. Dr. Maurizio Clinton, Bill Czerwinski, Hans-Werner

D

d’Hoop, Ghislain Däuber-Gmelin, Prof. Dr. Herta de Lalaing, Charles Comte de Maizière , Dr. Thomas Deichmann, Heinrich Demmel, Hans Diepgen, Eberhard Diesel, Eugen

140

76 75 67 42 58 42 75 111 104, 105 59 106

Diesel, Rudolf Dietz, Prof. Dr. Clauß Diezel, Birgit Dirie, Waris Dohrn, Boje

106 103 71 120 38

Eckhardt, René Engelhard, Hans A.

60 51

E F

Filz, Detlef Filz, Steffi Förster, Dr. Nikolaus Fröhlich, Prof. Uwe Fuhrmann, Udet Fürst Albert II. von Monaco

G

Gabriel, Sigmar Gärtner, Cornelia Gauck, Joachim Gebhardt, Manfred Geffroy, Edgar K. Geissel, Hubertus Geißler, Franz Geißler, Thomas Gelleri, Christian Gerhardt, Dr. Wolfgang Gess, Iris Gönner, Ivo Gorbatschow, Michail Göwecke, Christian Graf, Steffi Grinin, Wladimir Michailowitsch Groebel, Prof. Dr. Jo Grönemeyer, Prof. Dr. Dietrich Grothe, Willi Grünberg, Prof. Dr. Peter Grupp, Walter Güler, Lütfü Günther, Roland Gürkan, Erkan Guss, Silbitz Gysi, Dr. Gregor

H

Hart, Manfred Härthe, Dieter Heckl, Prof. Dr. Wolfgang Heil, Hubertus Herbert. Didier Herzog, Prof. Dr. Roman Honecker, Erich Huber, Prof. Dr. Robert Hübner, Reinhard

I

Inacker, Dr. Michael

J

91 91 83, 104, 105 126 96 30 7, 17, 85, 108 115 76 60, 64, 66 125 50-52 95 95 77 37 66 102 51, 56 103 52 83 104, 105 111 28, 60, 66, 81, 105 30 42, 43 65 102 65 71 37, 108, 110 104, 105 46-53, 56 106 37 80 66 52, 75 30 77 104

Jacob, Reiner Jähn, Sigmund Jehnes, Edgar Jobs, Steve

79 49 102 48, 72

Käfer, Michael Kaspar, Almut Friederike Kath, Joachim

20, 30 127 60

K

Kathurima, H. Mutuma Kellner, Andreas Kerber, Prof. Dr. Markus C. Kissinger, Henry Kliemt, Prof. Dr. Hartmut Kobjoll, Klaus Kohl, Dr. Helmut Köhler, Prof. Dr. Horst Köppen, Dr. Ulrich Korsch, Dr. Bernhard Kremer, Uwe Kretschmann, Winfried Krüger, Werner Krybus, Axel Kuhlo, Karl-Ulrich Kurz, Sebastian

L

Lafontaine, Oskar Lammert, Dr. Norbert Lauterbach, Jörn Leonhardt, Dr. Jochen Lieberknecht, Christine Lied, Kay Likhachev, Alexei Lohse, Jochen Lucke, Prof. Dr. Bernd

M

Mädler, Dieter Mädler, Günter Mandela, Nelson Markus, Dieter Markus, Paul Markwort, Helmut Maruschky, Dr. Wolfgang Mayer, Dr. Thomas Mazuru, Bogdan Menke-Glückert, Peter Merkel, Dr. Angela Merz, Friedrich Mietho, Frank Miron, Marian Mohn, Liz Mühlich, Reinhold Müller, Dr. Gunter Müller, Dr. Werner Müller, Michael Müntefering, Franz Murmann, Hans-Peter Mutter Teresa

N

Nahles, Andrea Neumann, Prof. Dr. h.c. Bernd Ngango, James Ngemera, Ahmada R. Nickel, Reinhold Niederstätter, Dr. Walter Niemeyer, Dirk Niemeyer, Helmut Niemeyer, Ralf Niemeyer, Torsten Ninow, Stephan

O

Oesterreich, Bernd

68 60 77 78 110 117 14, 50, 53 62, 63 110 58 60 78 58 102 60 86 52 73, 111 110 29, 60, 66, 81, 105 81, 107 73 80 101 77 91 91 54 92 92 104 71 77 67 71, 77 55, 58, 65, 71, 80 59 98 67 120 58 66 57 74 67 60 56 40, 82, 85 104 68 68 96 29, 81 97 97 97 97 111 110


Oettinger, Günther Ohoven, Mario

42, 79, 102, 108 3, 28, 37, 42, 43, 47, 56, 57, 60-87, 102, 104-106, 119, 129, 133, 136

Ohoven, Dr. h.c. Ute-Henriette Özdemir, Cem

P

120 37, 74, 108

Papst Benedikt XVI. Papst Franziskus Peres, Schimon Perlas, Tabaré Peters, Joachim Petrick, Beate Petzold, Reinhard Philippi, Karl Pieroth, Elmar Pinera, Sebastián Pleitgen, Fritz Pollert, Dr. Heiner Pott, Dr. Hans-Michael Prinzessin Diana Pschierer, Franz Josef Putin, Wladimir Pulz, Klaus

R

Raguse, Karl-Heinz Ramelow, Bodo Reichel, Anett Reinhart, Prof Dr. Wolfgang Reinsch, Oliver Richter, Günther Rohde, Jochen Rottler , Siglinde Rottler, Hermann Rottler, Roland Rottler, Stefan Rousseff, Dilma Runge, Friedhelm Rürup, Prof. Dr. Bert Rüttgers, Dr. Jürgen

S

Sach, Joachim

76, 78 78 72 68 60 96 93 60 54 72 111 106 28, 81 56 31 57 35 102 11 91 24, 25 116 34, 61, 81 68 99 99 99 99 77 21, 60, 66 135 67 110

Scharnow, Hans Dieter Scharping, Rudolf Schäuble, Dr. Wolfgang Schavan, Annette Scheel, Christine Scheider, Reinhard Schleyer, Hanns Martin Schmidt, Helmut Schneider, Dr. Oscar Schneider, Reinhard Schröder, Gerhard Schulerus, Nadine Schulte, Herbert Schulz, Martin Schuster, Ludwig Schwarz, Bodo Shakar, Meera Shaoshi, Xu Simon, Prof. Dr. Dr. Hermann Sinn, Prof. Dr. Hans-Werner Sixt, Regine Snowden, Edward Spaltenberger, Manfred Spitaler, Dr. Ulrich Sprenger, Dr. Reinhard K. Staffelt, Dr. Ditmar Steinbrück, Peer Steinmeier, Dr. Frank-Walter Stoiber, Dr. Edmund Straubhaar, Prof. Dr. Thomas Strobl, Thomas Suu Kyi, Aung San

T

Tajani, Antonio ten Dam, André Thoma, Prof. Dr. Helmut Thomaß, Bärbel Thor, Karl-Heinz Tigre, Paula Gernandes Timermann, Héctor

U

93 60 11, 86, 135 74 60 16, 79, 129 48 47, 49 51 16, 79, 129 56, 61, 64 111 111 43, 84 77 71 66 85 100 9 15, 30 81, 114 106 110 64, 117 65 65, 69 10, 76, 79, 108 57, 106 69 37, 110 78 31, 74, 79, 80, 82 77 104, 105 60 38 71 82

Utes, Adina

V Valenzuela; Fernando M. Vaubel, Prof. Dr. Roland Vogel, Dr. Bernhard Vogelsang, Prof. Dr. Michael von Bentzel-Sturmfeder, Kilian Graf von der Leyen, Dr. Ursula von Karajan, Herbert

80 77 61 132 110 74 50

von Lambsdorff, Dr. Otto Friedrich Wilhelm Freiherr von der Wenge Graf Voß, Dr. Wolfgang Vrubel, Dimitry

47 79 75

W

Wabner, Corvin Wabner, Helmut Wanka, Prof. Dr. Johanna Weißgerber-Knop, Ute Weissman, Prof. Dr. Arnold Werner, Prof. Götz W. Westerwelle, Dr. Guido Wieland, Rainer Wiese, Dirk Wladimirow Jawaschew, Christo Wöhrl, Dagmar Worm-Horn, Rita Wörz, Daniela Wozniak, Steve Würth, Prof. Dr. Reinhold Wurzer, Prof. Dr. Alexander

Y

94 94 41, 85 101 131 117 71, 111 42 111 55 37, 60 79 101 48 31, 73, 103 106

Yitzhak, Rabin Yoon, Sang-Jick

Z

Zajonc, Jörg Zimmermann, Arthur Zoschnik, Birgid zur Hausen, Prof. Dr. Harald Zypries, Brigitte

55 82 111 29, 81 116 30 41, 63

67

Impressum Herausgeber

BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e. V. Präsident Mario Ohoven Mosse Palais, Leipziger Platz 15 10117 Berlin www.bvmw.de

Titelbild: BVMW

Redaktion

Layout und Gestaltung

Judith Blask Luise Jakob Chiara Ohoven (Art Director) Friederike Pfann Eberhard Vogt (Chefredakteur)

Druckerei

Tel.: 030 / 53 32 06-16 Fax: 030 / 53 32 06-50 mittelstand@bvmw.de

mattheis. werbeagentur gmbh Tel.: 030 / 34 80 633-0 info@mattheis-berlin.de www.mattheis-berlin.de

Möller Druck und Verlag GmbH Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde Druckauflage: 22.000

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