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SCHWERPUNKT

Verpflichtung zum Erfolg

Markus Jerger

BVMW Bundesgeschäftsführer

Mehr als 20 Jahre stand Mario Ohoven an der Spitze unseres Verbandes. Getreu seinem Lebensmotto „Erfolg heißt sich ändern“ formte er aus einem lokalen Unternehmerverein den größten, freiwillig organisierten Wirtschaftsverband Deutschlands, der auf allen politischen Ebenen erfolgreich für die Millionen Mittelständler und Selbstständigen kämpft.

„Wenn der Mittelstand sich nicht wehrt, wird er weggekehrt“, lautete eine weitere Maxime unseres Präsidenten. Der Mittelstand.BVMW bildet eine starke Schutzgemeinschaft für seine Mitglieder und den Mittelstand insgesamt. Das ist heute wichtiger denn je: Nie waren Wachstum und Wohlstand, nie war unsere Soziale Marktwirtschaft stärker gefährdet als heute.

Die Corona-Pandemie hat Deutschland vor historisch einmalige Herausforderungen gestellt. Zehntausende Mittelständler und Selbstständige haben mit existenzgefährdenden finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, es droht eine Insolvenzwelle nie gekannten Ausmaßes. Allein der Einzelhandel rechnet mit bis zu 50.000 Pleiten.

Daraus resultiert eine besondere Verantwortung der Bundesregierung: Sie muss die Pandemie eindämmen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen. Wir stehen der Politik dabei zur Seite – mit Kritik und konstruktiven Lösungen. So konnte unser Verband für die Mitglieder, für den deutschen Mittelstand, in der Corona-Krise entscheidende Erfolge erzielen: n  Die Soforthilfen und Überbrückungshilfen wurden auf Drängen des BVMW mittelstandsfreundlich nachgebessert n  Nahezu im Alleingang hat der BVMW die Aufstockung der Haftungsübernahme für den KfW-Schnellkredit auf 100 Prozent durchgesetzt n  Es ist vor allem dem Einsatz des BVMW zu verdanken, dass die

Bonuszahlungen an Arbeitnehmer in diesem Jahr für alle Branchen von Steuern und Abgaben befreit wurden. n  Radikalreform der Unternehmenssteuer n  Rücknahme der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge n  Deckelung der Lohnzusatzkosten bei 40 Prozent n  Abbau von Bürokratielasten n  Vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags n  Ausweitung des steuerlichen Verlustrücktrags n  Entfristung der degressiven AfA.

Deutschland ist vom Virus des Schuldenmachens befallen. Umso nachdrücklicher wird der BVMW eine nachhaltige Finanzpolitik von der Bundesregierung einfordern. Nach Berechnungen des Topökonomen Professor Bernd Raffelhüschen, der dem Wissenschaftlichen Beirat unseres Verbandes angehört, wächst der Schuldenberg in der Krise auf über 400 Prozent des BIP.

Gleichzeitig leistet sich Deutschland einen intransparenten, aufgeblähten Sozialbereich, und auch dies auf Pump. Der Sozialstaat ist 2019 das fünfte Jahr in Folge schneller gewachsen als unsere gesamte Wirtschaft. Die Kosten für Sozialleistungen aller Art summierten sich im Vorjahr erstmals auf mehr als eine Billion Euro.

Steigende Sozialabgaben und Lohnzusatzkosten sind Gift für den Mittelstand. Die Unternehmen können weniger investieren, was Wachstum, Arbeitsplätze und letztlich den Wohlstand von Morgen kostet. Hier ist die Politik gefordert. Sie muss den Wildwuchs des Sozialstaats beschneiden und eine Ausgabenbremse einbauen – gerade jetzt!

Es gehe jetzt darum, „Krisenbewältigung mit Zukunftspolitik zu kombinieren“, hat Mario Ohoven der Bundesregierung in das Stammbuch geschrieben. Wirtschaft und Politik müssen sich gemeinsam den Herausforderungen stellen. Der BVMW ist dazu bereit. So erfüllen wir das Vermächtnis Mario Ohovens und sichern den Erfolg auch in der Zukunft.

Auch in Zukunft werden wir die Politik kritisch-konstruktiv begleiten. Denn es geht um den langfristigen Erhalt unserer internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Dazu müssen die Millionen Mittelständler und Selbstständigen endlich bei Steuern und Abgaben entlastet werden. Deutschland braucht, kurz gesagt, eine Agenda 2025. Kernforderungen sind:

„Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen.“ Albert Schweitzer

In tiefempfundener Trauer nimmt der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) Abschied von seinem

Mittelstandspräsidenten Mario Ohoven

18. Mai 1946 – 31. Oktober 2020

Mario Ohoven war eine charismatische Persönlichkeit, ein visionärer und zupackender Unternehmer und ein außergewöhnlicher Mensch, der wie kein anderer über zwei Jahrzehnte hinweg Gesicht, Stimme und Gewissen des Mittelstandes in Deutschland war.

Den BVMW mit seinen heute 340 Geschäftsstellen und 60 eigenen Auslandsbüros hat Mario Ohoven mit viel Herzblut als Präsident zum größten freiwillig organisierten Mittelstandsverband Deutschlands aufgebaut.

Seinen Traum vom ersten Tag an, den Mittelstand zu vereinen und gemeinsam die Interessen der kleinen und mittleren Unternehmen zu vertreten, hat er verwirklicht. Die Mittelstandsallianz spricht heute für 960.000 Mitglieder mit einer einzigen Stimme.

Seiner Initiative verdanken Bundeswirtschaftssenat, Politischer Beirat, Wissenschaftlicher Beirat und Bundeskommissionen des BVMW ihre Gründung.

Als europäischer Mittelstandspräsident hat Mario Ohoven den Mittelstandsverband European Entrepreneurs mit 35 Verbänden zum größten europäischen Mittelstandsnetzwerk entwickelt und ihn zum Sprachrohr des Mittelstandes in Brüssel gemacht.

In Anerkennung seines erfolgreichen, motivierenden und inspirierenden Wirkens wurde Mario Ohoven zum Vizepräsidenten des Weltverbandes des Mittelstandes gewählt und erhielt im In- und Ausland zahlreiche Auszeichnungen.

Wir verneigen uns in respektvoller Dankbarkeit vor dem unvergleichlichen Lebenswerk unseres Mittelstandspräsidenten Mario Ohoven. Er hat einen festen Platz in unseren Herzen.

Unser tiefempfundenes Mitgefühl gilt seiner Frau, seinen Kindern und Enkeln. Die Gedanken und Gebete von uns allen sind bei seiner Familie.

Für den BVMW Vorstand und Geschäftsführung

Weggefährten trauern um Mario Ohoven

Mittelstandspräsident Mario Ohoven wurde am 31. Oktober durch einen Verkehrsunfall unerwartet aus seinem Leben gerissen. Der Vorstand, der Bundesgeschäftsführer, die Mitarbeiter und die Mitglieder sind in tiefer Trauer um diesen Verlust vereint. Zahlreiche Politiker, Diplomaten und Wegbegleiter haben ihr Beileid auf der Webseite des BVMW oder in Social Media zum Ausdruck gebracht. Hier eine Auswahl:

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier

„Die Nachricht vom plötzlichen Unfalltod des MittelstandsPräsidenten Mario Ohoven erschüttert mich sehr. Er hat Großes für die mittelständische Wirtschaft geleistet. Ich habe ihn sehr geschätzt. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Mitarbeitern.“

Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen

„Mario Ohoven war eine starke und wichtige Stimme des Mittelstands für ganz Deutschland. Oft haben wir uns ausgetauscht, immer konkret, immer an der Sache orientiert. Sein plötzlicher Unfalltod macht mich tief betroffen. Wir in Nordrhein-Westfalen sind im Gedenken bei seiner Familie.”

Dr. Katarina Barley, SPD; Bundesministerin a. D.; Mitglied des Europäischen Parlaments

„Ein Charakterkopf, ein Paradiesvogel ist nicht mehr unter uns. In meiner Zeit im Politischen Beitrat des BVMW haben wir uns inhaltlich immer mit deutlichen Worten auseinandergesetzt. Der menschliche Respekt bleibt bis zum Ende.“

Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen

„Wir waren nicht immer einer Meinung, aber ich habe Ihr Agieren für Ihre Mitgliedsunternehmen sehr geschätzt. Mit Ihnen geht eine gewichtige Stimme für den Mittelstand. Ich trauere mit den Angehörigen und sage Danke für Ihr beherztes Engagement!”

Lars Klingbeil, Generalsekretär der SPD

„Das ist sehr traurig. Wir waren nicht jedes Mal einer Meinung, aber wir haben gerne und respektvoll miteinander diskutiert. Ich bin sehr dankbar für die Zusammenarbeit.”

Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP

„Mario Ohoven war als Präsident des BVMW ein leidenschaftlicher und streitbarer Kämpfer für die Interessen des Mittelstandes. Er hinterlässt eine große Lücke. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.”

Dr. Norbert Walter-Borjans, Bundesvorsitzender der SPD

„Das macht mich sehr betroffen. Ich hatte mit Mario Ohoven in vielerlei Funktion lebhafte und erfrischende, immer am gemeinsamen Ziel eines starken Mittelstandes orientierte Debatten. Seine Stimme wird fehlen.”

Alexander Graf Lambsdorff, Bundestagsabgeordneter der FDP; Mitglied des Politischen Beirats des BVMW

„Das ist eine wirklich traurige Nachricht. Ohoven hatte eine Riesenklappe, aber auch Riesenerfolg. Er hat in der Politik wie kein Zweiter (!) für den Mittelstand gekämpft. Logisch, ich war nicht immer seiner Meinung, aber mit ihm hat auch Streiten Spaß gemacht.“

Dr. Gregor Gysi, Bundestagsabgeordneter der Fraktion DIE LINKE; Mitglied des Politischen Beirats des BVMW

„Mario Ohoven galt zurecht als Mister Mittelstand – einfallsreich und in hohem Maße verantwortungsvoll. Es war mir eine wirkliche Freude, ihn kennenlernen zu können und unter seiner Präsidentschaft im Politischen Beirat des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft mitzuwirken.”

Jürgen Braun, Bundestagsabgeordneter der AfD; Mitglied im Politischen Beirat des BVMW

„Sein plötzlicher Tod erschüttert mich. Ich sehe Mario Ohoven, wie er vor dem Lockdown gewarnt hat. Leidenschaftlich wir immer. Der Mittelstand hat sein Herz und sein Gesicht verloren. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Mitarbeitern.“

Gabor Steingart, Journalist, Autor und Medienmanager

Er war für viele eine wichtige Stimme der mittelständischen Wirtschaft in Deutschland: Mario Ohoven. Wir sind heute Morgen in Trauer bei seiner Frau und den beiden Kindern, denen ich in dieser schweren Stunde zurufen möchte: Seit nicht nur traurig, seid auch stolz. Euer Vater war ein Original, keine Kopie. Er hat nicht nur gelebt, er hat gewirkt. Er war kein Kostgänger, sondern ein Motor dieses Landes. Das zählt und das bleibt.

IN DIESER AUSGABE

12

Mittelstands-Wohnungsbauprojekt bekommt Grundstück in Berlin

306 Biden

78.695.552 Stimmen (50,9 %) 270 Wahlmänner um zu gewinnen 23224

Trump

73.122,872 Stimmen (47,3 %)

DC

Neustart der Beziehungen Deutschland und USA

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DEUTSCHLAND

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News Warum wir die Umsatzsteuer gesenkt haben Mittelstands-Wohnungsbauprojekt bekommt Grundstück in Berlin Erfolg heißt sich ändern

EUROPA

Kommentar: EEG-Novelle – der Mittelstand zahlt doppelt

News GAIA-X – eine Dateninfrastruktur für Europa

INTERNATIONAL

Neu: deutsch-frankophoner Expertenkreis

Neustart der Beziehungen Deutschland und USA BVMW startet Panama-Initiative Chancenland Vietnam Europa und Afrika – eine neue Partnerschaft

SCHWERPUNKT

für die Zukunft

Aus gleichwertig wird einzigartig Chancen für den stationären Handel Print oder online? Hybrid! Best practices Vertrieb Kooperation und Networking als Erfolgsfaktoren Virtuelle Messen als Vertriebskanal Nie aufhören mit Schulen und Coachen Persönlicher Vertrieb – ein Erfolgsbaustein Messen versus Web Warum wir ein neues Verkaufskonzept brauchen Passgenau durch Vertrieb 4.0 Wie Ihr Onlineshop zur Erlebniswelt wird Vertriebsprozesse durch Digitalisierung optimieren Rechtlich sicher in den Onlinehandel Crowdfunding als Marketingtool Starker Auftritt: Die Stimme wirkt

BUNDESWIRTSCHAFTSSENAT

Vertrieb in Zahlen

„Veränderung ist Teil unserer DNA“ „Die Globalisierung lässt sich nicht zurückdrehen“ Gipfeltreffen Königswinter

SERVICE

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News Starke Frauen, starker Mittelstand Auf Du und Du Genossen als Nachfolger Impressum BVMW und DAK-Gesundheit: Gemeinsam für Gesundheit Sichere Kanäle für Whistleblower Digitalisierung verändert Personalwesen Fachkräfte aus dem Ausland erfolgreich integrieren Digitaler Wandel braucht Führung Ökosysteme für Gründer Neue Angebote der Mittelstandsallianz Flexible Finanzierung für den Mittelstand Mit Sale-and-lease-back Liquidität gewinnen Finanztipp Abschied von der klassischen Lebensversicherung Steuern auf den Punkt: Überbrückungshilfe – die Kosten trägt der Fiskus

BVMW

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News Raumstation & Friends: Tischlerei der Zukunft Photovoltaik neu gedacht Lichtblick in Thüringen Natürlich künstlich Ausgezeichnete Unternehmenskultur Mit Push-Apps gegen Warenkorbabbrecher Schutz vor der Natur

KULTUR

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Filmtipp: „Arbitrage“ Serientipps Einst Stasi-Zentrale – heute Ort der Aufklärung BuchTipps AppTipps Nachgefragt: Malu Dreyer

Sonderbeilage Nachruf Mario Ohoven

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Sichere Kanäle für Whistleblower

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Raumstation & Friends: Tischlerei der Zukunft

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