markt & wirtschaft westfalen 6-15

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Energie- und Gebäudetechnik Welche Bedeutung hat das Thema Energieeffizienz in den Unternehmen?

Unternehmensgründungen Wie die Region grüne Start-ups unterstützen will

Was die Green Economy zum Wachsen braucht


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Die Zukunft im K

pf


Ausblick Die Anzahl grüner Gründungen in Deutschland wächst. Das Potential der Green Economy ist jedoch bei weitem nicht ausgeschöpft. Neben einer ver­besserten finanziellen Unterstützung bedarf es weiterer Maßnahmen, um das GründerÖkosystem in der Region zu stärken. Christiane Peters, Chefredakteurin

D

ie deutschen Start-ups sind auf Wachstumskurs! Sie verwirklichen innovative Ideen, stehen für Fortschritt, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Innovative Gründerinnen und Gründer schaffen zahlreiche und nachhaltige Arbeitsplätze. Florian Nöll, Vorsitzender des Vorstands Bundesverband Deutsche Startups e.V., bringt es auf den Punkt: „Start-ups spielen für Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Gesellschaft eine zunehmend wichtige Rolle.“ Das ist auch dringend notwendig, denn die Zahl der gewerblichen Existenzgründungen ist im Jahr 2014 um rund 28.000 bzw. 8,3 Prozent zurückgegangen und liegt bei rund 309.900. Damit setzt sich die seit 2005 anhaltende rück­läufige Entwicklung fort. Und für das Jahr 2015 erwartet das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn eine Fortsetzung der nega­tiven Tendenz, möglicherweise in verlangsamter Form. Diesem Trend entgegen stellt sich jedoch schon seit einigen Jahren eine „grüne Gründungsoffensive“: Von 2006 bis 2013 wurden rund 170.000 Unternehmen in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz gegründet. Diese jungen Unternehmen schufen 1,1 Millionen neue Arbeits­ plätze. Alleine im Jahr 2013 gingen rund 16.700 neue Unternehmen im Bereich der Green Economy an den Start. Ziel muss es sein, die Gründungsaktivitäten und das Potential in diesem Bereich noch deutlich zu steigern. Besonderen Handlungsbedarf sehen die Experten u.a. bei der Förderung grüner Gründungen durch eine Verbesserung der Finanzierungsbedingungen dieser Start-ups. Doch nicht nur die finanziellen Voraussetzungen müssen optimiert werden, weiß Prof. Dr. Rüdiger Kabst, Vizepräsident für Technologietransfer und Marketing an der Universität Paderborn. „Um das Gründerökosystem in der Region weiter zu stärken, müssen gezielt Anreize gesetzt und junge, kreative Köpfe auf das Potential in OWL aufmerksam gemacht werden. Junge Gründer unterschätzen oftmals das Potential in der Region OWL und wandern in die Großstädte ab. Dem müssen wir unbedingt entgegenwirken.“ In unserem Titelthema zeigen wir, welche Energie in grünen Gründungen steckt. n

Ausblick | markt & wirtschaft 6 / 2015

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23 Ausblick 24 Inhalt

Grüne Gründungen

Innovationsmotor der Zukunft

Forschung und Entwicklung 26 Lesenswert 26 Heinz Nixdorf Institut: Die Straße im Labor 27 Ausbau der Forschungskooperation L-LAB: Kompetenz in der Lichtentwicklung 28 Exklusiv für Westfalen: mawi-Innovationsranking 29 Neuer MBA-Studiengang an der FHM: Die Fähigkeit innovativ zu denken 10 Kolumne INNOVATIONEN: Nachhaltig Wirtschaften 10 DGNB Preis für nachhaltiges Bauen: Gebäude, die Maßstäbe setzen 11 Datenübertragung durch Licht: Hohe Sicherheit

Grüne Unternehmensgründungen sind ein wesentlicher Faktor bei der Erneuerung und Transformation unserer Wirtschaft. Experten fordern eine gezielte Förderung von Start-ups im Bereich Energie, Umwelt und Cleantech, um das enorme Potential abzurufen.

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Grüne Gründungen

Energie- und Gebäudetechnik

Energieeffizienz einfach gestalten Das Netzwerk Energie Impuls OWL hat vor einigen Jahren die Lernenden EnergieeffizienzNetzwerke (LEEN) ins Leben gerufen. Welche Bedeutung hat das Thema Energieeffizienz heute in den Unternehmen?

Foto: dragon-tear

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Industrieverpackungen

Steigende Nachfrage durch wachsenden globalen Handel Produkte ohne Ver­packung sind in unserer heutigen Gesellschaft kaum noch denkbar. Die Anforderungen an die Transportund Schutzverpackungen gehen im weltweiten Handel weit über den Produktschutz hinaus. Foto: bannosuke

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markt & wirtschaft 6/ 2015 | Inhalt

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12 Grüne Gründungen: Innovationsmotor der Zukunft 13 Interview: „Grüne Gründungen sorgen in ganz vielen Bereichen für frischen Wind“ 15 Gute regionale Voraussetzungen für grüne Start-ups: Gründer unterschätzen das Potential 16 Interview: „Den grünen Unternehmen gehört die Zukunft“ 17 Technologiezentrum für Zukunftsenergien: Gutes Klima für Gründer 18 Mehr Engagement für Unternehmensgründungen: Gründern den Rücken stärken

Energie- und Gebäudetechnik 19 3. Energieeffizienz-Index: Die Größe macht den Unterschied 20 Energiemanagementsysteme: Basis für gesetzliche Vorgaben oder Kostensenker? 21 ITES-Intelligente Technische EnergieSysteme: Praxisorientierte Lösungen 23 Lernende Energie-Effizienz-Netzwerke OWL: Energieeffizienz einfach gestalten 25 GlasMetall: Stromkosten senken mit Photovoltaik 26 Qualifizierte Kälte für die Lebensmittellogistik: Perfekt temperiert 28 Betreiberunterstützung für die Gebäudetechnik: Reibungsloses Funktionieren für effiziente Bewirtschaftung 29 Strompreisbremse durch Photovoltaik: Energie aus heiterem Himmel 30 BHKW zur Eigenstromerzeugung?:Schnell reagieren Verpackungen, Kennzeichnung, Logistik 31 Industrieverpackungen: Steigende Nachfrage durch wachsenden globalen Handel 33 KIPA Industrie-Verpackung: Optimal und sicher verpackt in die Welt 34 Safe Pack Sicherheitsverpackungen: Packmittel für Exportweltmeister 36 Packmittel für Industriegüter: Hightech unter schwierigen Bedingungen 38 Josef Schulte GmbH: Mit Industrie 4.0 intelligent vernetzt


39 Skyline Express: Hochexplosives sicher ans Ziel 40 Printed Electronics: Gedruckte Zukunft

Arbeitssicherheit und Brandschutz 41 Arbeitsschutz: Prävention für Körper und Seele 42 Deutsche Brandschutzakademie: „Stell Dir vor es brennt, und Du kennst Dich aus“ 44 Arbeitsschutzregeln und Unterweisungen: Schnelle Wissensvermittlung durch e-Learning 45 Dritter Ostwestfälischer Brandschutztag: Know-how aus erster Hand

Unternehmen und Märkte 48 Fachinternat und Wohngrundschule Gut Böddeken: Wohnen, Leben und Lernen unter einem Dach 49 NEOTECHNIK: Ein halbes Jahrhundert Vertrauen 50 DRECKSHAGE: Systemlösungen für individuelle Herausforderungen 51 Kolumne: Leitbild für das Unternehmen 52 BVMW Meeting Mittelstand: Den Unternehmen gehen die Chefs aus 53 Sharp Business Solutions Deutschland: Zukunftsweisende Aktivitäten in der Region 54 MEiM 2015 in Paderborn: Wirtschaftsförderung als Standortpartner 55 Vorschau/Impressum

Audioproduktionen von ams

Dritter Ostwestfälischer Brandschutztag

Know-how aus erster Hand Das Interesse am Thema Brandschutz ist groß, der Markt befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Die positive Entwicklung spiegelt sich auch in der Resonanz auf den Brandschutztag wider, der am 21. Oktober Bad Salzuflen statt­findet.

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MEiM in Paderborn

Wirtschaftsförderung als Standortpartner Für die 15. MEiM in Paderborn am 28. Oktober konnte die Wirtschaftsförderung Paderborn (WFG) als strategische Standortpartnerin ge­wonnen werden. „Die WFG ist für die Attrak­ tivität des Wirtschaftsstandortes zuständig. Und dazu trägt die MEiM schließlich bei“, so Frank van Koten, Sprecher der MEiM.

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Lesenswert

Virtuelle Finanzkriminalität Die Nutzung virtueller Währungen nimmt stetig zu. Weil direkt zwischen den Nutzern gehandelt wird, entziehen sich diese „Geschäfte" weitgehend staatlichen Eingriffsmöglichkeiten und sind zudem unabhängig von Notenbanken und Kreditinstituten. Dies macht vir­tuelle Währungen aber auch für Akteure der organisierten Finanzkrimina­ lität attraktiv. Bislang fehlt es an effektiven Präventions- und Ver­fol­gungsstrategien. Diese werden nun in dem Forschungsprojekt „BIT­CRIME" am Institut für Wirtschaftsinformatik der WWU Münster (WWU) entwickelt. n n www.uni-muenster.de

Neue ZIM-Richtlinie Eine neue Richtlinie für das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) ist in Kraft getreten. Die grundsätzliche Ausrichtung und die strukturellen Stärken des Programms bleiben erhalten, gleichzeitig werden jedoch durch zielgerichtete Neuerungen auch wichtige Optimierungen vorgenommen. Beispiele dafür sind die Ausdehnung auf Unternehmen mit bis zu 499 Beschäftigten, die Verdopplung des Zuschlags für Auslandskooperationen und die Erhöhung der förderfähigen Kosten. Des Weiteren ist eine klare Regelung für die kontinuierliche Weiterbearbeitung von Altanträgen enthalten: Noch nicht rechtskräftig beschiedene Projekte, die unter der Vorgängerrichtlinie beantragt wurden, werden nach den in der neuen Richtlinie gespiegelten Bedingungen der Vorgängerrichtlinie beurteilt. n n www.zim-bmwi.de

Rückkehrprogramm Das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium lobt bis zu 3,75 Millionen Euro für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Ausland aus, die schon einmal in Deutschland geforscht haben. Mit dem Geld können sie über fünf Jahre ein eigenes Forscherteam an einer nordrhein-westfälischen Universität ihrer Wahl aufbauen. 23 Forscher wurden bislang über das Rückkehrprogramm aus dem Ausland zurück nach NRW geholt. n n www.rueckkehrprogramm.nrw.de

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Heinz Nixdorf Institut

Die Straße im Labor Wie Pkw-Achsen auf einer imaginären Straße im Labor getestet werden können, erarbeiten aktuell Forscher des Heinz Nixdorf Instituts an einem 825.000 Euro teuren Prüfstand.

I

n dem Labor der Paderborner Regelungstechniker wird zukünftig für den Test von Pkw-Achsen kein reales Auto mehr gebraucht. Das Verhalten der Achse kann in einem Prüfstand realitätsnah geprüft werden. Das einzige was echt ist, ist die Achse selbst. Alles andere wird simuliert: Chassis, Schotterweg, Schlaglöcher. „Wir möchten erreichen, dass eine Testfahrt für die Achse auf Knopfdruck funktioniert. Dazu spielen wir die Daten realer Autofahrten in den Prüfstand ein und können sofort jede Fahrsituation im Labor nachbilden. Ein solches System gibt es bisher nicht“, erklärt die Projektverantwortliche Sarah Flottmeier. Automobilhersteller brauchen momentan noch mehrere Tage, um an einem Prüfstand eine neue Fahrsituation einzustellen. Sechs hydraulische Zylinder machen eine realistische Belastung der Achse möglich. Die Schwierigkeit ist, so das Forscherteam von Prof. Ansgar Trächtler, alle Bewegungen und Kräfte richtig einzustellen. Auf die Achse wirken neben dem Fahrbahnuntergrund Gemeinsames Forschungsprojekt Achsprüfauch die Bewegungen der Fahrzeugkarosse- stand: M. Sc. Sarah Flottmeier und M. Sc. rie, wie in rasanten Kurvenfahrten. Die Pader- Andreas Kohlstedt haben eine Vision. Sie möchten erreichen, dass eine Testfahrt für die borner Maschinenbauer arbeiten an einem Achse auf Knopfdruck funktioniert. Foto: HNI Regelungskonzept, das dies berücksichtigt und genau definiert, mit welchen Kräften welche Bewegungen umzusetzen sind. Bisher sei es nur möglich gewesen, den einzelnen Zylindern bestimmte Bewegungen vorzugeben. Dann musste man nachträglich über­prüfen, ob das an der Achse zum richtigen Ergebnis führt. Das ist zeitaufwändig, denn auf die Zylinder wirken auch Trägheit und das Gewicht der 200 Kilogramm schweren Plattform des Prüfstands. „Mit unserem Regelungskonzept spart man sich dieses Ausprobieren. Wir werden nicht nur sofort die Fahrt im Labor simulieren, sondern die Reaktion der Achse auch in Echtzeit messen. Unsere Sensorik ist schnell genug, dass wir während der Testfahrt die Daten messen, analysieren und gezielt verändern können, direkt im Betrieb“, beschreibt Flottmeier die Neuentwicklung. Vor einem Jahr ging der Prüfstand in Betrieb, seitdem arbeiten drei Wissenschaftler an dem Projekt. Die weitere Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft ist bereits beantragt. „Unsere Vision ist, dass wir in drei Jahren am Rechner eine virtuelle Autofahrt simulieren, daraus die Daten für unseren Prüfstand ziehen, die Achse testen und die Daten zurück spielen. Das würde Entwicklungszeiten extrem verkürzen.“ n n Weitere Informationen: www.hni.uni-paderborn.de

markt & wirtschaft 4 / 2015 | Forschung und Entwicklung


Ausbau der Forschungskooperation L-LAB

Kompetenz in der Lichtentwicklung Mit dem Ziel, automobile Lichtsysteme von morgen zu entwickeln, begründeten der Automobilzulieferer HELLA und die Universität Paderborn vor 15 Jahren die Forschungskooperation L-LAB – Lichtlabor für Lichttechnik und Mechatronik. Mit der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) ist ein weiterer Partner hinzugestoßen. „Ein Ort für Innovationen, an dem der Transfer von Wirtschaft und Wissenschaft vorangetrieben wird. Wir freuen uns, diese Arbeit mit unserer Expertise in den Bereichen Lichttechnik, Optik und Photonik zukünftig mitzugestalten“, so Prof. Dr. Klaus Zeppenfeld, Präsident der Hochschule Hamm-Lippstadt. „Mit ihrem ergänzenden Profil und der damit erweiterten Kooperation wird eine noch erfolgreichere Zusammenarbeit ermöglicht und die Entwicklung innovativer Verfahren im Bereich der automobilen Lichttechnik gestärkt“, sagte Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Präsident der Universität Paderborn. Dr. Jürgen Behrend, geschäftsführender, persönlich haftender Gesellschafter von HELLA unterstrich: „Unsere Wurzeln liegen am Standort Lippstadt in der Lichtentwicklung. Vor diesem Hintergrund freue ich mich, dass wir hier gemeinsam mit Unterstützung der HSHL ein wissenschaftliches Kompe-

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tenzzentrum entstehen lassen, um die Entwicklung des Autolichts der Zukunft noch umfassender voranzutreiben.“ Das im Jahr 2000 gegründete und von den Partnern als Public Private Partnership getragene Institut setzt seine Schwerpunkte in der Entwicklung zukünftiger Lichtsysteme. Dazu zählt nicht nur Grundlagenforschungen zur visuellen Wahrnehmung, sondern auch die Entwicklung von Prototypen. Studierende erhalten dabei die Möglichkeit, Lichtsysteme der Zukunft im Rahmen von Praktika, Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen aktiv mitzugestalten. So wurden seit der Gründung der Forschungskooperation über 400 wissenschaftliche Arbeiten unterstützt. Weiterhin beteiligen sich Mitarbeiter des L-LAB am Lehrangebot der Universität Paderborn sowie der Hochschule Hamm-Lippstadt. n

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Exklusiv für Westfalen: mawi-Innovationsranking Das Ranking stellt die quantitative Innovationsstärke der westfälischen Kreise, Städte und Unternehmen dar. Kreis-/Stadtranking*

Unternehmensranking Minden-Lübbecke

Harting Gruppe

6

WAGO Verwaltungsges.

6

Herford

Hettich Gruppe

3

Gütersloh

Miele & Cie. KG Claas Gruppe

Hörmann KG Westfalia Automotive/ Westf. Werke Beckhoff Automation

22 14 3 3 3

Lippe

Phoenix Contact Weidmüller Interface

39 3

Paderborn Benteler Automobiltechnik

11

Soest Hella KGaA Hueck & Co.

24

Hochsauerland 3 Athmer oHG

4

Haver & Boecker

3

Steinfurt Windmöller & Hölscher

Stadt Bielefeld

SCHÜCO Intern.

Kreis Borken

Wissing, Joh.

Kreis Coesfeld

Haverkamp, Bernh.

Gütersloh 124 96 Lippe 70 Soest 56 Steinfurt 55 Paderborn 47 Minden-Lübbecke 38 Stadt Bielefeld 35 Borken 33 Herford 30 Hochsauerland 25 Stadt Münster 23 Warendorf Coesfeld 11 Höxter 6 Stadt Hamm 3 0 20 40 60 80 100 120

Unternehmensranking: Top Unternehmen in Westfalen 39 24 22 14 11

Phoenix Contact Hella KGaA Hueck Miele & Cie. KG Claas Gruppe Benteler Automobile

0 10 20 30 40

Warendorf Aug. Winkhaus

6

3

3

2

0 10 20 30 40 50 60

Unternehmensranking: TOP 10-Unternehmen 2015 *** Phoenix Contact Miele & Cie. KG Hella KGaA Hueck Benteler Automobile Claas Gruppe Windmöller & Hölscher Aug. Winkhaus WAGO Verwaltungsges. Harting Gruppe Weidmüller Interface

63 54 39 24 23 17 9 9 9 6

0 20 40 60 80

Anmeldungen technischer Schutzrechte** * Stadt­/Kreisranking: Überwachungszeitraum 1. Januar bis 31. März 2015. ** Veröffentlichte deutsche Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen des Deutschen Patent-­und Markenamts (DPMA) vom 16. Februar bis 31. März 2015. *** Weitere Unternehmen mit sechs Anmeldungen: Westfalia Automotive, Hettich Gruppe, Hörmann Datenerhebung: Alle Städte / Kreise in Westfalen. Mit freundlicher Unterstützung vom Patent­- und Innovations­-Centrum Bielefeld UG Die Recherche wurde nach bestem Wissen sowie mit größter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit ab 2 bis 3 Anmeldungen durchgeführt. Überregional tätige Unternehmen sind nur mit ihren westfälischen Standorten aufgenommen. Eine Haftung oder Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Das Ranking beurteilt nicht die Qualität der Patent­/ Gebrauchsmusteranmeldungen.

www.pic-bielefeld.de

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markt & wirtschaft 6 / 2015 | Ranking


Neuer MBA-Studiengang an der FHM

Die Fähigkeit, innovativ zu denken Die FHM Bielefeld startet im Herbst ein neues MBAStudienprogramm Innovation & Leadership. Das Angebot ist eine Antwort auf die aktuellen Herausforderungen wie Globali­ sierung, Internationalisierung und Digitalisierung.

D

er Erfolg der vergangenen Jahrzehnte, vom Wirtschaftswunder bis heute, basiert auf einem starken, innovativen Mittelstand. Und dieser benötigt fortwährende Investitionen. Nur Firmen, die technisch auf der Höhe und mit neuesten Anlagen ausgestattet sind und von qualifizierten Mitarbeitern profitieren, können dauerhaft so viel erwirtschaften, dass die hohen deutschen Löhne finanzierbar sind. Nur Unternehmen, die Kapital in die Hand nehmen, können auf Sicht im weltProf. Dr. Patrick Lentz: „Der Mittelstand hat eiweiten Wettbewerb bestehen.

nen großen Bedarf an Fachkräften, die innovativ und einzigartig denken können.“ Foto: FHM

Der aktuelle „KfW-Innovationsbericht Mittelstand 2014“ skizziert ein mögliches Ende des einst so fortschrittlichen „Made in Germany“. Denn die Innovationstätigkeit des deutschen Mittelstands lässt im dritten Jahr in Folge nach. Lediglich 28 Prozent der kleinen und mittelgroßen Firmen investierten zuletzt noch in innovative Produkte oder Prozesse. Der Anteil mittelständischer Innovatoren ist damit niedriger als in den stark von der Finanzkrise beeinflussten Jahren 2007 bis 2009.

KfW-Chefvolkswirt Dr. Jörg Zeuner: „Die Umsätze innovativer Mittelständler steigen schneller, sie erzielen höhere Renditen und sie schaffen mehr Arbeitsplätze. Wenn der Mittelstand an Innovationskraft einbüßt, dann sind das schlechte Nachrichten für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und auch für den Standort Deutschland.“ Wirtschaftsexperte Prof. Dr. Patrick Lentz und Dekan des Fachbereichs Wirtschaft der FHM, lobt den neuen Studiengang und betont seine Wichtigkeit: „Wir arbeiten seit 15 Jahren Hand in Hand mit unseren Partnern aus der deutschen Wirtschaft und kennen den Bedarf insbesondere des Mittelstands für Fachkräfte mit der Fähigkeit innovativ und einzigartig denken zu können. Innovationen sind die Zukunft, das sehen auch die Unternehmen so. Deshalb kooperieren wir mit unseren Wirtschaftspartnern, um unsere Studierenden einzigartig auszubilden und die Innovationsflaute aufzuhalten. Sie sind die künftigen Führungskräfte und werden die Studieninhalte im Alltag leben.“ Der MBA startet im Oktober und wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Partnern aus der deutschen Wirtschaft, insbesondere aus dem Mittelstand, konzipiert.

n Weitere Informationen: www.fh-mittelstand.de

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Forschungforum_64x260_lay_04.indd und Entwicklung |1 markt & wirtschaft 6 / 201510.03.15 9

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Kolumne INNOVATIONEN

Nachhaltig Wirtschaften Es wird immer wichtiger, Produkte unter nachhaltigen Bedingungen zu entwickeln und zu produzieren. Der Verein ProID e.V. beschäftigt sich mit Produkt-Innovationen und Nachhaltigkeit und berät Unternehmen auf dem Weg zu mehr Ressourcenschonung. Christof Paul über mehr Nachhaltigkeit in der Wirtschaft.

D

ie großen Industrienationen verbrauchen mehr Rohstoffe als diese selber anbauen oder produzieren können. Würden alle Länder dieser Welt im vergleichbaren Umfang konsumieren, so wären die verfügbaren Rohstoffe in absehbarer Zeit verbraucht. Personen handeln nachhaltig, soweit sie alle Produkte zum Eigengebrauch durch selber angebaute regenerierbare Basisstoffe herstellen. Dieses Rohstoffe-Produkte-System ist bei Einzelpersonen übersichtlich und die Nachhaltigkeit gut umsetzbar. Werden Teilprodukte oder Rohstoffe durch Lieferanten von Außen in dieses System hinzugefügt, so muss bei der Nachhaltigkeit auf die Lieferantenaussagen oder deren Zertifikate vertraut werden. Die Qualität der Nachhaltigkeit kann mit der Größe dieses Lieferantensystems sinken bzw. schwerer zu kontrollieren sein. Einige Zertifikate oder Prüfsiegel versuchen eine ökologische Verträglichkeit unter dem Überbegriff „Nachhaltigkeit“ nachzuweisen. Hierbei muss beispielsweise bei nachwachsenden Rohstoffen die Frage nach „Monokulturen“ oder bei der Rohstofferstellung der Energieverbrauch und die Emissionen betrachtet werden. Bei Nahrungsmittelgewinnung spielt der Artenschutz eine wichtige Rolle.

Hat ein Produkt ausgedient, so sollten die Restrohstoffe wieder in ein Recyclingverfahren eingebracht werden und als Grundlage für neue Produkte dienen. Auf diese Weise gelangen weniger Produktreste auf Mülldeponien oder schonen die Weltmeere durch weniger schwer abbaubare Christof Paul ist Vorstandsvorsitzender Bestand­ teile. Ein nachhaltiges des ProID e.V. und Design­manager in Wirtschaftssystem sollte alle Zu­ einem Unternehmen für Produktentsammenhänge im Produktzyk- wicklung. lus berücksichtigen – von den Rohstoffen über soziale Auswirkungen bis zu ökolo­gischen Faktoren. Eine regenerierbare Rohstofferzeugung, ein sinnvoller Produktnutzen und die Rückführung der Reststoffe in den Produktzyklus sind die Basis für nachhaltige Produkte. n n Weitere Informationen: www.ProID-eV.de

DGNB Preis für nachhaltiges Bauen

Gebäude, die Maßstäbe setzen Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) vergibt zum dritten Mal einen Preis für nachhaltiges Bauen.

W

er architektonisch wertvoll baut und baukulturelle Aspekte mit in den Fokus rückt, für den gibt es im deutschsprachigen Raum einige Auszeichnungen. Wer sein Gebäude zusätzlich in den Kontext von Nachhaltigkeit und Innovation setzt, auf den wartet der DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen“. Noch bis zum 19. Juni können Bauherren, Architekten und Gebäudenutzer mit ihren Vorzeigeprojekten teilnehmen. Hinter dem zum dritten Mal ausgelobten Wettbewerb stehen mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. zwei echte Nachhaltigkeitspioniere in Deutschland. „Der Dreiklang ‚Nachhaltigkeit, Innovation, Ästhetik‘ mag auf den ersten Blick wie ein Widerspruch wirken. Doch gerade solche Gebäude, die all diese Attribute auf sich vereinen, haben das Zeug dazu, Maßstäbe zu setzen“, erklärt Martin Haas, Vizepräsident der DGNB und Teil des Bewertungsgremiums beim DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen“. Von der aktuellen Ausschreibungsrunde erhofft sich der Stuttgarter

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markt & wirtschaft 6 / 2015 | Forschung und Entwicklung

Architekt einen weiteren Qualitätsschub bei den Wettbewerbseinreichungen. „Unsere Gewinner aus den ersten beiden Jahren haben vorgemacht, was wir suchen: Innovative Konzepte, die den Leitlinien der Nachhaltigkeit folgen und gleichzeitig gestalterisch aus der Masse hervorragen“, so Haas. „Solche wegweisenden Lösungsansätze versprechen wir uns auch für 2015.“ Im vergangenen Jahr wurde mit dem HOF8 in Schäftersheim ein über 200 Jahre altes Gehöft ausgezeichnet, das als Plusenergiehaus aufgewertet wurde und heute eine Hebammenpraxis, ein Planungsbüro und Seniorenwohnungen beherbergt. Die Einreichung für den DGNB Preis erfolgt online über die Website www.preis-nachhaltiges-bauen.de und ist kostenfrei. Einzige Teilnahmevoraussetzungen: Das Gebäude muss zum Zeitpunkt der Bewerbung fertiggestellt sein, eine personenbezogene Nutzung aufweisen und seinen Standort in Deutschland haben. n n Weitere Informationen: www.nachhaltigkeitspreis.de oder www.dgnb.de


Datenübertragung durch Licht

Hohe Sicherheit Physiker der Universität Münster entdecken eine neue Einzelphotonen-Quelle aus extrem dünnen Halbleitermaterial.

D

er Einsatz von Licht zur Datenübertragung ist ein hochaktuelles Forschungsthema. Einzelphotonen – also einzelne Lichtteilchen – sind besonders gut geeignet, um Daten sicher zu übermitteln. Doch bislang lassen sie sich nur schwer verlässlich erzeugen, zumal es nur wenige Arten sogenannter Einzelphotonen-Quellen gibt. Wissenschaftler um Professor Dr. Rudolf Bratschitsch und Dr. Steffen Michaelis de Vasconcellos vom Physikalischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) haben nun eine neue derartige Quelle entdeckt. Einzelphotonen-Quellen sind für verschiedene Anwendungen ein wichtiges Zukunftsthema. „Neben der sicheren Datenübertragung – der Quantenkryptographie – gehört dazu auch die präzise Kalibration von Lichtquellen, also die exakte Bestimmung der Helligkeit. Auch für die Grundlagenforschung im Bereich der Quantenoptik sind Einzelphotonen-Quellen sehr bedeutsam", betont Rudolf Bratschitsch. „Die von uns entdeckte Lichtquelle in Halbleitermaterial könnte platzsparend auf einem Computerchip integriert werden und dazu beitragen, ultradünne opto-elektronische Bauelemente

zu entwickeln", beschreibt der Physikprofessor eine Zukunftsvision. Die neue Einzelphotonen-Quelle befindet sich in einer Halbleiterschicht aus Wolframdiselenid, die aus nur drei Atomlagen besteht und weniger als einen Nanometer dick ist. Die einzelnen Lichtemitter – also die punktförmigen Stellen, von denen die Lichtteilchen ausgesendet werden – sind äußert robust und hell. Sie treten normalerweise am Rand der dünnen Halbleiterschicht auf. Die Physiker erzeugten diese Emitter aber auch gezielt innerhalb der Halbleiterschicht, indem sie diese mithilfe einer feinen Metallnadel anritzten. Bei den Lichtemittern handelt es sich um sogenannte lokalisierte Exzitonen, welche ihre Energie durch Aussendung einzelner Lichtteilchen abgeben können. An der Studie beteiligt waren neben münsterschen Forschern auch Wissenschaftler der Technischen Universität Delft (Nieder­ lande). Derzeit analysiert Rudolf Bratschitsch mit seiner Arbeitsgruppe die physikalischen Prozesse im Inneren der neuen Einzelphotonen-Quelle. Besonders interessiert die Wissenschaftler dabei die Frage, wie diese Prozesse durch den Menschen kontrolliert werden können. n

Forschung und Entwicklung | markt & wirtschaft 6 / 2015

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Grüne Gründungen

Innovationsmotor der Zukunft Die Green Economy ist ein Gründungs- und Beschäftigungsmotor. Zu diesem Ergebnis kommt der Green Economy Gründungsmonitor 2014.

I

nsgesamt leisten rund 14 Prozent aller Gründungen in Deutschland mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zu einer umwelt- und klimaschonenden Wirtschaft. Von 2006 bis 2013 wurden rund 170.000 Unternehmen in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffi­zienz, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz gegründet. Diese jungen Unternehmen schufen 1,1 Millionen neue Arbeitsplätze. Alleine im Jahr 2013 gingen rund 16.700 neue Unternehmen im Bereich der Green Economy an den Start, darunter 8.300 Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien. Stärkste Bereiche der letzten Jahre waren hier die Felder Solar-und Windenergie. Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Energieeffizienz bilden den Fokus bei sieben Prozent aller Gründungen des Jahres 2013. Schwerpunkte lagen hier auf Lösungen für energieeffiziente Gebäude sowie bei Energiemanagement-Dienstleistungen und effizienter Energieerzeugung. Insgesamt tragen über elf Prozent der Gründungen über ihre Produkte und Dienstleistungen unmittelbar zum Klimaschutz bei. „Grüne Start-ups sind ein wesentlicher Faktor bei der Erneuerung und Transformation der Wirtschaft hin zu einer Green Economy“, erläutert Dr. Ralf Weiß, Gründungsforscher am Borderstep Institut. Die höchsten

Gründungszahlen in diesem Bereich verzeichnen Bayern, BadenWürttemberg und Nordrhein-Westfalen. In diesen drei Bundesländern wurden in den letzten acht Jahren über 82.000 grüne Unternehmen gegründet. Insbesondere die Erneuerbaren Ener­ gien spielen hier eine herausgehobene Rolle für Unternehmensgründungen. Dennoch ist die Green Economy trotz ihrer großen Potenziale in der Gründungsförderung bis­lang kaum verankert und eine stärkere Fokussierung der finanziellen Unter­ stützung von­ nöten: „Neben einer breiten Verankerung von Nachhaltigkeitsanforderungen im Grün­dungsunterstützungs­system halten wir eine gezielte Förderung von Start-ups im Bereich Energie, Umwelt und Cleantech für wichtig“, betont Prof. Dr. Klaus Fichter, Leiter des Borderstep Instituts. Handlungsbedarf sehen die Experten auch bei der Förderung grüner Gründungen durch eine Verbesserung der Finanzierungsbedingungen grüner Start-ups, wie etwa durch das neue EXIST Programm der Bundesregierung. Ziel muss es sein, die Gründungsaktivitäten und das Potential in diesem Bereich noch deutlich zu steigern. n


Interview

„Grüne Gründungen sorgen in ganz vielen Bereichen für frischen Wind“ Grüne Gründungen zählen nicht nur zu den vier größten Gründungsbereichen in Deutschland, sondern sorgen auch für eine positive Gründungsdynamik. Dr. Ralf Weiß, Senior Researcher am Borderstep Institut im Forschungsfeld Sustainable Entrepreneurship, über die Notwendigkeit und das Potential grüner Gründungen. Warum braucht unsere Wirtschaft zukünftig mehr grüne Grün­ dungen? Dr. Weiß: Jahr für Jahr werden in Deutschland rund 2,5 Prozent weniger Unternehmen mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung gegründet. Die Gründungszahlen im Bereich der Green Economy haben dagegen insbesondere zwischen 2010 und 2012 zweistellig zugelegt. Grüne Gründungen zählen damit nicht nur zu den vier größten Gründungsbereichen, sondern sorgen auch für eine posi­ tive Gründungsdynamik. Alleine im Energiebereich haben Gründungen mit ihren oft bahnbrechenden Innovationen einen maß­ geblichen Anteil an der Energiewende. Dies gilt sowohl für Wind- und Solarenergie, aber auch für Themen wie Energiespeicher und vir­ tuelle Kraftwerke oder Energiegenossenschaften. Grüne Grün­

Ich schätze einen Sparringspartner, der meine Ideen positiv kritisch würdigt. Michael Radau, SuperBioMarkt AG

dungen sorgen in ganz vielen Bereichen für frischen Wind, sei es bei Schulranzen aus recycelten PET-Flaschen, bei abbaubaren Löschschäumen oder bei biologischen Erfrischungsgetränken. Junge Unternehmen verändern unsere Wirtschaft in ähnlicher Weise wie bürgerschaftliches Engagement unsere Gesellschaft prägt. Die grüne Wirtschaft benötigt deshalb sowohl Innovationen, Information und Kampagnen als auch gute und erfolgreiche Start-ups. Was muss getan werden, damit grüne Geschäftsideen bzw. Startup´s mehr Aufmerksamkeit erhalten? Dr. Weiß: Eine stärkere Beachtung grüner Gründungen fängt bereits bei der Gründungsstatistik an. Mit einer regelmäßigen Erfassung von Gründungszahlen und - trends für die verschiedenen Bereiche


der Green Economy kommt die Relevanz grüner Gründungen ganz unmittelbar ins Blickfeld. Genauso intensiv wie wir uns mit der Entwicklung und der Förderung von High-Tech-Gründungen oder IT-Gründungen auseinandersetzen, sollten wir auch über den Gründungssektor Green Economy diskutieren. Aus diesem Grund hat das Borderstep Institut bereits zum zweiten Mal den Green Economy Gründungsmonitor veröffentlicht. Grüne Gründungen finden zunehmend auch Beachtung in Gründerwettbewerben wie dem KUER-Gründungswettbewerb oder bei Gründer- und Innovationszentren, die sich beim ADT-Bundesverband in einer Arbeitsgruppe organisiert haben. In der Öffentlichkeit sollte auch viel mehr über die grünen Pioniere berichtet werden und es sollte beispielsweise mehr Auszeichnungen für sie geben. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse des „Green Economy Grün­ dungsmonitors“: Aus welchen Branchen kommen die meisten „grünen Gründer“ und wo gibt es noch zu wenige? Dr. Weiß: Bundesweit hat etwa jede siebte Gründung einen grünen Geschäftsfokus. Zu den Wirtschaftssektoren mit einem überdurchschnittlichen Anteil grüner Start-ups zählen vor allem der Energiesektor, das Baugewerbe und die Industrie. Der Wandel im Bereich der Energieversorgung ist dabei überraschend deutlich an den Neugründungen ablesbar. Hier sind die Gründungszahlen entgegen dem allgemeinen Gründungstrend in der vergangenen Dekade nicht nur deutlich angestiegen. Mit einem Anteil von 86 Prozent grünen Gründungen wird deutlich, dass junge Unternehmen im

Dr. Ralf Weiß, Senior Re­searcher am Borderstep Institut: „Bundesweit hat etwa jede siebte Gründung einen grünen Geschäftsfokus.“

Energiesektor voll auf Erneuerbare Energien setzen und wichtiger Treiber der Energiewende sind. Mehr als jede vierte Gründung bietet auch im Bausektor grüne Lösungen vor allem im Bereich Energieeffizienz an. Im Verarbeitenden Gewerbe gehören die Elektroindustrie, der Maschinenbau und die Chemieindustrie zu den Branchen mit einem überdurchschnittlichen Anteil grüner Gründungen. Im Gastgewerbe, dem Einzelhandel oder der Landwirtschaft ist der grüne Gründungstrend weniger spürbar, obwohl hier sicher große Bedarfe und Chancen liegen. Welchen Stellenwert hat Deutschland im internationalen Ver­ gleich im Bereich „Green Economy Gründungen“?

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Dr. Weiß: Im Bereich GreenTec hat Deutschland international eine führende Rolle. Gemessen am Weltmarktanteil Deutschlands haben Technologien für Umwelt- und Ressourcenschonung sogar eine überproportionale Bedeutung. Für den Gründungsbereich gibt es hier bisher kaum Vergleichsdaten. Bezogen auf grüne Start-ups in Gründerzentren sehen wir beispielsweise in Kalifornien eine hohe Dynamik. Grundsätzlich ist die Gründungsneigung in Deutschland im internationalen Vergleich eher eine Schwäche und nehmen wir an, dass das Bild bei grünen Gründungen zwar etwas besser ausfällt, jedoch auch verbessert werden kann. Angesichts der hohen wirtschaftlichen und umweltpolitischen Bedeutung besteht sicher auch ein Bedarf für vergleichende Studien zum internationalen Gründungsgeschehen im Bereich der Green Economy.

markt & wirtschaft 6 / 2015 | Grüne Gründungen

Dr. Weiß: In Deutschland verfügen wir insgesamt über eine sehr gute Gründungs- und Innovationsförderung. Lücken und Bedarf bestehen vor allem bei der Finanzierung von Start-ups, insbesondere in der Wachstumsphase. Dies gilt auch für grüne Start-ups. Wie die Zahlen des Global Entrepreneurship Monitors zeigen, liegt eine der größten Schwächen des deutschen Gründungssystems in der schulischen Gründungsausbildung. Gründungen im Bereich der grünen Wirtschaft sind insofern auch ein Thema für Schulen, die hier wichtige Grundlagen für eine Wirtschafts- und Berufsbildung im Kontext von Nachhaltigkeit und Green Economy legen und zu einer Verbesserung der Gründungskultur beitragen können. n


Gute regionale Voraussetzungen für grüne Start-ups

Gründer unterschätzen das Potenzial Die Region bietet erstklassige Voraussetzungen für grüne Gründer. Eine bessere Sichtbarkeit und ein stärkeres unternehmerisches Bewusstsein wären wünschenswert.

D

ie Anzahl grüner Gründungen wächst. Trotzdem wird das Potential der Green Economy bei weitem nicht ausgeschöpft; viele Start-ups, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen, haben Probleme Fuß zu fassen. Gründe dafür sind, dass grüne Gründungen oftmals sehr technologie-intensiv sind und im Vergleich zu anderen Start-ups eine längere Entwicklungsdauer, langfristige Finanzierungsperspektiven und eine F&E-Infrastruktur, wie zum Beispiel Labore und Testanlagen benötigen. Dem gegenüber stehen häufig mangelnde Finanzierungs- und Beratungsmöglichkeiten sowie wenig Unter­ stützung seitens etablierter Unternehmen. Umso wichtiger ist es für grüne Gründer, auf ein starkes Netzwerk zurückgreifen zu können. Ostwestfalen-Lippe kann stolz sein: Die Nachhaltigkeitsmaßnahme „Unternehmensgründungen“ des Spitzenclusters it’s OWL soll ein fruchtbares Ökosystem für grüne Gründungen schaffen. Diese vom BMBF geförderte Maßnahme und das ausgezeichnete Spitzencluster für intelligente technische Systeme (it´s OWL) können Einiges bewegen. Schließlich setzt sich das Technologie-Netzwerk aus

174 Unternehmen, Hochschulen und weiteren Partnern zu­sammen, die sich im Rahmen der Industrie 4.0 unter anderem mit der Entwicklung effizienter und ressourcenschonender Fertigungsverfahren au­s­einandersetzen. Ideale Bedingungen für grüne Gründungen, die genutzt werden sollten. „Um das Gründerökosystem in der Region weiter zu stärken, müssen gezielt Anreize gesetzt und junge, kreative Köpfe auf das Potential aufmerksam gemacht werden“, erklärt Prof. Dr. Rüdiger Kabst, Professor Dr. Rüdiger Vizepräsident für Technologietransfer Kabst möchte Potentiale und Marketing der Universität Pader- sichtbar machen Foto: Uni Paderborn born. „Junge Gründer unterschätzen oftmals das Potential in der Region OWL und wandern in die Großstädte ab. Dem müssen wir unbedingt entgegenwirken. Das Potential in der Region ist gegeben – und wir machen es sichtbar.“ n

Sparkasse ist, wenn man sein Geschäft nicht mehr erklären muss. Fokusthema: Standortentwicklung Erfahren Sie mehr über ungelegte Eier und über die SuperBioMarkt Erfolgsstory auf www.sparkassen-mittelstand.de


Interview

„Den grünen Unternehmen gehört die Zukunft“ Elmar Scholz, Student an der Fresenius Hochschule Hamburg mit dem Studiengang Sustainable Marketing and Leadership, arbeitet seit einigen Monaten an einer grünen Geschäftsidee, bei der ihn das Technologietransfer- und Existenzgründungs-Center der Universität Paderborn (TecUP) begleitete. Herr Scholz, wie sieht Ihre Geschäftsidee aus? Elmar Scholz: Die Idee ist, einen optisch ansprechenden Computer auf den Markt zu bringen, welcher aus möglichst nach­ haltigen Rohstoffen und unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt wurde. Durch die besondere Long-Life-Cycle Technologie soll das Produkt außerdem eine bedeutend längere Lebensdauer besitzen als die Konkurrenz. Neben seinen ökolo­ gischen und sozialen Eigenschaften zeich-

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net den Computer auch ein modernes Design aus. Der PC soll ein Eyecatcher im Wohnzimmer oder Büro sein und außerdem weniger Strom durch effiziente und in­ telligente Nutzung der Energie verbrauchen. Wie ist das Konzept der „grünen Geschäftsidee“ entstanden? Elmar Scholz: Das Thema Nachhaltigkeit ist mir schon seit längerer Zeit ein besonderes Anliegen. Bisher haben noch nicht viele Unternehmen verstanden, wie wichtig es ist, ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Aber nicht nur die Firmen – auch wir Privatpersonen müssen unser alltägliches Handeln hinterfragen. Ich habe schon lange darüber nachgedacht, ob es zum Beispiel einen Computer gibt, der das Konzept der Nachhaltigkeit erfüllt. Für die Herstellung eines Rechners wird im Schnitt so viel Energie aufgewendet, wie er etwa in sieben Jahren Nutzungsdauer verbraucht. Aber nicht nur das, auch der Recyclingprozess für Hardware-Produkte ist aufwendig. Alte PCs müssen mühsam in ihre Einzelteile zerlegt werden, um die seltenen Ressourcen wiederverwerten zu können. Auch wenn es nur ein kleiner Schritt ist, so lässt sich die Welt ein kleines Stück verbessern.

Grüne Geschäftsidee: Elmar Scholz sucht Geschäftspartner, die nachhaltig hergestellte Hardware produzieren.

Welche Hindernisse bzw. Probleme (z.B. Finanzierung) haben sich bisher aufgetan? Elmar Scholz: Als besonders schwierig hat es sich erwiesen, Hardwarehersteller zu akquirieren, die dazu bereit sind, etwas komplett Neues zu unterstützen. Auch Investoren tun sich schwer damit, Nachhaltigkeit und den Willen, etwas Gutes zu tun, über hohe und schnellverdiente Rendite zu stellen. Dabei gehört den grünen Unternehmen die Zukunft. Das zeigen die Wachstumsprognosen von durchschnittlich 15 Prozent des globalen Marktes für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz bis 2025. Wer unterstützt Sie und in welcher Form? Elmar Scholz: In der ersten Phase meiner Ideenfindung hat mich das Team des Technologietransfer- und Existenzgründungs-Center der Universität Paderborn (TecUP) unterstützt. Nun bin ich noch auf der Suche nach engagierten Unternehmenspartnern, wie zum Beispiel Softwareentwickler, Hardwarehersteller oder auch Händler, die bereit sind, mit mir zusammenzuarbeiten. Wann planen Sie den Markteintritt? Elmar Scholz: Bis Anfang 2016 könnten die ersten Produkte ausgeliefert werden. Grundlage dafür ist aber die Akquise neuer Geschäftspartner, die möglichst nachhaltig hergestellte Hardware produzieren und zur Verfügung zu stellen - das Konzept steht soweit. n

13:19:43 Uhr 6 / 2015 | 01.12.2009 Grüne Gründungen


Technologiezentrum für Zukunftsenergien

Gutes Klima für Gründer Vor zehn Jahren eröffnete das weltweit erste Technologiezentrum für Zukunftsenergien (TZL) in Lichtenau seine Türen und hat sich längst als Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien etabliert. Existenzgründer finden hier auf gut 2.900 Quadratmeter vermietbare Fläche ein ideales Klima zum Wachsen und Gedeihen.

D

as in besonderer Architektur und in Niedrigenergiebauweise errichtete Gebäude setzt auf erneuerbare Energien – wie die Nutzung von Erdwärme, Strom aus Windkraft, der direkt aus dem Windpark vor der Haustür stammt, Photovoltaik. Das hält die Nebenkosten niedrig. Eine öffentliche Ladesäule für Elektrofahrzeuge steht auf dem Parkplatz für Mieter und deren Kunden bereit und ergänzt den klimafreundlichen Service, den das TZL bietet. „Ein weiterer Pluspunkt sind die niedrigen Mietpreise von 5,50 Euro/m² - das sind ideale Voraussetzungen für Existenzgründer und junge Unternehmen“, beschreibt TZL-Prokuristin Sabrina Lünz die Vorzüge. Auch der Standort ist für viele ein Grund hierher zu gehen: In ruhiger ländlicher Lage im Gewerbegebiet Leihbühl mit hervorragender Verkehrsanbindung zur A44 und A33 und Blick ins Grüne. Paderborn ist nur einen Steinwurf von der Energiestadt Lichtenau entfernt und mit dem Auto in wenigen Minuten erreichbar. Mieter können außerdem die hellen und technisch voll ausgestatteten Seminar- und Tagungsflächen zu Sonderkonditionen nutzen. Drei anspruchsvolle ebenerdige Tagungsräume mit kostenfreiem WLAN-Zugang und Blick ins Grüne stehen den Unternehmen und auch externen Veranstaltern zur Verfügung.

„Wir möchten junge Unternehmen stärken.“

Das Technologiezentrum in Lichtenau bietet ideale Voraussetzungen für Existenzgründer und junge Unternehmen.

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Start-Up-Angebot für Existenzgründer „Als Existenzgründerzentrum nehmen wir unsere Verantwortung ernst. Deshalb möchten wir junge Unternehmen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit stärken. Insbesondere das erste Wirtschaftsjahr stellt viele Gründer vor besondere Herausforderungen. Deshalb bieten wir für die ersten zwölf Monate des Mietverhältnisses eine reduzierte Kaltmiete an“, sagt TZL-Geschäftsführer Jörg Altemeier. Das Team berät Existenzgründer in Kooperation mit der Stadt Lichtenau und weiteren starken Partnern auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Das Technologiezentrum für Zukunftsenergien setzt den Aufschwung der letzten Jahre fort und erreicht erstmalig zum 1. Juli eine Gesamtauslastung von über 70 Prozent. 18 Unternehmen sind hier zurzeit ansässig und bieten ihren Mitarbeitern einen Arbeitsplatz. n n Weitere Informationen: info@tz-lichtenau.de und www.tz-lichtenau.de, eine Besichtigungsmöglichkeit vor Ort kann jederzeit vereinbart werden.

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Grüne Gründungen | markt & wirtschaft 6 / 2015

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Mehr Engagement für Unternehmensgründungen

Gründern den Rücken stärken Die Sparkasse Paderborn-Detmold und das Technologietransfer- und ExistenzgründungsCenter (TecUP) der Universität Paderborn arbeiten künftig im Bereich von Unternehmensgründungen noch enger zusammen. Ziel ist es, in der Stadt und im Kreis Paderborn ein besseres Klima für Gründungen zu schaffen.

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it gezielten Maßnahmen wollen die Partner das „GründerÖkosystem“ in der Region Ostwestfalen-Lippe stärken und gemeinsam mehr Aufmerksamkeit für das Unternehmertum und die Gründung als echte Alternative zur „traditionellen Karriere“ schaffen. Die Maßnahmen werden durch die Stiftungen der Sparkasse Paderborn-Detmold für die Stadt und den Kreis Paderborn gefördert. Erfolgreicher Auftakt der Kooperation war ein „Startup Weekend“, das im Mai erstmalig in Paderborn stattfand. Dabei entwickelten die gründungsbegeisterten Teilnehmer innerhalb von 54 Stunden ein vollständiges Geschäftskonzept und prüften es auf seine Machbarkeit. Den Teams standen rund um die Uhr Marketing-, Design- und Finanzexperten sowie Rechtsanwälte und gestandene Gründer als Mentoren zur Seite.

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Gründungsbegeisterte und Organisatoren beim „Startup Weekend“ Foto: (TecUP,

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markt & wirtschaft 6 / 2015 | Grüne Gründungen

Universität Paderborn)

Kreative Entrepreneure und ihre Innovationsfähigkeit sind ein entscheidender Wirtschaftsfaktor Als Sparkasse ist es uns ein besonderes Anliegen jungen, kreativen Menschen aus der Region maßgeblich und nachhaltig den Rücken zu stärken“, erklärt Hubert Böddeker, Vorstand der Sparkasse PaderbornDetmold. Auch Prof. Dr. Rüdiger Kabst, Vizepräsident für Technologietransfer und Marketing an der Universität Paderborn und Leiter des Technologietransfer- und Existenzgründungs-Centers, freut sich über die Zusammenarbeit: „Kreative Entrepreneure und ihre außerordentliche Innovationsfähigkeit sind ein entscheidender Wirtschaftsfaktor für unsere Region. Es ist wichtig, dass wir jungen Menschen auf dem Weg in die Selbstständigkeit das richtige Rüstzeug an die Hand geben.“ n


3. Energieeffizienz-Index

Foto: dragon-tear

Die Größe macht den Unterschied Der 3. Energieeffizienz-Index* des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) zeigt, dass die Bedeutung der Energieeffi­ zienz mit der Unternehmensgröße steigt.

Wo liegen die Gründe für die Zurückhaltung? Zu lange Amortisationszeiten sind für große Unternehmen eine wesentlich höhere Hürde, Energieeffizienzmaßnahmen umzusetzen als für kleinere Unternehmen. Große Unternehmen befinden auch

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Professor Alexander Sauer, Leiter des EEP: „Sowohl kleine als auch große Unternehmen würden mehr Energieeffizienz-Maßnahmen in Angriff nehmen, wenn die Randbedingungen stimmen. Die aktuelle Erhebung zeigt: Wir brauchen zielgruppengerechte Strategien kleine und große Unternehmen brauchen unterschiedliche Unterstützung.“ Große und kleine Unternehmen sehen für sich unterschiedliche Stellhebel. Kleine sehen im Einsatz neuer Technologien und organisatorischer Maßnahmen ihre Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz, während große eher prozessbezogene Maßnahmen ergreifen.

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Großunternehmen investieren prozentual zu den Gesamtinvesti­ tionen durchschnittlich mehr in Energieeffizienz als kleinere Unternehmen. Über 80 Prozent der mittleren und großen Unternehmen verwendeten in den vergangenen zwölf Monaten von ihrem Investitionsbudget fünf Prozent oder mehr für Energieeffizienz, etwa ein Drittel der kleinen und Kleinstunternehmen investieren hingegen nur zwischen null und fünf Prozent in Energieeffizienz.

*Quelle: 3. Energieeffizienz-Index: Erhoben von der Universität Stuttgart, dem Fraunhofer IPA, der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem TÜV Rheinland und dem BunE DT WERK ERKE STAIndustrie desverband der Deutschen (BDI). W T D TA S

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Die Bedeutung der Energieeffizienz spiegelt sich im Investitionsverhalten wider

zu über 50 Prozent, dass Anreize und Förderprogramme für die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen fehlen. 59 Prozent der großen Unternehmen nennen daneben die zu lange Amortisationszeit als Hauptgrund für nicht umgesetzte Effizienzmaßnahmen. Kleine Unternehmen sehen dies nur zu etwa einem Drittel so. n

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eue Technologien verbessern die Energie- und Ressourceneffizienz in der Produktion und die Unternehmen profitieren von optimierten Verfahren der Energie­ erzeugung und -nutzung, um Kosten zu senken. Die Untersuchung zeigt jedoch, dass für deutlich über die Hälfte der befragten kleinen und Kleinstunternehmen die Energieeffizienz nur eine relativ geringe Bedeutung hat, oder höchstens gleichbedeutend mit anderen Faktoren ist. Mittlere und große Unternehmen sehen dies anders - über 40 Prozent geben an, dass die Energie­ effizienz eine verhältnismäßig große Relevanz für sie besitzt. Das haben die Auswertungen des 3. Energieeffizienz-Index mit Beteiligung von über 300 Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Größen ergeben.

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Energiemanagementsysteme

Basis für gesetzliche Vorgaben oder Kostensenker? Die Änderungen des Energiedienstleistungsgesetzes erweitern den Kreis der zur Einführung eines Energiemanagementsystems verpflichteten Unternehmen. Auch das nicht produzierende Gewerbe muss jetzt handeln.

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nergiemanagementsysteme nach DIN EN ISO 50001 sind nicht neu. Die seit 2011 gültige internationale Norm versteht sich als Anleitung zu einer systematischen und vorausschauenden Betrachtung der energetischen Situation in den Unternehmen. Seit 2013 gab es in Deutschland einen kräftigen Schub bei der Einführung derartiger Systeme. Das ehrgeizige Ziel der Bun­ des­regierung, bis 2020 eine Steigerung der Energieeffizienz um 20 Prozent zu erreichen, lässt sich nur realisieren, wenn die Industrie mit ins Boot geholt wird. Das produzierende Gewerbe, das weiterhin von steuerlichen Vorteilen profitieren möchte, muss daher einen eigenen Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz leisten. Größere Unternehmen sind daher verpflichtet, ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 oder ein Umweltmanagementsystem nach EMAS einzuführen und weiter zu entwickeln. Durch die Änderungen des Energiedienstleistungsgesetzes (EDLG), welches im März verabschiedet wurde und kurzfristig erwartet wird, ist auch das nicht produzierende Gewerbe, wie Krankenhäuser und Einzelhandelsketten, verpflichtet, hinsichtlich der Energieeffizienzsteigerung aktiv zu werden. Das bedeutet - größere Unternehmen, die nicht mehr dem Status eines kleinen oder mittelständischen Unternehmens (KMU) unterliegen, müssen alle vier Jahre ein Energieaudit durchführen, es sei denn, es besteht bereits ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 oder es soll eingeführt werden. Ist die Einführung eines Energiemanagementsystems nur die Basis für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben? „Die zahlreichen, bereits umgesetzten Projekte widersprechen dieser These. Viele Unternehmen haben ihre Energiekosten um ein Vielfaches ver­ringert. Erfahrungswerte zeigen, dass Steigerungen der Energie­effizienz von 20 bis 30 Prozent nicht außergewöhnlich sind“, betont Michael Höpping, Geschäftsführung CEC Energieconsulting GmbH. Der finanzielle Aufwand, der für die Einführung eines Management­systems aufgebracht werden müsse, sei in der Regel in ein bis zwei Jahren refinanziert.

Energiebezogene Leistungen im Blick Mit einem Energiemanagementsystem liegt der Fokus auf der kontinuierlich zu verbessernden energiebezogenen Leistung des Un­ternehmens. Dieses wird durch die Implementierung einer Methode gewährleistet, die sich in allen ISO-Normen wiederfindet –

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markt & wirtschaft 6 / 2015 | Energie- und Gebäudetechnik

Michael Höpping, Geschäftsführung CEC Energieconsulting GmbH: „Wir sind überzeugt davon, dass die Einführung eines Energiemanagementsystems zur Senkung der Energie­kosten in den Unternehmen führt.“

der PDCA-Methode. Das PDCA steht in diesem Fall für Plan, Do, Check und Act – und bedeutet Planung, Umsetzung, Überprüfung und Handeln. Durch eine systema­tische Betrachtung der energetischen Ausgangssituation eines Unternehmens werden Ziele gesetzt und die Umsetzung durch Maßnahmenprojekte vorangetrieben. Durch die PDCA-Methode ist die Überprüfung der umgesetzten Projekte auf Konformität mit den Zielsetzungen des Unternehmens vorgegeben. Es handelt sich demnach nicht um einzelne, sporadisch durchgeführte Verbesserungsmaßnahmen, sondern um eine kontinuierliche Betrachtung der energetischen Situation. Die Einführung eines Energiemanagementsystems erfolgt in einzelnen Schritten, wobei eine umfangreiche Ist-Analyse der Energieeinsatzbereiche im Unternehmen die entscheidende Grundlage darstellt. Hierzu gibt die Norm einen organisierten Fahrplan an die Hand, um von der energetischen Ausgangssituation zu sinnvollen Zielsetzungen zu kommen. Durch die Umsetzung von Aktions­ plänen, über eine Überprüfung des Energiemanagementsystems bis hin zur abschließenden Bewertung des Managements, wird das System zu einem wirksamen Werkzeug zur Einsparung von Energiekosten sowie zur Verbesserung der Energieeffizienz des Unternehmens. n n Weitere Informationen: www.cec-energie.de


Julia Andrea Lemke, B.Eng. und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Themenschwerpunkt Smart Light an bzw. in der Ulbricht-Kugel bei einer Leuchtenmontage zur lichttechnischen Vermessung.

ITES – Intelligente Technische EnergieSysteme

Praxisorientierte Lösungen Der neue Forschungsschwerpunkt Intelligente Technische EnergieSysteme (ITES) an der Fachhochschule Bielefeld sucht Antworten auf eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung: Wie lässt sich Energie zukünftig effizient, kostengünstig und umweltgerecht bereitstellen? Die Antwort ist eindeutig: Mit Intelligenz, Vernetzung und Integration.

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ine vernetzte Wohnung, die die Lebensqualität und Sicherheit der Menschen fördert, und die den Nutzer ein Leben lang begleiten kann, weil sie von seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten lernt: Das ist längst keine unrealistische Vision

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mehr. Verschiedene Projektpartner aus der Region arbeiten bereits daran, das sogenannte KogniHome Realität werden zu lassen. Das Ziel - „mitdenkende“ und vertrauenswürdige technische Systeme zu entwickeln, die Menschen im Alltag unterstützen. Bei Kogni-

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Energie- und Gebäudetechnik | markt & wirtschaft 6 / 2015

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Home ist kein Service-Roboter im Einsatz, vielmehr werden die Technologien unsichtbar in das gewohnte Wohnumfeld integriert. Partner dieses zukunftsweisenden Projektes ist die Fachhochschule Bielefeld mit ihrem neuen Forschungsschwerpunkt Intelligente Technische EnergieSysteme (ITES), der im Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik angesiedelt ist, interdisziplinär und fachübergreifend arbeitet und in verschiedenen Projekten involviert ist. Ziel der fünf Professorinnen und Professoren ist es, Antworten auf zukunftsrelevante Fragestellungen zu finden, die einen Beitrag zur Lösung komplexer gesellschaftlicher Aufgaben liefern. In der Bündelung ihrer Forschungskompetenzen sehen sie eine Chance, die komplexen Aufgaben gemeinsam anzugehen. „Im Fokus unserer Tätigkeit liegen die Untersuchung und Lösung inter- bzw. transdisziplinärer Fragestellungen der systemtechnischen Integration sowie der ökonomischen, ökologischen Optimierung und gesellschaftlichen Integration von dezentralen Energiesystemen“, sagt ITES-Sprecherin und Professorin Dr.-Ing. Eva Schwenzfeier-Hellkamp. Um diesem Ziel näherzukommen, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vier thematische Arbeitsgebiete geschaffen. So liegt der Fokus im Schwerpunkt Smart Light zum Beispiel auf der Entwicklung von LED- Beleuchtungstechnologien für den alltäg­ lichen Nutzen von Mensch und Tier. In den Arbeitsgebieten Smart Mobility und Smart Energy suchen die Forscher nach Lösungen, wie das Stromnetz, die Elektromobilität, die erneuerbaren Energien und die Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zukünftig intelligent zusammenwachsen können. Hintergrund ist unser derzeitiges Stromverteilnetz, dass noch ungenügend für die gleichzeitige Einspeisung unterschiedlicher Energiequellen und den Ausbau der Elektromobilität ausgelegt ist. Das Querschnittsthema Smart Interfaces beschäftigt sich mit Themen der Mensch-Maschine-Interaktion, aber auch den Wechselwirkungen zwischen Mensch, Tier und Technik. Auch hier gilt es, Maßnahmen zu entwickeln, die nicht nur technisch herausfordernd sind, sondern nachhaltige Effizienzverbesserungen bewirken können.

Intelligente Lichtsteuerung für mehr Sicherheit Für das Projekt KogniHome erarbeiten die Wissenschaftler ein Konzept zur Integration eines „Intelligenten Lichtleitsystems“. Wie kann in einer vernetzten Wohnung ein intelligentes Lichtleitsystem in Form eines Assistenzsystems installiert werden, das die notwendige Sicherheit in Gefahrensituationen gewährleistet? Eine Fragestellung, mit der sich das Projektteam um FH-Professorin Dr.-Ing. Eva Schwenzfeier-Hellkamp beschäftigt. „Als Grundlage für die prototypische Realisierung des Assistenzsystems dient eine elektrisch betriebene, auf LED-Modul-Technologie basierende, optische Leitmarkierung. Das integrierte Leitsystem soll den höchsten Ansprüchen hinsichtlich mechanischer und chemischer Beanspruchung genügen und stellt eine optimale situative Orientierungshilfe dar. Es soll in Teilbereichen des häuslichen Lebens unterstützend wirken und ein sicheres Bewegen in der eigenen Wohnung fördern“, beschreibt die ITES-Sprecherin die Herausforderung. Sicherheits- und Assistenzaspekte könnten so das Wohlbefinden positiv beeinflussen. Beispielsweise könne eine Funktion des Leitsystems bei Bedarf eine Grundbeleuchtung bei Nacht sein. Auch in Gefahrensituationen, wie etwa einem Brand und die daraus folgende Rauchentwick-

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markt & wirtschaft 6 / 2015 | Energie- und Gebäudetechnik

Gebündelte Forschungskompetenz: Prof. Dr.-Ing. Jens Haubrock (Smart Mobility & Smart Energy), Prof. Dr. rer. pol. Hildegard Manz-Schumacher (Smart Light), Prof. Dr. rer. nat. Jörn Loviscach (Smart Interfaces), Prof. Dr.-Ing. Frank Sander (Smart Energy) sowie Prof. Dr.-Ing. Eva Schwenzfeier-Hellkamp (Smart Light & Smart Mobility) (v.l.) Fotos: FH Bielefeld

lung, solle durch die optische Leitmarkierung dem Bewohner der kürzeste und sicherste Fluchtweg angezeigt werden. Die intelligente Lichtsteuerung ist nur ein Beispiel für eine umweltgerechte und effiziente Bereitstellung sowie Nutzung von Energie. „Insbesondere die elektrischen Energiesysteme stehen bei uns im Fokus, da diese umfassenden innovativen Veränderungen unterliegen. Innovationstreiber sind die modernen Informationsund Kommunikationstechnologien. Sie haben die Grundlagen für den Aufbau intelligenter, technischer Energiesysteme geschaffen“, sagt Professorin Dr. Schwenzfeier-Hellkamp. Die Integration der er­ neuerbaren Energien in elektrische Netze erfordere konkrete Voraussetzungen, wie beispielsweise eine optimale Steuerung unterschiedlicher Betriebsmittel und die Nutzung neuer Techno­logien wie Energiespeicher. Hier sehen die Bielefelder Forscher noch erhebliche Effizienzpotentiale, das gleiche gilt auch für Elektro­ fahrzeuge. n

KONTEXT Der Forschungsschwerpunkt Intelligente Technische EnergieSysteme (ITES) gehört zu den Gewinnerteams des Förderwettbewerbs FH Struktur 2014 des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen und wird bis Ende 2017 durch dieses gefördert. Das interdisziplinäre ITES-Forschungsteam arbeitet zielgerichtet darauf hin, die Innovationsidee des Forschungsprojektes umzusetzen und in Gesellschaft und Industrie zur Anwendung zu führen. n

n Weitere Informationen: www.fh-bielefeld.de/fb3/ites


Lernende Energie-Effizienz-Netzwerke OWL

Energieeffizienz einfach gestalten Das Netzwerk Energie Impuls OWL hat vor einigen Jahren die Lernenden EnergieeffizienzNetzwerke (LEEN) ins Leben gerufen und damit einen wichtigen Impuls für die Auseinandersetzung mit der Steigerung der Energieeffizienz in den Unternehmen gesetzt.

Z

iel aller bisher durchgeführten und aktuellen LEEN-Projekte war und ist es, die Arbeit der Energieverantwortlichen in den Industrieunternehmen zu erleichtern. Klaus Meyer, Geschäftsführer Energie Impuls OWL, sieht in den regionalen Betrieben großes Interesse: „Der Wille ist da, gerade unsere Unternehmen in OWL sind für Klimaschutz und Energieeinsparung aufgeschlossen. Nur die Umsetzung scheitert oft, meistens an Klei-

nigkeiten im Tagesgeschäft. Um das besser zu managen, haben sich bereits 1/6 der größeren ostwestfälischen Unternehmen in den Effizienz-Netzwerken organisiert.“

Nachgefragt

„Wir bleiben am Ball“

Herr Otto, aus welcher Notwendigkeit bzw. vor welchem Hinter­ grund, hat sich Ihr Unternehmen mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigt?

Matthias Otto, Beauftragter für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Hause Hörmann, über den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und konkrete Energieeffizienzmaßnahmen.

Otto: Wir sind uns der Verantwortung für die nachfolgenden Generationen bewusst, und das bedeutet, dass wir nachhaltig wirtschaften müssen. Deshalb ist es wichtig, nicht nur die Produkte der

Welche Bedeutung das Thema Energieeffizienz in den Unternehmen hat, zeigt die Hörmann Gruppe mit Sitz in Steinhagen. Sie ist Teilnehmerin des aktuellen LEEN-Projektes.

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Hörmann Gruppe, sondern auch die gesamte Produktion möglichst nachhaltig zu gestalten. Um die Energiewende im eigenen Unternehmen voranzutreiben, wurde in allen Werken ein Energiemanagementsystem zertifiziert nach ISO 50001 eingeführt. Individuelle Maßnahmen wie eine intelligente Gebäudeleittechnik mit zentraler Energiesteuerung und automatischer Energieregelung reduzieren den Energiebedarf einzelner Werke. Vor einigen Monaten hat Hörmann bereits durch den Umstieg auf Ökostrom ein deutliches Signal gesetzt und deckt nun als größter Industriekunde des Anbieters „naturstrom“ rund 40 Prozent seines Strombedarfs mit echtem Ökostrom ab.

neutral über „GoGreen“. 640 Tonnen CO2 werden auf diese Weise eingespart. Die von der Druckerei verursachten CO2-Emissionen gleicht Hörmann durch Investitionen in Klimaschutzprojekte aus. Darüber hinaus tragen viele kleine Maßnahmen Früchte: Abwärme von Produktionsprozessen wird im Winter zur Beheizung genutzt, Hallenbeleuchtungen wurden mit effizienteren Reflektoren ausgestattet, Bewegungsmelder beleuchten einige Gebäude- und Hallenbereiche nur bei Bedarf. Und die Mitarbeiter ziehen mit und übernehmen so in ihrem direkten Einflussbereich Verantwortung für mehr Energieeffizienz. Welche Investitionen haben Sie hierfür getätigt?

Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um die Energieeffizienz in Ihrem Unternehmen zu steigern? Otto: Es ist ein umfangreiches Spektrum an Maßnahmen, die wir in den letzten Jahren auf den Weg gebracht haben. So kommt beispielsweise in unseren Werken Erdgas statt Heizöl als Energieträger zum Einsatz, was den CO2-Ausstoß bei gleicher Energieleistung um rund 40 Prozent verringert. Zur weiteren Reduzierung des „Carbon Footprint“ investiert Hörmann zudem in Blockheizkraftwerke, die gleichzeitig Wärme und Strom produzieren. Rund 1.400 Tonnen CO2 können so jährlich eingespart werden. Hörmann druckt zudem alle Händlerpreislisten auf Recycling-Papier, und der gesamte Postversand an allen Standorten erfolgt CO2-

Otto: Fast keine der oben genannten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz ist ohne Investitionen möglich. Lediglich die Entwicklung eines Aufklebers mit dem Slogan „Mich kann man ausschalten“, der sich auf einigen Maschinen befindet, die über Nacht oder bei Nichtbetrieb ausgeschaltet werden können, war nahezu kostenlos. Nimmt man alle Nachhaltigkeitsmaßnahmen zusammen, ist es uns gelungen, den jährlichen CO2-Ausstoß um 16.000 Tonnen zu reduzieren. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von 8.000 Einfamilienhäusern. Wir bleiben am Ball, um langfristig noch mehr Energie zu sparen und ganz bewusst mit unseren Ressourcen umzugehen. n

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Heizen mit Holz Seit gut elf Jahren beschäftigt sich das Unternehmen HFB-Wiechers mit dem nachwachsenden und klimaschonenden Rohstoff Holz.

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ie Begeisterung für das Heizen mit Holz ist gewachsen: Immer mehr Kunden aus Industrie und Handwerk setzen auf den relativ preiswerten Rohstoff, der zudem weniger Preisschwankungen wie Öl und Gas unterliegt. „Wir se-

Unsere Produkte: • Biomassseheizsysteme für Pellets, Hackschnitzel, Stückholz und sonstige Brennstoffe • Solaranlagen • Kaminöfen • Holzaufbereitungsmaschinen

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markt & wirtschaft 6 / 2015 | Energie- und Gebäudetechnik

hen uns als Dienstleister, der dem Kunden ein umfangreiches Servicepaket aus einer Hand anbietet. Deshalb umfassen unsere Leistungen in der Heizungstechnik nicht nur die Bestandsaufnahme mit anschließenden Optimierungs- und Planungsvorschlägen, sondern auch die Montage bzw. Bauaufsicht im Falle einer Fremdfirmenbeteiligung. Nach erfolgter Inbetriebnahme übernehmen wir den Wartungs- bzw. Reparaturservice mit entsprechender Ko­ or­ dinierung“, beschreibt Michael Wiechers seine Unternehmens­ philosophie. Der Stützpunkthändler für Biomasseheizungsanlagen ist Spezialist für Systeme von 5 kW- bis 5.000 kW-Leistung. Für das Betreiben dieser Anlagen kommen Pellets, Hackschnitzel, Stückholz oder Sonderbrennstoffe sowie halmgutartige Brennstoffe und dessen Reste in Kombination mit Solar zum Einsatz. „Solaranlagen gewinnen gerade in der Heizungstechnik, angesichts steigender Primärenergiekosten, immer mehr an Bedeutung. Die Sonnenenergie ist die günstigste Energiequelle und muss wegen ihrer Verfügbarkeit auf besondere Art und Weise in die Systeme integriert werden“, so der Energiespezialist, der hier mit verschiedenen Partnern aus Handwerk und Industrie zusammenarbeitet. n


Standort des Unternehmens GlasMetall Riemer in Rahden.

GlasMetall

Stromkosten senken mit Photovoltaik Steigende Energiekosten machen für produzierende Unternehmen einen immer größer werdenden Anteil an den Produktionskosten aus. Mit der Investition in eine eigene Photovoltaik­ anlage können diese Kosten eingefroren und für mindestens 20 Jahre planbar gemacht werden.

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en Schritt in die Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen geht auch die PURIMA GmbH & Co. KG aus Porta Westfalica. Das Unternehmen baut und konstruiert seit mehr als 25 Jahren innovative Systemlösungen in der industriellen Teilereinigung. Bereits heute verbraucht das Unternehmen jährlich ca. 40.000 kWh Strom. Durch den weiteren Expansionskurs wird der Verbrauch in den kommenden Jahren auf bis zu 75.000 kWh ansteigen. Die daraus entstehenden Stromkosten lassen sich heute für die folgenden Jahre nicht planen. Stetig steigende Stromkosten stellen kalkulatorisch eine unbekannte Größe dar. Angekündigte Preissenkungen der Energiekonzerne lagen zuletzt bei weniger als einen Cent pro kWh und sind erst einmal nur für Privatkunden gedacht, Unternehmen profitieren hiervon nicht. Ralf Pape, geschäftsführender Gesellschafter der PURIMA, nimmt es nun selbst in die Hand, seine Energiekosten zu senken. Im Zuge seiner Expansion entstand zu Beginn des Jahres ein neuer Bürotrakt. Während der Vorplanung wurde auch über das Thema Photovoltaik (PV) diskutiert. Der Unternehmer war aufgrund der letzten Berichte in den Medien der weitverbreiteten Meinung: „PV, das lohnt sich doch gar nicht mehr! Die Einspeisevergütung ist doch so niedrig.“ Nach einiger Recherche stellte sich aber heraus, das PV doch eine gute Möglichkeit ist, seine Stromkosten erheblich zu senken. Um hier keine Fehler in der Planung und Umsetzung zu machen, wandte sich Ralf Pape an die Experten der GlasMetall Riemer GmbH aus Rahden.

Die PV-Abteilung „GlasMetall Solar“ gehört mit zehn Jahren Erfahrung im Photovoltaikanlagenbau zu den langjährigen Profis der Branche. In diesem Zeitraum wurden mehrere hundert Anlagen im Privat- und Gewerbebereich verbaut. Beginnend mit einer gründlichen Aufnahme der Örtlichkeiten sowie einer Analyse der Lastgänge (Stromverbrauch) werden die kundenindividuellen Daten aufgenommen und als Basis für die Konzeption einer optimalen Anlage angesetzt. Verschiedenste Berechnungen werden vorgenommen, so dass die wirtschaftlichste Alternative ermittelt werden kann. Gemeinsam mit Herrn Pape wurde die Entscheidung für PURIMA für eine Anlage mit 150 kWp und einer Jahresproduktion von ca. 110.000 kWh getroffen. Im Laufe des Junis wird die PV-Anlage installiert und in Betrieb genommen. Nach Installation der Anlage wird PURIMA mehr als die Hälfte des Strombedarfs selbst abdecken können. Der Strom, der zu Zeiten produziert wird, in denen er nicht direkt verbraucht werden kann, kann für knapp elf Cent an den Energieversorger verkauft werden. Der durchschnittliche Strombezugspreis von vorher 24,48 ct lässt sich so auf ca. 16,26 ct/kWh absenken, was eine Reduzierung von 33 Prozent bedeutet. Angst vor einer überhöhten Prognose hat Ralf Pape nicht. „Wir rechnen solche Szenarien sehr, sehr konservativ, um für unsere Kunden keine bösen Überraschungen zu erzeugen, beruhigt Rüdiger Wolf, Geschäftsführer der GlasMetall Riemer GmbH. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass die PV-Anlage die berechneten Werte er-

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reichen. Voraussetzung dafür ist selbstverständlich eine ordentliche Installation und der Einsatz qualitativ hochwertiger Komponenten. Die Überwachung und Wartung der Anlage bieten wir gleich mit an, so dass im laufenden Anlagenbetrieb auftretende Probleme direkt erkannt und behoben werden können. 20 Jahre in die Zukunft schauen können leider auch wir nicht, aber als Absicherung gibt es ja noch immer das bestehende EEG. Durch dieses hat der Investor in jedem Fall die Sicherheit, den erzeugten Strom 20 Jahre lang für fast elf Cent in das Netz einspeisen zu können. Die Summe, die sich daraus ergibt, reicht alleine aus, um die Investition vollständig zu amortisieren. Mit dem prognostizierten Stromverbrauch wird Herr Pape als Investor eine Rendite zwischen sechs und acht Prozent

Jahresverbrauch: Stromkosten ohne PV: Stromkosten mit PV: Einsparung durch PV: Rendite über 20 Jahre:

75.000 kWh 24,48 ct/kWh / ~ 18.500,-€ / Jahr 16,26 ct/kWh / ~12.000,- € / Jahr 6.500,- €/Jahr 6-8%

erzielen. Wenn ich das mit aktuellen Anlagezinsen von unter einem Prozent vergleiche, finde ich dies eine äußerst attraktive Geschichte“, so Rüdiger Wolf. n Weitere Informationen: www.glasmetall.de

Qualifizierte Kälte für die Lebensmittellogistik

Perfekt temperiert Die Lebensmittellogistik ist ein Wachstumsmarkt: Um die Ware optimal zu kühlen, damit sie den Verbraucher im besten Zustand erreicht, ist qualifizierte Kühlung notwendig: Viele Lebensmittelkonzerne setzen auf Know-how „Made in Bielefeld“: Die Harig GmbH, Spezialist für Industriekälte, sorgt für die richtige Temperierung.

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ei der Fahrt über die Autobahnen der Republik schießen sie wie Pilze aus dem Boden: Immer mehr Logistikzen­ tren der großen Lebensmittelkonzerne schlagen hier Wurzeln, um die Verteilung ihrer Waren möglichst effektiv realisieren zu können. Die Nähe zu den Einzelhandelsmärkten und damit zu den Verbrauchern ist den Lidls, Nettos, Rewes und Edekas offensichtlich wichtig und die Investition in modernste Logistikzen­ tren lohnenswert. Von diesem aktuellen Boom profitiert auch Rolf Harig, die Auftragsbücher des Unternehmers aus Bielefeld sind dementsprechend gut gefüllt. Die großen Logistikzentren benötigen Kälte aus Bielefeld, um ihre hier gelagerten Lebensmittel bis zur Auslieferung an die Märkte kühl zu halten. Je nachdem, ob es sich um Obst und Gemüse, Milchprodukte oder Gefrorenes handelt, die Produkte erfahren eine unterschiedliche Kältebehandlung, sozusagen maßgeschneidert, damit sie in bestem Zustand die Verkaufsflächen erreichen. Harigs Kälteanlagen arbeiten mit natürlichen Kältemitteln wie Ammoniak, das in den vergangenen Jahren eine regelrechte Renaissance erlebt und den synthetischen „Mitbewerbern“ den Rang abgelaufen hat. „Wir haben uns schon vor vielen Jahren mit diesen in der Natur vorkommenden Stoffen beschäftigt. Das kommt uns heute, vor dem Hintergrund der aktuellen Auseinandersetzung mit dem Thema Energieeffizienz und Energieeinsparung, zu Gute", so der Geschäftsführer. Ammoniak ist unter Klimaaspekten geradezu ein ideales Kältemittel, denn es trägt weder zum Abbau der Ozonschicht noch zum Treibhauseffekt bei. Von allen bislang bekannten Kältemitteln weist Ammoniak aufgrund seiner ausgezeichneten thermodynamischen Eigenschaften den geringsten Primärenergieaufwand zur Erzeugung einer bestimmten Kälteleistung auf und besitzt damit das geringste indirekte Treibhauspotenzial.

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Geräteraum: Anlagensysteme mit Temperaturüberwachung und -protokollierung.

Viele Kälteerzeugungsanlagen hat der Kälte- und Klima-Ingenieur seit Gründung seines Unternehmens vor 32 Jahren deutschlandweit an den Start gebracht. Zwischen 15 und 20 qualifizierte Kälteanlagen bauen die Bielefelder pro Jahr, stellen sie technisch richtig ein, nehmen sie in Betrieb und begleiten ihre Kunden mit einem umfangreichen Service direkt vor Ort oder per Ferndiagnose. Seit einigen Jahren sind Harig und sein Team auch im Ausland unterwegs und beliefern Lebensmittelhersteller und die Druckbranche mit der richtig dosierten Kälteleistung „Made in Bielefeld“. Insbesondere im Ausland sei das richtige „Kälte-Know-how“ noch nicht vorhanden, weiß Harig aus Erfahrung. „Dazu gehören auch die tiefgekühlten Transportwege zu den Verbrauchern sowie der ökonomische Einsatz von Energie zur Kühlung. Uns ist es wichtig, hier zu mehr Wirtschaftlichkeit in der Kälteversorgung mit Hilfe


Um die Ware optimal zu kühlen, damit sie den Verbraucher im besten Zustand erreicht, kommt es auf die richtige Temperierung an.

Die richtige Temperatur im Blick: Wirtschaftlichkeit in der Kälteversorgung lässt sich mit Hilfe unterschiedlicher Temperaturleistungen erreichen. Fotos: Harig

unterschiedlicher Temperaturleistungen beizutragen“, beschreibt Kältespezialist Harig.

steigen werden. Das gilt für die Lebensmittelindustrie ebenso wie für die Maschinenkühlung, zum Beispiel in der Druckindustrie, der Metallbearbeitung und der Kunststoffverarbeitung. „Maschinen, die immer leistungsfähiger werden, geben auch mehr Wärme ab, die letztendlich „weggekühlt“ werden muss“, so Harig. n

Der Bedarf wird auch künftig weiter wachsen, weil auch die Anforderungen in der Lebensmittelproduktion, Lagerung und Logistik

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ewenso

Neuer Standort im Gewerbegebiet Langenberg ewenso steht für die Energiewende mit der Sonne und bietet sinnvolle, zukunftsfähige Energiekonzepte, die die Grundlage dafür schaffen, Energie bewusst zu erleben.

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ach Abschluss der dreimonatigen Umbauarbeiten ist ewenso seit dem 1. April im Industriegebiet Grüner Weg 7 in Langenberg-Benteler ansässig. „Wir freuen uns, jetzt am neuen Standort angekommen zu sein“, sagt ewenso-Geschäftsführer Josef Kempkensteffen. Mit seinen Mit­ arbeitern plant und installiert der Unternehmer Photovoltaikanlagen für Gewerbebetriebe.

„Gern erklären wir Interessierten, wie sich dieses in der Praxis im jeweiligen Betrieb wirtschaftlich umsetzen lässt“, sagt Kempkensteffen. ewenso sieht sich als wichtiger und kompetenter Partner für alle Betreiber von Photovoltaikanlagen. Das Unternehmen legt besonderen Wert auf den Service, damit die Strom-Erträge für die Kunden langfristig gesichert werden.

Neben dem Betrieb einer Photovoltaikanlage lohnt sich bereits heute ein Batteriespeichersystem zur Reduzierung der Energiekosten.

Das Thema „Licht“ ist für ewenso gerade in einer immer energie­ bewussteren Umwelt ein weiterer Kompetenzbereich. Ganz gleich, ob in Industrie-, Handwerks-, Handels- oder Dienstleistungsunternehmen: Überall wird ein beträchtlicher Teil der Energie für Be­ leuchtung verbraucht. Mit der LED-Technik können hier bis zu 70 Prozent Energie eingespart werden. Das ewenso-Team freut sich auf jeden interessierten Besucher am neuen Standort in Langenberg. n

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Ressourcenschonend, umweltverträglich und nachhaltig: das Logistikcenter der Rhenus Contract Logistics Foto: Architekt / Generalplaner:

co3plan GmbH

Betreiberunterstützung für die Gebäudetechnik

Reibungsloses Funktionieren für effiziente Bewirtschaftung Im Logistikcenter Rhenus Contract Logistics wird die Gebäude- und Regelungstechnik per Betreiberunterstützung überwacht. Die Paderborner Ottensmeier Ingenieure GmbH stellt per IT-Zugriff sicher, dass der Betrieb der Gebäudetechnik energieeffizient erfolgt.

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ie Vorgaben für den Bau des neuen Logistikcenters der Rhenus Contract Logistics waren eindeutig und sind ein Bekenntnis für ökologische Verantwortung: Ressourcenschonend, umweltverträglich und nachhaltig sollte das Gebäude in Schaffhausen bewirtschaftet werden. Das von Spezialisten aus Architekten und Ingenieuren erarbeitete Konzept setzt auf Geothermie, Wärmepumpentechnologie, kontrollierte Be- und Entlüftung und auf energieeffiziente LED-Beleuchtung. Zusätzlich wurden bauliche Voraussetzungen für die Installation einer Photovoltaikanlage geschaffen, um zu einem späteren Zeitpunkt auch Solarenergie zu nutzen. Für die ganzjährige Temperierung des Gebäudes wurde im Erd­ geschoss mit Lager und Logistikbereich eine Industrieflächenheizung realisiert. In den Büro- und Verwaltungsbereichen sowie Sozialbereichen sorgt eine Betonkernaktivierung für das Heizen bzw. Kühlen. Büro- und Verwaltungsbereiche sind zusätzlich mit einer

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kontrollierten Be- und Entlüftung ausgestattet. Die Lüftungsanlagen verfügen über eine effiziente Wärmerückgewinnung sowie eine adiabatische Kühleinrichtung. Die Ausregelung der Luftbilanzen erfolgt belegungsorientiert in Gebäudeabschnitten durch Überwachung der maximalen CO² Konzentration. Für die Bereitstellung der Heizenergie erfolgte die Installation einer Wärmepumpenanlage, die ihre Energie aus zwei Flächen­kollektoren bezieht. Für den Fall widriger Witterungsverhältnisse kann zusätzlich eine Gas-Brennwertkesseleinheit die weitere Spitzenlast im Heizfall übernehmen. „Wir gehen davon aus, dass mindestens 75 bis 80 Prozent der Jahresarbeit über die Wärmepumpe, max. VL 30 °C, bereitgestellt werden kann. Die installierten Leistungen betragen 150 KW Wärmepumpe, sowie 175 KW Kesselleistung, so dass in der Summe Leistungen von etwa 325 KW möglich sind“, beschreibt Claus-Hermann Ottensmeier, Geschäftsführer Ottensmeier Ingenieure, die Leistungsfähigkeit der Anlage.

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Etwa 1.300 LED-Leuchtkörper übernehmen die Ausleuchtung der Räume. Energie­sparende LED-Technologie sorgt sowohl im Lager- und Logistikbereich als auch im Büro- und Verwaltungstrakt für adäquate Lichtverhältnisse. Hier wird zudem die Beleuchtung abhängig von der natürlichen Ausleuchtung über Tageslicht geregelt und automatisch gedimmt. Die Zahlen sprechen für sich: Durch den Einsatz von umweltfreundlicher LED-Beleuchtung lassen sich im Vergleich zur herkömm­lichen Leuchtstofflampentechnologie pro Jahr 200.000 kWh an Strom einsparen. Dies entspricht einer CO2-Reduktion im Umfang von jährlich 110 Tonnen.

Mit der Betreiberunterstützung alles im grünen Bereich Das reibungslose Funktionieren der gesamten Gebäudetechnik ist Voraussetzung für eine effiziente Bewirtschaftung. Um hier auf Nummer sicher zu gehen, sind Gebäudebetreiber auf Know-how und externe Unterstützung angewiesen. „Über einen direkten IT-Zugriff bzw. über eine IT-Aufschaltung auf die Regelungstechnik im Objekt, wird sichergestellt, dass der Betrieb der technischen Gebäudetechnik bestimmungsgemäß, energieeffizient und wirtschaftlich erfolgt. Wir haben hierfür die Dienstleistung Betreiberunter­stützung entwickelt“, beschreibt Claus-Hermann Ottensmeier. n n Weitere Informationen: www.oi-tga.de

Strompreisbremse durch Photovoltaik

Energie aus heiterem Himmel Die eigene Stromproduktion mit einer Photovoltaikanlage: Das ist ohne großen Aufwand auf jedem Dach eines Firmengebäudes möglich. Optimal zur Sonne ausgerichtet, produziert sie über Jahre hinweg nahezu wartungsfrei Strom. „Unternehmen, die sich für die Installation einer Photovoltaikanlage entscheiden, haben gute Möglichkeiten, den Strom-Netzbezug zu reduzieren und ihren Betrieb in Einklang mit der Natur kalkulierbar und sicher mit Energie zu versorgen“, sagt Frank Rohland von der Gütersloher GT-Solar GmbH. Tatsache ist, dass eine optimal auf den Strombedarf abgestimmte Anlagengröße eine hohe Eigenverbrauchsquote mit einem Preis von ca. zehn bis elf Cent/kWh ermöglicht. Mit jeder selbst verbrauchten kWh werden die Energiekosten gesenkt sowie die Wettbewerbsfähigkeit und die CO2 Bilanz verbessert. In den letzten zehn Jahren betrug die Steigerung des Strompreises ca. 5,4 Prozent pro Jahr. Der Preis einer kWh konventionell erzeugten Stroms kennt im langfristigen Mittel nur eine Richtung: Er steigt. So betrug der Strompreis, laut Bundesnetzagentur, für Industriekunden 2006 noch 11,12 Cent pro Kilowattstunde (kWh), 2011 lag er bei 15,74 Cent/kWh. Für Gewerbekunden stieg der Preis von 19,35 auf 23,38 Cent / kWh. Ein Beispiel: Ein Unternehmen mit einem jährlichen Strombedarf von 300.000 kWh bezahlt einen Preis von 16,5 Cent/kWh. Installiert der Betrieb auf seinem Firmengebäude, voll fremdfinanziert, eine 300 kWp-Photovoltaikanlage, erzielt er einen Stromertrag von jährlich 270.000 kWh. Die Lastganganalyse und eine Simulation der Solarstromproduktion zeigen: Die PV-Anlage kann rund 72 Prozent des Stromverbrauchs abdecken, ca. 80 Prozent des Solarstroms werden selbst genutzt, nur 20 Prozent ins Netz eingespeist und vergütet. Der wirtschaftliche Vorteil, bei drei Prozent Strompreissteigerung pro Jahr, beträgt nach 20 Jahren ca. 540.000 Euro, nach 25 Jahren ca. 871.000 Euro. „Strom selbst erzeugen und sich eigenständiger zu versorgen, ist angesichts der weiterhin steigenden Strompreise ein idealer Weg hin zu einer kostengünstigen und zukunftsweisenden Energieversorgung“, so Rohland.

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BHKW zur Eigenstromerzeugung?

Schnell reagieren In diesem Jahr soll sich, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) ändern. Unternehmen, die ein Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Eigenerzeugung von Strom installieren möchten, sollten ihre Pläne rasch umsetzen: Tritt das Gesetz in Kraft, führt dies zu einer drastischen Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit der BKHW im Bereich der Objektversorgung und der Industrie. „Bisher tragen die KWK-Zuschläge entscheidend zur Wirtschaftlichkeit eines BHKW bei, doch die Zuschläge für den Eigenverbrauch sollen zukünftig für Anlagen mit mehr als 50 kW entfallen“, berichtet Dr. Georg Klene, Leiter der Kraftwirte, der Energiedienstleister der Stadtwerke Lemgo. Durch das neue KWKG wird in Zukunft nur noch der Strom gefördert, der in das Netz der öffentlichen Versorgung eingespeist wird. Wer also noch von der bisherigen Gesetzeslage profitieren möchte, sollte sein BHKW-Projekt direkt umsetzen: Anlagen, die vor der Gesetzesänderung ans Netz gehen, bleiben von den schlechteren Bedingungen verschont. Die Kraftwirte unterstützen ihre Kunden dabei, alle Parameter bei der Planung und Realisierung eines BHKW genau zu betrachten – von der passenden Dimensionierung der Anlage, über den optimalen Wirkungsgrad bis zur richtigen Einbindung in die bestehende Energieversorgung. Auch den Betrieb und die Wartung übernehmen sie für ihre Kunden.

Beratung und richtige Planung: Die Kraftwirte unterstützen ihre Kunden dabei, alle Parameter bei der Realisierung eines BHKW genau zu betrachten.

Integration eines BHKW ins vorhandene Heizsystem Die Verantwortlichen beim Unternehmen ISRINGHAUSEN haben die Vorteile, aber auch die Herausforderungen, welche die Eigenerzeugung von Strom und Wärme per BHKW mit sich bringt, früh erkannt: Sie ließen sich von den Kraftwirten umfassend beraten. „Bei uns galt es, das bestehende Heizsystem komplett umzubauen“, berichtet Ralf Budde, Energiemanager bei ISRINGHAUSEN. Fünf Schritte waren dafür notwendig: Ein hauseigenes Blockheizkraftwerk sollte installiert werden, das die Grundlasten des Strombedarfs im Unternehmen deckt. Dazu mussten Umbauten bei den Wärmeabnehmern und in der Verteilung geplant und umgesetzt werden. Damit das BHKW kontinuierlich laufen kann, wurde ein 60.000 Liter Pufferspeicher gebaut. Und da bei ISRINGHAUSEN schon lange die umweltschonende Lemgoer Fernwärme zur Wärmeversorgung eingesetzt wird, erfolgte auch die Erneuerung und Vergrößerung des Fernwärme-Wärmetauschers. Darüber hinaus wurde die vorhandene ölbefeuerte Kesselanlage durch eine moderne erdgasbefeuerte Anlage ersetzt. Diese dient in Zukunft nur noch als redundante Versorgung. „Die Planungskompetenz und Planungstiefe der Kraftwirte im Projekt war beeindruckend“, meint Michael Wilke, Einkaufsleiter bei ISRINGHAUSEN GmbH & Co. „Durch die Planung aus einer Hand, konnten wir viele Herausforderungen direkt lösen. Wir besitzen jetzt ein ganzheitliches System, bei dem alle Komponenten sehr gut aufeinander abgestimmt sind.“ „Durch die Umstellung unserer Heizkesselanlagen von Öl auf Gas und die Installation des Block-

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heizkraftwerkes reduzieren wir nicht nur erheblich den Ausstoß des klimaschädigenden Kohlendioxids – wir senken auch unsere Energiekosten“, so Ralf Budde. „Wir rechnen damit, dass sich unsere Investitionen in weniger als drei Jahren amortisiert haben.“ „Wer mit uns jetzt schnell agiert, profitiert!“, meint Dr. Georg Klene. n Weitere Informationen: www.kraftwirte.de


Industrieverpackungen

Steigende Nachfrage durch wachsenden globalen Handel Produkte ohne Verpackung sind in unserer heutigen Gesellschaft kaum noch denkbar. Vera Fritsche, VDMA-Expertin für Nahrungsmittel­ maschinen und Verpackungsmaschinen, über die Entwicklung des weltweiten Güterhandels und Transportaufkommens und die Anforderungen an Industrieverpackungen.

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ebensmittel, Pharma- oder Kosmetikprodukte, Bekleidung, Elektroartikel, Maschinen- und Ersatzteile sind nur einige Beispiele für Produkte, die rund um die Welt gehandelt werden – Tendenz steigend. Zwar stagnierte der weltweite Güterhandel 2014 wertmäßig und die Exporte legten nur um 0,7 Prozent auf knapp 19 Billionen USD zu, das Exportvolumen hingegen wuchs um knapp drei Prozent. Nach WTO-Angaben wird in diesem Jahr der internationale Warenaustausch um 3,3 Prozent zulegen, 2014 um vier Prozent. Im Januar 2015 veröffentlichte das International Transport Forum der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) seine Marktprognose, wonach das mit dem Handel zusammenhängende internationale Frachtaufkommen von 71 Milliarden Tonnenkilometer in 2010 bis 2050 um den Faktor 4,3 steigen wird. Auch werden laut OECD immer mehr Transportgüter pro Kilometer bewegt und das auf allen Wegen. Insbesondere der internationale Schiffs- und Flugverkehr wird vermehrt für den Gütertransport genutzt. Der Anteil der Seefracht steigt von 83 auf 85 Prozent,

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der Anteil des Transports auf der Straße von derzeit sechs Prozent auf zehn Prozent in 2050, was auf den steigenden innerregio­nalen Handel insbesondere in Asien und Afrika, wo es keine effizienten Eisenbahnnetze gibt, zurückzuführen ist.

Die heutigen Anforderungen an die Transport- und Schutzverpackung gehen weit über den Produktschutz hinaus. Damit die Waren unversehrt bei Unternehmen und Verbrauchern in aller Welt ankommen, müssen diese entsprechend verpackt werden. Die heutigen Anforderungen an die Transport- und Schutzverpackung gehen weit über den Produktschutz hinaus. Ver­

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Verpackungen, Kennzeichnung, Logistik | markt & wirtschaft 6 / 2015

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packungen müssen im internationalen Warenverkehr den unter­ schiedlichsten Beanspruchungen gerecht werden und im See- und Bahntransport extremen Beanspruchungen durch Hitze, Kälte, Stöße, Nässe oder Salz standhalten. In der Luftfracht zählt hohe Stabilität bei geringem Gewicht. Auch muss sie die hohen Sicherheitsanforderungen einer sicheren Lieferkette erfüllen.

Innovationstreiber Ressourceneffizienz Auch beim Verpacken von Non-Food-Produkten und Industrie­ gütern, ist Ressourceneffizienz der Innovationstreiber. Immer mehr Ver­braucher entscheiden sich heute auf Grund ökologischer Krite­ rien für oder gegen eine Marke und die Unternehmen gehen dazu über, Größe und Gewicht ihrer Verpackungen zu reduzieren. Dabei muss jedoch die Stabilität der Verpackung weiter gewähr­ leistet bleiben. Um einen reibungslosen Materialfluss im Unternehmen zu gewährleisten, setzen die Unternehmen auch auf hochautomatisierte Logistik- und Fördertechniken. Auch das stellt hohe Anforderungen an die Verpackungen. Generell gilt auch für Industrieverpackungen: Schutz des Produktes bei weniger Material für die Verpackung, denn weniger Material bedeutet auch weniger Platzbedarf für das verpackte Produkt selbst, da Fracht- und Lagerflächen knapp und teuer sind.

Die Codierung der Verpackung spielt eine sehr wichtige Rolle Die Industrieverpackung soll das gesamte Handling des verpackten Produkts erleichtern und je nach Branche wieder verwertbar sein. Zudem müssen Verpackungen identifizierbar sein, damit sie sich durch verschiedene Logistiksysteme steuern lassen. Die Codierung spielt eine sehr wichtige Rolle, insbesondere im Hinblick auf die Rückverfolgbarkeit des Produkts über die gesamte Distributions­ kette wie auch für die gesamte Intralogistik. Mit hocheffizienten Track & Trace-Systemen, wie RFID oder 2DBarcodes (DataMatrix-Code), können Unternehmen ihre Produkte

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Optimal und sicher verpackt in die Welt Industrieverpacker sind verantwortlich für die sach- und fachgerechte Verpackung unterschiedlichster Industrie­güter – vom einfachen Ersatzteil, über den hochsensiblen Schaltschrank, bis zum Schwerlast-Bauteil von 150 oder mehr Tonnen.

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amit die heimischen Produkte die Weltreise antreten können und unbeschadet beim Endkunden ankommen, ist eine sach- und fachgerechte Verpackung notwendig. Genaue Informationen im Vorfeld sind unerlässlich, damit der Ver­packungsspezialist eine individuelle Lösung erarbeiten kann. Ein wichtiger Aspekt ist zum Bei- Holzverpackung: Um Waren zu exportieren, müssen spiel die Wahl des Verkehrsträgers. im Vorfeld verschiedene Anforderungen berücksichtigt Der Transport per Flugzeug, Schiff werden. Der Verpackungsspezialist weiß um die Be­ Fotos: KIPA oder LKW verlangt die Berücksichti- sonderheiten. gung spezieller Vorgaben, die für die Entwicklung des Verpackungskonzeptes unbedingt Beachtung finden müssen. Auch die aktuellen Einfuhrbestimmungen der Importländer oder die Vertragsbestimmungen sind zu berücksichtigen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Nachlauf im Empfangsland zum Endkunden und die mögliche Lagerzeit vor Ort. „Es ist ratsam, bereits im Vorfeld sämtliche Beanspruchungen, die auf der jeweiligen Reise auftreten können, im Blick zu haben. Teilweise beträgt der Nachlauf im Empfangsland bis zu 1.000 Kilometer und auch Umladungen sind möglich“, beschreibt Frank Miles, Geschäftsführer der KIPA Industrie-Verpackungs GmbH. Das Bielefelder Unternehmen konstruiert und baut Holzkisten, Verschläge, Kantholzkonstruktionen in Eigenregie und verpackt anschließend die Güter fachgerecht, damit sie sicher weltweit exportiert werden können. Für überregionale Projekte kooperiert das Unternehmen mit bundes- und europaweiten Partnern. Erst wenn alle Informationen vorliegen, wählt der Industrieverpacker die geeignete Ver­ packungsausführung aus und stellt sie dem Auftraggeber vor. Erst danach erfolgt die fachgerechte Verpackungsausführung, entweder direkt beim Industrieverpacker oder vor Ort beim Kunden bzw. Hersteller oder Lieferanten. „Das Volumen eines Auftrags ist nicht entschei­dend, wir verpacken Kleinstmengen genauso sorgfältig wie Großaufträge“, sagt der Unter­nehmer, der auch die Verpackung von Gefahrstoffen übernimmt sowie über Know-how zur Sichermachung von Gütern nach dem aktuellen Luftfrachtsicherheitsgesetz verfügt. n n Weitere Informationen: www.kipa.de

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Packmittel für Exportweltmeister Jedes Unternehmen möchte seine Produkte sicher und unbeschadet am Ziel angekommen wissen. Welche Risiken beim Export mitreisen und wie man seine Ware auf dem Transportweg schützen kann, verlangt Know-how. Die Safe Pack Sicherheitsverpackungen GmbH mit Sitz in Enger weiß, wie Produkte perfekt ihr Ziel erreichen.

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ind Produkte im Container, im LKW oder in der Bahn unterwegs, reist auch das Risiko der Feuchtigkeitsbildung mit. Durch äußere Einflüsse entstehen an den Wänden Wasserperlen, die nach einer gewissen Zeit im wahrsten Sinne des Wortes herunter regnen. Die resultierenden feuchtigkeitsbedingten Schäden beginnen bei der Kennzeichnung von Verpackungen mit Label und Etiketten, schwächen ihre Festigkeit und Struktur durch das Aufquellen von Kartons und führen eventuell zur Schimmelbildung. Das verpackte Gut ist dann nicht mehr sicher geschützt. „Effektiv für den Einsatz im Container ist das sogenannte Dry Gel, ein potentes Luftentfeuchtungsmittel, das eine mögliche Kondenswasserbildung verhindert. Ein entscheidender Vorteil ist zudem der nicht notwendige Gebrauch einer luftdichten Verpackung. Bei richtiger Dosierung lässt sich die auftretende relative Restfeuchte um mindestens 20 Prozent reduzieren. Dies verhindert sowohl Schimmelbildung, als auch das Aufweichen der Kartonverpackungen“, sagt Jörg Stemmer, Marketingleiter im Hause Safe Pack.

Professionelle Schutzmaßnahmen vermeiden böse Überraschungen Jahrelang gab es keine Schwierigkeiten, die Küchenmöbelplatten per Schiff auf die Reise zu schicken. Doch dann geschah es, leicht verzogen präsentierte sich die Arbeitsplatte am Zielort. Grund:

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Meeting des Vertriebsteams: Individuelle Problemstellungen sind eine besondere Herausforderung. Fotos: Safe Pack

Feuchtigkeit! „Für den Versender war es kaum zu glauben, über 20 Jahre hat er seine Produkte per Container transportiert, ohne besondere Schutzmaßnahmen zu treffen und niemals gab es Qualitätseinbußen. Das ist jedoch eine absolute Ausnahmesituation. Nahezu jedes Unternehmen beugt vor, damit solche Situationen erst gar nicht auftreten. Dennoch zeigt dieses Beispiel, dass während des Transports, die Ware unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt ist“, beschreibt Jörg Stemmer die Situation. Bereits der Standort des Containers auf dem Schiff sei entscheidend, ob negative Einflüsse auf die Fracht einwirken. Außerdem seien Con­tainer nicht immer 100prozentig dicht. Da sei es nur eine Frage der Zeit, bis der Inhalt mehr oder weniger stark in Mitleidenschaft gezogen wird, berichtet der Verpackungsspezialist aus der Praxis. Auch die Tro-

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Temporärer Korrosionsschutz durch die effiziente VCI-Technologie

Aufbau einer VCI Folie

Zum Schutz von metallischen Produkten vor Korrosion, vom kleinen Werkzeug bis zur großen Anlage, eignet sich die effiziente VCITechnologie. „VCIs sind in unseren Verpackungsprodukten eingearbeitete Wirkstoffe, die während des Transports oder der Lagerung langsam verdampfen und innerhalb der Verpackung eine Schutzatmosphäre bilden. Nach dem Auspacken verflüchtigt sich diese komplett und ohne Rückstände auf dem Metall“, erklärt der Spe­ zialist. Die VCI Methode verhindere so wirksam Korrosion, helfe Reklamationen zu reduzieren und mache viele zusätzliche und kostenintensive Arbeitsschritte wie Entfetten, Rostentfernung, Ab­ beizen, Sandstrahlen überflüssig.

Den optimalen Schutz für ein Produkt finden ckenmittel-Methode schützt vor unerwünschter Luftfeuchtigkeit innerhalb von Verpackungen und verhindert damit feuchtigkeitsbedingte Schäden am verpackten Gut. Jörg Stemmer: „Hier wird ein Klima im Klima geschaffen und die Ware in einer maßgeschneiderten Schutzatmosphäre transportiert. Die wasserdichte Sperrschichthülle sorgt für die Trennung vom Außenklima.“ Nicht nur die Küchenmöbelindustrie betreibt prophylaktisch aktive Schutzmaßnahmen und greift hier auf das Know-how der Spezialisten für perfekte Schutzverpackungen zurück. Seit Jahren wissen auch andere Branchen deutschlandweit die Erfahrungen und Kompetenz zu schätzen. Jeder Betrieb, der Ware mit dem LKW, der Bahn, per Schiff oder Flugzeug transportiert, möchte, dass sein Produkt im besten Zustand sein Ziel erreicht. „Wieviel Schutz notwendig ist, können wir genau berechnen, unter Berücksichtigung der individuellen Rahmenbedingungen, schließlich hängt es beispielsweise davon ab, wohin die Reise geht, welche Klimazonen durchlaufen werden, und, um welche Materialien es sich handelt“, erläutert Stemmer, der auch zahlreiche Kunden aus dem Bereich Automotive sowie dem Maschinen- und Werkzeugbau betreut. Insbesondere hier geht es in erster Linie um einen effizienten Korrosionsschutz.

„Wieviel Schutz notwendig ist, können wir genau berechnen“

In den vergangenen 26 Jahren seit Gründung des Unternehmens haben die Engeraner zahlreiche Verpackungslösungen unter Einsatz von Folien geschaffen. „Natürlich gibt es die Standardprodukte. Wir sehen jedoch in der individuellen Problem­ stellung eine besonde­re Herausforderung. Den optimalen Schutz für ein Produkt zu finden, ist unsere tägliche Motivation, die uns antreibt und manchmal auch ungeahnte Kräfte frei­setzt. Dabei gibt es immer wieder auch Anforderungen, wo wir an unseren Ursprung zurückgehen und zum Beispiel in Handarbeit individuelle Hauben für Maschinen VCI Folie mit zu konfektionieren. Unsere damalige Geschäftsidee war schützenden Produkt Ansporn und Motivation, neue Verpackungs­lösungen zu entwickeln, die dann durch neue Geschäftsfelder und Produkte wie Trockenmittel, VCI-Technologie und Containerentfeuchtung komplettiert wurden“, beschreibt Jörg Stemmer. Eine große aktuelle und künftige Herausforderung sehen die Spezialisten in einem nachhaltigen und ressourcenfreundlichen Umgang mit dem Verbrauch von Materialien. n n Weitere Informationen: www.safepack.de

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Verpackungen für Industriegüter

Hightech unter schwierigen Bedingungen Strom und Rohstoffe werden teurer, knappe Frachtkapazitäten treiben die Transportkosten. Wie lassen sich unter diesen Bedingungen hochwertige Verpackungen ohne Preissteigerungen anbieten? Die Hersteller von Industrieverpackungen zeigen, dass es geht.

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ie Industrie hat ein Problem: Weil Schwellenländer wie China rasant wachsen und die Konjunktur in Industriestaaten wie Deutschland brummt, werden Rohstoffe immer knapper und teurer. Die Bundesanstalt für Geo­ wissen­schaften und Rohstoffe warnt in ihrem aktuellen Bericht zur Lage der Rohstoffversorgung in Deutschland bereits vor ernsten Versorgungsengpässen. Zugleich steigen in vielen europäischen Ländern aufgrund teurer Öl-, Gas- und Kohleimporte die Energiepreise. In Deutschland zahlen Industriebetriebe für Strom mittlerweile durchschnittlich zwölf Cent pro Kilowattstunde, rund ein Viertel mehr als noch vor fünf Jahren. Die Hersteller von industriellen Verpackungen treffen die Preissteigerungen besonders hart. Ihre Behälter, Paletten, technischen Teile und Werkstückträger bestehen meistens aus Kunststoff. Er ist leicht und widerstandsfähig, doch wird für die Produktion von Kunststoffverpackungen im so genannten Spritzgussverfahren viel Energie benötigt. Außerdem sind die Hersteller auf Granulat angewiesen, das sehr gefragt und nicht mehr in beliebiger Menge verfügbar ist. „Langfristig bedeutet das nicht nur einen Preisanstieg aller Ladungsträger, die Verfügbarkeit wird über kurz oder lang zu einem entscheidenden Kriterium“, so ein Hersteller von Behältern. Steigende Transportkosten verschärfen die Lage. Das Problem ist, dass die großen Industrieverpackungen beim Transport zu den Kunden auf LKW und Zügen relativ viel Platz benötigen.

Mehr als nur verpacken: Anbieter von Industrieverpackungen müssen sich auch Gedanken über den Transport großer Güter machen.

(Foto: Schütz)

Kunden werden anspruchsvoller Während der finanzielle Spielraum für die Unternehmen schrumpft, werden die Kunden immer anspruchsvoller. Ob Großhandel, Lebens­ mittel- oder Pharmaindustrie – alle relevanten Branchen wollen ihren Kohlendioxid-Fußabdruck verringern und legen Wert auf nachhaltige, ressourcenschonend hergestellte Verpackungen,

GUT, WENN IHR LOGISTIK-PARTNER ETWAS MEHR DRAUF HAT.

Als Kontraktlogistiker ist es unser Job, dafür zu sorgen, dass Sie sich ganz und gar auf Ihre Produktion konzentrieren können. Wenn Sie wollen, kümmern wir uns um Details wie Etikettierung, Qualitätskontrolle oder das Beschaffungsmanagement. Damit jedes Einzelteil am richtigen Ort ist, wenn es gebraucht wird. Nicht früher, nicht später. Immer. Manche nennen das qualitätsbewusst. Wir nennen es Leidenschaft.

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die dadurch aber nicht an Stabilität einbüßen. Außerdem setzen die Unternehmen auf hoch automatisierte Fördertechniken, um einen reibungslosen Materialfluss zu gewährleisten. Das stellt hohe Anforderungen an die Verpackungen. „Auch für Industrieverpackungen gilt: Schutz des Produktes bei weniger Material für die Verpackung. Weniger Material bedeutet auch weniger Platzbedarf für das verpackte Produkt“, erklärt Vera Fritsche, Referentin im VDMA Fachverband für Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen. Zudem müssen die Behälter identifizierbar werden, damit sie sich durch verschiedene Logistiksysteme steuern lassen. „Codierung spielt eine sehr wichtige Rolle, insbesondere im Hinblick auf die Rückverfolgbarkeit des Produktes über die gesamte Distributionskette wie auch für die gesamte Intralogistik“, erklärt Fritsche. Vor allem die neuartige Inmould-Labeltechnik gewinnt an Bedeutung. Sie ermöglicht besonders langlebige und gut zu reinigende Etiketten, ist dafür aber aufwendiger und teurer als die bisher gängigen Barcodes. Sie werden in einem nachgelagerten Schritt einfach auf die Verpackungen geklebt, während das Inmoulding in die Produktion des Behälters integriert ist. Vorbedruckte Etiketten werden in das Spritzgießwerkzeug eingelegt und verbinden sich mit der Kunststoffschmelze, wenn der flüssige Kunststoff in das Werkzeug gespritzt wird. Zu den Anforderungen an die Verpackungsanbieter zählt auch, dass sie platzsparende Behältnisse anbieten können. „Fracht- und Lagerflächen werden nicht nur knapper, sondern sind auch teuer“,

Versandturm: Wie lassen sich möglichst viele Behälter ohne große Anstrengungen befördern? Spezielle Transporteinheiten machen es möglich. (Foto: Utz Group)

erklärt Fritsche. Den Druck geben die Unternehmen an die Verpackungsindustrie weiter. Es werden Behälter gewünscht, die volumenreduzierbar sind, seien es Klappbehälter, konische Behälter oder Drehstapelbehälter. Die große Herausforderung besteht für die Verpackungshersteller nun darin, die erforderlichen Innovationen ohne Qualitätseinbußen und möglichst kostenneutral anzubieten. n


Josef Schulte GmbH

Mit Industrie 4.0 intelligent vernetzt Die Josef Schulte GmbH investiert einen siebenstelligen Euro-Betrag an ihrem Standort in Delbrück: Die Umsetzung des zukunftsweisenden Projektes erfolgt in Kooperation mit den beiden Partnern MINDA Fördersysteme, Minden, und KARTOSOFT, Lüneburg. Am Ende steht die intelligente Vernetzung von Software, Produktion und Intralogistik.

I

m Hause Schulte wird der vollautomatisierte Transport Realität: Der beginnt bei den Verarbeitungsmaschinen und reicht bis zum Versand. Zeit- und Kosteneffizienz, Materialschonung sowie die Reduzierung von Unfallgefahren stehen bei dieser komplexen Steuerung individueller Intralogistiksysteme im Vordergrund – eine echte gelebte „Industrie 4.0“-Lösung. Hinter der Flexibilität und der Größe der Intralogistikprozesse steht ein komplexer Steuerungsprozess. Dabei bildet die intelligente Vernetzung von Software und Maschinensteuerung die Basis. „Unser neues System koordiniert die Steuerung von Transportstrecken, Flurförderzeugen und Verpackungseinrichtungen gemäß den Software-Planungen in einem einzigen ganzheitlichen Prozess. Die Transportabläufe werden so optimiert, dass alle Stauplätze effizient ausgenutzt werden können“, beschreibt Geschäftsführer und Inhaber Dietmar Schulte, das Prinzip. Im Bereich des Abtransports hinter den Wellpappen-Verarbeitungsmaschinen legt das System genau fest, wie die Wellpappenstapel in welcher Reihenfolge und Anordnung sowie unter optimaler Ausnutzung der Transportkapazität ins Zwischenlager und zu den Verarbeitungsmaschinen gelangen. Diese Berechnungen erfolgen in Echtzeit, die Prioritäten der einzelnen Abläufe lassen sich so ständig neu bewerten. Gemäß Vorgabe der Programmierung werden die Verarbeitungsmaschinen rechtzeitig mit Ware versorgt. Im Anschluss an den Verarbeitungsprozess erfolgen der Abtransport der Wellpappenstapel von den Maschinen und die Zuführung zur Palettensicherung, wo automatisch die passende Palettenart sowie die Daten für die Umreifung bereit stehen. Die fertig gesicherte Ware gelangt so auslieferungsbereit ins Fertigwarenlager. Während des gesamten Prozesses ist es möglich, die Produkte flexibel zu identifizieren. Durch eine dynamische Visualisierung erhält der Kunde einen Überblick über den kompletten Fertigungsablauf. „Wir sind sehr stolz auf dieses sinnvolle und weitsichtige Investment für unser Unternehmen, das dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit unseren Partnern MINDA und KARTOSOFT im Sommer abgeschlossen sein wird. Die Zukunft der „Industrie 4.0“ hat im Hause Schulte schon begonnen“, freut sich Dietmar Schulte über diesen strategischen Schritt.

Während des gesamtes Prozesses ist es möglich, die Produkte flexibel zu identifizieren.

n Weitere Informationen: www.schulte-kartonagen.de

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Optimierte Transportabläufe: Die Steuerung von Transportstrecken, Flurförderzeugen und Verpackungseinrichtungen erfolgt in einem einzigen ganzheitlichen Prozess. Fotos: Schulte

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Skyline Express

Hochexplosives sicher ans Ziel Anspruchsvolle Transporte per Luft- und Seefracht nach Übersee durchzuführen, ist die Kern­ kompetenz von Skyline Express. Die Abwicklung von Gefahrgütern verlangt besonderes Know-how und ist eine Spezialität des in Lage ansässigen Unternehmens. „Besondere Herausforderungen erfordern eine besondere Vorgehensweise. Wir haben unsere Tätigkeit nie darin gesehen, Produkte lediglich von A nach B zu transportieren. Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz und haben dafür in den vergangenen Jahren auch an unserem Standort die Voraussetzungen geschaffen“, beschreibt Unternehmensgründer und Geschäftsführer Volker Sim seinen Anspruch. Dazu gehören regelmäßige Investitionen in die eigene Infrastruktur, die u.a. in einer eigenen Logistikhalle mit Ausstattung sowie in der gezielten Qualifizierung des eigenen Personals deutlich wird. Zusätzlich hat der Unternehmer, der sich vor 15 Jahren selbstständig machte, in Partnerschaften investiert und Kontakte, insbesondere in die Gefahrgutbranche, aufgebaut. „Das macht uns gemeinsam stark und eröffnet Möglichkeiten, die sonst nicht realistisch wären“, bringt Sim die Vorteile auf den Punkt. Wie so eine Kooperation aussehen kann, zeigt das Beispiel eines Unternehmens, das erstmals Kosmetikartikel für eine Messeteilnahme nach Dubai schicken wollte. Volker Sim: „Da es hier um Handelsware ging, gab es zwar ein Sicherheitsdatenblatt vom Hersteller, aber sonst nur viele Fragezeichen. Wir haben bei der Erstellung der Exportpapiere geholfen, die Sendung unverpackt übernommen und dann binnen 24 Stunden die gesamte erforderliche Dokumentation und Verpackung nach IATA Richtlinien erstellt“, beschreibt Sim die umfassende Abwicklung, die auch die Übernahme der sogenannten Versender-Verantwortung mit 24 Stunden Notrufnummer beinhaltet. Für die meisten „Standard"-Gefahrgüter hat der Logistikspezialist die vorgeschriebenen Kartons am Lager bzw. kann sie binnen kürzester Zeit besorgen. „Lohnenswert ist dieser Service auch für regelmäßige Exporteure, wo der Versand oft per See im Container überwiegt“, beschreibt Volker Sim, der diese Aufträge jedoch nur übernehmen kann, weil er auf entsprechend qualifizierte und zugelassene Mitarbeiter zurückgreifen kann. „Für diese Zulassung zahlen wir im Jahr mehrere Tausend Euro. Aber es ist eine wichtige Investition. Fehler dürfen hier grundsätzlich nicht passieren, weil diese gravierende Folgen haben können“, erklärt der Geschäftsführer. Bei einem anderen Auftrag in die USA gab es Probleme hinsichtlich des Transportgefäßes, dass nicht per Luft

zugelassen war. Auch den Service „Cargo Aircraft Only“ (CAO) - hier sind keine Passagiere an Bord- durften die Lipper nicht nutzen. Volker Sim und sein Team ließen sich nicht entmutigen und fanden auch hier eine Lösung. Dank des Kontaktes zu einem speziellen Abfüller wurde innerhalb von 48 Stunden das Gefahrgut umgefüllt und so der Transport ermöglicht.

...Wir kennen die Gefahren! Mit uns kommt alles sicher an. Skyline Express International GmbH Im Seelenkamp 23-25 D-32791 Lage Telefon: +49-5232 9997 00 www.skyline-express.de

Verpackungen, Kennzeichnung, Logistik | markt & wirtschaft 6 / 2015

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Herausforderungen dieser Art meistern wir gerne „Auch wenn es zunächst schwierig oder gar aussichtslos erscheint, versuchen wir im Sinne des Kunden zu handeln. Denn am Ende zählt nur das Ergebnis“, formuliert Volker Sim seine Philosophie. Das Konzept ist bisher aufgegangen, wie auch ein weiteres Beispiel zeigt: Seit Jahren arbeiten die Lipper für ein Unternehmen, das im Bereich „Show Design“ regelmäßig in Dubai unterwegs ist. Sein hochexplosives Equipment ist bisher immer ohne Probleme ans Ziel gelangt. „Es freut uns, wenn wir positives Feedback bekommen. Die Scheichs und ihre Gäste waren begeistert von der Darbietung – das haben die Bilder später gezeigt. Aus dieser guten Resonanz entstehen weitere Empfehlungen und langjährige Beziehungen. Das ist die beste Werbung und Motivation für uns, alles daran zu setzen, damit jeder Transport sicher ans Ziel gelangt“, so Sim. n

Feuerwerk für die Scheichs und ihre Gäste in Dubai: Für den sicheren Transport des hochexplosiven Equipments war Skyline Express verantwortlich. Fotos: Skyline Express

Printed Electronics

Gedruckte Zukunft Printed Electronics, gedruckte Elektronik an Verpackungen, ist eine Zukunftstechnologie. Sie lenkt Warenströme, liefert Verbraucherinformationen und sichert die Echtheit und Rück­ verfolgbarkeit von Produkten und Warenströmen.

D

ie Branche ist jung, aber sie entwickelt sich derzeit zu einer eigenen Industrie. Organische und gedruckte Elektronik soll viele Anwendungen revolutionieren: Klassische Druckerzeugnisse werden aufgewertet, organische Elek­ tronik kann im Werbe- und Verpackungsbereich neue Möglichkeiten bieten. Schon heute lassen sich beispielsweise Verpackungen mit RFIDs oder Leuchtdioden bedrucken - Printed Electronics ist eine Zukunftstechnologie, die bei der Herstellung und Veredelung von Verpackungen neue Dimensionen eröffnet. Eine interaktive Visitenkarte mit flexiblem Display, eine „sprechende“ Verpackung oder ein Brettspiel mit gedruckter Batterie und aufleuchtenden OLED´s – die Möglichkeiten und Anwendungsgebiete der gedruckten Elektronik sind vielfältig. Insbesondere die Logistik profitiert von RFID-Chips, die Informationen speichern und über kontaktlose Lesegeräte an ein zentrales System weitergeben und so der Überwachung der Warenkette und dem Kampf gegen Produktpiraterie dienen. Das große Potenzial der gedruckten Elektronik wird sich dann vor allem zeigen, wenn der Einsatz nicht nur auf der Umverpackung, sondern auch auf dem Einzelprodukt wirtschaftlich sinnvoll und nutzbringend möglich ist. Auch für intelligente Verpackungen, die beispielsweise Sensoren, Batterien, Display, Logistik und RFID kombinieren, ist ein starkes Wachstum zu erwarten. Die Möglichkeiten sind vielfältig, die Chancen enorm, und der Markt wächst rasant: Dr. Stephan Kirchmeyer, Vorstandsvorsitzender der Organic and Printed Electronics Association (OE-A): „Künftig wird

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Gedruckte Elektronik hat gegenüber herkömmlicher Technik einen entscheidenden Vorteil: die geringe Aufbauhöhe unter einem Millimeter. Dabei wird die Struktur der elektronischen Funktionen auf eine Spezialfolie reproduziert. Welche Möglichkeiten es gibt, zeigte die LOPEC, führende Konferenz und Fachmesse in München. Foto: Messe München International

man vermehrt organische und herkömmliche Elektronik miteinander kombinieren.“ Die sogenannte Hybridelektronik treibe die Realisierung von Massenprodukten voran. „Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Industrie jetzt auf die Umsetzung dieser Technologie am Markt hinarbeitet. Sie eröffnet ganz neue Produktmöglichkeiten“, so Kirchmeyer. n

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Arbeitsschutz

Prävention für Körper und Seele Die Rente mit 67, der Fachkräftemangel durch den demo­ grafischen Wandel und die steigenden Anforderungen am Arbeitsplatz stellen neue Herausforderungen an die Arbeitsbedingungen. „Mitarbeiter müssen dem Wandel in der Arbeitswelt körperlich und seelisch standhalten können“, beschreibt Fatih Yilmaz, Arbeitsschutz-Experte bei der DEKRA, die Herausforderung. Psychische Störungen können zwar ganz verschiedene Ursachen aus dem privaten und beruflichen Bereich haben. Studien haben jedoch belegt, dass mit dem Wandel der Arbeitswelt psychische Belastungsfaktoren zunehmen, die wiederum zu psychischen und körperlichen Erkrankungen führen können. Etwa ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland leidet im Laufe des Lebens an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. Das wirkt sich nicht unerheblich auf die Erwerbstätigkeit aus: Jährlich werden bundesweit über 59 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund einer psychischen Erkrankung registriert. Psychisch bedingte Erwerbsminderungsrenten machen derzeit etwa 41 Prozent aller Rentenneuzugänge aus.

Mit dem Wandel der Arbeitswelt steigen die psychischen Belastungen Nicht zuletzt aus diesem Grund fordert das Arbeitsschutzgesetz seit Ende 2013 explizit die Berücksichtigung der psychischen Belastungen in der Gefährdungsbeurteilung. Die Aufsichtsdienste der Länder und Unfallversicherungsträger haben damit begonnen, zu überprüfen, inwiefern Unternehmen dieser Pflicht nachgehen. In allen Betrieben, die besichtigt werden, findet eine Dokumentation des Ist-Zustands statt sowie bei Bedarf eine Beratung über die grundsätzlichen Erfordernisse im Umgang mit psychischen Belastungen. Neben der Gefährdungsbeurteilung stehen auch die Lage und Gestaltung der Arbeitszeiten sowie der betriebliche Umgang mit traumatisierenden Ereignissen im Fokus.

Foto: bschpic_pixelio.de

Das Arbeitsprogramm Psyche entwickelt unter anderem Infor­mations- und Qualifizierungsmaßnahmen für betriebliche Akteurinnen und Akteure, darunter etwa Fachkräfte für Arbeitssicherheit. Darüber hinaus bereitet es konkrete Handlungshilfen auf, wie zum Beispiel die „Empfehlungen zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen". Lösungsansätze liegen aber auch in systematischen Gesundheits- und Trainingsangeboten sowie in Maßnahmen, die die körperlichen Belastungen bei der Arbeit verringern. Beispiele dafür sind eine optimierte Arbeitsgestaltung und Ergonomie am Arbeitsplatz, Präventionsschulungen sowie Arbeitshilfen in Werkstätten, Fabriken und auf Baustellen. Jeder zweite Beschäftigte klagte laut einer Erwerbstätigenbefragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) 2012 über Rücken- oder Nackenprobleme bei der Arbeit. Diese Volkskrankheit ver­ursacht laut BAuA aufgrund der vergleichsweise langen Ausfall­zeiten die meisten Krankheitstage. Der Volks­wirtschaft entgeht so, laut BAuA, eine Bruttowertschöpfung von jährlich 17 Mrd. Euro. „In diesem Feld stecken im betrieblichen Gesundheitsschutz die größten Potenziale“, erläutert der DEKRA Experte. n

Arbeitssicherheit und Brandschutz | markt & wirtschaft 6 / 2015

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- Advertorial -

Deutsche Brandschutzakademie

„Stell Dir vor es brennt, und Du kennst Dich aus“ Die Deutsche Brandschutzakademie bietet deutschlandweit Schulungen sowie Ausbildung in Theorie und Praxis an. Am Firmensitz in Oerlinghausen steht jetzt auch kleineren Unter­ nehmen ein Schulungsraum zur Verfügung, um die Mitarbeiter in Sachen Brandschutz qualifizieren zu lassen. Einmalig ist der zum Einsatz kommende Brandschutzsimulator. „Wir möchten aus einem Laien einen Brandschutzhelfer für den Ernstfall machen“, beschreibt Hubert Zeuner seine Motivation. Der Brandschutzspezialist und Inhaber der Deutschen Brandschutzakademie mit Sitz in Oerlinghausen kennt die Situation. Deutschlandweit sind er und sein Team bei Unternehmen und kommunalen Institutionen in Sachen Brandschutzschulung im Einsatz. Während größere Unternehmen dieser Thematik einen wichtigen Stellenwert beimessen, zeigen kleinere Betriebe sich eher zurückhaltend, wenn es darum geht, Mitarbeiter präventiv zu schulen. Dabei ist jeder Unternehmer aus gesetzlicher Sicht dazu verpflichtet, einen Teil seiner Mitarbeiter als Brandschutzhelfer zu qualifizieren. „Die neue Arbeitsschutzrichtlinie ASR A2.2 schreibt vor, dass Arbeitgeber fünf Prozent der Beschäftigten, in Betrieben mit höherem Gefährdungspotenzial sogar bis zu zehn Prozent, bereitstellen müssen“, betont Zeuner. Die Folgen eines Brandes können weitreichend und nachhaltig sein. Neben der Zerstörung von Gebäuden, droht unter Umständen ein Imageschaden, mögliche Produktionsausfälle können sogar bis zur Insolvenz führen.

In Extremsituationen einen klaren Kopf behalten Panikmache liegt dem Spezialisten jedoch fern. Vielmehr geht es ihm darum, an die Einsicht der Unternehmer zu appellieren und zu sensibilisieren. „Es ist nur zu verständlich, dass im Falle eines Feuers jeder Mensch versucht, wegzulaufen und sich in Sicherheit zu bringen. In unseren Seminaren zeigen wir, wie wichtig es ist, in einer Extremsituation einen klaren Kopf zu behalten und zu überlegen, welche einzelnen Schritte zu tun sind“, sagt Hubert Zeuner. Menschen, die eine Brandschutzausbildung absolviert haben, sind in der Regel gelassener, sie wissen was zu tun ist und haben verin-

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markt & wirtschaft 6 / 2015 | Arbeitssicherheit und Brandschutz

Hautnahes Erleben: Die Schulungsteilnehmer erfahren live, was im Ernstfall zu tun ist. Fotos: Hubert Zeuner

nerlicht, worauf es ankommt und welche Aktivitäten Priorität im Ernstfall haben. Mit einem einzigartigen theoretischen und praktischen Konzept vermittelt die Akademie dieses Wissen. „Aktuelle und theoretische Inhalte, untermauert mit bewegten Bildern, erleichtern den Aufnahme- und Lernprozess und erhöhen die Motivation, den „Stoff“ aufzunehmen und zu speichern“, sagt Vertriebsmitarbeiter Markus Stork. Der praktische Teil ist für viele Teilnehmer dann ein besonderes Erlebnis. Mit einer eigens entwickelten Brandschutzsimulationsanlage hat Hubert Zeuner nicht zum ersten Mal seine langjährige Erfahrung und sein Know-how einfließen lassen, und ein Equipment geschaffen, das die realistische Situation in den Mittelpunkt stellt. „Die Schulungsteilnehmer befinden sich so mitten im Ge-


schehen. Sie erleben live, wie sich eine Brandschutztür bei Ausbruch eines Feuers automatisch schließt und wie das Auslösen und die Inbetriebnahme der RWA-Anlage per Hand erfolgen“, beschreibt der Brandschutzexperte einige Aspekte. Weitere Inhalte sind zum Beispiel richtiges Verhalten und Deuten der Sicherheitskennzeichnung, Handhabung und Funktion einer Brandmeldeanlage sowie das Erkennen und Sichern von Brandabschnitten. Den korrekten Umgang mit dem Feuerlöscher erlernt jeder Schulungsteilnehmer durch eigenes Probieren. Ein Aspekt, mit dem die Akademie punktet - jeder Teilnehmer bekommt ein Gerät. Möglich macht dieses die automatische Füllanlage, die Zeuner selbst ent­ wickelt hat und für die er mit der Goldmedaille auf der Erfindermesse in Nürnberg ausgezeichnet wurde. Innerhalb kürzester Zeit sind benutzte Übungsfeuerlöscher wieder aufgefüllt und einsetzbar. Alle Seminare enden mit einer Abschlussprüfung und der Aushändigung einer Urkunde. Neben allgemeinem Grundwissen, bietet die Akademie auch besondere Schwerpunkte, die auf spe-

zifische Situationen bzw. Gefährdungsklassen von Unternehmen Bezug nehmen. „Wir wollen das Bewusstsein für dieses wichtige Thema schärfen. Mit unserem Slogan bringen wir das immer wieder zum Ausdruck: „Stell Dir vor es brennt, und Du kennst Dich aus“. n n Weitere Informationen: www.deutsche-brandschutzakademie.de

KONTEXT Die Deutsche Brandschutzakademie mit Sitz in Oerlinghausen ist ein Produktbereich der FEUMAT GmbH & Co. KG. n n Weitere Informationen: www.feumat.de

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Arbeitsschutzregeln und Unterweisungen

Schnelle Wissensvermittlung durch e-Learning Änderungen bei gesetzlichen Vorgaben und Arbeitsschutzrichtlinien lassen sich schnell und kostengünstig den Mitarbeitern vermitteln: Die Möglichkeiten des e-Learning nutzen mittlerweile viele Unternehmen, wie eine Befragung der ecokompakt-Akademie ergeben hat.

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eim IT-unterstützten Lernen sind Präsenzveranstaltungen kein Muss mehr. Der Mitarbeiter kann sich das Wissen ganz bequem am Arbeitsplatz oder Zuhause mit Hilfe des PC´s oder Tablets aneignen. Unterstützt mit Videosequenzen oder sprachgestützten Abbildungen lässt sich der Lerneffekt zusätzlich erhöhen. Auch Lernerfolgskontrollen einschließlich Zertifikatsausdruck gehören inzwischen zum Standard der unterschiedlichen Systeme. „Für uns ist es spannend zu wissen, wie unsere Kunden mit diesem Thema umgehen bzw. wie weit sie sich damit bereits beschäftigt haben. Auf diese Weise können wir unsere Seminar- und Unter­ weisungsangebote bedarfsgerecht konzipieren", so Sina Smonkar, Leiterin der ecokompakt-Akademie. ecokompakt ist ein Geschäftsfeld des Paderborner Ingenieurbüros ecoprotec und Spezialist für Inhouse-Schulungen und E-Learing-Unterweisungen. In der aktuellen Befragung ging es neben allgemeinen Themen, wie z.B. Planung von Weiterbildungsmaßnahmen, Ermittlung des Schulungsbedarfs oder die Frage nach dem Stellenwert von Schulungen und Unterweisungen im Unternehmen, auch um die Erfahrung und die Bereitschaft zum Einsatz von e-Learning Systemen. Für viele Befragte liegen die Vorteile des e-Learnings auf der Hand: Neben der Zeit- und Ortsunabhängigkeit, gilt diese Lernmethode als effizient. Bei Wissenslücken erfolgt keine „Bloßstellung“ vor anderen Teilnehmern. Positiv zu Buche schlagen außerdem die leichte Dokumentation und Wiederholung, das individuelle Lernen mit individuellem Lerntempo und - je nach Lerntyp - die Nutzung verschiedener Aufnahmekanäle wie Lesen, Audio und Video. Nicht zuletzt die extreme Einsparung finanzieller, personeller und zeit­ licher Ressourcen bei Planung und Durchführung ist ein schlagkräftiges Argument. Und auch die eigene Auswahl der Lernum­ gebung kann die Motivation steigern. „Als nachteilige Aspekte zum Thema e-Learning wurden in der Umfrage u.a. die fehlende soziale Komponente oder die Voraus­ setzung eines Rechnerarbeitsplatzes benannt. Ebenso die Notwen-

digkeit von SelbstdisziAkademieleiterin plin und der Einsatz von Sina Smonkar zusätzlicher Zeit, um sich mit dem System vertraut zu machen, wurden genannt“, fasst Sina Smonkar die Ergebnisse zusammen. Fakt sei jedoch, dass das Thema Schulung und Qualifizierung sowie Unterweisung bei den Unternehmen einen hohen Stellenwert genieße. Unterweisungen, so die Untersuchung, würden sogar als wichtiger angesehen, nicht zuletzt wegen der gesetzlichen Vorschriften. Wobei oftmals auf externe Dienstleister zurückgegriffen werde. Ein Großteil der Befragten habe eLearning-Systeme jedoch noch nicht eingesetzt. „Aus Erfahrung empfehlen wir kleinen und mittelständischen Unternehmen, bei sehr bedarfs- und situationsgerechten Schulungen mit eventuellem Praxisteil, eine Präsenz- bzw. Inhouse-Schulung. Hier können Rückfragen gestellt und Lösungen vor Ort erarbeitet werden. Vor allem bei einer hohen Anzahl zu unterweisender Mit­arbeiter ist es aus finanzieller und zeitlicher Sicht ratsam, eine e-Learning Lösung zu wählen“, so Smonkar. Insbesondere für jährliche Sicherheitsunterweisungen (gem. DGUV V1), für die Ersteinweisung von Auszubildenden oder Datenschutzunterweisungen ist der Einsatz von e-Learning hilfreich. Auch bei der Vorbereitung auf praktische Prüfungen ist das IT-unterstütze Lernen empfehlenswert sowie bei Qualitätsanweisungen oder Unterweisungen zum Thema vorbeugender Brandschutz. n n Weitere Informationen: www.ecokompakt.de

Klaus Meding Sicherheitsanlagen GmbH

Meding Brandschutz

Wir schulen im Brandschutz Unsere nächsten Termine: Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten ab dem 23. Februar oder 15. April Fortbildung für Brandschutzbeauftragte am 19. März Fachkraft für Rauchwarnmelder am 6. März Wir erstellen Feuerwehrpläne und Flucht-und Rettungswegpläne nach DIN

www.kmsonline.de

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Klaus Meding | Sicherheitsanlagen GmbH | Gerberweg 24 | 32108 Bad Salzuflen Telefon: 05222-707989 | Telefax: 05222-805181 | E-Mail: info@kmsonline.de

markt & wirtschaft 6 / 2015 | Arbeitssicherheit und Brandschutz

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Das Messezentrum Bad Salzuflen ist in diesem Jahr Veranstaltungsort des dritten ostwestfälischen Brandschutztages.

Dritter Ostwestfälischer Brandschutztag

Know-how aus erster Hand Noch laufen die Vorbereitungen für den dritten ostwestfälischen Brandschutztag in Bad Salzuflen. Fakt ist: Am 21. Oktober sind gut 50 Unternehmen vor Ort und informieren über das umfangreiche Thema Brandschutz.

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em Brandschutz kann sich niemand entziehen – sowohl im privaten wie geschäftlichen Umfeld hat die Thematik rasant an Bedeutung gewonnen. Für Klaus Meding, der in den letzten beiden Jahren für seinen Brandschutztag viel Lob und positive Rückmeldung erhalten hat, war es daher nur selbstverständlich, an der Veranstaltung festzuhalten. In diesem Jahr setzt der Sicherheitsspezialist auf ein erweitertes Konzept. Mehr Fläche durch den Umzug ins Messezentrum Bad Salzuflen, mehr Austeller und mehr Referenten für die Fachvorträge. „Für viele Besucher war die Veranstaltung in den letzten beiden Jahren eine wichtige Plattform, um sich praxisorientiert und neutral über das Thema Brandschutz zu informieren. Das Konzept ist bisher auf sehr gute Resonanz gestoßen. Das hat uns motiviert, auf einer nun größeren Fläche zusätzliche Aussteller ins Boot zu holen und ein umfangreicheres Rahmenprogramm zu entwickeln“, beschreibt Klaus Meding, Geschäftsführer der Klaus Meding Sicherheitsanlagen GmbH, die Motivation für das erweiterte Konzept. Zielgruppe sind Architekten, Bauherren, Ingenieure, Behörden, Feuerwehren sowie Facherrichter und Brandschutzbeauftragte aus Unternehmen und Verwaltungen, die mit dem Thema regelmäßig konfrontiert werden. Sie nutzen die Veranstaltung als ideale Mög-

Kongressmesse für den Norden

lichkeit, sich über aktuelle Gesetzesvorgaben und deren Umsetzung in der Praxis zu informieren. Der Brandschutzspezialist sieht seine Veranstaltung als Pendant zur Nürnberger Fachmesse, die sich als Informationsplattform für den Süden Deutschlands etabliert hat. „Unser Ziel ist es, eine Kongressmesse für den gesamten Norden zu schaffen“, zeigt sich Klaus Meding optimistisch. Das Konzept ist offensichtlich aufgegangen. Nicht nur Spe­ zialisten aus der Region, sondern aus ganz Deutschland konnte der Unternehmer für die Teilnahme am dritten OWL Brandschutztag gewinnen. Gut 50 Aussteller werden ihre Leistungen rund um das Thema Brandschutz und Sicherheit auf der Kongressmesse präsentieren. Mit dem Unternehmen C.M. Heim aus Wildburg ist ein Spezialist für mobile Brandmeldeanlagen vor Ort. Die Vorteile dieser Anlagen liegen auf der Hand. Sie können nicht nur auf Baustellen als Pro­visorium eingesetzt werden, sie leisten auch gute Dienste im Not­-fall, wenn eine festinstallierte Sprinkler- oder Brandmeldeanlage ausfällt. Über die Einsatzmöglichkeiten informiert auch ein Fachvortrag.

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Das Netzwerk Brandschutz OWL aus Bad Salzuflen ist ein Zusammenschluss von drei Unternehmen, deren Konzept es ist, Brandschutz aus einer Hand anzubieten. Neben der Entwicklung von Brandschutzkonzepten, gehören Ausschreibungen und Leistungsverzeichnisse, baubegleitende Betreuung und die Schulung der Mitarbeiter, Brandschutzhelfer oder Brandschutzbeauftragten zum Leistungsportfolio. Mit dem Dörentruper Unternehmen KlaasBrandschutz ist zudem ein Anbieter von Brandschutzschulungen mit mobiler Brandsimulationsanlage auf der Messe. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG, führender Spezialist im Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial, hat ebenfalls seine Teilnahme zugesagt wie auch die Wagner Group GmbH, Langenhagen, Lieferant für Brandmeldeanlagen und Sondermelder. Der europäische Marktführer für Rauchmelder im privaten Wohnbereich, die Ei Electronics GmbH, Düsseldorf, stellt ebenfalls ihr Produktportfolio vor. Ein Fachvortrag informiert über die Umsetzung der Rauchwarnmelder-Pflicht in NRW. Über Software für Brandschutzbeauftragte und Unternehmer zur sicheren Dokumentation informieren die beiden Bochumer Unternehmen KEVOX® und TENADO sowie die Gütersloher DAEDALUS GmbH. Spezialisten für Feuerlöschtechnik, wie die MULTIMON Industrieanlagen GmbH, GLORIA GmbH, HSF Heinz Schaper GmbH & Co. KG und die Kidde Brandschutz GmbH zeigen einen Einblick in ihr Produktspektrum, der vom Feuerlöscher bis zur Löschanlage reicht.

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Klaus Meding, Geschäfts­führer der Klaus Meding Sicherheitsanlagen GmbH: „Das Konzept ist bisher auf sehr gute Resonanz gestoßen. Das hat uns motiviert, auf einer nun größeren Fläche zusätzliche Aussteller ins Boot zu holen und ein umfang­reicheres Rahmenprogramm zu entwickeln.“

Mit der ESSMANN GROUP ist ein Spezialist für Licht, Luft und Sicherheit rund um die Gebäudehülle vor Ort.

Aktuelles Know-how von Spezialisten Der Brandschutztag bietet mit verschiedenen Fachvorträgen zusätzliche Möglichkeiten, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. So gibt Dipl.-Ing. Thomas Börner, Börner Sachverständigenbüro Kiel, zum Beispiel Antworten auf die Frage: „Haben wir zu viel Brandschutz in Deutschland?“ Über die neue Brandschutzordnung informiert Uwe Wiemann vom Verein der Brandschutzbeauftragten in Deutschland e.V. Wie sieht das aktuelle Baurecht aus? Dr. Dieter Figge von der Fachhochschule Lemgo blickt in seinem Vortrag auf die aktuelle Gesetzeslage und stellt die Inhalte vor. Weitere Referenten beschäftigen sich mit den Themen „Fettbrand und Computer mit Wasser löschen“ sowie „Hydranten und Trinkwasser – Geht das?“

KONTEXT Der dritte Ostwestfälische Brandschutztag findet am 21. Oktober im Messezentrum Bad Salzuflen statt. Für Architekten, Bauherren, Ingenieure, Behörden, Feuerwehren sowie Facherrichter und Brandschutzbeauftragte aus Unternehmen und Verwaltungen, die mit dem Thema regelmäßig konfrontiert werden, ist die Veranstaltung eine ideale Möglichkeit, sich über aktuelle Gesetzesvorgaben und deren Umsetzung in der Praxis zu informieren. Dazu tragen verschiedene Vortragsthemen bei, die von renommierten Brandschutzexperten übernommen werden. Unternehmen, die sich mit ihrem Know-how in der Ausstellung präsentieren möchten, können sich für eine Messeteilnahme anmelden. n Weitere Informationen: www.owl-brandschutztag.de


Foto: Rainer Sturm_pixelio.de

KONTEXT Weitere Aussteller sind u.a. die Unternehmen: FKN, Bad Salz­ uflen; Labor Strauss Sicherheitssysteme GmbH, Mönchengladbach; NSC Sicherheitsanlagen GmbH, Bielefeld; HGSS Gebäudetechnik GmbH, Paderborn; SichTel Sicherheitstechnik & Telekommunikation GmbH, Minden; Securiton GmbH, Achern.

Wie wichtig Rauchwarnmelder sind und was sie leisten – ist Thema eines Vortrags von Holger Schemken, Ei Electronics GmbH. Zusätzliche Themen weiterer Spezialisten sind: Einsatzmöglichkeiten von mobilen Brandmeldesystemen sowie Sinn und Zweck von Brandschutzbeschichtungen. Brandschutztore stellen im vorbeugenden Brandschutz eine wichtige Basis für die Sicherung von Menschen und Gegenständen dar. Der Vortrag von Klaus Kaup, Spezialist für Feuerschutz- und Rauchschutztore, informiert über verschiedene Produkte und deren Einsatzmöglichkeiten. n

Zusätzliche Informationen über weitere Unternehmen und Fachvorträge sowie die Messe: www.owl-brandschutztag.de. Eintrittskarten sind über die Aussteller erhältlich. Sie ermög­ lichen einen kostenfreien Besuch der Ausstellung und der Fachvorträge sowie der Parkplatznutzung. n n Interessierte Unternehmen, die als Aussteller teilnehmen möchten, erhalten weitere Informationen beim Veranstalter, Tel.: 05222/707989, E-Mail: info@kmsonline.de. .

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Fachinternat und Wohngrundschule Gut Böddeken

Wohnen, Leben und Lernen unter einem Dach Gegründet im Jahr 1978 durch den Diplompädagogen W. Ulrich Blauschek, widmet sich das Internat Gut Böddeken in Büren-Wewelsburg bei Paderborn seit dieser Zeit der Bildung, Erziehung und Förderung von Kindern und Jugendlichen aus der gesamten Bundesrepublik.

A

ls anerkannter Träger der freien Jugendhilfe erfahren hier insbesondere die Schülerinnen und Schüler eine professio­ nelle fachliche Betreuung, die aufgrund von Teilleistungsstörungen, ADHS, Konzentrationsschwächen, Verhaltens­ auffälligkeiten oder Lern- und Leistungsproblemen einer be­son­deren Unterstützung bedürfen. Während die jugendlichen In­ ter­ nats­ schüler/-innen die öffentlichen Schulen der Sekundarstufe I besuchen, gehen die jüngeren Kinder zusammen mit den externen Tagesschülern in der eng mit dem Internat vernetzten privaten Wohngrundschule Gut Böddeken zur Schule. In der Wohngrundschule lernen die Kinder in kleinen, jahrgangsübergreifenden Klassen, jeweils betreut von einem Lehrer und einem Fachpädagogen. Bedingt durch diese gute personelle Ausstattung und die geringen Klassengrößen, d.h. ca. acht bis 15 Schülerinnen und Schüler je Klasse, kann jedes Kind ganz individuell und entsprechend seiner Fähigkeiten gefördert werden. In der Grundschule wird ein rhythmisierter Ganztagsmodus praktiziert, in dem sich Lern-, Spiel und Ruhephasen gemäß dem Biorhythmus der Kinder flexibel abwechseln. Den Kindern wird also genügend Raum und Zeit zum Kindsein eingeräumt, d. h. zum Spielen, Forschen und Entdecken. Bedingt durch diese Orientierung am Kind können die Lehrerinnen und Lehrer individuell auf Lerntempo, Lernrückstände und Defizite jedes einzelnen Kindes eingehen. Die Schülerinnen und Schüler, die auf Gut Böddeken lernen, stecken häufig bereits zu Beginn ihrer Schullaufbahn in Schwierigkeiten. „Wir versuchen, die Verhaltensauffälligkeiten der Kinder zu verstehen. Für uns sind dies keine Provokationen, sondern eher Hilfe­rufe“, erläutert Schulleiter Jan-Helge Kuhn die Arbeitsweise von Schule und Internat. Insbesondere Kinder mit Teilleistungsstörungen oder ADHS profitieren von der hohen Professionalität und dem persönlichen Engagement der in Schule und Internat eingesetzten Fachkräfte. „Ausgehend von unserer pädagogischen Handlungsgrundlage betrachten wir Teilleistungsschwächen wie Dyskalkulie oder Legasthenie, aber auch ADHS immer von der individuellen Lernausgangslage der Schülerin bzw. des Schülers. Dieses impliziert eine genaue Diagnose seiner Stärken und Ressourcen“, so Kuhn. In Elterngesprächen werden sowohl die Entwicklung des Kindes als auch die gegebenen familiären Beziehungen und Entwicklungsumstände eruiert, um lösungsorientiert Wege aufzuzeigen, die das Kind bei der Bewältigung einer Verhaltens- oder Entwicklungsstörung unterstützen können. Im Hinblick auf die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts­störung (ADHS) stehen die pädagogischen Fachkräfte von Böddeken einer medikamentösen Behandlung sehr kritisch gegenüber und versuchen in Absprache mit den Eltern und dem betreuenden Arzt, auf Medikamente mit dem Wirkstoff Methylphenidat weitestgehend zu verzichten. Statt einer Ruhigstellung mittels Medikamentenverga-

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Individuelle Förderung: Den Kindern wird genügend Raum und Zeit zum Spielen, Forschen und Entdecken eingeräumt.

Schule kann Spaß machen: In der Wohngrundschule lernen die Kinder in kleinen, jahrgangsübergreifenden Klassen.

be wird den Kindern mit hoher motorischer Aktivität durch einen rhythmisierten Ganztagsunterricht mit ausgewogenen Lern- und Spielphasen sowie durch ein vielfältiges Sport- und Freizeitangebot im Nachmittagsbereich ausreichend Gelegenheit eingeräumt, ihren Bewegungsdrang auszuleben. Aufmerksamkeitsdefiziten, die in der Regel nur dann zu verzeichnen sind, wenn die Anforderungen, vor denen die Kinder stehen, ihrem Entwicklungsstand nicht entsprechen, begegnet man in der Böddeker Grundschule mit binnendifferenziertem Unterricht mit individueller Förderung, so dass kein Kind über- oder unterfordert und damit unaufmerksamer wird. Hinzu kommt ein strukturierter Tagesablauf mit Ritualen, Pflichten und Abläufen, die den Kindern Sicherheit und Halt geben. n n Veranstaltungshinweis: Sommerfest und Tag der offenen Tür auf Gut Böddeken am 21. Juni von 14 bis 17 Uhr


NEOTECHNIK

Ein halbes Jahrhundert Vertrauen Die NEOTECHNIK Fördersysteme Göthe & Prior GmbH & Co. KG mit Sitz in Bielefeld blickt mit Stolz auf 50 Jahre Partnerschaft mit der Linde Material Handling, einer der weltweit führenden Hersteller für Flurförderzeuge, zurück.

I

hren Ursprung hatte NEOTECHNIK 1926, als die Ingenieure Göthe, Prior und Schaeffer die Firma in Bielefeld gründeten. Der Name NEOTECHNIK steht seither für gesunde Neugier, fundiertes Wissen und eine ausgeprägte Leidenschaft für alles, was damals und heute rund um die Fahrzeugtechnik innovativ und marktfähig war und ist. Nach kurzer Anfangszeit als Servicepartner wurde NEOTECHNIK 1965 Vertragshändler der Linde Material Handling für Ostwestfalen, das Münsterland und das Osnabrücker Land. Heute kümmert sich NEOTECHNIK mit inzwischen 240 Mitarbeitern um alle Belange rund um das Thema Flurförderzeuge und innerbetrieblicher Transport (Intralogistik). Linde Stapler früher und heute

Dabei fühlt sich NEOTECHNIK für sämtliche Aspekte der Intralogistik bei seinen Kunden verantwortlich: Von der Fahrzeugbestandsaufnahme, der Flottenanalyse und den Wirtschaftlichkeitsvergleichen, über die Produktauswahl (das richtige Fahrzeug), Wartung, Reparatur und Full-Service, bis hin zu maßgeschneiderten, anwendungstechnischen Lösungen, wie zum Beispiel Sonderbauten. Kundenzufriedenheit ist oberste Zielsetzung: 150 Mechaniker und Verkaufsberater sind dafür ständig schnell, effizient und flexibel in der Nähe des Marktes und der Kunden im Einsatz. Denn „die beste Hardware nutzt wenig, wenn die Software nichts taugt“. Zum 50-jährigen Jubiläum erweitert NEOTECHNIK den Betrieb am Standort Bielefeld-Sennestadt um zwei weitere Hallen und Bürogebäude. Gleichzeitig wird hier auch das Gebrauchtstapler-Center ausgebaut. „Unser Dank gilt allen Kunden, Lieferanten, Geschäftspartnern und Mitarbeitern für 50 Jahre Vertrauen. Wir wollen auch in Zukunft richtig gute Arbeit abliefern und uns an den Erwartungen der Kunden und des Marktes messen lassen“, so ein Unternehmenssprecher. n

Nah am Kunden: Schnell, effizient und flexibel sind Mechaniker im Einsatz, um einen hundertprozentigen Service zu gewährleisten.

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DRECKSHAGE

Systemlösungen für individuelle Herausforderungen Das Bielefelder Unternehmen DRECKSHAGE überzeugt in allen vier Geschäftsfeldern mit einer einzigartigen Produkt- und Dienstleistungstiefe.

I

n seiner fast 90-jährigen Geschichte ist es dem Familienunternehmen immer wieder gelungen, auf veränderte Marktbedürfnisse mit wegweisenden Dienstleistungen zu reagieren. Ergebnis dieses weitsichtigen Handelns: Der einstige Lieferant für Lineartechnik, Werkstoffe, Profile und Technische Walzen hat sich längst als modernes Handels- und Fertigungsunternehmen etabliert, das mehr als Werkstoffe und Komponenten liefert. „Wir möchten unsere Kunden mit unserem individuellen Service und dem breit gefächerten Angebot begeistern“, beschreibt Geschäftsführer Christian Steffen die Philosophie. Dieses gilt für das Standardprodukt ebenso wie für die maßgeschneiderte Lösung und für alle vier Geschäftsfelder mit der einzigartigen Produkt- und Dienstleistungstiefe. Das Spektrum reicht von klassischen Werkstoffen bis hin zu einbaufertigen Zeichnungsteilen aus Technischen Kunststoffen, vom Aluminiumprofil bis zur maßgeschneiderten Maschineneinhausung und von bewegter Lineartechnik bis zur kundenspezifischen technischen Walze.

Im Geschäftsfeld Profile + Systeme projektiert, konstruiert, fertigt und montiert DRECKSHAGE komplexe kundenspezifische Individualsysteme auf Basis von Aluminium-Konstruktionsprofilen für Arbeitsplatzsysteme, Maschinenverkleidungen, Betriebsmitteleinrichtungen, Test- und Prüfstände, Bewegungs- und Fördertechnik sowie für viele andere Anwendungsfälle in unterschiedlichsten Branchen. Der Service der BielefelMontagetisch zum Verkleben der umfasst in diesem Geschäftsvon Styroporkomponenten mit feld auf Wunsch die komplette pneumatisch wirkenden, Projektierung sowie die Konindividuell einstellbaren struktion und Fertigung eiNiederhaltern nes Systems. Aber auch für die Eigenfertigung durch den Kunden stehen gut 100 unterschiedliche Profile und 1.000 Zubehörartikel für die einfache und schnelle Selbstmontage bereit. Christian Steffen: „Hier ergeben sich täglich neue Aufgabenstellungen, die einfach, schnell und kostengünstig gelöst werden müssen. Dazu bietet das Aluminium-Konstruktionsprofil auf Grundlage des Baukastenprinzips hervorragende Möglichkeiten und erfüllt außerdem im Hinblick auf Design und Modularität höchste Ansprüche.“ Mit der Implementierung von Fördertechnik in Gesamtlösungen haben die Bielefelder ein weiteres Zeichen im Bereich Systemlösungen gesetzt. Dazu zählen Gurt-, Ketten- und Gliederkettenför-

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Multifunktionaler Arbeitsplatz inklusive Warenträger zur Montage von Schaltschränken Fotos. DRECKSHAGE

derer sowie Rollenbahn- und Linearkettenförderer sowie Förderkomponenten. „Das technische Konzept basiert auf jahrelanger Erfahrung, Entwicklung und einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Bereich Transportsysteme. Auf der Basis dieses Wissens wurden neue Produkte entwickelt, die unseren Kunden entscheidende Vorteile im Wettbewerb ermöglichen“, beschreibt Geschäftsführer Christian Steffen den Fortschritt. Da alle Produktlinien auf einem Baukastenprinzip basieren und die Kompatibilität der Baugruppen gegeben ist, lassen sich die gleichen Bauteile in verschiedenen Transportsystem-Typen einsetzen. „Auf diese Weise können wir höchste Qualität und Flexibilität zu einem günstigen Preis-Leistungsverhältnis anbieten“, nennt Steffen einen weiteren Pluspunkt. Die Vorteile für den Kunden liegen auf der Hand: Er profitiert von intelligenten Produkten zu wettbewerbsfähigen Preisen. Die verschiedenen Fördersysteme sind so konstruiert, dass sie einfach zu montieren sind. Das reduziert die Montagekosten durch DRECKS­ HAGE beziehungsweise den Aufwand der Selbstmontage. n n Weitere Informationen: www.dreckshage.de

Höheneinstellbarer Verpackungsarbeitsplatz mit Materialzu- und -abführung über Förderband bzw. Kugelrolltisch


Melanie Schwarz ist Verkaufsleiterin im Medienunternehmen ams – Radio und MediaSolutions und verantwortet die Vermarktung von Lokalradios in Ostwestfalen, im Kreis Gütersloh, Warendorf und Paderborn/Höxter sowie die Kundenberatung und -betreuung für den Bereich MediaSolutions mit den Geschäftsfeldern Audio, Video und Event.

Kolumne: Leitbild für das Unternehmen

Implementierung einmal anders

H

eute stelle ich Ihnen vor, wie ein Leitbild im Unternehmen kommuniziert und transportiert werden kann. Ich begrüße Sie ganz herzlich zu einer weiteren Kolumne mit Best Practice-Beispiel. Eine Firmenphilosophie oder ein Unternehmensleitbild steht für das Sein und Selbstverständnis eines Unternehmens. Es bringt eine langfristige Ausrichtung zum Ausdruck und stellt Führungsstil, Ziele und Mitarbeiter in seinen Fokus. Klar, dass sich diese Visionen oder Leitbilder im Laufe der Zeit verändern können - sie entwickeln sich genauso weiter wie das Unternehmen selbst. So geschehen bei unserem Kunden, der nach vielen Jahren das eigene Leitbild nicht mehr zeitgemäß und passend fand und ein Neues entwickelte. Die Geschäftsführung gab den Startschuss und bestellte eine Projektgruppe, die neue Inhalte erarbeitete. Als das neue Leitbild vollendet war, stellte sich die Frage, wie die neuen Inhalte in das gesamte Unternehmen getragen werden sollten. In meinem Beispiel handelt es sich um ein Unternehmen mit vielen Filialen und vielen Standorten. Dementsprechend sitzen nicht alle Mitarbeiter unter einem Dach. Es musste also ein Kommunikationsmittel her, das jeden Mitarbeiter anspricht und einfach

verbreitet werden kann. Der Schlüssel sollte ein Film sein, modern und mühelos (weil digital) zu transportieren. Da der Entstehungsprozess bereits als Film dokumentiert war, entschied sich das Unternehmen für einen Videofilm, der nicht nur das Leitbild zum Ausdruck bringt, sondern auch die Mitarbeiter und den Prozess bis zum fertigen Ergebnis zeigt. Nach Durchsicht des vorhandenen Materials, bestehend aus Foto und Film, konnte das Drehbuch erstellt werden. Aus den Bildern, Ideen und Texten wird eine Geschichte mit Dramaturgie und Spannungsbogen erzählt. Es kamen Interviews der Mitarbeiter dazu, ein Sprecher und in der Hauptrolle das Leitbild selbst in Bild und Ton. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Der Leitbildfilm konnte zeitgleich durch einen USB-Stick an alle Mitarbeiter ausgeliefert werden. Die Resonanz war grandios. Nicht nur, weil das Unternehmen auf moderne Weise mit Bewegtbild die aktuellen Werte vermittelt hat, sondern weil die Mitarbeiter sich als Bestandteil dieses Prozesses wiedergefunden haben. Vielleicht habe ich Sie ja auf eine Idee gebracht.

n

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BVMW Meeting Mittelstand

Den Unternehmen gehen die Chefs aus Zu einer sensiblen Problematik hatte BVMW-Kreisgeschäftsführer Udo Wiemann eingeladen: Erbschaftssteuerregelung und Unternehmensnachfolge. Wer glaubte, hier auf ein eher trockenes Thema zu stoßen, der irrte. Engagiert diskutierten Unternehmer und Referenten in den Räumen des Verler Unternehmens Paul Kuhn.

D

er Baumaschinen- und Baugeräte-Händler war ein gutes Beispiel dafür, wie eine Nachfolgeregelung erfolgreich über die Bühne gehen kann. Das 1967 von Paul Kuhn in einer Garage gegründete Unternehmen wird heute in zweiter Generation von Burkhard Kuhn geführt, beschäftigt 30 Mitarbeiter und befindet sich weiter auf Expansionskurs. Mit besorgniserregenden Zahlen eröffnete Udo Wiemann die Veranstaltung: „Nach aktuellen Schätzungen sind in den nächsten vier Jahren 135.000 Familienunternehmen, davon etwa 30.000 in NRW, von einer Unternehmensnachfolge betroffen. Wertet man die Studien zu Nachfolgeregelungen aus, ist für jede Nachfolgeregelung ein durchschnittlicher Zeitbedarf von sechs Jahren anzu­ setzen.“ Der Anlass für den langen Zeitraum sei vielschichtig. So ist die Thematik für den übergebenden Unternehmer äußerst emotional. Der Betrieb ist sein „Lebenswerk“, das er in guten Händen wissen möchte. „Nicht selten wird die Unternehmensnachfolge zeitlich unterschätzt oder die steuerrechtlichen Regelungen stehen einer innovativen Unternehmensnachfolge im Wege“, so Udo Wiemann. Brisanz gewinnt die Thematik zudem durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Dezember letzten Jahres als es die geltenden Erbschaftssteuerregeln für Unternehmen für verfassungswidrig erklärte und den Gesetzgeber zum Nachbessern aufforderte. Die Steuerprivilegien für Firmenerben in ihrer aktuellen Form verstoßen demnach in Teilen gegen das Gleichbehandlungsgebot des Grundgesetzes. Bis zum 30. Juni 2016 muss der Gesetzgeber tätig werden. Udo Wiemann: „Fakt ist, dass die Existenz zehntausender Mittelstandsbetriebe ungewiss ist, denn vielen kleinen und mittelgroßen Unternehmen gehen die Chefs aus. Interessant sind daher die Möglichkeiten, die sich im Vorfeld eines „ungeplanten“ Erbfalles aus juristischer und steuerrechtlicher Sicht ergeben. Wer die Nachfolge nicht genau regelt, setzt das Unternehmen aufs Spiel.“ Konkrete Informationen und Denkanstöße lieferten die Steuerberater Michael Mersch und Werner Buschmann von der Kanzlei Westerbarkei & Kollegen, die über die Architektur von Nachfolgeregelungen aus steuerlicher Sicht berichteten. Eine komplexe Thematik, die vor allem eins verlangt - sich rechtzeitig mit der Problematik auseinanderzusetzen. „Unternehmern kann ich nur empfehlen, dieses Thema nicht vor sich her zu schieben, sondern regelmäßig den Austausch mit Spezialisten zu suchen. Es gibt für jede Situation eine Lösung, man muss sich nur der Herausforderung stellen“, so Michael Mersch. Mit Stefan Frese, Fachanwalt für Steuerrecht und Erbrecht, war ein Fachmann vor Ort, der die Konsequenzen aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Erbschaftssteuer vorstellte und in seiner lebendigen und unterhaltsamen Weise konkrete Impulse setzte. Offen blieb am Ende, wie das künftige Gesetz aussieht. In einem Punkt waren sich alle Referenten einig: „Wir wissen nicht, wo die Reise hingeht.“ n

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Brisante Thematik, die lösbar ist: Michael Mersch, Udo Wiemann, Werner Buschmann, Burkhard Kuhn und Stefan Frese (v.l.)

BVMW-Veranstaltungsvorschau n Meeting Mittelstand Industrie 4.0 – Revolution für den Standort Deutschland? Di. 2.6.2015 | Beginn um 18:00 Uhr - ca. 21:00 Uhr PHOENIX CONTACT Power Supplies GmbH, Oberes Feld 1, Paderborn n Meeting Mittelstand Weltreise - vom Banker zum Abenteurer und zurück. Eindrücke aus 60 Ländern in 2 Jahren. Planbare Anlage­entscheidungen statt Anlageabenteuer in 60 Ländern an einem Tag? Di. 23.6.2015 | Beginn um 18:00 Uhr - ca. 21:00 Uhr ADAC Sicherheitstraining Paderborn, Borchener Straße 340, Paderborn

BVMW Geschäftsstelle Gütersloh • Paderborn • Höxter fon 0 52 51.6 86 03 67 fax 0 52 51.6 86 23 28 www.paderborn.bvmw.de erika.schumacher@bvmw.de


Sharp Business Solutions Deutschland

Zukunftsweisende Aktivitäten in der Region Das Unternehmen Janson & Even ist in die Sharp Business Solutions Deutschland integriert worden. Mit den Paderbornern im Boot soll der wichtige Geschäftsbereich Document Solutions und Services weiter ausgebaut werden. „Vieles bleibt wie es immer war, manches wird sich verändern“: Mit diesen Worten eröffnete Alfons Lange, seit Anfang April Vertriebsleiter Sharp in Paderborn, den Sharp Showroom Tag. Für die zahlreichen Besucher ist Lange ein bekanntes Gesicht, 32 Jahre leitete er im Hause Janson & Even den Vertrieb, zu vielen Kunden in der Region besteht eine langjährige Beziehung. Nach der Integration des ehemaligen Partners Janson & Even in die Sharp Business Solutions Deutschland, sollen die Kunden über das Mehr an Leistungen und „Schlagkraft“ informiert werden. Mit positiven Nachrichten ist Sharp-Vertriebsdirektor Michael Erndt aus Köln in die Paderstadt gekommen. Seine kurze Einführung ist ein Bekenntnis zum Standort Paderborn und zur Region. „Die Mitarbeiter in Paderborn ergänzen mit ihrer hohen Kompetenz im Segment Light-Production-Druck hervorragend das Team und werden helfen, den Ausbau der Geschäftstätigkeit in diesem Bereich weiter voranzutreiben“, betont Michael Erndt. Mit der Einstellung weiterer Mitarbeiter und der Eröffnung einer Niederlassung in Hamm solle der Expansionskurs fortgesetzt werden. „Wir sind nur erfolgreich, wenn wir auf ein erfolgreiches Team zurückgreifen können und wenn wir eine enge Partnerschaft zu den Kunden pflegen“, beschreibt der Vertriebsdirektor. Die schnelle Reaktionszeit, die in der Regel bei gut drei Stunden liege, sei eine wichtige Stärke und ein Verdienst der Mitarbeiter. „Unsere schlagkräftige Mannschaft, die durch die Integration des 45 Mitarbeiter zählen Paderborner Teams auf 226 gewachsen ist, stellt eine hervorragende Basis dar. Allein 90 Beschäftigte sind im Service tätig“, zieht Michael Erndt eine positive Bilanz. Der Manager gibt auch Einblick in die Denke des Konzerns, der an 13 Standorten in Deutschland präsent ist: „Unsere Wurzeln liegen im Mittelstand. Alle seine Stärken, wie Flexibilität, Schnelligkeit und Kundennähe haben wir verinnerlicht.“ Und er verweist auch auf die neuen Möglichkeiten und Chancen, die für die Kunden durch die Integration entstanden sind und die die digitale Transformation schafft. Das umfangreiche Produktportfolio ist in der Lage, das komplette Office - von der Büroeinrichtung bis zur Ausstattung mit modernster Technologie - für die Zukunft zu gestalten. Diese Kompetenz kommuniziert Sharp unter dem Stichwort „My integrated office“ – ein Begriff, der an diesem Tag mehrfach fällt.

Zugang zu allen Informationen unabhängig vom Standort Einen informativen und lebendigen Einblick, wie „My integrated office“ im Unternehmensalltag aussieht, zeigten Torsten Bechler, Produkt Manager Document Solutions bei Sharp Electronics GmbH, und Guido Meier, verantwortlich für das Geschäftsfeld Büro- und Objekteinrichtungen im Hause Sharp.

Starkes Team setzt Impulse: Alfons Lange, Michael Erndt, Guido Meier, Torsten Bechler und Axel Liebetrau (v.l.)

„Die Arbeitswelt 4.0 ist nicht mehr ortsgebunden - flexibles Arbeiten, virtuelle Zusammenarbeit, z.B. über Videokonferenzen und Automatisierung, sind die wesentlichen Kennzeichen. Wir befinden uns in einer hybriden Welt, in der digitale Geräte und Papier zum Einsatz gelangen“, erklärt Torsten Bechler. Die Lösungen und Antworten auf diese Herausforderungen seien durch die neuen Multifunktionsprodukte mit Druck-, Kopier-, Scan- und Faxfunktion vorhanden. Durch das Scannen könnten auf Papier befindliche Informa­tionen in einen digitalen Workflow gebracht werden. Bechler: „Jeder Kunde hat spezifische Vorstellungen. Wenn wir wissen, was er konkret benötigt, modellieren wir eine individuelle Lösung.“ Mit dieser Entwicklung muss auch die Büroeinrichtung korrespondieren: Angesichts der Tatsache, dass mittlerweile gut 55 Prozent der Menschen von unterwegs arbeiten, verknüpfen moderne Büroeinrichtungen Flexibilität, Funktionalität und eine offene Kommunikation miteinander. Dieses motivierende Arbeitsumfeld erleichtert die Arbeit, fördert den Menschen und ist gleichzeitig Ausdruck der Unternehmenskultur. Eine hervorragende Ergänzung zu den zukunftsträchtigen Inhalten war der Vortrag von Axel Liebetrau, der zum Thema „Wie Macher das Business anders machen – Mit Innovationen die Zukunft 0001506039_000003.pdf - Februar 8, 2013

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gestalten“ interessante Impulse und Inspirationen setzte. „Es mangelt in vielen Unternehmen an praxiserprobtem Zukunftswissen für den richtigen Weg der nächsten fünf Jahre“, stellte der Querdenker fest. Die Fähigkeit, Motivation und Bedürfnisse frühzeitig zu identifizieren und schnell in Lösungen umzusetzen, werde das

Erkennungszeichen erfolgreicher Unternehmen und Menschen von morgen sein. „Mit einer Orientierung am Durchschnitt werden Sie keine neuen Spielregeln definieren. Seien Sie anders – orientieren Sie sich an der Avantgarde“, forderte Liebetrau und motivierte die Zuhörer, vom Kunden aus zu denken, zu sehen und zu fühlen. n

MEiM 2015 in Paderborn am 28. Oktober

Wirtschaftsförderung als Standortpartner Die Wirtschaftsförderung Paderborn (WFG) ist ab sofort strategische Standortpartnerin der MEiM. „Mehr Erfolg im Mittelstand ist für uns Programm“, so Annette Förster, Geschäftsführerin der WFG.

D

ie Wirtschaftsförderung Paderborn bietet eine Vielzahl von Aktivitäten, die den Unternehmen am Standort Paderborn zugutekommen. Als Servicestelle für die Wirtschaft in Paderborn unterstützt sie Gründungswillige beim Aufbau ihres Unternehmens und Gewerbetreibende und Freiberufler bei betrieblichen Erweiterungen oder bei der Neuansiedlung. Zur Vernetzung am Standort und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit organisiert sie das Paderborner Firmenforum, die Ver­­an­staltungsreihe „Know-how für Unternehmen“ und die Innovationssprechstunde. Gemeinsam mit der Technologieparkgesellschaft bietet sie den Gründerstammtisch sowie Patent- und Kreativsprechstunden an. In diesem Jahr nun unterstützt die WFG die MEiM erstmals als strategischer Standortpartner. „Die MEiM ist ein wahrer Mehrwert für Paderborn. So etwas brauchen erfolgreiche Wirtschaftsstandorte“, so Förster.

Frank van Koten, Initiator und Sprecher der MEiM, hat in der Wirtschaftsförderung Paderborn einen strategischen Standortpartner gefunden.

Zum Trendthema „Digitaler Wandel“ stellt die WFG mit PartnerUnternehmen auf der MEiM aus und unterstützt die Kongressmesse vorab in der Kommunikation. „Ich freue mich über diese Kooperation. Die WFG ist für das Wachstum und die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Paderborn zuständig. Und dazu trägt die MEiM schließlich bei“, so Frank van Koten, Initiator und Sprecher der MEiM. Die MEiM findet in diesem Jahr bereits zum 15. Mal in Paderborn im Heinz Nixdorf Museumsforum (HNF) statt. Am 28. Oktober informieren dort erfahrene Unternehmer und Experten die Besucher einen Tag lang in Fachvorträgen über Trends, Ideen und Erkenntnisse aus der Unternehmenspraxis. Kundenforen sowie Unternehmens- und Produktpräsentationen ergänzen den Kongress. Parallel stehen Ansprechpartner zahlreicher regionaler und einiger überregionaler Aussteller verschiedener Branchen bereit, den Besuchern anspruchsvolle Lösungen zu präsentieren. Der Veranstalter freut sich jetzt schon über die zahlreichen Anfragen und Buchungen. So ist die CITIPOST in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in Folge dabei. Auch die ecoprotec GmbH war im letzten Jahr überzeugt und ist „Wiederholungstäter“. Messeauftritte wie der der Deutschen Gesellschaft für Qualität e. V. runden das Gesamtbild der MEiM ab.

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Annette Förster, Geschäftsführerin Wirtschaftsförderung Paderborn, sieht in der MEiM einen wichtigen Mehrwert für die Stadt.

Impulsvortrag: Was Spitzenverkäufer anders machen Neben einigen Ausstellern steht auch schon einer von drei KeySpeakern fest: Sascha Bartnitzki stellt in seinem Impulsvortrag „Raus aus der Komfortzone – neue Kunden kommen nicht von alleine!“ die viel gelehrten Verkaufsmythen infrage und zeigt, was Spitzenverkäufer anders machen. Mit weit über 1.000 Veröffentlichungen in der Fach- und Wirtschaftspresse gilt er als der AkquiseExperte in den Medien. n n Weitere Informationen: www.meim.de


Impressum Herausgeber PBL MEDIA Verlag, Meisenstraße 96, 33607 Bielefeld Tel. 05 21 / 2 99 73 90, Fax: 05 21 / 2 99 73 91 e-mail: info@mawi-westfalen.de

Redaktion Christiane Peters (Chefredakteurin) Tel.: 05 21 / 2 99 73 90, Mobil: 01 71 / 1 74 22 59 e-mail: peters@mawi-westfalen.de

Anzeigen Jörg Gieselmann e-mail: anzeigen@mawi-westfalen.de Tel.: 05 21 / 2 99 73 90 Das Abonnement läuft über ein Jahr und verlängert sich nur dann um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens drei Monate vor dem Ablauf des Abonnements gekündigt wird. 8 Hefte kosten im Abonnement 18 Euro.

Die Themen der Juli-Ausgabe: Erscheinungstermin: 15. Juli Anzeigen- und Redaktionsschluss: 24. Juni

Produktmarketing und Markenbildung

Erfolgreiche Vermarktungsstrategie Neues Design, anderes Material, erweiterte Funktionen, weichere Federung: Jedes Jahr wollen tausende Produktinnovationen und -neuheiten den Markt erobern. Ob die mehr oder minder innovativen Produkte ein Erfolg werden, hängt nicht nur vom Produkt selber ab, sondern auch von einer erfolgreichen Vermarktungsstrategie.

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Erscheinungsweise 8 x im Jahr, Preis des Einzelheftes: 4,00 Euro.

Layout und Konzeption Silke Welz, e-mail: welz@mawi-westfalen.de

Druck Hans Gieselmann Druck- und Medienhaus GmbH & Co. KG, Bielefeld Gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion.

Kommunikationslösungen und Informationstechnologien

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Verantwortlich für den Inhalt: Christiane Peters 17. Jahrgang Auflage: 25.000 Exemplare sowie 7.500 pdf-Exemplare

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Telefonie, Cloud Computing, Soft- und Hardware, intelligente Netzkonzepte und IT-Services… Für fast alle Unternehmen ist der weltweite Zugriff auf sichere Datenund Kommunikationsnetze eine grundlegende Voraussetzung zur Nutzung von Ressourcen und Informationstechnologien. Ein intelligenter Einsatz von Kommunikations- und IT-Lösungen ist für viele Unternehmen aber auch eine Basis für den Geschäftserfolg.

Sanierungsberatung und Nachfolgeregelung

Schnelle Hilfe und effiziente Kommunikation­ Die Gründe für eine wirtschaft­ liche Abwärtsbewegung von Unternehmen sind vielfältig. Neben finanz- und betriebswirtschaft­ lichen Ursachen sind insbesondere die bestehenden rechtlichen Strukturen regelmäßig mitver­antwortlich für eine Schieflage des Unternehmens. Wie können Unternehmen in schwierigen Zeiten dennoch erfolgreich aus einer Krisensituation herausgeführt werden?

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Vorschau | markt & wirtschaft 6/ 2015


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