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Das Wirtschaftsmagazin für zukunftsorientierte Unternehmer

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personal & wirtschaft Warum das Fachkräfte-Recruiting immer individueller werden muss

Schwerpunktausgabe: FMB-Zuliefermesse für den Maschinenbau präsentiert innovative Technologien

Die Formel für die Zukunft Mit welchen Technologien der Maschinenbau die Industrie 4.0 weiter entwickelt


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Die Zukunft im K

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Ausblick Noch ist die Industrie 4.0 ein Zukunftsprojekt, das darauf abzielt, die deutsche Industrie in die Lage zu versetzen, für die Zukunft der Produktion gerüstet zu sein. In unserer Region arbeiten Unternehmen und Technologie-Netzwerke mit Hochdruck daran, dieses Projekt immer weiter voran zu bringen. von Chefredakteurin Christiane Peters

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mpuls- und Taktgeber, Technologie- und Innovationsführer… Der Maschinenbau der Region spielt schon lange Zeit in der ersten Liga. Mit dem einzigartigen Technologie-Netzwerk Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe ( it’s OWL), in dem sich 174 Unternehmen, Hochschulen und weitere Partner zusammengeschlossen haben, beweist die Region, was in ihr steckt. Auszeichnet als Spitzencluster durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), entstehen hier in 46 Forschungsprojekten Intelligente technische Systeme, mit dem Ziel, Industrie 4.0 zur Realität werden zu lassen. Die jüngst gegründete neue Fachgruppe „Systems Engineering“ beschäftigt sich mit disziplinübergreifenden Methoden für die Entwicklung von intelligenten Maschinen und Anlagen. Vom Nutzen dieser Arbeit profitieren nicht nur zahlreiche regionale Unternehmen, sondern auch der französische Kooperationspartner Dassault Systèmes, weltweit führend auf dem Gebiet der Software-Werkzeuge. „Die Franzosen haben bemerkt, dass es in der Region beeindruckendes Know-how und Bedarf an der Nutzung ihrer Software-Tools gibt“, sagt Dr.-Ing. Peter Ebbesmeyer, Koordinator Technologietransfer bei der it‘s OWL Clustermanagement GmbH. (Siehe auch unser Beitrag Seite 16) Das geballte Know-how dieses Hightech-Netzwerkes sowie die zahlreichen Mittelständler der Maschinenbau- und Zulieferbranche präsentiert die 10. FMB Zuliefermesse Maschinenbau Anfang November in Bad Salzuflen. In unserer Schwerpunktausgabe zeigen wir Ihnen, mit welchen Technologien das Projekt Industrie 4.0 sich für die Zukunft der Produktion rüstet.

Die Zukunft im Kopf Weitere aktuelle Beiträge zu den Themen Forschung, Entwicklung und Innovationen finden Sie auch unter www.mawi-westfalen.de/ wirtschaftsmagazin/forschung/

Technisches Know-how, intelligente Maschinen sowie die Weiterentwicklung der Netzwerke haben jedoch nur eine Zukunft, wenn es gelingt, entsprechende Fachkräfte zu rekrutieren und diese langfristig an die Unternehmen zu binden. In unserem Sonderheft personal & wirtschaft zeigen wir verschiedene Möglichkeiten, wie Unternehmen sich dieser Herausforderung stellen. n

Ausblick | markt & wirtschaft 10 / 2014

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23 Ausblick 24 Inhalt

Forschung und Entwicklung 26 Augmented Reality am CIIT: Intelligenz in die Maschine bringen

27 Kolumne Innovationen: Design-Werte für Unternehmen 28 mawi-Innovationsranking 29 Intelligente Gebäudetechnologien: Gebäude mit Mehrwert

10 Stührenberg: Höchste LED-Lichtqualität

FMB – Zuliefermesse Maschinenbau

Made in Detmold

Technologien für die Industrie 4.0

12 Serie: Das kommt aus Bielefeld: „Wir verstehen

Die zehnte FMB - Zuliefermesse Maschinenbau vom 5. bis 7. November in Bad Salzuflen sieht sich als Arbeitsplattform für die Besucher und stellt erneut den Austausch zwischen Herstellern und Anwendern in den Vordergrund.

FMB – Zuliefermesse Maschinenbau 16 it´s OWL – Fachgruppe Systems Engineering: Damit der

und als Ideen- und Innovationsschmiede

Maschinenbau wettbewerbsfähig bleibt

18 Interview: „Exzellenter Nachwuchs bleibt eine Herausforderung“

19 Andromeda: Optimierung der Vertriebs- und Marketingstrategie 20 Betron Control Systems: „Regional ist genial“ 22 Leistungstransformatoren: Schluss mit der

Interview

„Der Bedarf an exzellent ausgebil­detem Nachwuchs bleibt eine große Herausforderung“

Energieverschwendung

22 Neuland-Medien: Zukunftsorientiertes Marketing 23 Datenschutz im Unternehmen: Geschäftsabläufe sicherer machen

24 Wälzlager von DRECKSHAGE:

Leistungsstark, kompakt, wirtschaftlich

Dr. -Ing. Eva Schwenzfeier-Hellkamp, neue Vorsitzende des VDI OWL und Professorin an der Fachhochschule (FH) Bielefeld, über ihre Konzepte, Zielsetzungen und die Heraus­ forderung, Fachkräfte zu gewinnen.

25 AHC Oberflächentechnik: Verschleißfeste Oberflächen

Büro- und Arbeitsplatzgestaltung 26 Büro- und Arbeitswelten: Wenn die Bürowelt zum Bewegungsraum wird

28 Pflanzen im Büro: Grüne Helden am Arbeitsplatz 29 Boden und Akustik: Mehr Ruhe bei der Arbeit 30 Das bewegte Büro: Warum Bewegung beim Sitzen

18

kein Widerspruch ist

31 ecos office center Bielefeld: Arbeiten und Tagen über den Dächern von Bielefeld

32 Business Center: Sorglos arbeiten

Büro- und Arbeitswelten

Wenn die Bürowelt zum Bewegungsraum wird

Bild: AGR/VS Foto: Dauphin_Model_2014

In einer immer mehr auf Wissen basierten Ökonomie findet immer mehr Wertschöpfung in den Büroprozessen statt, wo Wissen, Kreativität und Lernen ein gesundes Arbeitsumfeld verlangen.

Unternehmen und Märkte 33 Hausmesse bei Marschall zum 90jährigen Jubiläum: Haftende 34 36 36 37

Eindrücke LABCON-OWL: Hightech-Analytik auf höchstem Niveau Kolumne: Planung 2015 – Sind Sie schon soweit? Bielefelder Ausbildungsgipfel BVMW Meeting Mittelstand: Die Marke als unverzichtbarer Vermögenswert

Kongressmesse MEiM 38 Treffpunkt für Entscheider 39 Enzo Vincenzo Prisco: Auch Mittelständler brauchen Marken 40 Social Media: Die richtigen Ziele definieren personal & wirtschaft

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markt & wirtschaft 10/ 2014 | Inhalt

Demografie und Arbeitsmarkt 43 Fachkräfte-Recruiting: Die richtigen Impulse setzen 44 Nachgefragt: Systematische Suche und Förderung der Talente“


45 Nachgefragt: „Stärkung der Arbeitgebermarke durch starke Leistungen“

10/2014

Das Magazin für Personalmanagement

45 Interview zur Personalauswahl: „Ein guter Mix ist der Schlüssel zum Erfolg“

46 Interview zur Personalarbeit: „Dem Wettbewerb

auf dem Arbeitsmarkt stellen“ 47 Eignungsdiagnostik im Mitarbeiter-Management: Ein Aufwand mit viel Nutzen

Weiterbildung 48 Szenario-Studie zur betrieblichen Weiterbildung in 2030:

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Personal Recruiting

Wie individuell ein erfolgreiches Personalmanagement sein muss

Herausforderungen und Chancen erkennen

49 Aufstiegsfortbildung beim BVWL: Mit mehr Know-how zu mehr Verantwortung

50 Blended Learning: Die effiziente Lernmethode 51 Fachkräfterekrutierung: Wo Qualifizierung Probleme löst

Eignungsdiagnostik: Mitarbeiterpotenziale im Unternehmen erkennen und gezielt entwickeln

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Gesundheit 52 Risikofaktor Bewegungsmangel: Auf Trab bleiben 53 Hirndoping am Arbeitsplatz: Dauerhaft überbelastet 55 Betriebliches Gesundheitsmanagement: Mit Strategie zu mehr

personal & wirtschaft

Zeitarbeit 56 IAB Studie: Bedeutung der Zeitarbeit gewachsen 57 H+P Personal GmbH: Mit Fingerspitzengefühl und

Geeignete Fachkräfte sind Mangelware und die Besetzung offener Stellen entpuppt sich für immer mehr Unternehmen als schwierige Aufgabe. Personaler kommen nicht umhin, ihre Recruiting-Aktivitäten individuell auf die jeweiligen Zielgruppen auszurichten.

Wohlergehen und Wirtschaftlichkeit

Gespür für den Menschen

Spezial | personal & wirtschaft 10 / 2014

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Fachkräfte-Recruiting

58 Vorschau/Impressum

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Augmented Reality am CIIT

Intelligenz in die Maschine bringen Augmented Reality (AR) und 3-D sind in der IT-Branche längst Realität. Für die Industrie ist die Umsetzung komplexer. Das Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) an der Hochschule OWL möchte die Technik in die Werkshallen der Zukunft bringen.

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olker Paelke, Professor an der Hochschule OWL und Experte auf dem Gebiet 3-D und Augmented Reality, weiß, dass eine industrielle Umsetzung von vielen Faktoren abhängt, auch „hinkt die Hardware hinterher“, denn richtige Systemkomponenten sind noch nicht gefunden. „Wenn die Hardware mit unserem Stand der Software mitkäme, wären wir schon einen Schritt weiter“, sagt Paelke. Für den Experten sind smarte 3-Dund Augmented-Reality-Techniken die Lösung für die steigende Komplexität in der Fabrik der Zukunft. „Die Digitalisierung der

GELUNGEN! Augmented-Reality für die Industrie: Professor Paelke vom inIT weiß, wie es geht.

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ivität Kreat n vo g an! f n A an

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Fabrik schreitet voran, die Komplexität der Produktionssysteme nimmt für den Mit­ arbeiter zu. In der künftig hochautomatisierten Arbeitswelt kann Augmented Reality die Arbeitsbedingungen verbessern.“ Wenn alles komplizierter wird, müssen Informationen bedarfsgerecht aufbereitet werden und am besten dem Mitarbeiter direkt „ins Auge springen“. Die Potenziale von AR sind groß, besonders für komplexe Abläufe oder für Informationen, die an ein Objekt gekoppelt sind. Ein Anwendungsfall kann in Zukunft die Wartung von individualisierten Einzelanfertigungen sein. Schritt für Schritt wird die Montageanleitung mit Handlungsanweisungen für den Mechaniker eingeblendet. Kurze Anlernzeiten und Fehlerreduktion sind die Vorteile. Auch deshalb entwickeln die Wissenschaftler am Institut für industrielle Informationstechnik spezielle Software für ARAnwendungen mit ansprechenden Designs und benutzerfreundlicher Bedienung. Wie das aussehen kann, zeigt Paelke an der in-

13:19:43 UhrEntwicklung 10 / 201401.12.2009 | Forschung und

Foto: CENTRUM INDUSTRIAL IT (CIIT)

telligenten Montagelinie der SmartFactory­ OWL, einer Fabrik im Miniaturmaßstab im Technologiezentrum CIIT in Lemgo. Augmented Reality hilft hier am Handarbeitsplatz bei der Fertigung der Produkte. Mittels einer 3-D-Projektion in einer Augmented-Reality-Brille wird dabei die Montageanleitung direkt in das Sichtfeld des Mitarbeiters projiziert. Der Entwicklungs­bedarf der Komponenten zeigt sich hier ganz konkret: „Die Brille über Stunden zu tragen ist noch so gut wie unmöglich. Und da die Akkuleistung noch zu gering ist, muss man immer umständlich ein Kabel mitführen“, so der Experte. Die Hardware steckt noch in den Kinderschuhen. Die Forscher wissen, dass das nicht mehr lange so bleiben wird. Sie gehen davon aus, dass in den nächsten zwei bis fünf Jahren in Sachen Weiterentwicklung viel passiert: „Die Hardware für eine optimale Umsetzung wird da sein. Wir müssen vorbereitet sein, die Software und das Hintergrundwissen haben, für eine sinnvolle und benutzbare Umsetzung“, sagt Paelke. n


Kolumne INNOVATIONEN

Design-Werte für Unternehmen Autor Christof Paul ist Designmanager in einem Entwicklungsbüro und Vorsitzender des ProID e.V., Allianz zur Förderung von Produkt-Innovationen. Seine Erfahrungen mit Unternehmern und Entwicklern aus 20 Jahren Berufs­praxis hat er für markt & wirtschaft zusammengestellt.

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Jeder kennt oder besitzt gestaltete Produkte. Über das Produkt­ design entsteht eine emotionale Bindung zum Produkt oder ein Teil der Unternehmensidentität.

Wie funktioniert die Wechselwirkung Benutzer und Produkt und für welche Unternehmen ist ein professionelles Design sinnvoll?

Design für hohen Liegekomfort durch einstellbare Federelemente unter der Matratze. Die professionelle Designentwicklung hat BauEin Produkt hat immer ein Design teile, Material und Montageschritte reduziert. Die Feder- und Einstellfunktion egal ob durch einen professionellen wurden optimiert. Foto: Viado, Froli Kunststoffwerke Gestalter entwickelt oder durch ein zu-

• optimale Lichtausbeute • > als 60.000 Stunden Lebensdauer

• einfache Montage • Modern und dezent im Design

fälliges Ergebnis einer Konstruktion entstanden. Die Qualität der Gestaltung und die damit entwickelten Ziele unterscheiden beim Endergebnis zwischen guter oder schlechter bzw. zielorientierter oder zufälliger Produktform. Durch eine zielorientierte und strategische Designentwicklung können Produkten faszinierende Elemente, eine gute Handhabung oder gute Produkteigenschaften verliehen werden. Auf diese Weise werden Produkte durch den Benutzer geliebt oder Eigenschaften wie Qualität dargestellt. Die meisten designorientierten Unternehmen steigern durch ihr Design ihr Image und ihren Unternehmenswert.

LED - Straßenbeleuchtung

Kreativität im Unternehmen Designer suchen in ihrer Arbeit neue Lösungen. Übliche Prozesse in einem Unternehmen werden durch Kreative hinterfragt und den firmeninternen Projektteams während der Entwicklungsarbeit die Augen für einen anderen Weg geöffnet. So entsteht Neues - nicht nur neue Formen, sondern auch andere Fertigungslösungen oder Produktfunktionen.

Macht das Design ein Produkt teurer? Design ist nach Meinung vieler Entwickler teuer. Wird jedoch die Designentwicklung integral mit Fokus auf Fertigung, Kosten und Konstruktion umgesetzt, so ist das Design im späteren Entwicklungsprozess optimal umsetzbar und bietet die Grundlage für den gewünschten Markterfolg. Ein technisch orientierter Designer findet Möglichkeiten zur Kostenoptimierung durch beispielsweise Teilereduktion, einfache Montage oder ideale Fertigung des gewählten Designs. In optimalen Fällen können die Kosten des Designdienstleisters durch Einsparungen in der Fertigung oder Steigerung des Produktverkaufs zurückgewonnen werden.

Design und Innovation Eine Design-Innovation ist nicht eine neue Hülle. Innovationen im Design zeichnen sich durch Funktionsverbesserungen, Faszination durch Präzision und Qualität, Nachhaltigkeit oder sinnvolles Zusammenspiel von Design, Material und Fertigung aus. Die Neuerung sollte bei der Designentwicklung immer im Fokus sein. n n Weitere Informationen: www.ProID-eV.de

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Forschung und Entwicklung | markt & wirtschaft 10 / 2014

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Exklusiv für Westfalen

mawi-Innovationsranking Das mawi-Innovationsranking zeigt die quantitative Innovationsstärke regionaler Kreise / Städte und Unternehmen in Westfalen. Es spiegelt die konsequente Förderung und Umsetzung von Innovationen - von der Idee bis zur Patent- oder Gebrauchs­musteranmeldung- wider und dokumentiert zugleich das Innovationspotential und die ökonomische Leistungsfähigkeit. Unternehmensranking Minden-Lübbecke 9 WAGO Verwaltungsges. 7 Harting Gruppe Herford 4 Hettich Gruppe Gütersloh 27 Miele & Cie. 9 Claas Gruppe 6 Hörmann 4 Westfalia Automotive/Westf. Werke Lippe 20 Phoenix Contact 4 Weidmüller Interface Paderborn 23 Benteler Automobiltechnik 3 Schulte, R. Soest 25 Hella KGaA Hueck & Co. Hochsauerland 5 TRILUX 3 Dallmer Warendorf 4 ThyssenKrupp Resource Tech 4 Aug. Winkhaus Steinfurt 9 Windmöller & Hölscher Stadt Bielefeld 13 SCHÜCO Intern. 3 Universität Bielefeld Stadt Münster 2 Clemen, O. Stadt Hamm 2 Funke Kunststoffe Kreis Borken 2 Willers Consulting Kreis Coesfeld 2 Hupfer Metallwerke

0 5 10 15 20 25 30

Kreis-/Stadtranking* Gütersloh 303 223 Lippe 218 Soest Paderborn 166 Minden-Lübbecke 147 141 Stadt Bielefeld Steinfurt 119 Warendorf 111 Kreis Borken 107 Hochsauerland 101 95 Herford 62 Stadt Münster Kreis Coesfeld 30 Höxter 20 Stadt Hamm 17 0

50 100 150 200 250 300

Top Unternehmen in Westfalen Miele & Cie. Hella KGaA Hueck Benteler Automobiltechnik Phoenix Contact Schüco International

27 25 23 20 13

0 10 20 30 40 50

Top Unternehmen Vormonat Hella KGaA Hueck Phoenix Contact Miele & Cie. Benteler Automobiltechnik Claas Gruppe Universität Bielefeld

38 32 20 10 9 9

0 10 20 30 40 50

Anmeldungen technischer Schutzrechte** * Stadt­/Kreisranking: Überwachungszeitraum 1. Januar bis 15. August 2014. ** Veröffentlichte deutsche Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen des Deutschen Patent-­und Markenamts (DPMA) vom 1. Juli bis 15. August 2014. Datenerhebung: Alle Städte / Kreise in Westfalen. Mit freundlicher Unterstützung vom Patent­- und Innovations­-Centrum Bielefeld UG Die Recherche wurde nach bestem Wissen sowie mit größter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit ab 2 bis 3 Anmeldungen durchgeführt. Überregional tätige Unternehmen sind nur mit ihren westfälischen Standorten aufgenommen. Eine Haftung oder Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Das Ranking beurteilt nicht die Qualität der Patent­/ Gebrauchsmusteranmeldungen.

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markt & wirtschaft 10/ 2014 | Ranking


Fotos: Stührenberg

Stührenberg

Höchste LED-Lichtqualität Made in Detmold Die Stührenberg GmbH mit Sitz in Detmold hat mit der Entwicklung und Produktion von LED-Beleuchtung ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte geschrieben.

B

ereits im Jahr 2011 hat das Unternehmen begonnen, die Entwicklung und Produktion für den Zukunftsmarkt LEDBeleuchtung aufzubauen. Nach Abschluss eines erfolgreichen Testlaufs, ging die erste Straßenleuchte unter dem Markennamen VIATEC LED in die Produktion. Mit dem neuen Geschäftsfeld vertreibt der Spezialist für Verkehrstechnik nun seit 2012 energiesparende Lichtlösungen für die Straßen- und

Wege­beleuchtung mit zertifizierter Technologie. „Weil Licht etwa 20 Pro­zent des weltweiten Energieverbrauchs ausmacht, können mit der innovativen LED-Technologie langfristig Kosten und Ressourcen eingespart werden“, erklärt Marketing- und Projektleiter Stefan Sander die großen Potenziale eines Systemwechsels. „Mit der VIATEC LED Leuchte liefern wir den Kommunen und der Industrie, trotz Energieeinsparung, höchste Funktionalität mit zusätzlich

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modularen Lösungen für den individuellen Bedarf. Außerdem sieht die Leuchte einfach klasse aus.“ Die VIATEC LED bietet mit dem Modell STB und STG zwei Ausführungen mit differenzierter Systemleistung und unterschiedlich effektivem Lichtstrom. Beide Modelle überzeugen durch energiesparende Dimm-Funktionen sowie eine komplexe wärme­ ab­ leitende Eigenschaft des LeuchStefan Sander: „Die VIATEC LED tenkörpers, wodurch eine LeLeuchte liefert trotz Energieeinbensdauer der LEDs von mehr als sparung höchste Funktionalität.“ 60.000 Stunden sichergestellt wird. Die Anordnung der LEDs und spezielle Linsensysteme gewährleisten eine optimale Lichtverteilung bei Mast- oder Wandmontage. Die von der Dial GmbH Lüdenscheid durchgeführten professionellen Lichtmessungen bestätigen der VIATEC LED Spitzenwerte in der Lichtverteilungskurve. Eine lange Lebensdauer, der geringe Wartungsaufwand und das moderne Design sind treffende Argumente für einen Umstieg von konventionellen Leuchten auf die LED-Technik. „Unsere Erfahrung und das Know-how aus der Verkehrstechnik haben uns

Die Anordnung der LEDs und spezielle Linsensysteme gewährleisten eine optimale Lichtverteilung.

natürlich bei der Entwicklung der VIATEC LED sehr geholfen“, weiß Geschäftsführer Klaus Stührenberg und ergänzt: „Unsere beiden Geschäftsfelder Straßenverkehrstechnik und Beleuchtungstechnik er­gänzen sich per­fekt. Bei Montage und Wartung profitieren unsere Kunden durch das bundesweite Mon­tage- und Service-Netz, in dem qualifizierte Teams Neuinstallationen oder einen Leuchtentausch bei vorhandenen Anlagen unkompliziert, schnell und kompetent ausführen können.“ Die qualitativ hochwertige Leuchte wird vom Markt gut angenommen und entspricht allen gängigen Anforderungen. Die VIATEC LED ist nicht nur eine komplette Eigenentwicklung des Lipper Unternehmens, sie wird auch ausschließlich in Detmold hergestellt. Die VIATEC LED verdient also das Prädikat: „Made by Stührenberg“. Der Blick in Richtung Zukunft ist positiv: „Energieeinsparung wird in Zukunft bei der Ausleuchtung von Straßen, Wegen, Plätzen und Gebäuden eine immer wichtigere Rolle spielen. Auf Grund dieser Erkenntnisse und Erfahrungen haben wir aktuell bereits erste Maßnahmen ergriffen, um das Produktportfolio noch weiter auszubauen“, sagt Stefan Sander. n

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markt & wirtschaft 10 / 2014 | Forschung und Entwicklung


Intelligente Gebäudetechnologien

Gebäude mit Mehrwert Intelligente Gebäude sind anspruchsvoll und können nicht mit statischen Prozessen in klassischer Gewerke-Trennung geplant, gebaut und betrieben werden. Wo die Entwicklung hingeht, zeigt das Symposium Intelligente Gebäudetechnologien am Campus Minden.

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ie lassen sich Wohlergehen und Akzeptanz im intelligenten Gebäude erreichen? Das ist eine Fragestellung, mit der sich das Institut für Intelligente Gebäudetechnologien (InteG) am Campus Minden beschäftigt. Forscher der Hochschule untersuchen zurProf. Dr.-Ing. Oliver Wetter, zeit für ausgewählte Nutzungs­ Fachbereich Technik der FH typen wie Bürogebäude und HochBielefeld, Campus Minden, schulen sowie Bau­werksarten wie erläutert, wie Gebäudeinte­ lligenz im Neubau des Campus Neubauten und Bestandgebäude, Minden umgesetzt wird. wichtige Aspekte intelligenter Ge Foto: InteG bäudetechnologien. Ziel ist es, Strategien zu identifizieren, die zur positiven Beeinflussung für Akzeptanz und Wohlergehen in verschiedenen Phasen des Lebenszyklus eines Gebäudes beitragen. „Damit ungewohnte Nutzungsabläufe nicht in Frustra­tion und Verhaltensweisen umschlagen, die die Nutzung der technischen Ausstattung torpedieren, sollen die Nutzer über Microc­urricula und deren Präsentation mittels augmentierter Realität positiv beeinflusst werden“, beschreibt Prof. Dr-Ing. Ulrich Schramm, Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen. Insbesondere Facility-Manager und Betreiber, die Nutzer von Gebäuden besser verstehen möchten, finden auf dem Symposium praktische Anregungen. An

weiteren Thementischen können sich die Besucher informieren, wie sie die Prozesskompetenz nutzen und steigern können. Themen sind u.a. Photovoltaik und Klimaschutz­forschung, optimierter Brandschutz, Ressourceneffizienz – optimierte Erdwärmesonden, technisches Facility Management, intelligente Vernetzung sowie Erforschung von Plug-and-Play-Mechanismen in industriellen Kommunikationsnetzwerken. n

KONTEXT Campus Minden Am Campus Minden der Fachhochschule Bielefeld wird fachübergreifend entwickelt und geforscht. Mit dem Entwicklungszentrum Intelligente Gebäudetechnologien am Campus Minden (InteG e.V.), hat sich eine Initiative etabliert, die Forschung und Praxis durch Transfer vernetzt, den zahlreichen Akteuren eine Plattform zum Austausch bietet. Die Teilnahme am Symposium Intelligente Gebäudetechno­ logien am 30. Oktober, von 14 bis 18 Uhr, ist kostenlos. Anmeldung bis Dienstag, 28. Oktober, Tel. 0571-3982549 oder per E-Mail: info@integ-owl.de. n n Weitere Informationen: www.integ-owl.de

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Serie: Das kommt aus Bielefeld – Dr. Freist Automotive

„Wir verstehen uns als Ideen- und Innovationsschmiede“ Die Dr. Freist Automotive Bielefeld GmbH ist Produkt- und Systemspezialist für Akustik und Hitzeschutz und starker Entwicklungspartner ihrer Kunden mit umfassender Produkt- und Technologiekompetenz. Geschäftsführer Dr. Ralf Dopheide über das Know-how der Innova­ tionsschmiede, die oftmals auch als Trendsetter Zeichen setzt. Innovationen gelten als Wachstumstreiber für Unternehmen und jedes Jahr wollen tausende Produktinnovationen den Markt erobern. Welchen Stellenwert hat die Marktfor­ schung bzw. die Entwicklung in Ihrem Unternehmen? Dr. Dopheide: Wir verstehen uns als Ideen- und Innovationsschmiede für unsere A-Kunden. Konkret heißt das, wir arbeiten von Beginn an eng verzahnt mit den Entwicklern unserer Kunden zusammen und werden frühzeitig in Überlegungen über die nächste Produktgeneration einbezogen. Zum Teil entstehen deren Lösungsansätze bereits durch den Austausch mit uns. Die Entwicklung von Produkten ist dabei eng verknüpft mit der Material- und

Dr. Ralf Dopheide: „Wir sind anders als unsere Marktbegleiter.“

Verfahrensentwicklung. Im Bereich der Akustikprodukte, wie Schallisolationen und Absorber, geht es vor allem um die Anforderungen leichter, besser, billiger. Das erreicht man nicht allein durch geändertes Design der Bauteile unter Verwendung gleicher Materialien. In unserem eigenen Labor entstehen verbesserte Materialien, in dem wir mit modernen, effizienteren Rohstoffen Rezepturen entwickeln oder anpassen, um mindestens eine der genannten Anforderungen zu erreichen. Meist ergibt sich dabei auch die Notwendigkeit, diese Materialien mit anderen Methoden zu behandeln, um die Eigenschaften aus dem Labor heraus auch in die Großserie zu übertragen. Auch hier sind wir ein wichtiger Partner. So ist zum Beispiel die Stirnwandisolation des neuen Passats mittels der von uns zum Patent angemeldeten THL-Technik (Taylored Heavy Layer) umgesetzt worden, was Kosten und mehrere Kilogramm Gewicht bei gleicher Akustik pro Fahrzeug spart. Marketing hat aufgrund dieser engen Verzahnung mit unseren Kunden im Vergleich zu anderen Branchen einen anderen Stellenwert. Branchenexperten kennen uns und unsere Spezialisten. Neue Entwicklungen in diesem Segment bewerben wir nicht mit der Gießkanne, sondern setzen auf Information und führen kundenspezifische Gespräche. Seit Anfang des Jahres haben wir ein europaweit einzigartiges Leichtabsorbermaterial in der Serienanwendung. Dieses Material, das unter dem Markennamen SONOZORB B erhältlich ist, kommt bei allen Automobilherstellern in Europa zum Einsatz und stellt akustisch einen neuen Benchmark dar. Diese Markteinführung fand ausschließlich durch Direktansprache statt und wurde in der Endphase der Entwicklung eng von den Kunden begleitet. Mit dem Ergebnis, dass deren Ideen und Anforderungen im Produkt Berücksichtigung fanden.

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Neben dieser ausgeprägten Innovationstätigkeit ist DFA auch für seine hohe Geschwindigkeit in der Umsetzung solcher Entwicklungen bekannt, als auch für seine hohe Flexibilität in Bezug auf sich verändernde Kundenanforderungen im Laufe der Entwicklung, die es immer wieder gibt. Welche Produkte aus Ihrem Haus zählen zu den neuesten Entwicklungen und für welche Zielgruppen bieten Sie diese an? ZENTRUM FÜR

Dr. Dopheide: Neben dem SONOZORB B-Absorber gehört auch die akustische Isolation in THL-Technik zu unseren neuesten Entwicklungen. Zielgruppe sind zunächst alle Automobilhersteller, aber auch Hersteller von Geschirrspülern und anderen technischen Geräten, bei denen Akustik und Wärmeisolation eine wichtige Produkteigenschaft darstellt, verwenden diese Produkte. Darüber hinaus nutzen wir Materialien, Verfahren und Akustik-Knowhow auch für Non-Automotive Anwendungen. So entwickelt DFA Bielefeld zusammen mit Partnern gerade Akustikmodule für Büroanwendungen.

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12.000 m2 Nutzfläche – geschaffen für erfolgreiche Veranstaltungen

In einem durch die fortschreitende Globalisierung geprägten Wettbewerb kann es sich kein Unternehmen leisten, teure Produktentwicklungen ohne durchschlagenden Markt­ erfolg zu tätigen. Wie erkennen Sie frühzeitig die Markttrends und wie setzen Sie diese schnell in Neuprodukte um? Dr. Dopheide: Eine Entwicklung läuft in unserem Hause sehr selten ohne Einbindung der Entwickler mindestens eines strategischen Kunden ab. Bestehen Produktideen in der frühen Phase die kritischen Urteile dieser Fachleute, wird entsprechend weiterentwickelt. Sollte das nicht der Fall sein, ist die Entwicklungsrichtung zumindest zu überdenken, meistens anzupassen. Auf diese Weise sind das Erkennen von Trends und damit eine schnelle Markteinführung ohne große Risiken umsetzbar. Globale Trends erkennen wir durch Koopera­ tionen mit Partnerfirmen auf anderen Kontinenten.

WIR SIND

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Die fünf Hallen im A2 Forum bieten einzeln nutzbare Ausstellungsflächen zwischen 1.250 bis 2.500 m2

Neues erregt Aufmerksamkeit - wie sieht Ihre Vermarktungsstrategie aus und wie heben Sie sich mit neuen Produkten von der Konkurrenz ab? Dr. Dopheide: Wir sind anders als unsere Marktbegleiter. Das haben unsere Kunden erkannt. Sie sind von der hohen Qualität unserer Ideen und Produkte überzeugt. Hinzukommt der persönliche Service, der mit viel Herzblut auf allen Kommunikationsebenen und sehr schnellen Entscheidungen gelebt wird. In unserer Branche ist es üblich, gemeinsam mit dem Kunden mehrere Jahre an einer Entwicklung zu arbeiten. Erst dann wird das Produkt in Serie gefertigt und typischerweise fünf bis zehn Jahre produziert. Das verbindet alle Beteiligten. Daher liegt uns sehr viel daran, dass die Mitarbeiterfluktuation möglichst niedrig ist. Für einen Kunden ist nichts unangenehmer, als sich ständig an neue Ansprechpartner zu gewöhnen.

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Wie prüfen Sie, dass Ihre Marketingstrategie auch erfolgversprechend war? Dr. Dopheide: Die DFA Bielefeld ist vor gut vier Jahren aus der Insolvenz und Aufspaltung eines großen Automobilzulieferers entstanden. Seit dieser Zeit leben wir diese besondere Unternehmensphilosophie. Schaut man sich unsere Umsatzsteigerungen und den Anstieg der Mitarbeiterzahlen an, dann erübrigt sich jede weitere Nachfrage. n

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Der redaktionelle Beitrag ist Teil unserer Serie „Das kommt aus Bielefeld“, die in Kooperation mit der WEGE Bielefeld erscheint.

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FMB – Zuliefermesse Maschinenbau

Technologien für die Industrie 4.0 Die zehnte FMB - Zuliefermesse Maschinenbau vom 5. bis 7. November im Messezentrum Bad Salzuflen sieht sich als Arbeitsplattform für die Besucher und stellt erneut den Austausch zwischen Herstellern und Anwendern in den Vordergrund.

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rodukte und Systemlösungen der Steuerungstechnik sind ein wesentlicher Schwerpunkt der Messe, ebenso stark vertreten sind Unternehmen der Elektrotechnik, die letztendlich die Grundlage bereitstellt, auf der die Steuerungstechnik aufsetzt. Die Besucher erhalten so einen geballten Überblick über Anbieter, Innovationen und Trends der industriellen Steuerungstechnik. Das gewährleistet nicht nur die Anzahl der Anbieter, sondern auch die Tatsache, dass sowohl die Global Players wie Beckhoff, Mitsubishi, Phoenix Contact und Siemens mit ihrem universellen Programm vertreten sind als auch zahlreiche hoch spezialisierte mittelständische Unternehmen, die sich mit ihren Steuerungslösungen auf definierte Branchen oder Produktbereiche konzentrieren. Neben einem umfassenden Überblick über den Status Quo der Steuerungstechnik wartet die Messe auch mit einem Ausblick auf die zukünftige Entwicklung dieser Disziplin auf. Mitglieder des Spitzenclusters „Intelligente technische Systeme – it´s OWL“ präsentieren hier Zwischenergebnisse ihrer gemeinsamen Forschungs-

arbeiten. Hier kann der Besucher Zukunftskonzepte der Steu­ erungs- und Automatisierungstechnik live erleben und ohne Umwege mit den Entwicklern ins Gespräch kommen. In diesem Jahr hat die FMB zudem ihr Ausstellungsangebot um eine Sonderschau Kunststofftechnik erweitert. Auf einer separaten Fläche präsentieren Aussteller Maschinen, Produkte und Dienstleistungen, die sich an die kunststoffverarbeitende Industrie richten. Dieser Industriezweig ist rund um den Messestandort in Ostwestfalen-Lippe (OWL) stark vertreten: Rund 500 Unternehmen und Institutionen mit ca. 17.000 Mitarbeitern erzielen einen Umsatz von rund drei Milliarden Euro. Und auch in den Abnehmerbranchen der Kunststoffverarbeitung – Automobilzulieferer, Elektrotechnik/Elektronik und die Haushaltgeräteindustrie – hat OWL eine starke Präsenz mit vielen Weltmarktführern, „Hidden Champions“ und kleineren hoch spezialisierten Anbietern. Ein deutliches Argument dafür, die Messe um die zur Branche gehörigen Produktgruppen zu ergänzen.

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Systeme für den Mittelstand – ERP für die Fertigung, CRM für Alle und mehr... Mit unserem leistungsstarken Produktportfolio bieten wir standardisierte Lösungen, von der IT-Infrastruktur mit Managed Services über etablierte ERP-Systeme bis hin zu marktführenden Business Komponenten, die intelligent miteinander verbunden auch die Wettbewerbsposition Ihres Unternehmens positiv beeinflussen können. Kontaktieren Sie uns – unsere Berater sprechen sicher auch die Sprache Ihrer Branche. COBUS Leistungsportfolio live erleben:

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FORUM MASCHINENBAU 5.-7.11.2014 Messe Bad Salzuflen, Halle 20 / B20

IWZ, Nickelstraße 21

Telefon: 05242 4054-0

33378 Rheda-Wiedenbrück

Email: info@cobus-concept.de


MODULARITÄT Nicht nur die Stärke der regionalen Unternehmen spricht dafür, Kunststofftechnik als neuen Schwerpunkt zu etablieren, das Produktspektrum ergänzt darüber hinaus auch sinnvoll das Portfolio der FMB aus Sicht der Besucher. Christian Enßle, Show Manager FMB: „Die Messe wird überwiegend von Konstrukteuren, Ein­ käufern und Geschäftsführern von mittelständischen Produktionsunternehmen besucht. Ein Großteil dieser Unternehmen kauft Kunststoffkomponenten zu oder stellt sie in der eigenen Spritzgießerei her. Da ist es nur folgerichtig, dass die FMB das Thema Kunststoffverarbeitung aufgreift.“

Zuliefermesse mit stimmigem Konzept Das Konzept der Messe wurde in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut, in seinen Grundzügen aber nicht geändert. Christian Enßle: „Bei der FMB liegt der Schwerpunkt nicht auf der Präsen­ tation, sondern auf dem Gespräch. Hier kommen Fachleute unterschiedlichster Branchen zusammen, um sich konzentriert über mögliche gemeinsame Projekte rund um den Zuliefersektor im Maschinenbau auszutauschen.“ Dass das Konzept der FMB stimmig ist, zeigen Aussteller der ersten Stunde, wie beispielsweise Dreckshage und COBUS ConCept, die auch 2014 wieder vor Ort sind. Der ERP-Spezialist verfügt über Know-how verschiedenster Branchen und weiß um die besonderen Anforderungen in Bezug auf auftragsbezogene oder Einzelfertigung, Produktkonfiguration und CAD/PDM-Anbindung. Das in Rheda-Wiedenbrück ansässige Unternehmen zeigt auf der Messe ein erweitertes ERP-Portfolio, wie zum Beispiel die Lösung APplus. „Die Integration zu PDM-Systemen wie ProductStream/Vault oder ProCAD zum Austausch von Artikeldaten und Stücklisten ist genauso Standard unserer ERP-Lösung wie das Servicemanagement, einschließlich Service-Einsatzplanung und mobile Lösungen“, sagt Eduard Vieth, Vertrieb ERP bei COBUS ConCept. Ein weiteres Thema ist das integrierte Dokumentenmanagement und das Management Information System mit Dashboards.

WELCHER WEG IST DIE BESTE ENTSCHEIDUNG?

QUALITÄT

EnergieArena informiert über Energie und Effizinez Die EnergieArena ist auch in diesem Jahr fester Bestandteil der FMB. Im Fokus stehen auf einer eigenen Ausstellungsfläche technische Lösungen, wertvolle Kontakte und nützliche Dienstleistungen rund um Energie, Effizienz und Erneuerbare Energien. Zwei besondere Highlights des dreitägigen Programms sind der Tag der energieeffizienten Automation am 5. November, bei dem das Fachpublikum in den direkten Dialog mit den Ausstellern treten kann. Welche Technologien, Tools und Dienstleistungen sollte man unbedingt kennen, wenn man über Automation nachdenkt? Was bringt „Industrie 4.0“ im Mittelstand? Wer hilft bei Planung, Um­ setzung und Betrieb automatisierter Prozesse? Ein weiterer Höhepunkt ist die Preisverleihung für die Energie Scouts OWL. Auszubildende aus 40 Unternehmen haben in ihren Ausbildungsbetrieben Effizienz-Potenziale geprüft und eigene Effizienz-Maßnahmen umgesetzt. Die besten Ideen werden am 7. November präsentiert. n

FLEXIBILITÄT

KRAFT

n Sonderfläche EnergieArena: Halle 21, Stände E11 bis D16 mehr Informationen: www.energiearena.de www.abus-kransysteme.de/hb-neu

KEIT

ZUVERLÄSSIG


Intelligenz auf dem Feld: Maschinen werden immer intelligenter, steuern dank des Zusammenspiels von Elektronik und Mecha­ tronik ihr Verhalten und sind in der Lage planerisch vorauszudenken und dabei ihre kognitiven Fähigkeiten einzusetzen.

Foto: CLAAS

it´s OWL - Fachgruppe Systems Engineering

Damit der Maschinenbau wettbewerbs­fähig bleibt Im Spitzencluster it´s OWL hat jetzt die Fachgruppe Systems Engineering ihre Arbeit aufgenommen. Ziel ist es, disziplinübergreifende Methoden für die Entwicklung von intelligenten Maschinen und Anlagen in die Praxis zu bringen.

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ie Sonne brennt auf das staubige Feld, mühelos schneidet der Mähdrescher das Getreide. Am nächsten Tag ein anderes Bild: Das Feld ist nass, der Regen hat den Boden aufgeweicht, für den Mähdrescher kein Problem. Er kann sich problemlos auf

Umfeldveränderungen einstellen und zu jeder Zeit ein gleich­bleibend gutes Ergebnis liefern. Diese Anpassungsfähigkeit der Maschine ist keine Zauberei, sondern eine besondere Fähigkeit, die intelligente Maschinen auszeichnet. Maschinen werden immer intelligenter, steuern dank des Zusammenspiels von Elektronik und Mechatronik ihr Verhalten und sind in der Lage „planerisch vorauszudenken und dabei ihre kognitiven Fähigkeiten einzusetzen. Auch sind sie in der Lage, zum Beispiel ihren eigenen Wartungsplan zu erstellen, sie überwachen mit Hilfe der Sensorik und Elektronik ihren eigenen Zustand. Im Spitzencluster it´s OWL sind diese Themen längst angekommen. Die neu gegründete Fachgruppe Systems Engineering ist ein wichtiges Forschungsgebiet im Technologie-Netzwerk it´s OWL – Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe, und beschäftigt sich mit der Entwicklung von disziplinübergreifenden Methoden für die Entwicklung intelligenter Maschinen und Anlagen.

„Wir brauchen einen kontinuier­lichen Erfahrungsaustausch zwischen Industrie und Forschung“

Hier werden Entwurfstechniken unterschiedlicher Disziplinen zu einer übergreifenden Entwurfssystematik zusammengeführt, die in Modellierungs- und Simulationsmethoden verfügbar gemacht wird. „Unternehmen können so die Effektivität und Effizienz ihrer Produktentwicklung steigern. Entwicklungszeiten werden verkürzt, Abstimmungsbedarfe und nachträgliche Änderungen entfallen und die Produktqualität steigt“, beschreibt Dr.-Ing. Roman Dumitrescu. Der Geschäftsführer der it´s OWL Clustermanagement GmbH und Abteilungsleiter Fraunhofer IPT – Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik ist Partner der neuen Fachgruppe. Weitere Teilnehmer sind die Netzwerke OWL Maschinenbau und OWL ViProSim sowie die Gesellschaft für Systems Engineering.

Systems Engineering ist keine neue Erfindung In der Luftfahrt und der Automobilindustrie hat sich diese Technologie längst etabliert. Während in der Luftfahrt eher multinationale Unternehmen tätig sind, ist der klassische Maschinenbauer Mittelständler mit anderen Voraussetzungen und Anforderungen. „Die Herausforderung liegt darin, dass Methoden-Know-how auf die Bedürfnisse des Maschinenbaus herunter zu skalieren und Lösungen zu suchen, die angesichts limitierter per­soneller und zeitlicher Ressourcen umsetzbar sind“, so Dr.-Ing. Peter Ebbesmeyer, Koor­dinator Technologietransfer bei der it‘s OWL Clustermanagement GmbH. Das funktioniert jedoch nur, wenn man sich verbündet, im Netzwerk arbeitet, gemeinsam Methoden entwickelt und einen

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FLEXIBILITÄT

MODULARITÄT KEIT ZUVERLÄSSIG

KRAFT

QUALITÄT

Startschuss für die Fachgruppe Systems Engineering (v.l.): Philippe Bartissol (Vice President Industrial Equipment Dassault Systèmes), Dr. Peter Ebbesmeyer (Projektleiter Transfer it's OWL Clustermanagement GmbH), Dr. Lydia Kaiser (Gruppenleiterin Systems Engineering Fraunhofer IPT Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik), Dr. Eberhard Niggemann (Vorstand OWL Maschinenbau und OWL ViProSim), Matthias Knoke (Leiter Virtuelle Produktent­stehung Miele & Cie. KG), Martin Kannegiesser (Geschäftsführender Gesellschafter Herbert Kannegiesser GmbH) Foto: it´s OWL

Nutzen generiert. „Wir brauchen einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch zwischen Industrie und Forschung. Und wir müssen Werkzeuge erproben und weiterentwickeln. Das funktioniert nur durch Kooperationen“, sagt Dumitrescu. Mit dem französischen Unternehmen Dassault Systèmes haben die Ostwestfalen einen Partner gefunden, der weltweit führend auf dem Gebiet der Software-Werkzeuge ist. „Die Franzosen haben bemerkt, dass es in der Region beeindruckendes Know-how und Bedarf an der Nutzung ihrer Software-Tools gibt“, sagt Ebbesmeyer. Die Kooperation schafft Synergien für beide Seiten: Der französische Familienbetrieb, mit ähn­licher Philosophie wie die deutschen Maschinenbauer, steht für Visionen, Ideen und ist bereit, Neues zu lernen. Da ist er bei den Ostwestfalen an der richtigen Adresse. Die Region gehört zu den stärksten Produktionsclustern in Europa. Die Leistungsfähigkeit und Innovationsfreude der Unternehmen sind bekannt. Eine gute Basis, um gemeinsam etwas zu bewegen. In den nächsten Monaten bleibt es spannend: Die neue Fachgruppe wird ihre weitere Tätigkeit in vier Arbeitsgruppen organisieren, interessierte Unternehmen können hier aktiv teilnehmen. Ein Schwerpunkt ist dabei das Anforderungs-Engineering. Dabei geht es um die systema­ tische Erfassung der Anforderungen an das Produkt sowie die Ermittlung von Wechselwirkungen und Zielkonflikten. Weitere Themen sind die Simulation von Produkteigenschaften und das ganzheitliche Datenmanagement. Zudem werden die Auswirkungen des Systems Engineerings auf die Unternehmensorganisation konkretisiert, wie beispielsweise die Umstrukturierung von Kommunikations- und Geschäftsprozessen. Es ist zudem geplant, bis Ende 2014 ein LiveLab „Systems Engineering“ im Fraunhofer IPT in Paderborn einzurichten. Dort können Unternehmen die Möglichkeiten von Werkzeugen des Systems Engineerings an konkreten Beispielen erfahren und ausprobieren. Darüber hinaus werden neue Methoden und Werkzeuge getestet und weiterentwickelt sowie Transferprojekte mit Unternehmen umgesetzt. n

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n Weitere Informationen auf der FMB, Halle 21 Stand D 13, und www.its-owl.de www.abus-kransysteme.de/hb-neu


Interview

„Exzellenter Nachwuchs bleibt Herausforderung“ Professorin Dr. -Ing. Eva Schwenzfeier-Hellkamp, bisher stellvertretende Vorsitzende des VDI OWL, steht seit März an der Spitze des Vereins. Die Professorin lehrt und forscht am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik der Fachhochschule (FH) Bielefeld. Frau Professor Schwenzfeier-Hellkamp, wo werden Sie als Vorsit­ zende des VDI in den nächsten Jahren Ihre Schwerpunkte setzen? Schwenzfeier-Hellkamp: Wir haben in den vergangenen Jahren ein Konzept erarbeitet, an dem ich auch weiterhin festhalten möchte, um Kontinuität und Beständigkeit in der Arbeit sicherzustellen. Im Mittelpunkt stehen die Schwerpunkte der „VDI fördert Talente“, der „VDI ist Expertennetzwerk“ und der „VDI ist weiblich“. Unter dem Stichwort Talente haben wir seit März bereits verschiedene Formate neu begründet, die allesamt das Ziel haben, Kinder und Jugendliche möglichst früh für die Technik zu begeistern. Das beginnt bereits bei den Vierjährigen – das neue Format VDIni spricht Kindergartenkinder sowie Kinder bis zu einem Alter von 12 Jahren gezielt an. Ältere Kinder und Jugendliche bekommen mit dem Projekt Zukunftspiloten Zugang zum Thema Faszination Technik, das wir regionalspezifisch mit hier ansässigen Unternehmen durchführen. Der „Bobby Solar Cup“ ist ein seit Jahren erfolgreich laufendes Projekt, das auf jeden Fall fortgeführt werden soll. Im Arbeitskreis Netzwerk haben wir im Sommer erstmals das Format „Talk Lounge“ veranstaltet. Konzept ist es, Vertreter von Unternehmen (Fördermitglieder und Sponsoren) und Hochschulen in lockerer Atmosphäre einzuladen und hier eine Vernetzung für gemeinsame Aktivitäten zu schaffen. Die Thematik Frauen im VDI ist uns sehr wichtig. Das soll sich zum Beispiel bei Veranstaltungen zeigen, indem hier eine Referentin auftritt. Erstmals spricht auf dem ing.meet.ing am 10. November mit Gabriele Riedmann de Trinidad eine Frau zum Thema „Ingenieur 4.0 - Unsere neue Verantwortung“. Wir haben bereits gute Akzente gesetzt, im Dialog mit unseren Mitgliedern sollen jedoch weitere Aktivitäten ins Leben gerufen werden. Thema Fachkräfterekrutierung: Haben Unternehmen in der Regi­ on Schwierigkeiten, Ingenieure zu finden bzw. offene Stellen zu besetzen. Welche Branchen sind besonders betroffen? Schwenzfeier-Hellkamp: Für die Region liegen mir keine Zahlen vor, da wir selbst keine Erhebungen vornehmen. Der Bedarf an exzellent ausgebildetem Nachwuchs bleibt jedoch eine große Herausforderung zur nachhaltigen Fachkräftesicherung der nächsten Jahre. Laut dem aktuellen Ingenieurmonitor 2014 liegt NRW mit seiner Ausbildungsquote von 4,4 Prozentpunkten oberhalb des Bundesdurchschnitts, mit seiner Beschäftigungsquote jedoch 5,7 Prozentpunkte darunter. Welche konkreten Anstrengungen unternimmt Ihr Verein hinsicht­ lich der Anwerbung von Ingenieuren? Schwenzfeier-Hellkamp: Wir selbst betreiben kein aktives Recruiting von Ingenieuren und treten damit auch nicht in eine Konkurrenzsituation zu anderen Bezirksvereinen. Durch die Vielzahl ver-

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schiedener Veranstaltungen und unserer qualifizierten Arbeit, wie die Angebote für Kinder und Jugend­ liche, der Studierendenkongress, spannende Fachvorträge und Workshops bei unserer Mitglieder­ ver­ sammlung, der Veranstaltung ing. meet.ing, dem Treffen der Technik in OWL, der Teilnahme an Forschungsprojekten der Hochschulen in der Region sowie durch Werbung an den Hochschulen für Projektaus- Dr.-Ing. Eva Schwenzfeier-Hellschreibungen des Hauptvereins VDI kamp: „Wir setzen nachhaltig e.V., machen wir eher indirekt Wer- Impulse, unsere Ingenieure in der Region OWL zu halten.“ bung für das Berufsbild Ingenieur und setzen so nachhaltig Impulse, unsere Ingenieure in der Region OWL zu halten. Wie lässt sich das Interesse an Technik und naturwissenschaft­ lichen Zusammenhängen schon bei Kindern und Jugendlichen wecken? Schwenzfeier-Hellkamp: Kinder und Jugendliche altersadäquat anzusprechen, wie wir dieses mit verschiedenen Projekten bereits aktuell tun, ist der beste Weg. Denn die innovativste Technologie nützt wenig, wenn es keinen Nachwuchs gibt, der sie bedienen und weiterentwickeln kann. Der gerade gegründete VDIni Club möchte Kinder schon von klein auf für Technik begeistern. Gleiches gilt für das Projekt „Haus der kleinen Forscher“, wo die Erzieherinnen in den Kitas als ideale Multiplikatoren fungieren. Es ist zu spät, wenn wir erst bei Schülerinnen und Schülern in den zehnten Klassen beginnen. Unsere bisherige Erfahrung zeigt, dass eine projektbezogene und frühe Ansprache der Kinder positiv sind. Hier lernen sie zudem im Team zu arbeiten und sich untereinander auszutauschen. n

KONTEXT In Ostwestfalen-Lippe steht der VDI für Erfahrung und Kompetenz sowie zunehmend junge und weibliche Mitglieder. Weit über ein Drittel der 3.700 Vereinsmitglieder sind unter 30 Jahre alt, rund 300 sind Frauen, Tendenz steigend (2006: nur circa 60). Der VDI OWL ist in der Region verankert, in einer Hochschullandschaft mit verschiedenen naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen und in zahlreichen, auf Ingenieurwissen basierenden Unternehmen. n


Optimierung der Vertriebs- und Marketing-Strategie

Wissen Sie, warum Ihre Kunden bei Ihnen kaufen wollen? Dr. Klaus Dirk Herwig, Andromeda GmbH - Institut für Marktstrategien für den Maschinenund Anlagenbau, hat zur Optimierung der Vertriebs- und Marketing-Strategie die AStrAMethodik entwickelt.

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er Preis ist nicht das einzige ausschlaggebende Kriterium für den Unternehmenserfolg. Gemäß dem Motto von Albert Einstein „Nichts ist für die Praxis so gut wie eine bewährte wissenschaftliche Theorie" ist die AStrA-Methodik (Analyse Strategischer Aktivitäten) ein hilfreiches Instrument, um sich vom Wettbewerb abzusetzen, sich einzigartig zu machen. Der klassische Ansatz von Unternehmensberatung liegt meist in der Konzentration auf die Stärken oder die Schwächen eines Unternehmens bzw. auf das Outsourcing. Die AStrA-Methodik ist anders, einfach, wirkungsvoll, stützt sich auf die Trends und Entwicklungen für die Zukunft, auf mengen­ mäßige Bedarfe von Abnehmern sowie auf die Wünsche der Kunden im direkten Vergleich zur Meinung der Mitarbeiter. Bei der Entwicklung ist es wichtig, die Betroffenen zu Beteiligten zu machen, deshalb werden die Mitarbeiter mit eingebunden. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass die Geschäftsführung erfährt, ob die Mitarbeiter kundenorientiert denken, sondern dass die Mitarbeiter durch das aktive Mitgestalten und Ideen-Einbringen eine weitaus höhere Akzeptanz für Veränderungen vorweisen werden. Die Kunden werden nach ihren Wünschen (=SOLL-Zustand) sowie gleichzeitig nach dem IST-Zustand gefragt. Hieraus ergeben sich die Aspekte, auf die man sich als erfolgreicher Unternehmer konzentrieren sollte ebenso wie Bereiche, in denen Ressourcen (Zeit und Geld) eingespart werden können. Die Instrumente Mitarbeiterbefragung, Marktbetrachtung und Strategieworkshop liefern:

Aktuelles Trendwissen Benötigen meine Zielgruppen (aktuelle + potentielle Kunden) zukünftig meine Produkte? n Wie groß wird der mengenmäßige Bedarf sein? n

Wichtige Erkenntnisse Was sind die Anforderungen von Morgen an Produkte / Dienstleistungen / Lieferanten? n Was sind dabei die wichtigsten 20 Prozent Erfolgsfaktoren, die zu 80 Prozent die Kaufentscheidung der Kunden beeinflussen? n

Transparenz über Marktstellung Wie wird mein Unternehmen im Verhältnis zum Markt gesehen / eingeschätzt / benotet? n Wie können wir uns besser und erfolgreicher positionieren? n

Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus wie z.B. BST, Goldbeck, Schulwitz, Jacob Rohrsysteme, Dortschy etc., oder Nobilia aus der Region nutzen diese Bausteine zur Marktdurchdringung außerordentlich erfolgreich. Die Marktstrategie ist im Prinzip auf alle Unternehmen zugeschnitten, die sich im Markt noch erfolgreicher positionieren wollen. n n Weitere Informationen: www.andromeda-gmbh.de Kontakt: pgartemann@t-online.de

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Betron Control Systems

„Regional ist genial“ Die Betron Control Systems GmbH hat ihren Unternehmensverbund weiter ausgebaut und eine strategische Partnerschaft mit der rokatec GmbH beschlossen. Damit können die Engeraner ihr Leistungsportfolio rund um die Wertschöpfungskette elektronische Steuerung nochmals erweitern.

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as Thema Kabelkonfektionierung brannte dem Unternehmen schon länger unter den Nägeln. „Schaffen wir das selber, reicht unsere maschinelle Ausstattung, ist die Manpower ausreichend? Für unseren Eigenbedarf wäre das kein Problem gewesen, aber für größere Aufträge – von dieser Vorstellung haben wir uns schnell verabschiedet. Für uns war es naheliegend, im Kreis unserer Kunden nach Lieferanten zu suchen, die sich für eine strategische Partnerschaft in diesem Bereich eignen“, sagt Alf Peters, Geschäftsführer Strategie und Beteiligungen im Hause Betron Control Systems. Mit der rokatec GmbH, Emlichheim, haben die Westfalen einen erfolgreichen Spezialisten gefunden. Das in der Grafschaft Bentheim ansässige Unternehmen fertigt Kabelbäume und Baugruppen für namhafte Hersteller aus dem Land- und Baumaschinen- sowie dem klassischen Maschinenbau.

Bei der Auswahl ihrer ersten drei Partner vor drei Jahren haben die Westfalen ein glückliches Händchen gehabt. Seit ihrem Neustart vor vier Jahren hat die Betron Control Systems GmbH sehr gute Erfahrungen mit ihren Partnerschaften gemacht. „Uns war damals klar, das Liefertreue und eine gute marktgerechte Preisfindung bei den Produkten strategisch nicht nur von unserer Leistung allein abhängig ist. Wir wollten uns nicht nur auf die klassische Kunden-Lieferantenbeziehung verlassen und haben uns zum Ziel gesetzt, eine regional ansässige Unternehmensgruppe zu

Strategische Partnerschaften als Erfolgsrezept: die Betron-Geschäfts­ führer Olav Stieghorst, Alf Peters und Heinz-Hermann Welscher (v.l.)

Foto: Betron

schmieden, die nahezu die gesamte Wertschöpfungskette rund um unser Endprodukt, die elektronische Steuerung, abdeckt“, sagt Alf Peters. Ihm und seinen beiden Geschäftsführer-Kollegen Olav Stieghorst und Heinz-Hermann Welscher ist etwas gelungen, was damals für viele angesichts der kurzen Zeit als unvorstellbar schien. „Wir haben regionale Unternehmen gefunden, die die gleiche strategische Zielsetzung hatten und auch vor einer gesellschaftsrechtlichen Verflechtung nicht zurückschreckten“, zieht Olav Stieghorst, Betron-Geschäftsführer für Finanzen und Organisation, Bilanz. Mit den Partnern lab microelectronic GmbH, Minden,

Halle 20, Stand H24

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„Regional ist genial“ – Vorteile durch strategische Partnerschaften Für Heinz-Hermann Welscher, Geschäftsführer Technik und Vertrieb, überwiegen die Vorteile. Auch von Seiten der Kunden gab es ausschließlich positive Reaktionen. „Mit nunmehr vier strategischen Partnerschaften haben wir nicht nur eine sehr gute finanzielle Stabilität. Die nun erweiterten Einkaufsvolumina eröffnen außerdem bessere Zahlungsmodalitäten. Die Kunden erhalten mittlerweile das gesamte Portfolio rund um die Steuerung aus einer Hand – was wiederum eine Reduzierung der Anzahl verschiedener Lieferanten in der Praxis bedeutet. „Die Kunden müssen weniger Gespräche führen, sparen Ressourcen und wissen um die Stabilität und Sicherheit eines starken Verbundes. Die Gruppe überzeugt durch kurze Wege, schnellen Austausch untereinander und gleichgerichtete Interessen zum Nutzen des Endkunden. „Wir sind sicher, dass sich die Unternehmen weiter gegenseitig im unterschiedlichen Kundenstamm ergänzen können“, ist Heinz-Hermann Welscher überzeugt. Für die Zukunft sieht Alf Peters die „Betron-Group“, so der Oberbegriff des Unternehmensverbundes, gut aufgestellt. „Unsere Motivation war es, rund um unsere Kernkompetenz, die elektro­ nische Steuerung, die Wertschöpfungskette zu komplettieren. Das ist uns mit den vier Partnern gelungen.“ Betron steht heute mit seinen Partnern für einen Umsatz von 17 Mio. Euro mit rund 180 Mitarbeitern. n

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S.I.E. GmbH, Lage, und quicktronics GmbH aus Delbrück, bietet die Unternehmensgruppe von der Entwicklung, der Beschaffung der Leiterplatte, der Prototypen-, Kleinserien sowie Serienbestückung und der Entwicklung und Konstruktion der Steuerungen, nahezu die gesamte Wertschöpfungskette rund um mobile und stationäre elektronische Steuerungen im Verbund selbst an. „Wir haben bewusst nur Minder­heitsbeteiligungen erworben, um die unternehmerische Stärke und Eigenständigkeit zu erhalten, aber gemeinsame Themen, wie Wachstumsfinanzierung oder Neukundengewinnung zusammen anzugehen“, so Stieghorst weiter. „Eine erfolgreiche Partnerschaft verlangt mehr als nur gute Produkte, vielmehr kommt es auch auf die Unternehmenskultur an, eine auf Vertrauen basierende Beziehung und das Wissen um das übergeordnete Ziel, gemeinsam an einem Strang zu ziehen“, sagt Alf Peters. „Ohne Überzeugungsarbeit funktioniert das nicht. Der Partner muss einen Sinn im Verkauf der Anteile und eine Win-Win-Situation sehen. Das ist insbesondere dann eine spezielle Herausfor­derung, wenn ein Invest in eine hervorragend aufgestellte Firma, wie die rokatec es ist, ansteht“, beschreibt Peters seine Erfahrungen. Beide Unternehmen sehen in dieser strategischen Partnerschaft durch die Nutzung gemeinsamer Ressourcen und die Bündelung der Vertriebsaktivitäten und -kanäle erhebliche Synergiepotentiale und ein größeres Umsatzvolumen sowie die Absicherung bestehender Kundenbeziehungen. Ein weiterer Pluspunkt liegt in den nun gemeinsam durchzuführenden Preisverhandlungen. Weiterhin können zusätzliche Kabelkonfek­ tionierungs­ kapa­ zitäten aus­ gebaut werden.

Ihr Energieversorger für den Mittelstand › Strom- und Erdgaslieferungen in ganz NRW › Energieeffizienz-Analysen › Individuelle Energiekonzepte › Energieexperten regional vor Ort Besuchen Sie uns auf der FMB Zuliefermesse Maschinenbau, 5. - 7. November 2014 in Bad Salzuflen, Halle 20, Stand E32.

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Leistungstransformatoren

Schluss mit der Energieverschwendung Die Michael Riedel Transformatorenbau GmbH hat neue Leistungstransformatoren der RETBaureihe auf den Markt gebracht, die gleich mehrfach punkten.

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ie Riedel Effizienz Technologie (RET) beschreibt den Einsatz einer innovativen Kerngeometrie im Transforma­ torenbau. Besonderheit dieser technologischen Weiterentwicklung ist die signifikante Reduzierung der Eisenverluste: Im direkten Vergleich mit bisherigen UI StreifenKern-Transformatoren lässt sich mit der neuen Kerngeometrie der magnetische Widerstand im Eisenpaket minimieren. Bei gleichem Ausgangsmaterial führt dies nachweislich zu einer Senkung der Eisenverluste bis zu 45 Prozent. Ein positiver Nebeneffekt ist zudem eine deutliche Senkung der Geräuschemissionen durch eine spe­ zielle Art der Kernschachtelung sowie wesentlich niedrigere Endtemperaturen. Das bedeutet in der Praxis, kompaktere Produkte zu realisieren, die beim Einbau in raumkritischen Bereichen, wie z.B. in Schaltschränken, besonders sinnvoll sind. Die Vorteile dieser Technologie liegen auf der Hand: Je weniger Wärme entsteht, desto weniger muss, beispielsweise unter Einsatz weiterer Primärenergie, abtransportiert werden. Die Automobilindus­ trie, oftmals als Trendsetter in vielen Bereichen unterwegs, dürfte von dieser Technologie profitieren. Ihr strategisches Ziel, künftig Schaltschränke einzusetzen, die ohne Fremdkühlung auskommen, hat mit den Leistungstrafos in RET-Bauweise eine gute Chance auf Realisierung.

Wie für diese Applikationen Standard, sind auch die neuen Leistungstransformatoren in RET-Bauweise für den ortsfesten Einbau in trockenen Räumen konzipiert. Die Bauform in Isolierstoffklasse A (ta = 40° C) ist offen, in stehender oder liegender Ausführung. Die neue Dreiphasen-Baureihe ist als Netz-, Trenn-, Sicherheits- und Spartransformator, jeweils mit Aluminium- oder Kupferwicklungen, verfügbar und deckt ein Leistungsspektrum von 2 kVA bis 800 kVA ab. Mit Kupferwicklungen erreicht der Gesamtwirkungsgrad der größeren Trafos durchweg 99 Prozent. Die Trafos erfüllen alle nationalen und internationalen Vorschriften nach VDE 0570 / EN 61558 und sind in ihrer Bauart dafür optimiert, den höchstmöglichen Wirkungsgrad zu erreichen. Die RET-Technologie überzeugt demnach in mehrfacher Hinsicht: Neben dem ökonomischen Umgang mit Ressourcen und Primärenergie schlagen auch Energiekosteneinsparungen im Betrieb und ein schneller Return-on-Investment positiv zu Buche. Von Vorteil sind ebenfalls die höheren Einspeisevergütungen bei Nutzung regenerativer Energien. Der Trafobau-Spezialist hat bereits eine weitere Anwendung entwickelt und Filter in RET-Bauweise hergestellt. n n Weitere Informationen: FMB, Halle 20 Stand E 25 und www.riedel-trafobau.de

Neuland-Medien

Zukunftsorientiertes Marketing Viele Unternehmen sind verunsichert, ob und wie sie bestehende Marketingwerkzeuge nutzen sollen. Die Antwort ist einfach: Mit einer klaren Zieldefinition und einer guten Planung sind die Werkzeuge gesetzt und die Verunsicherung verschwunden.

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ber welche Werkzeuge sind die Richtigen? Genau das erarbeitet die Internetagentur Neuland-Medien aus Rheda-Wiedenbrück gemeinsam mit ihren Kunden. Dabei sind es nicht die Werkzeuge der neuen Medien, die im Mittelpunkt stehen. Es sind die Kunden, welche mit ihren individuellen Bedürfnissen Ideen benötigen, um die richtigen Marketing­ instrumente einzusetzen. Die Erfahrung zeigt, dass gerade Marketinginstrumente optimal auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen eines Unternehmens abgestimmt werden müssen. Um dies effektiv zu tun, klärt Neuland-Medien auf, holt seine Kunde gedanklich ab und begeht mit ihnen Schritt für Schritt Neuland. So wird beispielsweise mit einer Analyse der Kontaktpunkte gestartet, die Kunden mit

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ihren Kunden haben. Der Vorteil: Die Kunden von Neuland-Medien bekommen ein gutes Gefühl für die richtigen Marketingwerkzeuge, um ihre Zielgruppe zu erreichen. Die Internetagentur Neuland-Medien wurde 2008 von Christian Terhechte gegründet. Als konzeptionsstarker Dienstleister steht das Team von Neuland-Medien seinen Kunden bodenständig abge­ hoben zur Seite, wenn es darum geht, digitale Kundenstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Die Agentur setzt Werkzeuge aus dem Bereich der neuen Medien zielgerichtet für Unternehmen unterschiedlicher Branchen ein. n n Weitere Informationen: FMB Halle 20, Stand Info 5 und www.neuland-medien.de


Datenschutz im Unternehmen

Geschäftsabläufe sicherer machen Noch immer herrschen Unkenntnis und mangelndes Wissen, wenn es um den Umgang mit dem Datenschutz im Unternehmen geht. COBUS ConCept setzt auf Aufklärung und verfügt mit einem zertifizierten Datenschutzbeauftragten nun auch hier über aktuelles Know-how. Damit kann der Softwarespezialist noch mehr Synergien aus einer Hand schaffen.

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in Beispiel aus der Praxis zeigt die Brisanz: Einer mittelständischen Druckerei, die neben dem Druck auch für den personalisierten Versand der Druckerzeugnisse verantwortlich war, wurden die Daten durch einen USB-Stick gestohlen. Dem Drucker stand eine saftige Vertragsstrafe ins Haus, die dazu führte, dass das Unternehmen seinen Betrieb einstellen musste. Das ist kein Einzelfall. „Der Umgang mit Daten wird oftmals auf die leichte Schulter genommen. Ein Unternehmen, das einem Dienstleister seine Adressen für den Versand zur Verfügung stellt, ist rechtlich verantwortlich, falls Adressen gestohlen werden bzw. Missbrauch mit ihnen betrieben wird. Auch in Gesprächen mit unseren Bestandskunden habe ich oft bemerkt, welche geringe Priorität das Thema Datenschutz einnimmt“, sagt Volker Gödde. Der Jurist und IT-Spezialist ist seit Anfang des Jahres im Hause COBUS ConCept am Standort Rheda-Wiedenbrück tätig. Bei seinen Beratungen im Vertrieb konnte er zwei Entwicklungen beobachten: ein sehr fahrlässiger Umgang auf der einen, oder eine extreme Vorsicht, angesichts mangelnden Know-hows, auf der anderen Seite. Umso größer war seine Motivation, die Kunden auch in diesem wichtigen Bereich zu beraten und ihnen damit weitere Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten. „Unsere breite Aufstellung versetzt uns in die Lage, den Servicegedanken komplett zu Ende zu führen. Während der technisch-organisatorische Bereich über CO-

BUS Systems läuft, deckt COBUS ConCept alle anderen Leistungen ab“, so Volker Gödde.

Datenschutz macht Geschäfte sicherer Der mittlerweile auch zertifizierte Datenschutzbeauftragte hat sich bereits in seiner früheren Tätigkeit mit dem IT-Recht beLösungsorientiert: schäftigt, die Qualifizierung bei Datenschutzbeauftragter Volker der DEKRA zum Datenschutz- Gödde beauftragten war für ihn eher eine Formalie. „Die Techniker haben in der Regel mit juristischen Themen wenig am Hut, die kaufmännische Abteilung interessiert sich weniger für die technischen Details. Dank meiner verschiedenen Ausbildungen verstehe ich sie beide und kann zwischen den Abteilungen vermitteln“, sagt Gödde. Aufklärung und Vermittlung seien notwendig, da in vielen Betrieben eine Denkweise existiere, die Vertrieb und Datenschutz als natürliche Feinde betrachte, die einfach nicht zusammen passten. „Mir ist wichtig zu verdeutlichen, dass Datenschutz keine Geschäfte verhindert, sondern diese ab­

Betron Control Systems GmbH Grosser Teil 8 · D-32130 Enger Telefon +49 (0) 52 24. 97 59 -0 Telefax +49 (0) 52 24. 97 59 -28/-29 www.betron.de info@betron.de

Innovation aus einer Hand

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sichert. Dabei zeige ich auf, was unter Berücksichtigung des Datenschutzes machbar ist “, so Gödde. Die größte Gefahr im Mittelstand sieht der Datenschutzbeauftragte nicht durch Hackerangriffe. Vielmehr sei eine interne Gefahr festzustellen, die vom Faktor Mensch ausgehe. „Ich denke hier nicht an die Böswilligkeit der Mitarbeiter, sondern den fahrlässigen Umgang mit Daten und das Ausnutzen von Schwachstellen. Social Hacking ist hier das Problem.“ Umfangreich ist das Spektrum an Leistungen, die der Datenschützer in den Unternehmen anbietet: Neben der Schulung von Mitarbeitern, Key Usern und der Geschäftsleitung, obliegt ihm die Erstellung des Verfahrensverzeichnisses, in dem alle datenschutzrelevanten Prozesse im Unternehmen dokumentiert sind. Seine Aufgabe ist es zudem, individuelle Anfragen zum Thema Datenschutz zu klären, die von Mitarbeitern, Kunden oder Lieferanten an die Geschäftsleitung herangetragen werden. Auch die Auditierung von Lieferanten im Hinblick auf Datenschutzfragen fallen in seinen Zuständigkeitsbereich. Nicht zuletzt übernimmt er alle datenschutzrelevanten Themen im Unternehmen. Für den IT-Spezialisten liegen die Vorteile eines externen Datenschutzbeauftragten auf der Hand. Er habe zum Beispiel keinen Interessenkonflikt bei kritischen Entscheidungen innerhalb des Unternehmens. Weitere Pluspunkte seien die fachliche Kompetenz und nicht das nebenbei erworbene Wissen eines Mitarbeiters, sowie die Kostentransparenz durch ein klar definiertes Leistungs­

paket. „Nicht zu vergessen ist die Lösungsorientierung des externen Spezialisten, der ohne jede Blockadehaltung seine Tätigkeit verrichtet“, sagt Volker Gödde. n

KONTEXT Ohne Datenschutz geht es nicht Der Einsatz eines Datenschutzbeauftragten ist keine individuelle Entscheidung eines Unternehmers, sondern durch den Gesetzgeber geregelt. Sind in einem Unternehmen regelmäßig neun Personen mit der Bearbeitung von personenbezogenen Daten beschäftigt, ist ein Datenschutzbeauftragter Pflicht. Sind mehr als 20 Personen mit sonstigen Dingen betraut, so wird auch hier die Bestellung eines Datenschutzbeauftragt per Gesetz notwendig. Als Faustregel gilt: Unternehmen, die ein CRM- oder ERPSystem einsetzen und mehr als 20 Arbeitsplätze damit ausgestattet haben, benötigen ebenfalls einen Schutzbeauftragten. Dabei sind Mitglieder der Geschäftsführung oder der Leiter IT wegen möglicher Interessenskonflikte per Gesetz nicht einsetzbar. Möglich ist jedoch auch die Rekrutierung eines Spezialisten von außen. n n Weitere Informationen: www.cobus-concept.de

Wälzlager von DRECKSHAGE

Leistungsstark, kompakt, wirtschaftlich Seit mehr als 30 Jahren bietet DRECKSHAGE ein breites Produktprogramm an hochwertigen und präzisen Komponenten der linearen Bewegungstechnik. „Viele dieser Produkte, wie Trapez- und Kugelgewindetriebe, werden in den Maschinen unserer Kunden für die rotatorische Bewegung gelagert. Da liegt es nahe, dem Kunden auch ein komplettes Programm an radialen Wälzlagern anzubieten“, erklärt DRECKSHAGE-Geschäftsfeldleiter Thomas Wöhrmann. Mit vielen renommierten Herstellern von Maschinen und Anlagen arbeitet das Bielefelder Unternehmen bereits seit Jahren vertrauensvoll zusammen. Das Ergebnis dieser Partnerschaft: Individuelle Lösungen, die für mehr Produktivität im Gesamtgefüge sorgen. Wie unterschiedlich die Produkte auch sein mögen, eines haben sie gemeinsam: hohe Zuverlässigkeit bei einer überdurchschnittlich langen Lebensdauer. Im vergangenen Jahr hat DRECKSHAGE, seit 1995 offizieller Vertriebspartner der NSK-Leittechnik, auch NSK-Wälzlager ins Portfolio aufgenommen. NSK ist einer der weltweit führenden Hersteller von Wälzlagern und Linearsystemen – eine Premiummarke seit 1916. Durch die langjährige Zusammenarbeit besteht ein umfangreiches Wissen in allen wälzgelagerten Produkten, welches Kunden gerne in der Beratung und Produktauswahl in Anspruch nehmen. „Ein gut ausgestattetes Lager in Bielefeld gewährleistet kurze Lieferzeiten. Mit dem umfangreichen Angebot im Bereich Wälzlager ver-

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folgen wir einmal mehr das Ziel „alles aus einer Hand anzubieten“, so Thomas Wöhrmann. n n Weitere Informationen auf der FMB Halle 20, Stand C 22 und www.dreckshage.de

Fotos: NSK


AHC Oberflächentechnik

Verschleißfeste Oberflächen Die AHC Oberflächentechnik hat ein HART-COAT®-Verfahren entwickelt, mit dem sie Aluminium-Teile harteloxieren kann und somit die Wertigkeit erhöht.

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ie Grip Factory Munich kennt die Probleme nur zu gut: Der Hersteller von Kränen, Dollys, Schienensystemen und Zubehör, das Kamerasysteme trägt und bei Filmdreharbeiten zum Einsatz kommt, verwendet AluminiumBauteile, die schwarz pulverlackiert sind. Nach kurzer Zeit im Einsatz zeigten die zur Wartung zurückkommenden Teile jedoch deutliche Verschleißspuren. Sie sahen nicht mehr neuwertig aus. Eine Lösung des Problems lieferte die AHC Oberflächentechnik GmbH: Alle Aluminium-Teile des Equipments werden nach dem HART-COAT®-Verfahren harteloxiert. Es handelt sich hierbei um ein elektrolytisches Verfahren, bei dem die zu beschichtenden Werkstücke als Anode geschaltet und in einen sauren Elektrolyten mit relativ niedriger Temperatur eingetaucht werden. Mit Hilfe von elektrischem Strom wird auf der Werkstückoberfläche eine schützende Aluminiumoxidschicht erzeugt, deren Dicke einstellbar ist und für die meisten Anwendungen im Bereich zwischen 30 und 60 µm liegt. „Selbst wenn jetzt die Teile nach zehn Jahren zur Wartung zurückkommen, sehen sie noch aus wie neu“, so ein Sprecher von Grip Factory. Das hängt auch an der guten Verschleißfestigkeit der HART-COAT®-Schichten. Sie beruht auf der Härte des Aluminiumoxids, das sich während des Beschichtungsprozesses bildet. So trotzen die Filmequipment-Teile beim Transport, beim Auf- und Abbau sowie im Einsatz den zum Teil rauen Bedingungen. Ferner mussten Passungen auf die Schichtdicke abgestimmt werden, weil die HART-COAT®-Schicht zur Hälfte in das Grundmaterial hineinwächst und deshalb nur zur Hälfte nach außen aufträgt. So ergibt eine 50 µm dicke Schicht nur einen Auftrag auf das Grundmaterial von 25 µm. Passungen, die nicht beschichtet werden müssen, lassen sich abdecken und benötigen keine Bearbeitung. In Zusammenarbeit mit AHC hat Grip Factory Munich auch eine Lösung für das Harteloxieren von Schweißverbindungen gefunden. Bestehen nämlich Bauteile aus unterschiedlichen Alu-

Lohnfertigung für:  Rohrbearbeitung  Rohrbiegen  Laserzuschnitt  3D-Lasern  Roboterschweißen  Blechbearbeitung

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Mit uns in die Zukunft.

Das GF-16 Kran-System von Grip Factory Munich im Außeneinsatz. Alle Aluminiumbauteile des Krans sind mit der HART-COAT®-Oberfläche versehen. Selbst nach zahlreichen sowie intensiven Außeneinsätzen präsentiert sich der Kran optisch in einer sehr guten Verfassung.

Foto: AHC Oberflächentechnik

minium-Legierungen, so führt dies auf den jeweiligen Materialien, infolge unterschiedlicher elektrischer Leitwerte, zu unterschied­ lichen Schichtdicken. Das farbliche Aussehen der verschiedenen Alu­­ minium-­ Werkstoffe ist ebenfalls unterschiedlich. Die Lösung liegt in der Auswahl des richtigen Schweißzusatzwerkstoffes. Die Schweißnähte werden von Grip Factory geprüft und stichprobenartig einer zer­störenden Werkstoffprüfung unterzogen. Eine weitere Besonderheit der HART-COAT®-Beschichtung ist, dass sie senkrecht auf eine Aluminiumoberfläche aufwächst, so dass an scharfen Kanten und Ecken nur wenig Schicht aufgetragen wird, bzw. ein Spalt bleiben kann. Zwar besteht die Gefahr eines Korrosionsangriffes von außen. Um diesem Sachverhalt Rechnung zu tragen, rundet Grip Factory die Profile ab. Hierbei müssen für Ecken und Kanten größtmögliche Radien gewählt werden. Naturgemäß sind die Radien umso größer anzusetzen, je dicker die HART-COAT®-Schicht sein wird. Da die Filmequipment-Teile gerade bei Außenaufnahmen einem nicht unerheblichen Korrosionsangriff unterliegen, wird die HART-COAT®-Schicht in voll entsalztem Wasser bei einer Temperatur zwischen 90 und 100 °C nachverdichtet. Man spricht hier von einer Heißwasser-Nachverdichtung. Die HART-COAT®-Schicht ist schon ohne Nachverdichtung in sauren und schwach alkalischen Medien korrosionsbeständig. Durch die Nachverdichtung kann sie auch im sauren Bereich bis etwa pH 2 widerstehen. Darüber hinaus erweist sich die HART-COAT®-Schicht im Einsatz als UV-beständig, im Gegensatz zu beispielsweise Farbeloxal-Schichten. Gerade bei Außenaufnahmen und dem Einsatz von Tageslichtscheinwerfern ist diese Eigenschaft von Vorteil. n n Weitere Informationen auf der FMB, Halle 20, Stand H24 und www.ahc-surface.com

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Büro- und Arbeitswelten

Wenn die Bürowelt zum Bewegungsraum wird In einer immer mehr auf Wissen basierten Ökonomie findet immer mehr Wertschöpfung in den Büroprozessen statt: Rund 30 Millionen Arbeitsplätze gelten inzwischen als Büroarbeitsplätze, Tendenz steigend. „Es ist höchste Zeit, Büroarbeit nicht mehr einseitig als Kostenfaktor zu begreifen, sondern als Chance für Wachstum und Ertrag“, so Franz-Gerd Richarz, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Netzwerks Büro e. V.. Folgt man den Studienergebnissen des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), sind Wissen, Kreativität und Lernen längst zu den eigentlichen Treibern der globalen Ökonomie geworden. „Während in Produktionsbereichen durch die weit vorangeschrittene Automation nur noch in kleinem Umfang und mit überproportionalem Aufwand Produktivitätsvorteile zu erzielen sind, liegen in den Büroprozessen enorme Verbesserungspotenziale brach“, weiß der Experte Franz-Gerd Richarz.

Konzeption und Planung gesunder Büroarbeitswelten Der zunehmende Bewegungsmangel gilt inzwischen als Ursache Nummer eins für fast alle Zivilisationskrankheiten. Deshalb ist mehr Bewegung das neue Gebot für die Konzeption und Planung gesunder Büroarbeitswelten. Da werden seit Jahrzehnten die Gebäudekonzepte und die Büroprozesse optimiert, um die körperlichen Belastungen zu reduzieren. Mit Erfolg: Kurze Wege, Barrierefreiheit, Aufzüge und Rolltreppen kennzeichnen die Bewegungen durch die Gebäude, „Cockpitorganisation“, korsettähnliche Bürostühle und ein zweidimensionaler Desktop, durch den man per Mouse-Click navigiert, bestimmen den Bewegungsraum am Arbeitsplatz. Statt Akten wälzen, Ordner schleppen, Post- und Botengängen ist nur noch die Bewegung der Finger gefordert, um die Büroarbeit zu bewältigen. Und das Ergebnis? Die Menschen im Büro werden immer kränker! Angesichts von Fachkräftemangel und demografischem Wandel wird die Mitarbeitergesundheit immer mehr zum Flaschenhals der Unternehmensentwicklung. Ist es da nicht höchste Zeit, die bisherigen Grundlagen der Arbeitsweltplanung und -gestaltung kritisch zu hinterfragen?

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Der „swing up“ ermöglicht „lebendiges“ Sitzen dank flexibler Sitzschale. Bild: AGR/Sedus

Dreidimensional bewegliche Sitz­ flächen ermöglichen Bewegungen nicht nur von vorne nach hinten, sondern auch zu beiden Seiten. Bild: AGR/aeris

Fatale Symbiose aus Bequemlichkeit, Technologie und geläufigem Effizienzverständnis Die neuen Erkenntnisse aus der Gesundheitsforschung unterstreichen die vitale Bedeutung von physischer Aktivität für die biolo­ gischen Stoffwechselprozesse. Weil aber Kalorienknappheit in der Evolution der Normalfall ist, bewegt man sich nur, wenn es un­ bedingt sein muss. Das erklärt die vorherrschende Bewegungsfaulheit, die durch den technologischen Fortschritt zum komatösen Bewegungsmangel geworden ist: Gebäudeautomation und passive Mobilität ebenso wie Computer, Laptop, Tablet, Smartphone und Co. maximieren Erreichbarkeit (und mentale Dauerbelastung) und minimieren gleichzeitig den Bewegungsraum, der zu ihrer Be­ dienung erforderlich ist. In einer fatalen Symbiose dazu verbannen viele „Lean“-Konzepte Bewegungen und Wegstrecken als „nicht produktiv“ aus Prozessen und Gebäuden.

Bewegungsmangel fördert physiologische und psychologische Destabilisierung Das Zentrum für Gesundheit an der Deutschen Sporthoch­schule Köln geht davon aus, dass inzwischen über 80 Prozent der Rückenschmerzen nicht durch Überlastung, sondern durch körperliche Unterforderung verursacht sind. Die Muskulatur bildet sich zurück und der gesamte Skelett- und Gelenkapparat wird destabilisiert. Stressforscher sehen in der mentalen Über­ lastung bei gleichzeitiger körperlicher Unterforderung sogar eine besonders kritische Kombination: Bei Stress werden Hormone und


Neurotransmitter aus­ geschüttet, die den Organismus in Alarm­ bereitschaft und die Muskulatur unter Spannung setzen. Wird diese Disposition nicht in Bewegung umgesetzt, kommt es zu dauerhaften Schädigungen des Stoffwechselsystems bis hin zu depressiven Störungen und Burnout-Syndrom. Die Förderung körper­ licher Aktivität durch entsprechend gestaltete Raumprogramme, Er­ schließungszonen und Zuwegungen hat dadurch direkte, positive Auswirkungen auf Mitarbeitergesundheit und betriebliche Performance. Vor allem die einseitige Haltungsorientierung in der Ergonomie erweist sich als Sackgasse. Dass beispielsweise die aufrechte Sitzhaltung „richtig“ sei, hat wenig mit Gesundheit aber viel mit sozialen Konventionen zu tun, etwa um Respekt zu signalisieren oder Disziplin und Kontrolle zu erleichtern. Biologisch betrachtet ist jede Sitzhaltung, die der Körper schmerzfrei einnehmen kann, richtig und wichtig, um Gelenkfunktionen und Muskulatur zu stimulieren. Auch die Behauptung, dass sich nur konzentrieren kann, wer sich nicht bewegt, ist längst widerlegt. Hier setzen neuartige Sitzkonzepte an, die häufige und vielfältige Bewegungen fördern. Das Zentrum für Gesundheit hat deren Auswirkungen auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit in zwei Studien (2009, 2011) am Beispiel des Bürostuhls ON von Wilkhahn genau untersucht. Die Ergebnisse der vergleichenden Feldstudie sind eindeutig: Die Gruppe auf dreidimensional beweglichen Bürostühlen hatte bereits nach drei Monaten ihre Konzentrationsleistung deutlich gegenüber der Kontrollgruppe gesteigert – auch ihr subjektives Wohlbefinden ver-

besserte sich signifikant. Die Studien zeigen auch, dass bereits kleine Veränderungen große Wirkungen bei der Verbesserung der Stoffwechselrate zeitigen.

Integration statt Kompensation: Die Bürowelt zum Bewegungsraum machen! Unternehmen investieren oft viel Geld im Betrieblichen Gesundheitsmanagement, um Mitarbeiter zu mehr Bewegung zu animieren – mit oft frustrierenden Ergebnissen. Ist es deshalb nicht viel naheliegender und wirtschaftlicher, die Bewegung wieder in die Räume und in die Prozesse zurückzubringen, als zu versuchen, die Versäumnisse außerhalb der Arbeitszeit zu kompensieren? Das beginnt bei mehr Bewegung am Schreibtisch, führt über Besprechungen im Stehen und körperliche Aktivierung bei Workshops und Semi­ naren bis zur bewussten Wegeverlängerung oder zur beschränkten Aufzugsnutzung. Neue Bürokonzepte stellen deshalb nicht mehr den festen Arbeitsplatz, sondern den Umgebungswechsel in den Mittelpunkt: Denkerzelle, Meetingraum, Lounge, Café, Bibliothek, Projektbüro, Pausenzonen. Entzerrung statt Verdichtung, Anreicherung statt Reduktion, Stimu­lation statt Restriktion, Begegnung statt Trennung – das sind die neuen Leitbegriffe für die Gestaltung gesunder Arbeitswelten. Ob mit Treppen, Stegen, Plätzen, abwechslungsreichen „Landschaften“ oder gezielter Lichtlenkung – im Verständnis von Gebäuden als Bewegungsräumen liegt einer der wichtigsten Schlüssel für gesunde, motivierende und leistungserhaltende Bürokonzepte. n

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Pflanzen im Büro

Grüne Helden am Arbeitsplatz Grüne und gut gepflegte Pflanzen am Arbeitsplatz tragen zum Wohlbefinden von Mitarbeitern und Geschäftsführung bei. Sie fördern die Motivation und erhöhen die Produktivität.

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hr natürliches Grün wirkt harmonisierend. Gleichzeitig tragen sie zu einer natürlichen Erhöhung der Luftfeuchte bei, was trockene Augen durch langes Arbeiten am PC verhindert. Grün selbst ist eine neutrale Farbe, es passt überall hin und lässt sich mit einer gekonnten Auswahl an Gefäßen wunderschön integrieren. Für einen kreativen und motivierenden Arbeitsplatz dürfen in Bürogebäuden daher keine Pflanzen fehlen. Gewächse im Raum schaffen Atmosphäre und bringen ein kleines Stück einer natür­ lichen Oase in den Büroalltag. Damit die Pflanzen immer schön gepflegt sind und auch beim Besucher einen guten Eindruck hinterlassen, gibt es die zertifizierten Raumbegrüner, die sich liebevoll um die „grünen“ Kollegen kümmern. Die Raumbegrüner kennen die individuellen Ansprüche der Pflanzen, wissen um die besondere Bedeutung des Lichts. Denn für eine langlebige Bürobegrünung sind die Lichtverhältnisse entscheidend. Doch auch die Raumtemperaturen sind wichtig. Eingangsbereiche oder Treppenhäuser, die im Winter geheizt sind und wo Zugluft weht, eignen sich meist nicht für eine Raumbegrünung. Die meisten Grünpflanzen, die in der Innenraumbegrünung Verwendung finden, sind tropische und subtropische Pflanzen. Aber Pflanzen können noch mehr viel mehr als schön und dekorativ aussehen. „Schöne Pflanzen fördern die Motivation, erhöhen die Produktivität und tragen so zum täglichen Wohlbefinden bei“, sagt Christian Engelke, Geschäftsführer von Engel und Engelke Raumbegrünung GmbH. Als Wandelemente bepflanzt, dienen sie als Raumteiler oder Wandverblendungen. Zurzeit besonders im Trend sind die sogenannten vertikalen Begrünungen, die auf kleinstem Raum umsetzbar sind. Sie sorgen mit den vielen Pflanzen für ein angenehmeres Behagen in Büroräumen und bieten ein gänzlich anderes Bild im Raum. Alleine die Farbe Grün beruhigt. Zudem kann eine Raumbegrünung die Luftfeuchte erhöhen. Die Heiz­ temperatur im Winter kann leicht gesenkt werden, das Wohlbe­ finden wird verbessert. In Großraumbüros schlucken die Pflanzen auch den Schall. An den einzelnen Arbeitsplätzen herrscht eine bessere Geräuschkulisse.

Erholung im Grünen auch am Arbeitsplatz

Quelle: VPH, Bielefeld, eigenes Foto von Engel und Engelke Raumbegrünung GmbH

Pflanzen-Oasen am Arbeitsplatz sind tagsüber eine gute Alternative zur freien Natur, bringen natürliche Lebendigkeit in die Gebäude und tragen zu einem gesunden, wohltuenden Arbeitsplatz bei. n

KONTEXT Für eine gepflegte grüne Büroausstattung ist fachmännische Pflege unerlässlich. Die Experten von Engel und Engelke Raumbegrünung GmbH bieten diese in der Regel im dreiwöchent­ lichen Rhythmus an. Die zertifizierten Raumbe­ grüner mit Standorten in Bielefeld, Osnabrück und Bückeburg haben sich auf die Innenraumbegrünung spezialisiert, versorgen die Pflanzen in der Vollpflege mit Wasser und Nährstoffen, pflegen sie mit speziellen Pflegemitteln und achten auf eine lang­anhaltende Qualität. n n Weitere Informationen finden Sie unter www.raumbegruenung-owl.de

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Boden und Akustik Fotos: Forbo

Mehr Ruhe bei der Arbeit Die akustischen Bedingungen am Arbeitsplatz beeinflussen die Konzentration und Leistungs­ fähigkeit. Der Bodenbelag ist eine entscheidende Größe für mehr Ruhe bei der Arbeit.

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ut 46 Prozent der Arbeitszeit im Büro entfällt auf Kommunikation, die restliche Zeit auf konzentrierte Einzelarbeit. Dieser Mix stellt hohe Anforderungen an die akustischen Bedingungen am Arbeitsplatz. Eine wichtige Kenngröße ist dabei die Nachhallzeit. Umgangssprachlich kann die Nachhallzeit als die Zeitdauer beschrieben werden, bis ein Schallereignis unhörbar geworden ist. Ist die Nachhallzeit eines Raums im Vergleich zu einschlägigen Empfehlungen zu lang oder zu kurz, sinkt die akustische Behaglichkeit. Trotz der wachsenden Einsicht in diese Zusammenhänge bleibt die akustische Qualität bei vielen Einrichtungsplanungen bisher häufig dem Zufall überlassen, weil eine vorausschauende akustische Planung längst noch nicht den Regelfall darstellt, stellen Spezialisten immer wieder fest. Die Konsequenz seien entweder oftmals teure Nachrüstaktionen oder dauerhaft schlechte Arbeitsbedingungen. Dabei steht eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Optimierung der Nachhallzeit zur Verfügung. Beeinflusst wird diese nämlich durch alle in einem Raum vorhandenen Flächen, also durch Boden, Wand, Decke und auch durch die Einrichtung und Möblierung.

Bodenbeläge schlucken nicht nur Lärm, sie sorgen auch für ein gutes Ambiente

und gut zu reinigen. Welcher Bodenbelag in einem Raum verlegt wird, hängt in erster Linie von der Nutzung und der Beanspruchung ab. Die Bodenbelagindustrie hat auf die vielfältigen Erfordernisse und verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten reagiert und ein entsprechend großes Produktspektrum auf den Markt gebracht. Bodenbeläge aus dem natürlich nachwachsenden Rohstoff Holz sind in erster Linie in den Büros der Führungsetage anzutreffen. Und auch hier sorgen aktuelle Farbtrends für ein schönes Ambiente. n

In Großraum-Büros und in CallCentern, wo die Geräuschkulisse ein wichtiges Thema ist, empfehlen sich textile Bodenbeläge wie Teppichböden oder Nadelfilz- und Kugelgarnbelege. Letztere gibt es in verschiedenen Qualitäten und Farben. Sie überzeugen aufgrund ihrer Strapazierfähigkeit, sind preisgünstig und lassen sich auch leicht reparieren. Aktuell liegen Hartbeläge und Design-Vinyl-Böden im Trend. Mit ihrer Holz-Optik haben diese in vielen Variationen und Farben erhältlichen Beläge Parkettcharakter, sind jedoch wesentlich pflegeleichter

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Das bewegte Büro

Dynamisches Sitzen in der praktischen Umsetzung Der Bürostuhl ist der wohl wichtigste Gegenstand für Büroarbeiter, die darauf sitzend acht Stunden oder mehr pro Arbeitstag verbringen. Ein geeigneter Bürostuhl trägt dazu bei, dass Rückenschmerzen oder Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich gar nicht erst entstehen oder bereits vorhandene Beschwerden sich bessern

Sitzen, stehen und bewegen Auf dem Weg zum bewegten Büro ist der passende Bürostuhl ein wichtiger Schritt. Doch auch der beste Bürostuhl verhindert nicht, dass viele Menschen inzwischen täglich zu lange sitzen. Das heißt, es gibt noch andere Aspekte, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Vor allem der kontinuierliche Wechsel zwischen Sitzen und Stehen hat ebenfalls einen unschätzbaren Wert für die dynamische Arbeitshaltung von Schreibtischarbeitern. Im Idealfall verbringt der Büroarbeiter nur noch 50 Prozent seiner Zeit sitzend und weitere 50 Prozent stehend oder in Bewegung. Da zu langes und statisches Stehen nicht als besonders rückenfreundlich gilt, empfiehlt sich die Nutzung einer Steharbeitsplatz-Fußstütze, die den Haltungswechsel unterstützt und entlastendes Stehen ermöglicht. Eine weitere sinnvolle Ergänzung sind auch kombinierte Steh-Sitzmöbel. n

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Bild: AGR/VS

können. Auch die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit steigt analog zur Dynamik am Büroarbeitsplatz. Damit das „bewegte Sitzen“ nicht nur eine leere Floskel bleibt, wurde die maximal mögliche Bewegungsfreiheit in moderne Aktivsitzmöbel und Bürostühle integriert. Dreidimensionale Sitzmöbel erlauben Bewegungen nach vorne und hinten, aber auch nach links u n d rechts. Die natürlichen Bewegungsimpulse werden durch 3D-Bürostühle nicht begrenzt, sondern vielmehr unterstützt, denn diese Sitzmöbel passen sich den verschiedenen Bewegungen optimal an.

Eigentlich sind die hohen Zahlen der sitzbedingten Beschwerden gar nicht verwunderlich, wenn man sich nur einmal vor Augen hält, dass der menschliche Körper anatomisch perfekt auf ein Leben in Bewegung ausgerichtet ist. Arbeits- und Lebensumstände tragen jedoch dazu bei, dass immer mehr Menschen sitzen – meist viele Stunden täglich und dies über Jahrzehnte hinweg. Ein Dilemma, unter dem nicht nur der Rücken leidet. Ein Patentrezept, die Situation von Menschen, die einer sitzenden Tätigkeit nachgehen, zu verbessern, gibt es nicht. Die Summe verschiedener kleinerer Maßnahmen wie der richtigen Büroausstattung und eines veränderten Alltagsverhaltens kann jedoch körperlichen Beschwerden wie Rückenproblemen, weiteren Muskel- und Skeletterkrankungen oder Konzentrationsstörungen gut vorbeugen. Mehr Bewegung im Alltag ist grundsätzlich der erste Schritt auf dem Weg zu einer besseren Rückengesundheit. Kleinere Spaziergänge in der Mittagspause oder Treppensteigen statt mit dem Aufzug zu fahren sind nur zwei der Maßnahmen, die jeder ganz nebenbei umsetzen kann. Doch auch im Büro selbst gibt es viel Spielraum für mehr Bewegung.

Rund 24 Millionen Bildschirmarbeitsplätze gibt es in Deutschland. Knapp drei Viertel der Schreibtischarbeiter klagen über körperliche Beschwerden, bei denen Rückenprobleme der unrühmliche Spitzenreiter sind. Die Aktion Gesunder Rücken e. V. (AGR) plädiert für das bewegte Büro.

Foto: Dauphin_Model_2014

Warum Bewegung beim Sitzen kein Widerspruch ist


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ecos office center Bielefeld

Arbeiten und Tagen über den Dächern von Bielefeld Neben 34 Einzelbüros bietet das ecos office center auch fünf Konferenz- und Schulungsräume zum Mieten an. Business-Ambiente und einen Blick über den Teutoburger Wald inklusive.

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eute mieten, morgen arbeiten: Dieser prägnante Slogan ist seit fast 20 Jahren das Erfolgsrezept des Bielefelder ecos office centers. Das Konzept ist einfach: 34 repräsentative Einzelbüros, auf Wunsch komplett ausgestattet mit Schreibtisch, Schränken, Telefon- und Fax-Anschluss sowie aktuelle Bürotechnik und High-Speed-Internetzugang stehen zur Nutzung für Unternehmer und Geschäftsleute zur Verfügung. „Das Interesse an unserem Fullservice-Angebot ist nach wie vor groß. Die häufige Nachfrage nach zusätzlichen Schulungs- und Konferenzräumen hat uns motiviert, unser Portfolio zu erweitern“, beschreibt Inhaber Heinz-H. Dunker den Grund für die räumliche Expansion auf nunmehr 1250 Quadratmeter Gesamtfläche. In der dritten Etage des modernen Bürogebäudes hat er fünf klima­tisierte Konferenz- und Schulungsräume von zwölf bis einhundert Quadratmeter Größe eingerichtet, die nicht nur von den Mietern, son­dern jederzeit von Interessenten angemietet werden können: ganz nach Wunsch für eine Stunde, einen Tag oder mehrere Wochen.

Technisch sind die Räume auf höchstem Niveau ausgestattet: TV, Video, Overhead und Flip-Chart, Beamer und Videokonferenzmöglichkeiten stehen zur Verfügung. Die Resonanz auf dieses zusätzliche Angebot war von Beginn an groß. Banken, Akademien und Mittelständler mieten die Räume für Tagungen und Seminare über einen längeren Zeitraum von vier bis sechs Wochen an. Sie schätzen das hochwertige Ambiente und den kompletten Service, der bei Bedarf auch ein Catering umfasst und an 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche angeboten wird. „Ein repräsentatives Ambiente und eine attraktive Business Atmosphäre sowie weitere Annehmlichkeiten wie Empfangs-, Küchen- und Bistrobereich sorgen dafür, dass man sich hier wohlfühlt“, beschreibt Heinz-H. Dunker. Die Größe der Räume, die Platz für zwei bis maximal 50 Besucher schafft, sowie das gute Preis-/Leistungsverhältnis sind Vorteile, die eine Nutzung attraktiv machen. Der Standort, eine ideale Verkehrsanbindung und ausreichend kostenfreie Parkplätze, sind weitere Kriterien, mit denen das ecos office center Bielefeld punktet. n

ecos office center bielefeld auf Expansionskurs!

Mit über 30 Standorten die größte Gruppe inhabergeführter Office Center in Deutschland, mit Anbindung an 600 Center weltweit.

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Business Center | markt & wirtschaft 10 / 2014

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Business Center

Sorglos arbeiten Adäquate Büroflächen zu finden, gestaltet sich vielfach schwierig. Die Mieten sind, insbesondere in den größeren Städten, auf hohem Niveau. Wer nur wenig Raum zum Arbeiten benötigt, bleibt oftmals auf der Strecke. Eine beliebte Alternative sind Business Center.

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elbständige, die nur ein kleines Team haben, Unter­ nehmen, die einen zusätzlichen Standort in einer anderen Region betreiben möchten, oder Start-ups, die sich auf das Wesentliche konzentrieren und keinen großen Platzbedarf haben: In Business Centern finden sie Raum zum Arbeiten und zum Repräsentieren. Seit den 80er Jahren gehören Angebote dieser Art zum Alltag in Deutschland. Das Konzept stammt aus den USA.

Attraktive Standorte mit guter Erreichbarkeit Die Betreiber von Business Centern bieten in der Regel vollständig möblierte und mit technischer Infrastruktur ausgestattete Büros und Konferenzräume an. Diese werden dann inklusive zusätzlicher Dienstleistungen und mit flexibel laufenden Verträgen vermietet. Der Unternehmer geht keine langfristigen Verbindlichkeiten ein und kann trotzdem über modernste technische Infrastruktur wie Telefon, Internet, Kopierer und Drucker verfügen, ohne sich selbst um die Anschaffung und Finanzierung kümmern zu müssen. Diese Zeit- und Kostenersparnis lässt sich voll und ganz in das eigene Unternehmen investieren. Die Immobilien befinden sich oft mitten im Stadtzentrum, sind immer gut erreichbar und die Adressen repräsentativ. Bei Bedarf stellt

Unsere Bürogemeinschaft „mitten in Lippstadt“ Ihre Vorteile: Fix und fertig eingerichtete Büros auf Zeit, Konferenzräume, Tagesbüros – auf Wunsch mit Büroservice Ideal für Handwerker, Steuerberater, Freiberufler, Neugründungen, etc – IHR Sekretariat ist bereits vorhanden Bürodienstleistung nach Maß - Kompetenz und hohe Service-Qualität Telefonservice, kundenfreundlich – SIE sind für Ihre Geschäftspartner jederzeit erreichbar Bei Fragen rufen Sie uns gerne an! Tel.: 02941 7610-0 Weitere Informationen : www. businesscenter-lp.de

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markt & wirtschaft 10 / 2014 | Business Center

das Business Center Büropersonal für Sekretariats-, Telefon- und Schreibservices minuten- oder stundenweise zur Verfügung. Ein weiterer Pluspunkt liegt in der flexiblen Anmietung von Kon­ ferenzräumen. Unternehmer erhalten ein professionelles Geschäftsumfeld mit höchstem technischen Standard, in dem sie ihre Kunden und Geschäftspartner empfangen können. Die Bandbreite reicht dabei von geräumigen Besprechungs- und Tagungsräumen bis hin zu diskreten Business-Lounges und kleineren Räumen für Meetings unter vier Augen – je nach Anlass. Unabhängig von der Größe sind die Räume meist mit modernen Videokonferenzsys­ temen, Highspeed-WLAN, umfassender Kommunikationstechnik sowie mit Präsentationsmitteln, wie zum Beispiel Moderatoren­ koffer, Whiteboards und Flipcharts ausgestattet.

Virtuelles Büro für Vielreiser Für „Vielreiser“ wie Berater, IT-Dienstleister oder Coaches lohnt es sich oftmals nicht, eigene Büroräume anzumieten. Sie legen aber trotzdem Wert auf eine attraktive Firmenadresse. Ein virtuelles Büro im Business Center ist eine ideale Alternative. Auf Wunsch können Virtual-Office-Nutzer sogar meist ihren Firmennamen im Eingangsbereich des Business Centers präsentieren. Außerdem haben sie die Möglichkeit, die kompletten Dienstleistungen wie Empfang, technisches Equipment, Personal und Telefonservice zu nutzen. n


Etiketten für die Kennzeichnung: Je nach Einsatzzweck variieren die Materialien.

Foto: Marschall

Hausmesse bei Marschall zum 90jährigen Jubiläum

Haftende Eindrücke Etikett ist nicht gleich Etikett. Einen Einblick in die Etikettenproduktion und die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten zeigt die Marschall GmbH & Co. KG am 12. und 13. November in Porta Westfalica. Am Tag der offenen Tür können Interessierte einen Blick hinter die Kulissen des 90jährigen Unternehmens werfen.

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chnell und reibungslos „spuckt“ die kleine Maschine in Sekundenschnelle die Etiketten aus. Beeindruckend zu sehen, wie in kürzester Zeit aus Blanco-Endlos-Rohware ein mit individuellem Inhalt versehenes Etikett entsteht. Das ist nur ein Beispiel aus der Praxis während der zweitägigen Hausmesse bei der Marschall GmbH & Co. KG. Hier vor Ort können sich Interessierte über die Herstellung unterschiedlichster Haftund Kartonetiketten, modernste Verfahren und Veredelungen sowie eine große Auswahl an Materialien in verschiedensten Stärken und den Einsatz von Klebstoffen informieren.

und Innovationen praxisnah vorstellen. Insbesondere die individu­ elle Kennzeichnung von Produkten ist ein interessantes Thema, um den Wert von Produkten zu erhöhen“, sagt Unternehmenschef Friedel Sellmann. n n Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.marschall-pw.de

Praxisnahe Präsentation: neue Trends und Innovationen Das Team um Geschäftsführer Friedel Sellmann zeigt das gesamte Leistungsspektrum des seit 90 Jahren am Markt erfolgreichen Unternehmens. Das Dienstleistungsprogramm ist breit und reicht von Druck-, Barcode- und Etikettiersystemen über Thermotransferfolien bis hin zu Materialien, die vom einfachen Papieretikett bis zum hochwertigen 3M-Typenschild reichen. „Im Rahmen der Hausmesse möchten wir Kunden und Interessenten die neuesten Trends

KONTEXT Die Wurzeln des heutigen Unternehmens liegen in Minden, wo Alfred Marschall 1924 den Betrieb gründete und sich mit dem Vertrieb von Handstempeln zur Auszeichnung von Waren beschäftigte. Ein weiterer Meilenstein war die Entwicklung einer eigenen automatischen Kragenstempelmaschine im Jahr 1958. Vor 49 Jahren übernahm Friedel Sellmann das Unternehmen und verlagerte den Standort nach Porta Westfalica. 1980 erfolgte ein Branchenwechsel, Industriekunden waren von nun an die Zielgruppe. Mit der Erweiterung der Produktionsräume vor 20 Jahren startete auch die eigene Etikettenproduktion. Weitere markante Ereignisse waren die Erweiterung der Firmengebäude in 1998 und 2009 sowie des Maschinenparks in 1999, 2001, 2004, 2010, 2012 und erneut im Jubiläumsjahr 2014. n

Unternehmen und Märkte | markt & wirtschaft 10 / 2014

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Der rasante Technologiefortschritt im Bereich der Laboranalytik macht eine kontinuierliche Optimierung der Arbeitsprozesse und die Einführung immer neuer Technologien im Laborbereich erforderlich. Foto: LABCON-OWL

LABCON-OWL

Hightech-Analytik auf höchstem Niveau Seit 2003 ist die LABCON-OWL Analytik, Forschung und Consulting GmbH in der Region tätig. Neben der molekularen Analytik zum Zweck der Abstammungsfeststellung gehört die forensische DNA-Analytik mittels modernster biologischer Verfahren zum Leistungsportfolio. Auftraggeber sind Privatpersonen und Behörden, Gerichte, Polizeidienststellen und Ein­ richtungen des öffentlichen Gesundheitswesens. „Der rasante Technologiefortschritt im Bereich der Laboranalytik macht eine kon­ tinuierliche Optimierung der Arbeitspro­ zesse und die Einführung immer neuer Tech­ no­ logien im Laborbereich erforderlich“, so Geschäftsführer und Gesellschafter Dr. Carsten Tiemann. Zu diesem Zweck kooperiert die LABCON-OWL mit vielen nationalen und internationalen Partnern, um damit einen optimalen Zugang zu den neuen Verfahren und Konzepten dieses Be-

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reichs zu erschließen. Speziell auf dem Sektor der genetischen Untersuchungen ist die fortschreitende Entwicklung der verfügbaren Technologien kaum absehbar. Nicht nur die forensische DNA-Analytik, die Abstammungsanalytik oder die Untersuchung onkologischer Fragestellungen bei Krebspatienten, sind die Tätigkeitsbereiche der Zukunft. Schon jetzt beschäftigen sich die Laborexperten mit genetischen Nachweisen zur Wirksamkeit von Medikamenten zu Ermittlung optimaler Dosierungen oder das Vorhandensein von Merkmalen, die für die Patienten ein zukünftiges Krankheits­ risiko darstellen. Eingebettet in Kooperationen mit medizinischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Gesundheitsbehörden und Krankenhäusern, ist es der LABCON-OWL möglich, trotz eines regionalen Schwerpunktes in Ostwestfalen-Lippe, den Anschluss an internationale Märkte zu halten. Neben beratender Tätigkeit für Hersteller und Nutzer innovativer Verfahren führt die LABCON-OWL umfangreiche Evaluationen und Geräteoptimierungen vor Ort in ihren Laboren durch. Die Kooperationspartner schätzen dabei die fachliche Kompetenz im Bereich der speziellen Analytik, aber auch die enge Kooperation mit klinisch- und labormedizinisch tätigen Ärzten. Auf diese Weise bündelt sich am Standort Ostwestfalen-Lippe in Bad Salzuflen ein Kompetenzspektrum, das in der Re­ gion und darüber hinaus einzigartig ist.

markt & wirtschaft 10 / 2014 | Unternehmen und Märkte

Neben den medizinischen Fragestellungen gewinnt aber auch die forensische DNAAnalytik zunehmend an Bedeutung. Im Bereich der Abstammungsanalytik und Identitätsfeststellung hat sich die LABCON-OWL seit 2003 eine hervorragende Expertise in diesem Tätigkeitsbereich erworben. Das wird z. B. durch die seit 2010 vorhandene Akkreditierung belegt. Die Auftraggeber schätzen dabei das Angebot einer verläss­ lichen Logistik, die schnelle Bearbeitung der beauftragten Fälle und die fachkompetente Beratung im Kontext mit komplexeren Fragestellungen. Auch hier werden durch Kooperationen und ständige Fortbildung das für dieses Aufgabengebiet erforderliche technische und fachliche Niveau aufrechterhalten und ständig verbessert. Um in Zukunft die Marktposition auszubauen und optimal zu gestalten, bietet die LABCON-OWL den Mitarbeitern die Möglichkeit zur Aus- und Weiterbildung. Im Rahmen studentischer Ausbildung in Kooperation mit den hiesigen Fachhochschulen, versucht LABCON-OWL speziell den Nachwuchs in diesem Tätigkeitsfeld zu fördern. Eine respektable Anzahl an wissenschaftlichen Arbeiten und Hochschulabschlüssen belegt hier die erfolgreiche Beteiligung. n

n Weitere Informationen: www.labcon-owl.de


Melanie Schwarz ist Verkaufsleiterin im Medienunternehmen ams – Radio und MediaSolutions und verantwortet die Vermarktung von Lokalradios in Ostwestfalen, im Kreis Gütersloh, Warendorf und Paderborn/Höxter sowie die Kundenberatung und -betreuung für den Bereich MediaSolutions mit den Geschäftsfeldern Audio, Video und Event.

Kolumne

Planung 2015 – Sind Sie schon soweit?

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st es Rätselraten oder doch fundierte Berechnung? Bei Planzahlen im Vertrieb liegt die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Wir haben bereits Oktober und viele von Ihnen stecken sicherlich schon mitten in der Planung für das Jahr 2015. Obwohl jede Abteilung sich mit dem Thema beschäftigt, sind die Planzahlen aus dem Verkauf für das unternehmerische Ergebnis und die Strategie von besonderer Wichtigkeit. Die Verkaufsleitung und den Außendienst stellt das vor die Herausforderung, eine Prognose abgeben zu müssen, bevor das finale Ergebnis des laufenden Jahres feststeht. Zugleich stellt das Ergebnis des laufenden Jahres die Basis für die Planung des kommenden Jahres dar. Wie kommen wir also an valide Daten, die letztlich vom Außendienst mitgetragen werden und die Unternehmensführung zufriedenstellen? Da sich in der Medienvermarktung viele Aufträge auch kurz­ fristig ergeben, kann das Herbst- und Weihnachtsgeschäft bis zu 25 Prozent ausmachen. Vor diesem Hintergrund erstellen wir

quartalsweise Prognosen, die die nächsten drei Monate auf­zeigen. Ab Sommer erfolgen diese Prognosen dann monatlich. Voraussagen stellen jedoch noch keine hundertprozentige Sicher­­heit dar. Sie geben dem Verkaufsleiter aber eine Übersicht über Angebote im Markt, Potenziale und die Aktivitäten des Verkäufers beim Kunden - die klassische Verkaufssteuerung würde ich sagen. Die Gespräche, die parallel und auch regelmäßig mit den Verkäufern geführt werden, untermauern die Erkenntnis über den Status Quo, machen aber auch deutlich, wo noch Potenzial ist. Aus dieser Kontrolle erwachsen nicht selten Verkaufsoffen­ siven, um auf den letzten Metern noch einmal Vollgas zu geben. Am Ende des Tages gilt es seine Kunden zu kennen, frühzeitig Jahresgespräche und Commitments zu schließen, um somit eine größtmögliche Planungssicherheit zu haben. Es ist jedes Jahr eine interessante und spannende Zeit. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Planungsarbeit und freue mich im Dezember auf unsere letzte Kolumne in diesem Jahr. n

Unternehmen und Märkte | markt & wirtschaft 10 / 2014

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Die Stadt Bielefeld startet im November ihren ersten Ausbildungsgipfel. Ziel ist es, nachhaltig mehr Ausbildungsplätze in der Stadt zu schaffen. Foto: Bielefeld Marketing GmbH

Bielefelder Ausbildungsgipfel

Stärkere Nachwuchsförderung Bielefeld startet eine Ausbildungsoffensive, um die Zahl der Ausbildungsplätze langfristig zu erhöhen. Auftakt der Initiative ist der erste Bielefelder Ausbildungsgipfel am 27. November.

U

nternehmen stoßen immer öfter an ihre Grenzen, wenn sie ihre Ausbildungsplätze besetzen möchten. Die Suche nach geeigneten Auszubildenden gestaltet sich schwierig bzw. bleibt erfolglos. Auf der anderen Seite finden junge Menschen keinen Ausbildungsplatz. Beim ersten Ausbildungsgipfel im Rahmen der Bielefelder Ausbildungsoffensive wollen Betriebe, Kammern und Verbände, die Agentur für Arbeit sowie Schul- und Arbeitsmarktakteure nicht nur die vielfältigen Gründe für die aktuelle Problematik diskutieren, sondern gemeinsam Lösungen entwickeln und auf den Weg bringen. Oberbürgermeister Pit Clausen und der Bielefelder Rat haben die Offensive ins Leben gerufen und die Stadttöchter REGE mbH und WEGE mbH mit der Umsetzung beauftragt. Als Schirmherr fungiert

der Bielefelder Unternehmer und IHK-Ehrenpräsident Ortwin Goldbeck. Ziel der Bielefelder Ausbildungsoffensive ist es, die Zahl der Ausbildungsplätze in der Stadt Bielefeld bis 2017 deutlich zu er­ höhen und Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Angebote zur Nachwuchsförderung weiter auszubauen. Zur Vorbereitung des Ausbildungsgipfels nehmen REGE und WEGE im Vorfeld mit rund 50 Unternehmensvertretern sowie den Kammern und Branchennetzwerken Gespräche auf, um die Situation in den verschiedenen Branchen festzustellen und um herauszufinden, was ein optimales Matching verhindert. Daraus entstehen konkrete Handlungsempfehlungen, die beim Ausbildungsgipfel vorgestellt und diskutiert werden. Durch die Umsetzung der Handlungsempfehlungen wollen die Verantwortlichen im Laufe der nächsten drei Jahre eine ausgeglichene Ausbildungsbilanz in Bielefeld erreichen. Alle Bielefelder Unternehmerinnen und Unternehmer sind dazu aufgerufen, sich aktiv am Prozess zu beteiligen und unmittelbar davon zu profitieren. n

KONTEXT Der erste Bielefelder Ausbildungsgipfel findet am 27. November ab 14.30 Uhr im Unternehmen Goldbeck statt. Interessierte können sich ab sofort bei der REGE mbH per E-Mail: service@ rege-mbh.de oder per Telefon 0521-9622-370 anmelden. n

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BVMW Meeting Mittelstand

Die Marke als unverzichtbarer Vermögenswert Warum strategisches Marketing und der Aufbau einer Marke für Mittelständler ebenso wichtig ist wie für Konzerne, das erfuhren Unternehmerinnen und Unternehmen beim BVMW-Meeting Mittelstand im Autohaus Kleine in Paderborn.

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eder Unternehmer kennt die Problematik: „Wachsender Wettbewerb, schrumpfende Margen, größere Markttransparenz, vergleichbare Produkte und Angebote, sinkende Kundenloyalität und fehlende Fachkräfte – das sind nur einige wenige Punkte, die Entscheidern in mittelständischen Unternehmen graue Haare bereiten. Parallel zu den schwierigen Marktbedingungen herrscht insbesondere im Mittelstand noch immer die Meinung vor, dass Marketing mit Werbung gleichzusetzen ist und dass die Pflege des Markennamens nur etwas für globale Konzerne mit gigantischen Budgets ist“, bringt Udo Wiemann die Problematik auf den Punkt. Um die Unternehmerinnen und Unternehmer für die Problematik zu sensibilisieren, hatte er mit Mirco Welsing, Geschäftsführer TMC GmbH – The Marketing Company einen ausgewiesenen Experten für das Thema Marke und Markenentwicklung eingeladen. „Die Marke ist das Kernstück eines jeden Unternehmens, diese zu hegen und zu pflegen sollte oberste Priorität haben. Die eigene Marke und die gezielte Markenführung sind unverzichtbare Vermögenswerte“, stellt Welsing fest. Die Praxis zeige jedoch oftmals ein anderes Bild: In vielen Unternehmen werde Marketing mit Markenführung gleichgesetzt, Entscheidungen würden aus dem Bauch heraus getroffen, unternehmensweite, disziplinübergreifende mit dem Controlling verzahnte Konzepte seien nicht vorhanden. Sogar 75 Prozent der Marktführer verfügten über keine stimmige Markenführung. Der Marketingspezialist belässt es jedoch nicht nur bei Fakten und Unzulänglichkeiten, er gibt auch konkrete Empfehlungen: „Um eine stimmige Markenführung umzusetzen, lassen sich verschiedene Mechanismen einsetzen. Kleine und mittlere Unternehmen sind gut beraten, wenn sie eine ganzheitliche Marketingstrategie entwickeln und sich so langfristig als Marke positionieren“, so Welsing. Wichtig sei es, feste Marketingbudgets zu planen, die jedoch einzuhalten seien. „Verabschieden Sie sich von Maßnahmen, die keinen Erfolg bringen. Agieren Sie crossmedial, entfachen Sie einen Flächenbrand statt ein Strohfeuer“, motivierte der Markenspezialist die Zuhörer. Unternehmen, die sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen, kommen nicht umhin, sich auch als Arbeitgeber als attraktive Marke zu etablieren. „Angesichts des demografischen Wandels gewinnt das Thema Marke noch eine weitere wichtige Bedeutung, denn attraktive Arbeitgeber haben es leichter, geeignete Mitarbeiter zu

Eine Markentransparenz nach innen und außen aufzubauen, bedeutet, dass eine Marke mit Attributen und Emotionen aufgeladen werden muss.

Gastgeber Stephan Kleine, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohaus (l.), mit BVMW-Geschäftsführer Udo Wiemann sowie den Referenten Reinhard Zillessen und Mirco Welsing (v.l.)

finden. Modernes Marketing ist vielfältig und besteht aus 130 Dis­ ziplinen - man muss es nur konsequent betreiben. Machen Sie es, online, offline und live“, so Mirco Welsing. Wie ein Autokonzern Markenaufbau und -pflege betreibt, erläuterte Reinhard Zillessen, Direktor Marketing bei der Ford Werke GmbH in Köln. Anschaulich und mit zahlreichen Beispielen berichtete Zillessen über die aktuelle Markeninitiative und ermöglichte einen detaillierten Blick hinter die Kulissen. Der Marketingverantwortliche machte deutlich, dass es allein nicht ausreiche, viele neue Produkte auf den Markt zu bringen, um weiteres Wachstum zu erzielen. „Man braucht auch neue Kunden. Neben unserer Kernzielgruppe, den 35- bis 65-Jährigen, haben wir mit den 18- bis 35-Jährigen eine zweite, jüngere Zielgruppe im Blick. Diese err­eichen wir nur über die neuen Medien und mit einem anderen Marketingkonzept“, sagt Reinhard Zillessen. n

BVMW-Veranstaltungsvorschau n FOKUS.KOMMUNIKATION mit Drum Cafe Deutschland Di. 02.12.2014 | Beginn um 18:30 Uhr - 22:00 Uhr Auto Markötter GmbH, Barkhauser Str. 6, 33106 Paderborn BVMW Geschäftsstelle Gütersloh • Paderborn • Höxter fon 0 52 51.6 86 03 67 fax 0 52 51.6 86 23 28 www.paderborn.bvmw.de erika.schumacher@bvmw.de

Unternehmen und Märkte | markt & wirtschaft 10 / 2014

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Kongressmesse MEiM

Treffpunkt für Entscheider Am 29. Oktober öffnet Westfalens größte Kongress­messe für Entscheider, die MEiM – Mehr Erfolg im Mittelstand, im Heinz Nixdorf Museumsforum (HNF) Paderborn ihre Tore. Bereits zum 14. Mal treffen sich Entscheider aus dem Mittel­stand auf der MEiM, um sich über neueste Trends zu in­for­mieren, den Erfahrungs- und Gedankenaustausch zu pflegen oder zukünf­ tige Geschäftspartner näher in Augenschein zu nehmen. Etwa 60 Aussteller und 30 Fachvorträge bilden die Basis der Kongressmesse. Eine der Neuerungen sind die „Inhouse-Tagungen“, die nach einem Shop-in-Shop-Konzept von Unternehmen auf der MEiM veranstaltet werden und für alle Besucher zugänglich sind. Zwei Tagungsthemen stehen schon fest: Die Tagung „Lean Pro­duction/Lean Management“ vom Dienstleistungsunternehmen Delta Top Inter­national aus Wesseling und die Tagung „Prozess-Management“ von der Paderborner Unternehmensberatung UWS Unger Welsow und Schneider.

Liebe Leser, liebe MEiM-Besucher, auch und gerade in Zeiten des virtuellen Miteinanders haben Kongresse und Messen hohen Zulauf. Das gilt sowohl für Aussteller und Referenten, als auch für die Besucher. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Denn die Basis jeder erfolgreichen Anbahnung einer Geschäftsbeziehung ist das Gefühl,

STÜCKE ROHSTOFF-RECYCLING GmbH

Ihr Entsorgungsfachbetrieb UÊ Ìi ÊUÊ Ì«>« iÀÊUÊ i und Vertragspartner von ➢ Entsorger UÊ ÀÕV iÀi i ʱÊ6iÀ >}i ʱÊ*>« iÀ Õ `Ê*>««i ÛiÀ>ÀLi ÌiÀ

Verwertung von ➢ UÊ> i Ê}B } }i Ê- ÀÌi Ê

Danke und herzliche Grüße Frank van Koten, Initiator und Sprecher der Kongressmesse MEiM

Aktenvernichtung nach BDSG ➢ UÊ-i LÃÌ> iviÀÕ }ʱ L Õ }Ê

Sehr geehrte Damen und Herren,

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Vertrauen haben zu können. Bekanntlich ist Vertrauen die einzige Ressource, die sich vermehrt, wenn sie in Anspruch genommen wird. Und Vertrauen entsteht noch am ehesten über das persönliche Gespräch. Ich möchte den künftigen Geschäftspartner sehen; Wie agiert er? Wie redet er? Stimmt die sprichwörtliche Chemie? Auf der MEiM, wie auf jeder anderen Messe, lassen sich diese Fragen beantworten und so ganz nebenbei jede Menge Außendienstkosten einsparen. So höre ich, seit den Anfängen dieser Kongressmesse im Jahr 2001, immer wieder davon, dass sich Entscheider auf der MEiM ganze Dienstleistungsteams zusammengestellt haben. In 2014 findet die MEiM nun zum 14. Mal in Paderborn statt. Wieder werden etwa 60 Aussteller da sein, etwa 30 Referenten wertvolle Informationen gratis weitergeben und etwa 1.000 Entscheider aus ganz Westfalen Erfahrungen austauschen, Kontakte knüpfen und Geschäftsbeziehungen anbahnen. Und ich müsste lügen, wenn ich nicht zugeben würde, dass ich ein ganz kleines bisschen stolz darauf bin, wenn mir Entscheider sagen, dass sich die MEiM fast schon zu einer Institution in Westfalen entwickelt hat. Ich freue mich deshalb auch dieses Jahr wieder darauf, Sie auf der MEiM zu begrüßen. Sie werden, wie in der Vergangenheit auch, für Mehr Erfolg im Mittelstand sorgen.

markt & wirtschaft 10 / 2014 | MEiM

in diesem Jahr ist der MEiM eine Punktlandung gelungen. Die 14. Auflage der Kongressmesse startet zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Paderborn ist in aller Munde. Ganz Deutschland spricht über das „Erfolgsmodell Paderborn“ und rätselt: Was macht die Provinz so stark? Viel wird spekuliert über das westfälische Zusammenspiel von Familie und Freundschaft, Ehrlichkeit und Bodenhaftung. Vielleicht ist es tatsächlich dieser besondere Menschenschlag, der die wirtschaftliche Stärke der Region geformt hat. Mit 120.000 mittelständischen Unternehmen, darunter zahllose Weltmarktführer, und einem BIP von 60 Milliarden Euro, zählen wir zu den stärksten Wirtschaftsstand-


orten in Deutschland. Dies unterstreicht auch die bundesweite Auszeichnung unseres Spitzenclusters „it's OWL“. Es ist zuallererst der Mittelstand, der die MEiM prägt. Die kleinen und mittleren Unternehmen beweisen Tag für Tag, dass sie schnell und flexibel auf neue Herausforderungen reagieren können. Ihrer Stärke ist es zu verdanken, dass die deutsche Wirtschaft dynamisch wächst. Umso wichtiger ist es, dass sie sich und ihre Produkte präsentieren kann. Daher bin ich den Veranstaltern und Organisatoren, den Ausstellern und Besuchern dieser Messe besonders dankbar für ihren Tatendrang. Wenn eine Messe ein Spiegelbild des sie umgebenden Marktes ist, können die Organisatoren der MEiM optimistisch sein. Viele Unternehmen nutzen die Kongressmesse als Chance, Kunden zu binden und zu gewinnen. Der Mix aus Foren, Fachvorträgen und auflockernden Formaten hat sich bewährt. Allen Ausstellern und Besuchern wünsche ich, dass sich ihre Erwartungen erfüllen. Ich bin mir sicher, es werden gewinnbringende Stunden auf der MEiM. Eröffnungsredner Dr. Carsten Linne­ mann, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU

Ihr Carsten Linnemann

Enzo Vincenzo Prisco

Auch Mittelständler brauchen Marken Enzo Vincenzo Prisco, Keyspeaker auf der MEiM, ist bekannt für seine wortgewandte Rhetorik und seinen Mut zu ausgefallenen Ideen. Mit Leidenschaft bricht er eine Lanze für die Marke.

Enzo Vincenzo Prisco will den Blick schärfen: „Marken müssen sich abgrenzen und wiedererkennbar sein.“

,,Auch Mittelständler brauchen starke Marken, Claims und Slogans“ – Enzo Vincenzo Prisco kommt schnell auf den Punkt. Die Begründung liefert der Honorarprofessor für Kommunikationsdesign im nächsten Satz gleich mit: „Denn damit erzählen sie in wenigen Worten wer sie sind, was sie machen und was sie so einzigartig macht!" Mit Leidenschaft und Professionalität für das Thema „die Kraft der Marke“ sensibilisiert Enzo Vincenzo Prisco, beschreibt anschaulich, interaktiv und unterhaltsam, wie eine erfolgreiche Positionierung des eigenen Unternehmens als Marke gelingen kann.

abgrenzen und wiedererkennbar sein. Einfachheit ist die höchste Form der Raffinesse. Zeichen setzen, darum geht es“, so Prisco. n n Weitere Informationen: www.e-v-p.de

„Marken sind wichtig für den Mittelstand, denn hier ist nicht nur der Wettbewerb groß, hier herrscht auch innerhalb des Wettbewerbs eine große Homogenität der Produkte“, sagt der Design-Manager, der zahlreiche namhafte Unternehmen in Sachen Markenkommunikation berät. Merkmale, Eigenschaften und Verfügbarkeit der Produkte seien weitgehend gleich. Letztlich sei es die Kommunikation und der Auftritt des Produktes und des Unternehmens, welche den Kunden aktivierten. Dazu brauche man unter anderem Slogans, Claims bzw. einen Wiedererkennungswert mit dem man seine Zielgruppe regelmäßig penetriere und der emotional, informativ oder eben preislich den Kunden treffe. „Marken müssen sich durch ihre Corporate Identity, und ihr daraus resultierendes Corporate Design, -Behaviour, -Communication

MEiM | markt & wirtschaft 10 / 2014

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Social Media

Die richtigen Ziele definieren Die strategische Nutzung von Social Media verlangt im Vorfeld eine genaue Zieldefinition. Welche Vorgehensweise ratsam ist, erläutert Thorsten Ising, Projektleiter Social Media Marketing bei der Internet- und Marketingagentur code-x GmbH. Das Paderborner Unternehmen ist Social Media Partner der MEiM.

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n Gesprächen höre ich oft Sätze wie „Wir brauchen mehr Fans!“ oder „Mehr Likes, mehr Likes!“ Das sind zwar quantitative, aber keine qualitativen Ziele, mit denen ein Unternehmen in der Regel arbeitet. Im Rahmen einer Strategie setzt man sich notwendigerweise mit qualitativen Zielen für ein Unternehmen, Produkt oder Projekt auseinander. Also Zielen, die nicht direkt in einer Einheit messbar sind und die damit zunächst ohne direkte Messbarkeit auskommen. Im weiteren Verlauf ist die Übersetzung in die Messbarkeit notwendig. Diese Ziele gibt es auch in der strategischen Nutzung von Social Media.

Wie sehen Ziele in Social Media aus? Beispiele für qualitative Ziele finden sich in Bereichen wie Image, Zufriedenheit der Kunden, Kundenservice oder Marktforschung und vielem mehr. Beliebte Ziele, laut BITKOM-Studie „Social Media in deutschen Unternehmen“, sind (Auszug): n Steigerung

der Bekanntheit der Marke/des Unternehmens neuer Kunden n Aufbau von Beziehungen zu Kunden n Aufbau von Beziehungen zu Multiplikatoren n Marktforschung und Marktbeobachtung n Gewinnung neuer Mitarbeiter n Akquise

In dieser Zieldefinition darf die Klarheit nicht fehlen. Eine klare Definition kann lauten: „Eine Steigerung der Bewerber durch Social Media um 20 Prozent“. Die Übersetzung in die Messbarkeit gelingt durch die Festlegung der Parameter. Wie viele Bewerber waren es vorher? Welcher Wert bildet die Grundlage der Messung? Wie viele Bewerbungen über Social Media sind nötig, um das Ziel zu erreichen? Beispiel: 15 Bewerbungen.

Ist das gesetzte Ziel erreichbar? Ziele erreichen sich selten allein. Zur Erfüllung sind Ressourcen und Aufwendungen nötig. Zeit, Geld, Personal und Technik beeinflussen die Erreichbarkeit eines Zieles direkt. Beispiel: Mit dem gleichen Budget, der gleichen Intensität, dem unveränderten Personalaufwand und gleicher Technik ist eine Steigerung der Leistung selten möglich. Doch nicht nur Erreichbarkeit ist wichtig, auch die Relevanz des Ziels für die Strategie eines Unternehmens. Im Beispiel Personalgewinnung ist die Relevanz der Markenbekanntheit eines Produktes

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markt & wirtschaft 10 / 2014 | MEiM

Thorsten Ising ist Redner, Blogger, Netzwerker, Moderator und Dozent sowie erster Vorsitzender von Social Media OWL e.V.

durch Nutzung von Twitter nur bedingt relevant für die Steigerung der Bewerbungen. Eine zusätzlich wichtige Information in der Zieldefinition ist die Zeit­ information. Ein Datum, kein Zeitraum, terminiert das Ziel konkret. Im Idealfall ergibt sich ein definiertes, messbares, relevantes und terminiertes Ziel. Beispiel: Die Anzahl der Bewerber soll bis zum 1.7.2015 durch die Einrichtung eines Karriereportals um 30 Prozent steigen. Als Messwert dient die Anzahl der Bewerber in den sozialen Medien. Die Messwerte zur Beurteilung von Zielen lassen sich ablesen oder sind direkt ermittelbar. Das macht sie, wie einleitend erwähnt, oft zu dem Maßstab von Erfolgen. Likes oder Fans sind NUR Messwerte, kein Erfolgsindikator. Dennoch sind diese Messwerte zur Bildung von KPI (Key Performance Indicator/Leistungsindikatoren) dienlich. Wie „Gefällt mir“ oder „Fans“, gibt es weitere Messwerte in den sozialen Medien: Besucher, Downloads, Abonnenten, Kommentare, Erwähnungen, Updates und viele weitere mehr. Durch die Betrachtung von Messwerten im Verhältnis zueinander definiert sich eine Kennzahl. Diese wiederum in Bezug auf das Ziel zu sehen, definiert einen Leistungsindikator (KPI). Die Sammlung von „Gefällt mir“-Angaben auf Facebook lässt dauerhaft keinen Rückschluss auf Erfolg zu. Wichtig und richtig wäre daher die Betrachtung, wie sich die Nutzung und Aktivität von Facebook durch das Unternehmen auf das Gesamtziel/die Unternehmensstrategie auswirkt. Die richtige Setzung der Ziele, die korrekte und sinnvolle Definition sind daher ebenso unerlässlich in Social Media, wie auch im realen Geschäftsumfeld. n n Weitere Informationen: http://www.code-x.de/team/thorsten-ising/ und auf der MEiM


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Das Magazin für Personalmanagement

personal & wirtschaft westfalen [ www.mawi-westfalen.de ]

Personal Recruiting

Wie individuell ein erfolgreiches Personalmanagement sein muss

Eignungsdiagnostik: Mitarbeiterpotenziale im Unternehmen erkennen und gezielt entwickeln

Spezial | personal & wirtschaft 10 / 2014

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Fachkräfte-Recruiting

Die richtigen Impulse setzen Geeignete Fachkräfte sind Mangelware und die Besetzung offener Stellen entpuppt sich für immer mehr Unternehmen als schwierige Aufgabe. Dabei fehlt es nicht nur an gut ausgebildeten Ingenieuren, sondern an Fachkräften mit den unterschied­lichsten Qualifikationen.

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Hirndoping am Arbeitsplatz

Dauerhaft überbelastet 53

Gedopt ins Büro, das ist heute keine Ausnahme mehr, sondern eine weit verbreitete Rea­lität. Diplom-Psychologe Werner W. Wilk, Geschäftsführer der PECON GmbH, über die dauer­hafte Überbelastung vieler Menschen und die Konsequenzen.

Fachkräfterekrutierung

Wo Qualifizierung Probleme löst Viele Unternehmen stehen einem steigenden Bedarf an Fachkräften mit einem Rückgang an qualifizierten Arbeitnehmern gegenüber. Auch in OWL müssen sich Unternehmen immer stärker mit Rekrutierungsproblemen im Bereich der Fachkräfte beschäftigen.

Demografie und Arbeitsmarkt 43 Fachkräfte-Recruiting: Die richtigen Impulse setzen 44 Nachgefragt: „Systematische Suche und

50 Blended Learning: Die effiziente Lernmethode 51 Fachkräfterekrutierung: Wo Qualifizierung

45 Nachgefragt: „Stärkung der Arbeitgebermarke

Gesundheit 52 Risikofaktor Bewegungsmangel: Auf Trab bleiben 53 Hirndoping am Arbeitsplatz: Dauerhaft überbelastet 55 Betriebliches Gesundheitsmanagement: Mit Strategie

Förderung der Talente“

durch starke Leistungen“ 45 Interview zur Personalauswahl: „Ein guter Mix ist der Schlüssel zum Erfolg“ 46 Interview zur Personalarbeit: „Dem Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt stellen“ 47 Eignungsdiagnostik im Mitarbeiter-Management: Ein Aufwand mit viel Nutzen

Weiterbildung 48 Szenario-Studie zur betrieblichen Weiterbildung in 2030: Herausforderungen und Chancen erkennen

49 Aufstiegsfortbildung beim BVWL:

Mit mehr Know-how zu mehr Verantwortung

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personal & wirtschaft 10 / 2014 | Inhalt

Probleme löst

zu mehr Wohlbefinden und Wirtschaftlichkeit

Zeitarbeit 56 IAB Studie: Bedeutung der Zeitarbeit gewachsen 57 H+P Personal GmbH: Mit Fingerspitzengefühl und Gespür für den Menschen

Menschen und Nachrichten 58 Fit für die Generationen Y und Z 58 Mit Zukunft gesund


Fachkräfte-Recruiting

Die richtigen Impulse setzen Die Besetzung offener Stellen entpuppt sich für immer mehr Unternehmen als schwierige Aufgabe. Ländliche Gebiete sind besonders betroffen.

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eeignete Fachkräfte sind Mangelware: Dabei fehlt es nicht nur an gut ausgebildeten Ingenieuren, sondern an Fachkräften mit den unterschiedlichsten Qualifikationen. Das zeigt die Analyse Fachkräfteengpässe in Unternehmen, die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) vorgelegt hat. Besonders betroffen sind die sogenannten MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Dazu gehören beispielsweise Mechatroniker, Elektriker und Ingenieure für Luft- und Raumfahrttechnik. Ein zweiter Schwerpunkt liegt im Gesundheitsbereich. Unternehmen kommen nicht umhin, entsprechende Recruiting-Maßnahmen zu treffen. „Für eine erfolgreiche Personalgewinnung müssen die Recruiting-Aktivitäten individuell auf die jeweiligen Zielgruppen ausgerichtet werden“, sagt Anna Peck, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa). So treffen beispielsweise Arbeitgeber auf Ausbildungsmessen ihre potenziellen Auszubildenden. Bereits breite Anwendung finden moderne Medien bei der Suche nach künftigen Mitarbeitern. Insbesondere die sozialen Netzwerke zielen nicht mehr nur auf die Generationen ab, die mit dem Internet aufgewachsen sind, sondern insgesamt auf Hochschulabsolventen, Fach- und Führungskräfte. Das Internet bietet den Unternehmen eine Plattform, sich den potenziellen Bewerbern vorzustellen – direkt und überall vor Ort. Wird die Personalsuche oftmals verstärkt nach außen betrieben, so beinhaltet die Personalsuche innerhalb des Unternehmens

ebenfalls Chancen eine qualifizierte Fach­ kraft für die vakante Position zu finden. Hier reicht es nicht nur, das Potenzial des einzelnen Mitarbeiters zu ent­ decken, sondern auch entsprechend zu fördern und den Veränderungen im Berufsleben anzupassen. Das bedeutet für Unternehmen und Belegschaft: Lebenslanges Lernen.

Leere auf dem Land Die ländlichen Gebiete sind noch stärker betroffen als die Städte. Die hier ansässigen Unternehmen sehen sich mit zwei großen Problemen konfrontiert: Sie müssen Prognosen zufolge mit einer Fachkräftelücke von mindestens zwei Millionen Personen im Jahr 2020 rechnen. Zum anderen zieht es immer mehr Menschen in die Städte, die oft eine bessere Infrastruktur bieten. Eine Befragung von 600 Unternehmen durch die IW Consult zeigt: Rund die Hälfte jener Betriebe im ländlichen Raum, die Mitarbeiter suchen, hat große Schwierigkeiten, Fachkräfte oder Auszubildende zu finden. In den städtischen Regionen betrifft dies nur gut ein Drittel der Firmen. Um die ländlichen Ge­ biete attraktiver zu machen, müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden, wie z.B. die Verwaltungen wirtschaftsfreundlich gestalten, sowie flexible Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und Pflegebedürftige schaffen. Städte und Gemeinden können durch bürgerschaftliches Engagement, eine ausgeprägte regionale Identi-

Demografie und Arbeitsmarkt | personal & wirtschaft 10 / 2014

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tät und eine Willkommenskultur ihre Attraktivität für Fachkräfte steigern. Aber auch die Unternehmen können ihren Teil beitragen: mit Angeboten, die sie für Fachkräfte interessanter machen. Gerade die „Generation Y“ möchte mehr als das reine Gehalt, zum Beispiel Sabbatjahre, flexible Arbeitszeiten oder Sprach- und Fitnesskurse.

Vorbeugen durch strategische Personalgewinnung Jedes Unternehmen ist heute gefordert, den tatsächlichen Bedarf an Fachkräften aktuell und in Zukunft festzustellen. Hilfreich ist eine Altersstrukturanalyse und -prognose, sie liefert Daten zur aktuellen Personalstruktur im Unternehmen und zeigt Lücken auf, die es durch geeignete Maßnahmen zu schließen gilt. Employer Branding kann hier einen wesentlichen Beitrag liefern. „Gutes Employer Branding steigert die Zahl und Qualität von Bewerbungen, außerdem erhöht es Mitarbeiterzufriedenheit, -motivation sowie Arbeitsqualität und führt somit zu besseren Produkten“, beschreibt Thomas Hans den mehrfachen Nutzen. Dennoch hat der Dozent für Employer Branding am Institut für Kommunikationswissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster festgestellt, dass die wenigsten Unternehmen eine Arbeitgebermarke pflegen, die der eigenen Konkurrenz in diesem „War for Talents“ die Stirn bieten kann. Employer-Branding-Maßnahmen sollen Bewerbern ein Gefühl für die tatsächliche Unternehmenskultur geben – aber die muss auch den jetzigen Mitarbeitern schmecken, bevor sie es wert ist, kommuniziert zu werden. Denn Employer Branding betrifft bei weitem

nicht nur das Recruiting neuer Arbeitnehmer, sondern auch die Ver­besserung der emotionalen Bindung der aktuellen Arbeitnehmer an das Unternehmen. Dazu bedarf es nicht zwingend eines unternehmenseigenen Hallenbades und einer KiTa. Thomas Hans gibt einen einfachen Rat: „Nehmt einfach das weg, was demotiviert“. „Möchte man wegnehmen, was demotiviert, gilt es allerdings erst in Erfahrung zu bringen, welche demotivierenden Faktoren sich im Unternehmen verstecken. Das Augenmerk beim Aufbau einer Employer Brand liegt somit nicht direkt auf den bespielbaren Kommunikationskanälen und was man dort so tun könnte, sondern im Inneren, im Kern des Unternehmens“, sagt Hans. Noch vor der Geburt jeder guten Employer Brand stehe eine fundierte Analyse: Wie steht es um Arbeitszufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter? Welche Bewerberqualität und -quantität hat das Unternehmen? Wie ist die Marke positioniert und wie die der Wettbewerber? Welchen Chancen und Risiken steht das Unternehmen heute gegenüber – und in zehn Jahren? Der Handlungsbedarf ergibt sich erst aus dieser Analyse, keinesfalls vorher. Auf Basis derer können Ziele, Strategien und Konzepte abgeleitet werden, welche eine Employer Brand ergeben, die in das Dreigespann von Product Brand, Corporate Brand und Employer Brand passt. Denn obwohl diese drei Marken-Bestandteile nebeneinander stehen, müssen sie korrelieren und eine Sprache sprechen. Erst nach Ausformulierung von Zielen und Strategien kommen die Kommunikationskanäle wie Social Media an die Reihe. So entsteht eine Employer Brand von Innen nach Außen, denn nur über eine von den Mitarbeitern gelebte Unternehmensphilosophie ist die Außendarstellung glaubwürdig. Wer nur die Fassade saniert, kann die Mitarbeiter auf Dauer nicht halten“, sagt Thomas Hans. n

Nachgefragt

„Systematische Suche und Förderung der Talente“ Stephanie Klinnert, Personalmanagement COBUS ConCept, über nachhaltige Personalentwicklungskonzepte und wertschätzenden Umgang. Als kundenorientiertes IT-Systemhaus sehen wir in unserem Know-how, der hohen Beratungsqualität und der Leistungsstärke unserer Mitarbeiter wesentliche Erfolgsfaktoren, die COBUS ConCept in den vergangenen 20 Jahren zu einem führenden Branchenanbieter für Hard- und Softwarelösungen entwickelt haben. Um diese Position auch in Zukunft zu sichern, ist es gerade in Zeiten des schon heute spürbaren demografischen Wandels un-

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personal & wirtschaft 10 / 2014 | Demografie und Arbeitsmarkt

umgänglich, mit nachhal­tigen Personalentwicklungskonzepten im „War for Talents“ erfolgreich zu bestehen. Daher vertrauen wir nicht auf isolierte Aktionen, sondern setzen von Anfang an auf eine systematische Suche und Förderung unserer Talente, berücksichtigen individuelle Wünsche, Stärken und Potenziale und bieten im Ergebnis verlässliche Perspektiven für eine dauerhafte Zusammenarbeit. Seit geraumer Zeit stellen auch wir abnehmende Bewerberzahlen fest. Daher haben wir alte Pfade verlassen, um über neue Medien, Online-Portale und soziale Netzwerke wie XING & Co., aber auch durch einen intensiveren Dialog mit Hochschulen der Region die Bekanntheit und Attraktivität von COBUS ConCept zu erhöhen. Ist Interesse geweckt, erfahren Bewerber und Bewerberinnen einen wertschätzenden Auswahlprozess mit zügigen Rückmeldungen bei größtmöglicher Transparenz. Dabei setzen wir gezielt auf Möglichkeiten des frühzeitigen Kennenlernens, beispielsweise in Form eines „Probearbeitstages“. Parallel zum externen Recruiting decken wir seit Jahren erfolgreich einen Teil unseres Personalbedarfs mit Talenten aus eigener Ausbildung, die ihr Fachwissen neuerdings in dualen Studiengängen vertiefen können. Neben der Neugewinnung liegt ein wesentliches Augenmerk unseres Personalmanagements auf der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung. Dass unser nachhaltiges Konzept hier greift, wurde nicht nur durch die Auszeichnung „Dortmunder Personalmanagement Prädikat 2013“ gewürdigt, sondern zeigt sich vor allem in der überdurchschnittlich langen Betriebszugehörigkeit unserer Mitarbeiter. n


Nachgefragt

„Stärkung der Arbeitgebermarke durch starke Leistungen“ Gerhard Schröder, Geschäftsbereichsleiter Personal, Archimedes Facility-Management GmbH In einigen Branchen ist der Fachkräftemangel bereits angekom­ men, in anderen hält er sich noch in Grenzen. Wie sieht es bei Ihnen aus? Schröder: Ja, spüren können wir den Fachkräftemangel schon seit einigen Jahren. Wir sind als Facility-Management Unternehmen ein sehr breit aufgestellter Komplettdienstleister mit einer großen fachlichen Tiefe. Es ist unser Bestreben, unsere Kunden mit eigenem Fachpersonal bedienen zu können. Hintergrund ist zum einen die „One Face to Customer“-Philosophie, die wir intensiv verfolgen. So entstehen keine höheren Kosten durch dritte Ansprechpartner und Subunternehmer. Zum anderen bürgen wir jeden Tag mit unserem Personal für einen hohen Qualitätsanspruch, der vor allem in sensiblen Servicebereichen über die Kundenzufriedenheit entscheidet. Insbesondere in den drei Gewerken Elektrotechnik, Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär und im Kälteanlagenbau ist es selbst für ein Familienunternehmen schwierig, gut qualifiziertes Fachpersonal zu finden und zu binden. Das setzt sich im Ingenieurbereich fort.

Welche Wege der Rekrutierung beschreiten Sie? Schröder: Auf der einen Seite stärken wir unsere Arbeitgebermarke durch vielfältige Leistungen wie flexible Arbeitszeitmodelle, Job-Ticket etc., durch eine gute Ausstattung mit technischem Equipment sowie durch attraktive Arbeitsplätze. An unserem neuen Standort E3 in Herford überzeugt das angeschlossene Betriebsrestaurant „HENKELMANN“, das sich mit seinem urigen Wohlfühlambiente großer Beliebtheit erfreut. Auf der anderen Seite investieren wir intensiv in die duale Ausbildung – 2015 werden wir zwölf Ausbildungsplätze in den unterschiedlichsten Fachrichtungen und Berufsfeldern anbieten. Ergänzt wird dies durch mehrere praxisintegrierte Studiengänge und Hochschulkooperationen. Zahlreiche erfolgreiche Absolventen haben wir so an Archimedes binden können. Nutzen Sie soziale Netzwerke? Schröder: Nicht im Schwerpunkt unseres Recruitings. Wir flankieren damit Maßnahmen im klassischen Print- und Onlinebereich sowie Stellenanzeigen und die Präsenz auf mehreren Jobmessen. Wir sind auch in den größeren sozialen Netzwerken vertreten und nutzen diese zur allgemeinen Information und Kommunikation. n

Interview zur Personalauswahl

„Ein guter Mix ist der Schlüssel zum Erfolg“ Andrea Förster, seit 2012 Partnerin bei CAPERA Consulting und Beraterin im CAPERA Büro Bielefeld, über HR-Businesspartnerschaft, Personalauswahl, modernes Recruiting und effiziente Suchwege. Was zeichnet CAPERA als HR-Businesspartner aus? Andrea Förster: Wir bieten ein sehr breites Angebot von Leistungen rund um Recruiting, Auswahl und Personalentwicklung. Mit exzellent ausgebildeten und erfahrenen Beratern, Trainern und Coaches entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden die passende Lösung für Recruiting und Personalauswahl. Welchen Gewinn ziehen Ihre Kunden im Rahmen des Recruiting aus der Zusammenarbeit mit Ihnen? Andrea Förster: Die passende Besetzung von Schlüsselpositionen, egal ob Fach- oder Führungsposition mit der CAPERA „Perfekt-besetzt-Garantie“ und eine bedarfsgerechte Beratung. Was ist Ihnen im Rahmen der Projektbearbeitung besonders wichtig? Andrea Förster: Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Projektverlauf sind ein sehr hohes Maß an Offenheit und Klarheit. Im Rahmen der Profilaufnahmen beleuchten wir noch vor den fachlichen Anforderungen der zu besetzenden Stelle die Ziele, die mit der Besetzung erreicht werden sollen. Ergänzend legen wir Wert auf die Dokumentation der Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Beschreibung der internen Strukturen und Schnittstellen, aus de-

Andrea Förster, Partnerin bei CAPERA Con­sulting: „Wir werden immer dann gerufen, wenn die passende Besetzung eine sehr zielgenaue Suche erfordert.“

nen sich wichtige Anforderungen an die sozialen Kompetenzen des passenden Kandidaten ableiten lassen. Welchen Vorteil bringt eine genaue und ausführliche Profilauf­ nahme für das Auswahlverfahren? Andrea Förster: Aus den Ergebnissen der Profilaufnahme leiten wir die erwünschten Kompetenzen der Kandidaten ab. In einem zwei-

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ten Schritt wird mit Fokus auf diese Fähigkeiten ein strukturierter Interviewleitfaden erarbeitet, den wir dann in den Auswahlgesprächen mit den in Frage kommenden Kandidaten anwenden. Neben dem Check der fachlichen Anforderungen erhalten wir so strukturierte und vor allem vergleichbare Aussagen zu den Herausforderungen im Hause unserer Kunden.

tete Auswahl der einzusetzenden Suchwege. Insbesondere für technische Fachpositionen und für Führungspositionen setzen wir immer häufiger den Direct Search ein. CAPERA arbeitet in der Direktansprache ausschließlich mit eigenen Researchern, das erhöht die Transparenz in unseren Projekten und ermöglicht dem Berater eine aktive Steuerung des gesamten Prozesses.

Brauchen Unternehmen in Zeiten von Social Media Recruiting noch Unterstützung durch eine Personalberatung? Andrea Förster: Meine Überzeugung ist, dass alle Wege zur passenden Besetzung offener Positionen ihre Berechtigung haben. Ein guter Mix ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Welcher Weg zur Besetzung einer Position führt, ist sehr unterschiedlich und von vielen externen, oft nur wenig zu beeinflussenden Faktoren abhängig. Wir werden immer dann gerufen, wenn die passende Besetzung eine sehr zielgenaue Suche erfordert oder die Suche verdeckt erfolgen soll. Dann können wir unsere Stärken zum Einsatz bringen und das Projekt mit einem Direct Search erfolgreich besetzen.

Zum Abschluss eine Frage zu den Hauptpersonen in Ihren Projek­ ten: Was können Kandidaten von CAPERA erwarten? Andrea Förster: Eine offene und zugleich wertschätzende Kommu­ ni­ kation. Ein wichtiger Grundsatz ist hier, dass die Kandidaten immer den direkten Kontakt zu dem für das Projekt verantwort­ lichen Berater haben, keine Einschränkung der Erreichbarkeit, keine indirekte Kommunikation. Darüber hinaus hat der seriöse und vertrauliche Umgang mit den Daten und Unterlagen unserer Kan­didaten für uns oberste Priorität. Die Kandidaten entscheiden, ob ihre Unterlagen an den Kunden weitergeleitet werden und haben so stets die Kontrolle über ihre Daten. Klappt es einmal nicht mit der Berücksichtigung für eine ausgeschriebene Position, hält sie auf Wunsch der CAPERA Karrierebrief auch zukünftig auf dem Laufenden. n

Welche Suchwege sind für Sie die effizientesten? Andrea Förster: Das lässt sich in keinem Fall pauschal beantworten. Jedes Projekt, jede zu besetzende Position erfordert eine zielgerich-

Interview zur Personalarbeit

„Dem Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt stellen“ Michael Plümer, Geschäftsführer der Outsourcing Personalabrechnung & Verwaltung GmbH (OVP), über die Neuausrichtung der strategischen Personalarbeit vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Der demografische Wandel macht sich in einigen Unternehmen bereits bemerkbar. Andere werden in den nächsten Jahren mit der Problematik konfrontiert. Was bedeutet diese Entwicklung für die Arbeit in den Personalabteilungen? Michael Plümer: Personalabteilungen sind in naher Zukunft verstärkt gefordert, sich dem Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt zu stellen und das Unternehmen als „attraktiven“ Arbeitgeber zu präsentieren. Der demografische Wandel wird insbesondere im Mittelstand für einen spürbaren Mangel an Fachkräften sorgen. Daraus folgen für die Personalarbeit zwei wesentliche Herausforderungen. Zum einen ist es die Aufgabe, potenzielle neue Arbeitnehmer davon zu überzeugen, dass eine Beschäftigung einen größeren Vorteil bedeutet als eine Tätigkeit beim Wettbewerb. Zum anderen müssen die bereits vorhandenen Fachkräfte vom Verbleib im Unternehmen überzeugt werden. Diese Herausforderungen lassen sich nur mit einer qualitativen Personalentwicklung meistern. Ein Blick in die nahe Zukunft: Mit welchen Aufgaben haben sich die Personalabteilungen vor dem Hintergrund des Fachkräfte­ mangels verstärkt auseinanderzusetzen, bzw. wie wird sich das Anforderungsprofil verändern? Michael Plümer: Die Personalabteilungen sehen sich mit dem Problem konfrontiert, zusätzlich zu ihrem bisherigen Tätigkeitsprofil, die Aufgaben des Personalmanagements bzw. der Personalent-

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wicklung bewältigen zu müssen. Folglich haben die Mitarbeiter hier entweder mit einer spürbaren Mehrbelastung zu kämpfen oder sie fokussieren sich auf das neue Aufgabengebiet und ordnen ihre bisherigen Tätigkeiten den neuen Herausforderungen unter. Besteht vor diesem Hintergrund nicht die Gefahr, dass die Per­ sonaler mit ihrem Aufgaben­ spektrum überfordert werden. Michael Plümer D.h. wie können die Mitarbeiter in den Personalabteilungen ent­ lastet werden? Michael Plümer: Vor dem Hintergrund dieser Problematik ist es unumgänglich, die Aufgaben im Rahmen der Personalarbeit zu identifizieren, welche im Zuge eines geordneten Prozesses an einen kompetenten Dienstleister ausgelagert werden können. Dazu gehören in fast allen Fällen die Entgeltabrechnung sowie alle damit verbundenen, administrativen Tätigkeiten. In einem zweiten Schritt ist es dann möglich, mit den nun vorhandenen Kapazitäten eine qualitative Personalentwicklung im Unternehmen zu implementieren und den individuellen Anforderungen an die Personalabteilung gerecht zu werden. n n Weitere Informationen: www.opv-iserlohn.de


Eignungsdiagnostik im Mitarbeiter-Management

Ein Aufwand mit viel Nutzen Den richtigen Mitarbeiter mit den passenden Aufgaben betrauen – Potenzialanalysen im praktischen Einsatz. Dr. Hans-Dieter Pries, Geschäftsführer der MSA Motivation Systems GmbH, zeigt Möglichkeiten und Grenzen auf.

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xzellente Führungs- und Fachkräfte zu finden und zu binden, erfordert Engagement und Einfühlungsvermögen. Zu gewährleisten, dass sie auch auf Dauer exzellent bleiben, im Unternehmen berufliche Perspektiven und Herausforderungen erkennen und sich systematisch weiter entwickeln, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Kann neuartige, auf wissenschaftlicher Basis entwickelte, Eignungsdiagnostik dabei helfen, vorhandene Potenziale im Unternehmen zu erkennen und gezielt zu entwickeln? Der Nutzen und die Möglichkeiten von validen, wiederholbaren und zuverlässigen Potenzialanalysen für ein wertschätzendes Personalmanagement, werden häufig unterschätzt.

Warum Eignungsdiagnostik? Viele (junge) Fach- und Führungskräfte kön­nen ihre Kompetenzen gar nicht richtig einschätzen. Bei der Frage nach ihren Stärken antworten sie häufig, was andere ihnen dazu gesagt haben. In Bewerbungsgesprächen versuchen sie, sich den geforderten Anforderungen anzupassen. Neuartige, auf wissenschaftlicher Basis entwickelte Tools zur Potenzialanalyse können hier hilfreich sein. So lassen sich etwa Teamorientierung oder Gewissenhaftigkeit, Beziehungsverhalten und Führungsneigungen identifizieren. Insbesondere Aussagen zur Empfänglichkeit (Notwendigkeit) von Lob und Wert­schätzung, Konflikt- und Risikobereitschaft sind sowohl beruflich wie privat nützlich. Je nach Aufgabenstellung können zum Beispiel die Leistungsträger des Unternehmens identifiziert, die Organisationsstruktur angepasst und Verantwortungsbereiche von Mitarbeitern unter Berück­sichtigung der persönlichen Motivation optimiert werden.

Persönlichkeitsmerkmale oder Typisierung Innovative Tools und Methoden basieren auf einer individuellen Beurteilung von per-

sönlichen Einstellungen und Vorstellungen, von Potentialen, Motiven und Erfolgsfaktoren. Das Ergebnis sind differenzierte individuelle Mitarbeiter- und Motivationsprofile, deren Aussagekraft deutlich über klassische Stärken-Schwächen-Analysen hinausgeht. Die Messung von Einstellungen und Vorstellungen, von Motivation, Team- und Konfliktverhalten ist längst nicht mit allen Analysen möglich. Wenn Persönlichkeitsmerkmale wie Disziplin, Loyalität, So­ zialkompetenz und Engagement erfasst werden, sollte die Zuverlässigkeit und Wiederholbarkeit in veränderten Situationen – insbesonderunter Stress – hinterfragt werden. In den Ergebnissen erfährt der Teilnehmer beispielsweise, wie robust er auf Belastungen reagiert, wie eigenständig und konfliktbereit er ist und wie die „Neigung“ zu Idealismus, Wettkampf und Risiko ist.

„Big Five“ und „positive Psychologie“ Wissenschaftlicher als die Typologie-Modelle der Vergangenheit sind Verfahren, die auf den sogenannten „Big Five“ basieren. Hier wird gemessen, wie stark die fünf Persönlichkeitsdimensionen Extraversion, Offenheit, emotionale Stabilität, Umgänglichkeit und Gewissenhaftigkeit bei einer Person ausgeprägt sind. Außerdem sind Aussagen über die berufliche Einstellung einer Person, etwa was Führungsinteresse oder verbale Kommunikation betrifft, möglich. Finden auch wissenschaftliche Erkennt­nisse aus der jüngeren Vergangenheit, wie z.B. der aktuellen Gehirnforschung und der „positiven Psychologie“ Berücksichtigung, so sind viel weitergehende Aussagen zur Persönlichkeit, zu Motivation, zu Engage­ ment und zum Verhalten einer Person möglich. Besteht das Verfahren zur Standort­ bestimmung und Potenzialanalyse auch die testtheoretischen Prüfverfahren hinsichtlich Validität, Wiederholbarkeit und Zuverlässigkeit, ist das Mögliche getan, um nützliche

Dr. Hans-Dieter Pries: Plädoyer für Potenzialanalysen im betrieblichen Personal­management

und effiziente Entscheidungshilfen für die Mitarbeiter und das Unternehmen zu bekommen. n n Weitere Informationen über den Nutzen von Potenzialanalysen im betrieblichen Personalmanagement: www.msaprofil.com

Fortbildungslehrgang zum/zur

Geprüften Fachwirt/-in für Güterverkehr u. Logistik (IHK) (ehem. Geprüfte/-r Verkehrsfachwirt/-in)

04.03.2015 – 14.10.2016 – berufsbegleitend – Zielgruppe: Praktiker die in speditions- und/oder logistikorientierten Unternehmen tätig sind. Wir beraten Sie gern: Herr Berker (berker@bvwl.de) oder Herr Thiel (thiel@bvwl.de).

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Szenario-Studie zur betrieblichen Weiterbildung in 2030

Herausforderungen und Chancen erkennen Die Szenario-Studie zur Zukunft der Weiterbildung in Deutschland, die von der SCMI Scenario Management International AG erstellt wurde, zeigt mögliche zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen auf. Ein Einblick von Miriam Wagemeyer und Jens Brennholt, SCMI.

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n der Szenario-Studie wurden sechs in sich schlüssige, kon­ sistente Zukunftsbilder für die „Weiterbildung 2030 in Deutschland“ erarbeitet. Die Szenarien ermöglichen es HR-Abteilungen und Anbietern von Weiterbildung kritisch auf die eigene Situ­ ation zu schauen, um sich strategisch klug und robust für die Zukunft aufzustellen. Szenarien sind ein Zwischenergebnis, ein Denkwerkzeug, welches in Unternehmen auf unterschiedliche Weise eingesetzt wird. Die hier vorliegenden Zukunftsbilder bilden daher eine generelle Grundlage, die jeder individuell auf das spezifische Unternehmensumfeld anpassen sollte und für einen zielgerichteten Zukunftsdialog nutzen kann. Sie zeigen mögliche Entwicklungen in der Zukunft

auf. Die tiefere Analyse der einzelnen Zukunftsbilder zeigt für PEund HR-Abteilungen sowie für Weiterbildungsanbieter mögliche Herausforderungen, auf die es sich einzustellen gilt. Gleichzeitig offenbaren sich aber auch Chancen, die in den erwarteten Umfeldern ergriffen werden können. Zu empfehlen ist, die eigenen Handlungsmöglichkeiten innerhalb der einzelnen Szenarien indi­ viduell durchzuspielen und zu durchdenken, um möglichst gut auf die verschiedenen Zukünfte vorbereitet zu sein. Denn Erfolg in der Gegenwart ist kein Garant für den Erfolg in der Zukunft. n

Sechs Szenarien der betrieblichen Weiterbildung

Szenario 4: Die Not ist groß - Interne Karriere auf Basis defizitorientierter Personalentwicklung Ein geringes externes Angebot an qualifizierten Fach- und Führungskräften lässt interne Karrierewege in den Fokus rücken. Die reaktive PE liefert jedoch lediglich eingeschränkte und zufällige Wertbeiträge. Szenario 5: Weiterbildungsmüdigkeit - Lethargische Mitarbeiter treffen auf eine hochwertige strategische PE. Umfassende Personalarbeit gewinnt aufgrund eines Unterangebotes an qualifizierten Mitarbeitern an Bedeutung. Individualität und Passgenauigkeit der Weiterbildungsangebote sowie intensive Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung stehen im Fokus der Personaler. Szenario 6: Den Mitarbeiter der Zukunft im Blick - Strategisches Talent-Management Eine zukunftsorientierte, aktive Personalarbeit bietet spezialisierte und individualisierte innerbetriebliche Weiterbildungen und intensive Maßnahmen der Mitarbeiterbindung an, die sehr gut angenommen werden. Die HR-Abteilung genießt ein hohes Ansehen.

Szenario 1: Weiterbildungsdilemma - Strategisch zukunftsorientierte Personalarbeit bleibt wirkungslos Steigende Mitarbeiteranforderungen sorgen für ein vielfältiges internes, aber wirkungsloses Weiterbildungsangebot. Stellen werden extern besetzt, trotz Maßnahmen der Mitarbeiterbindung. Szenario 2: Der „fertige“ Mitarbeiter - Talent-Akquisition statt Talent-Entwicklung Bei steigender Mitarbeiteranforderung kompensieren motivierte Mitarbeiter fehlende betriebliche Personalentwicklungsangebote durch eigenverantwortliche, externe Weiterbildung. Szenario 3: Low-Level-PE - Personalentwicklung auf Sparflamme Anspruchslose Rahmenbedingungen, konstante Mitarbeiteranforderungen und ein breites Angebot an Fach- und Führungskräften führen zu einem geringen und generalisierten internen Weiterbildungsangebot.

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n Weitere Informationen zu den Ergebnissen der Studie finden Sie unter www.mawi-westfalen.de


Aufstiegsfortbildung beim BVWL

Mit mehr Know-how zu mehr Verantwortung Im März nächsten Jahres startet in Bielefeld die berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung Geprüfte(r) FachwirtIn für Güterverkehr und Logistik (IHK). Anbieter ist das Bildungswerk Verkehr Wirtschaft Logistik NRW e.V. (BVWL).

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ie neue Aufstiegsfortbildung löst die Weiterbildung Geprüfter Verkehrsfachwirt (IHK) ab und ist eine Reaktion auf die vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) initiierte Veränderung des Rahmenlehrplans. „Weiterbildung eröffnet neue Chancen und zahlt sich immer für alle Beteiligten aus“, beschreiben BVWL-Geschäftsführer Dr. Christoph Kösters und BVWL-Regionalleiter Hans-Jörg Berker. Der BVWL ist Anbieter dieses neuen, anerkannten Lehrgangs und bietet diese Qualifizierung einmalig in der Region an. Zielgruppe der bis Oktober nächsten Jahres dauernden Fortbildung sind kaufmännisch Beschäftigte in Spedition, Handel und Industrie, die verkehrswirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen und in Zukunft mehr Verantwortung übernehmen möchten. Die Lehrgangsteilnehmer sollen nach der Fortbildung in der Lage sein, mit dem neu erworbenen Wissen auch komplexere logistische und verkehrswirtschaftliche Problemstellungen zu analysieren und zu lösen. Ein weiteres Ziel ist die Vorbereitung auf mögliche Aufgaben im mittleren Management speditions- und logistikorientierter Unternehmen und die damit verbundene Leitungs- und Führungsverantwortung innerhalb dieser Unternehmen. Dort arbeiten die Fachwirte im Rahmen der geltenden rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Bedingungen bei der Konzeption und Realisierung von Verkehrsdienstleistungen mit. In enger Abstimmung mit ihren Vorgesetzten entscheiden sie über die Ziele des Unternehmens, deren Entwicklungsstrategien und die jeweiligen Vorgehensweisen. n

Personalmanagement

Kommunikation & Marketing

n Weitere Informationen zur Fortbildung, für die eine Förderung über das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) / Meister-Bafög möglich ist, unter: www.bvwl.de oder per Mail: berker@ bvwl.de und thiel@bvwl.de

KONTEXT Das Bildungswerk Verkehr Wirtschaft Logistik NRW e.V. ist als Bildungsinstitut des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik (VVWL NRW e.V. Münster) seit 1978 an verschiedenen Standorten in NRW Ansprechpartner für alle Facetten der Aus- und Weiterbildung im Verkehrsgewerbe. Neben der Berufskraftfahrerausbildung und Umschulungen in logistischen Berufen gehören auch Prüfungsvorbereitungen, Gefahrgutausbildungen, Gabelstaplerfahrerausbildungen, Ladungssicherungsschulungen sowie jährliche Unterweisungen zu den Schwerpunkten des Bildungsanbieters. n n Weitere Informationen: www. fahrerfinder-nrw.de/ www.ruf-weiterbildung.de

Stratogen Gesundheitsförderung

4 Handlungsfelder

Mit Zukunft gesund Stratogen berät Organisationen strategisch bei der Planung und pragmatisch bei der Implementierung ihres betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Mit Zukunft gesund

Organisationsentwicklung

Stratogen GmbH Residenzstraße 16, 32657 Lemgo T +49 5261 7007222 M gesund@stratogen.de I www.stratogen.de


Blended Learning

Die effiziente Lernmethode Beim klassischen Präsenztraining bekommen die Teilnehmer die Inhalte in kurzer Zeit vermittelt. Nach ihrer Rückkehr an den Arbeitsplatz, sind sie wieder auf sich gestellt, das Gelernte in ihrer täglichen Arbeit umzusetzen.

den Ausbildungserfolg zu gefährden, lässt sich die Anzahl bzw. Dauer der Präsenzveranstaltungen deutlich reduzieren. So werden nicht nur Kosten gespart, sondern auch die notwendigen Lernzeiten können flexibel und eigenständig organisiert werden. n Die Präsenzveranstaltungen werden in ihrer Vor- und Nachbereitung gezielt betreut. Durch Tutoring und Coaching lassen sich auf-

Quelle: COM training and services

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ie Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass der Bedarf an Erwachsenenbildung über klassische Präsenztrainings hinauswächst. „Gesucht werden Angebote, die speziell auf die Mitarbeiter eines Unternehmens ab­ gestimmte Lerninhalte bieten und individuelle Konzepte bei der Informationsvermittlung verfolgen“, sagt Udo Galicki, Geschäftsführer Com training and services. Genau hier setzt das Konzept des „Blended Learning“ an: Die Kombination verschiedener Lernformen, Medien sowie lerntheoretischer Ausrichtungen verbindet die Effektivität und Flexibilität elektronischer Lernformen mit den positiven Aspekten der Face-to-Face-Kommunikation. „Traditionelles Klassenzimmerlernen“ wird didaktisch sinnvoll mit modernen Formen von E-Learning verknüpft und Präsenz- und Onlinephasen werden optimal aufeinander abgestimmt. Ein Doppeleffekt entsteht: Die Vorteile der jeweiligen Lernformen verstärken sich, während sich gleichzeitig deren Nachteile kompensieren. Aus traditionellen Lernformen wie der Präsenzveranstaltung und innovativen Lernformen wie Web-based Training wird ein Curriculum gebildet. Der zentrale Aspekt dabei ist die Rolle der Präsenzveranstaltung als Vor- bzw. Nachbereitung des Web-based Trainings. Insbesondere die Nachbereitung sichert somit einen Lerntransfer, den klassische Präsenzveranstaltungen bislang nicht leisten können. „Der Trend ist vor allem bei IT-Updateprojekten eindeutig – Blended Learning wird als die Lernstrategie der Zukunft gesehen. Über 75 Prozent der Unternehmen, in denen Softwareupdates anstehen, haben sich bei notwendigen Mitarbeiterschulungen für eine Blended-Lösung entschieden“, sagt Udo Galicki. In der Wirtschaft tätige Absolventen von Blended Learning Schulungen schätzen vor allem die folgenden Vorteile:

tauchende Fragen bereits im Vorfeld klären. Die sozialen Dimensionen von Präsenzveranstaltungen, wie Erfahrungsaustausch, Gruppenarbeit etc., können dadurch effizienter genutzt werden. n Mit den neuen Möglichkeiten des Internets kann anwendungsorientierter Projektunterricht nicht nur mit hoher Eigenverantwortung, sondern auch mit relativ einfachen Mitteln realisiert werden. Die praxistauglichen Text-, Audio- und Videoproduktionen lassen sich dann im eigenen Berufsfeld nutzbringend einsetzen. n Durch die permanente Verfügbarkeit der E-Learning-Inhalte und die Unterstützung durch Tutoren, ist es erstmals möglich, „Learning on demand“ (Lernen nach Bedarf) zu gewährleisten. Durch die übersichtlichen und in kleinen Etappen aufbereiteten E-Learning-Inhalte, wird der firmeninterne Help Desk bedeutend weniger in Anspruch genommen als früher.

n Ohne

Vorbereitungslehrgang Gepr. Personalfachkaufmann/-frau IHK Der Lehrgang vermittelt Mitarbeitern aus dem Personalwesen Aufgaben und Ziele moderner Personalarbeit und bereitet auf die Übernahme von Führungsfunktionen der mittleren Ebene vor. Termin:

24.02.2015 bis 06.10.2016 (2 Abende/Woche)

Bildungszentrum für berufliche Weiterbildung Bahnhofstraße 56 | 32257 Bünde meisterschule.de 05223 / 183790 | info@meisterschule.de

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„Einzeln betrachtet mögen die angeführten Vorzüge nicht besonders weitreichend und innovativ erscheinen. Zusammen genommen fördern sie jedoch erwachsenengerechtes, eigenverantwortliches Lernen und dienen damit als Wegbereiter für eine neue Lehr- und Lernkultur“, fasst Udo Galicki die Vorteile zusammen. n

KONTEXT Die Qualität eines hochwertigen Blended Learning Angebots zeigt sich in einem durchgängigen, über alle Phasen des Lernprozesses gehenden Curriculum und der Wahl des Mediums, welches die Stärken der jeweiligen Phase voll zur Geltung bringt. Und außerdem in einem Programm, das den Lernenden möglichst viel Freiraum einräumt und Rücksicht auf das Lerntempo, soziale Bindung, Module, usw. nimmt. Zu guter Letzt in einer Didaktik, die dem Spaß am Lernen Priorität einräumt. n


Foto: profile_racorn123RF.com

Fachkräfterekrutierung

Wo Qualifizierung Probleme löst Eine schrumpfende und älter werdende Bevölkerung sowie der fehlende Fachkräftenachwuchs und ein guter Arbeitsmarkt verzögern Stellenbesetzungen oder machen sie in einigen Fällen sogar unmöglich. Viele Unternehmen verschiedener Branchen stehen einem steigenden Bedarf an Fachkräften mit einem Rückgang an qualifizierten Arbeitnehmern gegenüber.

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uch in OWL müssen sich Unternehmen immer stärker mit Rekrutierungsproblemen im Bereich der Fachkräfte beschäftigen. Die Zahlen vor Ort sprechen für sich. Ende 2013 standen, so die Agentur für Arbeit Bielefeld, 35 376 qualifizierte Stellenangebote (Fachkräfteebene oder höher) gerade einmal 32 968 qualifizierten Arbeitslosen gegenüber. Doch nicht die rein rechnerische Tatsache, dass weniger Fachkräfte als Fachstellen vorhanden sind, ist die einzige Ursache für das Problem, bestimmte Stellen zu besetzen. Hinzu kommen vielfältige andere Auslöser wie die mangelnde Organisation von Besetzungsverfahren oder Nachfolgeregelungen, eine zu geringe Bekanntheit des Arbeitgebers oder des Berufsbildes, regionaler Mismatch oder qualifikatorischer Mismatch. Sieht man von der Matchingproblematik einmal ab, kann in der Region OWL rein rechnerisch der Bedarf an qualifizierten Bewerbern nicht gedeckt werden. Wie lässt sich dieses Problem lösen? Beispielsweise finden durch den regionalen Ausgleich (Pendler) gerade große Unternehmen den passenden Mitarbeiter. So pendelten im Jahr 2013 aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf 2618 Personen, 14 299 aus dem Regierungsbezirk Münster und sogar 15 037 Personen aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach OWL, um hier zu arbeiten. Durch die Flexibilisierung der Bewerber werden regionale Mismatche ausgeglichen. Doch das reicht nicht aus, um den Fachkräftebedarf komplett zu decken. Hierfür müssen die Partner aus Wirtschaft und Politik auf weitere Potentiale zurückgreifen. Insgesamt waren Ende des letzten Jahres 32 358 Helfer in OWL arbeitslos gemeldet und nur 9263 Stellenangebote, die keine Qualifizierung erforderten. Ein Potenzial das nachqualifiziert werden kann und sollte. In welchen Bereichen wäre dies sinnvoll? Betrachtet man

die Zeit, die benötigt wird, um eine vakante Stelle zu besetzen, erkennt man bei langen Zeiten, dass Fachkräfte tendenziell fehlen. In OWL dauern Besetzungsvorgänge insbesondere bei Fachkräften im Bereich Softwareentwicklung und Programmierung (116 Tage), der Energietechnik (101 Tage) und in der Altenpflege (99 Tage) besonders lange. Beim Blick auf die Relation zwischen Arbeitsstellen und Arbeitslosen, erkennt man, dass im Bereich der Softwareentwicklung und Programmierung mehr Arbeitslose als Stellen gemeldet sind (180 Bewerber auf 100 Stellen). Und hier zeigt sich auch eine der wichtigsten Problematiken in der Fachkräftediskussion: Nicht jeder Bewerber passt auch auf jede Stelle, sowohl persönlich als auch fachlich. So sind alle Arbeitsmarktteilnehmer gefragt, sich die vorhandenen Potenziale zu formen und zu qualifizieren. Hierfür gibt es bereits viele Programme und Projekte, sowohl von den Unternehmen und Betrieben selbst, als auch von Bund und Ländern. Inwieweit sich Mangelsituationen perspektivisch entwickeln, hängt von vielen Faktoren ab. Zum einen muss die Entwicklung des innerdeutschen Fachkräftenachwuchses betrachtet werden, zum anderen das Erwerbsverhalten der Menschen (Erwerbsneigung, berufliche Mobilität usw.). Gleichzeitig beeinflusst die wirtschaftliche Entwicklung die Arbeitskräftenachfrage der Betriebe und trägt mit dazu bei, dass sich Engpasssituationen an- bzw. entspannen können. Unternehmen, die Unterstützung bei der Suche und Qualifizierung ihrer Fachkräfte benötigen, finden diese in den verschiedensten Angeboten der Agentur für Arbeit. n n Weitere Informationen: www.arbeitsagentur.de oder direkte Beratung unter 0800 4 5555 20

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Risikofaktor Bewegungsmangel

Auf Trab bleiben Ausdauersport oder körperliche Aktivität im Alltag halten das Herz-Kreislauf-System fit.

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er kennt nicht den gesundheitlichen Nutzen von körperlicher Aktivität auf den menschlichen Organismus? Steigerung der Fitness, mehr Vitalität und Lebensquali­ tät durch Sport? Zahlreiche Studien belegen den Zusammenhang zwischen Bewegungsmangel und chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes-mellitus-Typ-2, Adipositas und Rückenschmerzen. Dennoch bestimmt Bewegungsmangel unseren Alltag. Gleiches gilt für die Ernährung. Ein doppelter Effekt für die Gesundheit durch gezieltes Training und ausgewogene, mediterrane Kost. Klingt gut und scheint einfach. Warum ist die Umsetzung dennoch so schwer? „Das bloße Wissen über den gesundheitlichen Nutzen reicht nicht aus, um Sport zu treiben. Die Ant­worten hierfür finden sich in der Sportpsychologie und Sportsoziologie. Ängste vor Verletzungen, die Angst vor einer schlechten Bewegungsausführung und damit verbunden, mehr Schaden als Nutzen zu bewirken, sind häufige Argumente, um sich nicht zu bewegen. Verstärkt werden diese Annahmen durch Aussagen geschäftstüchtiger, kommerzieller Anbieter verschiedener Bewegungsprogramme, besser nicht selbst aktiv zu werden, sondern nur in deren Instituten zu trainieren. Durch professionelles Coaching werden Verletzungen verhindert, so deren Appelle“, sagt Jörg Zumwinkel, Sport- und Physiotherapeut sowie Therapieleiter der Knappschafts-Klinik Bad Driburg. Ängste vor dem Sport seien unbegründet. Auch wenn bei der Ausführung des sportlichen Trainings Erfahrungen gesammelt werden müssten, wie bei jedem Lernprozess, stehe jedoch fest: Wer nichts tut, macht etwas falsch! Die Dekonditionierung schreite voran. Auf dem Weg vom Krankheitswesen hin zum Gesundheitswesen seien Eigenständigkeit und Eigenverantwortung gefordert.

Jeder Mensch bewegt sich (gerne) Der Zugang zum Sport ist von vielen Faktoren abhängig. Das Alter, Geschlecht, die sportlichen Vorerfahrungen und der soziale Status spielen eine Rolle. Je höher der soziale Status, umso größer ist die Bereitschaft, Sport zu treiben. Untere soziale Schichten bevorzugen den Zuschauersport. Wiederum bevorzugen die Besserverdienenden eher exklusive Sportarten. Volkstümlicher Sport und auch Kontaktsportarten werden vermehrt von den unteren sozialen Gruppen ausgeführt. Wurde während der Kindheit wenig Bewegungserfahrung gesammelt, ist auch die Bereitschaft gering, als Erwachsener

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körperlich aktiv zu werden. In der zweiten Lebenshälfte verändert sich die Einstellung gegenüber langfristigen persönlichen Zielen. Das unmittelbare Feedback fehlt. Es geht nicht um den Sieg und die momentan erbrachte Leistung, sondern um eine biologische Adaption. Damit fehlen häufig die Emotionen beim Sporttreiben, welche jedoch ein wichtiges Motiv eben für diesen darstellen. Eine aktive Verhaltensänderung und ein langfristiges „Durchhalten“ setzt die Identifikation möglicher Barrieren zur langfristigen Umsetzung sportlicher Aktivität voraus. Erreichbare Ziele definieren und positive Bewegungserfahrungen sammeln, wirken äußert motivierend. So wird die bewegende Zukunft erfolgreich gestartet. „Bewegung macht gute Laune und einen freien Kopf. Fangen Sie an, machen Sie mit und integrieren Sie Bewegung in Ihren Alltag“ fordert Jörg Zumwinkel zur Aktivität auf. „Sport ist für jeden gut. Ausreichend Bewegung ist für unseren Körper Bewegung macht gute Laune: Nordic Walking ist ein gemäßigter Ausdauersport, der in jedem besonders wichtig, da- Alter Spaß macht. mit bedeutende Körperfunktionen optimal ablaufen können. Gemäßigter Ausdauersport ist am besten. Hierunter fallen Sportarten, wie Schwimmen, Walking, Laufen, Radfahren, Wandern, Gymnastik, Tanzen, Golf, Rudern oder Skilanglauf. Für alle diese Sportarten gilt aber: Vorsicht vor Überanstrengung und Erschöpfung. Ausdauersport sollte idealerweise regelmäßig drei bis viermal in der Woche für 30 bis 60 Minuten ausgeübt und die Intensität nur langsam gesteigert werden. Wer nach langer Pause wieder sportlich aktiv werden möchte, sollte sich zunächst untersuchen lassen“, empfiehlt Therapieleiter Zumwinkel und rät insbesondere allen Sporteinsteigern ab 35 Jahren zu einem Check-up, dies gilt insbesondere für Personen mit Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen. n n Weitere Informationen: www.knappschafts-klinik-driburg.de

Fotos: Knappschaftsklinik

Ein gezieltes Training, begleitet von einem professionellen Coaching bringt den größten Erfolg.


Hirndoping am Arbeitsplatz

Dauerhaft überbelastet Gedopt ins Büro, in die Schule oder in die Uni: Das ist heute keine Ausnahme mehr, sondern eine weit verbreitete Realität. Diplom-Psychologe Werner W. Wilk, Geschäftsführer der PECON GmbH, über die dauerhafte Überbelastung vieler Menschen und die Konsequenzen.

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isher hat man den Gebrauch von hirnleistungssteigernden Substanzen eher bei Studierenden vermutet, die besonders hohen geistigen Anforderungen ausgesetzt sind. Eine Studie des Schweizer Nationalfonds besagt jedoch, dass auch nicht akademische Altersgenossen im Schnitt fast wöchentlich (ca. 40-mal im Jahr) das Medikament Ritalin und andere Heilmittel zu sich nehmen, die eigentlich gegen Aufmerksamkeitsstörungen verschrieben werden. Nach eigener Aussage der Befragten ist das Motiv, länger wach bleiben zu können. Studierende dagegen konsumieren im Schnitt fünfmal im Jahr hirnstimulierende Medikamente. Ihnen geht es in der Regel darum, ihre Leistungen zu verbessern. Eine repräsentative Umfrage der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) bestätigte, dass Hirndoping auch immer öfter von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern genutzt wird. Etwa zwei Millionen befragte Beschäftigte (ca. 5 % der Befragten) im Alter zwischen 20 bis 50 Jahren gaben an, als Gesunde bereits einmal leistungssteigernde, stimmungsaufhellende Medikamente genommen zu haben.

aber auch zu einer emotionalen und sozialen Kompetenzsteigerung zu gelangen. Genauso häufig wird versucht, damit das Wohl­ befinden zu steigern. Die Einnahme von Medikamenten, die rezeptpflichtig sind und z.B. zur Behandlung von Depressionen (Antidepressiva) oder des ADHS-­ Aufmerksamkeits-­D efizit-Hyper­ aktivitäts-Syndrom (Ritalin) ein­ gesetzt werden, führt in der Regel nicht zum gewünschten Erfolg und kann gegenteilige Effekte auslösen. Häufig treten Leistungsminderungen auf, die in der Kopplung mit Zuständen von Euphorie und Überschwänglichkeit, zu einer Ver-

Diplom-Psychologe Werner W. Wilk: „Wenn wir eine Arbeitsund Lebenssituation wollen, die für das Unternehmen effizient ist, und für den Beschäftigten Freude bringt, müssen alle Beteiligten schleunigst neue Wege beschreiten.“

Gesunde Erwachsene versuchen also durch einen Missbrauch verschreibungspflichtiger Medikamente zu einer Leistungssteigerung,

Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH

Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

Ausbildung zum Certified Disability Management Professional (CDMP)

Seminare,Trainings, Fachvorträge Gesunde Führung Die Aus- und Weiterbildungsprogramme der Bundesagentur für Arbeit. Nutzen Sie den Arbeitgeber-Service und erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Ihre Beschäftigten und Ihr Unternehmen weiterbringen können. Informieren Sie sich jetzt unter www.dasbringtmichweiter.de

Ausführliche Informationen zu unseren Angeboten: Kompetenzzentrum Betriebliches Gesundheitsmanagement NRW Elke Finke Telefon: 0521 78715618 E-Mail: elke.finke@faw.de

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zerrung des eigenen Selbstbildes führen können. Die Unkenntnis, ein Medikament mit Suchtpotential zu konsumieren, kann dazu führen, dass selbst schon nach kurzer Zeit Suchtpotentiale entstehen, die einen dauerhaften Missbrauch von Medikamenten nach sich ziehen. Auf die einfache Formel gebracht: Dauerhafte körperliche oder psychische Überbelastungen drängen auf eine Lösung - weil wir intuitiv wissen, dass wir dauerhafte Überbelastung nicht lange durch­halten. Kommt es zu keiner Lösung, werden wir krank. Es kommt zu körperlichen, psychosomatischen und/oder psychischen Er­ krankungen. Die Ursachen, zumindest aus psychologischer Sicht, sind bekannt. Menschen sind dauerhaften Überbelastungen nicht gewachsen, egal, ob im beruflichen oder privaten Bereich. Diese sind aber heute an der Tagesordnung: die Schnelllebigkeit von technischen Entwicklungs- und Produktionszyklen, die immer knapper werdenden Zeitressourcen, Führungskräfte, die nicht führen können, mangelndes Zeitmanagement und fehlende Ruhe­ pausen für unser hochbeanspruchtes Gehirn. Hinzu kommen persönliche Krisen. Ständig sind wir gefordert hinzuzulernen und uns anzupassen. Bis zu dem ganz persönlichen Punkt, wo der Einzelne sagen muss, ich kann nicht mehr. In Unternehmen sind Spitzenleistungen zum Tagesziel erklärt… …365 Tage im Jahr. Die Realität ist jedoch anders: Dauerhafte Spitzenleistungen können selbst Profis im Spitzensport nicht täglich vollbringen, obwohl sie dafür bezahlt werden. Beschäftigte befinden sich häufig in einem persönlichen Dilemma. Unsere menschlichen Grundbedürfnisse nach Sicherheit, Wohlstand, Lebensfreude prägen unsere Wünsche und Idealvorstellungen und bestimmen unser Handeln. Sie werden aber auch von gesellschaftlichen Normen und Ansprüchen mitbestimmt. Erreichen können wir dies in der Regel nur durch unsere Arbeit, für die wir entlohnt werden. Unsere Leistungsfähigkeit unterliegt jedoch erheblichen Schwankungen, die wir oft mit Anstrengung noch ausgleichen können. Deshalb muss

man die Frage stellen, sind Spitzenleistungen von Beschäftigten dauerhaft über Jahre überhaupt möglich? Gibt es heute noch das, was man früher einen normalen Arbeitsalltag nannte, einen der nicht damit endet, dass man abends erschöpft, müde, ausgelaugt ist und zu nichts mehr Lust hat?

Umdenken – Umsteuern – Handeln Wenn wir eine Arbeits- und Lebenssituation wollen, die sowohl für das Unternehmen effizient ist, als auch für den Beschäftigten Freude bringt, müssen alle Beteiligten schleunigst neue Wege beschreiten. Sonst besteht für einen Teil der Beschäftigten ernsthaft die Gefahr von dauerhafter Überbelastung, der zur Pille greift: „Ich bin nur so gut, wie die Pille wirkt.“ So findet auf ganz individuelle Weise ein Zerfall unserer eigenen und gesellschaftlichen Werte statt. Wie lässt sich die Entwicklung zu stoppen? n Analyse von Arbeit und Beschäftigung im Hinblick auf dauerhafte Überbelastungen. n Analyse von Lebensumständen, die dauerhafte Überbelastungen beinhalten. n Das Erlernen von Stressbewältigungsmaßnahmen für alle Beschäftigten. n Sensibilisierung der Führungskräfte, so dass sie ihre eigenen Überbelastungen und die der anderen frühzeitig erkennen und Hilfestellung geben können. n Entwicklung einer Akzeptanz auf allen Führungsebenen gegenüber externer fachlich qualifizierter Beratung durch Psychologinnen/Psychologen und Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten. Kein Unternehmer würde bei juristischen Fragestellungen auf eine Rechtsberatung verzichten. n n Weitere Informationen: www.pecon-gmbh.de, der komplette Beitrag: www.mawi-westfalen.de

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Mit Strategie zu mehr Wohlergehen und Wirtschaftlichkeit Zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement gibt es viele Herangehensweisen. Alle verfolgen sie dasselbe Ziel: Wirtschaftlichkeit und Wohlergehen im Unternehmen mit­einander zu vereinbaren. Was ist geschehen, damit die Polarität von Humanität und Produktivität in eine Win-Win-Situation übergehen konnte? Demografie, Dynamik & Komplexität. Unternehmen und Belegschaften müssen gewappnet sein für stetig steigende Komplexität bei gleichzeitig zunehmender Dynamik in der Arbeitswelt. Um dieser spürbaren Verdichtung gerecht zu werden und trotzdem „alles im Griff“ zu haben, sind ein vorausschauendes Selbst- und Unternehmensmanagement und vor allem eine Kultur des Vertrauens von Nöten. Unternehmen brauchen Werte, mit denen sich Menschen identi­ fizieren können. Unternehmen

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brauchen Menschen, die gesund, leistungsbereit und arbeitsfähig sind. Menschen, die am Unternehmenserfolg auch unter Marktdruck aktiv mitwirken können, wollen und dürfen. Das System Arbeit gesundheitsförderlich zu gestalten, setzt voraus, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verstehen, welchen Beitrag sie zum Unternehmenserfolg leisten, warum ihre Arbeit Sinn macht, was von ihnen erwartet wird und wie sie in ihr System Arbeit handelnd, also gestaltend, eingreifen können.


Die Bevölkerungsentwicklung in Deutsch­ land spielt eine weitere treibende Rolle. Die Anzahl der dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Fachkräfte sinkt und unsere Gesellschaft wird durchschnittlich älter. Die Folge: Am Arbeitsmarkt besteht ein starker Wettbewerb um die vorhandenen Talente. Immer mehr Unternehmen machen sich für die anstehenden Herausforderungen strategisch fit. Beispielsweise entstehen die ersten unternehmensübergreifenden Allianzen: Unternehmen tun sich zusammen, um gegen den Fachkräftemangel gewappnet zu sein. Die individuelle Gesundheit am Arbeitsplatz ist ebenso Führungsaufgabe geworden wie die Erreichung anderer Messgrößen. Das Thema Gesundheit ist als Erfolgsfaktor in den Chefetagen angekommen.

Förderung von Gesundheit als Managementaufgabe sieht das Stratogen Beratungsmodell vier Handlungsfelder rund um das Thema „Mit Zukunft gesund““ vor.

Vier Handlungsfelder

Komponenten attraktiver Arbeitsumge­ bungen, wie flexible Arbeitszeitmodelle, Familienorientierung, Partizipation und lebenslanges Lernen, schaffen Wohlergehen. Sie in die Unternehmenskommunikation so­ wie das Personalmarketing in Form einer starken Arbeitgebermarke zu integrieren, ist sinnvoll, um systematische Fachkräftesicherung zu betreiben.

In jedem Unternehmen gibt es seit jeher Ansätze, die einer gesundheitsförderlichen Arbeitsumgebung zuträglich sind. Bei der

Handlungsfeld Organisations­ entwicklung Gesundheit als Wert im Unternehmensleitbild zu verankern, das BGM in die Unternehmenskultur, die Unternehmensziele und Planungsprozesse zu integrieren, ist ein strategisch wichtiger Schritt. Die Definition und Implementierung von Leistungskriterien für das BGM, sowie die Abbildung des BGM in den Managementsystemen und im Controlling macht es zum messbaren Erfolgsfaktor.

Handlungsfeld Kommunikation & Marketing

Handlungsfeld Personalmanagement Durch die Orientierung des strategischen und operativen Personalmanagements am Unternehmensleitbild wird auf der einen Seite Gesundheit zur Führungssache, auf der Seite der Belegschaft wird sie zur Handlungskompetenz. Im Personalcontrolling werden Instrumente eingesetzt, um die operative Ebene mit „Daten für Taten“ zu unterstützen: Gesundheits- & Altersstrukturanalysen sowie Work-Abiltiy-Index-Befragungen bilden die Grundlage für einen lebensphasenorientierten Personaleinsatz.

Handlungsfeld Gesundheits­förderung Auf der Basis verschiedener Analysen werden konkrete Maßnahmen zur Verhaltensund Verhältnis­optimierung ent­wickelt, um in hohen Bean­spruch­­­­ungs­pha­sen gesund blei­ben zu können. Lebensphasenorientierte Konzepte zur ge­sund­­heit-lichen Aufklärung des Individuums sowie betriebliche Einrichtungen stellen hier Möglichkeiten dar. n

Stratogen Ressourcen-Rondell Werk­ zeuge – Verhalten (Quelle: Stratogen GmbH)

Fazit Unternehmen und Belegschaften auf das gemeinsame Ziel der Wirtschaftlichkeit und des Wohlergehens auszurichten, ist aktuelle Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft. Das Stratogen Beratungsmodell leistet einen Beitrag, dieser Herausforde-

rung methodisch fundiert entgegen zu treten. Strategisches Ziel aller Maßnahmen ist es, die Arbeitssysteme zu optimieren, die Attraktivität des Arbeitgebers auszubauen, die Gesundheit, Leistungsbereitschaft und Arbeitsfähigkeit der Belegschaft zu fördern,

um Wirtschaftlichkeit und Wohlergehen im Unternehmen erfolgreich miteinander zu verbinden. n n Weitere Informationen: www.stratogen.de

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IAB-Studie

Bedeutung der Zeitarbeit gewachsen Zeitarbeit bietet auch Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung eine gute Perspektive, das hat die aktuelle IAB-Studie zur Zeitarbeit in NRW jetzt bestätigt.

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emnach ist der Anteil Beschäftigter ohne Berufsausbildung in der Zeitarbeit dreimal so hoch wie unter allen Beschäftigten in NRW. „Zeitarbeit bietet auch Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung eine gute Perspektive", sagt Ralf Lemle, Landes­beauftragter des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ). Zusätzlich zur Festanstellung in der Zeitarbeit, die laut iGZMittelstandsbarometer in den allermeisten Fällen eine unbefristete Vollzeitbeschäftigung ist, gebe es die Möglichkeit, vom Kunden­unternehmen in die Stammbelegschaft übernommen zu werden. Dieser Klebeeffekt liegt laut iGZ-Mittelstandsbarometer bei 30 Prozent. Doch auch für die übrigen 70 Prozent verbessere sich die Beschäftigungschance im weiteren Erwerbsleben signifikant. Dies gelte sowohl innerhalb als auch außerhalb der Zeitarbeitsbranche. „Die Beschäftigungschancen im weiteren Erwerbsverlauf sind nach einer Zeitarbeitsbeschäftigung in jedem Fall besser, als wenn die betroffenen Personen weiterhin in Arbeitslosigkeit verblieben wären“, verdeutlicht das IAB.

Ralf Lemle, Landesbeauftragter des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen: „Zeitarbeit bietet auch Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung eine Perspektive."

Ralf Lemle kann darum nicht verstehen, warum die Bundesregierung trotz dieser eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die Zeitarbeit weiter regulieren und somit gefährden möchte. „Die Zeitarbeit schenkt Deutschlands Unternehmen die nötige Flexibilität“, bekräftigt er. „Gleichzeitig sichert der iGZ-DGB-Tarifvertrag anständige Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Die Bundes­regierung sollte diese Balance nicht ins Schwanken bringen.“ Für den Zeitarbeitsunternehmer steht fest, dass die Zeitarbeit aus NRW nicht mehr wegzudenken ist. Die neuesten Daten des IAB geben ihm recht: Die Branche habe in den letzten Jahren stetig an Bedeutung gewonnen, heißt es in dem jetzt veröffentlichten Bericht. Dabei liege die Zeitarbeit in Nordrhein-Westfalen mit einer Quote von knapp drei Prozent leicht über dem westdeutschen Durchschnitt. Das begründe sich besonders damit, dass in NRW das verarbeitende Gewerbe stark vertreten sei, in dem viel Zeitarbeit eingesetzt werde. Das treffe vor allem auf die Regionen Olpe, Wuppertal, Bielefeld und Borken zu. Lemle kann das bestätigen: „Wir sind laufend auf der Suche nach Mitarbeitern im gewerblichen Bereich – vom Produktionshelfer bis zum qualifizierten Facharbeiter.“ Das spiegelt sich auch in der jüngsten IAB-Studie wider. In NRW sind demnach 61 Prozent der Zeitarbeitskräfte im Fertigungsbereich tätig, unter allen Arbeitnehmern liege die Quote bei lediglich 25 Prozent. n

Die Branche hat in den letzten Jahren stetig an Bedeutung gewonnen."

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H + P Personal GmbH

Mit Fingerspitzengefühl und Gespür für den Menschen Jürgen Haupt ist ein kommunikativer Mensch, offen für Neues, kontaktfreudig. Der gebürtige Hannoveraner und Wahl-Ostwestfale bringt damit gute Voraussetzungen für seine neue Tätigkeit mit. Jürgen Haupt ist Vertriebsleiter beim Personaldienstleister H+P Personal mit Standorten in Bielefeld und Paderborn. Hier kümmert er sich um die Personalwünsche der Unternehmen. „Es macht mir Freude, intensiv mit den Unternehmen zusammenzuarbeiten. Um ihren Wünschen entsprechend, geeignete Mitar­ beiter zu finden, muss man im Vorfeld genau zuhören, das Unternehmen und seine Philosophie kennen, und auch wissen, wo der Schuh drückt. Das geht nur, wenn man sich Zeit nimmt, genau zuhört“, sagt Haupt. Auf der anderen Seite sei es notwendig, Fingerspitzengefühl und Gespür für Menschen und ihre Fähigkeiten zu besitzen. Die richtige Auswahl sei wichtig, nur so könne man den Kunden effektiv in der Personalrekrutierung unterstützen. Für Haupt ist die neue Aufgabe ideal auf seine Person zugeschnitten, bedingt durch seine frühere berufliche Tätigkeit bringt er viele Erfahrungen und Kompetenzen mit, die für seine Arbeit wichtig sind. Der ausgebildete Energieanlagenelektroniker, der in den ver­ gangenen Jahren lange in der Logistikbranche tätig war, hat durch zusätzliche Qualifikationen und Übernahme neuer Tätigkeiten auch direkt im Kundenkontakt gearbeitet. Mitarbeitergespräche gehörten ebenso zu seinen Aufgaben wie auch Bewerbungs- und Einstellungs­ gespräche. Als Ausbilder hatte er Kontakt zu jungen Menschen. „In meiner jetzigen Tätigkeit kommen alle Anforderungen in besonderer Weise zum Tragen, das reizte mich. Von den guten Kontakten zu den Unternehmen, insbesondere in die Logistikbranche, profitiere ich heute“, beschreibt Haupt die Motivation und den Grund für die Annahme der neuen Aufgabe. Wohlwissend, dass die Zeitarbeit noch immer mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Seine Ziele hat Haupt klar definiert. Neben der Personalüberlassung möchte er weitere Impulse in der Vermittlungstätigkeit setzen. Zum bisher stark vertretenen gewerblichen Bereich soll die Rekrutierung und Bereitstellung von kaufmännischem Personal stärker in den Fokus rücken. Zurzeit besucht der Personaler die Unternehmen in der Region, stellt sich vor und „rührt“ in Sachen Zeitarbeit und Personalvermittlung die Werbetrommel. „Der Erfolg der Akquise von Kunden hängt von der Überzeugungsfähigkeit ab. In den Gesprächen mache ich den Nutzen unserer Dienstleistungen für das

Unternehmen deutlich. Das gelingt oftmals recht gut, manchmal muss ich jedoch auch viele Argumente aufführen, um dann zu überzeugen. Nur wenn man sein Geschäft versteht, eine offene Kommunikation betreibt, entsprechende Angebote gestaltet und auf einen gemeinsamen Nenner kommt, kann man etwas erreichen“, beschreibt Haupt sein Erfolgsrezept. Die Personalwünsche der Unternehmen sind die eine Seite, das Bereitstellen von Fachkräften die andere. Vertriebsleiter Jürgen Haupt kümmert sich um die Personal„Helfer oder Fahrer zu finden, gestalwünsche der Unternehmen. tet sich einfacher als zum Beispiel Kaufleute oder Kundenbetreuer in der Logistikbranche. Hier haben wir in der Regel kurzfristig geeignete Bewerber. Das liegt natürlich an dem Anforderungsprofil. Eine Helfertätigkeit verlangt eine geringere Qualifikat­ion. Bei Fachkräften sieht es anders aus“, sagt Haupt. Erste Anlaufstelle für den Personaldienstleister ist die Jobbörse der Agentur für Arbeit, mit der das Unternehmen seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeitet. Auf Menschen zuzugehen, offen zu sein für Neues - das hat Jürgen Haupt sich in seinem neuen Wohn- und Arbeitsumfeld vorgenommen. Und wie kommt er mit den Westfalen zurecht? „Jede Region hat ihre Stärken. Ich habe mich auf meine neue Umgebung und ihre Menschen eingestellt und habe kein Problem damit, wenn, wie oftmals zu hören, die Westfalen etwas zurückhaltender sind als anderswo. Schließlich liegt es auch an mir selbst, wie ich mich gebe. Ich halte es mit dem Sprichwort: So wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück.“ n n Weitere Informationen: www.h-plus-p.de

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Fit für die Generationen Y und Z

Ansprache, Auswahl und Bindung „Fit für die Generationen Y und Z: Wie ansprechen, auswählen, binden? – Recruiting aus Sicht der Bewerber“: Die Veranstaltung von AUBI-plus stellt drei thematisch aufeinander ab­ gestimmte Aspekte der Azubi-Rekrutierung aus dem Blickwinkel der Bewerber in den Fokus.

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ie Generation Y ist jung, qualifiziert, selbstbewusst und hat die Macht der Demografie im Rücken. Auch die Generation Z steht bereits in den Startlöchern. Mit ihren individuellen Erwartungen an die Arbeitswelt stellen die jungen Berufseinsteiger Unternehmer und Personalverantwortliche vor neue Herausforderungen. Welche Ansprache kommt bei den Millenials an und wie beurteilen sie die Methoden, die Unternehmen einsetzen, um ihnen als attraktiver Arbeitgeber zu begegnen? Derzeit stehen Unternehmen immer häufiger vor der Aufgabe, sich bei den potenziellen Auszubildenden als ansprechende Ausbildungsstätte zu bewerben. Aufgrund des fehlenden Nachwuchses für offene Ausbildungsstellen und des Trends der zunehmenden Akademisierung, müssen Unternehmen neue Wege finden, auf sich aufmerksam zu machen. Insbesondere die gute Qualität der Ausbildung ist bei den Bewerbern ausschlaggebend für ihre Unternehmenswahl. In diesem Zusammenhang bietet BEST PLACE TO LEARN - Deutschlands Gütesiegel für die betriebliche Ausbildung - positive Effekte für das Ausbildungsmarketing sowie das interne und externe Employer Branding.

Ein weiterer Aspekt ist die Auswahl des „richtigen“ Bewerbers. Diese ist zumeist sehr aufwendig sowie zeitintensiv und bei Fehl­ besetzungen kostspielig. Aber auch bei den Bewerbern hinterlässt der Marathon zwischen Bewerbungsgesprächen, Auswahltests und Assessment Centern einen bleibenden Eindruck und nicht immer erscheint für die Zielgruppe der Aufwand sach- bzw. zweckmäßig. Wie kann es Unternehmen gelingen, die für sie relevanten Anforderungen an Bewerber innerhalb eines kurzen Zeitraums zuverlässig zu erfassen, damit sie guten Bewerbern schnell einen Vertrag anbieten können? n

n Die Veranstaltung von AUBI-plus GmbH und INFO GmbH findet am Donnerstag, 6. November, 15.30 bis 18 Uhr, bei AUBI-plus in Hüllhorst statt. Anmeldung unter: http://www.bestplacetolearn.de/anmeldungzur-informationsveranstaltung/ Weitere Informationen: E-Mail: niels.koestring@aubi-plus.de

Tageskongress zu Themen des betrieblichen Gesundheitsmanagements

Mit Zukunft gesund Ende September trafen sich 40 Gäste aus der Wirtschaft sowie aus regionalen Verbänden und Institutionen auf Einladung der Stratogen GmbH im Kundenzentrum der Firma REMKO in Lage, um sich über den Zusammenhang von Wohlergehen und Wirtschaftlichkeit auszutauschen. In den acht Stunden Tagungsprogramm stand das Thema „Im­ plementierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements“ im Zentrum der Vorträge und des angeregten Austausches aller Gäste. Sie ließen sich von Peter Buchenau, bekannter Buchautor und Redner zum Thema „Chefsache Gesundheit“, über die Bedeutung von Führung und Vorbild informieren. Im Anschluss lieferten die Impulsvorträge der Stratogen Geschäftsführer Diskussionsbeiträge für ein World Café am Nachmittag. Dort ging es um Fragen aus und für die Praxis der Implementierung von betrieblichem Gesundheitsmanagement. Mit der Präsentation des visuellen Veranstaltungs­ protokolls von Markus Wortmann, Künstler und Business Coach aus Bielefeld, wurde in das offene Veranstaltungsende übergeleitet. Acht Stunden, die sich lohnten. Der fachliche Input der Vortragenden und das Netzwerken der Gäste ergaben eine produktive Mischung aus praxisorientierter Informationsvermittlung und kommunikativer Atmosphäre. „Die Herausforderungen für die Un­

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markt & wirtschaft 10 / 2014 | Menschen und Nachrichten

ternehmen sind vielfältig: So erzeugt der Fachkräftemangel am Arbeitsmarkt mittlerweile einen Kampf um Talente,“ so Annette Menzel, geschäftsführende Gesellschaf­ terin der Stra­ togen GmbH, „da ist konti- Mit Zukunft gesund – Start in den Stratogen (Quelle: Stratogen GmbH) nuierliche Un­ter­neh­ Tageskongress mens­kommunikation - nach innen und nach außen - genauso wichtig wie eine gute Mitarbeiterbindung. Verantwortungsbewusste Führungskompetenz und gesundheitsförderliche Arbeitsplatzgestaltung führen zum gesunden Unternehmenserfolg – für alle Mitarbeiter im Unternehmen.“ n


Das lesen Sie in der Dezember-Ausgabe:

Impressum

Erscheinungstermin: 1. Dezember Anzeigen- und Redaktionsschluss: 7. November

Herausgeber PBL MEDIA Verlag, Meisenstraße 96, 33607 Bielefeld Tel. 05 21 / 2 99 73 90, Fax: 05 21 / 2 99 73 91 e-mail: info@mawi-westfalen.de

IT-Sicherheit in der Wirtschaft

Hochkomplexe Herausforderung

Redaktion Christiane Peters (Chefredakteurin) Tel.: 05 21 / 2 99 73 90, Mobil: 01 71 / 1 74 22 59 e-mail: peters@mawi-westfalen.de

Mitarbeiter der Redaktion

Die Sicherheitslandschaft von heute wird immer komplexer. Die Entwicklung eines hoch vernetzten, datenintensiven Netz­werkes hat zu erheblichen Sicherheitsrisiken für IT-Infrastruk­ turen geführt. Und die zunehmende Verbreitung von sozialen, mobilen und cloudbezogenen Technologien stellt eine erheb­ liche Herausforderung im Hinblick auf die Sicherheit für die gesamte Wirtschaft dar.

Jörg Gieselmann e-mail: info@mawi-westfalen.de Region Münster, Jürgen Rönsch, Tel.: 01 77/5 91 96 82 Das Abonnement läuft über ein Jahr und verlängert sich nur dann um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens drei Monate vor dem Ablauf des Abonnements gekündigt wird. 8 Hefte kosten im Abonnement 18 Euro.

Erscheinungsweise 8 x im Jahr, Preis des Einzelheftes: 4,00 Euro.

Layout und Konzeption Silke Welz, e-mail: welz@mawi-westfalen.de

Recht & Finanzen

Druck Hans Gieselmann Druck- und Medienhaus GmbH & Co. KG, Bielefeld

Steuerliche Änderungen zum Jahreswechsel

Gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Verantwortlich für den Inhalt: Christiane Peters 16. Jahrgang Auflage: 25.000 Exemplare sowie 5.000 pdf-Exemplare

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Liebe Leserin, lieber Leser! Damit wir auch zukünftig markt & wirtschaft an die richtige Adresse senden, möchten wir Sie bitten, uns im Falle einer Adressänderung bzw. Abbestellung dieses mitzuteilen: Telefon: 0521-299 739-0, Fax: 0521-299 739-1 oder E-Mail: service@mawi-westfalen.de

Dürfen sich Unternehmer mit Blick auf das nächste Jahr eher freuen oder ist mehr Vorsicht angesagt, um nicht in eine Steuerfalle zu tappen? Regelmäßig treten zum Jahreswechsel wieder Änderungen in verschiedenen Steuerbereichen in Kraft. markt & wirtschaft zeigt auf, worauf Unternehmer besonders achten müssen, und wo der fachliche Rat von Steuerberatern und Wirtschaftsexperten bares Geld wert ist.

Foto Seite 1: Fotolia, Fernando Batista Foto Seite 41: Fotolia, Christophe Boisson

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Vorschau | markt & wirtschaft 10/ 2014

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