Digitalisierung der Arbeitswelt:
Digitalisierung der Messe:
Wie sich die Anforderungen an Arbeitgeber und Arbeitnehmer verändern werden
Wie neue Technologien das mediale Angebot optimieren
markt & wirtschaft westfalen 47640
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Das Wirtschaftsmagazin für zukunftsorientierte Unternehmer
Ein Bund für die Zukunft Sind Kooperationen der neue Weg für mehr Erfolg?
Sonderthema der Juni-Ausgabe
Innovation + Wirtschaft Impulse f端r Wachstum und Zukunft
Mission Zukunft:
Auf der Suche nach den L旦sungen f端r morgen markt & wirtschaft westfalen Das Wirtschaftsmagazin f端r zukunftsorientierte Unternehmer
Erscheinungstermin: 1. Juni | Redaktionsschluss: 12. Mai | Anzeigenschluss: 13. Mai
Ausblick Wie können KMU bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen zur Zukunftssicherung unterstützt werden? Unternehmenskooperationen erscheinen hier als probate Möglichkeit, wenn mittelständische Unternehmen trotz der globalen Herausforderungen selbstständig und wettbewerbsfähig bleiben wollen. Was gilt es dabei zu beachten? Von Christiane Peters, Chefredakteurin
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er nicht wagt, der nicht gewinnt! Diese Redewendung ist wohl jedem bekannt und hat besonders für Unter nehmer eine wichtige Botschaft: Wagnisse gehören zum Unternehmensalltag und Gewinne zu erzielen, ist eine der wichtigsten Aufgaben, denn nur so ist eine unter nehmerische Zukunft denkbar, zumal die Herausforderungen im mer komplexer und vielfältiger werden: Immer kürzere Produkt lebenszyklen, weiter steigende Kundenerwartungen, größerer Wettbewerbs- und Kostendruck und die unaufhaltsam fortschrei tende Digitalisierung der Arbeitswelt verlangen nach neuen Ant worten. Nicht wenige KMU fühlen sich bei dieser Herkulesaufgabe überfordert, bzw. sind alleine kaum in der Lage, adäquate Wei chenstellungen in Richtung Zukunft vorzunehmen. Vor diesem Hintergrund können Kooperationen mit anderen Unternehmen in vergleichbaren Situationen, mit Unternehmensberatungen oder mit einschlägigen Forschungs- oder Hochschulinstituten eine lohnenswerte Alternative sein, als Teamplayer statt als Einzel kämpfer in den Ring zu steigen. Das gemeinsame Suchen nach nachhaltigen Lösungen setzt allerdings voraus, Berührungs
ängste, zum Beispiel mit Unternehmen aus gleichen Branchen, abzubauen und die noch weit verbreitete Kooperationsphobie vieler KMU zu überwinden. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Mehr dazu erfahren Sie in unsrem Titelthema ab Seite 10.
New work, future of work, Arbeiten 4.0: Mit einer Vielzahl von Begrifflichkeiten „erfreuen“ uns Wissenschaftler und Experten, wenn sie wieder einmal über die Arbeit der Zukunft philosophie ren. Schon in der Vergangenheit haben kluge Köpfe mit Progno sen und Szenarien für Diskussionen gesorgt, auf Veränderungen in der Arbeitswelt hingewiesen und Handlungsbedarf aufgezeigt. Der derzeitige Hype um die zunehmende Digitalisierung der Ar beitswelt, ist Anlass für eine umfassende Auseinadersetzung. Was sind die „neuen“ Ansprüche und Anforderungen, die Arbeit nehmer und Unternehmer gleichermaßen herausfordern? Eine An näherung an das Thema finden Sie in unserem Sonderheft Perso nal + Wirtschaft ab Seite 33. n
Ausblick | markt & wirtschaft 4 / 2016
Serie: Grüne Gründungen
23 Ausblick 24 Inhalt
AQUABURG Hochwasserschutz Die Idee war genial und einfach zugleich: Eine mobile und flexible Hochwasserschutzwand fungiert als Schutzburg gegen Hochwasser und trifft auf positive Resonanz.
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Forschung und Entwicklung 26 Kolumne Innovationen: Orte der Kreativität 27 Bildverarbeitung in der Automation: Schlüsseltechnologien für Produkte von morgen 27 Gründergeist@Münsterland: Vom Gründungswunsch zum Business-Plan 28 Grüne GeschäftsIDEEN: AQUABURG Hochwasserschutz - Schutzburg gegen Hochwasser 29 Kolumne: Gründen ohne Netzwerk – warum nicht ?
Kooperationen
Unternehmenskooperationen
Teamplayer statt Einzelkämpfer Wie Unternehmen durch Koopera tionen voneinander profitieren und sich im Wettbewerb besser positionieren. Worauf müssen die Kooperationspartner achten?
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10 Teamplayer statt Einzelkämpfer 11 Kooperationen: Vorher Unerreichbares wird möglich 12 Kooperationen als Innovationsmotor: Überlebenshandwerkzeug für die Zukunft 13 Gegen die Kooperationsphobie: Gemeinsam gewinnen 14 Kooperation mit Zukunft: Voneinander profitieren 15 Unilab übernimmt IT-Infrastrukturbereich von SYSTEC: Erweitertes Kerngeschäft
Messen und Events 18 Eventmarketing: Wenn Markenbotschaft und Reize kombiniert werden 20 Augmented Reality: Wenn Werbung aus dem Rahmen fällt 21 Begrünung auf dem Messestand: Blickfang und Schalldämpfer 22 MARTA Herford: Besonderer Ort für besondere Momente 23 Botschaften aus 40.000 Metern Höhe: Marketing am Rande des Weltalls 24 Trends und Innovationen am Messestand: Technik, die begeistert
Hannover Messe 2016 26 OstwestfalenLippe auf der Hannover Messe: Wir bringen die Intelligenz in die Maschine 28 Cyberkriminalität: Mittelständler verkennen den Ernst der Lage
Eventmarketing
Wenn Markenbotschaft und Reize kombiniert werden
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Emotionalisierung und Erlebnisorientierung gehören zu den wichtigsten Trends in der aktuellen Unternehmens kommunikation. Wo liegt die einzigartige Kommunikationsqualität von Events?
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markt & wirtschaft 4 / 2016 | Inhalt
Unternehmen und Märkte 29 SonnenPartner®: Möbel für den Platz an der Sonne 30 Kolumne: Marketing in Westfalen – Der Marketing-Fachblog für die Region 31 Suchmaschinenoptimierung hinter den Kulissen: SEO aus technischer Sicht 32 Dreckshage: Systemlösungen für jede Anforderung
Personal und Wirtschaft 34 Arbeit im Wandel: Veränderungen gemeinsam gestalten 35 MINTrelation Zukunftswerkstatt Technikberufe: Was die junge Generation wirklich will 36 KLARA agil: Zurück aus der Zukunft der Neuen Arbeit 38 Zertifizierung „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“: Verlässliche Orientierung 39 Randstad: Passgenaue Personallösungen für Unternehmen 41 Gezielt suchen, kostengünstig finden, professionell einsetzen: Wie Digitalisierung die Personalsuche unterstützt 42 OWL Porträts: Arbeiten und Leben in der Region 42 TRAUMJOB 2016: Wenn Unternehmen auf Bewerber treffen 43 Interview: „Unternehmen befinden sich in der Flexibilitätszange“ 44 Randstad: Attraktive Karrierechancen in der Personaldienstleistung 45 Interview: „Die Zeitarbeit kann nicht allen Zuzüglern Jobs anbieten“
OstWestfalenLippe auf der Hannover Messe
„Wir bringen die Intelligenz in die Maschine“ Im Spitzencluster it´s OWL entwickeln Unternehmen und Forschungseinrichtungen Lösungen für intelligente Produkte und Produktionsverfahren. Die Ergebnisse werden vom 25. bis 29. April auf der Hannover Messe gezeigt. Das Magazin für Personalmanagement
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Personal und Wirtschaft
Arbeit im Wandel
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Mitbestimmung
Weiterbildungsmöglichkeiten
Gute Arbeitsatmosphäre -
Gesundheits förderung
Karrierechancen
Längere Auszeit
Flexiblere Arbeitszeiten
Familie und Beruf
46 Impressum 47 Vorschau
Angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt werden sich auch die Anforderungen und Ansprüche an die Arbeitnehmer weiter verändern. Wohin geht die Reise?
Was Unternehmen von den Wünschen
ihrerStress Mitarbeiter können Wie viel hält derlernen Mensch noch aus?
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Kolumne Innovationen
Orte der Kreativität Kreativität ist ein Universalrezept zur Schaffung neuer Ideen, Lösung vieler Alltags situationen oder zur Bewältigung unterschiedlicher Krisen.
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ür die gewünschte Kreativexplosion gibt es keine zuverläs sige Erfolgsformel. Es existieren sicher Methoden, Grup penprozesse, Situationen oder Gemütszustände, die eine hohe Kreativität an speziellen Orten erzielen - eine Reise, ein „kreatives“ Unternehmensumfeld oder private Relax-Oasen sti mulieren die Kreativität. Wie solche Orte in Unternehmen ausse hen können, wird von den folgenden drei Kreativorten abgeleitet: Ein kreatives Umfeld gibt Innovationssuchenden einen Kreativi tätsschub. Hierzu gehören Räume, die alle Möglichkeiten zum al leinigen oder gemeinsamen (Quer)Denken bieten und somit den kreativen Austausch fördern. Hier soll notiert, skizziert, gebastelt, aufgehängt oder getestet werden können. Oder Inspirations-Biblio theken, die über viele Beispiele - von Materialien, über Bücher bis hin zu nachgebauten Lebensräumen - verfügen. Mitarbeiter müssen in Unternehmen die Freiheit und den Freiraum erhalten, um an eigenen Ideen oder Verbesserungen zu arbeiten, oder die Kreativ- und Inspirationsangebote zu nutzen. Dauerstress von Mitarbeitern ist für die Kreativität meist nicht produktiv.
Das Umfeld als Kreativitätsschub Eine lange Reise in andere Kulturen verhilft vielen zu neuen Ideen. Weit weg vom Alltagsstress, den gewohnten Arbeitsprozeduren, Erwartungen oder Verpflichtungen werden Dinge aus einem ande ren Blickwinkel gesehen. Eine Reiseentspannung fördert neue Gedanken. Personen in Krisensituationen haben auf langen Rei sen neue Ziele entdeckt, erkannt, was für sie eine Passion dar stellt und setzen diese später erfolgreich um. Die Dusche wird von vielen als „der Ort für kreative Ideen“ bezeich net. An diesem Ort geht es in erster Linie um die eigene Hygiene. Unter dem entspannenden Wasserstrahl ist außer denken und sin gen nicht viel zu tun. Die Dusche ist ein Ort, an dem kein Erfolgs druck besteht – wenn ein interessanter Gedanke entsteht, ist es toll, falls aber nichts geschieht, ist es ebenso akzeptabel. Und ge rade diese Situation führt gelegentlich zu genialen Einfällen. Kreative Orte inspirieren, entspannen, fördern die Kommunikation und vermitteln keinen Erfolgsdruck. Je mehr Möglichkeiten Un ternehmer anbieten, umso wirkungsvoller kann sich Kreativität ausbreiten. Autor Christof Paul ist Vorstandsvorsitzender des ProID e.V. – Allianz zur Förderung von Produkt-Innovationen in Deutschland. n Kreativorte: Großstadt oder Küste.
Foto: ProID e.V.
n Weitere Informationen: www.ProID-eV.de Welche Praxixerfahrungen haben Sie gemacht? Welche Kreativräume nutzen Sie? Schreiben Sie uns: redaktion@ProID-eV.de
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markt & wirtschaft 4 / 2016 | Forschung und Entwicklung
Bildverarbeitung in der Automation
Schlüsseltechnologien für Produkte von morgen Die industrielle Bildverarbeitung und Mustererkennung sind Schlüsseltechnologien für die Produkte von morgen und die Basis intelligenter Qualitätssicherungssysteme in produzierenden Un ternehmen. Interdisziplinäre Ansätze aus Technik, Biologie und Psychologie ermöglichen neue zukunftsweisende Lösungen. Durch den vermehrten Einsatz von Bildverarbeitung ergeben sich neue Möglichkeiten in rasanter Geschwindigkeit, gleichzeitig aber auch neue zu lösende Herausforderungen. Das Jahreskolloquium „Bildverarbeitung in der Automation (BVAu)" am 1. Dezember, veranstaltet vom Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Hochschule OWL und GET Lab – Technische kognitive Systeme der Universität Paderborn, beschäftigt sich mit dem Thema „Industrielle Bildverarbeitungssysteme mit dem Schwer punkt Industrie 4.0, Methoden der Bildverarbeitung und Muster erkennung für Echtzeitsysteme, Technische Aspekte der Bildver arbeitung sowie deren Anwendungsbereiche.“ Unternehmen können bis zum 20. Mai online eine aussagekräf tige Kurzfassung unter http://www.hs-owl.de/init/bvau2016/ ein reichen. Angenommen werden Beiträge aus dem Anwendungsfeld der industriellen Bildverarbeitung sowie technologie- und metho disch orientierte Arbeiten. n n Weitere Informationen: www.hs-owl.de/init/bvau2016/ Gründergeist@Münsterland
Vom Gründungswunsch zum Business-Plan Die Idee ist der erste Schritt zu einer Unternehmensgründung? Das muss nicht so sein. Potentielle Unternehmensgründer sind all jene, die den Wunsch haben, ihr eigener Chef zu sein und eine vage Vorstellung davon haben, wie das aussehen könnte. An sie richtet sich das Projekt Gründergeist@Münsterland. Unter der Federführung des Münsterland e.V. erhalten Gründungswillige eine alle Facetten umfassende Begleitung. Möglich machen das die Gründerschmieden, die die Kreiswirtschaftsförderungen und die Technologieförderung Münster ab November in insgesamt vier Durchgängen anbieten. „Sechs bis zehn Gründungsinteressierte arbeiten darin jeweils ein halbes Jahr lang eng mit Fachleuten zusammen“, erklärt Klaus Ehling, Vorstand des Münsterland e.V. Wie wird aus einer vagen Vorstellung eine konkrete Geschäfts idee? Was bedeutet es, selbstständig zu sein? „All diese Fragen klären wir mit den Teilnehmern, so dass am Ende die konkrete Idee samt Business Plan steht, der auf Herz und Nieren geprüft und aus verschiedenen Sichtweisen durchdiskutiert wurde“, sagt Projektleiterin Monika Leiking vom Münsterland e.V. Die Gründerschmieden bieten unter anderem kreative Methoden der Ideenfindung in der Gruppe oder im Einzelgespräch an, um den Ideenfluss zu beschleunigen, die Suchrichtung zu erweitern und Gedankenblockaden aufzulösen. n n Weitere Informationen: www.gründergeist-muensterland.de
Forschung und Entwicklung | markt & wirtschaft 4 / 2016
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AQUABURG Hochwasserschutz SERIE
Grüne Geschäftsideen
Schutzburg gegen Hochwasser Die Zukunft wird nasser, stürmischer und trockener: Der Bedarf für mobile Hochwasserschutzsysteme wird stetig wachsen.
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enschen, die Sandsäcke schleppen, um den Fluten des herannahenden Wassers entgegen zu wirken: Solche Bilder haben wir schon häufig gesehen. Sie zeigen immer wieder, wie hilflos wir den Naturgewal ten ausgeliefert sind. Insbesondere Kommunen, aber auch Unter nehmen und Bürger müssen sich den Herausforderungen stellen. „Menschen verlassen die Städte, weil die Angst vor Hochwasser wächst, zu groß ist das Risiko, alles zu verlieren. Dadurch kann Städten langfristig ein Attraktivitätsverlust drohen“, sagt Hartmut Wibbeler, der vor vier Jahren die AQUABURG Hochwasserschutz GmbH gründete. Mobile Schutzsysteme können helfen, ohne gro ßen Aufwand, ohne Lager und Logistik bei drohenden Gefahren schnell zu handeln. „In Hochwassersituationen sind viele helfen de Hände notwendig. Schließlich zählt hier jede Minute. Die Lo gistik ist jedoch eine enorme Schwelle, die man stemmen muss und die letztendlich über Erfolg oder Misserfolg entscheidet“, weiß Unternehmer Wibbeler. Die bisherige Praxis sei nicht nur zeitintensiv, sie fordere auch viel zu viel Manpower. Sicherheit müsse einfach umzusetzen sein, robust und ohne viel Material, dachte sich der Münsteraner.
Schnelligkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in einem System Seine Idee war genial und einfach zugleich: Hartmut Wibbeler entwickelte eine mobile und flexible Hochwasserschutzwand, die sogenannte AquaWand. Das Besondere der weltweit einzigartigen Schutzburg: Sie wird in Gefahrengebieten direkt vor Ort in einem Betonkanal gelagert, zum Beispiel im Teil eines Bürgersteigs oder Deichs. Droht Hochwasser, ist die Schutzwand mit wenigen Ar beitsschritten und in kürzester Zeit aufgebaut. Nach dem Ge brauch wird sie wieder im Betonkanal verstaut. Die Schutzwand besteht aus Stahlpfosten, die ortsfest angeord net und schwenkbar sind, einer flüssigkeitsdichten High-TechMembran sowie druckabsorbierenden Edelstahlnetzen, die im Boden mit dem Betonkern verbunden sind. Das gesamte in sich geschlossene System funktioniert völlig autark. Alles ist sicher miteinander verbunden, nichts kann ver loren gehen. Es gibt keinerlei Schrauben, die Montage funk tioniert mit wenigen Handgriffen. „Hier kommt Low-Tech und gleichzeitig auch High-Tech zum Einsatz. Schließlich liegt die Schutzwand auch schon einmal längere Zeit im Boden, um dann plötzlich in kürzester Zeit startklar für die Wassermassen zu sein“, beschreibt Wibbeler seine Idee vom bestmöglichen Schutz. Dieser wird noch ergänzt durch ein Flutwarnsystem. Hier erfolgt eine Unwetterwarnung auf das Smartphone. Die autarke Wetter station misst den Regen- und Wasserstand im Gefahrenbereich, kombiniert diese mit den Wettervorhersagen und warnt den Nut zer frühzeitig mit einer präzisen Flutvorhersage.
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markt & wirtschaft 4 / 2016 | Forschung und Entwicklung
Weltweit einzigartig: Die AQUAWand ist mit wenigen Handgriffen aufgebaut und einsatzbereit. Foto: AQUABURG
Der Entwicklung der AquaWand sind gut zwei Jahren Forschungs- und Entwicklungszeit vorausgegangen. In Kooperation mit dem Institut für Wasserbau der Technischen Universität Hamburg-Harburg und dem Institut für Klimafolgen forschung ist die mobile Wasserschutzwand unter nahezu realen Bedingungen auf Herz und Nieren getestet worden. Trotzdem musste der Existenzgründer auch viel Überzeugungs arbeit leisten. „Oftmals reagieren potenzielle Kunden erst einmal skeptisch auf alles, was neu ist. In so einem konservativen Markt ist man nicht gleich willkommen. Es gab auch Phasen, wo ich das Gefühl hatte, einen Schritt zurück anstatt nach vorne zu gehen“, berichtet Wibbeler von seinen Erfahrungen. Geholfen habe ihm seine Einstellung. „Man muss von seinem Produkt felsenfest überzeugt sein und den Willen haben, dass man es schaffen kann.“ Mittlerweile sind die ersten Schutzwände installiert. Die Reso nanzen sind positiv, das Vertrauen ist gewachsen. Das motiviert den Spezialisten, sein Konzept zu optimieren und die Effizienz weiter zu steigern. Der findige Unternehmer hat bereits weitere Ideen im Kopf. Zusätzliche Produkte als Ergänzung zur mobilen Schutzwand sollen künftig entstehen. Und auch die Vergrößerung der Schutzhöhe auf etwa vier Meter, ist ein Ziel des Jungunter nehmers. n
n Weitere Informationen: www.aquaburg.com
Kolumne: Gründen ohne Netzwerk – warum nicht?
Von einer notwendigen Bedingung, die gar nicht notwendig ist So hört man leider häufig, dass verhinderte Unternehmer, neu deutsch: „Wantrepreneurs“, nicht gründen, weil ihnen „das Netz werk fehlt“. Für bestimmte Branchen und Dienstleistungen mag dies immer noch zutreffen, aber vielleicht ist dies auch ein Zei chen, dass gerade in diesem Bereich noch neue, digitale Angebo te fehlen? Natürlich ist es kein Nachteil, über gute Kontakte zu verfügen, aber in Online-Zeiten gibt es auch genügend Möglich keiten, ohne Netzwerk ein Unternehmen zu gründen. Aber auch viele Jungunternehmer und speziell Einzelkämpfer, die neu am Markt sind, inklusive mir früher, überschätzen den Wert des Netz werkens häufig und verlieren Zeit durch den ziellosen Besuch von Veranstaltungen. Oder bauen, noch problematischer, ihre Strate gie oder vielmehr ihre Hoffnung hinsichtlich Finanzierung oder Vertrieb auf Netzwerk, Netzwerken und eine hohe Anzahl flüchti ger Bekanntschaften auf. Dabei sind für Gründer die Fähigkeiten, sinnvolle Kontakte herzustellen, Vertrauen aufzubauen und einen klaren Plan zu haben, viel wichtiger als viel, planlos und cool zu „netzwerken“. Auch baut sich so von ganz alleine ein Netzwerk auf, was bestenfalls diesen stets mit Nutzen verbundenen Begriff
gar nicht verwendet. Natürlich bie ten sich Veranstaltungen an, um in teressante Personen kennenzulernen – allerdings ist es gerade für Grün der, die unter chronischem Zeitman gel leiden, wichtig, gut auszuwählen. Für die (staatliche) Gründerförde rung sollte dies bedeuten: Wenn Jan Philipp Platenius Gründer denken, ein starkes Netz werk zu benötigen, um zum Beispiel bürokratische Hürden zu nehmen, sollte man die Hürden senken, indem man die Ausbil dung verbessert, Bürokratie abbaut oder eine zentrale Anlaufstel le hierfür schafft, statt weitere gut gemeinte Netzwerk-Möglich keiten anzubieten, wo es sie schon gibt. n n Der Autor der Kolumne Jan Philipp Platenius ist Geschäfts führer von Talents' Friends und gibt das Facebook-Magazin „Unternehmerische Zeiten" heraus. Weitere Informationen: https://www.facebook.com/unternehmerische.zeiten
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Teamplayer statt Einzelkämpfer
Kürzere Produktlebenszyklen, steigende Kundenerwartungen, größerer Wettbewerbs- und Kos tendruck und natürlich die unaufhaltsam fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt verlangen von Unternehmen ausgeprägte Strategie- und Problemlösungskompetenz. Besonders für KMU stellt sich die Frage nach dem frühzeitigen Erkennen der sich hieraus ergebenden Erfolgspotenziale von morgen. Wie können zum Bei spiel neue Märkte und Geschäftsmodelle erschlossen sowie innovative Pro dukte und Technologien entwickelt werden? Eine Möglichkeit, sich diesen Herausforderungen und Chancen zu stellen, ist das gemeinsame Kooperieren von Unternehmen. Ein gut funktionierendes Kooperationsmanagement kann ein Weg sein, um gemeinsam besser zu werden, etwas Neues zu beginnen oder zu entwickeln und über seine bisherigen Grenzen hinauszuwachsen. Warum wird aber diese Möglichkeit bisher vergleichsweise wenig genutzt? Für Professor Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier vom Heinz Nixdorf Institut der Universität Pader born mangelt es oftmals an der notwendigen Einsicht und Offenheit der Firmenchefs: „Zunächst einmal müssen KMU die weit verbreitete Kooperationsphobie überwinden. Selbst große, aber insbesondere kleinere Unternehmen sind auf Kooperationen angewiesen, um die Herausforderungen der Digitalisierung zeitgerecht zu bewältigen – Ko operationen mit Unternehmen in vergleichbaren Situatio nen, mit Unternehmensberatungen und mit einschlägigen Hochschulinstituten.“
Kooperationen
Vorher Unerreichbares wird möglich Professor Dr. Theresia Theurl, Institut für Genossenschaftswesen, Westfälische WilhelmsUniversität Münster, über die Vorteile unternehmersicher Zusammenarbeit und die Wichtig keit eines guten Kooperationsmanagements.
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er kennt es nicht: Man ist zu klein für größere Aufträge und zur Nutzung von kostenwirksamen Größenvortei len, man verliert Kunden, weil das Angebot zu wenig diversifiziert ist, man ist zu langsam bei der Entwick lung von Neuem, es fehlen Know-how und Erfahrung, man ist nicht in der Lage, gestiegene Risiken allein zu stemmen. Herausforderungen für KMU gibt es genug. Die demografische Entwicklung setzt manchen Unternehmen zu, sowohl was die Ge winnung von Fachkräften als auch das Halten von Kunden be trifft, die ohnehin bindungsscheuer und anspruchsvoller werden. Die Internationalisierung fördert den Wettbewerb weiter und er schwert es, die Kosten unterzubringen. Die steigende staatliche Regulierung mit ihren Auflagen und Vorgaben z.B. im Arbeits recht und Verbraucherschutz erhöht Kosten und schränkt unter nehmerische Freiräume ein. Dazu kommt die Digitalisierung, die Handel, Produktion und Arbeitswelt revolutioniert und wie ein Katalysator die anderen Herausforderungen weiter verstärkt. Für die Unternehmen ist sie nicht nur mit Chancen – neue Technolo gien, neue Wertschöpfungsketten, neue Geschäftsmodelle, neue Wege zum Kunden –, sondern auch mit hohen Investitionskosten verbunden. Zusätzlich können Wettbewerber, Kunden und Liefe ranten mit digitalen Geschäftsmodellen die eigene Existenz in Gefahr bringen. Auch die zunehmende Transparenz und Standar disierung von Prozessen trägt dazu bei.
Logistik und Marketing wird kooperiert. Alleine besser zu werden durch Investitionen und Restrukturierung kostet Zeit, erfordert innovative Ideen und häufig mehr Kapital als verfügbar ist. Die Vorzüge von Kooperationen gegenüber Fusionen und Akquisitio nen sind, dass die Unternehmen selbständig bleiben können, dass der Kapitalbedarf deutlich geringer ist, dass die Zusammen arbeit auf einzelne Bereiche beschränkt werden kann und dass eine Auflösung einfacher möglich ist. KMU erwarten von Koope rationen Kostensenkungen durch die Bündelung der Beschaffung und die Nutzung von Größendegressionen, die Erschließung neu er Märkte, Marktsegmente oder Geschäftsfelder. Auf der Wunsch liste stehen auch die Gewinnung zusätzlicher oder größerer Auf träge, die Stärkung der Innovationskraft und der An passungsfähigkeit durch die Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung, eine gemeinsame Spezialisierung oder die Diversifi zierung der Leistungsbündel und Kanäle zum Kunden oder eine Teilung und damit Senkung von Risiken. Dass sich dies positiv auf die Unternehmensergebnisse auswirkt, liegt auf der Hand.
Wer kooperiert, gewinnt Verwundern kann es nicht, dass nachhaltige Lösungen gesucht werden, wenn mittelständische Unternehmen trotz dieser Her ausforderungen selbständig und wettbewerbsfähig bleiben wol len. Gesucht sind Organisationen, die eigentlich Widersprüchli ches können müssen: Gleichzeitig klein bleiben und die Vorteile wirtschaftlicher Größe nutzen, gleichzeitig regional verwurzelt seine Identität behalten und als virtuelle Einheit global tätig sein, gleichzeitig die eigenen Stärken ausspielen, aber seine Schwä chen durch die Stärken anderer zu ersetzen. Solche Organisatio nen gibt es bereits: Zahlreiche KMU arbeiten heute enger und dauerhaft mit Lieferanten, Kunden, Wettbewerbern oder bran chenfremden Unternehmen aus dem In- und Ausland zusammen, meist auf der Basis von Verträgen oder in gemeinsamen Gesell schaften, manchmal auch ohne einen formellen Vertrag. Wie sie auch bezeichnet werden – Allianzen, Partnerschaften, Unterneh mensnetzwerke, Cluster, Kooperationen – und wie sie auch im Detail ausgestaltet sind, stets geht es darum, dass gemeinsam bessere Ergebnisse erzielt werden sollen als dies alleine möglich ist. Also eins plus eins ergibt drei oder wissenschaftlich formu liert: es entsteht eine Kooperationsrente. Im Vordergrund der ge meinsamen Aktivitäten stehen der Einkauf, Forschung und Ent wicklung, die Produktion und der Vertrieb. Doch auch bei IT,
seit 1984
www.brand-familyoffice.de
Unternehmenskooperationen | markt & wirtschaft 4 / 2016
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Dennoch wagen nicht alle KMU, die vor der Notwendigkeit strate gischer Weichenstellungen stehen, einen solchen Schritt. Er soll te jedenfalls gut überlegt, vorbereitet und umgesetzt sein. Die typischen Hürden und Fehler sind längst bekannt und können vermieden werden. Nicht überraschend steht im Vordergrund die Wahl falscher Partner. Oft sind es Kommunikationsprobleme, die eine Kooperation zum Scheitern bringen. Häufig berücksichtigt man zu wenig, dass Zusammenarbeit die Vereinbarung von Re geln und die Sanktionierung des Regelbruchs erfordert. Solche Regeln haben die Arbeitsteilung, die Kompetenzen, die Rechte und Pflichten zu enthalten. Oft unterbleibt eine detaillierte Festle gung der Ziele, die mit der Kooperation überhaupt erreicht werden sollen und eine Erfolgskontrolle, die auch zur Veränderung der Zusammenarbeit führen kann. Es zeigt sich, dass manche Eigen tümer und Manager Probleme damit haben, nicht mehr alleine entscheiden zu können, Kompromisse eingehen zu müssen, Unternehmensinterna offen zu legen. Daher zählt es zu den wich tigsten Voraussetzungen einer erfolgreichen Kooperation, sich immer wieder daran zu erinnern, dass mit ihr Ergebnisse erreicht werden können, die alleine nicht möglich wären. Dies ist nicht umsonst zu haben.
Professor Dr. Theurl: „Zusammenarbeiten kann gelernt werden. Es ist sicherzustellen, dass das durch die Kooperation Gewonnene nicht durch die Kooperation wieder verloren geht.“
Kooperieren kann man lernen Zusammenarbeiten kann gelernt werden. Es ist sicherzustellen, dass das durch die Kooperation Gewonnene nicht durch die Kooperation wieder verloren geht. Dafür braucht es einen guten Mix aus Regeln, Vertrauen in den Kooperationspartner und einem guten Kooperationsmanagement. Wichtig ist es, dass am Beginn eine Idee mit einem stimmigen Konzept, klaren Zielen und ge eigneten Partnern steht. Darüber hinaus muss sichergestellt sein, dass Menschen, die Selbständigkeit und Unabhängigkeit gewohnt sind, durch die Kooperation nicht überfordert werden. Zu ver stehen, dass Konflikte für eine Kooperation normal und Teil der Kooperationslogik sind, lässt sie auch überwinden. n
Kooperationen als Innovationsmotor
Überlebenshandwerkszeug für die Zukunft Deutschland ist ein Erfinderland. Zumindest was die Patentanmeldungen angeht, liegt Deutschland nach Einschätzung von Experten im internationalen Vergleich mit USA und Japan in der Spitzengruppe. Und doch rangiert Deutschland im Global Innovation Index nur auf Rang 12. Woran liegt das? Ulrike Stahl gibt Antworten.
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ereits zum achten Mal seit 2007 wird der Global Inno vation Index von der Cornell University zusammen mit INSEAD The Business School for the World und WIPO, der Weltorganisation für geistiges Eigentum veröffent licht. Weltweit insgesamt 141 Volkswirtschaften werden anhand von 79 Indikatoren hinsichtlich ihrer Innovationsfähigkeit und -leistung eingestuft. Besonders hoch kann diese in Deutsch land - 2015 auf Rang 12 - nicht sein. Ein Erklärungsversuch: Betrachtet man das Ganze differenziert, ist eine Innovation weit mehr als eine Erfindung! Sie ist die breite Durchsetzung einer Neuerung am Markt. Während Erfindungen meist von Einzelper sonen gemacht werden, gelingen Innovationen nur durch Koope ration. Genau diese Kooperationsfähigkeit ist in der auf Leistung und Umsatzziele getrimmten deutschen Unternehmensland schaft jedoch leider weitgehend verloren gegangen.
Konkurrenz-Denken ist ein Null-Summen-Spiel Der größte Innovationskiller in Deutschland ist wohl das „not-in vented-here-Syndrom“, also die Ablehnung von Ideen, die von außen kommen. Dahinter steht die vielfach vertretene Einstel lung, dass Erfolge nur wertvoll sind, wenn sie im eigenen Team oder in der eigenen Abteilung zu verzeichnen sind. Viele Men
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markt & wirtschaft 4 / 2016 | Unternehmenskooperationen
Ulrike Stahl denkt Kooperation nicht nur neu, sie lebt und lehrt sie auch. Seit 12 Jahren trainiert und coacht die Dipl.-Verwaltungswirtin Teams und Führungskräfte von DAX-Unternehmen und Mittelständlern.
schen haben persönlich regelrecht Angst davor, dass andere schneller, besser, kreativer sein könnten. Und wenn man keine eigenen Erfolge vorweisen kann, steht man immer noch besser da, wenn die anderen auch nicht glänzen können. Also wird die Konkurrenz, die längst nicht erst beim Wettbewerber, sondern oftmals bereits intern an der Team- oder Abteilungsgrenze be ginnt, möglichst klein gehalten. Übersehen wird dabei meist, dass Konkurrenz-Denken ein Null-Summen-Spiel ist. Langfristig gesehen gibt es im Unternehmen nur Verlierer – nicht nur was Innovationen anbelangt.
Das Miteinander fördern Kooperation kann nicht verordnet, sondern muss – im Idealfall durch eigene positive Erlebnisse – neu gelernt werden. Nachdem Erziehung, Schule und Personalentwicklung jahrelang den IchGedanken gefördert haben, muss dem Wir-Gedanken endlich er heblich mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das Miteinander muss wieder Bestandteil der Firmenkultur werden und zwar unter nehmensübergreifend. Ab und zu ein Team-Event genügt dafür nicht. Führung und Organisationsstrukturen müssen dazu auf den Prüfstand, denn die Mitarbeiter brauchen mehrfach Signale und Beispiele, dass Kooperationen wichtiger sind als Wettbewerb. Füh rung, Kommunikation und Konfliktbewältigung müssen mit genau dieser Absicht trainiert werden. Natürlich geht dies alles nicht von
heute auf morgen. Doch es lohnt sich! Schließlich ist Koopera tionsfähigkeit nicht nur irgendein Softskill, sondern das Überle benshandwerkszeug für die Zukunft. Kooperation verändert die Perspektive und inspiriert, den zu verteilenden Kuchen größer zu machen, anstatt um den vorhandenen zu kämpfen. Kooperatives Handeln macht nicht nur Innovationen erst möglich, es bindet die kreativen Mitarbeiter auch ans Unternehmen. Denn es fördert das Wohlbefinden und schafft ein besseres Arbeitsklima. Bleibt abzu warten, wie innovationsfähig Unternehmen, Führungskräfte und Mitarbeiter hierzulande in Sachen Kooperation sind. Das Ergebnis wird nachzulesen sein im Global Innovation Index 2016. n n Weitere Informationen: www.ulrikestahl.de
Gegen die Kooperationsphobie
Gemeinsam gewinnen Zugegeben, viele Unternehmen haben eine regelrechte Phobie gegen Kooperationen. Sie haben Angst davor, zu viele Informationen nach außen zu geben, ihr Know-how zu teilen und damit vielleicht sogar den Wettbewerb auf den Plan zu rufen. Ulrike Stahl beschreibt vier Kerndimensionen kooperativen Verhaltens. Ein gemeinsames Ziel verbindet Wir leben in einer abgrenzenden ICH-Perspektive. Hierarchische Strukturen, ergebnisorientierte Karrierepfade, konkurrierende Zielvereinbarungen und der Kampf um Budgets oder Leistungszulagen forcieren das. Deshalb über sehen wir leicht, dass wir immer Teil eines größeren Systems sind, mit dem wir gemeinsam gewinnen oder untergehen. Ein beiderseitiger Vorteil schafft Gewinner Wir sind es von klein auf gewohnt, auf Wettkampf zu setzen. Auch viele Unternehmen för dern Konkurrenzverhalten mehr als Kooperationsverhalten. Dabei gibt es am Ende immer einen Gewinner und einen Verlierer. Wer dazu bereit ist, ko-zentriert zu denken und zu handeln, sucht je doch immer nach dem beiderseitigen Vorteil, denn der macht alle Beteiligten zu Gewinnern. Wer im Kleinen teilt, profitiert im Großen Wir sind auf quick wins getrimmt. Es geht darum, möglichst schnell möglichst viel zu ha
ben. Das funktioniert scheinbar nur, wenn wir das, was wir haben, behüten und gleichzeitig möglichst viel dazubekommen. Dabei ist Teilen eine elementare Voraussetzung für eine erfolgreiche Ko operation. Es lohnt sich, zunächst etwas zu investieren, um dann von einem Ergebnis zu profitieren, das möglicherweise größer ist als der eigene Einsatz. Vertrauen schafft Vertrauen Wir erleben täglich Konflikte. Diese machen uns misstrauisch. Wir zögern, uns ohne Wenn und Aber auf andere Menschen einzulassen. Obwohl wir also vielleicht ko operieren möchten, sind wir dazu nicht bereit, solange wir be fürchten, dass andere unser Verhalten ausnutzen. Auf einer Ver trauensbasis funktioniert ein kooperatives Miteinander am besten, denn sie hilft insbesondere Konfliktsituationen effektiv zu bewäl tigen, weil wir darauf vertrauen, dass eigennützige Motive nicht über beziehungs- oder gemeinschaftsorientierte Motive gewinnen.
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Kooperation mit Zukunft
Voneinander profitieren Vom Nutzen einer Kooperation überzeugt sind die beiden Unternehmen META-Regalbau und SAFELOG sowie die Wirtschaftsförderungsgesellschaften Münsterland und Osnabrücker Land. Was versprechen sich die Partner von einer Zusammenarbeit? Seit Dezember 2015 kooperieren der Intralogistikexperte SAFELOG aus Kirchheim und der Lagerlogistikspezialist META-Regalbau aus Arnsberg. Die Herausforderungen der Branche sind groß. Neben dem stei genden Kostendruck in Lagern und der damit verbundenen Not wendigkeit, bestehende intralogistische Prozesse zu verändern, werden die Artikelvielfalt und auch die benötigte Kommissionier leistung durch die zunehmende Verbreitung von E-Commerce und Internethandel weiter zunehmen. In der Kooperation sehen sich die beiden Partner gestärkt, den Veränderungen des Marktes ge recht zu werden. „META und SAFELOG haben in der Vergangenheit gemeinsam erfolgreich Projekte realisiert und dabei festgestellt, dass sie her vorragend kooperieren. Das technisch ausgereifte Fachbodensys tem von META, ergänzt um das Beamershuttle von SAFELOG, gibt Kunden klare Vorteile bei der Kommissionierung: eine dras tische Reduktion von Fehlern im Entnahmeprozess und eine deutliche Produktivitätssteigerung, beschreibt SAFELOG-Ge schäftsführer Michael Wolter die Motivation für die strategische Kooperation.
Das Münsterland und das Osnabrücker Land verstärken ihre Zusam menarbeit, um den jeweiligen Wirtschaftsstandort gemeinsam voranzubringen. Was eigentlich selbstverständlich klingt, ist hier ein absolutes Novum. „Die Landesgrenze innerhalb Deutschlands zu überschreiten, ist uns bisher deutlich schwerer gefallen als außerhalb Deutschlands in Richtung Niederlande. Dort hin beste hen bereits zahlreiche Kooperationen. Mit unseren niedersächsi schen Nachbarn machen wir jetzt erst den Anfang“, erklärt Klaus Ehling, Vorstand des Münsterland e.V. und Sprecher der Wirt schaftsförderungskonferenz Münsterland. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stehen die thematisch- oder branchenorientierten Netzwerke. „Auf beiden Seiten gibt es Branchen und Wirtschaftsbereiche, die stark voneinander profi tieren könnten“, so Sonja Ende, Geschäftsführerin der WFO Wirt schaftsförderung Osnabrück GmbH. „Durch unsere Kooperation können sich die Unternehmen kennen lernen und ihre Erfahrun gen und Fähigkeiten miteinander teilen“, sagt Siegfried Aver hage, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Os nabrücker Land (WiGOS). Ein für münsterländische Unternehmen interessantes Netzwerk aus dem Osnabrücker Raum ist zum Beispiel das AutomotiveNetzwerk autOS. Hier haben sich Firmen aus der Automobil- und
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Kooperation mit Mehrwert: Michael Wolter, Geschäftsführer SAFELOG, und Dr. Klaus Vatter, Geschäftsführer METARegalbau (v.l.) Foto: META
Nutznießer sei der Kunde, der von durchgängigen IntralogistikLösungen, die auf einer abgestimmten Lagerplanung basieren, profitiere, so Dr. Klaus Vatter, Geschäftsführer META-Regalbau. „Wir wollen nicht einfach zwei Systeme verknüpfen, sondern ei nen Mehrwert für unsere Kunden erzielen.“ n
Kooperation besiegelt: Vertreter der Wirtschaftsförderung Osnabrück, Osnabrücker Land sowie der Wirtschaftsförderung Münsterland
Foto: Münsterland e.V.
Zuliefererindustrie zusammengeschlossen, um die Wahrnehmung der Automotive-Region zu stärken, Fachkräfte zu sichern und den Wissens- und Technologietransfer zu fördern. n
unilab übernimmt IT-Infrastrukturbereich von SYSTEC
Erweitertes Kerngeschäft Die SYSTEC GmbH hat den Geschäftsbereich IT-Infrastruktur an die unilab Systemhaus GmbH übertragen. Der Paderborner IT- und TK-Spezialist erweitert damit sein Kerngeschäft.
F
ür Karl-Heinz Claes war der Verkauf des Unternehmens bereichs eine strategische Entscheidung. Der SYSTECGeschäftsführer regelt mit der Übergabe der IT-Infra struktursparte frühzeitig seine Nachfolge und gestaltet für Kunden und Mitarbeiter eine sichere Zukunft. „Ich bin über zeugt, dass der eingeschlagene Weg für alle Beteiligten zukunfts weisend ist. Denn die unilab Systemhaus GmbH wird die beste henden Geschäftsbeziehungen im Bereich IT-Infrastruktur nicht nur fortführen, sondern mit Themen, wie z.B. Mobilität, Kommu nikation, Cloud und Sicherheit noch attraktiver gestalten“, be gründet Claes seine Entscheidung. Die Fortsetzung der erfolgrei chen Zusammenarbeit mit den bestehenden Kunden sowie die organisatorische und fachliche Einbindung der Mitarbeiter waren Claes bei der Suche einer Nachfolge für besonders wichtig. Nach
Die unilab-Geschäftsführung mit SYSTECGeschäftsführer KarlHeinz Claes (2.v.l.): Florian Beckmann, Sabrina Eßer, Thomas Dyroff und Uwe Strohbach (v.l.)
vorausgegangenen Verkäufen weiterer Unternehmensbereiche, wird sich die SYSTEC GmbH auf ihr Kern geschäft SoftwareLösungen im Bereich der Datenverwaltung und DokumentenManagement konzentrieren. n
Nachgefragt
„Win-win-Situationen für alle Beteiligten“ Uwe Strohbach, Vorstand und Geschäftsführer der unilab Unter nehmensgruppe Herr Strohbach, welche Motivation bzw. Notwendigkeit hat Sie dazu bewogen, den Geschäftsbereich IT-Infrastruktur zu übernehmen? Uwe Strohbach: Es ist immer eine interessante Option, die Kun denbasis zu erweitern. Wenn das Leistungsangebot zudem de ckungsgleich ist, lässt sich eine Integration sehr gut umsetzen. Außerdem ist es eine spannende Aufgabe, eine wirtschaftlich sta bile Unternehmensnachfolge anzutreten. Hier zeigt sich, dass die Kunden über Jahre gut gepflegt wurden und das Unternehmen anerkannt ist. Auf diese Weise entstehen für alle Beteiligten winwin-Situationen. Welche Wettbewerbsvorteile versprechen Sie sich durch den Erwerb? Uwe Strohbach: Die neuen Kunden werden, neben den bekannten Infrastrukturleistungen, von zusätzlichen Sparten der unilab profitie ren. Telekommunikation sowie Softwarelösungen für Informationslo gistik ergänzen das Portfolio hervorragend und schaffen so eine bessere ganzheitliche Betreuung. Hier sind wir vielen klassischen
Systemhäusern überlegen, die für diese weiteren Aufgabenstellungen immer einen dritten Dienstleister einbinden müssen oder mit dem Kunden gar nicht auf dieser Ebene kommunizieren. Ein Blick in die Zukunft: Sind Kooperationen mit branchenähnlichen Unternehmen für Sie ein Geschäftsmodell, um zum Beispiel das Megathema Digitalisierung der Geschäfts- und Arbeitsprozesse voranzutreiben? Uwe Strohbach: Wir sind immer offen für Kooperationen in den Segmenten, in denen wir aus eigener Kraft nicht schnell genug wachsen können oder noch einiges dazulernen müssen. Viele un serer starken Partner, wie die großen Telekommunikationsanbieter, setzen auf unser Know-how für die Lösungsintegration. Gerade das Thema M2M zeigt dieses ganz deutlich. Durch die Digitalisierung vieler Herstellerprodukte kommen immer mehr Daten zurück zum Hersteller. Diese müssen in geeigneter Form mit den Kundendaten in Bezug gesetzt werden. Hier fehlt es den reinen Kommunika tionsanbietern häufig an Softwarelösungen. Mit unserer speziellen Softwarelösung ILC treffen wir genau den Bedarf des Marktes und versprechen uns eine immer größere Vernetzung mit Kunden und Partnern auf dem Gebiet der Digitalisierung. n
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Netzwerktage OWL
Ohne Vernetzung geht es nicht Miteinander ins Gespräch kommen, Partnerschaften beschließen, Kooperations- und Geschäftspotenziale ausloten: Die Netzwerktage OWL am 22. und 23. November eröffnen verschiedenste Möglichkeiten.
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ute, innovative Produkte, eine etablierte Marktposition und motivierte Mitarbeiter: Das sind grundlegende Erfolgsfaktoren für Unternehmen. „Aber gerade im Mit telstand, in kleineren und größeren inhabergeführten Betrieben, kommt es auch auf einen weiteren Aspekt an“, weiß Sebastian Zemelka. „Ohne Netzwerke geht es nicht. Für Unter nehmer und Entscheider ist es wichtig, gut vernetzt zu sein. Damit erschließen sie sich dauerhaft stabile Chancen für ihr Geschäft und erarbeiten sich einen Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb“, sagt der Commercial Manager von MesseHAL, Ausrichter der ersten Netzwerktage OWL im Messezentrum Bad Salzuflen. „Die Netzwerktage OWL machen ihrem Namen alle Ehre: Es geht uns darum, eine völlig neue Netzwerkveranstaltung für die Region zu schaffen, um Entscheider aller Branchen miteinander ins Ge spräch zu bringen. Ostwestfalen-Lippe ist die Heimat des erfolg reichen Mittelstandes. Unter dem Motto ‚Regional vernetzt, nati onal erfolgreich’ schaffen wir mit den Netzwerktagen OWL eine interaktive und facettenreiche Netzwerkveranstaltung, die die Unternehmer der Region anspricht und sich als Business-toBusiness-Plattform an das Herz der Wirtschaft, den Mittelstand, wendet“, beschreibt Sebastian Zemelka. Die zweitägigen Netz
Sebastian Zemelka, Commercial Manager von MesseHAL: „Ohne Netz werke geht es nicht. Für Unternehmer und Entscheider ist es ent scheidend, gut vernetzt zu sein.“
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werktage OWL seien eine Plattform für jedes Unternehmen aus der Region. Groß seien die Chancen, hier neue Partnerschaften zu begründen sowie Kooperations- und Geschäftspotenziale zu erschließen.
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Entscheider miteinander ins Gespräch bringen
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Zu den Präsentationsformen zählen verschiedene Arten von Mes seständen und die Teilnahme an „Elevator Pitches“, also Kurz präsentationen auf der Bühne. Es wird auch einen Projekt-Pool, Workshops und eine Speed-Dating-Area geben. In der Speed-Da ting-Area können Teilnehmer schnell und effizient mit vielen Un ternehmern und anderen Profis in Kontakt treten, denn die Ge sprächspartner werden nach wenigen Minuten gewechselt – so kommt jeder mit jedem ins Gespräch. Im Projekt-Pool präsentie ren Unternehmer ihre aktuellen Projekte und finden Experten als potenzielle Partner – von der Kooperation bis hin zur Finanzie rung. Bei den Workshops erhalten Teilnehmer für 90 Minuten eine Bühne, um ihr spezielles Wissen den Besuchern in einem separaten Raum vorzustellen. Dabei gehe es auch immer darum, sich dem qualifizierten Nach wuchs zu präsentieren. „Unternehmen sind immer mehr gefor dert, ihre Fachkräfterekrutierung sicherzustellen. Unsere neue Netzwerkveranstaltung schafft den Raum dafür, neue Talente zu gewinnen“, sagt Sebastian Zemelka. n
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Vortragsveranstaltung
Die richtigen Schritte rechtzeitig planen Mit einm Vortrag zum Thema „Wirtschaftliche und rechtliche Vermögensnachfolge“ unterstreicht die Brand & Co. Vermögensbetreuung erneut ihre Beratungskompetenz. Über den Tag hinaus planen, die richtigen rechtlichen Schritte unternehmen, auf den Notfall vorbereitet sein, so zeigt die Unter nehmerfamilie Verantwortung gegenüber allen Familienmitglie dern, Mitarbeitern im Unternehmen und sonstigen betroffenen Personen. Gemeinsam mit dem Netzwerkpartner Dr. Anhuef Familiy Office greifen Jörg-Dieter Brand, Brand & Co. Vermögensbetreuung, und Klaus-Joachim Riechmann, Riechmann Rechtsanwälte, aktuelle Themen auf, die sich mit den besonderen Bedürfnissen von Fa milienunternehmen beschäftigen. Dr. Rüdiger Anhuef, Dr. Anhuef Familiy Office, spricht zum Thema „Von der Finanzplanung zur Erbschaftsplanung – Der rote Faden“. Über die Fallstricke des Erbrechts informiert Klaus-Joachim Riechmann, der zusätzlich auch individuelle Rechtsgestaltungen aufzeigt. „Ist der Notfallkoffer gepackt? Wie Unternehmer rechtzeitig Verant wortung übernehmen“ ist Thema des Vortrags von Jörg-Dieter Brand.
Unternehmerfamilien im Fokus: Jörg-Dieter Brand, Brand & Co. Vermögensbetreuung; Dr. Rüdiger Anhuef, Dr. Anhuef Familiy Office und Klaus-Joachim Riechmann, Riechmann Rechtsanwälte (v.l.)
n Tipp: Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 21. April, um 18.30 Uhr im Hotel Holiday Inn in Minden statt. Weitere Informationen und Anmeldung per E-Mail: fo@brand-partner.de
BVMW-Veranstaltungsvorschau n Meeting Mittelstand Die Strahlkraft der Unternehmensmarke: Employer Branding und die Marke „Mein Heimathafen“ Mi. 27.04.2016, Beginn: 18:00 Uhr, Ende: 21:00 Uhr Flughafen Paderborn/Lippstadt GmbH, Flughafenstraße 33, Büren-Ahden 18:00 Uhr Begrüßung der Gäste und Eröffnung Udo Wiemann, Bundesverband mittelständische Wirtschaft 18:10 Uhr Begrüßung der Gäste: Die Wirkung der Marke Dr. Marc Cezanne / Klaus Marx Flughafen Paderborn/Lippstadt GmbH 18:30 Uhr Wertigkeit: Die Markenbildung der Unternehmen Mirco Welsing, Geschäftsführer TMC GmbH 19:15 Uhr Employer Branding im Personal Recruiting Judith Pohlmeier, UNITY AG BVMW Geschäftsstelle Gütersloh • Paderborn • Höxter fon 0 52 51.6 86 03 67 fax 0 52 51.6 86 23 28 www.paderborn.bvmw.de erika.schumacher@bvmw.de
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Marketingevents bieten aufgrund des unmittelbaren Kontaktes zur Zielgruppe die Möglichkeit der multisensualen Botschaftsvermittlung. Foto: Urheber homy_design
Eventmarketing
Wenn Markenbotschaft und Reize kombiniert werden Emotionalisierung und Erlebnisorientierung gehören zu den wichtigsten Trends in der aktuellen Unternehmenskommunikation - das ist das Ergebnis des FAMAB Research 2016. Prof. Dr. Cornelia Zanger, Lehrstuhl Marketing und Handelsbetriebslehre an der TU Chemnitz, erläutert die Ergebnisse.
E
s bestätigte sich, dass Events ein unverzichtbarer Bau stein einer zeitgemäßen Marketingkommunikation über alle Branchen hinweg sind. Bei 2,14 Mrd. Euro liegt aktuell das Budget, das von deutschen Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten in Events investiert wird. Rund 1/3 der befragten Kommunikationsverantwortlichen erwarten in den nächsten Jahren einen weiteren Budgetanstieg. Und das nicht ohne Grund. Eventmarketing - vor dem Hintergrund der Wertewandel-Diskussi on Anfang der 90er Jahre entstanden - ist in der Unternehmen spraxis angekommen und hat sich als eigenständiges Instrument der Marketingkommunikation etabliert. Als Kommunikationsinstrument steht Eventmarketing ganz im Dienste der Vermittlung von Marketingbotschaften. Während Kommunikationsinstrumente wie klassische Werbung oder On line-Kommunikation ihre Zielgruppen (lediglich) über visuelle und auditive Reize ansprechen, bieten Events aufgrund des un mittelbaren Kontaktes zur Zielgruppe die Möglichkeit der multi sensualen Botschaftsvermittlung. So können zusätzlich auch der Geruchs-, Geschmacks- oder Tastsinn erreicht werden. Darüber hinaus erzeugt zum Beispiel Fahren auf einem Hindernisparcours während des Launch Events für ein neues Automobilmodell vesti buläre Reize (Gleichgewichtssinn). Die gezielte Verbindung von Markenbotschaften mit diesen verschiedenen Reizen führt zu einer intensiven Aktivierung der Eventbesucher und damit zu ei
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ner verbesserten Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung der während der Veranstaltung gebotenen Informationen.
Marketingbotschaften werden in einen überraschenden Kontext gestellt Die Entwicklung und Umsetzung multisensualer Eventkonzepte stellt hohe Anforderungen. Marketingbotschaften werden in einen besonderen, neuen, oft überraschenden Kontext gestellt und füh ren dabei die Eventbesucher bewusst in die inszenierte Welt der einladenden Marke bzw. des Unternehmens. Dabei müssen Events immer eine Story erzählen, die auf einer kreativen Idee aufbaut und die Eventbesucher aktiv einbezieht. Da Events ziel gruppenfokussiert ausgerichtet werden, kann mit dem Event ein hoher Grad an Individualität und infolgedessen auch eine hohe Kontaktintensität erreicht werden. Kundendialog und direkte Kommunikation mit der Zielgruppe werden möglich. Für die professionelle Entwicklung und Umsetzung von Events spielen Event- bzw. Live-Kommunikationsagenturen eine wichtige Rolle. Zur Durchführung sowie zur Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen nehmen laut FAMAB Research 34,6 Prozent der eventveranstaltenden Unternehmen die Unterstützung von Agen turen in Anspruch. Bei der Wahl einer Agentur sind Zuverlässig keit und fachliche Kompetenz die wichtigsten Kriterien für die befragten Kommunikationsverantwortlichen. Deutsche Unterneh men setzen Eventmarketing sowohl zur Kommunikation mit Ziel
gruppen im „Business-to-Business“ (Anteil rund 63%) und „Business-to-Consumer“ Bereich (Anteil rund 37%) ein. Als die bedeutendsten Eventtypen konnten in der FAMAB- Studie Jubiläen, Einweihungen, Festakte, Galas und Tage der offenen Tür iden tifiziert werden. Kick-Off-Meetings sind eine besonders erfolgversprechende Veranstal tungsform, um eine enge Bindung zwischen dem Unternehmen und seinen internen Zielgruppen aufzubauen. Presseevents aktivieren Medienvertreter zur Teilnahme und positiven Berichterstattung. Als technisch neue Elemente werden in den nächsten Jah ren 3 D-Projektionen, Augmented Reality, transparente Screens sowie Apps und 3 DPrint als Give Aways an Bedeutung gewinnen.Die Befragung der Kommunikationsverant wortlichen zeigt, dass die Mehrheit (83,4%) der Unternehmen Events ergänzend und unterstützend zu anderen Kommunikationsinstrumenten einsetzen, um Synergien beim Einsatz der Instrumente zu nutzen und einen einheitlichen Markenauftritt sicherzustellen. Cross-Media-Kommunikation liegt folglich im Trend. Insbesondere Maßnahmen der Live Kommunikation wie Events und Messen und der Online Kommunikation werden zukünf tig stärker vernetzt – das meinen die Kommunikationsverantwortlichen im FAMAB Re search. Neben dem Einsatz von Social Media zur Unterstützung des Prozesses der Re gistrierung und zur Steigerung der Interaktionen von Besuchern während der Veranstaltung, werden auch virtuelle Umgebungen dem Besucher eine neue Erfahrung bieten (z. B. Einsatz von Augmented Reality, Geocatching) oder sogar eine virtuelle Teil nahme an der Veranstaltung (Webinare, virtuelle Konferenzen) ermöglichen. Social Media wird maßgeblich zur Etablierung von sogenannten Hybrid-Events beitragen und sowohl vor, als auch während und nach der Veranstaltung eingesetzt werden und auf diese Weise die Reichweite von Events erhöhen und deren zeitliche Ausdehnung in der Community auch nach dem eigentlichen Event ermöglichen. Eine virtuelle Begleitung von Events ist über die genannten Punkte hinaus auch wirtschaftlich interessant, da sie deutlich weniger Kosten für das eventveranstaltende Unternehmen verursacht als der Einsatz klassischer Medien. Online- und Social Media Kommunikation stehen nicht - wie teilweise befürchtet - im Widerspruch zum Eventmarketing, sondern unterstützen die einzigartige Kommunikati onsqualität von Events und helfen die erlebnisorientierte, mutisensuale Ansprache der Eventbesucher nachhaltiger und wirkungsvoller zu gestalten. Als interessantes Beispiel dazu können von Unternehmen inszenierte Flashmob-Events dienen. Unternehmen kreieren das Event an öffentlichen Plätzen (z. B. Nickolaus Event der Deutschen Bahn am Frankfurter Hauptbahnhof) und die zufällig anwesenden Besu cher werden spontan in das Event involviert. In der Regel wird mit Musik, Tanz und überraschenden Aktionen gearbeitet. Begeisterte Zuschauer fotografieren ebenfalls spontan und machen das Event über Youtube sehr schnell bekannt. Sehr interessant ist es in diesem Kontext, mehr über die Wirkungsmechanismen von Events beim einzelnen Eventteilnehmer und in der Eventcommunity zu erfahren. Des halb liegt im Bereich der Wirkungsforschung von Events gegenwärtig auch der Schwer punkt der wissenschaftlichen Forschung zum Eventmarketing. Zu den Forschungsergeb nissen im Eventmarketing tauschen sich die Wissenschaftler mit Eventpraktikern auf der jährlichen Konferenz „Eventforschung“ an der TU Chemnitz aus. Die Konferenz findet in diesem Jahr am 28. Oktober bereits zum achten Mal statt. n
KONTEXT Der Lehrstuhl Marketing und Handelsbetriebslehre der TU Chemnitz hat im Herbst/ Winter 2015 Kommunikationsverantwortliche aus insgesamt 461 Unternehmen aus 13 Branchen repräsentativ zu Kommunikationsetats, der Aufteilung auf die einzel nen Kommunikationsinstrumente und zu den Trends in der Unternehmenskommuni kation befragt. Auftraggeber war der FAMAB Kommunikationsverband e.V.. Als Inte ressenvertretung der Branche in Deutschland repräsentiert er über 250 qualitätsgeprüfte Mitgliedsunternehmen der Kommunikationsbranche mit circa 15.000 Mitarbeitern. n n Mehr unter: www.famab.de
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Augmented Reality
Wenn Werbung aus dem Rahmen fällt Wie können sich Unternehmen auf einer Messe aufmerksamkeitsstark präsentieren und sich von der Masse abheben? Mit Augmented Reality lassen sich Besucher begeistern.
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ugmented Reality, kurz AR, zählt zu den innovativsten und spannendsten Möglichkeiten, die das digitale Mar keting derzeit zu bieten hat. Diese Technologie er möglicht eine Verschmelzung der tatsächlichen Realität mit der erweiterten Wirklichkeit, die dem Betrachter ergänzende virtuelle Informationen zu bestimmten Produkten auf dem Smartphone oder Tablet anzeigen. So kann man beispielsweise Printmedien, wie Messekataloge, Kundenbroschüren oder Produkt kataloge mit Augmented Reality erweitern. Ein weiteres Einsatzgebiet bietet Augmented Reality auf Veran staltungen und Messen, wenn das gesamte Produktsortiment aufgrund von Platzmangel nicht präsentiert werden kann. Ganze Ausstellungsräume, Maschinen und Anlagen, aber auch der Blick ins Innere von Produkten, wird durch die Visualisierung mit Aug mented Reality möglich. So können Aussteller auch mit einem kleinen Messestand die große Aufmerksamkeit der Messebesu cher erreichen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und reichen vom Tischaufsteller mit Willkommensnachrichten, über Fotoböden, auf denen Maschinen oder Anla gen präsentiert werden können, bis hin zu RollupDisplays, aus dem eine Person heraustritt und das Unternehmen vorstellt. Mit dem Einsatz der erweiterten Realität verfügen Unternehmen über ein eindrucksvolles Werkzeug, um Kunden und Besucher auf ihre Produkte und Leistungen aufmerksam zu machen. Sie können den Messebesuchern Einblicke in Bereiche geben, die normalerweise in dieser Art nicht sichtbar wären. Dazu kommt, dass die Kunden nicht nur zuschauen, sondern tatsächlich be teiligt sind. „Sorgen Sie also dafür, dass nicht nur der Besucher direkt am Stand, sondern auch vorbeigehende Menschen auf Ihr
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Entsorgung und Verwertung von
Aufmerksamkeit auf der Messe erreichen: Aus diesem Rollup-Display tritt eine Person heraus und stellt das Unternehmen vor. Foto: Neuland-Medien GmbH & Co. KG
Standkonzept aufmerksam gemacht werden. Augmented Reality bietet Ihnen die Möglichkeit, aus der Masse hervorzustechen, Kunden zu begeistern und in Erinnerung zu bleiben“, beschreibt Neuland-Geschäftsführer Christian Terhechte die Vorzüge dieser Technologie. n n Weitere Bespiele zum Thema: www.mawi-westfalen.de
KONTEXT Neuland-Medien setzt Werkzeuge aus dem Bereich Neue Me dien zielgerichtet für Unternehmen unterschiedlicher Bran chen ein. Im Fokus steht das Motto: Wissen, was wie begeis tert. Sowohl in der Konzeption und Umsetzung als auch in der Begleitung von Webprojekten ist dies spürbar. Neuland-Medi en arbeitet nach dem Prinzip 1+1=3 und kooperiert mit Hochschulen sowie Experten aus der Region, um die so ent stehenden Dienstleistungen stetig zu optimieren. Diese set zen sich aus den Bereichen Webdesign und Webprogrammie rung, Erklärfilm, Augmented Reality sowie Online-Marketing und im speziellen Social Media zusammen. n n Weitere Informationen: www.neuland-medien.de
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Begrünung auf dem Messestand
Blickfang und Schalldämpfer Messen sind ein Highlight für Besucher. Es gilt viel zu sehen, Neuheiten zu bestaunen und wichtige Kontakte zu knüpfen. Da der Andrang sehr groß ist, müssen Aussteller alles daran setzen, mit dem Messestand für Aufmerksamkeit zu sorgen.
E
s sind die ersten drei Sekunden, die wirklich zählen. In dieser Zeit entscheidet sich ein Besucher, ob er sich dem Stand nähert oder ob er weiter geht. Die Wahrnehmung ist geprägt vom Unternehmensnamen, den ausgestellten Pro dukten und dem Aufbau des Standes. Lebendige Stände, auf denen Produkte zum Anschauen und Anfassen ausgestellt werden, wo Informationsmaterial bereit liegt, und die ansprechend begrünt sind, werden von Besuchern gerne betreten. Der Messeauf tritt vermittelt Professionalität und Corporate Identity des ausstellenden Unternehmens. Details wie eine Begrünung und Dekorationen hinterlassen – meist unbewusst – den ersten positiven Eindruck. Pflanzen im Vordergrund, mit einem kräftigen Grünton, üppigen Blättern und stilvoller Form ziehen die Blicke an. Der Besucher geht langsamer, sein Blick wandert von der Pflanze zu den Produkten und bleibt schließlich beim Stand personal hängen. „Werden die richtigen Pflanzen mit passenden Gefäßen kombiniert, fügen sie sich in das Bild des Messestandes ein. Vom Tischgefäß bis hin zu Großbäumen bietet die Messe begrünung vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten“, sagt Dipl.-Ing. (FH) Gartenbau Christi an Engelke, Geschäftsführer der Engel und Engelke Raumbegrünung GmbH. Pflanzen wür den außerdem die Exklusivität und Funktionalität der Produkte unter streichen und zum Beispiel Möbel stücke gekonnt in Szene setzen. Der persönliche Kundenkontakt steht bei vielen Messen im Vorder grund. Eine ungestörte Rückzugs möglichkeit schafft eine besondere Gesprächsatmosphäre, die durch eine lebendige, grüne Wand reali siert werden kann. Spezialisten für die professionelle Begrünung: Die zertifizierten Raumbegrüner wissen, welche Pflanzen sich am besten für den Messestand eignen.
Auf dem Messestand setzen Grünpflanzen Akzente und verbessern außerdem die Akustik. Fotos: Engel & Engelke
„Wir haben diese gesonderten Be reiche für ruhige Gesprächszonen schon mehrfach umgesetzt. Das Er gebnis ist beeindruckend. Um eine Sitzgruppe platziert, verbessert die grüne Wand die Akustik. Die Pflan zen dämpfen den Schall und halten die laute Geräuschkulisse der Mes sehalle zurück“, so Christian Engelke. Auch für Pflanzen bedeutet eine mehrtägige Messe Stress: Kein Ta geslicht, meist wenig Wasser und trockene Luft – das setzt ihnen zu. Eine professionelle Begrünung be ginnt mit der Auswahl der richtigen Pflanzen. Das zertifizierte Raumbe grünerteam wählt Pflanzen aus, die wenig Licht benötigen und dickere Blätter haben, die das Wasser spei
chern. Zu beachten sind auch der Stand ort auf dem Messestand und die Verwen dung geeigneter Gefäße mit stabilem Stand. Diese sollten auch über eine Was serversorgung verfügen, damit bei länge rer Messedauer auch eine Be gießung möglich ist. Damit auch am letzten Mes setag der Stand noch so attraktiv wie am ersten Tag aussieht. n
n Weitere Informationen: www.raumbegruenung-owl.de
Kongress- und Eventzentrum Stadthalle Bielefeld
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Messen und Events | markt & wirtschaft 4 / 2016
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MARTA Herford
Besonderer Ort für besondere Momente Tagungen, Konferenzen und Produktpräsentationen: Um Kunden und Neukunden für ihre Events zu begeistern, setzen immer mehr Unternehmen auf exklusive und außergewöhnliche Locations.
D
as MARTA Herford ist so ein besonderer Ort, der die Wirtschaft und die Bildende Kunst für einen Augen blick miteinander verschmelzen lässt. Das Museum für zeitgenössische Kunst mit besonderem Blick auf Archi tektur und Design fasziniert bereits beim Anblick von außen: Das markante Formengebilde, das Stararchitekt Frank Gehry hier ge schaffen hat, überrascht und fasziniert auch im Inneren. Ausstel lungsräume, Veranstaltungsforum, Gastronomie, Seminarräume und Büros schaffen eine besondere Atmosphäre und bieten Raum für unterschiedliche Anlässe. „Die erlebbare Nähe von Tagungsund Ausstellungsräumen ist uns Anliegen und Verpflichtung zu gleich. Ob als geistige Erfrischung zwischendurch, als Auftakt oder krönender Abschluss: Wir bieten eine sinnvolle Kombination aus inspirierendem Kunsterlebnis im Rahmen einer kompetenten Kurzführung und anregender Arbeitsatmosphäre in grandiosen Räumlichkeiten. Es ist das Gesamtkonzept aus Kunst, Architek tur und Design, das jedes Event zu einem Erlebnis macht“, erläu tert Veranstaltungsmanagerin Nicola Sudhues.
Raum für besondere Momente: Mit kreativen Speiseformaten können die Gäste einzigartige Erlebnisse genießen.
Die kupferbar im Marta: Ein inspirierender Ort für anregende Gespräche
Von der Konferenz bis zur Kunst: Individuelle Raum-Erlebnisse Das Marta-Forum bietet mit seinen großzügigen 380 Quadratme tern Fläche den idealen Rahmen für Galas, Jubiläen oder Pro duktpräsentationen oder eine kleine Messe. Durch flexible Be stuhlung und individuelle Raumgestaltung sind die Veranstaltungsmöglichkeiten nahezu unbegrenzt. Für Empfänge eignet sich besonders die repräsentative und herausragende Kulisse in der Lobby. Kanadischer Ahorn verleiht ihr eine warme Atmosphä re. Die große Fensterfront zur Flussseite lässt sich besonders bei sommerlichen Temperaturen ideal für Stehempfänge und Cate rings mit Personen zwischen 80 und 400 Gästen individuell nut zen. Die drei Seminarräume sind wie geschaffen für kleinere und größere Tagungen und Workshops. Durch ein einfaches Raumtei lungskonzept lassen sich die Räumlichkeiten an die Teilnehmer zahl anpassen, so dass zwei bis maximal 80 Personen Platz finden. Einzigartig ist die kupferbar, die auf zwei Etagen mit ihrem außer gewöhnlichen Ambiente verschiedenen Anlässen wie ein GetTogether oder Dinner einen besonderen Rahmen verleiht.
„Wir inszenieren Erlebnis- und Genusswelten für Stunden“ Hier ist das Wirkungsfeld von Andreas Oehme. Seit Mai letzten Jahres betreibt er die kupferbar im Marta, nachdem er bereits seit einigen Jahren für das Catering im Marta zuständig ist und mit seinen kreativen Speiseformaten kulinarische Akzente setzt. Au ßergewöhnliche Orte der Kultur faszinieren und inspirieren ihn zu
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markt & wirtschaft 4 / 2016 | Messen und Events
Kanadischer Ahorn in der Lobby: Die repräsentative und herausragende Kulisse eignet sich für Empfänge. Fotos: Marta
genussvollen Kreationen. Vom köstlichen Fingerfood, das viel Raum für Kreativität und kulinarische Experimente bietet, bis hin zum erlesenen Menü – wobei Frische, Qualität und Kreativität für jedes Gericht die wichtigsten Zutaten darstellen. „Es sind besondere Orte, die Raum schaffen für besondere Mo mente und die wiederum durch besondere Speiseformate zu be sonderen Erlebnissen werden“, beschreibt Andreas Oehme seine Philosophie. Es sei die Kunst der kulinarischen Verführung, die immer noch über den Erfolg von Feiern und Veranstaltungen ent scheide, ist der Cateringspezialist überzeugt. Das treibt ihn täg lich an. „Unser Ziel ist es, dass sich die Gäste wohlfühlen und der Gastgeber glänzt“, so Andreas Oehme. n n Weitere Informationen: www.marta-herford.de
Die Stratosphäre wird zur Bühne: In 40.000 Meter Höhe präsentieren sich Logos, Produkte oder Maskottchen.
Botschaften aus 40.000 Metern Höhe
Marketing am Rande des Weltalls Ein neues Produkt, das sich vom „Weltall“ aus erstmals der Öffentlichkeit präsentiert, oder ein neues Firmenlogo, das aus der Stratosphäre seine Wirkung auf die Erde „strahlt“: Hier handelt es sich nicht um eine Szene aus einer Science Fiction-Story, sondern um ein außergewöhnliches Marketingkonzept des Blomberger Unternehmens Stratoflights.
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nternehmen müssen sich heute immer wieder etwas Außergewöhnliches einfallen lassen, um ihre Bot schaften aufmerksamkeitsstark an die Zielgruppe zu senden. Mit Inszenierungen von Produkten, Logos und Maskottchen in der Erdatmosphäre – in 40.000 Meter Höhe haben die kreativen Gründer aus Lippe eine Geschäftsidee entwi ckelt, die bei Unternehmen verschiedenster Branchen bereits für Begeisterung und besondere Aha-Erlebnisse gesorgt hat. Dabei ist diese besondere Marketingidee eher einem Zufall und der Experimentierfreude der drei Freunde Marcel Dierig, Tobias Lohf und Marvin Rissiek zu verdanken. Die Studenten sind passi onierte Kurzfilmer, ihre Ergebnisse stellten sie bisher auf Youtube zur Schau. Bei der Umsetzung eines Projektes stießen sie an ihre Grenzen, weil sie hier im wahrsten Sinne des Wortes „höher hin aus“ mussten und ihre eigenen Möglichkeiten nicht ausreichten. Bei der Recherche, wie das gelingen könnte, stießen sie auf einen amerikanischen Professor der Meteorologie, der sie auf die geni ale Idee brachte: Mit einem Wetterballon und einer Kamera ka men sie ihrem Vorhaben sehr nahe. Etwa ein halbes Jahr haben die Tüftler experimentiert, dann haben sie sich auf „Mission Stra tosphäre“ begeben. „Wie ist das mit der Kälte hoch oben in 40.000 Meter Höhe? Erlaubt die Flugsicherung so eine Expedition in die Stratosphäre? – als wir alle Fragen geklärt hatten, sind wir mit einem Wetterbal lon von etwa zwei Meter Durchmesser und einer Kamerasonde unterhalb des Ballons, gestartet. Die Kamera zeichnet während des Flugs Live-Bilder auf und überträgt sie auf eine Leinwand am Boden “, beschreibt Tobias Lohf den „Jungfernflug. Die beeindru ckenden Bilder, die die Kamera eingefangen hat, stellten sie auf Youtube –überwältigend fiel die Resonanz aus. Anfragen von Un ternehmen häuften sich. Für die Studenten war schnell klar, dass sie diese „himmlische“ Erfolgsgeschichte fortsetzen wollten. Sie gründeten ihr eigenes Unternehmen mit dem viel versprechenden Namen Stratoflights, um ihrer Tätigkeit noch mehr Professionali tät zu verleihen. Mittlerweile haben die jungen Gründer zahlrei che Stratosphären-Flüge durchgeführt und so für viele Unterneh men Botschaften in die Lüfte gesandt. „Einsatzmöglichkeiten gibt es viele. Neben Firmenfeiern sind auch PR-Events oder Pro dukt-Launches für dieses außergewöhnliche Erlebnis geeignet“, so Tobias Lohf. Was sich so einfach und unkompliziert vor den Gästen darstellt, setzt im Hintergrund jede Menge Vorbereitung
und technisches Know-how voraus. Neben dem Wetterballon und einem Fallschirm, kommen eine Kamera, ein GPS-Gerät sowie eine Befestigungsmöglichkeit für die auf Mission gehenden Pro dukte oder visualisierten Botschaften zum Einsatz. Die Kamera filmt das Objekt, in dessen Hintergrund die Stratosphäre zu se hen ist. „Alles muss extrem leicht und robust sein, aber auch die extremen Bedingungen in der Stratosphäre aushalten“, erläutert Lohf. Parallel zum Flugevent lässt sich auch ein Luftballon-Mas senstart organisieren, der die Gäste noch aktiver in das Gesche hen einbezieht und das Gemeinschaftserlebnis unterstreicht. „Jeder Teilnehmer kann auf einer Karte seinen besonderen Wunsch für die Zukunft schreiben. Diese wird am Ballon befestigt und hebt gemeinsam mit den anderen Ballons und dem Stratos phärenballon ab in die Lüfte – natürlich wird vorher gemeinsam der Countdown gezählt“, beschreibt Marcel Dierig.
Unternehmensevent: Der Stratosphärenballon und viele kleine Luftballone gehen auf die Reise. Fotos: Stratoflights
Dieses Event habe nicht nur für die geladenen Gäste eine nach haltige und unvergessliche Wirkung. Es lasse sich auch für die Pressearbeit einsetzen, sind sich die Jungunternehmer einig: „Das spektakuläre Foto- und Videomaterial und die Geschichte dahinter bieten sich für eine Veröffentlichung auf der Homepage und den verschiedenen Social Media-Kanälen an. Eine Kombina tion aus Live-Event und Filmproduktion ist ebenfalls möglich“, beschreibt Tobias Lohf die Möglichkeiten. Die „Himmelsstür mer“ sind mit ihrer Idee schon hoch hinaus gekommen – das spornt sie an, mit weiteren spektakulären Aktionen zu begeistern. Eine konkrete Idee haben die drei bereits: Mit einem interaktiven 360-Grad-Video schaffen sie die Illusion einer virtuellen Welt. Und somit mal wieder ein besonderes Seherlebnis. n n Weitere Informationen: www.stratoflights.com
Messen und Events | markt & wirtschaft 4 / 2016
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Foto: bettorodrigues
Trends und Innovationen am Messestand
Technik, die begeistert Per Schwarz, Geschäftsführer Nord Display GmbH, über den Einsatz multimedialer Technik auf Messen.
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er Einsatz von multimedialer Technik lohnt sich prin zipiell für jeden Aussteller und jede Branche. Prinzipi ell deshalb, weil zwar nicht jedes Produkt zwingend einer technischen Unterstützung bedarf, multimediale Elemente auf Messen aber immer als angenehm und interessant empfunden werden. Besonders Aussteller von hochkomplexen oder erklärungsintensiven Produkten können von Multimedia profitieren, um möglichst vielen Besuchern den Sachverhalt in klusive einfacher Beispiele zu erläutern. Der aktuelle technische Stand bietet eine Fülle an interessanten Möglichkeiten für den Einsatz von Multimedia am Messestand. So sind dank Smart-TV, Beamern, Tablets & Co. interaktive Spiele mit Touchpanels oder Kinect-Anwendungen, interessant aufberei tete Zusatzinformationen in 3D und intuitive Oberflächen zur
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markt & wirtschaft 4 / 2016 | Messen und Events
Datenerfassung, beispielsweise im Zuge eines Gewinnspiels oder zur Newsletter-Anmeldung, möglich. Insbesondere Kinect von Microsoft bietet vielen Unternehmen die Möglichkeit, ihre Produkte virtuell darzustellen und dabei gleich zeitig für die Nutzer zusätzlich interaktiv erlebbar zu machen. Damit wird Virtual Reality auch für kleine Unternehmen endlich bezahlbar. Anwendungsbereiche auf Messen gibt es hier sehr vie le, wie etwa die virtuelle Nutzung von noch nicht bestehenden Prototypen oder eine detaillierte und großformatige 3D-Darstel lung von kleinsten Teilen oder Bauteilen in Medizin, Technik und Industrie. Eine sehr spannende Variante sind Kinect-Anwendungen. Nicht selten sorgen sie durch ihren interaktiven und leicht handhab baren Charakter für große Begeisterung und Wow-Effekte. Jedoch passt dieses Medium nicht zu jeder Präsentation. Seine Sinn haftigkeit ist vor allem durch das jeweilige Produkt abhängig. Besonders für interaktive und virtuelle Vorstellungen von Produk ten in 3D sind Kinect-Anwendungen ideal geeignet und mit Mi crosoft HoloLens und Oculus Rift stehen bereits die nächsten spannenden Präsentationsmöglichkeiten für 2017/2018 in den Startlöchern. Insbesondere Videopräsentationen gehören seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Kanälen auf Messen. Gut platziert und nicht zu aufdringlich eingesetzt, bieten sie ansprechende Zusatzinformationen zum Unternehmen oder dessen Produkte und kön nen, vor allem Dank der Kombination aus Bild und Ton, emo tionale Effekte hervorrufen. Tablets und Touchgeräte aller Formen eignen sich besonders gut zur unmittelbaren Interaktion mit dem Besucher. Inhalte werden so nicht nur wesentlich dynamischer dargestellt, sondern können direkt vom Besucher beeinflusst und virtuell getestet werden. Bildershows, Mini-Spiele oder Demonstrationen einzelner Pro duktbestandteile sprechen zudem alle Sinneskanäle an und wer den durch den interaktiven Charakter wesentlich besser erinnert. Ähnlich verhält es sich mit kostenlosen Apps und QR-Codes,
auch wenn diese zunächst oft weniger interaktive Möglichkeiten bieten. Smartphones sind schon längst ein fester Bestandteil im privaten wie beruflichen Alltag geworden und können daher un kompliziert in die eigene Präsentation mit einbezogen werden. Es bietet sich hier etwa die Möglichkeit, potenzielle Kunden stärker an das eigene Unternehmen zu binden, indem über die eigene App regelmäßige Informationen und andere spannende Aktionen angeboten werden. Mit einem QR-Code auf Leinwänden, Prospekten oder Flyern wird der Besucher jeder Zeit und ohne großen Aufwand auf spezielle Zielseiten im Internet gelenkt. So kann der Kaufimpuls bestärkt und die Conversion deutlich gesteigert werden.
Fazit: Große Effekte durch audiovisuelle Möglichkeiten Ein wichtiger Messetrend für 2016 wird ganz klar die dreidimen sionale und virtuelle Darstellung und Präsentation von Produkten, die auch teilweise interaktiv von den Nutzern beeinflusst werden können. Der inzwischen günstige Preis macht die Nutzung mitt lerweile auch für kleine und mittelständische Unternehmen mög lich. Der große Vorteil von multimedialen Inhalten ist, dass sie nachhaltig und langfristig wirken. Richtig eingesetzt hinterlassen sie einen positiven Eindruck und regen zur Auseinandersetzung mit dem Produkt oder der Dienstleistung an. Doch noch eine Eigenschaft macht den Einsatz von Multimedia am Messestand interessant: Sie bedienen sich auch der Emotionen der po tentiellen Kunden durch zusätzliche audiovisuelle Effekte, was ein weiteres und vor allem intrinsisches Verkaufsargument dar stellt. Multimedia ist sozusagen das Bindeglied zwischen reiner Information einerseits und spannender Interaktion andererseits. Auch wenn der Einsatz nicht immer zwingend notwendig ist, kann Multimedia den Auftritt perfekt mit spannenden Zusatzinhalten und nützlichen Funktionen ergänzen. n
n Weitere spannende Beiträge unter famab.de/blog
Digitalisierung der Messe
Neue Technologien verändern das mediale Angebot Die zunehmende Digitalisierung nimmt erheblichen Einfluss auf die Kommunikation von Veranstaltern, Ausstellern und Besuchern. Das Verhalten der Anbieter wird zukünftig nicht nur von der Zielgruppe, sondern auch von deren Anliegen bestimmt. Das ist das Fazit einer Online-Umfrage, die vom X [iks] Insti tut für Kommunikation und ServiceDesign, Berlin, im Herbst vergangenen Jahres bei kleinen, mittleren und großen Unter nehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durch geführt wurde. Die Mehrheit der Teilnehmer geht davon aus, dass die Bedeu tung der Digitalisierung weiter zunehmen wird und der eige ne Erfolg nur durch entsprechende Investitionen in digitale Angebote in allen Phasen der Messe erreicht werden kann. Insbesondere mobile Applikationen, Event-Internetseiten und Online-Plattformen werden als digitale Instrumente in Zukunft eine sehr wichtige Rolle spielen, gefolgt von MessengerDiensten und Social Media Foren. Digitale Angebote eignen sich nach Ansicht der befragten Unternehmen vor allem in der Besuchernavigation, der Ansprechpartnervermittlung und bei der Bereitstellung von Produktinformationen. Weitere An satzpunkte sehen die Verantwortlichen in der Nutzung digita ler Medien zur Bereitstellung von Fachberichten, der Einrich tung von Newsrooms, aber auch in der Veröffentlichung von Eventterminen. Letztlich können durch den Einsatz digitaler Angebote Messeaussteller und Messeveranstalter in Zukunft gleichermaßen profitieren. n n Die Ergebnisse der Umfrage können kostenlos auf der Internetseite des Instituts www.DieServiceForscher.de heruntergeladen werden.
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Messen und Events | markt & wirtschaft 4 / 2016
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Kompetenz aus der Region: Auf der Hannover Messe zeigen Unternehmen aus Ostwestfalen-Lippe Lösungen für intelligente Produkte und Produktionsverfahren.
OstWestfalenLippe auf der Hannover Messe
Wir bringen die Intelligenz in die Maschine Im Spitzencluster it´s OWL entwickeln Unternehmen und Forschungseinrichtungen Lösungen für intelligente Produkte und Produktionsverfahren. Ihre Ergebnisse werden vom 25. bis 29. April auf der Hannover Messe (Halle 16 A 04) präsentiert. Die OstWestfalenLippe GmbH und OWL Maschinenbau haben dort einen OWL-Gemeinschaftsstand organisiert.
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ine höhere Zuverlässigkeit, ein effizienterer Einsatz von Ressourcen und eine größere Benutzerfreundlichkeit: Das sind die Wirkungen der intelligenten Maschinen, Anlagen und Geräte, die in den Projekten von it´s OWL entwickelt werden. So hat die Fraunhofer Einrichtung Entwurfstechnik Mechatronik aus Paderborn beispielsweise gemeinsam mit Hella selbstjustie rende Autoscheinwerfer entwickelt. Bisher werden Scheinwerfer nicht regelmäßig justiert. Dadurch werden andere Verkehrsteil nehmer geblendet oder Objekte in der Umgebung können nicht rechtzeitig erkannt werden. Der intelligente Scheinwerfer kann eigenständig Umfeld- und Fahrzeugdaten analysieren und sich optimal auf die individuellen Gegebenheiten einstellen.
Intelligente Landmaschinen und Hausgeräte und Kompressoren Auch Claas macht seine Maschinen im Spitzencluster intelligen ter: Um die Qualität und die Effizienz des Erntevorgangs zu erhö hen, können sich die Landmaschinen eigenständig an die Bedin gungen des Feldes anpassen, wie z. B. Bodenbeschaffenheit und Reifestand der Ähren. Für die optimale Abstimmung der einzel nen Prozesse werden alle Akteure – Hersteller, Lohnunternehmer und Landwirte – einbezogen. So kann Claas bis zu 50 Prozent ungenutzter Leistung bei seinen Landmaschinen erzielen. Ein weiteres Beispiel sind flexible Hausgeräte für intelligente Stromnetze. Miele arbeitet an einem Waschtrockner, der auf schwankende Stromverfügbarkeit und -preise reagiert und seine
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markt & wirtschaft 4 / 2016 | Hannover Messe
Prozessabläufe selbstständig entsprechend anpasst. Ein innovati ves Energiemanagementsystem für private Haushalte ermittelt das Optimum aus Energieverbrauch, Kosten und Zeit – automa tisch und komfortabel für den Kunden. Boge Kompressoren präsentiert intelligente Druckluftlösungen. Mit der Entwicklung des High Speed Turbo-Kompressors ist dem Bielefelder Unternehmen ein Quantensprung gelungen. Durch eine radikale Reduzierung der Bauteile und ein innovatives Kon struktionsprinzip werden entscheidende Verbesserungen erzielt. Die Folge: 100 Prozent ölfreie Druckluft, deutlich reduzierter Ma terialeinsatz und höchste Effizienz, die die Gesamtkosten um bis zu 30 Prozent reduzieren, sowie minimaler Wartungsaufwand.
Lösungen für die intelligente Produktion it´s OWL gilt bundesweit als eine der größten Initiativen für In dustrie 4.0. Aus den Projekten sind konkrete Lösungen entstan den, die auf der Hannover Messe gezeigt werden. Phoenix Contact kann beispielsweise mittels einer durchgängigen Datenkette mit einem gemeinsamen Datenformat den Aufwand für das Engineering von Maschinen und Betriebsmitteln um 30 Prozent reduzieren. Weidmüller hat bei Umformprozessen wie dem Stanz-Biegen Ausschuss und Fehlerquote um 20 Prozent gesenkt. Mit dem Baukastensystem für effiziente Antriebslösun gen und dem intelligenten Lastmanagement der Firma Lenze werden bis zu 35 Prozent Energie und Ressourcen in der Produk tionslogistik eingespart. Durch die Integration neuer Funktionen in die Automatisierungstechnik erreicht Beckhoff signifikante
Verbesserungen in der Produktionstechnik. So können der Ener gieverbrauch und der Ausschuss verringert sowie die Werkzeugle bensdauer deutlich erhöht werden.
Aus der Forschung in den Mittelstand Mit dem innovativen it's OWL Transferkonzept werden neue Ba sistechnologien aus den Projekten für kleine und mittlere Unter nehmen (KMU) verfügbar gemacht. In Transferprojekten können KMU in Kooperation mit Forschungseinrichtungen die Technolo gien auf ihre Anwendungen übertragen. Bis Ende 2017 werden ca. 170 solcher Projekte umgesetzt, 73 laufen bereits oder sind abgeschlossen. Ergebnisse werden in Hannover gezeigt. So hat das Löhner Unter nehmen steute mit dem Institut für industrielle Informationstech nik der Hochschule OWL Lösungen für die intelligente drahtlose Vernetzung von Schaltgeräten entwickelt. Krause DiMaTec ist es gemeinsam mit dem Heinz Nixdorf Institut der Universität Pader born gelungen, additive Fertigungstechnologien in den Produk tentstehungsprozess zu integrieren. Mit dem neuen Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 in NRW werden die Aktivitäten weiter intensiviert und in die Breite getragen. Das vom Bundeswirtschaftsministerium initiierte Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 bündelt künftig die Kompetenzen des Spitzenclus ters it's OWL sowie der Regionen Rheinland und Metropole Ruhr.
Innovative Gründungen Aus der Zusammenarbeit im Netzwerk entstehen neue Ge schäftsideen. Seit dem Start von it´s OWL sind 25 neue Unternehmen gegründet wor den, von denen sich fünf auf der Hannover Messe präsen tieren. So bietet die Pader borner verlinked GmbH auf Basis moderner Machineto-Machine Kommunikation neue Software-Dienste für technische Systeme und Anla gen an. Das innovative Start Up ist erfolgreich am Markt und beschäftigt bereits sieben Effiziente Antriebslösungen Mitarbeiter. Auf der Hannover „made by Lenze“ Messe wird der Mehrwert am Fotos: OstWestfalenLippe GmbH Beispiel des Wartungs- und Servicemanagements verdeutlicht. Der Demonstrator veranschau licht die vertikale Vernetzung eines technischen Systems, die inter netbasierte Kommunikation, eine mobilfähige Webapplikation und die Integration in betriebswirtschaftliche Prozesse.
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Spezial | markt & wirtschaft 4 / 2016
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Assistenzsysteme für den Arbeitsplatz der Zukunft Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt verändern. Intelligente Assistenzsysteme können beispielsweise die Arbeitsbedingungen verbessern. Das Institut für Systemdynamik und Mechatronik (ISyM) der Fachhochschule Bielefeld bietet dafür mit seinem Schwerpunkt „Human Mechatronics“ Anknüpfungspunkte: Im Entwurf technischer Systeme werden mechatronische und menschliche Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. Auf der Hannover Messe demonstriert das ISyM am Beispiel eines elasti schen Roboters, wie Montagearbeiten erleichtert und Mitarbeiter unterstützt werden können. Die Universität Bielefeld stellt ein neues Assistenzsystem für die industrielle Fertigung vor. Das Gerät erkennt Werkstücke und zeigt durch eine Projektion auf der Arbeitsfläche an, wie sie mon tiert werden müssen. Auch bei der Prüfung von Bauteilen unter stützt das System. n n Weitere Informationen: www.its-owl.de/hannovermesse
KONTEXT Aussteller OWL-Gemeinschaftsstand Unternehmen Beckhoff, Boge, Böllhoff, Claas, Comfortronics, DMG Mori, F&T Präzisionsteile, Intorq, KEB, Krause DiMaTec, Lenze, Miele, Phoenix Contact, Solihde, steute, Target Indus tria, topocare, verlinked, Weidmüller Forschungseinrichtungen Fachhochschule Bielefeld, Fraunho fer IEM, Fraunhofer IOSB-INA, Heinz Nixdorf Institut, Hoch schule Ostwestfalen-Lippe, Universität Bielefeld Netzwerke, Dienstleister und Organisationen Clarion/FMB Zulie fermesse Maschinenbau, Energie Impuls OWL, IHK Ostwest falen, IHK Lippe, it's OWL Clustermanagement, Jobware, Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 in NRW, OstWestfalen Lippe GmbH, OWL Maschinenbau, Regionales Innovations netzwerk „Wohnen, Leben, Arbeit“, WEGE Bielefeld n
Cyberkriminalität
Mittelständler verkennen den Ernst der Lage Risiken durch Cyberattacken haben sich in den vergangenen Jahren zu einem der dringlichsten Sicherheitsprobleme entwickelt.
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nline-Geschäfte, eine moderne IT zur Bewältigung aller Geschäftsprozesse und das Internet etablieren sich fest in den unternehmerischen Alltag. Der Mittelstand, als Motor der deutschen Wirtschaft, wird durch die per manent verfügbare IT-Infrastruktur vor neue Herausforderungen gestellt. Doch im Vergleich zu großen Unternehmen sind Mittel ständler eher notdürftig gegen IT-Angriffe geschützt - keine aus reichenden technischen Sicherheitsmaßnahmen, kein aus reichender Versicherungsschutz. Mittelständlern ist im Vergleich zu Großkonzernen weniger be wusst, dass sie aufgrund begrenzter finanzieller und personeller Ressourcen eine optimale Angriffsfläche für Kriminelle darstellen. Sie verkennen die Gefahren, die durch Cyberangriffe ausgehen und stufen das eigene Unternehmen als zu bedeutungslos für Kriminelle ein. Dabei unterschätzen sie, dass viele Täter die ein fache und schnelle Beute präferieren. Eine repräsentative Studie des IT-Branchenverbandes Bitkom be stätigt, dass mehr als die Hälfte der befragten KMUs bereits Opfer von Sabotage, Spionage oder Datendiebstahl geworden sind. Dabei entstehen für die Geschädigten immense Kosten, die durch die Beseitigung der Schadsoftware, der Wiederherstellung der Webseite, das Informieren betroffener Personen, Behörden und der Öffentlichkeit, aber vor allem durch einen Produktions ausfall ermittelt werden. Demzufolge sind in den vergangenen zwei Jahren Schäden von insgesamt 102,4 Mrd. Euro entstan den. Ausgearbeitete Krisenpläne und ein entsprechender Versi cherungsschutz können im Ernstfall Existenzen retten.
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Risikomanagement für Informationssicherheit Klassische Gefahren wie Feuer, Einbruch und Naturkatastro phen sind in mittelständischen Unternehmen als Schutzrichtli nien fest etabliert. Auf dem Ge biet der Informationssicherheit mangelte es bisher jedoch an handhabbaren Standards. In zwischen besteht allerdings die Möglichkeit, den Informations sicherheitsstatus des Unterneh Cyber-Security Experte Matthias mens auditieren und zertifizie Jasinski unterstützt und berät Unren zu lassen. Der Auditbericht ternehmen auf dem Weg zu mehr stellt den wertvollen Baustein in Informationssicherheit. der Risikoversorgung dar und wird durch Matthias Jasinski – als einer der wenigen VdS-zertifi zierten Cyber-Security Experten der Region – erstellt. Er beachtet bei den Maßnahmen die Anforderungen des Mittelstands ohne auf organisatorischer oder finanzieller Sicht zu überfordern und unter Berücksichtigung individueller Bedürfnisse. Mit dem Re sultat einer verbesserten Risikotransparenz, eines angemessenen Maßnahmenplans und der Entlastung der Geschäftsleitung. n n Weitere Informationen: www.jasinskinet.de
Terrasse und Garten lassen sich mit verschiedensten Möbeln und Accessoires geschmackvoll einrichten. Fotos: SonnenPartner
SonnenPartner
Möbel für den Platz an der Sonne Die Schatztruhe Müsing hat kräftig investiert. Rechtzeitig zum Frühjahrsbeginn hat das Bielefelder Unternehmen die Ausstellungsfläche nochmals erweitert und damit für die Besucher eine noch größere Erlebnisvielfalt geschaffen.
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ie sind ein Blickfang, die bereits im Frühjahr bei noch kühleren Temperaturen Sonnengenuss unter freiem Himmel erlauben und Urlaubsfeeling verbreiten: Strand körbe sind auch bei uns zum gemütlichen Möbel im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon geworden. Viele von ihnen stammen aus der Region – die Schatztruhe Müsing ist eine der größten Strandkorb-Manufakturen Deutschlands, deren Pro dukte Fachhändler im In- und Ausland vermarkten. Seit knapp dreißig Jahren fertigt das Familienunternehmen unter dem eingetragenen Warenzeichen SonnenPartner® hochwertige und formschöne Strandkörbe in vielen verschiedenen Designs und Farben. In den letzten Jahren haben die Strandkorb-Bauer ihr Sortiment kontinuierlich erweitert und zusätzlich Gartenmö bel, Sonnenschirme und Accessoires für den perfekten Tag im Außenbereich ins Repertoire aufgenommen. Das Angebot ist groß und eine Antwort auf die wachsende Nachfrage. Immer mehr Ver braucher sehen in Terrasse, Balkon oder Garten eine Erweiterung ihres Wohnbereichs und gestalten ihre Oase des Entspannens mit viel Liebe zum Detail. Mit dem jetzt fertiggestellten Neubau haben die Geschäftsführer zum dritten Mal die Ausstellungsfläche um 2.500 Quadratmeter erweitert, so dass hier nun über 150 Strandkörbe und gut 200 Gartenmöbelgruppen Platz finden. „In den letzten Jahren konnten wir einen kontinuierlichen Anstieg der Kundenzahlen verzeichnen. Die Investition in eine größere Fläche ist eine lo gische Konsequenz der positiven Geschäftsentwicklung“, be schreibt Seniorchef Gerd Müsing, der das Unternehmen mit seinen Söhnen Jörn und Volker Müsing führt. Neben der hohen Qualität der handgefertigten Strandkörbe und der persönlichen Beratung punkten die Bielefelder mit ihrem speziell entwickelten Kombinationssystem, das nahezu unbegrenzte Möglichkeiten zur Kreation eines individuellen Strandkorbs eröffnet.
nen ungeahnten Grillspaß und ma chen die Gartenparty perfekt. Mit gut 70 verschiedenen Geräten finden Grill profis das richtige Equipment, entspre chende Seminare für die kulinari sche Zubereitung der Spei sen inklusive. In den eigens einge richteten Schulungsräumen im Neubau werden Grillfreunde in die Ge heimnisse der Grill kunst eingewiesen. „Das macht den Teilnehmern jede Menge Spaß. Viele sind immer wieder erstaunt Sunny Smart Strandkorb: Hier lässt sich und begeistert, wenn sie der Sommer genießen. erfahren, was sich mit einem Grill alles zaubern lässt“, freut sich Gerd Müsing über die gute Resonanz. n n Weitere Informationen: www.sonnenpartner.de und www.grill-spezialist.de
Genuss unter freiem Himmel Richtig perfekt wird der Aufenthalt unter freiem Himmel durch leckere Gaumenfreuden. Elektro- und Holzkohlegrills und hochwertige Gasgrillgeräte verschiedener Premium-Hersteller eröff
Unternehmen und Märkte / PR | markt & wirtschaft 4 / 2016
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Melanie Schwarz ist Verkaufsleiterin im Medienunternehmen ams – Radio und MediaSolutions und verantwortet die Vermarktung von Lokalradios in Ostwestfalen, im Kreis Gütersloh, Warendorf und Paderborn/Höxter sowie die Kundenberatung und -betreuung für den Bereich MediaSolutions mit den Geschäftsfeldern Audio, Video und Event.
Kolumne: Marketing in Westfalen
Der Marketing-Fachblog für die Region Ich begrüße Sie zu meiner dritten Kolumne in diesem Jahr. In der heutigen Ausgabe möchte ich Ihnen den Fachblog „Marketing in Westfalen“ vorstellen und damit eine Plattform, die zur Kate gorie Inbound Marketing zählt. Aber was ist Inbound Marketing eigentlich? Inbound Marketing ist eine Strategie, die verschiedene Marke ting-Disziplinen wie Social Media Marketing, Content Marketing, SEO und PR miteinander verbindet mit dem Ziel, von Kunden im Web gefunden zu werden. Statt mit Werbung auf sich aufmerk sam zu machen, setzt Inbound Marketing auf die Produktion und Verbreitung von hochwertigem Content, wie Blogposts, Webinare, Tutorials oder Whitepaper und e-books. Der Fachblog Marketing in Westfalen setzt diese Theorie in die Praxis um und liefert inhaltlich vor allem praxisrelevante Tipps und Know-how. Die Macher veröffentlichen und recherchieren Blogbeiträge und Veranstaltungen rund um das Thema Marketing und auch die entsprechenden Netzwerkpartner aus der westfäli schen Marketing-Branche, wie zum Beispiel die Marketingclubs oder -verbände.
Jede Woche werden drei bis vier Blogs zu unterschiedlichen Themen veröffentlicht, alle zwei bis drei Monate erscheint eine mehrseitige Abhandlung mit kompaktem Fachwissen zu einem speziellen Thema. Herzstück des Blogs ist ein smartes System im Hintergrund namens Hubspot, ein Unternehmen aus den USA, das sich darin versteht, die Mechanismen des Online- und Con tent-Marketings mit denen des Vertriebs zu verknüpfen. Und praktisch zugleich: Es bietet Reporting, CMS und E-Mailing in einem Tool. Marketing in Westfalen ist ein Zusatzangebot von ams und soll vor allem dazu beitragen, das Unternehmen noch stärker als kompetenten Berater und Partner für Kunden und Neukunden zu etablieren. Denn erst aus dem Interesse des Users für ein The ma entsteht ein Bedarf. Diesen Bedarf versuchen wir zu decken. Wer auf dem Laufenden bleiben will, kann sich für den Newslet ter registrieren oder den Content über die sozialen Medien, wie Facebook und Twitter abonnieren. Entdecken Sie die Vorteile unseres Marketingblogs für sich. Viel Spaß beim Lesen. In der nächsten Ausgabe berichte ich zum Thema: Wie finde ich gute Mitarbeiter? n
Vierter Ostwestfälischer Brandschutztag
Kongressmesse mit mehr Ausstellern Der vierte ostwestfälische Brandschutztag findet am 19. Oktober im Messezentrum Bad Salzuflen statt. Die Vorbereitungen laufen. Die positive Resonanz in den vergangenen Jahren motiviert Klaus Meding zu weiterem Engagement: Mit der Durchführung des ost westfälischen Brandschutztages hat der Sicherheitsspezialist in den vergangenen Jahren einen wichtigen Impuls in Sachen Brandschutz gesetzt. In diesem Jahr plant er eine Erweiterung der Ausstellerzahlen und ein umfangreiches Kongressprogramm mit informativen Vorträgen. Damit bietet die Veranstaltung insbe sondere für Architekten, Bauherren, Ingenieure, Behörden, Feu erwehren und Brandschutzbeauftragte aus Unternehmen, eine ideale Möglichkeit, sich über aktuelle Gesetzesvorgaben und de ren Umsetzung in der Praxis zu informieren.
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markt & wirtschaft 4 / 2016 | Unternehmen und Märkte
Interessant ist auch der Besuch der Aussteller, die hier nicht nur ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren, sondern auch mit einigen Neuheiten in Sachen Brandschutz aufwarten. Klaus Meding sieht seine Veranstaltung als Pendant zur Nürnber ger Fachmesse. „Unser Ziel ist es, eine Kongressmesse für den gesamten Norden zu schaffen“, beschreibt der Brandschutzex perte seine Motivation und zeigt sich optimistisch. n n Unternehmen, die sich in der Ausstellung präsentieren möchten, können sich für eine Messeteilnahme anmelden. Weitere Informationen: www.owl-brandschutztag.de
Suchmaschinenoptimierung hinter den Kulissen
SEO aus technischer Sicht Webseiten können nur dann ihre Werbewirkung entfalten, wenn sie durch Suchmaschinen gefunden werden und in den Ergebnis listen an vorderer Stelle erscheinen. Dieses „Ranking“ ist entschei dend. Um das zu erreichen, empfiehlt Peter Berwanger, Geschäfts führer WREB.Design, die Kriterien der Suchmaschinen einzuhalten.
ERP | CRM | DMS | Finance
n Sprache und Zeichensatz müssen korrekt ausgewiesen wer den, damit z.B. Umlaute auf jedem Endgerät darstellbar sind. n Meta-Angaben liefern wichtige Informationen über die geogra phische Lage, inhaltliche Zusammenhänge oder Links zu an deren Webseiten. n Die Webseite ist dahingehend zu optimieren, dass die Anzahl der Serverzugriffe so gering wie möglich gehalten wird (Aggre gation von JS, CSS, Grafiken). Favicons (das kleine Icon, das die Seite beim Bookmarken erhält) werden positiv gewertet, sind aber vom Programmierer einzutragen.
Vorteil durch professionelle Programmierung Technische Suchmaschinenoptimierung läuft zwar im Hinter grund, ist aber Voraussetzung für einen guten Platz in der Ergeb nisliste. Darum ist es wichtig, sich hier auf einen professionellen Programmierer zu verlassen. n n Weitere Informationen: www.wreb.de
Metaangaben
100%
Seitenqualität
93%
Seitenstruktur Verlinkung
100% 61%
Server Externe Faktoren
100% 47%
Um in den Suchmaschinen an vorderster Stelle platziert zu werden, müssen verschiedene Kriterien beachtet werden.
Foto: WREB.Design
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as Problem: Es gibt keinen offiziellen Kriterienkatalog, außerdem passen Google & Co. ihre Ansprüche konti nuierlich dem Suchverhalten der Benutzer an. Umso wichtiger ist es, der Suchmaschinenoptimierung (kurz SEO) der Webseite von Anfang an und immer wieder hohe Auf merksamkeit zu schenken. Einige wichtige Fakten sind bekannt: Gut zu lesende und individuelle Fließtexte sind ein entscheiden des Kriterium. Worthäufungen, die nur bestimmte Suchworte (Keywords) abdecken sollen, werden mittlerweile von den Robots erkannt und ignoriert. So schaden die typischen „SEO-Texte“ mehr als sie nutzen. Ebenso wichtig ist die Struktur der Seite: Seitentitel und Überschriften sollen dem Leser zeigen, was ihn erwartet und ihn durch den Text leiten. Reißerische Überschriften ohne Inhaltsbezug wirken sich ebenfalls negativ auf den Platz in der Ergebnisliste aus. Ob eine Webseite technisch sauber und unter Einhaltung der SEO-Kriterien umgesetzt wurde, ist für den Laien schwer erkenn bar. Verschiedene kostenlose Dienste stellen die Seite auf den Prüfstand, so wie www.seitwert.de und www.seobility.de. Hier kann auch der Laie grundlegende Versäumnisse bei der Programmierung sofort erkennen. Was muss beachtet werden? Einige Beispiele: n Richtlinien, die festlegen, wie HTML- und CSS-Dateien aufzu bauen sind, müssen eingehalten werden. Simple Tippfehler können hier bereits zu Validierungsfehlern und somit zu schlechter Wertung führen. Solide Strukturen und fehlerfreie Umsetzung sind das A und O. n Die aktuellen Möglichkeiten von HTML sind auszureizen.
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Unternehmen und Märkte | markt & wirtschaft 4 / 2016
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Systemlösungen für jede Anforderung DRECKSHAGE hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1924 vom Lieferanten für Linear technik, Werkstoffe, Profile und Technische Walzen zum modernen Handels- und Fertigungs unternehmen entwickelt, das inzwischen mehr als Werkstoffe und Komponenten liefert. Die Bielefelder bieten eine Produkt- und Dienstleistungstiefe, die in dieser Form einzigartig ist.
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tionsprofilen für Maschinenverkleidungen, Lärmschutzkabinen, Betriebsmitteleinrichtun gen, Test- und Prüfstände, Bewegungs- und Fördertechnik sowie für viele andere Anwendungsfälle in unterschiedlichsten Branchen. Der Service des Bielefelder Unterneh mens umfasst in diesem Geschäftsfeld auf Wunsch die Maßaufnahme vor Ort, die kom plette Projektierung, Konstruktion und Fertigung eines Systems. Aber auch für die Eigen fertigung durch den Kunden stehen bei DRECKSHAGE 100 unterschiedliche Profile und 1.000 Zubehörartikel für die einfache und schnelle Selbstmontage bereit.
Unbegrenzte Konstruktionsmöglichkeiten In diesem Zusammenhang ergeben sich täglich neue Aufgabenstellungen, die einfach, schnell und kostengünstig gelöst werden müssen. Die vielfältigen und fast unbegrenzten Konstruktionsmöglichkeiten des Baukastenprinzips der Aluminium-Konstruktionsprofile erfüllen dabei höchste Ansprüche im Hinblick auf Design und Modularität.
Ein gutes Beispiel ist hier die Systemlösung im Bereich Lärmschutz: Einzeln durchgeführte Lärmschutzmaßnahmen zeigen oft nicht die gewünschte Wirkung. Deshalb empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen und die Erstellung eines Lärmminderungsprogramms für be stehende oder neue Lärmquellen. DRECKSHAGE konstruiert und fertigt kundenspezifische 13:19:43 Uhr Lärmschutzkabinen mit hochwertigen Aluminium-Konstruktionsprofilen von KANYA. Die Zuverlässigkeit, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit dieses Systems und die Erfahrung der Bielefelder bieten für jede Anforderung im Lärmschutz eine perfekte Lösung. n n Weitere Informationen: www.dreckshage.de
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markt & wirtschaft 4 / 2016 | Unternehmen und Märkte
Das Magazin für Personalmanagement
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Arbeit im Wandel
Veränderungen gemeinsam gestalten New work, future of work, Arbeiten 4.0: Mit einer Vielzahl von Begrifflichkeiten „erfreuen“ uns Wissenschaftler und Experten, wenn sie über die Arbeit der Zukunft philosophieren. Die aktuelle Begriffsvielfalt führt jedoch bei nicht wenigen eher zu Verunsicherung und Verwirrung als zur Klärung, was sich nun genau hinter diesen Begrifflichkeiten verbirgt.
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akt ist, unsere Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Das ist an sich nichts Neues. Schließlich gab es in der Ver gangenheit immer wieder Veränderungen bzw. Diskussio nen rund um die Themen flexible Arbeitszeiten, Arbeiten im Home Office, Gesundheitsorientierung oder das Arbeiten mit mehreren Generationen im Büro, mit mehr oder weniger großen Auswirkungen bzw. Erfolg. Angesichts der zunehmenden Digi talisierung der Arbeitswelt, werden sich die Anforderungen und An sprüche an die Arbeitnehmer weiter verändern, prognostizieren die Experten. Wohin geht die Reise? Laut einer aktuellen Studie von TNS Infratest im Auftrag der Stu diengemeinschaft Darmstadt (SGD) zu den „Weiterbildungstrends in Deutschland 2016“ werde die Komplexität der Aufgaben künf tig steigen und auch das Selbstmanagement der Arbeitnehmer an Bedeutung gewinnen. Außerdem erwarten viele der befragten HRManager, dass Mitarbeiter noch vielseitiger agieren müssen. „Die Arbeit der Zukunft wird komplexer und vernetzter. Dies wirkt sich nicht nur auf Geschäftsprozesse, sondern auch auf viele Berufsbilder aus. So müssen Arbeitnehmer künftig mit unter schiedlichsten Technologien arbeiten können und für vielseitige Aufgaben einsatzfähig sein. Sie sind gefordert, sich das notwen dige Wissen und die entsprechenden Kompetenzen anzueignen, um nicht den Anschluss in der digitalen Arbeitswelt zu verlieren“, sagt Brigitta Vochazer, Geschäftsführerin der SGD.
Die veränderten Ansprüche wecken jedoch auch Begehrlichkeiten bei den Mitarbeitern. Sie haben nämlich auch konkrete Vorstellungen von ihrer Arbeit, wünschen sich mehr Mitbestimmung und Flexibilität, wie eine aktuelle Studie der Karriereplattform Xing zeigt. Das ist nicht
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zwangsläufig schlecht für Unternehmer. Welcher Arbeitgeber wünscht sich nicht engagierte und motivierte Mitarbeiter, die sich langfristig für das Unternehmen engagieren? Doch die Praxis zeigt allzu oft, dass es nicht immer einfach ist, die Arbeitnehmer zufrieden zu stellen, sie zu motivieren und langfristig an das Un ternehmen zu binden. Nicht selten klaffen die Wünsche von Un ternehmern und ihren Angestellten auseinander. Dies belegt die aktuelle Studie „Kompass Neue Arbeitswelt 2015“ des Karri erenetzwerks Xing und der Martktforschungsfirma Statista. Dafür wurden 4000 Arbeitnehmer aller Berufsklassen befragt, vom Kas sierer über den Büroangestellten bis hin zum Abteilungsleiter. Eher unzufrieden zeigen sich die Befragten zum Beispiel beim Thema Arbeitszeit. Jeder Vierte beklagt, dass der Arbeitgeber ihm nicht die Freiheit einräumt, zum Beispiel auf private Umstände schnell und flexibel zu reagieren. Eine längere Auszeit in Form von Elternzeit, Sabbatical oder unbezahltem Urlaub zu nehmen, sei ein noch schwierigeres Thema. Nur für die Hälfte derjenigen, die eine Auszeit nehmen wollten, konnte diese auch in voller Län ge realisieren. Und auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehen viele der Befragten noch Nachholbedarf. Um den Wandel der Arbeitswelt vor diesem Hintergrund erfolg reich zu bewältigen, müssen Unternehmen den Menschen - sprich Mitarbeiter - mit all seinen Fähigkeiten, Bedürfnissen und seiner Kreativität gewinnen. Dazu ist es notwendig, eine Unternehmens kultur zu etablieren, die auf der Grundlage von gegenseitiger Wertschätzung basiert. Konkrete Handlungsempfehlungen oder sogar Konzepte lassen sich keineswegs pauschal verordnen, son dern sollten schrittweise erprobt, und auf ihre Realisierbarkeit und Alltagstauglichkeit überprüft, sowie auf die Bedingungen des Unternehmens angepasst werden. n
MINTrelation Zukunftswerkstatt Technikberufe
Was die junge Generation wirklich will Wie sieht eine Unternehmenskultur aus, in der sich Beschäftigte jeden Alters wertgeschätzt fühlen? Das Modellprojekt „MINTrelation Zukunftswerkstatt Technikberufe“ verbindet technisch interessierte Schülerinnen, Studentinnen und Unternehmen, um Ideen für eine familien- und frauenfreundliche Unternehmenskultur zu entwickeln.
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mmer noch entscheiden sich mehr als die Hälfte aller jungen Frauen für nur zehn der fast 400 möglichen dualen Aus bildungsberufe. Darunter ist kein einziger MINT-Beruf. MINT steht als Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissen schaft, Technik. Hinzu kommt, dass immer mehr Schulabgänger sich für ein Studium anstelle einer Lehre entscheiden. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung prognostizierte Anfang Oktober, dass die Betriebe in Deutschland in fünfzehn Jahren mit rund 80.000 Aus zubildenden weniger auskommen müssen, falls sich dieser Trend fortsetzt. Das entspricht einem Rückgang um 17 Prozent. Während sich große Firmen teure Werbekampagnen leisten kön nen, um Nachwuchs für sich zu gewinnen, müssen kleinere Be triebe und Unternehmen in Regionen mit geringer Bevölkerungs dichte sich Außergewöhnliches einfallen lassen, um von Schulabgängern und insbesondere Schulabgängerinnen wahrge nommen zu werden: ausgefallene Mitmachaktionen bei Azubi messen, Familienfeste, Schulkooperationen, Schnupperangebote für Mädchen, Aktionen, die sie als attraktiven Arbeitgeber sicht bar machen. Auch Fachleute wie Christiane Flüter-Hoffmann vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln raten zur Imagepflege: „Gerade die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) werden in dem verschärften Wettbewerb um Fachkräfte das Nachsehen haben, wenn sie sich nicht auch als attraktiver Arbeitgeber und interes santer Ausbildungsbetrieb darstellen.“ Das haben auch elf Firmen aus Ostwestfalen-Lippe mit Stand orten in Bad Salzuflen, Lemgo, Kirchlengern, Hövelhof, Vlotho, Paderborn und Minden erkannt, und sich drei Jahre im Modell projekt MINTrelation Zukunftswerkstatt Technikberufe engagiert, das vom Innovations- und Branchennetzwerk OWL MASCHINEN BAU e. V. und der LizzyNet GmbH durchgeführt wurde. Ziel des vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit geförderten Projekts war es, kleine und mittelständische Unternehmen dabei zu unterstützen, den Wandel hin zu einer frauen- und familienfreundlicheren Unternehmenskultur zu vollziehen und damit wettbewerbsfähiger zu werden. Im direkten Dialog mit den Schülerinnen und Studentinnen dis kutierten PersonalentwicklerInnen und Geschäftsführung, was junge Frauen heute von einem attraktiven Arbeitgeber erwarten. Wichtig ist ihnen – wie auch viele aktuelle Studien zur Generati on Y belegen – besonders ein wertschätzendes Betriebsklima und eine familienfreundliche Personalpolitik. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielt für mich genauso wie gleitende Arbeits zeit oder die Möglichkeit, auch mal von zu Hause aus zu arbeiten,
eine große Rolle“, zählt Tugˇ çe Çagˇ lar, Studentin des Wirtschafts ingenieurwesens, auf. Viele Firmen haben verstanden, dass Familienfreundlichkeit und eine die MitarbeiterInnen motivierende Unternehmenskultur im mer wichtiger werden. Auch viele kleinere Betriebe haben inzwi schen eigene Kindertagesstätten, flexible Arbeitszeitregelungen, gesundheitsfördernde Fitnessangebote, Mentoringprogramme bis hin zu Gestaltungsmöglichkeiten der Arbeits- und Aufenthalts räume zu bieten. Aber: Sie kommunizieren es kaum. Wie sollen potenzielle Nachwuchskräfte auf die Vorzüge eines vorbildlichen Arbeitgebers aufmerksam werden, wenn er sich zwar „attraktiv“ macht, aber keiner es bemerkt? Und so machten die Schülerin nen und Studentinnen den Firmen in Zukunftswerkstätten viele Vorschläge zum Thema Ausbildungsmarketing.
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„Wir haben viel positives Feedback erhalten für unser Betriebskli ma und die Familienfreundlichkeit. Ein geradezu vernichtendes Urteil erhielt aber der Karrierebereich auf unserer Homepage, die wir jetzt komplett überarbeitet haben, um sie interaktiver und in formativer für BewerberInnen zu gestalten“, erzählt Fatma Solak, Personalentwicklerin bei der Firma Gebr. Brasseler im Lemgo. „Auch das Unternehmen Lenze war dankbar für den kritischen Blick von außen: „Die Generation Y tickt anders. Sie stellt die Frage nach dem Sinn der Tätigkeit, will mehr kreative Verantwor tung, flexible Zeiten und Orte. Durch die jungen Frauen und auch den Austausch mit anderen Unternehmen haben wir sehr viel ge lernt, so zum Beispiel, dass die kleinen Dinge oft die wichtigen sind: entsprechende Kleidung, in der sich alle wohl fühlen, und Teams gut zu mischen, weil der Diversity-Aspekt immer wichtiger wird“, sagt Personalentwicklerin Verena Liane Ottermann von der Lenze SE. Diese und andere Best-Practice-Beispiele wurden in der MINTtoolbox gesammelt und stehen nun auch anderen Unternehmen zur Nachahmung zur Verfügung. Das kostenlose Online-Instru ment enthält zahlreiche praxisnahe Ideen zu den Themen Nach wuchsgewinnung, Familienfreundlichkeit, Employer Branding, Ausbildungsmarketing und Unternehmenskultur. So kann man sich mit der MINTtoolbox beispielsweise zu Erfahrungen mit Mentoringprogrammen für Schülerinnen informieren, den Aufbau
Frauen für Technik begeistern: Mit einer frauen- und familienfreundlichen Unternehmenskultur buhlen immer mehr Betriebe um die Gunst weiblicher Fachkräfte. Foto: Alexander Quaet-Faslem
einer betrieblichen Kinderbetreuung kennenlernen und mehr da rüber erfahren, wie soziale Netzwerke für die Nachwuchsgewin nung eingesetzt werden können. n n Weitere Informationen zum Modellprojekt MINTrelation Zukunftswerkstatt Technikberufe und die beteiligten Institutionen: www.minttoolbox.de, www.mintrelation.de, www.lizzynet.de und www.owl-maschinenbau.de
KLARA agil
Zurück aus der Zukunft der Neuen Arbeit Bärbel Röpke-Stieghorst und Rainer Pivit, Begründer von KLARA agil, über die Neue Arbeit und welche Voraussetzungen notwendig sind, diese erfolgreich umzusetzen.
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ennen Sie die faszinierende Geschichte vom niederländischen Pflegedienst Buurtzorg, welcher 2006 von Jos de Blok gegründet wurde? Einem Krankenpfleger, der aus Frust über das vorherrschende Pflegesystem, in dem der Mensch zum Empfänger von Pflegeeinheiten wurde, ei nen Strich unter alles zog und beschloss: „Ich mache es anders! Bei mir soll wieder der Mensch im Mittelpunkt stehen!“? Er be gann mit drei weiteren Mutigen, jetzt nach zehn Jahren treffen 400 Bewerbungen im Monat ein, ca. 10.000 Mitarbeitende küm mern sich in kleinen Teams menschlich kompetent um ganzheit liches Wohlbefinden ihrer Patienten. Oder ist Ihnen die Evangelische Schule Berlin Zentrum bekannt, öffentlich finanziert, in der SchülerInnen Wissbegierige über das System der angesehenen Reformschule informieren, Bücher schreiben – nicht weil sie es müssen, sondern weil sie Lust dazu haben und hinterher wissen, wie so etwas funktioniert? Vielleicht kennen Sie das schwäbische Maschinenbauunterneh men HEMA, welches 2015 den New Work Award erhielt, weil man dort so wagemutig war, agiles Projektmanagement und SCRUM
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Unterstützen Unternehmen auf dem Weg zur Neuen Arbeit: Bärbel Röpke-Stieghorst, Lehr-Coach und Veränderungsbegleiterin, und Rainer Pivit, Physiker und Veränderungsbegleiter
vom IT-Bereich auch in Konstruktion und Fertigung zu übertra gen? HEMA hat sich vom Standard- zum Sondermaschinenbauer entwickelt, ohne Lieferschwierigkeiten, mit zufriedenen Kunden und 90 zufriedenen Mitarbeitern.
Was haben diese kleinen Wunder gemeinsam? Das Internetzeitalter ist Wegbereiter für eine neue Weltsicht. Menschen, Maschinen und Umfelder sind vernetzt, stehen in Wechselwirkung zueinander. Folgerichtig also die Erkenntnis, auch Gehirne müssen nicht allein funktionieren, insbesondere wenn es um komplexe Zusammenhänge geht. Das menschliche Gehirn ist ein soziales, sagt die Hirnforschung. Neue Weltsichten beeinflussen alle Bereiche menschlichen Daseins, so auch das Wie der Unternehmensführung. Frédéric Laloux, ehemals Berater bei McKinsey, erging es wie dem o.g. Krankenpfleger: Er hatte die Nase voll. Das Leben war gnädig und erlaubte ihm drei Jahre lang Unternehmen zu studie ren, in denen der Mensch mehr zählt als Zahlen, Arbeit Freude bringt und man sich entwickeln kann. Und in denen durchaus mehr als ein paar Youngsters im Hinterhofbüro arbeiten, es perso nell als auch wirtschaftlich gestanden und erfolgreich zugeht. Die Erfolgsfaktoren zusammenzubringen, war der Wunsch von Laloux. Herausgekommen ist eine profunde Sammlung an evolu tionären Praktiken, auch agile Tools genannt. Allen „Neuen Unternehmen“ gemeinsam war, dass sie sich nicht mehr als „Maschine“, sondern als „lebendigen Organismus“ ver standen. Man weiß heute, in einem lebendigen Organismus gibt es keinen Chef. Sondern Selbstorganisation, sich abgleichende Prozesse, miteinander agierende Systeme. Folgerichtig gibt es in „Neuen Unternehmen“ diese Durchbrüche zu entdecken:
Der Weg zur Neuen Arbeit Klassisches Change Management passt nicht zum agilen Ansatz. Veränderung ist stetiger Partner und braucht kompetentes Gegen über. Setzen Sie sich mit dem Neuen Denken auseinander, fangen Sie an mit einem „kleine Elefanten“. Innerhalb oder außerhalb Ihres Unternehmens. D.h. experimentieren Sie mit agiler Arbeits weise und lassen diese wachsen. Bis sie zum „ausgewachsenen Elefanten“ wird. Oder einer Herde. Unser Tipp: Unterschätzen Sie nicht die Kraft einer Idee, deren Zeit gekommen ist. n n Weitere Informationen: www.klara-agil.de
n Selbstführung – bei Buurtzorg z.B. arbeitet man in kleinen sich selbst organisierenden Teams, es gibt nur ein kleines Backoffice für alle. Übrigens ist Buurtzorg wesentlich kosten günstiger und erfolgreicher als andere Pflegedienste der Nie derlande. n Ganzheit – der Mensch hat Platz über seine Profession hinaus, mit seinen Emotionen, Fähigkeiten und Lebenssituationen. Das schafft Vertrauen, eine wichtige Basis für gemeinsames Arbeiten wie bei HEMA. n Sinnstiftung – die Arbeit motiviert von Innen heraus. Intrinsi sche Motivation ermöglicht Qualität, Dranbleiben und Kreativi tät. Oder wie ist es zu erklären, dass pubertierende Schüler Innen gemeinsam ein erfolgreiches Buch schreiben?
Die Neue Arbeit ist keine Mode und kein freundliches Schulterklopfen Sondern Folge technologischer und gesellschaftlicher Entwick lungen. Sie lässt sich nicht mit ein paar agilen Tools umsetzen. Es braucht verändertes Denken, neue Haltung und Mut, anders zu führen. Stetiges Lernen, Retrospektiven, Rahmenwerke für selbstorganisiertes Arbeiten oder neue Praktiken der Entschei dungsfindung sind einige Schlüssel für erfolgreiche Neue Arbeits kultur. Googles wichtigster Erfolgsfaktor z.B. – neben Zuverlässigkeit, Sinnstiftung, Transparenz und Einflussnahme – ist gelebte psy chologische Sicherheit. Sie erst ermöglicht angstfreies Mitden ken und Entwickeln von guten Lösungen.
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Zertifizierung „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“
Die Ausbildungsleiter von Sonepar Deutschland freuen sich über das positive Feedback ihrer Auszubildenden. Foto: Sonepar Deutschland GmbH
Verlässliche Orientierung
Wie finden ausbildungsinteressierte Schüler und gute Ausbildungsbetriebe zueinander? Das Siegel „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ kann helfen, beide Seiten miteinander in Kontakt zu bringen. Schülerinnen und Schüler können in der Regel schlecht beurtei len, in welchen Betrieben sie ideale Bedingungen für eine er folgreiche Ausbildung vorfinden. Nicht immer können sie auf Empfe h lungen von Freunden oder Bekannten hoffen. Wie viel besser ist es jedoch, wenn gute Ausbildungsbetriebe sich aus der Masse abheben, weil sie ihre Qualitäten in Sachen Nachwuchs qualifizierung kommunizieren und ihre besonderen Stärken von neutraler Stelle mit Brief und Siegel bestätigt wurden?
Hervorragende Ausbildungsbetriebe bekannt machen Das haben sich auch Judith Grefe und ihr Team gedacht als sie vor drei Jahren ihre Idee von der Auszeichnung guter Ausbil dungsbetriebe in die Praxis umsetzten und mit ihrem Siegel „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb – Azubi geprüft“ einen be sonderen Impuls setzten. Für die Geschäftsführerin der ertrags
werkstatt mit Sitz im südwestfälischen Werdohl war klar, es sollte nicht eines von mittlerweile unzähligen Auszeichnungen oder Zertifikaten sein, mit denen sich die Unternehmen nach Zahlung einer mehr oder weniger hohen Teilnahmegebühr „schmücken“ und es für ihre Marketingzwecke einsetzen. „Uns ist es wichtig, ein aussagekräftiges und fundiertes Gütesiegel zu vergeben, durch das Unternehmen ihre Anstrengungen in der Ausbildung transparent machen können. Gleichzeitig gibt es Schülern auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz eine verlässliche Orientie rung“, beschreibt Judith Grefe die Philosophie. Bei der Entwick lung ihres Konzeptes für das erste überregionale Ausbildungssie gel in Deutschland profitierten die Spezialisten für Mit arbeiterbefragung von ihren langjährigen Erfahrungen im Personalmarketing und in der Personalauswahl. Die ertragswerk statt greift auf verschiedene Informationen zurück, um ein seriöses Bild von der Ausbildungssituation im Unternehmen zu bekommen. Neben der Berücksichtigung von harten Kriterien und Faktoren,
KNAPPSCHAFTS-KLINIK BAD DRIBURG Medizinische Rehabilitation auf hohem Niveau: Kardiologie, Angiologie und Innere Medizin Behandlungsschwerpunkte: • Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen • Anschlussrehabilitation (AHB) nach Herz- und Gefäßoperationen • Psychokardiologie • Kardiodiabetologie • Mitbehandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates, • Lungenerkrankungen, Diabetes und Stoffwechselerkrankungen Kostenträger:
• Deutsche Rentenversicherung • Gesetzliche Krankenkassen (GKV) • Private Krankenversicherungen (PKV) • Selbstzahler, Privatpatienten, Beihilfe
Knappschafts-Klinik Bad Driburg Georg-Nave-Straße 28 · 33014 Bad Driburg Telefon: 0 52 53 / 83-1 · Fax: 0 52 53 / 83-502 www.knappschafts-klinik-driburg.de
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Knappschaft Bahn See
die das Ergebnis umfangreicher Vorstudien und der Auswertung unterschiedlichster Informationsquellen sind, fließen zusätzlich auch die Fakten, die sich aus der Befragung der Auszubildenden ergeben, und die die persönliche Meinung jedes Einzelnen wider spiegeln, in die Bewertung ein. Insgesamt über 100 subjektive und objektive Einzelkriterien, wie zum Beispiel die Übernahme quote, Ausbilderqualifikation, Ausbildungssituation, Vermittlung der Ausbildungsinhalte, Einstellung und Motivation der Auszubildenden, nimmt das Team „un ter die Lupe“. „Wir befragen alle aktuellen Lehrlinge. Nur so bekommen wir ein realistisches Bild von der tatsächlichen Situation im Unternehmen“, so die Spezialistin. Die generell einen hohen Rücklauf von etwa 90 Prozent der ano nym ausgefüllten Fragebögen feststellt. Viele Auszubildende sei en begeistert, sähen sich wertgeschätzt, wenn man auf ihre Mei nung zähle. Das bedeutet natürlich auch, dass am Ende nicht alle Unternehmen positiv abschneiden und nicht jeder Teilnehmer am Ende das Siegel ausgehändigt bekommt – ein Unterschied zu vie len anderen Anbietern von Zertifizierungen. Die Durchfallquote liege bei etwa 30 Prozent, verrät Grefe. Dies mag zwar das ein oder andere Unternehmen zunächst abschre cken, aber nur so sei sichergestellt, dass ausschließlich solche Betriebe mit dem Siegel werben, die auch wirklich sehr gute Aus bildungsbedingungen bieten. Zudem hat Judith Grefe beobach tet, dass die hohe Messlatte für die Unternehmen einen Anreiz schafft, noch besser zu werden. Außerdem gehe niemand ein Risiko ein, weil die Öffentlichkeit nicht erfahre, dass eine Teil
nahme stattgefunden habe. Veröffentlicht würden nur die Unter nehmen, die das Siegel erhalten hätten. Der Nutzen für das Unternehmen ist groß: Neben der Erlangung des Siegels erhält der Betrieb einen handlungsleitenden Zertifi zierungs-Bericht, der wertvolle Informationen bereithält. Hier finden sich eine fundierte Rückmeldung über die Stärken und Schwächen des Betriebs aus Sicht der eigenen Azubis. Oftmals fördert die konkrete Auseinan dersetzung bisher nicht erkannte Probleme zu Tage und öffnet somit die Chance, gemeinsam Verbesserungen vorzunehmen. Zu guter Letzt erfährt das Unternehmen auch, wie es im Vergleich zu anderen Unternehmen dasteht. Die bisherige Resonanz zeigt, dass das Siegel den Nerv der Zeit getroffen hat. Seit 2013, als das Siegel zum ersten Mal vergeben wurde, ist das Interesse an einer Teilnahme kontinuierlich ge wachsen, so dass die Südwestfalen mittlerweile zu den Marktfüh rern in diesem Bereich avanciert sind. „Immer mehr Betriebe haben die Wichtigkeit erkannt, sich als guter Ausbildungsbetrieb darzustellen, viele nehmen die Chance wahr, jährlich an der Zer tifizierung teilzunehmen, weil sie einen konkreten Nutzen sehen und die zusätzlichen Ergebnisse der Befragung zur Optimierung ihres Ausbildungskonzeptes verwenden“, so Judith Grefe. n
n Weitere Informationen: www.ausgezeichneter-ausbildungsbetrieb.de
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Randstad
Passgenaue Personallösungen für Unternehmen In vielen Branchen der Region ist der Fachkräftemangel angekommen. Insbesondere mittelständische Unternehmen suchen verstärkt qualifizierte Mitarbeiter im kaufmännischen Bereich. Der marktführende Personaldienstleister Randstad hat auf diese Herausforderungen am Arbeitsmarkt reagiert. Im Raum Münster-/ Emsland sowie Ostwestfalen gibt es zwölf auf den kaufmännischen Bereich spezialisierte Büros, die sich um alle klassischen OfficeQualifikationen sowie um die Bereiche Finance oder Call-Center kümmern. Neben der Arbeitnehmerüberlassung steht Randstad Un ternehmen auch als Partner bei der Suche von passendem Personal zum Direkteinstieg zur Seite. „Gerade für mittelständische Firmen mit einer kleinen HR-Abteilung gestaltet sich die Mitarbeiterrekru tierung oft schwierig und nimmt viel Zeit in Anspruch“, weiß Stefan Müller, Randstad District Manager für die Region. Deshalb greifen immer mehr Unternehmen auf die Unterstützung externer Experten zurück. Randstad bringt Unternehmen und Bewerber direkt zusam men und übernimmt den kompletten Rekrutierungsprozess – von der Konzeption der Stellenausschreibung über die Auswahl geeig neter Kandidaten bis zur Vorbereitung des Vorstellungsgesprächs. Das suchende Unternehmen muss dann nur noch entscheiden, wel chen Bewerber es einstellen möchte.
„Gerade für mittelständische Firmen mit einer kleinen HR-Abteilung gestaltet sich die Mitarbeiter rekrutierung oft schwierig.“
n Kontakt: Stefan Müller, E-Mail: stefan.müller@randstad.de
Stefan Müller, Randstad District Manager für die Region
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Koronare Herzerkrankungen und Infarkt
Frauenherzen schlagen anders Der Herzinfarkt zählt deutschlandweit zu den häufigsten Todesursachen und wurde lange Zeit von Frauen vernachlässigt. Zu unrecht, denn immer häufiger sind sie von koronaren Herzerkrankungen (KHK) und Infarkt betroffen.
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ermindruck, Mehrarbeit, Auseinandersetzungen mit dem Vorgesetzten oder der Wettbewerb unter Kollegen: Stress am Arbeitsplatz kann dem Herz gefährlich werden. Das ist bei Angestellten nicht anders als bei Managern. Auch wirken Lärm und Schmutz als Dauerbelastung. Nicht selten sind stressige Situationen der Auslöser für einen Herzinfarkt, das ha ben zahlreiche Studien gezeigt. Vor allem starke emotionale Be lastungen können direkt auf das Herz schlagen. Frauen, die häufig, neben ihrem Beruf noch Mehrfachbeanspru chungen durch Familie, Haushalt oder Betreuung pflegebedürfti ger Angehöriger ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes Risiko. „Herz-Kreislauferkrankungen verlaufen bei Frauen häufig anders, der Stellenwert der Risikofaktoren ist anders. Viele wissen nicht, dass die Überlebenschancen nach einem Herzinfarkt bei Frauen schlechter sind als bei Männern. Bluthochdruck, Rauchen und Übergewicht beeinflussen die Gesundheit der Frauen stärker als bei Männern“, beschreibt Dr. Gabriele Augsten, Chefärztin und Kardiologin an der Knappschafts-Klinik Bad Driburg, eine über regional anerkannte Rehabilitations- und AHB-Klinik für Herzund Gefäßerkrankungen. Herzinfarkte kündigen sich häufig schon über einen längeren Zeitraum an. Weil die Anzeichen beim weiblichen Herzinfarkt oft anders als bei Männern sind, schätzen Frauen die Beschwerden oft nicht richtig ein und zögern zu lang mit einem Arztbesuch. Die typischen Warnsignale wie Brustenge, anfallartige, starke Herz schmerzen, die in den linken Arm ziehen, gelten in erster Linie für den Mann. Nur etwa ein Drittel der Frauen leidet an Brust schmerzen bzw. Druck- und Engegefühl im Brustbereich. Ein Grund dafür, dass bei Frauen ein Herzinfarkt oft später erkannt und behandelt wird als bei Männern. Frauen haben häufig Symptome, die für einen Herzinfarkt nicht sehr typisch sind: Atemnot, Übelkeit oder Oberbauchbeschwer den (Schmerzen). Weitere Symptome könnten Kreislaufzusam menbruch und Bewusstlosigkeit, sinkende Leistungsfähigkeit und Belastungsfähigkeit; Kurzatmigkeit, Schmerzen in der Wir belsäule oder auch im rechten Arm, Schmerzen im Schulter- oder Unterkieferbereich (bei körperlicher Belastung) sein. Auch un spezifische Beschwerden wie Müdigkeit und Schlafstörungen können auftreten.
„Da sollten die Alarmglocken läuten“ Wenn ein oder mehrere Risikofaktoren zutreffen, ist eine regel mäßige Vorsorgeuntersuchung sinnvoll. „Manche Symptome treten bereits Wochen bis Monate vor dem Herzinfarkt auf. Sie zeigen sich vor allem bei körperlicher Belastung und bessern sich bei Ruhe. Treten die Beschwerden vor allem bei Belastungen auf, ist das ein deutlicher Hinweis, da sollten die Alarmglocken läu
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ten“, so die Medizinerin. Der Herz infarkt wird durch einen plötzlichen Verschluss eines Herzkranzgefäßes verursacht. Das Überleben hängt maßgeblich von einer raschen Wie derherstellung der Blutversorgung des Herzmuskels ab. Deshalb sollte jeder über sein individuelles Risiko, über mögliche Frühwarnzeichen ei nes drohenden Herzinfarktes und über eine herzgesunde Lebensweise durch Bewegung und Ernährung in formiert sein. „Der persönliche Le bensstil beeinflusst zu einem großen Teil Erkrankungen wie z.B. Blut hochdruck und Herzinfarkt“, stellt Chefärztin Dr. Augsten fest. Dr. Gabriele Augsten, Chefärztin und Kardiologin
Auch wenn Frauenherzen in vielerlei an der Knappschafts-Klinik: „Herz-Kreislauferkrankungen Hinsicht anders schlagen: Zur Prä verlaufen bei Frauen häufig vention eines Herzinfarkts gilt für anders, weil der Stellenwert Frauen und Männer weitgehend das der Risikofaktoren anders ist.“ Gleiche. Am wichtigsten ist eine ge sunde Lebensweise, bestehend aus gesunder Ernährung, wenig Stress und Nikotinverzicht. Weitere Risikofaktoren sind Schlaf mangel und zu hoher Alkoholkonsum. Regelmäßige sportliche Ak tivität und Bewegung mit seinen positiven Effekten auf den Ge sundheitszustand gehören auch dazu. Geeignet sind vor allem Ausdauersportarten wie Radfahren, Nordic Walking und Schwim men - sie können auch bis ins hohe Lebensalter betrieben werden. Der Fettstoffwechsel wird angeregt und das Herz-Kreislauf-System bleibt in Schwung. Risikopatienten sollten ihr Herz außerdem in konstanten Abständen kontrollieren lassen.
Einen Herzinfarkt durch einen gesunden Lebensstil vorzubeugen, zahlt sich aus. Die beste Vorsorge ist, Risikofaktoren zu erkennen und frühzeitig zu vermeiden. Ergänzend sollte ein regelmäßiger GesundheitsCheck durchgeführt werden. Die ärztliche Untersuchung umfasst eine Untersuchung der Blutwerte und Herzenzyme, die Kontrolle des Blutdrucks und ein Elektrokardiogramm (EKG), das Verände rungen der elektrischen Herzströme anzeigt. Auch eine UltraschallUntersuchung der Halsschlagader auf Arteriosklerose ist sinnvoll, um Anzeichen einer koronaren Herzkrankheit zu erkennen. n n Weitere Informationen: www.knappschafts-klinik-driburg.de
Gezielt suchen, kostengünstig finden, professionell einsetzen
Wie Digitalisierung die Personalsuche unterstützt Für Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Dies gilt für die großen Player und natürlich auch für kleine sowie mittelständische Firmen.
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ine Ursache liegt im demografischen Wandel: Es gibt ein fach weniger Bewerber, die sich auf offene Stellen mel den. Andererseits stehen die „Digital Natives“ der Gene rationen Y und Z in den Startlöchern. Die gut Qualifizierten unter ihnen können sich dabei die Stellen häufig aussuchen. Im Zuge dieser Entwicklungen hat sich das Personalrecruiting zunehmend digitalisiert. Online-Jobbörsen und soziale Netzwerke spielen für die aktive Ansprache des zukünftigen Mitarbeiters eine wichtige Rolle – vor allem wenn es darum geht, jüngere und internetaffine Bewerber für das Unternehmen zu gewinnen. Nicht zuletzt wegen der mobilen Kommunikation mit Smartphone und Tablet sind diese potenziellen Kandidaten ausschließlich in der digitalen Welt zu Hause. Sie lassen sich nur ungern auf analoge, also klassische Ausschreibungen ein. Hier ist wohl auch ein Grund zu sehen, warum sich als gegenläufige Entwicklung die Bedeutung des klassischen Recruitings mit Zeitungsinseraten weiter relativiert. Je weiter die Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt unter diesen Vorzeichen voranschreitet, umso wichtiger werden für Unterneh men moderne Bewerbermanagementsysteme. Mit ihnen lassen sich Daten für einen optimierten Zugriff selektieren und analysie ren. Sie liefern zielgruppengenaue Informationen über mögliche Bewerber, verschaffen einen Überblick im Datenwust und erhö hen die Entscheidungssicherheit. Dabei lassen sich diese „Tools“ auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen nutzen – gezielt, kostengünstig, professionell. „Wir von Busche Personalmanagement verstehen uns als Brücke zwischen Bewerber und Unternehmen. Denn das Thema Digitali sierung und Personalsuche spielt auf beiden Seiten eine bedeu tende Rolle. Wichtig ist, dass unser Digitalisierungsgrad beide Interessensgruppen abdecken muss“, erläutert Geschäftsführer Thomas Busche. Sein Bewerbermanagementsystem, speziell für diese Aufgaben entwickelt, bietet den Kunden eine optimale On linepräsenz bei der Personalsuche. Der Vorteil: Das System lässt sich im höchsten Maß an verschiedene Zielgruppen anpassen. So können beispielsweise online gestellte Anzeigen zusammen mit digitalen Medien und emotionalen Werbeträgern als Botschafter der Unternehmenskultur eingesetzt werden. Auch Fragen an den Bewerber nach Fähigkeiten und Qualifikationen lassen sich per Software auswerten. Gleichzeitig bietet die zielgruppengenaue Verbreitung der Stellenanzeigen durch einschlägige Multiplikato ren wie Stellenbörsen oder regionale Plattformen die Möglichkeit, speziell in Ostwestfalen-Lippe Bewerber zu rekrutieren. „Auf Basis breit angelegter Umfragen erforschen wir bereits im dritten Jahr die Wünsche der Bewerber in Ostwestfalen-Lippe an ihre Arbeitgeber. Das Ergebnis sind fundierte Kenntnisse, mit de nen wir Unternehmen in ihrer strategischen Ausrichtung bei der Personalsuche unterstützen“, verdeutlicht Tobias Busche, Leiter Employer Branding, einen weiteren Vorteil. Zusätzlich erhalten
Geschäftsführer Thomas Busche (links) und Tobias Busche, Leiter Employer Branding, unterstützen Unternehmen bei der Personalsuche mit einem zielgruppengenauen Bewerbermanagementsystem. Foto: Busche Personalmanagement GmbH, 2016
diese Kunden durch die Busche-Disponenten gezielte Vorschläge aus der Bewerberdatenbank. All dies dient einer optimierten Vor auswahl von passenden Kandidaten. Das Ziel ist es, den Bewer bungsprozess kostengünstig und effizient zu gestalten. Besonders lohnenswert ist das Bewerbermanagementsystem von Busche Personalmanagement für Unternehmen, die eher selten neue Mitarbeiter suchen oder weder Zeit noch Mittel haben, sich in das Thema digitales Personalrecruiting tiefer einzuarbeiten. Insgesamt stellt Busche Personalmanagement damit für Unter nehmen eine moderne Plattform zur Verfügung, die ihre Personal suche zeitgemäß weiter professionalisieren möchten – auch und gerade in Ostwestfalen-Lippe. n n Weitere Informationen: www.busche-personal.de
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OWL Porträts
Arbeiten und Leben in der Region Was macht Arbeiten und Leben in einer Region wie Ostwestfalen-Lippe aus? Welche beruflichen und priva ten Entwicklungsmöglichkeiten se hen die Menschen für sich, ihre Fa milien und Freunde in OWL? Was wird für die Zukunft erhofft? Antworten auf diese Fragen können am besten die „Betroffenen“ selbst geben. In der mehrteiligen Reihe „OWL-Porträts“ kommen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Cross Men toring“ zu Wort. Das Fachkräfteentwicklungsprogramm von OWL MASCHINENBAU verbindet Verena Liane Ottermann, Menschen unterschiedlicher Funktio Lenze SE nen und Positionen aus Unternehmen in ganz OWL. So bekommt die Region mit jeder Ausgabe ein sehr persönliches Gesicht. Diesmal im Porträt: Verena Liane Ottermann, Human Resources Development, Lenze SE, weltweit agierender Spezialist für Mo tion Centric Automation mit 3.400 Mitarbeitern. Verena Liane Ottermann begleitet als Personalentwicklerin Menschen in Veränderungsprozessen. Sie ist als Mediatorin, Moderatorin, Coach und Team-Builderin tätig, im Personalmar keting sowie in vielen Projekten und Netzwerken aktiv. „Ich freue mich, meine Studieninhalte und Zusatzausbildungen, kombiniert mit langjähriger HR-Erfahrung, in diesen anspruchs vollen Feldern einbringen zu können.“ In Hameln geboren, hat sie dort BWL, in Süddeutschland Be triebs- und Führungspädagogik studiert. Über 20 Jahre Erfah rung in verschiedenen Branchen treiben sie an. „Für die Lenze SE bin ich vor allem in OWL aktiv, da ich mit den Kollegen Bäume ausreißen und Pferde stehlen kann. Eine tolle Ideen vielfalt, gepaart mit sich aufeinander verlassen können, macht die Netzwerkarbeit aus und treibt uns in der Region gemeinsam mit Leidenschaft voran. Genau darin liegt im Cross-Mentoring für mich der Reiz. Ideen werden ausgetauscht in einem Rah men, der Dialoge zwischen Menschen Früchte tragen lässt und darüber hinaus für jeden Einzelnen, für die Unternehmen und für die wunderbare Region.“ n
n Weitere Informationen: www.owl-maschinenbau.de
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TRAUMJOB 2016
Wenn Unternehmen auf Bewerber treffen Unternehmen sind gefordert, sich als attrak tiven Arbeitgeber darzustellen, um von potenziellen Mitarbeitern wahrgenommen zu werden. Ein Schritt zu mehr Aufmerksam keit ist die Präsenz auf der TRAUMJOB. „Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass der Bedarf an Fachkräften und Auszubil denden vorhanden ist. Es gibt verschiedene Unternehmen vor Ort, die Ausbildungsplätze bereitstellen, aber diese nicht besetzen können. Weil Bewerber und Unternehmen einfach nicht zueinander finden. Ein Messe auftritt auf der Personalmesse ist eine Chance, Bedarfe zu formu lieren und bestimmte Berufsfelder in den Fokus zu rücken. Das gilt im Übrigen auch für die Nachfrage nach Fachkräften“, sagt Christina Berns, Projektleiterin der TRAUMJOB. Tatsache sei, dass in bestimmten Berufsfeldern Spezialisten, wie Ingenieure oder Software-Entwickler, gesucht würden. Die Präsenz auf der Personalmesse biete eine Möglichkeit, sich als attraktiven Arbeit geber zu präsentieren und die direkte Ansprache mit potenziellen Mitarbeitern zu suchen. Damit die ausstellenden Unternehmen auch entsprechende Be sucherinnen und Besucher kennenlernen können, betreibt das Organisationsteam im Vorfeld eine gezielte Ansprache. Als lang jähriger Veranstalter der Kongressmesse MEiM weiß das Team worauf es ankommt. Christina Berns: „Hinsichtlich der Öffent lichkeitsarbeit fahren wir mehrgleisig, um die Zielgruppen zu er reichen. Wir sind überzeugt, dass hier viele interessierte Men schen auf interessante Unternehmen treffen.“ Neben Schulabgängern und Studierenden haben die Messe macher auch Menschen, die sich beruflich umorientieren möch ten, sowie Wiedereinsteiger und Vertreter der Generation 50+ im Blick. Mit gezielten Maßnahmen werden diese über die zweitä gige Veranstaltung informiert. n n Die erste TRAUMJOB findet am 3. und 4. Juni im Schützen hof in Paderborn statt. Unternehmen, die dort als Aussteller auftreten bzw. einen Vortrag halten möchten, finden weitere Informationen unter: www.traumjob.org n Die Termine für das nächste und übernächste Jahr stehen bereits fest: 17. und 18. März 2017 sowie 16. und 17. März 2018.
Interview
„Unternehmen befinden sich in der Flexibilitätszange“ Der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) hat sich mit der Entwick lung des Arbeitsmarktes in der Zukunft beschäftigt. Marcel Speker, Leiter Kommunikation und Arbeitsmarktpolitik des iGZ, über die Ergebnisse der Projektgruppe „Zeitarbeit 2030“. Herr Speker, wie wird sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Zukunft entwickeln? Marcel Speker: Wir wissen, dass uns bis ins Jahr 2030 rund 6,5 Millionen potenzielle Arbeitskräfte fehlen werden. Es gibt zwar eine Chance, die Auswirkungen unserer schrumpfenden Ge sellschaft abzufedern und in den Griff zu bekommen, wenn wir uns dieses Themas mit aller Ernsthaftigkeit zuwenden. Allerdings sind wir sowohl von entsprechenden Maßnahmen als auch von der nötigen Ernsthaftigkeit leider noch sehr weit entfernt. Inwiefern stellen denn die zu uns kommenden Flüchtlinge eine Linderung des Arbeitskräftemangels dar?
auch absehbar und klar. Natürlich werden wir uns darauf ein stellen müssen, dass es Unternehmen in Zukunft schwerer fallen wird, passende Mitarbeiter zu finden und zu gewinnen. Die Anfor derungen werden komplexer, die Tätigkeitsbilder spezieller. Gleichzeitig steigt der Wert der Mitarbeiter, auch in der eigenen Wahrnehmung. Zum Teil erleben wir es ja heute schon, dass Mit arbeiter ihre eigenen, selbstbewussten Vorstellungen von den Rahmendaten eines Jobs haben.Und da geht es dann meist nicht um das Finanzielle, sondern um Homeoffice, flexible Arbeitszei ten und Ähnliches. Das bedeutet also, dass Unternehmen es ei nerseits mit steigenden Flexibilitätsanforderungen der Mitarbei ter zu tun haben. Gleichzeitig wird auch die Digitalisierung ein Mehr an Flexibilität in den Produktionsprozessen nach sich zie
Speker: Sicherlich ergeben sich durch die Flüchtlinge manche Chancen am Arbeitsmarkt. Man muss aber auch ganz realistisch sehen, dass viele der Menschen, die zu uns kommen, über keine oder kaum vergleichbare Qualifikationen verfügen. Das stellt uns als Gesellschaft vor ganz neue Herausforderungen. Wenn es auf der Angebotsseite schon so düster aussieht – welche Hoffnung können Sie uns denn mit Blick auf die Nachfrageseite, also den zukünftigen Bedarf an Mitarbeitern, machen? Speker: Keine belastbare Hoffnung, jedenfalls. Denn die Er fahrungen der Vergangenheit zeigen eher, dass Produktivitäts sprünge nicht zu einem Rückgang, sondern zu einer Verschiebung der Arbeitskräftenachfrage führen. Nehmen wir ganz aktuell die Diskussion um die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Bereich der Produktion, also die sogenannte Industrie 4.0. Da las sen Modellversuche in Musterfabriken erahnen, dass es zukünftig möglich sein wird, ganze Produktionsketten mit deutlich weniger Mitarbeitern zu organisieren. Gleichzeitig brauchen Sie dann aber Menschen, die in der Lage sind, die Datenströme zu organisieren – und sie nicht zuletzt auch gegen unbefugten Zugriff zu sichern. Das heißt, wir werden im Zuge der Digitalisierung vielleicht einen Rückgang der Arbeitskräftenachfrage im Bereich der Produktion erleben. Wir werden aber ganz sicher auch eine zusätzliche Nach frage nach Fachkräften im Bereich der IT bekommen. Worauf können wir uns denn dann mit Blick auf die Zukunft einstellen und vorbereiten? Speker: Neben allen Unsicherheiten, die die Zukunft nun einmal grundsätzlich so mit sich bringt, sind doch einige Entwicklungen
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hen. Wenn man so will, befinden sich die Unternehmen in Zu kunft in einer Flexibilitätszange.
„In Zukunft wird es Unternehmen schwerer fallen, passende Mitarbeiter zu finden und zu gewinnen.“ Welche Lösung gibt es für diese Situation? Speker: Unternehmen brauchen in Zukunft noch mehr als heute Partner an ihrer Seite, die für sie die betriebliche Flexibili tät organisieren. Das sind Personaldienstleister, die für jedes Pro blem die passende Lösung haben und die aus ihrer Tätigkeit heraus eine einzigartige Erfahrung vorweisen können. Das Zeitar beitsunternehmen als Consulter für betriebliche Flexibilität, wenn man so will. Ich halte das für realistisch. Jedes Industrie-Unter nehmen durchforstet doch heute schon seine Produktion und stellt sich für jeden einzelnen Schritt die Frage: „Make or buy?“. Nur bei der Personalrekrutierung und der Organisation von Flexi
Marcel Speker, Leiter Kommunikation und Arbeitsmarktpolitik des iGZ: „Unternehmen brauchen in Zukunft noch mehr als heute Partner an ihrer Seite, die für sie die betriebliche Flexibilität organisieren.“ Foto: iGZ
bilität wird oft auf Inhouse-Kräfte gesetzt, die eigentlich andere Aufgaben haben, obwohl es am Markt viel Kompetenz in diesem Bereich gibt. n
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Randstad
Attraktive Karrierechancen in der Personaldienstleistung Zeitarbeit gehört seit vielen Jahren zu den wichtigsten Flexibilisierungsinstrumenten am Arbeitsmarkt und ist ein etabliertes Instrument der strategischen Personalplanung.
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eben der Arbeitnehmerüberlassung unterstützt der Personaldienstleister Unternehmen mit großem Bedarf an flexiblem Personal, um Auftragsspitzen zu meis tern. Dabei arbeitet Randstad Inhouse Service (RIS) eng mit den Kunden zusammen, denn die Kolleginnen und Kolle gen sitzen örtlich sehr nah an oder in den Unternehmen, um die Personaldienstleistungen wie Rekrutierung und Einsatzplanung direkt vor Ort zu organisieren. „An unseren Inhouse Standorten haben wir eine besondere Nähe zum Kunden und bieten unseren Mitarbeitern im Einsatz eine enge Betreuung. Dies verringert den administrativen Aufwand der Unternehmen“, sagt Sven Kische lewski, District Manager Inhouse Services. Und mit dem elektronischen Auftragsportal zur Zeiterfassung sorgt Randstad zusätzlich für Transparenz und Effizienz bei der Umsetzung von Aufträgen - auch, wenn sehr kurzfristig Personal benötigt wird. Zudem wird mit jedem Kunden ein Kosteneinspa rungs-Programm umgesetzt. Die Kosteneinsparung für die In house Kunden ist ein zentrales Ziel in der Zusammenarbeit. n n Kontakt: Sven Kischelewski, E-Mail: sven.kischelewski@randstad.de
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„An unseren Inhouse Standorten haben wir eine besondere Nähe zum Kunden.“ Sven Kischelewski, District Manager Inhouse Services
Interview
„Die Zeitarbeit kann nicht allen Zuzüglern Jobs anbieten“ Wilhelm Oberste-Beulmann, Vizepräsident des Bundesarbeitgeberverbandes der Personal dienstleister (BAP) und Geschäftsführer der START NRW GmbH, über die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt und welche Herausforderungen gemeistert werden müssen. Es ist unbestritten, dass Flüchtlinge, die eine hohe Bleibeperspektive aufweisen, schneller Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten müssen. Welche Aspekte sind für eine Umsetzung auf politischer / rechtlicher Ebene wichtig? Wilhelm Oberste-Beulmann: Das A und O, um Flüchtlinge über haupt erfolgreich zu integrieren, ist das Erlernen der deutschen Sprache. Dies ist die Grundvoraussetzung für alle weiteren Pro zesse, sonst wird die deutsche Wirtschaft erhebliche Schwierig keiten haben, Flüchtlinge in Beschäftigung oder Ausbildung zu bringen. Daher muss die Bundesregierung für ein flächendecken des Angebot an Sprachkursen sorgen. Außerdem muss schneller als bisher geklärt werden, ob und für wie lange Flüchtlinge über haupt in Deutschland bleiben dürfen, denn ohne entsprechende Rechtssicherheit werden die Unternehmen niemanden einstellen oder ausbilden. Bisher dauert es bis zu elf Monate, bis der Status eines Asylbewerbers endgültig geklärt ist, wie das Institut für Ar beitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit herausgefunden hat. Das ist einfach zu lang. Bislang wird auch nicht flächendeckend und gezielt erfasst, wel che Qualifikationen die Flüchtlinge mitbringen. Ein solches Profi ling wäre aber wichtig, um entscheiden zu können, ob und wo die Zuzügler Chancen auf Arbeit haben, ob weitere Qualifizierungen notwendig sind oder die Voraussetzungen für eine Ausbildung vorliegen. Schließlich sollte die Bundesregierung auch in Erwä gung ziehen, die sogenannte Vorrangprüfung für drei Jahre auszu setzen. Aktuell sieht die Rechtslage nämlich vor, dass nur Flücht linge im hochqualifizierten Bereich und in Mangelberufen nach drei Monaten die Arbeit in Deutschland aufnehmen können. Bei allen anderen – und das ist die absolute Mehrzahl – muss die Bundesagentur für Arbeit in den ersten 15 Monaten prüfen, ob es nicht einen geeigneten deutschen oder EU-Bürger gibt, durch den die freie Arbeitsstelle besetzt werden kann und der dann Vor rang genießt. Dadurch geht für die allermeisten Zuzügler wieder viel Zeit bei der Integration in den Arbeitsmarkt verloren. Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren, ist auch aus Sicht steuerlicher Belastungen eine wichtige Aufgabe. Eine aktuelle Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) schätzt die daraus resultierenden Aufwendungen für die deutschen Steuerzahler bis 2017 auf 50 Milliarden Euro. Was kann Ihr Verband leisten bzw. wie kann er unterstützen, dass möglichst viele erwerbsfähige Flüchtlinge in (Zeit-)Arbeit gebracht werden? Wilhelm Oberste-Beulmann: Die jetzige Gesetzeslage lässt es nicht zu, dass Flüchtlinge schnell in der Zeitarbeit arbeiten kön
nen. Asylbewerber und Flüchtlinge dürfen erst nach 15-monati gem Aufenthalt in Deutschland in der Branche beschäftigt wer den. Ausnahmen gibt es nur für Hochqualifizierte und in Mangelberufen – in diesen Bereichen dürfen Flüchtlinge bereits nach drei Monaten eingesetzt werden. Diese Regelung beschleu nigt nicht die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt, sondern behindert sie eher. Sollte sich die Bundesregierung nicht entschließen, die Vorrangprüfung auszusetzen, fordert der BAP, die Zeitarbeit mit allen anderen Wirtschaftszweigen gleichzustel len und diese Prüfung auch für die Branche zu öffnen. Man muss sich aber auch klarmachen, dass die Zeitarbeit nicht allen Zuzüglern Jobs anbieten kann – dafür ist die Branche ein fach zu klein. Allerdings können die Personaldienstleister in Be reichen unterstützen, in denen sie Experten sind. Dazu zählt das
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Profiling – also die Abfrage von Kenntnissen und Fähigkeiten, die die Flüchtlinge mitbringen. Einige BAP-Mitglieder haben auch Erfahrungen mit dem Anerkennungsverfahren ausländischer Be rufsabschlüsse gesammelt und können Flüchtlinge bei diesem aufwendigen und bürokratischen Prozess begleiten. Und die Zeit arbeit könnte Flüchtlingen mit gewissen Sprachkenntnissen und Qualifikationen bei den ersten Schritten auf dem deutschen Ar beitsmarkt helfen – mit dem Ziel, diese Menschen auf adäquate Stellen bei unseren Kunden zu vermitteln. Ein hohes Bildungsniveau und eine steigende Erwerbstätigenzahl prägen den „Standort Deutschland“. Wie ist derzeit der Bedarf bzw. die Nachfragesituation in der Zeitarbeitsbranche von Seiten der Wirtschaft nach Arbeitskräften allgemein? Wilhelm Oberste-Beulmann: Nicht nur die Kundenunternehmen, sondern auch die Personaldienstleister spüren die Auswirkungen des Fachkräftemangels. Allerdings existieren regionale Unter schiede. Im Süden, wo fast Vollbeschäftigung herrscht, gibt es bereits einen deutlichen Bewerberengpass – und zwar nicht nur bei den Fachkräften, sondern auch im sogenannten Helferbe reich. Hier steht einer guten Auftragslage eine schwierige und angespannte Personalsituation gegenüber. Zum Teil müssen Per sonaldienstleister Aufträge absagen, weil sie schlichtweg keine geeigneten Mitarbeiter finden. Im Westen und im Osten ist die Bewerbersituation etwas entspannter. Fachkräfte werden insge samt im medizinischen Bereich und dabei insbesondere in der Kranken- und Altenpflege gesucht sowie in technischen Berufs gruppen wie beispielsweise der Mechatronik, der Kältetechnik, der Bau- und der Automatisierungstechnik oder in der Informatik.
Wilhelm Oberste Beulmann, Vizepräsident des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP): „Viele Flüchtlinge beherrschen kaum die deutsche Sprache und ihnen fehlt es oftmals an den nötigen Qualifikationen. Insbesondere im Fachkräftesegment können sie nicht unmittelbar zur Entlastung bei der Nachfrage nach Arbeitskräften beitragen.“ Foto: © BAP
Können nach dem jetzigen Stand speziell Flüchtlinge die Nachfrage nach Arbeitskräften aus der Zeitarbeit unmittelbar entlasten? Wilhelm Oberste-Beulmann: Man muss sich nichts vormachen: Viele Flüchtlinge beherrschen kaum die deutsche Sprache und ihnen fehlt es oftmals an den nötigen Qualifikationen. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ermittelt hat, ha ben mehr als 70 Prozent der Asylbewerber keine abgeschlossene Berufsausbildung. Damit ist klar, dass die Flüchtlinge – insbeson dere im Fachkräftesegment – nicht unmittelbar zur Entlastung bei der Nachfrage nach Arbeitskräften beitragen können. n
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