1965 2015 „Ein halbes Jahrhundert für das ganze Emsland!“
„Ein halbes Jahrhundert für das ganze Emsland!“
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Unser Leitbild Aufbau
Unsere Musikschule wird als eingetragener Verein vom Landkreis Emsland und seinen 19 Städten und Gemeinden geführt. Voll in das gesamte kulturelle Leben unseres Landkreises eingebunden, versorgt sie diesen mit qualifiziertem Musikunterricht.
Aufgabe
Wir führen Kinder, Jugendliche und Erwachsene an die Musik heran und sind dabei der Breitenarbeit genauso verpflichtet wie der Förderung von Begabungen. Als Anlaufstelle in allen musikalischen Fragen geben wir einerseits musikalische Traditionen weiter, sind andererseits offen für alle Stilrichtungen und Kulturen.
Kooperation
Kompetenz
Gute Ausbildung und regelmäßige Fortbildung unseres Lehrerkollegiums garantieren eine kompetente Arbeit und die ständige Weiterentwicklung unserer Schule.
Motivation und Freude
Wir wecken die Freude an der Musik und geben unsere eigene Liebe zur Musik an unsere Schüler weiter. Wir motivieren unsere Schüler durch Vorbild und pädagogische Kreativität.
Verantwortliche Arbeit
Wir gehen mit den uns anvertrauten Schülern verantwortlich um und fördern sie nach ihren Möglichkeiten und Wünschen. Dabei arbeiten wir eng und vertrauensvoll mit den Eltern zusammen.
In der Erfüllung unseres Bildungsauftrages arbeiten wir eng mit Kindergarten, Schule und Laienmusik zusammen.
Morgenkreis! Katrin kommt! Singen, Bewegen, Tanzen, Spaß, Lachen, Hüpfen, Instrumente. SUPER!!! Katholische Kindertagesstätte St. Benedikt Lengerich
Entwicklung der Schüler
Wir begleiten die Entwicklung unserer Schüler vom Kleinkind bis zum Erwachsenen und sehen dabei über das Musikalische hinaus immer den ganzen Menschen. Wir fördern den möglichst frühzeitigen Beginn gemeinsamen Musizierens und bieten unseren Schülern ein Podium für öffentliche Auftritte. So vermitteln wir soziale Kompetenz, Selbstsicherheit und Disziplin.
Dienstleistung
Der besonderen Herausforderung in unserem großen Landkreis begegnen wir durch ortsnahen Unterricht und eine effektive Verwaltung. Zum Angebot gehören zusätzlich eine öffentliche Notenbibliothek und eine umfangreiche Instrumentenausleihe.
Ausstattung
Musikunterricht erfordert geeignete Unterrichtsräume, die eine Atmosphäre für kreative künstlerische Arbeit ermöglichen. Insbesondere legen wir Wert auf Fachräume für die Unterrichtsbereiche Vorstufe, Rock-Pop-Jazz, Kammermusik und Vorspiele - wie sie in den eigenen Häusern der Musikschule vorhanden sind.
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„Ein halbes Jahrhundert für das ganze Emsland!“
Unser Leitbild
Leitbild der Musikschule des Emslandes e.V. ....... 2
1. Ouvertüre – die Grußworte Von der „Musikerziehungsstätte“ zur modernen Musikschule – Vorwort des Vorsitzenden und des Direktors .................................................... 5 Grußwort des Niedersächsischen Landtages ....... 6 Grußwort des Landkreises Emsland ...................... 7 Grußwort für die Städte und Gemeinden des Emslandes .................................... 8 Grußwort des Verbandes deutscher Musikschulen ......................................... 9 Grußwort des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen ........................... 10 Dank an unsere Sponsoren ................................... 11
2. Geschichte Die Vorläuferin – die „Private Musikschule des Emslandes“ 1948 – 1965 ........................................ 13 Zeitzeugen der ersten Stunde ............................... 16 Höhepunkte aus 50 Jahren ..................................... 18
3. Die Musikschule heute im Jahr 2015 Ein halbes Jahrhundert und so jung wie eh und je! – von Martin Nieswandt ........................................... 53
4. Ideen mit Reichweite Das erste „zweite Bein“ – von der Weiterbildungsstätte zur Kontaktstelle Musik ... 61 Wir ALLE machen die Musik! ............................... 65 Förderung auf allen Stufen .................................... 71
5. Gemeinsam musizieren Vom „Streichelzoo“ zum Sinfonieorchester ......... Das Sinfonieorchester ............................................ Das Emslandorchester – ein Aushängeschild im Bereich der sinfonischen Blasmusik ................ Unbehindert miteinander musizieren .................. Am Puls der Zeit: Rock-Pop-Jazz .......................... Klarinettenexpress ................................................. Spielkreis Haselünne – Big Band und Dixieland Combo .............................
79 80 82 84 85 86 87
6. Niedersächsische Musiktage ...von „Roten Ohren“ und Konzertsälen voller junger Leute... – die Kinder- und Jugendkonzerte bei den Niedersächsischen Musiktagen ............................ 89 Unsere Sponsoren stellen sich vor ....................... 93 Impressum ............................................................. 97
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Ouvert端re
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Von der „Musikerziehungsstätte“ zur modernen Musikschule Verehrte Leserinnen und Leser, liebe Freunde der Musikschule des Emslandes e.V.! Erster Kreisrat Martin Gerenkamp
Musikschuldirektor Martin Nieswandt
Schön, dass Sie unsere Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum der Musikschule des Emslandes e.V. in den Händen halten. Sie ist Teil unseres Jubiläumsjahres und steht für das, was wir in diesem Jahr gemeinsam mit allen Emsländerinnen und Emsländern erleben wollen:
Musizieren bis zur Individualförderung und zu der Vorbereitung auf eine professionelle Karriere. All das bietet unsere Musikschule. Für weitere Informationen finden Sie auf den folgenden Seiten eine Reihe hoffentlich spannender und informativer Texte, sowie auch Glückwünsche unserer Kooperationspartner.
Wir wollen zurück schauen auf die letzten 50 Jahre. Dazu finden Sie unter anderem eine Chronik in dieser Festschrift, die zum Schmökern, Erinnern und vielem mehr einlädt. Aktiv wollen wir uns in diesem Jahr an die vergangenen 50 Jahre in unserer Konzertreihe „50 Jahre – 50 Konzerte“ erinnern, die uns bis zum Ende des Jahres 2015 in allen Kommunen des Landkreises das vergangene halbe Jahrhundert vor Augen führt.
Natürlich möchten wir alle Leserinnen und Leser auch zu den vielen Veranstaltungen des Jahres 2015 einladen, von denen die Fahrt entlang der „klingenden Ems“ sicherlich ein Höhepunkt wird.
Wir wollen aber auch voller Freude auf unsere aktuelle Musikschule schauen, mit all ihrer Vielfältigkeit und ihrem reichhaltigen Angebot. Von Barock bis Punkrock, – gesungen, geblasen, (an)geschlagen gestrichen und gezupft. Vom Kleinkind bis zum Senioren und vom gemeinsamen
Erleben Sie anhand dieser Festschrift und bei unseren Veranstaltungen den Weg von der „Musikerziehungsstätte“ der 60er Jahre zu unserer modernen Musikschule als einem Partner innerhalb der Bildungsregion Emsland. Und nun viel Freude bei einem Blick auf „Ein halbes Jahrhundert für das ganze Emsland!“ Ihre
Martin Gerenkamp Erster Kreisrat und Vorsitzender Musikschule des Emslandes e.V.
Martin Nieswandt Musikschuldirektor
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Grußwort des Niedersächsischen Landtages In diesem Jahr kann die Musikschule des Emslandes e. V. ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Am 22. März 1965 wurde sie – hervorgegangen aus der von Heinz Schäfer-Sandhage unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aufgebauten privaten Musikschule in Meppen – gegründet. Wahrlich ein Grund zum Feiern!
Bernd Busemann Präsident des Niedersächsischen Landtages
Ich freue mich daher, aus diesem Anlass dieser verdienten Einrichtung die herzlichen Glückwünsche des Niedersächsischen Landtages übermitteln zu können, die aber auch die Vereinsmitglieder - die 19 Städte und Gemeinden des Landkreises sowie den Landkreis selbst - mit einschließen. Seit Jahren verfolge ich mit großem Interesse die vielseitige Arbeit der Musikschule des Emslandes und bin immer wieder erneut beeindruckt, welche Leistungen hier erbracht werden. Kontinuität und Wandel haben die Musikschule des Emslandes über die zurückliegenden fünf Jahrzehnte geprägt, und es ist gelungen, bis heute das sich stetig steigernde Anforderungsprofil an die Musikschule als Bildungseinrichtung zu erfüllen. Mittlerweile werden 8.000 Schülerinnen und Schüler an aktuell 157 Orten des Emslandes durch 75 Lehrkräfte unterrichtet, und ca. 56.000 Zuhörerinnen und Zuhörer lauschten im letzten Jahr bei rund 310 Auftritten den Darbietungen der jungen Musikerinnen und Musiker. Hinter diesen Zahlen verbirgt sich die Begeisterungsfähigkeit und Hingabe der Kinder und Jugendlichen, die über die Musikschule des Emslandes unabhängig von ihrer sozialen, ethnischen und regionalen Herkunft den Weg zur Musik gefunden haben.
Schlüsselkompetenzen wie Konzentration, Leistungsbereitschaft, Ausdauer und Teamgeist können hier – der „Keimzelle“ des Niedersächsischen Musikalisierungsprogramms „Wir machen die Musik!“ – durch das gemeinsame Musizieren und die fachkundige Musikvermittlung entwickelt werden. Besonders begrüßenswert ist es vor diesem Hintergrund, dass die Musikschule des Emslandes schon früh mit ihren ausgewogenen Angeboten und Kooperationen auch Menschen mit Behinderungen durch die Musikvermittlung einzigartige Ausdruckmöglichkeiten erschließt, die der Alltag meist nicht bereithält. Dafür, dass Musizieren Spaß macht, steht die Musikschule des Emslandes seit nunmehr fünfzig Jahren. Ich wünsche der Jubilarin auch für die Zukunft eine glückliche Hand im Sinne der Musik und der jungen Musikerinnen und Musiker und verbinde damit auch meinen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie an alle, die sich für die Musikschule des Emslandes eingesetzt haben und weiterhin einsetzen, für ihr unschätzbares Engagement!
Bernd Busemann Präsident des Niedersächsischen Landtages
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Grußwort des Landkreises Emsland 50 Jahre Musikschule des Emslandes – das ist auch für den Landkreis ein besonderer Grund zur Freude. Denn die Einrichtung ist seit Jahrzehnten eine tragende Säule der kulturellen Bildung in unserer Region: Rund 75 Lehrkräfte, mehr als 150 Unterrichtsstätten, rund 8.000 Schülerinnen und Schüler – so liest sich heute die Erfolgsbilanz einer der größten Musikschulen Niedersachsens, die von der musikalischen Früherziehung über die Breitenarbeit bis hin zur studienbegleitenden Ausbildung als Form der Begabtenförderung die gesamte Bandbreite musikalischer Bildung anbieten kann. Gerade in der flächendeckenden, wohnortnahen Versorgung liegt sicherlich einer der Erfolgsfaktoren dieser Einrichtung. Dabei legt die Musikschule einen besonderen Schwerpunkt auf die Kooperation mit Kindertagesstätten und Schulen. So werden in dem Projekt „Wir machen Musik!“ derzeit rund 4.000 Jungen und Mädchen unterrichtet. Das ist nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wichtig, denn die Kinder von heute sind die Kulturträger von morgen! Und so sollten die Bemühungen der Einrichtung auch weiterhin dahin gehen, „musische Bildung von Anfang an“ vorzuhalten. Die „kommunale Familie Emsland“ sieht sich bei der Förderung der Musikschule als Solidargemeinschaft, und so werden die öffentlichen Zuschüsse für die Kultureinrichtung je zur Hälfte vom Landkreis und den emsländischen Städten und Gemeinden getragen. Damit ist ein wichtiges Fundament dafür gelegt, dass die Musikschule auch im 50. Jahr ihres Bestehens voller Optimismus in die Zukunft schauen kann. Im Namen des Landkreises Emsland gratuliere ich der Einrichtung auf diesem Weg ganz herzlich zu ihrem eindrucksvollen Jubiläum! Meppen, im Februar 2015
Reinhard Winter Landrat
Reinhard Winter Landrat
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Grußwort für die Städte und Gemeinden des Emslandes 50 Jahre Musikschule des Emslandes e. V. , hierzu darf ich als 2. Vorsitzender und Vertreter der Kommunen sehr herzlich gratulieren. Seit der Gründung hat sich unsere Musikschule zu einer leistungsfähigen musikpädagogischen Einrichtung entwickelt, die das kulturelle und musikalische Leben in unseren Kommunen mit zahlreichen Veranstaltungen im Jahr prägt und begleitet. Werner Schräer Bürgermeister der Stadt Haselünne
Das Angebot richtet sich hierbei an alle Alters- und Bevölkerungsgruppen und ist ein wesentliches Bindeglied für unsere musikbegeisterten Bürgerinnen und Bürger. Das Erlernen eines Instrumentes, aber auch die Schulung im Gesang, ob als Einzelperson, im Ensemble oder im Orchester ist in unserer heutigen von Eile geprägten Zeit ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung sowie Entfaltung der Kreativität unserer Kinder und Jugendlichen. Insbesondere mit den Initiativen zur Frühförderung unserer Kinder mit den Angeboten in unseren Kindertagestätten und Grundschulen aber auch den Projekten zum „Klassenmusizieren“ an unseren weiterführenden Schulen wird ein hervorragender Grundstock für eine musikalische Qualifikation gelegt. Wie erfolgreich diese Basisarbeit ist, zeigen die zahlreichen Erfolge der Musikschülerinnen und -schüler bei Wettbewerben sowie die Qualität der einzelnen Ensembles bei ihren Auftritten. Für diese erfolgreiche Arbeit möchte ich an dieser Stelle dem Leiter der Musikschule des Emslandes, Martin Nieswandt und seinen hoch engagierten Lehrkräften aber auch seinem Verwaltungsteam herzlich danken. Hierbei sind einige Lehrkräfte seit vielen Jahren und Jahrzehnten enge und treue Begleiter der jeweiligen Kommune und sind durchaus das Gesicht der Musikschule vor Ort. Freuen wir uns gemeinsam auf das Jubiläumsjahr mit seinen besonderen Veranstaltungen und geben dabei den Musizierenden mit unserem Besuch die Ehre und vor allem kräftigen Applaus für das Geleistete. Ich wünsche der Musikschule des Emslandes, dass es ihr weiterhin gelingt, hervorragende Noten mit wunderbaren Tönen zu belegen und freue mich auf eine weiterhin gemeinsame erfolgreiche Zukunft. Im Februar 2015
Werner Schräer 2. Vorsitzender Bürgermeister der Stadt Haselünne
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Grußwort des Verbandes deutscher Musikschulen Liebe Freundinnen und Freunde der Musikschule des Emslandes, wenn in diesem Jahr Ihre Musikschule 50 Jahre alt wird, dann ist dies wirklich ein sehr guter Grund, vor Ort zu feiern! Als Vorsitzender des Verbandes deutscher Musikschulen reihe ich mich gern in die Riege der Gratulanten ein. Denn unter den derzeit knapp 1000 Musikschulen, deren Träger sich im Verband deutscher Musikschulen (VdM) zusammengeschlossen haben, hat die Musikschule des Emslandes stets eine besondere Rolle gespielt. Prof. Ulrich Rademacher Vorsitzender des Verbandes deutscher Musikschulen
Vor einem halben Jahrhundert haben sich im Emsland Träger der öffentlichen Hand zu einer der flächengrößten Musikschulen Deutschlands zusammengeschlossen. Dies zeugte von großem Pioniergeist im Bereich der musikalischen Bildung und einem besonderen Gespür für die Synergie solcher Zusammenschlüsse im ländlichen Raum. So war die Musikschule des Emslandes eine Ermutigung für ähnliche Gründungen im gesamten Bundesgebiet. Eine andere Pioniertat war der erste Neubau eines Musikschulgebäudes. Bis 1971 gab es in der gesamten Bundesrepublik nur Musikschulen in umgewidmeten Räumlichkeiten wie ehemaligen Villen oder Schulen. Für einen kompletten und speziell auf die Bedürfnisse einer Musikschule zugeschnittenen Neubau gab es keine Vorbilder. Wieder ein Vorbild und Mutmacher für die deutsche Musikschullandschaft. Eindrucksvolle Auftritte wie im Jahre 1989 vor dem Bonner Rathaus zum Verfassungstag oder auch im Rahmen der Expo in Hannover zeigen eindrucksvoll die Wirkung von Ensembles der Musikschule weit über das Emsland hinaus. Mit ihren Reisen von Orchestern und Ensembles innerhalb Europas und darüber hinaus war die Musikschule oft nicht nur kulturelle Botschafterin der Region, gemäß der alten Weisheit, dass „Reisen bildet“, bereicherte jede Reise natürlich auch alle, die daran teilgenommen haben mit unvergesslichen Erlebnissen, Freundschaften und lebenslanger Lust am Musizieren.
Vom Emsland gingen aber auch pädagogische Innovationen aus, die bundesweit für Aufsehen sorgten. Hier ist vor allem das Musikalisierungsprogramm „Wir machen die Musik!“ zu nennen. Das Ziel, Barrieren abzubauen, Teilhabe zu ermöglichen stand im Emsland schon im Focus, als dieser Begriff noch lange nicht in aller Munde war. Dass die musikalische Arbeit für Menschen mit Behinderung schon lange als wichtige und originäre Aufgabe für Musikschulen erkannt und praktiziert wurde, half den Weg zur „Potsdamer Erklärung“ zu ebnen, in der sich der Verband deutscher Musikschulen im vergangenen Jahr ausdrücklich zu einer „Musikschule für Alle“ bekannte. Im Namen des Verbandes deutscher Musikschulen gratuliere ich herzlich zum Jubiläum und bedanke ich mich für die Impulse, die von dieser Schule ausgingen. Ich freue mich auf weitere zukunftsweisende Akzente einer fünfzig Jahre jungen und lebendigen Mitgliedsschule! Herzlichst
Prof. Ulrich Rademacher Vorsitzender des Verbandes deutscher Musikschulen
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Grußwort des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen Philosophen und Wissenschaftler sind sich einig: Musik ist etwas ganz Besonderes. Sie kann Lebens- und Genussmittel sein, aber auch eine Botschafterin zwischen Kulturen und Generationen. Sie kann beleben, stärken, integrieren, fördern und lebenslang begleiten.
Gabriele LösekrugMöller MdB Präsidentin des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen
Die Kraft der Musik erschließt sich dem Menschen insbesondere durch eigenes, aktives Musikmachen. Je früher der erste Kontakt mit Musik erfolgt, desto besser ist dies – vor allem für die Entwicklung junger Menschen. Kinder, die frühzeitig eine musikalische Förderung genossen haben, finden meist einen leichteren Einstieg in die Schule. Durch das gemeinsame Musizieren werden sie automatisch in eine Gemeinschaft eingebunden und auch Kinder aus sozialen Randlagen oder mit besonderem Förderbedarf werden zu einem selbstverständlichen Teil der Gruppe. Frühzeitige und fachlich fundierte musikalische Bildung ist auch unverzichtbar, um außergewöhnliche Talente frühzeitig zu erkennen und diese angemessen fördern zu können. Umso wichtiger ist es, dass jedem Kind der Zugang zu öffentlichen Musikschulen, unabhängig von Herkunft, Religion oder dem sozialen Stand der Eltern, ermöglicht wird. Auch über die Förderung musikalisch begabter Kinder darf nicht das Portemonnaie der Eltern entscheiden. Die öffentlichen Musikschulen in Niedersachsen sind sich hier ihrer großen Verantwortung bewusst, mit bewährten Konzepten und immer neuen Ideen Menschen jeden Alters unabhängig von ihrer Herkunft einen Weg zum Singen und Musizieren zu eröffnen. Ganz bewusst möchte ich an dieser Stelle die Musikschule des Emslandes hervorheben, denn sie ist seit vielen Jahren in vorbildlicher und beispielgebender Weise erfolgreich in ihren Bemühungen, Kindern und Jugendlichen in ihrem großen Einzugsbereich kulturelle Teilhabe auf pädagogisch hohem Niveau zu ermöglichen. Mit innovativen und wegweisenden Konzepten für die Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen insbesondere mit Kindertageseinrichtungen, allgemein bildenden Schulen und Musikvereinen hat sich die Musikschule des Emslandes mit ihrem Selbstverständnis als Bildungspartnerin frühzeitig an die Spitze einer Bewegung gesetzt,
die heute profilbildend für alle öffentlichen Musikschulen im Land ist. Die Musikschule des Emslandes hat sich mit ihrer bemerkenswerten Arbeit einen Namen weit über die Grenzen des Emslandes hinaus erworben. Nicht nur in Fachkreisen gilt sie als Instanz in allen Belangen musikalischer Bildung, auch im politischen Umfeld genießt sie großen Respekt und hohe Anerkennung. Als öffentliche Bildungseinrichtung ist die Musikschule des Emslandes mit der Vielfalt und der Qualität ihrer Angebote unserer sich verändernden Gesellschaft in all ihren Bedürfnissen und Facetten zugewandt. Woche für Woche erreicht sie mehr als 8.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, darunter viele talentierte junge Menschen, zunehmend auch viele Menschen in schwierigen sozialen Lagen. Sie lädt ein zu Begegnungen und verhilft ihren Besuchern zu ganz persönlichen Glücksmomenten und individuellen Erfolgserlebnissen. Über diesen sicht- und spürbaren großen Erfolg der Musikschule des Emslandes freue ich mich als Präsidentin des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen sehr. Er führt uns eindrucksvoll vor Augen, welch hoch gesteckte Ziele erreichbar sind, wenn alle beteiligten Kräfte gemeinsam am Strang ziehen. Allen ehemaligen und aktuellen Lehrkräften, Schulleitern und Mitarbeitern, allen Unterstützern und Förderern der Musikschule, insbesondere dem Landkreis Emsland und den fördernden Städten und Gemeinden gratuliere ich dazu von Herzen. Auf das in den vergangenen 50 Jahren Geleistete und Erreichte können Sie sehr stolz sein!
Gabriele Lösekrug-Möller MdB Präsidentin des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen
SPONSOREN, FÖRDERER UND KOOPERATIONSPARTNER
Flöte Meine Flöte Ich flöte gerne Immer wieder das „Dü“ Lieder Grundschule Werlte (Pia, 2e)
Wir danken allen Sponsoren, Förderern und Kooperationspartnern für die Unterstützung und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Dipl.-Ing. Helge Kropik Architekten und Ingenieure
Veranstaltungstechnik · Anlagenverleih · Musikinstrumente www.musikha.de MEPPEN 17574
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Geschichte
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Die Vorläuferin Die „Private Musikschule des Emslandes – staatlich anerkannt“ 1948-1965 Es war im Herbst des Jahres 1945, als sich der Musiker und Pädagoge Heinz Schäfer-Sandhage in der Folge der Wirren des gerade ausgegangenen 2. Weltkrieges im Emsland niederließ. Mit ihm zog aber nicht nur ein erstklassiger und versierter Musiker nach Meppen. Seine Vita beinhaltete auch eine Idee, die im Emsland bis dahin noch gänzlich unbekannt war – eine Musikschule! Bereits 1927 hatte er bei der Gründung einer privaten Musikschule in Hamm (Westf.) Erfahrungen mit einer solchen Einrichtung für die musikalische Ausbildung junger Menschen gesammelt. Der im Jahre 1900 in Fröndenberg an der Ruhr geborene Pianist und Dirigent hatte sich damit dieser neuen Institution bereits verschrieben, bevor er im Alter von 29 Jahren seine Staatliche Musiklehrerprüfung in Dortmund ablegte. Die hohe Anerkennung, die der junge Musiker und Pädagoge aber bereits zu dieser Zeit genoss, zeigt sich in der Tatsache, dass die Musikschule in Hamm zwar in privater Trägerschaft lag, aber dennoch eine staatliche Anerkennung genoss – ein Modell, das sich auch im Emsland bewähren sollte. So befand sich im Emsland also auf einmal ein künstlerisches und pädagogisches Juwel, das seinen Wert für die Region in den kommenden Jahrzehnten immer wieder beweisen sollte. Bereits kurz nach der Ankunft im Emsland begann der Musiker Heinz Schäfer-Sandhage seine rege Konzerttätigkeit. Ein Schaffen, welches in den folgenden Jahren nicht nur ungezählte Werke in unserer Region zur Aufführung brachte, sondern auch musikalische Koryphäen wie die Pianistin Elly Ney unter seiner musikalischen Leitung ins Emsland führte. Am 1. Oktober des Jahres 1948 war die Zeit aber reif für den nächsten Schritt des Pädagogen Heinz Schäfer-Sandhage: Die erste „Musikschule des Emslandes“ erblickte das Licht der Welt. Der Geburtsort der Musikschule war eine Baracke an der Hüttenstiege, und die Tatsache, dass die „Geburt“ als gelungen zu betrachten war, zeigte sich bereits im Juni des Jahres 1949, als sich die junge Musikschule mit ihrem ersten Schülerkonzert im Lyzeum in der Meppener Burgstraße der Öffentlichkeit vorstellte.
Heinz und Carola Schäfer-Sandhage
Geradezu als visionär ist dabei der Name der Schule zu werten. Sie hieß, anders als ihr Sitz vermuten lassen könnte, nämlich nicht etwa „Musikschule Meppen“, sondern vom ersten Tag an trug sie den Namen „Musikschule des Emslandes“. Entsprechend des Anspruchs, der sich aus dem Namen ergab, wurde auch umgehend die Einrichtung von Zweigstellen in Angriff genommen. Dies geschah von Meppen ausgehend in nahezu alle Himmelsrichtungen. So erstreckte sich das Gebiet der Musikschule sehr bald von Lingen im Süden über Haselünne im Osten bis nach Haren und Lathen im Norden.
Musik Ist toll Ist schnell, laut Ich höre gerne zu Super Schülerinnen und Schüler der Georgschule Werlte
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Heinz Schäfer-Sandhage Musiker und Pädagoge
Der Erfolg der „Musikerziehungsstätte“, wie sie die damalige Presse nannte, sprach sich schnell auch außerhalb des Emslandes herum. So wurde der jungen Musikschule bereits im Jahre 1952 das Prädikat „staatlich anerkannt“ verliehen: eine Auszeichnung, die nicht nur zur Einhaltung ministerialer Vorschriften für die „Erteilung von Privatunterricht in der Musik“ verpflichtete und damit ihren Status enorm aufwertete. Über die Verpflichtung zur Abgabe regelmäßiger Schulberichte wurde bereits von Anfang an die Idee der Qualitätssicherung verfolgt - eine Selbstverpflichtung, die an Relevanz und Aktualität bis zum heutigen Tag nichts eingebüßt hat und in den folgenden Jahren mit steigenden Schülerzahlen im gesamten Verbreitungsgebiet belohnt wurde. So wuchs die „Private Musikschule des Emslandes – staatlich anerkannt“, wie sie offiziell hieß, von Jahr zu Jahr und wurde zu einem Faktor in der Emsländischen Kultur- und Bildungslandschaft, der nicht mehr wegzudenken war. Dies zeigte sich insbesondere im Jahre 1965. Mit Erreichen des 65. Lebensjahres war es für Heinz Schäfer-Sandhage an der Zeit, seine Musikschule in andere Hände zu geben. In schneller Folge entschlossen sich die Städte Lingen, Haren, Haselünne und Meppen zur Einrichtung eines Vereins, um in öffentlicher Trägerschaft eine Nachfolge-Einrichtung der privaten Musikschule zu schaffen. Dies führte zur Unterzeichnung der Satzung der Musikschule des Emslandes e.V. am 22.03.1965 und damit zur Fortsetzung der erfolgreichen Vision von Heinz Schäfer-Sandhage mit dem Namen „MUSIKSCHULE DES EMSLANDES“.
Tierisch lautes Fiepen! Die Musikfrau kommt. Wir hรถren sanfte Tรถne. Flรถtentรถne Georgschule Haren
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Zeitzeugen der ersten Stunde Sie teilen noch immer die Liebe zur Musik
Ehemalige Lehrer, Schüler und Gründungsmitglieder kramten in ihren Fotokisten und tauschten sich mit Martin Nieswandt und Dirk Kummer über die Anfänge der Musikschule des Emslandes aus. Zurück am Ort, wo alles begann, kommen Erinnerungen auf an eine Zeit, in der aus einer alten Holzbaracke Flötentöne und Klavierklänge schallten. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens trafen sich ehemalige Lehrer, Schüler und Gründungsmitglieder, die bei der Entstehung der Musikschule des Emslandes 1965 mitgewirkt haben. Der ehemalige Stadtdirektor Hans Simon erinnert sich noch ganz genau an die Hindernisse, die bei der Gründung im Weg standen.
Klavierunterricht bekam. „Manchmal musizierten wir auch in Zimmern, in denen Klappbetten standen“, erzählt die Meppenerin, die noch heute im Orchester mitspielt. Im Jahr 1964 informierte Schäfer-Sandhage den damaligen Oberkreisdirektor des Landkreises Meppen, Dr. Walter Kolck, er könne wegen seines Alters die Schule nicht weiter betreiben. Zu der Zeit waren rund 700 Schüler und 15 Lehrer an der Musikschule.
1948, wenige Jahre nach dem Krieg, hatte Heinz Schäfer-Sandhage in der ehemaligen Arbeitsdienstbaracke in der Bauhofstiege die damals noch private Musikschule gegründet. „Für mich war es nicht nur eine Musikschule, für mich war es ein Zuhause“, erzählt Monika Heine, Tochter des damaligen Musikschuldirektors Schäfer-Sandhage. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Wohnung der Familie befand sich direkt in der Musikschule. Mechthild Giewekemeyer war eine der ersten Schülerinnen und erinnert sich noch gut daran, wie sie unter anderem im Wohnzimmer der Familie Schäfer-Sandhage
Hans Simon, damals Stadtdirektor, setzte sich genauso wie Dr. Kolck - für die Übernahme der Einrichtung in die Trägerschaft eines Vereins „Musikschule des Emslandes“ ein. Zustimmung bekam er von den Städten Lingen, Haren, Haselünne und Meppen. Im Juni 1965 übernahm der neue kommunale Verein die private Musikschule in seine Trägerschaft. Unter der Leitung von Karl Schäfer und später dann Gustl Huuck wuchs die Schülerzahl zunehmend, und auch der Landkreis Aschendorf-Hümmling und die Stadt Papenburg traten anschließend dem Musikschulverein bei. Foto + Text: Ina Wemhöner, Meppener Tagespost
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1,3 Millionen-DM-Projekt „In Bussen sind die Schüler an die Schule gefahren worden, sie kamen aus unterschiedlichen Gemeinden und Städten mit ihren roten Musikschultaschen“, erinnert sich Marlene Bucher, Lehrerin für Musikalische Früherziehung. Damals erhielt die Schülerin Mechthild Giewekemeyer noch ein Zeugnis von der Musikschule. „Fleiß und Fortschritt wurden benotet.“ Sie habe immer ganz gute Noten bekommen, berichtet die Meppenerin. „1965 kostete die Schule für die Unterstufe 12 DM, für die Mittelstufe 16 DM und 20 DM für die Oberstufe“, erzählt Bucher.
Bei der Finanzierung des 1,3-Millionen-DM-Projektes beteiligte sich damals der Kreis mit 500.000 DM. „Es war eine Bereicherung des kulturellen Lebens für alle Bürger, dass dieses Projekt mit viel Mühe und Engagement von den Städten und Gemeinden vorangetrieben wurde“, so Simon.
Die begrenzte Zahl an Räumen in der alten Baracke reichte allmählich nicht mehr für die wachsende Schülerzahl. So musste ein neues Gebäude her. Der Standort sollte stadtnah sein. Somit entschied sich der Meppener Stadtrat für Esterfeld als Standort.
Auch Bucher erinnert sich noch gut an die Grundsteinlegung 1971: „Uns verbindet alle die Liebe zur Musik, und durch die Unterstützung der öffentlichen Hand konnte das Ziel erreicht werden, sie zu dem zu entwickeln, was sie heute ist.“
Der Bau des Gebäudes stellte die Initiatoren vor eine enorme Herausforderung. „Es gab keinen Neubau für Musikschulen in ganz Deutschland. Bis dahin wurden Musikschüler in bisher anders genutzten Gebäuden unterrichtet“, erzählt Simon. Vorbild für die EmslandMusikschule war dann die Schule in der niederländischen Stadt Doetinchen. Zusammen mit Gustl Huuck, Schulleiter ab 1966, plante Hans Simon mithilfe des Architekten ein Gebäude, das Konzerte innerhalb der Schule möglich machte und viele Unterrichtsräume bot. „Der Zugang für ein Orchester musste gegeben sein, außerdem mussten Schiebewände im Konzept verankert werden“, so Simon. Ferner galt es, die akustischen Fragen zu klären.
In einem Festakt wurde 1972 das Schulgebäude eingeweiht. Ein Jahr nach dem Neubau konnte die Schule kreisweit bereits über 3000 Schüler verzeichnen. Vereinsmitglieder sind heute ausschließlich die 19 Städte und Gemeinden des Landkreises und der Landkreis Emsland selbst.
Mittlerweile werden 8000 Schüler an mehr als 150 Unterrichtsstätten von über 75 Musiklehrern unterrichtet. „Das Angebot reicht von E-Gitarren-Unterricht bis zu Ballettunterricht. Aber es gibt heute wie damals das klassische Sinfonieorchester, das hat Tradition“, so Musikschulleiter Martin Nieswandt. „Der Früherziehungsunterricht hat heute noch die gleichen Ziele wie in den 70er Jahren, was sich allerdings geändert hat, ist die Disziplin. Früher waren die Kinder in der Regel von sich aus ‚braver‘. Heute brauche ich mehr Geduld“, erzählt Marlene Bucher, die nun seit 1975 an der Musikschule unterrichtet.
Singen, tanzen und musizieren ist alterslos, macht Spaß und baut Brücken. Kindertagesstätte St. Bartholomäus Wippingen
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Höhepunkte aus 50 Jahren
Aus der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum 1990 „Emslandia cantat“ von Dr. Walter Kolck: Es war ein glücklicher Umstand, dass durch die Wirren des Krieges die Familie eines Mannes in das Emsland verschlagen worden war, der schon als junger Mensch in Hamm in Westfalen eine Musikschule gegründet und geleitet hatte und der nach sechsjährigem Kriegsdienst hier seine Familie wiederfand: Heinz Schäfer-Sandhage gründete schon im Jahre 1948 in Meppen die „Musikschule des Emslandes“. Unter schwierigsten Verhältnissen – in einer ehemaligen Arbeitsdienstbaracke – beginnend mit vier Lehrkräften
– wirkte er hier – wahrhaft eine Pioniertat der kulturellen Erschließung unseres Raumes – fast 17 Jahre. Er dehnte den Schulbereich über Meppen – auch nach Lingen hin – aus und konnte bis 1965 die Zahl der Schüler auf 700, die der Lehrer auf 15 steigern. Immer deutlicher aber stellte sich heraus, dass eine solche Schule – trotz gewährter kommunaler Hilfen – allein auf privater Basis nicht tragfähig war. So kam es nach vielfältigen Gesprächen am 1. Juli 1965 zu einer vertraglich abgesicherten Übernahme der
Schule in die Trägerschaft des Vereins „Musikschule des Emslandes e.V.“ – formal eine juristische Institution, denn dem Verein gehörten bei seiner Gründung – wie dies bis heute der Fall ist – ausschließlich kommunale Gebietskörperschaften an, damals die Landkreise Meppen und Lingen, die Städte Meppen, Lingen und Haselünne und die Gemeinde Haren. Der Heimat- und Verkehrsverein fungierte als der nach dem Gesetz für eine Vereinsgründung vorgeschriebene „siebte Mann“.
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die legendäre „Baracke“
Dr. Walter Kolck – damals Oberkreisdirektor, der erste Vorsitzende der Musikschule des Emslandes e.V.
Heinz Schäfer-Sandhage Erster Schulleiter
1965
Karl Schäfer Direktor des Städt. Konservatoriums Osnabrück i.R. – Kommissarischer Leiter
1966
1967
22.03.- Gründungsversammlung des Vereins „Musikschule des Emslandes e.V.“
Gustl Huuck übernimmt die Leitung der Musikschule
Am 01.10. übernimmt Karl Schäfer – Direktor des Städt. Konservatoriums Osnabrück i.R. – die kommissarische Leitung.
Errichtung einer „Nebenstelle“ in Dalum - auch in Freren soll eine „Nebenstelle“ eingerichtet werden
Renovierung und Umbau der legendären „Baracke“, in der die Musikschule in Meppen untergebracht war März – der 1000. Schüler wird aufgenommen
Am 10.11.1965 findet die erste Mitgliederversammlung der Musikschule des Emslandes e.V. statt. Teilnehmer: für den Landkreis Meppen: Oberkreisdirektor Dr. Kolck - als Vorsitzender für den Landkreis Lingen: Kreisrechtsrat Brümmer für die Stadt Lingen: Stadtdirektor Pelz für die Stadt Meppen: Stadtdirektor Simon für die Stadt Haselünne: Stadtamtmann Wilker für die Gemeinde Haren/Ems: Gemeindedirektor Nerkamp für den Heimat- und Verkehrsverein für den Kreis Meppen e.V.: Stadtdirektor a.D. Dr. Kraneburg sowie drei Herren der Kreisverwaltung Meppen
September – Unterrichtsbeginn in Papenburg
Gustl Huuck Musikschuldirektor
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1968
Auch in Lingen zieht die Musikschule in ein eigenes Gebäude ein in das alte Bürgermeisterhaus in der Wilhelmstraße 49.
1969
März – Unter der Leitung von Gustl Huuck führen das Kammerorchester der Musikschule, der Städt. Musikverein Meppen und der Lingener Oratorienchor „Alte Liedertafel von 1838“ die „Carmina burana“ von Carl Orff auf.
Sögel wird Unterrichtsort.
Jubiläum 50 Jahre ganz schön lange. Wir freuen uns darauf – Glückwunsch! Grundschule Teglingen (Melissa und Louisa)
Das Unterrichtsfach „Musikalische Früherziehung“ wird eingeführt. Die Musikschule des Emslandes hat nun 2000 Schüler.
1970
Volkstümliches Konzert in Haren
Vorfreude Er kommt Die Flรถten erklingen Seit vielen Jahren schon Danke Grund- und Hauptschule Bรถrger
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1971 Orchesterkonzerte in Papenburg, Sögel, und Emsbüren Juli: Auftritt des Musikschulorchesters im NDR-Fernsehen (Aktuelle Schaubude aus Meppen – „Sommerparty“) Das erste Abonnementskonzert des Sinfonieorchesters der Musikschule in Meppen - unter der Leitung von Gustl Huuck Die Musikschule hat über 3.000 Schüler – 19 hauptamtliche und 31 nebenamtliche Lehrkräfte.
1972 Die „Big Band“ wird gegründet – ein großes Blasorchester, in dem unter der Leitung von Gustl Huuck Schüler und Lehrer gemeinsam musizierten 14.10. Eröffnung des neuen Musikschulgebäudes in Meppen
„Wir machen die Musik!“
Ob Flötenklasse oder Streichergruppe – seit vielen Jahren Top-Zusammenarbeit! Bernhardschule Sögel
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1973
1974
1975
1978
Die Big Band der Musikschule eröffnet die Konzertsaison in Papenburg, ein weiteres Konzert findet in Lingen statt.
Januar – Gustl Huuck leitet ein Konzert des Schülerorchesters im LudwigWindthorst-Haus in Lingen-Holthausen.
„Kavalier der Straße“ – die Big Band der Musikschule spielt in Papenburg.
Die Musikschule des Emslandes nimmt am Modellversuch des VdM zur Suzuki-Methode teil.
1976
1977
Der erste 1. Preisträger der Musikschule beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert (Joachim Hartz – Trompete)
Die „Modern Professionals“ – eine Lehrerband der Musikschule - spielen bei RTL (-Radio!).
Mai - Der Verband niedersächsischer Musikschulen tagt in Meppen.
Musik ist ein moralisches Gesetz. Sie schenkt unseren Herzen eine Seele, verleiht den Gedanken Flügel und lässt die Phantasie erblühen. KiTa Haselünne-Lehrte
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1979
1980
1981
1982
Mitwirkung der Musikschule bei der „Französischen Woche“ in Meppen mit der Big Band, dem Akkordeonorchester und dem Sinfonieorchester – Die Musikschule pflegt eine Partnerschaft mit Fresnes bei Paris.
Alle Städte und Gemeinden sind nun Mitglieder des Musikschulvereins.
März – „Messias“ von Händel mit dem Städt. Musikverein Meppen, der Chorvereinigung Lingen und dem Sinfonieorchester der Musikschule
1. Tag der offenen Tür der Musikschule - in Meppen
Ernst Neuhäuser übernimmt die Leitung der Musikschule Auf der Gründungsveranstaltung der Emsländischen Landschaft e.V. spielt die Big Band der Musikschule.
Konzert des Akkordeonorchesters unter der Leitung von Otto Hermann in Fresnes bei Paris
Zusammenarbeit mit der Freilichtbühne Meppen: Das Sinfonieorchester der Musikschule spielt live bei der Operette „Maske in Blau“ von Fred Raymond.
Mai – gemeinsame Orchesterkonzerte mit der Musikschule Emmen
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1983 März – Einzug in die eigenen Räume in Lathen 20.03. – Auftritt der Big Band (Leitung: Reinhard Huuck) beim NDR-Hafenkonzert aus Haren
1984 1. Vorspiel im neuen Gebäude an der Marktstraße in Papenburg Abonnementskonzert des Sinfonieorchesters in Meppen („Von den Tieren in der Musik“)
Projekt mit dem Städt. Musikverein Meppen, der Konzertvereinigung Lingen, dem Kirchenchor St. Vitus Lathen und dem Sinfonieorchester – Leitung: Ernst Neuhäuser
Auftritt des Salonorchesters in der NDR-Sendung „Talk up Platt“
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Erneute Mitwirkung des Sinfonieorchesters bei der Freilichtbühne Meppen Franz Lehár, „Das Land des Lächelns“ 1150-Jahrfeier Meppen – der Festwagen mit dem Musikschulorchester passiert die Kleiststraße.
1985
1986
Der polnische Komponist Bronislaw Przybylski ist zu Gast in der Musikschule des Emslandes.
Das Kammerorchester und Solisten der Musikschule umrahmen die Verleihung Niedersachsenpreises im Theater an der Wilhelmshöhe in Lingen
1. Musikschultag Weser-Ems in Oldenburg – die Musikschule ist mit ihren Ensembles dabei – mit über 400 Schülern!
November – „Vom Grashalm zur Klarinette“ – 1. Kinderkonzert der Musikschule im Professorenhaus in Lingen
1987 Einweihung des neuen Druckzentrums der NOZ – das Sinfonieorchester und junge Solisten umrahmen den Festakt in Anwesenheit von Bundeskanzler Helmut Kohl. Zum 2. Musikschultag WeserEms kamen die Musikschulen der Region ins Emsland. 3500 Mitwirkende musizierten in allen Städten und Gemeinden. Dabei reichte das Spektrum vom Musical „Anatevka“ über ein Sinfoniekonzert mit russischer Musik und eine Big Band-Show bis hin zum gemeinsamen Musizieren mit örtlichen Ensembles und Chören. Höhepunkt war ein großes musikalisches Happening im Park von Schloss Clemenswerth, das gerade sein 250. Jubiläum feierte.
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1988
1989
Englandreise des Sinfonieorchesters und der Sinfonietta und Gegenbesuch aus Taunton.
Das Kammerorchester des Wisconsin Conservartory (USA) war mehrere Tage zu Gast in der Musikschule. Es wurde geleitet von Mimi Zweig – noch heute eine der profiliertesten Violinpädagoginnen in den USA. Ihr Ehemann Jerry Horner, Bratscher im Fine Arts Quartet, war mit von der Partie.
Papenburger Ensembles reisen nach Rochefort. Konzert des Sinfonieorchesters mit Cellolegende Ludwig Hoelscher bei den Emsbürener Musiktagen
Verfassungsfest vor dem Bonner Rathaus – gestaltet vom Landkreis Emsland – mit dabei Jagdhorbläsergruppen, die Meppener Freilichtbühne, das TPZ und ein Orchester der Musikschule mit über 100 Spielern
1990 Hermann Bröring damals noch Kreisdirektor wird Vorstandsvorsitzender der Musikschule Jubiläumsjahr – 25 Jahre Musikschule des Emslandes e.V. 19 Veranstaltungen in allen Mitgliedsgemeinden.
Dreiwöchige USA-Reise des Sinfonieorchesters: Troy und Loganton in Pennsylvania – New York – Worcester und Boston in Massachusetts – St. Louis / MIssoury – Milwaukee / Wisconsin und Houston / Texas
25 Jahre Musikschule des Emslandes
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1990 - Auf halbem Wege Auszug aus der Festschrift „Emslandia cantat“ von Dr. Walter Kolck In Abwandlung des auf unsere nördlichen Nachbarn bezogenen – sicher unrichtigen – Schlagworts „Frisia non cantat“ dürfen wir Emsländer mit Stolz feststellen: „Emslandia cantat“ – im Emsland wird gesungen! Ihren Niederschlag findet diese Feststellung zunächst einmal in ungezählten Musikvereinigungen auf örtlicher Basis – Chören, Kapellen, Orchestern, Kammermusikvereinigungen, Posaunenchören und vielen anderen mehr. Konzerte und vielfältige sonstige musikalische Darbietungen wechseln in dichter Folge. So kann man sich hier auch als Hörer je nach Neigung vom Einfachen bis zum Anspruchsvollsten an der Musik erfreuen. Ein besonderer Festpunkt in dieser bemerkenswerten Gegebenheit ist die Tatsache, dass das Emsland die sowohl zahlenmäßig wie auch in ihrer räumlichen Ausdehnung größte Musikschule Niedersachsens beherbergt: 4.300 Schüler aller Altersstufen – vom 4. Lebensjahr an – werden an 19 Orten von 56 hauptamtlichen und 35 nebenamtlichen Lehrkräften in fast allen Sparten der Musik unterrichtet. Es beginnt mit der Musikalischen Früherziehung für Kinder im vorschulischen Alter oder in der Musikalischen Grundausbildung für Kinder der ersten Grundschulklassen. Danach geht es weiter in der Unterweisung in praktisch allen Instrumentalfächern und im Gesang bis zur vorberuflichen Fachausbildung zur Vorbereitung auf das Studium der Musik und die dabei vorgeschaltete – sehr schwierige – Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule. Hinzu kommt das Musizieren in ungezählten Gruppen – vom Blockflötenchor und Akkordeonorchester bis zum Sinfonieorchester. Zunehmend gewinnt die Musikschule auch Bedeutung als verbindendes Element der hiesigen Musikvereinigungen. In ihnen wirken in vielen Städten und Gemeinden Lehrer und Schüler der Schule mit. Im Rahmen des Programms der Niedersächsischen Landesregierung zu Verbesserung der kulturellen Infrastruktur betreut die Musikschule die Aus- und Fortbildung von Chor- und Orchesterleitern des Emslandes – und dies mit großem Erfolg und erfreulicher Breitenwirkung. Auch für die Organisation des
jährlich stattfindenden Wettbewerbs „Jugend musiziert“ zeichnet sich die Musikschule verantwortlich. […] Es ist eine erfreuliche Feststellung, dass sich im Kreistag und in den Räten von Städten und Gemeinden ganz offensichtlich die Überzeugung gefestigt hat, mit der Musikschule eine Institution zu besitzen, die aus dem öffentlichen und dem kulturellen Leben des Emslandes nicht mehr wegdenkbar ist. Vielfältig sind die Gründe: Für die Generation unserer Kinder sind die Ankerplätze unsicher geworden. Sie werden überschwemmt mit der Fülle von Eindrücken, Gedanken, Theorien, Errungenschaften, aber auch Versuchungen, einer Fülle, die – alles zusammengenommen – ebenso phänomenal wie faszinierend ist. Die Arbeit der Musikschule ist der Versuch, dem Leben junger Menschen in einer oft schwierigen Phase Inhalt und damit Halt zu geben, Fixpunkte zu schaffen – auch Ruhezonen –, Bereiche der Bewegung und des Nachdenkens, sie anzuregen zu schöpferischem Tun, zu sinnvoller Beschäftigung, die zu Kommunikation und zwischenmenschlichen Kontakten führt, zu einer Beschäftigung, die letztlich vor allem auch Freude machen soll. Mit all dem erfüllt die Musikschule nicht zuletzt eine jugendpflegerische Funktion immensen Ausmaßes. Die Musikschule des Emslandes ist das Ergebnis guter Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Emsland und seinen Städten und Gemeinden. In Mitgliederversammlungen und im Vorstand werden Ereignisse, Probleme und Zukunftsaspekte sorgfältig erörtert und die Richtlinien für die weitere Arbeit festgelegt. Dabei liegt der Vorsitz seit Anfang dieses Jahres in der Hand des vom Kreistag neu gewählten Kreisdirektors Hermann Bröring. Die kontinuierliche Entwicklung der Schule hat den in die Zukunft weisenden Mut ihrer Gründer – allen voran der kommunalen Parlamente – seit langem voll bestätigt. Sie wird das in sie gesetzte Vertrauen auch weiterhin rechtfertigen.
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1991 Die „Kontaktstelle Musik“ formiert sich.
Zum ersten Mal gestaltet die Musikschule das Opernfest in Dankern mit: W. A. Mozart „Bastien und Bastienne“ und G. B. Pergolesi – „La serva padrona“. Meisterkurs mit Karl-Heinz Kämmerling – einem der gefragtesten Klavierpädagogen Europas in der Musikschule in Meppen Das Sinfonieorchester eröffnet Emsbürener Musiktage.
1992 „Gegenbesuch“ aus den USA Reise des Sinfonieorchesters nach Ditfurt in den neuen Bundesländern
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1993
1994
Einweihung des neuen Musikschulgebäudes in Lingen
Opernfest in Dankern: Albertz Lortzing „Der Wildschütz“
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1995 Reinhard Winter – damals noch Erster Kreisrat - wird Vorstandsvorsitzender der Musikschule. Die „Hohe Schule der Barockmusik“, Konzerte und Meisterkurs in der Musikschule in Meppen Marion Verbruggen, Lucy van Dael und Bob van Asperen Reise des Sinfonieorchesters gemeinsam mit dem Ostfriesischen Sinfonieorchester zum Europäischen Musikfest der Jugend in Budapest
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1996 Das Sinfonieorchester spielt in Papenburg. Opernfest in Dankern: Otto Nicolai – „Die lustigen Weiber von Windsor“
1997 Besuch des Orchestre symphonique des Yvelines – aus Harens Partnerstadt Andresy – in Meppen und Haren Reise des Sinfonieorchesters und der Sinfonietta nach Andresy – bei Paris „Schwanensee“-Projekt: Vier Aufführungen mit Ballettklasse und Sinfonieorchester der Musikschule – über 2000 Zuschauer! Opernfest in Dankern: Gaetano Donizetti – „Don Pasquale“
1998 Das „Klangschiff“ fährt von Lingen nach Papenburg – ein Projekt mit den Kunstschulen, dem TPZ und der Musikschule des Emslandes.
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1999 1. Chilereise des Sinfonieorchesters: Concepción – Cañete – Curanilahue – Los Angeles – Antuco –Valdivia – Osorno – Puerto Montt – Ancud – Curicó – Santiago …mehr als 10 Konzerte verteilt über die südliche Hälfte Chiles
2000 Händels „Wassermusik“ mit über 200 Musikern aus den Musikschulen Weser-Ems auf dem Dortmund-Ems-Kanal bei Meppen anlässlich des 100-jährigen Kanaljubiläums
Das Musikschulorchester spielt zum 150-jährigen Jubiläum der Ems-Zeitung in Papenburg.
Gegenbesuch des Orchesters aus Curanilahue (Chile) in Meppen, auf der EXPO 2000 und in Berlin Die niedersächsischen Musikschulen präsentieren sich avantgardistisch auf der EXPO 2000 in Hannover: Hans-Joachim Hespos – „PASSO“. Der Komponist begutachtet sein Werk.
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2001
2002
Opernfest in Dankern: W. A. Mozart – „Die Gärtnerin aus Liebe“
Die Musikklasse der JohannesGutenberg-Schule Meppen bei einem Parlamentarischen Abend in Hannover
„Flautissimo“ – Konzerte und Meisterkurs mit Marion Verbruggen und dem Flanders Recorder Quartet Das Kammerorchester der Musikschule spielt im Landtag in Hannover.
Wiederaufführung: H.J. Hespos – „Passo“ zum 150. Jubiläum der Hannoverschen Staatsoper Die Junge Philharmonie Ostwürttemberg bei der Musikschule zu Gast in Meppen
2003 Mit „Falstaff“ von Antonio Salieri fällt der letzte Vorhang beim Opernfest in Dankern. Auftritt der Big Band in der Aktuellen Schaubude des NDR-Fernsehens
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2004 Jahrestagung des Landesverbandes in Papenburg – unter anderem musizieren über 200 Klassenmusizierkinder im Forum Alte Werft. 2. Chilereise des Sinfonieorchesters: Arica (ganz im Norden in der Atacama-Wüste gelegen) – Arequipa (Abstecher nach Peru) – Santiago – Valparaiso – Vina del mar – Temuco – Villarica - Valdivia
2005 Erstmalig beteiligt sich die Musikschule mit Kinderkonzertprojekten bei den Niedersächsischen Musiktagen – Motto 2005: „Krieg und Frieden“
2006 Im Mozartjahr ist die Musikschule beim Weltkindertheaterfestival in Lingen dabei: bei der großen Eröffnungsfeier auf dem Lingener Marktplatz mit dem Sinfonieorchester und bei einer „Hommage“ im Theater an der Wilhelmshöhe
2007 Tanz, tanz …Orchester! – ein Abonnementskonzert des Sinfonieorchesters in Meppen mit dem Berliner Klaviertrio: den Berliner Philharmonikern Cornelia Gartemann, Violine, und Dietmar Schwalke, Violoncello, sowie Heiko Holtmeier, Klavier – einem ehemaligen Schüler der Musikschule 1. Kinderkulturtage in Lathen, bei denen mit über 500 Kindergarten- und Grundschulkindern der Samtgemeinde in einem einwöchigen Workshop mit Pädagogen der Musikschule des Emslandes und des TPZ Lingen das musikalische Showprogramm „Starke Kinder – tierisch gut“ erarbeitet und aufgeführt wurde
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Musikalisierungsprojekt Lieder erklingen Freude in Kinderstimmen FĂśrderung und SpaĂ&#x; vereint Danke. Marien-Kindertagesstätte Erika-Altenberge
Blockflöte Gemeinsam musizieren Schöne Töne erklingen Wir machen die Musik! Regenbogenschule
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Regenbogenschule Bawinkel
2008 Benefizkonzert in Lingen in Kooperation mit dem Rotary-Club: Das Sinfonieorchester musiziert mit jungen Solisten im ausverkauften Theater an der Wilhelmshöhe.
„Music in the Woods“ – gemeinsames Projekt des Sinfonieorchesters der Musikschule mit dem Lingener Kammerorchester „Der Baron in den Bäumen“ – 30 Jahre Kunstschule Lingen – unter Mitwirkung von Ensembles der Musikschule
Weihnachtsmusical in Meppen: „Ritter Rost“ – mit Solisten aus den Gesangsklassen, den jungen Streichern, dem Ballett und der Musicalcombo der Musikschule.
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2009 Kulturwerk Meppen – Show – für die Meppener Neubürger Galakonzert „Wir von hier“ des Sinfonieorchesters im Kulturforum St. Michael Lingen „Wir machen die Musik!“ in der Halle IV in Lingen zum „Tag der Musik“
„Wilhelmine Pinguine“ – Erlebniskonzert für Kinder in Zusammenarbeit mit den Grundschulen in Spelle, Venhaus und Schapen und dem TPZ Lingen – im Theater Lingen
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Meine liebe Flöte, Und viel Schöne Musik, Instrumente spielen wir. Können SCHon viele Lieder spielen Und haben sehr viel Spaß dabei. Lachen viel zusammen Einfach toll! Hasebrink-Grundschule Meppen
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2010 Aufführungen des Passionsoratoriums „Aus der Finsternis zum Licht“ mit Chören aus Wippingen, Lathen und Rhede und dem Orchester der Musikschule unter der Leitung von Ernst Neuhäuser in Lathen und Rhede
2011 Meppener Abonnementskonzert „Musikgeschichten“ mit Andreas Janke – dem 1. Konzertmeister des Tonhalle-Orchesters Zürich - und dem Sinfonieorchester der Musikschule Das Bläserquintett spielt auf dem Festakt zur Eröffnung der neu gestalteten Gedenkstätte Esterwegen am 31.10.2011
2012 Erster Kreisrat Martin Gerenkamp wird Vorstandsvorsitzender der Musikschule. Martin Nieswandt übernimmt die Leitung der Musikschule.
Adventskonzert des Sinfonieorchesters in Freren
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2013 4 Aufführungen des Familienmusicals „Die Zauberflöte – Bravo, bravo Papageno“ nach Wolfgang Amadeus Mozart in Zusammenarbeit mit der Kleinen Oper Bad Homburg vor fast 2000 Zuschauern. Das Sinfonieorchester der Musikschule begleitete live in Meppen, Lingen und Papenburg.
Das Emslandorchester haucht dem Stummfilmklassiker „Panzerkreuzer Potemkin“ von Eisenstein mit live gespielter Filmmusik Leben ein. Eröffnung des „Kultoursommers“ in Lathen mit Lathener Kindern und Ensembles der Musikschule
Die Musicalabteilung führte in Meppen und Lingen das Musical „Du bist in Ordnung, Charlie Brown“ auf.
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2014 Abonnementskonzert mit dem Sinfonieorchester der Musikschule und Martin Nieswandt in Meppen „Der kleine Horrorladen“ – 4 Musicalaufführungen in Meppen und Lingen
Geigen Schönes Instrument Das ist toll Ich lerne so schnell Aufregend Schülerin und Schüler der Grundschule Werlte
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Die Musikschule im Jahr 2015
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Ein halbes Jahrhundert und so jung wie eh und je! – von Martin Nieswandt Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass die Musikschule des Emslandes in ihrer Geschichte noch nie so breit und vielgestaltig aufgestellt war wie am Ende ihres fünften Jahrzehnts. Wurde die Musikschule in ihren Anfängen mit dem Wort „Musikerziehungsstätte“ noch treffend bezeichnet, würde man der heutigen Schule mit der Bezeichnung nicht mehr gerecht werden. Als „Angebotsschule“ ging es in früheren Tagen primär darum, den Kindern und Jugendlichen das Erlernen eines Instrumentes oder die Beherrschung der eigenen Stimme zu ermöglichen. Heute besteht die Musikschule des Emslandes aus vielem mehr. Dabei bilden der Instrumental- und der Vokalunterricht zwar immer noch das Herzstück. Dazu und darum herum gibt es aber einen ganzen Strauß weiterer Aufgaben und Angebote, von denen im Folgenden einige näher beleuchtet werden sollen:
Eine Musikschule für alle!
Eine Musikschule von klein auf
Nicht erst seit der „Potsdamer Erklärung“, in der sich der Verband deutscher Musikschulen (VdM) im Jahr 2014 zu einer „Musikschule für alle“ bekennt, widmet sich die Musikschule des Emslandes intensiv der musikalischen Arbeit im Rahmen der gesellschaftlichen Gesamtaufgabe der Inklusion. Bereits seit dem Jahr 2000 haben wir mit der musikalischen Arbeit mit und für Menschen mit Behinderung begonnen. Aktuell musizieren wir mit 234 jungen wie älteren Menschen in den Einrichtungen in Lingen, Meppen und Papenburg. Das Spektrum reicht dabei von inklusiven Angeboten in Grundschulen über elementare musikalische Angebote in den Einrichtungen bis zur Initiierung und Betreuung von Spielkreisen und Bands. Diese Arbeit ergänzt unseren Unterricht in allen Orchesterinstrumenten, dem Gesang, der Blockflöte, der Gitarre, dem Klavier und im Ballett. Von Barock bis Hardrock musizieren wir in den unterschiedlichsten Genres. Dieses findet solistisch und in Gemeinschaft schon von klein auf statt. So haben wir für Menschen jeden Alters, jedes musikalischen Interesses und mit und ohne Behinderung das richtige Angebot. Man kann auch sagen: Die Musikschule des Emslandes ist eine Musikschule für alle!
Schon im Alter von 18 Monaten beginnen die Kinder in unserer Musikschule ihren Weg des aktiven Musizierens. In unserem Angebot des „Musiziergartens“ erleben schon die ganz Kleinen mit ihren erwachsenen Begleitern, was Musizieren bedeutet. Gemeinsam mit anderen werden Lieder gesungen. Dazu kommen erste musikalische Erfahrungen durch Bewegung und das Spiel elementarer Musikinstrumente. Im Alter von etwa vier Jahren sind die meisten Kinder so weit, dass sie ihren Weg in der Musikschule ohne eine vertraute und verwandte erwachsene Person fortsetzen. In der musikalischen Früherziehung und der „musischen Gruppe“ erlebt der begonnene Weg auch inhaltlich seine Fortsetzung. Die Lieder werden zahlreicher, die musikalischen Erfahrungen differenzierter. Die musische Gruppe führt die Kinder ferner zu ersten Kontakten mit dem instrumentalen Musizieren und der Notenschrift. Abgerundet wird der vorschulische Bereich der Musikschule durch die Vorstellung und erste Erfahrungen mit dem Instrumentarium, welches die Kinder nicht selten ein Leben lang begleiten wird.
Eine Musikschule dort, wo die Menschen sind Die Musikschule des Emslandes war nicht nur Initiator des niedersächsischen Musikalisierungsprogramms „Wir machen die Musik!“, sie ist auch der größte Einzelpartner des Programms. Über 4.000 Kinder aus Kindergärten und Grundschulen des Emslandes erhalten in jeder Woche die Gelegenheit, durch die Musikschule das aktive Musizieren kennen zu lernen. Dieser Paradigmenwechsel innerhalb der Musikschulpädagogik ist bei uns zu einem weiteren Pfeiler innerhalb der Architektur unserer Musikschule geworden, der an anderer Stelle dieser Festschrift auch detaillierter beschrieben wird. Als Musikschule des Emslandes wollen wir nicht mehr nur auf die warten, die den Weg zu uns finden. Wir wollen vielmehr aktiv dorthin gehen, wo die Kinder sind: in die Kindergärten und Grundschulen. Mit einem speziell für diesen Zweck entwickelten Programm singen und spielen wir auf diese Weise seit dem Jahr 2009 in einer stetig steigenden Zahl von Kindergärten und Kindertagesstäten. In der Grundschule findet dieser Kontakt zu den Kindern im Rahmen der vielen „Klassenmusizierangebote“, die wir mit kooperierenden Grundschulen im gesamten Landkreis anbieten, dann vielfach seine Fortsetzung. In der Grundschule endet diese Philosophie unserer Musikschule aber nicht. Im Rahmen von Angeboten für Streich- oder auch Blasinstrumenten haben wir
ebenfalls bei den weiterführenden Schulen viele Kooperationspartner in der Region. Komplettiert wird dieser Zweig unserer Musikschule durch Bandangebote an weiteren Schulen im Emsland. Dieses Bekenntnis zur „aufsuchenden Pädagogik“ zeigt Wirkung: Trotz der negativen Geburtenentwicklung und des demographischen Wandels, der auch vor dem Emsland nicht Halt macht, ist es gelungen, die Anzahl der bei der Musikschule musizierenden Menschen im Emsland massiv zu steigern. So erreichen wir derzeit in jeder Schulwoche ungefähr 8.000 Menschen mit unseren Musizierangeboten eine stattliche Zahl, auf die wir stolz sind!
Eine Musikschule der Leistung, die auf den Beruf vorbereitet Im Rahmen der „Studienvorbereitenden Abteilung“ (SVA) bereitet die Musikschule des Emslandes derzeit 26 Jugendliche auf ihre Berufsausbildung im Bereich der Musik vor. Der Zugang zu diesem Bereich der Musikschule erfordert eine bestandene Prüfung nach den Richtlinien des Landes Niedersachsen. Diese findet in jedem Jahr vor den Sommerferien in Anwesenheit interner wie externer Prüfer statt. Die angestrebten Berufswünsche der jungen Musikerinnen
55 und Musiker reichen hierbei von der Orchestermusikerin oder dem Orchestermusiker über das Berufsziel „Musikschulpädagoge“ bis zum Ziel, Musik später als Schulfach in den verschiedenen Schulformen unterrichten zu können. Auch musiktherapeutische Berufe stehen auf der Liste der Berufswünsche. Neben einem intensivierten Unterricht im instrumentalen oder vokalen Hauptfach benötigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der SVA auch ein zweites Fach. Dazu kommt die Schulung in der Harmonielehre und der Gehörbildung. Im Rahmen des erklärten Ziels der Begabtenfindung und der Begabtenförderung ist darüber hinaus der jährlich stattfindende Wettbewerb „Jugend musiziert“ ein Schlüsseltermin für unsere Musikschule. Von der Regional- über die Landesbis zur Bundesebene messen sich unsere Schülerinnen und Schüler in jedem Jahr mit anderen ambitionierten jungen Menschen aus der ganzen Bundesrepublik. Auch wenn dieser Wettbewerb keine Musikschulveranstaltung im eigentlichen Sinne ist, so sind wir doch stolz darauf, sagen zu können, dass es im Emsland niemanden gibt, der auf eine ähnlich erfolgreiche Teilnahme an diesem Wettbewerb verweisen könnte.
Geburtstag Alles Gute Fünfzig Jahre Musikschule Ich lerne ganz schnell Musikschule Schülerin und Schüler der Grundschule Werlte
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Eine Musikschule in der Region und für die Region Die emsländischen (Blas-) Orchestervereine und -kapellen bilden das Rückgrat der Laienmusik in unserer Region. Wie bereits früher in dieser Festschrift beleuchtet, stellt die strukturierte Arbeit mit den Trägern der Laienmusik schon seit langem einen erheblichen Bereich der Musikschule des Emslandes dar. Aus ihr ging die erste „Weiterbildungsstätte“ Niedersachsens hervor. Aber auch heute ist die Arbeit der „Kontaktstelle“, wie sie mittlerweile heißt, eine wichtige Aufgabe. In jedem Jahr begleiten wir ca. 100 junge Menschen durch unsere Angebote der „D-Kurse“ zu einer erfolgreichen Prüfung nach den Richtlinien des niedersächsischen Musikverbandes. Sie erhalten - teils zum ersten, teils zum einzigen Mal in Ihrem Leben - Unterricht von professionellen Lehrkräften, die wir regelmäßig für diese Kurse aus den Reihen des Kollegiums stellen. Dies ist eine Bereicherung nicht nur für jede junge Musikerin und jeden jungen Musiker, sondern für die ganze musikalische Region. Mit der Erteilung von D-Kursen erschöpft sich aber nicht das Angebot der Kontaktstelle. Die Leistungsträger der Orchester und Vereine erhalten in den regelmäßig stattfinden „Dirigentenkursen“ eine Weiterbildung, die die Qualität der Klangkörper positiv beeinflusst. Darüber hinaus treffen sich die engagiertesten Blasmusikerinnen und Blasmusiker des Emslandes einmal im Monat in der Musikschule in Meppen, um im „Emslandorchester“ auf einem musikalischen Niveau zu musizieren, welches in den heimatlichen Klangkörpern meist nicht möglich ist. Auch hier stellt die Musikschule in Form des Dirigenten und der notwendigen Logistik die Rahmenbedingungen bereit.
Rhythmisch Die Musik-Maria singen im Kindergarten den Kindern macht es Freude DANKE Kindergarten Kreuzkirche
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Papenburg
Lathen
Meppen
Lingen
Musikschulen Emsb체ren
(5)
Unterrichtsst채tten (152)
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Geburtstag Herzlichen Glückwunsch Du hast Geburtstag Ich spiele für dich Flöte Grundschule Werlte (Lena, 2e)
Eine Musikschule für die Zukunft Eine erfolgreiche Vergangenheit und eine erfolgreiche Gegenwart bedeuten für die Musikschule des Emslandes aber nur eines:
Sie sind für uns Auftrag und Ansporn für eine erfolgreiche Zukunft! Aufgaben und Themenfelder gibt es genug:
Die demographische Entwicklung wurde hier schon angesprochen. Mit dem Musikalisierungsprogramm haben wir zwar eine offensichtlich funktionierende Strategie gefunden, die sich sicherlich auch in der Zukunft so erfolgreich erweisen wird wie in der Gegenwart. Aus dem musikalischen Erstkontakt aber eine musizierende Biographie für noch mehr Menschen als bislang zu machen, das ist eine Aufgabe, die uns in den nächsten Jahren fordern wird. Moderne gesellschaftliche Entwicklungen, die vielfach mit den Begriffen der „vernetzten Gesellschaft“, oder auch der „Generation Y“ beschrieben werden,
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stellen unsere Musikschule vor weitere große Aufgaben. Welche Strukturen hat eine Musikschule am Puls der Zeit in der Zukunft? Wie kann diese Musikschule sich wandeln, ohne ihre Inhalte und ihren inneren Auftrag zu verwässern oder gar zu verlieren? Dieses sind Fragen, denen wir uns stellen werden, auf die wir uns aber auch freuen, da sie unserer Gewissheit entspringen, dass das Musizieren ein menschliches Urbedürfnis ist, das zu jeder Zeit und in jeder Gesellschaft seinen unbedingten Platz hat.
Über allem steht dabei das Motto, welches dem großen Komponisten Gustav Mahler zugeschrieben wird:
„Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche!“ Dieses Feuer ist uns Auftrag und Ansporn zugleich! Freuen Sie sich daher gemeinsam mit uns auf ein weiteres halbes Jahrhundert für das ganze Emsland!
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Ideen mit Reichweite
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Das erste „zweite Bein“ – von der Weiterbildungsstätte zur Kontaktstelle Musik Wenn an Wochenenden in den Gebäuden der Musikschule des Emslandes oft fast genauso viel Betrieb ist wie wochentags, dann kann das verschiedene GrĂźnde haben: Entweder wird ein näher rĂźckendes Projekt vorbereitet, oder es läuft gerade ein Kursus der Kontaktstelle Musik - sonntagvormittags kĂśnnte es z.B. die Probe des „Emslandorchesters“ sein.
Hier einige Stationen dieses Weges:
In Zusammenarbeit mit den Musikschulen der benachbarten Grafschaft Bentheim, die sich in der Kontaktstelle Musik zusammengeschlossen haben, wird alljährlich ein Weiterbildungsangebot aufgelegt, das ein weites Spektrum des Laienmusizierens abdeckt und folgende Fachbereiche umfasst:
1. Blasorchester 2. Spielmanns- und Fanfarenzßge 3. Jagdhornbläsergruppen 4. Chor und Gesang 5. Jazz-Rock-Pop Vervollständigt wird das Angebot durch gezielte Kurse fßr ErzieherInnen im Kindergarten und fßr Lehrkräfte an Grundschulen.
Der Weg bis zur Kontaktstelle der Musikschule des Emsländes – die anfangs „Weiterbildungsstätte“ genannt wurde - war ein längerer und wurde vom damaligen Musikschulleiter Ernst Neuhäuser kontinuierlich verfolgt.
Happy Birthday und herzlichen GlĂźckwunsch zum 50. Geburtstag! Kinder der Grund- und Oberschule Lathen
Schon seit 1979 wurden von unserer Musikschule - mit Unterstßtzung der Emsländischen Landschaft, einem der 13 Verbände zur regionalen KulturfÜrderung in Niedersachsen ständig Weiterbildungen im musikalischen Laienbereich inhaltlich vorbereitet und durchgefßhrt. Angefangen mit Kursen fßr Dirigenten von Blasorchestern, folgten entsprechende Angebote fßr Chorleiter und fßr Mitglieder von Spielmannszßgen. 1987 veranstalteten die Musikschulen der Region Weser-Ems ihren 2. Musikschultag. Dieser fand im Emsland statt und hatte einen seiner Schwerpunkte in der Zusammenarbeit mit Laienmusikensembles: In allen 19 Mitgliedsstädten und -gemeinden des Musikschulvereins musizierten Musikschßler mit Ürtlichen Orchestern und ChÜren zusammen. Die zahlreichen Blasorchester im Landkreis waren bis dahin noch nicht im Niedersächsischen Volksmusikerverband organisiert. 1988 wurde der Regionalmusikverband Emsland/Grafschaft Bentheim gegrßndet, der im Leiter der Musikschule des Emslandes Ernst Neuhäuser nicht nur einen seiner Hauptinitiatoren sondern auch seinen ersten Geschäftsfßhrer fand. Hieraus ergab sich sofort eine enge Zusammenarbeit. 1989 ßbertrug der Volksmusikerverband unserer Schule in einer vertraglichen Vereinbarung die Weiterbildungsarbeit im Spielmanns- und Blasmusikbereich.
62 Aber die Zusammenarbeit mit den Laienverbänden allein reichte auf dem Weg zur „Weiterbildungsstätte“ nicht aus: Begleitet war dieser von Überzeugungsarbeit auf anderen Ebenen - schließlich ging es ja nicht zuletzt darum, Gelder zu beschaffen. Und dieses gelang: Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst begrüßte die geplante Erweiterung des Angebots der Musikschule. Politik und Verwaltung im Landkreis - also die Schulträger - interessierten und engagierten sich für das Konzept und natürlich auch der Musikschulverband auf Bundes- und Landesebene. Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen begleitete die Gründung der Weiterbildungstätte im Jahr 1991 mit der Förderung eines Modellversuches zur Qualifizierung von Musikschullehrern als Leiter von Laienensembles. Die gut besuchten Lehrgänge trugen dazu bei, die Musikschullehrer auf die neuen Aufgaben vorzubereiten und zur Arbeit im Laienbereich zu motivieren. Genauso wie die Laienmusiker anfangs eine gewisse Scheu vor den „Studierten“ an den Tag legten, war auch nicht jedem der nun zahlreich benötigten angehenden Weiterbildungsdozenten die Arbeit, z.B. in der Blaskapelle, in die Wiege gelegt. Ebenfalls im Jahr 1991 wurde mit Bernhard Gortheil erstmals die Stelle eines Koordinations- und Fachbereichsleiters besetzt. Mit viel Engagement, Fachwissen und Liebe zur Laienmusik galt es nun das zarte
Pflänzchen „Weiterbildungsstätte“ aufzubauen. Eine gute Öffentlichkeitsarbeit, viele Schul-, Chor- und Orchesterbesuche waren dabei sehr hilfreich. Ziel war es, das Interesse zu wecken und vor allem die Kursinhalte zu vermitteln. In einer neu konzipierten Broschüre wurden neben qualifizierenden Grundkursen (D1 – D3) im Bläserund Spielmannbereich Kurse für die Bereiche Kindergarten, Grundschule, Chor, Orchester-, Registerarbeit und Rock-Pop angeregt und ausgeschrieben. Dank stets steigender Teilnehmerzahlen war es möglich, nach wenigen Jahren erste vom Bundesverband anerkannte Kurse für Ausbilder und Dirigenten (C1 – C3) anzubieten.
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Bernhard Gortheil
Highlights aus den Jahren 1991 bis 2000, in denen Gortheil die Leitung innehatte:
Orchesterworkshops
Vereinsarbeit
Komponistenportraits mit namhaften Dozenten: Prof. Walter Berg, Prof. JĂźrgen Demmler, Henk van Lijnschooten, Manfred Schneider, Karl-Heinz Bell, Alfred Pfortner, Willy Koenen
Andreas Ludwig Schulte
sich weiterzuqualifizieren und so sind aus diesen Kursen schon viele Dirigenten fĂźr die heimische Blasorchesterszene hervorgegangen. Bernhard Gortheils Nachfolger wurde im Jahr 2000 Andreas Ludwig Schulte, der gleichzeitig auch die DurchfĂźhrung der Dirigentenkurse Ăźbernahm. Bei diesen stand ihm bis vor kurzem ein Mann der ersten Stunde zur Seite: Josef Domnick aus Werpeloh. Unter Schultes Leitung konnte das gesamte Weiterbildungsprogramm erfolgreich fortgesetzt werden.
die Ausstellung „Blasmusik in Geschichte und Gegenwart“ im Emslandmuseum in Lingen Rock/Pop-Workshops mit Ralf Schrabbe und Andreas ScheinhĂźtte
AuĂ&#x;erordentlich gut angenommen von Anfang an werden die schon traditionellen Dirigentenkurse zu Beginn eines jeden Jahres. Die Teilnehmer bilden ein Orchester, und jeder Einzelne erhält die Gelegenheit, mit diesem erste Schritte als Dirigent zu wagen und sich die Grundlagen des Dirigierens anzueignen. Ziel dieses Kurses ist es, die Teilnehmer (natĂźrlich nach mehrjähriger Teilnahme) so weit zu bringen, dass sie ihren Dirigenten vor Ort vertreten kĂśnnen. Die gezielte Arbeit, verbunden mit der geselligen Atmosphäre dieser Wochenenden, motiviert viele,
Josef Domnick
Im Jahr 2005 wurde Andreas LÜgering mit der Leitung der Kontaktstelle Musik Emsland/Grafschaft Bentheim betraut. Er fßgte 2010 dem Angebot eine wichtige Facette hinzu: die alljährlich stattfindenden Meppener Blechbläsertage.
Andreas LĂśgering
Ein fester Bestandteil der Bläserweiterbildung ist das Emslandorchester (frĂźher: Emsländisches Blasorchester). Seine Mitglieder verfĂźgen allesamt Ăźber die D2oder eine vergleichbare Qualifikation und gehĂśren natĂźrlich auch weiter ihrem heimischen Musikverein an, wo sie so etwas wie „Qualitätsmultiplikatoren“ sind. Vergessen darf hier keinesfalls werden, dass diese gesamte Entwicklung ohne die UnterstĂźtzung durch die Emsländische Landschaft e.V. undenkbar gewesen wäre. In den Angfangsjahren der Kontaktstelle konnte sogar – Ăźber die FĂśrderung der alljährlichen Kursprogramme hinaus – der Grundstock fĂźr einen Leihinstrumentenfundus gelegt werden, und es entstand eine umfangreiche Notenbibliothek. 13.639 Teilnehmer aus dem musikalischen Laienbereich haben in der Zeit von 1991 bis 2014 die verschiedenen Angebote der Kontaktstelle Musik an der Musikschule des Emslandes genutzt. Und wenn man bedenkt, dass es sich hier um viele mehrtägige Kurse und Workshops handelt, wird dieser Erfolg noch eindrucksvoller.
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Wir ALLE machen die Musik Kooperationen der Musikschule des Emslandes mit Kindergarten und Schule Bis Mitte der 90er Jahre fanden regelmäßige Kooperationen der Musikschule vor allem im Bereich der Kontaktstelle Musik – im musikalischen Laienbereich – und eine eher organisatorische Zusammenarbeit mit Kindergärten und Grundschulen auf dem Gebiet der Früherziehung und Grundausbildung statt. Seit dieser Zeit durchlief die Musikschule des Emslandes eine dramatische Neuausrichtung, die noch immer nicht ganz abgeschlossen ist. Bis dahin war sie noch im klassischen Stil ausgerichtet - vereinfacht gesagt: viel Einzelunterricht und sporadische Angebote von Gruppenunterrichten. In den Vereinigten Staaten, Kanada und Großbritannien gab es schon seit langem den instrumentalen Klassenunterricht an allgemein bildenden Schulen, was in Deutschland mehr oder eher weniger zur Kenntnis genommen wurde. Streicherpädagogen kamen begeistert von den methodischen Ansätzen von „Rolland-Workshops“ nach Hause – gründeten aber sicher nicht sofort selber eine Streicherklasse! 1987 wurde die Akademie für Musikpädagogik in Mainz gegründet, die es sich zur Aufgabe machte, Lehrkräfte für das Klassenmusizieren in allgemeinbildendenden Schulen weiterzubilden. Ihr gestecktes Ziel war, mehr Menschen als bisher an das aktive Musizieren heranzuführen und dabei Schüler und Schülerinnen aller sozialen Schichten zu erreichen. Die Verantwortung, die Schule mit Kreativität weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu machen – auch finanziell, ließ in der Musikschule des Emslandes die Idee reifen, das Klassenmusizieren als neue Unterrichtsform einzuführen. Dabei waren die Ergebnisse der Bastianstudie, die sich ankündigende demographische Entwicklung, das Bekanntwerden der PISA-Ergebnisse und die Herausforderung einer sich drastisch wandelnden Landschaft mit Ganztagsangeboten der allgemeinbildenden Schulen nur allzu gute Triebfedern. Zunächst galt es, das Kollegium für diese neue Aufgabe zu erwärmen und dann natürlich auch pädagogisch fit zu machen. Hier nutzte man vor allem die Angebote der Akademie für Musikpädagogik, die zum Beispiel in den Jahren 2000 und 2001 eine umfassende, mehrphasige Streicherfortbildung in der Musikschule in Meppen durchführte. Darüber hinaus gelang es aber auch, zahlreiche Lehrkräfte der Bläserfachbereiche für das Thema zu interessieren, die dann Seminare außerhalb besuchten. Mit einer
Bläserklasse übrigens begann dann auch alles: 1998 an der Orientierungsstufe in Haselünne. Im Jahr 2000 folgten die Streicher an der Johannes-GutenbergSchule in Meppen.
Im Schuljahr 1999/2000 wurde in Niedersachsens Grundschulen die so genannte „verlässliche Grundschule“ eingeführt – eine Garantie für Eltern, dass – egal ob es zu Stundenausfällen kam – für die Kinder eine Betreuungsgarantie in der Zeit zwischen 8:00 bis 13:00 Uhr bestand. Da die Klassen 1 und 2 eine geringere Wochenstundenzahl hatten, wurden für die Kinder dieser Klassenstufen Angebote in „Betreuungsstunden“ entwickelt. Hier sah die Musikschule ihre Möglichkeit, in das Zeitfenster der allgemeinbildenden Schule zu kommen. Dieser frühe Anfang wurde auch als pädagogisch vorteilhaft angesehen, gab er doch den Schülern mehr Zeitraum zum Lernen.
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Eigene Unterrichtsmodelle Da aber die bestehenden Klassenmusizierangebote sich in der Regel an Schüler von der 5. Klasse aufwärts wandten, machten sich engagierte Musikschullehrerinnen und -lehrer im Emsland an die Pionierarbeit, neue, eigene Unterrichtskonzepte für Kinder in Grundschulen zu entwickeln. Außerdem musste sich zusätzlich um für kleine Kinder geeignete Instrumente gekümmert werden. Streichinstrumente in Kindergrößen waren seit langem Standard – aber wie sah es zum Beispiel mit kleinen Holzblasinstrumenten aus?
Alle diese Fragen wurden erfolgreich gelöst, und im Jahr 2004 konnte mit der Broschüre „Gemeinsam mit Musik“ ein breit gefächertes Programm von Kooperationsangeboten mit allgemeinbildenden Schulen der
Öffentlichkeit vorgestellt werden. Da gab es für die Grundschulen die „Blockflötenakrobaten“ (für Blockflöte in der 1. und 2. Klasse), die „Minipickers“ (für Gitarre in der 1. und 2. Klasse), „Die kleine Streicherwerkstatt“ (für Streichinstrumente – damals noch erst in der 2. Klasse beginnend), die „Kleinen Holzbläser“ (für Holzbläser im 2. und 3. Schuljahr), und die „Picco-AG“ (mit Kinderquerflöten in der 1. und 2. Klasse). Angebote für die weiterführenden Schulen waren die „Blasorchesterkids“ (Holz- und Blechblasinstrumente
Streicherklassen in der Grundschule Wir starteten im Februar 2000 mit unserer ersten Streicherklasse. In der Vorbereitung dazu setzten wir uns zusammen und besprachen unsere Erwartungen und Vorstellungen von der Durchführung einer solchen Klasse. Wir besuchten eine Streicherklassenfortbildung nach Paul Rolland, die aber Unterricht im Sekundarstufenbereich (Klasse 5/6) zum Ziel hatte. Uns erwartete jedoch eine 1. Klasse im 2. Schulhalbjahr. Unser Team bestand aus einem hohen Streicher mit viel streichermethodischem Können, aber ohne Erfahrung im Klassenunterricht, und einem tiefen Streicher ohne streichermethodisches Können, aber mit viel Erfahrung der Elementarpädagogik und im Umgang mit großen Gruppen. Wir beschlossen, diese „Wissenssplitter“ zu mischen, um der neuen Unterrichtssituation gerecht zu werden. Es klappte besser, als wir dachten. Fundierte, kleinschrittig angelegte Instrumentalmethodik traf nun auf Stimm- und Gehörbildung zur Unterstützung einer
guten Intonation auf dem Instrument und als Vorbereitung einer am Klang orientierten Notationslehre in drei verschiedenen Schlüsseln und vier verschiedenen Notationssystemen. Bewegungseinheiten gaben den Kindern die Möglichkeit, sich nach Konzentrationsphasen am Instrument zu entspannen, dienten aber auch als Ansatzpunkt für die Erarbeitung von Metrum/Rhythmus und Notation und bildeten eine Brücke für das Verständnis beim Hören komplexer Musik. So wurde der Unterrichtsverlauf für die Gruppe abwechslungsreich. Wir erlebten diese neue Form des Unterrichtens – auch durch das ungewohnte gemeinsame Unterrichten mit einer Kollegin – als angenehm und erfreulich, sodass wir unsere Überlegungen zu diesem Thema in den folgenden Jahren intensivierten, was acht Jahre später zur Veröffentlichung eines Unterrichtswerkes führte („Vier beginnt“ Braun, Kummer, Seiling – Mainz 2008). (Karoline Braun)
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gemischt in der 5. und 6. Klasse) und „Big Band“ (Big Band-Instrumente 5. und 6. Klasse). AuĂ&#x;erdem kamen abrundend Projektangebote „Kindermusiktheater“, „Orffinstrumente“ und „Rock-Pop-Jazz“ hinzu. Die erstaunliche Leistung von Kollegium und Schulleitung wurde dadurch noch gesteigert, dass dieses Angebot auch „gelebt“ wurde: Die Musikschule kooperierte 2004 schon mit 25 Schulen!
Eigene Unterrichtswerke Ständig wurde das Programm ergänzt. Grundschulkonzepte fĂźr Blechblasinstrumente, Holzund Blechblasinstrumente gemeinsam, Percussion, Chor und die Rhythmus-Klang-Entdecker kamen dazu. Eine Musicalklasse mit Chor-, Ballett- und Schauspielunterricht begeistert Kinder von der 1. Klasse an. Einige der von den emsländischen Musikschullehrkräften entwickelten Konzepte und Lehrwerke wurden verĂśffentlicht – zum Teil von bekannten Musikverlagen: Angelika Neuhäuser – „Die BlockflĂśtenakrobaten“ – fĂźr BlockflĂśtenklassen Karoline Braun / Hiltrud Kummer / Ulrike Seiling „Vier beginnt“ – fĂźr Streicherklassen Edition Schott 2008 Bernhard Gortheil „Die Bläserbande“ – ​fĂźr Bläserklassen Edition Schott 2009 Bernhard Gortheil „Windstärke 1“ – Spielbuch fĂźr das allererste Spiel auf der BlockflĂśte – De Haske 2012
Die „Bläserbande“ Holz-und Blechblasinstrumente gemeinsam Bläserklassenunterricht in der Grundschule ist ein attraktives Unterrichtsangebot, das es seit ca. acht Jahren an der Musikschule des Emslandes gibt. SchĂźlerinnen und SchĂźler erlernen ab dem 3. Schuljahr anhand von kindgerechten und zeitgemäĂ&#x;en SpielstĂźcken in der „Bläserbande“ ein Blasinstrument. Begleitet mit dem Flyer „Unser Instrumentenkarussell“ lernen die SchĂźlerinnen und SchĂźler in den ersten Wochen die fĂźr Kinder geeigneten Instrumente (QuerflĂśte, Klarinette, Saxofon, Trompete, Posaune, Tenorhorn und Tuba) kennen. Danach wird nach Wunsch und Eignung das „Bandenorchester“ zusammengestellt. FĂźr die Kinder beginnt ein spannendes Abenteuer, und das Motto lautet:
Wir helfen uns gegenseitig.
Wir musizieren, Ăźben und spielen gemeinsam.
Lernen im Orchester spornt an, fÜrdert den Zusammenhalt, und neben dem Orchester- und Kleingruppenunterricht runden Konzerte und Auftritte die Bandenaktivitäten ab. (Bernhard Gortheil)
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Dienstags Wie schรถn! Frau Terborg kommt. Wir holen unsere Flรถten. Musik Georgschule Haren
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Mit Unterstützung vom Land Von 2007 bis 2009 legte das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur ein Förderprogramm für Kooperationsprojekte der Niedersächsischen Musikschulen mit Kindertagstätten, Kindergärten, Grund-, Haupt- und Realschulen auf. Die hierin liegenden Möglichkeiten wurden im Emsland zielgerichtet genutzt, das bestehende Angebot weiter zu optimieren und auszubauen. An der JohannesGutenberg-Schule in Meppen gelang es, ein Musikklassenangebot über alle vier Grundschuljahre aufzubauen und an der Bernhardschule Sögel wurde das Modell „First-Class-Rock“ (Rockband-Unterricht von Anfang an) erprobt. Aber es kam zusätzlich zu einem ganz wesentlichen neuen Aspekt: Im nördlichen Emsland wurde im Jahr 2007 ein ganzer Ort von seinen jüngsten Bewohnern „zum Klingen“ gebracht: In der Samtgemeinde Lathen fanden die „1. Lathener Kinder-Kulturtage“ statt, bei denen über 500 Kindergarten- und Grundschulkinder der
Samtgemeinde in einem einwöchigen Workshop mit Pädagogen der Musikschule des Emslandes und des TPZ Lingen das musikalische Showprogramm „Starke Kinder – tierisch gut“ erarbeiteten und aufführten. Hieraus entstand mit dem „Folgeantrag Lathener Kinder-Kulturtage“ ein Modellprojekt für das Musikalisierungsprogramm im Emsland: Für alle Kinder aus allen Lathener Kitas entwickelte die Musikschule des Emslandes ein Konzept für ein ganzjähriges musikalisches Frühförderangebot. Besonders beachtet wurde hierbei die Kooperation zwischen Musikschullehrkräften und Erzieherinnen und der dadurch entstehende Wissenstransfer: Die Musikschullehrkräfte lernen noch genauer das Innenleben der Kitas kennen – die Erzieherinnen werden in den Stand versetzt, die musikalischen Inhalte in der Zeit zwischen den wöchentlichen Unterrichtsstunden aufzugreifen. Keine Frage: Die Samtgemeinde Lathen ist mit allen Kitas und fast allen Grundschulen noch immer bei „Wir machen die Musik!“ dabei.
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Geige hier, Geige da, Pepe (Geige) ist der Superstar. KiTa St. Alexander Lingen
…und in den Kitas? Ende 2004 trat die Volkshochschule Meppen an die Musikschule heran. Die BertelsmannStiftung hatte zusammen mit VHSconcept ein Weiterbildungsprogramm entwickelt, das den gravierenden musikalischen Missstand in Kindergärten auffangen sollte, der vielfach beobachtet wurde. Nach der Überarbeitung der Lehrpläne für die Erzieherinnenausbildung war es den Fachschülerinnen möglich, die Ausbildung zur Erzieherin zu absolvieren, ohne sich je mit dem Thema „Musik und Kinder“ auseinandergesetzt zu haben. Es wurde kaum noch gesungen – und wenn, dann viel zu tief. Instrumente, die durchaus in den Einrichtungen vorhanden waren, wurden nicht genutzt, weil zunächst das Wissen um den Einsatz der Instrumente fehlte und später dann auch niemand mehr wusste, dass überhaupt Instrumente in der Einrichtung existieren.
Hier sollte die Weiterbildung ansetzen, für die die VHS die Musikschule als Kooperationspartner suchte. Lehrkräfte der Musikschule sollten als Dozenten Erzieherinnen in den Grundlagen musikpädagogischen Handelns weiterbilden. Im Februar 2005 starteten zeitgleich zwei Kurse mit Teilnehmerinnen, die teilweise noch nie selber musizierend tätig gewesen waren. Viele Ängste und Unsicherheiten mussten diplomatisch von unseren Kolleginnen (Christa Bruns, Karoline Braun, Marlene Bucher und Tünde Gajdos) aus dem Weg geräumt werden, bevor die Inhalte die Teilnehmerinnen wirklich erreichten. In 120 Unterrichtsstunden machten sie sich wirklich fit für das musikalische Spiel mit Kindern, sodass man am Ende (November 2005) wirklich sagen konnte: „Kita macht Musik“.
71 Einen Haken hatte das Ganze aber: Es waren immer nur ein bis zwei Vertreterinnen aus den Einrichtungen dabei. In den folgenden Monaten setzten sie ihr neues Wissen vielfach um, aber bei Arbeitsplatzwechseln ging der Kita das neu generierte Wissen verloren, und die Idee, wieder mehr im Kindergarten zu singen, zu tanzen und zu musizieren, verlor sich wieder. Unser Gedanke war es daher, diese Fortbildung besser direkt in die Einrichtung zu transportieren. Wenn wir mit den Kindern, die den Erzieherinnen bekannt sind, vor Ort arbeiten würden, könnte das neue Wissen besser vermittelt und vor Ort gehalten werden. Die Idee eines Mentorenprogramms für den Kindergarten war geboren: Eine Musikschulkraft sollte in so genannten „Impulsstunden“ musikpädagogische Angebote mit allen Kindern einer Einrichtung (je eine Unterrichtseinheit pro Kindergartengruppe) durchführen. Dabei sollten die Erzieherinnen der jeweiligen Gruppe anwesend sein, um im Laufe der Woche diese Anregungen wieder aufzugreifen und zu vertiefen. So stellte dieses Konzept gleichzeitig eine Art „interne“ Fortbildung im Rahmen der Regelarbeitszeit der Erzieherinnen dar. 2007 starteten wir ein Pilotprojekt mit allen Kindertagesstätten der Samtgemeinde Lathen. Für die eingesetzten Lehrkräfte unserer Schule bedeutete das ein völliges Umdenken ihrer gewohnten Unterrichtsarbeit. In der EMP (Elementare Musikpädagogik) sind wir es zwar gewohnt, mit großen Gruppen (bis zu 15 Kinder) zu arbeiten, aber plötzlich vor 25 Kindern zu stehen, weniger Zeit (45 Minuten statt 75 Minuten) zu haben und gleichzeitig noch Ausbilder für Erwachsene mit teilweise langer Berufserfahrung zu sein, das war schon eine große Herausforderung. Es gab kein Konzept, an das wir uns halten konnten, und so begann jede Dozentin (Karoline Braun, Marlene Bucher, Maria Terborg, Anita Schepers) für sich – und wir als Team immer in enger Absprache miteinander. Wichtig war es, etwas ganz anderes zu entwickeln als eine Kopie unseres Früherziehungsprogramms, da wir uns ja nicht selbst Konkurrenz machen wollten – und das bei den Bedingungen auch nicht sinnvoll war. Es war ein interessantes Jahr – nicht ohne Krisen, Probleme oder Frust, aber auch mit viel Bestätigung, Lob und Anerkennung durch die Kita-Teams.
2009 bot sich dann die Möglichkeit, durch Förderung des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) an fünf Kitas in Lingen vertiefend an der Konzeptentwicklung weiterzuarbeiten und gleichzeitig für unseren Fachbereich eine Fortbildungsmaßnahme zum Thema „Arbeit in der Kindertagesstätte“ durchzuführen. Inzwischen waren verschiedene andere EMP-Kolleginnen in diese Projektform gestartet, die nun im Rahmen des Musikprogramm des LVdM Niedersachsen „Wir machen die Musik“ angesiedelt war. Dieser Anfang war für viele sehr schwer – aber im Laufe des Schuljahres 2009/2010 konnte man beobachten, wie alle über sich hinauszuwachsen begannen, Inhalte der Fortbildungen beherzigten oder eigene Lösungen fanden, sodass die Dozenten voll des Lobes für den Einsatz und das Engagement der Kolleginnen waren. (Karoline Braun)
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Wir machen die Musik! Wie eine folgerichtige Weiterentwicklung der Vorgeschichte in der Musikschule des Emslandes startete das Land Niedersachsen im Jahr 2009 sein Musikalisierungsprogramm „Wir machen die Musik!“.
Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Bildung. Wir werden deshalb mit den Landkreisen und den Kommunen dafĂźr Sorge tragen, dass alle Kinder in Niedersachsen Zugang zu musikalischer Bildung erhalten. Die Zusammenarbeit von Musikschulen mit Kindergärten und Schulen fĂśrdern wir, um mĂśglichst frĂźh alle Kinder in Niedersachsen zu erreichen.“ AUS DER REGIERUNGSERKLĂ„RUNG DER NIEDERSĂ„CHSISCHEN CDU/FDP-LANDESREGIERUNG 2008
Folgende Ausgangspunkte lagen dieser Entscheidung zugrunde:
Durch die Erkenntnisse nach PISA, durch VerÜffentlichungen von Bastian, Spitzer und anderen hat ein Umdenken stattgefunden. In bildungsnahen Schichten, die einem Musikschulangebot besonders offen gegenßberstehen, gehen die Geburtenzahlen stärker zurßck als bei bildungsferneren. Die Schullandschaft hat sich grßndlich verändert durch Ganztagsschule und BetreuungsmÜglichkeiten. Die Politik will den Eltern die Berufstätigkeit erleichtern und gleichzeitig ein Bildungssystem fßr Kinder und Jugendliche auf den Weg bringen.
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Die Chancen werden genutzt! Die Musikschule des Emslandes war gleich im ersten Jahr, in dem anfänglich nur Kooperationen mit Kindergärten gefördert wurden, mit 12 Kindergärten im Projekt und erreichte auf diese Weise insgesamt 1.050 Kinder. Aus diesen 28 vom Land geförderten Unterrichtsstunden wurden im Jahr 2010 schon 148! Mit 180 vom Land Niedersachsen geförderten Kooperationsstunden im Schuljahr 2011/12 lag dann die Musikschule des Emslandes in Niedersachsen weit vorn.
Mitmachen Unterhaltung Spaß Instrumente Kathrin
DANKE für die schönen Musikstunden! KiTa Haselünne-Eltern
Ziel des niedersächsischen Programmes ist es, die Kinder möglichst früh an die Musik heranzuführen und dabei möglichst allen Kindern diese Möglichkeit zu eröffnen. Deshalb wird die Musik dorthin gebracht, wo die Kinder sind – in Kindertagesstätten und Grundschulen. Träger ist der Landesverband niedersächsischer Musikschulen e. V. im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Geplant ist es, bis zum Jahr 2016 vier Fünftel aller Kinder in Kitas und ein Drittel der Jungen und Mädchen in Grundschulen zu erreichen. Ein großes Ziel und eine gebührende Herausforderung für die Musikschulen.
Die Geburtenzahlen im Emsland sind seit 2001 um 24% gesunken. Dennoch ist die Gesamtschülerzahl der Musikschule in diesem Zeitraum von 5.163 auf 8.150 gestiegen. Dies zeigt eindrucksvoll, dass es der Schule gelungen ist, einen deutlich größeren Prozentsatz emsländischer Kinder zu erreichen und somit eine wesentlich größere Relevanz zu erzielen. Die Schülerzahlen im „Kernbereich“ sind seit 2008 kontinuierlich gesunken (- auch an vielen Stellen zugunsten der Steigerungen im Bereich der Kooperationen und von „Wir machen die Musik!“). Diese Entwicklung konnte jedoch 2013 - sogar mit einem leichten Anstieg der Schülerzahl im Kernbereich – erstmals mehr als aufgehalten werden.
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Ein Leuchtturm für das ganze Land Wir schreiben das Jahr 1965. In Deutschland werden so viele Kinder wie fast nie zuvor geboren. Und die Musikschule des Emslandes wird gegründet. 50 Jahre später beläuft sich die Geburtenrate auf einem der niedrigsten Stände seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Die Musikschule des Emslandes ist dagegen so lebendig wie nie zuvor. Zu Ihrem Geburtstag sage ich: Herzlichen Glückwunsch! Sie, die Jubilarin, sind eine Konstante im Lauf der Zeiten. Dazu brauchte es die Bereitschaft, den Mut, die Weitsicht und das Können, sich Veränderungen anzupassen und neuen Herausforderungen zu stellen. Denn jede Zeit hat ihre Themen. Und die Zeiten ändern sich. „Nichts ist so beständig wie der Wandel“, das wusste schon Heraklit. Gitta Connemann, MdB wurde 2007 auf der Mitgliederversammlung in Wildeshausen zur ersten Präsidentin des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen gewählt. Dank Ihres überaus großen Engagements wurde unter anderem das niedersächsische Musikalisierungsprogramm „Wir machen die Musik!“ auf den Weg gebracht und zu einem vorbildlichen Projekt der kulturellen Bildung in Deutschland. Nun Ehrenpräsidentin des Landesverbandes – zeichnet sie die Entwicklung, an der die Musikschule des Emslandes in vorderster Reihe Anteil hatte, aus ihrer Sicht nach.
In fünf Jahrzehnten hat sich viel ereignet. Nach wie vor leben wir in einer Zeit des Wandels, der manchmal rasanten Veränderung. Auch das Bildungssystem und die Arbeit der Musikschulen sind davon betroffen. Der Wettbewerb um die immer weniger werdenden Köpfe tobt. Ganztagsschulen gehören inzwischen zum Alltag. Auch dadurch hat sich das Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen verändert. Inklusion und kulturelle Vielfalt, neue Erwartungen von Zuschussgebern, Kooperationspartnern und Nutzern stellen alle Musikschulen vor neue Herausforderungen. Mehr Menschen als bisher sollen die Chance auf kulturelle Teilhabe erhalten, frühkindliche Bildungsangebote sollen intensiviert, die Zusammenarbeit mit Bildungspartnern ausgebaut werden. Und… und… und…, die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Der Wind der Veränderung weht. Wer sich diesem entgegenstellt, den Veränderungsbedarf verneint, wird von ihm weggeweht werden. Wie lässt sich dieser also als Rückenwind, wie können Musikschulen die Veränderungen als Chance nutzen? Wie können diese sich als Bildungseinrichtung in einem Umfeld positionieren, das sich in Bewegung befindet? Mit welchen Strategien sollten diese den neuen gesellschaftlichen Anforderungen und Zielsetzungen begegnen? Welches Selbstverständnis und Instrumentarium benötigen diese dafür?
Diese Fragen standen im Zentrum meines Engagements an der Spitze des Landesverbandes Niedersächsischer Musikschulen. Auf der Suche nach Antworten war ich aber von einem immer überzeugt: Der Zugang zur Musik darf kein Privileg sein. Jedes Kind verdient diese Chance – unabhängig vom Geldbeutel seiner Eltern, von seiner Herkunft, seiner Religion oder Sozialisation. Denn jedes Kind ist ein Sänger, Musiker oder Tänzer. Doch was es nicht kennen lernt, danach kann es sich nicht sehnen, das kann es nicht für sich entdecken und nicht lieben lernen. Und was wäre das Leben oder Musik oder Tanz? Trostlos. Deshalb war mein Anspruch: Wir müssen Chancen für möglichst alle Kinder schaffen – und zwar zum frühest möglichen Zeitpunkt. Viele offene Fragen, ein ehrgeiziges Ziel eigentlich war mein Unternehmen zum Scheitern verurteilt. Und dann traf ich Ernst Neuhäuser. Was für ein Glück! Denn mit dem damaligen Direktor der Musikschule des Emslandes und Vorsitzenden des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen hatte ich einen kongenialen Partner gefunden. Acht Jahre wirkten wir gemeinsam für die Musikschulen in unserem Land. Jede/r an ihrer/seiner Stelle. Ernst Neuhäuser hatte zu dieser Zeit bereits Zeichen gesetzt. Er ist ein unermüdlicher Vordenker. Früher als andere hatte er die Zeichen der Zeit erkannt. Als Musikpädagoge wusste Ernst Neuhäuser auch Antworten auf die drängenden Fragen zu geben. So begann er schon in den 90iger Jahren mit dem gezielten systematischen Umbau des Geburtstagskindes und leitete damit den notwendigen Wandel ein. Sein Privileg: Er durfte dabei stets auf die Unterstützung des Landkreises Emsland und der Kommunen im Kreisgebiet bauen. Denn sie einten die Tugenden und Fähigkeiten, die das Emsland auszeichnet: der Mut zur Vision, die Kraft zur Idee, der Wille zur Gestaltung, die Kraft zur Veränderung und das Können.
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Früher als andere Einrichtungen gelang es der Musikschule des Emslandes deshalb, ein neues Profil zu bilden. Diese entwickelte sich zur anerkannten und allseits geschätzten Bildungspartnerin der Kindertageseinrichtungen und Schulen im Kreisgebiet. Dieser Weg war manchmal durchaus stürmisch. Denn es gab Widerstände zu überwinden. So galt es, die vermeintlich gegensätzlichen Ansprüche musikalischer Breitenarbeit und Spitzenförderung miteinander zu vereinen – und zwar in qualitativ überzeugender Arbeit. Ernst Neuhäuser nahm den Schwung des Sturms auf und entwickelte neue Ansätze in der elementaren Musikpädagogik – für die Kindergärten, mit vielfältigen Formen des schulischen Klassenmusizierens. Am Ende standen überzeugende Konzepte der aufsuchenden Bildungsarbeit. Diese ermöglichen breiten Teilen der jungen Bevölkerung den frühen Zugang zur Musik und damit ein Leben mit Musik. Die Musikschule des Emslandes hat so eine Vorreiterrolle für alle anderen Musikschulen in Niedersachsen eingenommen. Diese hält unser Geburtstagskind bis heute. Darauf können wir gemeinsam sehr, sehr stolz sein.
Denn es geht um mehr als eine Position. Es geht bei der musikalischen Bildung um den ganzen Menschen, um Persönlichkeit, Phantasie und Kreativität. Singen, musizieren und tanzen machen nicht nur stark, sondern auch klug. Neurobiologische Studien zeigen, dass eine frühzeitige musikalische Erziehung schulische Leistung und Sozialverhalten fördert. Merk-, Erlebnis- und Ausdrucksfähigkeit werden ebenso gestärkt wie das logische Denken. Musikalische Bildung ist einer der Hauptschlüssel zu echter Teilhabe. Deshalb hatten Ernst Neuhäuser und ich den gemeinsamen Traum: die Chance auf den Zugang zur Musik für alle Kinder. Ernst Neuhäuser entwickelte das Modell eines Musikalisierungsprogramms. Wieder einmal stand die Musikschule des Emslandes Pate. Gemeinsam gelang es uns, die Unterstützung der Niedersächsischen Landesregierung zu gewinnen. Die Minister Prof. Dr. Johanna Wanka und Lutz Stratmann erkannten das Potential und handelten. Für das Musikalisierungsprogramm „Wir machen die Musik!“ werden seit dem 2009 bis heute Landesmittel in erheblicher Höhe bereitgestellt – zum Wohle vieler tausend Kinder im ganzen Land. Das Landesprogramm hat mit seinem kooperativen Konzept bundesweit Maßstäbe für die musikalische Breitenbildung gesetzt. Sehr viele Musikschulen haben inzwischen die Chancen erkannt und das Konzept aus dem Emsland übernommen.
Dem gewandelten Selbstverständnis der Musikschulen, dem persönlichen Einsatz vieler Musikpädagoginnen und Musikpädagogen und der Unterstützung von Land und Kommunen ist es zu verdanken, dass Chancengleichheit und musisch-kulturelle Teilhabe heute mehr denn je gegeben ist. Die Niedersächsischen Musikschulen haben dank Vorarbeit aus dem Emsland in der kommunalen Bildungslandschaft dauerhaft ihren Platz eingenommen. Es wird Geduld und Einsatz erfordern, diesen Weg weiter zu gehen. Es müssen weiterhin finanzielle und personelle Ressourcen erschlossen werden. Aber die Weichen für eine zukunftsfähige Musikschularbeit sind gestellt. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, der Kreis der musikinteressierten Erwachsenen und Senioren wächst. Unsere Musikschulen ermöglichen ihnen allen den Zugang zur Musik - mit dem Wind der Veränderung im Rücken. Und vorneweg: die Musikschule des Emslandes. Diese kann mit Stolz auf das Geleistete zurückblicken. Lehrkräfte, Mitarbeiter, Landkreis und Trägerkommunen haben sich früher als alle anderen den Herausforderungen einer verantwortungsbewussten und nachhaltigen musikalischen Bildungsarbeit gestellt. Ihre gemeinsame Kraft, Kompetenz und Zielstrebigkeit sind vorbildlich und einzigartig. Mit ihrer verlässlichen Qualität, ihrer Angebotsvielfalt und ihrem flächendeckenden Angebot ist die Musikschule des Emslandes die führende kulturelle Bildungseinrichtung im Landkreis. Und sie ist ein Leuchtturm für das ganze Land.
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Förderung auf allen Stufen! Talent haben ist das Beste, das zweite, etwas lernen… Das Landesprogramm „Wir machen die Musik!“ hat dazu geführt, dass momentan über 4000 emsländische Kinder in den Kindergärten und Grundschulen Musik machen – allwöchentlich von Fachlehrerinnen und -lehrern der Musikschule mit diesem „Grundnahrungsmittel“ versorgt werden. Diese Breitenförderung schlägt positive Wellen in der Öffentlichkeit – und das ist gut so! Aber heißt das, dass sich die Musikschule des Emslandes auf diese relativ neue Aufgabe so stark konzentriert, dass der von jeher gewohnte „Kernbereich“ mit seinem Instrumental-, Gesangs- und Ballettunterricht diese Bezeichnung vielleicht gar nicht mehr verdient? Schon wer zur Kenntnis nimmt, dass auf diesen „Kernbereich“ weiterhin zwei Drittel aller Unterrichtsstunden fallen, stellt fest, dass die Gewichtung der Aufgaben sich nicht so stark verschoben hat, wie man vermuten könnte. Es ist nach wie vor ein großes Anliegen der Schule, auch die Schüler im Kleingruppen- und Einzelunterricht bestens zu betreuen und – genauso wie in der Vergangenheit – weiterhin musikalische Begabungen nach Kräften zu fördern. Diese Förderung kann übrigens schon während des Klassenmusizierens in der Grundschule einsetzen. Gibt es doch das Angebot, dass interessierte und begabte Schüler schon während der Dauer des Kurses für den Kleingruppen- oder Einzelunterricht angemeldet werden können und das Klassenmusizieren in diesem Fall zum kostenlosen Ergänzungsfach wird. Der weiterführende Musikschulunterricht gliedert sich dann in ein System von Grundstufe und zwei Förderstufen. Die Einstufung erfolgt einerseits aufgrund einer Zeitstruktur - anderseits aber aufgrund der vom Schüler erreichten Unterrichtsziele. Das bedeutet: Wer früher bestimmte Fortschritte gemacht hat, steigt früher in die nächste Stufe auf - und erreicht so eine stärkere Förderung. Die zweite Säule des Unterrichts sind die kostenlosen „Ergänzungsfächer“. Die Musikschule hält ein Angebot von Ensembles vor, das bis hin zum Sinfonieorchester vielen Schülern die Möglichkeit bietet, ihrem Können entsprechend das gemeinsame Musizieren kennen zu lernen, sich musikalisch weiterzuentwickeln und sich die Regeln und Techniken des Ensemblespiels anzueignen. Dass das Ganze auch motiviert und Spaß macht, ist wohl selbstverständlich. Auch die Projekte und Veranstaltungen der Musikschule und ihre Mitwirkung bei anderen Veranstaltern – und es gibt in den letzten Jahren jeweils um die 300 solcher Termine – helfen den jungen Musikerinnen und Musikern in ihrer Entwicklung weiter.
Das Ausprobieren des Gelernten und der hohe Anspruch, den viele dieser Aufführungen haben, vermitteln ihnen unschätzbare Erfahrungen und die notwendige „Trittsicherheit“ auf der Bühne. Die Sinfoniekonzerte, die Musicals, Opernaufführungen, Ballettgalas, Konzerte bei den Niedersächsischen Musiktagen und manchmal auch das Vorspiel vor Ort verlangen die „Lieferung“ des Gelernten auf dem Punkt! Die Durchführung des Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“ ist seit langem eine alljährliche Aufgabe der Musikschule. Sie stellt das Organisationsteam und gibt ihm seit Jahren mit der Musikschule in Lingen ein „komfortables Zuhause“. Dass die Lehrkräfte mit Engagement und Begeisterung geeignete Schüler auf die Wertungsspiele vorbereiten, war von Anfang an eine Selbstverständlichkeit. Schon 1967 also kurz nach der Gründung - gewann der erste Schüler der Musikschule einen 1. Preis im Landeswettbewerb, und 1976 eröffnete der junge Lingener Trompeter Joachim Hartz eine lange Reihe von Teilnehmern und Preisträgern am Bundeswettbewerb. Seit vielen Jahren engagiert sich die Musikschule des Emslandes in einem ganzen Fachbereich, der sich im Besonderen der Begabtenfindung und Spitzenförderung widmet – damals „Vorberufliche Fachausbildung“ genannt, heute „Studienvorbereitende Ausbildung“ (SVA). Da die Aufnahme eines Musikstudiums das Bestehen einer Aufnahmeprüfung voraussetzt, ist eine frühzeitige Vorbereitung auf dieses Studium eine unumgängliche Voraussetzung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten neben dem Gesangs- oder Instrumentalunterricht im Haupt- und Nebenfach auch Theorieunterricht (Harmonielehre, Gehörbildung, Musiklehre).
77 Außerdem gehört der Besuch eines Ensemblefaches zum Gesamtangebot der SVA. Die Schüler können sich in einer der jährlich stattfindenden Aufnahmeprüfungen für diese Abteilung qualifizieren. Dazu müssen sie eine überzeugende Leistung in ihrem Hauptfach nachweisen, die im Niveau dem angestrebten musikbezogenen Berufsziel entspricht. Die Ausbildung dauert dann in der Regel sechs Jahre – die musikalische Entwicklung der Teilnehmer wird in regelmäßigen Zwischenprüfungen kontrolliert. Gerade vor kurzem wurde die Möglichkeit einer längeren Unterrichtszeit auch im Nebenfach geschaffen, und die Gebühren wurden noch „fördernder“ gestaltet. An dieser Studienvorbereitenden Ausbildung, die mit Mitteln des Landes Niedersachsen gefördert wird, nehmen in unserer Schule zwischen 20 und 30 Schülern teil – in diesem Jahr sind es 26. Den so notwendigen „Blick über den Tellerrand“ zu vermitteln, nimmt die Musikschule von jeher als Aufgabe ernst: Immer wenn sich die Gelegenheit bietet, werden herausragende Musiker und Musikpädagogen zu Kursen und Workshops eingeladen, die begabten Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrkräften offenstehen. Marion Verbruggen, Lucy van Dael, Karl-Heinz Kämmerling, Hans Erik Deckert, Wolfgang Rüdiger, Marianne Petersen, Eberhard Feltz, Adolphe Mandeau, Jiggs Whigham, Britta Rex und Billy Cobham stehen hier ganz vorn auf einer Gästeliste, die die verschiedensten musikalischen
Richtungen widerspiegelt und die beliebig verlängert werden könnte. Die Musikschule des Emslandes ist stolz auf die Ergebnisse dieser Arbeit - auf die riesige, fast unüberschaubare Liste von Schülerinnen und Schülern, denen sie das Tor zum Musikerberuf öffnen konnte und die zum Teil an prominenter Stelle das Musikleben gestalten oder die sich dem wichtigen Musiklehrerberuf verschrieben haben. Vielen, vielen anderen blieb die Musik ein hochkarätiges Hobby.
Unsere Teilnehmer am Bundeswettbewerb Jugend musiziert in den letzten 20 Jahren:
Ajrich
Kristina
Klavier
Böhm
Sarah
Horn
Borgstede
Michael
Klavier
Brinker
Henrik
Horn
Budden
Marlene
Gesang
Büring
Michael
Violoncello
Gortheil
Anna
Klarinette
Hilbers
Christina
Sopran
Hohaus
Michael
Horn
Korte
Stefanie
Blockflöte
Kuhlmann
Wiebke
Euphonium
Lörinc
Rudolf
Trompete
Lüken
Alexander
Trompete
Lünnemann
Ruth
Blockflöte
Malorny
Nikolai
Trompete
Meiners
Katharina
Saxophon
Meiners
Katharina
Klavier/Cembalo
Meiners
Bettina
Klavier
Neuhäuser
Stefan
Violine
Neuhäuser
Stefan
Viola
Nießing
Holger
Horn
Otte
Martin
Horn
Rinke
Constantin
Klavier
Robert
Nadja
Klarinette
Robert
Anna
Klarinette/Bassklarinette
Rolfes
Tobias
Oboe
Marlene Bucher
Schnieders
Kerstin
Blockflöte
Christa Geraets-Wobbel
Sievert
Christoph
Horn
Elisabeth Groth
Sommer
Bernd
Klavier
Stegmann
Karolin
Querflöte
Stegmann
Friederike
Querflöte
Stelmaszczyk
Melanie
Blockflöte
Andreas Lögering
Voetlause
Judith
Violine
Hans-Ulrich Lonnemann
Vogt
Daniel
Klavier
Rolf Mäusbacher
Vogt
Daniel
Klavier
Maria Norda
Völlering
Annika
Oboe/Gesang
Wiegelmann
Florian
Violine
Wiggermann
Bernd
Klavier
de Witt
Kerstin
Blockflöte
Maria Terborg
de Witt
Andreas
Violoncello
Vera Visse
Wudtke
Merle
Blockflöte
Julian Zwoch
Zeltwanger
Frithjof
Trompete
Beeindruckend viele dieser ehemaligen Schüler haben den Weg in das Emsland zurückgefunden und gehören nun selbst dem Lehrerkollegium unserer Schule an. Nicht nur, dass sie ihren Beruf beherrschen und hervorragende Lehrer und Musiker sind, sie mögen unseren Landstrich und verstehen Land und Leute. Unsere Lehrerinnen und Lehrer, die ihre ersten musikalischen Schritte an unserer Schule machten:
Regina Hermanns Hans-Hermann Hunfeld Norbert Korte Hiltrud Kummer
Wilfried Peters Michael Schrant Andreas Schulte Ulrich Talle
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Gemeinsam musizieren
Wo man singt, da lass dich nieder… gilt auch heute noch mehr denn je und wir sind froh, dass die Musikschule sich bei uns „niedergelassen“ hat und wir möchten sie nie wieder missen. Herzlichen Glückwunsch und ein richtig gutes Jubiläumsjahr! Michaelgrundschule Papenburg
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Vom „Streichelzoo“ bis zum Sinfonieorchester – gemeinsam von Anfang an! Das gemeinsame Musizieren gehört zu den Hauptzielen der Musikschule. Deshalb ist eine rege Ensemblearbeit sehr wichtig. Macht doch das Zusammenspiel mit anderen einen großen Reiz beim Musizieren aus. Hier können sich alle mit ihrem Instrument einbringen, neue musikalische Welten durch den vollen Klang der Gruppe entdecken und dabei neue Freunde finden. Das Spiel im Ensemble trägt nicht nur entscheidend zur Motivation der Schüler bei. Durch das musikalische Miteinander werden darüber hinaus Qualifikationen wie Teamfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung für die Gruppe weiterentwickelt. Für die Streicherschüler gibt es passend zu jedem Leistungsstand auf dem Instrument insgesamt vier Orchester. Schon nach den ersten Unterrichtsstunden spielen die Schüler im „Streichelzoo“ mit. Für den Einstieg im „Streichelzoo“ reicht es aus, wenn die Schüler die leeren Saiten streichen können. Hier sollen sie ihre ersten Erfahrungen im Gruppenspiel sammeln, aber auch erleben, wie viel Spaß das gemeinsame Musizieren macht. Wenn die linke Hand mit dem Greifen der Töne vertrauter geworden ist, wird es im „Streicherchor“ schon anspruchsvoller. Die weiter fortgeschrittenen Mittelstufen- und Oberstufenschüler musizieren gemeinsam im Vororchester „Sinfonietta“ und im Sinfonieorchester. Eine ähnlich aufbauende Struktur wird übrigens zurzeit auch im Bläserbereich entwickelt.
Aktivitäten
„Streichelzoo“, „Streicherchor“ und „Sinfonietta“ präsentieren sich regelmäßig vor den Eltern und in der Öffentlichkeit. Dazu gehören u.a. Auftritte beim Tag der offenen Tür, Weihnachtskonzerte und
Adventsrevuen. Während unserer alljährlichen Musizierfreizeiten können sich die Schüler auch außerhalb der wöchentlichen Proben kennen lernen und bereiten sich mit intensiven Proben auf kommende Konzerte vor.
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Das Sinfonieorchester
Gustl Huuck
Ernst Neuhäuser
Dirk Kummer
Martin Nieswandt
Schon aus der Zeit ganz kurz nach der Gründung der Musikschule 1965 finden sich Programme und sehr ansehnliche Kritiken (!) von Konzerten des Sinfonieorchesters unter der Leitung des damaligen Direktors Gustl Huuck. Dieses Orchester wurde jeweils projektweise zusammengestellt – und schon damals musizierten bei diesen Anlässen Schüler der Musikschule mit ihren Lehrern gemeinsam. 1979 – als Ernst Neuhäuser und Dirk Kummer ihre Arbeit im Emsland begannen – gab es neben der „Big Band“, einem groß besetzten Sinfonischen Blasorchester, ein Kammerorchester, in dem sich zehn bis zwölf Streicher zusammenfanden. Sofort begann eine systematische Aufbauarbeit. Der Mittwochabend - er ist es heute noch! – wurde als regelmäßiger Probentermin ausgewählt, und nach und nach wuchsen die musikalischen Möglichkeiten des Ensembles, sodass man sich wieder größere Veranstaltungen wie Abonnementskonzerte oder gemeinsame Auftritte mit emsländischen Chören vornehmen konnte. Mit Volldampf ging es voran, und zeitweise wurden damals zwei unterschiedliche Programme gleichzeitig vorbereitet. Schon ein Durchblättern der Chronik vermittelt den Eindruck, dass „da viel los war“.
Das Orchester kann heute auf über 30 Jahre erfolgreicher, lebendiger Arbeit zurückblicken. Die etwa 50 Musikerinnen und Musiker sind in erster Linie natürlich fortgeschrittene Musikschüler, aber von Anfang an stand das Ensemble auch musikalischen Laien aus der Umgebung offen. Sie werden in letzter Zeit – da die allgemeinbildenden Schulen die Jugendlichen vor allem zeitlich stärker binden - immer wichtiger und geben dem Orchester zusätzliche Stabilität. Außerdem wird den Laienmusikanten die Chance geboten, mit Profis, nämlich mit Lehrkräften der Musikschule, zusammen zu spielen. Diese sitzen als Vorbilder über die Instrumentengruppen verteilt und tragen so nicht wenig zur Präzision und zur Motivation bei…und zur Flexibilität. Fernab vom nächsten Profiorchester hat das Sinfonieorchester der Musikschule vielfältigere Aufgaben als ähnliche Gruppen anderswo zu erfüllen. Fünf bis sechs große Auftritte sind in manchen Jahren Standard. Dabei weisen die Programme eine ganz erstaunliche Bandbreite auf: Die Spieler werden nicht nur mit Werken der „großen“ sinfonischen Literatur vertraut gemacht. Immer wieder werden auch Opern, geistliche Kompositionen oder Operetten und Unterhaltungsmusik aufgeführt.
Institution sind die regelmäßigen Abonnementskonzerte in Meppen geworden. Zu Musikschuldirektor Gustl Huucks Zeiten begann diese Tradition und konnte bis heute durchgehalten werden. Diese Konzerte bekommen ihren besonderen Zauber nicht nur durch den jugendlichen Schwung und das Engagement des Ensembles, das sich natürlich besonders bei solchen ehrenvollen Anlässen von seiner besten Seite zeigen will; häufig sind „Ehemalige“ mit dabei - Schülerinnen und Schüler der Musikschule, die der Musik treu geblieben sind oder sie sogar zu ihrem Beruf gemacht haben. Oder „aktuelle“ Begabungen, die noch allwöchentlich den Musikschulunterricht besuchen, können als Solisten ihre ersten Schritte auf eine größere Bühne wagen. Bei den meist unter einem besonderen Motto stehenden Veranstaltungen darf das Orchester auch schon einmal gestandene Profisolisten engagieren, wie Andreas Janke, den 1. Konzertmeister des Tonhalle-Orchesters Zürich, oder das Berliner Klaviertrio mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker! 2014 stellte sich auch Musikschuldirektor Martin Nieswandt bei einem Meppener Abonnementskonzert erstmalig dem begeisterten emsländischen Publikum musikalisch vor. Ähnliches gilt für die Konzerte bei den Emsbürener Musiktagen. Musiker mit großem Namen - wie die Cellolegende Ludwig Hoelscher oder die bekannte Geigerin Wanda Wilkomirska - akzeptierten unser
Musikschulorchester als Begleitpartner. Das waren natürlich für alle Orchestermitglieder unvergessliche Konzerteindrücke! Weitere Höhepunkte bildeten sicherlich die Aufführungen des Balletts „Schwanensee“ von Peter Tschaikowski im Jahr 1997 - in einer etwas gekürzten Fassung, aber mit Tschaikowskis Originalmusik, vor über 2.000 Zuschauern in Meppen und Lingen ….und die alljährlichen Opernaufführungen im Emsländischen „Kultoursommer“ auf Schloss Dankern (von 1991 bis 2003). Bei diesem „Rundgang“ durch die Welt der Spielopern wurde „vorsichtig“ begonnen mit „Bastien und Bastienne“ von W.A. Mozart, und dann ging es weiter mit Opern wie „Der Wildschütz“ von Albert Lortzing, Otto Nicolais „Die lustigen Weiber von Windsor“ oder Gaetano Donizettis „Don Pasquale“. Schon seit langem pflegt das Orchester Auslandskontakte. Beginnend mit gemeinsamen Konzerten mit dem Sinfonieorchester der Emmener Musikschule, gab es 1988 einen Austausch mit der Somerset Rural Music School in Taunton (England), und im Jahr 1989 begann ein großes USA-Projekt: Das Kammerorchester des Wisconsin Conservatory Of Music unter der Leitung der bedeutenden Geigenpädagogin Mimi Zweig (Lehrerin des Violinstars Joshua Bell) war zu Gast in der Musikschule, worauf die emsländischen Sinfoniker eine dreiwöchige Tournee die Ostküste der USA entlang unternehmen durften. Aus Houston und Worcester (bei Boston) folgten 1992 Gegenbesuche. Nicht vergessen werden dürfen die traumhaften Chilereisen 1999 und 2004. Sie führten die Musiker von Arequipa (Peru) bis in den Süden des Kontinents nach Puerto Montt.
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Das Emslandorchester - ein Aushängeschild im Bereich der sinfonischen Blasmusik Im Rahmen der in den 80er Jahren jährlich im Rahmen der Weiterbildungsstätte durchgeführten Dirigentenkurse fand traditionsgemäß ein großes Abschlusskonzert statt. Dabei bildete ein aus den Teilnehmern bestehendes Ensemble das Basisorchester. Es wurde unterstützt von Musikerinnen und Musikern aus der gesamten Region des Emslandes und der Grafschaft Bentheim.
Damals...
Bernhard Gortheil
René Esser
In seiner Funktion als Fachbereichsleiter der Weiterbildungstätte der Musikschule des Emslandes hatte Bernhard Gortheil die Vision, mit diesen begeisterungsfähigen Musikanten ein eigenständiges, beispielhaftes sinfonisches Blasorchester aufzubauen. Mit Josef Domnik, einem langjährigen Dozenten der Dirigentenkurse, fand er in der Aufbauphase einen fachkundigen und engagierten Befürworter. Seit 1993 treffen sich begabte und interessierte Blasmusiker aus den Regionen Emsland und der Grafschaft Bentheim zu Proben immer am ersten Sonntag im Monat in der Musikschule in Meppen. Sinfonische Blasmusik und beispielhafte Originalkompositionen bilden seither den musikalischen Schwerpunkt des Orchesters. Dank Gortheils guter Kontakte zu den Vereinen und Musikern in der Region wuchs das Orchester, in das auch die in der traditionellen Blasmusik wenig besetzten Instrumente wie Oboe, Fagott und Waldhorn integriert wurden, schnell auf über 40 Mitglieder an.
Konzertreisen nach Süddeutschland, Belgien, den Niederlanden, zahlreiche Orchesterfreizeiten und Konzerte formten das Orchester zu dem, was es heute ist. Als absolute Highlights kann man die Einspielung einer CD unter dem Titel „World-Wide-Music“ im Jahr 2002 und die Welturaufführung der Komposition „Fantasia Nr. III“ von Prof. Helmut Erdmann im Rahmen der Emsbürener Musiktage nennen. Im Rahmen eines vielbeachteten Konzertes im Theater an der Wilhelmshöhe in Lingen übergab Bernhard Gortheil 2012 - nach fast achtzehnjähriger erfolgreicher Tätigkeit - den Taktstock an seinen Musikschulkollegen René Esser.
... und heute
Nach dem Wechsel an der Spitze fanden bisher zwei große Projekte statt: 2013 wurde in Lingen eine neu komponierte Filmmusik zum berühmten Stummfilm „Panzerkreuzer Potemkin“ im Lingener Theater live zur Filmaufführung gespielt. 2014 konnte das Emslandorchester gemeinsam mit der niederländischen „Harmonie Euterpe“ Workshops mit namhaften Dozenten auf die Beine stellen und die Ergebnisse in zwei Konzerten präsentieren – eines auf der Landesgartenschau in Papenburg, eines in Emmen. Das Motto dieses Projektes – „Musik verbindet“ - wird im Jubiläumsjahr Früchte tragen. Die Orchester wollen den Austausch in 2015 vertiefen.
Musik Alle singen Das ist schön Es macht uns froh Weihnachtslieder Schülerinnen und Schüler der Grundschule Werlte
Im Emslandorchester sollte jeder gute Musiker, jede gute Musikerin mit entsprechendem Instrument einen Platz finden können; wir möchten unter dem Dach der Musikschule des Emslandes und mit Unterstützung der regionalen Partner den Freunden der Sinfonischen Blasmusik Forum und musikalische Heimat bieten. Werke der derzeitigen Avantgarde findet man bei uns ebenso wie Klassiker – so der Dirigent des Emslandorchesters, René Esser.
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Unbehindert miteinander musizieren …das Schwere möglich – das Mögliche leicht – das Leichte elegant machen! „SOLO & TUTTI“ - so nennt sich die Musikgruppe der „Werkstatt für Menschen mit Behinderungen“ in Meppen. Sie entstand 2003 aus der Kooperation der Musikschule mit der Tagesbildungsstätte Meppen (jetzt „Jakob-Muth-Schule“), die schon seit 1982 besteht. Die Musiklehrerinnen Marlene Bucher und Ruth Jansen leisteten in diesem Bereich Pionierarbeit! 23 Musiker musizieren in wechselnder Besetzung gemeinsam = TUTTI oder auch mal einzeln = SOLO. Das Repertoire umfasst Lieder und Stücke von gefühlvoll bis heiter, von poppig bis volkstümlich.
Marlene Bucher
Ihre Freude am Musizieren auf verschiedenen Instrumenten, wie Blockflöten, Querflöten, Akkordeons, Kongas, Djemben, Bässen und Percussion-Instrumenten, teilen sie am liebsten mit dem Publikum. Jeder ist mit seinem Können unentbehrlich, und ihre Lebensfreude steckt einfach an! Gerne treten sie auch mit anderen Musikern auf, z.B. mit der Gruppe „Divertimento“ aus Sögel, der „Harener Kolpingkapelle“, dem Männergesangverein MGV aus Haselünne …und auch schon einmal mit einer Trommelgruppe aus Afrika.
Gründerin und Leiterin ist Marlene Bucher, Musikpädagogin an der Musikschule des Emslandes Die Gruppe spielt zu den verschiedensten Anlässen - mit immer passendem Repertoire - zu Jubiläen, Gemeindefesten, Einweihungen, Versammlungen, Ausstellungen und Gottesdiensten... Besonders zu erwähnen sind die Auftritte bei „Europa in Takt“, auf dem Europäischen Musikkongress in Dortmund, bei „4 x 4 – Vier Bands an 4 Orten“ in Brake, Syke, Osnabrück und Meppen im Rahmen des Musikschulsommers Weser-Ems, beim Katholischen Kirchentag in Osnabrück, bei der Verleihung des „Sonnenscheinpreises“ mit Ludger Abeln vom NDR, Auftritte in der Akademie Remscheid und in der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg - als „praktisches Beispiel“ im Rahmen von Musikworkshops - ein voller Terminkalender! Dabei erfahren die Gruppe und ihre Arbeit ein hohes Ansehen in der Öffentlichkeit. Hier muss natürlich auch die unermüdliche Unterstützung durch die Eltern und Mitarbeiter der Einrichtung erwähnt werden.
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Am Puls der Zeit: Rock-Pop-Jazz Bereits mit einem exzellenten Ruf auf allen Gebieten klassischer Musik ausgestattet, erkannte die Musikschule schon früh, dass auch die Fans der populären Musikrichtungen unserer Zeit das Bedürfnis nach kompetentem Unterricht haben. In den 80er Jahren konnte somit bereits die erste Big-Band der Musikschule unzählige Zuhörer begeistern. Zu diesem Zeitpunkt hielt sich die Szene der Rock- und Popmusiker allerdings noch eher im Untergrund auf, und fundierte Lehrkonzepte suchte man vergeblich. Die Lehrer der Musikschule stellten sich dieser Herausforderung und leisteten Pionierarbeit, um dem Wunsch nach kompetentem Unterricht in diesen Stilistiken nachzukommen.
Bis 2015 hat sich die Situation enorm weiterentwickelt: Instrumentalpädagogen besitzen die spezielle Ausbildung und Erfahrung, die alle Erfordernisse auf dem Gebiet der Popularmusik erfüllt. Gemäß ihren hohen Ansprüchen an sich selbst hat die Musikschule des Emslandes inzwischen ein spezialisiertes Team zusammengestellt, das eine solide Ausbildung garantiert, auf individuelle Wünsche des Schülers eingeht und ihn somit auf einem Weg begleitet, der begeistert. Komplettiert wird das umfangreiche Angebot durch Bandcoachings sowie Workshops mit renommierten Profimusikern, die zusätzliche Inspiration einbringen. Das Resultat zeigt sich in einer lebendigen Musikszene im gesamten Landkreis. Viele Bands, die sich auf emsländischen Bühnen präsentieren, bestechen durch instrumentale und gesangliche Qualitäten, die sie sich an der Musikschule des Emslandes erarbeitet haben. Immer wieder münden diese musikalischen Werdegänge in eine Hochschulausbildung zum Berufsmusiker. Die Musikschule des Emslandes ist stolz, hier bereits den Grundstein für einige erfolgreiche Karrieren gelegt zu haben.
Und auch wenn wir im Sommer 2015 wieder ehemalige Schüler der Musikschule auf den Bühnen großer Rockfestivals entdecken, denken wir mit ein wenig Stolz an den Weg von den ersten musikalischen Gehversuchen bis zum heutigen Erfolg zurück. Die Basisarbeit bleibt aber die stärkste Aufgabe der Musikschule des Emslandes. Ob im Instrumentalunterricht, beim Coaching der Musikschulbands oder beim Aufbau von Bandprojekten in Kooperation mit allgemeinbildenden Schulen - wir sind uns darüber im Klaren: ohne Breitenförderung kein Spitzensport. Und der Weg dorthin sollte zu jedem Zeitpunkt Spaß machen.
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Musik Macht Spaß Wir lesen Noten Ich spiele super Flöte Toll Schülerinnen und Schüler der Grundschule Werlte
Klarinetten-Express Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen… Bernhard Gortheil
Schon seit fast fünfundzwanzig Jahren lädt der Klarinetten-Express der Bezirksstelle Süd unter der Leitung von Bernhard Gortheil seine Zuhörer zu kontrastreichen, musikalischen Fahrten durch die Welt der Literatur für Klarinetten-Ensemble ein. Bei Vorspielen, Konzerten und musikalischen Umrahmungen stehen sowohl Originalkompositionen wie auch geeignete Bearbeitungen für diese reizvolle Besetzung auf dem Fahrplan.
Junge Klarinettistinnen und Klarinettisten aus den Mitgliedsgemeinden Emsbüren, Spelle und Salzbergen proben einmal in der Woche in diesem mit B-, Alt- und Bassklarinette besetzen Ensemble. Bitte einsteigen und Platz nehmen… der KlarinettenExpress wünscht eine gute Reise!
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Spielkreis Haselünne – Big Band und Dixieland Combo 1979 gründete der gelernte Trompeter und Allround-Musiker Paul Verheyen den Spielkreis Haselünne. Die anfangs 80 Schüler zeugen von dem starken Interesse, das dieser neuen musikalischen Formation sogleich entgegengebracht wurde - sie mussten schon bald in spezialisierte Instrumentenensembles aufgeteilt werden. Ein erster Höhepunkt im Schaffen des Spielkreises war ein Konzert zu Beginn der 1980er Jahre in der Stadthalle Haselünne vor 1.000 Zuhörern.
Ab 1985 folgten erste Reisen, so nach Wangerooge, Dresden, Erfurth und in andere Städte Deutschlands sowie Rundfunk- und Fernsehauftritteauftritte, z.B. bei den Sendungen „Plattenkiste“ und „Musikgespräch“ des NDR. Anfang der 1990er Jahre, in die auch die Gründung der Big Band und der Dixieland Combo fiel, gastierte der Spielkreis in Spanien und erhielt Einladungen nach Italien - dort wird in diesem Jahr das 20. Konzert stattfinden.
Seit seinem Bestehen gehört der Spielkreis zum festen und unverzichtbaren Bestandteil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der Stadt Haselünne. Auf sympathische und mitreißende Art hat er unter der engagierten Leitung Paul Verheyens Stadt- und Schulfeste, Seniorennachmittage, Ehrungen und viele weitere Veranstaltungen musikalisch umrahmt. Außer Folklore, Film- und Fernsehmelodien und Evergreens gehört nationale und internationale Popmusik zum Repertoire, das sowohl den Musikern selbst als auch ihren Zuhörern reichlich Abwechslung bietet und eine große musikalische Vielseitigkeit präsentiert. Verlässliche und ebenbürtige Partner von Beginn an waren dabei die Kinderschola St. Vincentius, der MGV Rheingold, der Schulchor St. Ursula und der Musikverein Holte-Lastrup, zu denen immer noch ein enger kreativer Kontakt besteht.
Paul Verheyen
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Niedersächsische Musiktage
Musik Die Flöte Sie ist toll Ich flöte ein Lied Schön Schülerinnen und Schüler der Grundschule Werlte
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...von „Roten Ohren“ und Konzertsälen voller junger Leute Die Musikschule des Emslandes ist seit nun 10 Jahren ein engagierter Partner der Niedersächsischen Musiktage im Bereich Kinder- und Jugendkonzerte. Ausgangspunkt war eine Podiumsdiskussion in Hannover mit Max Fuchs und Vertretern der Musikverbände des Staatstheaters und der Niedersächsischen Musiktage, auf der ein Mangel an Ideen und Maßnahmen konstatiert wurde, Kinder mit Musik aller Epochen vertraut zu machen. Michael Becker, der damalige Intendant der Niedersächsischen Musiktage, hielt es für eine Aufgabe der Musikschulen, Kindern Wege zu dieser Musik zu bahnen. Ernst Neuhäuser, Direktor der Musikschule des Emslandes, griff dies auf und sprach Vertreter allgemeinbildender Schulen an, mit denen seine Schule im Rahmen des Klassenmusizierens seit langem kooperierte. In diesen Vorgesprächen gelang es, diese ins Boot zu holen: 2005 entstand so ein gemeinsames Konzept für die erste Kinder- und Jugendkonzertreihe „Krieg und Frieden“ – also zum Thema des Festivals in dem Jahr.
2005 – „Don Quichotte und andere Helden“ - gemeinsam mit dem Gymnasium Georgianum Lingen im Kulturforum St. Michael 2006 „Orpheus geht zur Schule“ – gemeinsam mit dem Franziskus – Gymnasium Lingen im Kulturforum St. Michael
Schon im ersten Jahr wurden drei verschiedene Programme in insgesamt acht Veranstaltungen in Kooperation mit Grundschulen, Realschulen und Gymnasien und verteilt über den gesamten Landkreis vorgestellt: „…von Rittern und Nussknackern“, „Don Quichotte und andere Helden“ und „Guerriero“.
90 2006 – „Motivchen und seine Freunde“ – ein Kindermusical von Marlene Bucher – gemeinsam mit der Marienschule Twist und der Antoniusschule Geeste
Konzentriert Luft blasen Noten, Töne, Lieder Rechte Hand nach unten Flöten Klasse 2e Grundschule Werlte
2008 – „Die Bremer Stadtmusikanten“ gemeinsam mit der Bernhardschule Sögel in der Aula des Hümmling-Gymnasiums
2009 – „Auch nachts lebt die Erde…“ – Musicalshow von Marlene Bucher – gemeinsam mit der Tagesbildungsstätte der St. Vituswerk GmbH (TABI) Meppen
Das Besondere an den Kinder- und Jugendkonzerten der Musikschule des Emslandes ist, dass in der Regel junge Musiker für junge Zuhörer spielen und dass die Konzerte jeweils in ganz enger Zusammenarbeit mit den allgemeinbildenden Schulen entwickelt werden. Von Seiten der Musikschule wird zum jeweiligen Thema passende Musik ausgewählt. Diese muss natürlich einerseits für die Musiker spielbar sein und andererseits für Kinder und Jugendlichen attraktiv sein und „interessant“ klingen. Dabei zeichnet sich meist schon ein Konzept für das Konzert ab.
Von da an sind Lehrer und Schüler der Partnerschulen an der Vorbereitung beteiligt und steuern eigene Beiträge zur Aufführung bei. Je nach der Größe der Partnerschule sind bis zu 150 Schüler an der Vorbereitung und Mitwirkung beteiligt, z.B. ein Schulchor von 60 Schülern und mehrere Klassen oder AGs, die die Moderationen, die Gestaltung von Programmheften, Bühnenbildern etc. übernehmen. Viele Themen bieten die Möglichkeit, sich ihnen auch „außermusikalisch“ zu nähern. So entsteht ein ganz spezieller Zugang zur vorgestellten Musik. Die Schüler bekommen nicht eine Veranstaltung „vorgesetzt“, sondern können sich mit „ihrem“ Konzert identifizieren.
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2010 – „Der König tanzt!“ – gemeinsam mit der Paulusschule Haselünne in der dortigen Turnhalle
2011 - „brasstorie“ – gemeinsam mit der Oberschule Lengerich in deren Aula
Neben den direkt beteiligten Klassen gibt es immer eine sehr große Zahl von Schülern, die das abschließende Konzert „als Publikum“ besuchen. Seit 2005 stellt sich die Musikschule des Emslandes als einzige ihrer Art in Niedersachsen der Herausforderung, bei dem hochkarätigen Festival mitzuwirken. So konnten in dieser Zeit bei insgesamt 69 Veranstaltungen ca. 15.000 Kinder und junge Leute erreicht werden. 2014 veranstalteten die Niedersächsischen Musiktage „Beglückende Programme“ – ein Seminar in Meppen zum Thema Musikvermittlung. Die beiden Wochenenden verliefen so erfolgreich, dass die Fortbildung landesweit angeboten werden soll. 2011 – „Wie tickt eigentlich Haydns Uhr? – Nimm‘ Dir auch ‘mal Zeit für Klassik!“ gemeinsam mit dem Gymnasium Marianum Meppen und dem Gymnasium Georgianum Lingen
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Ohne S fehlt was.
Mu_ik_chule
s Sparkasse Emsland
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Wir gratulieren der Musikschule des Emslandes zum 50-jährigen Jubiläum Die Lingener emco Group beschäftigt mehr als 1.200 Mitarbeitern an rund 20 Produktions- und Vertriebsstandorten weltweit, davon über 600 Mitarbeiter am Stammsitz in Lingen (Ems).
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Herausgeber:
Musikschule des Emslandes e.V. Martin Nieswandt Kleiststr. 7 49716 Meppen
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Dirk Kummer
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Zeitungsausschnitte: NOZ – Emszeitung – Meppener Tagespost – Lingener Tagespost Abbildungen: Schöning Fotodesign – Landkreis Emsland – Privatarchiv Monika Heine – Kreisarchiv des LK Emsland – Ina Wemhöner – Stadt Meppen – Privatarchiv Reinhard Huuck – Stadt Lingen – Helmut Tecklenburg – Dr. Walter Kolck – Andreas B. Steffens – Manfred Feldmann – Kunstschule Lingen – Emsländischer Kultoursommer – Landesverband niedersächsicher Musikschulen – Petra Heidemann – Samtgemeinde Lathen – TPZ Lingen – Hermann Alge – Musikforum Lingen – Gerd Mecklenborg – Christiane Adam – Manfred Buschhaus – Kindergarten Lathen/Wahn – Meppener Blechbläsertage – Andreas Lögering – Bernhard Gortheil – Andreas Ludwig Schulte – Marlene Bucher – Rolf Mäusbacher – Gymnasium Georgianum Lingen – Paul Verheyen – Franziskusgymnasium Lingen – St.-Vitus-Werk Meppen – Paulusschule Haselünne – Oberschule Lengerich – Bernhardschule Sögel – Archiv der Musikschule des Emslandes e.V.
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