Corporate Health

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CORPORATE HEALTH

Dr. Leon Windscheid

„Psychische Probleme müssen zur Normalität gehören. Erst wenn das akzeptiert wird, sind Menschen auch dauerhaft in der Lage, leistungsfähig zu bleiben.“

Firmenfitness erfolgreich im Unternehmen implementieren.

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Ehemalige Olympiasieger sprechen über den Zusammenhang von körperlicher und geistiger Gesundheit

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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET
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Stressfalle im Berufsalltag

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT IN DIESER AUSGABE

Alexandra Lassas

Führungskräfte und Angestellte sollten gemeinsam für eine Wohlfühlatmosphäre im Unternehmen sorgen, die zu einer gesunden Ausschöpfung des Potenzials jedes Einzelnen führt. Dadurch entsteht eine erfolgreiche und nachhaltige Unternehmenskultur, die auch außerhalb unserer Arbeitswelt als Stütze dient.

Ihre Spende hilft!

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In Zeiten der Globalisierung, Digitalisierung und Dynamisierung waren die Ansprüche im Berufsleben noch nie so hoch wie heute. Wir müssen funktionieren, dürfen keine Fehler machen. Es entsteht Stress. Leistungsdruck kommt ins Spiel. Druck ist aber ein Stressverstärker. Die Stimmung am Arbeitsplatz wird toxisch. Diese erdrückende Stimmung nehmen wir mit nach Hause. Die Welt bricht in uns zusammen. Seelische Erkrankung ist die logische Folge. Eine revolutionäre Epidemie des 21. Jahrhunderts.

Ich habe als Bundesliga-/FIFA-Schiedsrichter das ganze Prozedere miterlebt, was in Burn-out und final im Suizidversuch gipfelte. Ich bin ein Vorbild für mangelndes Stressmanagement sowie ein Paradebeispiel für falsche Denkmuster am Arbeitsplatz. Keine Probleme im Spitzensport, vielmehr ein Gesellschaftsphänomen im Berufsalltag.

Ursache für unseren Stress

Ich dachte damals, meine Chefs wären verantwortlich für meine Lebenskrise. Ich wurde nicht respektiert, nicht verstanden, nicht wertgeschätzt u. v. m. Mein Selbstwertgefühl litt stark darunter. Diese zwischenmenschlichen Beziehungen kennt jeder.

Ein klares Nein zu solch einem Führungsverhalten. Aber: Wenn man anderen die Schuld gibt, gibt man ihnen gleichzeitig die Macht.

Mit meiner heutigen Expertise weiß ich: Ich selbst war das größte Problem, aber zugleich die einzige Lösung. Stress wird durch mangelnde Selbstführung und einen inneren Dialog mit uns selbst erzeugt. Folglich gibt es keinen kausalen Zusammenhang zwischen Job/Chef und Stress. Da wir aber die meiste

Mit meiner heutigen Expertise weiß ich: Ich selbst war das größte Problem, aber zugleich die einzige Lösung.

Zeit im Job verbringen, kommt es dort oft zum Ausbruch.

Brennen statt auszubrennen –gesunde Unternehmen brauchen gesunde Mitarbeiter Viele Unternehmen haben qualifiziertes Personal und hoch entwickelte Technik. Es besteht Waffengleichheit. Wettbewerbsvorteil am Markt entsteht zukünftig, wenn Unternehmen in betriebliches Gesundheitsmanagement und Persönlichkeitsentwicklung für ihre Mitarbeiter/Führungskräfte investieren.

Wissen über komplexe Zusammenhänge des menschlichen Konstruktes verhindert das „Psychospiel der Erwachsenen in Großraumbüros“. Die innere Einstellung wird gekündigt. Changemanagement setzt ein. Empathie entsteht und schafft Verständnis zwischen Mitarbeitern. Motivation setzt am Arbeitsplatz ein und führt zu Produktivitätssteigerung in Unternehmen und schafft zugleich eine ausgewogene WorkLife-Balance.

Glück und Erfolg sind somit trainierbar, mittels Future-Mindset. Fazit: „Es liegt an unserem eigenen Drehbuch und nicht an anderen.“

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Please recycle facebook.com/MediaplanetStories @Mediaplanet_germany Project Manager: Alexandra Lassas Business Development Manager: Sarra Gläsing Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço (Managing Director), Franziska Manske (Head of Editorial & Production), Henriette Schröder (Sales Director) Designer: Franziska Lorenz Mediaplanet-Kontakt: redaktion.de@mediaplanet.com Coverbild: Daniel Witte Alle mit gekennzeichneten Artikel sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet-Redaktion.
Text Babak Rafati
Babak Rafati Ex-FIFA- und -Bundes ligaSchiedsrichter, BusinessSpeaker und Mentalcoach BABAK-RAFATI.DE
Tipps zur Einführung der betrieblichen Gesundheitsförderung

Warum Sie nicht länger warten sollten.

Um die Herausforderungen in der aktuellen Businesswelt zu meistern, bedarf es mehr als einer starken fachlichen Produkt- oder Dienstleistungsstrategie. Nicht nur die Bedingungen und Anforderungen in der Arbeitswelt verändern sich stark, sondern auch die Bedürfnisse der Mitarbeitenden. Nicht zuletzt hat auch die Corona-Pandemie intensive und oftmals schon überfällige Veränderungen angestoßen. Die zunehmende Digitalisierung, die Verbreitung von Remote Work sowie die Entwicklung selbst organisierter Teams erhielten damit einen zusätzlichen Anstoß. Parallel blitzen die Ziele in den Bereichen Sustainability, Inclusion und Diversity sowie Recruiting von Fachkräften auf den KPI-Boards der Managementbereiche immer häufiger auf.

Gekommen, um zu bleiben?

Doch um diese Veränderungen und Ziele langfristig kreativ und erfolgreich zu meistern, bedarf es hoch motivierter und

gesunder Mitarbeitender. Dies birgt eine hochgradig effektive Win-win-Situation. Denn insbesondere für die Nachwuchsgeneration wirken diese Faktoren wie ein Attraktivitätsmagnet. Für immer mehr Menschen wird der bekannte Slogan „Safety first“ nun auch aus Sicht des persönlichen Wohlbefindens zu einer angestrebten und gelebten Wahrheit. Der Umfang des Arbeits- und Gesundheitsschutzes wächst und die Grenzen zur Personal- und Organisationsentwicklung verschmelzen allmählich. Der Wunsch nach Entwicklung, Selbstwirksamkeit, Zufriedenheit und Wohlbefinden nimmt kontinuierlich an Gewicht zu, um sprichwörtlich auf der Waage der WorkLife-Balance eine Ausgewogenheit zum Arbeitsleben herzustellen. Doch gerade hier besteht eine ausgezeichnete Möglichkeit für Unternehmen, die persönlichen und unternehmerischen Bedürfnisse zu vereinen (engl. Blending), um Mitarbeitende motivierend zu unterstützen, zu entwickeln und emotional zu binden und damit gleichzeitig die Gesamtperforman-

ce des Betriebes zu steigern. Die Bindung zufriedener und leistungsstarker Mitarbeitender, insbesondere in Zeiten des demografischen Wandels und Fachkräftemangels, ist für Unternehmen ein bedeutsamer strategischer Faktor, gemäß des Zieles „Gekommen, um zu bleiben“.

Damit gelangt die betriebliche Gesundheitsförderung zunehmend in den Fokus. Während Gesundheitsmaßnahmen in der Vergangenheit vielleicht gelegentlich als Freizeitzuschuss angesehen wurden und die Höher-schneller-weiter-Mentalität eine Auszeit nicht zuließ, wird die Zukunft mehr und mehr von Führungskräften und Mitarbeitenden geprägt sein, die Präventionsmaßnahmen und Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung selbstbewusst nutzen. Eine Vision, die jedoch eines zielgerichteten Handelns bedarf.

Die klassische Impulsmaßnahme oder der jährliche Gesundheitstag zahlen hier jedoch leider auf das Konto nicht ein. Bedeutsam ist eine strategische Ausrichtung einer „gesunden“ Personal- und Organisationsentwicklung.

Neun Tipps für eine erfolgreiche BGF-Strategie „BGM ist kein Sprint, sondern ein Marathon“, sagt Franz Hammer, Mitglied im Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement und geschäftsführender Gesellschafter bei BGM neo. Daher ist eine nachhaltige Ressourcenstärkung von hoher Bedeutung. Um die betriebliche Gesundheitsförderung langfristig wirksam im Unternehmen zu etablieren, sollten daher folgende neun Tipps berücksichtigt werden:

Wie man Firmenfitness als BGM-Maßnahme erfolgreich im Unternehmen implementiert

Gesunde und motivierte Mitarbeitende sind die Basis für den geschäftlichen Erfolg jedes Unternehmens. Firmenfitness kann als Teil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ein wichtiger Bestandteil sein, um langfristig die mentale und physische Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern. Davon profitieren sowohl Unternehmen als auch Mitarbeitende.

Wie Unternehmen von FirmenfitnessAngeboten profitieren

Der demografische Wandel spiegelt sich im steigenden Durchschnittsalter der Belegschaften vieler Unternehmen wider. Dabei ist laut Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd) die Ausfallzeit gerade bei über 55-Jährigen mehr als doppelt so hoch als bei 35- bis 39-Jährigen. Das lässt die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage von Unternehmen beträchtlich ansteigen und führt zu hohen Folgekosten. Hinzu kommt, dass im Zuge der Pandemie die Gesamtzahl der Fehltage angestiegen ist. Laut der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) meldeten sich Mitarbeitende im Jahr 2020 durchschnittlich 17,1 Tage krank. Die Krankenkasse DAK meldet einen Anstieg der Fehltage um 11,5 % aufgrund psychischer Ursachen seit Anfang des Jahres 2021. Die Kosten der geschätzten Produktionsausfälle durch Fehltage sind also immens – im Jahr 2020 lagen sie in Deutschland laut BAuA bei 87 Milliarden Euro.

Zu den zwei häufigsten Gründen für Fehltage gehören Muskel- und Skeletterkrankungen (24,6 %) und psychische Erkrankungen (17,5%), die aufgrund der Isolation im Home-Office oder der Doppelbelastung aus Kinderbetreuung und Arbeitsalltag gestiegen sind. Bewegungsfördernde Maßnahmen wie Sportkurse

können nicht nur physische Krankheiten vorbeugen, sondern auch die mentale Gesundheit stärken. Ein regelmäßiger Sporttermin hilft dabei, einen Schlussstrich nach der Arbeit zu ziehen und schafft außerdem einen wichtigen Ausgleich, um eine gesunde WorkLife-Balance herzustellen.

Wie man Firmensport richtig im Unternehmen implementiert Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Firmensport-Angebote im Unternehmen umzusetzen. Wichtig ist allerdings in erster Linie, dass solche Angebote alle erreichen – an erster Stelle Mitarbeitende, die noch nicht so aktiv sind. Unternehmen sollten daher bei der Wahl ihres Firmensport-Partners auf folgende Eigenschaften achten:

1. Individuelle Auswahlmöglichkeiten Nicht jeder Mitarbeitende trainiert gerne im Fitnessstudio. Einseitige Angebote wie der Zuschuss zu einer Fitnessstudio-Mitgliedschaft eignen sich daher nur bedingt, um den individuellen Bedürfnissen der Belegschaft nachzukommen und diese zu einem gesunden Lebensstil zu motivieren. Urban Sports Club, Europas führende Plattform für Sport und Fitness, bietet Firmen daher ein breites Angebot an Wellness- und Sportmöglichkeiten. Mit nur einer Mitgliedschaft haben Mit-

1. Beziehen Sie die Geschäftsführung und Personalentwicklung frühzeitig in den Prozess ein.

2. Definieren Sie die Zielsetzung der Einführung von Gesundheitsmaßnahmen sowie mögliche Kennzahlen zur Erfolgskontrolle.

3. Analysieren Sie den internen Bedarf und richten Sie die kontinuierlichen Maßnahmen strategisch aus.

4. Binden Sie alle Führungskräfte frühzeitig mit ein und entwickeln Sie die Führungskräftekultur und Multiplikatorenwirkung weiter.

5. Bieten Sie Maßnahmen zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung an, wie Mental-Health-Programme.

6. Kommunizieren Sie regelmäßig über Angebote und Gesundheitsthemen, um das Bewusstsein zu sensibilisieren und die Motivation für Angebote zu steigern.

7. Stärken Sie das Wir-Gefühl durch teambildende Aktionen.

8. Kreieren und nutzen Sie Netzwerke zum aktiven Austauschen über Fachverbände.

9. Reduzieren Sie mögliche Hürden zur Teilnahme. Bieten Sie Maßnahmen in der Arbeitszeit in Präsenz und digital an und kreieren Sie attraktive Räumlichkeiten für interne Weiterbildungen und Gesundheitsangebote.

Text Dr. Sarah Siefen, Mitglied des Vorstands im Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement e.V.

arbeitende die Möglichkeit zwischen 50 verschiedenen Sportund Wellnessaktivitäten sowie 7.000 Partner-Standorten deutschlandweit zu wählen.

2. Niedrigschwelliges Angebot erleichtert den Einstieg Je einfacher und zugänglicher Firmenfitness-Angebote sind, desto wahrscheinlicher, dass sie auch genutzt werden. Urban Sports Club hat es sich daher zum Ziel gemacht, Sport und Wellness für jede:n zu jeder Zeit zugänglich zu machen. Seit 2020 ist das hybride Firmensport-Angebot für Mitglieder über Live Online, Vor-Ort und On-demand-Kurse nutzbar. Das bedeutet, man kann einfach zu Hause oder in der Nähe der Arbeit trainieren – und das zu jeder Zeit. Zudem bietet das deutschlandweite Partner-Netzwerk an Sport- und Wellnessstätten Firmen mit mehreren Standorten die Möglichkeit, das Produkt all seinen Mitarbeitenden anzubieten.

3. Aktivierung aller Mitarbeitenden

HR-Verantwortliche stehen gerade jetzt in Corona-Zeiten unter großem Arbeitsdruck. Es fehlt oft an Kapazitäten, um Maßnahmen im Unternehmen umzusetzen und Mitarbeitende zu motivieren, das Angebot zu nutzen. Um diesen Prozess zu vereinfachen und zu fördern, unterstützt ein Onboarding Team bei Urban Sports Club Firmenkunden bei der Einführung des Produkts. Das Team organisiert beispielsweise Events wie „Health Days“ oder Masterclasses zu Themen wie gesunde Ernährung. Ziel ist es, Mitarbeitende langfristig für einen gesunden Lebensstil zu begeistern und für eine gesunde Unternehmenskultur zu sorgen.

Bereits über 2.000 Unternehmenskunden haben sich dazu entschlossen mit Urban Sports Club zu arbeiten und in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu investieren. Erfahren Sie mehr dazu hier:

corporate.urbansportsclub.com

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Dynamisch sitzen – rückengesund arbeiten

Rund neun Stunden pro Tag verbringt ein Mensch im Sitzen. Den Großteil davon macht die Arbeit am Schreibtisch aus. Wer allerdings viel und lange sitzt, leidet oft unter Verspannungen und Rückenschmerzen und neigt zu Fehlhaltungen. Nicht ohne Grund gehören Rückenbeschwerden zu den häufigsten Ursachen für krankheitsbedingte Ausfälle. Um dem entgegenzuwirken, sind Sitzpausen und Bewegung ebenso entscheidend wie die richtigen Sitzmöbel. Ob Sitzen in Arbeitshaltung, aktives Wippen oder rückenentlastendes Zurücklehnen –der ideale Bürostuhl unterstützt zudem die natürlichen Bewegungen des Körpers und fördert sie – zum Beispiel durch eine bewegliche Sitzfläche. Sinnvoll sind außerdem Schreibtische, die sowohl das Arbeiten im Sitzen wie im Stehen und somit Haltungswechsel ermöglichen. Was viele nicht wissen: Auch ein schlecht ausgeleuchteter Schreibtisch kann Fehlhaltungen begünstigen. Eine hochwertige Lampe sollte den Arbeitsplatz großflächig und gleichmäßig ausleuchten und für gute Sicht auf den Computerbildschirm sorgen. Mit ergonomischen Bürostuhlkonzepten, die von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. mit dem Gütesiegel „Geprüft & empfohlen“ ausgezeichnet sind, wird das Sitzen im Büro bewegter und rückenfreundlicher.

Weitere Infos unter: agr-ev.de/buero

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie bedeutsam das Thema psychische Gesundheit für die Arbeitswelt ist. Von heute auf morgen waren Mitarbeitende im Homeoffice neuen Belastungen ausgesetzt. Die Zusammenarbeit musste in der Regel ohne Rückgriff auf bestehende Routinen komplett neu organisiert werden. Zusätzliche Belastungen wie etwa die Angst vor schweren Erkrankungen, die Schließung von Kindergärten und Schulen, Kurzarbeit und Existenzängste oder fehlende soziale Kontakte und Einsamkeit kamen hinzu. All das hatte massive Auswirkungen auf das Arbeitsleben und die Leistungsfähigkeit vieler Menschen.

Erstaunlicherweise hat diese Situation nicht zu einem höheren Krankenstand geführt. Viele Unternehmen haben einiges getan, um mit dieser für alle Seiten belastenden Situation umzugehen, und vielleicht sogar das Thema psychische Gesundheit erst durch die Pandemie für sich entdeckt. Dabei ist es nicht neu: Seit fast zehn Jahren verpflichtet das Arbeits-schutzgesetz Arbeitgeber zu einer sogenannten „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung“. Unternehmen, die eine sehr gute Arbeitsplatzkultur als wichtigen Erfolgsfaktor für sich identifiziert haben, gehen das Thema schon länger an. Dort werden die Personalabteilungen und Führungskräfte für das Thema psychische Gesundheit sensibilisiert und mit geeigneten Trainings und Programmen unterstützt. Sie benötigen besondere Kompetenzen, wie sie mit Mitarbeitenden, die offenkundig im „dunkelgelben Bereich“ unterwegs sind, adäquat umgehen oder wie Mitarbeitende, die nach längerer Krankheit zurückkehren, im Arbeitsalltag unterstützt werden können.

Gerade die Pandemie hat gezeigt, dass Führungskräfte von heute auf morgen lernen mussten, auf Distanz fachlich zu leiten und dabei eine gute Vertrauenskultur zu schaffen. Gleichzeitig sind sie gefordert, Mitarbeitende mental zu unterstützen und eine Sensibilität dafür zu entwickeln, wenn diese durch die Arbeit im Homeoffice psychisch stark belastet sind. Es ist daher immens wichtig, in Unternehmen neben dem Workflow auch den Socialflow im Auge zu behalten.

Ein gutes psychisches und physisches Gesundheitsmanagement ist mehr denn je ein auf die Zukunft ausge-richtetes Tool, mit dem Unternehmen durch Fürsorge Mitarbeitende binden, damit sie nachhaltig erfolgreich arbeiten können. Dazu gehören zum Beispiel Sport- und Bewegungsangebote. Aber auch den Arbeitsräumen kommt zunehmend eine hohe Bedeutung zu. Gut ausgestattete Arbeitsplätze spiegeln durch multifunktionale Raumangebote, Architektur, Möblierung und flexible Arbeitsplatzgestaltung die Unternehmens- und Arbeitskultur

wider und unterstützen die Beziehungsqualität. Und gute Arbeitgeber wissen, dass auch im Homeoffice eine gute technische Ausstattung, Ergonomie, Beleuchtung und moderne Technik zum neuen Standard gehören, um gesundes Arbeiten zu ermöglichen.

Wichtig ist aber vor allem, das Thema psychische Gesundheit im Arbeitskontext grundsätzlich durch vertrauensbildende Kommunikationsmaßnahmen aus der Tabuzone zu heben. Ebenso gilt es, niedrigschwellige Angebote für Mitarbeitende zu schaffen, sich an eine externe Vertrauensperson zu wenden oder an Trainings zu einem guten Umgang mit psychischen Belastungen teilzunehmen. Wenn es aber Unternehmen nicht gelingt, eine Vertrauenskultur aufzubauen, in der potenziell krank machende Bedingungen angesprochen, diskutiert und verbessert werden können, werden Trainings zum Thema psychische Belastungen wenig Nachfrage generieren.

Entsprechende Bemühungen aber zahlen sich aus. Dies zeigen umfangreiche Mitarbeiterbefragungen des Unternehmens Great Place to Work®: Im Durchschnitt aller Unternehmen in Deutschland stimmen 38 Prozent der Mitarbeitenden der Aussage „Die psychische und emotionale Gesundheit ist an diesem Arbeitsplatz gewährleistet“ zu. Bei den Unternehmen, die Great Place to Work® als sehr gutern Arbeitgeber auszeichnet, liegt dieser Wert mit 80 Prozent sehr hoch. Mit dem Krankenstand verhält es sich genau andersherum: Hier sind die von Great Place to Work® ausgezeichneten Arbeitgeber mit einem Wert von 8,0 Krankentagen pro Mitarbeitendem und Jahr sehr viel besser als der Durchschnitt aller Unternehmen (14,5).

Eine exzellente Arbeitsplatzkultur und ein sehr gutes Gesundheitsmanagement sind nicht nur gut für die Mitarbeitenden, sondern sichern auch nachhaltig den unternehmerischen Erfolg.

Text Dr. Karsten Schulte-Deußen

Mit Hilfe des idealen Arbeitsplatzes zu mehr Produktivität und höherer Zufriedenheit

Kennen Sie schon das „neue Rauchen“? Gemeint ist damit das lange Sitzen oder eintönige Verharren in einer Position am Arbeitsplatz und ein damit verbundener Bewegungsmangel. Die Folge? Die Freude am Ende eines Arbeitstages auf den Feierabend wird bei vielen von Rücken- oder Kopfschmerzen begleitet. Laut RKI gehören chronische Rückenschmerzen sogar zu den größten Gesundheitsproblemen hierzulande, die „enorme gesamtwirtschaftliche Kosten“ verursachen. Dabei können Unternehmen bereits durch einfache, aber effektive Maßnahmen die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden positiv beeinflussen.

An erster Stelle steht die Einrichtung eines ergonomischen Arbeitsplatzes, der erwiesenermaßen nicht nur das eigene Wohlbefinden verbessern, sondern auch die Qualität der Arbeit und die Zuverlässigkeit von Mitarbeitenden steigern kann. Die Berücksichtigung ergonomischer Faktoren, ganz gleich ob im Büro oder im Lager, verhindert Beschwerden und Unfälle, macht Mitarbeitende zudem motivierter und zufriedener. Durch kleine Veränderungen in Sachen Arbeitsplatzausstattung kann in kürzester Zeit eine ideale Arbeitsatmosphäre geschaffen werden. So ermöglicht beispielsweise ein individuell anpassbarer Bürostuhl mit verstellbaren Armlehnen gesundes

Sitzen. Eine dynamische Rückenlehne, die mit einer Lumbalstütze versehen ist, unterstützt die aufrechte Haltung. Höhenverstellbare Tische und optimale Lichtverhältnisse durch direkte und indirekte Beleuchtung zählen zudem zur Gesundheitsvorsorge. Auch Raumkonzepte können positive Effekte erzielen: Ein ansprechendes Büro mit genügend Bewegungsraum sowie zeitgemäßer und funktionaler Ausstattung ist ein Ort, an dem man gerne verweilt. Das gilt sowohl für das Büro, als auch für das Homeoffice.

Daneben sollten Unternehmen Mitarbeitenden spezielle Angebote unterbreiten, die das physische und psychische Wohlbefinden steigern. Schulungen für einen gesunden Rücken und Bewegungstrainings tragen zur Prävention andauernder Rückenschmerzen oder langwieriger Bandscheibenvorfälle bei. Kurse zur Stressbewältigung und Entspannung helfen, stressige Phasen gut zu überstehen.

Schäfer Shop zählt seit über vier Jahrzehnten zu einem der führenden Komplettausstatter für Gewerbe- und Privatkunden im Bereich Büro-, Lager- und Betriebseinrichtungen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, erstklassige Arbeitsumfelder zu ermöglichen. Mehr Informationen finden Sie unter: www.schaefer-shop.de

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Text Detlef Detjen
Director Surveys & Reporting, Great Place to Work Corporate Health: Gut für Mitarbeitende und für Unternehmen ANZEIGE Detlef Detjen Geschäftsführer Aktion Gesunder Rücken e. V.
Dr. Karsten Schulte-Deußen

Corporate Health reloaded: Psychische Gesundheit in einer sich wandelnden Arbeitswelt

Wie die Statistiken der gesetzlichen Krankenkassen zeigen, nimmt der Anteil psychischer Erkrankungen an den Arbeitsunfähigkeitstagen kontinuierlich zu. Anhand von Daten der DAK illustriert Abbildung 1 diese Entwicklung. Daneben steigen die Anteile der Personen, die erstmals eine Erwerbsminderungsrente infolge psychischer Erkrankung erhalten1.

Gründe für diese Entwicklungen liegen darin, dass psychische Erkrankungen heute weniger tabuisiert sind als früher, was dazu führt, dass sie von betroffenen Personen eher offenbart und von ärztlicher Seite häufiger erkannt und diagnostiziert werden1. Darüber hinaus deutet vieles darauf hin, dass Transformationsprozesse im Arbeitsleben einen nicht zu unterschätzenden Anteil an den dargestellten Entwicklungen haben. Eine Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse, mangelnde Planbarkeit und widersprüchliche Arbeitsanforderungen, Multitasking und Zeitdruck sind Ausdruck einer sich wandelnden Arbeitswelt.

So kommt eine repräsentative Langzeitstudie der BAuA mit rund 20.000 Beschäftigten zu dem Ergebnis, dass sich die Arbeitsintensität seit über zehn Jahren auf einem hohen Niveau bewegt und die daraus resultierende subjektive Belastung bei den Beschäftigten zugenommen hat. Zudem sind

Merkmale gestörter Erholungsprozesse bei den Erwerbstätigen weit verbreitet2

Parallel dazu sind in den letzten Jahrzehnten die Anteile prekärer Beschäftigungsverhältnisse angestiegen 3 . Aus diesen resultieren sowohl soziale Notlagen trotz Arbeit, als auch disziplinierende Wirkungen auf die nicht prekär Beschäftigten4

Angesichts dieser Entwicklung sind Maßnahmen, die nur am Gesundheitsverhalten oder der Erholungsfähigkeit von Beschäftigten ansetzen, nicht ausreichend. Notwendig sind vielmehr nachhaltige betriebliche Veränderungsprozesse, welche auf die arbeitsbedingten Ursachen beeinträchtigter Gesundheit fokussieren. Letztere sind gemeinsam mit den Beschäftigten zu erfassen und zu bewerten. Aus den Ergebnissen dieser Beurteilung sind in Abstimmung mit den Betroffenen und den betrieblich verantwortlichen Personen angemessene Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen. Auf gesellschaftlicher Ebene ist es

flankierend notwendig, soziale Sicherheit und Gesundheitsschutz zu stärken und damit der sich vertiefenden sozialen Spaltung entgegenzuwirken.

Unabhängig davon, welche Faktoren für die Zunahme der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen letztlich ausschlaggebend sind und welche Positionen hierzu von den Akteur*innen vertreten werden, ist offensichtlich, dass psychisch bedingte Arbeitsunfähigkeit mit erheblichen Kosten für Unternehmen, Versorgungseinrichtungen, Verwaltungen, Krankenkassen und Rentenversicherung einhergeht.

Bei der Implementierung von entsprechenden, an den arbeitsbedingten Ursachen ansetzenden Interventionen geht es daher nicht allein um Teilhabe und Humanität in der Arbeitswelt, sondern um schlichte ökonomische Notwendigkeiten ebenso wie um Gestaltungsansätze für die, in eine neue historische Phase einmündende gesellschaftliche Konstitution von Arbeit.

https://www.deutsche-rentenversicherung.de/Bund/DE/Presse/Pressemitteilungen/pressemitteilungen_archive/2021/2021_11_30_psych_erkrankungen_erwerbsminderung.html

2 BAuA (2020). Stressreport Deutschland 2019: Psychische Anforderungen, Ressourcen und Befinden. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

3 Faller G. (2020). Atypische Beschäftigung – ein Handlungsfeld für Prävention und Gesundheitsförderung bei der Arbeit. Public Health Forum, 28 (2) 117-120.

4 Dörre K. (2006) Prekäre Arbeit und soziale Desintegration.

https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/29490/prekaere-arbeit-und-soziale-desintegration/

Prof. Dr. Gudrun Faller Professorin für Kommunikation und Intervention im Kontext Gesundheit und Arbeit an der Hochschule für Gesundheit Bochum, Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e. V. (BVPG)

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Text Prof. Dr. Gudrun Faller

„Ich würde mir wünschen, dass Unternehmen auch Angebote für psychische Beratung

Als Autor, Psychologe und Unternehmer gibt Dr. Leon Windscheid in seinen Büchern, Podcasts, Vor trägen und Onlineseminaren spannende Einblicke in die menschliche Psyche. Dabei erklärt er die Themen gut verständlich, nachvollziehbar und gibt Impulse, die jeder für sich nutzen kann, um sich in den verschiedensten Situationen rich tig zu verhalten. Auch bei Vorträgen an Universitäten und in Unternehmen lief ert er Antworten zu auftretenden Prob lemen wie Überforderung, Stress und Depression. Ihm gelingt es dabei Fakten der Hirnforschung und der Psychologie unterhaltsam zu vermitteln und diese in hilfreiche Ideen und Anregungen für die zukünftige mentale Gesundheit umzuwandeln.

Mit welchen Herausforderungen hat die heutige Leistungsgesellschaft zu kämpfen?

Vor allem damit, dass wir keine Schwäche zeigen dürfen. Das ist ein unglaublicher Druck. Besonders Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die zufrieden mit ihrem Job sind, immer Leistung bringen und sich auch selbst verwirklichen können, haben eine unglaubliche Anspruchshaltung sich selbst gegenüber. Weil äußerlich alles gut ist, erwarten sie, dass es ihnen auch immer gut geht. Das ist aber nicht der menschlichen Natur entsprechend. Es gehört auch dazu, dass es Momente gibt, in denen es uns nicht gut geht – ohne dass es äußere Einflüsse haben muss. Es gibt ja das Sprichwort „Ich bin mit dem falschen Fuß aufgestanden“, und das beschreibt es sehr gut. Doch dem ist nicht so –und das ist auch völlig normal. Diese Phase kann auch mal länger andauern. Doch akzeptiert wird das in den meisten Fällen weder vom Betroffenen noch vom Arbeitgeber – 100 Prozent positiv sowie

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FOTO: DANIEL WITTE
Dr. Leon Windscheid Psychologe, Unternehmer und Autor Text Paul Howe

Unternehmen

Beratung haben.“

voller Tatendrang, und das jeden Tag, ist meistens die Devise. Das ist eine toxische Positivität, die fatale Folgen haben kann.

Wie wirkt man dieser entgegen?

Wir müssen aufhören, uns für die Metaebene zu verurteilen. Heißt: Gefühle zu den Gefühlen zu bekommen. Also sich schlecht zu fühlen, weil man sich schlecht fühlt. Ein ganz zentraler Aspekt in der Arbeitswelt ist zu verstehen, dass Gefühlsschwankungen, die wir haben, dazugehören und dass man sie nicht wegdrücken darf. Das kann man an Burn-out gut festmachen. Immer mehr Menschen geben sich die Diagnose selbst. Das ist auch wieder der Heldenmythos: Ich habe gebrannt, also darf ich jetzt auch ausgebrannt sein. Hinter dem Burn-out-Label steckt in Wirklichkeit ganz oft eine Depression, und das ist die beste Beschreibung für die Metaebene, also die zweite Ebene. Depressiv sein wollen wir nicht. Das lehnen wir über unsere zweite Ebene, die Gedankenebene, einfach ab. Also sind wir lieber ausgebrannt. Und genau da müssen wir ran. Das gilt für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die sich sorgen,

Ein ganz zentraler Aspekt in der Arbeitswelt ist, zu verstehen, dass Gefühlsschwankungen dazugehören

dass eigentlich alles gut sein müsste. Und wenn, dann habe ich Burn-out, aber keine Depression. Das gilt aber auch für Arbeitgeber, die oft gegenüber psychischen Problemen Vorbehalte haben.

Wie kann das Umdenken funktionieren? Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen müssen sich einfach die Zahlen anschauen: 28 Prozent der Deutschen erfüllen mindestens einmal im Jahr die Kriterien einer psychischen Störung. Das sind rund 18

Millionen Betroffene. Und dann haben wir in der Businesswelt immer noch Leute, die das nicht auf dem Radar haben und irritiert sind, wenn jemand depressiv wird, Suchtprobleme hat oder sich mit Panikattacken zur Arbeit schleppt. Das muss offen thematisiert werden und endlich entstigmatisiert werden. Gerade in einer Gesellschaft, wo es immer nur um Leistung und Positivität geht. Denn die Wahrheit sieht einfach anders aus.

Wie sollten Arbeitgeber mit diesen Zahlen umgehen?

Ich würde mir wünschen, dass neben den ganzen Angeboten, die immer mehr Firmen machen – wie Yoga, Sport, Ernährung, Kinderbetreuung –, es auch welche für die Psyche gibt. Dass jemand, der merkt, ihm geht es nicht gut, in beispielsweise einer Beratung offen darüber sprechen kann, ohne dafür verurteilt oder aussortiert zu werden. Psychische Probleme müssen zur Normalität gehören, denn das sind sie nun mal. Und erst wenn das akzeptiert wird, sind Menschen auch dauerhaft in der Lage, leistungsfähig zu bleiben.

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Volle Leistungserbringung durch körperliche und geistige Gesundheit

Die drei ehemaligen Olympiasieger Heike Henkel, Lars Riedel und Florian Mennigen geben Einblicke in die Themen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, waren Laudator und Botschafter des Corporate Health Award sowie Redner auf der Corporate Health Convention. Als Redner der Sport Speaker GmbH bringen sie ihre eigenen gesundheitlichen Erfahrungen ein, zeigen Wege zur aktiven Motivation von Mitarbeitern auf und helfen dabei, eine nachhaltige gesunde Unternehmensphilosophie zu etablieren.

Wie hängt für Sie körperliche und geistige Gesundheit zusammen?

Der Mensch ist meiner Meinung nach immer ganzheitlich zu betrachten. Körper ohne Geist funktioniert nicht. Ignoriert man über längere Zeit die eigene Gesundheit, meldet sich der Körper irgendwann mit Beschwerden oder mit einer psychischen Überlastung. Der Körper signalisiert mit Schmerzen, dass eine Überforderung des Körpers stattgefunden hat. Ist die Psyche betroffen, wird dies oft erst sehr spät wahrgenommen, weil wir mit den psychischen Signalen nicht so vertraut sind wie mit körperlichen. Deshalb sollte man diese beiden Bereiche auch nicht trennen. Denn nicht selten macht sich die seelische Belastung über einen Schwachpunkt im Körper bemerkbar. Wenn man etwas für seine Gesundheit tun möchte und leistungsfähig bleiben möchte, kommt man nicht drumherum, Körper und Geist gleichzeitig zu trainieren und sich die notwendigen Pausen einzulegen.

Was können Unternehmer, Führungskräfte und Mitarbeiter von erfolgreichen Sportlerkarrieren lernen? Der Sportler weiß, dass er ohne mentale Fitness sein Potenzial nicht ausreichend abrufen kann. Im Wettkampf, also im entscheidenden Moment, gewinnt der, der mental am stärksten ist. Talent oder gutes Training allein reicht hier nicht aus. Der Sportler lernt sehr schnell, sich auf häufig veränderte Bedingungen einzustellen. Auch in der Arbeitswelt werden

Wie hängt für Sie körperliche und geistige Gesundheit zusammen? In der Psychoneuroimmunologie (PNI) ist es wunderbar dargestellt. Dort werden die Wechselwirkungen der Psyche, des Immunsystems und des Nervensystems untersucht. Sie sind untrennbar! Deswegen habe ich immer für Harmonie zwischen der körperlichen und geistigen Gesundheit gesorgt.

Was können Unternehmer, Führungskräfte und Mitarbeiter von erfolgreichen Sportlerkarrieren lernen? Oft muss nur an winzigen Stellschrauben des Denkens gedreht werden, um eine deutliche Verbesserung zu erreichen. Es gibt aber auch manchmal Gedankengrenzen, die zuerst gelöst werden müssen. Ein wunderbares Bild und Beispiel ist der Muskel. Er funktioniert nur op -

Wie hängt für Sie körperliche und geistige Gesundheit zusammen?

Allein schon die Unterscheidung in körperliche und geistige Gesundheit stellt meiner Meinung nach eine künstliche Trennung dar, denn beide „Arten“ von Gesundheit beeinflussen sich natürlich gegenseitig. Wenn ich chronisch gestresst bin, ist oft auch mein Immunsystem weniger leistungsfähig und ich werde krank. Wenn ich mir ein Bein breche, bin ich eingeschränkt und weniger zufrieden. Diese engen Wechselwirkungen sehe ich immer wieder bei Klientinnen und Klienten meiner psychologischen Praxis. Natürlich gilt das Gleiche auch für Athletinnen und Athleten. Sowohl im Sport als auch in Unternehmen gilt: Körperliches und mentales Wohlbefinden ist notwendig, um langfristig leistungsfähig zu sein. Daher ist es wichtig, Gesundheit nicht als zweigeteiltes Konstrukt zu behandeln, sondern auch im Bereich Corporate Health sämtliche Aspekte des menschlichen Wohlbefindens abzudecken, um Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu steigern.

Was können Unternehmer, Führungskräfte und Mitarbeiter von erfolgreichen Sportlerkarrieren lernen? Es gibt extrem viele Parallelen zwischen Sport und Wirtschaft. Aus meiner Sicht die drei wichtigsten sind erstens die Zusammenarbeit in einer Mannschaft, zweitens das langfristige Verfolgen von Zielen – was möchte

die Mitarbeiter permanent mit Veränderungen konfrontiert. Kopf in den Sand stecken hilft hier nicht. Nur wer in der Lage ist, sich auf Neues einzulassen, und bereit ist, seine Komfortzone zu verlassen, wird auch in der Lage sein, in Veränderungen eher die Lust als die Last zu sehen. Dies gilt auch für Leistung generell. Wer mit Lust an Leistung arbeitet, wird auch stressfreier seinen Anforderungen gerecht werden und überfordert sich nicht so schnell. Ein Sportler ist sehr diszipliniert darin, seine Ziele zu verfolgen. Immer mit dem Blick auf den eigenen Körper, die eigenen Grenzen nicht zu überschreiten.

Wie kann man mit Rückschlägen umgehen, diese überwinden und sich selbst motivieren?

Indem man sich bewusst macht, dass Rückschläge zum Leben dazugehören. Es ist wichtig, sich einzugestehen, dass Fehler passieren und kein Weltuntergang sind. Im Gegenteil: Nur indem man Fehler provoziert, kann man feststellen, wo die Grenzen sind oder was man verbessern kann, um sie zu verschieben. Unabhängig von äußeren Bedingungen gibt es auch immer eine Mitverantwortung des Athleten, die zur Niederlage geführt hat. Diese dann auch zu übernehmen, gehört dazu, um ein erfolgreicher Athlet zu werden. Es geht immer darum, neue Chancen zu erkennen und sie wahrzunehmen.

timal bei einem harmonischen Verhältnis zwischen Anspannung und Entspannung. Wir befinden uns aber oft nur in Anspannung. Ein Muskel würde über kurz oder lang dabei reißen.

Wie kann man mit Rückschlägen umgehen, diese überwinden und sich selbst motivieren? Rückschläge sind Wirkungen. Als Einzelsportler habe ich es da leichter. Ich muss für mich andere Ursachen setzen. Ich drehe meine Denke auf das, was ich will. Dabei habe ich nicht die Möglichkeit wie im Teamsport, es auf andere zu schieben. Wie Unternehmer, Führungskräfte und Teams dabei vorgehen und welche mentalen Spielchen mich immer wieder zum Erfolg brachten, sind Inhalte meiner Vorträge, Team-Events und Seminare unter anderem im Olympiastadion.

ich erreichen, wofür mache ich das? – und drittens die Bewältigung von Rückschlägen. Natürlich sind viele Menschen von sportlichen Höchstleistungen fasziniert, wenn Spitzenathletinnen und -athleten scheinbar Unmögliches erreichen und sämtliche Grenzen überschreiten. Noch interessanter finde ich allerdings den Weg dahin, der oft von Rückschlägen gezeichnet ist. Damit umzugehen und Fehler als Teil der eigenen Entwicklung zu sehen, kann man ebenfalls von erfolgreichen Sportkarrieren lernen.

Wie kann man mit Rückschlägen umgehen, diese überwinden und sich selbst motivieren?

Der erste Schritt ist die unmittelbare Emotionsregulation oder Frustverarbeitung. Kurzfristig ist es oft hilfreich, sich Gefühle wie Ärger und Traurigkeit zu erlauben oder, wenn es zu heftig wird, sich abzulenken, sich mit etwas ganz anderem zu beschäftigen. Irgendwann ist es aber wichtig zu akzeptieren, was gerade passiert ist. Das klingt erst mal widersinnig, aber um aus einem Rückschlag zu lernen, muss man zunächst mal anerkennen, dass gerade etwas richtig schiefgelaufen ist und dass man selbst einen Anteil daran hat. Wenn man die Augen davor verschließt, anderen die Schuld daran gibt, es auf die Umstände schiebt, lernt man einfach nicht daraus. Rückschläge sind auch immer Gelegenheiten, die eigenen Ziele zu überprüfen und sich neu aufzustellen.

Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de 8 CORPORATE HEALTH
Text Lars Alexander Florian Mennigen Psychologischer Psychotherapeut, Corporate-HealthBotschafter und Sport-Speaker Heike Henkel Mentalcoach für Leistungssportler, Markenbotschafterin und SportSpeakerin Lars Riedel Markenbotschafter, TV-Experte und Sport-Speaker

Am Puls der Zeit –Der Corporate Health Award

Im Wandel von Gesellschaft und Arbeitswelt ist die Entwicklung nachhaltiger Personalstrategien eine Grundvoraussetzung für Unternehmenserfolg. Neben den Herausforderungen von Fachkräftemangel und Fluktuationen über hohe Krankenstände bis hin zu pandemischen und demografischen Entwicklungen stehen Geschäftsführung, Personalabteilung und weitere Unternehmensbereiche vor einer Vielzahl strategischer Entscheidungen, um die eigene Organisation wettbewerbsfähig zu halten.

In diesem Zusammenhang zeichnet der Corporate Health Award (CHA) seit 2009 die besten Arbeitgeber Deutschlands aus, die die Bedeutung von betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) sowohl zur Gesunderhaltung der eigenen Mitarbeitenden wie zur Gesunderhaltung des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs für sich erkannt haben und mit vorbildlichem Engagement in die Praxis überführen. In den Kategorien „Mittelstand“ und „Großunternehmen“ durchlaufen seit 13 Jahren mehr als 3.500 Unternehmen in 17 Branchen den Bewerbungsprozess, um das eigene Engagement im Deutschland-Benchmark einordnen und vergleichen zu können. Die besten Bewerber erhalten im Anschluss die Möglichkeit, ihre Angaben durch eine eintägige Auditierung verifizieren zu lassen.

Die Bewertungskriterien des CHAs basieren auf dem von EUPD Research etablierten „Corporate Health Evaluation Standard“ (CHES-Modell), der jährlich gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis weiterentwickelt wird, um auch neuen Trends des BGMs Rechnung zu tragen. Das CHES-Modell unterteilt Corporate Health Management (CHM) in die drei Dimensionen „Struktur“, „Strategie“ und „Leistungsangebot“, die derzeit in jeweils 28 Themenclustern in einem Fragebogen erfasst und bewertet werden. Dieser Fragebogen umfasst insgesamt 150 Items, von gesundheitsfördernden Maßnahmen in den Bereichen Ernährung, Ergonomie und medizinischer Vorsorge über die Etablierung von BGM-Steuerungskreisen und Führungskräfteentwicklung bis hin zur Partizipation der Mitarbeitenden und zum Controlling des CHMs.

Die aktuelle Studienlage von EUPD Research zeigt, dass in Zukunft eine Vielfalt an Themen aus Unternehmenssicht verstärkt zu bedienen sein wird. „Die psychische Gesundheit hat in der heutigen Zeit den größten Stellenwert in Unternehmen. Dicht gefolgt von Maßnahmen im Kontext New Work/digitales Arbeiten. Digitale Angebote verzeichnen zwar eine gestiegene Relevanz, liegen allerdings noch immer nur auf einem mittelmäßigen Niveau. Das verdeutlicht, dass Unternehmensvertreter die Signifikanz digitaler Angebote für die

Zukunftsfähigkeit des BGMs noch nicht umfassend verinnerlicht haben. Dies spiegelt sich auch in der zwar auch steigenden, aber ebenfalls deutlich zu geringen Umsetzungsquote von nur 57 Prozent wider“, sagt Steffen Klink, Director des Corporate Health Department von EUPD Research.

Ziel des Awards ist es, gemeinsam mit engagierten Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ein wachsendes Bewusstsein für die soziale und ökonomische Relevanz betrieblicher Gesundheit zu schaffen. Gerade in den Führungspositionen der deutschen Wirtschaft soll die Einsicht in die Notwendigkeit von Investitionen in betriebliche Gesundheitssysteme gestärkt werden, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen. Klink sieht diese Mission durch die vorliegenden Studienergebnisse zur Frage, auf welche Organisationsziele das CHM einzahlt, bestärkt: „Die Sicherstellung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden (37 %) sowie die Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterbindung (27 %) sind die meistgenannten Zielstellungen des BGMs. Erstere hat einen Anstieg um zehn Prozentpunkte zum Vorjahr verzeichnen können, wodurch ein Umdenken festzustellen ist: Der Erfolg eines BGMs wird als essenzieller Wert für sich gesehen und nicht rein an reduzierten Fehlzeiten gemessen.“

Text Steffen Klink

Gesundheitsmanagement:

Mit ganzheitlichem Ansatz zu mehr Lust an Bewegung.

Wie man mit niedrigschwelligen, hybriden Angeboten und einer App Gesundheit effektiv fördern kann, verrät Alexa Ahmad, CEO vom pme Familienservice.

Frau Ahmad, wie privat ist Gesundheit?

Beim Thema Gesundheit geht es immer auch um eine gesellschaftliche Verantwortung. Wenn jemand erkrankt, betrifft es neben dem eigenen Körper Angehörige und Freunde, Kolleginnen und Kollegen sowie Arbeitgeber.

Sehen Sie es als Aufgabe von Arbeitgebern, sich um die Mitarbeitendengesundheit zu kümmern?

Nein, das ist nicht primär ihre Aufgabe. Aber wenn Teammitglieder ausfallen, werden nicht nur die Kolleginnen und Kollegen stärker belastet. Es ist darüber hinaus für Unternehmen problematisch, wenn Mitarbeitende länger ausfallen oder aus Krankheitsgründigen kündigen. Es ist nicht einfach, neue qualifizierte Fachkräfte zu finden. Und selbst wenn man sie findet, bedarf es einer Einarbeitungszeit. Das alles verursacht für Unternehmen neben dem Verlust der Teammitglieder hohe Kosten. Es ist nicht ihre Aufgabe, aber es hilft auch den Unternehmen, Teammitglieder zu unterstützen, etwas für ihre Gesundheit zu tun, damit ein solcher Ausfall möglichst nicht passiert. Davon profitieren alle.

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen?

Es beginnt mit Entlastungsangeboten zur Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen. Schulung der Führungskräfte und Konfliktcoaching. Ergonomie ist wichtig, hier wird schon einiges getan. Auch die psychische Gesundheit, die mittlerweile gesetzlich verankert geschützt ist, kann unterstützt werden. Mit Programmen zum Stressabbau oder mit Coachings zum Beispiel. Hinzu können Kurse kommen, die die körperliche Fitness und regelmäßige Bewegung unterstützen. Gesunde Ernährung kann man fördern, indem man frisches Obst, Gemüse und gesunde Getränke für Teammitglieder bereithält.

Am wirkungsvollsten ist es, wenn Unternehmen ihren Teammitgliedern ganzheitliche Angebote bieten, die bereits ansetzen, bevor jemand erkrankt. Wenn der Krankheitsfall erst eingetreten ist, ist es zu spät, dann übernehmen Krankenkassen, Ärzte und Versicherungen. Das gilt es zu verhindern. Externe BGM-Anbieter helfen Unternehmen dabei, Prozesse zum betrieblichen Gesundheitsmanagement einzuführen und umzusetzen. Der pme Familienservice bietet darüber hinaus individuelle Angebote für Mitarbeitende nach einem ganzheitlichen „Mind-Body & Soul“-Ansatz. Je nachdem

wo der Schuh drückt, schnüren wir ein Gesundheitspaket nach einem neuartigen Baukastenprinzip – und zwar im Blended-Learning-Format. Wir kombinieren dafür digitale und Liveformate zur Bewegungsförderung, Ernährung, Stressprävention und Achtsamkeit und stellen sie orts- und zeitunabhängig zur Verfügung. Wir arbeiten mit unserer eigenen App Mindance zur Förderung der mentalen Gesundheit. Auf unsere speziellen Bewegungsprogramme für Couch-Potatoes bin ich übrigens besonders stolz!

Wie gehen Sie dieses Problem an?

Unser Angebot ist niedrigschwellig. Wir sprechen alle an, auch die, die sich selbst als unsportlich bezeichnen. Der Grundstein für Bewegungsmangel wird oft schon in der Kindheit gelegt, in den Schulen, wenn Kinder dicker sind als andere oder ihnen im Sportunterricht etwas einfach nicht liegt. Dann fallen sie durch ein Raster und in ihren Köpfen verankert sich „Ich bin unsportlich“. Dieses Muster gilt es zu durchbrechen. Das Thema spielerisch anzugehen und Bewegung in den Alltag zu integrieren, kann viel verändern.

Lesen Sie das ganze Interview unter: erfolgundbusiness.de

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Text Miriam Barbara Rauh
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familienservice.de
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Steffen Klink Director Corporate Health Department, EUPD Research Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit pme Familienservice entstanden. Alexa Ahmad CEO pme Familienservice

#ukraine

Während der Planung und Umsetzung dieser Sonderausgabe, begann der Krieg in der Ukraine. Alle in unserem Verlag beschäftigt dieses Thema sehr – wir wollen helfen.

Aus diesem Grund haben wir uns entschieden den Abschluss dieser Ausgabe den aktuellen Geschehnissen zu widmen – für die Demokratie, für ein Ende des Krieges, für den Frieden!

Ihr Mediaplanet Team

Krieg in der Ukraine:

Humanitäre Lage ändert sich rasant

In einem Expertenaustausch haben sich die Hilfsorganisationen im Bündnis Aktion Deutschland Hilft heute zur humanitären Lage in der Ukraine und den Nachbarländern ausgetauscht. Der Hilfsbedarf ist groß – in den umkämpften Gebieten, auf den Fluchtrouten und in den errichteten Notunterkünften in den Grenzregionen.

Unter anderem warme Kleidung, Alltagsmedikamente, Decken, Lebensmittel, Trinkwasser und Bargeld werden benötigt, nachdem die Geflüchteten ihre Häuser und Wohnungen zum Teil Hals über Kopf verlassen mussten. Die Hilfsorganisationen im Bündnis Aktion Deutschland Hilft setzen Spendengelder für die Unterstützung der Menschen ein:

Hilfsgüterverteilungen und Unterstützung bei Evakuierungen

In der ukrainischen Stadt Ivano-Frankivsk haben die Malteser am Wochenende begonnen, Geflüchtete unter anderem mit Zelten, Feldbetten, Decken zu versorgen und medizinisch und psychologisch zu betreuen. Die Johanniter haben in der Zentralukraine gemeinsam mit ihrem Partner zunächst 2.600 Hilfspakete (unter anderem Zucker, Mehl, Reis, Nudeln und Speiseöl) aus Deutschland verteilt.

Auch CARE und das Kinderhilfswerk Stiftung Global Care versorgen mit Partnerorganisationen Schutzsuchende in der Ukraine mit sauberem Trinkwasser, Lebensmitteln und Hygieneartikeln.

Arche noVa aus Dresden bereitet mit seinem Partner in der Ostukraine akute Nothilfe im Bereich der Wasser- und Sanitärversorgung vor. Die Bündnisorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt über lokale Partner außerdem betroffene Familien mit finanziellen Hilfen, etwa für Transport- oder andere Evakuierungskosten.

"Die Lage ist sehr volatil und ändert sich rasant. Je nach sicherheitsbezogenen Einschränkungen wird Help auch in der Donbas-Region die Menschen unterstützen", sagt Kayu Orellana, Referent für humanitäre Grundsatzfragen bei Help.

Humanitäre Korridore gefordert

Die Versorgungslage mit Hilfsgütern sei im Osten des Landes noch stabil, berichten Helfer:innen. Mit dem Fortschreiten des Krieges verschlechtere sich die Lage zunehmend.

Aus den grenznahen Transitstädten im Westen und aus Kiew schlagen Expert:innen Alarm: Aufgrund der großen Flüchtlingsströme gibt es Versorgungsengpässe.

"An der Grenze zu Polen und der Slowakei bilden sich Auto-Schlangen von bis zu 40 Kilometern. Es fehlt den Menschen an Decken, sie harren in den Autos aus oder machen sich zu Fuß auf den Weg", berichtet Pavlo Titko, Leiter der Malteser Ukraine.

Der Generalsekretär von Malteser International, Clemens Graf von Mirbach-Harff, appelliert an

die Kriegsparteien, humanitäre Korridore einzurichten: "Zivilisten müssen versorgt werden oder sicher zur Grenze gelangen können. Der ganz große Teil der Menschen aber bleibt im Land. Sie dürfen nicht von der Versorgung abgeschnitten werden, sonst sterben noch mehr Menschen als durch die Kriegshandlungen unmittelbar. Wir brauchen humanitäre Korridore, um Lebensmittel ins Land zu bringen".

Organisationen im Bündnis Aktion Deutschland Hilft im Einsatz 20 Hilfsorganisationen aus dem Bündnis deutscher Hilfsorganisationen unterstützen aktuell die Betroffenen des Krieges in der Ukraine: action medeor, ADRA, Arbeiter-Samariter-Bund, Arbeiterwohlfahrt, CARE, Help- Hilfe zur Selbsthilfe, Habitat für Humanity, Johanniter, Malteser, World Vision, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland sowie der Paritätische mit den Hilfswerken arche NoVa, Bundesverband Rettungshunde, Freunde der Erziehungskunst, Handicap International, HelpAge, Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care, Landsaid, Sodi und Terra Tech.

Sie setzen – zum Teil mit lokalen Partnerstrukturen vor Ort – bereits Nothilfemaßnahmen um und planen angesichts der steigenden humanitären Not weitere Hilfsprojekte in der Ukraine, entlang der Fluchtrouten und in den Ankunftsländern.

Text Aktion Deutschland Hilft

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Nothilfe Ukraine

Jetzt spenden!

Es herrscht Krieg mitten in Europa. Millionen Kinder, Frauen und Männer bangen um ihr Leben und ihre Zukunft.

Aktion Deutschland Hilft leistet den Menschen Nothilfe. Gemeinsam, schnell und koordiniert. Helfen Sie jetzt – mit Ihrer Spende.

Spendenkonto: DE62 3702 0500 0000 1020 30

Spenden unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de

alliance/dpa/TAS
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