LSVD
VIELFALT UNTERM REGENBOGEN
© Florian Hammerich | opentransfer.de
2016 startete der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Berlin-Brandenburg ein Mentoringprogramm für queere Geflüchtete. Geleitet wird es von Christine Langer, die uns von den Erfahrungen berichtet hat.
Christine Langer auf der openTransfer #Patenschaften Expedition in München.
„The best present is presence“ – unter diesem Motto steht das Mentoringprogramm des LSVD. Innerhalb der LSBTI*-Community bringt es Geflüchtete mit ehrenamtlichen Pat:innen zusammen. Die Abkürzung LSBTI* ist ein Akronym und steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und Intersexuelle. Im Mittelpunkt stehen in der Regel alltagspraktische Fragen: Je nach Interesse, Fähigkeiten und Bedarf unterstützen die Mentor:innen die Mentees bei Behördengängen und auf dem Weg durch den Dokumenteund Antragsdschungel, helfen beim 18
Deutschlernen, bei der Wohnungs-, Ausbildungs- und Jobsuche. Ablauf und Matching Das Programm läuft, ebenso wie die Matchings, zeitversetzt über das ganze Jahr. Interessierte – Mentor:innen und Mentees – füllen zu Beginn einen Selbstauskunftsbogen aus. Darin geben sie zum Beispiel an, in welchen Bereichen sie Unterstützung benötigen beziehungsweise geben können, wie viel Zeit sie haben, welche Sprachen sie sprechen, was sie gerne in ihrer Freizeit machen und welche Wünsche sie in Bezug auf den oder die Mentoring-Partner:in haben. Nach einem Kennenlerngespräch
nimmt Projektleiterin Christine Langer das Matching vor. „Dabei achte ich vor allem auf die Sprachkenntnisse, den zeitlichen Bedarf beziehungsweise die zeitlichen Ressourcen, gemeinsame Hobbys oder andere Überscheidungspunkte“, erzählt sie. In der Regel matcht sie 1:1, aber es gibt auch andere Konstellationen: „Braucht ein Mentee zum Beispiel besonders viel Unterstützung, kommt es vor, dass ich zwei Mentor:innen vermittele, die sich die Aufgaben teilen“, erklärt Christine, die seit Anfang 2019 für das Projekt arbeitet. „Es gibt aber mehr Nachfrage von Mentees als von Mentor:innen. Hat ein:e Mentor:in viel Zeit, betreut er oder sie deshalb schon mal zwei oder drei Mentees – dies jedoch auch im 1:1-Kontakt. Das kommt allerdings nicht häufig vor, denn die meisten unserer Mentor:innen sind berufstätig.“ Auf ein erstes Kennenlerngespräch folgt, wenn beide Partner:innen einverstanden sind, eine zweimonatige Probezeit. Danach lädt Christine die Partner:innen zu einem Feedbackgespräch ein, fragt, wo es Probleme und Unterstützungsbedarf gibt und