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CME-Fortbildung

Diabetes und Sport

Es gilt, das Potenzial der Bewegungstherapie besser zu nutzen PETER ZIMMER, PETER BORCHERT, WOLF-RÜDIGER KLARE, MARTIN KORNMANN

Zusammenfassung

erzielt wird, der über dem Ruhegrundumsatz oder der Alltagsaktivität liegt [7]. Entscheidend für den Therapieerfolg bei Menschen mit Typ-2-Diabetes sind Regelmäßigkeit und Intensität [8]. Günstige metabolische Auswirkungen einer erhöhten körperlichen Aktivität schwächen sich innerhalb von 72 Stunden nach dem körperlichem Training wieder ab [8]. Daher ist eine regelmäßige körperliche Betätigung mit dem Ziel von ca. 1000 kcal kumulativen Mehrverbrauchs pro Woche in der Basistherapie des Typ-2-Diabetes angeraten. Soll darüber hinaus die kardiopulmonale Fitness, ein wichtiger Prädiktor vor allem für die Mortalität, verbessert werden, ist eine Anpassung (Erhöhung) der Trainingsintensität an die durch das Training gesteigerte Leistungsfähigkeit notwendig [9].

Trotz Entwicklung neuer Antidiabetika und trotz enormer medialer Präventionsarbeit hat die Prävalenz des Typ-2Diabetes in den letzten Jahren weiter zugenommen: Die Zahl der Diabetiker in Deutschland hat die 8%-Marke erreicht [1]. Bewegungsmangel und eine hyperkalorische Ernährung bringen unsere Energiebilanz aus dem Gleichgewicht. Kommt eine genetische Vorbelastung hinzu, ist der Entstehung des Typ-2-Diabetes Tür und Tor geöffnet [2]. Auch wenn in letzter Zeit viele neue Erkenntnisse über die zentrale Steuerung von Hunger und Sättigung gewonnen wurden [3], hat sich am Grundprinzip der Behandlung nichts geändert: Das richtige Maß an Bewegung und Ernährung kann den „Teufelskreis“ durchbrechen, der zu einer zunehmenden Verschlechterung der Glukosetoleranz und zum manifesten Typ-2-Diabetes führt [4].

Dr. med. Peter Zimmer

Auswirkungen von Muskelarbeit

Unbewegte Gesellschaft

Die Auswirkungen körperlicher Mehrarbeit auf den Stoffwechsel von Diabetikern sind multifaktoriell [10, 11]. Im Kern kann folgender Grundmechanismus zusammengefasst werden: Bei Muskelarbeit steigt der Ener­giebedarf akut und wird anfangs vorrangig durch Glukose gedeckt. Diese wird zunächst aus muskulären Glykogenreserven, später aus hepatischer Glykogenolyse bzw. Glukoneogenese bereitgestellt. Unter aeroben Verhältnissen werden bei längerer körperlicher Betätigung zunehmend Triglyzeride bzw. freie Fettsäuren zur Energiegewinnung herangezogen.

Die Veränderung der Arbeitswelt mit verminderter körperlicher Beanspruchung und der ungebrochene Trend zu verstärktem TV- und Computerkonsum haben dazu geführt, dass Menschen oft nur noch 700 Meter/Tag aus eigener Kraft zurücklegen. Das für eine normale Gewichtsentwicklung nötige Maß an Bewegung wird im Schnitt schon bei 13-Jährigen unterschritten [5]. Auch wenn die mittlere Kalorienaufnahme seit den 1970erJahren tendenziell rückläufig ist, kompensiert das nicht den fehlenden Kalorienverbrauch. Die Folgen der ständig positiven Energiebilanz kennen wir: Übergewicht und metabolisches Syndrom. Laut Schätzungen sind davon ca. 23% der deutschen Bevölkerung betroffen [6]. Ist der Diabetes manifest, gilt es vorrangig, die Entstehung makro- und mikrovaskulärer Spätschäden zu verhindern. Körperliche Betätigung wirkt dabei über eine Verbesserung des Stoffwechsels, der Fitness und der Beeinflussung der kardiovaskulären Risikofaktoren. Deshalb muss die Bewegungsintervention als eine kausale Therapieform bezeichnet werden. Von körperlicher Aktivität reden wir dann, wenn durch Bewegung (Muskelaktivität) ein Energieverbrauch Abb. 1: Körperliche Aktivität ist das ideale „Diabetes-Typ2-Medikament“ und wird in der DDG-Leitlinie neben Ernährungsumstellung und Metformin als Erstlinientherapie empfohlen. Und: In der Gruppe macht‘s mehr Spaß.

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Bewegung als Kausaltherapie

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Tab. 1: Das Medikament „Bewegung“ … … kann Diabetes verhindern (besser als alle Pharmaka) … senkt den Blutzucker bei manifestem Diabetes (vergleichbar mit OAD) … hilft beim Abnehmen (die meisten Pharmaka fördern die Gewichts­ zunahme) … senkt den Blutdruck … schützt vor Arteriosklerose (so umfassend wie kein Pharmakon) … fördert das allgemeine Wohlbefinden Nebenwirkung: bei richtiger Dosierung – keine

Jede muskuläre Arbeit führt akut und chronisch zu einer Verbesserung der Insulinsensitivität am trainierenden Muskel. Auch Typ-2-Diabetiker mit muskulärer Insulinresistenz profitieren von diesem Vorgang. Bereits einmalige, vermehrte Muskelarbeit führt zur nachweisbaren Senkung erhöhter Blutzuckerwerte. Auch die kardioprotektiven Auswirkungen regelmäßiger körperlicher Aktivität sind hinreichend bekannt. In epidemiologischen Langzeitbeobachtungsstudien konnte nachgewiesen werden, dass ein höheres Maß an täglicher körperlicher Aktivität mit einer geringeren Inzidenz der koronaren Herzkrankheit und einer Senkung der kardiovaskulären und Gesamtmortalität assoziiert waren [12–19]. Eine niedrige kardiorespiratorische Fitness gilt inzwischen als unabhängiger Risikofaktor für das kardiovaskuläre System. Wesentliche Effekte der gesteigerten körperlichen Aktivität auf das Herz-Kreislauf-System bestehen in einer langfristigen Senkung erhöhter Blutdruckwerte und einer Verbesserung der Endothelfunktion [20–26]. Körperliches Training gehört neben einer gesundheitsfördernden Ernährung zur Basistherapie bei Fettstoffwechselstörungen. Mit der Reduktion des Körpergewichts und der Modifizierung der Fettverteilung stellen sich klinisch relevante positive Veränderungen des Lipidprofils ein [27, 28]. Während der Triglyzeridspiegel bereits nach akutem körperlichem Training ab-

Tab. 2: FITT-Regel: Zielvorgaben für körperliche Aktivität von Diabetikern (Empfehlungen von ADA und EASD) F requency (Häufigkeit) I ntensity (Intensität)

T ime (Dauer) T ype (Art der Belastung)

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Dreimal pro Woche (Minimum), maximal zwei Tage zwischen den Trainingseinheiten a) mittel bis submaximal (40–60% VO2max / 50–70% Hfmax) b) anstrengend (> 60% VO2max / > 70% Hfmax) a) 45–60 Minuten (Gesamt > 150 Min./Woche) b) 30–40 Minuten (Gesamt > 90 Min./Woche) Aerobe Ausdaueraktivitäten plus Krafttraining dreimal/ Woche (ca. acht Übun­ gen, je drei Sätze à 8–10 Wiederholungen)

nimmt, ist die Verbesserung der Cholesterin-Serumkonzentration eher ein chronischer Trainingseffekt [29]. Außerdem gilt körperliche Inaktivität als unabhängiger Risikofaktor für mindestens 25 Krankheiten [30]. So kann körperliche Aktivität u. a. die Lebensqualität, das Selbstwertgefühl und die allgemeine und kardiorespiratorische Leistungsfähigkeit verbessern, zu einer Stressreduktion und verbesserten Stresstoleranz führen und die Entwicklung einer Alzheimer-Demenz verlangsamen [31–35]. Körperliche Aktivität hat wesentliche positive Effekte auf den Stütz- und Bewegungsapparat durch eine Erhöhung der Knochenstabilität, der Muskelmasse und Verbesserungen in Beweglichkeit und Koordination [36]. Durch regelmäßige körperliche Aktivität lässt sich eine Senkung des HbA1c-Werts von bis zu 0,7%, eine Blutdrucksenkung von 5–7 mmHg sowie eine Verbesserung des Lipidprofils erzielen (Tab. 1 und 2) [37]. Dies entspricht dem kontinuierlichen Einsatz von jeweils einem Medikament. Dabei ist den positiven Auswirkungen auf Lebensqualität, Fitness, Sarkopenie und Osteoporose noch nicht einmal Rechnung getragen.

Individualisierte Strategien Würden Sachargumente allein überzeugen, könnte der Artikel hier enden. Aber jeder weiß: Dem ist nicht so. Bewegungstherapie ist kein Selbstläufer; sie muss dem Betroffenen verständlich gemacht, wie ein Medikament verschrieben und begleitet werden. Schon frühzeitig wurde erkannt, wie wichtig individualisierte Vorgehensweisen sind, soll die Bewegungstherapie vom Patienten akzeptiert und umgesetzt werden.

Die Selbstwirksamkeit stärken Der Weg von der Sorglosigkeit über das Gesundheitsbewusstsein zum Gesundheitsverhalten ist lang. Auf diesem Weg stoßen wir auf Fragen, deren Beantwortung alles andere als einfach ist: ■ Wie erreichen wir durch Bewegungsangebote Menschen, die kaum bewegungsaktiv sind? ■ Wie wecken wir deren Neugier, mitzumachen, mehr zu machen und dran zu bleiben? ■ Wie stoßen wir Verhaltensänderungen an und begleite diese in den Alltag? Zentraler Baustein ist die positiv vermittelte, konkrete Bewegungserfahrung, die dem Betroffenen die Wirksamkeit des eigenen Handelns und der therapeutischen Effekte vor Augen führt. Einen wertvollen Denk- und Handlungsrahmen hierzu liefern erprobte Ansätze wie das „Self-Efficacy-Konzept“ oder das Konzept der stufenweisen Veränderung [38–41]. Selbstwirksam zu sein heißt in diesem Sinne, aufgrund bisheriger Erfahrungen auf seine Fähigkeiten und verfügbaren Mittel zu vertrauen und davon ausgehen zu können, ein bestimmtes Ziel durch Überwindung von Hindernissen am Ende tatsächlich erreichen zu können. Oder kurz formuliert: Was traue ich mir zu? Dies impli-

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ziert für die therapeutische Intervention: konkrete Erfahrung vermitteln und mit positiven Bewertungen verknüpfen, die dem Betroffenen die Wirksamkeit des eigenen Handelns (Bewegung) vor Augen führt. Nicht der Therapeut verändert den Patienten, es sind immer die betroffenen Menschen selbst und deren (all)tägliche Entscheidungen, die eine Veränderung herbeiführen.

Konkretes Handeln begleiten Um den Einstieg zu mehr Bewegung ernsthaft zu unterstützen, reicht es nicht, sich in einigen unspezifischen Appellen zu verlieren wie „Bewegen Sie sich doch etwas mehr“ oder „Nehmen Sie lieber die Treppen, statt den Aufzug“. Die Logik hinter dem „Self-Efficacy-Ansatz“ liefert eine erfreulich pragmatische Herangehensweise, um die Selbstwirksamkeitsüberzeugung zu stärken: ■ Konkrete Ziele setzen, ■ das Handeln überprüfbar machen, ■ Barrieren der Umsetzung frühzeitig erkennen, ■ ergebnisbezogenes, kontinuierliches Feedback geben. Im Zuge dieser Herangehensweise hat in den vergangenen Jahren das Erfassen der täglichen Bewegung mithilfe des Schrittzählens mehr und mehr Aufmerksamkeit gewonnen. Inzwischen liegen Daten vor, die darauf hinweisen, dass die Verwendung eines Schrittzählers nachhaltig die Steigerung der körperlichen Aktivität fördern kann [42–44]. Eine Metaanalyse von 26 Studien hat ergeben: Schrittzählernutzer steigern ihre körperliche Aktivität um gut 2500 Schritte täglich, was einer Steigerung um knapp 27% entspricht [42]. Entscheidend für den Erfolg sind individuelle Vorgaben von „Schrittzielen“. Die Voraussetzung: Arbeit mit konkreten Schrittzielen und Schrittzählerbegleitung durch regelmäßige Feedback-Gespräche.

Projekte der AG Diabetes und Sport DiSko-Projekt: Bewegung positiv erleben Mit Einführung des „DiSko-Schulungsmoduls“ steht seit 2007 ein evaluiertes und zertifiziertes Dia­betesSchulungsangebot zum Thema Bewegung zur Verfügung. In diesem erlebnispädagogischen Schulungsmodul wird zusätzlich zu den theoretischen Inhalten eine Bewegungseinheit mit einem geführten halbstündigen Spaziergang als Kernstück eingebaut. Grundsätzlich können alle Schulungsteilnehmer mitmachen, da ein individuelles Tempo eingehalten wird. Vor und nach dem Spaziergang werden Blutzucker und Puls gemessen. Die meist eindrucksvolle Blutzuckersenkung und Pulssteigerung werden anschließend auf einem Flipchart visualisiert und diskutiert. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob und wie diese positiven Erfahrungen in den Alltag übertragen werden können. Der Umgang mit dem „Inneren Schweinhund“ (www.myschweinehund.de) spielt hier eine zentrale Rolle. Zum Abschluss der Schulungseinheit formulieren die Teilnehmer eine Selbstverpflichtung, in der sie sich ihre persönlichen Bewegungsziele aufschreiben. Eine

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Kopie bekommt der Hausarzt als Unterlage für motivierende Gespräche in der Folgezeit. Außerdem werden Schrittzähler während der Schulung ausgegeben mit der Empfehlung, diese zukünftig konsequent zu nutzen. Verbunden ist diese Empfehlung mit konkreten Vorgaben (3000 Schritte täglich mehr). Wichtiger Bestandteil des Konzepts ist die regelmäßige Auswertung des „Schrittekontos“ und die Besprechung der Ergebnisse in der Sprechstunde während der regelmäßigen DMP-Kontrollen. Eine kontrollierte Längsschnittstudie hat gezeigt, dass die Teilnehmer zu mehr Bewegung im Alltag zu motivieren sind. In der Auswertung nach einem Jahr waren sie nicht nur messbar körperlich leistungsfähiger, sie hatten auch im Schnitt 1,5 kg an Gewicht verloren und ihr wöchentliches Bewegungspensum um durchschnittlich 1400 kcal gesteigert [45].

Nordic-Walking-Trainer Diabetes Für Schulungseinrichtungen, die ihren Patienten ein eigenes zusätzliches Bewegungsangebot machen wollen, haben die AG Diabetes und Sport der DDG und der VDBD den „Nordic-Walking-Trainer Diabetes“ geschaffen. Diabetesberater, Diabetesassistenten und Arzthelferinnen mit Schulungsqualifikation können sich in einem 20-stündigen Kurs zum Nordic-Walking-Trainer Diabetes ausbilden lassen und dann selbst Kurse und/ oder regelmäßige Treffen anbieten. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass die Hemmschwelle zur Teilnahme

Tab. 3: Sportmedizinische Untersuchung bei Typ-2-Diabetikern Allgemein Herz Nerven Füße Orthopädischer Status Augen

Alter, Größe, Gewicht, Blutdruck, Puls Rhythmus, pathologische Geräusche, Insuffizienz­ zeichen Hinweise auf Neuropathie (trockene Haut, Stimm­ gabel, Warm-Kalt-Diskriminierung), Reflexe Pulse, Nerven, Deformitäten, Wunden, geeignete Schuhe Gangbild, Beweglichkeit Augenärztlicher Untersuchungsbefund

Technische Untersuchungen vor Aufnahme der sportlichen Aktivität Labor Blutzuckerprofil, HbA1c, Blutbild, Kreatinin, Mikroalbuminurie, Fette Unmittelbar vor AufBlutzucker, bei Insulinbehandlung zusätzlich nahme der sportlichen Untersuchung auf Ketonkörper (sofern Blut­zucker Aktivität über 250 mg/dl) Ruhe-EKG Obligat Belastungs-EKG Bei pathologischem Ruhe-EKG, pathologischen Geräuschen, auffälliger Anamnese sowie generell bei Freizeitsportlern (Männer über 45 Jahren, Frauen über 55 Jahren), ggf. weiterführende kardio­vaskuläre Diagnostik Für Sportler und Laktatleistungsdiagnostik, Spiroergometrie, Teilnehmer an BeweHerzfrequenzvariabilität gungsprogrammen

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Tab. 4: D urchführung und Einschränkungen von Bewegungsprogrammen Typ-2-Diabetes ohne Folgeerkrankungen [53,56] Strukturiertes ■ Plan und Kontrolltermine in vierwöchigen Abständen vereinbaren ­Training (Blutzucker-Verlauf, mögliche Komplikationen) Intensität und ■ Trainingsbeginn bei 50–60% der VO2max mit Steigerung auf 75% Dauer (alternativ Karvonenformel mit Bestimmung der Trainingsherzfrequenz) ■ Mit geringer Intensität und geringem Umfang beginnen (z. B. 3–5 Minuten zügiges Gehen, 1 Minute langsames Gehen) ■ Gehen über 30 Minuten ■ Steigerung der intensiven Phasen, z. B. um 1 Min pro Woche; nach drei bis vier Wochen „Tripp-Trapp-Laufen“ ■ Kombination mit leichtem Krafttraining Überwachung bei medikamentöser Therapie Typ-1-Diabetes Insulintherapie

■ Zusätzlich Koordinations- und Flexibilitätstraining ■ Cave Hypoglykämien unter Sulfonylharnstoffen und Gliniden, ■ Anpassung der Insulindosis vor dem Sport bzw. Zufuhr zusätzlicher Kohle­ hydrate ■ Während körperlicher Aktivitäten können Über- und Unterinsulinierungen zu Hypo- und Hyperglykämien (evtl. mit Ketosen) führen, sodass die In­ sulintherapie bzw. die Kohlenhydratzufuhr angepasst werden muss. ■ Da viele Faktoren die Insulinantwort beeinflussen können, muss ein indivi­ dueller Anpassungsalgorithmus der Insulintherapie erstellt werden.

Retinopathie Einschränkungen

Sportarten

■ Bei nicht proliferativer diabetischer Retinopathie (NPDR) kann körperliche Aktivität und Sport ohne größere Einschränkungen durchgeführt werden. ■ Bei proliferativer diabetischer Retinopathie (PDR) ist körperliche Aktivität und Sport möglich, wenn keine Belastungshypertonie vorliegt und Blut­ druckanstiege unter Belastung von systolisch > 180 mmHg und/oder dia­ stolisch > 100 mmHg vermieden werden. Nach Lasern der Netzhaut oder Augenoperation mindestens sechs Wochen lang Verzicht auf körperliche Belastung (Blutdruckwerte systolisch > 180 mmHg und/oder diastolisch > 100 mmHg vermeiden) ■ Optimal sind Ausdauerbelastungen im aeroben Bereich ■ Ungünstig sind Krafttraining oder Kampfsportarten

Nephropathie Einschränkungen

■ Körperliche Aktivität kann die Proteinurie steigern, hat aber keinen nega­ tiven Einfluss auf die Progression der Nephropathie

■ Medikamentöse Normalisierung eines Belastungshochdrucks ist essenziell. Sportarten ■ Krafttraining oder Kampfsportarten sollten vermieden werden. Periphere Neuropathie und diabetisches Fußsyndrom Voraussetzung ■ Geeignetes Schuhwerk und Strümpfe (siehe Leitlinien DFS und Versor­ gungsleitlinie der DDG) ■ Gegebenenfalls Einlagenversorgung entsprechend Leitlinien ■ Inspektion der Füße vor und nach sportlicher Aktivität Sportarten ■ Fußgymnastik und Gleichgewichtstraining Autonome Neuropathie Sportarten ■ Aerobes Ausdauertraining verbessert gestörte kardiale Regelmechanismen ■ Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten Kontraindikationen Hypertonus

Zustand nach Herzinfarkt

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■ Bei Belastungshypertonie > 200 mmHg systolisch zuerst Blutdruck einstel­ len, dann das Training beginnen. ■ Cave PDR: Kein Krafttraining, keine Pressatmung ■ Körperliche Aktivität sollte zunächst in einer Herzgruppe erfolgen. ■ Nach kardiologischer Unbedenklichkeitserklärung auch Diabetikersport­ gruppe möglich

wegen der bereits vorhandenen Kontakte zum „Trainer“ niedrig ist. Einige Krankenkassen (z.B. die BEK) erkennen die Qualifikation an und finanzieren Kurse für DMP-Patienten (weitere Informationen unter www. diabetes-sport.de).

Diabetes-Reha-Sportgruppen Mit dem Muster 56 kann jeder Arzt Rehabilitationssport für Diabetiker verordnen. Die Krankenkassen sind verpflichtet, die Kosten für 50 Übungseinheiten in 18 Monaten zu übernehmen. Dieses Bewegungsangebot ist besonders geeignet für Menschen mit Diabetes, die eine intensivere Betreuung durch speziell ausgebildete Übungsleiter brauchen und sanft an das Training heran geführt werden müssen. DiabetesSportgruppen sind in allen Bundesländern etabliert (Adressen: www.diabetes-sport.de).

Fitnessstudios mit dem TÜV-Zertifikat Vom medizinischen Standpunkt her ist die Kombina­tion aus Ausdauer- und Krafttraining die effektivste Bewegungstherapie. Daher ist es sehr wünschenswert, Fitnessstudios empfehlen zu können, die kompetent Menschen mit Diabetes betreuen. Mit dem Gütesiegel „FitnessTraining für Diabetiker“ des TÜV Rheinland, das zusammen mit der AG Diabetes und Sport der DDG erarbeitet worden ist, sind dafür jetzt Voraussetzun­ gen geschaffen worden [46].

Sport für Typ-1-Diabetiker Sportliche Aktivitäten sind im Alltag von Typ-1-Dia­betikern mitunter ein Störfaktor der Stoffwechselkontrolle. Trotzdem konnten Herbst et al. an einer Kohorte von über 19 000 Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes nachweisen, dass die körperlich Aktiven eine

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bessere Stoffwechsellage ohne vermehrte Hypoglyk­ ämien hatten als die Inaktiven [47]. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass sportlich aktive Typ-1-Diabetiker eine signifikant geringere kardiovaskuläre Sterblichkeit aufweisen [48]. Auch für Typ-1-Diabetiker gibt es also gute medizinische Gründe, sportlich aktiv zu sein – ganz abgesehen vom Gewinn an Lebensqualität, den Sport in der Regel mit sich bringt. Alle oben genannten Angebote gelten daher auch für Typ-1-Diabetiker. Für ambitionierte Sportler bietet die Internationale Vereinigung diabetischer Sportler (IDAA) e.V. praktisch für jede Sportart Anleitungen und Erfahrungsaustausch von Aktiven für Aktive (www.idaa.de).

Blick auf die Risiken Bei aller Sinnhaftigkeit der Bewegungstherapie darf der Blick auf mögliche Risiken nicht vergessen werden. Mit zunehmender Dauer des Diabetes ist mit mikro- und makrovaskulären Folgeerkrankungen zu rechnen, die bei der Auswahl des Trainingskonzepts und der auszuwählenden Sportart zu berücksichtigen sind. Das Ergebnis der sportmedizini­schen Untersuchung sollte auch Grundlage für Empfehlungen der zu wählenden Sportart sein (Tab. 3). Die (sport)medizinische Diagnostik soll zum einen bestehende Risiken einer sportlichen Aktivität erkennen helfen, zum anderen ist sie Grundlage zur optimalen Umsetzung von Sport und Bewegungstherapie [49–75]. Bewährt haben sich die Fragenbögen und etablierten Untersuchungsvorschläge der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (www.dgsp.de/sportaerztliche-untersuchung.php). Bei Menschen mit Diabetes sind darüber hinaus spezifische Probleme zu berücksichtigen. Neben Kenntnissen zur aktuellen Blutzuckereinstellung müssen einerseits eventuell eingetretene Folgeerkrankungen, insbesondere kardiovaskuläre Probleme, Retinopathie und diabetisches Fußsyndrom, identifiziert werden, andererseits mögliche Komplikationen durch die laufende Therapie, insbesondere ein mögliches Hypoglykämierisiko erfasst werden. Weitere Informationen hierzu finden sich in der evidenzbasierten Leitlinie der DDG „Körperliche Aktivität und Diabetes mellitus“. Eine Übersicht über sinnvolle medizinische Vorsorgeuntersuchungen und an das Krankheitsbild angepasste Bewegungsempfehlungen enthalten die Tabellen 3 und 4.

Ausblick Die Bilanz möglicher Bewegungseffekte ist mehr als beeindruckend und kann kaum besser zusammengefasst werden als in den Worten von W. Hollmann: „Gäbe es ein Medikament auf der Welt, das so viele positive Wirkungen erzielte bei gleichzeitig so wenig Nebenwirkungen, so wäre jeder Arzt gehalten, es permanent zu verordnen“. Bewegungsangebote reichen von strukturierten Schulungsmodulen bis hin zu in den Alltag hinein be-

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gleitenden Bewegungsprogrammen. Das entscheidende Bindeglied bleibt das Arzt-Patienten-Gespräch. Hier müssen Ziele, Veränderungsanstrengungen (einschließlich möglicher Veränderungsbarrieren) und erreichte Ergebnisse besprochen, rückgemeldet und verstärkt werden. Zukünftige Anstrengungen sollten sich mehr denn je darauf konzentrieren, den Stellenwert der Bewegungstherapie weiter zu stärken – im Bewusstsein der Therapeuten und Ärzte ebenso, wie im Bewusstsein der betroffenen Menschen. Auf dem ersten interdisziplinären Symposium „Dia­ betes und Bewegung“ am 25. Februar 2012 an der Bergischen Universität Wuppertal haben Repräsentanten der DDG, des VDBD, der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), des Landessportbunds NRW, der Sportmedizin und Sportwissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal, der Barmer Ersatzkasse und einer Fitnessstudiokette das gemeinsame Ziel formuliert, Bewegungstherapie Patienten mit Diabetes in größerem Umfang zugänglich zu machen. Ein solches Vorgehen, das die Grenzen der jeweiligen Arbeitsbereiche überwindet und gemeinsame Konzepte ins Auge fasst, ist dringend erforderlich, wenn die Bewegungstherapie des Diabetes mellitus den ihr gebührenden Stellenwert bekommen soll. Literatur unter www.springermedizin.de/info-diabetologie

Dr. med. Peter Zimmer, Dr. oec. Peter Borchert AG Diabetes und Sport der DDG, Okenstr. 290c, D-77652 Offenburg, E-Mail: Dr. P. Zimmer@t-online.de

Dr. med. Wolf-Rüdiger Klare HBH-Klinikum Radolfzell

Dr. med. Martin Kornmann

Diabetologische Schwerpunktpraxis Schifferstadt

Erklärung zu Interessenkonflikten Die Autoren erklären, dass sie sich bei der Erstellung des Beitrages von keinen wirtschaftlichen Interessen leiten ließen. Sie geben an, dass als potenzielle Inte­ ressenkonflikte angesehen werden könnten: Dr. Peter Zimmer: Vortragstätigkeit für das Unternehmen Lilly. Dr. Rüdiger Klare: keine. Dr. Martin Kornmann: keine. Dr. Peter Borchert: keine Der Verlag erklärt, dass die inhaltliche Qualität des Beitrags von zwei unabhängigen Gutachtern geprüft wurde. Werbung in dieser Zeitschriftenausgabe hat keinen Bezug zur CME-Fortbildung. Der Verlag garan­ tiert, dass die CME-Fortbildung sowie die CME-Fragen frei sind von werblichen Aussagen und keinerlei Pro­ duktempfehlungen enthalten. Dies gilt insbesondere für Präparate, die zur Therapie des dargestellten Krank­ heitsbildes geeignet sind.

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