KOMMENTAR
Liebe Leserinnen und Leser, eine verrückte Welt. Gerade haben wir uns etwas entspannt vom Corona-Stress, voll Hoffnung, dass die Pandemie von der lebensbedrohenden Seuche zur grippeähnlichen Plage mutiert ist, da kommt schon die nächste Katastrophe: Der Krieg in der Ukraine. In vielen von uns sind archaische Ängste wieder erwacht. Bilder, die wir (fast) nur aus Archiven kannten , sind plötzlich erschreckende Realität: Zerstörte und qualmende Häuser, verzweifelte Menschen auf der Flucht oder nach der Suche ihrer Siebensachen in den Trümmern ihres zerbombten Hauses, kilometerlange Panzerschlangen und Artilleriegeschosse. Nachrichten über Verluste von Menschenleben und Millionen von Menschen auf der Flucht. Und das mitten in Europa. In diesen Tagen (Ende März, n.d.r.) sind wir wohl alle von diesem unsinnigen und brutalen Krieg zutiefst betroffen. Deshalb ein Gedanke der Solidarität an alle betroffenen Kinder, Frauen und Männer. Corona hat unser Leben in den vergangenen zwei Jahren beherrscht und verändert. Wir waren eingeschränkt, isoliert, von Gemeinschaft ausgeschlossen, von Angst beherrscht. Die Pandemie hat viele Opfer gefordert, auch in unserer unmit-
telbaren Nähe. Sie hat Gräben aufgerissen und jeden von uns vor seine Verantwortung für sich selbst und die Gesellschaft gestellt. Was die Pandemie alles bewirkt hat, kann heute noch nicht abgeschätzt werden. Auch in dem Bereich, der uns in diesem Rahmen besonders interessiert: Untersuchungen, Kontrollen, Eingriffe wurden verschoben. Auch wenn die lebenswichtigen Abteilungen der Krankenhäuser ihren Betrieb mit allen notwendigen Sicherheitsmaßnahmen dank des selbstlosen Einsatzes des Personals aufrecht erhalten haben, haben sich viele Menschen nicht getraut, haben Termine verstreichen lassen, haben Vorsorge verschoben, haben Warnsignale nicht wahrgenommen, nicht wahrnehmen wollen. Viele Diagnosen wurden nicht gestellt. Nicht früh genug gestellt. Das Ausmaß werden wir erst in ein paar Jahren verstehen können. Zahlen über einen Rückgang der Fälle sind in diesem Zusammenhang nicht positiv zu werten, sondern geben Anlass zur Sorge. Bei der jährlichen Pressekonferenz der SKH am Weltkrebstag war auch dies ein Thema. Das erste Halbjahr 2022 steht im Zeichen des Abschieds und des Neubeginns. Die Bezirke haben ihre Vorstände gewählt.
Einige sind nicht mehr angetreten, neue Gesichter sind dazu gestoßen. Nach der Landesversammlung am 2. April werden die Bezirksvorstände eine/n neue/n LandespräsidentIn wählen. Ida Schacher gebührt unser aller Dank. Sie hat die Krebshilfe in den vergangenen acht Jahren mit viel Herz, Kompetenz und Würde geleitet und vertreten. - Über seinen Schreibtisch sind alle Gewebsproben des Landes gelaufen. Der Mann der Zahlen und Statistiken. Teilnahme am Screening, Fallzahlen, die Situation im Land im Vergleich, Dr. Guido Mazzoleni, Primar der Abteilung für anatomische Pathologie und Histologie geht am 1. Juli in Pension. In den Bezirken ist die Gemeinschaft wieder zu neuem Leben erwacht. Sichtbares Zeichen, dass die Normalität zurückkehrt, sind auch sie: Die Stände mit roten Rosen und bunten Primeln. Der Rosenverkauf und die Primelaktion der SVP-Frauen konnten dieses Jahr wieder durchgeführt werden. Lassen Sie uns alle die Hoffnung nicht verlieren Nicole Dominique Steiner
Keine telefonischen Spendenanrufe Des Öfteren wird uns mitgeteilt, dass Menschen per Telefon kontaktiert werden, um eine Spende für Krebspatienten zu erbitten. Wir weisen darauf hin, dass diese Aufrufe nicht von der Südtiroler Krebshilfe getätigt werden!
Die Südtiroler Krebshilfe nimmt ausschließlich freiwillige Spenden per Banküberweisung an, sie unternimmt weder Telefonaktionen noch geht sie von Tür zu Tür, um Spenden zu sammeln. Unsere SpenderInnen schenken uns nicht nur ihr Geld, sondern auch ihr Vertrauen. Ihren Erwartungen wollen wir gerecht werden und halten daher strenge ethische Grundsätze für die Verwendung der Spendengelder ein. Die Südtiroler Krebshilfe
verfügt über das Gütesiegel „Sicher Spenden“. Dieses garantiert, dass alle Spenden dort ankommen, wo sie gebraucht werden, und nicht in einen unkontrollierten Verwaltungsaufwand fließen.
0117
APRIL 2022 | NR. 1
19