Augenblick, bitte!

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AUGENBLICK, BITTE

MyopieManagement

Kinderaugen brauchen besondere Aufmerksamkeit. Schon die Kleinsten sollten zur Vorsorge gehen, denn Kurzsichtigkeit ist auf dem Vormarsch.

Blind bergsteigen? Andy Holzer inspiriert mit seiner Geschichte.

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Endlich Frühling! So finden Sie die passende Sonnenbrille.

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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET
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VERANTWORTLICH FÜR DEN

IN

Carolin Babel

Denken Sie an sich und Ihre Lieben.

Gehen Sie zur Vorsorge und nutzen Sie die Möglichkeiten, die uns die Augenheilkunde bietet.

IN DIESER AUSGABE

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Seltene Netzhauterkrankungen Katrin und ihr Sohn Lucas sprechen über die Diagnose LHON

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AMD und DMÖ

Die frühzeitige Behandlung der Volkskrankheiten ist entscheidend.

Alle mit gekennzeichneten Artikel sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet-Redaktion.

facebook.com/MediaplanetStories

AUSGABE Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Brillenglasmanufaktur Eugen Stratemeyer GmbH & Co. KG entstanden.

Gut sehen und aussehen –ein Leben lang

Unsere Augen liefern circa 90 Prozent aller Sinneseindrücke. Sie bringen uns die Welt scharf, bunt, räumlich und sogar im Dunkeln nahe. Eine gewaltige Leistung. Kein Wunder, dass drei Viertel aller Deutschen lieber auf zehn Lebensjahre verzichten würden als auf ihr Augenlicht.

Doch nichts ist so beständig wie die Veränderung. Das gilt auch für unsere Augen. Lässt die Sehleistung nach oder werden Sehdefizite nicht rechtzeitig erkannt, kann das gefährliche Konsequenzen haben. Fatal dabei: Das Sehen verschlechtert sich oft schleichend und unbemerkt. Hier kann aber ein einfacher Sehtest Gewissheit geben. Und diese Routine sollte bereits sehr früh beginnen.

Kinder und Jugendliche wachsen heute in digitalen Sehwelten auf. Mit Folgen: Der kurze Abstand zum Monitor und das fehlende natürliche Licht sind wesentliche Faktoren für die Ausprägung einer Kurzsichtigkeit. Erste Studien zeigen außerdem, dass der Lockdown und monatelanges Homeschooling eine Kurzsichtigkeitswelle bei Kindern zur Folge haben könnten. Schulkinder sollten daher jedes Jahr zum Sehtest. Denn je früher die Fehlsichtigkeit einsetzt und je stärker sie ausfällt, desto häufiger drohen schwere Augenerkrankungen. Die gute Nachricht: Neue Hightech-Brillengläser und -Kontaktlinsen können mittlerweile nicht nur Sehdefizite korrigieren. Sie bremsen nachweislich auch ein weiteres Ansteigen der Kurzsichtigkeit.

kann im Straßenverkehr, im Beruf oder beim Sport zu einem echten Handicap werden. Dabei sind die Korrektionsmöglichkeiten für Fehlsichtigkeit heute so gut wie nie. Für jedes Alter, jeden Geschmack, sogar jede individuelle Lebenssituation hält die optische Industrie Lösungen bereit. Getreu dem Motto „Jedem Brillenträger sein individuelles Glas“ machen komplexe Fertigungsprozesse und ausgefeilte Technologien die Brille zu einer immer perfekteren und komfortableren Sehhilfe. Wer sich für eine individualisierte Gleitsichtbrille oder eine Bildschirmbrille entscheidet, trägt quasi Hightech auf der Nase – Technik, die ästhetisch überzeugt und das tägliche Leben wesentlich erleichtert.

Wer sein natürliches Aussehen trotz Sehschwäche beibehalten möchte, hat die Möglichkeit, sich Kontaktlinsen individuell anpassen zu lassen. Mithilfe moderner Technik können die kleinen Helfer anhand der jeweiligen Augeneigenschaften ausgewählt oder als Unikate angefertigt werden. Spezielle Materialien und Oberflächenbeschaffungen haben dazu geführt, dass Unverträglichkeiten nur noch in seltenen Fällen auftreten. Auch die refraktive Chirurgie kann eine Lösung sein, um die Sehkraft wieder herzustellen, allerdings kommt eine Augenoperation nicht für jeden infrage.

Ob Klein oder Groß: Unsere Augen verändern sich stetig. Deshalb sollte der regelmäßige Besuch beim Augenoptiker zur Routine werden. Es wäre doch schade, wenn die vielen gut aussehenden Menschen allen Alters nur schemenhaft wahrzunehmen wären. Please recycle

Menschen für gutes Aussehen zu begeistern, ist vergleichsweise einfach. Gerade wenn die 45 überschritten wurde, greift der ein oder andere zu Cremes und Fillern, freundet sich mit Fitnessstudio und Laufschuhen an. Beim Thema Sehen ist dagegen mehr Überzeugungsarbeit gefragt. Viele sind zu lange mit unzureichender Sehkraft unterwegs. Was im besten Fall „nur“ lästig ist,

Brillenglas: Auf die Individualität kommt’s an

Nur ein geringer Anteil der in Deutschland verkauften Brillengläser wird auch im Land hergestellt. Die Brillenglasmanufaktur Stratemeyer aus Bochum hält an Made in Germany fest. Warum?

Qualitätsbrillengläser sind keine Massenproduktion. Jede Brille ist ein Einzelstück, mit den individuellen Sehparametern auftragsbezogen angefertigt. Unsere exklusive Zusammenarbeit mit dem traditionellen Augenoptikfachgeschäft ermöglicht es uns, die Brillenglasqualität herzustellen, mit der wir für Brillenträger die optimale Sehleistung erzielen, denn das ist Lebensqualität. Wir fertigen mit Fachkräften, neuester Technologie, höchstem Qualitätsanspruch und dank Made in Germany mit schnellen Lieferzeiten, ohne tägliche Luftpostlieferungen aus Fernost. Wir legen größten Wert auf Nachhaltigkeit.

Individuelle Sehanforderungen sind wohl wichtig für gutes Sehen? Auf jeden Fall! Ein Beispiel: Um mit einer Lupe gut zu sehen, verändert man die Entfernung zwischen Auge und Objekt. Dabei gibt es auch Randunschärfen sowie unterschiedliche Sehfelder. So, nur viel komplexer, ist das optische System „Auge/Brille“. Weitere Einflüsse, wie individuelle Maße, die Sehstärke in Ferne und Nähe, die Brillenfassung sowie spezielle Anforderungen, zum Beispiel am Bildschirm oder beim Autofahren, sind mit einzubeziehen. Sie werden für die Herstellung eines optimal abbildenden Brillenglases benötigt, dieses gibt es nicht „von der Stange“.

Worauf muss man achten, um eine gute Brille zu erhalten?

Auf eine professionelle Beratung. Ihr Augenoptiker nimmt sich Zeit und fragt Sie zusätzlich zur Sehstärkenbestimmung nach Ihren Anforderungen in Beruf und Freizeit. Anhand dieser wird das passende Brillenglas ausgewählt, denn hier gibt es Unterschiede, beispielsweise bei den Sehbereichen. Sinnvolle Beschichtungen, wie eine stark reflexmindernde Entspiegelung, ein UV-Schutz, eine Reinigungsschicht sowie eine Hartschicht, die vor Kratzern schützen soll, ergänzen die Auswahl. Es gibt viele gute Allround-Gläser. Für spezielle Anforderungen, wie ein Bildschirmarbeitsplatz oder für den Sport, ist jedoch zu einer hierfür optimierten „Zweitbrille“ zu raten.

Woran erkenne ich ein gutes Glas?

Sie merken nicht, dass Sie Gläser vor den Augen haben. Sie sehen natürlich und brillant. Gleitsichtträger haben zudem in der Regel eine schnelle spontane Akzeptanz in allen Alltagssituationen.

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 2 AUGENBLICK, BITTE
Project Manager: Carolin Babel Business Development Manager: Sarra Gläsing Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço (Managing Director), Franziska Manske (Head of Editorial & Production), Henriette Schröder (Sales Director)
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Kerstin Kruschinski Stellvertretende Geschäftsführerin Kuratorium Gutes Sehen e. V. Text Kerstin Kruschinski
Braig Leiterin
INHALT
DIESER
Ulrike
Produktmanagement Brillenglasmanufaktur Stratemeyer
Text Ulrike Braig
Weitere Informationen: stratemeyer.com

Optiker, Optometrist, Orthoptist, Augenarzt

Berufsbilder der Augenheilkunde unter der Lupe.

Augenoptiker*in

Verordnete Sehhilfen herstellen und anpassen, das sind die Haupttätigkeiten eines Optikers. Zudem führt er Sehtests durch, um herauszufinden, wie die Sehhilfen beschaffen sein müssen, um Fehlsichtigkeiten zuverlässig zu korrigieren. Die Tätigkeiten eines Augenoptikers sind vielfältig und umfassen sowohl handwerkliches Können als auch Kundenberatung und – bei selbstständigen Augenoptikern – Marketingmaßnahmen.

Optometrist*in

Die Kompetenzen eines Optometristen gehen über die Kompetenzen eines Augenoptikers hinaus. Wie ein Augenoptiker kann er Sehhilfen anpassen und abgeben und die dafür notwendigen Messungen durchführen. Diese Messungen sind komplex und ermitteln die exakten Werte, die zur Korrektur der Sehschwäche gebraucht werden. Zusätzlich kann ein Optometrist aber auch Augenkrankheiten erkennen sowie Patienten vor und nach Augenoperationen betreuen. Die Berufsbezeichnung Optometrist ist in Deutschland nicht geschützt. Trotzdem besitzen Optometristen in der Regel eine Hochschulausbildung mit einem Abschluss, der im Bereich des Bachelors oder des Masters of Science liegt. Ähnlich wie ein Augenarzt kann ein Optometrist zusätzlich einen Doktorgrad erwerben.

Orthoptist*in

Orthoptisten diagnostizieren mit ihren spezielle Kenntnissen Störungen des ein- und beidäugigen Sehens (Orth- und Pleoptik), vor allem Schielen und einseitige Schwachsichtigkeiten (Amblyopie), sowie Augenbewegungsstörungen (Motorik) und Schwierigkeiten der visuellen Verarbeitung (Sensorik). Sie versorgen Patienten aller Altersgruppen. Bei Kindern im Säuglings- und Kleinkindalter überwiegen die präventiven Untersuchungen. Für die Schulkinder steht heutzutage die Früherkennung und Diagnostik von visuell bedingten Entwicklungs- und Lernauffälligkeiten im Vordergrund.

INTERLOOK – AugenoptikFachmesse im Herzen von NRW

Die wachsenden Anforderungen an das Sehen lassen auch die Zahl der Jugendlichen und Erwachsenen mit Sehbeschwerden ansteigen, die zunächst manchmal gar nicht dem Sehen zugeordnet werden. Beispiele hierfür sind Beschwerden bei der Bildschirmarbeit, Seh-Wahrnehmungsstörungen, Lese-Rechtschreib-Schwächen oder Legasthenie.

Neben diesen primär klassischen Aufgabengebieten sind Orthoptisten auch in der Diagnostik und Therapie der visuellen Rehabilitation von Patienten mit zerebralen Sehstörungen nach angeborenen oder erworbenen Hirnschädigungen und von sehbehinderten Patienten tätig.

Augenarzt/Augenärztin

Ein Augenarzt ist studierter Mediziner, mit einer zusätzlichen entsprechenden Facharztausbildung. Das Hauptaufgabenfeld eines Augenarztes ist die (Früh-) Erkennung und Behandlung von Augenkrankheiten sowie allen Augenleiden bei Allgemeinerkrankungen, die mit Sehstörungen einhergehen. Die Verordnung einer guten Sehhilfe, Brille oder Kontaktlinse und die Behandlung von Fehlsichtigkeiten gehören zum Alltag. Operationen sind ebenfalls ein großer Bereich, sowohl funktional als auch kosmetisch. Eine Domäne der Augenchirurgie ist auch die operative Behandlung von Netzhauterkrankungen. Augenärzte führen ferner auch Augenlaser-Operationen zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit durch. Die häufigste Augenoperation, die in Deutschland durchgeführt wird, ist die Entfernung des grauen Stars. Eine besonders wichtige Zusammenarbeit mit Ärzten anderer Fachrichtungen wie Internisten, Kardiologen und Diabetologen prädestiniert ihn als wichtige Anlaufstelle bei der Beratung und Behandlung von sogenannten Systemerkrankungen wie zum Beispiel der Zuckerkrankheit und dem Bluthochdruck.

Die INTERLOOK in der Messe Dortmund ist der Treffpunkt für den Optiker-Fach- und -Einzelhandel in NRW. Dank ihrer Größe bietet sie einen kompakten Überblick über die wichtigsten Trends, Ideen und Innovationen rund um die Augenoptik. Fachbesucher können die neuesten Brillenkollektionen und Accessoires ordern und sich zudem schnell und einfach über Produktinnovationen und Modetrends der Branche austauschen. Auch aktuelle Entwicklungen und Angebote von optischen Diagnostikgeräten sowie Anregungen und Ideen zur Kundenbindung und dem Einzelhandelsmarketing sind wesentliche Kernbereiche der INTERLOOK. Weitere

Highlights: eine informative Stage mit Experten der Branche sowie eine Sonderschau mit aktuellen und trendigen Top-Modellen.

Termin: 3. und 4. September 2022

Newsletter und weitere Infos: interlook-messe.de/newsletter

Branchen-News und Aussteller-Insights: digital.interlook-messe.de

DOC 2022 – 34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

Renommierte Experten präsentieren Innovationen und diskutieren die Goldstandards der Augenchirurgie mit dem Auditorium. Im Mittelpunkt steht die DOC Video Live Surgery 3D, die detaillierte Einblicke in moderne OP-Techniken ermöglicht. Kurse und Wetlabs sorgen für eine umfassende praktische Weiterbildung, OP-Kurse und Master-Class-Kurse decken wichtige Teilbereiche ab. Für das medizinische Fachpersonal in Praxis, OP und Klinik werden Hauptvorträge, Kurse und Seminare angeboten, die eine praxisnahe Fort- und Weiterbildung ermöglichen.

Termin: 23.–25. Juni 2022

Wo: NürnbergConvention Center doc-nuernberg.de

Alternativen zur Brille

Interessieren Sie sich für neuartige Linsen und Laserbehandlungen als Alternative zur Brille?

Das Zentrum für Augenheilkunde des Evangelischen Klinikum Niederrhein korrigiert alle Brillenwerte mit Hilfe moderner Linsen- und Lasertechnologien. Unser besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den gewebeschonenden Verfahren. Darüber hinaus bieten wir Ihnen das gesamte Spektrum der Augenheilkunde im vorderen und hinteren Augenabschnitt mit modernsten Verfahren an.

3 Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 3
ANZEIGE Zentrum für Augenheilkunde des EK
Fahrner Str. 133 · 47169 · Duisburg · Tel.: (0203) 508-1711 · augenklinik@evkln.de augenklinik-duisburg.de Dr. Mark Tomalla
Mark Tomalla
Messetipps
Niederrhein
Dr.
Text Benjamin Pank

Fehlsichtigkeit bei Kindern

Eine Fehlsichtigkeit (Bre chungsfehler des Auges) liegt vor, wenn die Brech kraft des Auges (Hornhaut und Linse) und die Augen länge nicht aufeinander abgestimmt sind oder eine ungleichmäßi ge Wölbung der Hornhaut besteht. Fehl sichtigkeiten werden im Kindesalter in der Regel durch Brillen ausgeglichen.

Ist die Augenlänge zu kurz oder die Brechkraft der optischen Medien zu schwach, resultiert eine Weitsichtigkeit (Hyperopie). Die eintretenden Lichtstrahlen werden folglich nicht auf der Netzhaut, sondern erst hinter dieser gebündelt, so können Gegenstände in der Nähe nicht scharf erkannt werden. Da Kinder in der Regel eine sehr gute Akkommodationsfähigkeit (Anpassungsfähigkeit der Linse) besitzen, kann eine Weitsichtigkeit oft kompensiert werden und damit auch lange unerkannt bleiben. Eine Kurzsichtigkeit (Myopie) entsteht, wenn der Augapfel zu lang oder die Brechkraft der optischen Medien zu stark ist. Die eintretenden Lichtstrahlen werden bereits vor der Netzhaut gebündelt, sodass ein verschwommenes Sehen in der Ferne resultiert.

verminderte Sehschärfe im Alltag oftmals nicht bemerken und die Kinder halten ihr Sehvermögen für „normal“. In den ersten Lebensjahren bis zum Schulalter reift die Sehschärfe. Wenn in dieser Zeit kein scharfes Bild auf der Netzhaut gewährleistet wird, kann sich eine irreversible Sehschwäche ausbilden, die Einfluss auf die gesamte Entwicklung des Kindes und auch auf das Schul- und Berufsleben haben kann.

wird eine rasche Abklärung bei einem Augenarzt mit Orthoptisten angeraten.

Leider werden sowohl ein- als auch beidseitige Fehlsichtigkeiten im Kindesalter häufig nicht erkannt.

Eine Hornhautverkrümmung (Stabsichtigkeit, Astigmatismus) kann zusammen mit einer Weit- oder Kurzsichtigkeit, aber auch als eigenständige Fehlsichtigkeit auftreten. Aufgrund ungleichmäßiger Wölbung der Hornhaut werden die Lichtstrahlen unterschiedlich gebrochen, sodass auf der Netzhaut ein verzerrtes Bild entsteht.

Leider werden sowohl ein- als auch beidseitige Fehlsichtigkeiten im Kindesalter häufig nicht erkannt. Eltern können die

Der Berufsverband Orthoptik e. V. erklärt, dass eine qualitativ hochwertige Abbildung in beiden Augen auch für ein gutes gemeinsames Sehen beider Augen erforderlich ist. Insbesondere einseitige Brechungsfehler werden meist nicht bemerkt, da sie ohne Anzeichen einer Sehschwäche auftreten. Daher wird für alle Kinder eine augenärztliche und orthoptische Untersuchung spätestens nach dem zweiten Geburtstag dringend empfohlen.

Einen wertvollen Beitrag zur Früherkennung von Fehlsichtigkeiten bieten die im Rahmen der gesetzlichen Vorsorge eingeführten Untersuchungen beim Kinderarzt. Sollte bei diesem Screening auch nur ein geringer Verdacht auf eine Sehschwäche bestehen oder werden unabhängig davon „Alarmzeichen“ beobachtet,

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der CooperVision GmbH entstanden.

Der Berufsverband Orthoptik e. V. rät Eltern, dringend auf „Alarmsignale“ zu achten, die Hinweise auf eine beeinträchtigte Sehleistung sein könnten: Bei familiärer Vorbelastung, zeitweiligem Schielen über den sechsten Lebensmonat hinaus, Schiefhaltung des Kopfes oder Augenzittern sollte eine frühzeitige Untersuchung bis zum zwölftem Lebensmonat erfolgen. Späteres Augenreiben, vermehrtes Blinzeln, Zwinkern oder Zukneifen der Augen, Stolpern sowie das Auftreten von Kopfschmerzen sollten zeitnah durch eine augenärztliche und orthoptische Untersuchung abgeklärt werden.

Bei regelrechter kindlicher Sehentwicklung beider Augen sollte auch eine etwaige entstehende „Schulmyopie“ (Auftreten einer Kurzsichtigkeit im Schulalter) nicht übersehen werden. Das Freizeit- und Arbeitsverhalten der Kinder hat nach aktuellen Studien einen gravierenden Einfluss auf die globale Zunahme von höheren Kurzsichtigkeiten.

„Eltern sind überrascht, wenn sie hören, dass jeden Tag zwei Stunden Aufenthalt im Freien bei Tageslicht,

Myopie Management bei Kindern

ein ausreichender Naharbeitsabstand und Naharbeitspausen eine Myopieentwicklung teilweise verhindern können“, berichtet Elke van Alen (Orthoptistin) aus ihrer Praxis.

Sie führt weiter aus, dass Eltern bei familiärer Vorbelastung mit Kurzsichtigkeit besonders aufmerksam sein sollten, gerade in den Wachstumsphasen, zum Schulwechsel mit zehn bis zwölf Jahren und in der Pubertät. Ihre Erfahrung ist: „Eltern sind erstaunt, wenn wir im Rahmen der Aufklärung zur Myopieprävention darüber informieren, dass wir heute in vielen Fällen auch über verschiedene Methoden in der Lage sind, eine ansteigende Kurzsichtigkeit abbremsen zu können. Insbesondere da dies mittlerweile auch mit Augentropfen oder speziellen Brillengläsern und Kontaktlinsen möglich ist.“

Eine frühzeitige Aufklärung zu präventiven Maßnahmen bieten viele Augenärzte und der Berufsverband Orthoptik Deutschland e. V. (BOD). Auf der Website des Berufsverbandes (www.orthoptik. de) ist eine Liste aller augenärztlichen Praxen mit orthoptischer Einrichtung aufgeführt. So finden Sie den Weg zu Ihren Spezialisten in Ihrer Nähe.

Text Petra Kampmann

Wie sich kindliche Kurzsichtigkeit wirksam mit Einmalkontaktlinsen verlangsamen lässt.

Kastellaun

Durch die zunehmende Beschäftigung mit digitalen Medien leiden immer mehr Grundschulkinder und Teenager an Kurzsichtigkeit, der Myopie. Die hohe Fallquote ist durch die Corona-Lockdowns noch einmal um das 1,4- bis Dreifache gestiegen.1 Grund für alle Eltern, aufzuhorchen. Denn unbehandelt schreitet die Kurzsichtigkeit voran und kann Lernerfolge, die soziale Integration und damit die Entwicklung des Kindes empfindlich beeinträchtigen und spätere Augenerkrankungen begünstigen.

Doppelter Erfolg mit einem Schritt Viele Eltern sorgen sich um die Augengesundheit Ihrer Kinder, wissen dabei jedoch nicht, dass es neben korrigierenden Sehhilfen wie Brillen und Kontaktlinsen auch Möglichkeiten gibt, das Fortschreiten der Myopie wirksam zu verlangsamen. Myopie Management heißt die Lösung, die

ganz ohne dicke Brillengläser und Aktivitätseinschränkungen zum Erfolg führt und gleichzeitig zwei Ziele verfolgt.

„Durch Myopie Management mit ,MiSight® 1 day‘ Einmalkontaktlinsen und ihrer ActivControl® Technologie wird nicht nur die vorliegende Kurzsichtigkeit korrigiert, sondern gleichzeitig auch ihr Fortschreiten um durchschnittlich 59 Prozent2 verringert.“

Beste Zukunftsaussichten mit MiSight® 1 day! Neueste Ergebnisse einer siebenjährigen Langzeitstudie zeigen, dass auch ein Jahr nach Beendigung des Myopie Managements der Effekt bestehen bleibt. Die erzielten Erfolge sowohl für das durchschnittliche axiale Längenwachstum des Auges als auch die Hemmung der Myopie bleiben bestehen. Ein sogenannter Rebound-Effekt, wie er bei anderen Versorgungen auftrat, bleibt aus.3,4

„Mit MiSight Einmalkontaktlinsen haben wir nicht nur die ideale Lösung für das Myopie Management, sie bietet gegenüber einer Brille den Kindern gleichzeitig auch mehr Lebensqualität durch die absolute Freiheit und fördert deren Selbstwertgefühl durch die „unsichtbare“ Korrektur“, so Hans-Peter Platten, Augenoptiker und Augenoptikermeister, Kastellaun.

Und ab an die frische Luft!

Schon kleine Dinge im kindlichen Tagesablauf können darüber hinaus zur Augengesundheit beitragen. Besonders ratsam ist ein täglicher Aufenthalt im Freien von mindestens 80 bis 120 Minuten. Das Tageslicht wirkt sich verlangsamend auf das Augenlängenwachstum aus und hemmt so die Entwicklung der Kurzsichtigkeit.5

Weitere Informationen: coopervision.de/misight-1-day

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 4 AUGENBLICK, BITTE
FOTO: OES/SHUTTERSTOCK
Hans-Peter Platten Augenoptiker und Augenoptikermeister
Weitere Informationen:
orthoptik.de
Text Anna Stock ,MiSight® 1 day‘Einmalkontaktlinsen sind erhältlich im augenoptischen Fachhandel. [1]Wang J et al. Progression of Myopia in School-Aged Children After Covid-19 Home Confinement. [2] Im Vergleich zu einer Einmallinse über einen Zeitraum von drei Jahren. [3] et al. Myopia Progression on Cessation of DualFocus Contact Lens Wear: MiSight 1 day 7-Year Findings. Optom Vis Sci 2021;98:E-abstract 210049 [4] Hammond D, Arumugam B, et al. Myopia Control Treatment Gains are Retained after Termination of Dual-focus Contact Lens Wear with No Evidence of a Rebound Effect. Optom Vis Sci 2021;98:E-abstract 215130 [5] WHO. The impact of increasing prevalence of myopia and high myopia. A Report of the Joint World Health Organisation (2015). Available at: ww.who.int/blindness/causes/MyopiaReportforWeb.pdf. Accessed August 2020.

Augenärzte, Optometristen, Eltern und ein Ziel: Kurzsichtigkeit frühzeitig erkennen und nach Möglichkeit einen Anstieg dieser stoppen

Kinder beklagen sich in der Regel nicht über schlechtes Sehen, da sie nicht bewusst bemerken, dass sie die Umwelt anders wahrnehmen. Für sie ist das der normale Seheindruck. Sie können ihre Sehschwäche sehr gut kompensieren. Deshalb sind Beeinträchtigungen des Sehens für Eltern und Erziehende oft nur schwer zu erkennen, vor allem da Probleme nicht immer direkt mit dem Sehen in Verbindung gebracht werden. Ein beeinträchtigtes Sehen kann unter anderem zu Unruhe und Konzentrationsschwäche bei Nahtätigkeiten, wie malen, puzzeln und lesen, führen. Die Konzentration über einen altersentsprechenden Zeitraum aufrechtzuerhalten, fällt dem Kind schwer. Buchstaben und Zahlen werden verdreht und/ oder nicht gerade in die Zeile geschrieben. Das Ausschneiden mit einer Schere ist schwierig. Aber auch schon vor der Schulzeit gibt es gewisse Verhaltensweisen, die als Hinweise auf Sehprobleme gedeutet werden können: Ein Kind läuft etwa oft gegen Ecken und stößt sich an Kanten, stolpert gar viel oder greift häufiger mal vorbei. Möglicherweise verhält sich ein Kind außerordentlich schüchtern, reagiert eher auf Zuruf und läuft nicht gern herum. Am Tisch sitzend ist der „Zappelphilipp“ unentspannt und gar gelangweilt, weil er schlicht nichts zu gucken hat. All das können Anzeichen für eine gestörte visuelle Wahrnehmung sein, bei denen eine Untersuchung des Sehvermögens durch einen Spezialisten ratsam ist.

Bei vorliegender Kurzsichtigkeit (Myopie) kann das Kind nur in kurzer Entfernung gut sehen. Weiter entfernte Gegenstände oder Gesichter sind unscharf zu erkennen. Dies birgt Gefahren und hat Auswirkungen auf

den (Schul-)Alltag eines Kindes. Es benötigt zum guten Sehen eine Korrektion der Fehlsichtigkeit. Myopie und ihr rascher Anstieg können genetisch veranlagt sein. Aber auch die Seherfahrungen des Kindes, Hobbys, viel Nahtätigkeit und nur wenig Aufenthalt im Freien haben Auswirkungen auf die durchschnittlich schnellere Zunahme der Augenlänge und damit auf die Höhe der Myopie. Um die möglichen Folgen einer hohen Myopie rechtzeitig und bestmöglich zu verhindern, muss eine funktionierende und vielversprechende Vorsorge bereits im Kindesalter beginnen. Eine hohe Myopie kann im späteren Erwachsenenalter von schweren Augenerkrankungen begleitet sein oder zu solchen führen. In vielen Fällen werden bisher Brillen mit Standardgläsern und Einstärken-Kontaktlinsen verordnet. Jedoch korrigieren diese die Myopie nur, damit das Kind in der Ferne wieder scharf sehen kann. Sie führen nicht zum Stopp eines beschleunigten Augenlängenwachstums und halten die optischen Werte des Kindes nicht konstant.

Ein neuer Augenblick für Kinderaugen: Kurzsichtigkeit nicht nur korrigieren, sondern auch dessen Fortschreiten vermindern – mit MiYOSMART

Text

Fortschreitende Kurzsichtigkeit – mehr als nur dickere Brillengläser

Eine immer weiter fortschreitende Kurzsichtigkeit bringt nicht nur immer dickere Brillengläser mit sich, sondern erhöht auch das Risiko für verschiedene Augenerkrankungen im Erwachsenenalter, die dann zu irreversiblen Sehbeeinträchtigungen führen können. Da die Kurzsichtigkeit häufig im Schulalter beginnt, sollte möglichst früh begonnen werden, die Kurzsichtigkeit unter Kontrolle zu bekommen. Ein wichtiger Faktor dafür ist die Zusammenarbeit von verschiedenen Fachdisziplinen wie der Kinderheilkunde, Augenheilkunde, Augenoptik und Orthoptik.

Bisher wurden bei Kindern mit einer Kurzsichtigkeit normale Einstärken-Brillengläser verwendet, die zwar die Kurzsichtigkeit korrigieren, jedoch wird heutzutage angenommen, dass die Abbildung dieser herkömmlichen Gläser die Kurzsichtigkeit noch schneller ansteigen lässt.1

Eine innovative, zukunftweisende Technologie und kindgerechte Lösung

Das MiYOSMART-Brillenglas zur Verlangsamung des Fortschreitens der Kurzsichtigkeit bei Kindern ist das erste seiner Art und basiert auf der innovativen „Defocus Incorporated Multiple Segments (D.I.M.S.)“Technologie, die in Zusammenarbeit mit einer der weltweit anerkanntesten Forschungsgruppen der Hongkong Polytechnik Universität entwickelt wurde. 2 MiYOSMART mit D.I.M.S.-Technologie ist ein spezielles Einstärkenglas, dessen Vorderfläche Hunderte kleine, fast unsichtbare Segmente beinhaltet, die eine zweite Bildebene im Auge zusätzlich zur scharfen Abbildung erzeugen. Dieser Aufbau des Brillenglases ermöglicht die Verlangsamung des übermäßigen Längenwachstums des Auges und damit das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit. 3 Gleichzeitig sehen die MiYOSMART-Brillengläser wie ganz normale Brillengläser aus und bieten nach einer kurzen Eingewöhnungszeit klares Sehen unter verschiedenen Anforderungen. Da Kinder sehr aktiv sind, wurde für MiYOSMART ein

Neben der Verordnung von Mehrstärken-Kontaktlinsen sowie innovativen Brillengläsern für myope Kinder oder der Gabe von Atropin-Augentropfen ist eine der heute bekannten erfolgreichen Maßnahmen zur Vermeidung eines starken Anstiegs der Myopie das Tragen von Orthokeratologie-Kontaktlinsen (kurz Ortho-K). Diese Kontaktlinsen korrigieren nicht nur die Fehlsichtigkeit, sondern sie verhindern einen raschen Anstieg der Myopie bei Kindern. Verschiedene Studien weltweit zeigen eine deutliche Verlangsamung des Anstiegs der individuellen Myopie bei Kindern durch die Korrektion mit Ortho-K-Kontaktlinsen.

Ortho-K-Kontaktlinsen können stets unter Beobachtung der Eltern angewendet werden, da sie erst abends vor dem Schlafengehen aufgesetzt und morgens nach dem Aufstehen wieder abgesetzt werden. Das Verlustrisiko ist somit sehr gering und das Kind im Alltag kontaktlinsenund im Allgemeinen auch brillenfrei.

besonders robustes Material mit einem 100-prozentigen UV-Schutz für alle Outdoor-Aktivitäten gewählt.

Der erwiesene Nutzen und weltweiter Erfolg

MiYOSMART ist eine sichere und effektive Methode zur Therapie der Myopie. Es wurde klinisch bewiesen, dass das Fortschreiten der Myopie nach zwei Jahren des Tragens von MiYOSMART um durchschnittlich 60 Prozent verlangsamt werden kann 3 und dass dieser Effekt über das dritte Therapiejahr hinweg bestehen bleibt.4 Acht von zehn Kindern benötigten im dritten Jahr der Studie keine neuen Brillengläser, da sich die Stärke nicht oder nur gering geändert hat.4 Zudem wurde das übermäßige Augenlängenwachstum auf das Niveau eines altersgerechten physiologischen Wachstums reduziert und damit normalisiert. 5

Rund eine Million Kinder tragen bereits das innovative Brillenglas MiYOSMART.6 In Asien, Australien, Kanada, Frankreich und Italien ist es bereits seit Längerem auf dem Markt, seit Frühjahr 2021 ist es auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar.

5 Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 5
Quellen: [1] Christine F. Wildsoet, Audrey Chia, Pauline Cho, Jeremy A. Guggenheim, Jan Roelof Polling, Scott Read, Padmaja Sankaridurg, Seang-Mei Saw, Klaus Trier, Jeffrey J. Walline, Pei-Chang Wu, James S. Wolffsohn; IMI – Interventions for Controlling Myopia Onset and Progression Report. Invest. Ophthalmol. Vis. Sci. 2019;60(3): https://doi.org/10.1167/iovs.18-25958 [2] https://www.topuniversities.com/universities/hong-kong-polytechnic-university [3] Lam CSY, Tang WC, Tse DY, Lee RPK, Chun RKM, Hasegawa K, Qi H, Hatanaka T, To CH. Defocus Incorporated Multiple Segments (DIMS) spectacle lenses slow myopia progression: a 2-year randomized clinical trial. British Journal of Ophthalmology. Published Online First: 29 May 2019. doi: 10.1136/bjophthalmol-2018-313739 [4] Lam CS, Tang WC, Lee PH, et al Myopia control effect of defocus incorporated multiple segments (DIMS) spectacle lens in Chinese children: results of a 3-year follow-up study British Journal of Ophthalmology Published Online First: 17 March 2021. doi: 10.1136/bjophthalmol-2020-317664 [5] Kaymak H, Graff B, Neller K, Langenbucher A, Seitz B, Schwahn H. Myopietherapie und Prophylaxe mit „Defocus Incorporated Multiple Segments“-Brillengläsern [Myopia treatment and prophylaxis with defocus incorporated multiple segments spectacle lenses]. Ophthalmologe. 2021 Dec;118(12):1280-1286. German. doi: 10.1007/s00347-021-01452-y [6] Hoya-interne Daten. Basierend auf der Anzahl der verkauften Gläser gemäß den Hoya-Verkaufsdaten (Stand: Dezember 2021).
Dr. med. Hakan Kaymak, Pascal Blaser Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Hoya Lens Deutschland GmbH entstanden.
Dr. med. Hakan Kaymak Augenarzt, Augenchirurg und leitender Operateur der Breyer, Kaymak & Klabe Augenchirurgie Pascal Blaser Medical Affairs Manager Myopia der Hoya Vision Care Text Esther Adam-Pennewitz
Weitere Informationen: vdco.de/patienten FOTO: PEXELS / PIXABAY

„Mein Sohn war stärker als ich“

Die Diagnose LHON stellt Betroffene und ihre Angehörigen vor große neue Herausforderungen. So auch bei Katrin. Bei ihrem Sohn Lucas wurde die Diagnose vor drei Jahren gestellt. Nachfolgend schreibt Katrin, wie sie damit umgegangen sind und wie es ihnen heute geht.

Lucas war elf Jahre alt, als er scheinbar plötzlich Schwierigkeiten beim Lesen bekam. Auch in der Schule konnte er der Schrift des Lehrers an der Tafel nur noch schwer folgen. Anfangs dachte ich, dass er eine neue Brille bräuchte, machte einen Termin beim Augenarzt und bat den Lehrer, Lucas nach vorne zu setzen, damit er dem Unterricht besser folgen konnte. Lucas ging mit der Situation sehr entspannt um: „Mach dir keine Sorgen, Mama, wenn ich das linke Auge zukneife, kann ich alles wieder sehen.“

Dem Augenarzt war schnell klar, dass wir mit einer Brille nicht weiterkommen. Doch was bei Lucas die Sehprobleme auslöste, machte ihn ratlos. Also ging es vom Augenarzt weiter in die Klinik. In der Neurologie war die Diagnose schnell klar: Sehnervenentzündung. Lucas wurde aus dem Rücken Nervenwasser entnommen. Es folgte eine Therapie mit hoch dosiertem Cortison für zwei Wochen. Jedoch zeigte die Therapie keine Wirkung. „Eigentlich müsste sich die Sehnerventzündung bei Gabe von Cortison verbessern“, versicherte mir der Kinderneurologe. „Eigentlich“, dachte ich, aber warum nicht bei meinem Kind?

Die Monate vergingen, Lucas sah immer schlechter und wir waren mehr und mehr verzweifelt. Erst in der dritten Augenklinik kam dann das erste Mal der Verdacht auf eine genetisch bedingte Augenerkrankung auf, nachdem sich auch das zweite Auge verschlechterte. Anfangs

konnte ich das nicht glauben. Schließlich war eine genetisch bedingte Augenerkrankung in unserer Familie nicht bekannt. Doch ein Gentest brachte Gewissheit: die Diagnose LHON. Die Ärztin hielt meine Hand und meinte: „Ich weiß, wie Sie sich jetzt fühlen. Vielleicht erholt sich seine Sehkraft wieder nach einem Jahr.“ Mit dieser Diagnose wurden Lucas und ich aus dem Krankenhaus entlassen. Der Boden unter mir war wattig, mein Herz ein stechender Klumpen. Wie es weitergehen soll, wusste ich in dem Moment nicht.

Ich habe begonnen, mich einzulesen, habe Kontakt zu anderen Betroffenen aufgenommen und viele Fragen gestellt. Mein starker Junge hat schneller wieder zurück ins Leben gefunden als ich. In der Schule wird er seit einem Jahr von einem Integrationshelfer begleitet. Er hilft beim Lesen mit dem Bildschirmlesegerät und liest bei Bedarf vor, was der Lehrer an die Tafel schreibt.

Besonders schwer fällt mir die Tatsache, dass ich meinem Kind diese Erkrankung vererbt habe. Dann habe ich sehr traurige Momente, wo ich denke, es hätte auch alles anders kommen können. Mein ganzes Umfeld erscheint mir so traurig. Aber ich versuche, positiv zu denken.

Zum Glück hat Lucas seinen Lebensmut nie aufgegeben: Er hat große Freude an Judo. Zum Judo geht er zusammen mit sehenden Kindern, und da ist er dann doch nicht mehr anders!

GenSight Biologics, ein Biopharma-Unternehmen aus Frankreich, hat sich auf die Forschungsarbeit an schweren neurodegenerativen Augenerkrankungen und Erkrankungen des zentralen Nervensystems spezialisiert. Die innovativen Therapieansätze fokussieren sich dabei besonders auf Patientinnen und Patienten mit Leberscher hereditärer Optikusneuropathie (LHON) und Retinitis Pigmentosa.

Am weitesten fortgeschritten ist eine Gentherapie, die aus der Forschung am Institut de la Vision in Paris hervorgeht und in einem klinischen Studienprogramm bei mehr als 200 Patientinnen und Patienten mit Leberscher Hereditärer Optikusneuropathie (LHON) entwickelt wird. Der gentherapiebasierte Ansatz ist so konzipiert, dass beide Augen mittels einer einzigen intravitrealen Injektion behandelt werden. Ziel ist es, den Patientinnen und Patienten eine nachhaltige

Wiederherstellung des Sehvermögens und eine weitgehende Verbesserung der Lebensqualität zu ermöglichen. Damit wird ein großer medizinischer Bedarf in dieser sehr seltenen Erkrankung angegangen. Von der European Medicine Agency wird derzeit der Antrag auf Marktzulassung überprüft. Diese wird für 2023 erwartet.

GenSight Biologics untersucht mit seinem zweiten Therapiekandidaten eine Behandlung zur Wiederherstellung des Sehvermögens bei Patienten, die an Retinitis pigmentosa im Spätstadium leiden. Der optogenetische Ansatz ist unabhängig von den spezifischen genetischen Mutationen und hat potenzielle Anwendungen bei anderen Erkrankungen der Netzhaut, wie der trockenen altersbedingten Makuladegeneration.

Die Lebersche hereditäre Optikusneuropathie ist eine erblich bedingte Erkrankung, bei der es durch eine mangelnde Energieversorgung in der Netzhaut zu einer Schädigung des Sehnervs kommt.

In Deutschland sind ca. 3.000 Menschen davon betroffen. Meistens sind dies junge Männer im Alter von 15 bis 30 Jahren.

Die ersten Symptome bleiben oft unbemerkt: ein plötzlicher einseitiger Sehverlust, der schmerzlos einhergeht. Das zweite Auge folgt innerhalb einiger Wochen. Betroffen ist hauptsächlich das zentrale Sehen, das für das Lesen und das Erkennen von Gesichtern verantwortlich ist.

Eine vollständige Heilung der LHON ist momentan nicht möglich. Für die betroffenen Patienten bedeutet der rapide Verlust ihrer Sehfähigkeit eine hohe Beeinträchtigung der Lebensqualität. Eine Behandlung mit einem Medikament, welches zu einer Verbesserung der Sehschärfe führen kann, ist möglich. Eine Gentherapie zu LHON befindet sich momentan in der Zulassung.

Um die Erkrankung besser zu verstehen, hat die Selbsthilfeorganisation PRO RETINA eine Verlaufsstudie zu LHON ins Leben gerufen.

pro-retina.de

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FOTO: PRO RETINA E. V.
#1 #2 #3 #4 #5 5 Fakten zu LHON

Sehnsucht Berg: Blind auf die Gipfel dieser Welt

Andy Holzer ist Profibergsteiger und blind. Ein philosophisches und bildhaftes Interview mit dem weit gereisten Osttiroler über Gipfel als letzte Pinselstriche, emotionale Grenzerfahrungen und augenöffnende Botschaften.

Blind bergzusteigen und zu klettern –das ist für viele vermutlich nicht vorstellbar. Wie erklären Sie das sehenden Menschen?

Die Blindheit war für mich nie eine Barriere. Ich habe kein Augenlicht, aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich nicht Ziele erreichen kann, die für mich erstrebenswert erscheinen. Das habe ich schon als Kind verstanden und gespürt. Ich habe mich immer daran orientiert, wohin mich die Sehnsucht treibt – nicht nur was das Klettern betrifft, sondern ganz generell im Leben. Das vergessen die meisten Menschen leider, weil sie sich zuerst an ihren Voraussetzungen orientieren.

Was ist das Intensivste, was Sie jemals am Berg erlebt haben? Da tue ich mir ganz schwer, weil ich schon lange nicht mehr auf Ranglisten aufspringe. Es gibt keine besseren oder schlechteren Erfahrungen, sondern einfach unterschiedliche. Aber natürlich habe ich ein paar Eckpfeiler. Etwa, als ich nach zwei Versuchen tatsächlich am Dach der Welt, dem Mount Everest, angekommen bin und mit im Gepäck hatte, dass mein Vater in diesen Tagen zu Hause verstorben war. Das sind emotionale Grenzen. Der Mount Everest hat mich das Leben und nicht das Überleben gelehrt. Wir streben alle die Perfektion an, aber das ist eine komplett sinnlose Investition.

Sie haben einmal gesagt: Der Mount Everest liege nicht in Asien, sondern in jedem von uns. Wie bezwingen Sie Ihren inneren Everest? Zuerst gilt es, den eigenen inneren Everest zu entdecken. Viele von uns sehen nur den Everest des Nachbarn, doch jeder hat für sich selbst eine ursprüngliche Sehnsucht. Wenn man dieses Ziel gefunden hat, dann sind 80 Prozent der Maut schon bezahlt. Aber die Unorientiertheit, die Ziellosigkeit und das Treiben in den Möglichkeiten des Universums lassen uns oft im Dunkeln tappen. Wenn man den Everest gefunden hat, sollte man ihn auch angehen. Viele Menschen werden nie hinaufsteigen, weil das Risiko zu hoch sein könnte. Aber zu scheitern ist nicht schlimm, es überhaupt nicht zu probieren allerdings schon. Der Everest ist die Grundsehnsucht des Menschen, wofür er überhaupt auf diese Welt gekommen ist. Mein Everest ist es, zu versuchen, das Tempo, in dem die Menschen getrieben sind, etwas zu reduzieren, zu erden und auf simple Werte zurückzubringen.

Wie nehmen Sie die Situation wahr, wenn Sie einen Gipfel erreichen?

Ich steige auf die Berge nicht nur der Berge willen, sondern weil ich das erleben will, was meine Freunde erleben. Ich war schon früh motiviert, den ganzen Horizont zu überklettern, damit ich weiß, wie er aussieht. Ich habe die Berge abgetastet und sie von verschiedenen Seiten bestiegen, um sie mir dreidimensional vorzustellen. Einen Gipfel zu erreichen ist der letzte Pinselstrich meiner Motivation.

Beim Klettern kommt es ja auch auf die Koordination von Augen und Händen an.

Wie gleichen Sie den Augen-Part aus?

Meine Eltern haben mich nie als blinden Menschen erzogen. Ich nehme zwar über meine Augen nichts wahr, aber ich habe das Leben von sehenden Menschen gelernt – auf Augenhöhe sozusagen. Mein Leben ist nicht stockdunkel, sondern voller Bilder, Muster, Strukturen, Leitfäden und Farben. Denn ich habe als Kind gelernt, den Sehkortex zu aktivieren und empfinde deswegen wohl ähnlich wie Sehende. Aber spannend ist ja, dass normal sehende Kletterweltmeister zum Teil bewusst ohne Augenlicht trainieren, weil man damit sein Körpergespür trainiert und man seine Hände dorthin bewegt, wo es für das Balancesystem des Körpers am besten ist. Sehende greifen nach dem, was sie sehen – auch wenn es physikalisch nicht funktioniert. Denn die Augen verführen und das ist nicht nur beim Klettern so, sondern auch im echten Leben.

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Text Magdalena Reitbauer Weitere Informationen: andyholzer.com
FOTO: EPO-FILM PRODUKTIONSGES.M.B.H.
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Altersbedingte Makuladegeneration und diabetisches Makulaödem –neue Volkskrankheiten

In Deutschland sind fast sieben Millionen Menschen über 50 Jahre von der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) betroffen. AMD führt zu schweren Seheinbußen und zur Erblindung im gesetzlichen Sinne. Unterschieden werden zwei Formen: die trockene und die feuchte AMD.

Was ist die Makula?

Bei der AMD ist die Stelle des schärfsten Sehens (Makula) in der Netzhaut betroffen. Über sie erkennen wir Gesichter und können lesen. Durch die Makula unterscheiden wir feine Details und sehen in der Ferne scharf.

Trockene AMD – weitverbreitet und riskant

Bei der trockenen AMD lagern sich Abfallprodukte (Drusen) unter der Netzhaut ab, die im Verlauf der Erkrankung zunehmen. Die Versorgung der Sehzellen in der Makula wird eingeschränkt und die Netzhautzellen sterben ab. Liegen die betroffenen Areale außerhalb der Makula, ist die Beeinträchtigung gering. Ist die Makula betroffen, kann es zu Seheinschränkungen kommen.

Feuchte AMD – seltener und aggressiv

Die feuchte AMD ist die seltenere Form. Unbehandelt kann sie schneller zu einer Sehverschlechterung führen. Bei der feuchten AMD wachsen undichte Blutgefäße in die Netzhaut und in den Bereich der Makula. Aus diesen undichten Gefäßen tritt Flüssigkeit unter und in die Netzhaut. Es kann zu plötzlichen Sehverschlechterungen kommen. Typische Symptome sind blinde Flecken und verzerrtes Sehen. Gerade Linien werden von Patienten als gebogene Objekte wahrgenommen.

Diabetisches Makulaödem

Das diabetische Makulaödem (DMÖ) ist eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Erhöhte Blutzuckerwerte schädigen die Blutgefäße im Auge. Eine Unterversorgung der Netzhaut mit Nährstoffen und Sauerstoff ist die Folge. Wie bei der AMD werden die Blutgefäße porös und Blut und Flüssigkeit können in die Netzhaut entweichen. Der Körper versucht, diese „Unterversorgung“ aufzufangen, indem er vermehrt Wachstumsfaktoren produziert, die für die Neubildung von Blutgefäßen notwendig sind. Diese gebildeten Blutgefäße sind jedoch schadhaft und entlassen ebenfalls vermehrt Flüssigkeit in die Netzhaut. Betreffen diese Veränderungen den Bereich der Makula, spricht man von einem „Makulaödem“. Wie bei der AMD haben Betroffene eine Verschlechterung des zentralen Sehens.

Weitere Informationen: pro-retina.de

QUELLE: AMD-NETZ E. V.

Therapie der altersabhängigen Makuladegeneration und neue Forschungsansätze

Wenn die Diagnose einer altersabhängigen Makuladegeneration gestellt wurde, ist es wichtig, regelmäßige Arzttermine wahrzunehmen. Es gibt bislang keine spezifische Therapie der frühen und mittleren AMD, die ein Voranschreiten verlangsamt, aufhält oder zu einer Heilung der Erkrankung in diesem Stadium führt.

Auch für die trockene Spätform, die geografische Atrophie, existiert bislang keine zugelassene, wirksame Therapie zur Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung. Zurzeit werden jedoch zwei prospektive klinische Studien mit Medikamenten durchgeführt, die das Komplementsystem limitierend beeinflussen und so den Verlust der zentralen Netzhautzellen verlangsamen können. Die ersten Ergebnisse aus diesen Zulassungsstudien sind vielversprechend und eine Zulassung ist beantragt. Für die Behandlung der trockenen AMD gibt es damit erste Hoffnungsstreifen am Horizont.

Im Gegensatz zu den trockenen Formen lässt sich die feuchte Form mit Medikamenten wirksam behandeln. Seit circa 15 Jahren wird die Injektions- oder IVOM-Therapie

zur Behandlung der neovaskulären/exsudativen (feuchten) AMD eingesetzt. Dabei werden zur Hemmung des sogenannten Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) Medikamente schmerzfrei in den Glaskörper des Auges gespritzt. VEGF-Hemmer sind Stoffe, die sich gegen Wachstumsfaktoren richten, die wiederum für die Neubildung und Durchlässigkeit von Blutgefäßen verantwortlich sind. Die Therapie ermöglicht durch Reduktion der Flüssigkeit in der Netzhaut, die Sehkraft bei der Mehrzahl der Patienten längerfristig zu erhalten. Für die Mehrzahl der Patienten mit feuchter AMD ist die intravitreale VEGF-Hemmung daher eine Langzeit- oder Dauertherapie, die trotz der Belastung durch zahlreiche Arztbesuche zu Injektions- und Kontrollterminen gute Aussichten auf einen langfristigen Funktionserhalt bietet. Zukunftsperspektiven bei der feuchten AMD gehen in die Richtung, Medikamente mit längerer Wirkungsdauer zu entwickeln, die größere Abstände der Injektionen möglich machen. Neue Wirkstoffe wie Brolucizumab (bereits zugelassen) und Faricimab sowie operativ eingebrachte SlowRelease-Systeme (jeweils Zulassung 2022 erwartet) lassen in der nahen Zukunft neue Therapieoptionen am Horizont erscheinen.

Prof. Daniel Pauleikhoff Augenarzt und Vorstandsmitglied

AMD-Netz e. V.

Weitere Informationen: amd-netz.de

Sehtest mit dem Amslergitter

So nutzen Sie das Amslergitter:

Um Ihr Sehen selbst zu überprüfen, halten Sie die Abbildung im normalen Leseabstand (30 bis 40 Zentimeter). 30 Zentimeter entsprechen der Länge eines Din A4 Blattes. Falls Sie eine Lesebrille oder Kontaktlinsen benutzen, tragen Sie diese auch bei dem Test. Decken Sie ein Auge ab und schauen Sie mit dem anderen Auge nur auf den Punkt in der Mitte. Testen Sie auch das andere Auge. Bemerken Sie eine oder mehrere der folgenden Veränderungen?

 Linien erscheinen wellenförmig, verschwommen oder verzerrt.

 Sie sehen keinen Punkt in der Mitte.

 Bereiche des Gitters sind nicht erkennbar.

 Die Kästchen erscheinen unterschiedlich groß.

 Sie sehen einen grauen Schleier.

 Sie sehen dunkle oder verschwommene Stellen.

Falls eine der Aussagen auf Sie zutrifft, sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen. Falls möglich markieren Sie den entsprechenden Bereich im Amslergitter und geben auch an, mit welchem Auge Sie getestet haben.

Zur Dokumentation sollten Sie von Ihnen markierte Tests mit Datum und Angabe des Auges versehen und aufbewahren.

Bitte führen Sie diesen Test einmal pro Woche durch.

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 10 AUGENBLICK, BITTE
Dr. Sandra
Text
Jansen
Prof. Daniel
Text
Pauleikhoff
FOTO: AMD-NETZ E. V.

So finden Sie Ihre passende Sonnenbrille

Hätten Sie’s gewusst? Eine Sonnenbrille sieht dann gut aus, wenn sie mit der Gesichtsfläche harmoniert. Die Gesichtsform ist hingegen weniger wichtig, um eine passende Sonnenbrille zu finden.

Die meisten von uns achten bei der Brillensuche auf die Gesichtsform. Einige versuchen sogar mit viel Aufwand, ihr Gesicht in einen der geometrischen Prototypen zu pressen …

Doch das ist bei der Suche nach einer passenden Sonnenbrille gar nicht so wichtig, das kann ich Ihnen aus Erfahrung versichern. Denn es geht viel einfacher!

Die Sonnenbrille hat neben der Schutzfunktion eine modische Relevanz und kann deshalb, je nach Typ, auch einmal „aus dem Rahmen fallen“.

 Die Augenbrauen dürfen vom Glas verdeckt werden, da die dunkle Tönung den oberen Abschluss des Gesichts übernimmt. Auch wenn die Brauen verdeckt sind, wirkt die Sonnenbrille besonders harmonisch, wenn der obere Rand der Fassung deren Form und Verlauf aufnimmt. Verläuft er gegenteilig, verändert sich die Wirkung – häufig in Richtung Extravaganz.

 Die Gläser können deutlich größer sein, die Bügel sollten jedoch im Schläfenbereich nicht zu weit abstehen.

 Durch das dunkle und verspiegelte Glas sind die Augen unsichtbar, sodass deren mittige Anordnung ihre Bedeutung verliert.

Warme Hauttypen sollten zu warmen Gläsertönungen und Rahmen tendieren, kühle, kontrastreiche Farbtypen hingegen können zu kühlen Tönungen greifen.

Schauen Sie sich die folgenden Bilder genau an und vergleichen Sie den Effekt:

Hier wirkt das Gesicht unseres Models aufgrund der breiteren Wangenund Kieferknochen flächiger und bietet Platz für eine größere Sonnenbrille.

Nun sind aber in diesem Jahr viele kleine Fassungen aktuell und so mancher trägt bei ähnlichen Proportionen solch ein hippes Teil – aber ist das auch empfehlenswert? Was fällt Ihnen bei bewusster Betrachtung des Bildes oben direkt auf? Hier meine Analyse als Brillenexpertin:

 Die Wangenpartie ist betont und erscheint breiter, dazu wird im Gegenzug die Stirn optisch verschmälert.

 Der Augenabstand erscheint durch die dunklen und zu kleinen Gläser eng. Die Augen sind somit zur Nase gerückt.

Dabei sind ohne Brille die Gesichtsproportionen des Models ausgewogen und die Augen optimal platziert.

Nehmen wir stattdessen im nächsten Bild eine größere Fassung mit gleicher Form, dann verschmälert sich das ganze Gesicht und sieht sehr viel ausgeglichener aus. Die Augen rutschen optisch direkt in die richtige Position – oder?

Nun noch eine dritte Variante, die noch etwas größer ist und Form sowie Fläche des Gesichtes sehr gut widerspiegelt. Das passt, oder? Die passende Sonnenbrille ist gefunden.

Beachten Sie auch die Tönung der Gläser: Die hellere Farbe sowie die Verlaufsgläser (oben dunkel, unten heller) setzen noch einen weiteren positiven Akzent. Denn die Tönung der Gläser kann Proportionen verbessern oder auch verschlechtern.

Unser Modell zeigt also deutlich: Wer die Gesichtsfläche beachtet, kann leicht eine tolle passende Sonnenbrille finden – auch ohne eine aufwendige Analyse der Gesichtsform.

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Weitere Informationen: brillenexpertin.de FOTO: PINKCOFFEE STUDIO/SHUTTERSTOCK

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